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DAS SCHWEIZER SCHNEESPORTMAGAZIN

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<strong>DAS</strong> S CHWEIZER S CHNEESPORTMAGAZIN<br />

WM-SPECIAL


INHALT EDITORIAL<br />

Wer holt WM-Gold: Tippen Sie! 4<br />

Ein Streifzug durch den WM-Ort 6<br />

Peter Pichler – Jamie Oliver der Alpen 10<br />

Gastgeber für Schangnauer Kinder 13<br />

Eine sympathische Gastgeberin 14<br />

Michael Tritscher erinnert sich 16<br />

Hans Knauss’ Ode an die Planai 20<br />

Chronik: Ski-WM von 1985–2011 22<br />

Die Erika-Hess-Festspiele 30<br />

Das WM-Programm 2013 33<br />

Die WM-Pisten auf einen Blick 34<br />

Medaillengewinner seit 1982 36<br />

IMPRESSUM:<br />

WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE.<br />

Herausgeber und Verlag Strike Media Schweiz AG,<br />

Gösgerstrasse 15, CH-5012 Schönenwerd,<br />

Telefon +41 62 858 28 20, Fax +41 62 858 28 29<br />

Verlagsleitung Wolfgang Burkhardt<br />

Redaktion: Joseph Weibel<br />

(Dejo-Press GmbH Solothurn)<br />

Inserate Prosell AG, Schönenwerd,<br />

Wolfgang Burkhardt (w.burkhardt@prosell.ch)<br />

Konzept, Design und Produktions verantwortung<br />

Brandl & Schärer AG, CH-Olten<br />

Copyright Strike Media Schweiz AG,<br />

Gösger strasse 15, CH-5012 Schönenwerd<br />

Nachdruck Nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Herausgebers gestattet<br />

www.snowactive.ch, feedback@snowactive.ch,<br />

info@snowactive.ch<br />

Wir danken der Tourismus-Organisation Schladming-Dachstein,<br />

Geschäftsführer Hermann Gruber<br />

und der Österreich-Werbung Zürich bestens für die<br />

professionelle Unterstützung bei der Realisation dieses<br />

WM-Specials. Redaktion Snowactive<br />

Offizielle Sponsoren<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

WM-SPECIAL<br />

LIEBE FREUNDE DES<br />

<strong>SCHWEIZER</strong> SKISPORTS<br />

Als Schneesportnation steht uns der Höhepunkt der Skisaison bevor: Vom 4. bis 17. Feb ruar<br />

kämpfen unsere Skirennfahrer an den 42. alpinen Skiweltmeisterschaften im österreichischen<br />

Schladming um Ruhm, Ehre und Medaillen.<br />

Nicht zum ersten Mal sind wir zu Gast in der Steiermark. Schladming hat bereits die WM<br />

1982 ausgetragen. Nur zu gerne erinnern wir uns: Drei Goldmedaillen sicherte sich damals<br />

Erika Hess in der Kombination, im Riesenslalom und im Slalom. Das «Schätzchen der<br />

Nation», wie Erika aufgrund ihres ansteckenden Lachens gerne genannt wurde, brachte<br />

die ganze Skination Schweiz zum Strahlen.<br />

Der Goldregen von 1982 – sensationell. Wir müssen uns jedoch darauf einstellen, dass<br />

die alpinen Skiweltmeisterschaften in dieser Saison für die Schweiz anders sein werden.<br />

Sie wissen es genauso gut wie ich: Wir haben bei den Männern mit einer turbulenten und<br />

von vielen Rückschlägen geprägten Saison zu kämpfen. Und dabei geht es uns allen etwa<br />

gleich: Unser Sportherz blutet. Jenes der Fans genauso wie das der Athleten und Betreuer.<br />

Geschlagen geben wir uns deswegen nicht! Grossanlässe haben stets eigene Gesetze<br />

und Sie können versichert sein, dass jeder Athlet sein Bestes geben wird an der WM. Geben<br />

auch wir als Zuschauer und Fans unser Bestes! Das Schweizer Skiteam hat es verdient,<br />

dass ihm eine überzeugte Fangemeinde den Rücken stärkt und es mit Leidenschaft unterstützt.<br />

Swiss-Ski heisst Sie in Schladming wiederum herzlich willkommen im House of Switzerland.<br />

Das umfunktionierte Posthotel, das sich ganz in der Nähe der Medal-Plaza und<br />

des Zieleinlaufs befindet, ist Treffpunkt für alle Fans, Athleten, Betreuer, Sponsoren und<br />

Medienschaffende. So bietet Ihnen Swiss-Ski während den Skiweltmeisterschaften 2013<br />

ein Stück Schweiz in Schladming. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

Ich freue mich, gemeinsam mit Ihnen allen, das Schweizer Ski-Team an den alpinen<br />

Skiweltmeisterschaften 2013 auf der Schladminger Planai anzufeuern. Auf faire und spannende<br />

Wettkämpfe und positive Überraschungen der Schweizer Skirennfahrer!<br />

Urs Lehmann<br />

Präsident Swiss-Ski<br />

3


WM-SPECIAL<br />

TIP CHALLENGE<br />

SCHLADMING 2013<br />

BY FANPOWER.CH<br />

TIPPEN UND<br />

GEWINNEN!<br />

Unter dem Patronat des Schweizer<br />

Energiekonzerns und Swiss-<br />

Ski-Sponsors Alpiq läuft während<br />

der alpinen Ski-WM in Schladming<br />

ein grosses Tipp-Gewinnspiel.<br />

Mitmachen kann jeder und<br />

es ist ganz einfach. Wer an den<br />

WM-Rennen die richtigen Athleten<br />

auf die Podestplätze verweist,<br />

sammelt Punkte auf seinem Konto<br />

und hat am Ende die Chance,<br />

einen der attraktiven Preise im<br />

Gesamtwert von über 20 000<br />

Franken zu gewinnen.<br />

Offizielle Sponsoren<br />

Du trittst bei der ALPINE TIP CHALLENGE aber<br />

nicht nur gegen die anderen Teilnehmer an. Mit<br />

im Rennen sind auch unsere Experten, die ehemaligen<br />

Top-Athleten Nadia Styger und Bruno<br />

Kernen. Sie äussern sich vor jedem Rennen zu<br />

den Streckenprofilen und den möglichen Favoriten.<br />

Und selbstverständlich tippen sie selbst<br />

auch mit. In der aktuellen Rangliste erfährst du<br />

nach jedem Rennen deine eigene Gesamtpunktzahl,<br />

wer zum jeweiligen Zeitpunkt in den Top<br />

Ten liegt, und ob du besser getippt hast als<br />

unsere Experten. Das Rennen ist also lanciert.<br />

Melde dich sofort an und mach mit!<br />

WIE?<br />

Ganz einfach: Vor jedem WM-Rennen tippst du<br />

auf drei mögliche Medaillengewinner. Du wählst<br />

aus einer Liste mit den Athleten die Namen aus<br />

und setzt sie auf Platz 1, 2 oder 3. Für jeden<br />

richtig getippten Athleten auf dem Podest er-<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

hältst du 10 Punkte, für jeden Athleten auf dem<br />

richtigen Podestplatz gibts nochmal weitere 100<br />

dazu. Die jeweils erzielten Punkte aus deinen<br />

Tipps für die einzelnen Rennen werden aufaddiert<br />

und deinem Punktekonto gutgeschrieben.<br />

Nach jedem Rennen wird die Rangliste umgehend<br />

aktualisiert und du siehst sofort, ob du dich<br />

persönlich im Ranking verbessert hast und wie<br />

sich unsere Experten oder deine Freunde und<br />

Kollegen geschlagen haben.<br />

Die Teilnahme ist nur online möglich. Du<br />

benötigst lediglich einen Zugang zum Internet<br />

und schon kannst du mitspielen, sei es am PC,<br />

mit einem Tablet Computer oder mit deinem<br />

Smartphone.<br />

WANN<br />

Registriere dich jetzt unter www.fanpower.ch,<br />

www.snowactive.ch, www.swiss-ski.ch oder<br />

www.skionline.ch und mach die alpine Ski-WM<br />

4 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


UNSERE TIP-<br />

CHALLENGE-EXPERTEN<br />

NADIA STYGER<br />

Ehemalige Schweizer Skirennfahrerin.<br />

Im Weltcup gewann sie insgesamt vier Rennen<br />

im Super-G und in der Abfahrt.<br />

Nadia ist heute 34 Jahre alt und betreibt seit<br />

2011 Ihr eigenes Fitness Studio in Sattel.<br />

BRUNO KERNEN<br />

Ehemaliger Schweizer Skirennfahrer.<br />

Im Weltcup gewann er drei Rennen. Seine<br />

grössten Erfolge: WM-Gold 1997 in Sestriere in<br />

der Abfahrt sowie Silber in der Kombination,<br />

WM-Bronze 2003 in St. Moritz in der Abfahrt,<br />

WM-Bronze 2007 in Åre im Super-G sowie Bronze<br />

in der Olympia-Abfahrt 2006 in Turin.<br />

Heute ist Bruno 40 Jahre alt. Er ist Mitinhaber<br />

und Geschäftsführer des Wintersportportals<br />

skionline.ch.<br />

zu «deinem Rennen». Die ALPINE TIP CHAL-<br />

LENGE ist ab sofort online und du kannst bereits<br />

jetzt deine Tipps abgeben, entweder gleich für<br />

alle Rennen oder aktuell Tag für Tag vor dem<br />

jeweiligen Showdown.<br />

WAS?<br />

Mitmachen lohnt sich, mit etwas Glück gewinnst<br />

du ein Wochenende für 2 Personen im 4*-Hotel<br />

Crystal, St. Moritz, inkl. 2-Tages-Skipass, einen<br />

unvergesslichen Skitag mit der Speedspezialistin<br />

Dominique Gisin oder einen der weiteren<br />

attraktiven Preise im Gesamtwert von über<br />

20 000 Franken.<br />

MELDE DICH SOFORT AN!<br />

Alle Informationen findest du unter:<br />

www.fanpower.ch www.snowactive.ch<br />

www.skionline.ch www.swiss-ski.ch<br />

Verbandssponsoren Sponsoren Swiss-Ski National Broadcaster<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

2 Übernachtungen in einer Junior Suite inkl.<br />

Frühstück für zwei Personen im<br />

****Hotel Crystal, St. Moritz inklusive 2-Tages-<br />

Skipass für die Region Engadin St. Moritz.<br />

Ein Skitag für 2 Personen mit Dominique Gisin<br />

in Engelberg inkl. Skibillets, Mittagessen und<br />

Après-Ski.<br />

Ein Golftag für 2 Personen mit Fränzi<br />

Aufdenblatten im Golfclub Zermatt inkl.<br />

Greenfee, Mittagessen und Apéro.<br />

2 Gutscheine für je 2 Personen für eine<br />

Ballonfahrt inkl. Nachtessen.<br />

1 Paar Ski ATOMIC REDSTER D2 SL, innovative<br />

Doubledeck-Technologie aus dem Weltcup.<br />

2 VIP-Tickets für das Alpine Ski-Weltcupfinale<br />

in Lenzerheide. Samstag,<br />

16. März 2013: Herren-Riesenslalom und<br />

Damen-Slalom.<br />

Eine komplette Grill-Lounge für ein Wochen-<br />

ende. Die gesamte Infrastruktur umfasst eine<br />

Lounge-Gartenmöbelgarnitur mit integriertem<br />

Grill im Lounge-Tisch für 6 Personen,<br />

(Lieferung und Abholung nur in der Schweiz,<br />

gültig bis Oktober 2013, ohne Fleisch).<br />

1 Samsung Galaxy Tab 2 (Swisscom Bundle).<br />

Tablet-Computer inkl. Tischständer,<br />

Lederhülle und USB-Verbindungsstecker.<br />

DIE PREISE<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

WM-SPECIAL<br />

2 VIP-Tickets für das Leichtathletik-Meeting<br />

«Weltklasse Zürich» am 29. August 2013 im<br />

Zürcher Letzigrund-Stadion, inkl. Besuch der<br />

TV-Produktion vor Ort.<br />

1 Paar Ski BLIZZARD MAGNUM CA 8.0<br />

SUSPENSION, mit der Flip Core 3D Rocker-<br />

Konstruktion auf und neben präparierten<br />

Pisten bestens geeignet.<br />

2 VIP-Tickets für das Alpine Ski-Weltcupfinale<br />

in Lenzerheide. Sonntag, 17. März 2013:<br />

Damen-Riesenslalom und Herren-Slalom.<br />

3 x 1 Multi-Tool VICTORINOX SWISS TOOL<br />

PLUS, das komplette Werkzeugset im<br />

handlichen Kleinformat.<br />

2 VIP-Tickets für das Alpine Ski-Weltcupfinale<br />

in Lenzerheide. Mittwoch, 13. März 2013:<br />

Damen- und Herren-Abfahrt.<br />

2 x 1 hochwertiges Taschenset von SWISS-<br />

BULL, bestehend aus einem Ski-Trolley für<br />

2–3 Paar Ski und einer praktischen Skischuhtasche<br />

mit separatem Helmfach.<br />

<strong>DAS</strong> LOSGLÜCK<br />

ENTSCHEIDET!<br />

Unter allen Teilnehmern an der WM Tip<br />

Challenge verlost Alpiq unabhängig von der<br />

Punkterangliste 2 x 2 VIP-Tickets für das<br />

alpine Ski-Weltcupfinale in Lenzerheide<br />

inklusive Übernachtung und Frühstück in<br />

einem ****Hotel.<br />

5


WM-SPECIAL<br />

> Text: Joseph Weibel<br />

> Fotos: Markus Beer, zVg.<br />

Offizielle Sponsoren<br />

SCHON FRÜHER DREHTE SICH<br />

IN SCHLADMING VIEL UM<br />

GOLD<br />

UND<br />

SILBER<br />

Sie heisst auch Schladminger Kaibling, die Planai, der Hausberg des diesjährigen WM-Orts der Alpinen.<br />

Die Planai ist ein Klassiker schlechthin und zieht seit 1997 jedes Jahr rund 50 000 Zuschauer zum Nachtslalom<br />

mitten im Ort an. Nach 1982 ist der in der Steiermark gelegene Sommer- und Wintersportort<br />

Schladming zum zweiten Mal Austragungsstätte alpiner Skiweltmeisterschaften. Eine WM der Herzlichkeit<br />

soll es werden. Snowactive hat vor Ort einen Augenschein genommen und viel Herzlichkeit gespürt.<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

6 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


Na ja. Sportlich gesehen liegen unsere ganz<br />

guten Erinnerungen an die Rennen auf der<br />

Planai und in Haus (im Ennstal) gut 30 Jahre<br />

zurück. 1982 hat Erika Hess alle technischen<br />

Bewerbe gewonnen und ist mit drei WM-Medaillen<br />

von Schladming zurückgekehrt. Peter<br />

L üscher und Conradin Cathomen haben mit<br />

zwei Silbermedaillen nachgehakt. Auf der Planai<br />

gab es bisher einen Sieg – das war 1989/90<br />

in der Kombination. Rang 1 für Pirmin Zurbriggen,<br />

Rang 2 für Paul Accola. Elf Jahre später<br />

gewann hier ein gewisser Beat Feuz die Abfahrt<br />

im Weltcupfinal. Dazwischen gähnende Leere<br />

auf den Podesträngen. Der legendäre Nachtslalom<br />

von Schladming, immer am Dienstag<br />

nach dem Hahnenkammrennen in Kitzbühel,<br />

war bislang nicht Sache der Schweizer.<br />

Viel Nachhaltigkeit. Genug der Geschichten. Im<br />

WM-Ort ist heute vieles anders als noch vor<br />

30 Jahren. Schladming ist zu einem regionalen<br />

Zentrum geworden und wird seine Aufgaben<br />

dafür künftig noch stärker wahrnehmen. Mit<br />

dem Zuschlag 2008 in Kapstadt haben die<br />

Schladminger gleichzeitig auch das Projekt<br />

«Schladming2030.at» lanciert. Es steht für aktuelle<br />

und bevorstehende Projekte, die zukünftigen<br />

Generationen noch dienlich sein sollen. Im<br />

Credo von Schladming 2030 steht ausserdem:<br />

«Die umweltschonende Weiterentwicklung<br />

unserer Kulturlandschaft und die enge Zusammenarbeit<br />

mit der einheimischen Bevölkerung<br />

ist unser Bestreben.» Solche Bemühungen werden<br />

heute gewöhnlich unter den Begriff «Nachhaltigkeit»<br />

eingeordnet. Im Blick auf die WM<br />

wurden einige Projekte lanciert. Dazu gehört<br />

zum Beispiel das Congresshaus, das nach dem<br />

Grossanlass vielseitige Nutzungsmöglichkeiten<br />

bieten und Basis sein soll für ein innovatives<br />

unverwechselbares Zentrum der Alpen. Schladming<br />

soll zu einer europaweit führenden Kongressstadt<br />

in den Alpen werden. Ein eigenes<br />

Mode- und Trachtenlabel, ein regionaler Warenkorb<br />

oder ein für Stadt und Land offenes Inter-<br />

Verbandssponsoren Sponsoren Swiss-Ski National Broadcaster<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

Schladmings Bürgermeister Jürgen Winter<br />

sitzt ebenfalls im Organisationskomitee.<br />

Mystisches Wolkenband über dem WM-Ort<br />

Schladming.<br />

netnetz stehen auch auf der Prioritätenliste der<br />

nächsten Jahre.<br />

Zu Gast bei Freunden. Im Organigramm dieser<br />

Organisation, die von Stadt, Tourismusverband<br />

und den Bahnen finanziell getragen wird, steht<br />

auch Frank Miller. Er wirkte unter anderem<br />

beim Projekt Fangemeinde-Partnerschaft für<br />

die Ski-WM mit. Gemeinsam haben der Österreichische<br />

Skiverband, Schladming 2030 und<br />

eine Wochenzeitung in der Umgebung von<br />

Schladming Fangemeinden gesucht, die Begeisterung<br />

und Euphorie für die Ski-WM 2013<br />

entfachen. Man wolle so der internationalen<br />

Sportwelt zeigen, dass sie hier «Zu Gast bei<br />

Freunden» ist. Aich mit knapp 1000 Einwohnern<br />

und 10 Kilometer von Schladming entfernt, hat<br />

sich für die Schweiz entschieden. Mit gutem<br />

Grund. Bürgermeister Frank Danklmair: «1982<br />

weilte in unserem Ort der Fanclub von Erika<br />

WM-SPECIAL<br />

Hess.» Während der WM habe man freundschaftliche<br />

Bande geknüpft, «die bis heute andauern»,<br />

so Dankl maier, der den Dorfgasthof<br />

«Zum Grafenwirt» in Aich führt. Einen ersten<br />

Vorgeschmack gab es im September, als der<br />

Treichlerclub Heimenschwand am traditionellen<br />

Aicher Kirtage das Schweizer Brauchtum in<br />

die Steiermark brachte (siehe separater Bericht).<br />

Einst ein Bergbau-Dorf. Schladming – auf den<br />

ersten Blick – ist ja nicht gerade der mondäne<br />

Wintersportort den man im gleichen Atemzug<br />

mit Kitzbühel, St. Anton, Sölden oder Lech ausspricht.<br />

Früher drehte sich nämlich im<br />

4300-Seelen-Dorf alles nur um Silber. Das mineralienreiche<br />

Gestein in den Schladminger<br />

Tauern zog zeitweilig bis zu 1500 Bergknappen<br />

in die Steiermark, um den Abbau von silberhaltigen<br />

Blei- und Kupfererzen, Kobalt- und<br />

Nickelerzen zu fördern. Stummer Zeuge davon<br />

ist der «Schladminger Bergbrief» von 1408. Er<br />

erlangte in ganz Europa Bedeutung, weil er die<br />

Rechte und Pflichten der Bergleute aufzeichnet.<br />

1875 wurde der Bergbau eingestellt. Mit der<br />

Errichtung eines Jagdschlosses durch Prinz<br />

August von Sachen-Coburg & Gotha beginnen<br />

erste touristische Aktivitäten. Um 1920 werden<br />

erste Rennen durchgeführt, vor genau 50 Jahren<br />

wurde der erste Skilift, 20 Jahre später die<br />

erste Seilbahn auf der Planai errichtet. Und seit<br />

genau 30 Jahren werden in Schladming Weltcuprennen<br />

ausgetragen.<br />

Grosser Investitionsschub ausgelöst. Bürgermeister<br />

Jürgen Winter sitzt selber auch im Organisationskomitee,<br />

das seit vier Jahren auf die<br />

zweiten alpinen Skiweltmeisterschaften hinarbeitet.<br />

Der Ort, eine ganze Region mit 14 000<br />

Einwohnern, würde mitziehen, sagt Winter. Private<br />

Investoren und Firmen haben insgesamt<br />

200 Millionen Euro in neue Projekte eingeschossen.<br />

Dazu kommt noch einmal so viel für flankierende<br />

Projekte. Und der Tourismusverband<br />

7


WM-SPECIAL<br />

Wer den Zielhang mit 52 Prozent Gefälle<br />

bezwingt, fährt durch den Planai-Triumphboten<br />

Voestalpine Skygate.<br />

machte im Blick auf die WM eine Qualitätsoffensive.<br />

Schon 1982, so Jürgen Winter, habe der<br />

Grossanlass einen Investitionsschub ausgelöst,<br />

«aber nie in dieser Dimension». Vor allem stolz<br />

ist der Bürgermeister auf das Planet Planai.<br />

«Alleine die Parkgarage mit 1100 Parkplätzen<br />

war für unsere Verhältnisse ein grosses Projekt.»<br />

25 von 26 Projekten werden nachgenutzt. In<br />

der Tat: In den vergangenen drei Jahren hat<br />

die Planai-Hochwurzen-Bahnen-GmbH rund<br />

70 Millionen Euro in die Infrastruktur für die<br />

alpinen Skiweltmeisterschaften 2013 investiert.<br />

26 Projekte wurden realisiert, für 25 gibt es eine<br />

entsprechende Nachnutzung. Der Herren-Abfahrtsstart<br />

mit einem Gefälle von 74 Prozent<br />

wird nach der WM wieder renaturiert. Paradestück<br />

ist das Planet Planai, der in einer Rekordbauzeit<br />

von 220 Tagen erstellt wurde. Das Gebäude<br />

besticht durch eine aussergewöhnliche<br />

Architektur und durch das Konzept des «One-<br />

Stop-Shops». An zentraler Stelle erhält der Gast<br />

alles, was zu einem Urlaub gehört. Das Gebäu-<br />

Offizielle Sponsoren<br />

de ist zugleich auch Headquarter für 360 Planai-<br />

Mitarbeiter.<br />

Das moderne Parkhaus. Neben dem bereits<br />

bestehenden, fünfgeschossigen Parkhaus wurde<br />

direkt unter dem Zielauslauf der Planai ein<br />

Premium-Parking auf 10 000 Quadratmetern<br />

errichtet – mit einer unglaublichen Infrastruktur.<br />

Es bestehen Umkleideboxen, spezielle Skiständer<br />

oder bequeme Sitzgelegenheiten. Alles<br />

bisher Gesehene in den Schatten stellen aber<br />

die Toilettenanlagen und der Skidepotraum.<br />

Letzterer ist mit 700 für Familien dimensionierten<br />

Depotkästen ausgestattet und der Raum ist<br />

aromatisiert. Mitarbeitende der Bergbahnen<br />

haben ihre Ideen für die Ausstattung dieser<br />

12 Millionen Franken teuren Parkanlage einbringen<br />

können. Während der WM wird die<br />

Parkanlage temporär zu einem Servicecenter<br />

für rund 1000 Personen umgebaut.<br />

Planet Planai – ein gewaltiges Projekt. Die<br />

moderne Talstation der Bergbahnen Planai-<br />

Hochwurzen-Bahnen ist auf einer Fläche von<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

Das modernste Parkhaus von ganz Europa<br />

steht in Schladming: Mit Umkleideboxen,<br />

speziellen Skiständern, Lounge und aromatisiertem<br />

Skidepotraum.<br />

3200 Quadratmeter ausgerichtet; die Infrastruktur<br />

bilden vier Personenlifte – zwei Rolltreppen<br />

führen in die Seilbahnhalle – zwei Gastronomieprojekte<br />

und 27 Toilettenanlagen.<br />

Voestalpine Skygate steht für den neuen<br />

Triumphbogen im Ziel der Planai-Strecke. Das<br />

35 Meter hohe Bauwerk besteht aus insgesamt<br />

130 Tonnen Stahl. Jeder Athlet, jede Athletin, die<br />

den Planai-Zielhang mit 52 Prozent Gefälle bezwingt,<br />

fährt durch den Triumphbogen von<br />

Schladming.<br />

An Spitzentagen 13 000 Gäste. An Spitzentagen<br />

werden von der Talstation 13 000 Passagiere<br />

befördert. 680 Schneekanonen im ganzen Gelände<br />

sorgen während einer Saison für durchschnittlich<br />

zwei bis drei Millionen Kubikmeter<br />

künstlichen Schnee und bieten die Gewähr, dass<br />

100 Prozent der 232 Pistenkilometer in der<br />

ganzen Region beschneibar sind. Die Planai-<br />

Hochwurzen-Bahnen beschäftigen im Winter<br />

370, im Sommer 220 Mitarbeitende. Der Umsatz<br />

beträgt 32 Millionen, jährlich werden sechs<br />

Millionen Euro in die Infrastruktur investiert. <<br />

8 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


WM-SPECIAL<br />

DIE GRÖSSTE «SKIWELT» VON ÖSTERREICH<br />

Schladming liegt nur auf 745 Meter. Ein spezielles<br />

Mikroklima sorgt aber für genügend Schnee<br />

und Kälte. Und wenn beides einmal ausbleibt,<br />

so sorgen die 680 Schnee kanonen für flächendeckenden<br />

Kunstschnee. Oder man geht<br />

«fremd» in die gut erreichbaren vier weiteren<br />

Skigebiete, die mit der 4-Berge-Skischaukel<br />

Schladming unter dem Namen «Ski Amadé»<br />

zusammengefasst sind. Die grösste Skiregion<br />

Österreichs umfasst damit 25 Skiorte mit 270<br />

Verbandssponsoren Sponsoren Swiss-Ski National Broadcaster<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

Lift- und Seilbahnanlagen, 860 Pistenkilometer,<br />

14 Snowparks, sage und schreibe 260 Skihütten<br />

und Bergrestauraunts und total 4500 Schneekanonen.<br />

Zu den fünf Regionen gehören:<br />

Schladming-Dachstein, Salzburger Sportwelt,<br />

Grossarltal, Hochkönig und Gastein. Eine 6-Tages-Skikarte<br />

für das ganze Gebiet kostet übrigens<br />

218 Euro, umgerechnet rund 260 Franken.<br />

Kinder bis 16 Jahre bezahlen 107 und Jugendliche<br />

(bis 20 Jahre) 168 Euro.<br />

Schladming-Dachstein<br />

(4-Berge-Skischaukel)<br />

> Galsterbergalm 1986 m,<br />

Talstation: Pruggern.<br />

> Hauser Kaibling 2015 m,<br />

Talstation: Haus/Ennstal.<br />

> Planai 1906 m, Talstation: Schladming.<br />

> Hochwurzen 1850 m, Talstation: Rohrmoos.<br />

> Reiteralm 1860 m, Talstation Pichl.<br />

9


WM-SPECIAL<br />

Peter Pichler (mit Sohn) ist der<br />

lebende Beweis für kreative<br />

Küche.<br />

PETER<br />

EIN JÜNGER BOCUSE<br />

Hallo? Wohnt hier Jamie Oliver?<br />

Aus der Küche lacht ein sym -<br />

pa thisches Gesicht entgegen.<br />

Es gehört einem Mittvierziger.<br />

Es ist nicht Jamie, sondern<br />

Peter. Peter Pichler. Er und<br />

seine Frau Sylvia führen die<br />

Holzhacker stube, direkt an<br />

den Pisten der Schladminger<br />

Planai.<br />

> Text: Joseph Weibel<br />

> Foto: Markus Beer, zVg.<br />

Offizielle Sponsoren<br />

Warum ich auf Jamie Oliver komme? – Ganz<br />

einfach. Peter Pichler lässt uns eintreten in sein<br />

«Heiligstes», in die Küche. Er schneidet ein<br />

herrlich duftendes Bruststück vom Rind auf,<br />

legt Scheibe für Scheibe auf dunkles Weizenbrot,<br />

streut grosszügig grobes Meersalz darüber,<br />

Kürbiskernöl und auch ein bisschen Essig.<br />

Dazu gibt’s natürlich auch frischen Kren, bei uns<br />

eher als Meerrettich bekannt. Es riecht nicht<br />

nur hervorragend, es mundet auch. Dazu serviert<br />

Peter einen trockenen Sekt aus dem Burgenland.<br />

Genau wie Peter Pichler hantiert auch<br />

Jamie Oliver in der Küche. Er spricht von ein<br />

bisschen Salz und streut eine halbe Hand voll<br />

auf die verschiedenen Leckereien. Dem Geschmack<br />

tut dieses Übermass aber keinen Abbruch.<br />

Im Gegenteil.<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

Er ging bei Bocuse in die «Lehre». Dem Peter<br />

verrate ich aber diese Gedanken nicht. Mit<br />

Jamie stand er nie gemeinsam am Herd. Dafür<br />

mit Paul Bocuse, dem lebenden Begriff für die<br />

feine Küche. Dem lebenden Beweis für die kreative<br />

Küche. Kochen habe er schon können, als<br />

er zu Bocuse in die «Lehre» ging. «Ich habe aber<br />

wieder ganz unten angefangen. So kloan war I.»<br />

Er hebt den kleinen Finger und verdeutlicht so<br />

seine Aussage. Drei Monate habe er in der<br />

L’Auberge du Pont de Collonges nahe Lyon einen<br />

Stage absolviert. Ohne Bezahlung, versteht<br />

sich. Wer bei Paul Bocuse arbeiten darf, hat<br />

Lohn genug. Er arbeitete – mit Salär – aber auch<br />

in Lech, in einem bekannten Fischrestaurant<br />

(Maasen) in Düsseldorf. Und: bei Eckhart<br />

Witzigmann, einem der besten Köche der Welt<br />

10 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


<strong>DAS</strong> WM-TAGEBUCH<br />

VON RÖBI UND WOLFI<br />

AB 6. FEBRUAR 2013<br />

AUF WWW.SNOWACTIVE.CH<br />

UND WWW.SWISS-SKI.CH<br />

und auch ein Österreicher. Heute gibt er in seiner<br />

Küche gerne selber auch Kochkurse.<br />

«Mit 30 bist du dahoam». Das war zu der Zeit,<br />

wo Peter Pichler noch keine 30 war. Seine Mutter,<br />

die die Holzackerstube vorher führte, sagte<br />

zu ihm: «Buab, mit 30 bist du dahoam.» Peter<br />

ist heute 42-jährig. Vor zwölf Jahren hat er die<br />

Holzackerstube übernommen. Neben dem Gastronomiebetrieb<br />

mit 50 Plätzen gibt es im Haus<br />

noch neun Hotelzimmer. Für die fünffachen<br />

Eltern, mittlerweile, heisst das 7-Tage-Woche.<br />

Die zwei Wochen nach Ostern gönnen sich die<br />

Pichlers ein paar ausgiebige Ferientage. Die<br />

Zimmer sind während der Saison meistens besetzt<br />

– zu 90 Prozent mit Stammgästen.<br />

Schmeckt nicht – gibt’s nicht! Es kommt natürlich<br />

nicht von ungefähr, dass Pichler die Küchentüre<br />

vor seinen Gästen nicht verschliesst.<br />

Bei ihm wird täglich mit frischen Produkten<br />

gekocht. Er sagt es so: «Die wichtigsten Zutaten<br />

meiner Frischküche sind Erfahrung und Liebhaberei.»<br />

Die Frischprodukte kauft er soweit<br />

verfügbar direkt bei Produzenten in Österreich,<br />

vom Waldviertel ganz oben im Osten bis zur<br />

Südsteiermark. Peter Pichler ist auch eine<br />

Stimmungskanone, heisst es. Und immer gut<br />

für einen Spruch. So sage er seinen Gästen,<br />

wenn mal etwas so schmecke wie es nicht unbedingt<br />

schmecken sollte: «Es muss so schmecken.»<br />

Wahrscheinlich kommt das eher selten<br />

vor. Denn bei ihm gilt: Schmeckt nicht, gibts<br />

nicht. Ein Spruch von TV-Koch Tim Mälzer. Aber<br />

er passt auch zu Peter Pichler.<br />

Währschafte Rösti tagsüber . . . Tagsüber, also<br />

wenn die Pistenflitzer beim Peter einkehren,<br />

gibt es eher Deftiges. Eine währschafte Rösti,<br />

die ihrem Namen auch gerecht wird. Täglich<br />

steht auch eine Hüttensuppe (eine gebundene<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

WM-SPECIAL<br />

Gemüsesuppe) auf dem Programm. Oder Käsenockerln.<br />

Die Rösti, verrät Peter, macht er mit<br />

weichgekochten Kartoffeln, Zwiebeln, und mit<br />

Rosmarin, Thymian und Salz verfeinert. So sei<br />

der vorbereitete Rohling länger haltbar. Gut zu<br />

wissen!<br />

. . . und Spitzengastronomie am Abend. Nicht<br />

nur frische, vor allem natürliche Zutaten sind<br />

für Peter Pichler das A und O einer guten Küche.<br />

Eine eher feine Klinge führt der Gastronom<br />

dann zur Abendzeit. Da ist Spitzengastronomie<br />

angesagt. Ein Mehrgänger, herrlich mundend.<br />

Und trotzdem reichlich auf dem Teller. Gute<br />

Gastronomie setzt man bekanntlich nicht unbedingt<br />

mehr mit einem fast leeren Teller<br />

gleich. So kommen während der Hochsaison<br />

7000 bis 8000 Essen zusammen. Mit ihm und<br />

seiner Frau sind im Schnitt sieben bis neun Mitarbeitende<br />

im Betrieb beschäftigt.<br />

So fein – so gut. Unter den «Holzackerstube»-<br />

Seelen ist auch Diplomsommeliere Michaela.<br />

Sie kredenzt edle österreichische Tropfen, primär<br />

aus dem Burgenland, zum Sechsgänger.<br />

Der besteht aus einem Vegerlsalat (Gans-Terrine)<br />

mit geröstetem Schwarzbrot, einer Sellerieschaum-<br />

und Käsesuppe, einer Fischbratwurst,<br />

rosa gebratenem Kaninchenrücken, Pasta die<br />

Sarda und zum Dessert ein Joghurt-Heidelbeer-Törtchen,<br />

dazu gerührtes Birnensorbet.<br />

Das ist keine Momentaufnahme, sondern gelebte<br />

Gastronomie. Jeden Abend während sieben<br />

Tagen.<br />

«Planai ist nicht mehr was sie einmal war».<br />

Ach ja. Beim «Jamie Oliver» der Alpen stimmt<br />

trotz allem das Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

«Wir kommen gut zurecht», sagt er. Und<br />

schmunzelt seiner Frau Sylvia zu, die mit der<br />

Kleinsten noch kurz in der Gaststube weilt. Und<br />

es reicht ihm im Winter gewöhnlich noch zu<br />

einer ein- oder zweistündigen Skifahrt auf der<br />

Planai. Zu ihr sagt er: «Die Planai ist nicht mehr<br />

das, was sie einmal war. Nämlich die steilste<br />

und gefährlichste Piste.» Er weiss wovon er<br />

spricht. Die Holzackerstube hat eine Pole-Position<br />

während der WM-Zeit. Ein paar Schritte<br />

vom Haus entfernt ist der «Feldherren-Hügel»,<br />

da, wo sich die Trainer während des Rennens<br />

versammeln.<br />

Eigentlich schade, dass der Zugang zur<br />

Holzackerstube während der WM wesentlich<br />

erschwert wird. Sie wird während des Events<br />

von einer Skifirma in Beschlag genommen.<br />

Kaum ist aber die WM vorbei, beginnt für Peter<br />

Pichler wieder der ganz normale Alltag. <<br />

Holzackerstube Peter und Sylvia Pichler<br />

A-8971 Fastenberg ob Schladming<br />

www.holzacker.net<br />

Fan-<br />

Glocken-<br />

App<br />

Jetzt App runterladen,<br />

Ski-Star anfeuern und<br />

gewinnen.<br />

swisscom.ch/schnee<br />

11


Aich’s Bürgermeister Frank Danklmair (links) freut sich auf die Schweizer Gäste aus dem Emmental. Rechts Frank Miller von<br />

«Schladming2030.at», Mitorganisator der besonderen Fanaktion an der WM in Schladming.<br />

«AICH, WIR KOMMEN!»<br />

Aich, gut zehn Kilometer östlich von Schladming, hat eine für die Schweiz besondere Funktion übernom-<br />

men. Die 900-Seelen-Gemeinde ist Gastgeberin von fünf Kindern und Begleitpersonen während der WM<br />

in Schladming. Und sie kommen aus dem Ort von Beat Feuz: Schangnau. Die Aicher sind natürlich traurig,<br />

dass Beat Feuz selber am Wettkampf nicht teilnehmen kann.<br />

Wie kam alles? Im Leitbild des Veranstalters der<br />

Ski-WM heisst es: «Wir leben österreichische<br />

Gastfreundschaft und steirische Herzlichkeit.»<br />

Deshalb haben sich der Österreichische Skiverband,<br />

Schladming 2030 und eine Wochenzeitung<br />

an alle Gemeinden im Bezirk gewandt und WM-<br />

Fangemeinden gesucht. In Aich hat man auch<br />

30 Jahre später noch beste Erinnerungen an die<br />

Schweiz. «Für mich war deshalb klar, dass wir<br />

uns für die Schweiz entscheiden», sagt Bürgermeister<br />

Frank Danklmair, der in Aich einen<br />

Hotelbetrieb führt. 1982 hatte man den Erika-<br />

Hess-Fanclub im Ort. Hess wurde gleich dreifache<br />

Weltmeisterin. «Gefeiert hat der Fanclub<br />

oft hier.» Am traditionellen Aicher Kirtag im<br />

vergangenen September wurde dann ein rekordverdächtiges<br />

Band gehäkelt und gestrickt.<br />

Offizielle Sponsoren<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

Das sollte am Ende so lange werden, dass es via<br />

Luftlinie bis in die Schweiz reichen würde, also<br />

ein Band von mindestens 500 km Länge. Es<br />

wurden dann letztlich 805 km (1 Meter = 1 Kilometer,<br />

Anmerkung der Red.). Dies entspricht<br />

der Distanz zwischen Aich und Schangnau. Also<br />

kam der Emmentaler Ort zum Handkuss und ist<br />

Gast der WM-Fangemeinde Aich.<br />

Mit im Boot ist auch die Gemeinde Gössenberg,<br />

die eine Gemeinde aus Liechtenstein gewählt<br />

hat. Höhepunkt während der WM wird der<br />

Aicher Schneekirtag vom 8. bis 10. Februar 2013<br />

sein. Liveübertragungen von den WM-Zeremonien<br />

und Berichten, regionale Krapfenspezialitäten,<br />

kesselheisse Siegerwurst, Eisstockschiessen<br />

wird es geben, und der kulturelle<br />

Volksaustausch wird auch musikalisch gepflegt.<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

Zum Beispiel mit einer Treichlergruppe aus der<br />

Schweiz. Mehrere winterfeste, beheizbare Hütten<br />

bilden das Schneekirtagsdorf. Standort der<br />

ganzen drei Tage dauernden Feierlichkeiten ist<br />

beim «Grafenwirt» in Aich, also beim Bürgermeister.<br />

Neben Aich als Gastgeber von der Schweiz,<br />

Gössenberg von Liechtenstein, ist Haus im<br />

Ennstal Gastgeberin von Deutschland. Das gestrickte<br />

Band in den sinnigen Farben rot-weiss<br />

wird zu einem Teppich verknüpft und soll symbolisch<br />

den roten Teppich für künftige Besucher<br />

von Aich darstellen. Als Sponsorpartner konnte<br />

übrigens EMMI gewonnen werden. <<br />

www.aicher-herbst-kultur.at<br />

WM-SPECIAL<br />

13


WM-SPECIAL<br />

EINE SYMPATHISCHE<br />

GASTGEBERIN<br />

Posthotel-Chefin Marina<br />

S teiner mit Töchterchen<br />

Anna-Maria: «Ich habe<br />

ein gutes Gefühl».<br />

Offizielle Sponsoren<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

14 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


Während der Ski-WM wird das<br />

Posthotel Schladming zum House<br />

of Switzerland umfunktioniert.<br />

Raclette- und Fonduekäse und<br />

Schweizer Fleisch sind angesagt.<br />

Das Traditionshaus mitten in<br />

der Fussgängerzone ist für zwei<br />

Wochen fest in Schweizer Hand.<br />

Snowactive hat die hübsche Chefin<br />

des Hauses besucht.<br />

> Text: Joseph Weibel<br />

> Fotos: Markus Beer<br />

Während der Ski-WM ist das Posthotel<br />

Schladming fest in Schweizer Hand.<br />

Diesem sympathischen Lachen, diesem Ausdruck<br />

kann man nicht widerstehen. Marina Steiner,<br />

die Chefin des Posthotels in Schladming,<br />

sorgt für die richtige Stimmung. Während der<br />

WM wird man sie wohl nicht so viel zu Gesicht<br />

bekommen. Der Grossbetrieb ist dann in der<br />

Hand von Swiss-Ski und St. Moritz, Partner des<br />

House of Switzerland. Aber nicht ganz. Zur<br />

Seite stehen auf jedem Posten immer auch ein<br />

Mann oder eine Frau des Hauses. «Ich selber<br />

stehe während 24 Stunden auf Abruf bereit,<br />

sollte einmal Not an der Frau sein.» Sie gibt sich<br />

aber zuversichtlich. «Ich habe ein gutes Gefühl.»<br />

Das Hotel bietet Platz für 86, die Restaurationsräumlichkeiten<br />

für rund 200 Gäste.<br />

Einmal im Jahr herrscht allerdings Ausnahmezustand.<br />

Dann, wenn das legendäre Night Race<br />

über die Planai geht. Dann liefert die Küche<br />

zwischen dem 1. und dem 2. Lauf 500 Essen.<br />

Zum Posthotel gehören ausserdem noch eine<br />

geschützte Aussenbar sowie die Kaminbar im<br />

Hotel. Auch diese beiden zusätzlichen Räum-<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

WM-SPECIAL<br />

lichkeiten gehören zum «Schweizer Etat» während<br />

der WM.<br />

Marina Steiner ist Hoteliersfrau von den<br />

Wurzeln auf. Ihre Eltern führten das Pichlmayrgut<br />

in Pichl. Heute wird es von ihrem Bruder<br />

geleitet. Sie lernte das Handwerk unter anderem<br />

auch in der Schweiz, als sie in Luzern im<br />

Swiss Chalet ein Sommerpraktikum machte.<br />

WM-Luft schnupperte sie 1999 während eines<br />

Aufenthalts in Vail. Sie absolvierte damals die<br />

Hotelfachschule und verbrachte anderthalb<br />

Jahre in Colorado. «Für mich war das eine tolle<br />

Erfahrung», sagt sie rückblickend. In Wien studierte<br />

sie ausserdem Marketing und Verkauf.<br />

Vor sieben Jahren begann für sie und ihren<br />

Cousin Christian Gappmayr das Abenteuer<br />

Posthotel Schladming. Das Traditionshaus am<br />

Platz sei vor dem Konkurs gestanden. «Wir<br />

haben das Haus gekauft und dann während<br />

vielen Wochen und Monaten renoviert.» Der<br />

Aufwand hat sich gelohnt. Das Posthotel ist<br />

heute das beste Haus im Ort. Über Weihnachten<br />

und Neujahr logieren bis 100 Gäste im Haus. Die<br />

Restaurationsräume sind geschmacksvoll<br />

unterteilt. Eine Stube ist fast 400 Jahre alt. Sehenswert<br />

ist auch der gewölbte Weinkeller.<br />

Die Auswahl aus traditionellen steirischen<br />

Gerichten, modernen Speisen und internationalen<br />

Spezialitäten weichen für zwei Wochen Mundendem<br />

von Schweizer Starköchen, die am Herd<br />

des Posthotels stehen. Das sind Reto Mathis<br />

und Daniel Lehmann. Mathis ist bekannt für<br />

seine «Fine Mountain Dining»-Küche. Lehmann<br />

führt das Hotel Moosegg im Emmental. Neben<br />

Käsespezialitäten stehen also auch Fleischspezialitäten<br />

auf dem Menuplan. Das House of<br />

Switzerland wird auch Treffpunkt für die mit den<br />

Spezialbussen anreisenden Fangruppen, die im<br />

umfunktionierten Seminarraum verpflegt werden.<br />

Wenn am 14. Februar die WM Geschichte<br />

wird, so ziehen im Posthotel bereits die ersten<br />

Gäste wieder ein. Bis am Dienstag soll das<br />

House of Switzerland wieder zurückgebaut werden.<br />

Und alles nimmt wieder seinen gewohnten<br />

Lauf. Auch für Marina Steiner, die mit ihrem<br />

Mann stolz ist auf Töchterchen Anna-Maria. <<br />

Posthotel Schladming<br />

A-8970 Schladming<br />

www.posthotel-schladming.at<br />

<strong>DAS</strong> WM-TAGEBUCH<br />

VON RÖBI UND WOLFI<br />

AB 6. FEBRUAR 2013<br />

AUF WWW.SNOWACTIVE.CH<br />

UND WWW.SWISS-SKI.CH<br />

Fan-<br />

Glocken-<br />

App<br />

Jetzt App runterladen,<br />

Ski-Star anfeuern und<br />

gewinnen.<br />

swisscom.ch/schnee<br />

15


WM-SPECIAL<br />

«DIE RACE NIGHT»<br />

IST AUCH EINE GAUDI<br />

Michael Tritscher (48) gehört zu den erfolgreichen Schladminger Skiathleten der Vergangenheit. Er<br />

beendete seine Karriere vor rund 14 Jahren. Heute ist er Skilehrer und Inhaber von zwei Sport geschäften<br />

in Schladming und Rohrmoos. In einem Gespräch mit Snowactive erinnert sich Michael Tritscher unter<br />

anderem an die erste Ski-WM 1982, wo er als Vorfahrer auf die grossen Pisten gehen durfte.<br />

> Text: Joseph Weibel<br />

> Foto: Markus Beer, zVg.<br />

Offizielle Sponsoren<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

16 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


Michael Tritscher, wie war das 1982 an der<br />

ersten alpinen Ski-WM in Schladming?<br />

Michael Tritscher: Ein Wetterchaos war es damals.<br />

Und ich war, im zarten Alter von 17, Vorfahrer.<br />

Das ist mir noch in bester Erinnerung.<br />

Und natürlich mag ich mich noch an Erika Hess<br />

zurückbesinnen, die drei Goldmedaillen mit<br />

nach Hause nahm.<br />

Und die Stimmung war so gut wie heute an<br />

einer Race Night?<br />

Das hingegen ist mir nicht mehr im Bewusstsein.<br />

Ich weiss nicht mal mehr, wie viele Zuschauer<br />

an den Rennen waren.<br />

An einer Race Night sind es 50 000. Und das<br />

nach dem Kitzbühel-Wochenende. Was für ein<br />

Geheimnis steckt eigentlich hinter dem Erfolg<br />

dieses Nachtslaloms?<br />

Da spielen mehrere Faktoren mit. Schladming<br />

ist gut erreichbar von Wien, Graz und auch<br />

München. Das Entscheidende ist aber die Nähe<br />

zum Zielhang. Er ist quasi mitten im Dorf. Das<br />

ist in dieser Form einzigartig im Weltcup.<br />

Für einen Athleten muss das ein ganz besonderes<br />

Erlebnis sein?<br />

Und wie. Dieser Slalom reiht sich ein in die<br />

Klassiker Lauberhorn und Kitzbühel. Neben<br />

dem sportlichen Wert sind diese Rennen auch<br />

ein Gaudi für die Athleten.<br />

Wie war es für Sie in Ihrer Aktivzeit?<br />

Den Wengener Slalom mochte ich mehr. Er hat<br />

viele Übergänge, die Passagen sind steiler. Einmal<br />

fuhr ich aufs Podest, sonst war meine<br />

beste Rangierung auf Platz 8. (Schmunzelt). An<br />

den Erfolgen kann meine Begeisterung nicht<br />

liegen.<br />

Waren Sie als Schladminger «vorbelastet»,<br />

um ihr Glück im Slalom zu versuchen?<br />

Nein. Überhaupt nicht. Ich trainierte schnelle<br />

Disziplinen. In das ÖSV-Kader bin ich über den<br />

Riesenslalom gekommen. Dann kamen die<br />

Kippstangen und mein damaliger Trainer konstatierte,<br />

dass ich eigentlich talentiert für den<br />

Slalom wäre. So war das.<br />

Sind Sie ebenfalls in der Organisation der Ski-<br />

WM 2013 involviert?<br />

Nicht mehr. Ich war bei der Präsentation am<br />

FIS-Kongress in Kapstadt mit dabei. Nach dem<br />

Zuschlag musste ich mich entscheiden: Organisation<br />

oder unsere Skischule und das Sportgeschäft.<br />

Das Leben geht schliesslich nach der<br />

WM weiter.<br />

Schladming ist ein traditioneller Weltcup-Ort.<br />

Man hat aber nicht das Gefühl, dass sich das<br />

auf die Hotellerie und Gastronomie gross auswirkt.<br />

WM-SPECIAL<br />

Die Hotellerie im Umkreis von Schladming hat<br />

einen guten Ruf und ist auch gut. Es hat aber<br />

nicht eine grosse Auswahl von Häusern, vor<br />

allem im oberen Segment. Hingegen ist der Anteil<br />

von Privatvermietern und Pensionen sehr<br />

gross. Die Gastronomie? Da haben wir alleine in<br />

Schladming schon einiges zu bieten. In den<br />

letzten Jahren hat sich im Après-Ski-Bereich<br />

auch einiges getan. An der WM dürfte es trotz<br />

allem etwas eng werden (schmunzelt erneut).<br />

Zu Ihrer Aktivzeit war der taillierte Ski noch<br />

nicht das grosse Thema. Zumindest bis Mitte<br />

der neunziger Jahre. Hat sich im Skisport<br />

zwischen 1990 und heute Ihrer Meinung nach<br />

vieles geändert?<br />

Anstelle der Taillierung hatten wir eine höhere<br />

Standtechnik. Verletzungsgefährdend war der<br />

Skisport schon immer. Vor und nach dem taillierten<br />

Ski. Daran ändert auch die neue Bestimmung<br />

beim Riesenslalom-Ski nichts. Das ist<br />

meiner Meinung nach ein Rückschritt und eine<br />

unnötige Masssnahme.<br />

Was fahren Sie heute für einen Ski?<br />

Immer noch Salomon wie zu meinen Aktivzeiten.<br />

Wie viele Medaillen holen Ihre Landsleute an<br />

der WM 2013?<br />

Wenn Sie fünf Medaillen gewinnen wollen, müssen<br />

Sie ganz fit sein. <<br />

Michael Tritscher<br />

Der gebürtige Schladminger (1965) gab sein<br />

Weltcupdebut 1987 und verletzte sich bereits in<br />

seiner ersten Saison. Seinen ersten Podestplatz<br />

holte er 1988 im Weltcupslalom in Madonna.<br />

1992, an den Olympischen Winterspielen in Albertville,<br />

gewann er Bronze im Slalom. Insgesamt<br />

hatte er 13 Podestplätze im Weltcup (3<br />

Siege). 1997/98 musste er seine Karriere vorzeitig<br />

beenden, nachdem er sich erneut am Knie<br />

verletzte. Nach dem Karriereende arbeitete er<br />

noch als Trainer beim japanischen Skiverband<br />

(Damen) und drei Jahre für Salomon, zusammen<br />

mit Günther Mader. 2002 stieg er in das<br />

Skischul- und Sportgeschäft der Eltern ein.<br />

Verbandssponsoren Sponsoren Swiss-Ski National Broadcaster<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

17


WM-SPECIAL<br />

FACTS & FIGURES<br />

Mit der Bahn: Schladming liegt an<br />

der internationalen Eisenbahnlinie<br />

Salzburg–Graz. Die Züge der Österreichischen<br />

Bundesbahn haben<br />

während der WM eine grössere<br />

Kapazität. Für Reisende aus der<br />

Schweiz bestehen recht gute Direktverbindungen<br />

zwischen Zürich<br />

und Schladming (ohne Umsteigen!).<br />

Ausserdem pflegen die ÖBB<br />

und die SBB eine Kooperation und<br />

offerieren Spezialkonditionen –<br />

nicht nur während der WM. Inhaber<br />

von Halbtax und GA erhalten mit<br />

gewissen Ausnahmen eine Ermässigung<br />

von 25 % auf dem österrei-<br />

FREIZEIT<br />

Nachtrodeln in Hochwurzen. Es<br />

können Rodelpackages mit Nachtbus,<br />

1 Bergfahrt mit der Seilbahn,<br />

Rodelmiete gebucht werden. Ein-<br />

MUSS MAN SEHEN<br />

Wollwelt Loden Steiner in Mandling.<br />

Die Lodenmanufaktur öffnet<br />

ihre Pforten für Besucher und<br />

gibt mit 3-D-Kino, Infomonitoren,<br />

«Fühl-Stationen» Einblick in die<br />

aufwändige Fertigung der hochwertigen<br />

Lodenstoffe. Direkteinkäufe<br />

möglich (aber relativ teuer).<br />

«Hüttenzauber». Ferien wie die<br />

Weltmeister und vom Bett auf die<br />

Piste, so nennt sich der neue Trend<br />

«Hüttenzauber». Immer mehr<br />

Gäste wollen ihre Ferien nicht im<br />

Hotel oder einer Pension verbringen,<br />

sondern in ihrer eigenen Skihütte.<br />

In der Ferienregion Schlad-<br />

Offizielle Sponsoren<br />

ANREISE<br />

chischen Streckenteil. Mit Halbtax:<br />

Auf der Schweizer Strecke 50 %,<br />

auf österreichischem Boden 25 %;<br />

mit dem Generalabonnement<br />

100 % auf der Schweizer Strecke<br />

und 25 % auf der österreichischen.<br />

Ausserdem: Plan und Spar 25 %<br />

Ermässigung auf der gesamten<br />

Strecke ohne Abonnement bei Hin-<br />

und Rückfahrt. Zusätzliche Ermässigung<br />

mit Halbtax und GA in der<br />

Schweiz und Österreich. Sparbillette<br />

Europa: 40 bis 60% Ermässigung<br />

auf den Normalpreis für die<br />

gewünschte Strecke. Keine zusätzliche<br />

Ermässigung mit Halbtax<br />

zelpreis für einen Mietrodel ist<br />

sechs Euro. Die Piste ist beleuchtet<br />

und misst sieben Kilometer.<br />

Stadtmuseum Schladming. Interessante<br />

Einblicke in die Vergangenheit<br />

der Region und deren<br />

Wandel. Talbachgasse 110. Das<br />

ming-Dachstein entstanden in den<br />

letzten Jahren über 600 Betten in<br />

Hüttendörfern, welche direkt in<br />

Top-Skigebieten liegen. Ein Almdorf<br />

liegt auf der Reiteralm. www.<br />

almwelt-austria.at oder www.<br />

almdorf-reiteralm.at oder www.<br />

alpine-lodge.at. Weitere Almdörfer<br />

gibt es in Schladming (www.<br />

talbachschenke.at), Pruggern-<br />

Galsterberg (www.huettendorfpruggern.com).<br />

Gallisches Skidorf auf der Reiteralm<br />

– Highlight für Familien und<br />

Kinder. Infos gibt es am Info-Point<br />

in der Planet Planai.<br />

oder GA. Die Sparbillette Europa<br />

sind ausschliesslich über Internet<br />

erhältlich: www.sbb.ch<br />

Mit dem Auto: Wer mit dem PW<br />

nach Schladming reist, wählt am<br />

besten die Route via München und<br />

Salzburg. Von Salzburg ist es dann<br />

noch gut eine Stunde Reisezeit. Die<br />

Anreise im WM-Ort ist natürlich<br />

eingeschränkt. Tagesreisende<br />

werden schon früher in spezielle<br />

WM-Parkplätze eingewiesen. Mit<br />

Zug-Shuttles geht es dann weiter<br />

nach Schladming.<br />

Museum ist Dienstag und Donnerstag<br />

von 9 bis 12 und 13 bis 17<br />

Uhr sowie Mittwoch und Freitag<br />

von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Eintritt:<br />

2.50 Euro.<br />

Wintersportmuseum Haus in<br />

Ennstal. www.haus.at/de/kultur/<br />

wintersportmuseum.php<br />

Auch ohne Ski ein Ausflug wert –<br />

die Schafalm auf der Planai, gleich<br />

neben der Gondelbergstation über<br />

den Panoramaweg zur grossen<br />

Sonnenterrasse. www.schafalm.at<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

HÜTTENZAUBER<br />

Mitterhausalm: Steirische<br />

Schmankerln<br />

Planaihof: Gutbürgerliche Küche<br />

in gediegener Atmosphäre<br />

Weitmoosalm: Herrlicher Ausblick<br />

vom Wintergarten<br />

Onkel Willy’s Hütte: Wein,<br />

Schmankerln und Skihasen<br />

Märchenwiesen: Rustikale Hüttengaudi<br />

und Kinderangebote<br />

Quellbodenhütte: Urige Hütte mit<br />

gemütlicher Stube<br />

Kessleralm: Süsses zum Dessert<br />

und Schirmbar mit Flirtfaktor<br />

Berggasthof Jagerwirt: Romantische<br />

Atmosphäre auf der Sonnenterrasse,<br />

Hot-Pot und Bar<br />

Schafalm: Behaglichkeit und<br />

freier Blick zu den Schafen<br />

Schladminger-Hütte: Urige Hüttenschmankerln<br />

und Après-Ski<br />

Fastenberghütte: Heimische<br />

selbst gemachte Gustostückerl<br />

Holzackerstube: Frischküche mit<br />

Zeit, Liebe und Freude zubereitet<br />

Almrausch: Der Genuss-Specht<br />

der anderen Art<br />

TOURISMUS-<br />

ORGANISATION<br />

Schladming-Dachstein<br />

Tourismusmarketing GmbH,<br />

8970 Schladming<br />

0043 3687 23 310<br />

info@schladming-dachstein.at<br />

www.schladming-dachstein.at<br />

18 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


Das kleine Braugasthaus –<br />

Schwalbenbräu,<br />

Siedergasse 89<br />

> La Porta – die Bar,<br />

Salzburger Strasse 24<br />

> Charly Kahr Platzhirsch-Alm,<br />

Coburgstrasse 626<br />

> Szenario Bar, Parkgasse 69<br />

MUSS MAN WISSEN<br />

Alles Wissenswerte zur alpinen<br />

Ski-WM in Schladming:<br />

Gesamtinvestitionen: 400 Mio.<br />

Euro<br />

Erwartete Besucher: 350 000<br />

Athleten: 650 aus 70 Nationen<br />

Mitarbeiter und Helfer: 38 im OK,<br />

1000 Volunteers, 1200 Essen pro<br />

Tag, 1800 Vermietungsbetriebe,<br />

28 000 Betten<br />

Tickets: www.schladming2013.at<br />

oder www.oeticket.com<br />

Anzeige<br />

C HILLEN AM A BEND<br />

> Hanglbar,<br />

Salzburger Strasse 96<br />

> Bar Cabalou, Posthotel<br />

Schladming, Hauptplatz 10<br />

> Siglu – Après-Ski Bar,<br />

Hauptplatz 661<br />

> Angels Table-Dance &<br />

Entertainment Club,<br />

Salzburger Strasse 96<br />

Unterkünfte: Regionalverband<br />

Schladming-Dachstein,<br />

Telefon 0043 3687 23 310<br />

Verkehr: Gratisfahrten mit ÖBB<br />

im Umkreis von 50 km und mit<br />

Bus-Shuttle im Grossraum<br />

Schladming mit gültigem Event-<br />

Ticket.<br />

Nachhaltigkeitsstudie: Eine<br />

Nachhaltigkeitsstudie zur WM in<br />

Schladming brachte folgende Erkenntnisse:<br />

Durch den weltweiten<br />

Imagegewinn kann Schladming<br />

> Ausserdem werden in der<br />

Fussgängerzone zahlreiche<br />

Verpflegungs- und Getränkestände<br />

geführt.<br />

mit 44 000 zusätzlichen Nächtigungen<br />

rechnen. Dazu kommen<br />

eine Umsatzsteigerung von sechs<br />

Millionen Euro und eine zusätzliche<br />

Wertschöpfung von 4,3 Mio.<br />

Euro. Hauptprofiteure sind naturgemäss<br />

die Bereiche Hotellerie<br />

und Gastronomie, aber auch Zulieferbetriebe.<br />

Diese Berge. Diese Weite. Dieses Licht!<br />

WM-SPECIAL<br />

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Engadin St. Moritz war schon immer ein Pionier. Hier wurden die zwei einzigen Olympischen Spiele der Schweiz ausgetragen. Hier fand die Berghotellerie zu<br />

ihrer Blüte. Und in diesem Jahr hieven wir die Winterferien auf eine neue Ebene. Denn mit der zweiten Hotelübernachtung kostet Sie der Skipass während der<br />

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WM-SP ECIAL<br />

«HAUSHERR» HANS KNAUSS’<br />

ODE AN DIE PLANAI<br />

> Text: Richard Hegglin<br />

> Fotos: zVg.<br />

Gerne hätte er selbst einmal auf<br />

seinem Hausberg um Medaillen<br />

gekämpft. Hans Knauss ist auf der<br />

Planai aufgewachsen, wo vom<br />

5. bis 7. Februar 33 WM-Plaketten<br />

vergeben werden. Aber bei der<br />

WM 1982 war er noch zu jung, und<br />

jetzt ist er zu alt: « . . . dafür werde<br />

ich die WM ohne Druck geniessen<br />

können.»<br />

Offizielle Sponsoren<br />

Seine jetzige Funktion als Multi-Werbeträger<br />

und ORF-Co-Kommentator jagt ihm den Adrenalinspiegel<br />

nicht derart hoch wie einst jene als<br />

Skirennfahrer: «Als Aktiver ist der Leistungsdruck<br />

enorm. Dafür habe ich jetzt mehr Zeit,<br />

‹mein› Schladming zu präsentieren. Es vergeht<br />

fast kein Tag ohne Anfrage für Interviews oder<br />

Fotoshootings.»<br />

Wer wäre geeigneter als Hans Knauss, um<br />

einen Werbespot über den WM-Ort zu verbreiten?<br />

Der siebenfache Weltcupsieger, der während<br />

der ersten WM-Woche 42-jährig wird, ist<br />

auf der Planai aufgewachsen: . . . 200 Meter links<br />

von der Frauen-Strecke, auf 1100 Metern Höhe.<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

«Meine Eltern und eine Schwester leben immer<br />

noch dort oben.» Von seinem jetzigen Wohnort,<br />

wo er mit seiner Frau Barbara und zwei Kindern<br />

lebt, sieht er «frontal auf die Planai rüber».<br />

Theoretisch könnte er von dort kommentieren.<br />

WM 1982, das Schlüsselerlebnis. Als Kind der<br />

Planai war es logisch, dass Hans Knauss wie<br />

seine fünf Geschwister praktisch mit den Ski an<br />

den Füssen aufwuchs. Sein älterer Bruder<br />

Bernhard wurde sechsmal Profi-Weltmeister.<br />

Mit seinem Vater stand Hans an der Piste, als in<br />

den siebziger Jahren die ersten Weltcup-Abfahrer<br />

über die Planai blochten: «Es war ein-<br />

20 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


drücklich, wie die damals noch über eine Strasse<br />

sprangen. Das verrückte Rennen 1973, als es<br />

auf vereister Piste massenhaft Stürze gab, habe<br />

ich zwar nicht präsent als Live-Rennen, weil ich<br />

damals erst zweijährig war. Aber ich habe die<br />

Bilder so oft gesehen, dass das Rennen wie ein<br />

Film abläuft. Es war eine wilde Sache und eine<br />

der grössten Herausforderungen, die Abfahrer<br />

wohl je zu bestehen hatten».<br />

Ein Schlüsselerlebnis war dann für ihn die<br />

WM 1982: «Ich war damals Fahnen-Fahrer auf<br />

dem eisigen Zielhang. Damals reifte in mir der<br />

Entschluss, Skirennfahrer zu werden. Von jener<br />

WM habe ich alles aufgesogen. Vieles sehe ich<br />

jetzt noch vor mir, zum Beispiel Eure Erika<br />

Hess. Ich könnte sogar noch die Farbe ihres<br />

Anzugs sagen. Was macht sie überhaupt? Man<br />

hört nichts mehr von ihr.» Für Hansi: Erika Hess<br />

wird für die ersten vier Tage zur WM 2013 nach<br />

Schladming kommen.<br />

Kamerafahrer Knauss gegen Kernen. Wie immer<br />

wird Knauss dann vor den Speedrennen<br />

und dem Riesenslalom mit seiner Kamera über<br />

die Rennpiste donnern und hechelnd im<br />

100-km-Tempo für die Zuschauer authentische<br />

Informationen liefern. Dem Vernehmen nach<br />

soll Knauss schneller runterbrettern als der<br />

Schweizer Kamerafahrer Bruno Kernen. Machen<br />

sie sogar einen internen Wettkampf?<br />

«Nein, nur Schmäh am Start oben», winkt<br />

Knauss ab, räumt aber ein, dass er ziemlich Gas<br />

<strong>DAS</strong> WM-TAGEBUCH<br />

VON RÖBI UND WOLFI<br />

AB 6. FEBRUAR 2013<br />

AUF WWW.SNOWACTIVE.CH<br />

UND WWW.SWISS-SKI.CH<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

WM-SP ECIAL<br />

gibt: «Zu schnell darf ich aber nicht fahren,<br />

sonst werden die Bilder zu wacklig. Ein bisschen<br />

Wackeln darf es schon, so kommt fürs Publikum<br />

das Tempo besser rüber.»<br />

Beim Riesenslalom in Alta Badia stoppte ein<br />

Journalist im Ziel die Zeit von Kamerafahrer<br />

Knauss und stellte fest, dass er nur gut zehn<br />

Sekunden auf die Besten verlor. Das heisst, er<br />

wäre ja beinahe in der Reichweite von Carlo<br />

Janka gelegen. «Einige taten mir in Alta Badia<br />

leid, wie sie auf der steilen Piste Probleme hatten,<br />

mit den neuen Ski um die Ecken zu kommen»,<br />

sagt Hans Knauss. «Mir fiel die Umstellung<br />

einfacher, weil ich noch ein Skifahrer der<br />

alten Schule bin. Ich würde mir noch zutrauen,<br />

für etwa 40 Sekunden mitzuhalten. Weiter<br />

reichts nicht mehr.»<br />

Verhängnisvolle Dopingkontrolle. Knauss beendete<br />

seine Karriere 2005 – oder musste sie<br />

beenden: Bei den letzten Rennen steht im Computer<br />

die eigenartige Bezeichnung «DPO». Das<br />

ist der Kürzel für Doping. Knauss war ein mit<br />

Nandrolon verunreinigter Ernährungszusatz<br />

zum Verhängnis geworden. «Ich habe geheult<br />

wie ein kleiner Bub, als mir in Gröden das Ergebnis<br />

dieser Kontrolle mitgeteilt wurde. Ich<br />

wusste nicht mehr ein und aus.» Inzwischen sei<br />

«der Schmerz verflogen, aber die Erinnerung ist<br />

nach wie vor sehr negativ. Sportlich war das der<br />

schwärzeste Tag in meinem Leben.» Ein Vergleich<br />

mit jener amerikanischen Firma, die die<br />

Ernährungszusätze herstellte, hat ihn nach drei<br />

Jahren moralisch rehabilitiert.<br />

Diese schwere Phase bewältigte er, geprägt<br />

durch seine Familie, mit der ihm eigenen psychischen<br />

Stabilität und positiven Lebenseinstellung.<br />

Sein Vater lebte während zwölf Jahren<br />

in russischer Kriegsgefangenschaft: «Zwischen<br />

19 und 31 war er in einem Lager und musste bei<br />

extremen Minusgraden in einem Asbestwerk<br />

arbeiten.» Und er selber, philosophiert Knauss,<br />

habe in diesem Alter in luxuriösen Hotels leben<br />

und seine Siege einfahren dürfen: «Ich pflegte<br />

mein Hobby, für meinen Vater gings ums Überleben.<br />

Die Gedanken an die Heimat und die<br />

Berge haben ihn am Leben erhalten.» An die<br />

Planai und die Steiermark – eine würdige Ode<br />

an den WM-Ort Schladming. <<br />

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21


WM-SPECIAL<br />

SKI-WELTMEISTERSCHAFTEN<br />

2. TEIL (1985–2011)<br />

Offizielle Sponsoren<br />

Zurbriggen<br />

WM 1985<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

Von der Rekord-WM in Crans<br />

Montana bis zur Nullnummer in<br />

Bormio, von Höhenflügen und<br />

Tiefschlägen, von Weltmeistern,<br />

harter Konkurrenz und vielen anderen<br />

Anekdoten. Snow active-<br />

Autor Richard Hegglin blickt zurück<br />

auf 26 Jahre WM-Geschichte.<br />

> Text: Richard Hegglin<br />

> Fotos: zVg.<br />

Bormio 1985: Zurbriggen, das «Knie der Nation».<br />

Pirmin Zurbriggen, die Gallionsfigur des<br />

Skiverbandes, zog sich bei seinem Doppelsieg<br />

in Kitzbühel eine Meniskusverletzung zu – nur<br />

14 Tage vor der WM in Bormio. Dr. Bernard Segesser<br />

von der Basler Rennbahn-Klinik schaffte<br />

mittels der neuentwickelten Arthroskopie das<br />

Kunststück, das «Knie der Nation» binnen dieser<br />

kurzen Frist wieder renntauglich zu machen.<br />

Die ganze Nation fieberte mit, und 1,749<br />

Millionen schauten am Fernsehen zu, wie Zur-<br />

22 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


iggen sensationell vor Peter Müller Abfahrtsweltmeister<br />

wurde. Das ist bis heute TV-Quotenrekord.<br />

Zurbriggen gewann auch die<br />

Kombination. Nur im Riesenslalom musste er<br />

Markus Wasmeier um fünf Hundertstel den<br />

Vortritt lassen.<br />

Am gleichen Tag wie Zurbriggen gewann<br />

Michela Figini in St. Caterina ebenfalls die Abfahrt<br />

vor Ariane Ehrat, der heutigen CEO von<br />

Engadin St. Moritz Tourismus. Erika Hess, die<br />

«Königin von Schladming», verteidigte überlegen<br />

den Kombi-Titel, nachdem sie im Slalom<br />

ausgeschieden war. Thomas Bürgler rundete<br />

als Dritter in der Kombination den Schweizer<br />

Medaillensegen (8 Auszeichnungen) ab.<br />

Hess und Schneider<br />

WM 1987<br />

Crans-Montana 1987: 14 Medaillen – ein Allzeit-Rekord.<br />

Schon in den Vorschauen stellten<br />

die Medien Hochrechnungen an und die abstruse<br />

Frage: zehn Rennen – zehnmal Gold? Zum<br />

ersten Mal figurierte auch der Super-G im WM-<br />

Programm. In der Tat wuchs das Schweizer<br />

Team auf dem Walliser Hochplateau über sich<br />

hinaus und liess in der erfolgreichsten WM aller<br />

Zeiten der Konkurrenz nur Brosamen übrig.<br />

Zehn Goldmedaillen wurden es zwar nicht, aber<br />

alleweil acht und insgesamt 14 Auszeichnungen.<br />

Die Frauen holten alle fünf Titel, je zwei<br />

durch Maria Walliser (Abfahrt und Super-G) und<br />

Erika Hess (Kombination und Slalom), und eine<br />

Verbandssponsoren Sponsoren Swiss-Ski National Broadcaster<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

WM-SPECIAL<br />

Müller<br />

WM 1987<br />

23


WM-SPECIAL<br />

durch Vreni Schneider (Riesenslalom). Erika<br />

Hess errang die Titel Nr. 5 und 6 und trat danach<br />

zurück – im Alter von nur 25 Jahren. Eine wie<br />

Michela Figini, die Titelverteidigerin und Olympiasiegerin,<br />

fühlte sich angesichts dieser Titelflut<br />

mit zwei «Silbernen» wie eine Verliererin.<br />

Bei den Männern wurde Pirmin Zurbriggen<br />

Weltmeister in der Kombination und im<br />

Super-G. In der Abfahrt schnappte ihm Peter<br />

Müller den Titel weg. Unter den ersten sechs<br />

klassierten sich fünf Schweizer! Franz Heinzer<br />

musste wie 1982 in Schladming und 1985 in<br />

Bormio mit der «Ledermedaille» vorlieb nehmen.<br />

Vail 1989: Die Klapperschlange schnappte zu.<br />

In Vail-Beaver Creek kehrte nach dem Allzeit-<br />

Rekord von Crans-Montana 1987 fast wieder der<br />

Ski-Alltag ein. «Nur» mit elf Medaillen reisten<br />

die Schweizer nach Hause – so steigen die Ansprüche.<br />

Vor allem einer war mit der Ausbeute<br />

Offizielle Sponsoren<br />

Hangl<br />

WM 1989<br />

unzufrieden: Männer-Chef Karl Frehsner rehsner ärgerte<br />

sich, dass «Nobody» Hansjörg Tauscher<br />

seinen Abfahrern den Titel entriss.<br />

Der Deutsche, der vorher nie und nachher<br />

nur ein einziges Mal auf einem Podest stand,<br />

verwies Peter Müller, Karl Alpiger, Daniel Mahrer<br />

und William Besse auf die Ehrenplätze. enplätze. Vor<br />

allem die von von Bernhard Russis perfid angelegte<br />

«rattle snake», die Klapperschlange, wurde<br />

ihnen zum zum Verhängnis. Verhängnis. Zudem war Pirmin Zurbriggen<br />

im Training gestürzt. «Es ist», t»,schimpfte Frehsner, «wie wenn ein Jäger einen Hirsch<br />

vor sich hat und diesen aus fünf Metern nicht<br />

trifft.» trifft.» Der eiserne Karl konnte sich sogar den<br />

Luxus leisten, eisten, Franz Heinzer, den dreimaligen<br />

WM-Vierten, in der Qualifikation über die Klinge<br />

springen zu lassen.<br />

Martin Hangl mit dem ersten WM-Titel im<br />

Super-G sowie Vreni Schneider und Maria Walliser,<br />

wie 1987 im Riesenslalom und der Abfahrt,<br />

sorgten dafür, dass die Goldgräberstimmung<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

von Crans-Montana halbwegs erhalten blieb.<br />

Müllers 2. Rang in der Abfahrt bedeutete seine<br />

fünfte Medaille in Serie an einem Grossanlass<br />

– eine phänomenale Leistung.<br />

Saalbach-Hinterglemm 1991: Schatten über<br />

der WM. Die WM 1991 stand unter einem unglücklichen<br />

Stern. Im Nahen Osten tobte der<br />

Golfkrieg, und am Wochenende vor dem WM-<br />

Start verunfallte Gernot Reinstadler im Abfahrtstraining<br />

am Lauberhorn tödlich. Die Stimmung<br />

sank auf den Nullpunkt. Der Sieg von<br />

Stephan Eberharter im Super-G als erstem<br />

Rennen liess kaum Emotionen aufkommen.<br />

Eberharter, der später auch die Kombination<br />

gewann, blieb während fünf Jahren (!) amtierender<br />

Weltmeister, da 1993 in Morioka der<br />

Super-G abgesagt und 1995 die WM in der<br />

Sierra Nevada wegen Schneemangels auf 1996<br />

verschoben wurde.<br />

Zwei Weltmeister von Saalbach, die zuvor<br />

schon in Vail gewonnen hatten, erlebten später<br />

ein tragisches Schicksal: Rudi Nierlich, Sieger<br />

Slalom und Riesenslalom, verunglückte bei<br />

einem Autounfall tödlich, Ulrike Maier starb<br />

nach einem Sturz in einer Abfahrt in Garmisch.<br />

Im Schweizer Team kam es zu einem Eklat.<br />

Männer-Chef Karl Frehsner überwarf sich mit<br />

dem Verband. Dabei war die Schweizer Bilanz<br />

Heinzer<br />

WM 1991<br />

24 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


erfreulich. Franz Heinzer gewann nach drei<br />

4. Plätzen und einer Nicht-Qualifikation end- endlich<br />

den Abfahrtstitel, nachdem sein<br />

Gegenspieler Helmut Höflehner<br />

gleich beim Start gestürzt war. Vreni<br />

Schneider holte die dritte aufeinanderfolgende<br />

WM-Goldmedaille,<br />

diesmal im Slalom, und Chantal<br />

Bournissen siegte in der Kombination.<br />

Dazu wurde Urs Kälin hinter Ru-<br />

di Nierlich Zweiter im Riesenslalom<br />

und Dani Mahrer Dritter in der Abfahrt.<br />

Morioka 1993: Urs Lehmann rettet die<br />

Schweiz. Haarscharf schrammten die<br />

Schweizer an einer Nullnummer vorbei.<br />

Sie kamen mit den ungewöhnlichen<br />

japanischen Schneeverhältnissen und<br />

den ständig wechselnden Witterungsbedingungen<br />

und -verschiebungen schiebungen nicht<br />

zurecht. Urs Lehmann, ehmann, der heutige Verbandspräsident,<br />

holte die einzige Medaille<br />

– Gold in der Abfahrt.<br />

Titelverteidiger Franz Heinzer, der drei<br />

der letzten vier Abfahrten vor Morioka für<br />

sich sich entschieden hatte, hatte, verlor verlor plötzlich den<br />

Faden und musste sich mit mit dem 10. Rang<br />

begnügen. Jene drei Weltcupsiege im im Januar<br />

sollten seine letzten sein. Anderseits war für für<br />

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WM-SPECIAL<br />

Lehmann, ehmann, der für die Firma Sal Salomon den ersten<br />

WM-Titel errang, ein 4. Rang das zuvor beste<br />

Resultat gewesen. Mit zwei 4. Rängen mussten<br />

sich in Japan Heidi Zeller und Urs Kälin begnü<br />

gen. Lasse Kjus und Kjetil Andre Aamodt be-<br />

gründeten ihren Medaillen-Rush.<br />

Sierra Nevada 1996: Tomba-Time. Nach drei<br />

Olympiasiegen 1988 und und 1992 errang Alberto Alberto<br />

Tomba im Herbst seiner Karriere endlich auch<br />

die ersten WM-Titel, im Slalom wie auch im<br />

Riesenslalom. Beide Male stand Michael von<br />

Grünigen als Dritter neben ihm auf dem Podest.<br />

Im Riesenslalom Riesenslal belegte Urs Kälin den 2. Platz,<br />

wie schon an der WM 1991 und den Olympischen<br />

Spielen 1994.<br />

Die Bronzemedaille von Grünigens im Sla-<br />

lom war die erste eines Schweizers in dieser<br />

Disziplin seit dem WM-Titel von Georg Schnei<br />

der 1950. Der sonst so ruhige MvG machte am<br />

Ziel seinem Ärger Luft, weil die ganze Ver-<br />

bandsführung schon vor dem Rennen abgereist<br />

war und offenbar nicht mit einer Medaille rech<br />

nete. Bei den Frauen gab es noch zweimal<br />

Silber Silber durch Heidi Heidi Zurbriggen im Super-G und<br />

Karin Roten im Riesenslalom – insgesamt fünf<br />

Medaillen, aber keinen Sieg. Sieg. Sonja Nef stürz<br />

te im Riesenslalom als Leaderin des 1. Laufes,<br />

Deborah Compagnoni «erbte». Wie Tom-<br />

Wir wünschen Dominique, Fränzi und Michelle sowie dem ganzen<br />

Schweizer Team viel Glück an der WM 2013 in Schladming.<br />

www.alpiq.ch


WM-SPECIAL<br />

ba holte Pernilla Wiberg zwei Titel. Im<br />

Männer-Super-G belegten Skandinavier die<br />

ersten vier Plätze – ein Novum.<br />

Sestriere 1997: Doublette von Kernen und<br />

MvG. Nachdem er sich in der Sierra Nevada<br />

trotz fünf vorgängigen Weltcupsiegen mit dem<br />

3. Platz hatte begnügen müssen, liess Michael<br />

von Grünigen in Sestriere nichts mehr anbrennen.<br />

Er gewann vor dem Titelkampf «nur» zwei<br />

Rennen, dafür überlegen den WM-Titel mit über<br />

einer Sekunde Vorsprung vor Lasse Kjus.<br />

Einen Coup landete Bruno Kernen. Beflügelt<br />

durch eine Silbermedaille in der Kombination,<br />

doppelte er in der Abfahrt nach und wurde mit<br />

sieben Hundertsteln Vorsprung vor Kjus Weltmeister.<br />

Nach einer rauschenden Medaillenfeier<br />

musste Swiss-Ski dem Wirt einen fünfstelligen<br />

Betrag zahlen, teilweise auch für die<br />

Reparatur des Mobiliars. Heidi Zurbriggen verpasste<br />

in der Frauen-Abfahrt den Sieg nur um<br />

sechs Hundertstel gegen Hilary Lindh. Karin<br />

Roten gewann wie in der Sierra Nevada hinter<br />

Deborah Compagnoni Silber im Riesenslalom,<br />

dazu noch Bronze im Slalom.<br />

Vail 1999: Krisen-Symptome. Wie sich die Zeiten<br />

ändern. 1989 kehrte das Schweizer Team<br />

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noch mit elf Medaillen von der WM in Vail heim,<br />

1999 schauten gerade noch zwei Bronzemedaillen<br />

heraus, durch Paul Accola (Kombination)<br />

und Steve Locher (Riesenslalom) – trotz hochkarätiger<br />

Namen wie die Titelverteidiger von<br />

Grünigen und Kernen, Sonja Nef oder dem jungen<br />

Didier Cuche.<br />

Der Sponsor von Sonja Nef erlaubte sich den<br />

Scherz, ihr in einem Inserat zu danken, dass sie<br />

so langsam unterwegs war. So hätte man den<br />

Namenszug («Heizen mit Oel») umso länger im<br />

Bild gesehen. Diese Ironie kam nicht gut an. Das<br />

Team war verunsichert. Dazu stimmte die Chemie<br />

nicht mehr. Paul Accola griff die Verbandsführung<br />

frontal an. Auch Pirmin Zurbriggen<br />

konnte als Nothelfer nicht viel retten. Ende<br />

Saison rollten die Köpfe.<br />

Die grosse Figur der WM war Lasse Kjus mit<br />

fünf Medaillen, zwei goldenen und drei silbernen.<br />

Im Männer-Super-G waren die drei Medaillengewinner<br />

Hermann Maier, Lasse Kjus und<br />

Hans Knauss nur durch eine Hunderstelsekunde<br />

getrennt.<br />

St. Anton 2001: Sonja Nef und nochmals MvG.<br />

In dieser Saison totalisierte die Schweiz zehn<br />

Weltcupsiege, neun durch Sonja Nef und<br />

Michael von Grünigen. Folgerichtig holten die<br />

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WM 2001<br />

beiden in St. Anton die WM-Titel, MvG den zweiten<br />

nach Sestriere 1997, Sonja Nef endlich die<br />

überfällige Goldmedaille, die ihr 1996 in der<br />

Sierra Nevada aus den Händen geglitten war.<br />

Wieder führte Sonja Nef nach dem 1. Lauf,<br />

aber diesmal brachte sie den Vorsprung ins Ziel<br />

und gewann mit über einer Sekunde Vorsprung<br />

auf Karen Putzer. Ihre Nerven wurden arg strapaziert.<br />

Der 2. Lauf musste wegen schlechten<br />

Wetters mehrmals verschoben werden. «Ich<br />

habe mich in die Toilette eingesperrt und gebetet»,<br />

gestand die Appenzellerin hinterher.<br />

Paul Accola gewann seine obligate Kombi-<br />

Medaille, die er mit dem ihm eigenen Mix von<br />

Geringschätzung und Freude entgegennahm.<br />

Jungstar Silvano Beltrametti wurde vom Deutschen<br />

Florian Eckert mit der Startnummer 25<br />

noch vom Podest verdrängt. Superstar Hermann<br />

Maier musste sich bei der WM im eigenen<br />

Land mit Bronze begnügen.<br />

St. Moritz 2003: Slalom-Silber für Zurbriggen.<br />

Nach nur einer einzigen Medaille durch Sonja<br />

Nef an den Olympischen Spielen 2002 waren die<br />

Hoffnungen an der Heim-WM bescheiden. Mit<br />

vier Medaillen schnitten die Schweizer wider<br />

Erwarten gut ab. Die Kastanien holten aber für<br />

einmal nicht Nef oder MvG aus dem Feuer,<br />

WM-SPECIAL<br />

sondern Aussenseiter wie Silvan Zurbriggen<br />

und Marlies Oester. Zurbriggen wurde im Slalom<br />

sensationeller Zweiter, Oester in der Kombination<br />

Dritte. Dazu errangen Corinne Rey-<br />

Bellet und Bruno Kernen Silber und Bronze in<br />

der Abfahrt.<br />

Kernen hatte zwei Wochen zuvor am Lauberhorn<br />

als erster Schweizer seit fünf Jahren wieder<br />

eine Abfahrt gewonnen und damit den Bann<br />

gebrochen. Didier Cuche belegte Rang 4. Im<br />

Super-G verpasste Ambrosi Hoffmann als Vierter<br />

das Podest nur um vier Hundertstel. Die WM<br />

stand im Zeichen der Geschwister Kostelic:<br />

Janica siegte im Slalom und der Kombination,<br />

Ivica im Slalom vor Zurbriggen. ><br />

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WM-SPECIAL<br />

Bormio 2005: Ohne Medaillen. Bormio geht als<br />

Tiefpunkt in die Schweizer Skigeschichte ein.<br />

Erstmals seit der Sommer-WM 1966 in Portillo<br />

gab es für die Schweizer keine Medaille. Was<br />

nicht einmal sonderlich überraschte: Schon vor<br />

der WM gelang den Frauen kein einziger<br />

Podestplatz, bei den Männern waren es fünf.<br />

Zwei davon gingen auf das Konto von Didier<br />

Cuche, der sich vier Wochen vor der WM das<br />

Kreuzband riss.<br />

Und wenn es sportlich nicht läuft, geht auch<br />

sonst alles schief. Beim erstmals ausgetragenen<br />

Teamwettkampf kannten die Verantwortlichen<br />

das Reglement nicht und nominierten<br />

Athletinnen, die gar nicht startberechtigt waren.<br />

So vergaben sie die letzte mögliche Medaillenchance<br />

in diesem neuen Wettbewerb, zumal<br />

mit Deutschland ein Aussenseiter siegte.<br />

International ragten Janica Kostelic, Anja<br />

Pärson, Bode Miller und Benjamin Raich mit je<br />

zwei Titeln heraus. Raich gewann dazu drei<br />

weitere Medaillen.<br />

Offizielle Sponsoren<br />

Kernen und Rey-Bellet<br />

WM 2003<br />

Åre 2007: Wende mit Ski-Zwillingen. Nach<br />

dem Debakel in Bormio rappelten sich die<br />

Schweizer in bemerkenswert kurzer Zeit hoch,<br />

was insbesondere den Ski-Zwillingen Daniel<br />

Albrecht und Marc Berthod zu verdanken war.<br />

Berthod leitete im Weltcup mit seinem Slalom-<br />

Sieg in Adelboden nach über 1000 erfolglosen<br />

Tagen die Wende ein und holte Kombi-Bronze in<br />

Åre. Albrecht errang Gold in der Kombination<br />

und Silber im Riesenslalom.<br />

Dazu stand Bruno Kernen ein weiteres Mal<br />

an einem Grossanlass seinen Mann und gewann<br />

Bronze im Super-G, einen Hundertstel vor Didier<br />

Cuche. Eine Woche später gewann Cuche<br />

dann endlich als Dritter im Riesenslalom seine<br />

ersehnte erste WM-Medaille – im Alter von 32½<br />

Jahren. Auch Top-Stars wird nichts geschenkt.<br />

Zusammen mit jener im Teamwettkampf holten<br />

die Schweizer sechs Auszeichnungen und radierten<br />

den «Tolggen» von Bormio aus. Zur<br />

Königin der WM liess sich Anja Pärson feiern mit<br />

dreimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze.<br />

Val d’Isère 2009: 2 x Janka, Cuche und Gut.<br />

Wieder errangen die Schweizer sechs Medaillen.<br />

In Val d'Isère reichte dieses Total sogar zum<br />

inoffiziellen Titel der erfolgreichsten Ski-Nation.<br />

Die Medaillen verteilten sich aber nur auf<br />

drei Athleten: Carlo Janka, Didier Cuche und<br />

Lara Gut gelangen je zwei «Doubletten».<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

Didier Cuche holte im Super-G seinen<br />

ersten Titel und liess sich sich mit 34½ Jahren<br />

zum ältesten Weltmeister krönen. In der<br />

Abfahrt musste er John Kucera, der als<br />

erster Kanadier Abfahrt-Gold errang,<br />

um vier Hundertstel den Sieg überlas<br />

sen. CCarlo<br />

Janka errang Bronze und<br />

eine Woche später Gold im Riesen<br />

slalom, nachdem er zw zwei Monate<br />

zuvor auf derselben Piste seinen ers<br />

ten Weltcupsieg Weltcupsieg gefeiert hatte. Das<br />

Pendant zu Cuche bildete Lara Gut,<br />

die im Alter von 17½ Jahren in Ab<br />

fahrt und Kombination Silber ge<br />

wann. Die Tessinerin war damit die<br />

jüngste Speed-Medaillengewin<br />

nerin nerin seit Annemarie Moser 1970.<br />

Mit Ausnahme von Aksel Lund<br />

Svindal Svindal standen alle andern andern Sieger SiegerInnen<br />

zum ersten Mal auf dem obersten WM-Podest,<br />

Lindsey Vonn als einzige einzige zweimal. Danach<br />

musste sie sie Forfait geben, weil sie sich beim<br />

unkonventionellen Öffnen einer Champagner-<br />

Flasche mit der Kante eines Abfahrtsskis (!)<br />

eine Sehne Sehne an der der Hand durchschnitt.<br />

Garmisch-Partenkirchen 2011: Cuche-Silber<br />

und vier vierte Ränge. Nach der gelungenen<br />

WM von Val d'Isère stand das Glück in Ga-Pa<br />

nicht auf Schweizer Seite. Viermal mussten<br />

Schweizer Athleten mit dem 4. Platz vorlieb<br />

nehmen: Zweimal Lara Gut in Abfahrt und<br />

Super-G, Didier Cuche ebenfalls im Super-G<br />

und Dominique Gisin in der Kombination, wo sie<br />

beinahe eine Sensation schaffte.<br />

Mit einem 2. Rang in der Abfahrt, wie schon<br />

in Val d'Isère, rettete Cuche die Ehre der Schweiz<br />

und verhinderte eine Nullnummer wie in Bormio.<br />

Wieder musste er einem Kanadier den<br />

Vortritt lassen, diesmal Erik Guay. Am Ziel kamen<br />

Cuche die Tränen, da er schon damals<br />

wusste, dass das seine letzte WM-Abfahrt gewesen<br />

war. Der gesundheitlich angeschlagene<br />

Carlo Janka bestritt nur den Super-G (7.) und<br />

wurde zwei Wochen später am Herzen operiert.<br />

So rutschte die Schweiz vom Top-Platz auf Rang<br />

9 der Medaillenwertung ab.<br />

Als erfolgreichste WM-Teilnehmer zeichneten<br />

sich die Österreicherin Elisabeth Görgl mit<br />

zweimal Gold sowie der Italiener Christof Innerhofer<br />

mit einem kompletten Medaillensatz aus.<br />

Die Top-Favoritinnen Lindsey Vonn und Maria<br />

Riesch waren durch Sturznachwehen bzw.<br />

Krankheit handicapiert. <<br />

28 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


WM-SPECIAL<br />

ERIKA-HESS-FESTSPIELE<br />

Viele Verlierer, eine Gewinnerin:<br />

Erika Hess dominiert 1982 die<br />

WM in Schladming und sorgt<br />

nebst Wetterkapriolen, Verletzungspech<br />

und Krankheitsfällen<br />

für positive Nachrichten im<br />

Schweizer Team.<br />

Vieles lief verkehrt, aber am Schluss kam doch<br />

alles richtig heraus: Bei den Erika-Hess-Festspielen<br />

in Schladming weinte sogar der Himmel.<br />

Und er schüttelte das Programm durcheinander,<br />

bis es für die Schweizer optimal<br />

passte. Erstmals seit zwölf Jahren gab es wieder<br />

«echtes» WM-Gold und total fünf Medaillen.<br />

Es schneite und regnete in Schladming.<br />

Schon vor WM-Beginn. Eine Stunde vor der Eröffnungszeremonie<br />

berieten sich Peter Müller<br />

und Toni Bürgler, ob sie mit einem Rollkragen-<br />

Pulli oder einem Hemd mit Pullover einlaufen<br />

sollten. Maria Walliser sass auf der Treppe des<br />

Teamhotels «Kolb» und wartete auf die Hüte,<br />

die noch eintreffen sollten. Müller klagte: «Wir<br />

sehen aus wie Kartoffelsäcke.»<br />

Einzelne Medien kritisierten. Es sei höchste<br />

Zeit, dass der Chef Rolf Hefti endlich eintreffe.<br />

Dieser lag zu Hause in Elm mit Grippe und Fieber<br />

im Bett. Stellvertreter und Abfahrtschef<br />

Karl Frehsner hörte das nicht gerne. Lautstark<br />

verlas er den Journalisten die Leviten und drohte:<br />

«Ich kann auch eklig sein.»<br />

Zoe Haas hatte Geburtstag. Und bekam ein<br />

Telegramm. Sie las es auf der Treppe, stolperte<br />

und stürzte – Bänderriss. Sie musste nach Hause.<br />

Der Verband wollte sie durch Annemarie<br />

Bischofberger ersetzten. Das NKES, das Natio-<br />

Offizielle Sponsoren<br />

> Text: Richard Hegglin<br />

> Foto: Erik Vogelsang<br />

DA WEINTE SOGAR DER HIMMEL<br />

nale Komitee für Spitzensport, legte das Veto<br />

ein. Sowas gab es damals noch.<br />

Das Wetter spielt nicht mit. Es schneite und<br />

regnete weiter in Schladming. Nur gerade die<br />

Kombi-Abfahrt der Frauen mit dem «Doppelsieg»<br />

von Maria Walliser und Doris de Agostini<br />

ging über die Bühne. Alle fluchten über dieses<br />

Kombinationsrennen. Was soll dieser Wettkampf?<br />

Früher wurden Abfahrts- und Slalom-<br />

Resultate zusammengezählt, ein Koeffizient<br />

ermittelt – und schwupps stand ein Kombinationssieger<br />

fest. Das IOC akzeptierte diesen<br />

Wettkampf aber nicht und vergab an Olympischen<br />

Spielen keine Medaillen. Um die Kombination<br />

olympiawürdig zu machen, wurde er neu<br />

an Weltmeisterschaften erstmals als separater<br />

Wettkampf ausgetragen.<br />

Inzwischen ging der nasse Schneefall in<br />

Bindfadenregen über. Die Kombi-Abfahrt der<br />

Männer fiel buchstäblich ins Wasser. Auch die<br />

Spezialabfahrt der Frauen musste abgesagt<br />

werden. Und am andern Tag auch jene der Männer.<br />

Beide Rennen wurden um eine Woche ans<br />

Ende der WM verlegt. Der «Zainer-Bauer» hätte<br />

einen Fluch über Schladming gelegt. Hans<br />

Pitzer, wie er mit bürgerlichem Namen hiess,<br />

war ein Geistheiler. Er wurde geholt, wenn eine<br />

Kuh im Stall krank war oder ein Pferd lahmte.<br />

Auch Warzen konnte er wegbeten.<br />

Der «Zainer-Bauer» hatte sich auch für die<br />

WM stark gemacht – und dafür gebetet. Als<br />

Schladming sie bekam, liess man ihn schnöde<br />

links liegen. Im OK bekam er keine Funktion.<br />

Danach fand in Schladming nie mehr ein reguläres<br />

Rennen statt. 1979 wäre der Deutsche<br />

Sepp Ferstl beinahe stranguliert worden, als<br />

just bei seiner Zieldurchfahrt das Zielband<br />

runterstürzte. Das Rennen musste abgebrochen<br />

werden. Auch die WM-Hauptprobe fiel dem<br />

Regen zum Opfer. Und jetzt gings an der WM im<br />

selben Stil weiter.<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

Erika Hess erstürmt das Podest. Irgendwann<br />

fanden Petrus oder der «Zainer-Bauer» Erbarmen.<br />

Am fünften Wettkampftag konnte es endlich<br />

richtig losgehen. Und es ging los – vor allem<br />

für eine. Erika Hess fuhr einen überzeugenden<br />

Kombi-Slalom und holte ihre erste Goldmedaille<br />

– der erste «echte» WM-Titel seit Annerösli<br />

Zryd und Bernhard Russi 1970, wenn man die<br />

Doppel-Medaillen an Olympischen Spielen nicht<br />

berücksichtigt. Die Basis zu den Erika-Hess-<br />

Festspielen war gelegt.<br />

Die 20-jährige Nidwaldnerin holte darauf<br />

auch die Titel im Riesenslalom und Slalom und<br />

wurde die erste dreifache Weltmeisterin der<br />

Nachkriegszeit. «Damit habe ich mehr erreicht<br />

als ich mir jemals erträumte», staunte sie über<br />

sich selbst.<br />

Dagegen verblasste alles andere, zumal bei<br />

den Männern zwei Athleten Medaillen holten,<br />

die vielerorts schon abgeschrieben waren.<br />

Peter Lüscher, Weltcup-Gesamtsieger 1979,<br />

dem seither nicht mehr viel gelungen war, errang<br />

hinter Michel Vion Silber in der Kombination,<br />

Conradin Cathomen Silber in der Abfahrt.<br />

Cathomen war sogar zwischenzeitlich auf den<br />

122. Rang der FIS-Liste zurückgefallen. Dem<br />

Regen sei Dank: Wäre die Abfahrt nicht verschoben<br />

worden, hätte Cathomen gar nicht<br />

starten dürfen. Dank einem Sieg in der testhalber<br />

gefahrenen Kombinationsabfahrt qualifizierte<br />

er sich auf Kosten von Guschti Oehrli für<br />

die WM-Abfahrt, in der Harti Weirather mit<br />

seinem Triumph das Gasteberland von einer<br />

Pleite verschonte. Es war Österreichs einziger<br />

Titel.<br />

Auch im Schweizer Team gab es einige Verlierer.<br />

Einer wurde von Cheftrainer Hefti explizit<br />

erwähnt: «Von Pirmin Zurbriggen hätte ich etwas<br />

mehr erwartet.» Seine Zeit kam noch – wie<br />

jene von Peter Müller, Maria Walliser oder<br />

Michela Figini. <<br />

30 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


Erika Reymond-Hess wird<br />

für die ersten vier Tage zur<br />

WM 2013 nach Schladming<br />

kommen.<br />

ALPINE SKI WELTMEISTERSCHAFTEN 1982<br />

IN SCHLADMING.<br />

DIE «ERIKA-HESS-SPIELE»<br />

Damen<br />

Kombination 1. Erika Hess, SUI<br />

2. Perrine Pelen, FRA<br />

3. Christin Cooper, USA<br />

Abfahrt 1. Gerry Sörensen, CAN<br />

2. Cindy Nelson USA<br />

3. Laurie Graham, CAN<br />

Riesentorlauf 1. Erika Hess, SUI<br />

2. Christin Cooper, USA<br />

3. Ursula Konzett, LIE<br />

Slalom 1. Erika Hess, SUI<br />

2. Christin Cooper, USA<br />

3. Daniela Zini, ITA<br />

Herren<br />

Kombination 1. Michel Vion, FRA<br />

2. Peter Lüscher, SUI<br />

3. Anton Steiner, AUT<br />

Abfahrt 1. Harti Weirather, AUT<br />

2. Conradin Cathomen, SUI<br />

3. Erwin Resch, AUT<br />

Riesentorlauf 1. Steve Mahre, USA<br />

2. Ingemar Stenmark, SWE<br />

3. Boris Strel, JUG<br />

Slalom 1. Ingemar Stenmark, SWE<br />

2. Bojan Krizaj, JUG<br />

3. Bengt Fjällberg, SWE<br />

WM-SPECIAL<br />

MEDAILLENSPIEGEL<br />

1982<br />

Nation Gold Silber Bronze<br />

Schweiz 3 2<br />

USA 1 3 1<br />

Schweden 1 1 1<br />

Frankreich 1 1<br />

Kanada 1 1<br />

Österreich 1 2<br />

Jugoslawien 1 1<br />

Italien 1<br />

Liechtenstein 1<br />

Verbandssponsoren Sponsoren Swiss-Ski National Broadcaster<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

31


<strong>DAS</strong> PROGRAMM<br />

Herren<br />

Renndaten<br />

Mittwoch 06.02. Super-G<br />

Samstag 09.02. Abfahrt<br />

Montag 11.02. Super Kombination<br />

Dienstag 12.02. Team-Wettbewerb<br />

Freitag 15.02. Riesenslalom<br />

Sonntag 17.02. Slalom<br />

Technische Daten<br />

Abfahrt Super-G RS SL<br />

Start (m.ü.M.) 1753 m 1348 m 1148 m 838 m<br />

Ziel (m.ü.M.) 777 m 777 m 745 m 745 m<br />

Streckenlänge 3282 m 1820 m 1218 m 585 m<br />

Maximale Neigung 72 % 52 % 52 % 48 %<br />

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«Schweizer Fleisch» ist of�zieller Partner<br />

der Schweizer Ski-Nationalmannschaft und<br />

des House of Switzerland in Schladming.<br />

Damen<br />

Renndaten<br />

Dienstag 05.02. Super-G<br />

Freitag 08.02. Super Kombination<br />

Sonntag 10.02. Abfahrt<br />

Dienstag 12.02. Teamwettbewerb<br />

Donnerstag 14.02. Riesenslalom<br />

Samstag 16.02. Slalom<br />

WM-SPECIAL<br />

Technische Daten<br />

Abfahrt Super-G RS SL<br />

Start (m.ü.M.) 1479 m 1340 m 1090 m 920 m<br />

Ziel (m.ü.M.) 771 m 771 m 745 m 740 m<br />

Streckenlänge 2757 m 2194 m 1052 m 566 m<br />

Maximale Neigung 48 % 48 % 52 % 49 %


WM-SPECIAL<br />

34 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

WM-SPECIAL<br />

35


WM-SPECIAL<br />

DIE WELTMEISTER UND<br />

<strong>SCHWEIZER</strong> MEDAILLENGEWINNER<br />

SEIT 1982<br />

1982 Schladming / Haus im Ennstal (AUT)<br />

Abfahrt Herren 1. Harti Weirather AUT<br />

2. Conradin Cathomen SUI<br />

Riesenslalom Herren 1. Steve Mahre USA<br />

Slalom Herren 1. Ingemar Stenmark SWE<br />

Kombination Herren 1. Michel Vion FRA<br />

2. Peter Lüscher SUI<br />

Abfahrt Damen 1. Gerry Sorensen CAN<br />

Riesenslalom Damen 1. Erika Hess SUI<br />

Slalom Damen 1. Erika Hess SUI<br />

Kombination Damen 1. Erika Hess SUI<br />

1985 Bormio / Santa Caterina Valfurva (ITA)<br />

Abfahrt Herren 1. Pirmin Zurbriggen SUI<br />

2. Peter Müller SUI<br />

Riesenslalom Herren 1. Markus Wasmeier GER<br />

2. Pirmin Zurbriggen SUI<br />

Slalom Herren 1. Jonas Nilsson SWE<br />

Kombination Herren 1. Pirmin Zurbriggen SUI<br />

3. Thomas Bürgler SUI<br />

Abfahrt Damen 1. Michela Figini SUI<br />

2. Ariane Ehrat SUI<br />

Riesenslalom Damen 1. Diann Roffe USA<br />

Slalom Damen 1. Perrine Pelen FRA<br />

Kombination Damen 1. Erika Hess SUI<br />

1987 Crans-Montana (SUI)<br />

Abfahrt Herren 1. Peter Müller SUI<br />

2. Pirmin Zurbriggen SUI<br />

3. Karl Alpiger SUI<br />

Super-G Herren 1. Pirmin Zurbriggen SUI<br />

Riesenslalom Herren 1. Pirmin Zurbriggen SUI<br />

Slalom Herren 1. Frank Wörndl GER<br />

Kombination Herren 1. Marc Girardelli LUX<br />

2. Pirmin Zurbriggen SUI<br />

Abfahrt Damen 1. Maria Walliser SUI<br />

2. Michela Figini SUI<br />

Super-G Damen 1. Maria Walliser SUI<br />

2. Michela Figini SUI<br />

Riesenslalom Damen 1. Vreni Schneider SUI<br />

3. Maria Walliser SUI<br />

Slalom Damen 1. Erika Hess SUI<br />

Kombination Damen 1. Erika Hess SUI<br />

Offizielle Sponsoren<br />

1989 Vail (USA)<br />

Abfahrt Herren 1. Hans-Jörg Tauscher GER<br />

2. Peter Müller SUI<br />

3. Karl Alpiger SUI<br />

Super-G Herren 1. Martin Hangl SUI<br />

2. Pirmin Zurbriggen SUI<br />

Riesenslalom Herren 1. Rudolf Nierlich AUT<br />

3. Pirmin Zurbriggen SUI<br />

Slalom Herren 1. Rudolf Nierlich AUT<br />

Kombination Herren 1. Marc Girardelli LUX<br />

2. Paul Accola SUI<br />

Abfahrt Damen 1. Maria Walliser SUI<br />

Super-G Damen 1. Ulrike Maier AUT<br />

Riesenslalom Damen 1. Vreni Schneider SUI<br />

Slalom Damen 1. Mateja Svet YUG<br />

2. Vreni Schneider SUI<br />

Kombination Damen 1. Tamara McKinney USA<br />

2. Vreni Schneider SUI<br />

3. Brigitte Oertli SUI<br />

1991 Saalbach-Hinterglemm (AUT)<br />

Abfahrt Herren 1. Franz Heinzer SUI<br />

3. Daniel Mahrer SUI<br />

Super-G Herren 1. Stephan Eberharter AUT<br />

Riesenslalom Herren 1. Rudolf Nierlich AUT<br />

2. Urs Kälin SUI<br />

Kombination Herren 1. Stephan Eberharter AUT<br />

Abfahrt Damen 1. Petra Kronberger AUT<br />

Super-G Damen 1. Ulrike Maier AUT<br />

Riesenslalom Damen 1. Pernilla Wiberg SWE<br />

Slalom Damen 1. Vreni Schneider SUI<br />

Kombination Damen 1. Chantal Bournissen SUI<br />

1993 Shizukuishi (JAP)<br />

Abfahrt Herren 1. Urs Lehmann SUI<br />

Riesenslalom Herren 1. Kjetil André Aamodt NOR<br />

Slalom Herren 1. Kjetil André Aamodt NOR<br />

Kombination Herren 1. Lasse Kjus NOR<br />

Abfahrt Damen 1. Kate Pace CAN<br />

Super-G Damen 1. Katja Seizinger GER<br />

Riesenslalom Damen 1. Carole Merle FRA<br />

Slalom Damen 1. Karin Buder AUT<br />

Kombination Damen 1. Miriam Vogt GER<br />

Digitaler Grossflächendruck<br />

36 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013


WM-SPECIAL<br />

1996 Sierra Nevada (ESP)<br />

Abfahrt Herren 1. Patrick Ortlieb AUT<br />

Super-G Herren 1. Atle Skardal NOR<br />

Riesenslalom Herren 1. Alberto Tomba ITA<br />

2. Urs Kälin SUI<br />

3. Michael von Grünigen SUI<br />

Slalom Herren 1. Alberto Tomba ITA<br />

3. Michael von Grünigen SUI<br />

Kombination Herren 1. Marc Girardelli LUX<br />

Abfahrt Damen 1. Picabo Street USA<br />

Super-G Damen 1. Isolde Kostner ITA<br />

2. Heidi Zurbriggen SUI<br />

Riesenslalom Damen 1. Deborah Compagnoni ITA<br />

2. Karin Roten SUI<br />

Slalom Damen 1. Pernilla Wiberg SWE<br />

Kombination Damen 1. Pernilla Wiberg SWE<br />

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1997 Sestriere (ITA)<br />

Abfahrt Herren 1. Bruno Kernen SUI<br />

Super-G Herren 1. Atle Skardal NOR<br />

Riesenslalom Herren 1. Michael von Grünigen SUI<br />

Slalom Herren 1. Tom Stiansen NOR<br />

Kombination Herren 1. Kjetil André Aamodt NOR<br />

2. Bruno Kernen SUI<br />

Abfahrt Damen 1. Hilary Lindh USA<br />

2. Heidi Zurbriggen SUI<br />

Super-G Damen 1. Isolde Kostner ITA<br />

Riesenslalom Damen 1. Deborah Compagnoni ITA<br />

2. Karin Roten SUI<br />

Slalom Damen 1. Deborah Compagnoni ITA<br />

3. Karin Roten SUI<br />

Kombination Damen 1. Renate Götschl AUT<br />

1999 Vail / Beaver Creek (USA)<br />

Abfahrt Herren 1. Hermann Maier AUT<br />

Super-G Herren 1. Hermann Maier AUT<br />

Riesenslalom Herren 1. Lasse Kjus NOR<br />

3. Steve Locher SUI<br />

Slalom Herren 1. Kalle Palander FIN<br />

Kombination Herren 1. Kjetil André Aamodt NOR<br />

3. Paul Accola SUI<br />

Abfahrt Damen 1. Renate Götschl AUT<br />

Super-G Damen 1. Alexandra Meissnitzer AUT<br />

Riesenslalom Damen 1. Alexandra Meissnitzer AUT<br />

Slalom Damen 1. Zali Steggall AUS<br />

Kombination Damen 1. Pernilla Wiberg SWE<br />

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2001 St. Anton am Arlberg (AUT)<br />

Abfahrt Herren 1. Hannes Trinkl AUT<br />

Super-G Herren 1. Daron Rahlves USA<br />

Riesenslalom Herren 1. Michael von Grünigen SUI<br />

Slalom Herren 1. Mario Matt AUT<br />

Kombination Herren 1. Kjetil André Aamodt NOR<br />

3. Paul Accola SUI<br />

Abfahrt Damen 1. Michaela Dorfmeister AUT<br />

Super-G Damen 1. Régine Cavagnoud FRA<br />

Riesenslalom Damen 1. Sonja Nef SUI<br />

Slalom Damen 1. Anja Pärson SWE<br />

Kombination Damen 1. Martina Ertl GER<br />

2003 St. Moritz (SUI)<br />

Abfahrt Herren 1. Michael Walchhofer AUT<br />

3. Bruno Kernen (SUI)<br />

Super-G Herren 1. Stephan Eberharter AUT<br />

Riesenslalom Herren 1. Bode Miller USA<br />

Slalom Herren 1. Ivica Kostelic CRO<br />

2. Silvan Zurbriggen SUI<br />

Kombination Herren 1. Bode Miller USA<br />

Abfahrt Damen 1. Mélanie Turgeon CAN<br />

2. Corinne Rey-Bellet SUI<br />

Super-G Damen 1. Michaela Dorfmeister AUT<br />

Riesenslalom Damen 1. Anja Pärson SWE<br />

Slalom Damen 1. Janica Kostelic CRO<br />

Kombination Damen 1. Janica Kostelic CRO<br />

3. Marlies Oester SUI<br />

2005 Bormio / Santa Caterina (ITA)<br />

Abfahrt Herren 1. Bode Miller USA<br />

Super-G Herren 1. Bode Miller USA<br />

Riesenslalom Herren 1. Hermann Maier AUT<br />

Slalom Herren 1. Benjamin Raich AUT<br />

Kombination Herren 1. Benjamin Raich AUT<br />

Abfahrt Damen 1. Janica Kostelic CRO<br />

Super-G Damen 1. Anja Pärson SWE<br />

Riesenslalom Damen 1. Anja Pärson SWE<br />

Slalom Damen 1. Janica Kostelic CRO<br />

Kombination Damen 1. Janica Kostelic CRO<br />

2007 Åre (SWE)<br />

Abfahrt Herren 1. Aksel Lund Svindal NOR<br />

Super-G Herren 1. Patrick Staudacher ITA<br />

3. Bruno Kernen SUI<br />

Riesenslalom Herren 1. Aksel Lund Svindal NOR<br />

2. Daniel Albrecht SUI<br />

3. Didier Cuche SUI<br />

Slalom Herren 1. Mario Matt AUT<br />

Kombination Herren 1. Daniel Albrecht SUI<br />

3. Marc Berthod SUI<br />

Abfahrt Damen 1. Anja Pärson SWE<br />

Super-G Damen 1. Anja Pärson SWE<br />

Riesenslalom Damen 1. Nicole Hosp AUT<br />

Slalom Damen 1. Sarka Zahrobska CZE<br />

Kombination Damen 1. Anja Pärson SWE<br />

Offizielle Sponsoren<br />

FEBRUAR 2013 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE<br />

2009 Val-d’Isère (FRA)<br />

Abfahrt Herren 1. John Kucera CAN<br />

2. Didier Cuche SUI<br />

3. Carlo Janka SUI<br />

Super-G 1. Didier Cuche SUI<br />

Riesenslalom 1. Carlo Janka SUI<br />

Slalom 1. Manfred Pranger AUT<br />

Kombination 1. Aksel Lund Svindal NOR<br />

Abfahrt Damen 1. Lindsey Vonn USA<br />

2. Lara Gut SUI<br />

Super-G 1. Lindsey Vonn USA<br />

Riesenslaom 1. Kathrin Hölzl GER<br />

Slalom 1. Maria Riesch GER<br />

Kombination 1. Kathrin Zettel AUT<br />

2. Lara Gut SUI<br />

WM-SPECIAL<br />

2011 Garmisch-Partenkirchen (GER)<br />

Superkombination 1. Aksel Lund Svindal, NOR<br />

Herren 2. Christof Innerhofer, ITA<br />

3. Peter Fill, ITA<br />

Abfahrt Herren 1. Erik Guay, CAN<br />

2. Didier Cuche, SUI<br />

3. Christof Innerhofer, ITA<br />

Super G Herren 1. Christof Innerhofer, ITA<br />

2. Hannes Reichelt, AUT<br />

3. Ivica Kostelic, CRO<br />

Riesenslalom Herren 1. Ted Ligety, USA<br />

2. Cyprien Richard, FRA<br />

3. Philipp Schörghofer, AUT<br />

Slalom Herren 1. Jean-Baptiste Grange, FRA<br />

2. Jens Byggmark, SWE<br />

3. Manfred Mölgg, ITA<br />

Superkombination 1. Anna Fenninger, AUT<br />

Damen 2. Tina Maze, SLO<br />

3. Anja Paerson, SWE<br />

Abfahrt Damen 1. Elisabeth Görgl, AUT<br />

2. Lindsey Vonn, USA<br />

3. Maria Riesch, GER<br />

Super G Damen 1. Elisabeth Görgl, AUT<br />

2. Julia Mancuso, USA<br />

3. Maria Riesch, GER<br />

Riesenslalom Damen 1. Tina Maze, SLO<br />

2. Federica Brignone, ITA<br />

3. Tessa Worley, FRA<br />

Slalom Damen 1. Marlies Schild, AUT<br />

2. Kathrin Zettel, AUT<br />

3. Maria Pietlae-Holmner, SWE<br />

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39


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