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Zivilschutz- Forschung - Bundesamt für Bevölkerungsschutz und ...

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– außerhalb Deutschlands zum Schutz dort eingesetzter B<strong>und</strong>eswehrkontingente<br />

<strong>und</strong> von Zivilpersonal (z.B. deutsche Polizisten <strong>und</strong> Angehörige von Hilfsorganisationen).<br />

Diese Sachverhalte sind der deutschen Öffentlichkeit jedoch kaum bekannt <strong>und</strong> noch<br />

weniger bewusst, <strong>und</strong> auch die Risikowahrnehmung vieler Entscheidungsträger ist noch<br />

nicht ausreichend entwickelt, um sie zu den notwendigen Schritten zu veranlassen.<br />

Mit Priorität müssen die offenk<strong>und</strong>igen Mängel im Bereich der Schutzmöglichkeiten<br />

gegen B-Waffen abgestellt werden, aber auch die Schutzfähigkeiten gegen die<br />

anderen Kategorien von Massenvernichtungswaffen bedürfen dringender Verbesserung.<br />

Insbesondere fehlen ressortübergreifende Konzepte auf B<strong>und</strong>esebene, die<br />

auch den Schutz der Zivilbevölkerung mit einbeziehen, <strong>und</strong> im Bereich ziviler wie<br />

militärischer Einsatzkräfte – einschließlich Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> militärischer Sanitätsdienst<br />

– bestehen schwere Ausbildungs- <strong>und</strong> Ausrüstungsdefizite.<br />

Für Auslandseinsätze der B<strong>und</strong>eswehr gilt darüber hinaus, dass der Sanitätsdienst<br />

fähig sein muss, neben den mit feindseligen Handlungen verb<strong>und</strong>enen ABC-<br />

Risiken auch andere Gefahren zu bewältigen, die ähnliche Ges<strong>und</strong>heitsschäden<br />

bewirken können wie ABC-Waffen. Streitkräfte können in ihrem jeweiligen<br />

Einsatzgebiet auf Risikopotentiale im zivilen Bereich stoßen, die aus der weltweiten<br />

Verbreitung der Nukleartechnik (Kernenergie, technische <strong>und</strong> medizinische<br />

Strahlenquellen, abgereichertes Uran) <strong>und</strong> der chemischen Industrie (Produktionsanlagen<br />

<strong>und</strong> Bestände an Phosgen, Blausäure, Chlorgas, Insektiziden u.ä.)<br />

resultieren. Es wird, selbst wenn keine ABC-Waffen eingesetzt werden, immer<br />

weniger „saubere, konventionelle“ Szenarien geben.<br />

In vielen Ländern gibt es Fachleute <strong>für</strong> die ABC-Abwehr. Außerdem haben viele<br />

Länder ihre Streitkräfte mit einer persönlichen Schutzausrüstung wie z.B. ABC-<br />

Schutzmasken ausgestattet. Allerdings ist dies allein nicht ausreichend, <strong>und</strong> so<br />

sind die wenigsten Streitkräfte in der Lage, Einsätze unter ABC-Bedingungen<br />

länger als ein paar St<strong>und</strong>en durchzustehen <strong>und</strong> ihre Kampfkraft aufrechtzuerhalten.<br />

Eben diese ABC-Abwehrfähigkeit ist jedoch erforderlich, <strong>und</strong> zwar nicht erst<br />

morgen, sondern auch schon heute. Sie ist innerhalb des gesamten Aufgabenspektrums<br />

durch ein ausgewogenes ABC-Abwehrsystem l9 sicherzustellen.<br />

Kampftruppen verfügen in der Regel über die besten ABC-Abwehrfähigkeiten.<br />

Aber sie sind in der Regel auf einen Sanitätsdienst angewiesen, bei dem schwerwiegende<br />

Defizite in der ABC-Abwehrfähigkeit bestehen. Die meisten Sanitätsdienste<br />

sind weder in der Lage, ihr eigenes Personal noch die in Behandlung oder<br />

auf dem Transport befindlichen Patienten <strong>und</strong> ebenso wenig die moderne medizinische<br />

Ausstattung vor einer ABC-Exposition zu schützen. Diese Mängel werden<br />

sich als ernstes Hindernis <strong>für</strong> militärische Operationen unter ABC-Bedingungen<br />

erweisen <strong>und</strong> die Handlungsfreiheit der politischen <strong>und</strong> militärischen Entscheidungsträger<br />

in einschneidender Weise einschränken.<br />

19 Das System umfasst sieben Komponenten: Einzelschutz, Sammelschutz, Medizinischer ABC-<br />

Schutz, Härtung von Wehrmaterial, ABC-Aufklärung, Dekontamination sowie ABC-Auswertung<br />

<strong>und</strong> -Gefährdungsvorhersage<br />

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