Herausforderungen - rotstift
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schen Universität darf vor allem die<br />
ausreichende fachliche Qualifikation<br />
für den Unterricht an der Oberstufe<br />
nicht in Frage gestellt werden.<br />
Bildungspolitik.<br />
Der Landesschulrat<br />
Seit einiger Zeit gibt es eine<br />
Diskussion um den Ersatz des<br />
Landesschulrates durch Bildungsdirektionen.<br />
Was darin<br />
siehst du als Chance, was<br />
als Gefahr?<br />
Brückl: Für den oberösterreichischen<br />
Landesschulrat gilt, dass er von seiner<br />
Organisationsstruktur her bereits einer<br />
Bildungsdirektion entspricht, d.h. alle<br />
Zuständigkeiten im Lehrerbereich sind<br />
hier gebündelt. Eine Bildungsdirektion<br />
als amtliche Institution ohne Kollegium<br />
lässt natürlich regionale politische Entscheidungen<br />
und Kontrollen vermissen.<br />
Welche Aspekte der Bildungs -<br />
arbeit deckt die Institution des<br />
LSR gut ab, wo siehst du<br />
Schwachstellen?<br />
Brückl: Bei größerer Selbstständigkeit<br />
der einzelnen Schulen ist eine zentrale<br />
Behörde wie der Landesschulrat als<br />
Organisationshilfe bei der Lehreranstellung,<br />
bei Rechtsfragen und Festlegung<br />
der verbindlichen Rahmenbedingungen<br />
notwendig. Pädagogische<br />
Entscheidungen könnten hingegen vermehrt<br />
am Standort unter Einbeziehung<br />
der Schulpartner getroffen werden.<br />
Wie hast du den Austausch mit<br />
LandesschulinspektorInnen anderer<br />
Bundesländer erlebt? Gibt<br />
es Vergleichbarkeit in der Arbeit<br />
der Landesschulräte und des<br />
Stadtschulrats?<br />
Brückl: Der Arbeitsplatz eines Landesschulinspektors<br />
ist von Bundesland<br />
zu Bundesland sehr unterschiedlich.<br />
Bisweilen wird die Aufgabe eher als<br />
Fachinspektion wahrgenommen. In<br />
den meisten Fällen versteht sich die<br />
Schulaufsicht aber als Teil des Schulentwicklungsprozesses,<br />
in dem sie in<br />
Form einer Drehscheibe als Informationsplattform<br />
hilfreich ist bis hin zum<br />
Treibriemen, der den Prozess antreibt.<br />
Das Privatleben<br />
Wo hattest und hast du deine<br />
„Tankstellen“?<br />
Brückl: Einerseits ist ein gutes Verhältnis<br />
zu Kollegen und Kolleginnen der<br />
Schulaufsicht Voraussetzung, um in<br />
einem oft nicht leichten Berufsumfeld<br />
zu bestehen und erfolgreich zu sein.<br />
Zum anderen war die Zusammenarbeit<br />
und Auseinandersetzung mit engagierten<br />
Direktoren und<br />
Direktorinnen sowie Lehrern und<br />
Lehrerinnen in zahlreichen Diskussionen<br />
und Projekten für mich immer<br />
aufbauend und motivierend. Auch<br />
der politische und persönliche Rückhalt<br />
im BSA war sehr hilfreich, wofür<br />
ich mich an dieser Stelle bei allen<br />
recht herzlich bedanke.<br />
Was sind deine Ziele, deine Pläne<br />
für die direkt vor dir liegende Zeit?<br />
Brückl: Da meine Frau als Volksschuldirektorin<br />
noch einige Jahre im Dienst<br />
ist, werde ich meinen Lehrauftrag an der<br />
Pädagogischen Hochschule im Rahmen<br />
der HauptschullehrerInnenausbildung<br />
im Fach Geographie und Wirtschaftskunde<br />
weiterhin wahrnehmen.<br />
Wenn auch nur für wenige Stunden, ist<br />
es doch wie eine Rückkehr zu den Wurzeln,<br />
nämlich zur Tätigkeit als Lehrer.<br />
Du hast dich immer für<br />
klassische und moderne Filme<br />
interessiert, hast im Filmring<br />
mitgearbeitet. Was ist dein<br />
Lieblingsfilm und warum?<br />
Brückl: Leider bin ich in letzter Zeit weniger<br />
ins Kino gekommen, als ich es mir<br />
wünschte. Beim derzeitigen Filmangebot<br />
vermisse ich die europäische Regiearbeit<br />
wie jene der Altmeister Lelouch,<br />
Chabrol oder Fellini. Demnach<br />
gehört auch Amacord nach wie vor zu<br />
einem meiner Lieblingsfilme. Aber auch<br />
Woody Allen kann mich immer noch<br />
begeistern.<br />
Gehe bitte auf folgende<br />
Schlagworte kurz ein!<br />
LONESOME HERO<br />
Brückl: Sehe mich weder als Held,<br />
noch liebe ich das Einzelkämpfertum<br />
DISKUSSION 3<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Brückl: Wenn man viel Kraft in eine<br />
Sache investiert, hofft man doch auf<br />
einen bleibenden Effekt<br />
WORK LIFE BALANCE /<br />
PERSÖNLICHE RESSOURCEN<br />
Brückl: Ausgleich zwischen Engagement<br />
und Distanz (etwas aus der Ferne zu<br />
betrachten und zu begleiten) ist mir sehr<br />
wichtig und führt zu innerem Ausgleich<br />
SCHULPSYCHOLOGIE<br />
Brückl: Hilfreich für alle Beteiligten am<br />
Schulgeschehen. Leider zu wenig präsent<br />
an Schulen.<br />
POLITISCHER EINFLUSS AUF<br />
SCHULE, IM BEREICH DER BILDUNG<br />
Brückl: Da Bildungspolitik das Schulgeschehen<br />
maßgeblich beeinflusst,<br />
muss sie Bestandteil der öffentlichen<br />
Diskussion sein.<br />
SCHULKULTUR<br />
Brückl: Ist je nach Ausprägung in allen<br />
Bereichen der Schule spürbar<br />
AUTORITÄT<br />
Brückl: Es ist wichtig zwischen natürlicher<br />
Autorität als Vorbildfunktion und<br />
autoritärem Verhalten zu unterscheiden<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
Brückl: Voraussetzung für nachhaltige<br />
Entwicklung und persönliche Unterstützung<br />
KRISE – DAS LIEBLINGS„UN“WORT<br />
DER GEGENWART<br />
Brückl: Krisen ermöglichen auch Neuorientierung<br />
und Neuanfang<br />
Zum Abschluss: In Herrenbaumgarten<br />
gibt es ein Nonseum (geführt<br />
vom Verein zur Verwertung<br />
von Gedankenüberschüssen, das<br />
uns die hohe Kunst des Augenzwinkerns<br />
lehrt. Zu sehen sind<br />
„Erfindungen, die das tägliche<br />
Leben erleichtern“). Hättest du<br />
eine Idee für ein Exponat dieses<br />
besonderen Museums?<br />
Brückl: Ein Schulmodell, das den Wünschen<br />
und Bedürfnissen aller Beteiligten<br />
am Bildungsprozess gerecht wird.<br />
Man wird ja doch ein bisschen träumen<br />
dürfen.