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DAS WM-TAGEBUCH VON RÖBI UND WOLFI AB 6. FEBRUAR 2013 AUF WWW.SNOWACTIVE.CH UND WWW.SWISS-SKI.CH und auch ein Österreicher. Heute gibt er in seiner Küche gerne selber auch Kochkurse. «Mit 30 bist du dahoam». Das war zu der Zeit, wo Peter Pichler noch keine 30 war. Seine Mutter, die die Holzackerstube vorher führte, sagte zu ihm: «Buab, mit 30 bist du dahoam.» Peter ist heute 42-jährig. Vor zwölf Jahren hat er die Holzackerstube übernommen. Neben dem Gastronomiebetrieb mit 50 Plätzen gibt es im Haus noch neun Hotelzimmer. Für die fünffachen Eltern, mittlerweile, heisst das 7-Tage-Woche. Die zwei Wochen nach Ostern gönnen sich die Pichlers ein paar ausgiebige Ferientage. Die Zimmer sind während der Saison meistens besetzt – zu 90 Prozent mit Stammgästen. Schmeckt nicht – gibt’s nicht! Es kommt natürlich nicht von ungefähr, dass Pichler die Küchentüre vor seinen Gästen nicht verschliesst. Bei ihm wird täglich mit frischen Produkten gekocht. Er sagt es so: «Die wichtigsten Zutaten meiner Frischküche sind Erfahrung und Liebhaberei.» Die Frischprodukte kauft er soweit verfügbar direkt bei Produzenten in Österreich, vom Waldviertel ganz oben im Osten bis zur Südsteiermark. Peter Pichler ist auch eine Stimmungskanone, heisst es. Und immer gut für einen Spruch. So sage er seinen Gästen, wenn mal etwas so schmecke wie es nicht unbedingt schmecken sollte: «Es muss so schmecken.» Wahrscheinlich kommt das eher selten vor. Denn bei ihm gilt: Schmeckt nicht, gibts nicht. Ein Spruch von TV-Koch Tim Mälzer. Aber er passt auch zu Peter Pichler. Währschafte Rösti tagsüber . . . Tagsüber, also wenn die Pistenflitzer beim Peter einkehren, gibt es eher Deftiges. Eine währschafte Rösti, die ihrem Namen auch gerecht wird. Täglich steht auch eine Hüttensuppe (eine gebundene FEBRUAR 2013 DAS WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE WM-SPECIAL Gemüsesuppe) auf dem Programm. Oder Käsenockerln. Die Rösti, verrät Peter, macht er mit weichgekochten Kartoffeln, Zwiebeln, und mit Rosmarin, Thymian und Salz verfeinert. So sei der vorbereitete Rohling länger haltbar. Gut zu wissen! . . . und Spitzengastronomie am Abend. Nicht nur frische, vor allem natürliche Zutaten sind für Peter Pichler das A und O einer guten Küche. Eine eher feine Klinge führt der Gastronom dann zur Abendzeit. Da ist Spitzengastronomie angesagt. Ein Mehrgänger, herrlich mundend. Und trotzdem reichlich auf dem Teller. Gute Gastronomie setzt man bekanntlich nicht unbedingt mehr mit einem fast leeren Teller gleich. So kommen während der Hochsaison 7000 bis 8000 Essen zusammen. Mit ihm und seiner Frau sind im Schnitt sieben bis neun Mitarbeitende im Betrieb beschäftigt. So fein – so gut. Unter den «Holzackerstube»- Seelen ist auch Diplomsommeliere Michaela. Sie kredenzt edle österreichische Tropfen, primär aus dem Burgenland, zum Sechsgänger. Der besteht aus einem Vegerlsalat (Gans-Terrine) mit geröstetem Schwarzbrot, einer Sellerieschaum- und Käsesuppe, einer Fischbratwurst, rosa gebratenem Kaninchenrücken, Pasta die Sarda und zum Dessert ein Joghurt-Heidelbeer-Törtchen, dazu gerührtes Birnensorbet. Das ist keine Momentaufnahme, sondern gelebte Gastronomie. Jeden Abend während sieben Tagen. «Planai ist nicht mehr was sie einmal war». Ach ja. Beim «Jamie Oliver» der Alpen stimmt trotz allem das Preis-Leistungs-Verhältnis. «Wir kommen gut zurecht», sagt er. Und schmunzelt seiner Frau Sylvia zu, die mit der Kleinsten noch kurz in der Gaststube weilt. Und es reicht ihm im Winter gewöhnlich noch zu einer ein- oder zweistündigen Skifahrt auf der Planai. Zu ihr sagt er: «Die Planai ist nicht mehr das, was sie einmal war. Nämlich die steilste und gefährlichste Piste.» Er weiss wovon er spricht. Die Holzackerstube hat eine Pole-Position während der WM-Zeit. Ein paar Schritte vom Haus entfernt ist der «Feldherren-Hügel», da, wo sich die Trainer während des Rennens versammeln. Eigentlich schade, dass der Zugang zur Holzackerstube während der WM wesentlich erschwert wird. Sie wird während des Events von einer Skifirma in Beschlag genommen. Kaum ist aber die WM vorbei, beginnt für Peter Pichler wieder der ganz normale Alltag. < Holzackerstube Peter und Sylvia Pichler A-8971 Fastenberg ob Schladming www.holzacker.net Fan- Glocken- App Jetzt App runterladen, Ski-Star anfeuern und gewinnen. swisscom.ch/schnee 11
Aich’s Bürgermeister Frank Danklmair (links) freut sich auf die Schweizer Gäste aus dem Emmental. Rechts Frank Miller von «Schladming2030.at», Mitorganisator der besonderen Fanaktion an der WM in Schladming. «AICH, WIR KOMMEN!» Aich, gut zehn Kilometer östlich von Schladming, hat eine für die Schweiz besondere Funktion übernom- men. Die 900-Seelen-Gemeinde ist Gastgeberin von fünf Kindern und Begleitpersonen während der WM in Schladming. Und sie kommen aus dem Ort von Beat Feuz: Schangnau. Die Aicher sind natürlich traurig, dass Beat Feuz selber am Wettkampf nicht teilnehmen kann. Wie kam alles? Im Leitbild des Veranstalters der Ski-WM heisst es: «Wir leben österreichische Gastfreundschaft und steirische Herzlichkeit.» Deshalb haben sich der Österreichische Skiverband, Schladming 2030 und eine Wochenzeitung an alle Gemeinden im Bezirk gewandt und WM- Fangemeinden gesucht. In Aich hat man auch 30 Jahre später noch beste Erinnerungen an die Schweiz. «Für mich war deshalb klar, dass wir uns für die Schweiz entscheiden», sagt Bürgermeister Frank Danklmair, der in Aich einen Hotelbetrieb führt. 1982 hatte man den Erika- Hess-Fanclub im Ort. Hess wurde gleich dreifache Weltmeisterin. «Gefeiert hat der Fanclub oft hier.» Am traditionellen Aicher Kirtag im vergangenen September wurde dann ein rekordverdächtiges Band gehäkelt und gestrickt. Offizielle Sponsoren FEBRUAR 2013 DAS WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE Das sollte am Ende so lange werden, dass es via Luftlinie bis in die Schweiz reichen würde, also ein Band von mindestens 500 km Länge. Es wurden dann letztlich 805 km (1 Meter = 1 Kilometer, Anmerkung der Red.). Dies entspricht der Distanz zwischen Aich und Schangnau. Also kam der Emmentaler Ort zum Handkuss und ist Gast der WM-Fangemeinde Aich. Mit im Boot ist auch die Gemeinde Gössenberg, die eine Gemeinde aus Liechtenstein gewählt hat. Höhepunkt während der WM wird der Aicher Schneekirtag vom 8. bis 10. Februar 2013 sein. Liveübertragungen von den WM-Zeremonien und Berichten, regionale Krapfenspezialitäten, kesselheisse Siegerwurst, Eisstockschiessen wird es geben, und der kulturelle Volksaustausch wird auch musikalisch gepflegt. Digitaler Grossflächendruck Zum Beispiel mit einer Treichlergruppe aus der Schweiz. Mehrere winterfeste, beheizbare Hütten bilden das Schneekirtagsdorf. Standort der ganzen drei Tage dauernden Feierlichkeiten ist beim «Grafenwirt» in Aich, also beim Bürgermeister. Neben Aich als Gastgeber von der Schweiz, Gössenberg von Liechtenstein, ist Haus im Ennstal Gastgeberin von Deutschland. Das gestrickte Band in den sinnigen Farben rot-weiss wird zu einem Teppich verknüpft und soll symbolisch den roten Teppich für künftige Besucher von Aich darstellen. Als Sponsorpartner konnte übrigens EMMI gewonnen werden. < www.aicher-herbst-kultur.at WM-SPECIAL 13
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