Auf dem Weg zu einer lernenden Welt - Unesco

Diese beiden wichtigen Konferenzen haben
dem Institut neue Wege eröffnet und es mit dem
klaren, anspruchsvollen Mandat ausgestattet,
dafür Sorge zu tragen, dass ihre Empfehlungen,
die die Kernkompetenzen des Instituts betreffen,
nämlich Alphabetisierung, nicht-formale
Bildung, Grundbildung für Erwachsene
und lebenslanges Lernen, umgesetzt werden.
Die Relevanz dieser Themen, die in der von
CONFINTEA verabschiedeten Hamburger
Deklaration ihren Niederschlag fanden, wurde
in dem Aktionsplan von Dakar bekräftigt.
Die Verantwortlichkeiten des Instituts nehmen
zu, seitdem die internationale Gemeinschaft
der UNESCO die Durchsetzung des Ziels nach
Grundbildung für alle übertragen hat. Gleichzeitig
wird die Forderung nach lebenslangem
Lernen lauter und eindringlicher.
Wir feiern heute das 50-jährige Jubiläum des
UIP im vollen Bewusstsein der Aufgaben, die
noch vor uns liegen und möchten das Institut
ermutigen, seine innovative und verantwortungsbewusste
Arbeit mit derselben Entschlossenheit,
Professionalität und Vorstellungskraft
fortzusetzen wie in der Vergangenheit. Die
UNESCO freut sich auf die kontinuierliche
Unterstützung des UIP zur Bewältigung ihrer
Aufgaben und möchte die Dankbarkeit der
Organisation gegenüber allen Kuratoriumsmitgliedern,
Beobachtern, den Mitarbeitern
des Instituts und seinen Direktoren für ihre
Hingabe und Leistung zum Ausdruck bringen.
Ich möchte mich auch bei den Mitgliedsstaaten
bedanken, deren bereitgestellte beträchtliche
außerbudgetäre Mittel die Errungenschaften
des Instituts ermöglicht haben und deren
gegenwärtige und zukünftige Unterstützung
für die Fortsetzung der Arbeit des Instituts
lebenswichtig sind.
VORWORT
JUSTIN ELLIS
Vorsitzender des Kuratoriums des
UNESCO-Instituts für Pädagogik
Vor elf Jahren, im November 1990, kam ich an
das UNESCO-Institut für Pädagogik nach
Hamburg, um an einem Seminar über Nachalphabetisierung
teilzunehmen. Ich befand mich
in einem Zustand der Verwirrung, da ich gerade
erst zu einem Funktionär der Regierung
Namibias ernannt worden war, das erst acht
Monate vorher seine Unabhängigkeit erlangt
hatte. Die neue Regierung wollte im Rahmen
der Umstrukturierung nach dem Ende der südafrikanischen
Herrschaft die Erwachsenenbildung
fördern. Es gab jedoch keine klaren
Anweisungen darüber, wie vorzugehen war.
Ich hatte einige Erfahrungen darin gesammelt,
Regierungen zu bekämpfen – und nicht, in
einer mitzuwirken – und hatte mich für Bildungsmaßnahmen
für namibische Flüchtlinge
in den Flüchtlingscamps in den Frontstaaten
im Süden Afrikas eingesetzt. Daher war es mir
hoch willkommen, einige Wochen im UIP zu
sein, und ich erinnere mich, abgesehen von dem
Seminar, an viele Diskussionen mit den Mitarbeitern
des Instituts und an das Herumstöbern
in der Bibliothek. Paul Bélanger war damals
neuer Direktor und musste sich noch eingewöhnen,
und Adama Ouane, der heutige Direktor,
war Mitarbeiter am UIP.
Einige Jahre später wurde ich eingeladen, Mitglied
im Kuratorium des UIP zu werden. Ich
fühlte mich sehr geehrt, Teil einer so einzigartigen
internationalen Institution zu sein, die offensichtlich
die tödliche Formalität vieler UN-
Organisationen nicht angenommen hatte. Das
UIP nahm außerdem 1995 an der ersten Evaluierung
unseres nationalen Alphabetisierungsprogramms
teil.
3