Wege und Ziele - Netzwerk Weitwandern
Wege und Ziele - Netzwerk Weitwandern
Wege und Ziele - Netzwerk Weitwandern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lutz Heidemann<br />
sig begleitet haben noch, oder Isabelle, oder das spanische Ehepaar aus der<br />
ersten Herberge hinter Porto. Die Studentin aus Lissabon werden wir bestimmt<br />
treffen, die war seit Tui immer in unserem Tempo unterwegs. Wir treffen sie alle.<br />
Die spanischen Frauen, die heute Abend laut fröhlich feiern werden, das Ehepaar<br />
aus den Pyrenäen, Isabelle aus Frankreich <strong>und</strong> natürlich die Studentin. Sie ist ein<br />
wenig enttäuscht. Der Weg ist zu kurz, kaum gestartet, schon ist man da. Wie ein<br />
Spaziergang im Park.<br />
Bis Mittwoch haben wir noch Zeit. Die werden wir erschlagen müssen. Santiago ist<br />
nicht Rom oder London. Santiago ist noch nicht mal Köln. Santiago ist trotz der<br />
150.000 Einwohner wie ein großes Dorf mit einer schönen aber überschaubaren<br />
Altstadt. Es dauert nicht lange, da kennt man jede Gasse, jeden Kitschladen <strong>und</strong><br />
Menschen mit Rucksack kann ich auch nicht mehr sehen. Der schönste Teil der<br />
Stadt? Nach vier Aufenthalten vielleicht die <strong>Wege</strong> aus der Stadt raus - <strong>und</strong> sei es<br />
der zum Flughafen. Vermutlich ist das der Preis für die mehrmalige Ankunft. Und<br />
nach mehr als 1.100 km in sechs Wochen, freue ich mich tatsächlich aufs Zuhause.<br />
Buchbesprechung<br />
Von Lutz Heidemann<br />
Manuel Andrack<br />
Das neue Wandern – Unterwegs auf der Suche nach Glück<br />
Berliner Taschenbuch Verlag, Febr. 2011, 279 S., 9,95 €,<br />
ISBN 978-3-8333-0713-3<br />
Manuel Andrack wird gerne als das „Gesicht des deutschen Wanderers“ bezeichnet.<br />
Auf jeden Fall hat er mit seinen vielen kleinen <strong>und</strong> großen Texten zum Wandern<br />
oder bestimmten Wanderstrecken viel für die Popularisierung des Wanderns<br />
getan, <strong>und</strong> indem er von sich auf andere schloss, den Wanderer als einen unverkrampft<br />
positiven Zeitgenossen geschildert, der nicht um jeden Preis extreme<br />
Tagesleistungen erbringen will, sondern unterwegs auch Freude bei der Einkehr<br />
in einem Gasthof hat. Und mit besonderer Freude schildert Andrack das Wandern<br />
im Mittelgebirge.<br />
Nun folgt eine Veröffentlichung mit ambitiösen Begriffen wie „Neues Wandern“<br />
<strong>und</strong> „Suche nach Glück“. Es macht die Qualität des Buches aus, dass viele Fakten<br />
dazu angesprochen werden, doch auch immer auch ein Scherz oder Wortspiel<br />
dazwischengepackt ist. Er benennt <strong>und</strong> beschreibt das Personal <strong>und</strong> die Institutionen,<br />
die professionell beim Wandern beteiligt sind - oder davon profitieren, auch<br />
er, <strong>und</strong> man verzeiht es ihm wegen seiner charmanten Art. Er hat in Kassel Ute<br />
Dicks, die Geschäftsführerin des Deutschen Wanderverbandes besucht; streift<br />
Seite 46