PRESSE-INFORMATION - Klinik Fleetinsel
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<strong>PRESSE</strong>-<strong>INFORMATION</strong><br />
EIN <strong>PRESSE</strong>-SERVICE DER KLINIK FLEETINSEL HAMBURG SEPTEMBER 2004<br />
ORTHOPÄDIE, ALLGEMEIN- UND GEFÄSSCHIRURGIE<br />
Mit der Häkelnadel gegen Krampfadern<br />
Neue, sanfte Operationsmethode: Kaum Narben, geringe Belastung für Patienten<br />
Mit einer neuen „Häkelnadel-Technik“ lassen<br />
sich Krampfadern sehr schonend und nahezu<br />
narbenfrei entfernen. Das Verfahren, das an<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> Hamburg praktiziert<br />
wird, eignet sich in besonderer Weise für<br />
Seitenast-Krampfadern.<br />
Während in Deutschland bislang das „Varizen-<br />
Stripping“, also die Entfernung der gesamten<br />
Krampfader vom Knöchel bis zur Leiste, die<br />
gängige Methode ist, geht die <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong><br />
bei der Behandlung von kleineren Krampfadern<br />
neue Wege. „Bei den Seitenast-Krampfadern<br />
haben wir sehr gute Erfahrungen mit so<br />
genannten Mini-Inzisionen gemacht“, erläutert<br />
Dr. Christiane Gebhardt, Leitende Ärztin der<br />
Abteilung Chirurgie und Gefäßchirurgie der<br />
Hamburger <strong>Klinik</strong>. „Dabei werden die er-<br />
Die <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> Hamburg ist eine Spezialklinik<br />
mit den orthopädischen Fachgebieten<br />
Wirbelsäulen-, Gelenk- und Fußchirurgie<br />
sowie Sportmedizin und den chirurgischen<br />
Fachgebieten Allgemein- und<br />
Gefäßchirurgie. Die Ärzte der <strong>Klinik</strong> wenden<br />
alle bekannten Operationstechniken an – von<br />
der minimal-invasiven über die mikrochirurgische<br />
bis hin zur großen offenen Operation.<br />
Darüber hinaus führen die Chirurgen ständig<br />
neue, spezielle OP-Verfahren ein, mit denen<br />
sich Behandlungsabläufe zum Wohle des<br />
Patienten verbessern und vereinfachen lassen.<br />
krankten Adern über kleinste<br />
Schnitte mit einer Art<br />
Häkelnadel herausgezogen.“<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> Hamburg<br />
Dr. Gebhardt hat diese<br />
Häkelnadel-Technik entwickelt<br />
und ist Deutschlands<br />
Spezialistin auf diesem Gebiet.<br />
Vorteil der Methode:<br />
Die Inzisionen sind so klein,<br />
dass sie nicht genäht werden<br />
müssen und von selbst wieder<br />
verheilen. „Direkt nach<br />
dem Eingriff verwenden wir<br />
Klammerpflaster, dann für<br />
etwa drei Wochen einen Kompressionsstrumpf“,<br />
so Dr. Gebhardt. „Das kosmetische<br />
Die Patienten müssen oft nicht lange in der<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> bleiben. Dies liegt neben den<br />
schonenderen Operationsmethoden vor allem<br />
an der schnellen, effektiven und umfassenden<br />
Behandlung durch Ärzte, Physiotherapeuten<br />
und das Pflegepersonal. Ein Vorteil gerade für<br />
die Patienten, die „für Krankheiten nicht viel<br />
Zeit haben“.<br />
In der <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> werden jährlich etwa<br />
4.000 Operationen vorgenommen; darunter<br />
viele Eingriffe, bei denen ein künstliches<br />
Hüft-, Knie-, Sprung- oder Schultergelenk<br />
eingesetzt wird. Die große Zahl an Operatio-<br />
1<br />
weiter auf Seite 2<br />
Mit einer Farbultraschall-Untersuchung lässt<br />
sich für den Gefäßchirurgen exakt nachweisen,<br />
ob eine Krampfader-Operation notwendig ist<br />
nen, die Spezialisierung auf orthopädische,<br />
allgemein- und gefäßchirurgische Eingriffe<br />
und das Know-how der Ärzte, die sich regelmäßig<br />
fortbilden, gewährleisten optimale<br />
Behandlungsergebnisse. Der <strong>Klinik</strong>aufenthalt<br />
wird den Patienten so angenehm wie möglich<br />
gemacht. Hierzu tragen freundliches, geschultes<br />
Pflegepersonal, komfortable Zimmer, umfangreiche<br />
Serviceleistungen und die interessante<br />
Innenarchitektur des Hauses bei.<br />
Die <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> ist eine Privatklinik, die<br />
bei Kostenübernahme auch Patienten der gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen offen steht.<br />
Inhalt<br />
S. 2: Fußchirurgie mit sich selbst auflösenden<br />
Schrauben<br />
S. 3: Leistenbruch-Operation:<br />
Welches Verfahren ist das sicherste?<br />
S. 4: Neue Methode beseitigt schonend O-Beine
P RESSE-<strong>INFORMATION</strong> ORTHOPÄDIE, ALLGEMEIN- UND GEFÄSSCHIRURGIE SEPTEMBER 2004<br />
Neu: Fußchirurgie mit Schrauben,<br />
die sich selbst auflösen<br />
Implantate aus Milchsäure machen zweite Operation zur<br />
Metallentfernung unnötig<br />
Ballenzeh oder Spreizfuß, Krallenzeh oder<br />
Sichelfuß: Fehlstellungen an den Fußgelenken<br />
gibt es viele; etwa 20 Millionen Frauen<br />
und Männer in Deutschland sind allein von<br />
schmerzhaften Veränderungen des Ballens<br />
am großen Zeh betroffen. In den meisten<br />
Fällen hilft hier nur noch eine Operation.<br />
Die <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> Hamburg verwendet<br />
als Spezialklinik für orthopädische Fußchirurgie<br />
unter anderem sich selbst auflösende<br />
Schrauben, mit denen die operativ<br />
begradigten Knochen stabilisiert werden.<br />
Vorteil: Die zweite Operation zur Entfernung<br />
der Schrauben entfällt.<br />
„Bei den neuartigen Schrauben handelt es sich<br />
um Bioimplantate aus Milchsäure“, erläutert<br />
Dr. Jürgen Walpert, Fußspezialist an der <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Fleetinsel</strong>. „Diese etwas spröderen Schrauben<br />
halten den Knochen ebenso sicher zusammen,<br />
lösen sich aber innerhalb von 12 bis 15 Monaten<br />
vollständig auf und verhindern so eine<br />
zweite Operation. Die Patienten sind begeistert<br />
von der neuen Möglichkeit, die nur ganz wenige<br />
<strong>Klinik</strong>en in Deutschland anbieten.“<br />
Metallschrauben<br />
müssen entfernt werden<br />
In aller Regel werden in der Fußchirurgie in<br />
Deutschland Metallschrauben verwendet. Die-<br />
Ergebnis ist in der Regel einwandfrei, Narben<br />
sind keine zu erkennen.“<br />
Die sanfte Methode hat noch weitere Vorteile:<br />
Der Eingriff kann unter örtlicher Betäubung<br />
erfolgen. Direkt nach der Häkelnadel-Operation<br />
ist normale Bewegung und Umhergehen<br />
erlaubt, ja sogar erwünscht. Die Schmerzen<br />
sind gering. Bereits am nächsten Tag wird der<br />
Kompressionsstrumpf angepasst, und die normale<br />
Gehfähigkeit ist wieder erreicht. Der<br />
Patient kann entlassen werden.<br />
Dr. Gebhardt: „Die Häkelnadel-Methode<br />
empfiehlt sich auch, wenn große Krampfadern<br />
mit herkömmlichen Verfahren heraus-<br />
se stabilisieren den durchtrennten Knochen,<br />
müssen später jedoch teilweise wieder entfernt<br />
werden. Außerdem können nickelhaltige Legierungen<br />
der Schrauben bei empfindlichen Menschen<br />
allergische Reaktionen auslösen.<br />
Stabile Bioimplantate<br />
Anders die Bioimplantate aus Milchsäure: „Die<br />
Stabilisierung des Knochens gelingt mit den<br />
nur 2 bis 2,5 Millimeter dünnen Schrauben genauso<br />
sicher wie mit Metallimplantaten, sofern<br />
der Knochen ausreichend fest ist“, beschreibt<br />
Dr. Walpert die Vorteile des gewebeverträglichen<br />
Materials. „Es kommt nur in ganz seltenen<br />
Fällen zu Unverträglichkeitsreaktionen.“<br />
In Deutschland wurden die Schrauben aus<br />
Milchsäure erstmals bei Kindern in der Kieferund<br />
Gesichtschirurgie angewandt. Sie lassen<br />
sich vom Chirurgen ebenso schnell und<br />
sicher wie Metallschrauben verarbeiten. Innerhalb<br />
der sechs- bis achtwöchigen Knochenheilungsphase<br />
gewährleisten die Biomaterialien<br />
ausreichende Stabilität; in den Folgemonaten<br />
verwachsen sie mit den Knochen und lösen<br />
sich rückstandsfrei auf.<br />
„Wir setzen die Bioimplantate inzwischen bei<br />
vielen Verfahren der Fußchirurgie ein. In über<br />
200 Operationen ist es nur in einem Fall zu einer<br />
allergischen Reaktion gekommen. Weitere<br />
gezogen werden müssen, zur zusätzlichen<br />
Entfernung der Seitenast-Krampfadern.“ Bis<br />
zu fünfzig Prozent der Deutschen leiden unter<br />
Krampfadern, Frauen sind häufiger betroffen<br />
als Männer. Acht Prozent müssen mit<br />
schweren Komplikationen wie offenen Beinen<br />
und Thrombosen rechnen. Wer vor allem<br />
2<br />
Dr. Jürgen Walpert mit dem Bioimplantat aus<br />
Milchsäure. Die Schraube muss nicht mehr entfernt<br />
werden – sie löst sich innerhalb eines Jahres<br />
vollständig auf<br />
Komplikationen hat es mit den Implantaten<br />
bisher nicht gegeben, die Behandlungsergebnisse<br />
sind genauso gut wie mit klassischen Metall-<br />
oder Titanschrauben“, sagt Dr. Walpert.<br />
Und für die Patienten sind die Bioschrauben<br />
eine Alternative, weiß der Experte der <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Fleetinsel</strong>: „Niemand möchte mehr ohne besondere<br />
Notwendigkeit metallische Implantate<br />
in sich tragen.“<br />
Fortsetzung von Seite 1 Mit einer Art<br />
Krampfadern...<br />
Häkelnadel können<br />
Krampfadern inzwi-<br />
schen so schonend entfernt<br />
werden, dass die<br />
Operationswunde<br />
nicht einmal vernäht<br />
werden muss.<br />
Hinterher bleiben<br />
kaum Narben zurück<br />
abends nach langem Stehen unter schweren<br />
Beinen, häufigen Schwellungen und Juckreiz<br />
oder unter nächtlichen Wadenkrämpfen leidet,<br />
sollte durch eine Farbultraschall-Untersuchung<br />
prüfen lassen, ob langfristig mit Gefahren<br />
zu rechnen und eine Operation notwendig<br />
ist.
SEPTEMBER 2004 P RESSE-<strong>INFORMATION</strong> ORTHOPÄDIE, ALLGEMEIN- UND GEFÄSSCHIRURGIE<br />
Leistenbruch-Operation:<br />
Welches Verfahren ist das sicherste?<br />
Neue US-Studie: Offene Netz-Implantation besser als endoskopische<br />
Eine neue, groß angelegte amerikanische<br />
Studie belegt: Die Operationstechnik mit den<br />
besten Langzeitergebnissen bei Leistenbruch<br />
ist das Einsetzen eines hauchdünnen, kleinen<br />
Kunststoffnetzes in einer offenen OP, die so<br />
genannte Lichtenstein-Methode. Endoskopische<br />
Eingriffe hingegen, die in Deutschland<br />
sehr populär sind, bringen in der Summe<br />
weniger gute Resultate. Dies meldet die<br />
Hamburger <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong>, die auf Leistenbruch-Operationen<br />
spezialisiert ist.<br />
Als Alternative zum traditionellen Öffnen der<br />
Bauchdecke, Zurückdrücken des Bruches und<br />
der schichtweisen Vernähung hat sich in den<br />
neunziger Jahren bei Leistenbruch-Operationen<br />
vor allem die endoskopische Operationstechnik<br />
durchgesetzt, bei der ein Kunststoffnetz<br />
eingesetzt wird. Dennoch sind insgesamt 13<br />
Prozent aller Leistenbruchoperationen in<br />
Deutschland nicht von Erfolg gekrönt – es<br />
kommt zu erneuten Brüchen und Nachoperationen.<br />
„Wir bevorzugen daher die sehr sichere<br />
Lichtenstein-Methode“, berichtet Dr. Helmar<br />
Gai, Leitender Arzt der Abteilung Allgemeinund<br />
Gefäßchirurgie der <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> in<br />
Hamburg. „Wir haben damit bereits über<br />
4.500 Patienten in der <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> operiert,<br />
und Nachoperationen sind nur in 0,4<br />
Prozent der Fälle erforderlich gewesen. Die<br />
Endoskopie wird in Deutschland überschätzt.“<br />
Bei der offenen Netz-Implantation gibt es weniger Rückfälle und<br />
Komplikationen als beim endoskopischen Verfahren<br />
Sowohl das Lichtenstein-Verfahren – benannt<br />
nach dem amerikanischen Chirurgen Irving<br />
L. Lichtenstein, der diese Methode am Lichtenstein<br />
Hernia Institute in Los Angeles entwickelte<br />
– als auch die endoskopische Technik<br />
verwenden ein hauchdünnes Netz aus Polypropylen,<br />
um die Bruchstelle zu stabilisieren.<br />
Beim Lichtenstein-Verfahren wird es jedoch<br />
in einer offenen Operation in die Leiste eingelegt.<br />
Beim endoskopischen hingegen gelangt<br />
es mit Hilfe einer Sonde, die in der Nähe des<br />
Nabels in den Körper eingeführt wird, unter<br />
der Bauchdecke an die Bruchstelle. Dr. Gai,<br />
der zu den weltweit führenden Leistenbruch-<br />
Chirurgen gehört: „Hierbei kann es zu Verletzungen<br />
kommen, die zunächst nicht bemerkt<br />
werden. Das Netz kann leichter verrutschen<br />
oder bei der Implantation Falten bilden.<br />
Außerdem benötigt man ein doppelt so großes<br />
Netz wie bei der offenen Methode.“ Das Netz<br />
selbst ist sehr flexibel, reißfest und so dehnbar<br />
wie die Bauchdecke selbst.<br />
Weniger Rückfälle und<br />
Komplikationen<br />
Die Überlegenheit der Lichtenstein-Technik<br />
wurde jetzt durch eine große amerikanische<br />
Studie mit 1.696 Testpersonen bestätigt. Die<br />
Patienten wurden entweder mit Lichtenstein<br />
oder endoskopisch operiert. Dabei zeigte sich,<br />
dass es bei der Endoskopie<br />
doppelt so viele Rückfälle<br />
und mehr Komplikationen<br />
während der<br />
Operation gab – etwa<br />
Verletzung der Samenstränge,<br />
der Blutgefäße,<br />
Wundinfektionen oder<br />
Orchitis (Hodenentzündung).<br />
Dr. Gai: „Hier<br />
kommt es vor allem auf<br />
die Erfahrung des Chirurgen<br />
an. Nur wenn er sehr<br />
häufig endoskopisch operiert,<br />
sind die Langzeitergebnisse<br />
gut.“ Zudem<br />
erfolgt die Endoskopie<br />
unter Vollnarkose, da die<br />
Bauchhöhle mit Luft aufgepumpt<br />
wird, während<br />
die Lichtenstein-Methode<br />
meist nur eine Lokalanästhesie<br />
erfordert.<br />
3<br />
„Diese erste große vergleichende Studie bestätigt<br />
unsere Erfahrungen“, so Dr. Gai, einer<br />
der Lichtenstein-Pioniere in Deutschland.<br />
„Aus gutem Grund bevorzugen wir an der<br />
Dr. Helmar Gai, Leitender Arzt der Abteilung<br />
Allgemein- und Gefäßchirurgie der <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Fleetinsel</strong> Hamburg<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> eindeutig die offene Technik,<br />
insbesondere bei Erstoperationen. Nur Patienten,<br />
die nach mehreren erfolglosen Operationen<br />
zu uns kommen, und stark übergewichtigen<br />
Personen empfehlen wir noch die endoskopische<br />
Methode.“<br />
Stichwort<br />
Leistenbruch<br />
Die Leistenbruch-Operation ist der häufigste<br />
chirurgische Eingriff in Deutschland und<br />
wird etwa 250.000 Mal pro Jahr durchgeführt.<br />
Betroffen sind vor allem Männer,<br />
nur etwa zehn Prozent der Patienten sind<br />
weiblich. Beim Leistenbruch kommt es zu<br />
einer Ausstülpung des Bauchfells durch eine<br />
Lücke in der Bauchdecke. Dabei treten<br />
Eingeweideteile durch den Leistenkanal aus<br />
dem Bauchraum aus. Da sich ein Leistenbruch<br />
niemals von selbst zurückbildet, sondern<br />
mit der Zeit größer wird, sollte er<br />
immer operativ behandelt werden. Das<br />
schwache Bindegewebe an der Leiste ist<br />
angeboren; Übergewicht, das Heben schwerer<br />
Lasten oder eine Schwangerschaft können<br />
Auslöser für einen Bruch sein.
P RESSE-<strong>INFORMATION</strong> ORTHOPÄDIE, ALLGEMEIN- UND GEFÄSSCHIRURGIE SEPTEMBER 2004<br />
Neues OP-Verfahren<br />
beseitigt schonend O-Beine<br />
Fehlstellungen des Kniegelenks weit verbreitet –<br />
Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sind die Folge<br />
Seit kurzem gibt es eine neue Operationstechnik,<br />
mit der Gelenkfehlstellungen und<br />
O-Beine weitaus schonender als bisher korrigiert<br />
werden können. Das neue Verfahren<br />
zeichnet sich durch hohe Heilungschancen<br />
und eine schnelle Wiederbelastbarkeit des behandelten<br />
Kniegelenks aus.<br />
Knieschmerzen kennt fast jeder Mensch, und<br />
chirurgische Eingriffe am Kniegelenk – von der<br />
einfachen Spiegelung (Arthroskopie) bis hin<br />
zur Endoprothese – sind sehr häufig. Besonders<br />
oft werden Patienten mit Meniskusschäden<br />
und Knorpelverschleiß bei angeborenen oder<br />
erworbenen Gelenkfehlstellungen operiert, die<br />
über Bewegungseinschränkungen und starke<br />
Schmerzen im Knie klagen. „Bei der neuen<br />
Methode der operativen Achskorrektur verzichten<br />
wir im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren<br />
darauf, Knochengewebe zu entfernen<br />
oder gar das Bein zu verkürzen“, erläutert Dr.<br />
Ernst-Helmut Schwer, orthopädischer Chirurg,<br />
Knie- und Fußspezialist an der <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong><br />
Hamburg. „Vielmehr sorgen wir mit einem wenig<br />
belastenden Eingriff, bei dem das Schienbein<br />
nur teilweise durchtrennt wird, für eine<br />
optimale Korrektur der Fehlstellung und eine<br />
hohe Stabilität des behandelten Gelenks.“<br />
Fehlstellungen oft angeboren<br />
Das Kniegelenk ist ein kompliziert aufeinander<br />
abgestimmtes, von einer schützenden Kapsel<br />
umschlossenes Konstrukt aus Muskeln, Sehnen,<br />
Bändern und Knochen. Das Fundament bilden<br />
die Knochenenden von Ober- und Unterschenkel.<br />
Diese sind überzogen von einer drei<br />
bis fünf Millimeter starken, glatten Knorpelschicht.<br />
Dass die Knochen nicht aufeinander<br />
Der Knochenspalt wird mit einer winkelstabilen<br />
Platte und vier Schrauben fest verankert<br />
Die Schemazeichnung macht es deutlich:<br />
Bei der neuen OP-Methode wird der Unterschenkelknochen<br />
nicht vollständig durchtrennt<br />
stoßen, verhindern Außen- und Innenmeniskus,<br />
die als Puffer dienen. „Oftmals ist<br />
die Gelenkstabilität durch angeborene Fehlstellungen<br />
beeinträchtigt“, erklärt Dr. Schwer.<br />
„Ebenso häufig begünstigen Sportarten wie<br />
Fußball, Reiten oder Golfen, bei denen das<br />
Knie besonders belastet wird, einen vorzeitigen<br />
und einseitigen Gelenkverschleiß. Unfälle,<br />
Sportverletzungen oder Verschleiß an Knorpel,<br />
Meniskus oder Bändern sind weitere Ursachen.“<br />
Schädlich: Einseitige<br />
Belastungen<br />
Verschiebt sich die Belastungsachse des Kniegelenks<br />
von der Mitte zur Innenseite, wie dies<br />
beim typischen „Fußballer-O-Bein” der Fall<br />
ist, führt das zur einseitigen Fehlbelastung.<br />
Das Gelenk muss behandelt werden, um weitere<br />
Schäden an Knorpel und Meniskus zu vermeiden<br />
und den Einsatz eines künstlichen<br />
Kniegelenks zu verzögern. Die erfolgversprechendste<br />
Behandlungsmethode ist die so genannte<br />
aufklappende Umstellungsosteotomie.<br />
4<br />
Dr. Schwer: „Bisher handelte es sich hierbei<br />
um ein sehr aufwendiges Operationsverfahren.<br />
Waden- und Schienbein mussten durchtrennt<br />
und ein Knochenkeil entfernt werden. Dies<br />
führte zu hohen Komplikationsraten und<br />
langen Heilungszeiten.“<br />
Bei der neuen, an der <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> angewandten<br />
Methode sind die Belastungen für<br />
den Patienten deutlich geringer: „Wir müssen<br />
den Unterschenkelknochen nur teilweise<br />
durchtrennen und spreizen ihn mit einem<br />
speziellen Gerät auf. In diese Lücke wird ein gewebeverträglicher<br />
Keil aus Biokeramik eingepasst<br />
und mit einer winkelstabilen Platte und<br />
besonderen Schrauben verankert. Ist der Knorpel<br />
stark geschädigt, kann gleichzeitig eine<br />
Knorpelaufbaubehandlung (Mikrofrakturierung)<br />
durchgeführt werden. Auf diese Weise<br />
gelingt uns eine optimale Korrektur der Fehlstellung,<br />
und die Last wird gleichmäßig auf alle<br />
Gelenkflächen verteilt. Nach gut sechs Wochen<br />
kann der Patient das Bein wieder voll belasten.“<br />
60 Mal haben die Orthopäden der <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Fleetinsel</strong> den schonenden Eingriff bisher<br />
durchgeführt und bei 89 Prozent der Patienten<br />
ein gutes oder sehr gutes Behandlungsergebnis<br />
erzielt. Fazit von Dr. Schwer: „Die operative<br />
Korrektur der Knieachsen lässt sich mit dem<br />
neuen Behandlungsverfahren sicherer und erfolgreicher<br />
durchführen als mit bisher gängigen<br />
Methoden. Wir werden in der <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong><br />
diese Art der Umstellungsosteotomie künftig<br />
noch häufiger anwenden und das Verfahren<br />
zum Wohle des Patienten weiter optimieren.“<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> Hamburg<br />
Admiralitätstraße 3-4<br />
20459 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 3 76 71-0<br />
Fax: (0 40) 3 76 71-33<br />
Internet: www.klinik-fleetinsel.de<br />
E-Mail: info@klinik-fleetinsel.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Dr. Helmar Gai<br />
Dr. Christiane Gebhardt<br />
Dr. Ernst-Helmut Schwer<br />
Dr. Jürgen Walpert<br />
Konzept und Produktion:<br />
impressum Publikation und PR,<br />
Hamburg<br />
Abdruck der Texte honorarfrei<br />
bei Angabe der Quelle<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> Hamburg.<br />
Der Presse-Service steht zum<br />
Download im Internet:<br />
www.klinik-fleetinsel.de