Aarekies Brienz AG Allgemeines Ökonomie - Stiftung Landschaft ...
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<strong>Aarekies</strong> <strong>Brienz</strong> <strong>AG</strong><br />
Koordinaten 646500 / 177000<br />
<strong>Aarekies</strong> <strong>Brienz</strong> <strong>AG</strong><br />
Aaregg<br />
3855 <strong>Brienz</strong><br />
Tel: 033 951 18 45<br />
Fax: 033 951 13 17<br />
info@aarekies.ch<br />
<strong>Allgemeines</strong><br />
<strong>Ökonomie</strong><br />
Lage<br />
Alter<br />
Firma<br />
Besonderes<br />
Abbau<br />
Aufbereitung<br />
Verwendung<br />
Kiesgruben im Kanton Bern<br />
Gemeinde <strong>Brienz</strong>, Aaredelta.<br />
Sand- und Kiesgewinnung seit 1940.<br />
7 Mitarbeiter<br />
Der <strong>Brienz</strong>ersand als Markenprodukt zeichnet sich durch einen hohen Siliciumgehalt,<br />
einen niedrigen Kalkgehalt, eine optimale Siebkurve sowie durch eine<br />
runde Körnung aus und ist somit gut wasserdurchlässig, witterungs- und verschleissbeständig.<br />
Aufgrund dieser speziellen Eigenschaften wird der <strong>Brienz</strong>ersand<br />
seit Jahrzehnten für den Bau und Unterhalt von Sportanlagen, Golf- und<br />
Reitplätzen eingesetzt, andererseits wird der <strong>Brienz</strong>ersand im Bausektor als optimaler<br />
Zuschlagstoff für Unterlagsböden, Mörtel und Beton verwendet.<br />
Abbau mit einem Schwimmbagger und Materialtransport zum Kieswerk erfolgt<br />
mit einer Klappschute.<br />
Das abgebaute Material wird gewaschen, entholzt und sortiert. Die Leistung<br />
der Anlage beträgt ca. 400m 3 pro Tag. Es werden 10 verschiedene Komponenten<br />
hergestellt. Das Kieswerk ist so konzipiert, dass beliebige Arten von Gemischen<br />
produziert werden können.<br />
Das aufbereitete Material wird zu Beton verarbeitet und im Sportplatz- und Gartenbau<br />
verwendet.<br />
Stand, 2011
Ökologie<br />
Geologie<br />
Biologie<br />
Kiesgruben im Kanton Bern<br />
Die geologische Schicht aus der hier Material abgebaut wird, ist unsichtbar: es<br />
sind die heute noch episodisch gebildeten Sedimente der in den See einmündenden<br />
Aare, respektive des Aarekanals seit der Flusskorrektion. Ein solcher Ablagerungsraum<br />
wird als Flussdelta bezeichnet.<br />
Der Materialeintrag erfolgt episodisch, d. h., er ist abhängig von der Wasserführung<br />
des Flusses (hier der Aare im Kanal). Die Schneeschmelze im Frühsommer<br />
und sommerliche Gewitter und Starkniederschläge mit Hochwasser bringen viel<br />
und grobkörniges Material (Grobkies und Steine). Normalwasser bringt feinkörnigeres<br />
Material (Fein- bis Mittelkies und Sand). Die Feinbestandteile bleiben in<br />
Schwebe und werden erst im tieferen Becken des <strong>Brienz</strong>ersees abgelagert. Deshalb<br />
werden die hier geförderten Baurohstoffe als sauber bezeichnet. Durch den<br />
Unterwasserabbau im Einströmbereich des Kanals sind die Hauptrinnen gut bekannt,<br />
und es kann sozusagen nach Bedarf grobkörnigeres Sediment (aus den<br />
Rinnen), bzw. feinkörnigeres Sediment (ausserhalb der Rinnen oder weiter vom<br />
Einlauf des Kanals entfernt) gefördert werden.<br />
Gesteinsmässig besteht der sandige Kies hier aus zwei Komponenten: den Granit-<br />
und Gneisgeröllen aus dem Aarmassiv (Oberhasli, Gadmenwasser, Urbachtal)<br />
und den sedimentären Komponenten aus der Rosenlaui, der Aareschlucht und<br />
den Zuflüssen aus den unmittelbaren südlichen und nördlichen Talhängen (von<br />
untergeordneter Bedeutung). Auffallend ist die ausserordentlich gute Rundung<br />
der Granit- und Gneisgerölle und der hohe Anteil von Schwemmholz, das bei<br />
Hochwasser eingeschwemmt wird (und jeweils als Treibholz auf dem <strong>Brienz</strong>ersee<br />
nach einem „reinigenden Unwetter“ schwimmt)<br />
Man riecht den See sofort, wenn man auf das Areal tritt. Umgeben von der Aare<br />
und dem <strong>Brienz</strong>ersee ist die <strong>Aarekies</strong> <strong>Brienz</strong> <strong>AG</strong> ein besonderes Kieswerk. Das<br />
milde Klima begünstigt die Nestwurz-Orchideen, welche unter den schützenden<br />
Föhren, zwischen See und Bootskanal am Ufer wachsen. Die Nestwurz ist eine<br />
ganz besondere Pflanze. Sie ist nicht grün, wie die meisten anderen Pflanzen,<br />
sondern braun. Das liegt daran dass sie kein Chlorophyll (Blattgrün) in ihrem<br />
Stängel und Blättern enthält, d.h. sie kann keine Photosynthese machen. Um ihre<br />
organische Substanz trotzdem zu erhalten und zu wachsen, entnimmt die Nestwurz<br />
einem im Humus lebenden Pilz die für sie nötigen Stoffe.<br />
Entlang dem See gedeihen Sträucher unterschiedlicher Arten, welche vielen Beeren<br />
liebenden Vögel im Herbst gutes Futter bieten. Auf dem See tummeln sich<br />
Stockenten und Blässhühner, entlang dem Ufer fliegt der scheue und seltene<br />
Flussuferläufer weg.<br />
Zwischen dem gelagerten Schwemmholzhaufen und entlang der Randpartien des<br />
Werkareals können, an warmen Tagen, die Mauereidechsen beobachtet werden.<br />
Mit etwas Glück kann sogar eine Insekten jagende Eidechse entdeckt werden.<br />
Beim Depotplatz auf der linken Aareseite, ausserhalb des Auenwaldes, befindet<br />
sich seeseitig eine wunderschöne Böschung. Der grosse Artenreichtum der Pflanzen<br />
bietet viel Blütenstaub und Nektar für einen grossen Artenreichtum der Insekten.<br />
Die Nahrungskette für die Tierwelt hat so eine starke Basis. Die Bienen<br />
und Hummeln finden sich massenhaft am Honigklee ein.<br />
Im Gebiet zwischen Depotplatz und Aare tritt man in eine wunderschöne Auenwaldlandschaft<br />
die sich auf dem Aaredelta befindet. Die grossen Bäume lassen<br />
genug Licht auf den Waldboden, so dass ein üppiger, fast undurchdringlicher<br />
Unterwuchs entstehen kann. Im Frühling bietet dieser für die Vögel viele gute<br />
Brutstandorte.<br />
Vom Waldrand hat man eine gute Aussicht auf den See. Von einem solchen Ort<br />
lassen sich die vielen Wasservögel die sich um das Aaredelta aufhalten besonders<br />
gut beobachten.<br />
Der Kiesbedarf im Kanton Bern beträgt jährlich rund 4 Mio. m 3 (4m pro Einwohner). Die regionale Deckung dieses Bedarfs ist ein<br />
vom Kanton angestrebtes Ziel. Der Kiesabbau erfolgt nach strengen Richtlinien und wird jährlich kontrolliert. Die Kiesunternehmer<br />
im Kanton Bern haben den Wert von Kiesgruben für die Natur erkannt und fördern gezielt die durch die Abbautätigkeit entstehenden,<br />
selten gewordenen Pionierstandorte. Sie haben sich dafür in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Landschaft</strong> und Kies zusammengeschlossen.