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Kinderwelt Inhalt - Weleda

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Service<br />

Rund 800.000 Familien leben in<br />

Deutschland mit behinderten oder<br />

chronisch kranken Kindern. Diese sind<br />

trotz der großen Belastung, die die häusliche<br />

Pflege mit sich bringt, meist ganz auf<br />

sich alleine gestellt. Rund um die Uhr sind<br />

die Eltern dieser Kinder gefordert.<br />

Um den unverschuldet ins gesellschaftliche<br />

Abseits geratenen Familien finanzielle, ideelle<br />

und praktische Hilfe zu geben, wurde<br />

1999 der gemeinnützige Verein nestwärme<br />

gegründet. »Alle Kinder brauchen Wärme.<br />

Grenzenlos da sein – Wärme schenken!«<br />

Diese knappe Formel ist Anliegen und Anspruch<br />

zugleich. Von Anfang an engagierten<br />

sich im Verein ehrenamtlich Fachleute<br />

aus dem Sozial-, Medizin- und Gesundheitssektor,<br />

betroffene Eltern sowie Vertreter aus<br />

Wirtschaft und Politik, mit dem Ziel, die Lebensbedingungen<br />

der betroffenen Familien<br />

nach und nach in ganz Deutschland zu verbessern.<br />

Zeit schenken<br />

Nestwärme<br />

Familien mit pflegebedürftigen Kindern zu unterstützen ist das Anliegen des<br />

Vereins Nestwärme. Und dafür entwickeln die Beteiligten recht ungewöhnliche<br />

Ideen. Sie schenken Eltern z.B. Gutscheine für Zeit.<br />

Dafür hat der Verein unterschiedliche Projekte<br />

initiiert.<br />

Mit dem Projekt »Zeit schenken« vermittelt<br />

Nestwärme engagierte Seniorinnen und Senioren<br />

an bedürftige Familien. So bekommen<br />

Familien mit chronisch kranken oder<br />

behinderten Kindern, aber auch Alleinerziehende<br />

kostenlose Hilfe in der Betreuung<br />

und Pflege ihrer Kinder. Und so genannte<br />

»nestwärmeStunden« schenken Eltern eine<br />

kleine Auszeit. Jeder dieser Gutscheine<br />

steht für vier Stunden Freizeit.<br />

Während der örtliche Kinderkrankenpflegedienst<br />

oder eine Person des Vertrauens die<br />

26<br />

Betreuung der schwerstkranken Kinder<br />

übernimmt, können gestresste Eltern endlich<br />

tun, was sie schon lange wollten: unbeschwert<br />

ausgehen oder in Ruhe einkaufen.<br />

Über 3000 Eltern in Deutschland, die sonst<br />

rund um die Uhr im Einsatz sind, konnten<br />

sich bisher eine Auszeit nehmen.<br />

Eltern helfen Eltern<br />

In Eltern-helfen-Eltern-Gruppen können Eltern<br />

über Schwierigkeiten und Ängste sprechen<br />

und gemeinsam Lösungsvorschläge<br />

erarbeiten. Die Treffen haben immer einen<br />

thematischen Schwerpunkt und werden<br />

durch erfahrene Fachkräfte geleitet. Damit<br />

alle Eltern an den Treffen teilnehmen können,<br />

wird parallel eine Kinderbetreuung angeboten,<br />

bei der immer auch eine Kinderkrankenschwester<br />

anwesend ist, um mögliche<br />

kranke oder behinderte Kinder professionell<br />

versorgen und betreuen zu können.<br />

Das eröffnet den Eltern mit ihren zeitlich<br />

knappen Ressourcen die unbelastete Teilnahme<br />

an der Gesprächsrunde.<br />

Mehr Informationen über Nestwärme finden<br />

Sie im Internet: www.nestwaerme.de<br />

<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 6, Herbst 2005<br />

Kolumne<br />

Eltern müssen ja wegen dieser ganzen<br />

Warum-Fragen ihrer Kinder viel wissen.<br />

Wer sich sorgt, dass er, noch<br />

bevor sein Sprössling sprechen lernt, den<br />

ganzen vierundzwanzigbändigen Brockhaus<br />

auswendig können muss, der darf<br />

sich beruhigen. Denn das Wissen entsteht<br />

oft ganz von selbst, ganz beiläufig und<br />

zwischendurch.<br />

Ich etwa weiß seit kurzem alles<br />

über die Wärmelehre. Dabei bin<br />

ich eigentlich seit Ende der 10.<br />

Klasse ein konsequenter Physik-<br />

Verweigerer. Aber neulich, da<br />

wurde mir plötzlich klar, wie das<br />

überhaupt alles funktioniert mit<br />

der Wärme. Ich beschäftigte<br />

mich gerade mit den diversen<br />

Raffinessen einiger Kindersitze,<br />

die ich mir zusammen mit Klemens<br />

im Fahrradladen anschaute.<br />

Als ich zur Frage kam, ob es<br />

nun notwendig ist, dass man einen<br />

Fahrradsitz in die Liege-Posi-<br />

tion verstellen können muss, ließ<br />

mich ein Geräusch hinter mir<br />

plötzlich aufhorchen. Ich drehte<br />

mich um und sah, wie der Klemens<br />

dabei war, etwa zwanzig Fahrräder auf<br />

einmal in Bewegung zu bringen. Wie Dominosteine<br />

rasselten zwei Reihen Räder aus<br />

dem mittleren Preissegment zu Boden. Der<br />

Besitzer des Fahrradladens und einige seiner<br />

Mitarbeiter kamen gelaufen und auch ich<br />

setzte mich in Bewegung, in der Hoffnung,<br />

den versicherungstechnischen Supergau<br />

noch verhindern zu können.<br />

Und inmitten dieser ganzen Hektik merkte<br />

ich, wie mir ganz warm wurde, vor allem im<br />

Kopf. In meinem Inneren brodelte es und ich<br />

schnappte nach Luft. Und da wusste ich<br />

MenschensKinder<br />

Hier schreibt Christoph Möldner über das, was alle Eltern kennen:<br />

Unvorhergesehenes, Chaotisches, Lehrreiches und Schönes.<br />

es plötzlich: Wärme entsteht durch Bewegung.<br />

Zu Hause habe ich dann im Lexikon nachgelesen<br />

und es gibt für die Entstehung von<br />

Wärme natürlich auch eine Formel. Die erschien<br />

mir zu kompliziert, weshalb ich sie mal<br />

für alle Eltern etwas vereinfacht habe. Q =<br />

K+Va x B. Merke: Ein Kind (K) und die Verlet-<br />

Strolche wie solche sorgen immer gerne für Bewegung im<br />

Leben ihrer Eltern.<br />

zung der Aufsichtspflicht (Va), multipliziert<br />

mit Bewegung (B), ergibt Wärme (Q).<br />

Wenn Sie nun den Anspruch haben, innerlich<br />

kühl durch den Alltag zu kommen, können<br />

Sie entweder auf Bewegung verzichten. Dafür<br />

brauchen Sie aber eine gute Haftpflicht.<br />

Oder Sie passen besser auf Ihre Kinder<br />

auf.<br />

Das bedeutet aber, dass Sie nichts dazulernen.<br />

Das sollten Sie aber, denn Kinder fragen<br />

viel. Und spätestens, wenn Sie beim zehnten<br />

»Warum?« keine Antwort wissen, kommen<br />

sie ins Schwitzen. So oder so.<br />

<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 6, Herbst 2005 27

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