Schwinn-Gruppe
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feb Rechtsanwälte<br />
Mitteilung der Pressestelle<br />
1/2006<br />
feb Rechtsanwälte: <strong>Schwinn</strong>-<strong>Gruppe</strong> –<br />
Übernahme aus Insolvenz perfekt<br />
Standorte Ober-Ramstadt und Weimar bleiben<br />
erhalten – Arbeitsplätze gesichert<br />
Mannheim/Ober-Ramstadt/Weimar (feb). Mit<br />
Unterzeichnung der letzten Verträge am<br />
vergangenen Donnerstag steht nun fest, dass die<br />
Zukunft bei <strong>Schwinn</strong> gesichert ist. Bereits ab Januar<br />
kommenden Jahres wird der in Ober-Ramstadt und<br />
Weimar ansässige Hersteller von Möbelbeschlägen<br />
unter Regie eines neuen Investors, einem<br />
Unternehmen der Finatem Beteiligungsgesellschaft,<br />
weitergeführt, der die gesamte <strong>Schwinn</strong>-<strong>Gruppe</strong><br />
übernommen hat.<br />
Wie die Insolvenzverwalter Markus Ernestus und<br />
Martin Wiedemann (feb Rechtsanwälte, Mannheim)<br />
am Freitag mitteilten, konnten die über mehrere<br />
Monate mit verschiedenen Investoren geführten<br />
Verhandlungen in dieser Woche erfolgreich<br />
abgeschlossen werden. Das Rennen um die in<br />
Südhessen und Weimar sowie an Standorten in<br />
Polen und Tschechien ansässige <strong>Schwinn</strong>-<strong>Gruppe</strong><br />
machte die Finatem Beteiligungsgesellschaft,<br />
Frankfurt am Main. Finatem ist eine der führenden<br />
deutschen Beteiligungsgesellschaften, die sich auf<br />
Investitionen in mittelständische Unternehmen<br />
spezialisiert hat.<br />
Im Wege einer übertragenden Sanierung erwirbt<br />
Finatem zum 1.01.2007 die wesentlichen<br />
Vermögensgegenstände der <strong>Schwinn</strong> GmbH (Ober-<br />
Ramstadt) und der <strong>Schwinn</strong> Weimar GmbH<br />
(Weimar), über deren Vermögen am 24.03.2006<br />
Insolvenzverfahren eröffnet worden waren.<br />
Gleichzeitig werden auch die <strong>Schwinn</strong> DIY GmbH<br />
(Nieder-Ramstadt) sowie die Geschäftsanteile an den<br />
ausländischen Tochtergesellschaften übernommen.<br />
Damit geht die gesamte <strong>Schwinn</strong>-<strong>Gruppe</strong> an einen<br />
neuen Eigentümer, der das Unternehmen an den<br />
bisherigen Standorten fortführen will. Über den<br />
Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.<br />
Der 1932 als Kunstharzdreherei gegründete Betrieb<br />
hatte sich über die Jahrzehnte zu einer international<br />
tätigen Unternehmensgruppe entwickelt, die allein<br />
an den Standorten in Deutschland rund 270<br />
Mitarbeiter beschäftigt. Hergestellt und vertrieben<br />
werden technische und dekorative Beschläge für die<br />
Möbelindustrie, den Fachhandel und den Do-ityourself-Bereich.<br />
Im Jahr 2005 wurde in der<br />
<strong>Schwinn</strong>-<strong>Gruppe</strong> ein Umsatz von insgesamt rund 30
Millionen Euro erzielt. Insbesondere Streitigkeiten<br />
innerhalb der Geschäftsführung hatten <strong>Schwinn</strong> in<br />
die Krise und schließlich in die Insolvenz geführt.<br />
Als ein "außergewöhnlich gutes Ergebnis in einem<br />
außergewöhnlichen Insolvenzverfahren" bezeichnete<br />
Rechtsanwalt Markus Ernestus, der<br />
Insolvenzverwalter der <strong>Schwinn</strong> GmbH, die<br />
erfolgreiche Sanierung gestern in einer ersten<br />
Stellungnahme. Außergewöhnlich zum einen<br />
deshalb, weil es gelang, die Geschäftsbetriebe nach<br />
Insolvenzeröffnung ohne jede Einschränkung<br />
fortzuführen. Außergewöhnlich aber auch, weil die<br />
Gläubiger mit einer hohen Ausschüttung auf ihre<br />
angemeldeten Forderungen rechnen können und<br />
sämtliche Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen. Zu<br />
dem besonders von der Belegschaft in Weimar<br />
befürchteten Abbau von Arbeitsplätzen wird es also<br />
nicht kommen. Eine Nachricht, die Rechtsanwalt<br />
Martin Wiedemann als Insolvenzverwalter der<br />
<strong>Schwinn</strong> Weimar GmbH "seinen" Mitarbeitern kurz<br />
vor Weihnachten besonders gerne überbringt.<br />
Die Belegschaft der <strong>Schwinn</strong> GmbH, die am<br />
15.12.2006 im Rahmen einer Betriebsversammlung<br />
über den erfolgreichen Abschluss der<br />
Verkaufsgespräche informiert wurde, nahm die<br />
guten Nachrichten mit großer Erleichterung auf. "Wir<br />
gratulieren auch im Namen des Betriebsrates und<br />
aller Mitarbeiter den Insolvenzverwaltern Ernestus<br />
und Wiedemann zu ihrer hervorragenden Arbeit", so<br />
der Betriebsratsvorsitzende Gerhard Engelhardt.<br />
Weiterer Artikel: Weihnachten für <strong>Schwinn</strong>