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Oktober / November 2004 - Evangelisch-reformierte ...

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Rückblick<br />

Seniorenausflug am 4. August<br />

Der diesjährige Seniorenausflug<br />

führte ins Till-<br />

Eulenspiegel-Museum in<br />

Schöppenstedt. Streiche<br />

des Schelms wurden vor<br />

Bienenkörben, Eulen und<br />

Meerkatzen wieder gegenwärtig,<br />

und mancher<br />

fühlte sich vor alten<br />

Buchausgaben an Zeiten<br />

erinnert, in denen er<br />

selbst noch gerne Streiche<br />

spielte.<br />

Das anschließende Kaffeetrinken<br />

fand passenderweise im Kaffeekannenmuseum statt, wo über 5000 Exponate<br />

hätten bewundert werden können, wenn nicht die Zeit zum Aufbruch gedrängt<br />

hätte – um uns daraufhin einen gewaltigen Streich zu spielen: Über zwei Stunden<br />

übten wir uns auf der Autobahn in Geduld. Ob viele an Till dachten, der bekanntlich<br />

immer fröhlich war, wenn es mit seinem Karren bergauf ging, weil er sich darauf<br />

freute, dass es anschließend schnell und mühelos bergab geht? Vielleicht war es<br />

noch sein Einfluss, dass sich niemand die Freude an dem schönen Nachmittag nehmen<br />

ließ. Martin Goebel<br />

Ein neuer Zivi<br />

Hallo, ich bin Emil Schreiber und ich arbeite seit dem 1. September<br />

als neuer Zivildienstleistender in der Gemeinde. Ich bin 19<br />

Jahre alt und habe im Juni diesen Jahres die Schule mit dem Abitur<br />

abgeschlossen. Ich wohne in der List und ich bin seit meiner<br />

Konfirmation bei Pastorin Siller Mitglied der <strong>reformierte</strong>n Gemeinde<br />

Hannover.<br />

Von meiner Zivildienstzeit hier erhoffe ich mir viele neue Erfahrungen<br />

und den Kontakt zu vielen netten Menschen – jungen wie<br />

alten. Ich finde es schön, dass ich Gemeindemitgliedern helfen<br />

kann, zum Beispiel indem ich sie mit dem Gemeinde-Bulli abhole. Ebenso habe ich<br />

große Lust, etwas mit den Kindern und Jugendlichen zu unternehmen.<br />

Ich freue mich auf die Arbeit in (und mit) der Gemeinde und ich bin gespannt,<br />

wie’s wird. Emil Schreiber<br />

Auf ein Wort<br />

Über das Gespräch<br />

Gott spricht. Ohne sein Wort säßen wir<br />

im Dunkeln. Kein Grashalm würde<br />

wachsen, keine Fliege würde brummen.<br />

Alles wäre öd und leer. Nur weil Gott<br />

sprach, verschwand die Öde, füllte sich<br />

die Leere. Und endlich hatte Gott auch<br />

jemanden, zu dem er und mit dem er<br />

sprechen konnte: den Menschen.<br />

Von Anfang an redet Gott mit den Menschen.<br />

Er befiehlt ihnen, er verhört sie, er<br />

verflucht sie, er segnet sie. Mal redet er<br />

wie ein Vorgesetzter, dann wie ein Vater<br />

oder eine Mutter, mal wie ein Richter,<br />

dann wie ein Freund. Gott ist sozusagen<br />

der Erfinder des Gesprächs.<br />

Schauen wir uns das Gespräch mit Mose<br />

am brennenden Dornbusch an. Da redet<br />

Gott wie ein Vorgesetzter. Er führt ein<br />

Mitarbeitergespräch bei Dienstantritt.<br />

Gott sagt Mose, was er von ihm will.<br />

Mose soll Gottes Volk aus Ägypten heraus<br />

führen. Die ersten Schritte werden<br />

benannt. Zunächst mit dem Pharao reden,<br />

dann heraus aus Ägypten in Richtung<br />

gelobtes Land. Als aufgeweckter<br />

Mitarbeiter Gottes tut Mose nicht alles<br />

widerspruchslos, was ihm aufgetragen<br />

wurde. Er fragt erst einmal nach. „Wer<br />

bin ich, dass ich zum Pharao gehe. Was<br />

soll ich sagen? Ich bin kein guter Redner.“<br />

Gott nimmt sich die Zeit, all diese<br />

Dinge geduldig zu beantworten. Wann<br />

immer Mose Schwierigkeiten bei seiner<br />

Aufgabe sieht, Gott hat ein offenes Ohr<br />

für ihn und erleichtert ihm die Führungsaufgabe.<br />

So gehen die Jahre dahin. Im großen und<br />

ganzen ist Gott zufrieden mit Mose. Und<br />

doch, für den Eintritt in das gelobte Land<br />

langt es nicht. Mose, der Gott gegenüber<br />

immer frei geredet hat, sagt darauf hin<br />

nichts mehr. Er fügt sich. Merkwürdig.<br />

Bei all diesen Gesprächen, die Gott mit<br />

Mose führte, ist klar, wer das Gespräch<br />

lenkt, wer ihm Ziel und Grenze setzt.<br />

Wer den Abstand der Gesprächspartner<br />

bestimmt. Aber, es gibt auch noch eine<br />

andere Art von Gespräch. Es heißt: „Der<br />

Herr redete mit Mose von Angesicht zu<br />

Angesicht.“ Sie reden miteinander – wie<br />

Freunde, nicht wie ein Vorgesetzter mit<br />

seinem Untergebenen. Es gab Gespräche<br />

auf gleicher Augenhöhe. Gespräche, wie<br />

man sie nur mit einem Freund oder einer<br />

Freundin führen kann.<br />

Ein Gespräch unter Freunden beginnt<br />

lange bevor man sich trifft. Und es hört<br />

nicht auf, wenn man auseinander geht.<br />

Man redet schon im Geiste miteinander,<br />

bevor man in Wirklichkeit miteinander<br />

spricht. Ein Gespräch unter Freunden<br />

möchte nicht Wahrheit um jeden Preis.<br />

Es spart die wunden Stellen der Seele<br />

nicht aus. Aber es bohrt auch nicht darin<br />

herum. Ein Gespräch unter Freunden respektiert,<br />

dass sich der andere, genau wie<br />

man selber, über vieles hinweg täuschen<br />

muss.<br />

Gott sprach mit Mose wie mit einem<br />

Freund. Und doch, so berichtet die Bibel,<br />

entschied Gott als Vorgesetzter: Mose<br />

darf nicht in das gelobte Land. Nur von<br />

weitem soll er es sehen dürfen. Mose<br />

nimmt das einfach hin.<br />

Die Bibel erklärt das nicht. Und wenn<br />

ich es nun erkläre, dann kann das nur eine<br />

Vermutung sein. Mose beschwert sich<br />

nicht: Warum sollte er klagen, wenn er<br />

etwas erlebt hat, das selbst so ein gelobtes<br />

Land noch in den Schatten stellt. Gott<br />

redete mit ihm wie mit einem Freund.<br />

Mehr kann das gelobte Land auch nicht<br />

bieten. Sven Kramer<br />

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