Strahlen und Konservieren von Grobblechen - Dillinger Hütte GTS
Strahlen und Konservieren von Grobblechen - Dillinger Hütte GTS
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DILLINGER HÜTTE <strong>GTS</strong><br />
STRAHLEN UND KONSERVIEREN<br />
VON GROBBLECHEN<br />
REGENJACKE INKLUSIVE<br />
TEMPORÄRER KORROSIONSSCHUTZ<br />
FÜR GROBBLECH
Geprimertes Blech<br />
mit Beschriftung<br />
Standardlieferabmessungen<br />
für gestrahlte<br />
<strong>und</strong> geprimerte Bleche<br />
2<br />
BEZIEHEN SIE IHR GROBBLECH<br />
GESTRAHLT UND GEPRIMERT<br />
Um zu ihrem Bestimmungsort zu gelangen, reisen Grobbleche <strong>von</strong> <strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> <strong>GTS</strong> oft<br />
um die halbe Welt, müssen Gebirge <strong>und</strong> Ozeane überqueren. Auf der Baustelle angekommen<br />
heißt es oft auf die Weiterverarbeitung warten, wochen- oder monatelang. Und viele Bau stellen<br />
sind, klimatisch gesehen, keine idealen Aufenthaltsorte für ungeschützte Stahlbleche.<br />
Damit Ihr wertvolles Grobblech nicht <strong>von</strong> Wind <strong>und</strong> Wetter angegriffen wird, bietet <strong>Dillinger</strong><br />
<strong>Hütte</strong> <strong>GTS</strong> temporären Korrosionsschutz ab Werk: durch beidseitiges <strong>Strahlen</strong>tz<strong>und</strong>ern mit<br />
Stahlschrot <strong>und</strong> anschließendes Auftragen eines so genannten Shopprimers. Er verhindert<br />
bei sachgemäßer Lagerung Korrosion an Ihren <strong>Grobblechen</strong> über einen Zeitraum bis zu einem<br />
halben Jahr hinweg. Gleichzeitig stellt er die ideale Gr<strong>und</strong>lage für das endgültige Korrosionsschutzsystem<br />
dar, mit dem Sie das Blech nach dessen Verarbeitung versehen. Insofern nehmen<br />
wir Ihnen gleich eine Arbeit ab, die Sie später ohnehin durchführen müssten.<br />
Wenn Sie indes nur auf die besondere Oberflächenreinheit Wert legen, die durch das Strahl -<br />
entz<strong>und</strong>ern entsteht – standardmäßig SA 2 ½ nach ISO 8501–, dann liefern wir Ihnen das<br />
Grobblech auch ohne Primer. Wir weisen darauf hin, dass Sie es dann besonders schnell <strong>und</strong><br />
sorgfältig verarbeiten müssen. Im ausschließlich gestrahlten Zustand ist das Grobblech sehr<br />
anfällig gegen Flugrost.<br />
Das <strong>Strahlen</strong> <strong>und</strong> Primern erfolgt in automatischen Durchlaufanlagen gemäß EN 10238.<br />
Weil <strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> <strong>GTS</strong> Grobbleche in ungewöhnlichen Abmessungen liefert, sind auch<br />
diese Anlagen ungewöhnlich dimensioniert. Untenstehende Tabelle zeigt, bis zu welchen<br />
Abmessungen Sie Ihr Grobblech mit temporärem Korrosionsschutz versehen lassen können.<br />
Auf gesonderte Vereinbarung hin können wir aber auch Grobbleche in weitergehenden<br />
Abmessungen behandeln.<br />
Übersicht Gewichts- <strong>und</strong> Abmessungsparameter<br />
Automat. <strong>Strahlen</strong>tz<strong>und</strong>em Dicke 6 bis 200 mm<br />
(Stahlschrot) mit Fertigungs- Breite 900 bis 4.500 mm<br />
beschichtung (shopprimer) Länge 3.000 bis 28.000 mm<br />
max. Metergewicht 4,0 t/m<br />
max. Stückgewicht 32 t<br />
Abweichende Abmessungen <strong>und</strong> höhere Stückgewichte sind nach Vereinbarung bis 40 t möglich.
Standardprimer <strong>und</strong><br />
Schichtdicken<br />
WÄHLEN SIE DEN PRIMER<br />
<strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> <strong>GTS</strong> bietet standardmäßig verschiedene Primer an. Allesamt sind erprobte<br />
<strong>und</strong> bewährte Korrosionsschutzmittel. Die Tabelle gibt einen Überblick. Jeder Primer besteht<br />
aus dem Korrosionsschutzmittel selbst (Eisenoxid oder Zink), einem Haftmittel auf Kunstharzbasis<br />
(z.B. Epoxydharz oder Ethylsilicat) <strong>und</strong> Farbpigmenten.<br />
Die höchste Korrosionsschutzwirkung haben, <strong>von</strong> der Zusammensetzung her gesehen,<br />
Epoxy-Zink-Primer.<br />
Aber auch die Schichtdicke ist entscheidend. <strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> kann Schichtdicken zwischen<br />
15 <strong>und</strong> 25 Mikrometern erzeugen.<br />
Welchen Primer <strong>und</strong> welche Schichtdicke Sie wählen sollten, hängt letztlich <strong>von</strong> der Weiterverarbeitung<br />
der Bleche <strong>und</strong> <strong>von</strong> der endgültigen Korrosionsschutzbeschichtung ab – <strong>und</strong><br />
damit auch <strong>von</strong> der gewünschten optischen Wirkung. Nur vom maximalen (temporären)<br />
Korrosionsschutz auszugehen hieße mitunter große Abstriche bei der Verarbeitbarkeit zu<br />
machen. Es ist also eine Optimierungsrechnung. Bitte stimmen Sie sich deshalb, soweit nötig,<br />
mit den verantwortlichen Verarbeitern der weiteren Prozesskette ab.<br />
<strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> verfügt über zwei Produktionsstätten: Dillingen in Deutschland <strong>und</strong><br />
<strong>GTS</strong> Industries Dünkirchen in Frankreich. Bitte beachten Sie, dass einige Primer nur auf <strong>Grobblechen</strong><br />
aufgebracht werden können, die an einem dieser beiden spezifischen Standorte<br />
produziert wurden.<br />
Primertyp Name Farben Schichtdicke Korrosionsschutz<br />
Ethyl Silikat / Zink Muki Z 20011) ■ ■ ■ mittel<br />
Hempel ZS 1589 2) Ameron DSP 210<br />
■ ■ ■ hoch<br />
3) ■<br />
15-20 µm<br />
hoch<br />
Carbozinc* 3) ■ hoch<br />
Epoxy / Zink Amercoat 124AS 3) Hempadur F 537<br />
■ sehr hoch<br />
3) 4) ■<br />
15-25 µm<br />
sehr hoch<br />
Epoxy / Eisenoxid Hempel E 1527<br />
Hempel E 1528<br />
■ ■<br />
■<br />
15-25 µm<br />
mittel<br />
mittel<br />
Polyvinylbutyral / Artewash 12 4) ■ mittel<br />
Eisenoxid Artewash 1014) ■ 15-25 µm mittel<br />
Feidal PVB ■ mittel<br />
1) ca. 15% Zink 2) ca. 33% Zink 3) Zink > 85% 4) nur Werk <strong>GTS</strong> Industries<br />
Sind mehrere Farben aufgeführt, gilt die Reihenfolge als Prioritätenliste für die Verwendung.<br />
3
Überschweißbarkeit<br />
verschiedener Primertypen<br />
4<br />
EINFLUSS DER WEITERVERARBEITUNG<br />
AUF DIE PRIMERAUSWAHL<br />
Geprimerte Bleche lassen sich gut brenn-, plasma- <strong>und</strong> laserschneiden. In der Regel ist ein<br />
leichtes Absenken der Schnittgeschwindigkeit im Interesse der Schnittkantenqualität zu<br />
empfehlen. Besondere Aufmerksamkeit ist lediglich beim Laserschneiden erforderlich,<br />
insbesondere <strong>von</strong> Blechen, die mit Polyvinylbutyral-Eisenoxid-Primern behandelt wurden.<br />
Hier sollten vorbereitende Schneidversuche zur Einstellung der optimalen Maschinen -<br />
parameter vorgenommen werden. Darüber hinaus kann umfangreiches Datenmaterial zur<br />
Zulassung <strong>und</strong> Handhabung bei Primerherstellern <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />
abgerufen werden.<br />
Über die Überschweißbarkeit geprimerter Bleche gibt untenstehendes Diagramm Auskunft.<br />
Ethyl-Silikat-Zink-Primer sind hervorragend überschweißbar, Polyvinylbutyral-Eisenoxid-<br />
Primer hingegen weniger. Generell ist beim Verarbeiten geprimerter Bleche die erhöhte<br />
Porenanfälligkeit in der Schweißnaht zu beachten. Durch vorbereitende Schweißversuche<br />
können die Schweißparameter jedoch gewöhnlich so eingestellt werden, dass der Porenbefall<br />
auf ein Minimum reduziert wird. Alternativ ist es möglich, die schützende Primerschicht<br />
vor dem Schweißen entlang der Schweißkante zu entfernen.<br />
Bitte beachten Sie auch, dass wegen der Rauchentwicklung beim Schneiden <strong>und</strong> Schweißen<br />
geprimerter Bleche besondere Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzbestimmungen zu befolgen<br />
sind. Im Zweifelsfall sollte Kontakt zu dem Primerhersteller aufgenommen werden.<br />
Ethyl Silikat / Zink<br />
(15 % Zink)<br />
Ethyl Silikat / Zink<br />
(33 % Zink)<br />
Epoxy / Zink (92 %)<br />
Epoxy / Eisenoxid<br />
Polyvenylbutyral /<br />
Eisenoxid<br />
niedrig ➤ hoch<br />
➤
Verträglichkeitsmatrix<br />
verschiedener Primertypen<br />
mit gängigen Deck- <strong>und</strong><br />
Aufbaulagentypen<br />
WIE DER ENDGÜLTIGE KORROSIONSSCHUTZ<br />
DIE PRIMERWAHL BEEINFLUSST<br />
Primerhersteller <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen haben genau untersucht, welche endgültigen<br />
Korrosionsschutzsysteme auf Basis welches Primertyps aufgebaut werden können, um eine<br />
optimale Wirkung zu erzielen. Ebenso wurde die Unverträglichkeit bestimmter Kombina tionen<br />
ermittelt. Die abgebildete Verträglichkeitsmatrix gibt hierzu einen groben Überblick.<br />
Detailfragen bitten wir an die Primerhersteller direkt zu richten.<br />
Farbschutzschicht<br />
Ethyl Silikat / Zink – – +++ (1) –<br />
Epoxy / Zink +++ – +++ (1) –<br />
Epoxidharzlacke +++ +++ +++ –<br />
Polyvinylbutyral / Eisenoxid +++ +++ +++ +++<br />
Epoxid-Ester Gr<strong>und</strong>ierung mit<br />
Zinkstaub<br />
Epoxid-Ester Lack mit Pigmenten<br />
(Fe203 oder Cr203)<br />
+++ +++ +++ –<br />
+++ +++ +++ +++<br />
Teer-Epoxid +++ +++ +++ –<br />
Chlorkautschuk-Lack + +++ + +<br />
Vinyllacke z.B. PVC oder<br />
PVC-Alkylack<br />
Primer Polyvinyl-<br />
Epoxy / Epoxy / Ethyl Silikat / butyral /<br />
Zink Eisenoxid Zink Eisenoxid<br />
+ +++ + +++<br />
Alkyharzlacke + +++ + +++<br />
Polyurethanlack +++ +++ +++ –<br />
Acrylharzlacke +++ +++ +++ +<br />
Bitumenlack +++ +++ +++ +<br />
+++ gut verträglich<br />
+ weniger geeignet (Rücksprache erforderlich)<br />
– nicht geeignet<br />
(1) vorheriges Aufrauhen der Oberfläche notwendig<br />
5
Ein geprimertes Blech wird<br />
<strong>von</strong> der Beschichtungsanlage<br />
gehoben<br />
6<br />
RICHTIG UMGEHEN<br />
MIT GEPRIMERTEN BLECHEN<br />
Bitte achten Sie darauf, dass die Farbschicht beim Transport oder bei der Verarbeitung weder<br />
zerkratzt, noch durch Stöße, Schläge <strong>und</strong> Relativbewegungen der Bleche gegeneinander<br />
beschädigt wird. Besonders beim Umgang mit Hebezeugen ist daher erhöhte Vorsicht ge -<br />
boten.<br />
Beachten Sie auch, dass es sich um einen temporären Schutz handelt, der keine starken<br />
korrosiven Angriffe abwehren kann. Lagern Sie die Bleche deshalb wenn möglich in Innen -<br />
räumen. Andernfalls empfiehlt es sich Maßnahmen zur Minderung <strong>von</strong> Witterungseinflüssen<br />
zu treffen. Zum Schutz vor Bodennässe <strong>und</strong> Stauwasser ist es zweckmäßig, beschichtete<br />
Bleche auf geeigneten Unterlagen leicht schräg zu lagern. Ferner sollten beschichtete <strong>und</strong><br />
unbeschichtete Bleche getrennt <strong>von</strong>einander gelagert werden, um Kontaktkorrosion zu<br />
vermeiden.<br />
EN 10238 gibt Empfehlungen für den Umgang mit korrosionsschutzbeschichteten Blechen.
Anlagenlayout der Durchlaufstrahl-<br />
<strong>und</strong> Beschichtungsanlage in Dillingen<br />
UND SO ERHÄLT IHR GROBBLECH<br />
SEINEN TEMPORÄREN KORROSIONSSCHUTZ<br />
Die Durchlaufstrahl- <strong>und</strong> Beschichtungsanlagen in den Werken <strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>GTS</strong> Industries sind einander sehr ähnlich. Hier ein beispielhafter Überblick über die Anlage<br />
in Dillingen.<br />
Im Vortrockner werden die Grobbleche getrocknet <strong>und</strong> vorgewärmt. In der Strahlanlage<br />
werden sie anschließend durch Turbinen mit Stahlschrot „beschossen“. Das Resultat ist eine<br />
vollständig entz<strong>und</strong>erte, staubfreie Oberfläche <strong>von</strong> höchster Güte. Danach werden die Grobbleche<br />
gleichmäßig durch die Spritzkabine bewegt, wo sie durch Sprühpistolen, die auf<br />
zwei Spritzbrücken angebracht sind in zwei Halblagen „nass in nass“ beidseitig mit Primer<br />
beschichtet werden. Im Nachtrockner wird die Beschichtung anschließend bei r<strong>und</strong> 80 °C<br />
so weit angetrocknet, dass sie fest auf dem Blech haften bleibt. Eine Messung der Schicht -<br />
dicke wird nach ISO 2808 in regelmäßigen Abständen vorgenommen.<br />
In der automatischen Signieranlage werden die Bleche mit einer vierzeiligen Standard-<br />
K<strong>und</strong>enbeschriftung versehen. Darüber hinaus ist auch eine individuelle Beschriftung möglich.<br />
Zusätzlich kann an den Blechrändern die Stahlsortebeschriftung in einer Zeile aufgebracht<br />
werden. Bitte sagen Sie uns, was Sie möchten.<br />
Die gesamte Durchlaufstrahl- <strong>und</strong> Beschichtungsanlage wird durch Online-Überwachungs -<br />
systeme betreut, die für höchste Energieeffizienz <strong>und</strong> für Emissionswerte sorgen, die<br />
unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Die Anlage ist zertifiziert nach OHSAS 18001<br />
(Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsmanagement), ISO 14001 (Umweltmanagement) <strong>und</strong> ISO 9001<br />
(Qualitätsmanagement). Alle Bestandteile sind zu einem integrierten Managementsystem<br />
zusammengeführt worden.<br />
7
Vertriebsorganisationen<br />
Deutschland<br />
Vertriebsgesellschaft<br />
<strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong> <strong>GTS</strong><br />
Postfach 104927<br />
70043 Stuttgart<br />
Tel.: +49 711 61 46-300<br />
Fax: +49 711 61 46-221<br />
Ihren lokalen Ansprechpartner können<br />
Sie in unserem Koordinierungsbüro in<br />
Dillingen erfragen:<br />
Tel.: +49 6831 47 23 85<br />
Fax: +49 6831 47 99 24 72<br />
DILLINGER HÜTTE <strong>GTS</strong><br />
AG der <strong>Dillinger</strong> <strong>Hütte</strong>nwerke<br />
Postfach 1580<br />
66748 Dillingen/Saar<br />
Tel.: +49 6831 47 34 53<br />
Fax: +49 6831 47 30 89<br />
e-mail: info@dillinger.biz<br />
http://www.dillinger.de<br />
Frankreich<br />
DILLING-<strong>GTS</strong> Ventes<br />
5, rue Luigi Cherubini<br />
93212 La Plaine Saint-Denis Cedex<br />
Tel.: +33 1 71 92 16 74<br />
Fax: +33 1 71 92 17 98