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Das Themen-Magazin von all-electronics<br />
Leistungsbauteile<br />
Roundtable Galliumnitrid oder<br />
Siliziumkarbid: Welches Halbleitermaterial<br />
löst Silizium ab? Seite 16<br />
Powermanagement<br />
Der digital geregelte BMR463 von<br />
Ericsson Power Modules überzeugt<br />
mit hohem Wirkungsgrad Seite 46<br />
Mai 2011<br />
elektronik<br />
Leistungselektronik<br />
Passive Bauelemente<br />
Wärmeschutzbaustein von TE<br />
Connectivity verhindert Power-<br />
FET-Ausfälle im Kfz Seite 64<br />
Einen Schritt voraus<br />
Aufbau- und Verbindungstechnik<br />
optimiert Leistungselektronik Seite 12<br />
Anzeige
Editorial<br />
Swing, when you’re<br />
winning...<br />
Swing, when you’re winning ist Robbie Williams’ Hommage an Swing-<br />
Meister Frank Sinatra. Das Album mit der fürs neue Jahrtausend eher<br />
ungewöhnlichen Musikrichtung erreichte auf Anhieb einen Spitzenplatz<br />
in den deutschen Charts. Das ist eine Weile her, aber hier und<br />
heute haben die Macher der Mesago derzeit den absoluten Schwung, wenn es<br />
um´s Gewinnen geht: Sowohl PCIM Europe als auch PCIM Asia gehören dank<br />
„Green Energies“ eindeutig zu den Siegern. Die drei großen Trends der nach<br />
der Wirtscha� skrise wieder deutlich<br />
wachsenden Branche heißen Energiee�<br />
zienz, E-Mobility sowie Smart Grid,<br />
und deren Erfolg spiegelt sich in den<br />
Veranstaltungen in Nürnberg sowie<br />
Shanghai wider.<br />
Stefanie Eckardt<br />
ist Redakteurin für den Bereich<br />
Leistungselektronik beim<br />
<strong>elektronikJOURNAL</strong><br />
Nicht ganz so tanzfreudig, zumindest<br />
was den Bereich Elektromobilität angeht,<br />
dür� e die deutsche Auto industrie<br />
sein. Hier sehen die Bewegungen<br />
doch recht abgehackt aus, sprich, es<br />
läu� noch nicht rund. Für ein Land,<br />
das den Anspruch hat, 2020 ein Leitmarkt<br />
für Elektromobilität sein zu<br />
wollen, muss neun Jahre vor dem<br />
Stichtag erheblich mehr kommen. Die USA, Frankreich und Japan (zumindest<br />
was den Stand vor Fukushima betraf) sind uns um eine Nasenlänge voraus<br />
und auch China setzt zum Überholen an. Wohin die Richtung weisen könnte,<br />
zeigt der Beitrag auf Seite 76.<br />
Stichwort China. Wer an das Reich der Mitte im Zusammenspiel mit (Leistungs-)Elektronik<br />
denkt, hat o� Plagiate oder billige Komponenten im Kopf,<br />
die schnell ihren Geist aufgeben. Vielleicht nicht ganz zu Unrecht, aber auch<br />
hier hat sich ein Umdenken vollzogen: Energiee� zienz, Umweltbewusstsein<br />
und Qualität stehen im Fokus, die Au� oljagd in Bezug auf hochwertige Leistungsbausteine<br />
hat begonnen. Mehr dazu auf den Seiten 6 bis 11.<br />
Galliumnitrid oder Siliziumkarbid? Wer seine Leistungshalbleiter energiee� -<br />
zienter designen will, kommt um die Materialfrage nicht mehr herum. Schließlich<br />
stößt Silizium mittlerweile an seine physikalischen Grenzen. Warum es<br />
trotzdem noch nicht zum alten Eisen gehört und sich die Frage GaN oder SiC<br />
nicht einfach schwarz-weiß betrachten lässt, haben Experten im elektronik-<br />
JOURNAL-Roundtable Leistungselektronik diskutiert. Die Ergebnisse � nden<br />
Sie ab Seite 16. In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen!<br />
Rundum<br />
energieeffi zient<br />
Effi zientes Energiemanagement ist eine der<br />
großen Herausforderungen der Zukunft, der<br />
sich Panasonic Electric Works mit gezielten<br />
Neuentwicklungen stellt. Unsere Komponenten<br />
spielen heute in den Bereichen Energiegewinnung,<br />
-speicherung, -verteilung und<br />
-verbrauch eine wesentliche Rolle:<br />
� Leistungsrelais und DC-Schütze erfüllen<br />
die besonderen Anforderungen für den<br />
Einsatz in Photovoltaikanlagen<br />
� PhotoMOS, bistabile Leistungsrelais und<br />
ECO-Power-Meters für Smart Metering<br />
machen den Energieverbrauch transparent<br />
� Die neueste Generation der PIR-Sensoren<br />
„PaPIRs“ überzeugt durch miniaturisierte<br />
Bauform und hohes Energiesparpotenzial<br />
Panasonic Komponenten –<br />
für eine grüne Zukunft.<br />
Panasonic Electric Works<br />
Europe AG<br />
stefanie.eckardt@huethig.de<br />
Tel.: +49 (0) 8024 648-0<br />
Fax: +49 (0) 8024 648-111<br />
info-de@eu.pewg.panasonic.com<br />
www.elektronikjournal.com www.panasonic-electric-works.de<br />
<strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011 3
Inhalt<br />
Mai 2011<br />
Coverstory<br />
12<br />
Märkte und Technologien<br />
06 Der Weg ist das Ziel<br />
Elektronikentwicklung in China<br />
10 Shanghai Noon<br />
PCIM Europe und PCIM Asia:<br />
Die Leistungselektronik boomt<br />
Coverstory<br />
12 Einen Schritt voraus<br />
Aufbau- und Verbindungstechnik<br />
optimiert die Leistungselektronik<br />
Superlink<br />
12 Semikron<br />
www.semikron.com<br />
Einen Schritt voraus<br />
Applikationsbereiche, wie regenerative Energien oder<br />
Elektromobilität, sowie Themen, wie Energieeinsparung,<br />
lassen sich ohne die entsprechende Leistungselektronik<br />
nicht bewerkstelligen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die<br />
optimale Aufbau- und Verbindungstechnik.<br />
Leserservice infoDIREKT:<br />
Zusätzliche Informationen zu einem Thema erhalten<br />
Sie über die infoDIREKT-Kennziffer. So funktioniert’s:<br />
• www.elektronikjournal.com aufrufen<br />
• Im Suchfeld Kennziffer eingeben, suchen<br />
Leistungsbauteile<br />
und Powermodule<br />
16 Über den Dächern von München<br />
Roundtable: GaN und SiC im Vergleich<br />
22 Geschüttelt, nicht gerührt<br />
Trench-Mosfets in schnellschaltenden<br />
Applikationen<br />
26 Phönix aus der Asche<br />
GaN-on-Si-Leistungsmosfets designen<br />
30 Let the sun shine<br />
Power-Module für Photovoltaik<br />
34 SiC transit gloria Silizium<br />
Schaltverluste mit 1200-Volt-<br />
SiC-Mosfet reduzieren<br />
35 Neue Produkte<br />
Stromversorgungen<br />
und Powermanagement<br />
36 Ausgebremst<br />
DC/DC-Wandler mit SFB-Technologie<br />
40 Unter schwarzer Flagge<br />
Markenpiraterie: Fälschungen im<br />
Elektronikbereich bekämpfen<br />
42 Highlights<br />
National Semiconductor, Linear Technology,<br />
Recom Electronic, MTM Power<br />
Über den Dächern von München<br />
Seit über 50 Jahren ist Silizium der Baustoff von Leistungstransistoren,<br />
stößt aber mittlerweile an seine physikalischen Grenzen. Was<br />
kommt danach? Mit Galliumnitrid und Siliiziumkarbid stehen zwei<br />
vielversprechende Halbleitermaterialien in den Startlöchern.<br />
Schwarze Flagge<br />
Markenpiraterie – das<br />
Thema ist nicht neu. Im<br />
Elektronikbereich kann das<br />
nicht nur unangenehm,<br />
sondern auch gefährlich<br />
werden, wenn der<br />
Sicherheitsbereich<br />
betroffen ist.<br />
4 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
16<br />
40<br />
46 Digitales Zeitalter<br />
Leistungsdichte und -fähigkeit<br />
mit digitalem PoL-Wandler steigern<br />
50 Übung macht den Meister<br />
Intermediate-Bus-Spannung erhöhen<br />
54 Durstlöscher<br />
Power-Management spart Energie<br />
56 Der Würfel ist gefallen<br />
Effizienter 1-Watt-DC/DC-Wandler<br />
durch Würfelform<br />
Passive und E-Mechanik<br />
60 Das heiße Eisen schmieden<br />
Bessere Entstöreigenschaften durch<br />
weichmagnetische Werkstoffe<br />
64 Born to protect<br />
Wärmeschutzbausteine verhindern<br />
Power-FET-Ausfälle im Kfz<br />
67 Highlights<br />
Epson, Metallux, The Bergquist<br />
69 Neue Produkte<br />
Antriebstechnik<br />
70 Eine Frage des Profils<br />
Motorstart: Auf Anlaufstrom<br />
und Lastprofil achten
76<br />
73 Highlights<br />
ABB, B&R, Groschopp, Vacon<br />
76 Where do we go from here?<br />
Elektromobilität im Fokus<br />
der Leistungselektronik<br />
80 Neue Produkte<br />
Rubriken<br />
03 Editorial<br />
Swing, when you’re winning<br />
80 Impressum<br />
82 Verzeichnisse<br />
www.elektronikjournal.com<br />
60<br />
Das heiße Eisen<br />
schmieden<br />
Weichmagnetische<br />
Werkstoffe haben an<br />
Bedeutung gewonnen: Sie<br />
tragen zur verlustarmen<br />
Energieübertragung bei<br />
oder sorgen für einen<br />
störungsfreien Betrieb.<br />
Where do we go from here?<br />
Bis 2020 sollen etwa eine Million Elektroautos über<br />
Deutschlands Straßen rollen. Ein frommer Wunsch? Es<br />
muss einiges passieren, damit Leistungselektronik, Infra-<br />
struktur, Sicherheit und Batterietechnologie dazu passen.<br />
online<br />
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© National Semiconductor Corporation, 2011. National Semiconductor, , WEBENCH und SIMPLE SWITCHER sind eingetragene Warenzeichen. Alle Rechte vorbehalten. Die<br />
neuen Power-<br />
Module der Serie LMZ2.<br />
Die neuesten Mitglieder der SIMPLE SWITCHER Power-Modul-<br />
Familie sind für Lastströme bis zu 10 A ausgelegt. Sie bieten<br />
Frequenzsynchronisation und Parallelschaltung, und die gleichen<br />
Gehäusevarianten sind untereinander pinkompatibel. Die neuen<br />
Module sind auf Nationals Online-Designumgebung WEBENCH ®<br />
Mit ihrer hohen Ausgangsleistung eignen sich die<br />
neuen SIMPLE SWITCHER<br />
Power Architect verfügbar.<br />
® Power-Module für eine<br />
noch breitere Palette von Power-Designs.<br />
Bis 10 A Ausgangsstrom<br />
Die neuesten Power-Module (LMZ2xxxx) sind für 3 A, 5 A, 8 A<br />
und 10 A Ausgangsströme ausgelegt und können an maximalen<br />
Eingangsspannungen von 20 V oder 36 V betrieben werden.<br />
Frequenzsynchronisation<br />
Optimieren Sie die Effizienz und begrenzen Sie Schaltstörungen in<br />
sensiblen Systemen auf ein Minimum durch die Synchronisation<br />
mehrerer Module mit derselben Taktfrequenz.<br />
Parallelschaltung<br />
Zur Bereitstellung von Zwischenkreisspannungen mit hohem<br />
Strombedarf und für FPGA-Applikationen lassen sich<br />
Ausgangsströme bis zu 60 A realisieren.<br />
national.com/switcher
Märkte und Technologien<br />
Der Weg ist das Ziel<br />
Aufschwung Ost: Elektronikentwicklung im Reich der Mitte<br />
China auf der Überholspur: Mehr als ein Viertel der weltweit hergestellten elektronischen Geräte werden hier<br />
gefertigt. Tendenz steigend! Auch in den Boombereichen Elektromobilität und erneuerbare Energien investieren<br />
die Chinesen stark. Stellt sich die Frage: Gräbt uns China so langsam das Wasser im Bereich der Elektronikentwicklung<br />
ab? Und mit wem haben wir es eigentlich zu tun? Autorin: Stefanie Eckardt<br />
6 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bild: jonasginter - Fotolia
Bild: Infi neon<br />
Lady, Lady, do you want to buy a bag, a watch, a mobile?“<br />
Wer das erste Mal die Anpreisungen diverser Straßenverkäufer<br />
hört und sich zwischen Wolkenkratzern mit Leuchtreklame<br />
wieder� ndet, kann es nicht glauben, dass er sich<br />
gerade in der Volksrepublik China au� ält. „Erzähle mir die Vergangenheit<br />
und ich werde die Zukun� erkennen“, wusste schon<br />
Konfuzius. Zwischen Tradition und Moderne, zwischen Kommunismus<br />
und Kapitalismus – das sind die tre� endsten Aussagen, die<br />
sich derzeit über das Reich der Mitte sagen lassen. Mit der zunehmenden<br />
Verwestlichung einher gehen auch Statussymbole: Elektronische<br />
Geräte, wie Smartphones, hochfunktionale Digitalkameras<br />
oder MP3-Player, gehören hier dazu.<br />
China, die große Unbekannte?<br />
Laut Einschätzung des ZVEI ist China seit 2009 größtes Abnehmerland<br />
für Halbleiterbauelemente. Inzwischen werden hier mehr<br />
als ein Viertel der weltweiten elektronischen Geräte gefertigt. Und<br />
die Tendenz ist steigend, betont Dr. Ulrich Schäfer von Robert<br />
Bosch und ZVEI-Vorsitzender der Fachgruppe I Halbleiter. Auch<br />
bei den mittleren Wachstumsraten steht China mit einem Wert<br />
von 20 Prozent an der Spitze. Zudem wächst die Fab-Kapazität im<br />
Reich der Mitte erheblich, was hauptsächlich Foundries zu verdanken<br />
ist. Also: „Asien – und hier insbesondere China – hat die führende<br />
Rolle bei der Produktion von Halbleitern und elektronischen<br />
Geräten in der Welt übernommen“, fasst Dr. Schäfer zusammen.<br />
Scheint, als ob der Markt China nicht so unbekannt ist. Das bestätigt<br />
auch Udo Weller, Geschä� sführer der Mesago PCIM: „Für<br />
1, 2, Leiterplatte!<br />
Von der Idee über das strukturierte Board zur fertigen Leiterplatte!<br />
Inhouse-Leiterplatten-Prototyping:<br />
Von der Idee bis zur bestückten Leiterplatte. Die Komplettlösung<br />
für Ihr Leiterplatten-Prototyping! www.lpkf.de/prototyping<br />
LPKF Laser & Electronics AG Tel. +49 (0) 5131-7095-0<br />
Bild: Puls<br />
Auf einen Blick<br />
Märkte und Technologien<br />
Energieeffi zienz im Blick<br />
China nimmt Schwung: Billige Komponenten und Plagiate sind zwar<br />
nicht vom Markt verschwunden, aber im Reich der Mitte hat sich ein<br />
Umdenken vollzogen. Energieeffi zienz, Umweltbewusstsein und Qualität<br />
stehen im Fokus, die Aufholjagd in Bezug auf hochwertige Leistungsbausteine<br />
hat begonnen. Und das gar nicht mal so schlecht,<br />
wenn man die Entwicklungen im Bereich E-Mobility oder erneuerbare<br />
Energien betrachtet. Die Zahlen belegen das eindrucksvoll.<br />
infoDIREKT www.all-electronics.de 102ejl0211<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011 7<br />
Bild: ZVEI<br />
uns ist China nicht mehr ganz so unbekannt wie noch vor Jahren.<br />
Durch den intensiven Kontakt mit vielen internationalen Unternehmen,<br />
die dort tätig sind und mit den chinesischen Marktführern,<br />
ist uns mittlerweile dieser Markt sehr vertraut.“ Weller weist<br />
vor allem auf einen Fakt hin: „Dieser Markt wächst enorm schnell.<br />
Nicht allein die weltweite Nachfrage, sondern vor allem die enormen<br />
Investitionen der chinesischen Regierung in Abnehmerindustrien<br />
der Leistungselektronik befeuern diesen Markt.“<br />
Auf gesteigerten Energiebedarf reagieren<br />
Das Reich der Mitte gilt mit 1,3 Milliarden Einwohnern als das<br />
bevölkerungsreichste Land der Erde. Problem: Diese haben einen<br />
entsprechenden Energiebedarf und der wächst stetig – vor allem in<br />
Bild: Mesago PCIM<br />
Sehen in China zukünftig<br />
für die Elektronikbranche<br />
viel Potenzial: Peter Bauer<br />
von Infi neon (links) ,<br />
Berhard Erdl von Puls ,<br />
Ulrich Schäfer von Bosch<br />
und Udo Weller von der<br />
Mesago PCIM .
Märkte und Technologien<br />
Exportweltmeister China auf der Überholspur: Im Reich der Mitte wird<br />
inzwischen etwa ein Viertel der weltweiten Halbleiterproduktion zu<br />
elektronischen Geräten verarbeitet.<br />
den Städten. So haben die Asiaten bereits vor einiger Zeit die USA<br />
als weltgrößten Energieverbraucher überholt. Nur woher genügend<br />
Energie nehmen? Neben fossilen Energien, wie Erdöl oder<br />
Kohle, setzt China vermehrt auf erneuerbare Energien, um dem<br />
gesteigerten Bedarf Herr zu werden. China will bis 2020 rund 700<br />
Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investieren.<br />
Auch E-Mobility ist am Boomen. „China hat in diesem Jahr ein<br />
Programm zur Förderung der Elektromobilität in Höhe von 11,7<br />
Milliarden Euro aufgelegt“, berichtet Udo Weller. Und erklärt:<br />
„Damit will China zum einen unabhängiger vom Öl werden, zum<br />
anderen die starke Luftverschmutzung der Städte bekämpfen. Aber<br />
es ist auch eine Investition in Zukunftstechnologien, wovon die<br />
Leistungselektronikbranche deutlich profitiert.“ Bereits heute sind<br />
Elektrofahrräder auf Chinas Straßen nicht wegzudenken. Die Zahlen<br />
rangieren bei etwa 140 Millionen E-Bikes. Weller geht davon<br />
aus, dass sich dieser Boom in den nächsten Jahren fortsetzen wird.<br />
Ab 2020 sollen jährlich rund eine Million Hybrid- und Elektro-<br />
Autos in China produziert werden.<br />
Die Rolle der Leistungselektronik betrachten<br />
Leistungselektronik spielt für die Entwicklung der erneuerbaren<br />
Energien und der Elektromobilität eine zentrale Rolle. Wer sich<br />
über den neuesten Stand informieren möchte, hat dazu Mitte Mai<br />
und Ende Juni die Gelegenheit in Nürnberg und Shanghai. „Auf<br />
der PCIM werden die für die Weiterentwicklung dieses Marktes<br />
benötigten Innovationen in einer Kompaktheit und Bandbreite gezeigt,<br />
wie sonst nirgends“, betont Udo Weller. „In einer Special Industry<br />
Session zu Smart Grid und E-Mobility werden unter anderem<br />
Fragen zu Batterien, Ladesystemen, Solar und Windanlagen<br />
sowie Vehicle-to-Grid in China und weltweit diskutiert.“<br />
Dass sich chinesische Unternehmen auch für den europäischen<br />
Markt interessieren, zeigen die Anmeldungen zur diesjährigen<br />
PCIM Europe: 11 chinesische Aussteller sind gelistet. Letztes Jahr<br />
waren es nur drei. Erstmalig wird es einen chinesischen Gemeinschaftsstand<br />
geben. „Asiatische Unternehmen, insbesondere die<br />
chinesischen, suchen den europäischen Markt“, fasst Udo Weller<br />
zusammen. Auch die ehemalige PCIM China, jetzt PCIM Asia,<br />
Bild: ZVEI<br />
boomt: neuer Name, neue Location im Shanghai International<br />
Convention Center und wachsende Ausstellerzahlen. Auch hier<br />
sind die Bereiche erneuerbare Energien und E-Mobility von hohem<br />
Interesse. Das Interesse beispielsweise der Konferenzteilnehmer<br />
liegt auf folgenden Punkten:<br />
■ Power Supply<br />
Energiesicherstellung<br />
■ Transportation<br />
■ E-Mobility<br />
■Bei Bauelementen liegen die Punkte Passive und IGBT vorne.<br />
Aufbau Ost: Firmenstandorte in China eröffnen<br />
Das Standortpotenzial bleibt nicht unerkannt: Branchenriese Infineon<br />
hat beispielsweise eine Geschäftseinheit in Peking eröffnet,<br />
um die rasante Nachfrage an Lösungen für Energieeffizienz und<br />
Elektromobilität zu decken. Die neue Einheit beherbergt Vertrieb,<br />
Marketing, F&E und Zentralfunktionen, zudem eine Fertigung für<br />
IGBTs und ein Kompetenzzentrum für Lösungen im Automobilbereich.<br />
Die Leistungshalbleiter spielen für den Einsatz erneuerbarer<br />
Energien eine wichtige Rolle: hier helfen sie bei der Umwandlung<br />
variabler Frequenzen aus Windkraft- oder Solaranlagen in die<br />
für das regionale Stromnetz erforderliche Festfrequenz. „Der weltweite<br />
Energiebedarf nimmt kontinuierlich zu, besonders in Schwellenländern<br />
wie China, einem der strategisch wichtigsten und am<br />
schnellsten wachsenden Märkte von Infineon“, unterstreicht Peter<br />
Bauer, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens den Schritt der<br />
Neubiberger. „Mit der Einheit bauen wir unsere Kapazitäten aus<br />
und können damit die stark steigende Nachfrage nach Lösungen<br />
für Energieeffizienz und Elektromobilität in China bedienen.“<br />
Auch Stromversorgungshersteller Puls hat mit seinem Fabrikneubau<br />
im Suzhou Industrial Park ein Zeichen pro China gesetzt.<br />
Dieser ist als Green Building konzipiert und wurde aufgrund seiner<br />
Nachhaltigkeit mit Leed-Gold ausgezeichnet. „Wir investieren<br />
viel in die Entwicklung von zuverlässigen und langlebigen Geräten<br />
mit weit überdurchschnittlichem Wirkungsgrad. So verbrauchen<br />
sie wenig Strom und der anfängliche Mehraufwand amortisiert<br />
sich schnell“, begründet Bernhard Erdl die Auszeichnung. „Aus<br />
demselben Grund haben wir auch viel in die Energieeinsparung in<br />
unseren Werken in Tschechien und in China investiert, denn gerade<br />
bei niedrigen Lohnkosten spielen die Energiekosten eine große<br />
Rolle. Zudem schaffen wir damit eine gesunde, attraktive Arbeitsumgebung<br />
und setzen zukunftsweisende Umweltstandards.“<br />
Die Normung forcieren<br />
Ein nicht zu unterschätzender Punkt ist die Normung. So verzeichnen<br />
beispielsweise die Profibus Nutzerorganisation, die Chinesische<br />
Profibus Association und ihre gemeinsame Dachorganisation<br />
Profibus & Profinet International, Erfolge bei der Normung der PI-<br />
Technologien in China: Sowohl Profinet IO als auch Profidrive<br />
wurden Ende 2010 in China auf nationaler Ebene durch die Standardization<br />
Administration of the People’s Republic of China als<br />
Norm verabschiedet. (Profinet IO: GB/Z 25105.1-.3-2010 und<br />
PROFIdrive: GB/Z 25740.1-.2-2010). Der Normdokument-Typ<br />
GB/Z wird für neue Technologien angewandt. Die Laufzeit dieses<br />
Standards ist zeitlich begrenzt und beträgt in der Regel drei Jahre.<br />
Fazit: China ist ein aufstrebender Markt für die Leistungs elektronik,<br />
der über enormes Wachstumspotenzial verfügt. Kein Wunder<br />
– durch den hohen Energieverbrauch muss man sich schnell<br />
etwas einfallen lassen, um genügend Energie sicherzustellen. Um<br />
den Markt zu stärken, müssen vermehrt chinesische Unternehmen<br />
gegründet werden beziehungsweise zum Zuge kommen. n<br />
8 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com
Märkte und Technologien<br />
Shanghai Noon<br />
PCIM Europe und PCIM Asia: Leistungselektronik boomt<br />
Es läuft gut in der Leistungselektronik. Neuere Einsatzfelder für Leistungshalbleiter und intelligenter Antriebstechnik,<br />
wie erneuerbare Energien, Elektromobilität und Smart-Grid, sorgen für stetig wachsende Zahlen. Den Boomfaktor<br />
spürt auch die Mesago PCIM und sieht sich in ihrer Aufstellung bestätigt. Das <strong>elektronikJOURNAL</strong> sprach<br />
mit Udo Weller, Geschäftsführer der Mesago PCIM, über Erfolgsaussichten beider Leistungselektronikmessen und<br />
insbesondere über eine nicht mehr ganz so unbekannte Größe, nämlich China. Autorin: Stefanie Eckardt<br />
Die Mesago PCIM hat allen Grund zu jubeln, denn die Vorbuchungszahlen<br />
bestätigen: Die Leistungselektronikmessen PCIM<br />
Europe und PCIM Asia sind auf dem Vormarsch. Das spiegelt insbesondere<br />
die Ausstellungsfläche wider: Diese konnte der Veranstalter<br />
mal eben um 1000 Quadratmeter aufstocken. Heißt: Auch<br />
der hintere Teil der Halle 12 ist diesmal komplett mit Ausstellern<br />
gefüllt. Und die Aussichten sind gut, dass 2012 eine weitere Halle<br />
dazu kommt. Dabei hat die Messegesellschaft allerdings ein genaues<br />
Augenmerk auf die Aussteller. Denn das Motto: „Wachstum ja,<br />
aber nicht um jeden Preis“ steht: Auf die PCIM kommt nur, wer<br />
mit Leistungselektronik und ihrem nahen Umfeld zu tun hat. Und<br />
das sind auch in diesem Jahr wieder Hersteller von Leistungshalbleitern,<br />
passiven Bauelementen, Netzteilen, USVs, Energiespeicher-<br />
und Energieverteilungssystemen, Produkten zur Wärmebe-<br />
herrschung, Sensoren, ASICs, oder Mikrocontrollern. „Die PCIM<br />
mit ihrer Fokussierung wird keine Electronica werden“, unterstreicht<br />
Uwe Scheuermann, Vorsitzender des Fachbeirats, Fachbereich<br />
Power Electronics der PCIM Europe, das Motto. Wie erklärt<br />
Udo Weller das anhaltende Wachstum?<br />
<strong>elektronikJOURNAL</strong>: Die Leistungselektronik boomt. Was erwarten<br />
Sie für 2011?<br />
Udo Weller: Regenerative Energiegewinnung und Elektromobilität<br />
spielen eine immer bedeutendere Rolle. Wir gehen davon aus, dass<br />
die hohe Nachfrage aus diesen Bereichen weiter anhalten wird. Daher<br />
ist für 2011 mit einem stark wachsenden Markt zu rechnen.<br />
Das spiegelt sich auch auf der PCIM Europe wider: Bereits heute<br />
liegen wir in der Fläche deutlich über dem Endergebnis des Vorjahres.<br />
Die Konferenz erhielt eine Rekordanzahl an Vortragseinreichungen.<br />
Die hohe Qualität und Aktualität dieser Einreichungen<br />
führte zu einem Konferenzprogramm mit knapp 100 Vorträgen in<br />
23 Sessions und zwei Postersessions mit je 60 Posterpräsentationen.<br />
Ein Roundtable zum Thema „The Impact of Wide Bandgap<br />
Power Semiconductors“ rundet das Vortragsangebot ab.<br />
China, die große Unbekannte? Ihre Einschätzung des chinesischen<br />
Leistungselektronikmarktes und der dortigen Hersteller.<br />
Für uns ist China nicht mehr ganz so unbekannt wie noch vor Jahren.<br />
Durch den intensiven Kontakt mit internationalen Unternehmen,<br />
die dort tätig sind und mit den chinesischen Marktführern,<br />
ist uns mittlerweile dieser Markt sehr vertraut. Er wächst enorm<br />
schnell. Nicht allein die weltweite Nachfrage, sondern vor allem<br />
die enormen Investitionen der chinesischen Regierung in Abnehmerindustrien<br />
der Leistungselektronik befeuern diesen Markt.<br />
Um den steigenden Energiebedarf zu decken, setzt China vermehrt<br />
auf erneuerbare Energien und E-Mobility. E-Bikes sind oft zu finden,<br />
kennen Sie Zahlen? Was bedeutet das für die Leistungselektronikbranche?<br />
Wo sehen Sie Probleme?<br />
China hat in diesem Jahr ein Programm zur Förderung<br />
der Elektromobilität in Höhe von 11,7<br />
Milliarden Euro aufgelegt. Damit will<br />
China zum einen unabhängiger vom Öl<br />
werden, zum anderen die starke Luftverschmutzung<br />
der Städte bekämp-<br />
„Wer wissen will, was sich in der<br />
Leistungselektronikbranche<br />
bewegt und welche Neuheiten es<br />
gibt, der kommt zur PCIM Europe<br />
und zur PCIM Asia“: Udo Weller,<br />
Geschäftsführer Mesago PCIM.<br />
Bild: Mesago PCIM<br />
fen. Aber es ist auch eine Investition<br />
in Zukunftstechnologien, wovon die<br />
Leistungselektronikbranche deutlich<br />
profitiert. E-Bikes sind in China<br />
nicht mehr wegzudenken oder<br />
gar zu übersehen. Mittlerweile
sind mehr als 140 Millionen dieser Elek trofahrzeuge auf Chinas<br />
Straßen unterwegs und dieser Boom wird sich auch in den kommenden<br />
Jahren fortsetzen – und sicherlich nicht nur bei Zweirädern.<br />
Die Leistungselektronik spielt dabei eine zentrale Rolle und<br />
auf der PCIM werden die für die Weiterentwicklung dieses Marktes<br />
benötigten Innovationen in einer Kompaktheit und Bandbreite<br />
gezeigt, wie sonst nirgends. In einer Special Industry Session zu<br />
Smart-Grid und E-Mobility werden unter anderem Fragen zu Batterien,<br />
Ladesystemen, Solar- und Windanlagen sowie „Vehicle to<br />
Grid“ in China und weltweit diskutiert.<br />
Plagiate und Produktpiraterie waren bisher in China keine Seltenheit.<br />
Nimmt die Problematik Ihrer Ansicht nach ab? Was tun Sie auf Ihren<br />
Messen, um die Aussteller zu schützen?<br />
Auf Messen wird das Angebot einer Branche so umfassend wie<br />
möglich dargestellt. Sie sind praktisch ein Spiegelbild des Marktes<br />
und ermöglichen es, Ausstellern und Besuchern Produkte im Detail<br />
zu vergleichen. Aus diesem Grund werden Plagiate oft auf Messen<br />
erstmals als solche identifiziert. Als Veranstalter können wir<br />
zwar keine Rechtsberatung geben oder gar die Rechte eines Ausstellers<br />
gegenüber einem Dritten geltend machen, aber wir können<br />
als Vermittler auftreten und den Ausstellern Kontakt zu Rechts-<br />
und Patentanwälten mit der notwendigen Expertise verschaffen.<br />
Ob es bezüglich der Produktpiraterie in diesem hochspezialisierten<br />
Marktsegment eine Tendenz nach oben oder unten gibt, ist für<br />
uns im Rahmen der Messen jedenfalls nicht erkennbar.<br />
Seit neun Jahren findet die PCIM in China statt. 2010 haben die Ausstellerzahlen<br />
erheblich zugenommen. Welche Prognosen können Sie<br />
für dieses Jahr geben?<br />
Bisher lassen die Vorbuchungsstände auf ein weiteres Wachstum<br />
der Veranstaltung schließen. Mit 75 Prozent der gebuchten Letztjahresfläche<br />
ist die PCIM Asia auf einem guten Kurs. Wir gehen<br />
davon aus, dass die Ergebnisse von 2010 bezüglich Aussteller- und<br />
Besucherzahl deutlich übertroffen werden. Auch auf Konferenzseite<br />
erwarten wir ein weiteres Wachstum – mit einem erweiterten<br />
Vortrags- und Posterangebot und interessanten Keynotes zu Themen<br />
wie „Driving eGaN-FETs in High Performance Power Conversion<br />
Systems“ von Alex Lidow wird die PCIM Asia Konferenz<br />
zu dem Treffpunkt für angewandte Leistungselektronik.<br />
Die PCIM China wird 2011 den Namen PCIM Asia tragen. Warum?<br />
Mit der Namensänderung wollen wir dem Fakt Rechnung tragen,<br />
dass zahlreiche Aussteller nicht nur aus China, sondern zunehmend<br />
aus anderen asiatischen Ländern stammen. Auch für die<br />
Aussteller aus Europa und den USA wird so deutlich, dass es nicht<br />
eine lokale chinesische Veranstaltung ist, sondern sie sich an den<br />
ganzen asiatischen Raum richtet, was im Übrigen auch durch die<br />
Teilnehmer- und Besucherstruktur belegt wird.<br />
Zurück nach Nürnberg: Welche Erwartungen haben Sie für die PCIM<br />
Europe? Wie sieht es hier mit chinesischen Ausstellern aus? Wenn<br />
man beide Messe in zehn Jahren betrachtet: Kann sich die PCIM Asia<br />
zur Konkurrenz der PCIM Europe mausern?<br />
Es ist richtig, dass wir auch in Nürnberg eine Zunahme chinesischer<br />
Aussteller feststellen. Dies verwundert kaum, betrachtet man<br />
das Tempo, mit dem dieser Markt wächst. Viele chinesische Firmen<br />
wollen bei der Leitmesse der Leistungselektronik dabei sein<br />
und sich dem Markt präsentieren. Zum einen den Besuchern, die<br />
genau ihre Zielgruppe darstellen und zum anderen ihren Wettbewerbern.<br />
Zum zweiten Teil der Frage: Wir beobachten schon heute<br />
Märkte und Technologien<br />
Können auf eine erfolgreiche PCIM China 2010 zurückblicken, die viel<br />
Potenzial für die diesjährige PCIM Asia verspricht: Leo Lorenz von Infineon,<br />
Udo Weller, Mesago PCIM und Gavin Hsu von i2iMarketing (von links).<br />
fruchtbare Synergien beider Veranstaltungen. Seien es Teilnehmer<br />
der Nürnberger Konferenz, die sich auch für technische Entwicklungen<br />
im chinesischen Markt interessieren oder chinesische Firmen,<br />
die durch die PCIM Asia auch auf die PCIM Europe aufmerksam<br />
werden und ausstellen. Eine Konkurrenzsituation wird<br />
hier nicht entstehen, da beide Messen den Spezifika ihrer jeweils<br />
eigenen Märkte gerecht werden. So präsentieren sich die weltweiten<br />
Anbieter einem jeweils differenzierten Anwendermarkt und<br />
die PCIM Europe zieht vor allem Anwender aus Europa und den<br />
USA an, die PCIM Asia überwiegend asiatische Unternehmen.<br />
Die Themen Nachhaltigkeit und Energieeinsparung führen zur Frage<br />
Galliumnitrid oder Siliziumkarbid...<br />
Das ist eine spannende Frage – deshalb beschäftigen sich hiermit<br />
eine Special Session, Roundtables und viele Vorträge auf der Konferenz.<br />
Wir sind gespannt, was die Experten dazu zu sagen haben.<br />
Auch digitale Steuerungen tragen zu mehr Energieeinsparungen bei.<br />
Welches Potenzial zeigt sich hier?<br />
Jede technologische Entwicklung, die zur Energieeinsparung oder<br />
Energieeffizienz beiträgt, birgt erhebliche Chancen, wenn auch<br />
teilweise in eng begrenzten Anwendungsgebieten. Auf der PCIM<br />
– ob in Nürnberg oder Shanghai – findet sich das Forum für die<br />
Präsentation und Diskussion, das Marktpotenzial zeigt sich dann.<br />
Warum sollte der Fachbesucher sich die PCIM Europe und PCIM Asia<br />
2011 nicht entgehen lassen? Welche Highlights gibt es?<br />
Die PCIM Europe bildet als Leitveranstaltung den Leistungs elektronik<br />
markt seit Jahren übersichtlich und fokussiert ab. Die PCIM<br />
Asia folgt diesem Beispiel mit Riesenschritten und ist schon jetzt<br />
die führende Veranstaltung in der Region. Alle großen Namen und<br />
Markführer sind vertreten, ebenso wie aufstrebende, neue und innovative<br />
Unternehmen. Dieser Mix macht die Messe auch deshalb<br />
so attraktiv, weil der Besucher meist eine anwenderorientierte Lösung<br />
sucht oder sich über die Neuheiten in der Branche informieren<br />
will – und genau dies hier findet.<br />
Die Keynotes renommierter Experten der Branche sind auch in<br />
diesem Jahr wieder für Teilnehmer wie Besucher offen. Das gilt<br />
auch für die Postersessions. Auf der PCIM Europe wird es, wie in<br />
den letzten Jahren, wieder ein Forum geben, auf dem die Aussteller<br />
ihre Produkthighlights präsentieren können. Darüber hinaus wird<br />
das European Center for Power Electronics wieder den Students<br />
Day am dritten Messetag veranstalten. Mit dieser Aktion wollen<br />
wir uns auch um den Ingenieurmangel in der Branche kümmern.<br />
Zudem haben alle Besucher die Möglichkeit, am ersten und zweiten<br />
Messetag die Postersession im Foyer der Messe zu besuchen.<br />
infoDIREKT www.all-electronics.de 101ejl0211<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011 11<br />
Bilder: Mesago PCIM
Coverstory<br />
Powermodule<br />
Einen Schritt voraus<br />
Aufbau- und Verbindungstechnik optimiert Leistungselektronik<br />
Applikationsbereiche, wie regenerative Energien oder Elektromobilität, sowie Themen, wie Energieeinsparung,<br />
lassen sich ohne die entsprechende Leistungselektronik nicht bewerkstelligen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die<br />
Aufbau- und Verbindungstechnik. Hier gilt es technische Grenzen, beispielsweise Lötverbindungen oder Bodenplatte,<br />
zu überwinden. Welche Lösungen und Trends es gibt, zeigt Semikron. Autor: Thomas Grasshoff<br />
Die Leistungselektronik leistet einen zunehmenden Beitrag<br />
bei aktuellen Trendthemen, wie regenerative Energien,<br />
Elektromobilität und Energieeinsparung. Diese Anwendungsfelder<br />
ließen sich nur mit Hilfe von Innovationen<br />
erschließen, denn die Anforderungen der verschiedenen Märkte erfordern<br />
technologische Lösungen, die über den allgemeinen Industriestandard<br />
der 90er Jahre hinausgehen. Semikron versucht Trends<br />
frühzeitig aufzuspüren und stellt entsprechende Technologien zur<br />
Verfügung. Dafür werden kontinuierlich die Limits existierender<br />
Technologien durch neue Wege ersetzt. Wärmeleitpaste und Drahtbonds<br />
sind die verbliebenen Erb stücke des Industriemoduls und die<br />
werden nun für bestimmte Applikationen durch hochzuverlässige<br />
Sinterschichten und flexible Platinen ersetzt. Die weltweit in den<br />
Fokus gerückte Umweltpolitik und ein stärker an Umweltaspekten<br />
ausgerichtetes Konsumentenverhalten bei der Auswahl von Energiequellen<br />
hat den Einfluss der Leistungselektronik als Möglichkeit<br />
der Energieumwandlung und -steuerung wachsen lassen. Produkte<br />
und Anwendungen werden auf Wirkungsgrad, Zuverlässigkeit und<br />
Kompaktheit optimiert. Leistungselektronik ist eine Schlüsseltechnologie,<br />
um eine zukünftige Mobilität auf Basis der Hybridtechnik<br />
und der Elektrofahrzeuge zu ermöglichen sowie steigenden Emissionen<br />
und abnehmenden Ressourcen entgegenzutreten. Um den<br />
Anforderungen dieser Märkte gerecht zu werden und die Akzeptanz<br />
zu verbessern, sind Weiterentwicklungen der Leistungselektronik<br />
unumgänglich.<br />
Wichtige Themen: die Leistungsdichten erhöhen, das Bauvolumen<br />
reduzieren und die Zuverlässigkeit verbessern. Für Leistungselektronikhersteller<br />
ist es eine Herausforderung, diese diametralen<br />
Drahtbonds und Wärmeleitpaste<br />
ade: Moderne Methoden der<br />
Verbindungstechnik, wie das<br />
Silbersintern, verbessern die<br />
Leistungselektronik.<br />
12 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bilder: Semikron
Anforderungen zu realisieren. Zusätzlich werden immer höhere<br />
Leistungen gefordert – das heißt, � emen, wie Parallelschaltung<br />
und thermisches Management, erhalten zusätzliche Bedeutung.<br />
Die Leistungselektronik für die stark wachsenden Märkte erneuerbare<br />
Energien und Elektrofahrzeuge pro� tiert in zwei Bereichen:<br />
Erstens sind Leistungshalbleiter für die Energieumwandlung bei<br />
der Erzeugung notwendig, zum Beispiel für Umrichter in Windkra�<br />
rädern. Zweitens sind diese Bauelemente das Kernelement bei<br />
drehzahlgesteuerten Umrichtern und damit der e� zienten Energie-Nutzbarmachung.<br />
Schlüsselfaktoren: hohe Zuverlässigkeit<br />
und niedrige Kosten<br />
In elektrisch betriebenen Fahrzeugen muss die Leistungselektronik<br />
besonders platzsparend und gewichtsarm sein. Darüber hinaus<br />
muss sie auch zuverlässig in rauer Umgebung funktionieren. Um<br />
diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat Semikron den klassischen<br />
Technologieweg der Modulbasis verlassen und soweit wie<br />
möglich alle Funktionen des leistungselektronischen Systems mechanisch<br />
integriert. Bild 1 zeigt das aktuelle System für Flurförderfahrzeuge.<br />
Die Herausforderung in der Entwicklung liegt darin,<br />
widerstrebende elektrische, mechanische und thermische Ansprüche<br />
mit höchstmöglicher Zuverlässigkeit und zu vernün� igen<br />
Kosten zu realisieren. Der Umrichter mit einem Volumen von 5,7<br />
Litern hat einen Spitzenstrom von 400 A e � bei einer Batteriespannung<br />
von 160 V und lässt sich direkt auf der Antriebsachse eines<br />
Fahrzeugs montieren. Für diese Anordnung muss das System eine<br />
einwandfreie Funktion bei Vibrationen von 12 g und mechanischem<br />
Stoß bis 100 g gewähren, und das für 20.000 Betriebsstunden<br />
unter Außentemperaturen zwischen -40 und +85 °C.<br />
Schon für die ersten Windkra� anlagen entwickelte Semikron<br />
vor 20 Jahren IGBT-Module, die mit einer modernen Druckkontakttechnik<br />
und funktionaler Integration von Leistung, Ansteuerung<br />
und Sensorik den Herausforderungen dieser Applikation in<br />
Bezug auf Langzeitzuverlässigkeit und Leistungsdichte gewachsen<br />
waren. Heute sind SKiiP-IPMs der dritten Generation im Einsatz.<br />
Mehr als 80 GW wurden bisher installiert, was in etwa der Häl� e<br />
der bis heute installierten Windgenerator-Leistung entspricht.<br />
Nun ist die vierte Generation, der SKiiP4, in der Markteinführungsphase.<br />
Das SKiiP4-Leistungsmodul in der Sechsfach-Ausführung,<br />
wie in Bild 2 zu sehen, leistet 3600 A. Im Vergleich: das<br />
SKiiP3 als Vierfach-Ausführung bietet 1800 A, jeweils für eine<br />
Sperrspannung von 1700 V. Mit SKiiP4 gelang es Semikron ein<br />
IPM zu entwickeln, das bei identischer Baugröße 30 Prozent höhere<br />
Leistung ermöglicht. Im Leistungshalbleitermodul werden die<br />
IGBT- und Diodenchips nicht auf das Substrat gelötet, sondern gesintert.<br />
Zwischenkreisspannungen bis zu 1300 V lassen sich durch<br />
eine verbesserte Ansteuerung sicher beherrschen. Zudem werden<br />
Anforderungen hinsichtlich der Anlagenaufstellung in größerer<br />
Höhe über dem Meeresspiegel und außerhalb des Küstenbereichs<br />
erfüllt. Zur Absicherung der geforderten niedrigen Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
unterzieht Semikron jede Einheit vor Auslieferung<br />
einem Burn-in-Test. Wenn die Leistungselektronik in den Massenmarkt<br />
Automobil eingesetzt wird, müssen die Systeme kleiner und<br />
zuverlässiger werden. Das gleiche gilt für Windkra� anlagen. Bei<br />
O� -Shore-Installationen sind Wartungseinsätze extrem teuer.<br />
Im Blickpunkt: Aufbau- und Verbindungstechnik<br />
Bei der klassischen Au� au- und Verbindungstechnik existieren<br />
heute fünf unterschiedliche technische Limits, die es in der Leistungselektronik<br />
zu überwinden gilt: Die Lötverbindungen, die Bo-<br />
Auf einen Blick<br />
Coverstory<br />
Powermodule<br />
denplatten, das Modul layout, die Chiptemperaturen sowie die<br />
Stromdichten.<br />
■ Lötverbindungen: In einem konventionell gelöteten Leistungsmodul<br />
mit einer Kupferbodenplatte stellt die Lötverbindung in der<br />
Regel den mechanisch schwächsten Punkt des Gesamtsystems dar:<br />
Durch die unterschiedlichen Ausdehnungskoe� zienten der Materialien,<br />
durch hohe Temperaturänderungen und wechselnde elektrische<br />
Lasten während des Betriebes entstehen Ermüdungserscheinungen<br />
der Lötlagen im Modulau� au. Indizien dafür sind die sich<br />
während des Betriebes erhöhenden thermischen Widerstände, die<br />
zu hohen Chiptemperaturen führen. Dieser Wechselwirkungsprozess<br />
führt unweigerlich zu einem Komponentenfehler durch<br />
abhebende Bonddrähte. Zusätzlich gibt es bei gelöteten Verbindungen<br />
zu einer Leiterplatte immer das Zuverlässigkeitsrisiko kalter<br />
Lötstellen.<br />
■ Bodenplatten: Die Bodenplatten für Module mit großen Abmessungen<br />
und höherer Leistung können in Bezug auf thermische<br />
und mechanische Performance nur mit technischen Schwierigkeiten<br />
und unter hohen Kosten realisiert werden. Die einseitige<br />
Substrat lötung erzeugt einen Bimetalle� ekt, der nicht-homogene<br />
Verwindungen verursacht. Dadurch ist die thermische Anbindung<br />
an den Kühlkörper nicht optimal. Anstelle einer Kühlkörperanbindung<br />
mit quasi-metallischem Kontakt muss die Lücke zwischen<br />
Bodenplatte und Kühlkörper mit einer Wärmeleitpaste ausgefüllt<br />
werden, die von Haus aus schlechte thermische Eigenscha� en mitbringt.<br />
Ergebnis: eine Barriere im thermischen Gesamtsystem. Die<br />
Wärmeleitpaste hat einen thermischen Widerstand der 400-mal<br />
höher als der von Kupfer ist. Diese Schicht ist für bis zu 60 Prozent<br />
des thermischen Widerstandes zwischen Chip und Kühlmedium<br />
verantwortlich.<br />
■ Das Modullayout: Bei Modulen ab 150 A müssen Chips auf der<br />
DCB parallel geschaltet werden, um größere Stromratings zu erzielen.<br />
Durch die mechanischen Restriktionen beim Layout konventioneller<br />
Bodenplattenmodule ist eine ideale Symmetrie o�<br />
nicht erreichbar. Das Ergebnis sind Inhomogenitäten im Schaltverhalten<br />
parallel geschalteter Chips und unterschiedliche Ströme<br />
an den Chippositionen. Deshalb wird im Datenblatt immer der<br />
schwächste Chip spezi� ziert. Interne Au� auten mit Bonddrähten<br />
oder Verbindern verschlechtern die Leitwiderstände im Modul<br />
und führen zu hohen Streuinduktivitäten.<br />
■ Chiptemperaturen: Weiterentwicklungen in der IGBT-Technologie<br />
ermöglichen feinere IGBT-Zellstrukturen und damit kleinere<br />
Chips. Das wird auch durch den Druck, die Kosten der Leistungshalbleiter<br />
zu minimieren, forciert. Mit kleineren Komponenten<br />
geht eine Erhöhung der Stromdichten einher, denn die Chips sind<br />
die letzten Jahre im Schnitt um 35 Prozent kleiner geworden.<br />
Grün denken und handeln<br />
In Zeiten von Green Electronics zur Energieeinsparung und Klimaschonung<br />
gewinnt die Leistungselektronik zunehmend an Bedeutung.<br />
Um die Leistungsdichte von Leistungsbausteinen zu erhöhen und diese<br />
somit energieeffi zienter sowie zuverlässiger zu gestalten, spielt<br />
die Aufbau- und Verbindungstechnik eine wichtige Rolle. Hier haben<br />
Wärmeleitpaste und Drahtbonds – Erbstücke des Industriemoduls –<br />
so langsam ausgespielt. An ihrer Stelle werden in naher Zukunft in<br />
bestimmten Applikationen hochzuverlässige Sinterschichten und<br />
Folien zum Einsatz kommen.<br />
infoDIREKT www.all-electronics.de 109ejl0211<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011 13
Coverstory<br />
Powermodule<br />
Bild 1 (links): Das Skai-System für Flurförderfahrzeuge<br />
hat ein Volumen von 5,7 Litern und ist für einen<br />
Spitzenstrom von 400 A eff bei einer Batteriespannung von<br />
160 V ausgelegt.<br />
Bild 2 (rechts): Ermöglicht im Vergleich zu Vorgängergenerationen<br />
bei gleicher Baugröße etwa 30 Prozent mehr<br />
Leistung: Das SKiiP4-IPM in der 6-fach-Ausführung.<br />
Gleichzeitig sind die maximalen Sperrschichttemperaturen auf<br />
175 °C gestiegen. Das bedeutet, dass die Module einerseits kompakter<br />
werden, aber andererseits, dass der Temperaturgradient<br />
zwischen IGBT und Umgebungstemperatur größer wird. Dadurch<br />
steigen die Belastungen für die Materialien. Eine Erhöhung der<br />
Temperatur um 25 Kelvin bedeutet eine Verringerung der Zuverlässigkeit<br />
um den Faktor 5. Anmerkung: Mit neuen Halbleitermaterialien,<br />
wie Siliziumkarbid und Galliumnitrid, lassen sich höhere<br />
Temperaturen realisieren.<br />
■ Stromdichten: Moderne IGBT- und Mosfet-Chips überzeugen<br />
im Vergleich zu Vorgängermodellen mit höheren Stromdichten.<br />
Das konventionelle Aluminimum-Dickdrahtbonden stellt bei kleinen<br />
Oberseitenkontakten ein Hindernis für höhere Lastströme<br />
und verbesserte Zuverlässigkeit dar. Es ist zwar möglich, das<br />
Drahtbonden weiter zu optimieren und neue Materialien einzusetzen<br />
– das bedeutet aber einen erheblichen Aufwand bei der Chipherstellung<br />
und damit höhere Kosten der Halbleiter.<br />
Die fünf beschriebenen Limits der Aufbau- und Verbindungstechnologie<br />
sind voneinander unabhängige Faktoren. Deshalb ist<br />
es sinnvoll nach einer integralen technischen Lösung anstelle von<br />
Einzellösungen zu suchen.<br />
Lötverbindungen zwischen Chip und DCB ersetzen<br />
Das Silber-Sintern ist bereits heute ein Serienverfahren, um Lötverbindungen<br />
zwischen Chip und DCB zu ersetzen. Durch die hohe<br />
Schmelztemperatur von 962 °C im Vergleich zu klassischen<br />
Loten ist die Zuverlässigkeit einer Sinterschicht um ein Vielfaches<br />
höher. Sie ermöglicht damit den Einsatz der Leistungselektronik<br />
bei hohen Temperaturen in anspruchsvollen Anwendungen, wie<br />
Fahrzeugen. Vorteil: Die maximale Sperrschichttemperatur von<br />
175 °C beträgt nur 18 Prozent der Schmelztemperatur der Sinterlage.<br />
Das ist ein großer Unterschied zur klassischen Lötverbindung,<br />
wo die maximale Chiptemperatur bei 60 Prozent der Schmelztemperatur<br />
liegt und damit zu den bereits erwähnten Degradierungen<br />
führt. Allerdings bleibt eine Zuverlässigkeitsbarriere erhalten –<br />
nämlich die Bonddrähte auf der Chipoberseite.<br />
Der Ersatz der Bonddrähte auf der Chipoberseite wird in der<br />
Industrie und auf Konferenzen bereits seit einigen Jahren disku-<br />
Bild 3 (unten): Modernes Verfahren: Die Silber-Sintertechnologie<br />
kommt auch für die Chipoberseite und die<br />
thermische Verbindung zum Kühlkörper zum Einsatz.<br />
Bilder: Semikron<br />
tiert. Die meisten Ansätze basieren auf Lötungen und integrierten<br />
Verbindungstechnologien.<br />
Silber-Sintertechnologie sorgt für höhere Leistungsdichte<br />
Ein neues Verfahren: die Silber-Sintertechnologie auch auf die<br />
Chipoberseite und die thermische Verbindung zum Kühlkörper<br />
anwenden. Die Chips werden durch Sinterverfahren auf der Oberseite<br />
an eine flexible und strukturierte Platine angebunden. Die<br />
Leiterstrukturen sind so dick, dass sie Lastströme tragen können.<br />
Die DCB-Unterseite wird direkt auf den Kühlkörper gesintert, wie<br />
Bild 3 verdeutlicht. Auch die elektrischen Hauptanschlüsse lassen<br />
sich auf die DCB sintern und können damit bisherige Löt- oder<br />
Bondverbindungen ersetzen. Der Ersatz der Wärmeleitpaste mit<br />
Hilfe einer Silber-Sinterlage und damit die Reduktion des thermischen<br />
Widerstandes macht es möglich, die Leistungsdichte um<br />
über 30 Prozent zu erhöhen. Die flexible Platine mit der flächigen<br />
Chip-Kontaktierung anstelle von Bonddrähten verbessert die Zuverlässigkeit.<br />
Die bessere Übereinstimmung der thermischen Ausdehnungskoeffizienten<br />
zwischen der Kontaktfläche des Chips und<br />
dem Material der Platine ist der Grund für die verbesserte Lastwechselfestigkeit.<br />
Damit ist eine Aufbautechnik ohne Drahtbonds,<br />
Lötungen und Wärmeleitpaste möglich.<br />
Fazit<br />
Die Silber-Sintertechnologie bietet Potenzial für technische Weiterentwicklungen.<br />
Stromsensorik und Gate-Ansteuerung werden<br />
ständig weiter miniaturisiert. Auf der Oberseite der Platine ist zukünftig<br />
eine 3D-Integration möglich. So wird es mit dieser Technologie<br />
möglich sein, Umrichter zu bauen, die im Vergleich zum<br />
heutigen, modernen System nochmals eine Erhöhung des spezifischen<br />
Leistungsvolumens von bis zu 100 Prozent realistisch erscheinen<br />
lassen. Die Technologie wird ihre Vorteile am besten<br />
durch integrierte, kompakte Systeme mit optimaler mechanischer<br />
Integration entfalten. (eck) n<br />
Der Autor: Thomas Grasshoff ist Leiter Internationales<br />
Produktmanagement bei Semikron in Nürnberg.<br />
14 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
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GmbH & Co. KG, Elektronikring 1, 26452 Sande (HRA 200654 Oldenburg)<br />
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Leistungsbauteile und Powermodule<br />
und Powermodule<br />
Über den Dächern von München<br />
Roundtable im Hochhaus: Galliumnitrid und Siliziumkarbid im Vergleich<br />
Seit über 50 Jahren ist Silizium (Si) der Baustoff von Leistungstransistoren, stößt aber mittlerweile an seine<br />
physikalischen Grenzen. Schließlich werden beispielsweise im Automotivebereich Leistungsdichten gefordert, die<br />
sich mit Siliziumchips nicht mehr erzielen lassen. Mit Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC) stehen zwei<br />
Halbleitermaterialien in den Startlöchern, die bessere Eigenschaften versprechen. Autorin: Stefanie Eckardt<br />
Cary Grant und Grace Kelly in rasanten Verfolgungsjagden<br />
vor der Traumkulisse an der französischen Riviera: Alfred<br />
Hitchcock zog in „Über den Dächern von Nizza“ alle Register<br />
für eine aufregende Krimiunterhaltung. Mit Palmen<br />
und einem malerischen Ausblick aufs Mittelmeer konnten wir<br />
zwar nicht aufwarten, aber in München ging es Ende März nicht<br />
minder spannend zu, als das <strong>elektronikJOURNAL</strong> zum Roundtable<br />
„Leistungselektronik: Galliumnitrid oder Siliziumkarbid“<br />
einlud. Handlungsort war in unserem Krimi das Hochhaus des<br />
Süddeutschen Verlages (SV) in der Hultschiner Straße im Osten<br />
Münchens – der SV ist der Mutterkonzern des Hüthig Verlages.<br />
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind Schlüsselworte derzeitiger<br />
energie und klimapolitscher Diskussionen. Diese reichen<br />
von der Energiegewinnung bis tief in die Leistungselektronik. Um<br />
Leistungshalbleiter energieeffizienter zu gestalten, sind vor allem<br />
zwei Halbleitermaterialien im Gespräch: Galliumnitrid (GaN) und<br />
Siliziumkarbid (SiC). Beide verfügen über einen vergrößerten<br />
Bandabstand und eine schalterfreundliche Kristallstruktur im Vergleich<br />
zu Silizium. Das bringt den Vorteil, dass sich Leistungsbausteine<br />
bei höheren Temperaturen betreiben lassen. Kühlaufwand,<br />
Baugröße und Gewicht reduzieren sich, was eine große Energieersparnis<br />
in der Applikation bedeutet.<br />
Soweit die Gemeinsamkeit. Nun spaltet sich die Branche: Ist<br />
GaN nur ein Hype oder das NonPlusUltra? Eine Frage, die heftig<br />
diskutiert wurde. Das <strong>elektronikJOURNAL</strong> wollte wissen, wo Vor<br />
16 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bild: Gary - Fotolia
Auf einen Blick<br />
Schritt für Schritt<br />
Silizium geht. Nicht gleich, denn vor allem aufgrund der Kosten hat es<br />
durchaus (noch) seine Daseinsberechtigung. Aber auf lange Sicht<br />
sind die physikalischen Grenzen von Si erreicht. Was kommt danach?<br />
Zur Steigerung der Energieeffi zienz sind in der Leistungselektronik<br />
Wide-Bandgap-Materialien, wie SiC und GaN, in der Diskussion und<br />
werden mittel- bis langfristig eine wichtige Rolle spielen. Beide Materialien<br />
bergen Chancen und Risiken, die sich heutzutage noch nicht<br />
einhundertprozentig einschätzen lassen. Fakt ist aber: Wer nicht in<br />
die neuen Technologien investiert, wird den Anschluss verpassen.<br />
und Nachteile im Vergleich zu SiC liegen. Schließlich haben International<br />
Recti� er und E� cient Power Conversion bereits Vorarbeit<br />
geleistet und GaN-Bausteine im Niederspannungsbereich auf<br />
den Markt gebracht. Welches Potenzial bieten beide Materialien?<br />
Und: Was ist mit Silizium – gehört das schon zum alten Eisen? Diese<br />
Fragen diskutierten nicht nur (Leistungs-) Halbleiterhersteller,<br />
wie In� neon , ST Microelectronics , NXP , Semisouth , Vishay , Cree<br />
oder United Monolithic Semiconductor (UMS), sondern auch Forschungsinstitute,<br />
wie das Fraunhofer Institut für Angewandte Festkörperphysik<br />
(IAF) oder das VDI Technologiezentrum .<br />
Was kommt nach Silizium?<br />
Es herrschte also Redebedarf in der Hultschiner Straße. Die Frage,<br />
was nach Silizium kommt, wurde durch das entscheidende Wort<br />
„wann“ ergänzt: Was kommt wann nach Si? Denn trotz verbesser-<br />
www.elektronikjournal.com
Leistungsbauteile<br />
und Powermodule<br />
ter Eigenschaften werden Siliziumkarbid und vor allem Galliumnitrid<br />
Silizium als Material für Leistungshalbleiter zumindest für<br />
den höheren Leistungsbereich (ab 600 Volt) vorerst nicht ablösen.<br />
Gründe sind zum einen in den im Vergleich zu SiBausteinen<br />
hohen Herstellungskosten zu finden. Zwar betont Jochen Dreßen,<br />
dass der VDI durch die treibenden Märkte Elektromobilität und<br />
Energie – also erneuerbare Energien, genauer Photovoltaik und<br />
Wind – sehr deutlich auf GaN und SiC angesprochen wird, aber<br />
das Argument von Seiten der Industrie, dass keiner für mehr Energieeffizienz<br />
zahlt, konnte auch er nicht vom Tisch fegen. „Das<br />
Hauptproblem beispielsweise bei Automotive ist nicht die Energieersparnis,<br />
sondern billiger, billiger, billiger“, unterstreicht Mustafa<br />
Dinc von Vishay diesen Fakt.<br />
Deshalb: „Silizium dürfen wir nicht außen vor lassen“, ist sich<br />
Peter Friedrichs von Infineon sicher und bekommt erheblichen<br />
Zuspruch aus der Runde. Daniele Kröll von ST ergänzt: „Man kann<br />
mit Silizium noch mehr erreichen.“ Letztendlich bleibt die Siliziumtechnologie<br />
nicht stehen, sondern entwickelt sich weiter und<br />
lässt sich vor allem kostengünstig produzieren. Dieses Kostenniveau<br />
müssen sowohl SiC als auch GaN erst einmal erreichen. „Silizium<br />
hält nun einmal den Dollarmarkt“, weiß Werner Riethmüller<br />
von NXP.<br />
Kosten kontra Energieeffizienz?<br />
Immerhin ließe sich mit Fördermitteln einiges in Richtung GaN<br />
bewerkstelligen, argumentiert Dr. Dreßen. „Diese sind allerdings<br />
nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, widerspricht Dieter Liesabeths,<br />
„damit wird keine neue Technologie eingeführt.“ Dafür<br />
bräuchte es einige Player, die SiC oder GaNProdukte in den<br />
Markt einführen – und zwar nicht nur StartUps, sondern auch<br />
Branchenriesen. Kleine Unternehmen können zwar eine Technologie<br />
anschieben, die Frage ist nur, ob sie letztendlich den Atem<br />
haben, durchzuhalten. Die GlobalPlayer hingegen haben oft das<br />
Problem, dass sie sich keinen Fehltritt erlauben dürfen. Das macht<br />
Unten links: Im Gespräch – Christian Hoenicke, Erich Niklas, Rüdiger Quay,<br />
Werner Riethmüller, Jochen Dreßen, Peter Friedrichs, Uwe Beilenhoff, Daniele<br />
Kröll, Dieter Liesabeths, Mustafa Dinc, Stefanie Eckardt (im Uhrzeigersinn).<br />
Unten rechts: Siegt der Kostenfaktor oder doch der Blickwinkel Energieeffizienz?<br />
Peter Friedrichs (vorne) und Klaus Beilenhoff in der Diskussion.<br />
Talk im Turm: Die Frage, ob GaN oder SiC oder doch noch Silizium das<br />
optimale Halbleitermaterial darstellt, sorgte für lebhafte Diskussion. Im<br />
Gespräch: Mustafa Dinc (Vishay), dahinter Dieter Liesabeths (Semisouth).<br />
es alles in allem gesehen schwierig, auf eine neue Technologie zu<br />
setzen, wenn das Risiko komplett beim Unternehmen liegt. Gesetzliche<br />
Regulierungen wären an dieser Stelle sicherlich eine Hilfe,<br />
so der allgemeine Tenor.<br />
Neben dem Kostenaspekt sind Zuverlässigkeit und Funktionalität<br />
Bewertungsfaktoren. Galliumnitrid bringt viele Vorteile mit,<br />
„muss aber in einer Mikrosystemumgebung funktionieren“, so Rüdiger<br />
Quay vom Fraunhofer IAF. „Wichtig ist zum Schluss nicht<br />
das Materialthema, sondern dass die Funktionalität umgesetzt<br />
werden kann.“ Fakt: GaN ist nie eine DropinLösung gewesen<br />
und wird auch nie ein OnetoOneReplacement darstellen.<br />
Den Einsatz von Wide-Bandgap-Materialien betrachten<br />
SiC und GaN können Vorteile, wie eine hohe Leistungsdichte, kleinere<br />
Applikationen, eine bessere Sperrspannung, niedrige Leistungsverluste,<br />
eine höhere EMVVerträglichkeitkeit sowie ein besseres<br />
Ausfall und Temperaturverhalten ausspielen. Kaco New<br />
18 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bild: Achim Leitner<br />
Bild: Achim Leitner
Infokasten<br />
Teilnehmer<br />
Klaus Beilenhoff, Customer and R & D Interface Ulm,<br />
bei United Monolithic Semiconductors.<br />
Mustafa Dinc, Director Sales Business Development<br />
Automotive bei Vishay Europe in Heilbronn.<br />
Jochen Dreßen, Fachkoordinator Elektronik, VDI Technologiezentrum.<br />
Peter Friedrichs, Technology & Innovations Power Division Industrial<br />
& Multimarket bei Infi neon Technologies in Neubiberg bei München.<br />
Daniele Kröll, Regional Produkt Marketing Engineer Analog,<br />
Power & MEMS Industrial & Multimarket BU bei ST Microelectronics<br />
in München.<br />
Dieter Liesabeths, Director of Europe bei Semisouth in München.<br />
Erich Niklas, Business Manager Power EMEA bei Cree in Österreichs<br />
Hauptstadt Wien.<br />
Rüdiger Quay, PD am Fraunhofer IAF in Freiburg.<br />
Werner Riethmüller, BU R & D Manager bei NXP in Hamburg.<br />
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Energy, Teilnehmer am B<strong>MB</strong>F -Forschungsprojekt GaN Power<br />
Plus, etwa erho� sich durch den Einsatz GaN-basierter Leistungshalbleiter<br />
eine bessere Performance für seine Solarwechselrichter.<br />
Angestrebt werden fünf- bis zehnfach höhere Taktfrequenzen bei<br />
gleichen oder sogar niedrigeren Leitungsverlusten. Siliziumkarbid<br />
– für den Hochspannungsbereich (1200 Volt) prädestiniert – glänzt<br />
in punkto Schaltgeschwindigkeit und hohe Schaltfrequenzen. „Sie<br />
kommen mit Siliziumkarbid hoch bis in den Megahertzbereich“,<br />
unterstreicht Dieter Liesabeths von Semisouth. Entsprechende<br />
SiC-Produkte haben Cree (SiC-Mosfets), Semisouth (SiC-JFETs),<br />
In� neon (SiC-JFETs), ST und Vishay auf den Markt gebracht.<br />
Mit etwas Skepsis wird in der Runde das recht schnelle Vorstoßen<br />
von IR im GaN-Bereich betrachtet, insbesondere die qualitative<br />
Seite der Bausteine. Schließlich sollen die Leistungshalbleiter<br />
nicht nur im Consumerbereich zuverlässig arbeiten, sondern auch<br />
in kritischen Anwendungen. An dieser Stelle muss die Frage gestellt<br />
werden, inwiefern man die entsprechende Zuverlässigkeit<br />
Bild: Achim Leitner<br />
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www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011 19
Bild: Fraunhofer IAF<br />
Leistungsbauteile<br />
und Powermodule<br />
Galliumnitrid – ein Halbleitermaterial, das es in sich hat. Es soll für erheblich<br />
höhere Taktfrequenzen in der entsprechenden Applikation sorgen.<br />
wirklich zur Verfügung stellen kann. Eine zu frühe Markteinführung<br />
von Galliumnitrid-Produkten stellt unter Umständen ein<br />
Problem dar und kann zum Imageverlust der entsprechenden<br />
Technologie führen.<br />
Cree sieht den zuverlässigen Einsatz von GaN auf langfristiger<br />
Ebene, allerdings nicht in einem breiten Einsatzgebiet, sondern für<br />
Spezialanwendungen. Erich Niklas ’ Einschätzung: „Galliumnitrid<br />
wird in fünf Jahren bei einem Marktanteil von ein bis zwei Prozent<br />
liegen, wenn überhaupt. Silizium wird meines Erachtens nicht aussterben,<br />
dazu ist der Fortschritt in dieser Technologie zu groß.“<br />
Momentan werden etwa 14 Milliarden US-Dollar im Leistungselektroniksegment<br />
bewegt; davon nimmt Siliziumkarbid etwa ein<br />
Prozent ein. GaN liegt erheblich darunter.<br />
Für ST Microelectronics steht fest: In fünf bis sieben Jahren wird<br />
ein GaN-Mosfet auf dem gleichen Level sein wie ein Siliziumbaustein.<br />
Begründung: Bei einem GaN-on-Si-Mosfet lässt sich nahezu<br />
das gleiche Equipment zur Herstellung nutzen wie für einen<br />
Siliziummosfet. Der erneuten Frage nach den Kosten, erteilt Dr.<br />
Quay eine Abfuhr: „Wenn außer, dass eine andere Materialschicht<br />
nötig ist, nichts geändert werden muss und dafür erhält man eine<br />
erheblich bessere Performance, dann sollte die Frage nach den<br />
Kosten eigentlich beantwortet sein.“ Schließlich sind durchaus<br />
Appli kationen denkbar, bei denen Kompaktheit und Leistungsdichte<br />
eine Rolle spielen. „Hype oder Chance – ich sehe eindeutig<br />
die Chance“, schließt er.<br />
Die Materialbasis betrachten<br />
Das gilt auf der anderen Seite genauso für Siliziumkarbid. Allerdings<br />
ist auch an dieser Stelle das Kostenthema signi� kant, das<br />
vielleicht das entscheidende Quäntchen Pro oder Kontra für die<br />
eine oder die andere Technologie gibt. Eine Aussage darüber zu<br />
tre� en, wie sich 6-Zoll-SiC-Wafer im Vergleich zu einem 6-Zoll-<br />
GaN-on-Si-Wafer entwickeln, verdient zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
wohl eher die Bezeichnung Educated Guess. Wie sieht es mit<br />
der Materialbasis aus? Bei Galliumnitrid entwickelt jeder Hersteller<br />
seine eigene Materialbasis und sein eigenes Verfahren, was<br />
letztendlich zu unterschiedlichen Prozessen führt. Interessant ist<br />
auch die Frage nach der Schnittstelle. Beispielsweise bietet Aixtron,<br />
Anlagenhersteller für die Halbleiterindustrie, Templates lediglich<br />
mit einer Pu� erschicht. Darauf wird anschließend die aktive<br />
Schicht aufgetragen. Für GaN spricht der Fakt, dass trotz komple-<br />
Infokasten<br />
Mut zur Vorreiterposition<br />
International Rectifi er und EPC haben im Niederspannungsbereich<br />
bereits erste GaN-Produkte auf den Markt gebracht und zumindest IR<br />
will laut eigener Roadmap Ende 2011 einen 600 Volt GaN-on-Si-Baustein<br />
vorstellen. Warum hat sich IR für GaN trotz eines gewissen Risikos<br />
entschieden? Dazu Tim McDonald , Vice President Emerging Technologies<br />
Group: „Die Anforderungen kommerziell nutzbare und hochwertige<br />
GaN-on-Si-Bausteine zu produzieren waren hoch, wir<br />
mussten viel Geld und Zeit investieren. IR arbeitet an der GaNpowIR-<br />
Plattform bereits seit sieben Jahren. Aus unserer Sicht nähert sich<br />
das Leistungsvermögen von Silizium seinem Ende. Damit ist die Zeit<br />
für eine neue Lösung gekommen. Wir haben, wie gesagt, vor sieben<br />
Jahren den Grundstein gelegt und ernten langsam den Lohn für unsere<br />
Mühe.“ Warum GaN und nicht SiC? „Siliziumkarbid wird seinen<br />
Platz im Markt einnehmen, aus unserer Sicht im Bereich über 1200<br />
Volt. Wir konzentrieren uns auf Applikationen im Bereich von 20 bis<br />
1200 Volt und halten hier GaN für die leistungsstärkere Technologie.“<br />
xer Struktur die Vorteile eines sehr sauberen Substrats ausgespielt<br />
werden können.<br />
Ausfl ug in die HF-Technologie<br />
Der Hochfrequenzmarkt ist im Vergleich zum Leistungselektronikmarkt<br />
wesentlich kleiner, aber sicherlich nicht uninteressant:<br />
Hier kommt Galliumnitrid bereits seit längerem zum Einsatz. „Wir<br />
verwenden GaN-auf-Siliziumkarbid“, gibt Klaus Beilenho� von<br />
UMS einen kurzen Einblick und erklärt: „In unserem Bereich steht<br />
die Performance an erster Stelle, erst danach werden die Kosten<br />
betrachtet.“ Die Kombination GaN-on-SiC wäre in der Leistungselektronik<br />
derzeit wirtscha� licher Selbstmord. Für Hersteller der<br />
beiden Halbleitermaterialien bedeutet das konkret, dass sie sich<br />
eine Nische suchen müssen, die sich dann vergrößert, bis man zur<br />
Volumenproduktion vorstößt, und sich im Ende� ekt die Kosten<br />
senken lassen. Auch im HF-Umfeld sind hohe Stückzahlen vonnöten,<br />
damit sich die Technologie lohnt.<br />
Was lässt sich daraus für die Leistungselektronik entnehmen?<br />
„Das � ema GaN/SiC muss gesellscha� liche Relevanz bekommen“,<br />
erwartet Klaus Beilenho� . Heißt: Wenn es eine Applikation gibt,<br />
für die Galliumnitrid oder Siliziumkarbid prädestiniert ist und der<br />
gesellscha� liche Drive sozusagen ins Fahren kommt, können die<br />
Technologien massiv vorangetrieben werden. „E-Mobility kann<br />
ich mir hier gut vorstellen“, meint der UMS-Experte. Problematik:<br />
„Solange es keine entsprechende Gesetzgebung gibt, gibt es auch<br />
keine hohen Stückzahlen“, schränkt Mustafa Dinc ein.<br />
Fazit<br />
In der Leistungselektronik hat im Zuge von � emen, wie Energiee�<br />
zienz und Nachhaltigkeit die Reise hin zu Galliumnitrid und<br />
Siliziumkarbid begonnen. Allerdings geht sie noch sehr langsamen<br />
Schrittes vonstatten. GaN und SiC stellen zwar langfristig die Leistungshalbleitermaterialien<br />
der Zukun� dar, bisher sind allerdings<br />
die Gesamtsystemkosten zu hoch. Wann der endgültige Durchbruch<br />
kommen wird, kann derzeit noch niemand prognostizieren.<br />
Darüber hinaus ist anzumerken, dass Silizium noch längst kein altes<br />
Eisen ist – im Gegenteil. Man kann also abschließend sagen: Es<br />
wird eine Koexistenz beider Technologien geben und ab dem<br />
600-Volt-Bereich ist Silizium nach wie vor nicht nur mit von der<br />
Partie, sondern zumindest aus Kostengründen noch in der Poleposition<br />
zu � nden. ■<br />
20 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
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Bild: unpict - Fotolia<br />
Geschüttelt,<br />
nicht gerührt<br />
Trench-Mosfets in schnellschaltenden<br />
Applikationen einsetzen<br />
Ziel in der Leistungselektronik: den Wirkungsgrad des<br />
Leistungsbausteins zu steigern, um die Applikation so<br />
effizient wie möglich zu gestalten. Bei Mosfets sollte<br />
dabei die Sperrverzögerung oder auch Reverse-Recovery<br />
detailliert betrachtet werden. Worauf es dabei<br />
ankommt, beschreibt International Rectifier.<br />
Das Reverse-Recovery-Verhalten der Body-Diode eines<br />
Leistungsmosfets wird in der Regel durch die Doppelimpuls-Testmethode<br />
untersucht. Weil mit dieser Testmethode<br />
die Parameter T rr , Q rr und I RRM erfasst werden sollen,<br />
ist das angelegte di/dt verhältnismäßig langsam; es liegt bei<br />
100 Ampere pro Mikrosekunde. „Zum Teil ist dieses langsame di/<br />
dt historisch bedingt“, kommentiert Hemal Shah, Director of Strategic<br />
Marketing and Applications Engineering bei International<br />
Rectifier im kalifornischen El Segundo. Er ergänzt: „Darüber hinaus<br />
wird immer dann, wenn das di/dt erhöht wird, das Auflösen<br />
der interessanten Parameter schwieriger.“ Das liegt an der parasitären<br />
Induktivität (L di/dt), die die Messung der interessierenden<br />
Parameter etwas verschleiert. „Nachdem die Leistungselektronik<br />
heutzutage den höchsten Wirkungsgrad anstrebt, verschieben viele<br />
Entwicklungen die Schaltübergangszeiten auf einen niedrigeren<br />
Wert“, erklärt der Marketing Director von IR. Es ist nicht unüblich,<br />
dass FETs mit Stromanstiegsgeschwindigkeiten zum Einsatz kommen,<br />
die mehrere Tausend Ampere pro Sekunde übertreffen. Das<br />
lässt sich zwar mit robusten Trench-FETs durchführen, allerdings<br />
sind ältere Planar-Bausteine in der Regel nicht in der Lage, diese<br />
Anstiegsgeschwindigkeiten ohne Schaden zu überstehen.<br />
Parameter festlegen<br />
Die für die Tests ausgewählten Komponenten sind durchgehend in<br />
TO-220-Gehäusen untergebracht. Dabei verfügen die Teile A1 bis<br />
A5 über eine Nennspannung von 100 Volt und Chipgrößen zwischen<br />
15,3 und 16,9 Quadratmillimeter. Dagegen liegt die Nennspannung<br />
der Teile B1 bis B4 bei 55 bis 60 Volt, ihre Chipgrößen<br />
reichen von 5,3 bis 6,2 Qua dratmillimeter. Vergleiche zwischen<br />
den Bausteinen mit gleichen Nennspannungen hat der Hersteller<br />
getrennt vorgenommen. Bei GenA und GenB handelt es sich um<br />
planare Komponenten, bei GenC und GenE um Trench-Bauteile.<br />
Die aktuelle Generation hat einen niedrigeren R DS(on) und einen höheren<br />
ID-Nennwert als die ältere.<br />
Ins Detail gehen<br />
Um detaillierte Aussagen treffen zu können, müssen die Punkte<br />
Schaltungslayout und Gate-Ansteuerung genauer betrachtet werden.<br />
In Bild 1 ist ein vereinfachtes Schaltbild des verwendeten<br />
Doppelimpulstesters dargestellt. Das Layout der Leiterplatte wurde<br />
22 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com
Nachdem die Leistungselektronik<br />
heutzutage den höchsten Wirkungsgrad<br />
anstrebt, verschieben<br />
viele Entwicklungen die Schaltübergangszeiten<br />
auf einen niedrigeren Wert:<br />
Hemal Shah, Director of Strategic Marketing & Applications<br />
Engineering, IR in El Segundo, Kalifornien.<br />
so ausgelegt, dass es minimale induktive Elemente in die Hochstromschleife<br />
einführt. Die mit dem Board-Design erzielte Gesamtschleifeninduktivität<br />
beträgt laut Messung 37 Nanohenry.<br />
Darin sind die parasitären Zuleitungs- und Bonddraht-Induktivitäten<br />
beider D2-Pak-FETs sowie der koaxiale Strommesswiderstand<br />
(Shunt) von 10 Milliohm enthalten, ebenso wie das PCB-<br />
Layout und der DC-Bus selbst, nämlich die vollständige Stromschleife<br />
mit Ausnahme der externen Spule. Dieser Wert wird experimentell<br />
veri� ziert, indem man beide FETs einschaltet und die<br />
Stromanstiegsgeschwindigkeit beobachtet. „Bei einer Busspannung<br />
von 100 Volt konnten wir eine lineare Stromrampe von 150<br />
Ampere in 55 Nanosekunden über dem koaxialen Shunt messen“,<br />
erklärt Hemal Shah. „Das entspricht 2,73 Ampere pro Nanosekunde,<br />
woraus wir über die Formel V = L di/dt berechneten, dass die<br />
Induktivität 37 Nanohenry betrug.“ Der Wert stimmt mit einem<br />
LT-Spice-Modell des Testers überein, was unter Verwendung der<br />
beiden gemessenen und geschätzten Parameter entwickelt wurde.<br />
„Das beweist die Übereinstimmung der Stromanstiegsgeschwindigkeit<br />
mit unserer Messung, wenn die Gesamtschleifeninduktivität<br />
37 Nanohenry beträgt“, betont Hemal Shah.<br />
Des Weiteren spielt die Gate-Ansteuerung eine wichtige Rolle.<br />
Eine schnelle Gate-Ansteuerung mit niedriger Impedanz ist entscheidend<br />
für den Erhalt von Doppelimpulsmessungen. Diese sollten<br />
nicht dadurch verzerrt sein, dass der Schalt-FET langsam arbeitet<br />
und dadurch eine erhebliche Zeit im Übergangszustand<br />
verbringt. Bei dem eingesetzten Gate-Treiber handelt es sich um<br />
eine diskrete Entwicklung. Dieser steuert bei 10 bis 90 Prozent der<br />
Anstiegs- und Abfallzeiten, die unter15 Nanosekunden liegen, die<br />
in dieser Untersuchung verwendete höchste Gate-Kapazität an. Sowohl<br />
der Einschalt- als auch der Abschalt-RG wurden auf 2 Ohm<br />
eingestellt – ohne internen FET-RG. Die Schaltgeschwindigkeit im<br />
Doppelimpulstest pro� tiert von einer etwas niedrigeren e� ektiven<br />
C ISS sowie dem Fehlen eines Miller-E� ekts während der Einschalt-<br />
� anke des Schalt-FETs. Das resultiert daraus, dass der zu testende<br />
Baustein (DUT, Device-Under-Test) während des Einschaltvor-<br />
Auf einen Blick<br />
Leistungsbauteile Leistungsbauteile und Power-<br />
und Powermodule module <br />
gangs des Schalters noch leitet. Dadurch verändert sich die V DS des<br />
geschalteten FETs wenig. Es tritt praktisch kein Miller-Kapazitätsplateau<br />
auf, das die Anstiegszeit der Gate-Spannung verlangsamt.<br />
Der Abfall der Drain-Spannung erfolgt erst nachdem das Gate den<br />
vollen Wert erreicht hat – wenn die Body-Diode des DUT sich<br />
schließlich voll erholt hat. Außerdem be� ndet sich die nichtlineare<br />
Sperrschichtkapazität auf ihrem niedrigsten Wert, weil die V DS<br />
während des gesamten Einschaltvorgangs bei nahezu 80 Prozent<br />
des BV (DSS) liegt. Dadurch ist die C ISS niedriger als zum Zeitpunkt,<br />
wenn die Drain nicht e� ektiv an den Bus geklemmt ist.<br />
Die Bausteine testen<br />
Wie lief der Versuch ab? Die Doppelimpulstests fanden bei 25<br />
Grad Celsius statt. Das DUT und der untere geschaltete FET sind<br />
gleichartige Typen, wie sie in einer Halbbrückenschaltung zum<br />
Einsatz kommen. Die Busspannung wurde auf 80 Prozent der als<br />
Nennwert angegebenen VBR (DSS) für jeden Baustein eingestellt. Die<br />
Gate-Ansteuerspannung betrug 15 Volt und die Länge des ersten<br />
Impulses wurde so geregelt, dass sie den gewünschten Teststrom I F<br />
zu dem Zeitpunkt erreichte, an dem der Sperrerholungs-Impuls<br />
angelegt wurde. Der maximale Diodenstrom wurde auf ≤ISM begrenzt.<br />
Beim Einschalten des Schalt-FETs für Impuls 2 ließen sich<br />
der resultierenden Reverse-Recovery-Strom und die Spannung des<br />
DUT auf dem Oszilloskop erfassen. Die Dauer des Impulses 2 beträgt<br />
500 Nanosekunden, um eine Beschädigung der Testschaltung<br />
bei einem Ausfall zu vermeiden. So lässt sich der schaltende FET<br />
auch dann abstellen, wenn das DUT ausfällt. „Zudem würde der<br />
Ausfall unserer Erfahrung nach innerhalb von weniger als 100 Nanosekunden<br />
des Spitzen-IRR erfolgen“, erklärt Hemal Shah. Das<br />
stimmt mit den Ergebnissen von Blackburn überein.<br />
Auf die Reverse-Recovery-Performance<br />
achten<br />
In der Leistungselektronik wird um jedes Quäntchen, sprich Prozent,<br />
Wirkungsgrad gekämpft. Dabei spielt die für die Applikation optimale<br />
Technologie die entscheidende Rolle. IR diskutiert die Frage, ob<br />
Trench-FET oder planarer Baustein. Durch seine gute Reverse-Recovery-Performance<br />
überzeugt der Trench-FET und eignet sich so auch<br />
für schnellschaltende Anwendungen.<br />
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©2011 Silicon Laboratories Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Leistungsbauteile<br />
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Ergebnisse auswerten<br />
Bild 2 zeigt eine Reverse-Recovery-Wellenform von Baustein A1.<br />
Am Anfang der Kurve floss der Strom in der Body-Diode des DUT<br />
(violette Spur) über 10 Mikrosekunden und die V DS des DUT (grüne<br />
Spur) lag bei ~0 Volt. Der schaltende FET wird bei 100 Nanosekunden<br />
eingeschaltet, und der Durchlassstrom von 5 Ampere fällt<br />
sofort in den negativen Bereich, während V DS die L di/dt-Spannung<br />
über dem FET-Gehäuse zeigt. Die langsame Anstiegszeit von V DS<br />
auf der führenden Flanke lässt sich auf die kombinierte C OSS des<br />
DUT und des Schalters zurückführen. Sobald sich die Body-Diode<br />
erholt hat, steigt die V DS sofort auf die Stoßentladung bei ~110 Volt<br />
an; der Strom ändert seine Richtung und geht auf 0 zurück und<br />
leitet die in der parasitären Induktivität gespeicherte Energie ab.<br />
Der in Bild 2a dargestellte ältere Baustein zeigt eine große Reverse-Recovery-Charakteristik,<br />
trotz niedrigen Durchlassstroms, was<br />
typisch für diese Planar-Mosfets ist. Der Baustein fiel aus, als der<br />
I RRM 67 Ampere erreichte, und zwar bei einem angelegten Durchlassstrom<br />
von 17 Ampere (Bild 2b). Diesen Ausfall verursachte ein<br />
klassischer Sekundärdurchbruch der parasitären NPN-Bipolartechnik.<br />
Er tritt während eines normalen nachhaltigen Lawinendurchbruchs<br />
auf, wenn die Stromdichte einen temperaturabhängigen<br />
Schwellenwert überschreitet. Dahinter steckt der Mechanismus,<br />
dass bei einer Erhöhung des Stroms der bipolare Baustein von<br />
der Avalanche-Multiplication zu einer Avalanche-Injection und so<br />
zu einem Sekundärdurchbruch übergeht. Charakteristisch dafür:<br />
der Rückfall der V DS von VBR (DSS) auf etwa die Hälfte dieses Werts.<br />
IR hat beim Test den Strom schrittweise erhöht – bis entweder<br />
der Baustein ausfiel oder der maximale Source-Nennstrom erreicht<br />
wurde. Diese Daten verdeutlicht Bild 3. Die X-Achse zeigt den angelegten<br />
Durchlassstrom durch die Body-Diode des DUT, unmittelbar<br />
vor dem zweiten Impuls. Die Daten sind als Stromdichte<br />
dargestellt, indem durch die entsprechende Chipfläche dividiert<br />
wurde. In der Y-Achse ist die Größe des resultierenden Reverse-<br />
Recovery-Stroms aufgetragen. Die orangefarbig dargestellten Explosionen<br />
stellen die Datenpunkte dar, an denen der Baustein aus-<br />
Bild 1 (mitte oben):<br />
Schaltbild eines Doppelimpulstesters.<br />
Bild 2a (links oben): Typische Reverse-Recovery-<br />
Wellenform eines älteren Planar-Bausteins A1.<br />
Bild 2b (links unten): Reverse-Recovery-Avalanche-<br />
Ausfall von Baustein A1.<br />
Bild 3 (rechts unten): Spitzen-Source-Nennstrom<br />
versus Durchlassstrom für die getesteten Bausteine.<br />
gefallen ist. Die rote Trennlinie verdeutlicht die Datenaufteilung in<br />
zwei Gruppen: die planaren Bausteine befinden sich über, alle<br />
Trench-Komponenten unter dieser Linie. Folglich weisen planare<br />
FETs bei einer gegebenen Durchlassstromdichte im Vergleich zu<br />
Trench-Bausteinen eindeutig einen höheren Reverse-Recovery-<br />
Strom pro Flächeneinheit auf. Aus diesem Grunde war es möglich,<br />
sämtliche planare Leistungskomponenten mit einer Reverse-Recovery-Stromdichte<br />
zu treiben. Diese verursachte im Rahmen des<br />
maximalen Nennstroms einen Bausteinausfall. Beide GenA-Bausteine<br />
unterschiedlicher Größe (A1 and B1) fielen bei derselben<br />
Reverse-Stromdichte (3,98 und 4,03 Ampere pro Quadratmillimeter)<br />
aus. Auch die beiden unterschiedlich großen GenB-Bausteine<br />
(A2 und B2) versagten bei ähnlichen Stromdichten (5,54 und 5,26<br />
Ampere pro Quadratmillimeter).<br />
Ausfälle vermeiden<br />
Im Vergleich zu Planar-Bausteinen ließ sich keiner der Trench-<br />
Bausteine so ansteuern, dass er Ausfälle infolge eines Spitzenwerts<br />
der Reverse-Recovery-Stromdichte verursacht hat. „Zwar haben<br />
Trench-Bausteine ein niedrigeres UIS-Avalanche-Potenzial als ihre<br />
planaren Pendants“, berichtet Hemal Shah. „Aber wenn man<br />
davon ausgeht, dass sie einen ebenso verringerten Schwellenwert<br />
der Stromdichte für einen Ausfall infolge eines parasitären NPN-<br />
Sekundärdurchbruchs haben, war die Performance der Body-Diode<br />
so gut, dass der Spitzenwert der Reverse-Recovery-Stromdichte<br />
bei ungefähr 2,5 Ampere pro Quadratmillimeter lag.“ Dieser Wert<br />
reichte nicht aus, um bei einem der getesteten Trench-FETs einen<br />
Fehler hervorzurufen. Fazit: „Trench-FETs weisen eine im Vergleich<br />
zu planaren Bausteinen überlegene Reverse-Recovery-Performance<br />
auf “, fasst Hemal Shah zusammen. „Sie sollten deshalb<br />
für schnell schaltende Anwendungen mit hohen Stromanstiegsgeschwindigkeiten<br />
in Betracht gezogen werden.“ (eck) n<br />
Der Beitrag basiert auf Material von Hemal Shah, Director of Strategic<br />
Marketing bei International Rectifier in El Segundo, Kalifornien.<br />
24 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
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Phönix aus der Asche<br />
Leistungskomponenten auf GaN-on-Si-Basis designen<br />
Er ist Miterfi nder der Hexfet-Technologie. Unter seiner Führung wurde International Rectifi er zu einem der führenden<br />
Unternehmen im Bereich Power-Management. 2007 trat er als CEO des kalifornischen Unternehmens zurück,<br />
um Ende des gleichen Jahres phönixgleich mit dem Start-Up Effi cient Power Conversion (EPC) wieder die Bühne<br />
der Leistungselektronik zu betreten: Alexander Lidow. Und eines hat er nach wie vor mit IR gemein: die Überzeugung,<br />
dass Galliumnitrid (GaN) das Halbleitermaterial der Zukunft ist. Autorin: Stefanie Eckardt<br />
<strong>elektronikJOURNAL</strong>: Effi cient Power Conversion wurde Ende 2007<br />
gegründet. Geben Sie uns einen kurzen Rückblick.<br />
Alexander Lidow: EPC wurde im November 2007 von drei Ingenieuren<br />
gegründet, die zusammen auf einen 60-jährigen Erfahrungsschatz<br />
im Bereich Powermanagement kommen. Uns war klar, dass<br />
Silizium seine Grenzen bezüglich der Performance erreicht hat. Zu<br />
diesem Zeitpunkt war Galliumnitrid ein möglicher Kandidat, um<br />
Silizium zu ersetzen. Allerdings waren die Herausforderungen, wie<br />
hohe Kosten und Leistungsfähigkeit, enorm.<br />
Dennoch haben wir uns dafür ausgesprochen, GaN-Bausteine<br />
zu entwickeln, die bisherige Leistungsmosfets kostengünstig ersetzen<br />
können. Im Sommer 2009 konnten wir dann mit unseren<br />
eGaN die ersten kommerziellen GaN-FETs auf Silizium liefern, die<br />
in einer low-cost CMOS-Foundry in Taiwan hergestellt wurden.<br />
Damit sich unsere eGaN-FETs leicht einsetzen lassen, verhalten<br />
sich diese Bausteine fast wie Silizium-basierte Leistungsmosfets.<br />
EPC hat 12 Bausteine eingeführt, die Applikationen bis zu 200 Volt<br />
abdecken. Ende 2011 wollen wir unser Produktportfolio auf 600-<br />
Volt-Versionen aufstocken. Danach werden wir daran arbeiten,<br />
900- und 1200-Volt-Bausteine zu entwickeln, sowie ICs, die auf der<br />
eGaN-Technologie basieren.<br />
Welche Applikationen wollen Sie damit ansprechen?<br />
Unsere Zielmärkte wachsen schnell. Schlüsselapplikationen sind<br />
Spannungsregler, wie Point-of-Load-Wandler, Power-over-Ethernet,<br />
DC/DC-Wandler, HF-Übertragung, Solar-Micro-Umrichter,<br />
Satelliten-Powersysteme oder Class-D-Audio-Ampli� er. EPC hat<br />
bereits jetzt über 250 Kunden, die für ihre Produkte unsere eGaN-<br />
FETs einsetzen. Kurzfristig sehen wir auch eine große Nachfrage in<br />
der Leistungsfaktorkorrektur, bei Netzteilen und Motion-Control.<br />
In Applikationen, in denen ein hoher Wirkungsgrad, nied riger<br />
Platzbedarf oder hohe Frequenzen eine wichtige Rolle spielen,<br />
werden eGaN-FETs herkömmliche Leistungsmosfets wohl schnell<br />
ersetzen. Wir wollen als Erste die bisherigen Grenzen niederreißen<br />
und Entwicklern mehr Möglichkeiten bieten, als es sie mit<br />
Silizium gibt.<br />
Welche Richtung schlagen Sie mit EPC ein?<br />
E� cient Power Conversion hat es sich als Ziel gesetzt, herkömmliche<br />
Leistungsmosfets und IGBTs weitestgehend durch eGaN-FETs<br />
zu ersetzen. Davon ausgehend, wollen wir diese Technologie im Fotolia<br />
-<br />
Marktsegment analoge und digitale Powermanagement Control- Argus<br />
ler-ICs zum Einsatz bringen. Bild:<br />
26 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
www.elektronikjournal.com
Bild: Effi cient Power Conversion<br />
Welche wirtschaftlichen Ziele haben Sie sich dieses Jahr gesetzt?<br />
Wir fertigen in einer Standard-CMOS-Foundry in Taiwan und haben<br />
so relativ niedrige Kosten. Das heißt, dass wir bereits heute in<br />
der Lage sind, pro� tabel gegen herkömmliche Leistungsmosfets in<br />
großen Stückzahlen anzutreten. Wir erwarten dieses Jahr, dass einige<br />
unserer Hauptkunden mit unseren Bausteinen in Produktion<br />
gehen, die in ihren Industriebereichen für Highlights sorgen werden.<br />
Unser wirtscha� liches Ziel ist es, diese Bausteine erfolgreich<br />
zu etablieren – was hier auch immer für Mühen nötig sein werden<br />
– und gleichzeitig einen akzeptablen Gewinn zu erzielen.<br />
Ihre Einschätzung des europäischen und amerikanischen<br />
Leistungselektronikmarkts.<br />
Der europäische und amerikanische Leistungselektronikmarkt hat<br />
sich während der letzten zehn Jahre stark verändert. Die Elektronikfertigung<br />
hat sich hauptsächlich nach Asien verlagert, allerdings<br />
bleiben die Designaktivitäten in Europa und den USA. Darum<br />
haben wir Application-Engineers, die mit den Kunden in Eu-<br />
ropa und den Staaten eng an eGaN-FET-basierten Designs mit<br />
zusätzlicher Hilfe bei Logistik und Produktion in Taiwan und China<br />
arbeiten. Darüber hinaus haben wir mit Digi-Key einen Distributor<br />
an der Hand, der es sich auf die Fahne geschrieben hat, innerhalb<br />
von 48 Stunden nach Bestellung zu liefern.<br />
China holt im Bereich Leistungselektronik auf. Sind die Chinesen<br />
bereits als ernsthafte Konkurrenz für Europa und Amerika zu sehen?<br />
Der chinesische Leistungselektronikmarkt wird dieses Jahr seine<br />
stärkste Wirtscha� srate erfahren, einmal durch den Konsum der<br />
eigenen Bevölkerung, der unterstützt wird durch den nach China<br />
verlagerten Fertigungstrend von Amerika und Europa. Ein anderer<br />
Punkt ist die wachsende Designexpertise, die es chinesischen<br />
Unternehmen erlaubt, eigene Produkte für den Export zu entwickeln.<br />
EPC hat bereits ein Netzwerk aus Verkaufs-Support und<br />
technischem Support in China und Taiwan aufgebaut, um die dor-<br />
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GaN-Bausteine überzeugen im<br />
Vergleich zu ihrem Si-Pendant<br />
in drei Punkten: Sie sind leistungsfähiger,<br />
leichter einsetzbar und<br />
zuverlässiger. Einzig die Kosten sprechen<br />
noch für Si-Bausteine:<br />
Dr. Alex Lidow ist CEO und Mitgründer von EPC in<br />
El Segundo, Kalifornien.<br />
Leistungsbauteile Leistungsbauteile und Power-<br />
und Powermodule module <br />
tigen Anforderungen zu unterstützen. Im Vergleich zu unseren<br />
früheren Erfahrungen im Leistungselektronikmarkt verfügen viele<br />
chinesische und taiwanesische Ingenieure nicht nur über fachliche<br />
Expertise, sondern auch über die Motivation, moderne Technologien,<br />
wie eGaN, zu adoptieren.<br />
2011 werden China und Taiwan zusammen nach den USA unsere<br />
größte Einnahmequelle sein; 2012 könnten sie sogar die Staaten<br />
überholen. Allerdings werden Europa und die Staaten weiterhin<br />
führend sein, wenn es darum geht, die GaN-Technologie für Lösungen<br />
zu pushen, die sich mit Silizium nicht realisieren lassen.<br />
Die Themen Nachhaltigkeit und Energieeinsparung führen zur<br />
Diskussion Galliumnitrid versus Siliziumkarbid. Warum setzt EPC<br />
auf GaN anstelle von SiC?<br />
Bedingt durch den hohen Bandabstand lassen sich sowohl Galliumnitrid<br />
als auch Siliziumkarbid für Leistungstransistoren nutzen,<br />
die Leistungsmosfets und IGBTs leistungsmäßig erheblich übertre�<br />
en. GaN hat jedoch den Vorteil, dass man es auf einen großen<br />
Standard-Silizium-Wafer wachsen lassen kann. Günstigere Herstellungskosten<br />
im Vergleich zu anderen Verfahren, eine mögliche<br />
Dotierbarkeit und die auf Si-Substraten existierende, weit fortgeschrittene<br />
Mikroelektronik sprechen für GaN-on-Si. Zudem können<br />
die Wafer in hohen Stückzahlen kostengünstig in Silizium-<br />
Wafer-Fabs produziert werden, so dass sich GaN-on-Si-basierte<br />
Leistungsbausteine nicht hinter Leistungsmosfets aus Silizium verstecken<br />
brauchen. Kosten-Wettbewerbsfähigkeit ist zwar eine notwendige<br />
Bedingung, aber nicht die alles ausschlaggebende für die<br />
Entscheidung pro Wide-Bandgap-Technologien.<br />
Ist Silizium bereits am Ende seines Weges angekommen?<br />
30 Jahre Erfahrung im Umgang mit Silizium-basierten Leistungsmosfets<br />
haben uns gelehrt, dass es vier Schlüsselvariablen gibt, die<br />
Unternehmen beein� ussen, ob sie eine Technologie annehmen<br />
oder nicht:<br />
Erstens: Leistungsvermögen. Was können die neuen Bausteine<br />
besser als die herkömmlichen? eGaN-FETs sind aufgrund der ausgezeichneten<br />
Eigenscha� en von GaN schneller und haben weniger<br />
Leitungsverluste als Silizium-basierte Leistungsmosfets und IGBTs.<br />
Damit können Designer die Taktfrequenz und die Leistungsdichte<br />
ihrer Produkte erheblich steigern.<br />
Zweitens: Leichte Nutzbarkeit. Unsere eGaN-FETs funktionieren<br />
wie Si-Leistungsmosfets mit zwei Ausnahmen: Zum einen haben<br />
sie eine viel niedrigere Eingangskapazität und eine maximale<br />
Gatespannung. Dadurch bringen sie von Hause aus ein besseres<br />
Ohne Berufsmaturität an die Fachhochschule:<br />
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www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011 27
Bild: Fraunhofer IAF<br />
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ESD- und Überspannungs-Verhalten (Gate) mit. Zum anderen haben<br />
sie ein besseres Frequenzverhalten als Mosfets und IGBTs, so<br />
dass sich effizientere Designs mit einer niedrigen parasitären Kapazität<br />
und niedrigen Widerständen realisieren lassen. Resultat:<br />
keine unerwünschten Tran sienten. Ende des Jahres werden eGaN-<br />
FET-Anwender auch Teiber-ICs kaufen können.<br />
Drittens: Zuverlässigkeit. EPC und andere Hersteller GaN-basierter<br />
Leistungshalbleiter haben mehrere Zuverlässigkeits reports<br />
veröffentlicht, die unter http://epc-co.com/epc/Toolsand Design-<br />
Support/ProductTraining/eGaNtradeFETReliability.aspx nachzulesen<br />
sind. Diese Reports veranschaulichen, dass man eGaN-FETs<br />
sicher in vielen kommerziellen Applikationen einsetzen kann.<br />
Viertens: Kosteneffizienz. Kostenvergleiche zwischen Produkten,<br />
die auf unterschiedlichen Technologien basieren, können<br />
leicht in die Irre führen. Darüber hinaus spiegeln sich die Kosten<br />
nicht immer im reinen Produktpreis wider, wenn die Balance zwischen<br />
Angebot und Nachfrage nicht stimmig ist. Weil sich der<br />
Markt für GaN-basierte Leistungstransistoren noch ganz am Anfang<br />
der Entwicklung befindet, ist hier ein Kostenvergleich mit Silizium-basierten<br />
Leistungsmosfets angebracht. Die Produktionskosten<br />
bestehen aus folgenden Elementen:<br />
■ Ausgangsmaterial<br />
Epitaxial-Wachstum<br />
■ Wafer-Herstellung<br />
■ Test und Fertigung<br />
■<br />
Wie wirkt sich das auf die Kosten aus?<br />
Weil eGaN-FETs auf Standard-Silizium-Wafern in einer Standard-<br />
CMOS-Foundry gefertigt werden, kann man sagen, dass die Kosten<br />
von Ausgangsmaterial, Wafer-Herstellung sowie Test und Fertigung<br />
gleich – wenn nicht sogar niedriger sind als die für Si-basierte<br />
Leistungsmosfets und IGBTs. Das Epitaxial-Wachstum ist<br />
das einzige Kostenelement, wo eGaN-FETs tatsächlich schlechter<br />
abschneiden. Allerdings bin ich auch hier der Ansicht, dass diese<br />
Hürde schnell fallen wird: Das Verfahren der Epitaxie von GaN auf<br />
Si-Substraten ist eine ausgereifte Technologie mit vielen Unternehmen,<br />
die das Ganze hoch-effizient machen und automatisierte Maschinen<br />
nutzen. MOCVD-GaN-Produktionsanlagen sind von zwei<br />
Quellen verfügbar: Die eine ist Veeco in den Staaten, die andere<br />
Aixtron in Deutschland. Beide stellen zuverlässige Maschinen für<br />
das Wachstum der GaN-Epitaxie her, hauptsächlich für den LED-<br />
Gebrauch. Keine der Maschinen sind für eine GaN-on-Si-Epitaxie<br />
optimiert oder haben den entsprechenden Automatisierungsgrad,<br />
der für Siliziummaschinen üblich ist. Das macht eine GaN-on-Si-<br />
Epitaxie sicherlich teurer als heutige Si-Epitaxien. Allerdings ist<br />
das nicht fundamental. Prozesszeiten und -temperaturen, Wafer-<br />
GaN auf dem Vormarsch: die Forschung, etwa das Fraunhofer IAF geht voran,<br />
Hersteller, wie EPC, folgen. Für das Material sprechen hohe Taktfrequenzen,<br />
niedrige Leitungsverluste und der Einsatz bei hohen Temperaturen.<br />
durchmesser, Materialkosten und Maschinenproduktivität befinden<br />
sich alle in Entwicklung, so dass die jetzigen Grenzen bald<br />
durchbrochen werden sollten. Innerhalb der nächsten paar Jahre,<br />
und bei einer entsprechenden Annahme von Galliumnitrid, denke<br />
ich, dass sich die Kosten anpassen werden.<br />
EPC und International Rectifier haben als eine der Ersten GaN- on-<br />
Si-basierende Leistungshalbleiter in den Markt eingeführt, die sich<br />
zum Beispiel für DC/DC-Wandler eignen. Wie lässt sich diese<br />
Vorreiterposition erklären?<br />
Kürzlich hat ein weiteres kalifornisches Unternehmen – Transphorm<br />
– angekündigt, dass es dieses Jahr GaN-basierende Leistungstransistoren<br />
auf den Markt bringen wird. Damit können Anwender<br />
aus drei Quellen schöpfen. Ich denke, dass führende Hersteller<br />
im Bereich Galliumnitrid vorwärtsstrebende Unternehmen<br />
mit einem stark technologisch geprägten Hintergrund sind. IR hat<br />
die Leistungsmosfet-Technologie entwickelt und damit den Bipolar<br />
transistor ersetzt. Somit hat das Unternehmen bereits Erfahrungen<br />
darin, eine Technologie durch eine andere zu ersetzen. Es<br />
ist nur natürlich, dass IR jetzt das gleich mit GaN machen will.<br />
Transphorm beschäftigt Mitarbeiter, die von IR gekommen sind,<br />
und Absolventen der University of California in Santa Barbara<br />
(UCSB). Die UCSB hat den Weg in der GaN-Technologie für LEDs<br />
und HF-Applikationen bereitet und daher einen exzellenten Hintergrund,<br />
um diese Technologie in der Leistungselektronik zu unterstützen.<br />
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir drei bald von anderen<br />
Playern unterstützt werden, wenn sich herausstellt, dass Galliumnitrid<br />
einen Ersatz für den sieben Milliarden schweren US-<br />
Leistungsmosfet-und-IGBT-Markt ist. In der Zwischenzeit haben<br />
wir uns überlegt, mit der in Südkalifornien ansässigen geballten<br />
GaN-Expertise, die Region in GaN-Beach umzubenennen.<br />
Leistungsbauteile<br />
und Powermodule<br />
Erneuerbare Energien sind beispielsweise ein Applikationsbereich<br />
für Wide-Bandgap-Halbleiter. Welchen Herausforderungen muss<br />
sich hier der Entwickler stellen?<br />
Die größten aufkommenden Powermanagement-Märkte im Bereich<br />
erneuerbare Energien sind Solar und Windkraft. Beide sind<br />
Zielmärkte für eGaN-FETs, allerdings kann unser gegenwärtiges<br />
Produktportfolio nur den Solarbereich abdecken. Solarwechselrichter<br />
für Massenmärkte entwickeln sich schnell von zentralisierten<br />
Umrichtern in Micro-Umrichter, wo jedes Solarpanel über einen<br />
eigenen intelligenten DC/AC-Wandler verfügt. Mit dem Trend<br />
nach kompakten Leichtgewichten kommt auch die Anforderung<br />
nach hoher Leistungsdichte und hoher Energieeffizienz. Das sind<br />
zwei Eigenschaften, mit denen eGaN-FETs im Vergleich zu Silizium-Leistungsmosfets<br />
glänzen. Ein ausgezeichnetes Leitvermögen<br />
und effizientes Schaltverhalten erhöht den Ertrag des Solarpanels.<br />
Hohe Taktfrequenzen machen außerdem kleinere und leichtere<br />
Micro-Umrichter möglich.<br />
Ein Einsatzfeld für GaN-basierte Leistungshalbleiter ist E-Mobilität...<br />
Der E-Mobility-Powermanagement-Markt wächst gerade sehr<br />
schnell aufgrund des riesigen Bedarfs an kabellosen Bandbreiten.<br />
Die Nachfrage nach Smartphones und Video-on-Demand und damit<br />
nach mehr Base-Stations mit 4G- und WiMax-Fähigkeiten,<br />
sowie nach Micro-, Pico- und Femto-Stationen, nimmt stetig zu.<br />
Diese Produkte benötigen viele HF-Komponenten und sind power-sensitiv.<br />
eGaN-FETs beseitigen beide Probleme, weil sie mit<br />
niedrigen Leitungsverlusten und hohen Taktfrequenzen punkten.<br />
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Intelligente Leistungsmodule kommen vor allem im Hochleistungsbereich<br />
zum Einsatz, insbesondere in der Solar- und Windenergie,<br />
aber auch für Schienenfahrzeuge. Bestandteil der Module sind IGBTs,<br />
die störungsfest und temperaturunabhängig sein und Schaltfunktionen<br />
ausführen sollen, um hohe Ströme möglichst verlustfrei übertragen<br />
zu können. Da gilt es, einen besonders intensiven Blick auf die<br />
Leistungshalbleiter zu werfen und diese aus einer möglichst breiten<br />
Basis auszuwählen.<br />
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Energie in ihren diversen Formen ist ein wichtiges Gut in sämtlichen technologischen, wirtschaftlichen und<br />
gesellschaftlichen Bereichen – steht aber nun einmal nicht unbegrenzt zur Verfügung. An dieser Stelle kommen<br />
vor allem erneuerbare Energien, wie Solar- und Windenergie zum Tragen – wichtige Applikationsbereiche für<br />
Leistungsmodule. Welchen Herausforderungen sich ein Modulhersteller heutzutage stellen muss, zeigt<br />
Vincotech im nachfolgenden Beitrag.<br />
Die Themen Nachhaltigkeit und Energieeinsparung verlangen<br />
von Ingenieuren, Managern und Einkäufern<br />
neue Strategien bei der Konzeption und Entwicklung<br />
moderner Produkte. „So ist bei der Auswahl des Power-<br />
Moduls nicht immer der Weg zu den bekannten Größen der<br />
Branche der Richtige“, betont Andreas Johannsen, Produkt Marketing<br />
Manager bei Vincotech in Unterhaching bei München und<br />
erklärt, warum: „Eine systemübergreifende Optimierung ist gerade<br />
im Bereich der Leistungshalbleiter äußerst wichtig, Flexibilität<br />
bei Design und Auswahl von Komponenten, bringt hier den entscheidenden<br />
Vorteil.“ Der Markt für Power-Module ist in den<br />
vergangenen Jahren sehr stark gewachsen. Das lässt sich zum einen<br />
mit etlichen technischen Vorteilen begründen. Zum anderen<br />
liegt das aber auch in der Möglichkeit, kompakte, zuverlässige<br />
Systeme zu entwickeln und zu produzieren, was die Arbeit von<br />
Einkauf, Entwicklung und Fertigung erheblich vereinfacht: Die<br />
Notwendigkeit, Korrekturen durchzuführen, nimmt ab und die<br />
Designzyklen werden kürzer; zum Beispiel lässt sich die EMV-<br />
Optimierung deutlich vereinfachen. Aufbauten mit diskreten<br />
Leistungshalbleitern benötigen hingegen in der Regel mehrere<br />
teure und auch zeitintensive Designoptimierungen.<br />
Power-Module bieten bei Systemen, wie<br />
Solarumrichtern, entscheidende Vorteile,<br />
gerade bei höheren Leistungen, komplexeren<br />
Schaltungstopologien und hohen Anforderungen<br />
an die Lebensdauer:<br />
Andreas Johannsen, Produkt Marketing Manager Power-Module von<br />
Vincotech in Ottobrunn bei München.<br />
Photovoltaik als Antriebsmotor<br />
Doch nicht nur der Wunsch nach schnelleren und komfortableren<br />
Lösungen treibt den Markt für Power-Module an. Das Thema<br />
Energieeffizienz hat stark an Bedeutung gewonnen, was durch<br />
den Boom der Solarenergie sowie der zunehmenden Nachfrage<br />
nach USV-Systemen noch forciert wird. „Jeder Bruchteil in der<br />
Verbesserung von Zuverlässigkeit oder Effizienz lässt sich hier in<br />
bare Münze umrechnen“, weiß Andreas Johannsen. Die erwartete<br />
Lebensdauer für solche Systeme liegt bei mehr als 20 Jahren und<br />
das, insbesondere bei USV-Anlagen, im permanenten Betrieb.<br />
Die zum Einsatz kommenden Komponenten und die Schaltungstopologie<br />
haben einen direkten Einfluss auf Zuverlässigkeit und<br />
Profitabilität des Systems. Folglich stellt deren Auswahl eine zentrale,<br />
strategische Aufgabe dar und sollte mit äußerster Sorgfalt<br />
getroffen werden.<br />
„Der Markt für Leistungshalbleiter erlebt, nicht zuletzt getrieben<br />
durch die bereits erwähnten Faktoren, einen wahren Boom<br />
an neuen Komponenten“, berichtet Andreas Johannsen. „Doch<br />
nicht nur die etablierten Hersteller kommen in immer schnelleren<br />
Zyklen mit neuen Produkten auf den Markt. Auch immer<br />
mehr neue Hersteller erweitern den Kreis.“ Um die beste Schal-<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011 31<br />
Bild: James Thew - Fotolia
Leistungsbauteile<br />
und Powermodule<br />
Bild 1 (links): Schaltung des FZ06NPA070FP mit<br />
Parallel-Switch, einer Kombination aus Mosfet und<br />
IGBT, als äußerem Schalter.<br />
Bild 2 (oben): Typischer Stromfluss bei Mosfet und<br />
IGBT im Parallel-Switch beim Schaltzyklus.<br />
Bild 3 (rechts): Vergleich des Wirkungsgrades eines<br />
einfachen Mosfets mit der Parallelschaltung von<br />
IGBT und Mosfet in einem Power-Modul bei 6 und<br />
10 Kilowatt Ausgangsleistung pro Phase.<br />
tung in Hinsicht auf Effizienz, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
zu erhalten, bedarf es einer möglichst breiten Auswahl aller<br />
verfügbaren Komponenten. Unabhängigkeit und Flexibilität sind<br />
hierfür zen trale Kriterien.<br />
Power-Modul als Subsystem einsetzen<br />
Zunehmender Wettbewerb, verbunden mit hohen Anforderungen<br />
von Seiten des Marktes, stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen.<br />
Der Zwang zur Optimierung betrifft mittlerweile sämtliche<br />
Bereiche einer Produktentwicklung. Das gilt ganz besonders<br />
für Komponenten mit hohem Integrationsgrad, wie den Power-<br />
Modulen.<br />
Power-Module haben sich aufgrund der hohen Zuverlässigkeit,<br />
der niedrigen Montagekosten und der langen Lebensdauer sowie<br />
der hohen Lastwechselfestigkeit in Verbindung mit hoher Leistungsdichte<br />
mittlerweile als Standard in Frequenzumrichtern für<br />
Industrieantriebe etabliert. In anderen Bereichen, wie bei Solarum<br />
richtern, ist das bisher nicht der Fall. Hier ist das primäre Ziel<br />
nach wie vor ein möglichst hoher Wirkungsgrad. Das lässt sich<br />
durch zunehmend komplexe Schaltungstopologien, beispielsweise<br />
Heric, H5, NPC, Mixed-Voltage-NPC oder ähnliche, in Verbindung<br />
mit Halbleitern, auf dem aktuellen Stand der Technik erzielen.<br />
„Bisher wurde die optimale Lösung zumeist durch die Auswahl<br />
diskreter Halbleiter von verschiedenen Anbietern erzielt“,<br />
blickt Andreas Johannsen zurück und unterstreicht: „Angesichts<br />
der größeren Komplexität dieser Schaltkreise, höherer Leistungen<br />
und der größeren Produktionsvolumen, wäre der Einsatz eines<br />
Power-Moduls als Subsystem heute der nächste logische Schritt.“<br />
Allerdings ist dieser Schritt nicht ohne Hürden. Viele Power-<br />
Modul-Hersteller produzieren auch Leistungshalbleiter. Die Verwendung<br />
von Komponenten eines direkten Wettbewerbers im eigenen<br />
Power-Modul ist deshalb nicht immer unproblematisch und<br />
nach Aussagen von Andreas Johannsen vielfach sogar unmöglich<br />
– auch wenn das manchmal die bessere und effizientere Wahl für<br />
die geplante Applikation darstellen würde.<br />
Keinen Zwängen unterliegen<br />
Einen großen Vorteil haben hier Power-Modul-Hersteller, die<br />
nicht direkt von einem Halbleiterhersteller abhängen. Sie können<br />
aus dem kompletten Spektrum an verfügbaren Halbleitern auswählen<br />
und so eine optimale Lösung anbieten. „Ein gutes Beispiel<br />
hierfür ist das FZ06NPA070FP, ein Modul der flowNPC 0 Familie<br />
von Vincotech“, ist Andreas Johannsen überzeugt. „Es kombiniert<br />
Chips unterschiedlicher Hersteller in einer extrem inno vativen<br />
Schaltungstopologie.“ Bild 1 zeigt den Schaltplan des FZ06 NPA-<br />
070FP, das die Halbleiter für eine Phase eines Dreiphasen-Neutral-<br />
Point-Clamped-Solarinverters (NPC) enthält. Die äußeren Schalter<br />
bestehen aus einer Parallelschaltung eines Mosfets und eines<br />
IGBTs. Diese werden in der Anwendung mit der schnellen PWM<br />
getaktet und dienen zur Ausformung der sinusförmigen Ausgangsspannung.<br />
Der Mosfet verhindert dabei hohe Verluste, während<br />
der IGBT die Leistungsverluste im durchgeschalteten Zustand<br />
übernimmt. Beim Ausschalten lässt sich so der bei IGBTs übliche<br />
Schweifstrom eliminieren, eine Hauptursache für hohe Schaltverluste.<br />
Bild 2 zeigt die Stromkurve der beiden Komponenten während<br />
eines kompletten Schaltzyklusses.<br />
Leider hat die Parallelschaltung von IGBT und Mosfet einen<br />
Nachteil: Viele IGBTs haben ohne anliegende Kollektor-Emitter-<br />
Spannung Probleme, die Ladungsträger aus der leitenden Schicht<br />
zu räumen. Deshalb kann der IGBT bei eingeschaltetem Mosfet<br />
nicht vollständig sperren; ein zusätzlicher Schweifstrom entsteht<br />
nach Ausschalten des Mosfets. Die im FZ06NPA070FP verwendeten<br />
PT-IGBTs haben dieses Problem nicht. Bild 3 zeigt einen Effizienz<br />
ver gleich zwischen dem FZ06NPA070FP mit Parallel-Switch<br />
und dem FZ06NRA045FH mit einfachen Mosfets. Hier wird der<br />
Wirkungsgrad bei unterschiedlicher nominaler Ausgangsleistung<br />
verglichen. Beide Module verwenden in Summe die gleiche Chipfläche.<br />
Die reine Mosfet-Variante zeigt im unteren Leistungsbereich,<br />
aufgrund des linearen Mosfetwiderstands, leicht bessere<br />
Werte. Über den gesamten Lastbereich ist die parallele Variante<br />
allerdings klar im Vorteil und kann durch die höhere Effizienz bei<br />
gleicher Chipfläche für höhere Leistungen eingesetzt werden.<br />
Fazit<br />
„Power-Module bieten bei Systemen, wie Solarumrichtern oder<br />
USV-Anlagen, entscheidende Vorteile, gerade bei höheren Leistungen,<br />
komplexeren Schaltungstopologien und hohen Anforderungen<br />
an die Lebensdauer“, fasst Andreas Johannsen zusammen.<br />
„Um eine optimale Systemperformance zu erreichen, sollten die<br />
verwendeten Leistungshalbleiter sorgfältig und aus einer möglichst<br />
großen Basis ausgewählt werden. Vincotech als Spezialist für die<br />
Fertigung von Power-Modulen und umfassendem Anwendungswissen<br />
ist der optimale Partner für so einen Prozess.“ (eck) n<br />
Der Beitrag basiert auf Material von Andreas Johannsen, Vincotech in<br />
Ottobrunn bei München.<br />
32 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bilder: Vincotech
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SiC transit<br />
gloria Silizium<br />
Schaltverluste mit 1200-V-SiC-<br />
Leistungsmosfet reduzieren<br />
Silizium adieu? Es scheint zumindest so, denn Cree hat<br />
den CMF20120D vorgestellt – einen Siliziumkarbid-<br />
Mosfet, mit dem sich im Leistungselektronikbereich<br />
ganz neue Türen auftun könnten. Denn das vielversprechende<br />
Halbleitermaterial SiC punktet mit hohen<br />
Schaltfrequenzen, so dass sich Platzbedarf, Gewicht<br />
und Kosten in der Applikation reduzieren.<br />
Cree hat Leistungsmosfets auf Siliziumcarbid-Basis (SiC) in<br />
den Markt eingeführt, die die bisherigen Silizium-Produkte<br />
in der Hochvolt-Leistungselektronik ab 1200 V ersetzen<br />
dürften. Vorteil: Weil er sich mit höherer Frequenz<br />
betreiben lässt, sorgt der SiC-Mosfet CMF20120D im Vergleich zu<br />
Siliziumbausteinen für erhebliche System-Wirkungsgrad-Verbesserungen<br />
sowie kleinere Maße, ein niedrigeres Gewichts und weniger<br />
Gesamtsystemkosten. Er erreicht oder übertrifft die Schaltgeschwindigkeit<br />
von Siliziummosfets und senkt die Schaltverluste<br />
in vielen Anwendungen um bis zu 50 Prozent. „Die Einführung<br />
unseres SiC-Leistungs-Mosfets ist das Ergebnis mehrjähriger Arbeit<br />
im Bereich der Materialforschung, der Prozessentwicklung<br />
und des Bauelemente-Designs“, unterstreicht Paul Kiersteadt, Di-<br />
rector of Marketing SiC Power Products bei Cree in Durham, USA.<br />
„Unter dem Strich bedeutet das, dass der industrieweit erste ‚ideale‘<br />
Hochspannungs-Schaltbaustein keine Utopie mehr ist, sondern<br />
kommerziell angeboten wird und sofort für das Design-in zur Verfügung<br />
steht. Zusammen mit unseren SiC-Schottkydioden für<br />
600 V, 650 V, 1200 V und 1700 V haben wir damit eine neue Klasse<br />
von SiC-Leistungsbausteinen geschaffen.“<br />
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zeigen, was mit SiC-Kompo-<br />
nenten technisch möglich ist und welche<br />
Vorteile für den Anwender entstehen:<br />
Paul Kierstead, Director of Marketing SiC Power<br />
Products bei Cree im amerikanischen Durham<br />
Features: Der CMF20120D verfügt über eine Sperrspannung<br />
von bis zu 1200 V und einen On-Widerstand (R DS(on) ) von 80 mΩ<br />
bei 25 °C. Pluspunkt: Der On-Widerstand bleibt über den gesamten<br />
Temperaturbereich unter 100 mΩ. Aufgrund der gleichbleibenden<br />
Performance-Charakteristika bei allen Betriebsbedingungen<br />
und der Mosfetarchitektur – in Grundstellung gesperrt – ist<br />
die Komponente für Schalt-Anwendungen in der Leistungselektronik<br />
prädestiniert. Applikationsbereiche: PV-Wechselrichter,<br />
Hochspannungs-Netzteile oder Netzaufbereitungs-Einheiten.<br />
Neben dem niedrigen On-Widerstand glänzt der Leistungsbaustein<br />
mit weiteren Vorzügen: Im Vergleich zu Siliziummosfets oder<br />
IGBTs mit ähnlichen Kenndaten brachte es der CMF20120D in<br />
den von Cree durchgeführten Tests auf eine niedrige Gate-Ansteuerenergie<br />
von Qg < 100 nC über den empfohlen Eingangsspannungsbereich.<br />
Die Leitungsverluste werden durch die Vorwärtsspannung<br />
VF von unter 2 V bei einem Strom von 20 A minimiert.<br />
Zudem verbessert der Baustein – wiederum im Vergleich mit Silizium-IGBTs<br />
– den Systemwirkungsgrad um bis zu 2 Prozent und<br />
lässt sich mit der zwei- bis dreifachen Schaltfrequenz betreiben.<br />
Der höhere Wirkungsgrad führt zu einem niedrigeren Temperaturniveau<br />
im Betrieb. (eck) n<br />
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Einsatz<br />
des CMF20120D<br />
SiC-Mosfets lässt sich<br />
der Wirkungsgrad der<br />
Applikation im<br />
Vergleich zu Silizium-<br />
basierten Komponenten<br />
steigern.<br />
34 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bilder: Cree
Am Rande des hauseigenen World<br />
Press Event in Rom kündigte Toshiba<br />
eine Erweiterung seiner Power-Mosfets<br />
an. Die PIMOS-VII-<br />
Serie (planar) ist in viel feineren<br />
V DSS -Abstufungen als bisher verfügbar:<br />
200, 250, 300, 450, 500,<br />
525, 550, 600 und 650 V. Außer-<br />
Die Opti-MOS-Mosfets für mittlere<br />
Spannungsklassen von Infineon<br />
Technologies gibt es ab sofort<br />
in Can-PAK-Gehäusen (mit Direct-<br />
FET-Technologie von IR). Einsatzbereiche:<br />
Gleichstrom-Umrichter,<br />
Solar-Mikrowechselrichter, MPP-<br />
Tracker in Solaranlagen, Niederspannungsantriebe<br />
oder synchro-<br />
Leistungsbauteile<br />
und Powermodule<br />
Leistungsmosfet in planarem und in Super-Junction-Aufbau<br />
Die passende Spannung<br />
dem sollen sich die Namen künftig<br />
systematisch und nachvollziehbar<br />
aus wichtigen Parametern<br />
zusammensetzen. Verfügbare Gehäuse:<br />
TO-220SIS, TO-3P(N) und<br />
DPAK. Für die TO-220SIS gibt es<br />
eine verbesserte „Warp Line“ mit<br />
Kupfer-Bonding, das einen niedrigeren<br />
Anschlusswiderstand und<br />
eine bessere Wärmeabfuhr verspricht.<br />
Auf der PCIM will Toshiba<br />
auch die Super-Junction-Serie<br />
DTMOS III zeigen mit V DSS = 600 V<br />
und 650 V sowie kleinerem R DS(on) .<br />
infoDIREKT 502ejl0211<br />
Mosfets<br />
Leistungsumrichter effizient designen<br />
Bild: Infineon<br />
SiC-Schottkydioden<br />
Das Sperrverzögerungsverhalten optimieren<br />
Bild: Toshiba<br />
diese Weise um zwei Drittel minimiert,<br />
was auch die Wärmeentwicklung<br />
entsprechend senkt. Die<br />
SiC-Produkte gewährleisten darüber<br />
hinaus bei Temperaturwechseln<br />
einen stabileren Betrieb als<br />
Silizium-FRDs, so dass kleinere<br />
Kühlkörper zum Einsatz kommen<br />
können. Applikationsbereiche:<br />
Rohm hat mit der Baureihe SCS- Leistungsfaktorkorrektur (PFC),<br />
110A Siliziumkarbid-Schottkydio- Wandler und Wechselrichter für<br />
den entwickelt, die über eine Hybrid- und Elektrofahrzeuge, Kli-<br />
Sperrverzögerungszeit (trr) von maanlagen oder Sonnen kollek-<br />
15 ns verfügen. Die aus dem<br />
Sperrverzögerungsverhalten retoren-Inverter.sultierenden<br />
Verluste werden auf infoDIREKT 123ejl0211<br />
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Butzen oder Doppelblech.<br />
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Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
Ausgebremst<br />
DC/DC-Wandler mit SFB-Technology verhindern Spannungsabfall<br />
Um Standard-Leitungsschutzschalter magnetisch und damit schnell auslösen zu können, müssen DC/DC-Wandler<br />
kurzzeitig ein Vielfaches ihres Nennstroms liefern. Mit der Selective-Fuse-Breaking-Technology (SFB) stellt<br />
Phoenix Contact diese Leistungsreserve nun auch für DC/DC-Wandler zur Verfügung. Autorin: Anja Moldehn<br />
RAC_420x80_0411_Layout 1 3/31/2011 12:25 AM Page 1<br />
Leerlauf-Verbrauch von 30mW übertrifft EuP-Richtlinie um Faktor 16:<br />
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für 2013 geforderten Grenzwerte<br />
bis Faktor 16.<br />
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36 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
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Bild: Kalle Kolodziej - Fotolia
Die Anwendungsgebiete von DC/DC-Wandlern sind vielfältig.<br />
Ihr Job: Sie wandeln Spannungen, um Spannungsebenen<br />
einander anzupassen. Auf langen Versorgungsleitungen<br />
heben die Geräte die Spannung an und gleichen<br />
so verlustbedingte Spannungsgefälle aus. Außerdem trennen sie<br />
Stromkreise galvanisch voneinander und schützen sensible Verbraucher<br />
durch deren Entkopplung. Auf diese Weise sind kritische<br />
Lasten vor störenden Verbrauchern geschützt. Schaltet beispielsweise<br />
ein Motor ein, der im Anlaufmoment einen hohen Strom<br />
benötigt, kommt es zu einem kurzen Spannungseinbruch. Gleiches<br />
passiert, wenn Lasten mit hohen Eingangskapazitäten zugeschaltet<br />
werden. Bei solchen temporären Störungen gestaltet sich die Fehlersuche<br />
in der Regel schwierig und zeitaufwendig.<br />
DC/DC-Wandler bieten sich auch in batteriegestützten Versorgungsnetzen<br />
oder Lösungen mit ungeregelten Transformatoren an,<br />
wenn sensible Verbraucher mit einer stabilen 24 Volt Gleichspannung<br />
versorgt werden müssen.<br />
Nennausgangsspannung stufenlos einstellen<br />
In ausgedehnten Anwendungen, wie Buchbindereimaschinen,<br />
Walzwerken oder Abfüllanlagen, sind große Distanzen zwischen<br />
den einzelnen Stationen zu überbrücken. Zur zentralen Belieferung<br />
der Verbraucher mit 24 Volt Gleichspannung eignen sich daher<br />
Kabel mit großem Querschnitt. Sind die Leitungen nicht ausreichend<br />
dimensioniert, treten Spannungsabfälle auf, die zu einem<br />
Ausfall oder Reset der Steuerungen führen können. Große Kabelquerschnitte<br />
ziehen jedoch höhere Installationskosten nach sich.<br />
Als Alternative frischen DC/DC-Wandler deshalb die Spannung<br />
auf langen Leitungen auf.<br />
Leitungsquerschnitte optimal auswählen<br />
Bei der Wahl der Leitungsquerschnitte ist nicht nur die zulässige<br />
Kabelerwärmung zu beachten. Die Verlustleistung auf der sekundärseitigen<br />
Versorgungsleitung erhöht sich mit zunehmendem<br />
Strom und steigender Leitungslänge linear. Als Beispiel sei eine 30<br />
Meter entfernt gelegene Last angeführt, die mit 10 Ampere versorgt<br />
werden soll. Dazu wurde ein Kupferkabel mit einem Querschnitt<br />
von 1,5 Quadratmillimeter verlegt. Bei einer Ausgangsspannung<br />
der Stromversorgung von 24 Volt DC liegen nur knapp<br />
17 Volt DC am Verbraucher an.<br />
So bewirken Stromversorgungen von Phoenix Contact eine Erhöhung<br />
der Ausgangsspannung. Daher lässt sich die Produktfamilie<br />
Quint Power mit 24 Volt DC Nennausgangsspannung stufenlos<br />
von 18 bis 29,5 Volt DC einstellen. Wird die Ausgangsspannung im<br />
Mit einer Leerlaufleistung<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
Funktionen präventiv überwachen<br />
Die Quint DC/DC-Wandler von Phoenix Contact arbeiten mit<br />
Eingangsspannungen von 18 bis 32 Volt DC und stellen dabei Ausgangsspannungen<br />
von 18 bis 29,5, von 5 bis 18 oder von 30 bis 56<br />
Volt DC zur Verfügung. Erstmals ist die aus der Baureihe Quint<br />
Power bekannte Selective-Fuse-Breaking-Technology nun auch<br />
für DC/DC-Wandler verfügbar.<br />
Die dynamische Leistungsreserve löst Standard-Leitungsschutzschalter<br />
innerhalb weniger Millisekunden zuverlässig aus. Dazu<br />
liefern die Geräte für zwölf Millisekunden den sechsfachen<br />
Nennstrom. Fehlerha� e Strompfade werden selektiv abgeschaltet,<br />
der Fehler ist eingegrenzt und wichtige Anlagenteile bleiben in Betrieb.<br />
Aufgrund der kontinuierlichen Überwachung von Ausgangsspannung<br />
und -strom ist eine umfassende Diagnose möglich. Diese<br />
präventive Funktionsüberwachung visualisiert kritische Betriebszustände<br />
und meldet sie der Steuerung, bevor Fehler in der<br />
Anlage au� reten. Mit der statischen Leistungsreserve Power Boost<br />
starten selbst Lasten mit hohem Einschaltstrom zuverlässig.<br />
Phoenix Contacts Produktportfolio umfasst derzeit fünf DC/<br />
DC-Wandler der Quint-Familie mit Nennströmen von 5 bis 20<br />
Infokasten<br />
Leitungsschutzschalter zuverlässig auslösen<br />
Mit Kleinspannungstransformatoren lassen sich Leitungsschutzschalter<br />
innerhalb weniger Millisekunden auslösen, da die Geräte den erforderlichen<br />
hohen Strom bereitstellen. Die Trafos sind jedoch in den<br />
letzten Jahren häufi g durch primär getaktete Schaltnetzteile ersetzt<br />
worden, auf deren Vorteile, wie eine geregelte Ausgangsspannung<br />
oder höherer Wirkungsgrad, die Anwender nicht verzichten möchten.<br />
Bislang waren DC/DC-Wandler allerdings nicht in der Lage, im Kurzschlussfall<br />
einen derart hohen Strom zu liefern. Die DC/DC-Wandler<br />
Quint vereinen nun die Vorteile eines Schaltnetzteils mit dem hohen<br />
Kurzschlussstrom eines Trafos. Durch die Verwendung der SFB-Technologie<br />
ermöglichen sie das magnetische Auslösen von Leitungsschutzschaltern.<br />
Dafür stellt beispielsweise das 20-Ampere-Modul<br />
120 Ampere für 12 Millisekunden zur Verfügung. Weitere angekoppelte<br />
Lasten laufen trotz des aufgetretenen Kurzschlusses unterbrechungsfrei<br />
weiter.<br />
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Bild 1 (oben): Mit drei Stromversorgungen der Ausgangsspannungen<br />
12, 24 und 48 Volt DC lässt sich ein<br />
Spannungsbereich von 5 bis 60 Volt DC abdecken.<br />
Bild 2 (links): Klebebinder des Buchbindereimaschinen-<br />
Herstellers Kolbus werden mit dem dreiphasigen Quint-<br />
Power-Netzteil versorgt (24 Volt / 40 Ampere), das sich in<br />
einem dezentralen Schaltschrank befi ndet.<br />
Ampere. DC/DC-Wandler aus der Produktlinie Mini im modularen<br />
Elektronikgehäuse zeichnen sich unter anderem durch ihre<br />
schmale Bauform von 22,5 Millimeter aus. Sie sind für Nennströme<br />
von 0,7, 1 oder 2 Ampere ausgelegt. Eingangsspannungen von<br />
12 bis 24 Volt oder 48 bis 60 Volt werden am Ausgang zu Nennspannungen<br />
von 12, 24 oder 48 Volt gewandelt. Codierte Combicon-Steckverbinder<br />
sorgen für den schnellen und wartungsfreundlichen<br />
Anschluss.<br />
Auf hohe Robustheit setzen<br />
Aufgrund des Temperaturbereichs von minus 25 bis plus 70 Grad<br />
Celsius eignen sich die Quint DC/DC-Wandler für Anwendungen<br />
mit hohen Ansprüchen an die Temperaturbeständigkeit. Eine<br />
Schockbelastung bis 30 g gemäß IEC 60068-2-27 sowie die Resistenz<br />
gegen Vibrationen bis 2,3 g nach IEC 60068-2-6 stellen die<br />
einwandfreie Funktion der Geräte auch unter starker mechanischer<br />
Beanspruchung sicher. (eck) ■<br />
Die Autorin: Anja Moldehn, Mitarbeiterin im Produktmarketing<br />
Stromversorgungen, Phoenix Contact Electronics, Bad Pyrmont.<br />
Bild 3: Die DC/DC-<br />
Wandler Quint liefern<br />
am Ausgang Nenn-<br />
spannungen von<br />
12, 24 und 48 Volt DC.<br />
38 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
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Profibus / Bedienersoftware<br />
Programmierbare Einbaunetzgeräte<br />
Serie PSI 800 R<br />
• Leistungen 320W bis 1500W<br />
• Spannungen 16V bis 360V DC<br />
• Ströme 5A bis 60A<br />
• μ-Prozessor gesteuert<br />
• Einbaugehäuse<br />
• Alle Werte im grafischen Display<br />
• Flexible Ausgangsstufe<br />
• Speicherbare Gerätekonfiguration<br />
• Analogschnittstelle<br />
• Fernfühlung<br />
• Schnittstellen: Analog / CAN /<br />
Ethernet / RS232 / USB / Profibus /<br />
Bedienersoftware<br />
Programmierbare<br />
Elektronische DC-Lasten<br />
• Leistungen 400W bis 100kW<br />
• Spannungen 80V bis 750V DC<br />
• Ströme 50A bis 600A<br />
• μ-Prozessor gesteuert<br />
• Betriebsmodi CC+CV+CP+CR<br />
• Alle Werte gleichzeitig im Display<br />
• Für automatische Prüfsysteme<br />
• Luft- oder wassergekühlt<br />
• Dynamische Testfunktionen<br />
• Batterietestfunktion<br />
• Schnittstellen: Analog / CAN /<br />
IEEE / Ethernet / RS232 / USB /<br />
Profibus / Bedienersoftware<br />
Das komplette Stromversorgungsprogramm<br />
Programmierbare Labornetzgeräte<br />
Serie PS 8000 DT und PSI 8000 DT<br />
• Leistungen 320W bis 1500W<br />
• Spannungen 16V bis 360V DC<br />
• Ströme 5A bis 60A<br />
• μ-Prozessor gesteuert<br />
• Tischversion im Design-Gehäuse<br />
• Alle Werte im grafischen Display<br />
• Flexible Ausgangsstufe<br />
• Speicherbare Gerätekonfiguration<br />
• Integrierte Sequenz-Funktion<br />
• Innenwiderstandsregelung<br />
• Schnittstellen:<br />
Analog / CAN / IEEE / Ethernet<br />
RS232 / USB / Bedienersoftware<br />
Programmier- und Parametrierbare<br />
digitale und analoge Schnittstellen<br />
• Schnittstellen:<br />
Analog galvanisch getrennt / CAN /<br />
IEEE / Ethernet / RS232 / USB<br />
• Steckkarten leicht nachrüstbar<br />
• Plug and Play<br />
• Leichte Konfiguration am Gerät<br />
• Galvanische Trennung bis 2000V<br />
• Umfangreiche Bedienersoftware<br />
• Umfangreiche LabView VI´s<br />
• Vernetzung von Geräten PSI 9000<br />
• Für automatische Prüfsysteme<br />
• Für viele EA-Serien geeignet<br />
Programmierbare Batterieladegeräte<br />
für alle aufladbaren Batterien<br />
• Leistungen 160W bis 150kW<br />
• Spannungen 0...2V bis 1500V DC<br />
• Ströme 0...5A bis 5100A<br />
• μ-Prozessor gesteuert<br />
• Einbauversion und 19“-Einschub<br />
• Alle Werte im grafischen Display<br />
• Programmierbar für alle Lithium-Batterien<br />
• Programmierbar für alle Blei-Batterien<br />
• Für NiMh und NiCd Batterien<br />
• Temperaturkompensation<br />
• Schnittstellen:<br />
Analog / CAN / Ethernet / RS232<br />
USB / Profibus / Bedienersoftware<br />
EA Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Helmholtzstr. 31- 33 D-41747 Viersen Tel: +49 (0) 21 62 / 37 85 -0 Fax: +49 (0) 21 62 / 1 62 30<br />
EA1974@elektroautomatik.de www.elektroautomatik.de<br />
Programmierbare Labornetzgeräte<br />
Serie PS 8000 und PSI 8000<br />
• Leistungen 640W bis 150kW<br />
• Spannungen 0...32V bis 1500V DC<br />
• Ströme 0...10A bis 5100A<br />
• μ-Prozessor gesteuert<br />
• Tischversion und 19“-Einschub<br />
• Alle Werte im grafischen Display<br />
• Flexible Ausgangsstufe<br />
• Speicherbare Gerätekonfiguration<br />
• Integrierte Sequenz-Funktion<br />
• Innenwiderstandsregelung optional<br />
• Schnittstellen: Analog / CAN /<br />
IEEE / Ethernet / RS232 / USB /<br />
Profibus / Bedienersoftware<br />
19“ Einschubnetzteile<br />
für Baugruppenträger DIN 41494<br />
• Leistungen 58W bis 240W<br />
• Spannungen 3,3V, 5V, 12-15V, 24V<br />
• Ströme 2,5A bis 30A<br />
• Weiteingang 90-264V AC / 90-360V DC<br />
• Hoher Wirkungsgrad bis 92%<br />
• Aktive PFC (Leistungsfaktorkorrektur)<br />
• Einzel-, Doppel- & Dreifachausgang<br />
• Alle Ausgänge einzeln geregelt<br />
• Fernfühleingang, Extern Ein / Aus<br />
• Überspannungsschutz (OVP)<br />
• Übertemperaturschutz (OTP)<br />
• Power sharing für Parallelschaltung<br />
• 48V Systeme auf Anfrage verfügbar<br />
Batterieladegeräte<br />
für alle aufladbaren Blei-Batterien<br />
• Leistungen 160W bis 3000W<br />
• Spannungen 12V bis 720V DC<br />
• Ströme 5A bis 120A<br />
• μ-Prozessor gesteuert<br />
• Einbauversion und 19“-Einschub<br />
• Programmierbar für alle Blei-Batterien<br />
• Temperaturkompensation<br />
• Parallelbereitschaftsbetrieb als Netzgerät<br />
• 4-Stufen Ladekennlinie<br />
• Tiefentladeerkennung<br />
• Verpolungsschutz<br />
• LED´s für Zustandsanzeige<br />
• Analogschnittstelle<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
39
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
Unter schwarzer Flagge<br />
Markenpiraterie: Fälschungen im Elektronikbereich bekämpfen<br />
Markenpiraterie – das Thema ist nicht neu. Ob bei Bekleidung, Uhren, Schmuck, Software oder Elektronik –<br />
Fälschungen sind überall zu finden. Sofern der Endverbraucher damit einverstanden ist, mag das vielleicht gehen.<br />
Wird er aber wissentlich durch gefälschte Logos getäuscht, hört nicht nur der Spaß auf – in der Elektronik kann<br />
es schnell gefährlich werden, wenn die Sicherheit betroffen ist.<br />
Produktpiraterie – kein neues Thema. Sofern der Anwender<br />
erkennen kann, dass es sich um eine Fälschung handelt<br />
und er damit einverstanden ist, mag sich alles im Rahmen<br />
bewegen. „Wird er aber durch gefälschte Logos getäuscht,<br />
kann aus einem vermeintlichen Gewinner schnell ein Verlierer<br />
werden“, kommentiert Reinhard Zimmermann, Produkt Marketing<br />
Manager von Recom Electronic in Dreieich die brenzlige Situation.<br />
Gefährlich kann das Ganze werden, wenn es sich bei den<br />
Fälschungen um Bauteile handelt, die in Serie verbaut werden.<br />
Dann sind ganze Serien hochwertiger Maschinen tangiert und der<br />
Hersteller haftet für Risiken, die er nicht zu haben glaubte oder die<br />
ihm nicht einmal bewusst waren.<br />
In einer Grauzone zwischen Legalität und Illegalität bewegen<br />
sich Produkte, die dem Original nachempfunden sind, aber unter<br />
eigenem Namen verkauft werden. Hier sind die Grenzen fließend.<br />
Ist die Ähnlichkeit vertretbar, ist von einem so genannten Metoo<br />
Produkt die Rede. Ist sie zu groß, handelt es sich um ein Plagiat.<br />
Ansichtssache: Kopie oder kreatives Re-Engineering?<br />
In Asien gehen inzwischen Massen von iPhones über den Ladentisch,<br />
bei denen der Verkäufer ganz offen einräumt, dass es sich um<br />
Kopien handelt. Diese heißen dann beispielsweise thaiPhone. Wer<br />
möchte, bekommt das AppleSymbol zum Aufkleben als Goodie<br />
mit dazu. Ganz klar – das sind keine MetooProdukte mehr, sondern<br />
Plagiate. Allerdings mit Einverständnis des Käufers, denn<br />
dieser weiß sehr genau, dass er weder die Qualität noch den Support<br />
von Apple bekommt. Wenn hier also jemand betrogen wird,<br />
dann der Hersteller des Originals.<br />
Ähnlich gelagerte Beispiele finden sich zahlreich bei PowerModulen,<br />
insbesondere bei den zum Industriestandard gewordenen<br />
40 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bild: BoL - Fotolia.com
Schaltreglern der 78er-Klasse. Ursprünglich vom Dreieicher Hersteller<br />
entwickelt und pin-kompatibel zu den weit verbreiteten<br />
Längsreglern konzipiert, sind inzwischen viele ähnliche Produkte<br />
mit unterschiedlichen Logos auf dem Markt. Auch diese Produkte<br />
bewegen sich irgendwo in der Grauzone zwischen Me-too-Produkt<br />
und Plagiat. Der Nachweis der Produktpiraterie lässt sich in der<br />
Regel schwer erbringen: Wenn sich im Gehäuse tatsächlich eine<br />
eigene Entwicklung unter Verwendung anderer Komponenten be-<br />
� ndet, so handelt es sich eher um so genanntes kreatives Re-Engineering.<br />
„Erfolgreiche Produkte � nden eben Nachahmer und der<br />
Markt de� niert sowieso aus Gründen der Austauschbarkeit Größe<br />
und Anschlussdaten“, erläutert Reinhard Zimmermann und ist<br />
sich sicher: „Solange sich Logo und Typenbezeichnung unterscheiden,<br />
ist das zu akzeptieren, denn der Kunde weiß, woran er ist.“<br />
Wenn aus der Kopie eine Fälschung wird<br />
Problematisch wird es, wenn gefälschte Bauteile angeboten werden<br />
– und zwar mit Markennamen und Typenbezeichnung des Originals.<br />
Hier wird nicht nur der Originalhersteller betrogen, sondern<br />
auch der ahnungslose Anwender. Ein Beispiel anhand vergossener<br />
DC/DC-Wandler, wie sie auf Controller-Platinen vieler Maschinen<br />
verbaut werden, mit 24 Volt DC am Eingang und 3,3 Volt am Ausgang<br />
zur Versorgung des Prozessors. Während der Entwicklung<br />
hatten die Ingenieure eines Maschinenbauers ausschließlich hochwertige<br />
Komponenten ausgewählt und diese intensiv getestet. Die<br />
Maschine kam vor etwa anderthalb Jahren auf den Markt und erfreute<br />
sich schnell erheblicher Nachfrage.<br />
Mit dem Ende der Krise hatte der Hersteller mit Lieferengpässen<br />
zu kämpfen – auch bei Komponenten, wie DC/DC-Wandlern.<br />
Dann ein Lichtblick: Aus Asien kam ein Angebot für ein scheinbar<br />
identisches Produkt derselben Marke – praktisch ab Lager lieferbar<br />
und zu einem günstigeren Preis. Wer würde diese Chance auslassen?<br />
Als knapp 500 Wandler verbaut und mehrere Maschinen in<br />
Betrieb genommen waren, traten erste Reklamationen auf. Mehrfach<br />
mussten Servicetechniker vor Ort Controller-Boards austauschen,<br />
die o� enbar ihren Dienst quittiert hatten. Später wurde klar:<br />
die Fehlerursache war in nahezu allen Fällen einer der Wandler auf<br />
dem Board, was zum Ausfall der kompletten Steuereinheit führte.<br />
Neben horrenden Kosten für Support und Service in USA, China<br />
und Europa sowie Regressansprüchen der Endkunden für Produktionsausfälle<br />
war das bei dem neuen Produkt mit schmerzlichen<br />
Imageschäden verbunden.<br />
Der Teufel liegt im Detail<br />
Auch im Hause Recom herrschte Alarmstimmung. Hatte sich<br />
plötzlich bei einem Wandler, der schon seit Jahren problemlos<br />
läu� , trotz regelmäßiger Kontrollen ein Produktionsfehler einge-<br />
Wenn das vermeintliche<br />
Original eine Fälschung<br />
ist, kann das irreparable<br />
Schäden im Endprodukt<br />
nach sich ziehen.<br />
Reinhard Zimmermann , Produkt Marketing<br />
Manager, Recom Electronic , Dreieich.<br />
schlichen? Noch bevor die ersten defekten Wandler zurückkamen,<br />
hat der Hersteller im eigenen Umweltlabor in Gmunden mit Halt-<br />
Tests an Exemplaren der laufenden Produktion begonnen, allerdings<br />
ohne dass sich in den nächsten Tagen Au� älligkeiten zeigten.<br />
Dann trafen die defekten Teile ein. Diese trugen zwar ein Recom-<br />
Logo und auch die Typenbezeichnung stimmte – aber irgendwie<br />
sahen sie etwas anders aus. Das Logo war vertikal gestreckt und<br />
aufgedruckt – nicht aufgelasert wie beim Original.<br />
Ein Blick durchs Elektronenmikroskop zeigte weitere, markante<br />
Unterschiede. Statt eines soliden, gut geschirmten E-Kern-Trafos<br />
war ein billiger, nicht abgeschirmter Ringkern verwendet worden.<br />
Die Isolation war dabei so schlecht ausgeführt, dass sie nicht annähernd<br />
dem geforderten Wert entsprach. So führte ein billiges Bauteil<br />
letztlich zum Ausfall teurer Maschinen und verursachte Servicekosten<br />
in einem deutlich fünfstelligen Bereich. Vom Imageschaden<br />
des Herstellers ganz zu schweigen.<br />
China – der Copy-Shop der Welt?<br />
„Man kommt kaum umhin, China eine gewisse Kopier-Kultur zu<br />
unterstellen“, bringt Reinhard Zimmermann eines der weitverbreitesten<br />
Vorurteile auf den Punkt. Böse Zungen behaupten sogar, das<br />
C stünde für Copy und zu Recht an erster Stelle. „Klar, wer in einer<br />
einzigen Generation das au� olen möchte, was viele Generationen<br />
lang verschlafen wurde, wird dem Kopieren eine höhere Priorität<br />
einräumen als der Innovation“, nennt Reinhard Zimmermann eine<br />
mögliche Erklärung. Außerdem sollte nicht außer Acht gelassen<br />
werden, dass in China erste Fortschritte insbesondere beim Kampf<br />
gegen die Markenpiraterie erzielt wurden. „Aber bei allem Verständnis<br />
– ein großes Ärgernis ist der staatlich tolerierte, wenn<br />
nicht sogar geförderte Betrug mit dem CE-Zeichen“, betont Recoms<br />
Produkt Marketing Manager.<br />
Auf diversen Elektrogeräten � ndet sich ein CE-Zeichen, das<br />
kaum vom Original zu unterscheiden ist, allerdings absolut nichts<br />
mit Sicherheit oder gar einer Zulassung für Europa zu tun hat. Es<br />
steht für China-Export – und ist aus Sicht vieler Unternehmen damit<br />
völlig über� üssig, denn Made in China wäre als Hinweis auf<br />
das Ursprungsland völlig ausreichend. Typogra� e und Anordnung<br />
der beiden Lettern sind so nah am Original, dass einem schon der<br />
Gedanke einer gezielten Fälschung kommen kann. Momentan<br />
Auf einen Blick<br />
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
Wird der Anwender durch<br />
gefälschte Logos getäuscht,<br />
dann kann aus einem vermeintlichen<br />
Gewinner schnell<br />
ein Verlierer werden:<br />
Wenn Produktpiraterie richtig teuer wird<br />
Auch Hersteller elektronischer Komponenten können es nicht vermeiden:<br />
ihre Erzeugnisse werden wie jedes erfolgreiche Produkt kopiert.<br />
Das hat oft böse Folgen. Wenn ein billiges Bauteil schnell beschädigt<br />
wird, fallen Maschinen aus – wofür der Hersteller haftet. Neben horrenden<br />
Kosten wird auch schnell das Image immens geschädigt. Was<br />
aber tun? Als Hersteller sowie als Kunde kann man eigentlich nur wenig<br />
dagegen ausrichten: Wachsamkeit, gesundes Misstrauen und so<br />
viele Informationen wie möglich zu sammeln, sind hilfreich.<br />
infoDIREKT www.all-electronics.de 100ejl0211<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
41
Bilder: National Semiconductor<br />
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
sind zwei Versionen im Umlauf, bei denen<br />
entweder der Strich im E länger oder der<br />
Abstand zwischen beiden Lettern geringer<br />
ist. Ein Schalk, wer sich böses dabei denkt?<br />
„Sicher nicht“, betont Reinhard Zimmermann,<br />
„soweit bekannt, hat die chinesische<br />
Verwaltung bislang nichts gegen diese Art<br />
von Fälschung unternommen.“ Zumindest<br />
schränkt sie damit den Zugang chinesischer<br />
Technik zum europäischen Markt,<br />
die hierfür nicht zugelassen ist, nicht ein.<br />
Attention, please<br />
„Als innovativer Hersteller muss man damit<br />
leben, kopiert zu werden“, fasst Reinhard<br />
Zimmermann zusammen, betont<br />
aber: „Aus Informationen unserer Distributoren<br />
wissen wir, wann welcher Wettbewerber<br />
ein neues Recom-Produkt bestellt.<br />
Kommt eine Kopie auf den Markt, sind wir<br />
vorbereitet und meist schon wieder einen<br />
Schritt voraus.“ Er räumt ein: „Gegen Fälschungen<br />
aber ist man als Hersteller machtlos.<br />
Hier muss der Kunde wachsam sein –<br />
im eigenen Interesse.“ (eck) ■<br />
Der Beitrag basiert auf Materialvorlagen von<br />
Reinhard Zimmermann, Recom Electronic in<br />
Dreieich bei Frankfurt am Main.<br />
Einfach und effektiv<br />
Power-Module mit optimiertem EMV-Schutz<br />
National Semiconductor hat seine Power-<br />
Modul-Familie Simple Switcher um 12<br />
Modelle erweitert. Die Bausteine sind für<br />
einen Ausgangsstrom von bis zu 10 A ausgelegt<br />
und erfüllen die Norm CISPR 22<br />
(Class B) für abgestrahlte und leitungsgebundene<br />
elektromagnetische Interferenzen<br />
in Industrie- und Kommunikationsinfrastruktur-Applikationen.<br />
Vorteile, die Oszilloskophersteller Lecroy<br />
schätzt: „Die niedrige elektromagnetische<br />
Abstrahlung des LMZ23605 von<br />
National Semiconductor beseitigte das<br />
Überzeugen durch eine niedrige elektromagnetische<br />
Abstrahlung: die Familie Simple Switcher.<br />
Schaltstörungsproblem, mit dem wir bei<br />
einem konkurrierenden Produkt zu kämpfen<br />
hatten“, betont Peter Algert , Hardware<br />
Engineering Manager bei Le croy. „Der<br />
LMZ23605 scha� e nicht nur das Störproblem<br />
aus der Welt, sondern erwies sich dank<br />
durchgängiger Metallrückseite als wesentlich<br />
einfacher zu löten und zu kühlen.“<br />
Die Power-Module können die Lastströme<br />
durch Parallelschaltung gleichmäßig<br />
untereinander verteilen und sind synchronisierbar.<br />
Zur Bereitstellung von Zwischenkreisspannungen<br />
mit hohem Strombedarf<br />
und für FPGA-Applikationen lassen sich<br />
somit Ausgangsströme von bis zu 60 A realisieren.<br />
Pluspunkt: Durch die Synchronisation<br />
mehrerer Module mit derselben<br />
Taktfrequenz ist es möglich, in sensi blen<br />
Systemen die Schaltstörungen auf ein Minimum<br />
zu begrenzen. Die Bausteine sind<br />
1:1 pinkompatibel zu anderen Mitgliedern<br />
der Familie von 6 bis 10 A. Mit ihrer integrierten,<br />
abgeschirmten Induktivität lassen<br />
sich die 10-A-Module ohne aktive Lü� erkühlung<br />
bei Umgebungstemperaturen bis<br />
Links: In Form<br />
und Funktion<br />
dem Original<br />
R78 angepasst.<br />
Rechts: Der<br />
R78 hat<br />
inzwischen<br />
eine Vielzahl<br />
von Nachahmern<br />
gefunden.<br />
Oben: Blick ins Innere: Links der gut isolierte<br />
E-Kern des Recom-Wandlers, rechts die Fälschung<br />
mit unzureichend isolierter Primär- und Sekundärwicklung.<br />
Links: Das CE-Zeichen. Beim Original ist der<br />
Abstand zwischen beiden Lettern größer, der<br />
Mittelstrich des E ist verkürzt.<br />
zu +70 °C einsetzen.<br />
„Die 12 Power-<br />
Module von National<br />
Semiconductor<br />
kombinieren die<br />
E� zienz eines synchronenSchaltreg-<br />
Alex Chin , Business Unit<br />
Director Power Products<br />
Division bei Nat. Semi.<br />
lers mit der Einfachheit eines Linearreglers“,<br />
fasst Alex Chin, Business Unit Director<br />
Power Products bei National Semi in<br />
Santa Clara, Kalifornien, kurz zusammen<br />
und betont: „Sie kommen ohne externe Induktivität<br />
aus und sind hinsichtlich des<br />
Layouts und der Platzierung der Bauelemente<br />
nicht so komplex wie es für Schaltregler-Designs<br />
typisch ist. Alle Module<br />
sind mit präzisen wählbaren Schaltpunkt-,<br />
Enable- und So� start-Funktionen ausgestattet.“<br />
Ein Versprechen gab Chin auf den<br />
Weg: „Bei der nächsten Generation werden<br />
wir noch besser sein. Wir schauen immer<br />
nach neuen Architekturen oder Technologien,<br />
wie GaN.“ (eck) ■<br />
infoDIREKT 118ejl0211<br />
42 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bilder: Recom Elektronik
Bilder: Linear Technology<br />
Doppelt hält besser<br />
Zweikanal-Synchron-DC/DC-Abwärtsreglercontroller<br />
verbessert Stromgleichlauf<br />
Linear Technology hat mit dem LTC3869/<br />
-2 einen zweikanaligen Synchron-DC/DC-<br />
Abwärtsreglercontroller mit einem hohem<br />
Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent auf<br />
den Markt gebracht. Besonderheit: der<br />
nach Herstelleraussagen hervorragende<br />
Stromgleichlauf von ±4 Prozent im Parallelbetrieb.<br />
Dieser lässt sich durch den guten<br />
Gleichlauf der Sense-Spannungen beider<br />
Kanäle realisieren; die Abweichung beträgt<br />
maximal 2 mV.<br />
Punktet mit hohem Wirkungsgrad und kleinen<br />
Schaltverlusten: der Zweikanal-Synchron-DC/<br />
DC-Abwärtsreglercontroller LTC3869/-2.<br />
Langlebig!<br />
Die HWS-Serie<br />
Innovating Reliable Power<br />
Aufgrund des Eingangsspannungsbereichs<br />
von 4 bis 38 V eignet sich der Controller<br />
für diverse Anwendungen und Betriebsspannungsquellen,<br />
von Intermediate-<br />
Bussen bis zu Batterien unterschiedlichen<br />
Typs. Die integrierten 1,1-Ohm-Gate-Treiber<br />
minimieren die Schaltverluste und erlauben<br />
bei entsprechenden externen Mosfets<br />
Ausgangsströme bis zu 25 A pro Kanal<br />
bei Ausgangsspannungen von 0,6 bis 12,5<br />
V. Der Controller arbeitet jitterfrei – auch<br />
dann, wenn die Schaltflanken sich zwischen<br />
den Phasen überschneiden. Applikationsbereiche:<br />
Stromversorgungen für<br />
ASICs und FPGAs, Energieverteiler, Netzwerkserver<br />
und Automobilelektronik.<br />
Der LTC3869/-2 verfügt über eine Current-Mode-Architektur<br />
und eine kurze<br />
Mindest-On-Zeit von 90 ns, geeignet für<br />
Hochfrequenz-Anwendungen mit großem<br />
Abwärtsverhältnis. Tracking- und Sequencing-Funktionen<br />
sorgen für ein besseres<br />
Hoch- und Herunterfahren<br />
mehrerer<br />
Betriebsspannungsschienen.<br />
Der Chip<br />
ist mit allen n-Kanal-Mosfetskom-<br />
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
Tony Armstrong, Di-<br />
rector Product Marke-<br />
ting Power Products.<br />
patibel und für einen Sperrschichtbetriebstemperaturbereich<br />
von -40 bis +125 °C ausgelegt<br />
bei einer Ausgangsspannungsgenauigkeit<br />
von ±1 Prozent.<br />
Der Controller unterstützt zwei Arten<br />
der Ausgangsstrommessung: Messung des<br />
Spannungsabfalls über dem ohmschen Widerstand<br />
der Ausgangsinduktivität (DCR-<br />
Messverfahren) oder die Verwendung eines<br />
Strommesswiderstands. Die Schaltfrequenz<br />
lässt sich auf einen festen Wert<br />
zwischen 250 und 780 kHz programmieren<br />
oder über die interne PLL mit einem externen<br />
Taktsignal synchronisieren. (eck) n<br />
infoDIREKT 117ejl0211<br />
Einbaustromversorgung mit<br />
„LIFETIME WARRANTY“ *<br />
300 % Peak Power für 5 Sekunden<br />
(Serie HWS-P)<br />
15 – 1500 W Ausgangsleistung<br />
Sonderausführungen für<br />
Medizintechnik und harte Umweltbedingungen<br />
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www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011 43
Bilder: Recom Electronic<br />
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
Auf der grünen Welle<br />
DC/DC-Wandler Ecoline bis 15 Watt designen<br />
Recom Electronic in Dreieich bei Frankfurt<br />
am Main hat die DC/DC-Wandler-<br />
Familie Ecoline in den Leistungsklassen 8,<br />
10 und 15 Watt auf den Markt gebracht.<br />
Diese zeichnen sich nach Herstelleraussagen<br />
durch ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis<br />
aus. Die Bausteine sind gemäß<br />
EN/UL60950-1 zertifiziert und damit weltweit<br />
einsetzbar.<br />
Die beiden kleineren Modelle REC8 und<br />
REC10 verfügen über ein DIP24-Gehäuse<br />
und sind wahlweise mit 2:1- oder 4:1-Weitbereichseingang<br />
ausgestattet, geregelt, so-<br />
Stromversorgung<br />
Platzsparend und mit weitem Eingangsbereich<br />
Die primär getakteten Module der<br />
Serie PMAS/PCMAS15 von MTM<br />
Power sind als universell einsetzbare<br />
Kompaktstromversorgungen<br />
mit AC/DC-Weitbereichseingang<br />
(90...264 V AC, 100…353 V DC)<br />
für den weltweiten Einsatz konzipiert.<br />
Sie sind mit einer Dauerausgangsleistung<br />
von 15 W und den<br />
Single-Ausgangsspannungen von<br />
5, 12, 15, 24 und 48 V DC erhältlich.<br />
Die Serie PMAS/PCMAS15 ist<br />
kurzschluss- und leerlauffest und<br />
verfügt über eine reduzierte<br />
Stand-by-Leistung. Durch ihre<br />
geringen Abmessungen ermögli-<br />
wie mit Single- oder Dual-Ausgängen lieferbar.<br />
Die Eingangs-/Ausgangsisolation<br />
beträgt serienmäßig 2 Kilovolt DC und<br />
lässt sich optional auf 3 Kilovolt erhöhen.<br />
Aufgrund des thermischen Designs kann<br />
der Anwender den 8-Watt-Wandler REC8<br />
bei Umgebungstemperaturen zwischen<br />
minus 40 und plus 85 Grad Celsius einsetzen<br />
– und zwar bei freier Konvektion, ohne<br />
das sonst übliche Derating im oberen Temperaturbereich.<br />
Der Wirkungsgrad beträgt<br />
bis zu 87 Prozent im gesamten Eingangsspannungsbereich.<br />
Vorteil: Er bleibt auch<br />
bei unterschiedlichen Lastzuständen<br />
recht konstant, so<br />
dass bei 30 Prozent Volllast<br />
immer noch Werte über 80<br />
Prozent die Regel sind. Der<br />
leistungsstärkere REC10 ist<br />
bei gleichen Voraussetzungen<br />
für plus 75 Grad Celsius ausgelegt.<br />
Der REC15 als leistungsstärkstes<br />
Modell der Produktfamilie<br />
ist in einem Zweimal-Ein-Zoll-Gehäuseuntergebracht.<br />
Seine Leistungs-<br />
chen sie dem Anwender effiziente<br />
und kostensparende Lösungen<br />
unterschiedlichster Stromversorgungsaufgaben<br />
im mittleren Leistungsbereich.<br />
Die Module zeichnen<br />
sich durch eine kompakte<br />
Bauform aufgrund mechanisch<br />
und elektrisch robuster Konstruktion<br />
aus und sind zur Leiterplatten-<br />
(PMAS) und Chassismontage<br />
(PCMAS) vorgesehen. Ihre Außenabmessungen<br />
betragen je nach<br />
Ausführung für das PMAS 50,8 x<br />
50,8 x 20,0 mm und 84,0 x 51,0 x<br />
22,0 mm für das PCMAS. Die zur<br />
Fertigung verwandte SMD-Tech-<br />
Punkten mit einem guten<br />
Preis-Leistungsverhältnis: die<br />
effizienten DC/DC-Wandler der<br />
Produktfamilie Ecoline in der<br />
Leistungsklasse bis 15 Watt.<br />
nologie, ein 100-%-Burn-In-Test<br />
sowie eine automatische Einzelstückprüfung<br />
bilden die Grundlage<br />
für den sehr hohen qualitativen<br />
Standard der gesamten Serie. Die<br />
Geräte sind vakuumvergossen,<br />
für den Einsatz in Schutzklasse 1<br />
und/oder 2 vorbereitet und erfüllen<br />
die Nieder spannungs richt li-<br />
merkmale sind<br />
weitgehend identisch<br />
mit denen der<br />
kleineren Versionen,<br />
die maximale<br />
Umgebungstemperatur<br />
liegt bei plus<br />
71 Grad Celsius.<br />
Steve Roberts, Technical<br />
Manager bei Recom in<br />
Gmunden, Österreich.<br />
Der Wandler verfügt über Synchrongleichrichtung,<br />
sowie zur Kompensation von<br />
Spannungsverlusten auf der Anwenderseite,<br />
über geringfügig auf 3,4 sowie 5,1 Volt<br />
erhöhte Ausgangsspannungen.<br />
Die Produktfamilie überzeugt mit einer<br />
hohen Stabilität der Ausgangsspannung,<br />
geringen Restwelligkeit und niedrigem<br />
Ausgangsrauschen. Sie verfügt über einen<br />
Remote-Enable-Pin, der besonders bei<br />
schnell aufeinanderfolgenden Ein- und<br />
Abschaltvorgängen vorteilhaft ist.<br />
Die gesamte Baureihe ist am Ausgang<br />
gegen Überlast und Dauerkurzschluss geschützt<br />
und wurde durch kompromissloses<br />
Design und die Auswahl qualitativ hochwertiger<br />
Materialien auf maximale Lebensdauer<br />
getrimmt, so der Dreieicher Hersteller.<br />
Die MTBF nach MIL-HDBK 217F bei<br />
25 Grad Celsius liegt zwischen 700.000<br />
Stunden (REC15) und 1,2 Millionen Stunden<br />
(REC08). Die Gewährleistungsfrist beträgt<br />
einheitlich 3 Jahre. (eck) n<br />
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nien sowie die aktuellen EN-Normen<br />
zur CE-Konformität. Sie haben<br />
CB-Scheme und sind nach<br />
VDE sowie UL/cUL zertifiziert. Darüber<br />
hinaus sind sie nach EN 60<br />
601-1 für medizintechnische Anwendungen<br />
zugelassen.<br />
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44 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
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Digitales Zeitalter<br />
Leistungsdichte und -fähigkeit mit<br />
digitalem PoL-Wandler erhöhen<br />
Digitale Leistungs umwandlung sorgt für bessere Energieeffi<br />
zienz und erfreut sich so mittlerweile breiter Akzeptanz.<br />
Vor drei Jahren stellte Ericsson Power Modules in<br />
diesem Umfeld Achtel- und Viertel-Brick- sowie Point-of-<br />
Load-Wandler (PoLs) vor. Nun steht mit dem digital<br />
geregelten PoL-Wandler BMR463 die zweite Generation<br />
zur Verfügung: Welche Verbesserungen diese bringt, zeigt<br />
der nachfolgende Beitrag.<br />
Noch vor wenigen Jahren eine absolute Neuheit, die sich<br />
erst beweisen musste, hat sich die digitale Leistungswandlung<br />
nicht nur in einem breiten Umfeld etabliert,<br />
sondern erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Als<br />
einer der ersten Anbieter digital geregelter Leistungswandler stellte<br />
Ericsson im Jahr 2008 seinen Viertel-Brick-Intermediate-Bus-<br />
Wandler BMR453 vor“, blickt Patrick Le Fèvre, Marketing und<br />
Communications Director, bei Ericsson Power Modules in Stockholm,<br />
Schweden, zurück. Diesem folgte ein Achtel-Brick-Modell<br />
sowie einige PoL-Regler. Jedes dieser Geräte aus der 3E-Familie<br />
Ein hoher Wirkungsgrad und die<br />
hohe Integration der digitalen<br />
Steuerung ermöglichen eine<br />
wesentlich verbesserte Leistungsdichte:<br />
Patrick Le Fèvre , Marketing and Communications<br />
Director, Ericsson Power Modules in Stockholm,<br />
Schweden.<br />
Überzeugt mit einer hohen Leistungsdichte:<br />
der digitale PoL-Wandler BMR463.<br />
bot elektrische Spezi� kationen und Leistungsmerkmale, die nach<br />
Herstelleraussagen noch heute zu den besten ihrer Klasse zählen.<br />
Aber auch hier steht der Fortschritt nicht still. Mit dem BMR463<br />
stellen die Schweden nun das erste Mitglied der zweiten Generation<br />
digital geregelter PoLs zur Verfügung.<br />
Für Entwickler sind Kennzahlen, wie Wirkungsgrad, Leistungsdichte<br />
und elektrische Leistungsfähigkeit wichtig. Diese Größen<br />
müssen mit anderen Faktoren, beispielsweise Funktionsvielfalt<br />
und Kosten, abgestimmt werden. Weil zum Beispiel passive Bauteile<br />
die Schleifendynamik jedes herkömmlichen Analogwandlers<br />
mitbestimmen, setzen Entwickler den optimalen Betriebspunkt<br />
bei 50 bis 70 Prozent des Wandler-Ausgangspotenzials, weil das<br />
der Bereich ist, in dem Anwender solche Produkte früher betrieben<br />
haben.<br />
Digitale Steuerung integrieren<br />
Durch die Integration einer digitalen Steuerung, die sich an die<br />
Netz- und Lastbedingungen in Echtzeit anpasst, erweiterte bereits<br />
der BMR450 den Wandlerwirkungsgrad und das sogar bei nied-<br />
46 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
www.elektronikjournal.com
www.elektronikjournal.com<br />
Auf einen Blick<br />
Großes Bild: Phototom - Fotolia<br />
A new generation is born<br />
Digitale Wandler tragen zu mehr Energieeinsparungen bei, sie<br />
punkten mit einem hohen Wirkungsgrad, einer hohen Integration<br />
und damit letztendlich mit einer hohen Leistungsdichte sowie Leistungsfähigkeit.<br />
Drei Jahre nach der ersten Generation seiner digital<br />
geregelten PoLs stellt Ericsson Power Moduls nun mit dem<br />
BMR463 das erste Nachfolgemodell vor. Vorteil: eine komplette<br />
Systemoptimierung und damit ein niedriger Energieverbrauch.<br />
rigen Lasten, wo die Verluste sonst ziemlich<br />
hoch waren. Das digitale Bauteil nutzt eine<br />
Totzeit-Steuerung für die Schalter seines<br />
synchronen Buck-Wandlers. Das minimiert<br />
die Zeitspanne, in der die Mosfets abgeschaltet<br />
sind – wenn Strom durch die verlustbeha�<br />
eten Body-Dioden � ießt. So erhöht<br />
sich der Wirkungsgrad in betriebsbedingten<br />
Extremsituationen, und die Wirkungsgradkurve<br />
� acht ab.<br />
Ericssons neu entwickelter BMR463 ist<br />
programmierbar, womit sich der Wirkungsgrad<br />
im unteren Lastbereich optimieren<br />
lässt. Dabei wird die e� ektive Schaltfrequenz<br />
minimiert und ein hoher negativer<br />
Strom� uss durch den Low-Mosfet-Schalter<br />
verhindert. Weitere Vorteile: Verbesserungen<br />
des zugrunde liegenden Sili ziums sowie<br />
proprietäre Firmware-Entwicklungen.<br />
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Der Wandler wurde für eine Eingangsspannung<br />
von 4,5 bis 14 Volt DC und eine Ausgangsspannung<br />
von 0,6 bis 3,3 Volt DC<br />
spezi� ziert.<br />
Die Leistungsdichte steigern<br />
„Ein höherer Wirkungsgrad und die höhere<br />
Integration der digitalen Steuerung ermöglichen<br />
eine wesentliche Verbesserung<br />
der Leistungsdichte“, betont Patrick Le Fèvre.<br />
Abgesehen von der Verdreifachung der<br />
Leistungsdichte enthält der BMR450 ein<br />
Über wachungs-Mess- und Regelsystem,<br />
auf das der Anwender über die P<strong>MB</strong>us-<br />
Schnittstelle zugreifen kann.<br />
Vorteil: Im Vergleich zur Analog-Architektur<br />
sinkt damit die Komplexität und Fläche<br />
der Leiterplatte. Board-Power-Management-Logik<br />
kann dann auf jeden Wandler<br />
�<br />
� �<br />
� � �
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
der 3E-Reihe zugreifen und Parameter, wie Ausgangsspannung,<br />
Strom und Wandlertemperatur, auslesen sowie den Wandler im<br />
laufenden System programmieren.<br />
Des Weiteren verfügt der BMR463 über einen so genannten<br />
Snapshot-Modus, der wichtige Betriebsparameter erfasst und diese<br />
während des Normalbetriebs in einem nichtflüchtigen Speicher<br />
ablegt. Unter Fehlerbedingungen lässt sich diese Funktion automatisch<br />
durchführen. „Die Entwicklung anspruchsvoller P<strong>MB</strong>us-<br />
Systeme wird damit einfacher als je zuvor“, erklärt Patrick Le Fèvre.<br />
„Die Vorteile sind weitreichend: von der dynamischen Systemoptimierung,<br />
mit der sich der Energieverbrauch senken lässt,<br />
bis hin zur Datenerfassung, die eine Ursachenanalyse und eine<br />
voraus schauende Fehleranalyse durchführen kann“, freut sich der<br />
Marketing Direktor.<br />
Der BMR463 erweitert<br />
den Betriebsbereich<br />
auf 4,5 bis 14 Volt DC<br />
Eingangsspannung<br />
und 0,6 bis 3,3 Volt DC<br />
Ausgangsspannung.<br />
Der digitale Core<br />
ermöglicht erhebliche<br />
Verbesserungen<br />
hinsichtlich<br />
Leistungsdichte und<br />
Funktionalität.<br />
Einschwingverhalten ergänzt die elektrische<br />
Leistungs fähigkeit<br />
Die elektrische Leistungsfähigkeit des digitalen Bausteins ist generell<br />
besser als die eines analogen Wandlers mit vergleichbaren<br />
Leistungswerten. Die Netz- und Lastregelung bleibt bei jeder Einstellung<br />
innerhalb des Dreimillivolt-Bereichs, während die Genauigkeit<br />
der Ausgangsspannung einschließlich Temperaturauswirkungen<br />
im Betriebsbereich von -30 bis +85 °C bei ±1 Prozent<br />
liegt. Die Ausgangswelligkeit und das Rauschen schwanken von<br />
20 mV Spitze bei 0,6 V Ausgangsspannung bis 60 mV bei 3,3 V<br />
und lassen sich in bestimmten Anwendungen optimieren, indem<br />
die standardmäßige Schaltfrequenz des Wandlers (320 kHz) zwischen<br />
200 und 640 kHz variiert wird.<br />
Bei einem schnellen Anstieg des Ausgangsstroms umgeht der<br />
nichtlineare Regelkreis des digitalen Cores die Hauptregelschleife.<br />
Folglich erhöht sich das Verstärkungs-Bandbreite-Produkt des<br />
Wandlers, was das Einschwingverhalten jenseits der Möglichkeiten<br />
der linearen Schleife beschleunigt.<br />
Analogwandler ersetzen<br />
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen analogen PoL lassen sich<br />
die dynamischen Eigenschaften des digitalen Regelkreises feinjustieren,<br />
um das Einschwingverhalten an spezielle Netz-, Last- und<br />
Ausgangskapazitätsbedingungen anzupassen. Wie alle Module der<br />
3E-Reihe, lässt sich der nichtflüchtige Speicher, in dem die Setup-<br />
Parameter des BMR463 abgelegt sind, während der Fertigung oder<br />
später programmieren, zum Beispiel während des ATE-Funktionstests<br />
eines Host-Boards. Damit werden die Parameter, beispielsweise<br />
die Ausgangsspannung, über die P<strong>MB</strong>us-Schnittstelle festgelegt.<br />
Die Set-and-Forget-Funktion des Moduls unterstützt die Implementierung<br />
einer Ablaufsteuerung, die bei Logik-Modulen für<br />
mehrere Stromschienen nötig ist. Zudem wird eine Begrenzung<br />
der Anstiegsgeschwindigkeit unterstützt, die erforderlich ist, um<br />
Stromspitzen beim Einschalten zu minimieren. Weiterer Pluspunkt:<br />
Der BMR463 kann eigenständig arbeiten, um Analogwandler<br />
zu ersetzen. Dazu enthält der Datenkommunikations-Header<br />
Anschlüsse, die eine Spannungserfassung aus der Ferne unterstützen.<br />
Das erfolgt zusammen mit einem Pinstrap, über den sich<br />
durch eine Widerstands die Ausgangsspannung des Wandlers in<br />
28 Schritten von 0,6 bis 3,3 Volt DC einstellen lässt.<br />
Die 25,65 mal 13,8 mal 8,2 mm� große Komponente verfügt über<br />
zwei zusätzliche Anschlüsse. Ein Group-Communications-Bus-<br />
Anschluss (GCB) ermöglicht es mehreren BMR463-Wandlern, untereinander<br />
autonom zu kommunizieren. Dadurch lässt sich eine<br />
Fehlerstreuung entsprechend konfigurierter Wandler realisieren.<br />
Vorteil: Bei einer vorübergehenden Störung in einem der Baustei-<br />
48 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
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Bilder: Ericsson Power Modules
ne werden so ein vorbestimmtes Herunterfahren<br />
und ein Neustart initiiert, was empfindliche<br />
Chips mit mehreren Stromschienen schützt. Der<br />
BMR463 hat eine Ablaufsteuerung von Spannungsschienen<br />
in einer Multi-Rail-Umgebung<br />
beim routinemäßigen Ein- und Ausschalten. Ein<br />
analoger Spannungsverfolgungseingang vereinfacht<br />
Multi-Rail-Anwendungen ebenfalls und<br />
ergänzt die normale Spannungs-Ablaufsteuerung,<br />
so dass das Modul eine externe Referenzspannung<br />
verfolgen kann und seinen Ausgang<br />
mit der gleichen Anstiegsrate oder einem Teil<br />
dieser Anstiegsrate hochfahren kann.<br />
Den Takt synchronisieren<br />
Die Taktsynchronisierung des Wandlers fügt die<br />
Funktion hinzu, den Phasenwinkel zwischen<br />
Modulen zu verschieben, die mit bis zu 16 Schritten<br />
schalten. Damit minimiert sich die momentane<br />
Belastung der Eingangsspannung, weil die<br />
Stromspitzen über eine ganze Schaltperiode verteilt<br />
werden. Der Baustein enthält nun ein eigenes<br />
Power-Good-Signal, das anzeigt, dass der<br />
Ausgang innerhalb -10 und +15 Prozent seines<br />
Zielwertes liegt. Diese Standard-Grenzwerte sind<br />
einstellbar.<br />
Der BMR463 verfügt über einen Stromteiler-<br />
Modus, mit dem sich bis zu acht Modulausgänge<br />
parallel schalten lassen, ohne dabei O-Ring-Dioden<br />
oder Mosfets einsetzen zu müssen. Damit<br />
lässt sich ein Ausgangsstrom von bis zu 160 A erzielen.<br />
Davon profitieren Systeme, die Schaltkreisblöcke<br />
dynamisch abschalten, um den statischen<br />
Stromverbrauch zu senken, beispielsweise<br />
als Reaktion auf Netzwerkverkehrsprofile in<br />
Kommunikationssystemen.<br />
In einer Konfiguration als Stromteiler-Gruppe<br />
fungiert der Wandler in der niedrigsten Position<br />
automatisch als Referenz und kommuniziert die<br />
Höhe seines Spulenstroms kontinuierlich über<br />
den GCB. Andere Module der Gruppe greifen auf<br />
www.elektronikjournal.com<br />
diese Information zu und passen ihre Ausgangsspannungen<br />
entsprechend an, um einen gleichmäßigen<br />
Stromfluss von jedem Modul zu erhalten.<br />
Ein künstlicher Droop-Widerstand im Ausgangsspannungspfad<br />
eines jeden Moduls kompensiert<br />
automatisch Ungleichheiten, wie<br />
unterschiedliche Leiterplatten-Widerstandpfade.<br />
Gruppenmitglieder können Schaltphasenunterschiede<br />
untereinander automatisch einrichten.<br />
Damit minimiert sich die Belastung der Eingangsschiene<br />
und die Ausgangswelligkeit teilt<br />
sich durch die Anzahl an Modulen innerhalb der<br />
Gruppe. Eine Stromteiler-Gruppe kann Phasen je<br />
nach Lastbedingung dynamisch hinzufügen oder<br />
abschalten. Das spart Wandlungs-Schaltenergie<br />
bei niedrigen Lasten ein, wenn weniger BMR463-<br />
Module den Ausgangsstrombedarf abdecken<br />
müssen. „Eine Gruppe kann Redundanz bieten,<br />
fehlerhafte Phasen verwerfen und Ersatz hinzuschalten<br />
– vorausgesetzt, die Gruppe kann sich<br />
selbst konfigurieren, um einen Normalbetrieb<br />
aufrecht zu erhalten und den erforderlichen Laststrom<br />
zu liefern“, weiß Patrick Le Fèvre.<br />
Zukünftige Designs mit einbeziehen<br />
Ericssons Entwickler haben für den BMR463<br />
eine Stellfläche erarbeitet, die bereits künftige<br />
BMR46x-Wandler mit einbezieht. Diese werden<br />
Ausgangsströme von 12, 20 oder 40 A liefern.<br />
Leiterplatten-Entwickler können eine einheitliche<br />
Stellfläche verwenden, um Änderungen des<br />
Leistungsbedarfs bei System-Upgrades zu berücksichtigen.<br />
Jeder BMR46x ist als Durchkontaktierungs-<br />
oder SMD-Version erhältlich. Das Modul-Design<br />
vereinfacht die automatisierte Montage in Leiterplatten-Fertigungsprozessen.<br />
(eck) n<br />
Der Beitrag basiert auf Materialvorlagen von<br />
Patrick Le Fèvre von Ericsson Power Modules in<br />
Stockholm, Schweden.<br />
Top view Top view<br />
Bottom view cm<br />
Bottom view<br />
Die erste<br />
Generation des<br />
digitalen BMR450<br />
(rechts) bietet<br />
20 A Strom bei<br />
kompakter Größe.<br />
Die Leistungsdichteverbesserte<br />
sich im<br />
Vergleich zum<br />
Analogwandler<br />
(links) von 7,4 auf<br />
24,3 W/cm 3 .<br />
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Übung macht den Meister<br />
Intermediate-Bus-Spannung in dezentralen Stromversorgungs-<br />
Architekturen erhöhen<br />
Für weniger Verteilungsverluste in Datenkommunikationsarchitekturen wurde die Intermediate-Bus-Spannung,<br />
kurz IBS, erhöht. Vorteil: ein besserer Wirkungsgrad des -48-Volt-DC/DC-Wandlers. Herausforderung: der Wirkungsgrad<br />
der nachfolgenden Point-of-Load-Wandler. Wie Texas Instruments dieses Problem meistert, verrät der<br />
nachfolgende Beitrag. Autoren: Pietro Scalia und Matthias Ulmann<br />
Um die erheblichen Verteilungsverluste in Telekommunikations-<br />
und Datenkommunikationsarchitekturen zu verringern,<br />
die aufgrund des auf dem Intermediate-Bus � ießenden<br />
hohen Stroms au� reten, wurde die IBS kürzlich<br />
von den üblichen 3,3 und 5 Volt auf bis zu 15 Volt erhöht. Auch<br />
wenn durch eine höhere IBS deutliche Vorteile für den Wirkungsgrad<br />
des isolierten -48-Volt-DC/DC-Wandlers entstehen, insbesondere<br />
bei einer nicht geregelten Bus-Spannung, steigen dadurch<br />
natürlich die Anforderungen an die nachfolgenden PoL-Wandler<br />
erheblich. Der Wirkungsgrad der Bausteine nimmt ab einer gewissen<br />
Bus-Spannung deutlich ab, da das Tastverhältnis sehr klein<br />
wird. Aus diesem Grund muss der Entwickler sicherstellen, dass<br />
der erreichte Gesamtwirkungsgrad der beiden Spannungswandler<br />
Auf einen Blick<br />
Die Stromversorgungsarchitektur optimieren<br />
Die Erhöhung der Intermediate-Bus-Spannung auf bis zu 15 Volt<br />
sorgt für erheblich weniger Verteilungsverluste in Telekommunikations-<br />
und Datenkommunikationsarchitekturen. Das heißt, dass sich<br />
der Wirkungsgrad des isolierten -48-Volt-DC/DC-Wandlers erheblich<br />
verbessert. Des einen Freund ist jedoch des anderen Leid – nämlich<br />
des Wirkungsgrads der nachfolgenden PoL-Wandler. Eine Herausforderung,<br />
der sich TI erfolgreich stellte.<br />
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50 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bild: Feng Yu - Fotolia
Bilder: Texas Instruments<br />
tatsächlich höher als zuvor ist. Wie das geht? Texas Instruments hat<br />
dazu eine Analyse, den Entwurf eines vollständigen Schaltplans<br />
und die Zusammenstellung von Stücklisten zusammen mit Prototypen<br />
der drei PoL-Wandler realisiert. Diese dienen zur Unterstützung<br />
bestimmter Hardware-Entwicklungen, die die Folgen der<br />
höheren Bus-Spannung bewältigen müssen.<br />
PoL-Wandler spezifizieren<br />
Ausgangspunkt der Analyse waren die ursprünglichen Spezifikationen<br />
der Stromversorgung, die in einer Intermediate-Bus-Architektur<br />
mit einem nicht geregelten Spannungsbereich zwischen 7<br />
und 14 Volt bestehen. Diese führt letztendlich zu einer Vereinfachung<br />
der Wandlung auf 24 Volt für die Antennenversorgung, wie<br />
Bild 1 verdeutlicht. Hier ist die IBS einer herkömmlichen Architektur<br />
zu sehen. In der Abbildung variieren die Werte für den Wirkungsgrad<br />
des isolierten DC/DC-Bus-Wandlers in Abhängigkeit<br />
der Bus-Spannung zwischen 92 und 95 Prozent. Die vom Intermediate-Bus<br />
bereitgestellte Leistung beträgt 280 Watt, wovon den<br />
PoL-Wandlern 100 Watt zur Verfügung stehen.<br />
In dieser Anwendung kommen die folgenden Haupt-PoL-<br />
Wandler zum Einsatz:<br />
■ 0,7 bis 0,9 Volt (VID) bei 6 Ampere (Multicore-ASIC)<br />
■ 6,3 Volt bei 4 Ampere (rauscharmer HF-Verstärker)<br />
■Insbesondere 3,3 Volt bei 16 Ampere (I/O-Modul)<br />
die erste Wandlung zeigt recht schnell die Herausforderung,<br />
die entsteht, wenn bei der Versorgung durch eine Bus-<br />
Spannung von maximal 14 Volt eine niedrige Ausgangsspannung<br />
erzeugt werden soll. Der ASIC verwendet den Voltage-Identification-Code<br />
von TI, um den Stromverbrauch zu senken. Das Tastverhältnis<br />
beträgt unter diesen Bedingungen 5 Prozent, wobei die<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bild 1: Blockschaltbild<br />
einer Intermediate-<br />
Bus-Architecture.<br />
Bild 2: Schaltplan der<br />
Stromversorgung für<br />
den Multicore-ASIC<br />
für 0,7 bis 0,9 Volt bei<br />
6 Ampere.<br />
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Bild 3: Wirkungsgradmessung des Multicore-ASIC PoL-Wandlers bei einer<br />
Ausgangsspannung von 0,8 Volt für den minimalen und maximalen<br />
Intermediate-Bus-Spannungs-Wert.<br />
interne Totzeit sowie die minimale Einschaltzeit der PWM möglicherweise<br />
ein Problem darstellen können. Die zweite Herausforderung<br />
– ebenfalls aufgrund der extremen Betriebsbedingungen: der<br />
Wirkungsgrad, insbesondere für die Versorgung des Multicore-<br />
ASICs sowie des I/O-Moduls.<br />
Den optimalen PWM-Controller finden<br />
Die PWM-Controller TPS4030x von Texas Instruments eignen<br />
sich für diese kritischen Anwendungen, weil sie alle erforderlichen<br />
Funktionen zur Bewältigung dieser Herausforderungen bereitstellen.<br />
Das Bauteil ist für 20, maximal 27 Volt, am Vermittlungsknoten<br />
ausgelegt und hat somit genügend Reserve für 14 Volt Eingangsspannung.<br />
Der Baustein verfügt über Feedforward-Kompensation,<br />
was in nicht geregelten Intermediate-Bus-Architekturen<br />
(IBA) nützlich ist, um schnell auf wechselnde Eingangsspannungen<br />
zu reagieren.<br />
Der PWM-Controller weist Einschaltzeiten von bis zu 40 Nanosekunden<br />
bei 600 Kilohertz auf. Die minimalen Tastverhältnisse<br />
schwanken deshalb abhängig von der Schaltfrequenz: 2,7 bis 3,3<br />
Prozent bei 300 Kilohertz, 5,4 bis 6,6 Prozent bei 600 Kilohertz und<br />
10,2 bis 13,8 Prozent bei 1,2 Megahertz. Eine Stromquelle mit<br />
maixmal 5 Prozent Toleranz am LDRV-Pin sorgt für eine sichere<br />
und genaue Überstromerkennung. Dank eines Temperaturkoeffizienten<br />
von 3000 Parts per Million über den kompletten Tempera-<br />
turbereich des Controllers bleibt die Überstromerkennung nahezu<br />
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Einer Studie zufolge wird jeder zweite<br />
DC/DC-Wandler bei Temperaturen<br />
zwischen +75°C und 100°C oder<br />
-40°C und -55°C betrieben. In diesen<br />
Bereichen, in denen normale Wandler<br />
weder volle Leistung bringen noch<br />
zuverlässig starten, ist die neue<br />
RPP-Familie in ihrem Element.<br />
Schon weit innerhalb der Grenzwerte<br />
gleichen die Vorteile die höheren<br />
Kosten aus. Mit als Kühlkörper<br />
konstruiertem Gehäuse, hohem<br />
Wirkungsgrad, integriertem Class<br />
B-Filter und Isolation bis 3kV setzen<br />
die RPPs Maßstäbe in Leistung<br />
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Bild 4: Bode-Diagramm des I/O-Modules mit 3,3 Volt Ausgangsspannung bei<br />
16,0 Ampere Last und 14,0 Volt Eingangsspannung. 2 Grad Phasenreserve,<br />
100 Kilohertz Regelbandbreite.<br />
temperaturunabhängig. Die Anwendung benötigt eine hohe<br />
Schaltfrequenz, um Maße und Kosten zu reduzieren, allerdings<br />
immer unter Berücksichtigung des benötigten minimalen Tastverhältnisses.<br />
Folgende Lösungen hat TI speziell für diese Anwendung<br />
beim Design der Referenzschaltung berücksichtigt:<br />
■ Nach Möglichkeit kommen nur Keramikkondensatoren am<br />
Ausgang zum Einsatz, insbesondere für 0,7 Volt, um einen<br />
niedrigen Spannungsripple zu erzielen.<br />
■ Maximal 3 Prozent Abweichung der Ausgangsspannung bei einem<br />
Lastsprung von +/- 50 Prozent (von Volllast ausgehend)<br />
lassen sich tolerieren.<br />
■ Implementierung eines dynamisches Voltage-Identification-<br />
Code-Interfaces (VID), um die Ausgangsspannung zwischen<br />
0,7 und 0,9 Volt im Betrieb zu ändern. Dank der hohen Bandbreite<br />
des Fehlerverstärkers (20 MHz) im TPS4030x und der<br />
daraus resultierenden kleinen Ausgangskapazität, lassen sich<br />
die hohen dynamischen Spezifikationen problemlos erfüllen.<br />
Darüber hinaus verfügt der TPS4030x über leistungsstarke Ausgangstreiber,<br />
die Schaltverluste reduzieren und den Wirkungsgrad<br />
besonders bei hohen Ausgangsströmen verbessern.<br />
Die passenden Nex-FETs auswählen<br />
Anschließend hat der Hersteller die Verluste der drei Wandler berechnet,<br />
die für zwei unterschiedliche Schaltfrequenzen entworfen<br />
werden sollten. Diese Berechnungen dienen dazu, die Abweichun-<br />
Wichtige Spezifikationen:<br />
✔ 20, 30, 40 und 50 Watt<br />
✔ -45°C (-55°C) bis +100°C<br />
✔ Wirkungsgrad bis 92%<br />
✔ 2:1 und 4:1 Eingang<br />
✔ Isoliert bis 3kVDC<br />
✔ Class B-Filter integriert<br />
✔ 3 Jahre Gewährleistung
Bild 5: Wärmebild der Multicore-ASIC-PoL-Platine bei 14,0 Volt Eingangsspannung<br />
und 0,7 Volt / 6,0 Ampere am Ausgang. Die Höchsttemperatur liegt<br />
bei 44,1 Grad Celsius.<br />
gen beim Wirkungsgrad der drei PoL-Konverter für verschiedene<br />
Nex-FETs – Texas Instruments Mosfet-Technologie für niedrige<br />
Kapazitäten, hohe Schaltfrequenz und hohe Leistungsdichte – an<br />
unterschiedlichen Bus-Spannungen zu bewerten.<br />
Der Wirkungsgrad der drei Wandler ließ sich mit einer Excel-<br />
Tabelle für verschiedene Kombinationen von Nex-FETs und für<br />
diverse IBS-Werte berechnen. Dabei mussten die Entwickler zwei<br />
Schaltfrequenzen (TPS40303/TPS304: 300/600 Kilohertz), einschließlich<br />
der Verluste in den passiven Komponenten berücksichtigen<br />
(verwendete Induktivitäten: MSS1048-222NLC für 1 Volt bei<br />
6 Ampere), IHLP5050FDEC1R05M01 für 3,3 Volt bei 16 Ampere,<br />
MSS1260-682MLD für 6,3 Volt bei 4 Ampere).<br />
Die Schlussfolgerungen daraus führten zu der Entscheidung,<br />
unterschiedliche Schaltfrequenzen für die drei Wandler zu ver-<br />
wenden:<br />
0,7 bis 0,9 Volt (VID) bei 6 Ampere, fs = 300 Kilohertz<br />
■ (TPS 40303), PMP4709 (Schaltplan in Bild 2)<br />
6,3 Volt bei 4 Ampere, fs = 600 Kilohertz (TPS40306),<br />
■ PMP4711<br />
3,3 Volt bei 16 Ampere, fs = 600 Kilohertz (TPS40306),<br />
■ PMP4713<br />
Folgende Nex-FETs sollten zum Einsatz kommen: High-Side:<br />
CSD 16409Q3 wegen der besten Gesamtleistung (etwa 60 Milliwatt<br />
Verluste, nahezu unabhängig von der Eingangsspannung). Low-<br />
Side: CSD16323Q3 wegen ähnlicher Leistung wie CSD16340Q3,<br />
PowerlinePlus-Wandler<br />
arbeiten bis nahe 100°C<br />
mit voller Leistung.<br />
Das als Kühlkörper<br />
konzipierte Gehäuse<br />
optimiert Wärmetransfer<br />
und Wirkungsgrad.<br />
RPP-Wandler sind auch<br />
mit für Gehäusemontage<br />
geeigneter Kühlplatte<br />
lieferbar.<br />
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
jedoch besserer Preis (237 bis 287 Milliwatt Verluste, von 7 bis 14<br />
Volt Eingangsspannung).<br />
Hohe Flexibilität gewährleisten<br />
Der PWM-Controller und die Mosfets ergeben gemeinsam eine<br />
kompakte Größe von 27 Millimeter. Aus diesem Grund kamen<br />
Nex-FETs für diese Applikation zum Einsatz, auf die die Kriterien<br />
kleines Gehäuse und mittlere Performance zutrafen. Selbstverständlich<br />
können sich die Kriterien von Anwendung zu Anwendung<br />
ändern. Dabei sind in der Regel Aspekte, wie Leistungsdichte,<br />
Wirkungsgrad, Wärmemanagement und Kosten zu beachten,<br />
um den besten Kompromiss für die spezifischen Ziele des jeweiligen<br />
Designs zu erzielen.<br />
Um die größtmögliche Flexibilität auf den entworfenen Leiterplatten<br />
zu erreichen, können diese Nex-FETs unterschiedlicher<br />
Bauform aufnehmen. Hier passen sowohl Nex-FETs im SON-<br />
5X6mm-Gehäuse (kompatibel zu Power-PAK SO-8) als auch im<br />
SON3X3mm-Gehäuse. Somit können für jede spezifische Anwendung<br />
unterschiedliche Nex-FETs unter Einhaltung des erforderlichen<br />
Kompromisses zwischen Leistung und Kosten getestet werden.<br />
Wie bereits erwähnt, dient diese Art von Platine als Designhilfe<br />
für den ersten IC-Testlauf in einer spezifischen Applikation.<br />
Dabei handelt es sich um den typischen Support in Hinsicht<br />
auf Schaltplan, Leiterplattenlayout und Prototyp. Auf diese Weise<br />
hat TI eine universelle Demo-Platine für den TPS4030x-PWM-<br />
Controller entwickelt, die auch für andere Projekte geeignet ist, um<br />
unterschiedliche Nex-FETs unter der Berücksichtigung von Leistung<br />
und Kosten zu vergleichen.<br />
Messungen an den PoL-Wandlern durchführen<br />
Die Wirkungsgradmessung für einen der drei Wandler lassen sich<br />
in Bild 3 ablesen. TI hat den Wandler hinsichtlich der minimalen<br />
und maximalen IBS für den Multicore-ASIC mit 0,7 bis 0,9 Volt<br />
(VID) bei 6 Ampere getestet. Das Bode-Diagramm der Regelschleife<br />
ist in Bild 4 dargestellt. Diese zeigt die hohe Regelbandbreite<br />
von ungefähr 100 Kilohertz, die sich aufgrund der dynamischen<br />
Eigenschaften des TPS4030x erzielen ließ. In Bild 5 weist das<br />
Wärmebild der Platine eine Höchsttemperatur von 44,1 Grad Celsius<br />
auf, wobei die Temperaturen der Induktivität und der High-<br />
Side- sowie Low-Side-FETs fast gleich sind. (eck) n<br />
Die Autoren: Pietro Scalia, EMEA Design Services Engineer<br />
und Matthias Ulmann, EMEA Power Marketing Manager für<br />
den Bereich Telekommunikation, TI in Freising.<br />
PCIM Europe 2011,<br />
Nürnberg<br />
17. bis 19. Mai 2011 -<br />
Halle 12, Stand: 12-751<br />
RECOM Electronic GmbH<br />
Otto-Hahn-Str. 60<br />
D-63303 Dreieich<br />
Tel. +49 6103 30007-0<br />
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www.recom-electronic.com
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
Durstlöscher<br />
Energie durch optimiertes Power-Management sparen<br />
Stetig steigender Energieverbrauch zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Gesellschaftsstrukturen – und<br />
das bei abnehmenden Ressourcen. Um Energie in elektronischen Geräten zu sparen, gilt es, das Power-Management<br />
gezielt unter die Lupe zu nehmen und zu verbessern, wie IDT beweist.<br />
Es ist unbestritten, dass unsere Gesellschaft mehr Energie als<br />
je zuvor verbraucht“, bringt es Lonny Trahan, Director of<br />
Technical Marketing, bei IDT im kalifornischen San Jose,<br />
auf den Punkt. „Durch die Menge an elektronischen Geräten,<br />
die heute verfügbar sind und unserem scheinbar unstillbaren<br />
Hunger nach Energie sowie weiteren überlebensnotwendigen Geräten,<br />
werden unsere natürlichen Energiequellen erschöpft.“ Weiterhin<br />
müssen Handheld-Geräte in der Consumer-Elektronik über<br />
immer mehr Funktionen verfügen, während sie gleichzeitig mit<br />
längerer Batterielaufzeit arbeiten sollen. Deshalb steht die Integration<br />
moderner Energiesparmethoden in aktuellen Geräteentwicklungen<br />
auf der To-Do-Liste vieler Unternehmen. „Bei IDT ist das<br />
Power-Management eine wichtige Komponente im Design all unserer<br />
Bausteine“, betont Lonny Trahan. Die Power-Management-<br />
Methode des Herstellers ist nach eigenen Aussagen ausgeklügelt,<br />
weil sie sich auf die Endanwendungen fokussiert. Warum? „Anstatt<br />
das Power-Management als einen Endmarkt zu betrachten,<br />
sehen wir es als einen Wegbereiter für applikationsoptimierte Lösungen<br />
auf Systemebene“, erklärt Trahan und ergänzt: „Unsere<br />
Power-Management-Technik berührt alle unsere Endmärkte, wie<br />
die Infrastruktur für drahtlose Kommunikation, Persönliches und<br />
Unternehmens-Computing, Video und Displays und tragbare<br />
Consumer-Elektronik.“ Die Kalifornier arbeiten eng mit den relevanten<br />
Zielmärkten zusammen, um den Energiebedarf in Neuentwicklungen<br />
zu senken und die Batterielebensdauer zu verlängern.<br />
Die klassische Power-Management-Lösung betrachten<br />
Um die Verlustleistung zu reduzieren, konzentrieren sich Unternehmen<br />
in der Regel darauf, die elektrischen Parameter einzelner<br />
Power-Management-Bausteine zu optimieren. Mit jedem Design<br />
Wir nutzen unser Know-how<br />
in digitalen Techniken und<br />
im Analog-Bereich, um eine<br />
erfolgreiche integrierte Power-Management-Methode<br />
zu entwickeln:<br />
Lonny Trahan, Director of Technical Marketing bei<br />
IDT San Jose, Kalifornien.<br />
versuchen Hersteller die Ausmaße der einzelnen Chips auf der<br />
Baugruppe zu minimieren und sie gleichzeitig schneller und verlustleistungsärmer<br />
zu machen, bei gleichzeitig niedrigeren Kosten<br />
versteht sich. Diese Methode auf Chip-Ebene läuft jedoch nur auf<br />
stufenweise Einsparungen hinaus und löst so nur einen Teil des<br />
Problems. „Selbst wenn die einzelnen Chips weniger Energie verbrauchen,<br />
wird dem Energieverbrauch des gesamten Systems nur<br />
wenig Beachtung geschenkt“, erläutert Lonny Trahan. „In den letzen<br />
Jahren haben wir den Einsatz serieller Busse aufkommen sehen,<br />
um die Kommunikation zwischen einzelnen Chips oder Subsystemen<br />
auf der Baugruppe zu ermöglichen. Diese Standards für<br />
die Kommunikation zwischen den Chips sind wichtig für die Reduzierung<br />
der Verlustleistung des Systems, benötigen aber in der<br />
Regel teure Komponenten.“<br />
Lösung: Eine Methode auf System ebene für das Power-Management.<br />
Es sind diverse Techniken nötig, um das Power-Management<br />
für das Gesamtsystem erfolgreich auf einen einzigen Chip zu integrieren.<br />
Problem: „Die meisten Firmen sind nur auf einige wenige<br />
dieser Techniken spezialisiert und besitzen nicht das Know-how<br />
und die Expertise, um diese Integration durchzuführen“, weiß Trahan.<br />
Er ist sich sicher: „IDT hat dieses wichtige Know-how.“<br />
54 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Hintergrund-Bild: r.classen - Fotolia
Bild: IDT<br />
Auf einen Blick<br />
Energiesparfaktor Power-Management<br />
Effi zientes Power-Management trägt dazu bei, Energie zu sparen. Klassisches Power-<br />
Management beschäftigt sich damit, die einzelnen Bausteine zu optimieren und effi -<br />
zienter zu gestalten. Das ist nicht genug, meint IDT und hat deshalb einen Systemansatz<br />
entwickelt, der den Energiefl uss insgesamt optimal kontrolliert und steuert.<br />
infoDIREKT www.all-electronics.de 120ejl0211<br />
Das Power-Management integrieren<br />
Die Lösung des Herstellers: Er betrachtet das Power-Management auf System ebene<br />
und stellt fest, dass sich durch Steuern der Energie, die durch das System � ießt,<br />
größere Energieeinsparungen und ein höherer Systemwirkungsgrad erzielen lässt.<br />
„Unser neu vorgestellter IDT P95020 ist eine intelligente Power-Management-Lösung,<br />
die auf den Einsatz in tragbaren Consumer-Elektronik-Produkten, wie Smartphones,<br />
Navigationssysteme, Internet-Zugangsgeräte und E-Books, zielt“, nennt<br />
Lonny Trahan einen Lösungsvorschlag. Der IDT P95020 beinhaltet ein erstklassiges<br />
High-Fidelidy-Audio-Subsystem, Takterzeugung, einen resistiven Touch-Controller,<br />
Treiber für LED-Hintergrundbeleuchtung, einen Li+/Polymer-Batterieladebaustein,<br />
mehrkanalige DC/DC-Wandler und einen hoch-au� ösenden A/D-Wandler<br />
auf einem einzigen Chip, zusammen mit einem eingebetteten Mikrocontroller.<br />
Diese Ein-System-Lösung managt den Energie� uss im gesamten System. Der<br />
Mikrocontroller kann beispielsweise in Echtzeit die Funktionen aller Subsysteme<br />
überwachen und jedes Subsystem ein- oder ausschalten, abhängig davon, was in<br />
Echtzeit gerade geschieht. Wenn ein bestimmtes System nicht arbeitet, kann der<br />
Mikrocontroller es herunterfahren, so dass sich erheblich Energie sparen lässt. Zudem<br />
erfordert die Implementierung dieses Funktionsumfangs die Integration von<br />
seriellen Bussen.<br />
Systemleistung verbessern<br />
Die Power-Management-Architektur erlaubt es dem Mikrocontroller, alle Ressourcen<br />
auf dem Chip zu managen und auch allgemeine Verwaltungsaufgaben<br />
und I/O-Verarbeitung vom Applikationsprozessor auszulagern. Diese Eigenscha�<br />
resultiert nach Herstelleraussagen, zusammen mit programmierbaren Regelungsblöcken<br />
für die Systemenergie und einem Power-Management-Programm auf<br />
dem Chip, in höherer Systemleistung und längerer Batteriebetriebszeit. Ein weiteres<br />
Beispiel: die Power-Smart-Technik, die IDT insbesondere für Displays von<br />
Notebooks und Netbooks entwickelt hat. „IDT stellte die industrieweit erste Einchip-Power-Management-Lösung<br />
vor, die einen Timing-Controller, Power-Mamagement<br />
und LED-Treiber auf einem einzigen Chip integriert“, ist Trahan überzeugt.<br />
Dadurch lassen sich Stückliste und die Ausmaße von Netbooks, Tablet-PCs<br />
und Notebooks reduzieren. Die Lösung integriert einen LVDS-Eingang und Mini-<br />
LVDS-Ausgangs-Timing-Controller mit einem voll-integrierten Power-Management<br />
und einem vierkanaligen LED-Treiber für die LED-Hintergrundbeleuchtung.<br />
Vorteil: Die Power-Smart-Lösung hil� Entwicklern, Geld zu sparen und das<br />
entsprechende Produkt schnell in den Markt einzuführen. (eck) ■<br />
Der Beitrag basiert auf Materialvorlagen von Lonny Trahan von IDT in San Jose, USA.<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Intelligentes<br />
integriertes<br />
Power-Management<br />
trägt erheblich dazu<br />
bei, Energie in<br />
elektronischen<br />
Geräten zu sparen.
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
Der Würfel ist gefallen<br />
Kleinerer und effizienterer Ein-Watt-DC/DC-Wandler dank Würfelform<br />
Auf der Beliebtheitsskala klettert die Surface-Mount-Device-Technologie (SMD) immer weiter nach oben. So auch<br />
im Stromversorgungsbereich. Murata Power Solutions hat einen DC/DC-Wandler entwickelt, der nicht nur auf der<br />
Oberfläche montierbar ist, sondern darüber hinaus mit kleinen Maßen sowie entsprechender Leistung, Isolierung<br />
und Regelung glänzt. Sein Name: Cube, The Cube. Der Name ist Programm.<br />
Mit ihrer Fähigkeit, eine isolierte Low-Power-Stromversorgung<br />
einfach bereitzustellen, wie sie in Anwendungen<br />
zur Prozesssteuerung und in industriellen Kommunikationsschnittstellen<br />
erforderlich ist, wurden gekapselte<br />
DC/DC-Wandler zur Durchkontaktierungsmontage vor<br />
mehr als 20 Jahren immer beliebter“, blickt Ann-Marie Bayliss,<br />
Product Marketing Manager bei Murata Power Solutions in Milton<br />
Keynes, Großbritannien, zurück. Der verfügbare Ein- und Ausgangsspannungsbereich<br />
entwickelte sich schnell weiter, um die<br />
gängigen Anforderungen in der Industrie zu erfüllen. Der Wandel<br />
in SMD-Gehäusen stellt dabei die wichtigste Änderung des ursprünglichen<br />
Produktkonzepts dar. Neuentwicklungen sorgen bei<br />
den SMD-Gehäusen für eine Weiterentwicklung. „Die Entwick-<br />
lung eines kleinen DC/DC-Wandlers, der die heutigen Leistungsanforderungen<br />
erfüllen und auch eine gewisse Zukunftssicherheit<br />
bieten soll, ist nicht einfach“, betont Ann-Marie Bayliss.<br />
Was muss beachtet werden? Zuerst muss sich der Entwickler darüber<br />
im Klaren sein, welche Topologie er wählt, damit die Größeneinschränkungen<br />
der Miniaturisierungsanforderungen erfüllt<br />
werden und gleichzeitig ausreichend Leistung, Isolierung und Regelung<br />
zur Verfügung gestellt werden können. Der gewählte Ansatz<br />
sollte eine Reihe gängiger Ein- und Ausgangsspannungen unterstützen<br />
und idealerweise erweiterbar sein, um mehr Leistung<br />
mit einer ähnlichen Plattform zu erzielen. Eine Isolationsbarriere,<br />
die 1 kV DC widersteht, erfordert eine Transformatorkopplung<br />
mit einer AC-Primärsteuerung und einer Sekundär-Gleichrich-<br />
56 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Großes Bild: r.classen - Fotolia
Bild 1: Die MTU1-Produktreihe verbessert die Möglichkeit der Ausgangslastregelung<br />
erheblich.<br />
tung. Bei dieser Umsetzung müssen allerdings unweigerlich Kompromisse<br />
getroffen werden, da zwischen Bauteilanzahl und Wirkungsgrad<br />
abzuwägen ist.<br />
Zwischen Bauteilanzahl und Wirkungsgrad entscheiden<br />
Der herkömmliche Ansatz mit minimaler Bauteilanzahl basiert auf<br />
einem so genannten Royer-Sättigungsschaltkreis, einer selbst oszillierenden<br />
Push-Pull-Topologie, in der zwei Bipolartransistoren<br />
gegenphasig die Primärtransformatorwindungen ansteuern und<br />
ihre Basisströme von den gegenüberliegenden Enden einer mittig<br />
angezapften Hilfswicklung beziehen. Das Anlegen einer DC-Eingangsspannung<br />
über einen Start-up-Bias-Schaltkreis schaltet einen<br />
Transistor ein, der solange aktiv bleibt, bis der Transformatorkern<br />
in die Sättigung geht sowie die Transistorverstärkungslimits und<br />
alle Transformator-Wicklungsspannungen zusammenbrechen.<br />
Die Restenergie im Transformator sorgt für eine Umkehrung<br />
der Polarität der Wicklungsspannungen, was den ersten Transistor<br />
abschaltet und den zweiten mit einer Bias-Spannung auf den Aktivzustand<br />
vorbereitet. Dieser sorgt dann für die Sättigung seiner<br />
zugewiesenen Wicklungen. Der Vorgang wiederholt sich, um eine<br />
Schwingung mit einer Frequenz zu erhalten, die proportional zur<br />
Eingangsspannung ist. Dabei entsteht eine reckteckförmige Ausgangsspannung<br />
für die Gleichrichtung.<br />
Dieser grundlegende Schaltkreis hat mehrere Nachteile, allen<br />
voran fehlt die Regelungsmöglichkeit. Die Ausgangsspannung ist<br />
eine Funktion der Eingangsspannung, interner Verluste und dem<br />
Windungsverhältnis des Transformators. Hinzu kommt ein<br />
schlechter Wirkungsgrad durch Halbleiterschalt- und Magnetkernverluste<br />
bei den hohen Frequenzen, die kleine Transformatoren<br />
erfordern. Zu den Variationen dieser Technik zählt eine Ände-<br />
Bild 2: Punktet mit quadratischer Bauform: der MTU1.<br />
HMS<br />
Open-Loop-Technologie auf höherem Niveau:<br />
Mit einem SMD-Stromwandler<br />
• automatische Montage<br />
• spezieller, integrierter LEM-ASIC<br />
• Mikrocontroller oder A/D-Wandler kompatibel,<br />
interne Referenz außen zugänglich oder<br />
extern überschreibbar, unipolare<br />
5-V-Versorgung<br />
• verbesserte Offset- und Verstärkungs-Drift<br />
sowie erhöhte Linearität im Vergleich zur<br />
herkömmlichen Open-Loop-Technologie<br />
• URef IN/OUT am gleichen Anschluss<br />
• 8 mm Luft- und Kriechstrecke + CTI 600<br />
• sehr geringe Einfügungsverluste im Messkreis<br />
• mehrere Strombereiche von 5 bis 20 A eff<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011 57<br />
PCIM<br />
Europe 2011<br />
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Serienreif:<br />
Der SMD-Strommesswandler<br />
von LEM
Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
Bild 3: Die DC/DC-Wandler erreichen oder übertreffen 80 Prozent Wirkungsgrad ab etwa 40 Prozent der zur Verfügung stehenden Ausgangsleistung.<br />
rung des Schaltkreises, um eine verlustbehaft ete Kernsättigung zu<br />
vermeiden. „Damit ergibt sich potenziell ein höherer Wirkungsgrad“,<br />
erklärt Ann-Marie Bayliss, muss aber einräumen: „allerdings<br />
auf Kosten der Komplexität und Größe.“<br />
Elektrische Spezifi kationen optimieren<br />
Durch die Kombination proprietärer Schaltkreisverbesserungen<br />
und moderner Bauteilfertigungstechniken sind Entwickler in der<br />
Auf einen Blick<br />
Anforderungen bei DC/DC-Wandlern in<br />
SMD-Technologie<br />
SMD-Komponenten sind in der Regel schnellen und vor allem hohen<br />
Temperaturanstiegen ausgeliefert. Hier spielt die Feuchtigkeitsaufnahme<br />
eine wichtige Rolle. Daher hat Murata Power Solutions seine<br />
„tiny“ Wandlerserie MTU1– auch aufgrund seiner quadratischen Form<br />
the cube genannt – für MLS1 ausgelegt. Des Weiteren punktet der effi<br />
ziente Baustein mit optimierten technischen Spezifi kationen, wie eine<br />
optimierte Lastregelung und verbesserte Ringmagneten.<br />
infoDIREKT www.all-electronics.de 114ejl0211<br />
Lage, die Lastregelung eines solchen Wandlers zu verbessern. Die<br />
Mitarbeiter des Herstellers konnten die Lastregulierungs-Performance<br />
des MTU1 auf maximal -4 bis +5,5 Prozent von 10 Prozent<br />
Volllast aufwärts optimieren. Im Vergleich dazu erzielten frühere<br />
Baureihen -7,5 bis +10 Prozent, wie in Bild 1 zu sehen. In vielen<br />
Anwendungen macht eine Lastregelung ineffi ziente und platzraubende<br />
lineare Nachregelungsstufen überfl üssig. Gleichzeitig trägt<br />
eine Verbesserung des Ringmagneten im Baustein zu einem besseren<br />
Wirkungsgrad bei, der zwischen 83 und 88 Prozent liegt. Darüber<br />
hinaus wurde die Schaltfrequenz von 110 auf 82 kHz für<br />
MTU1-Wandler mit 5-V-Eingang und auf 90 kHz für Varianten<br />
mit 12-V-Eingang gesenkt. Das sorgt ebenfalls für eine Minimierung<br />
der dynamischen Verluste. Bild 3 zeigt, wie die Wirkungsgradkurven<br />
80 Prozent erreichen oder übertreff en – und das bei<br />
etwa 40 Prozent der Ausgangsleistung. Die Kurven bleiben ab 50<br />
Prozent aufwärts nahezu fl ach.<br />
Der höhere Wirkungsgrad drückt sich direkt in einer etwa 56<br />
Prozent niedrigeren internen Verlustleistung aus, was Hot-Sports<br />
minimiert und die Zuverlässigkeit erhöht. Auch die Wärmelast des<br />
Gesamtsystems lässt sich somit minimieren. Die MTU1-Baureihe<br />
ist für einen Betriebstemperaturbereich von -40 bis +85 °C ausgelegt.<br />
Zu den weiteren Verbesserungen in Hinsicht auf die elektrische<br />
Leistungsfähigkeit zählt ein von 30 mA(SS) auf 5 bis 6 mA<br />
Bilder: Murata Power Solutions
gesenkter Brummstrom und eine um das zwei- bis dreifache niedrigere<br />
Isolationskapazität. „Damit vereinfachen sich auch die Anforderungen<br />
an die Eingangsfilterung“, betont Ann-Marie Bayliss.<br />
„Die geringere Kapazität isoliert den Ein- und Ausgang noch mehr<br />
und macht den Wandler weniger anfällig für eine Rauschübertragung<br />
über seine Isolationsbarriere, was sonst empfindliche Lasten<br />
stören könnte.“<br />
Die Stellfläche reduzieren<br />
„Die wichtigste Verbesserung der MTU1-Serie liegt in der neuen<br />
Stellfläche“, verkündet Ann-Marie Bayliss nicht ganz ohne Stolz.<br />
Murata PS gelangt es, das Maß 12,7 mal 11,7 Millimeter für Wandler<br />
nach Industriestandard auf 9,10 mal 6,08 Millimeter zu reduzieren.<br />
Das entspricht einer Grundfläche von 0,69 cm² oberhalb<br />
der Anschlüsse und der effektiven Leistungsdichte 1,71 W/cm³.<br />
Der würfelähnliche Aufbau hat Abmessungen von 8,2 mal 8,4 mal<br />
8,5 Millimeter. Bild 4 zeigt die zum Patent angemeldete Open-<br />
Frame-Konstruktion des RoHS-konformen MTU1-Gehäuses. Das<br />
Material entspricht dabei der Spezifikation nach UL 94V-0.<br />
Bild 4: Das würfelförmige Gehäuse<br />
des MTU1 erzielt MSL1-Rating und<br />
vereinfacht die automatisierte Montage.<br />
Der Kopf sagt ja<br />
Und der Bauch? Was manchen nicht so wichtig ist, das pfl egen wir seit Generationen: Uns reicht es nicht,<br />
für die Aufgaben unserer Kunden eine passende Lösung zu bieten. Wir wollen die beste. Zum Beispiel bei<br />
hoch effi zienten Stromversorgungen wie primärgetakteten Schaltnetzteilen, ob in der Standardreihe oder<br />
als kundenspezifi sche Entwicklung. Aber auch bei allen Netzgeräten und Transformatoren.<br />
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Stromversorgungen und<br />
Powermanagement<br />
Durch die flache Oberseite der<br />
Würfelform ist eine einfache<br />
Handhabung gewährleistet:<br />
Ann-Marie Bayliss, Product Marketing Manager,<br />
Murata Power Solutions in Milton Keynes,<br />
Großbritannien.<br />
MSL1-Grad mit fertigungsrelevanten<br />
Designaspekten erzielen<br />
Im Gegensatz zu den kunststoffgekapselten Gehäusen der Wandler<br />
nach Industriestandard weist die Zusammensetzung des MTU1-<br />
Gehäuses einen Moisture-Sensitivity-Level von 1 auf (MSL). Die<br />
Feuchtigkeitsaufnahme/-bindung ist bei vielen SMD-Komponenten<br />
ein wichtiger Aspekt, weil sie zu großen Belastungen führen<br />
kann, wenn das Bauteil schnellen und hohen Temperaturanstiegen<br />
unterzogen wird. Das kann beispielsweise beim bleifreien Löten in<br />
Reflow-Prozessen der Fall sein, bei denen Spitzentemperaturen bis<br />
zu 245 °C erreicht werden. Das dabei auftretende Ausgasen kann<br />
den Wandler leicht zerstören und ist allgemein als so genanntes<br />
Popcorn-Cracking, Rissbildung, bekannt.<br />
Die Komponentenhersteller klassifizieren die Feuchtigkeitsempfindlichkeit<br />
ihrer Bauteile auf einer Skala. Der IPC/Jedec-Standard<br />
J-STD-20 weist die Raten 1 bis 6 auf, wobei MSL1 bedeutet, dass<br />
das Bauteil immun gegen Rissbildung ist – unabhängig von der<br />
Feuchtigkeitseinwirkung. Das Gehäuse des MTU1 muss nicht vorgehärtet<br />
werden, wie es bei Bauteilen mit einer Klassifizierung unter<br />
MSL1 regelmäßig erforderlich ist und sich negativ auf deren<br />
Lötbarkeit auswirkt. Mit MSL1 sind auch keine teuren Maßnahmen<br />
in Bezug auf Handhabung und Lagerung erforderlich. „Und<br />
die Open-Frame-Konstruktion des MTU1 sorgt für einen sicheren<br />
und zuverlässigen Reflow-Lötprozess, bei dem interne Lötbrücken<br />
vermieden werden“, unterstreicht Ann-Marie Bayliss. „Durch die<br />
flache Oberseite der Würfelform ist eine einfache Handhabung mit<br />
Standard-Vakuum-Pick&Place-Automaten gewährleistet.“ (eck) n<br />
Der Beitrag baisert auf Textmaterial von Ann-Marie Bayliss, Product<br />
Marketing Manager bei Murata Power Solutions im britischen Milton Keynes.
Passive und E-Mechanik<br />
Das heiße Eisen schmieden<br />
Weichmagnetische Werkstoffe verbessern<br />
Entstöreigenschaften stromkompensierter Drosseln<br />
In der Elektronik und Elektrotechnik haben weichmagnetische Werkstoffe an Bedeutung<br />
gewonnen. Die Vacuumschmelze hat für viele Applikationsfelder, wie erneuerbare<br />
Energien, diverse Legierungen entwickelt. Diese tragen zur verlustarmen Energieübertragung<br />
bei oder sorgen für einen störungsfreien Betrieb elektronischer Geräte.<br />
Autor: Roman Klinger<br />
60 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bild: Valeriy Lebedev - Fotolia
Hochwertige weichmagnetische Legierungen sind in der<br />
Regel von außen nicht sofort sichtbar, erfüllen aber wichtige<br />
Funktionen. Insbesondere Ringbandkerne aus der<br />
nanokristallinen Legierung Vitroperm haben sich auf<br />
Grund ihres Eigenscha� spro� ls in stromkompensierten Drosseln<br />
(SKD) bei der Entstörung elektronischer Geräte bewährt. Neben<br />
einer hohen Dämpfung im niederfrequenten Bereich zeichnen sich<br />
die SKDs durch gute Hochfrequenzdämpfungseigenscha� en aus.<br />
Im Vergleich zu Drosseln mit Ferritkernen ergibt das breitbandige<br />
Entstörverhalten im Zusammenspiel<br />
mit den entsprechenden thermischen<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Auf einen Blick<br />
Eigenscha� en spürbare Vorteile bei der<br />
Filterauslegung und ermöglicht zuverlässige<br />
Funkentstör� lter.<br />
Unter bestimmten Bedingungen lassen<br />
sich in vielen Fällen einstu� ge EMV-<br />
Filter an Stelle von zweistu� gen Versionen<br />
realisieren und damit die Anzahl<br />
der passiven Komponenten, die Systemkosten<br />
und die Baugröße reduzieren.<br />
Durch die Verwendung kostengünstiger<br />
Legierungsbestandteile auf Eisen-Basis<br />
und moderner Großserienproduktion<br />
hat sich Vitroperm bereits in vielfältigen<br />
Applikationen als wettbewerbsfähige<br />
Universallösung für EMV-Probleme<br />
etabliert. Hauptanwendungsfelder für<br />
nanokristalline SKDs: Schaltnetzteile, unterbrechungsfreie Stromversorgungen,<br />
Schweißgeräte, Solarwechselrichter, Windkra� anlagen<br />
und Frequenzumrichter. Die nanokristallinen Vitroperm-<br />
Legierungen sind Werksto� e auf der Basis von Eisen, Silizium und<br />
Bor mit Zusätzen von Niob und Kupfer. Sie lassen sich mit Hilfe<br />
der Rascherstarrungstechnologie als dünne Bänder in einem<br />
Schritt in ihrer Enddicke von zirka 20 µm herstellen.<br />
Die Details betrachten<br />
Auf speziellen Wickelmaschinen werden die Bänder zu Ringbandkernen<br />
im Abmessungsbereich von 2 bis 600 mm weiterverarbeitet.<br />
Zur Ausbildung der nanokristallinen Mikrostruktur unterzieht<br />
der Hersteller die im Herstellzustand noch amorphen Bänder einer<br />
Wärmebehandlung bei 500 bis 600 °C. Dabei entsteht eine<br />
Zweiphasenstruktur mit feinkristallinen Körnern, die in<br />
eine amorphe Restphase eingebettet sind.<br />
Dieses strukturelle Merkmal ist die Voraussetzung,<br />
um hohe Permeabilität und kleine Koerzitivfeldstärke<br />
zu erreichen. Daneben sorgen eine niedrige<br />
Banddicke und der elektrische Widerstand von 1,1<br />
bis 1,2 µΩm für kleinstmögliche Wirbelstromverluste<br />
und einen ausgezeichneten Frequenzgang<br />
Auf das richtige Material kommt es an<br />
Nicht nur in der Leistungselektronik spielt das richtige Material<br />
eine wichtige Rolle, auch bei passiven Bauelementen<br />
sorgt es für erhebliche Verbesserungen. Weichmagnetische<br />
Werkstoffe, wie das von der Vacuumschmelze entwickelte<br />
Vitroperm, helfen bei einem störungsfreien Betrieb elektronischer<br />
Geräte und tragen zur verlustarmen Energieübertragung<br />
bei. Insbesondere die nanokristallinen stromkompensierten<br />
Drosseln profi tieren von herausragenden thermischen<br />
Eigenschaften und Sättigungsverhalten.<br />
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Passive und E-Mechanik<br />
Stromkompensierte Drosseln punkten mit einer hohen Dämpfung im nieder-<br />
und hochfrequenten Bereich.<br />
der Permeabilität. Diese Kombination verknüpft mit einer Sättigungsflussdichte<br />
von 1,2 Tesla sowie günstige thermische Eigenschaften<br />
machen das nanokristalline weichmagnetische High-<br />
Tech-Material Vitroperm zur Lösung für EMV-Probleme, die konventionellen<br />
Ferriten und amorphen Werkstoffen in vielen Punkten<br />
überlegen ist.<br />
Im Vergleich: Vitroperm versus Ferrit<br />
Vitroperm unterscheidet sich in seinen Eigenschaften ganz wesentlich<br />
von herkömmlichen Ferritmaterialien. Um zu einer optimalen<br />
Lösung zu kommen, muss dieser Fakt bei der Filterauslegung<br />
berücksichtigt werden. Die Permeabilität von Vitroperm<br />
500F liegt im niederfrequenten Bereich deutlich höher als die<br />
von Ferrit. Zu höheren Frequenzen zeigen die nanokristallinen<br />
Materialien einen weniger starken μ-Abfall. Bei Ferriten weist<br />
μ(f) einen flachen Verlauf in dem Bereich von einigen hundert<br />
Kilohertz bis etwa einem Megahertz auf. Hier bestimmt μ’ die<br />
Dämpfungseigenschaften und die Induktivität L dominiert für<br />
die Impedanz |Z|. Liegt die Eigenresonanz der Drossel in diesem<br />
Frequenzbereich, so ist die Dämpfungskurve schmalbandig und<br />
die Dämpfung erfolgt vor allem durch Reflexion des Störsignals.<br />
Erst oberhalb von 1 MHz übernimmt Re(Z) den Hauptanteil der<br />
Dämpfung und μ’’ dominiert das Geschehen. Liegt die Eigenresonanz<br />
in diesem Bereich, wird die Dämpfungskurve zunehmend<br />
breitbandiger.<br />
Bei Vitroperm reicht der flache Bereich von μ(f) je nach Permeabilitätsniveau<br />
bis zu Frequenzen von einigen zehn Kilohertz. Die<br />
Dämpfung beziehungsweise die Impedanz wird folglich bereits bei<br />
diesen Frequenzen von Re(Z) dominiert und erfolgt im EMV-relevanten<br />
Bereich oberhalb der 150 kHz immer breitbandig. Die Induktivität<br />
spielt nur eine untergeordnete Rolle und beschreibt das<br />
Dämpfungsverhalten nur anteilig. Maßgeblich ist der komplette<br />
Betrag der Impedanz. Die für Ferritdrosseln mögliche Näherung<br />
|Z|=ωL ist für Vitroperm-Drosseln nicht möglich: hier gilt |Z|>>ωL.<br />
Die Dämpfung erfolgt weniger durch Reflexion, sondern vor allem<br />
durch Absorption des Störsignals.<br />
Im Blickpunkt: Impedanz und Wärmeverhalten<br />
Eine hohe Impedanz lässt sich besser durch den Einsatz eines<br />
hochpermeablen Kernmaterials erzielen als durch eine Erhöhung<br />
der Windungszahl, weil eine kleine Windungszahl zu einer niedrigen<br />
Wicklungskapazität und dadurch zu verbesserten HF-Eigenschaften<br />
führt.<br />
Beispiel: Mit optimierten und kapazitätsarmen Drosseln der Vacuumschmelze<br />
lassen sich bei gleichem Materialeinsatz deutlich<br />
Die Einfügedämpfung einer Drossel aus Vitroperm 500F bleibt im Temperaturbereich<br />
von -40 bis über 150 °C nahezu temperaturunabhängig.<br />
Die Werkstoffeigenschaften<br />
von Vitroperm<br />
auf einen Blick.<br />
bessere Hochfrequenzeigenschaften erreichen. Die Sättigungsflussdichte<br />
von Vitroperm ändert sich im Anwendungstemperaturbereich<br />
bis 150 °C um wenige Prozent, während Mangan-Zink-<br />
Ferrite bis 100 °C um bis zu 40 Prozent abfallen. Durch die hohe<br />
Curie-Temperatur von mehr als 600 °C darf die maximale Arbeitstemperatur<br />
von Vitroperm zeitlich befristet 180 bis 200 °C erreichen.<br />
Die Einfügedämpfung oder auch die Impedanz einer Drossel<br />
aus Vitroperm 500F bleibt im Temperaturbereich von minus 40 bis<br />
über plus 150 °C nahezu temperaturunabhängig. Bei Ferritdrosseln<br />
ist mit steigender Temperatur eine deutliche Abnahme der<br />
Einfügedämpfung zu verzeichnen.<br />
Das Sättigungsverhalten betrachten<br />
Durch hohe Induktivitäten in kompakten Drossel- und Kernabmessungen<br />
erhöht sich allerdings die Empfindlichkeit gegen unsymmetrische<br />
Magnetisierungsbedingungen, die durch Common-<br />
Mode, Unsymmetrie- oder Ableitströme verursacht werden. Bei<br />
Vitroperm wirkt sich die im Vergleich zu Ferriten ungefähr dreimal<br />
höhere Sättigungsflussdichte von 1,2 Tesla äußerst vorteilhaft<br />
aus. Der Entwickler muss jedoch das für den spezifischen Anwendungsfall<br />
passende μ-Niveau auswählen, um eine sättigungsfeste<br />
Lösung zu finden.<br />
Fazit: Die Materialeigenschaften nanokristalliner Kernwerkstoffe<br />
ermöglichen stromkompensierte Drosseln mit hoher Induktivität<br />
bei niedrigen Windungszahlen. Deshalb eignen sich Vitroperm-<br />
Drosseln bei hohen Strömen und bei hohen Spannungen gleichermaßen.<br />
Das Hanauer Unternehmen stellt weiterführende Informationen<br />
zu Kernen und stromkompensierten Funkentstördrosseln<br />
in seiner Applikationsschrift „Nanokristallines Vitroperm – EMV-<br />
Produkte“ zur Verfügung. (eck) n<br />
Der Autor: Roman Klinger, Produktmarketing Industrie-<br />
Anwendungen Kerne und Bauelemente bei der<br />
Vacuumschmelze in Hanau.<br />
62 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bilder: Vacuumschmelze
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Born to protect<br />
Wärmeschutzbausteine verhindern<br />
Power-FET-Ausfälle im Kfz<br />
In Automotive-Umgebungen sind Leistungsmosfets<br />
nicht nur extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt,<br />
sondern müssen auch hohen mechanischen<br />
Belastungen standhalten. Kein Wunder, dass diese im<br />
Laufe der Zeit ausfallen können. Damit das System<br />
nicht leidet, hat TE Connectivity (ehemals Tyco Electronics)<br />
den RTP-Baustein entwickelt: Eine Schutzkomponente,<br />
die den Strom unterbricht, wenn der<br />
Mosfet ausfällt. Autor: Werner Gretzke<br />
64 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bild: khz - Fotolia
Die stetig wachsende Nachfrage nach Elektronik, die sich<br />
in anspruchsvollen Umgebungen, beispielsweise unter<br />
der Motorhaube und in rauen industriellen Anwendungen<br />
einsetzen lässt, steigert den Bedarf an modernen<br />
Mate rialien und e� zienten Leistungskomponenten. Hochleistungsanwendungen<br />
bei hohen Temperaturen stellen hohe Anforderungen<br />
an Leistungselektroniksysteme. Das kann unter Umständen<br />
schwerwiegende Wärmeprobleme zur Folge haben, wenn<br />
Komponenten, wie Leistungs-Felde� ekttransitoren (Power-FETs),<br />
Kondensatoren, Widerstände oder integrierte Schaltungen diesen<br />
rauen Umgebungen lange ausgesetzt sind.<br />
In Automotive-Umgebungen sind Power-FETs routinemäßig<br />
extremen Temperaturschwankungen und hoher thermo-mechanischer<br />
Belastung ausgesetzt. Intermittierende Kurzschlüsse, kalte<br />
Betriebsumgebungen, hohe Lichtbögen oder Kurzschluss-Spitzen<br />
sowie induktive Lasten und mehrere Kurzschlüsse können im Laufe<br />
der Zeit zu Ermüdungserscheinungen des Bausteins führen. Obwohl<br />
die Leistungsbausteine zunehmend robuster designt werden,<br />
sind sie anfällig für Ausfälle. Diese können in der Regel sehr schnell<br />
eintreten, wenn die Nennwerte der Leistungsbausteine überschritten<br />
werden. Bei Überschreiten der maximalen Betriebsspannung<br />
eines Power-FET erfolgt ein Lawinendurchbruch. Wenn die Energie<br />
in der transienten Überspannung oberhalb der nominalen Lawinenenergie<br />
liegt, versagt der Baustein. Dies erzeugt ein destruktives<br />
thermisches Ereignis, das Rauch oder Flammen erzeugt oder<br />
dazu führen kann, dass sich der Baustein selbstständig entlötet.<br />
Problem: Schwachstellen in der Leistungskomponente<br />
Ein Vergleich der Power-FET-Ausfallraten im Verlauf der Zeit<br />
zeigt, dass Bausteine in rauen Umgebungen höhere PPM-Ausfallraten<br />
aufweisen. Nach fünf Jahren Einsatz kann der Unterschied<br />
größer als ein Faktor von zehn sein. Obwohl ein Power-FET anfängliche<br />
Tests bestehen kann, ist erwiesen, dass unter bestimmten<br />
Bedingungen zufällig verteilte Schwachstellen in der Leistungskomponente<br />
einen Ausfall während des Einsatzes verursachen<br />
können. Selbst in Situationen, in denen die Bausteine innerhalb<br />
der angegebenen Betriebsbedingungen arbeiten, ließen sich zufällig<br />
verteilte und unvorhersagbare resistive Kurzschlüsse bei unterschiedlichen<br />
Widerstandswerten beobachten. Der Ausfall im resistiven<br />
Modus ist besonders von Bedenken – für die Power-FETs<br />
und die Leiterplatten. Bereits 10 Watt können eine lokalisierte<br />
Heißstelle von mehr als 180 Grad Celsius erzeugen, was deutlich<br />
über der typischen Glasübergangstemperatur einer Leiterplatte<br />
von 135 Grad Celsius liegt. Das beschädigt die Epoxidstruktur der<br />
Leiterplatte und verursacht ein thermisches Ereignis.<br />
Bild 1: Ein Power-FET-Ausfall im resistiven Modus kann zu<br />
unsicheren Übertemperaturzuständen führen.<br />
Auf einen Blick<br />
Passive und E-Mechanik<br />
Wenn Power-FETs im Automotive ausfallen...<br />
...entstehen dennoch keine Schäden durch thermische Instabilität. In<br />
Automotive-Umgebungen herrschen nicht nur extrem raue Temperaturen<br />
vor, auch die thermo-mechanische Belastung ist nicht ohne. So führen<br />
unter anderem Kurzschlüsse, Lichtbögen oder induktive Lasten zu<br />
Ermüdungserscheinungen im Leistungsmosfet. Und trotz robusten Designs<br />
ist die Leistungskomponente vor Ausfällen nicht gefeit. Der RTP-<br />
Schutzbaustein von Tyco Electronics schafft hier Abhilfe. Er sorgt dafür,<br />
dass keine Schäden durch Voll- oder resistive Kurzschlüsse entstehen,<br />
was dem Gesamtsystem zu Gute kommt.<br />
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Bild 1 beschreibt ein Szenario, in dem ein ausgefallener Power-<br />
FET keinen harten kurzen Überstromzustand generiert, sondern<br />
einen resistiven Kurzschluss. Folge: Es werden unsichere Temperaturen<br />
durch I2R-Erwärmung erzeugt. In diesem Fall ist der resultierende<br />
Strom unter Umständen nicht hoch genug, um eine Standardsicherung<br />
durchzubrennen und thermische Instabilität auf<br />
der Leiterplatte zu stoppen.<br />
Lösungen entwickeln: Der RTP-Baustein<br />
Aufgrund der starken Nachfrage nach einem robusten und zuverlässigen<br />
SMD-Baustein, der thermische Schäden infolge eines Versagens<br />
der Leistungselektronik verhindern kann, hat TE Connectivity<br />
(ehemals Tyco Electronics) einen Re� owable-� ermal-Protection-Baustein<br />
(RTP) entwickelt und vor kurzem in den Markt eingeführt.<br />
Dieser sekundäre Wärmeschutzbaustein kann redundante<br />
Power-FETs, Relais und schwere Kühlkörper ersetzen, die normalerweise<br />
in Elektronikdesigns im Kfz- und Industriebereich zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Wenn ein Leistungskomponentenversagen oder ein Leiterplattendefekt<br />
unsichere Übertemperaturzustände erzeugt, unterbricht<br />
der RTP-Baustein den Strom und verhindert thermische Instabilität,<br />
die kritische Schäden verursachen kann. Die Komponente ö� -<br />
net sich bei 200 Grad Celsius: Das liegt über den normalen Betriebstemperaturen,<br />
aber unter den Aufschmelztemperaturen von<br />
bleifreien Lötmitteln. Bild 2 verdeutlicht, dass der RTP-Baustein<br />
die FET-Temperatur verfolgt und den Schaltkreis ö� net, bevor eine<br />
langsame thermische Instabilität einen unerwünschten thermischen<br />
Zustand auf der Leiterplatte erzeugt, wenn der Baustein in<br />
Reihe auf der Stromleitung in der Nähe des FET integriert wird.<br />
Bild 2: Bei einer langsamen thermischen Instabilität verfolgt der RTP200-Baustein die<br />
Power-FET-Temperatur, bis der Baustein den Schaltkreis bei 200 Grad Celsius öffnet.<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011 65<br />
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Alle eingetragenen Warennamen sind eingetragene Warenzeichen der jeweiligen Hersteller!<br />
Verhindert Schäden durch thermische Instabilität: Die Schutzkomponente<br />
RTP (Reflowable Thermal Protection).<br />
Funktionsweise betrachten<br />
Die Öffnungstemperatur des RTP-Bausteins von 200 Grad Celsius<br />
verhindert falsche Aktivierungen und verbessert die Systemzuverlässigkeit,<br />
weil dieser Wert oberhalb des normalen Betriebsfensters<br />
der meisten, normal funktionierenden Elektronik liegt, aber unterhalb<br />
des Schmelzpunkts von bleifreien Lötmitteln. Der Baustein<br />
wird somit nicht geöffnet, wenn die umliegenden Komponenten in<br />
ihrem Zieltemperaturbereich arbeiten. Allerdings wird er geöffnet,<br />
bevor eine Komponente ausgelötet wird und das potenzielle Risiko<br />
von zusätzlichen Kurzschlüssen entsteht. Damit beim Einsatz der<br />
Komponente die Öffnung bei 200 Grad Celsius funktioniert, verwendet<br />
sie ein einmaliges elektronisches Aktivierungsverfahren,<br />
um thermisch empfindlich zu werden. Vor der Aktivierung kann<br />
der Baustein drei Aufschmelzschritte von bleifreien Lötmitteln<br />
standhalten, ohne sich zu öffnen. Das Timing der elektronischen<br />
Aktivierung wird vom Anwender bestimmt und lässt sich so konfigurieren,<br />
dass die Aktivierung automatisch beim Einschalten des<br />
Systems oder während der Systemtests erfolgt.<br />
Fazit<br />
Der RTP-Baustein schützt vor Schäden durch thermische Instabilität,<br />
die durch ausgefallene FETs, Kondensatoren, integrierte<br />
Schaltungen, Widerstände und andere Komponenten, die Risse<br />
bilden oder korrodieren können, verursacht werden. Die thermische<br />
Empfindlichkeit des Bausteins ist von Vorteil, weil in manchen<br />
Fällen ausgefallene Leistungskomponenten keinen Vollkurzschluss-Überstromzustand<br />
erzeugen können. Folge: Es wird ein<br />
resistiver Kurzschluss erzeugt, der von einer herkömmlichen Sicherung<br />
nicht geöffnet werden kann. Diese Art von Ereignis verringert<br />
beispielsweise den Laststrom, kann jedoch trotzdem thermische<br />
Instabilität verursachen. Der RTP-Baustein verhindert<br />
Schäden, die sowohl durch Vollkurzschlüsse als auch resistive<br />
Kurzschlüsse verursacht werden. (eck) n<br />
Der Autor: Werner Gretzke, Vertriebsdirektor EMEA bei TE<br />
Connectivity, Schaltungsschutzbausteine in Dreieich.<br />
66 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
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Oszillationsfrequenz und Stabilität erhöhen<br />
Für Ausbau und Entwicklung schneller<br />
Kommunikationsnetze und großer Kapazitäten<br />
sind hohe Frequenzen und ein niedriger<br />
Jitter wichtige Merkmale für die Taktgeber<br />
in LAN-und SAN-Geräten, die an<br />
Hochgeschwindigkeits-Kommunikationsnetzwerken<br />
angeschlossen sind, zum Beispiel<br />
8 GBit/s Fibre Channel und 10 GBit/s<br />
Ethernet. Um die Stabilität der Kommunikation<br />
sicherzustellen, werden niedrige<br />
Spannungspegel benötigt, beispielsweise<br />
LVDS und LV-PECL. „Dafür sind<br />
zuverlässige Oszillatoren erforderlich,<br />
die einen stabilen Betrieb über<br />
lange Zeiträume gewährleisten“, erklärt<br />
Stefan Hartmann, Leiter der<br />
QD-Abteilung bei Epson Europe<br />
Electronics in München. Für diese<br />
Anforderung hat Epson SAW-Oszillatoren<br />
mit Differenzialausgabe<br />
entwickelt. Die 5,0 mal 3,2 mal 1,4<br />
mm große Produktfamilie EG-<br />
2121/2102CB punktet mit einer<br />
hohen Stabilität und einer hohen<br />
Die Oszillatoren punkten mit kleiner<br />
Baugröße und weniger Stromverbrauch<br />
im Vergleich zu Vorgängermodellen.<br />
Oszillationsfrequenz von mehr als<br />
100 MHz. Damit konnte der Hersteller<br />
nicht nur die Grundfläche<br />
im Vergleich zu Vorgängermodellen<br />
um 50 Prozent reduzieren, sondern<br />
auch die Frequenzen erhöhen<br />
und die Stabilität verbessern. Die<br />
Oszillatoren unterstützen die <strong>Ausgabe</strong><br />
von 2,5 und 3,3 Volt LVDS<br />
und LV-PECL mit 50 Prozent weniger<br />
Stromverbrauch als ältere<br />
Generationen.<br />
Die Bausteine oszillieren mit<br />
Grundfrequenzen im Bereich von<br />
100 bis 700 MHz. Sie zeichnen<br />
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sich sowohl durch hohe Störunempfindlichkeit<br />
als auch durch hohe Stabilität aus:<br />
der Phasenjitter beträgt 0,5 ps bei einer<br />
Frequenztoleranz von ± 50 x 10 -6 .<br />
Die Oszillatoren verfügen über einen<br />
integrierten SAW-Resonator, der gegen<br />
Ausfälle durch Staubpartikel und andere<br />
Fremdkörper resistent ist. Der Regulator<br />
korrigiert Schwankungen in der externen<br />
Stromversorgung. Der Betriebstemperaturbereich<br />
rangiert standardmäßig von<br />
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Leistungswiderstände in Windkraftanlagen einsetzen<br />
Windkraftanlagen sind auf langlebige und<br />
robuste Komponenten angewiesen – ein<br />
Austausch ist nämlich kostenintensiv. Das<br />
gilt auch für passive Bausteine. Die Leistungswiderstände<br />
in Drahttechnologie des<br />
in Korb am Neckar ansässigen Unternehmens<br />
Metallux sorgen dafür, dass Windkraftanlagen<br />
nicht die Puste ausgeht.<br />
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Komponenten, wie Leistungswidersänden.<br />
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nach betriebsbedingten Stillstandzeiten<br />
kümmern sich die für diesen Einsatzbereich<br />
entwickelten Komponenten, um eine<br />
optimale Temperierung der Leistungselektronik<br />
des Systemlieferanten Converteam<br />
für seine Onshore-Windturbinen zu gewährleisten.<br />
Für die unter extremen Witterungsbedingungen<br />
arbeitenden Windturbinen<br />
müssen Vorkehrungen für einen<br />
dauerhaft fehlerfreien Betrieb getroffen<br />
werden. So erfasst unter anderem ein komplexes<br />
System von Temperatursensoren die<br />
jeweiligen Betriebszustände und sorgt dafür,<br />
dass alle elektronischen Komponenten<br />
bei Umgebungstemperaturen unter null<br />
Grad arbeiten können. Denn bei betriebsbedingten<br />
Stillstandzeiten kühlen die Aggregate<br />
nicht selten auf Temperaturen weit<br />
unter dem Gefrierpunkt ab.<br />
Converteam bringt Metallux-Leistungswiderstände<br />
in Drahttechnologie zum Einsatz,<br />
vorzugsweise werden Widerstände<br />
der Serie PWR-S genutzt. Die hier einge-<br />
Abgeschoben<br />
Wärme effizient ableiten<br />
The Bergquist Company erweitert ihr Angebot<br />
der Gap-Pad-VO-Wärmeleitmaterialien<br />
mit dem anpassungsfähigen Gap-Pad<br />
VO Ultimate. Das Material verfügt über eine<br />
Wärmeleitfähigkeit von 1,3 W/m -K für<br />
Applikationen, die ein effizientes Wärmemanagement<br />
für eine optimale Systemzuverlässigkeit<br />
benötigen. Vorteile: Gap-Pad<br />
VO Ultimate lässt sich leicht komprimieren,<br />
weist ein Elastizitätsmodul von 90 kPa<br />
auf, minimiert somit den Druck auf Bauteile<br />
und ermöglicht ebenfalls eine belastungsarme<br />
Vibrationsdämpfung.<br />
Die Anpassungsfähigkeit gewährleistet<br />
nach Herstelleraussagen eine gute Anbindung<br />
und Benetzung – selbst wenn Oberflächen<br />
eine raue oder unebene Beschaffenheit<br />
aufweisen. Der gummierte Glasfaserträger<br />
von Gap-Pad VO Ultimate vereinfacht<br />
die Handhabung und bietet eine<br />
hohe Durchdrück-, Scher- und Reißfestigkeit.<br />
Die leichte Eigenhaftung des Materials<br />
verringert das Risiko, dass sich das Pad<br />
während der Montage verschiebt. Die hohe<br />
elektrische Isolation mit einer dielektri-<br />
Bild: The Bergquist<br />
Punktet mit einer montagefreundlichen Bauform<br />
und langer Lebensdauer: die PWR-S-Familie.<br />
setzten Materialien garantieren im Zusammenspiel<br />
mit der Schutzklasse IP 55 einen<br />
sicheren Betrieb und sorgen für eine lange<br />
Lebensdauer. Die Anordnung des Widerstandsdrahtes<br />
im Inneren des Aluminiumprofils<br />
gewährleistet eine hohe und zuverlässige<br />
elektrische Isolation und wirkt zugleich<br />
eigensicher. Niedrige Wärmeübergangswiderstände<br />
sorgen für eine zügige<br />
Wärmeableitung und erhöhen damit die<br />
Leistungsfähigkeit. Einsatzbereiche neben<br />
Windkraftanlagen: Automatisierungsanlagen,<br />
Industrieroboter oder Industriewaschmaschinen.<br />
Der Betriebstemperaturbereich<br />
reicht von -50 bis +200 °C. (eck) n<br />
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schen Durchbruchspannung von 6000 V<br />
AC ermöglicht den Einsatz des Materials in<br />
Anwendungen, die eine Isolation zwischen<br />
Kühlkörpern und Bauteilen mit hoher<br />
Spannung erfordern. Dazu zählen Stromversorgungen,<br />
Telekommunikations- und<br />
Netzwerk-Boards, Computer und Peripherie,<br />
sowie jeder Bereich, aus dem Wärme<br />
abtransportiert werden muss. Das Wärmeleitmaterial<br />
Gap-Pad VO Ultimate gibt es<br />
von 0,508 bis 3,175 mm. (eck) n<br />
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aufgebaut sind. Die TSM-Serie<br />
eignet sich für Anwendungen, die<br />
eine hohe Kapazität bei geringem<br />
Leiterplatten-Platzangebot. Daten:<br />
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Hochstrom-Leiterplattenklemme<br />
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von 6 mm². Die Betätigungshebel<br />
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das werkzeuglose Öffnen<br />
und Schließen der Klemmstellen<br />
per Hand. Die Möglichkeit, meh-<br />
Kühlung massgeschneidert<br />
Bild: Kemet<br />
Bild: Wago<br />
1980 µF, Nennspannung von 6 bis<br />
50 VDC, Weibull-Ausfallwahrscheinlichkeits-Optionen<br />
A (null<br />
Ausfälle), B und C, überspannungsfeste<br />
Optionen möglich, Betriebstemperaturbereich<br />
von -55<br />
bis +125 °C. Die SMD-Kondensatoren<br />
sind als COTS-Variante und<br />
als Option mit hoher Zuverlässigkeit<br />
erhältlich. Sie stehen mit vielen<br />
Kapazitätswerten und Leistungsmerkmalen<br />
zur Verfügung:<br />
2, 3, 4 oder 6 diskrete Komponenten<br />
im Standard-EIA-Format können<br />
gestapelt werden.<br />
infoDIREKT 233ejl0211<br />
rere Klemmstellen gleichzeitig<br />
geöffnet zu halten, erleichtert den<br />
Anschluss mehradriger Leitungen.<br />
Zwei Lötstifte pro Pol sorgen<br />
für hohe mechanische Stabilität<br />
der Klemmenleiste auf der Platine.<br />
Die Klemmenleisten sind von<br />
2- bis 12-polig in verschiedenen<br />
Farben verfügbar, auch farbig gemischt<br />
für eine eindeutige Zuordnung<br />
der einzelnen Pole. Ab Rastermaß<br />
12,5 mm eignen sie sich<br />
für 600 V UL. Außerdem sind im<br />
Rastermaß 7,5 und 10 mm auch<br />
Leisten mit Brückungsschächten<br />
zur Potenzialverteilung lieferbar.<br />
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Leistungskondensatoren<br />
Weniger ist mehr<br />
Im Zuge seiner Energie-Initiative<br />
entwickelt Vishay immer leistungseffizientere<br />
Bauelemente:<br />
Zu den Spezialentwicklungen<br />
zählen hier die Leistungskondensatoren<br />
DCMKP und EMKP. Durch<br />
ihren inneren Aufbau ermöglichen<br />
sie eine deutlich höhere Strom-<br />
Blindleistungsregler<br />
Für dreiphasige Industrienetze<br />
TDK-EPC bringt zur Standardversion<br />
des Epcos-Reglers BR6000<br />
die Ausführung BR6000-HD (Heavy<br />
Duty): Diese Variante eignet<br />
sich besonders für Applikationen<br />
mit hohen Anforderungen an die<br />
EMV. Außerdem kann der Regler<br />
im erweiterten Temperaturbereich<br />
von -40 bis +80 °C eingesetzt<br />
Bild: TDK-EPC Bild: Vishays<br />
Passive und E-Mechanik<br />
und Spannungsbelastung gegenüber<br />
den Standardkondensatoren.<br />
Bei einer Lebensdauer von mehr<br />
als 20 Jahren liegt ihre Ausfallrate<br />
unter 50 FIT. Sie sind entsprechend<br />
der Normen IEC 61071 und<br />
IEC610881 entwickelt und besitzen<br />
eine hohe Leistungsdichte<br />
und hohe Impulsstromfestigkeit.<br />
Zur internen mechanischen Festigkeit<br />
und Dämpfung von großen<br />
Stößen und Vibrationen sind<br />
DCMKP- und EMKP-Leistungskondensatoren<br />
mit einem speziellen<br />
elastischen Gießharz befüllt.<br />
infoDIREKT 245ejl0211<br />
werden. Das Display nutzt OLED-<br />
Technologie, besitzt einen Kontrast<br />
von 2000:1, dargestellt werden<br />
zwei mal 16 weiße Zeichen<br />
auf schwarzem Hintergrund. Die<br />
weiteren Eigenschaften entsprechen<br />
denen der BR6000-Reihe.<br />
Dazu zählen unter anderem ein<br />
Klartextmenü (CZ/D/E/ES/F/NL/<br />
PL/PT/RU/TR), eine Multifunktionsanzeige<br />
und die Speicherung<br />
diverser Netz- und Systemparameter.<br />
Hinzu kommen intelligentes<br />
Regelverhalten und verschiedene<br />
Regelalgorithmen sowie eine<br />
Temperaturüberwachung.<br />
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Antriebstechnik<br />
70<br />
Bild: arsdigital.de - Fotolia<br />
<strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011<br />
Eine Frage des Profi ls<br />
Motorstart: Auf den Anlaufstrom und das Lastprofi l<br />
kommt es an<br />
Oft ein Thema in Ventilator- oder Pumpen-Anwendungen ist der Start von Drehstrom -<br />
Asynchronmotoren: Abhängig von der Leistungsklasse und der Aufgabe, die die Motoren<br />
erfüllen, sind neben dem für das Netz problematischen Direktstart und der Stern-<br />
Dreieck-Schaltung inzwischen Frequenzumrichter oder Softstarter etabliert. Um deren<br />
Betrieb zu optimieren, kann sich zudem ein Bypass empfehlen, der im Dauerbetrieb die<br />
„Starthilfen“ umgeht: Das steigert die Effi zienz der Gesamtlösung, weil der Antrieb dann<br />
bei Volllast im optimalen Arbeitsbereich läuft. Autor: Michael Burghardt<br />
Für eine Anwendung, bei der Ventilatoren<br />
im Parallelbetrieb von einem Generator gespeist<br />
werden müssen, stellt sich die Frage,<br />
ob und wie die bisher verwendete Kombination<br />
aus Antrieb und veraltetem So� starter nicht<br />
besser entweder durch Frequenzumrichter angesteuert<br />
oder zumindestens mit neuen So� startern<br />
ausgerüstet wird. Ein Faktor in diesem<br />
Szenario: Um die Anlaufströme zu pu� ern,<br />
ist der Generator auf die doppelte Leistung<br />
der Antriebe ausgelegt, was gerade<br />
so ausreicht. Dafür ist er aber<br />
nach Hochlauf nur zu 50 % ausgelastet,<br />
sprich für den Dauerbetrieb<br />
überdimensioniert.<br />
Der Beitrag zeigt mögliche Umsetzungsalternativen<br />
für den Start der<br />
betrachteten Drehstromasynchronmotoren.<br />
Abhängig von der Antriebsaufgabe,<br />
die die Motoren erfüllen sollen, haben sich neben<br />
den beiden klassischen Verfahren Stern-Dreieck-<br />
Schaltung und Motorstart zwei weitere Lösungen<br />
für einen Anlauf etabliert: Dabei handelt es sich<br />
um den Anlauf mittels So� starter oder mittels Frequenzumrichter,<br />
um den Motor hochzufahren.<br />
Der Vorteil der letzten beiden Verfahren, So� starter<br />
und Frequenzumrichter, liegt in der Begrenzung<br />
des Anlaufstroms, der Vermeidung von harten<br />
Momentenstößen und der daraus resultierenden<br />
Schonung von Hardware sowie Anwendung<br />
und damit einem geringeren Verschleiß.<br />
Die Applikation<br />
In der vorliegenden Anwendung sollen zwei 30kW-Motoren,<br />
die Lü� ungsräder antreiben, möglichst<br />
zeitgleich anlaufen. Bei dieser eigentlich gängigen<br />
Aufgabe stellt das speisende Netz eine Besonderheit<br />
dar: Es handelt sich um einen auf die<br />
Anlauf-Spitzenlast ausgelegten Generator, der die<br />
Motoren mit Energie versorgt. Dies erfordert die<br />
Berücksichtigung einiger zusätzlicher Faktoren für<br />
die Einhaltung der vom Anwender vorgegebenen<br />
Rahmenbedingungen. Zudem hat auch das typische<br />
Lastpro� l der Lü� er innerhalb der Anwendung<br />
durchaus Ein� uss auf die Auswahl der passenden<br />
Anlaufmethode.<br />
Motorstart direkt am Netz<br />
Die einfachste Variante, um Motoren am Netz zu<br />
starten, ist der Anlauf direkt am Netz. Hier wirkt<br />
sich nachteilig aus, dass der Einschaltvorgang die<br />
Wicklungen der Motoren thermisch stark belastet<br />
und kurzzeitig große elektrodynamische Krä� e<br />
wirken. Bei einem direkten Start kann der Anlaufstrom<br />
daher sehr schnell das Achtfache und mehr<br />
des Motornennstroms betragen. Aus diesem Grund<br />
lassen die meisten Energieversorgungsunternehmen<br />
dieses Verfahren nur bis etwa 4 kW Motorleistung<br />
zu. Für einen Anlauf eines 30-kW-Motors<br />
am Generator scheidet der direkte Anlauf deshalb<br />
von Vornherein aus.<br />
Auf einen Blick<br />
Damit’s nicht knallt<br />
Bei Motoranwendungen mit ungeregelten Antrieben<br />
gibt es letztlich praktisch immer Optimierungsmöglichkeiten:<br />
Ob es um die Verbesserung der Stabilität<br />
der Anwendung geht, Vermeidung von Netzrückwirkungen<br />
oder um den wichtigen Aspekt des geringeren<br />
Energieverbrauches. Der Einsatz von Softstartern<br />
oder Frequenzumrichtern ist dabei je nach den<br />
genauen Randbedingungen eine sinnvolle, wirtschaftliche<br />
Lösung, eventuell mit einem Bypass,<br />
wenn der Antrieb hochgelaufen ist.<br />
infoDIREKT www.all-electronics.de 210ejl0211<br />
www.elektronikjournal.com
Stern-Dreieck-Schaltung<br />
Während des Stern-Dreieck-Anlaufs schaltet eine entsprechende<br />
Beschaltung der Motoren die Wicklungen von Stern- auf Dreieckschaltung<br />
um. In Sternschaltung reduziert sich die Netzspannung<br />
an jeder Motorwicklung um den Faktor 1/√3, was den Anlaufstrom<br />
auf etwa ein Drittel der Werte in Dreieckschaltung reduziert. Allerdings<br />
belastet die Umschaltung das System mechanisch, da dabei<br />
ein Momentensprung auftritt. Zudem beträgt der Anlaufstrom typischerweise<br />
immer noch das zwei- bis dreifache des Nennstroms,<br />
was bei der Auslegung des Generators zu hoch ist. So scheidet auch<br />
diese Lösung aus. Es bleiben zwei Lösungen übrig: Softstarter und<br />
Frequenzumrichter.<br />
Anlauf mit Softstarter<br />
Eine weitere, weit verbreitete Methode der Anlaufsteuerung eines<br />
Motors sind Softstarter, auch Sanftanlasser genannt. Sie sind heute<br />
in verschiedenen Ausführungen erhältlich und unterscheiden sich<br />
dabei unter anderem in der Anzahl der gesteuerten Phasen. Ein<br />
Softstarter fährt den Motor langsam hoch. Dazu erhöht er mittels<br />
Phasenanschnittsteuerung die Motorspannung innerhalb einer<br />
einstellbaren Anlaufzeit von einer Startspannung bis zur Motornennspannung.<br />
Ebenso kann ein Softstarter auch den Auslauf in<br />
geringem Maß beeinflussen.<br />
Die Anlaufzeit ergibt sich aus den Vorgaben für Startspannung<br />
und Rampenzeit, wobei die Startspannung auch das Losbrechmoment<br />
bestimmt. Die Rampenzeit stellt dabei nicht die tatsächliche<br />
Hochlaufzeit dar, sondern beeinflusst in erster Linie die Spannungsänderung.<br />
Der Strom steigt während der Beschleunigung bis<br />
zu einem Maximum an und fällt beim Erreichen der Nenndrehzahl<br />
auf den Nennstrom zurück. Nachteilig ist, dass der maximale<br />
Strom abhängig von Motor und Last ist, und nur bei genauer<br />
Kenntnis dieser Größen im Vorhinein zu bestimmen ist. Für die<br />
im Beispiel betrachteten Ventilatoren kann der am Softstarter benötigte<br />
Anlaufstrom als Richtwert mit dem 3,5- bis 4,5-fachen des<br />
Nennstroms angenommen werden.<br />
Die Anwendung im Blick<br />
Fordert der Anwender – wie hier im Beispiel – eine Begrenzung<br />
des Anlaufstroms, muss ein Softstarter mit Strombegrenzung zum<br />
Einsatz kommen. Der Anwender stellt dann einen maximal zulässigen<br />
Strom ein. Der Softstarter regelt die Spannung nach, bis dieser<br />
Strom erreicht ist – gleichgültig, ob der Motor bereits hochgelaufen<br />
ist oder nicht. Sinkt der Motorstrom, passt der Softstarter<br />
die Spannung an und erhöht sie, bis entweder der Strom zu hoch<br />
wird oder er die maximale Spannung erreicht. Verfügt der Softstarter<br />
nicht über eine integrierte Strommessung kann der Anwender<br />
den Verlauf der Anlaufspannung vorgeben und somit die Stromaufnahme<br />
beeinflussen.<br />
Die Lösung zeichnet sich durch einen günstigen Preis pro Kilowatt<br />
aus und wird am öffentlichen Netz vom Energieversorgungsunternehmen<br />
häufig auch bei Motoren oberhalb einer Leistung<br />
von 11 kW zugelassen.<br />
Als Nachteil kann sich in manchen Anlagen die begrenzte Anzahl<br />
von Starts pro Stunde erweisen, die aufgrund einer möglichen<br />
Überlastung der Thyristoren gegeben ist. Dies muss bei der Auslegung<br />
des Gerätes deshalb beachtet werden. Zudem besteht die<br />
Gefahr, dass der Motor nicht anläuft, wenn das maximal mögliche<br />
Losbrechmoment aufgrund der Startspannung zu gering ist, um<br />
die Last anzutreiben. Dies führt dann zu einer Überlastung und<br />
ohne einen entsprechenden Überlastschutz bis zu einer möglichen<br />
Zerstörung des Systems.<br />
Antriebstechnik<br />
Anlauf am Frequenzumrichter<br />
Der Frequenzumrichter schließlich erlaubt ein kontrolliertes<br />
Hochfahren des Antriebs mit Nennstrom. Dabei regelt er Spannung<br />
und Frequenz so, dass trotz Nennstroms der Motor bis maximal<br />
zweifachem Moment anlaufen kann. Er stellt eigentlich die<br />
beste und effektivste Lösung dar, denn er garantiert einen kontinuierlichen<br />
und stufenlosen Anlauf. Die einstellbare Strombegrenzung<br />
vermeidet hohe Stromspitzen im Netz und stoßartige Belastungen<br />
in der Maschine oder Anlage. Außerdem gewährleistet er<br />
eine stufenlose Drehzahlregelung des Motors in der Anlage und<br />
die Einstellung des optimalen Arbeitspunktes – im Gegensatz zum<br />
direkt angeschlossenen Motor, der dies nur im stationären Arbeitspunkt<br />
oder Nennbetrieb, erreicht. Ein konstantes Verhältnis von<br />
Spannung zu Frequenz, also der U/F-Kennlinie, sorgt für unabhängige<br />
Arbeitspunkte mit Nennmoment.<br />
Trotz eines höheren Einstiegspreises und leicht erhöhtem Installationsaufwand,<br />
wie gegebenenfalls EMV-Maßnahmen oder Funkentstörfilter,<br />
erweist er sich im Betrieb, gerade bei Lüfter- und<br />
Pumpenanwendungen, als effektives Spartool. Bessere Energieeffizienz,<br />
Prozessoptimierung sowie eine höhere Lebensdauer der Anlage<br />
sind dabei nur einige der technischen und wirtschaftlichen<br />
Faktoren. Außerdem garantiert er eine höhere Drehzahlkonstanz<br />
bei Lastschwankungen und die Möglichkeit des Drehrichtungswechsels<br />
und einen integrierten Motorschutz.<br />
Systemvergleich<br />
Generell ist der Frequenzumrichter bei wechselnden Lasten und<br />
vorgegebener Kunze_Thermosilikon_102x146mm_Layout Strombegrenzung die beste Wahl 1 13.04.11 für das System. 12:26 Seite Al- 1<br />
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bei einem Anschluss anderer Geräte an den gleichen Versorgungskreis<br />
aus dem Generator durchaus eine Rolle spielen kann. Dies<br />
auch deshalb, da in einem generatorgespeisten System die Impedanz<br />
generell höher ist, was zu stärkeren Netzrückwirkungen führt.<br />
Letztlich kann dies andere, in diesem Kreis angeschlossene Geräte,<br />
stark beeinträchtigen.<br />
Bei einem Softstarter sind die Netzrückwirkungen nur beim<br />
Hochlauf aktiv vorhanden. Allerdings gibt es für sie keine vorgeschriebenen<br />
Grenzwerte. Sie hängen unter anderem von der Ausführung<br />
des Gerätes, ob mit 1, 2 oder 3 Thyristoren, ab.<br />
Vor allem, wenn ein angeschlossener Motor permanent unter<br />
Volllast fährt, hat der Softstarter Vorteile. Wird er nach dem Hochfahren<br />
mittels einer Bypass-Schaltung überbrückt, lassen sich die<br />
Verluste reduzieren. Denn die Schützkontakte haben einen wesentlich<br />
kleineren elektrischen Widerstand im Vergleich zu den<br />
gesteuerten Motoren. Und auch der Frequenzumrichter produziert<br />
in diesem Vergleich, falls er nicht auch überbrückt wird, die größeren<br />
Verluste und kann seinen großen Vorteil, die Energieeffizienz<br />
des Systems durch eine Drehzahlregelung nicht ausspielen.<br />
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Generell muss der Anwender zwei Fragen klären: Kann der Generator<br />
die benötigte Leistung für einen Anlauf liefern, steht also<br />
der maximal benötigte Motorstrom für den Anlauf zur Verfügung?<br />
Ist dieser Strom auch ausreichend für den Anlauf unter Last? Davon<br />
ausgehend kann der Anwender mit Hilfe der besprochenen<br />
Kriterien die für ihn optimale Lösung umsetzen.<br />
Fazit<br />
Eine abschließende Bewertung der Anwendung ist nicht einfach.<br />
Bei einem Arbeitsprofil mit viel Teillastbetrieb hat der Frequenzumrichter,<br />
insbesondere bei Lüftern aufgrund des quadratischen<br />
Kennlinienverlaufs, die Nase vorne und ist erste Wahl für das System.<br />
Ist der Generator für den höheren Anlaufstrom des Softstarters<br />
ausgelegt, dann ist er für Anwendungen, die vor allem unter<br />
Volllast fahren, eine gute Alternative. (uns) n<br />
Der Autor: Michael Burghardt, Product Manager VLT HVAC Drives<br />
bei Danfoss in Offenbach.<br />
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72 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
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Bilder: Danfoss<br />
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STEP7 ist ein eingetragenes Warenzeichen der Siemens Aktiengesellschaft,<br />
Berlin und München.<br />
Bilder: ABB<br />
Multivitamin für die Anwendung<br />
ACS880-Familie bis zum Leistungsbereich bis 250 kW erweitert.<br />
ABB stellt eine Reihe neuer Geräte der<br />
ACS880-Serie vor: Die Multidrive-Frequenzumrichter-Schrankgeräte<br />
der Serie<br />
ACS880 für Mehrmotorenantriebe werden<br />
in Industrien wie Papier und Zellstoff, Metall,<br />
Bergbau, Schiffbau/Offshore, Öl und<br />
Gas sowie Materialtransport eingesetzt. Sie<br />
sparen Energie bei reduziertem Platzbedarf<br />
dank der Konstruktion mit einer Einspeiseeinheit,<br />
einer DC-Sammelschiene und daran<br />
angeschlossenen Wechselrichtermodulen.<br />
Die Multidrive-Frequenzumrichter<br />
werden zunächst mit einer Wechselrichterleistung<br />
bis 250 kW lieferbar sein.<br />
Die Frequenzumrichter-Schrankgeräte<br />
für Einzelantriebe, ABB Industrial Drive<br />
ACS880-07 sind modular aufgebaut und<br />
werden kundenspezifisch gefertigt. Ihre<br />
kompakten Maße ermöglichen den Einsatz<br />
in Bereichen wie Zement, Wasser und Abwasser,<br />
Bergbau, Chemie sowie Kraftwerke.<br />
Der ACS880-07 wird zunächst im Leistungsbereich<br />
von 55 bis 250 kW und Spannungen<br />
von 380 bis 500 V lieferbar sein.<br />
Die ACS880-Frequenzumrichter-Einbaumodule<br />
wurden für den Maschinenbau<br />
und für Systemintegratoren entwickelt und<br />
sind für den Einbau in Schaltschränke optimiert.<br />
Sie sind mit allem ausgestattet, was<br />
für eine komplette Konfiguration aus Single-<br />
oder Multidrive-Frequenzumrichtern<br />
einschließlich Gleichrichtern, Wechselrichtern,<br />
Bremsoptionen, EMV-Filter, verschiedenen<br />
E/A- und Kommunikationsoptionen<br />
erforderlich ist. Zudem gibt es eine<br />
große Auswahl an elektrischem und mechanischem<br />
Zubehör, um den Einbau in<br />
Schaltschränke einfach zu ermöglichen.<br />
Die ACS880-Einbaumodule<br />
werden zunächst mit<br />
einer Wechselrichterleistung<br />
bis 250 kW lieferbar<br />
sein. Die Industrial Drive<br />
ACS880-01 für die Wandmontage<br />
im Leistungsbereich<br />
von 0,55 bis 250 kW<br />
Die ACS880-Familie wird<br />
größer: Es kommen Multidrive-<br />
sowie Single-Drive-<br />
Frequenzumrichter hinzu.<br />
Die Schrankgeräte und<br />
Einbaumodule bieten vorerst<br />
Leistungen bis 250 kW.<br />
Antriebstechnik<br />
und einem Spannungsbereich von 380 bis<br />
500 V sind bereits lieferbar. Im Lauf des<br />
Jahres 2011 folgt die Erweiterung zu einer<br />
höheren Leistung und Spannung und mit<br />
der Schutzart IP55 für staubbelastete und<br />
nasse Umgebungen. Neben der Zertifizierung<br />
für den Marine- und Offshore-Bereich<br />
werden ATEX-zertifizierte Motor/<br />
Frequenzumrichter-Pakete in das Angebot<br />
aufgenommen.<br />
Herzstück der Baureihe ACS880 ist die<br />
direkte Drehmomentregelung (DTC) in<br />
Verbindung mit einer Technologie für die<br />
Regelung von Motoren mit und ohne Geber.<br />
Die Antriebe unterstützen die Codesys-Programmierumgebung<br />
gemäß IEC<br />
61131-3, die gleiche Programmierumgebung,<br />
die auch bei der SPS AC500 verwendet<br />
wird. Dies vereinfacht die Integration<br />
von Antrieb und SPS. Die Antriebe bauen<br />
auf einer gemeinsamen Plattform auf, sie<br />
können nahezu jeden Asynchron- und<br />
Permanentmagnetmotor auch geberlos regeln<br />
und mit allen wichtigen Feldbusprotokollen<br />
und Fernüberwachungssystemen<br />
kommunizieren. Die integrierbaren Sicherheitsfunktionen<br />
ermöglichen die Erfüllung<br />
der Maschinenrichtlinie ohne externe Sicherheitssteuerung.<br />
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Bilder: Groschopp<br />
Antriebstechnik<br />
Alles Auslegungssache<br />
Energiesparpotenzial mit Servotechnik<br />
Arbeiten Motoren und Antriebssteuerungs-Komponenten<br />
heute bei Nennlast<br />
meist mit Wirkungsgraden nahe 100 %,<br />
lohnt oft der Blick auf sekundäre Bereiche<br />
außerhalb der Antriebe: „Viele Einzelmaßnahmen<br />
zusammen können eine größere<br />
Summe ergeben. Bei Verwendung der richtigen<br />
Komponenten sind bereits mit wenig<br />
Aufwand rund um den Antrieb große<br />
Energie-Einsparungen zu erzielen“, bemerkt<br />
Alois Holzleitner, Business Manager<br />
Motion bei B&R in Eggelsberg. Eingesetzt<br />
wird dazu das Tool Servosoft von Control-<br />
Eng zur gezielten Antriebsauslegung: Damit<br />
lassen sich die zu bewegenden Massen<br />
und die dafür nötigen Antriebe aufeinander<br />
abstimmen um den Energieaufwand zu<br />
optimieren.<br />
Bei komplexen Maschinen mit hintereinander<br />
ablaufenden Bewegungsvorgängen<br />
wird die kinetische Energie noch oft in<br />
Bremswiderständen als Wärme freigesetzt.<br />
Mittels Zwischenkreiskopplung über den<br />
DC-Bus der Acopos-Multi-Servoantriebe<br />
können bis zu 30 % der Bewegungsenergie<br />
eingespart werden: Die wird über Pufferkondensatoren<br />
zwischengespeichert, um<br />
Beschleunigungsvorgänge an anderer Stelle<br />
zu versorgen. Damit wird Energie effizienter<br />
genutzt, der Schaltschrank bleibt<br />
kühler dank geringerer Abwärme.<br />
Eine weitere Steigerung der Energieeffizienz<br />
kann in Fällen geringer Gleichzeitigkeit<br />
von Brems- und Beschleunigungsvorgängen<br />
im Achsverbund durch die aktive<br />
Energierückspeisung ins Stromnetz erreicht<br />
werden. Während die gesamte Bremsenergie<br />
einer sinnvollen Verwendung zu-<br />
Weniger ist mehr<br />
Energieeffizienzmaßnahmen als Wettbewerbsfaktor<br />
Verlängertes Eisen und vor allem ein Kupfer- statt<br />
Alukäfig verbessern den Wirkungsgrad.<br />
Groschopp hat die Energieeffizienz seiner Asynchronmotoren optimiert. Bei den Baureihen IGL<br />
und IGK wurden Wirkungsgrad und Abgabeleistung gesteigert<br />
Bilder: B&R<br />
Aktive Leistungsversorgung<br />
sorgt<br />
für geringere<br />
Kosten von<br />
Infrastruktur bis<br />
Energiekosten.<br />
Groschopp hat in die Optimierung seiner<br />
Motoren hinsichtlich Energieeffizienz investiert:<br />
Auch für Asynchronmotoren mit<br />
einer Leistung unter 0,75 kW, die nicht unter<br />
die ab 2012 gültige EuP-Richtlinie fallen,<br />
lohnt sich die Steigerung der Energie-<br />
effizienz – niedrigere Kosten und längere<br />
Laufzeiten aufgrund geringerer Wärmeabgabe<br />
sind der Lohn dafür.<br />
Verbessert wurden die Induktions-Gehäusemotoren<br />
der Baureihe IGK, deren<br />
Bemessungsleistung im Bereich von 9 bis<br />
370 W liegt (zwei- und vierpolig). Grundsätzlich<br />
wirkungsvolle Maßnahmen, um<br />
den Wirkungsgrad zu verbessern, sind sowohl<br />
die Verlängerung des aktiven Blechpakets<br />
als auch der Austausch des Aluminiumkäfigs<br />
gegen einen Kupferkäfig. So<br />
kann ein optimaler Wirkungsgrad erreicht<br />
werden, der mitunter sogar die Wirkungsgradklasse<br />
IE3 übertrifft. So hat beispielsweise<br />
der I80-80 2p ursprünglich einen<br />
Wirkungsgrad von 71,52 % sowie eine Abgabeleistung<br />
von 238,56 W. Bei einer Eisenverlängerung<br />
um 20 mm kombiniert<br />
mit einem Kupferkäfig steigt der Wirkungs-<br />
grad auf 75,71 % und die Abgabeleistung<br />
geführt wird, bleibt<br />
nur Reibung als<br />
Verlust.<br />
Mit dem modernenAntriebssteuerungssystemAcopos-Multi<br />
sind kos-<br />
Alois Holzleitner von<br />
B&R in Eggelsberg,<br />
Österreich.<br />
teneffiziente Rückspeisungen von bis zu<br />
80 % der bisher in Widerständen verheizten<br />
Leistung möglich. Unterstützt werden<br />
die Energiesparmaßnahmen durch Cold-<br />
Plate-Schaltschrankmontage. Diese bietet<br />
die Option, die in den Servoverstärkern<br />
selbst anfallende Verlustwärme über einen<br />
Flüssigkeitskreislauf und Wärmetauscher<br />
dorthin zu befördern, wo sie benötigt wird,<br />
womit ein Kühlgerät für den Schaltschrank<br />
entfällt, was Energie einspart. Ein weiterer<br />
energietechnischer Effekt des Einsatzes der<br />
Acopos-Multi-Familie ist die Korrektur des<br />
Leistungsfaktors auf einen Total Power<br />
Factor (TPF) von 1,0. Die geringere Effektivstromaufnahme<br />
der Geräte resultiert zudem<br />
in weniger Verlusten in den Zuleitungen<br />
und Transformatoren. (uns) n<br />
infoDIREKT 220ejl0211<br />
auf 351,16 W. Das entspricht einer Steigerung<br />
des ursprünglichen Wirkungsgrades<br />
um 4,19 % sowie einer Steigerung der Abgabeleistung<br />
um 47,2 %. Eine weitere Möglichkeit<br />
der Optimierung ist eine Ausrichtung<br />
an der IEC-Norm. Diese bestimmt für<br />
die verschiedenen Baugrößen Eisenlänge,<br />
Abgabeleistung und Blechdurchmesser.<br />
Verglichen wurde der maximale Wirkungsgrad<br />
der Asynchronmotoren in ursprünglicher<br />
Bauweise mit den maximalen<br />
Wirkungsgraden der Asynchronmotoren<br />
mit Eisenlängen nach IEC-Norm sowie mit<br />
Kupfer- oder Aluminiumkäfig. Aus dieser<br />
Versuchsanordnung ergab sich, dass beispielsweise<br />
der I90-80 4p der vorgestellten<br />
Baureihe bei etwa 180 W Nennleistung einen<br />
maximalen Wirkungsgrad von knapp<br />
70 % erreicht. (uns) n<br />
infoDIREKT 221ejl0211<br />
74 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com
Bilder: Vacon<br />
Intelligent kombiniert<br />
Frequenzumrichter plus Bypass statt Softstarter<br />
Für eine Anwendung, bei der zwei Ventilatoren<br />
im Parallelbetrieb im Bereich über<br />
20 kW durch Generator gespeist werden,<br />
stellt sich die Frage, ob die bisherige Kombination<br />
Antrieb mit veraltetem Softstarter<br />
nicht besser entweder durch Frequenzumrichter<br />
angesteuert oder schlicht mit neuen<br />
Softstartern ausgerüstet wird. Ein Faktor:<br />
Um die Anlaufströme zu puffern, ist der<br />
Generator auf die doppelte Leistung der<br />
Antriebe ausgelegt, was gerade so ausreicht.<br />
Dafür ist er aber nach Hochlauf nur zur<br />
Hälfte ausgelastet, sprich für den Dauerbetrieb<br />
überdimensioniert. Der Beitrag<br />
zeigt mögliche Umsetzungsalternativen für<br />
eine solche Anwendung.<br />
„Da Softstarter die Spannung des Netzes<br />
bei Beibehaltung der Netzfrequenz beim<br />
Startvorgang verringern, wird das mögliche<br />
Motor-Drehmoment für den Anlauf<br />
deutlich reduziert“, erklärt Mathias Mießner,<br />
Vertriebsassistent bei Vacon in Essen.<br />
„Daher ist der Einsatz eines Softstarters eigentlich<br />
nur für Applikationen sinnvoll, wo<br />
die anzutreibende Last einen Momentenverlauf<br />
vom Typ ,quadratisches Gegenmoment‘<br />
aufweist.“ Das trifft für Ventilatoren<br />
zu, also wäre der Einsatz von Softstartern<br />
hier prinzipiell schon sinnvoll. Erfahrungsgemäß<br />
muss jedoch die Stromgrenze bei<br />
Softstartern mindestens auf den drei fachen<br />
Motornennstrom eingestellt werden, damit<br />
der Motor in akzeptabel kurzer Zeit und<br />
ohne Auslösung des thermischen Motorschutzes<br />
auf Drehzahl kommt.<br />
Der Frequenzumrichter hat hier deutliche<br />
Vorteile, da er mit einer Strombegrenzung<br />
auf etwa 110 % des Motornennstro-<br />
mes ein vergleichbar gutes oder sogar besseres<br />
Hochlaufverhalten hat. Die Belastung<br />
des Stromaggregates durch den Umrichter<br />
durch den Anlaufstrom ist also deutlich geringer<br />
beim FU-Einsatz. Allerdings belastet<br />
der Umrichter, bauartbedingt, das Aggregat<br />
durch seine nichtsinusförmigen<br />
Ströme stärker als der Softstarter, was in<br />
Summe aber immer noch schonender für<br />
den Generator sein dürfte.<br />
Während das Aggregat aktuell auf etwa<br />
doppelte Leistung ausgelegt ist, müsste es<br />
beim FU-Einsatz nur noch rund 20 % über<br />
der Nennleistung liegen. Da der FU aber<br />
nach dem Hochlauf deutlich größere Verluste<br />
als der Softstarter hat (etwa 3 %), die<br />
sich je nach Zeitanteilen im Dauerbetrieb<br />
schon kostenmäßig auswirken können,<br />
und da er auch von EMV-Gesichtspunkten<br />
her stärker stört als eine Softstarter-Lösung,<br />
empfiehlt es sich, Frequenzumrichter nur<br />
als Hochlaufhilfe einzusetzen. Der Umrichter<br />
wird nach dem Hochlauf über eine<br />
Bypassschaltung überbrückt. „Für den<br />
grundsätzlichen Aufbau unseres Lösungsvorschlages<br />
gibt es einen Steuerungsplan“,<br />
kommentiert Mathias Mießner. „Wir würden<br />
die Lösung in Kombination mit unserer<br />
für diesen Einsatz geeigneten Umrichterfamilie<br />
Vacon 100 HVAC angehen.“<br />
Vacon hat genau für solche Applikationen,<br />
wo der Motor ganz ohne Stromspitzen<br />
beim Umschalten vom FU zum Netz und<br />
wieder zurück übergeben werden muss, eine<br />
eigene Applikation für die Highend-<br />
Umrichter-Baureihe NXP entwickelt, wo<br />
durch Messung der Netzspannung der<br />
Umrichter den Netz-Phasenwinkel kennt<br />
und die Steuerung der Umschaltschütze in<br />
geeigneter Weise vornimmt. Das dürfte bei<br />
diesem Leistungsbereich und der genannten<br />
Anwendung aus Kostengründen allerdings<br />
nicht in Frage kommen, die NXP-FU<br />
sind eher für größere Antriebslösungen eine<br />
dann wirtschaftliche Option. (uns) n<br />
infoDIREKT<br />
www.all-electronics.de 250ejl0211<br />
Vacon 100 HVAC: Mit 15 Typen in vier<br />
Baugrößen wird der Nennstrombereich<br />
von 3 bis 105 A abgedeckt. Die Umrichter<br />
sind in den Schutzarten IP 21 und 54<br />
lieferbar und für Drehstrom-Anschlussspannungen<br />
von 380 bis 480 V ausgelegt.<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011 75
Antriebstechnik<br />
Where do we go from here?<br />
Elektromobilität im Fokus der Leistungselektronik<br />
Bis 2020 sollen etwa eine Million Elektroautos über Deutschlands Straßen rollen – so<br />
ist es zumindest von der Bundesregierung angedacht. Ein frommer Wunsch? In neun<br />
Jahren muss auf jeden Fall noch einiges passieren, damit der Fahrer nicht nur Spaß am<br />
Fahren hat, sondern auch die Infrastruktur stimmt und vor allem die Sicherheit nicht zu<br />
kurz kommt. Autorin: Stefanie Eckardt<br />
Es brummt auf Deutschlands Straßen. Und<br />
das im wahrsten Sinne des Wortes: Millionen<br />
Autos, wohin man schaut, die nicht<br />
nur Lärm verursachen, sondern auch für<br />
hohe CO 2 -Emissionen sorgen und wahre Energiefresser<br />
sind. Da wünscht man sich das E-Auto<br />
regelrecht herbei, auch wenn man dann lieber<br />
zweimal nach rechts und links schauen sollte, um<br />
mangelnden Geräuschs nicht unter die Räder zu<br />
geraten. Elektromobilität würde dem Standort<br />
Deutschland viele Vorteile bringen: Mit ihr lassen<br />
sich Klimaschutz, Ressourcenschonung und Industriepolitik<br />
effektvoll miteinander verbinden. So<br />
bietet sich die Möglichkeit, durch E-Mobility die<br />
Einspeisung von Strom aus regenerativen Energiequellen,<br />
allen voran der Windenergie, mithilfe intelligenter<br />
Netze und Stromzähler, wie Smart-Grids<br />
Ich würde mir wün -<br />
schen, dass Deutsch-<br />
land und Europa<br />
auch in Zukunft Automobilgeschichte<br />
schreiben, aber<br />
das wird nicht einfach:<br />
Leo Lorenz, Infineon, Neubiberg.<br />
oder Smart-Metering, mit den mobilen Speichern<br />
der Elektroautos zu puffern. Ein Blick auf die Ausgangslage:<br />
Gemäß der VDE-Studie zur Elektromobilität<br />
würden sich rund 64 Prozent der Deutschen<br />
ein Elektroauto kaufen. Zumindest von Verbraucherseite<br />
geht die Richtung pro Elektroauto.<br />
Aus industrieller Sichtweise ist Deutschland zurückgefallen.<br />
Das zeigt der Electric-Vehicle-Index.<br />
Hier rangiert das Land, das sich bis 2020 zu einem<br />
Leitmarkt für Elektromobilität entwickeln will, hinter<br />
den USA, Frankreich und Japan knapp vor China<br />
auf Platz vier. „Ich würde mir wünschen, dass<br />
Deutschland auch in Zukunft Automobilgeschichte<br />
schreibt“, bringt es dann Prof. Leo Lorenz von Infineon<br />
auf den Punkt und betont: „Aber das wird<br />
nicht einfach.“ Wie es laufen kann, zeigt Renault.<br />
Der französische Automobilhersteller wird aller<br />
Voraussicht nach in diesem Jahr mit der Massenproduktion<br />
von Elektrofahrzeugen beginnen. Was<br />
aber muss passieren? Die Zukunft der Elektromobilität<br />
bestimmen neben den Herstellern und<br />
Dienstleistern aus dem Elektro-, Elektronik- und<br />
IT-Bereich vor allem die Automobilbranche sowie<br />
die Energieversorger und Netzbetreiber. Hier müssen<br />
die Elektronik- und Elektrohersteller mit der<br />
Automobilindustrie verstärkt kommunizieren. Zudem<br />
sollte vermehrt in Forschung und Entwicklung<br />
investiert werden, zum Beispiel bei der Batterietechnologie.<br />
Last but not least ist ein schneller<br />
Auf- und Ausbau der Infrastruktur vonnöten.<br />
Trends im Automotive-Bereich<br />
Mit den Themen Automobilelektronik und Elektromobilität<br />
beschäftigte sich der diesjährige Fachkongress<br />
Micro-Car in Leipzig. Er zeigte vier<br />
Trends, die sich für das Kraftfahrzeug abzeichnen:<br />
■ Verbrauch<br />
Sicherheit<br />
■ Komfort<br />
■ Fahrerassistenz<br />
■Folglich müssen die Ziele heißen: Energieverbrauch<br />
reduzieren, CO 2 -Emissionen minimieren,<br />
auf Energy-Harvesting setzen, das Wärmemanagement<br />
in Hinsicht auf eine bessere Energieeffizienz<br />
verbessern und der Sicherheit zuliebe die Pre-<br />
Crash-Sensorik ausbauen.<br />
Das „funktionierende“ Elektroauto einzuführen,<br />
kann letztendlich erst einmal nur eine langfristige<br />
Lösung sein. Sollte der ehrgeizige Plan der Bundesregierung<br />
mit einer Million Elektroautos auf<br />
Deutschlands Straßen umgesetzt werden können,<br />
sind diese als Ergänzung zum regulären Kraftfahrzeug<br />
zu sehen und nicht als Ersatz. „Die CO 2 -<br />
Emissionen werden auch mit dem Elektroauto 90<br />
Prozent betragen“, verdeutlicht Wolfgang Wondrak<br />
von Daimler in Böblingen die Problematik.<br />
Kein Selbstläufer für gute CO 2 -Werte<br />
Öffnet man die Motorhaube eines Elektrofahrzeuges,<br />
wie die abgebildete A-Klasse E-Cell, besteht<br />
der Aufbau, vereinfacht gesagt, aus einer Lithium-<br />
Ionen-Batterie, einem Ladegerät, einem Inverter<br />
76 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com
Auf einen Blick<br />
Antriebstechnik<br />
E – wie einfach?<br />
E-Mobility ist die Zukunft, das Elektroauto wird kommen – ganz klar.<br />
Stellt sich nur die Frage wann. Denn bevor es soweit ist, müssen etliche<br />
Probleme gelöst werden, allen voran die Infrastruktur und die<br />
Batterietechnologie. Insbesondere Deutschland muss hier aufpassen,<br />
nicht den Anschluss zu verlieren. Auch der Fachkräftemangel könnte<br />
sich als „Softfaktor“ hart in die Waagschale werfen. Und last but not<br />
least gibt es im Hinblick auf die Leistungselektronik erhebliches Verbesserungspotenzial.<br />
Daimler bringt es auf den Punkt: „Das Zeitalter<br />
der Elektromobilität wird nicht auf Knopfdruck beginnen.“<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011 77<br />
Bild: iNNOCENt - Fotolia
Antriebstechnik<br />
Vorreiter: Der Elektromotor der A-Klasse E-Cell entwickelt eine Spitzenleistung<br />
von 70 Kilowatt, eine Dauerleistung von 50 Kilowatt sowie ein maxi-<br />
males Drehmoment von 290 Newtonmetern, das bereits von der ersten<br />
Umdrehung an zur Verfügung steht.<br />
und dem Elektromotor. Problem: der mechanische Antrieb fehlt<br />
bei der elektrischen Fahrt und wirkt sich negativ aus. So sorgt zum<br />
Beispiel der elektrische Antrieb der Nebenaggregate für einen<br />
schlechten Gesamtwirkungsgrad und hohe Kosten. Auch fehlt das<br />
eigentlich „negative“ Nebenprodukt des Verbrennungsmotors,<br />
nämlich die Wärme, was im Winter ein ernsthaftes Problem darstellt.<br />
Es muss elektrisch geheizt werden, das heißt, das Elektroauto<br />
muss die Wärme aus der Batterie erzeugen. Problem: Die Energie<br />
der Batterie ist begrenzt – diese wäre aber für Effizienz oder rekuperatives<br />
Bremsen notwendig. Ergo: Das Fahrzeug hat weniger Kapazität<br />
und damit eine kleinere Reichweite. Und dabei sind Front-<br />
und Heckscheibenheizung noch nicht mit eingerechnet.<br />
Weiterer Gesichtspunkt: Die Umweltfreundlichkeit. Das Elektro<br />
auto gilt als umweltfreundlich, weil es emissionsfrei ist. Allerdings<br />
ist das eine Milchmädchenrechnung. Schließlich kommt der<br />
Strom nicht einfach nur aus der Steckdose, sondern muss auch irgendwie<br />
erzeugt werden. Solange der Strom dabei aus regenerativen<br />
Quellen kommt, ist die Welt noch grün. Wird er aber im Kohlekraftwerk<br />
erzeugt, ist die Umweltfreundlichkeit gleich Null. Dem<br />
Klima ist es schließlich egal, wo die Kohlenstoffdioxid-Emissionen<br />
entstehen. So ist es nicht unmöglich, dass ein Elektroauto mehr<br />
CO 2 -Emissionen verursacht als ein Auto mit Verbrennungsmotor.<br />
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Schweiz<br />
SMD<br />
PowerClamps<br />
Bild: Daimler<br />
Struktur der Stromversorgung eines Elektroautos: Die DC/DC-Wandler<br />
passen die Spannung der Energiespeicher an die Spannung des HV-Busses<br />
an. Die Wechselrichter erzeugen aus der Gleichspannung des HV-Busses<br />
sinusförmige Drehfelder für die Antriebsmotoren. Die Anbindung an das Netz<br />
geschieht über ein Ladegerät, das die Netzspannung gleichrichtet.<br />
Beim derzeitigen Strommix in Deutschland gehen Experten derzeit<br />
davon aus, dass eine entsprechende Versorgung aus regenerativen<br />
Energiequellen nicht möglich ist.<br />
Die Leistungselektronik pushen<br />
Die bei vollwertigen Elektroautos benötigten Antriebsleistungen<br />
liegen jenseits von 20 Kilowatt. Um die dabei auftretenden Ströme<br />
– insbesondere hinsichtlich Kabel, Stecker, Kontaktierungen und<br />
Halbleiterkosten – in einem handhabbaren Rahmen von bis zu einigen<br />
hundert Ampere halten zu können, ist ein lokales Versorgungsnetz<br />
mit erhöhter Spannung (HV-Bus) notwendig. Für Elektrofahrzeuge<br />
mit Antrieben bis etwa 100 Kilowatt kommen Spannungen<br />
bis zu 400 Volt zum Einsatz, weil sich so überall verfügbare<br />
600-Volt-Leistungshalbleiter nutzen lassen. Im Fall höherer Antriebsleistungen,<br />
wie sie bei Sport- und Nutzfahrzeugen vorkommen,<br />
finden sich auch darüber hinausgehende HV-Busspannungen,<br />
die jedoch Leistungskomponenten mit höherer Sperrfähigkeit<br />
erfordern, zum Beispiel 1200 Volt.<br />
In jedem Fall zieht mit einem elektrifizierten Antriebsstrang in<br />
breitem Umfang Hochvolt- und Hochleistungselektronik in die<br />
Fahrzeugtechnik ein. Das HV-Bordnetz muss dabei aus Sicherheitsgründen<br />
vollständig doppelt galvanisch isoliert sein, das heißt<br />
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78 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com<br />
Bild: VDE
ohne leitende Verbindung zum Fahrzeugchassis. Entwicklungsziele<br />
bei leistungselektronischen Fahrzeugkomponenten: reduzierte<br />
Kosten und weniger Bauvolumen. Weitere Kostenfaktoren in der<br />
Leistungselektronik sind – wenn man Kosten, Bauvolumen, Wirkungsgrad<br />
und Gewicht betrachtet – neben den Leistungshalbleitern<br />
auch die passiven Bauelemente, die Au� autechnik und vor<br />
allem das Wärmemanagement.<br />
Ausblick: Jede Verbesserung leistungselektronischer Fahrzeugkomponenten<br />
erfordert eine umfassende Gesamtsystembetrachtung.<br />
Im optimalen Zusammenspiel lässt sich so die E� zienz erheblich<br />
steigern. Entwicklungsziele bei leistungselektronischen<br />
Fahrzeugkomponenten sind:<br />
■ niedrige Life-Cycle-Kosten<br />
Erhöhung der Leistungsdichte und so kleinere Bauelemente<br />
■ höhere Zuverlässigkeit durch bessere Verbindungstechnik<br />
■<br />
SiC und GaN: Energieeffi zienz mit modernen<br />
Halbleitermaterialien erhöhen<br />
Moderne Leistungshalbleiter ermöglichen die Wandlung elektrischer<br />
Leistung mit hohen Wirkungsgraden. Eine hohe E� zienz<br />
bieten Wide-Bandgap-Bausteine, die auf modernen Halbleiter-<br />
Infokasten<br />
Hybrid- statt Elektroauto?<br />
Warum nicht einfach Hybrid- statt Elektroauto? Schließlich verfügt die<br />
Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor über erhebliches<br />
Potenzial. Ein Beispiel für gute Entwicklungsarbeit kommt aus dem<br />
Hause Daimler: Im Mercedes S400 Hybrid gibt es laut Wolfgang<br />
Wondrak noch Platzprobleme im Motorraum, wo neben der Li-Ionen-<br />
Batterie auch der DC/DC-Wandler oder das rekuperative Bremssystem<br />
untergebracht sind. Vorteil: Der Wagen punktet mit einer wirkortnahen<br />
Systemintegration: „Die Leistungselektronik befi ndet sich dort,<br />
wo sie hingehört“, berichtet Dr. Wondrak. Weitere Pluspunkte: hoher<br />
Komfort, aktive Fahrwerkskontrolle, Start-Stopp-Automatik und nach<br />
Herstelleraussagen keine Ladenachteile, sollen dem Nutzer den recht<br />
hohen Anschaffungspreis schmackhaft machen.<br />
infoDIREKT www.all-electronics.de 103ejl0211<br />
PROFIBUS-DIagnOSe<br />
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Bild: Fraunhofer IISB<br />
Antriebstechnik<br />
Elektromotor für<br />
einen Hybridantrieb,<br />
der zusammen mit<br />
einem 100-Kilovoltampere-Frequenzumrichter<br />
in die<br />
Kupplungsglocke<br />
eines PKW integriert<br />
wurde.<br />
materialien, wie Siliziumkarbid (SiC) oder Galliumnitrid (GaN)<br />
basieren. Kommerzielle Schalter aus SiC, die keine Durchlassspannung<br />
aufweisen, sind im Kommen. Nach Angaben des VDE wird<br />
der SiC-JFET serienreif und zusammen mit einem Silizium-Niederspannungsmosfet<br />
als Normally-O� -Bauelement verfügbar.<br />
Zudem steht der SiC-Mosfet im Blickpunkt. Cree hat beispielsweise<br />
Anfang dieses Jahres mit dem CMF20120 D einen 1200-Volt-<br />
N-Kanal Leistungsmosfet für 20 Ampere vorgestellt (siehe Seite<br />
34). IGBTs aus Siliziumkarbid stehen ebenfalls vor der Markteinführung,<br />
die im Vergleich zu den Mosfets und JFETs mit niedrigeren<br />
Gesamtverlusten punkten könnten. Nachteil: die noch recht<br />
hohen Kosten. Das beim � ema Energiee� zienz andere, heiß diskutierte<br />
Halbleitermaterial ist GaN. Auch hier arbeiten Leistungshalbleiterhersteller<br />
mit Hochdruck an marktfähigen Bausteinen.<br />
International Recti� er hat erfolgreich kommerzielle Niederspannungslösungen<br />
auf den Markt gebracht und arbeitet nun an Bauelementen<br />
mit Spannungen von 600 Volt. Automobilhersteller gehen<br />
allerdings davon aus, dass sie nicht vor 2015 auf entsprechende<br />
Leistungshalbleiter zugreifen können. SiC und GaN sind also erst<br />
mittel- bis langfristig eine entsprechende Lösung für E-Autos.<br />
Fazit: Das Elektroauto hat im Vergleich zu einem Fahrzeug mit<br />
Verbrennungsmotor den entscheidenden Vorteil, dass das Drehmoment<br />
sofort verfügbar ist. Somit lässt sich sofort die komplette<br />
Leistung des E-Autos nutzen. Wenn die Probleme bezüglich Infrastruktur,<br />
Batterietechnologie und Stromverfügbarkeit gelöst werden,<br />
sollte den Nutzern eine ansprechende Alternative zur Verfügung<br />
stehen. ■<br />
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www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02 / 2011 79
Bilder: Allegro Microsystems<br />
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Programmierbare Schrittmotor-Treiber-ICs<br />
Allegro Microsystems’ A3981 und A4980<br />
treiben bipolare Schrittmotoren im Voll-,<br />
Halb-, Viertel- oder Sechzehntel-Schrittmodus<br />
mit bis zu 28 V und ±750 mA. Anwendung<br />
finden sie in Automobil-, Konsumer-<br />
und Industrieelektronik. Beide Bauelemente<br />
stellen Single-Chip-Lösungen<br />
dar, mit integriertem digitalen Timing und<br />
einem Zustandsautomaten. Sie lassen sich<br />
über die simple Step- und Direction-<br />
A3981 und A4980 von Allegro Microsystems:<br />
programmierbare schrittmotor-Treiber-Ics.<br />
Impressum<br />
REDAKTION<br />
Chefredaktion:<br />
Dr. Achim Leitner (lei) (v.i.S.d.P.)<br />
Tel.: +49 (0) 8191 125-403, E-Mail: achim.leitner@huethig.de<br />
Redaktion:<br />
Robert Unseld (uns), stellv. Chefredakteur<br />
Tel.: +49 (0) 8191 125-830, E-Mail: robert.unseld@huethig.de<br />
Stefanie Eckardt (eck)<br />
Tel.: +49 (0) 8191 125-494, E-Mail: stefanie.eckardt@huethig.de<br />
Jürg Fehlbaum (feh), freier Mitarbeiter<br />
Tel.: +41 (0) 56 610 55 55, E-Mail: info@easytext.ch<br />
Redaktion all-electronics:<br />
Hilmar Beine (hb), Tel.: +49 (0) 6221 489-360,<br />
Siegfried W. Best (sb), Tel.: +49 (0) 6221 489-240<br />
Melanie Feldmann (mf), Tel.: +49 (0) 6221 489-463<br />
Hans Jaschinski (jj), Tel.: +49 (0) 6221 489-260<br />
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Harald Wollstadt (hw), Tel.: +49 (0) 6221 489-308<br />
Office Manager: Waltraud Müller<br />
Tel.: +49 (0) 8191 125-408, E-Mail: waltraud.mueller@huethig.de<br />
ANzEIgEN<br />
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Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 43 vom 01.10.2010<br />
VERlAg<br />
Hüthig GmbH<br />
Im Weiher 10, 69121 Heidelberg,<br />
Tel.: +49 (0) 6221 489-0, Fax: +49 (0) 6221 489-482<br />
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Redaktion <strong>elektronikJOURNAL</strong><br />
Justus-von-Liebig-Str. 1, 86899 Landsberg am Lech<br />
E-Mail: info@elektronikjournal.de<br />
Internet: www.elektronikjournal.com<br />
Schnittstelle steuern oder via SPI-Port, der<br />
auch zur Programmierung zahlreicher integrierter<br />
Funktionen dient, sowie Diagnose-Informationen<br />
bereitstellt. Der A4980<br />
unterscheidet sich vom A3981 nur durch<br />
den Low-Voltage-Betrieb. Mit ihm kann<br />
der A4980 schon ab 3,3 V arbeiten (Vs (min)<br />
beträgt 7 V beim A3981). Der Low-Voltage-Betrieb<br />
ist für manche Automobil-Anwendungen<br />
erforderlich, bei der die Batteriespannung<br />
durch Kaltstarts auf einen<br />
kritisch niedrigen Wert abfallen kann.<br />
Die integrierte Laststromreglung kann<br />
für den Betrieb mit fester Off-Time oder<br />
für PWM mit fester Frequenz programmiert<br />
werden. Dabei sind mehrere Decay-<br />
Betriebsarten verfügbar, um das Laufgeräusch<br />
des Motors zu reduzieren oder die<br />
Schrittgenauigkeit zu erhöhen. Zudem sind<br />
die Phasenstromtabellen über das SPI-Interface<br />
programmierbar, um spezielle Mikroschritt-Stromprofile<br />
zu generieren, die<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 703044, Amtsgericht Mannheim<br />
Geschäftsführung: Fabian Müller<br />
Verlagsleitung: Rainer Simon<br />
Produktmanager Online: Philip Fischer<br />
Vertrieb: Stefanie Ganser<br />
Abonnement-und Leser-Service: Tel.: +49 (0) 6123 92 38-257,<br />
Fax: +49 (0) 6123 92 38-258, E-Mail: leserservice@huethig.de<br />
Leitung Herstellung: Horst Althammer<br />
Art Director: Jürgen Claus<br />
Layout und Druckvorstufe: Vera Faßbender<br />
Druck: Vogel Druck und Medienservice, GmbH & Co KG,<br />
Leibnizstraße 5, D-97204 Höchberg, Tel.: +49 (0) 931 46 00-02<br />
ISSN: 0013-5674<br />
Jahrgang: 46<br />
Erscheinungsweise: 5 x jährlich<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />
zur Fest stellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V.<br />
Bezugsbedingungen/Bezugspreise 2011 (unverbindliche<br />
Preisempfehlung): Jahresabonnement (inkl. Versandkosten) Inland<br />
Euro 60,–, Ausland Euro 90,–, Einzelheft (zzgl. Versandkosten) Euro<br />
12,50. Der Studentenrabatt beträgt 35 %., Kündigungsfrist: jederzeit<br />
mit einer Frist von 4 Wochen zum Monatsende.<br />
Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt.<br />
© Copyright Hüthig GmbH 2011, Heidelberg.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz<br />
sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion, vom Ver leger und Herausgeber<br />
nicht übernommen werden. Die Zeitschriften, alle in ihr<br />
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geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des<br />
Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig<br />
und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen,<br />
Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Bearbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Mit der Annahme des Manuskripts und seiner Veröffent lichung in<br />
dieser Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf den<br />
Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Printmediarecht zur<br />
Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender<br />
Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung,<br />
Umgestaltung und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene<br />
für spezifische Anwendungen die Motor-<br />
Performance weiter erhöhen.<br />
Der Strom für jede Phase des Motors<br />
führt über eine DMOS-Vollbrücke, wobei<br />
die synchrone Gleichrichterschaltung die<br />
Leistungsaufnahme verringert. Interne<br />
Schaltungen und Timer verhindern Crossover-Ströme,<br />
die beim gleichzeitigen Schalten<br />
von High- und Low-Side auftreten<br />
können. Die Ausgänge sind gegen Kurzschluss<br />
geschützt. Außerdem sind Diagnosefunktionen<br />
für zu geringe Lastströme<br />
und blockierenden Rotor verfügbar sowie<br />
Warnfunktionen bei zu heißen oder zu kalten<br />
Betriebszuständen und eine Abschaltung<br />
bei thermischer Überlast, Unter- oder<br />
Überspannung. Beide Chips sind in 28-poligen<br />
TSSOP-Leistungsgehäusen mit Exposed<br />
Pad für optimierte Wärmeabfuhr verfügbar.<br />
(lei) n<br />
infoDIREKT 501ejl0211<br />
Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung,<br />
z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />
und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD und der<br />
Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte<br />
auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen.<br />
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />
Warenbezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt<br />
auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zur Annahme,<br />
dass solche Namen im Sinne des Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung<br />
als frei zu betrachten wären und daher von<br />
jedermann benutzt werden dürfen. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Mit Namen oder<br />
Zeichen des Verfassers gekennzeichnete Beiträge stellen nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Es gelten die allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen für Autorenbeiträge.<br />
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Verlagsvertretung Schweiz und Lichtenstein:<br />
MarCoMedia GmbH, Monika B. Ailinger, Obereichliweg 31,<br />
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E-Mail: taylor.m@t-online.de<br />
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Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung und für<br />
interne Marktforschung gespeichert, verarbeitet und genutzt und<br />
um von uns und per Post von unseren Kooperationspartnern über<br />
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die Zukunft unter leserservice@huethig.de widersprechen.<br />
80 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
www.elektronikjournal.com
Embedded Mikrocontroller<br />
Für kleine BLDC-Systemlösungen<br />
Von Micronas gibt es eine optimierte<br />
Systemlösung für den Antrieb<br />
bürstenloser Gleichstrommotoren<br />
(BLDC): Die Systemlösung<br />
beinhaltet den Embedded-<br />
Mikrocontroller HVC 2480B.<br />
Dieser flash-basierte 8-Bit-<br />
Bürstenloser Gleichstrommotor<br />
Hohe Leistungsdichte<br />
Maxon EC40: Leistet bei einem<br />
Durchmesser von 40 mm und 80<br />
mm Länge 170 W. EC40 arbeitet<br />
mittels Neodym-Permanentmagneten,<br />
hat ein rostfreies Gehäuse<br />
und geschweißte Flanschen. Kennliniensteigung:<br />
ungefähr 3,6 min -1 /<br />
mNm -1 , mechanische Anlaufzeit-<br />
Multifunktionssteuerung für DC-Motoren<br />
Schmal gebaut<br />
Von Kaleja Elektronik gibt es einen<br />
auf DIN-Schiene aufschnappbaren<br />
22,5 mm breiten Regler für<br />
24-VDC-Motoren kleinerer Leistung<br />
bis 120 W. Durch Mosfet-<br />
Technologie beträgt der Wirkungsgrad<br />
bis zu 95 %. Die Steuerung<br />
ist für den Reversierbetrieb<br />
ausgelegt. Der jeweilige Betriebszustand<br />
wird durch LED angezeigt.<br />
Durch einen Analogeingang<br />
0...10 VDC kann die Motordrehzahl<br />
geregelt werden. Eine Referenzspannung<br />
von 10 VDC wird<br />
von der Steuerung bereitgestellt,<br />
Bild: Micronaqs<br />
Bild: Maxon Motor<br />
Mikrocon troller kann direkt mit<br />
einer 12-V-Versorgungsspannung<br />
betrieben werden und ist mit einer<br />
integrierten Dreiphasenansteuerung<br />
für BLDC-Motoren bis<br />
300 mA Nennstrom ausgestattet.<br />
Damit adressiert Micronas den<br />
Markt für Anwendungen mit bürstenlosen<br />
Motoren. Der integrierte<br />
Verstärker zur Strommessung<br />
und der Power-MOS-Kurzschlussschutz<br />
minimieren zudem die<br />
Zahl externer Komponenten für<br />
eine komplette BLDC-Applikation.<br />
infoDIREKT 298ejl0211<br />
konstante 2,1 ms, Grenzdrehzahl<br />
18.000 min -1 , Wirkungsgrad 89 %.<br />
Die eisenlose Wicklung resultiert in<br />
ruhigem, rastmomentfreiem Lauf<br />
und hohem Anhaltemoment. EC40<br />
ist mit Anbaukomponenten wie<br />
Encoder oder Getriebe kombinierbar<br />
sowie optional mit einer Permanentmagnet-Bremse<br />
namens<br />
AB 32 für Betriebstemperaturen<br />
von -40 bis +100 °C. Controller<br />
von 1- bis 4-Quadranten-Servoverstärkern<br />
bis zu programmierbaren<br />
Positioniersteuerungen,<br />
kommen hinzu.<br />
infoDIREKT 299ejl0211<br />
somit kann die Drehzahl vom Motor<br />
auch per Potentiometer geregelt<br />
werden. An einem zweiten<br />
Analogeingang 0...10 VDC kann<br />
die Startrampe (Softstart) von 50<br />
ms bis 4000 ms eingestellt werden.<br />
Im Auszustand wird der Motor<br />
kurzgeschlossen und so dynamisch<br />
sehr schnell gebremst<br />
(Funktion abschaltbar). Kurzschluss-<br />
und Überlastschutz werden<br />
durch intelligente Ausgangstreiber<br />
gewährleistet.<br />
infoDIREKT 297ejl0211<br />
Engineeringtool<br />
Frequenzumrichter auswählen<br />
Mit der neuen Version des DT-<br />
Konfigurator von Siemens gelangt<br />
man von der Applikation zur Antriebslösung:<br />
Mit der Auswahlhilfe<br />
wählt der Kunde die relevante<br />
Verwendungsart Pumpen/Lüften/<br />
Verdichten, Bewegen, Verarbeiten<br />
sowie Bearbeiten aus. Daraus ergeben<br />
sich mögliche Anwendungen<br />
wie Lüfter, Förderbänder, Regalbediengeräte,<br />
Rührwerke oder<br />
64 x 95 mm<br />
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45 x 67 mm<br />
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Antriebstechnik<br />
Walzstraßen sowie Fräs-, Dreh-<br />
oder Bohrbearbeitungen. Dann<br />
entscheidet man sich für kontinuierliche/nicht-kontinuierlicheBewegungsabläufe<br />
und wählt zwischen<br />
einfacher, mittlerer, hoher<br />
Performance. Ergebnis: Vorschläge,<br />
welche Umrichter-Produkte<br />
von Siemens in Frage kommen.<br />
infoDIREKT 296ejl0211<br />
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HF- / Mikrowellentechnik<br />
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Messen · Prüfen · EMV<br />
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Heizen · Kühlen · Lüften<br />
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Luftfahrtelektronik<br />
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Stromversorgungen<br />
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Antriebstechnik<br />
Logik-Bauelemente<br />
Kabel · Stecker · Gehäuse<br />
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Wir liefern Lösungen ...<br />
www.telemeter.info<br />
Unverstärkte Pad Typen<br />
SBC-5 grau 5 W/mK<br />
SBC-3 grau 3 W/mK<br />
SBC rosa 1,5 W/mK<br />
Weiche, gelartige Pads mit einer<br />
Shorehärte von 2 - 10° - beidseitig<br />
haftend<br />
Stärken 0,5 bis 5,0 mm<br />
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Glasgewebe Deckfolie Pads<br />
SB-V0-7 7 W/mK<br />
SB-V0-3 ����������������������� 3 W/mK<br />
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SB-V0YF 1,3 W/mK<br />
������������������ �� ����<br />
SB-V0 ���������������� 1,3 W/mK �� ������<br />
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Glasgewebe Deckfolie und weiche,<br />
gelförmige Unterseite.<br />
Shorehärte 2 - 20°. Einseitig haftend bis<br />
klebend. Stärken 0,5 bis 5,0 mm<br />
Silicon-Glasgewebe Folie<br />
SB-HIS-4 4 W/mK<br />
SB-HIS-2 2 W/mK<br />
SB-HIS 1 W/mK<br />
Dünne glatte Folie, auch einseitig<br />
klebend.<br />
Stärken 0,23 und 0,30 mm<br />
PCIM Nürnberg 17.-19.05.2011 Halle 12 Stand 131<br />
www.elektronikjournal.com <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011 81
Verzeichnisse<br />
Inserenten<br />
ABSOPULSE 66<br />
AUTRONIC 47<br />
Beta Layout 66<br />
Bicker 49<br />
BROXING 78<br />
CONTRINEX 69<br />
Danfoss Silicon Power 19<br />
DETAKTA 81<br />
Deutschmann 72<br />
Digi-Key Titelseite, 2.US, 9<br />
Distrelec Schuricht 67<br />
E-A Elektro-Automatik 39<br />
EMTRON 49<br />
EVG 61<br />
Fischer Elektronik 75<br />
Allegro Microsystems 80<br />
ABB 73<br />
B&R 74<br />
B<strong>MB</strong>F 16<br />
Control-Eng 74<br />
Converteam 68<br />
Cree 16, 34<br />
Daimler 76<br />
Danfoss 70<br />
Efficient Power Conversion 26<br />
Epson 67<br />
Ericsson Power Modules 46<br />
Fraunhofer IAF 16, 26<br />
Groschopp 74<br />
i2i-Marketing 10<br />
IDT 54<br />
Infineon 6, 10, 16, 35, 76<br />
International Rectifier 16, 22<br />
Algert, Peter 42<br />
Armstrong, Tony 43<br />
Bauer, Peter 6<br />
Bayliss, Ann-Marie 56<br />
Beilenhoff, Klaus 16<br />
Burghardt, Michael 70<br />
Chin, Alex 42<br />
Dinc, Mustafa 16<br />
Dreßen, Jochen 16<br />
Erdl, Berhard 6<br />
Friedrichs, Peter 16<br />
Grasshoff, Thomas 12<br />
Gretzke, Werner 64<br />
Hartmann, Stefan 67<br />
Frei 59<br />
GlobTek 55<br />
GLYN 17<br />
Hivolt 81<br />
HY-LINE 63<br />
IBH softec 73<br />
Infineon 29<br />
Juventus 27, 34<br />
Kunze 71<br />
LEM 57<br />
Linear Technology 21<br />
LPKF 7<br />
Mitsubishi Electric 25, 45<br />
MTM 58<br />
National Semiconductor 5<br />
Dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen Prospekte folgender Firma bei: PCE Power Control Electronic<br />
Unternehmen<br />
Personen<br />
Kaco New Energy 16<br />
Kaleja 81<br />
Kemet 69<br />
Linear Technology 43<br />
Maxon Motor 81<br />
Mesago PCIM 6, 10<br />
Metallux 68<br />
Micronas 81<br />
MTM Power 44<br />
Murata Power Solutions 56<br />
National Semiconductor 42<br />
NXP 16<br />
Phoenix Contact 36<br />
Profibus Nutzerorganisation 6<br />
Puls 6<br />
Recom Electronic 40, 44<br />
Renault 76<br />
Robert Bosch 6<br />
Holzleitner, Alois 74<br />
Hsu, Gavin 10<br />
Johannsen, Andreas 30<br />
Kierstead, Paul 34<br />
Klinger, Roman 60<br />
Kroell, Daniele 16<br />
Le Fèvre, Patrick 46<br />
Lidow, Alex 26<br />
Liesabeths, Dieter 16<br />
Lorenz, Leo 10, 76<br />
McDonald, Tim 16<br />
Mießner, Mathias 75<br />
Moldehn, Anja 36<br />
Niklas, Erich 16<br />
Panasonic Electric Works 3<br />
Phoenix Contact GmbH & Co. KG 33<br />
RECOM ELECTRONIC GmbH 36, 52<br />
Reichelt 15<br />
RS Components 4.US<br />
Schulz-Electronic 51<br />
SEMIKRON Titelseite<br />
Silicon Laboratories 23<br />
Softing Industrial Automation GmbH 79<br />
SYKO 48<br />
TDK-Lambda 43<br />
Telemeter 81<br />
UNIDOR 35<br />
WDI 68<br />
Rohm 35<br />
Semikron 12<br />
Semisouth 16<br />
Siemens 81<br />
ST Microelectronics 16<br />
TDK-EPC 69<br />
TE Connectivity 64<br />
Texas Instruments 50<br />
The Bergquist Company 68<br />
Toshiba 35<br />
United Monolithic Semiconductor 16<br />
Vacon 75<br />
Vacuumschmelze 60<br />
VDI Technologiezentrum 16<br />
Vincotech 30<br />
Vishay 16, 69<br />
Wago 69<br />
ZVEI 6<br />
Quay, Rüdiger 16<br />
Riethmüller, Werner 16<br />
Roberts, Steve 44<br />
Scalia, Pietro 50<br />
Schäfer, Ulrich 6<br />
Scheuermann, Uwe 10<br />
Shah, Hemal 22<br />
Trahan, Lonny 54<br />
Ulmann, Matthias 50<br />
Weller, Udo 6, 10<br />
Wondrak, Wolfgang 76<br />
Zimmermann, Reinhard 40<br />
82 <strong>elektronikJOURNAL</strong> 02/2011<br />
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