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Denn die Stromproduktion in Windkraftanlagen, die vor allem<br />

im Osten Österreichs angesiedelt sind, schwankt oft erheblich<br />

und muß mit Energie aus den Speicherkraftwerken im<br />

Westen ausgeglichen werden. Auch dafür ist ein ausreichend<br />

dimensioniertes und lückenloses Höchstspannungsnetz erforderlich.<br />

Das Leitungsstück in der Steiermark soll als Freileitung ausgeführt<br />

werden. Ein Projekt dieser Größenordnung in einem<br />

Gebiet, in dem bis dato keine derartigen Anlagen bestehen,<br />

beeinflußt die Umwelt in jedem Fall – egal, ob es als Freileitung<br />

oder als Erdkabel ausgeführt wird. Die technische<br />

Alternative mittels Erdkabel würde zwar die Landschaft<br />

optisch entlasten, jedoch weit nachteiligere Auswirkungen<br />

auf Menschen, Pflanzen, Boden, Wasser und nicht zuletzt<br />

auf den <strong>Verbund</strong> und die Strombezieher haben. Durch<br />

Wälder führende Streckenabschnitte könnten nicht aufgeforstet<br />

werden, da tiefwurzelnde Pflanzen die Kabel beschädigen.<br />

Bodenerwärmung und dadurch bedingte Austrocknung<br />

wären noch dazu nachteilig für die Vegetation. Das Landschaftsbild<br />

würde durch sogenannte "Muffenbauwerke", in<br />

denen die einzelnen Kabelabschnitte in Abständen von<br />

ca. 600 m miteinander verbunden werden, beeinträchtigt.<br />

Das Kabel weist auch eine wesentlich kürzere Lebensdauer<br />

auf und erfordert einen Komplettausch nach 30-40 Jahren,<br />

im Gegensatz zur Freileitung mit einer Lebensdauer von ca.<br />

120 Jahren. Höhere Errichtungskosten sowie zeitlicher und<br />

monetärer Mehraufwand bei der Störungssuche und -behebung<br />

würden sich sowohl auf die Versorgungssicherheit als<br />

auch auf den Netztarif nachteilig auswirken und damit die<br />

Energiekosten für die Endabnehmer erhöhen.<br />

Die Gutachter kommen jedoch zu dem Schluß, daß die positiven<br />

Auswirkungen des Vorhabens insgesamt überwiegen.<br />

Zu diesen positiven Auswirkungen zählt auch, daß bestehende<br />

110-kV-Freileitungen auf einer Länge von insgesamt<br />

54,5 km mit der neuen Steiermarkleitung mitgeführt werden,<br />

sodaß 41 km Leitungen abgetragen werden können, was<br />

auch zur Entlastung des Landschaftsbildes beiträgt.<br />

Darüber hinaus wird auch die Trasse der Steiermarkleitung –<br />

wie alle Leitungstrassen des <strong>Verbund</strong> – nach den Prinzipien<br />

der ökologischen und ökonomischen Trassengestaltung angelegt.<br />

Eine Beschreibung dieses Projektes findet sich auf<br />

Seite 32 dieses Berichts.<br />

SOZIALE ASPEKTE<br />

Der 380-kV-Netzausbau im Raum Steiermark/Burgenland ist<br />

eine wesentliche infrastrukturelle Voraussetzung zur grundsätzlichen<br />

Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich<br />

und im Besonderen zur wirtschaftlichen Stärkung des Raumes<br />

Graz durch die zukünftige Ansiedlung von Industriebetrieben.<br />

Bereits in der Vorbereitungsphase dieses Projektes wurde<br />

großer Wert auf den Nachhaltigkeitsaspekt gelegt. Der<br />

<strong>Verbund</strong> setzte sich verstärkt mit Fragen der Ökologie,<br />

der Soziologie und der Planungskultur auseinander.<br />

Neben den Aspekten der Langlebigkeit und des Recyclings<br />

wurden auch solche der Ästhetik und der Kommunikation<br />

einbezogen. So wurden Erkenntnisse aus dem Bereich der<br />

Emotionsforschung berücksichtigt, die Aufschluß darüber<br />

geben, unter welchen räumlichen Konstellationen Freileitungen<br />

als "gut integriert" oder eben als "störend" empfunden<br />

werden. Das Wissen um diese "richtige" Planung gehört zu<br />

den Grundlagen der nachhaltigen Planungskultur im <strong>Verbund</strong>.<br />

Da die ästhetische Akzeptanz von Freileitungen allerdings<br />

auch maßgeblich von der jeweiligen soziokulturellen Einstellung<br />

zur Technik beeinflußt wird, wurde dem Informationsund<br />

Kommunikationsangebot rund um das Projekt größtes<br />

Augenmerk gewidmet.<br />

Für direkte Anfragen der Bevölkerung haben wir in Gleisdorf<br />

und Oberwart zwei Infobüros und eine kostenlose Info-<br />

Hotline eingerichtet.<br />

Bürgermeister, Meinungsbildner und Mitarbeiter wurden mit<br />

detaillierten Projektmappen und einem Folder mit Daten und<br />

Fakten zur Steiermarkleitung schriftlich informiert, und für<br />

jede der 38 Anrainergemeinden wurde der exakte<br />

Trassenverlauf dargestellt.<br />

Alle Interessierten konnten sich über die Vor- und Nachteile<br />

einer Erdverkabelung mittels einer Broschüre, die in einer<br />

Auflage von 25.000 Stück produziert wurde, ausführlich<br />

informieren.<br />

Für Journalisten, Interessenvertreter und Politiker haben wir<br />

über Pressekonferenzen und Presseaussendungen hinaus<br />

auch umfassende Hintergrundinformationen in einem<br />

"Kabelbooklet" aufbereitet, die es ihnen ermöglichten, Leser<br />

und Betroffene sachlich zu informieren.<br />

Mehr als 800 Interessierte nahmen die Einladung zu insgesamt<br />

fünf Bürger-Informationsveranstaltungen in Weitendorf,<br />

Rotenturm, Nitscha, Krumegg und St. Johann wahr.

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