Informationen zur Restaurierung der vergoldeten Bleifiguren im ...

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D i e r e s t a u r i e r u n g D e r g o l D e n e n f i g u r e n i m g r o s s e n g a r t e n Welche restauratorischen arbeiten waren notwendig? Die Figuren wiesen bereits bald nach ihrer Aufstellung 1689 bis 1692 erste Schäden auf. Neben Reparaturarbeiten und regelmäßigen Neuvergoldungen sind in den Akten wiederholt erhebliche Beschädigungen aufgeführt: Arme und Beine wurden abgerissen und zum Einschmelzen entwendet. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden die Statuen mehrfach stark überarbeitet, wobei Teile desolater Figuren für die Reparatur besser erhaltener wiederverwendet wurden. Dabei wurden auch die originalen Innenkonstruktionen aus Eisen großteils ersetzt. 1970 entschloss sich die Stadt Hannover dazu, an die Stelle der beschädigten Originale robustere Bronzekopien zu setzen. Da die wertvollen barocken Bleifiguren aber nicht auf Dauer deponiert bleiben sollten, setzten 2001 Bemühungen des Nds. Landesamtes für Denkmalpflege und der Wenger-Stiftung für Denkmalpflege zu ihrer Rettung ein. Schließlich führte Haber & Brandner Metallrestaurierung in Regensburg 2004 bis 2009 die gesamte Instandsetzung durch. Zielvorgabe war die statische Sicherung der Figuren für die Wiederaufstellung am ursprünglichen Standort durch Einbau neuer, korrosionsbeständiger Innenkonstruktionen. Die stark deformierten Objekte mussten rückgeformt werden. Die besonders schwierige Ergänzung fehlender Arme erfolgte an Hand von historischen Abbildungen, archivalischen Quellen und durch den Vergleich mit den antiken Vorbildern. Die beschädigten Oberflächen wurden gereinigt, Korrosionsprodukte und Kittungen abgenommen. Für die Neuvergoldung wurde ein modernes witterungsbeständiges Konservierungssystem eingesetzt, abschließend die Vergoldung aufgetragen und durch einen speziellen Acryl-Klarlack zum Schutz gegen mechanischen Abrieb und Witterungseinflüsse überzogen. Borghesischer Fechter, Zustand vor der Restaurierung Kopf eines Borghesischen Fechters, Zustand vor der Restaurierung Detail Borghesischer Fechter, Zustand vor der Vergoldung
D i e r e s t a u r i e r u n g D e r g o l D e n e n f i g u r e n i m g r o s s e n g a r t e n Wie wurden die restaurierten Bleifiguren aufgestellt? Angesichts der herausragenden kunst- und kulturgeschichtlichen Bedeutung des Heckentheaters stellte sich die Frage, wie die Originalfiguren nach ihrer Restaurierung wieder aufgestellt werden sollten. Die Stiche aus der Barockzeit sind nicht völlig eindeutig. Seit ca. 1850 zeigen Abbildungen eine Hinwendung der Figuren zum Zuschauerbereich. Für eine Beurteilung der ursprünglichen Situation waren daher zeitgenössische Bühnenbilder und Heckentheater (Salzdahlum, Hundisburg) hilfreich, die in unmittelbarer Nachfolge von Herrenhausen stehen. Sie bestätigten übereinstimmend die in Kupferstichen von 1725 überlieferte Situation, bei der die Figuren sich einander zuwenden. Als Entscheidungshilfe dienten schließlich maßstäblich verkleinerte Modelle der Barockskulpturen. Mit ihnen konnten die Beteiligten unterschiedliche Aufstellungen auf der Bühne experimentell erproben: den Zuschauern zugewendet, um 90˚ zu Bühne gedreht, in veränderter Abfolge. Die überlieferte Aufstellung des Ensembles überzeugte am meisten. In ihrer zuletzt üblichen Position vereinzelten sich die Figuren, wendeten sich mit Blicken und Gesten ab. Mit der neuen, dem Barock nachempfundenen Aufstellung entsteht zwischen ihnen ein spannungsvolles Miteinander. Es wird gesteigert durch die nach Süden offen bleibende Achse: Die Fontäne bekommt ihre frühere Funktion zurück, den Blick anzuziehen und weiter in die Tiefe zu lenken. Das Parktheater in Herrenhausen, Zeichnung um 1880 Bühne des Gartentheaters um 1910, kolorierte Postkarte Bühne von Süden aus gesehen mit Theaterkulissen, farbige Postkarte um 1967
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