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Personelle Mindeststandards gesetzlich geregelt - LVKITA

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Tacheles<br />

Erklärung des Diözesanrats<br />

Rottenburg-Stuttgart zu den<br />

neu bekannt gewordenen Fällen<br />

sexue llen Missbrauchs<br />

1. Wir sehen das Leid der Opfer<br />

Erschüttert haben die Diözesanräte<br />

und Diözesanrätinnen in den vergangenen<br />

Wochen die von den Opfern<br />

ans Licht gebrachten Missbrauchsfälle<br />

zur Kenntnis genommen.<br />

Den Opfern gehört unsere<br />

Achtung für den Mut, diese<br />

schmerzhaften und belastenden Erfahrungen<br />

öffentlich zu machen. Ihnen<br />

gehört auch unsere tief empfundene<br />

Anteilnahme für das Leid, das<br />

ihnen zugefügt wurde und das ihr<br />

ganzes Leben beeinflusst.<br />

Jetzt kommt es darauf an, sich den<br />

Opfern einfühlsam zuzuwenden, sie<br />

in der Aufklärung der Missbrauchsfälle<br />

tatkräftig zu unterstützen und<br />

ihnen zu helfen, mit dem, was ihnen<br />

angetan wurde, leben zu können.<br />

2. Wir sehen die Schuld der Täter<br />

und das Versagen der Mitwisser<br />

Es entsetzt uns, wie viele Kinder und<br />

Jugendliche in katholischen Einrichtungen<br />

missbraucht worden sind.<br />

Die Schuld der Täter wiegt schwer.<br />

Schwer ist auch die Schuld derer,<br />

die von den Missbrauchsfällen<br />

wussten und dazu geschwiegen haben.<br />

Jetzt kommt es darauf an, dass die<br />

Fälle konsequent geahndet werden.<br />

Die Täter müssen sich ihrer Schuld<br />

stellen.<br />

Pädophilie ist nicht heilbar. Die Täter<br />

müssen sich aktiv mit ihrer pädophilen<br />

Neigung auseinandersetzen<br />

und lernen, verantwortungsvoll mit<br />

ihr umzugehen. Die Kirche muss ihre<br />

hauptberuflichen und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter mit pädophiler<br />

Neigung konsequent und ausnahmslos<br />

von Arbeit mit Kindern<br />

und Jugendlichen fernhalten und sie<br />

verpflichten, sich einer Therapie zu<br />

unterziehen. Gleichzeitig muss in<br />

der Kirche wie in der Gesellschaft<br />

ein Klima entstehen, das es Pädophilen<br />

ermöglicht, ihre Neigung gegenuber<br />

Ausbildern, Personalverantwortlichen<br />

oder Ärzten offen zu<br />

legen.<br />

3. Wir sehen die Verantwortung<br />

der katholischen Kirche und der<br />

Gesellschaft<br />

Sexuelles Fehlverhalten ist ein gesamtgesellschaftliches<br />

Problem.<br />

Damit Kinder und Jugendliche unversehrt<br />

aufwachsen können, brauchen<br />

wir ein Bundnis aller gesellschaftlichen<br />

Kräfte.<br />

Jetzt kommt es darauf an, aus den<br />

Missbrauchsfällen Konsequenzen<br />

für die Zukunft zu ziehen.<br />

Der Diözesanrat ist dankbar für den<br />

verantwortungsvollen und zielführenden<br />

Umgang seitens unseres Bischofs<br />

Dr. Gebhard Fürst und unserer<br />

unabhängigen »Kommission Sexueller<br />

Missbrauch« mit Verdachtsfällen<br />

von sexuellem Missbrauch.<br />

Der Diözesanrat fordert die Verantwortlichen<br />

für Ausbildung, Personalfuhrung<br />

und Jugendarbeit im Bischöflichen<br />

Ordinariat, in den Verbänden<br />

und kirchlichen Einrichtungen<br />

auf, in Zusammenarbeit mit<br />

Fachleuten präventive Maßnahmen<br />

kontinuierlich an die neuesten Erkenntnisse<br />

der Wissenschaft anzupassen.<br />

Der Diözesanrat regt an, die Frage<br />

der Verjährungsfristen zu überprüfen.<br />

Der Diözesanrat informiert sich regelmäßig<br />

über die Präventionsmaßnahmen<br />

in der Diözese.<br />

Ebenso lässt er sich regelmäßig von<br />

der »Kommission Sexueller Missbrauch«<br />

Bericht erstatten.<br />

Kloster Schöntal, 20. März 2010<br />

AKTUELL<br />

AUS DER DIÖ ZESE<br />

Redaktionsschluss<br />

für Tacheles Nr. 40 ist der 31. Mai 2010. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen, Beiträge, Leserbriefe ...<br />

-8- Ausgabe 1 2010<br />

Sexueller Missbrauch:<br />

Diözesanrat fordert Konsequenzen für die Zukunft<br />

SCHÖNTAL. Am 20. März 2010 hat<br />

der Diözesanrat eine Erklärung<br />

zu den neu bekannt gewordenen<br />

Fällen sexuellen Missbrauchs abgegeben<br />

(siehe nebenstehender<br />

Kasten). Das Leid der Opfer steht<br />

an erster Stelle. Ihnen gilt nicht<br />

nur Achtung und Mitgefühl sondern<br />

vor allem eine einfühlsame<br />

Zuwendung und Unterstützung<br />

bei der Aufarbeitung dessen, was<br />

ihnen angetan wurde. Gleichzeitig<br />

fordert der Diözesanrat ein<br />

umfassendes Schuldeingeständnis<br />

der Täter, eine offene Auseinandersetzung<br />

mit pädophilen<br />

Neigungen im Kontext präventiver<br />

Maßnahmen zum Schutz von<br />

Kindern und Jugendlichen.<br />

Der Diözesanrat wird regelmäßig<br />

von der „Kommission Sexueller<br />

Missbrauch“ unterrichtet,<br />

die Bischof Dr. Gebhard Fürst<br />

bereits im Oktober 2002 eingesetzt<br />

hat. Im gleichen Jahr wurden<br />

auch in der Diözese Rotten-<br />

Urlaubskurs „Kess erziehen“ im Familienferiendorf Eglofs<br />

STUTTGART. Das Familienerholungswerk<br />

der Diözese Rottenburg-Stuttgart<br />

bietet seit einigen<br />

Jahren im Rahmen eines Ferienaufenthaltes<br />

Kurse für Eltern an,<br />

um deren Erziehungskompetenz<br />

zu unterstützen. Seit 2008 wird<br />

in den Pfingst- und Sommerferien<br />

der Elternkurs „Kess erziehen“<br />

angeboten. In fünf bis<br />

sechs Einheiten innerhalb eines<br />

zweiwöchigen Aufenthaltes wird<br />

der Kurs absolviert, während parallel<br />

die Kinder der Familie, betreut<br />

werden. Die Kurse im Familienferiendorf<br />

Eglofs finden in<br />

Zusammenarbeit mit der CaritasregionBodensee-Oberschwaben<br />

statt.<br />

Um insbesondere sozial<br />

schwache Familien zu motivie-<br />

FREIE FORTBILDUNGEN 2010<br />

burg-Stuttgart Regularien erlassen,<br />

die deutlich weiter reichen<br />

als in anderen Diözesen. Die im<br />

Amtsblatt veröffentlichten Vorgaben<br />

enthalten Grundsätze<br />

zum Umgang mit den Opfern<br />

und dem Umfeld des Verdächtigten<br />

bzw. Täters (Kirchengemeinde,<br />

Schule, Kommune etc.) und<br />

eine Verfahrensordnung, die Zuständigkeiten<br />

und Vorgehensweisen<br />

beschreibt. Sie bildet die<br />

Grundlage der Arbeit der Kommission.<br />

Sexueller Missbrauch, erklärt<br />

Robert Antretter, der Vorsitzende<br />

der Kommission, „ist aus Sicht<br />

der Kirche ein Verbrechen“. Und<br />

er spricht sich wie der Diözesanrat<br />

dafür aus, die Verjährungsproblematik<br />

zu überdenken. Die<br />

Kommission beschäftigt sich mit<br />

Beschuldigungen gegenüber<br />

Priestern, Ordensleuten und Laien<br />

im kirchlichen Dienst. Antretter<br />

betont, dass die Kommission<br />

Info<br />

Näheres zu den Zuschüssen unter<br />

www.familienerholungswerk.de.<br />

Den Kindergartenwertgutschein finden Sie<br />

auch unter: www.lvkita.de/eltern.html<br />

ren, konnte die diözesane Stiftung<br />

„Lebensraum für die Familie“<br />

gewonnen werden, diese<br />

Maßnahmen, für Familien mit einem<br />

katholischen Familienmitglied,<br />

zu fördern.<br />

So erhält eine Familie mit ei-<br />

Es sind noch Fortbildungsplätze frei! (April-November 2010)<br />

Infos: 0800 1013865 (kostenlos) oder 0711 2525114<br />

grundsätzlich die Anonymität<br />

von Opfern und Beschuldigten<br />

wahrt. Mit der Staatsanwaltschaft<br />

arbeitet sie vertrauensvoll und<br />

kooperativ zusammen. Wenn bei<br />

zweifelsfrei erwiesener Täterschaft<br />

die Betroffenen keine<br />

Selbstanzeige vornehmen, schaltet<br />

die Kommission die Staatsanwaltschaft<br />

ein.<br />

Die Bedeutung der Prävention<br />

wird von Antretter wie auch<br />

vom Diözesanrat nachdrücklich<br />

unterstrichen. Sie nimmt alle Mitarbeitenden<br />

in Kirche und Caritas<br />

in die Pflicht. Bei der Personalauswahl<br />

und -führung muss<br />

von den Verantwortlichen eine<br />

ganz neue Sensibilität entwickelt<br />

werden. In Zusammenarbeit mit<br />

der Diözese wird im Diözesancaritasverband<br />

aktuell an Leitlinien<br />

für Einrichtungen und Verbände<br />

gearbeitet. Sie werden in<br />

Kürze erscheinen.<br />

wo<br />

nem Kind, das in einer Kindertagesstätte<br />

betreut wird, eine<br />

Grundförderung von 300 Euro<br />

und für jedes weitere Kind, das<br />

am Urlaub teilnimmt, weitere<br />

100 Euro. Für Familien, die ein<br />

ganz niedriges Einkommen haben,<br />

kommt ggf. eine zusätzliche<br />

Förderung mit Stiftungsmitteln<br />

in Frage, die auch für Aufenthalte<br />

in den Ferienstätten alle zwei<br />

Jahre gewährt werden kann.<br />

Durch die Kursteilnahme im<br />

Rahmen eines Urlaubs haben die<br />

Eltern viel Zeit über das Gelernte<br />

zu reflektieren und sich mit<br />

anderen Eltern auszutauschen.<br />

Für den Urlaubskurs in den<br />

Pfingstferien (22.05.-05.06.2010)<br />

sind noch Plätze frei.<br />

Reinhard Spohrer/ws<br />

Datum Nr. Baustein Titel Ort<br />

20.04. 61 1 Vielfalt und Unterschiedlichkeit Schemmerhofen<br />

11./12.5. 300 6 Modul II: Grundlagen des Qualitätsmanagements Stuttgart<br />

21./22.6. 186 1 Der offene Kindergarten braucht mehr als offene Türen Aalen<br />

22.6. 147 2 Gleich morgen fang ich an! Schorndorf<br />

23.6. 76 2 Gleich morgen fang ich an! Heilbronn<br />

28./29.6. 92 1 Kinder unter drei Jahren Rottenburg<br />

30.6./1.7. 77 4.2 Kunstwerkstatt im Kindergarten Schöntal<br />

1.7. 119 4.4 Mathematik, schon im Kindergarten? Bad Ditzenbach<br />

7./8.7. 79 1 Weltenentdecker – Lernförderliche Raumgestaltung Schöntal<br />

8.7. 93 4.6 Kindererziehung im Islam Sulz<br />

14./15.7. 80 Stressbewältigung Schöntal<br />

30.9./1.10. 16 3 Von der Kindertagesstätte zum Familienzentrum Ulm<br />

12.10. 82 4.5 Kleine Helden – Jungen auf der Suche nach Männlichkeit Heilbronn<br />

25./26.10. 13 1 Der Orientierungsplan für Wiedereinsteiger/innen Wernau<br />

2./3.11. 109 4.6 Es muss feste Bräuche geben… Erbach<br />

4./5.11. 123 3 Von der Kindertagesstätte zum Familienzentrum Wernau<br />

8.11. u. 13.12. 150 2 Beobachten von Kindern unter drei Jahren Waiblingen<br />

9./10.11. 18 5 od. 4.3 Literacy Wernau<br />

17./18.11. 71 4.4 Chemie ist, wenn es knallt und stinkt Altheim<br />

23./24.11. 151 1 Bildungsräume für Kinder von 0-6 Jahren Schwäbisch Gmünd<br />

Foto: Margit Müller Foto: Uta Rometsch<br />

ÜBRIGENS ...<br />

Wir gratulieren<br />

ganz herzlich<br />

Pfarrer Paul Magino,<br />

dem stellver -<br />

tretenden Vorsitzenden<br />

des Lan -<br />

des verbandes Katho<br />

lischer Kinder tagesstätten, zu<br />

seiner Wahl zum Dekan des Dekanates<br />

Esslingen. Seit dem Wechsel<br />

von Paul Hildebrand ans Bischöfliche<br />

Ordinariat nach Rottenburg hat<br />

Pfarrer Magino das Amt bereits<br />

kommissarisch ausgeübt. Mit der<br />

Wahl tritt er nun formell die Nachfolge<br />

als Dekan an. Am 12. April wird<br />

Paul Magino in sein neues Amt eingeführt.<br />

Die wechselseitige Ergänzung<br />

von Verbandsarbeit und pastoraler<br />

Arbeit in der Gemeinde haben<br />

seine Biographie bisher stark<br />

geprägt. Er hat beides stets als Gestaltungsauftrag<br />

verstanden. Mit der<br />

Aufgabe als Dekan übernimmt er in<br />

besonderer Weise Verantwortung in<br />

der und für die Pastoral. Dies steht<br />

für ihn unter dem Vorzeichen des II.<br />

Vatikanums: „Das Volk Gottes ist<br />

gemeinsam unterwegs. Wir sind<br />

hier, um die Welt aus dem Evangelium<br />

heraus zu gestalten.“ Wir freuen<br />

uns, dass wir im Landesverband<br />

mit Dekan Magino unterwegs sein<br />

dürfen und wünschen ihm für seine<br />

neue Aufgabe Gottes Segen!<br />

wo<br />

Wir gratulieren Michael Widmann<br />

aus der Fachberatungsstelle<br />

Horb<br />

zu seinem 10-jährigenDienstjubiläum<br />

beim Landesverband.<br />

Wir gratulieren Diana Gratz, Fachberatungsstelle<br />

Tuttlingen, zur Geburt<br />

Ihres Sohnes Niklas.<br />

Wir begrüßen als neues Mitglied die<br />

Kinderkrippe Sonnenblumenhaus<br />

der Gemeinde Amtzell.<br />

Der Kindergarten St. Georg, Königseggwald,<br />

feiert dieses Jahr seinen<br />

100. Geburtstag. Wir gratulieren!<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeberin:<br />

Dr. Ursula Wollasch (V.i.S.d.P.),<br />

Landesverband Katholischer<br />

Kindertagesstätten<br />

Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V.,<br />

Landhausstraße 170, 70188 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 2 52 51-0, Fax: -15,<br />

E-Mail: gs.stuttgart@lvkita.de,<br />

www.lvkita.de<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ursula Wollasch (wo)<br />

Margit Müller (mm)<br />

Anita Hafner-Beck (hb)<br />

Christa Rieger-Musch (rie)<br />

Wolfgang Strobel (ws)<br />

Gestaltung: Wolfgang Strobel,<br />

Werbung & Kommunikation, Nürtingen<br />

Druck:<br />

Kohlhammer und Wallishauser,<br />

Hechingen<br />

Namentlich gekennzeichnete Ar ti kel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Die Redaktion<br />

behält es sich vor, Artikel sinnwahrend<br />

zu kürzen. Der Bezugspreis der<br />

Zeitung ist mit dem Mitgliedsbeitrag<br />

abge golten.<br />

Auflage: 2.700 Exemplare<br />

© Landesverband Kath.<br />

Kinder tagesstätten, Stuttgart 2010<br />

ISSN 1438-4582

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