DAS SCHWEIZER SCHNEESPORTMAGAZIN
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WM-SPECIAL<br />
durch Vreni Schneider (Riesenslalom). Erika<br />
Hess errang die Titel Nr. 5 und 6 und trat danach<br />
zurück – im Alter von nur 25 Jahren. Eine wie<br />
Michela Figini, die Titelverteidigerin und Olympiasiegerin,<br />
fühlte sich angesichts dieser Titelflut<br />
mit zwei «Silbernen» wie eine Verliererin.<br />
Bei den Männern wurde Pirmin Zurbriggen<br />
Weltmeister in der Kombination und im<br />
Super-G. In der Abfahrt schnappte ihm Peter<br />
Müller den Titel weg. Unter den ersten sechs<br />
klassierten sich fünf Schweizer! Franz Heinzer<br />
musste wie 1982 in Schladming und 1985 in<br />
Bormio mit der «Ledermedaille» vorlieb nehmen.<br />
Vail 1989: Die Klapperschlange schnappte zu.<br />
In Vail-Beaver Creek kehrte nach dem Allzeit-<br />
Rekord von Crans-Montana 1987 fast wieder der<br />
Ski-Alltag ein. «Nur» mit elf Medaillen reisten<br />
die Schweizer nach Hause – so steigen die Ansprüche.<br />
Vor allem einer war mit der Ausbeute<br />
Offizielle Sponsoren<br />
Hangl<br />
WM 1989<br />
unzufrieden: Männer-Chef Karl Frehsner rehsner ärgerte<br />
sich, dass «Nobody» Hansjörg Tauscher<br />
seinen Abfahrern den Titel entriss.<br />
Der Deutsche, der vorher nie und nachher<br />
nur ein einziges Mal auf einem Podest stand,<br />
verwies Peter Müller, Karl Alpiger, Daniel Mahrer<br />
und William Besse auf die Ehrenplätze. enplätze. Vor<br />
allem die von von Bernhard Russis perfid angelegte<br />
«rattle snake», die Klapperschlange, wurde<br />
ihnen zum zum Verhängnis. Verhängnis. Zudem war Pirmin Zurbriggen<br />
im Training gestürzt. «Es ist», t»,schimpfte Frehsner, «wie wenn ein Jäger einen Hirsch<br />
vor sich hat und diesen aus fünf Metern nicht<br />
trifft.» trifft.» Der eiserne Karl konnte sich sogar den<br />
Luxus leisten, eisten, Franz Heinzer, den dreimaligen<br />
WM-Vierten, in der Qualifikation über die Klinge<br />
springen zu lassen.<br />
Martin Hangl mit dem ersten WM-Titel im<br />
Super-G sowie Vreni Schneider und Maria Walliser,<br />
wie 1987 im Riesenslalom und der Abfahrt,<br />
sorgten dafür, dass die Goldgräberstimmung<br />
Digitaler Grossflächendruck<br />
von Crans-Montana halbwegs erhalten blieb.<br />
Müllers 2. Rang in der Abfahrt bedeutete seine<br />
fünfte Medaille in Serie an einem Grossanlass<br />
– eine phänomenale Leistung.<br />
Saalbach-Hinterglemm 1991: Schatten über<br />
der WM. Die WM 1991 stand unter einem unglücklichen<br />
Stern. Im Nahen Osten tobte der<br />
Golfkrieg, und am Wochenende vor dem WM-<br />
Start verunfallte Gernot Reinstadler im Abfahrtstraining<br />
am Lauberhorn tödlich. Die Stimmung<br />
sank auf den Nullpunkt. Der Sieg von<br />
Stephan Eberharter im Super-G als erstem<br />
Rennen liess kaum Emotionen aufkommen.<br />
Eberharter, der später auch die Kombination<br />
gewann, blieb während fünf Jahren (!) amtierender<br />
Weltmeister, da 1993 in Morioka der<br />
Super-G abgesagt und 1995 die WM in der<br />
Sierra Nevada wegen Schneemangels auf 1996<br />
verschoben wurde.<br />
Zwei Weltmeister von Saalbach, die zuvor<br />
schon in Vail gewonnen hatten, erlebten später<br />
ein tragisches Schicksal: Rudi Nierlich, Sieger<br />
Slalom und Riesenslalom, verunglückte bei<br />
einem Autounfall tödlich, Ulrike Maier starb<br />
nach einem Sturz in einer Abfahrt in Garmisch.<br />
Im Schweizer Team kam es zu einem Eklat.<br />
Männer-Chef Karl Frehsner überwarf sich mit<br />
dem Verband. Dabei war die Schweizer Bilanz<br />
Heinzer<br />
WM 1991<br />
24 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013