Moderne Arbeitsgeräte und ... - Plasser & Theurer
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Arbeitsabläufe beim Einsatz<br />
des Oberleitungsumbau- <strong>und</strong><br />
-neubauzuges<br />
INSTANDHALTUNG OBERLEITUNGEN<br />
Alfred Gruber / Franz Kurzweil / Johann Auer / Johann Kohel<br />
<strong>Moderne</strong> <strong>Arbeitsgeräte</strong> <strong>und</strong> Erhaltungsstrategien<br />
für Oberleitungsanlagen<br />
im Bereich der ÖBB (Teil 2)<br />
Den nachstehend beschriebenen Arbeitsabläufen<br />
werden die derzeit bei den ÖBB<br />
praktizierten Arbeitsmethoden bei der Erneuerung<br />
von Oberleitungsanlagen bei<br />
Einzelmastausrüstung im Bahnhofs- <strong>und</strong><br />
Streckenbereich zugr<strong>und</strong>egelegt. Dabei<br />
werden die einzelnen Arbeitsschritte mit<br />
den bei diesen Arbeiten eingesetzten<br />
Komponenten des Oberleitungsumbau<strong>und</strong><br />
-neubauzuges näher beschrieben <strong>und</strong><br />
anhand von zugehörigen Weg-Zeitdiagrammen<br />
der Arbeitsfortschritt dargestellt.<br />
Die Autoren<br />
Dipl. Ing. Alfred Gruber, Leiter Geschäftsbereich<br />
Energie Netz, Ing. Franz Kurzweil,<br />
Systemingenieur für Oberleitungsanlagen,<br />
Ing. Johann Auer, Leiter<br />
Oberleitungsbau beim Energieanlagenbau,<br />
<strong>und</strong> Ing. Johann Kohel; die Autoren<br />
sind Mitarbeiter bei Österreichische B<strong>und</strong>esbahnen,<br />
Infrastruktur Geschäftsbereich<br />
Energie Netz<br />
Teil 1 dieses Beitrags ist in EI 6/01 erschienen<br />
Bahnhof<br />
Mast<br />
48 EI – Eisenbahningenieur (52) 7/2001<br />
Hierzu wird jedoch angemerkt, dass die<br />
Reihenfolge der eingesetzten Einheiten<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich gleich bleibt, der tatsächliche<br />
Einsatzzeitpunkt jedoch von der<br />
Länge des zu erneuernden Streckenabschnittes<br />
abhängig ist. Aus Platzgründen<br />
werden dabei nur die ersten drei Halbsektionen<br />
der neuen Oberleitungsanlage<br />
berücksichtigt <strong>und</strong> die entsprechenden Lagepläne<br />
prinzipiell dargestellt.<br />
Voraussetzungen für den<br />
Einsatz des Oberleitungsumbau-<br />
<strong>und</strong> -neubauzuges<br />
Bei den dargestellten Arbeiten handelt es<br />
sich um die Totalerneuerung der Oberleitungsanlagen<br />
eines Gleises auf einem<br />
zweigleisigen Streckenabschnitt. Neben<br />
den erforderlichen Planungsarbeiten beinhalten<br />
die Vorarbeiten, die in St<strong>und</strong>en<strong>und</strong><br />
Tagessperren ausgeführt wurden, im<br />
wesentlichen<br />
– Herstellen von F<strong>und</strong>amenten (vorwiegend<br />
Rammf<strong>und</strong>amente) für die neuen<br />
Oberleitungsstützpunkte,<br />
– Versetzen der neuen Oberleitungsstützpunkte<br />
mit dem Maststellgerät <strong>und</strong> Einrichten<br />
derselben,<br />
– Montage sämtlicher neuen Befestigungsarmaturen<br />
einschließlich der Her-<br />
ABTRAG DER BESTEHENDEN OBERLEITUNG Arbeitsrichtung<br />
Maststellgerät<br />
MAGE 75<br />
Motorturmwagen<br />
MTW 100.083/1<br />
stellung der erforderlichen Schutzerdungsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong><br />
– Einbau von Arbeits-Streckentrennern in<br />
den angrenzenden Bahnhöfen.<br />
Die Arbeiten mit dem Oberleitungsumbauzug<br />
wurden im Zuge einer Dauersperre<br />
realisiert.<br />
Abtrag der bestehenden<br />
Oberleitungskette (Abb. 11)<br />
Eingesetzte Fahrzeuge<br />
Bei diesen Arbeiten sind folgende Fahrzeuge<br />
als Komponenten des Oberleitungsumbauzuges<br />
(Einheiten 1– 5) im Einsatz:<br />
– Montageturmwagen für Oberleitungsbau<br />
(MGW 10.003/3),<br />
– Montageturmwagen für Oberleitungsbau<br />
(MGW 10.003/3),<br />
– Motorturmwagen für Oberleitungsbau<br />
(2ax) mit Motorwindenwagen<br />
(MTW 10+FWW 10),<br />
– Motorturmwagen für Oberleitungsbau<br />
(4ax) mit Arbeitswagen (MTW<br />
100.083/1+AW) <strong>und</strong><br />
– Maststellgerät mit 2 Arbeitswagen<br />
(AW+MAGE 75+AW).<br />
Die Arbeitsabläufe sind in Abb. 12 prinzipiell<br />
dargestellt.<br />
BF 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />
Arbeitsrichtung<br />
Feldlänge<br />
Sektion 750 m x 2 = 1500 m<br />
75 m<br />
Abb. 11: Prinzip-Lageplan der abzutragenden Oberleitungsanlage<br />
Abb. 12: Prinzipdarstellung der Arbeitsabläufe beim Abbau der Oberleitungskette <strong>und</strong> Entfernen der alten Oberleitungsstützpunkte<br />
Strecke<br />
Fahrleitungswindenwagen<br />
FWW 10<br />
Moto<br />
M
turmwagen<br />
TW 10<br />
Arbeiten, die mit diesen Einheiten<br />
durchgeführt werden<br />
Beim Abtrag der bestehenden Oberleitungskette<br />
wird zuerst die Oberleitungskette<br />
soweit freigemacht (entfernen der<br />
Hänger <strong>und</strong> Stromverbinder, lösen der<br />
Klemmstellen von Fahrdraht <strong>und</strong> Tragseil<br />
an den Auslegern), dass mittels des Motorwindenwagens<br />
das Tragseil <strong>und</strong> der Fahrdraht<br />
mit einer Vorspannung von ca. 3 kN<br />
aufgespult werden können (Abb. 13).<br />
Im Anschluß daran werden die alten Ausleger<br />
<strong>und</strong> Radspannwerke samt den Armaturen<br />
demontiert <strong>und</strong> die alten Oberleitungsstützpunkte<br />
mit dem Maststellgerät<br />
entfernt.<br />
Folgende Arbeitsschritte werden mit den<br />
Eiheiten 1– 5 durchgeführt<br />
– Anbringen der Bahnerdungen beim jeweiligen<br />
vorausliegenden alten Sektionswechsel,<br />
Sperren der Radspannwerke beim jeweiligen<br />
vorausliegenden alten Sektionswechsel,<br />
Ausbau der Hänger, Strom- <strong>und</strong> Ausgleichsverbinder<br />
<strong>und</strong><br />
Ausbau der Fixpunktanker zwischen<br />
Fahrdraht <strong>und</strong> Tragseil.<br />
– Anbringen der Bahnerdungen bei der<br />
Bahnhof-Streckentrennung,<br />
Sperren der Radspannwerke bei der<br />
Bahnhof-Streckentrennung,<br />
Öffnen der Tragseil- <strong>und</strong> Fahrdrahtbefestigungen<br />
bei den Auslegern,<br />
Ausbau der Y-Seile <strong>und</strong><br />
Ausbau des Fixpunktes-Ankerseiles.<br />
– Abtragen der alten Oberleitungskette.<br />
– Demontage der alten Radspannwerke <strong>und</strong><br />
Ausleger sowie der jeweiligen Armaturen.<br />
Bahnhof<br />
Strecke<br />
V-Leitung<br />
R-Leitung<br />
Mast BF 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28<br />
Arbeitsrichtung<br />
Feldlänge<br />
Montageturmwagen<br />
MGW 10.003/3<br />
63 m<br />
Abb. 14: Prinzip-Lageplan der neuen Oberleitungsanlage<br />
ZEIT<br />
0,0<br />
0,5<br />
1,0<br />
1,5<br />
2,0<br />
2,5<br />
3,0<br />
3,5<br />
4,0<br />
4,5<br />
5,0<br />
5,5<br />
6,0<br />
6,5<br />
7,0<br />
7,5<br />
8,0<br />
8,5<br />
9,0<br />
9,5<br />
Mast Nr.<br />
Mast-<br />
Zufahrt Standorte<br />
BF<br />
0<br />
2. MGW 10.003/3<br />
MTW 10 + FWW<br />
MTW 100.083/1<br />
MAGE 75<br />
1<br />
75<br />
2<br />
150<br />
3<br />
225<br />
4<br />
300<br />
Halbsektion 697 m<br />
5<br />
375<br />
6<br />
450<br />
7<br />
525<br />
1. MGW 10.003/3<br />
1. MGW 10.003/3 Erden, Sperren Radspannwerk, Ausbau Hänger,<br />
Strom- <strong>und</strong> Ausgleichsverbinder, Fixpunkt-Anker<br />
2. MGW 10.003/3 Erden, Sperren Radspannwerk, Öffnen TS-Halter u. Ausklemmen FD;<br />
Ausbau Y-Seile, Fixpuntkseil<br />
MTW 10 + FWW Abbau der Oberleitungskette<br />
MTW 100.083/1 Demontage Ausleger <strong>und</strong> Radspannwerke samt Armaturen<br />
MAGE 75 Ziehen der alten Oberleitungsmaste<br />
8<br />
600<br />
9<br />
675<br />
10<br />
750<br />
11<br />
825<br />
12<br />
Montageturmwagen<br />
MGW 10.003/3<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
1. MGW 10.003/3<br />
2. MGW 10.003/3<br />
MTW 10 + FWW<br />
MTW 100.083/1<br />
MAGE 75<br />
Abb. 13: Weg-Zeit-Diagramm für die Demontage der Oberleitungskette <strong>und</strong> das Entfernen<br />
der Oberleitungsstützpunkte<br />
900<br />
975<br />
1.050<br />
1.125<br />
1.200<br />
1.275<br />
1.350<br />
1.425<br />
EI – Eisenbahningenieur (52) 7/2001 49<br />
20<br />
1.500<br />
21<br />
1.575<br />
22<br />
1.650<br />
23<br />
1.725<br />
ZEIT<br />
0,0<br />
0,5<br />
1,0<br />
1,5<br />
2,0<br />
2,5<br />
3,0<br />
3,5<br />
4,0<br />
4,5<br />
5,0<br />
5,5<br />
6,0<br />
6,5<br />
7,0<br />
7,5<br />
8,0<br />
8,5<br />
9,0<br />
9,5
– Entfernen der alten Oberleitungsstützpunkte.<br />
Nach entsprechendem Arbeitsfortschritt<br />
dieser Arbeiten beginnt die Oberleitungs-<br />
Umbaumaschine in Verbindung mit dem<br />
Montagewagen mit dem Aufbringen der<br />
Verstärkungsleitung <strong>und</strong> des Rückleiters.<br />
Aufbau von Verstärkungsleitung<br />
<strong>und</strong> Rückleiter sowie Montage<br />
der neuen Ausleger (Abb. 14)<br />
Eingesetzte Fahrzeuge<br />
INSTANDHALTUNG OBERLEITUNGEN<br />
AUFBAU DER VERSTÄRKUNGSLEITUNG UND DES RÜCKLEITERS<br />
Montageturmwagen<br />
MGW 10.003/3<br />
Abb. 15: Prinzipdarstellung der Arbeitsabläufe beim Aufbau der Verstärkungsleitung, des Rückleiters <strong>und</strong> der Montage der neuen Ausleger<br />
Bei diesen Arbeiten sind folgende Fahrzeuge<br />
als Komponenten des Oberleitungsumbauzuges<br />
(Einheiten 1–3) im Einsatz:<br />
– Oberleitungs-Umbaumaschine mit<br />
Montagewagen (FUM 100.046 + A 10),<br />
– Montageturmwagen für Oberleitungsbau<br />
mit Arbeitswagen (MGW 10.003/3<br />
+ AW) <strong>und</strong><br />
AUFBAU DER NEUEN OBERLEITUNG<br />
Motorturmwagen<br />
MTW 100.083/1<br />
50 EI – Eisenbahningenieur (52) 7/2001<br />
– Montageturmwagen für Oberleitungsbau<br />
(MGW 10.003/3).<br />
Die Arbeitsabläufe sind in der Abb. 15<br />
prinzipiell dargestellt.<br />
Arbeiten, die mit diesen Einheiten<br />
durchgeführt werden<br />
Auf Gr<strong>und</strong> der technischen Konzeption<br />
neuer Oberleitungsanlagen werden bei<br />
Neu- <strong>und</strong> Umbaumaßnahmen Verstärkungsleitungen<br />
<strong>und</strong> Rückleiter verlegt, die<br />
diesfalls als erster Montageschritt beim<br />
Aufbau der neuen Oberleitungsanlage aufgelegt<br />
werden. Dabei ist die Verstärkungsleitung<br />
an der Stützpunktspitze <strong>und</strong> der<br />
Rückleiter in der Höhe der Oberleitungskette<br />
an der gleisabgewandten Seite<br />
des Oberleitungsstützpunktes angeordnet.<br />
Beide Leitungen werden mit der Oberleitungs-Umbaumaschine<br />
gleichzeitig gezogen,<br />
wobei die erforderliche Zugkraft<br />
unter Berücksichtigung der Umgebungs-<br />
Arbeitsrichtung<br />
Abb. 16:<br />
Aufbau der Verstärkungsleitung<br />
<strong>und</strong><br />
des Rückleiters mit<br />
der Oberleitungs-<br />
Umbaumaschine<br />
FUM 100.046 <strong>und</strong><br />
dem Montagewagen<br />
A 10<br />
Montageturmwagen<br />
MGW 10.003/3<br />
Abb. 18: Prinzipdarstellung der Arbeitsabläufe beim Aufbau der neuen Oberleitungskette<br />
Montageturmwagen<br />
MGW 10.003/3<br />
Arbeitsrichtung<br />
temperatur an der Oberleitungs-Umbaumaschine<br />
eingestellt wird. Die Positionierung<br />
der Leitungen erfolgt mittels der<br />
freiverfahrbaren Arbeitsbühne des selbstfahrenden<br />
Montagewagens, wobei von der<br />
Arbeitsbühne aus beide Leitungen bei<br />
jedem Stützpunkt montiert werden. Die<br />
Fixierung der Verstärkungsleitung erfolgt<br />
dabei mittels Bügelb<strong>und</strong>spiralen, der Rückleiter<br />
wird in den Pendeltragklemmen provisorisch<br />
fixiert. Lediglich im Bereich von<br />
Abspannstützpunkten der Oberleitung<br />
werden die Leitungen über Rollen geführt,<br />
um durch nachträgliche Stützpunktneigungen<br />
keine Differenzzüge auf die Befestigungselemente<br />
zu bringen (Abb. 16).<br />
Folgende Arbeitsschritte werden mit den<br />
Einheiten 1 bis 3 durchgeführt (Abb. 17):<br />
– Aufbau der Verstärkungsleitung <strong>und</strong><br />
des Rückleiters,<br />
– Montage der neuen Ausleger <strong>und</strong><br />
– definitive Montage des Rückleiters samt<br />
Herstellen der Schutzerdungsleitung zwischen<br />
Mast <strong>und</strong> Rückleiter; Herstellen<br />
von Preßverbindungen im Zuge der Verstärkungsleiter-<br />
<strong>und</strong> Rückleiterverlegung.<br />
Aufbau der neuen Oberleitungskette<br />
Nach der Montage der Verstärkungsleitung,<br />
des Rückleiters <strong>und</strong> der Ausleger erfolgt<br />
in einem weiteren Arbeitsdurchgang<br />
das Aufbringen der neuen Oberleitungskette.<br />
Eingesetzte Fahrzeuge<br />
Bei diesen Arbeiten sind folgende Fahrzeuge<br />
als Komponenten des Oberleitungsumbauzuges<br />
im Einsatz:<br />
Montageturmwagen<br />
MGW 10.003/3
Motorbühnenwagen<br />
A 10<br />
– Oberleitungs-Umbaumaschine mit Montagewagen<br />
(FUM 100.046 + A 10),<br />
– Motorgerüstwagen (FGW 10),<br />
– Motorgerüstwagen (FGW 10),<br />
– Montageturmwagen für Oberleitungsbau<br />
(MGW 10.003/3),<br />
– Montageturmwagen für Oberleitungsbau<br />
(MGW 10.003/3) <strong>und</strong><br />
– Motorturmwagen für Oberleitungsbau<br />
(MTW 100.083/1).<br />
Die Arbeitsabläufe sind in der Abb. 18<br />
prinzipiell dargestellt.<br />
Arbeiten, die mit diesen Einheiten<br />
durchgeführt werden<br />
Nach der Fixierung an den Abspannungen<br />
werden Tragseil <strong>und</strong> Fahrdraht mit der<br />
Oberleitungs-Umbaumaschine gleichzeitig<br />
gezogen, wobei auch hier die erforderliche<br />
Nenn-Zugkraft unter Berücksichtigung<br />
der Anlagenerfordernisse an der<br />
Oberleitungs-Umbaumaschine eingestellt<br />
wird. Die Positionierung von Tragseil <strong>und</strong><br />
Fahrdraht erfolgt von der freiverfahrbaren<br />
Arbeitsbühne des selbstfahrenden Montagewagens,<br />
der in unmittelbarer Folge<br />
zur Oberleitungs-Umbaumaschine fährt,<br />
wobei von der Arbeitsbühne aus beide<br />
Leitungen in den Klemmstellen der vormontierten<br />
Ausleger provisorisch befestigt<br />
werden. Von den nachfolgenden Einheiten<br />
werden die Y-Seile sowie teil-vorgefertigte<br />
Hänger <strong>und</strong> Stromverbinder eingebaut,<br />
sowie restliche Montagearbeiten<br />
<strong>und</strong> entsprechende Regulierungsmaßnahmen<br />
durchgeführt (Abb. 19).<br />
Folgende Arbeitsschritte werden von den<br />
Einheiten 1 bis 6 durchgeführt (Abb. 20):<br />
– Aufbau der neuen Oberleitungskette;<br />
Tragseil <strong>und</strong> Fahrdraht in den neuen<br />
Motorgerüstwagen<br />
FGW 10<br />
Fahrleitungsumbaumaschine<br />
FUM 100.046<br />
ZEIT<br />
0,0<br />
0,5<br />
1,0<br />
1,5<br />
2,0<br />
2,5<br />
3,0<br />
3,5<br />
4,0<br />
4,5<br />
5,0<br />
5,5<br />
6,0<br />
6,5<br />
7,0<br />
7,5<br />
8,0<br />
8,5<br />
9,0<br />
9,5<br />
10,0<br />
10,5<br />
11,0<br />
Mast Nr.<br />
Mast-<br />
Zufahrt Standorte<br />
BF<br />
0<br />
FUM AW 10<br />
1<br />
63<br />
1. MGW 10.003/3<br />
2. MGW 10.003/3<br />
FUM 100.046<br />
FUM AW 10<br />
2<br />
128<br />
3<br />
191<br />
4<br />
254<br />
5<br />
317<br />
6<br />
380<br />
7<br />
443<br />
FUM 100.046<br />
8<br />
506<br />
Motorbühnenwagen<br />
A 10<br />
9<br />
569<br />
Auflegen von V- <strong>und</strong> R-Leitung der neuen Oberleitungskette<br />
Positionieren von V- <strong>und</strong> R-Leitung an den Stützpunkten<br />
1. MGW 10.003/3 Montieren der Ausleger<br />
2. MGW 10.003/3 Adapt. Lufttrennung, V- <strong>und</strong> R-Leiter Pressverbinder,<br />
R-Leitung fix montieren <strong>und</strong> erden an Mast<br />
10<br />
634<br />
11<br />
697<br />
12<br />
760<br />
13<br />
823<br />
Fahrleitungsumbaumaschine<br />
FUM 100.046<br />
FUM 100.046<br />
FUM AW 10<br />
1. MGW 10.003/3<br />
2. MGW 10.003/3<br />
Abb. 17: Weg-Zeit-Diagramm für den Aufbau der Verstärkungsleitung <strong>und</strong> des Rückleiters<br />
sowie der Montage der neuen Ausleger<br />
14<br />
886<br />
15<br />
949<br />
16<br />
1.012<br />
17<br />
1.075<br />
18<br />
1.140<br />
19<br />
1.203<br />
20<br />
1.266<br />
21<br />
1.329<br />
22<br />
1.392<br />
EI – Eisenbahningenieur (52) 7/2001 51<br />
23<br />
1.455<br />
24<br />
1.518<br />
25<br />
1.581<br />
26<br />
1.646<br />
27<br />
1.709<br />
28<br />
1.772<br />
ZEIT<br />
0,0<br />
0,5<br />
1,0<br />
1,5<br />
2,0<br />
2,5<br />
3,0<br />
3,5<br />
4,0<br />
4,5<br />
5,0<br />
5,5<br />
6,0<br />
6,5<br />
7,0<br />
7,5<br />
8,0<br />
8,5<br />
9,0<br />
9,5<br />
10,0<br />
10,5<br />
11,0
INSTANDHALTUNG OBERLEITUNGEN<br />
Ausleger prov. fixieren; prov. Hängereinbau<br />
jeweils in Feldmitte ,<br />
– Einbau der vorbereiteten Hänger <strong>und</strong><br />
Ausbau des prov. Hängers, prov. Einrichten<br />
der Ausleger <strong>und</strong> Einbau von<br />
Zusatzverbindern,<br />
– Montage der Y-Seile samt zugehöriger<br />
Hänger,<br />
ZEIT<br />
0,0<br />
0,5<br />
1,0<br />
1,5<br />
2,0<br />
2,5<br />
3,0<br />
3,5<br />
4,0<br />
4,5<br />
5,0<br />
5,5<br />
6,0<br />
6,5<br />
7,0<br />
7,5<br />
8,0<br />
8,5<br />
9,0<br />
9,5<br />
10,0<br />
10,5<br />
11,0<br />
11,5<br />
Mast Nr.<br />
Mast-<br />
Zufahrt Standorte<br />
BF<br />
0<br />
1<br />
63<br />
FUM AW 10<br />
2. FUM-FGW 10<br />
1. MGW 10.003/3<br />
2. MGW 10.003/3<br />
MTW 100.083/1<br />
2<br />
128<br />
3<br />
191<br />
1. FUM-FGW 10<br />
4<br />
254<br />
FUM 100.046<br />
52 EI – Eisenbahningenieur (52) 7/2001<br />
5<br />
317<br />
6<br />
380<br />
7<br />
443<br />
8<br />
506<br />
9<br />
569<br />
10<br />
634<br />
11<br />
697<br />
12<br />
760<br />
13<br />
823<br />
FUM 100.046<br />
FUM AW 10<br />
Abb. 19:<br />
Aufbau der neuen<br />
Oberleitungskette<br />
mit der Oberleitungsumbaumaschine<br />
FUM 100.046 <strong>und</strong><br />
dem Montagewagen<br />
A 10<br />
– definitives Einstellen der Ausleger <strong>und</strong><br />
der Auslenkung,<br />
– Einbau der Strom- <strong>und</strong> Ausgleichsverbinder;<br />
Herstellen der Zusatzeinspeisungen<br />
bei den festen Abspannungen <strong>und</strong><br />
– endgültiges Regulieren <strong>und</strong> Verpressen<br />
der Hänger; Einbinden der Radspannwerke;<br />
Regulieren der Bahn-<br />
14<br />
886<br />
15<br />
949<br />
16<br />
1.012<br />
17<br />
1.075<br />
18<br />
1.140<br />
19<br />
1.203<br />
20<br />
1.266<br />
Auflegen von TS <strong>und</strong> FD der neuen Oberleitungskette<br />
Positionieren von TS <strong>und</strong> FD an den Stützpunkten<br />
1. FUM-FGW 10 Ausleger prov. einrichten, Zusatzstromverbinder <strong>und</strong> Hänger einb.<br />
2. FUM-FGW 10 Einbau der Y-Seile<br />
1. MGW 10.003/3 Ausleger endgültig einstellen<br />
2. MGW 10.003/3 Strom- <strong>und</strong> Ausgleichsverbinder <strong>und</strong> Zusatzeinspeisungen einpressen<br />
MTW 100.083/1 Hänger regulieren <strong>und</strong> kerben, Radspannwerke endgültig einbinden<br />
Abb. 20: Weg-Zeit-Diagramm für den Aufbau der neuen Oberleitungskette<br />
21<br />
1.329<br />
22<br />
1.392<br />
23<br />
1.455<br />
24<br />
1.518<br />
25<br />
1.581<br />
26<br />
1.646<br />
27<br />
1.709<br />
28<br />
1.772<br />
ZEIT<br />
0,0<br />
0,5<br />
1,0<br />
1,5<br />
2,0<br />
2,5<br />
3,0<br />
3,5<br />
4,0<br />
4,5<br />
5,0<br />
5,5<br />
6,0<br />
6,5<br />
7,0<br />
7,5<br />
8,0<br />
8,5<br />
9,0<br />
9,5<br />
10,0<br />
10,5<br />
11,0<br />
11,5<br />
hof-Streckentrennungen;Kontrollfahrt. Nach Abschluss dieser Arbeiten ist die<br />
Oberleitungskette fertig montiert <strong>und</strong><br />
kann nach einer abschließenden Kontrollfahrt<br />
für den Betrieb uneingeschränkt freigegeben<br />
werden. Durch das Aufbringen<br />
der Oberleitungskette mit der endgültigen<br />
Zugspannung ist eine spätere Reckung der<br />
Seile nicht mehr gegeben, so dass auch<br />
bisher übliche Nachjustierungen an den<br />
beweglichen Abspannungen nicht mehr<br />
erforderlich sind.<br />
Weitere Einsatzmöglichkeiten<br />
des Oberleitungsumbau-<br />
<strong>und</strong> -neubauzuges<br />
Neben den bisher aufgezeigten Einsatzmöglichkeiten<br />
kann der Oberleitungsumbau-<br />
<strong>und</strong> -neubauzug noch für folgende<br />
Arbeiten eingesetzt werden:<br />
� Wechseln von Fahrdrähten mit der<br />
Oberleitungs-Umbaumaschine alleine,<br />
wobei der abzubauende Fahrdraht auf<br />
einer Kabeltrommeleinheit der Oberleitungs-Umbaumaschine<br />
aufgespult wird<br />
<strong>und</strong> von der zweiten Kabeltrommeleinheit<br />
der Oberleitungs-Umbaumaschine<br />
der neue Fahrdraht aufgelegt wird.<br />
� Wechseln von Fahrdrähten mit der<br />
Oberleitungs-Umbaumaschine in Verbindung<br />
mit dem Motorwindenwagen,<br />
wobei der abzubauende Fahrdraht auf<br />
einer Kabeltrommeleinheit des Motorwindenwagens<br />
aufgespult wird <strong>und</strong> der<br />
neue Fahrdraht von einer Kabeltrommeleinheit<br />
der Oberleitungs-Umbaumaschine<br />
aus aufgelegt wird.<br />
� Wechseln von Tragseilen bzw. das Auflegen<br />
von Verstärkungsleitungen <strong>und</strong><br />
Rückleitern in bestehenden Anlagen ist<br />
ebenfalls möglich, doch ist bei derartigen<br />
Arbeiten nicht mehr mit einer wesentlich<br />
rascheren Arbeitsabwicklung zu<br />
rechnen als dies mit bisherigen Methoden<br />
gegeben war.<br />
Neue Instandhaltungsstrategien<br />
für Oberleitungsanlagen<br />
Der Netzbetreiber als Nutzer der Oberleitungsanlagen<br />
fordert eine möglichst<br />
störungsfreie Funktions- <strong>und</strong> Betriebssicherheit<br />
<strong>und</strong> somit eine hohe Verfügbarkeit<br />
dieser Anlagen.<br />
Die angewandte Technik der Oberleitungskonstruktion,<br />
die systematische<br />
Verfolgung von Störungen an Oberleitungsanlagen,<br />
eine „Zustandsorientierte<br />
Instandhaltungsstrategie“, sowie eine den<br />
betrieblichen Erfordernissen angepasste<br />
Betriebsführung leisten den wesentlichen<br />
Beitrag zur geforderten hohen Anlagenverfügbarkeit.<br />
Alle Anstrengungen im Hinblick auf eine
Aufwandsminderung bei der Anlagenvorhaltung<br />
müssen daher darauf gerichtet<br />
werden, durch geeignete Maßnahmen die<br />
Nutzungsdauer der einzelnen Anlagenteile<br />
von Oberleitungsanlagen bis zu deren betriebs-<br />
oder sicherheitsbedingten Erneuerung<br />
soweit als möglich zu verlängern.<br />
Die Instandhaltung der Infrastrukturanlagen<br />
verursacht jährlich erhebliche Kosten.<br />
Im Hinblick auf die angestrebte Produktivitätssteigerung<br />
im Geschäftsbereich <strong>und</strong><br />
zur Verwirklichung der Zielvorgaben der<br />
Unternehmensleitung (Senkung der Aufwandskosten)<br />
wurden daher in den letzten<br />
Jahren gerade hier verstärkte Aktivitäten<br />
gesetzt, um durch gezielte Investitions-,<br />
Personal- <strong>und</strong> Kostenplanung zur<br />
Aufwandsminderung beizutragen. Dabei<br />
musste auch berücksichtigt werden, dass<br />
eine voll befriedigende Betriebsqualität<br />
gewährleistet wird <strong>und</strong> keine Zunahme<br />
der Störungshäufigkeit gegeben ist. Die<br />
Abkehr von der ehemals „fristorientierten<br />
Instandhaltung“ hin zu einer „Zustandsorientierten<br />
Instandhaltung“ schafft dabei<br />
die Ausgangsbasis für eine Beschränkung<br />
der Instandhaltungsmaßnahmen auf das<br />
unabdingbar notwendige Maß.<br />
Zur optimierten Nutzung der verschiedenen<br />
betrieblichen Möglichkeiten bei der<br />
Abwicklung der Instandhaltungstätigkeit<br />
Maßnahmenplan der „zustandsorientierten Instandhaltung“<br />
lt. DV EL 52 Anlage 4 – elektrische Bahnanlagen<br />
werden die Einzelmaßnahmen in der jeweiligen<br />
Elektrobetriebsstelle durch den zuständigen<br />
Technischen Disponenten gezielt<br />
geplant, so dass über diese vorausschauenden<br />
Planungen <strong>und</strong> eine gute Koordinierung<br />
der Arbeiten mit den anderen<br />
Geschäftsbereichen im Rahmen der zentralen<br />
Baubetriebsplanung der Anteil der<br />
produktiven Zeiten an der täglichen Gesamtarbeitszeit<br />
wesentlich erhöht werden<br />
kann.<br />
Zustandsorientierte<br />
Instandhaltung<br />
Wartung Inspektion Instandsetzung<br />
Besichtigung Messfahrten<br />
Untersuchung<br />
reinigen Funktionsprüfung Statische Lage Ordentliche<br />
Untersuchung<br />
auswechseln Begehung Störungsbehebung<br />
ergänzen Befahrung<br />
Dynamisches<br />
Verhalten<br />
Außerordentliche<br />
Untersuchung<br />
Allgemeine Gr<strong>und</strong>lagen<br />
der Instandhaltung<br />
Einzelinstandsetzung<br />
konservieren Statische Anhublage Vollinstandsetzung<br />
nachstellen Instandsetzung bei<br />
Untersuchungen<br />
schmieren<br />
Abb. 21: Maßnahmenplan der „Zustandsorientierten Instandhaltung“<br />
Für die Durchführung der Instandhaltungsmaßnahmen<br />
an Oberleitungsanlagen sind<br />
die innerbetrieblichen Bestimmungen der<br />
Dienstvorschrift EL 52 / Anlage 4 maßgebend,<br />
die entsprechend den in ÖVE <strong>und</strong><br />
DIN-Normen festgelegten einheitlichen<br />
Begriffen <strong>und</strong> Maßnahmen gegliedert<br />
sind.<br />
EI – Eisenbahningenieur (52) 7/2001 53
Bei dem verfolgten Ziel der „Zustandsorientierten<br />
Instandhaltung” mit der Trennung<br />
in „Wartung“ <strong>und</strong> „Inspektion“<br />
durch „Feststellen“ <strong>und</strong> „Beurteilen“ des<br />
aktuellen „Istzustandes“ erhalten die Inspektionen<br />
besonderes Gewicht, da sich<br />
aus deren Ergebnissen die erforderlichen<br />
Instandsetzungsmaßnahmen ableiten. Wegen<br />
deren sicherheitsrelevanter Bedeutung<br />
mussten daher Fristen festgelegt<br />
werden, die sich nach der Beanspruchung<br />
<strong>und</strong> der betrieblichen Bedeutung der Anlagen<br />
richten. Hierzu wurden die Oberleitungen<br />
entsprechend ihrer Wertigkeit in<br />
Gruppen eingeteilt (Abb. 21).<br />
Planung der<br />
Instandhaltungsmaßnahmen<br />
Bei der Umsetzung der Instandhaltungsmaßnahmen<br />
an Oberleitungsanlagen wird<br />
sehr rasch die eisenbahnspezifische Besonderheit<br />
zwischen reibungsloser Betriebsabwicklung<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlicher Arbeitsausführung<br />
zum dominierenden Kostenfaktor.<br />
Da alle Arbeiten, die im Gleisbereich anfallen,<br />
nur in Sperrpausen ausgeführt werden<br />
können, ergeben sich oft produktivitätshemmende<br />
Einschränkungen.<br />
Die Problematik der Instandhaltung aller<br />
fahrwegbezogenen Anlagen, zu denen<br />
auch die Oberleitungsanlagen zählen, begründet<br />
sich durch die betriebliche Verpflichtung<br />
vor allem fahrplanmäßige Züge<br />
so pünktlich wie möglich zu führen. Insofern<br />
wird die Gesamtwirtschaftlichkeit einer<br />
Instandhaltungsmaßnahme im Gleisbereich<br />
durch die zeitliche Lage der Arbeiten, die<br />
Dauer sowie die Wahl des Arbeitsverfahrens<br />
<strong>und</strong> der Betriebsweise auf den jeweiligen<br />
Streckenabschnitten bestimmt.<br />
Seitens des Netzbetreibers können durch betriebliche<br />
Maßnahmen (z.B. Gleissperren,<br />
zeitweise eingleisiger Betrieb, Schienenersatzverkehr)<br />
nur dann günstigere Arbeitsbedingungen<br />
geschaffen werden, wenn die<br />
Instandhaltungsmaßnahmen nach „Art“,<br />
„Ort“, „Zeitpunkt“ <strong>und</strong> „Zeitdauer“ frühzeitig<br />
vorausschauend geplant werden.<br />
Hilfestellung bietet hier ein datenverarbeitungsgestütztes<br />
Instandhaltungsverfahren<br />
auf EDV-Basis, wie es derzeit im Rahmen<br />
des Projektes AURA (Anwendung zur Unterstützung<br />
der Ressourcen- <strong>und</strong> Arbeitseinsatzsteuerung)<br />
eingeführt wird.<br />
Organisation der Instandhaltung<br />
INSTANDHALTUNG OBERLEITUNGEN<br />
Die Verantwortung für die Instandhaltung<br />
der Oberleitungsanlagen obliegt 22 Elektrobetriebsstellen<br />
des Geschäftsbereiches<br />
Energie Netz.<br />
Die Festlegung der jeweiligen Instandhaltungsbereiche<br />
wurde dabei weitgehend<br />
von übergeordneten Gesichtspunkten,<br />
unter Beachtung des optimalen Anla-<br />
54 EI – Eisenbahningenieur (52) 7/2001<br />
genumfanges <strong>und</strong> unter Beachtung entsprechender<br />
Weg- <strong>und</strong> Anfahrtszeiten zur<br />
Durchführung der Instandhaltungstätigkeiten<br />
sowie im Störungsfall, bestimmt.<br />
Die Instandhaltungsarbeiten werden unter<br />
Verwendung der vorstehend angeführten<br />
Motorturmwagen für Oberleitungsinstandhaltung<br />
durchgeführt, die einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Produktivitätssteigerung<br />
bei der Durchführung der<br />
Instandhaltungstätigkeiten sowie zur raschen<br />
Störungsbehebung leisten. Insbesondere<br />
für die Inspektionsarbeiten der<br />
Befahrung sowie der ordentlichen Untersuchungen<br />
sind diese Geräte moderner<br />
Bauart ein wesentlicher Faktor, um die Instandhaltungstätigkeiten<br />
mit modernen<br />
Diagnosesystemen (Messungen) kostengünstig<br />
durchführen zu können.<br />
Zusammenfassung<br />
Ein zielgerichtetes Instandhaltungsmanagement<br />
für Oberleitungsanlagen bedient<br />
sich klarer Konzepte für die Instandhaltungsstrategie<br />
<strong>und</strong> den Einsatz von modernen<br />
Fahrzeugen. Dazu gehören auch<br />
erprobte Instrumente wie Arbeitsvorbereitung,<br />
zeitgerechte Planung <strong>und</strong> Abstimmung<br />
der Instandhaltungsmaßnahmen<br />
sowie eine aussagekräftige <strong>und</strong> aktuelle<br />
Instandhaltungsdokumentation.<br />
Die vorgestellte Instandhaltungsstrategie<br />
für Oberleitungsanlagen des Geschäftsbereiches<br />
Energie Netz ist auf eine Minimierung<br />
des Instandhaltungsaufwandes bei<br />
gleichzeitiger maximaler Betriebszuverlässigkeit<br />
ausgerichtet.<br />
Die in diesem Zusammenhang bisher eingeleiteten<br />
Maßnahmen zeigen bereits<br />
erste Erfolge. So ist bei den spezifischen<br />
Aufwandsst<strong>und</strong>en je Gleiskilometer ein<br />
deutlicher Rückgang zu verzeichnen; dass<br />
dieser Erfolg nicht auf Kosten der Zuverlässigkeit<br />
der Oberleitungsanlagen erzielt<br />
werden konnte, zeigt die Entwicklung bei<br />
steigendem Anlagenumfang mit vermindertem<br />
Personalstand <strong>und</strong> keiner vermehrten<br />
Störungshäufigkeit.<br />
Bisher nicht genutzte Rationalisierungsreserven<br />
<strong>und</strong> nicht genutzte Kostensenkungspotentiale<br />
lassen sich dann noch<br />
ausschöpfen, wenn es gelingt, durch moderne<br />
Techniken der Informationsverarbeitung<br />
das Instandhaltungsgeschehen<br />
transparenter zu machen, über ein systematisiertes<br />
Arbeitsvorbereitungs- <strong>und</strong> Planungssystem<br />
zu steuern <strong>und</strong> dadurch Verlustzeiten<br />
zu minimieren.<br />
Die beim Oberleitungsumbau bzw. bei der<br />
Oberleitungserneuerung zum Einsatz gelangenden<br />
Fahrzeuge zeigen in Verbindung<br />
mit den vorgesehenen Arbeitsabläufen bereits<br />
nach relativ kurzer Einsatzdauer, dass<br />
die Gesamtmontagezeiten gegenüber den<br />
bisherigen Arbeitsmethoden wesentlich re-<br />
duziert werden konnten. Die der Planung<br />
der Systeme zugr<strong>und</strong>egelegte Wirtschaftlichkeitsberechnung,<br />
die eine ca. 40%ige<br />
Senkung der Arbeitskosten vorsah, wurde<br />
durch die real erreichten Werte – im Mittel<br />
von ca. 60% – bei weitem übertroffen.<br />
Damit ist der „Return of invest (ROI)“ für<br />
die Investition in die Maschinen- <strong>und</strong> Arbeitstechnologie<br />
bereits nach etwa 4,5 Jahren<br />
gegeben.<br />
Mit den nun bereits seit mehreren Jahren<br />
praktizierten Maßnahmen <strong>und</strong> Arbeitsmethoden<br />
wurden optimierte gleichbleibende<br />
Arbeitsqualitäten <strong>und</strong> dadurch auch eine<br />
verbesserte Nutzungsdauer erreicht <strong>und</strong><br />
günstigere Wartungsintervalle eingeführt.<br />
Mit Hilfe der neuen Arbeitsmethoden,<br />
dem Einsatz moderner <strong>Arbeitsgeräte</strong> <strong>und</strong><br />
der Umsetzung der neuen Instandhaltungsstrategien<br />
wurden, im Vergleich zu den bisherigen<br />
Methoden, einerseits verbesserte<br />
betriebliche Rahmenbedingungen, wie<br />
etwa geringere Beeinträchtigung der Betriebsabläufe<br />
im Zuge der durchzuführenden<br />
Arbeiten, geschaffen <strong>und</strong> andererseits<br />
auch höhere Sicherheitsstandards erreicht,<br />
womit für alle beteiligten Mitarbeiter auch<br />
ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der<br />
Arbeitssicherheit geleistet wurde.<br />
Das Gesamtkonzept der Technologie des<br />
Maschinenparkes wurde praktisch in den<br />
letzten Jahren realisiert <strong>und</strong> mit diesen<br />
„maßgeschneiderten“ Arbeitsmaschinen<br />
<strong>und</strong> Systemen können nun im Bereich der<br />
Oberleitungsanlagen wesentliche Vorteile<br />
beim Bau, bei der Instandhaltung<br />
(Störungseinsatz) sowie Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>und</strong> Flexibilität sichergestellt werden.<br />
Mit den von der Fa. <strong>Plasser</strong>&<strong>Theurer</strong> gelieferten<br />
Oberleitungsbau- <strong>und</strong> -instandhaltungsfahrzeugen,<br />
den Systemkomponenten<br />
des Oberleitungsumbau- <strong>und</strong><br />
-neubauzuges <strong>und</strong> dem Maststellgerät<br />
wurden die, seitens des Geschäftsbereiches<br />
Energie Netz der ÖBB entwickelten<br />
Arbeitsprozesse <strong>und</strong> die für die einzelnen<br />
Arbeitsmaschinen erstellten Anforderungsprofile<br />
in der verlangten Funktionalität<br />
realisiert, so dass mit den gelieferten<br />
Fahrzeugen die vorgesehenen Arbeits<strong>und</strong><br />
Montagebedingungen gut realisiert<br />
werden können.<br />
Für das Gesamtsystem der Bahn wurde<br />
bewirkt, dass Zugpausen wirtschaftlicher<br />
genutzt werden können, die Maschinenhaltung<br />
ökonomischer gestaltet<br />
werden konnte <strong>und</strong> die Ressourcen besser<br />
genutzt werden!<br />
Literatur<br />
[1] Seelmann, Peter: Der Fahrleitungsumbau- <strong>und</strong><br />
neubauzug der ÖBB. EISENBAHN 10/1997<br />
[2] Kohel/Gruber: Einsatz von innovativen <strong>Arbeitsgeräte</strong>n.<br />
e&i 116. Jahrgang – Heft 2 – 1999<br />
[3] Wenty, Rainer: Maschinen für Fahrleitungsbau<br />
<strong>und</strong> -instandhaltung. ETR Heft 1-2/2000