Gemeindebrief 2010 - Erlöser-Kirchengemeinde Münster

Liebe Gemeinde,
in einer Zeit, in der wir in unserer
Gemeinde für viele von uns und in
letzter Zeit ganz besonders für einen
von uns um Heilung gebetet haben,
wird uns bewusst, wie sehr wir
alle der Heilung bedürfen. Hat es
Zweck, sie von Gott zu erbitten?
Und wenn sie dann nicht eintritt, ist
es ein Beweis dafür, dass es eben
nichts bringt? Keine Frage: Viele
Gebete scheinen nicht erhört zu
werden. Also dann...
Sicher ist nun, dass es keinerlei Automatismus
gibt. Aber dem Aufruf
der Frau Hiobs zu folgen und nach
ausgebliebener Hilfe bitter zu rufen,
Schwör deinem Gott ab und stirb -
ist das das Einzige, was uns bleibt?
Silvia Magnin zeigt mit ihrem Bild eine
Frau, die sich aus ihrer verkrümmten niedergedrückten
Gestalt wie aus einer Schale
gelöst und wieder aufgerichtet hat. Nicht
aus sich selbst heraus, sondern offenbar,
weil sie lichte Strahlen getroffen haben, die
der segnenden Hand einer Person entspringen.
Wir Christen erkennen diese Gestalt:
Jesus Christus. Er trägt sein Kreuz im Heiligenschein.
Er wendet sich der Frau zu.
Das Leben ist in sie zurückgekehrt.
Ich glaube nicht daran, dass es Gottes Wille
ist, wenn ein Mensch krank wird und nicht
mehr gesundet. Und die, die dann wieder
gesund werden, sind sicher nicht einfach
die besseren Menschen oder die erfolgreicheren.
Oder gar die, die Gott lieber hat als
die anderen. Es ist nur offenbar so, dass es
unserer Verfügung entzogen ist, darüber zu
entscheiden.
Darüber kann man vor Schmerzen zusammensinken,
ohne je die Kraft zu finden,
sich wieder aufzurichten. Er aber hatte die
Macht, viele wieder aufzurichten. Es ging
von ihm aus und es tat seine Wirkung und
tut sie immer noch.
Gott ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens
sind. Und immer wieder sagen unter
uns Einige: Die, die er besonders liebt, die
holt er früher zu sich als andere. Ob das so
ist, oder ob das Gründe hat, die man nicht
erkennen kann oder ob man einfach wieder
zurückfindet zu einem kindlichen Staunen
über das Leben, das schon an sich das eigentliche
Wunder dieser Welt ist, ein Geschenk,
für das man unabhängig von seiner
Länge nie genug danken kann:
Silvia Magnin hat verstanden, dass Gottes
Wille nicht der niedergedrückte sondern
der wieder aufgerichtete Mensch ist. Und
er wird Wege für uns alle finden, uns aus
allem Leid wieder aufzurichten. Darum
wird ihn nie jemand vergebens bitten.
Ich wünsche uns allen eine erbauliche Advents-
und Weihnachtszeit und ein gutes
neues Jahr 2011 nach der Geburt Jesu
Christi!
Ihr
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