DAS SCHWEIZER SCHNEESPORTMAGAZIN
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WM-SPECIAL<br />
Peter Pichler (mit Sohn) ist der<br />
lebende Beweis für kreative<br />
Küche.<br />
PETER<br />
EIN JÜNGER BOCUSE<br />
Hallo? Wohnt hier Jamie Oliver?<br />
Aus der Küche lacht ein sym -<br />
pa thisches Gesicht entgegen.<br />
Es gehört einem Mittvierziger.<br />
Es ist nicht Jamie, sondern<br />
Peter. Peter Pichler. Er und<br />
seine Frau Sylvia führen die<br />
Holzhacker stube, direkt an<br />
den Pisten der Schladminger<br />
Planai.<br />
> Text: Joseph Weibel<br />
> Foto: Markus Beer, zVg.<br />
Offizielle Sponsoren<br />
Warum ich auf Jamie Oliver komme? – Ganz<br />
einfach. Peter Pichler lässt uns eintreten in sein<br />
«Heiligstes», in die Küche. Er schneidet ein<br />
herrlich duftendes Bruststück vom Rind auf,<br />
legt Scheibe für Scheibe auf dunkles Weizenbrot,<br />
streut grosszügig grobes Meersalz darüber,<br />
Kürbiskernöl und auch ein bisschen Essig.<br />
Dazu gibt’s natürlich auch frischen Kren, bei uns<br />
eher als Meerrettich bekannt. Es riecht nicht<br />
nur hervorragend, es mundet auch. Dazu serviert<br />
Peter einen trockenen Sekt aus dem Burgenland.<br />
Genau wie Peter Pichler hantiert auch<br />
Jamie Oliver in der Küche. Er spricht von ein<br />
bisschen Salz und streut eine halbe Hand voll<br />
auf die verschiedenen Leckereien. Dem Geschmack<br />
tut dieses Übermass aber keinen Abbruch.<br />
Im Gegenteil.<br />
Digitaler Grossflächendruck<br />
Er ging bei Bocuse in die «Lehre». Dem Peter<br />
verrate ich aber diese Gedanken nicht. Mit<br />
Jamie stand er nie gemeinsam am Herd. Dafür<br />
mit Paul Bocuse, dem lebenden Begriff für die<br />
feine Küche. Dem lebenden Beweis für die kreative<br />
Küche. Kochen habe er schon können, als<br />
er zu Bocuse in die «Lehre» ging. «Ich habe aber<br />
wieder ganz unten angefangen. So kloan war I.»<br />
Er hebt den kleinen Finger und verdeutlicht so<br />
seine Aussage. Drei Monate habe er in der<br />
L’Auberge du Pont de Collonges nahe Lyon einen<br />
Stage absolviert. Ohne Bezahlung, versteht<br />
sich. Wer bei Paul Bocuse arbeiten darf, hat<br />
Lohn genug. Er arbeitete – mit Salär – aber auch<br />
in Lech, in einem bekannten Fischrestaurant<br />
(Maasen) in Düsseldorf. Und: bei Eckhart<br />
Witzigmann, einem der besten Köche der Welt<br />
10 <strong>DAS</strong> WM-SPECIAL-SONDERHEFT VON SNOWACTIVE FEBRUAR 2013