Sonderausstellung "Gut Verpackt" - Rheinzabern
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Museum<br />
Die wesentlichen Veränderungen jedoch erfuhr die Ver-packung erst mit der Einführung der Selbstbedienung im<br />
Handel. Nun wurde sie zum Verkäufer des Produkts. Im Regal war sie neuen Belastungen ausgesetzt, neue Aufgaben<br />
fielen ihr zu. Information - in Bild und Text - über das Produkt war gefragt. In diesen Jahren gelang der Faltschachtel<br />
der Durchbruch nach amerikanischem Vorbild, da sie den Massenauftritt und die Haptik vieler Produkte verbessern<br />
konnte.<br />
Der erste deutsche SB Laden wurde schon 1938 in Osnabrück eröffnet, fand jedoch zunächst keinen Zuspruch. In<br />
Hamburg begann dann 1949 mit dem ersten SB-Laden der Konsumgenossenschaft "Produktion" die<br />
Selbst-bedienung, damals "Freiwahl-Laden" genannt.<br />
Bereits Zwanzig Läden gab es 1950, 1952 waren es 98, 1954 schließlich 203 und Anfang 1957 1.379 - eine damals<br />
erstaunliche Zahl.<br />
Quelle: Deutsches Verpackungsmuseum, Heidelberg<br />
Lebkuchen<br />
In fränkischen Klöstern nahm die traditionsreiche Geschichte des Lebkuchens ihren Anfang: Abgeschirmt von der<br />
Öffent-lichkeit wurde nach streng geheim gehaltenen Rezepturen und unter Beimengen von erlesenen Zutaten der<br />
Lebkuchen geboren. Es waren auch die Nonnen und Mönche, die im Mittelalter erstmals die "hostia oblata" - das<br />
geweihte Meß-opfer - als Unterlage für den Lebkuchenteig nutzten.<br />
Die Herstellung von Lebkuchen hat in Nürnberg eine lange Tradition: Seit dem Mittelalter ist Nürnberg weit über die<br />
Grenzen der Stadt hinaus bekannt für seine köstlichen Leb-kuchensorten. Ruhm und Tradition als<br />
Lebkuchen-Metropole verdankt Nürnberg nicht zuletzt seiner verkehrsgünstigen Lage: Am Kreuzungspunkt vieler<br />
Handelswege und alter Gewürzstraßen gelegen, war Nürnberg der ideale Ort für die Lebkuchenbäckerei. Zudem<br />
saßen die Nürnberger Leb-küchner durch die großen Bienengärten in den Wäldern rund um Nürnberg direkt an der<br />
süßen Honigquelle. Damit waren die Rohstoffe leicht verfügbar und die Absatzmärkte schnell erreichbar.<br />
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts taucht in Urkunden erstmalig die<br />
Bezeichnung "Lebkuchen" auf; in Rechnungs-büchern von 1395 wird<br />
ein "Lebküchner" besteuert. Es muß schnell zu einer Spezialisierung<br />
der Bäcker gekommen sein, die in Nürnberg ausschließlich Lebkuchen<br />
herstellten. Der Weg offiziell als eigene Handwerkszunft anerkannt zu<br />
werden war schwierig und langwierig. Erst 1643 genehmigte der Rat<br />
der Stadt Nürnberg die Gründung einer eigenen Lebküchnerzunft. Bis<br />
heute ist die Tradition der Lebkuchen-bäckerei in Nürnberg lebendig.<br />
Trägt ein Produkt die Bezeichnung "Nürnberger Lebkuchen", ist dies<br />
die Garantie dafür, daß der Lebkuchen auch tatsächlich aus der<br />
Lebkuchenmetropole Nürnberg stammt. Seit 1996 ist die Marke<br />
"Nürnberger Lebkuchen" europaweit geschützt.<br />
Tabakrauchen - Genuß oder Laster<br />
Das Zigarrenrauchen ist die älteste Form des Tabakgenusses. Schon die Azteken und die Maya, die den Namen<br />
"Ciquar" - "etwas Brennbares, das gut schmeckt und gut riecht" - prägten, kannten und schätzten die Zigarre.<br />
Nach Europa kamen die Zigarren durch Kolumbus; er und seine Schiffsbesatzung waren fasziniert von den "Tabagos":<br />
"Männer und Frauen trugen kleine glimmende Feuer in der Hand, die von wohlriechendem Kraut herrührten. Trockene<br />
Blätter dieses Krautes waren in einem ebenfalls trockenen Blatt eingerollt. Das ganze glich einer Spielzeugtrompete.<br />
An dem einen Ende brannte die Glut, an dem anderen Ende sogen die Eingeborenen Rauch ein, wobei sie höchsten<br />
Genuß zu empfinden schienen. Sie nannten diese Blattrolle 'Tabago'." Durch eine Verwechslung wurde aus dem Wort<br />
"Tabago" später das Wort "Tabak".