Download - Evangelische Kirchengemeinde Fürstenhagen

„Mein Fleißiges
Lischen“,
so habe ich
sie ein wenig
respektlos immer
genannt.
Aber Lischen
Kanstein hat
immer ge-
Lischen Kanstein
wusst, dass
darin auch die
Hochachtung vor ihrer Energie,
ihrer Tatenskraft mit schwang.
Am 9. Februar 2009, wenige Stunden
nach ihrem 85. Geburtstag ist
sie gestorben.
Wenn ich mich an sie erinnere,
dann sehe ich immer eine Kittelschürze:
Die weiße, die sie in der
Küche des Gemeindehauses trug,
beim Kaffeekochen für so viele
Gelegenheiten. Die blaugeblümte
Schürze war für das Brotbacken,
donnerstags im Backhaus.
Wo immer man eine oder besser
zwei helfende Hände brauchte,
s‘Lischen war immer und überall
da, nahm sich der Sache an. Unsere
Kirchengemeinde war ohne
sie nicht vorstellbar. Zwei Perioden
als Mitglied des Kirchenvorstandes,
bis zum Erreichen der
Altersgrenze, hat sie absolviert.
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Fürstenhagen
Trauer um Lischen Kanstein
Danach übernahm sie das Amt der
Kirchenältesten, stand mir oft mit
ihrem Rat zur Seite. Kaum eine
Sitzung des Kirchenvorstandes hat
sie versäumt. So lange es nur ging
war sie dabei, auch noch im letzten
Jahr.
Sie wurde gebraucht, und sie wollte
gebraucht werden. Und es war
ja nicht nur der Haushalt, Familie,
die Landwirtschaft, die Kirche,
in die sie ihre Kraft gab. Vereine,
Partei, das Gemeinwesen konnte
immer auf sie zählen. Mit dem Ehrenbrief
des Landes Hessen hat die
weltliche Gemeinschaft sie ausgezeichnet,
mit der Dankplakette die
Landeskirche.
Gerne denke ich auch an die vielen
gemeinsamen Reisen, die großen
in die Ferne und die kleinen, wo
sie vorzugsweise in der „Halunkenloge“
des Busses ganz hinten
Platz nahm.
„Wenn der HERR nicht das Haus
baut, so arbeiten umsonst, die daran
bauen“, ihren Trauspruch aus
dem 121. Psalm hat sie oft zitiert.
In den guten und schweren Jahren
hat er sie getragen. Und mit ihm
haben wir Abschied von unserem
Lischen genommen.
(Gert Merkel)