Herausforderungen - rotstift
Herausforderungen - rotstift
Herausforderungen - rotstift
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2<br />
DISKUSSION<br />
Visionen und Realität<br />
Gespräch mit Landesschulinspektor Mag. Johann Brückl Ursula Uhlmann<br />
In seiner letzten Arbeitswoche führte ich<br />
ein Gespräch mit Landesschulinspektor<br />
Mag. Johann Brückl, langjährigem<br />
Kollegen, Freund und Vorgesetzten. In<br />
Fragen zur beruflichen Situation, zur Bildungspolitik<br />
und ihrem Einfluss auf<br />
Schulen und zu persönlichen Tankstellen<br />
erzählte er von alten Visionen<br />
und dem Ankommen in der aktuellen<br />
Schulwirklichkeit. Ein Schlagwortrap<br />
beschließt dieses Interview.<br />
Im Namen des <strong>rotstift</strong>-Teams danke ich<br />
unserem Kollegen für jahrelange Mitarbeit<br />
und Unterstützung und für dieses<br />
Gespräch!<br />
Persönliche Motivation<br />
und Visionen<br />
Welche Visionen hattest du für<br />
die AHS, welche hast du jetzt?<br />
Brückl: Bei meinem Wechsel vom Lehrer<br />
zur Schulaufsicht war mein Ziel<br />
eine AHS, die als moderne, an den Bedürfnissen<br />
der Gesellschaft, sprich der<br />
Schüler und Schülerinnen sowie der Eltern<br />
orientierte Schule, den Humanismus<br />
nicht nur lehrt, sondern auch<br />
lebt.<br />
Heute sehe ich das etwas differenzierter:<br />
Aufgabe der Unterstufe ist es, mit<br />
kindgerechter Methodik jene Voraussetzung<br />
zu schaffen, die in der Oberstufe<br />
unter stärkerer Einbindung und<br />
Mitverantwortung der Schüler und<br />
Schülerinnen eine gediegene Vorbereitung<br />
auf ein Studium ermöglicht.<br />
Was braucht die Gesellschaft<br />
jetzt von der Schule? Kann<br />
Schule die Bedürfnisse von<br />
Kindern und Eltern erfüllen?<br />
Brückl: Die Schule ist heute mehr als ein<br />
Ort des Lernens. Integration und ausreichende<br />
Vorbereitung für das Leben<br />
in der Gemeinschaft gehören als soziale<br />
Landesschulinspektor<br />
Mag. Johann Brückl Foto: Privat<br />
Zielsetzungen ebenso verwirklicht wie<br />
eine gediegene fachliche Qualifizierung.<br />
Deine Arbeit als LSI: Was hat sich<br />
deiner Ansicht nach im Berufsbild<br />
des LSI zu früher verändert?<br />
Worin siehst du noch Veränderungsbedarf?<br />
Brückl: Die Schulinspektion von heute<br />
ist weniger als eine Kontrolle zu sehen,<br />
sondern eher als eine Begleitung im<br />
Schulprozess. Künftig wird es Aufgabe<br />
der Schulaufsicht sein, den Prozess<br />
der Qualitätssicherung an den einzelnen<br />
Standorten und die Eigenevaluation<br />
durch Außenevaluation zu unterstützen.<br />
Wie könnte man Schulen, LehrerInnen<br />
und DirektorInnen, noch<br />
besser stärken, die <strong>Herausforderungen</strong><br />
der Zukunft zu bewältigen?<br />
Brückl: Die Schule als lernende Organisation<br />
ist insgesamt nur denkbar,<br />
wenn die Lehrkräfte unter Orientierung<br />
am Leitbild als Team agieren.<br />
Aufgabe des Dienstgebers ist es, durch<br />
Verbesserung der Strukturen, wie etwa<br />
der Einführung eines mittleren Managements,<br />
die nötigen Voraussetzungen<br />
zu schaffen.<br />
Dazu gehört auch das Angebot an Eltern<br />
und Schüler/innen: die Schule als<br />
Ganztagsschule vermehrt in der verschränkten<br />
Form. Das macht aber die<br />
Schaffung von ausreichenden Betreuungs-<br />
und Versorgungseinrichtungen<br />
nötig.<br />
Deine Arbeit an der Pädagogischen<br />
Hochschule: Worin siehst<br />
du mögliche Motivation für<br />
zukünftige LehrerInnen, diesen<br />
Beruf anzustreben? Was<br />
brauchen die LehrerInnen in ihrer<br />
Ausbildung und ihrer späteren<br />
beruflichen Tätigkeit als Unterstützung?<br />
Was sind wichtige<br />
Eckpunkte der zukünftigen<br />
LehrerInnenausbildung?<br />
Brückl: Die Frage nach den Kennzeichen,<br />
was einen guten Lehrer / eine<br />
gute Lehrerin ausmacht, ist nicht leicht<br />
zu beantworten, da vielfältige Kriterien<br />
eine Rolle spielen. Zentrale Frage bei<br />
der Berufswahl und der Motivation im<br />
Studium ist die grundsätzliche Freude<br />
an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Daher sollte die theoretische<br />
Ausbildung mit großer Praxisnähe<br />
verknüpft sein. Bei einer zukünftigen<br />
gemeinsamen Lehrer- und Lehrerinnenausbildung<br />
an einer Pädagogi-<br />
impressum<br />
INFORMATIONEN - BERICHTE<br />
ZVR: 221801490<br />
HERAUSGEBER:<br />
Gewerkschaft öffentlicher Dienst,<br />
Fraktion sozial demokratischer GewerkschafterInnen,<br />
4020 Linz, Weingartshofstraße 2<br />
Fachgruppe AHS-LehrerInnen im BSA Oberösterreich.<br />
VSL, Verband sozialdemokratischer Lehrer Innen an<br />
mittleren und höheren Schulen in OÖ.<br />
REDAKTION: Heidi Petermichl, Sylvia Sango<br />
TITELBILD: ©stockphoto<br />
LAYOUT & SATZ: Cyberhouse; W. Kreindl<br />
DRUCK: Gutenberg, Linz<br />
Um die Qualität unserer Zeitung mit Ihrer Hilfe weiterentwickeln<br />
zu können, bitten wir Sie, Anfragen,<br />
konstruktive Kritik oder Stellung nahmen an die<br />
Chefredakteurin zu richten: s.sango@tele2.at<br />
Adressenänderungen bitte an Peter Penteker:<br />
peter.penteker@eduhi.at