hinweis Von Nahrungsmitteln zu Lebensmitteln - Gemeinnützige ...

drücken unsere Gedanken und Gefühle
in Worten und Sätzen aus – wir zaubern,
wie Rose Ausländer sagt, eine Welt aus
Worten .
Was bedeutet es, sprachlos zu sein, keine
Worte für Erlebnisse zu finden? Wir
wissen, daß mangelndes Ausdrucksvermögen
seelische und soziale Konflikte
schürt und die Gewaltbereitschaft
erhöht.
C. P. : Wie steht es heute mit dem Sprachvermögen?
Was hat die Sprachgestaltung
damit zu tun?
A. S.: Wir erleben seit langem eine Verschlechterung
der Sprachqualität.
In der Alltagssprache, aber auch in den
Medien zeigt sich, dass ein reicher Wortschatz,
grammatikalische Sicherheit,
Sprachverständnis und deutliches Sprechen
keine Selbstverständlichkeit mehr
sind. Es geht um das schnelle „Was“ und
nicht um das differenzierte „Wie“!
G. E.: Leider hat der Begriff Sprachgestaltung
einen negativen Beigeschmack
bekommen. Man assoziiert Sprachgestaltung
oft mit Pathos und unnatürlichem
Sprechen.
A. S.: Es ist wirklich an der Zeit, mit
diesem Vorurteil aufzuhören.
G. E.: Ich erlebe Sprachgestaltung als
eine lebendige Kunst, als eine Möglichkeit
intensiver mit mir selbst in Kontakt
zu kommen.
A. S.: Sprachgestaltung befasst sich
mit der Schulung des Sprechens, mit
Hinweis Januar 2008
Sprachvermögen - Heilender Atem
Artikulation, guter Atemführung und
Stimmbildung und auch mit rhetorischen
Elementen. Sie schult sowohl die Alltagsprache,
das Prosasprechen als auch
die Gestaltung epischer, lyrischer und
dramatischer Texte und Gedichte.
C. P: Was unterscheidet die Sprachgestaltung
von anderen Sprechschulungen?
G. E.: Durch ihre spirituelle Dimension
unterscheidet sie sich von anderen
Sprechausbildungen. Sie bezieht die
geistigen Gesetzmäßigkeiten z. B. der
Laute, Worte, Rhythmen mit ein.
Die Poesie spielt eine wichtige Rolle. Das
Sprechen von Gedichten kann die Seele
öffnen und ihr neue Erfahrungsräume
schaffen.
Poesie ist ein Kraftquell für den Alltag.
Im Atem liegt die Verbindung zum Heilenden
der Sprache. Über das Sprechen
im Atem beeinflussen wir die Gesundheits-und
Krankheitsdisposition im
Organismus.
C. P.: Ist diese Weiterbildung Ihre Privatinitiative?
G. E.: Die Sorgen und Nöte um das
sprachliche Niveau in der Gesellschaft
erleben wir täglich. Auch viele Waldorfschulen
beschäftigen keinen Sprachgestalter
mehr.
Im deutschsprachigen Raum kann man
Sprachgestaltung nur noch im Zusammenhang
mit Schauspiel studieren.
A. S.: Das hat uns veranlasst, diese
Weiterbildung zu konzipieren. Die Carl
Gustav Carus Akademie stellt uns dan-
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