DIGITALE IMPLANTOLOGIE - Straumann
DIGITALE IMPLANTOLOGIE - Straumann
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ZeitsCHriFt FÜr KUNDeN UND PartNer VON straUMaNN 3 | 2 011<br />
<strong>DIGITALE</strong> <strong>IMPLANTOLOGIE</strong>
Impressum STArGET – Zeitschrift für Kunden und Freunde des hauses <strong>Straumann</strong> I © Institut <strong>Straumann</strong> AG I Peter Merian-Weg 12 I ch-4002 Basel I Tel. +41 (0)61 965 11 11 I<br />
Fax +41 (0)61 965 11 01 I Redaktion roberto González I Mildred Loewen I E-Mail starget@straumann.com I Internet www.straumann.ch/starget I Grafik Feren von Wyl I<br />
Satz EMS & P Kommunikation Gmbh, www.ems-p.com I Druck dietschi AG I hauptstrasse 22 I ch-4437 Waldenburg<br />
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Genauigkeit und richtigkeit der in STArGET publizierten Beiträge von externen Autoren ab. die insbesondere in klinischen Fallbeschreibungen gegebenen Informationen<br />
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Produktverfügbarkeit Bestimmte Produkte und dienstleistungen, die in dieser Ausgabe von STArGET erwähnt werden, sind möglicherweise nicht in allen Ländern verfüg-<br />
bar oder noch nicht verfügbar. Bitte wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren lokalen <strong>Straumann</strong>-Partner, um Informationen zur Produktverfügbarkeit zu erhalten (Adressen<br />
von <strong>Straumann</strong>-Niederlassungen finden Sie auf der letzten Seite).
Guillaume Daniellot<br />
Head Global Sales<br />
of <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />
Digital Solutions<br />
STARGET 3 I 11<br />
Eine Welt voller neuer Möglichkeiten<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
das <strong>Straumann</strong> ® CARES Digital Solutions Portfolio stellt für Zahnärzte eine ganz-<br />
heitliche, verlässliche und präzise Lösung im Bereich der digitalen Zahnmedizin<br />
dar. Vom intraoralen Scan der Mundsituation bis hin zum ausgefeilten prothe-<br />
tisch orientierten Backward Planning mithilfe unserer Planungssoftware für geführte<br />
Chirurgie: Die Digitalisierung der zahnärztlichen Arbeitsabläufe verschafft Ihnen<br />
neue und interessante Möglichkeiten – ganz gleich, ob Sie Kieferchirurg oder<br />
Labortechniker sind.<br />
Wir bei <strong>Straumann</strong> haben eine Schlüsselrolle in diesem wichtigen Bereich übernom-<br />
men. So beteiligen wir uns durch die Zusammenarbeit mit der DWOS Group, Dental<br />
Wings und 3M ESPE an der Entwicklung eines offenen Softwarestandards für die<br />
Dentalindustrie. Wir sind nämlich fest davon überzeugt, dass eine Standardisierung<br />
die Prozesse für Dentallabors und Zahnarztpraxen wesentlich vereinfacht – und<br />
damit die Komplexität verringert, die Vorhersagbarkeit der Behandlung verbessert<br />
und die Wachstumschancen steigert. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir<br />
deshalb die offene Dentalsoftware-Plattform der Zukunft schaffen, die sowohl für die<br />
Implantologie als auch für die restaurative Zahnmedizin erste Wahl ist.<br />
Ich bin fest davon überzeugt, dass viele der neuen und spannenden digitalen Ap-<br />
plikationen von heute schon bald zum Standardrepertoire von Zahnärzten gehören<br />
werden. Darum wollen wir für die nahtlose und uneingeschränkte Konnektivität<br />
dieser neuen Tools sorgen. Das ist unser Ziel.<br />
Ich wünsche Ihnen nun viel Vergnügen bei der Lektüre.<br />
Herzliche Grüße<br />
Guillaume Daniellot<br />
editorial<br />
1
2<br />
STARGET 3 I 11<br />
Überblick<br />
Starget 03 | 2011<br />
digitale implantologie<br />
3M ESPE und <strong>Straumann</strong> haben ihre Kräf-<br />
te vereint, um über <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />
Digital Solutions ein neues CADCAM-<br />
Restaurationsmaterial, 3M ESPE<br />
Lava Ultimate Restorative, anzubie-<br />
ten.<br />
ÜberbliCk<br />
40<br />
3m espelava Ultimate restorative<br />
nnC<br />
4<br />
Mit der digitalen Implantologie schla-<br />
gen wir ein neues und faszinierendes<br />
Kapitel in der Zahnmedizin auf. Die<br />
neue Generation von Software und Ins-<br />
trumenten setzt neue Standards.<br />
46<br />
<strong>Straumann</strong> hat, basierend auf den<br />
bisherigen Erfahrungen und dem Erfolg<br />
von Roxolid ® , eine neue, durchmesser-<br />
reduzierte Implantatlinie entwickelt: das<br />
<strong>Straumann</strong> ® Standard Plus Narrow<br />
Neck CrossFit ® Implantat (NNC).
Inhalt<br />
Inhalt<br />
STARGET 3 I 11<br />
DIGITAlE ImplAnToloGIE 4 Ein neues und faszinierendes Kapitel der Zahnmedizin<br />
6 Erfahrungsbericht aus Deutschland<br />
14 Interview mit Sandro matter<br />
18 Der digitale Arbeitsablauf<br />
20 DWoS ® -Standard<br />
22 Interview mit michael Rynerson<br />
27 Der intraorale Arbeitsablauf<br />
30 Interview mit Riccardo miglioli<br />
34 Klinischer Fallbericht zu iTero<br />
40 3m ESpE lava Ultimative Restorative<br />
STRAUmAnn ® nARRoW nECK CRoSSFIT ® 46 produktankündigung<br />
ImplAnTATlInIE 48 Interview mit Giuliano Fragola<br />
52 Klinischer Fallbericht<br />
pRoTHETIK 56 Klinischer Fallbericht zu einer implantatgestützten Restauration<br />
SImply DoInG moRE 60 literaturhinweise<br />
EvEnTS 64 vorschau: Europerio 7<br />
InTERnATIonAl TEAm FoR ImplAnToloGy 66 André-Schroeder-Forschungspreis<br />
68 nationale ITI-Kongresse 2011/2012<br />
69 Schweizer ITI-Kongress 2012<br />
3
4<br />
STARGET 3 I 11<br />
einleitung<br />
digitale implantologie<br />
Digitale Implantologie: ein neues und faszinierendes<br />
Kapitel der Zahnmedizin
Innovationsmotor Implantologie<br />
Die Implantologie war in den vergangenen Jahren einer der wichtigsten Innovationsträger der Zahnme-<br />
dizin und das Tempo ist nach wie vor hoch. Im Zentrum der gegenwärtigen Entwicklungen steht klar die<br />
Digitalisierung. Intraorale Abdrucknahme, 3D-Diagnostik, geführte Chirurgie und CADCAM-gefertigte<br />
Prothetik sind richtungsweisende Entwicklungen.<br />
Digitale Prozesse: hochpräzise und effizient<br />
Intraorale Scanner erfassen hochpräzise und zuverlässig Zahn- und Weichgewebe. Die moderne<br />
CADCAM-Software liefert dazu die dreidimensionale Darstellung und unterstützt das Labor bei der<br />
Berechnung des gewünschten Zahnersatzs aus den Daten, egal ob Abutment, Krone oder vielgliedrige<br />
Brücke. Das dentale Fräszentrum liefert individuelle Restaurationen im hohen Industriestandard, bereit<br />
zur Finalisierung im Dentallabor, bzw. zum Einsatz im Patienten. Die geführte Chirurgie ermöglicht es,<br />
die Chirurgie vom prothetischen Ergebnis her zu denken und davon ausgehend rückwärts zu planen.<br />
Die dreidimensionale Bildgebung ermöglicht die unmittelbare Kontrolle am Bildschirm und unterstützt<br />
den Behandler beim Gespräch mit dem Patienten.<br />
Neue Möglichkeiten durch Vernetzung<br />
Die jetzt schon erreichte Digitalisierung ist erst der Anfang. Die neue Generation von Software und<br />
Instrumenten setzt neue Standards. Die Dentalfachleute werden weiter untereinander vernetzt. Dabei<br />
etablieren sich neue Wege der Kommunikation und Zusammenarbeit. Die digitale Implantologie eröffnet<br />
zahlreiche neue Möglichkeiten, die sich einfach, sinnvoll und effizienzsteigernd in die täglichen Praxis-<br />
und Laborabläufe integrieren lassen.<br />
Das Potenzial kommt mit dem gemeinsamen Engagement richtig zur Entfaltung<br />
„Digitale Implantologie“ bedeutet für <strong>Straumann</strong>, in Abstimmung mit den Bedürfnissen der<br />
Kunden, Lösungen zu erarbeiten und daraus Produkte zu entwickeln, die diese Bedürfnisse<br />
aufnehmen und in denen das Implantat der erste Schritt zu schönen Zähnen ist. Aber auch<br />
diese hochmodernen Techniken entfalten ihr ganzes Potenzial erst durch das fachliche<br />
Können und das persönliche Engagement des Zahnarztes und Zahntechnikers. In diesem<br />
Sinn schlagen wir mit der digitalen Implantologie gemeinsam ein neues, faszinierendes<br />
Kapitel in der der Zahnmedizin auf.<br />
digitale implantologie<br />
STARGET 3 I 11<br />
5
6<br />
STARGET 3 I 11<br />
erFAHrungSbericHt<br />
„So sanft, so perfekt, so schön und<br />
so dauerhaft wie möglich“<br />
Ein Bericht von Karsten Kamm und Torsten Kamm, Inha-<br />
ber der Praxis „Zahngesundheit Baden-Baden“ über ihre<br />
persönliche Erfahrung mit digitalen Werkzeugen und Ver-<br />
fahren.<br />
Digitalisierung wirkt sich auf alle Belange einer Praxis aus<br />
Die Digitalisierung verändert die Zahnmedizin. Mit intraoralem<br />
Scannen, 3D-Implantatplanung und CADCAM- Prothetik ha-<br />
ben digitale Hightech-Methoden endgültig Einzug in die Zahn-<br />
arztpraxis gehalten. Die Relevanz dieser Methoden ist aus<br />
unserer Sicht unbestritten. Warum soll eine implantologisch-<br />
prothetisch tätige Praxis sich hier besonders angesprochen<br />
fühlen? Die Möglichkeiten sind groß: Zahnmedizin auf dem<br />
neuesten Stand, neue und bessere Produkte bei gleichzeitig<br />
hoher Kosteneffizienz. Gerade für die Bereiche Implantologie<br />
und Implantatprothetik sind damit ästhetisch wie funktional<br />
herausragende Versorgungsmöglichkeiten verbunden. Die Di-<br />
gitalisierung macht indes hier nicht Halt; sie hat auch wesent-<br />
liche Auswirkungen auf Praxisorganisation, -management und<br />
-marketing. Hier gilt es, die sich abzeichnenden Entwicklungen<br />
richtig zu analysieren, um als Praxisbetreiber sinnvoll planen<br />
und erfolgreich investieren zu können.<br />
digitale implantologie<br />
Im Fokus: „Ästhetik und Implantologie“<br />
In der eigenen, sowohl chirurgisch als auch prothetisch-res-<br />
taurativ ausgerichteten Praxis, setzen wir in Praxisphilosophie<br />
und Praxiskonzept auf einen ganzheitlichen Ansatz und räu-<br />
men in diesem Zusammenhang der Funktionsdiagnostik einen<br />
hohen Stellenwert ein. Prothetische Lösungen aus reiner Kera-<br />
mik sind dabei klar favorisiert. Unser Praxismotto lautet „So<br />
sanft, so perfekt, so schön und so dauerhaft wie möglich.“<br />
Unsere Erfahrungen mit digitalen Technologien reichen bis ins<br />
Jahr 2001 zurück. Schon früh haben wir uns mit den Möglich-<br />
keiten der CADCAM-Technologie auseinandergesetzt. Mittler-<br />
weile haben wir intraorales Scannen, DVT, geführte Chirurgie<br />
und CADCAM als festen Workflow in unserer eigenen Praxis<br />
integriert. Immer häufiger steht der intraorale Scan dabei am<br />
Anfang, um konventionelle als auch implantatgetragene Res-<br />
taurationen am Bildschirm zu planen und zu designen.<br />
Digitale Abdrucknahme mit großem Zukunftspotenzial<br />
Die direkte optische Erfassung der Zahn- und Weichgewebs-<br />
situation soll den aus unserer Sicht fehleranfälligen und zeit-<br />
aufwendigen Prozess der konventionellen Abformung in der<br />
Zukunft in unserer Praxis völlig ersetzen. Wir sehen hier einen<br />
weiteren Schritt zu einer höheren Qualität und kürzeren Be-<br />
handlungszeiten. Weitere schlüssige Argumente für das intra-<br />
orale Scannen sind für uns der höhere Komfort für unsere Pati-<br />
enten, eine höhere Behandlungseffizienz, Kosteneinsparungs-<br />
potenziale und die Möglichkeit, das Ergebnis direkt während<br />
des Scannens zu begutachten. Aufgrund dieser zahlreichen<br />
Vorteile in Bezug auf Standardisierung, Qualitätssicherung und<br />
Patientenkomfort hat für uns die digitale Abdrucknahme ein<br />
großes Zukunftspotenzial. Der Behandlungsablauf zur Herstel-<br />
lung prothetischer Restaurationen unterscheidet sich bis zum<br />
Zeitpunkt der Abformung nicht von der bisherigen Arbeitswei-<br />
se. Die neue Scanner-Generation – in unserer Praxis kommt der<br />
iTero zum Einsatz – bietet einfache Handhabung und hohe<br />
Scanpräzision. Bei der vom iTero verwendeten Technologie<br />
ist keine Bepuderung der Zahnoberflächen mehr erforderlich.<br />
Vor allem bei größeren Restaurationen kommt es mit anderen<br />
Systemen teilweise zu erheblichen Problemen, da der Puder<br />
nicht mit Flüssigkeiten in Kontakt kommen darf. iTero setzt<br />
beim Scan Lasertechnik und einen optischen Scanner ein, um<br />
die Oberflächen und Konturen der Zahn- und Zahnfleisch-<br />
strukturen digital aufzunehmen. Dabei erfasst er in 300 Mess-<br />
ebenen im Abstand von ca. 50 µm 100 000 Laserpunkte in<br />
0,3 Sekunden. Das Präparationsergebnis kann sofort am Bild
Eindrücke aus der Praxis „Zahngesundheit Baden-Baden“<br />
digitale implantologie<br />
STARGET 3 I 11<br />
7
8 STARGET 3 I 11 digitale implantologie
schirm betrachtet und gegebenenfalls korrigiert werden. Üblicherweise müsste hier<br />
ein neuer Abdruck angefertigt werden – mit iTero werden einfach nur weitere<br />
Scans eingefügt. Auch bieten die neuen digitalen Scanverfahren für empfindliche<br />
Patienten einen deutlichen Gewinn an Behandlungskomfort. Würgereiz, schlechter<br />
Geschmack und eine gefühlte Atembehinderung während der Abformung entfallen.<br />
Das Vertrauensverhältnis zum Behandler wird dadurch verbessert. Im Anschluss an<br />
die Scans können die einzelnen Modelle am Bildschirm, Ober- sowie Unterkiefer se-<br />
parat, aber auch in ihrer Bissbeziehung zueinander genau betrachtet werden. Auch<br />
neu konstruierte funktionelle Bisssituationen lassen sich mit Hilfe von Jigs scannen und<br />
darstellen. Im Labor werden die intraoralen Scandaten in die CADCAM-Software<br />
importiert und die Zirkongerüste konstruiert.<br />
Wirtschaftliche Entlastung des Labors<br />
Das praxiseigene Meisterlabor soll sich in unserem Unternehmen möglichst zu<br />
100 % auf den optimalen Einsatz der CADCAM-Technologie und auf die Ästhetik<br />
der prothetischen Produkte konzentrieren. Bei der Anfertigung von prothetischen Ver-<br />
sorgungen werden heute bei uns zwei unterschiedliche Wege beschritten. Kleinere<br />
Arbeiten wie Inlays und Veneers werden in der Regel im eigenen Praxislabor gefer-<br />
tigt, um ein schnelles und hochästhetisches Resultat zu gewährleisten. Komplexere<br />
Versorgungen werden hingegen zunehmend nach dem Design im eigenen Labor an<br />
das industrielle Fräszentrum von <strong>Straumann</strong> weitergeleitet. Die Zusammenarbeit mit<br />
einem Industriepartner bietet erhebliche wirtschaftliche Vorteile, da sich der finanziel-<br />
le Druck auf das Praxislabor minimiert. Durch eine solche Kooperation ist am ehesten<br />
gewährleistet, dass stets neueste Technologie zum Einsatz kommt. Dies gilt sowohl<br />
für die Produktion und die dafür benötigten Maschinen als auch insbesondere für die<br />
zunehmend komplexer werdende Software, an die vor allem bei größeren Restaurati-<br />
onen erhebliche Anforderungen gestellt werden. nur wenige große Anbieter können<br />
hier das technische Know-how und alle aufeinander abgestimmten Komponenten zur<br />
Verfügung stellen, die für die Herstellung komplexer Restaurationen benötigt werden.<br />
Die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Industriepartner bedeutet vor diesem<br />
Hintergrund keineswegs den Verzicht auf das Praxislabor, sondern im Gegenteil<br />
deren wirtschaftliche wie arbeitstechnische Entlastung durch eine Konzentration auf<br />
Planung, Design und Ästhetik.<br />
digitale implantologie<br />
Dr. med. dent. Karsten Kamm<br />
STARGET 3 I 11<br />
Er ist Mitinhaber der „Praxis Zahngesundheit Baden-<br />
Baden“. neben seinen Arbeitsschwerpunkten in<br />
der ganzheitlichen Zahnheilkunde engagiert er sich<br />
als Mitgründer des „Institutes für Bioästhetik“ sowie<br />
eines zahnärztlichen Qualitätszirkels und im Aufbau<br />
eines „Ganzheitlichen netzwerkes“. Seit 2008 ist er<br />
an der Universität Hermannstadt als Gastdozent für<br />
ästhetische Zahnheilkunde und Implantologie tätig.<br />
9
10<br />
STARGET 3 I 11<br />
digitale implantologie<br />
Vollkeramische Versorgungen aus Zirkoniumdioxid als<br />
konsequenter Schritt zur komplett biologischen Versorgung<br />
Mit dem Anspruch eines ganzheitlichen zahnmedizinischen<br />
Ansatzes einhergehend sind für uns Zahnfüllungsmaterialien<br />
und zahntechnische Werkstoffe von besonderer Relevanz.<br />
nach mäßigen bis schlechten Erfahrungen mit Kronen und<br />
Brücken aus Aluminiumoxidkeramik, die auf Implantaten eher<br />
frakturanfällig sind, wird in unserer Praxisklinik heute nach<br />
Möglichkeit qualitätsgesichertes Zirkoniumdioxid (z. B. zerion<br />
von <strong>Straumann</strong>) verwendet. Die Hochleistungskeramik ist nicht<br />
nur aus ästhetischen Gründen das Material der Wahl, sondern<br />
Tabelle 1: Langzeitstabilität von Gerüst und Verblendung<br />
Beste Erfahrung mit qualitätsgesichertem Zirkoniumdioxid<br />
In den langjährigen Erfahrungen mit qualitätsgesichertem Zir-<br />
koniumdioxid hat sich das Material auf Grund seiner hervorra-<br />
genden mechanischen Eigenschaften bei uns klinisch bewährt.<br />
In einer umfangreichen Dokumentation haben die Autoren<br />
2 526 Restaurationen aus Zirkoniumdioxid, zahn- und implan-<br />
tatgetragene Kronen und Brücken, über einen Zeitraum von ca.<br />
7 Jahren auf Vorkommnisse wie Frakturen und Chipping beob-<br />
achtet und ausgewertet (vgl. Tabelle 1). Es ergab sich eine sehr<br />
niedrige Rate an Komplikationen mit einer Auftrittswahrschein-<br />
lichkeit von Frakturen von 0,3 % und Chippings von 3,0 %. Die<br />
möglichen Indikationen für Zirkoniumdioxid-Werkstoffe decken<br />
nahezu den gesamten Bereich des festsitzenden Zahnersatzes<br />
auch aufgrund seiner Biokompatibilität. Die vollkeramische Ver-<br />
sorgung ist der konsequente Schritt hin zur komplett biologischen<br />
Versorgung. Die hervorragende Ästhetik und die ausgezeichne-<br />
te Adaptation des Weichgewebes zeichnen dieses Material<br />
aus und machen es in unseren Behandlungen zur ersten Wahl.<br />
In unserer Praxis verwenden wir zunehmend patientenspezifisch<br />
gestaltete Abutments für optimale Emergenzprofile. Beim De-<br />
sign der Aufbauten wird der Kronenrand auf ein epigingivales<br />
niveau verlegt. Dies verringert das Risiko einer Verschleppung<br />
von Zementresten während der Behandlung tief im Sulcus, was<br />
im schlimmsten Fall zu Periimplantitis führen kann.<br />
Total Kronen Brücken<br />
Anzahl Restaurationen 2 526 2 051 475<br />
Anzahl Gerüstbrüche 7 2 5<br />
Auftrittswahrscheinlichkeit 0,3 % 0,1 % 1,1 %<br />
Anzahl Chipping 77 54 23<br />
Auftrittswahrscheinlichkeit 3,0 % 2,6 % 4,8 %<br />
ab. Kontraindikationen bestehen in der nichterfüllbarkeit der<br />
für die Vollkeramik erforderlichen Mindeststärken und in funktio-<br />
nellen Problemen. Eine sorgfältige Präparation ist allerdings die<br />
wichtigste Voraussetzung für hohe Erfolgsraten. Dabei muss<br />
die Art der Präparation exakt an dem verwendeten Material<br />
Zirkoniumdioxid ausgerichtet werden.<br />
3D-Planungs- und Implantationssystem<br />
Bei größeren implantatgetragenen Versorgungen arbeiten wir<br />
regelmäßig mit einem 3D-Planungs- und Implantationssystem<br />
(coDiagnostiX ® von <strong>Straumann</strong>), das optimal auf die Implan-<br />
tat-Hardware abgestimmt ist. Leistung und Kosten sind gut ak-<br />
zeptiert. Die nutzung geführter Chirurgie deckt alle wichtigen
digitale implantologie<br />
STARGET 3 I 11<br />
11
12 STARGET 3 I 11 digitale implantologie
Schritte für eine prothetisch orientierte Planung ab. In Zukunft werden vor Extraktionen<br />
digitale Aufnahmen von der Ist-Situation mit iTero durchgeführt. Die daraus entstan-<br />
denen Daten fließen dann in die digitale prothetische Planung mit ein, um ein optima-<br />
les Ergebnis nach der Implantation zu bekommen. Auf Grundlage des vom Programm<br />
gelieferten Schablonenplans, der vier Parameter für die räumliche Position jedes Im-<br />
plantates sowie die Tiefeninformation für die Platzierung der Bohrhülse enthält, erfolgt<br />
die Herstellung der Bohrschablone im externen Dentallabor. Dabei kann die zuvor<br />
erstellte Scan-Schablone, die der Patient während der radiologischen Untersuchung<br />
trägt, zur Bohrschablone umgearbeitet werden. Der vollständig geführte chirurgische<br />
Eingriff beginnt mit dem gewünschten prothetischen Resultat. Dabei wird mithilfe des<br />
Programms die bevorzugte Implantatposition durch gleichzeitige Berücksichtigung<br />
von Knochensituation und prothetischen Anforderungen bestimmt. Die Ermittlung der<br />
endgültigen Implantatposition vor der Operation sorgt für bessere Vorhersagbarkeit<br />
der prothetischen Anforderungen. nach der Freilegung erfolgt ein intraoraler Scan<br />
zur Relationsbestimmung. Die digitale Funktionsaufzeichnung dient als Grundlage<br />
für die Aufwachstechnik. Größere Arbeiten werden wie vorher beschrieben an das<br />
industrielle Fräszentrum geschickt. Dort erfolgt die computerunterstützte Fertigung der<br />
prothetischen Arbeit.<br />
Ausblick: die digital vernetzte Praxis<br />
Das Erreichen optimaler Ergebnisse ist nicht erst seit der Digitalisierung der Zahnme-<br />
dizin ein wesentlicher Qualitätsfaktor. Dieser sorgt für zufriedene Patienten und eine<br />
hohe Weiterempfehlungsrate und trägt damit wesentlich zum Erfolg einer Praxis bei.<br />
Mit Hilfe der digitalen Techniken lässt sich das Ziel von perfekten und dauerhaften<br />
Versorgungen allerdings ungleich effektiver und schneller erreichen. Wer nachhaltig<br />
von diesen technologischen Möglichkeiten profitieren möchte, muss sich allerdings von<br />
der in den Anfängen der CADCAM-gestützten Zahnheilkunde noch geltenden Vorstel-<br />
lung einer weitgehend autonom arbeitenden Praxis mit nur wenigen Schnittstellen nach<br />
außen lösen. Benötigt werden vielmehr komplexe aufeinander abgestimmte Lösungen<br />
mit breiter Unterstützung durch externe Partner. Hersteller und von ihnen betriebene<br />
Fräszentren spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Im netzwerk mit dem<br />
praxisgestützten oder externen Labor lassen sich alle Synergien nutzen und höchst-<br />
mögliche Qualität und Zukunftssicherheit herstellen. Die digitale Zukunft hat längst<br />
begonnen. Gemeinsam mit starken Partnern wird sie für alle Seiten erfolgreich sein.<br />
digitale implantologie<br />
Dr. med. dent. Torsten Kamm<br />
STARGET 3 I 11<br />
Er ist Mitinhaber der „Praxis Zahngesundheit Baden-<br />
Baden“ und ausgebildeter Spezialist für Implantologie.<br />
Über dieses Gebiet hinaus liegen seine Arbeits-<br />
schwerpunkte in der Ästhetischen Rekonstruktion und<br />
Parodontologie. neben intensiver Refererenten- und<br />
Publikationstätigkeit war er maßgeblich an der Ent-<br />
wicklung eines Biohealth-Konzeptes mit ganzheitlicher<br />
Ausrichtung beteiligt. Er ist Mitglied in verschiedenen<br />
zahnmedizinischen Verbänden und im Institut für bio-<br />
logische Medizin und Zahnmedizin. Gemeinsam mit<br />
seinem Bruder Karsten Kamm gründete er das „Institut<br />
für Bioästhetik“.<br />
13
14<br />
STARGET 3 I 11<br />
interview<br />
„Die DWOS-Zusammenarbeit ist ein Signal<br />
für die Zahnmedizin“<br />
Ein Interview mit Sandro Matter, Executive Vice President<br />
und Head of Global Products bei <strong>Straumann</strong>, über die Part-<br />
nerschaft von Dental Wings, 3M ESPE und <strong>Straumann</strong>, die<br />
Förderung der offenen Standardsoftware-Plattform und<br />
das neue <strong>Straumann</strong> ® CARES ® 7.0 System.<br />
Wie hat der markt auf die angekündigte partnerschaft von<br />
dental Wings, 3m espe und straumann reagiert?<br />
Unsere Zusammenarbeit ist ein klares Signal für unsere Kun-<br />
den, in Wirklichkeit sogar ein Signal für die ganze Welt der<br />
Zahnmedizin. Von unseren Kunden haben wir überwiegend<br />
positives Feedback erhalten. Sie wissen, dass Digitalisierung<br />
Bestand haben wird und Standardisierung der richtige Weg<br />
ist. Zur Etablierung einer offenen Standardsoftware-Plattform<br />
haben sich <strong>Straumann</strong> und 3M für die Plattform DWOS ® von<br />
Dental Wings entschieden. Die Kunden sind sich der Tatsa-<br />
che bewusst, dass dieser Schritt ihnen und allen Akteuren des<br />
Dentalmarktes zugutekommen wird.<br />
digitale implantologie<br />
„Unser Ziel ist es, <strong>Straumann</strong> Prozesse und Elemente<br />
auf der Basis einer ,offenen‘ Plattform anzubieten,<br />
die im Dentalbereich führend ist und allen unseren<br />
Kunden große Vorteile bietet.“ Sandro Matter<br />
Wie wird sich die Zusammenarbeit von dental Wings, 3m<br />
und straumann ihrer ansicht nach auf den markt auswirken?<br />
Wir sind überzeugt, dass dieser Schritt die ganze Branche<br />
verändern könnte. Das Feedback, das wir von der Dental-<br />
branche erhalten haben, spricht für unser Konzept. Diese<br />
Zusammenarbeit gibt dem Markt als ganzem Sicherheit und<br />
Vertrauen. Heute getroffene Investitionsentscheidungen soll-<br />
ten auch morgen noch die richtige Entscheidung sein. Die<br />
Schnelllebigkeit der Technologie ist eines der großen Hin-<br />
dernisse für unsere Kunden gewesen, die vor der Einführung<br />
digitaler Technologien stehen. Diese Zusammenarbeit eröff-<br />
net jedem eine Welt neuer Möglichkeiten.<br />
gibt es konkrete Ziele, andere partner einzubeziehen?<br />
Ja, unser Ziel ist es, <strong>Straumann</strong> Prozesse und Elemente auf<br />
der Basis einer „offenen“ Plattform anzubieten, die im Dental-<br />
bereich führend ist und allen unseren Kunden große Vorteile<br />
bietet. Dazu müssen und wollen wir andere Partner dazu<br />
bringen, diese Plattform ebenfalls einzusetzen. Verhandlun-<br />
gen sind bereits im Gange, es ist jedoch noch zu früh, um<br />
Details bekannt zu geben. Zusammenarbeit ist das Ergebnis<br />
langfristigen strategischen Denkens und tief greifender Evalu-<br />
ierungen. Dazu braucht es Zeit auf allen Seiten.<br />
„straumann ® Cares ® 7.0 – jetzt offen“ – stimmt diese aussage?<br />
Mit dem künftigen CARES ® 7.0 System und seinem DWOS ® -<br />
Kern baut <strong>Straumann</strong> ® CARES ® tatsächlich auf einer offenen<br />
Standardsoftware-Plattform auf. Da wir alle von der Leistungs-<br />
stärke eines offenen Systems fest überzeugt sind, ist dies in<br />
Sachen Kundennutzen und Wettbewerbsfähigkeit ein gewal-<br />
tiger Schritt für unser CADCAM-System und unser „Digital<br />
Solutions“ Portfolio. Die CARES ® 7.0 Software, die in einer<br />
PC-Umgebung unter Windows läuft, wird zwei Kernfunktio-<br />
nen haben. Die Benutzer können für Restaurationen die va-<br />
lidierten <strong>Straumann</strong> Arbeitsabläufe verwenden, die sie von<br />
CARES Visual 6 gewohnt sind, und auch mit dem offenen<br />
Dateiformat STL – einer Funktionalität von Dental Wings –<br />
arbeiten, um Daten an externe Fräszentren zu senden. Mit<br />
diesem Paket bietet <strong>Straumann</strong> Dentalfachleuten volle Flexi-<br />
bilität und Konnektivität sowie validierte Arbeitsabläufe mit<br />
dem <strong>Straumann</strong> Herstellungsprozess. Wir glauben, dass es<br />
das ist, was der Markt verlangt.
Werden sich die unternehmensspezifischen softwaremodule in dieser standardi-<br />
sierten dWos ® -plattform voneinander unterscheiden?<br />
Die DWOS ® -Partner werden auch weiterhin ihre eigenen Softwarelösungen haben<br />
– nur die Plattform (DWOS ® ) wird gemeinsam genutzt. Auch wenn 70 – 80 % der<br />
Funktionen sehr ähnlich sein werden, wird es auch <strong>Straumann</strong>-spezifische Anwen-<br />
dungen geben. <strong>Straumann</strong> deckt den ganzen digitalen Workflow ab und verkauft<br />
ein qualitativ hochwertiges Endprodukt. Bei <strong>Straumann</strong> werden wir uns um die zwei<br />
wichtigsten Punkte kümmern, die verbessert werden müssen: zum einen um die be-<br />
grenzte Konnektivität zwischen den verschiedenen Systemen und zum anderen um<br />
die begrenzte Qualität und Vorhersagbarkeit prothetischer Ergebnisse. Wir sorgen<br />
dafür, dass das in den Mund des Patienten eingesetzte Produkt genau dem entspricht,<br />
was geplant wurde.<br />
Wo sehen sie diesbezüglich die spezifischen stärken?<br />
nur ein einfaches, aber meiner Ansicht nach treffendes Beispiel: Die Verbindung von<br />
CAD mit CAM, das heißt von der Konstruktion bis zur Fertigung, erfolgt komplett<br />
computergestützt. Heute sind die <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual Designsoftware und<br />
die Fertigung durch <strong>Straumann</strong> validiert und miteinander kompatibel. Es fängt mit der<br />
strengen Entwurfskontrolle in der Designsoftware an – <strong>Straumann</strong> bietet höchst zuver-<br />
lässige Restaurationen in <strong>Straumann</strong>-Qualität und mit dem von <strong>Straumann</strong> bekannten<br />
Service.<br />
kurzum, worin sehen sie die hauptvorteile?<br />
Ich würde gerne drei gute Gründe nennen. Erstens, mehr Flexibilität und bessere<br />
Konnektivität, da der geschaffene Standard zu einem höheren Maß an Flexibilität<br />
im gesamten digitalen Workflow für die Herstellung prothetischer Versorgungen<br />
führt und Verbindungen zu mehreren Datenquellen ermöglicht. Es gibt zahlreiche<br />
Herstellungsoptionen, die die Behandlungsflexibilität bieten, die sich Kunden wün-<br />
schen. Zweitens, geringere Investitionskosten: Die Investition in Standardsoftware,<br />
hinter der mehrere starke Partner stehen, ist die richtige Antwort auf technologische<br />
Veralterung. Sie ermöglicht es, an erstklassigen Entwicklungen teilzunehmen, die<br />
die Dentalbranche in Zukunft anbieten werden muss. Schließlich ist es auch die<br />
Fähigkeit, sich durch digitale Kompetenzen und die Möglichkeit, die Qualität und<br />
Effektivität des prothetischen Ergebnisses zu verbessern, zu differenzieren.<br />
digitale implantologie<br />
STARGET 3 I 11<br />
15
16<br />
Dr. Sandro Matter<br />
STARGET 3 I 11<br />
Executive Vice President & Head of Global Products,<br />
ist Geschäftsleitungsmitglied der Institut <strong>Straumann</strong> AG<br />
in Basel, hat einen Masterabschluss in Chemie der<br />
ETH Zürich/Schweiz und promovierte dort in Werk-<br />
stoffwissenschaften.<br />
digitale implantologie<br />
bietet die digitalisierung allen dentalfachleuten vorteile?<br />
Auf jeden Fall. Die zahnmedizinischen Bedürfnisse werden durch digitale Arbeitsab-<br />
läufe für Implantologie und Prothetik erfüllt. In einer Umfrage, in der Zahnärzte über<br />
die Vorteile und Chancen der Digitalisierung befragt wurden, wurden verschiedene<br />
Aspekte beurteilt und eingestuft. Ganz oben standen „Höhere Qualität und Präzision“,<br />
gefolgt von „Schnellerer Arbeitsablauf“, „Höhere Kosteneffektivität“, „Bessere Ästhetik“.<br />
Wie vollständig ist der aktuelle digitale arbeitsablauf des „digital solutions“<br />
portfolios?<br />
Ich würde sagen, dass unser Unternehmen bereits den kompletten digitalen Ar-<br />
beitsablauf anbietet, vor allem bei der intraoralen Abdrucknahme, den Scannern<br />
und Fräszentren mit einem sehr breiten Angebot an Teilen in verschiedenen Materi-<br />
alien. Wir haben auch die coDiagnostiX ® Software eingeführt, bei der das digitale<br />
Modell auf dem Bildschirm genau die gleiche Konfiguration hat wie das analoge<br />
Modell; das heißt, die Scanschablone kann bei Bedarf zur Bohrschablone umge-<br />
arbeitet werden. Bei Implantatrestaurationen wird das eine große Rolle spielen,<br />
denn das bedeutet, dass der Arbeitsablauf nicht nur bei zahngetragenen Restaura-<br />
tionen, sondern auch bei implantatgetragenen Restaurationen volldigital ist.<br />
Welchen ausblick gibt straumann auf die Zukunft der digitalen Zahnmedizin?<br />
Ich persönlich glaube, dass Kunden ein Produkt kaufen, weil es effizienter ist<br />
und es ihnen einen Wert bietet, den sie zu schätzen wissen. Sie wollen höhere<br />
Präzision und weniger nachbearbeitungen von Kronen oder viele andere klini-<br />
sche Vorteile. Heute bietet <strong>Straumann</strong> die Software coDiagnostiX ® für die prä-<br />
operative Planung und <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual für CAD-gefertigte protheti-<br />
sche Versorgungen an. Mittel- und langfristig ist eine integrierte Softwarelösung<br />
beabsichtigt, deren verschiedene Elemente von Labor und Zahnarzt direkt ver-<br />
wendet werden. Ziel von <strong>Straumann</strong> ist es, den Arbeitsablauf so schlank, prak-<br />
tisch und benutzerfreundlich wie nur möglich zu machen, bei dem das Produkt<br />
von <strong>Straumann</strong> nicht nur nach der Qualität der eingesetzten definitiven Restau-<br />
ration beurteilt werden soll, sondern auch nach dem eingesetzten Verfahren.<br />
Windows ist eine eingetragene Marke der Microsoft Corporation in den USA und anderen Ländern.<br />
DWOS ® ist eine eingetragene Marke von Dental Wings Inc., Kanada.
digitale implantologie<br />
STARGET 3 I 11<br />
Eine Welt neuer Möglichkeiten. Ziel von <strong>Straumann</strong> ist es, den Arbeitsablauf<br />
so schlank, praktisch und benutzerfreundlich wie nur möglich zu machen, bei<br />
dem das Produkt von <strong>Straumann</strong> nicht nur nach der Qualität der eingesetzten<br />
definitiven Restauration beurteilt werden soll, sondern auch nach dem ein-<br />
gesetzten Verfahren. Wenden Sie sich bitte an den für Sie zuständigen Ver-<br />
triebsmitarbeiter, um weitere Informationen über <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital<br />
Solutions und CARES ® 7.0 zu erhalten.<br />
17
18<br />
STARGET 3 I 11<br />
digitAler workFlow<br />
nahtlos verbunden mit <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />
Digital Solutions<br />
1. MeHrere dAtenquellen 2. StrAuMAnn ® cAreS ® viSuAl konStruktion<br />
Chirurgische Planung<br />
Digitale Abdrucknahme<br />
Scan des Meistermodells <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />
Ein digitaler Workflow zu Tausenden von Scannern<br />
<strong>Straumann</strong> hat zusammen mit 3M ESPE einen gestrafften<br />
digitalen Workflow eingeführt, der den Lava C.O.S. 1 intra-<br />
oralen Scanner mit der Plattform <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital<br />
Solutions verbindet. Parallel zum CADEnT iTero ® intraoralen<br />
Scanner können Zahnärzte, die den Lava C.O.S. Scanner<br />
verwenden, jetzt digitale Scandaten der oralen Patienten-<br />
geometrie an das Dentallabor übertragen, das mit dem<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® System arbeitet. Die CARES ® -Plattform<br />
bietet nahtlose Konnektivität zu Tausenden von Scannern in<br />
Zahnarztpraxen auf der ganzen Welt.<br />
1 Nur für <strong>Straumann</strong> ® CARES Abutments<br />
digitale implantologie<br />
Scan CS2<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual<br />
CARES ® 7.0: die offenen Standard-Softwareplattform<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual 7.0 bietet eine breite Palette<br />
von Vorteilen: die Vorteile eines flexiblen, offenen Software-<br />
standards – durch den DWOS-Softwarekern – sowie die<br />
Qualität und Vorhersagbarkeit des validierten Workflows<br />
von <strong>Straumann</strong> ® CARES ® – durch spezielle <strong>Straumann</strong>-<br />
Softwareanwendungen. Angetrieben von den kombinierten<br />
Ressourcen der Partner strebt die CARES ® -Plattform nach der<br />
führenden Rolle in der Zahnheilkunde und liefert Ihnen den<br />
Zugang zu künftigen hochklassigen Entwicklungen der digi-<br />
talen Dentalbranche.
3. vielzAHl von FertigungSoptionen 4. vielzAHl von protHetikoptionen<br />
VAlidieRTe STRAumAnn ARBeiTSABläufe HoHe QuAliTäT deR ReSTAuRATionen<br />
<strong>Straumann</strong> Fräszentren<br />
exTeRne ARBeiTSABläufe<br />
Via Open STL-Dateiformat<br />
<strong>Straumann</strong> Fräszentren: Spezialisten für Prothetik<br />
<strong>Straumann</strong> verfügt über ein starkes und langjähriges Fachwis-<br />
sen in der CADCAM-Fertigung prothetischer Versorgungen<br />
mit Präzision und Qualität nach Industriestandard. Die hohe<br />
Zuverlässigkeit dieser Restaurationen basiert auf der Strate-<br />
gie von <strong>Straumann</strong>, mit validierter Konstruktionssoftware und<br />
Fertigung zu arbeiten, die miteinander kompatibel sind. Über<br />
die <strong>Straumann</strong> Fräszentren wird Konstruktionsfachwissen als<br />
Service für komplexe Restaurationen wie etwa verschraubte<br />
Stege und Brücken sowie als Scanservice für individualisierte<br />
Sekundärteile 1 angeboten.<br />
STARGET 3 I 11<br />
Für moderne Implantat- und restaurative Zahnheilkunde:<br />
Individualisierte <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Sekundärteile (Ti, ZrO 2 ),<br />
Individualisierte <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Variobase-Kappen (ZrO 2 ),<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® verschraubte Stege und Brücken (CoCr, Ti)<br />
Kappen, Kronen und Brücken, Inlays, Onlays und Veneers<br />
Resin Nano Ceramic:<br />
3M ESPE Lava Ultimate Restorative<br />
Keramik: zerion ® (ZrO 2 ), IPS e.max ® CAD, IPS Empress ® CAD,<br />
VITA Mark II, VITA TriLuxe<br />
Metalle: ticon ® (Ti), coron ® , (CoCr)<br />
Kunststoffe: Polyamid, polycon ® ae, polycon ® cast 2<br />
Ein führendes Materialangebot und Anwendungs-<br />
spektrum<br />
Das Portfolio von <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions bie-<br />
tet eine führende Palette von CADCAM-Materialien und<br />
-anwendungen – entsprechend Ihren Bedürfnissen, die An-<br />
sprüche Ihrer Kunden zu befriedigen und kosteneffektiv zu<br />
arbeiten, ohne Kompromisse bei der Qualität: von Einzel-<br />
zahnversorgungen bis hin zu 16-gliedrigen Brücken und von<br />
allseits bekannten bis hin zu innovativen Materialien wie<br />
dem neuen 3M ESPE Lava Ultimate Restorative (siehe<br />
s. 40).<br />
1 Nur in Deutschland erhältlich. 2 ausbrennbares Kunstharz, nicht für klinische Verwendung<br />
digitale implantologie<br />
IPS Empress ® and IPS e.max ® sind eingetragene Marken der Ivoclar Vivadent AG, Liechtenstein. 3M, ESPE und Lava sind Marken von 3M oder 3M ESPE<br />
AG. In Kanada unter Lizenz verwendet.<br />
19
20 STARGET 3 I 11 digitale implantologie<br />
dwoS ® StAndArd<br />
Ein großer Schritt für die digitale Zahnmedizin<br />
Mit dem Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an Dental<br />
Wings Inc. unterstreicht <strong>Straumann</strong> die Absicht, im Den-<br />
talbereich einen offenen Softwarestandard zu etablieren.<br />
Ziel dieses Engagements ist es, Prozesse in zahnmedizi-<br />
nischen Labors und Zahnarztpraxen durch einen offenen<br />
und einheitlichen Softwarestandard deutlich einfacher<br />
und damit kosten- sowie zeitsparender zu gestalten.<br />
An der Internationalen Dentalschau 2011 (IDS) im März<br />
dieses Jahres gab <strong>Straumann</strong> bekannt, dass es sich mit den<br />
Partnern Dental Wings und 3M ESPE zu einem Konsortium<br />
zusammengeschlossen hat. Ziel dieser Partnerschaft ist es,<br />
einen globalen Standard für die digitale Zahnmedizin zu<br />
entwickeln. Die Initiative soll zu einer größeren Flexibilität,<br />
Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit von Softwarelösungen<br />
führen und, als Folge davon, Zeit- und Investitionskosten re-<br />
duzieren und Produktivitätsfortschritte ermöglichen.<br />
Hoher Standardisierungsbedarf in der Branche<br />
Heute müssen sich die Zahnärzte und Zahnlabore in einem<br />
komplexen Umfeld mit immer mehr Systemen zurechtfinden.<br />
Dies lähmt die Investitionsbereitschaft und schmälert Wachs-<br />
tumschancen. Die Schaffung eines offenen Softwarestan-<br />
dards könnte in diesem Zusammenhang Abhilfe schaffen; es<br />
wird erwartet, dass dies der Digitalisierung des Dentalmarkts<br />
wesentliche Impulse liefern könnte.<br />
Minderheitsbeteiligung an Dental Wings<br />
Im Juli 2011 gab <strong>Straumann</strong> bekannt, eine Minderheitsbetei-<br />
ligung von 30 % an dem Unternehmen Dental Wings Inc. er-<br />
worben zu haben. Dental Wings mit Hauptsitz im kanadischen<br />
Montréal hat sich als führender Systementwickler in der digita-<br />
len Zahnheilkunde etabliert. Das privat gehaltene Unternehmen<br />
ist auf die Entwicklung von Konstruktions- und Fertigungssoft-<br />
ware sowie die Produktion von 3D-Scannern spezialisiert. Auf-<br />
grund der Beteiligung ist <strong>Straumann</strong> nun auch im Verwaltungsrat<br />
von Dental Wings vertreten.<br />
Bündelung von Ressourcen als Entwicklungsschub<br />
Mit der weiteren Verbreitung digitaler Lösungen werden die<br />
Anforderungen an die Software steigen. Die für Weiterent-<br />
wicklungen notwendigen finanziellen Mittel werden von sich<br />
konkurrierenden Unternehmen für individuelle Systeme ver-<br />
wendet, die jedoch oft demselben Zweck dienen. Gebündel-<br />
te Ressourcen mehrerer Partner dürften daher deutlich mehr<br />
erreichen als Unternehmen im Alleingang. Angesichts dessen<br />
besitzt DWOS ® das Potenzial, die führende Softwareplatt-<br />
form auf diesem Gebiet zu werden.<br />
„Zusammen mit Dental Wings und 3M ESPE laden<br />
wir Interessierte ein, bei der künftigen Ausgestal-<br />
tung der Plattform mitzuwirken.” Beat Spalinger,<br />
CEO der Institut <strong>Straumann</strong> AG<br />
Die Tür steht offen<br />
Diese Investition in Dental Wings unterstreicht das Engage-<br />
ment, das <strong>Straumann</strong> zur Standardisierung in der Dentalbran-<br />
che einbringen will. Dazu erläutert Beat Spalinger, CEO von<br />
<strong>Straumann</strong>: „Dental Wings zählt branchenweit zu den wohl<br />
qualifiziertesten Unternehmen, um eine solche Initiative voran-
zutreiben. Die DWOS ® -Plattform überzeugt mit ihrer Funktionalität, Einfachheit und<br />
Benutzerfreundlichkeit. Gleichzeitig bietet sie den Herstellern eine gemeinsame<br />
Plattform, welche sie benötigen, um Systeme zu öffnen und neue Geschäftschan-<br />
cen wahrnehmen zu können. Zusammen mit Dental Wings und 3M ESPE laden wir<br />
Interessierte ein, bei der künftigen Ausgestaltung der Plattform mitzuwirken – sei es<br />
mittels Beteiligung oder als Lizenznehmer von DWOS ® .”<br />
digitale implantologie<br />
STARGET 3 I 11<br />
21
22<br />
STARGET 3 I 11<br />
interview<br />
digitale implantologie<br />
Scannen 2.0: die digitale Abdruckname mit iTero
Interview mit Michael Rynerson, Head of iTero Sales,<br />
zum iTero.<br />
Wie sehen sie die akzeptanz im markt für ein system wie<br />
itero?<br />
Das Interesse an der digitalen Abdrucknahme ist wirklich rie-<br />
sig. Ich erlebe dies besonders deutlich auf den einschlägigen<br />
Fachkongressen, an denen das System in entsprechenden<br />
Live-Demos präsentiert wird. Das iTero System mit seiner<br />
hochentwickelten 3D-Technologie hat sich in den USA eine<br />
führende Position erkämpft. Jetzt sehen wir auch hier in<br />
Europa ein breites Interesse bei Zahnärzten und auch bei<br />
Zahnlaboren. Es gibt viele gute Gründe, sich für iTero zu<br />
entscheiden: Anwenderfreundlichkeit, Präzision und Effizienz<br />
– auch in Bezug auf Zeit und Kosten. Eine Emotion, die dabei<br />
sicherlich auch eine Rolle spielt, ist die Begeisterung für eine<br />
wirklich neue und gute Technologie.<br />
Welchen stellenwert hat itero im portfolio von straumann?<br />
Intra-orales Scannen ist ein integraler Bestandteil unseres di-<br />
gitalen Portfolios. Unser Fokus liegt dabei auf Lösungen, die<br />
es unseren Kunden ermöglichen, ihren Patienten die bestmög-<br />
liche auf dem Markt verfügbare Versorgung anzubieten. Die<br />
Vorteile des iTero machen intraorales Scannen zur wichti-<br />
gen Schlüsseltechnologie in der Zahnmedizin, und somit für<br />
alle dentalen Fachgruppen interessant.<br />
gibt es neuigkeiten speziell für implantologen?<br />
<strong>Straumann</strong> bietet als innovative Firma bereits einen komplett<br />
digitalen Workflow vom intraoralen Scan bis zur Implantat-<br />
prothetik an. Wir sprechen hier vom individualisierbaren Se-<br />
kundärteil oder <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Copings und Kronen.<br />
Hier geht <strong>Straumann</strong> – ganz dem Motto unseres digitalen<br />
STARGET 3 I 11<br />
Portfolios, „Seamless Connections“, entsprechend – gemein-<br />
sam mit den Kunden den nächsten Schritt. Der neue, digitale<br />
Workflow ist die Grundlage für eine Erhöhung von Effizienz<br />
und Qualität und erleichtert die Kooperation zwischen Chi-<br />
rurgen, Zahnärzten und Dentallaboren deutlich. Wir sehen<br />
hier durch die Digitalisierung einen ganz klaren und echten<br />
Mehrwert für unsere Kunden.<br />
„Das Labor wird als digitaler Kompetenzträger<br />
ein wichtiger Ansprechpartner für den Zahnarzt.“<br />
Michael Rynerson<br />
können sie den digitalen Workflow für implantate im detail<br />
erläutern?<br />
nach der Erholungszeit wird ein sogenannter „Scanbody“<br />
auf das Implantat geschraubt. Der Zahnarzt kann den Scan-<br />
body und die nachbarzähne hintereinander scannen und<br />
sich dann direkt am Bildschirm überzeugen, ob der Abdruck<br />
vollständig ist. nachbesserungen können an dieser Stelle so-<br />
fort erfolgen. Der Scanbody liefert im Scan die notwendigen<br />
Daten zur Position des Implantates. Danach werden die Da-<br />
ten zum Labor geschickt. Mit Hilfe unserer Designsoftware<br />
wird jetzt das Customized <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Abutment<br />
entworfen. Das Labor schickt die Daten dann für die Produk-<br />
tion wie gewohnt zu <strong>Straumann</strong>. Die fertige Versorgung wird<br />
dann vom Zahnarzt eingesetzt<br />
inwiefern gehören auch dentallabore zur Zielgruppe von<br />
itero?<br />
digitale implantologie<br />
Moderne Dentallabore sind in den meisten Fällen bereits heute<br />
schon eigentliche Kompetenzträger für digitale Technologie –<br />
23
24<br />
STARGET 3 I 11<br />
CADCAM ist hier schon lange ein Topthema. Damit wird das<br />
Labor als digitaler Kompetenzträger ein wichtiger Ansprech-<br />
partner für den Zahnarzt. Somit eröffnet das iTero-System<br />
auch hier neue Dienstleistungsmöglichkeiten für das Labor. Das<br />
ist besonders wertvoll, wenn Zusammenarbeit über die Vernet-<br />
zung im intraoralen Workflow eng miteinander verzahnt wird.<br />
gibt es weitere möglichkeiten für itero im digitalen Work-<br />
flow?<br />
digitale implantologie<br />
Wir sind daran, die verschiedenen Workflows zusammen-<br />
zubringen und optimal aufeinander abzustimmen. So führt<br />
unsere chirurgische Planungssoftware, das <strong>Straumann</strong> ® Gui-<br />
ded Surgery System, die Informationen aus DVT und CT der<br />
Knochensituation zu einem 3D-Bild für die Implantatplanung<br />
zusammen. Wir können bereits heute solche Datensätze mit<br />
den Informationen aus dem intra-oralen Scannen zusammen-<br />
bringen und die Knochen-, Weichgewebe- und Zahnsituation<br />
genauer dokumentieren. Das ermöglicht eine bessere und<br />
exaktere chirurgische sowie prothetische Planung.<br />
Cadent, der hersteller von itero gehört seit april dieses<br />
Jahres zu align technology. Wie ist dies zu bewerten?<br />
Align Technology ist ein Schwergewicht in der Dentalindus-<br />
trie und hat mit Invisalign ein sehr bekanntes und weitver-<br />
breitetes Produkt im Portfolio. Dieses Unternehmen versteht<br />
genau, was es heißt, digital zu arbeiten und was Zahnärzte<br />
und Zahntechniker in diesem Zusammenhang für Bedürfnisse<br />
haben. <strong>Straumann</strong> ist exklusiver Vertriebspartner für iTero in<br />
Europa und seit Februar dieses Jahres auch offizieller iTero-<br />
Vertriebspartner in nordamerika – und als solcher sind wir<br />
einer der engsten und wichtigsten Partner von Align. Die bis-<br />
herige Zusammenarbeit hat uns überzeugt und wir setzen die<br />
Partnerschaft mit großer Freude fort. Sowohl <strong>Straumann</strong> als<br />
auch Align haben ihre Kunden darüber informiert, dass sich<br />
für sie nichts ändert. Insgesamt kann man sagen, dass iTero<br />
so weiter an Ressourcen und Stärke gewinnt – somit gute<br />
nachrichten für bestehende und neue Kunden.<br />
orthocAd<br />
iTero und OrthoCAD sind die ideale Ergänzung zum<br />
Invisalign-System. Mit diesem Tool und iTero können<br />
Zahnärzte oder Kieferorthopäden ihre Zahnabformun-<br />
gen digitalisieren und anschließend die Soll-Situation<br />
planen. In 3D bewegen sie Zähne zu neuen Positionen<br />
und können auf diese Weise besser vorhersagen, welche<br />
aus Platzgründen entfernt werden sollten. Ist die perfekte<br />
Zahnsituation dargestellt, erleichtert eine digitale Bracket-<br />
Bibliothek – die fast alle gängigen Herstellertypen um-<br />
fasst – das Setzen der Brackets auf die Zähne. Die<br />
Software berechnet genau, wo die Brackets installiert<br />
werden müssen. Ist die Planung abgeschlossen, kann<br />
jeder selbst entscheiden, ob er manuell oder digital wei-<br />
terarbeitet. Wer sich für den digitalen Weg entscheidet,<br />
erhält eine Schiene, welche die Brackets in der Anfangs-<br />
position beinhaltet. Im Mund des Patienten befindet sich<br />
dadurch jedes Bracket bereits an der richtigen Stelle und<br />
kann mit Hilfe der Adhäsivtechnik angebracht werden.<br />
Zeitfaktor: ca. 20 Minuten – die dadurch wegfallende,<br />
lange Stuhlzeit rechnet sich nicht nur wirtschaftlich; auch<br />
der Patient empfindet die Behandlung oft als angeneh-<br />
mer als das konventionelle Vorgehen.<br />
align ist über invisalign sehr bekannt.<br />
Invisalign ist ein kieferorthopädisches Verfahren, das mittels<br />
Softwareplanung und einer Serie von unsichtbaren Schienen<br />
die Zähne über einen Zeitraum von 18 bis 24 Monaten von<br />
einer Ist- zu einer Soll-Position bewegt. Verfügt ein Zahnarzt
digitale implantologie<br />
STARGET 3 I 11<br />
25
26<br />
STARGET 3 I 11<br />
digitale implantologie<br />
oder Kieferorthopäde über iTero und OrthoCAD, eine Zusatzapplikation für den iTero-Scanner,<br />
kann er künftig auch den Invisalign-Prozess nutzen. Invisalign ist heute in sehr vielen Märkten verbrei-<br />
tet und besonders erfolgreich in den USA. Gerade in Ländern, in denen auch allgemeintätige Zahnärzte<br />
kieferorthopädische Behandlungen durchführen, ist das eine sehr interessante Sache. Es wird so für<br />
Zahnärzte leichter, in die KFO einzusteigen.<br />
Wie sieht ihrer meinung nach also die Zukunft aus?<br />
Für mich ist die Frage nicht, ob die Mehrheit der Zahnärzte ausschließlich mit Intraoral-Scannern arbeiten<br />
wird, sondern wann dies Realität sein wird. Wir haben alle eine ähnliche Wende in der Fotographie er-<br />
lebt. Wer benutzt heute noch eine negativfilm-Kamera? Auch die modernen und beliebten Smartphones<br />
sind ein gutes Beispiel. iTero ist hier vergleichbar mit einem Smartphone der neuesten Generation. Der<br />
effektive nutzwert hängt auch in unserem Fall von der Bereitstellung und kontinuierlichen Verbesserung<br />
der Softwareapplikationen ab. Die Hardware selbst muss hingegen nicht ständig erneuert werden.<br />
iTero ist gewissermaßen eine sehr präzise, digitale 3D-Kamera, mit der der Zahnarzt heute schon<br />
eine breite Vielfalt von Indikationen abdecken kann. Durch künftige Weiterentwicklungen der Software<br />
wird laufend neuer Mehrwert generiert. Kurzum: Wenn sich heute jemand einen iTero-Scanner kauft,<br />
braucht er keine Angst zu haben, dass dieser in zwei Jahren veraltet sein wird. Obwohl das System<br />
jetzt schon einen hohen Mehrwert schafft, fangen wir erst jetzt wirklich an, mit dieser Technologie zu<br />
arbeiten – das Entwicklungspotenzial für die nächsten Jahre ist enorm. So könnten in Zukunft bei der<br />
Erstaufnahme eines Patienten und im späteren Verlauf 3D-„Schnappschüsse“ gemacht werden. Damit<br />
dokumentieren Zahnärzte Zahnsituationen nicht nur digital, sondern können künftige Entwicklungen im<br />
Mund des Patienten besser abschätzen. Heute ist die Zahnheilkunde in vielen Fällen sehr reaktiv – mit<br />
digitalen Werkzeugen sind Dentalfachleute in der Lage, proaktiver zu werden.<br />
intrA-orAl ScAn viA itero<br />
Der hochmoderne Intraoral-Scanner iTero nutzt die parallelkonfokale 3D-Bildgebung und ist damit im<br />
Gegensatz zur Triangulation 100 % puderfrei und autofokal. Beide Eigenschaften erlauben dem Zahn-<br />
arzt, den Scan-Kopf direkt auf die Zähne zu setzen. Das sorgt für stabiles Handling sowie hohe Genauig-<br />
keit und ist oft angenehmer für den Patienten als auf konventionelle Weise. Wie ein navigationsgerät<br />
führt iTero den Behandler von Zahn zu Zahn. Dabei ist das System nicht nur sehr einfach zu bedienen,<br />
sondern begeistert den Patienten, denn er kann jeden einzelnen Schritt am Bildschirm verfolgen.
der intrAorAle workFlow<br />
digitale implantologie<br />
Der digitale Workflow von <strong>Straumann</strong> für implantat-<br />
STARGET 3 I 11<br />
gestützte Versorgungen: Entwickelt für einen einfachen,<br />
genauen und effizienten Arbeitsablauf<br />
Der herkömmliche prothetische Workflow mit traditioneller Abdrucknahme sowie Einsatz von Guss- und<br />
Aufwachstechniken kann durch menschliche Fehler Inkonsistenzen bei der Abformungsqualität verursa-<br />
chen. Dies kann wiederum zu mangelhaften klinischen und ästhetischen Ergebnissen sowie zeitraubenden<br />
Anpassungen während der Einpassung führen. Eine Digitalisierung dieser Prozesse kann die Situation<br />
sowohl aus beruflicher als auch geschäftlicher Perspektive verbessern.<br />
Von der Intraoralaufnahme bis zur endgültigen Versorgung<br />
<strong>Straumann</strong> hat einen neuen, einzigartigen und umfassenden digitalen Workflow für die Handhabung<br />
implantatgestützter Versorgungen entwickelt. Beginnend mit einer Intraoralaufnahme des Implantatbetts<br />
sind die individuell gefertigten <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Sekundärteile oder vollanatomischen Kronen so ent-<br />
worfen, dass sie genaue Ergebnisse garantieren und gleichzeitig – durch das umfassende Restaurations-<br />
verfahren – Zeit und Kosten sparen. Dieser digitale Workflow für Implantatversorgungen eliminiert lästige<br />
und zeitraubende manuelle Schritte – sowohl in der zahnärztlichen Praxis als auch im Labor. Digitale<br />
Abformungen ermöglichen eine sofortige Qualitätskontrolle durch den Zahnarzt, so dass nur hochwertige<br />
Abformungen an das Labor geschickt werden. Der Workflow trägt daher dazu bei, erneute Abformungen<br />
gänzlich zu vermeiden bzw. deren Häufigkeit zu verringern, so dass stets sichergestellt ist, dass Termine<br />
zum Einpassen aufgrund der guten Okklusion und Kontaktpunkte der Versorgung effizient verlaufen.<br />
27
28<br />
STARGET 3 I 11<br />
zAHnArzt<br />
Scannen Sie den Scankörper mit dem<br />
iTero intraoralen Scanner direkt auf dem<br />
Implantat und senden Sie die digitalen<br />
Daten an Ihr Partnerlabor.<br />
lAbor<br />
Entwerfen Sie das individualisierte<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Sekundärteil in der<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual Software<br />
und senden Sie die Daten zur Fertigung<br />
an das <strong>Straumann</strong> Fräszentrum.<br />
lAbor<br />
Finalisieren Sie die Restauration mit dem<br />
hochpräzisen <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Se kun -<br />
därteil, dem iTero Modell, dem Strau-<br />
mann ® repositionierbaren Manipulierim-<br />
plantat und der vollanatomischen Krone.<br />
zAHnArzt<br />
Versorgen Sie den Patienten mit einer<br />
qualitativ hochwertigen individuellen<br />
Res tauration für optimale Funktion und<br />
Ästhetik.<br />
digitale implantologie
digitale implantologie<br />
STARGET 3 I 11<br />
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30<br />
STARGET 3 I 11<br />
digitale implantologie<br />
interview Mit riccArdo Miglioli<br />
„Der Wechsel von der konventionellen zur digitalen<br />
Abformung ist nur noch eine Frage der Zeit“
Interview mit Riccardo Miglioli über seine Erfahrungen mit der digitalen Ab-<br />
formung und dem iTero System.<br />
Welchen stellenwert hat der einsatz digitaler technologien bei der Zahnbehand-<br />
lung heute?<br />
Wohin führt die Zukunft? Ich denke, die digitale Welt ist in jeder Branche Reali-<br />
tät geworden; sie vereinfacht die berufliche Tätigkeit und macht viele Vorgänge<br />
einfacher, effizienter, sicherer und leichter reproduzierbar. Man nehme nur als<br />
Beispiel Fortbildungslehrgänge. Vor 10 Jahren benutzten wir stapelweise Folien,<br />
um Fälle vorzustellen. Heute bestimmen 4 cm lange USB-Sticks unser Berufsleben.<br />
Man muss sich nur in einem Krankenhaus umschauen, um festzustellen, dass wir<br />
uns auf einem Weg der Modernisierung und Vereinfachung befinden, der unglaub-<br />
liche Möglichkeiten bietet. Heute können wir dem Patienten durch den Einsatz von<br />
Technologien wie CAT, Magnetresonanztomografie direkt am Bildschirm und unter<br />
Verwendung von Bildverwaltungsprogrammen schnellere und präzisere Diagnosen<br />
bieten. Zahnärzten stehen eine Reihe von Anwendungen zur Verfügung. Im Den-<br />
talbereich spielt die digitale Technologie eine zunehmend wichtige – ich würde<br />
sogar sagen, eine ganz entscheidende Rolle. Heutzutage ist in unseren Praxen<br />
alles digital: von der RVG und Orthopantomografie bis hin zur elektronischen<br />
Datenspeicherung und Bildspeicherung in Archiven. Dank iTero sind auch Abfor-<br />
mungen digital geworden. Das Potenzial dieser Technologie ist unvorstellbar. Was<br />
uns vor zehn Jahren wie ein Traum vorkam, ist jetzt Realität geworden – so zum<br />
Beispiel die Möglichkeit, verschiedene Technologien wie digitale Abformungen,<br />
3D-Simulationsprogramme, geführte Chirurgie, CADCAM-Lösungen und die 3D-<br />
Reproduktion des Gesichts des Patienten miteinander zu verbinden. Insbesondere<br />
ist es durch die 3D-Reproduktion der Anatomie des Patienten möglich geworden,<br />
dem Patienten auf einfache Weise die verschiedenen Behandlungsschritte im Vor-<br />
aus zu erklären – das kann doch nur positiv sein!<br />
Wie haben sich die arbeitsmethoden allgemein geändert?<br />
Unsere Arbeit ist einfacher und Technologie gehört zunehmend auch zu unserer<br />
Ausbildung dazu und wird dadurch ganz selbstverständlich. Der entscheidende<br />
Unterschied liegt also nicht in der Technologie, sondern zum Glück im Können des<br />
Zahnarztes.<br />
digitale implantologie<br />
Dr. Riccardo Miglioli<br />
STARGET 3 I 11<br />
Studium der Odontostomatologie (Universität novi<br />
Sad/Jugoslawien, 1999) sowie der Zahnmedizin<br />
und zahnärztlichen Prothetik (Universität Brescia/<br />
Italien, 2008). Derzeitige Tätigkeit am Ambulatorio<br />
Odontoiatrico Marteo S.r.l. in Castelverde/Italien,<br />
wo er für Chirurgie, Prothetik und Parodontologie<br />
verantwortlich ist.<br />
31
32<br />
STARGET 3 I 11<br />
Welche rolle spielt aus dieser sicht die digitale abformung?<br />
Digitale Abformungen stellen einen wichtigen Wendepunkt<br />
dar; ihre Vorteile sind leicht zu verstehen: höherer Komfort für<br />
den Patienten, Reproduzierbarkeit der Abformung und Res-<br />
tauration, Archivierung, sofortige Kontrolle und Korrektur. Ich<br />
halte digitale Abformungen für ein Schlüsselmerkmal der neu-<br />
en digitalen Ära. Heute haben wir in unserer Praxis für jeden<br />
Patienten einen vollständigen Daten- und Bilddatensatz. Die<br />
gesamte zahnmedizinische Vorgeschichte des Patienten ist<br />
per Mausklick abrufbar.<br />
Wie haben sie vom intraoralen scansystem itero gehört?<br />
Ich habe über das Vertriebsnetz von <strong>Straumann</strong>, zu dem ich<br />
gute Beziehungen habe, und über den Zahntechniker, mit<br />
dem ich arbeite, von digitalen Abformungen gehört.<br />
Was war für die Wahl dieses systems ausschlaggebend?<br />
Die Firma <strong>Straumann</strong>.<br />
Welche absicht hatten sie beim kauf und wieweit ist ihnen<br />
diese absicht gelungen?<br />
Meine Absicht war immer, dem Patienten die bestmöglichen<br />
Lösungen anzubieten, da mir die besten Technologien zur<br />
Verfügung stehen. Ich glaube, dass der Patient bei unterneh-<br />
merischen Entscheidungen im Mittelpunkt steht – durch eine<br />
Kosten-nutzen-Analyse, verbesserte Leistung und standardi-<br />
sierte Ergebnisse.<br />
Welche behandlungsvorteile haben sie festgestellt, seitdem<br />
sie mit dem intraoralen scanner arbeiten?<br />
Es gibt viele Vorteile im Vergleich zur herkömmlichen Ab-<br />
drucknahme: höherer Komfort für den Patienten, sofortige<br />
Beurteilung und Korrektur, Reproduzierbarkeit, Speicherung,<br />
Abbildung der Analyse.<br />
digitale implantologie<br />
Wenn wir die gesamte behandlung von der abdrucknahme<br />
bis zum einsetzen der restauration betrachten, in welchen<br />
bereichen haben sie einsparungen erzielt?<br />
In den Bereichen Zeit, Umweltschutz, Platz, Organisation,<br />
Kontrolle und daher auch beim Geld.<br />
Wie hat itero ihnen geholfen, sich geschäftlich weiterzu-<br />
entwickeln?<br />
Das ist eine Form des indirekten Marketings. Die Patienten<br />
selbst fragen jetzt nach dieser Technologie. Das ist ein wich-<br />
tiges Zeichen.<br />
Wie reagieren die patienten?<br />
Die Patienten sind zufrieden. Vor allem junge Menschen, die<br />
sich für diese Technologie interessieren – sie sind verblüfft<br />
über die Anwendungsmöglichkeiten. Überraschenderweise<br />
wissen selbst die nicht mehr ganz so Jungen die Technologie<br />
zu schätzen und interessieren sich dafür.<br />
nehmen sie sich normalerweise Zeit, um die technik vor und<br />
während ihres einsatzes zu erklären?<br />
Ja, ich nehme mir immer Zeit, um dem Patienten die Technik zu er-<br />
klären. Zwangsläufig überträgt sich meine Begeisterung auf den<br />
Patienten. Die Wirkung ist immer groß und die Ergebnisse sind<br />
erfreulich, weil der Patient begeistert ist. Außerdem kann ich die<br />
Qualität der Abformung während der Behandlungssitzung über-<br />
prüfen und gegebenenfalls wiederholen, ohne den Patienten zu<br />
bitten, noch einmal in die Praxis zu kommen. Das spart sowohl<br />
dem Patienten als auch mir Zeit, und der Patient ist zufrieden.<br />
Wie hat ihr team den scanner angenommen?<br />
Die Mitarbeiter haben das Verfahren mit großer Begeiste-<br />
rung angenommen, besonders der Bestellvorgang und seine<br />
Benutzerfreundlichkeit kommen bei ihnen gut an. Ich habe
Glück, dass ich mit einem hoch motivierten Team arbeiten<br />
kann; so ist alles viel leichter.<br />
könnten sie etwas zur anlernzeit sagen, die erforderlich<br />
war, um die gewünschten ergebnisse zu erzielen?<br />
Die Lernkurve ist relativ steil. Wie immer kommt es darauf an,<br />
ob man mit ganzem Herzen und Enthusiasmus bei der Sache ist<br />
und ob man wirklich etwas lernen will. Alles ist relativ. Mir hat<br />
ein Monat gereicht.<br />
Wie hat sich ihre partnerschaft mit dem dentallabor geändert,<br />
seitdem sie mit dem intraoralen scansystem arbeiten?<br />
Unsere Partnerschaft hat sich gefestigt, bereichert und weiter<br />
entwickelt.<br />
digitale implantologie<br />
STARGET 3 I 11<br />
sie können also sagen, dass itero sie bei ihrer täglichen<br />
arbeit unterstützt?<br />
Das System iTero hat viele Aspekte unserer täglichen Arbeit<br />
vereinfacht. Man muss nur einmal ein manuell erstelltes Gips-<br />
modell aus einer konventionellen Abformung mit dem Bild auf<br />
meinem Bildschirm und dem mir zugesandten Modell (die kalt<br />
gefräste Restauration) vergleichen. Ich glaube, der Wechsel<br />
von herkömmlichen zu digitalen Abformungen ist nur noch<br />
eine Frage der Zeit. Die Zeit wird für jeden kommen: für mich<br />
ist sie hier und jetzt.<br />
Dr. Miglioli, wir danken Ihnen für dieses Interview.<br />
iTero ist eine Marke der Cadent Ltd. Corporation, Israel.<br />
33
34<br />
STARGET 3 I 11<br />
guerino pAolAntoni und Attilio SoMMellA<br />
Verfahrenstechnische Vorteile des digitalen Workflows –<br />
erläutert anhand eines Fallbeispiels mit hochästhetischer<br />
Rehabilitation<br />
Ausgangslage<br />
digitale implantologie<br />
Bei der 28-jährigen Patientin wurde drei Jahre vor der Unter-<br />
suchung in der Praxis des Autors eine festsitzende prothetische<br />
Rehabilitation des Oberkiefers von 13 bis 23 durchgeführt. Im<br />
Unterkiefer wurde die Rehabilitation von 42 bis 52 erweitert<br />
(abb. 1). Die Patientin wünschte sich eine verbesserte Ästhetik<br />
und Funktion. Die o. g. prothetischen Versorgungen hatten auf-<br />
grund ungenauer Ränder eine Entzündung des stützenden Paro-<br />
dontalgewebes verursacht, was zusätzlich einen Rückgang des<br />
Gingivalsaumes und ein Ödem der interdentalen Papille nach<br />
sich zog. Ferner waren Reste unzureichender endodontischer<br />
Therapien an den Zähnen im Unterkiefer zu erkennen. Auch<br />
war die ästhetische Qualität der Brücken aus Kunststoffkomposit<br />
unbefriedigend, da für die Herstellung der Prothese unzurei-<br />
chende Materialien verwendet worden waren.<br />
Behandlungsplan<br />
Der vorgeschlagene Behandlungsplan wurde von der Pati-<br />
entin akzeptiert und sah die folgenden Punkte vor: Ersetzung<br />
der vorhandenen prothetischen Restauration, um die iatro-<br />
genen ästhetisch-funktionalen Probleme zu beheben; erneu-<br />
te Präparation der Zahnstümpfe; Schaffung eines präzisen<br />
Gingivalsaumes und anschließende Wiederherstellung eines<br />
idealen Verhältnisses von Zahn und Parodont durch korrekte<br />
vorübergehende Unterfütterung der Versorgungen aus Kunst-<br />
stoffkomposit; endodontische Behandlung und Bleichung<br />
der Unterkieferstümpfe von 42 bis 32 und schließlich<br />
Rekonstruktion der prothetischen Kronen unter Verwendung<br />
von im Hinblick auf Ästhetik und Funktionalität geeignete<br />
Materialien.<br />
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />
Abb. 4 Abb. 5<br />
Abb. 6
Klinisches Verfahren<br />
Zunächst wurde eine Parodontaltherapie durchgeführt, die<br />
mehrere Sitzungen mit Scaling und Wurzelglättung sowie eine<br />
Compliance-Optimierung beinhaltete, um den Zustand des<br />
marginalen Parodonts zu verbessern und eine effektivere Mit-<br />
wirkung der Patientin sicherzustellen. Anschließend wurden die<br />
alten prothetischen Kronen (abb. 2 – 4) entfernt. nach genau-<br />
er klinischer Untersuchung wurde entschieden, die Entzündung<br />
des marginalen Parodonts verheilen zu lassen. Hierzu wurde<br />
einfach das korrekte Verhältnis von Zahn und Restauration zwi-<br />
schen der prothetischen Versorgung und den Zahnstümpfen<br />
wiederhergestellt. Die vorhandenen prothetischen Versorgun-<br />
gen hatten eine minimale Invasion des biologischen Gewe-<br />
bes im Bereich des Saumepithels in unmittelbarer nähe zur<br />
Krone verursacht. nach Platzierung eines Retraktionsfadens<br />
digitale implantologie<br />
Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9<br />
Abb. 10 Abb. 11<br />
Abb. 12<br />
STARGET 3 I 11<br />
auf dem Gingivasulkus wurden die Präparationen im Oberkie-<br />
fer durchgeführt. Im Unterkiefer wurden einige endodontische<br />
nachbehandlungen ausgeführt. Anschließend erfolgte die<br />
Bleichung und die Rekonstruktion der Stümpfe mit Kunststoff-<br />
komposit (abb. 5 – 7). Die Unterfütterung der provisorischen<br />
Versorgung (abb. 8) ist ein sehr wichtiger Schritt – und führt<br />
bei korrekter Ausführung zu einer signifikanten Verbesserung<br />
der parodontalen Gesundheit. nach einigen Wochen war<br />
das Ödem vollständig ausgeheilt und das Parodontalgewebe<br />
gesund und stabil. Erst an diesem Punkt konnten wir mit dem<br />
wahrscheinlich heikelsten Schritt des gesamten Rehabilitations-<br />
verfahrens fortfahren – der Abformung und Übermittlung der<br />
Daten an das Labor. neben anderen Vorteilen (siehe Schluss-<br />
folgerung) konnten wir mit Hilfe der ausgefeilten CADEnT<br />
iTero Technologie eine minimal invasive Abformung vorneh-<br />
35
36<br />
STARGET 3 I 11<br />
digitale implantologie<br />
men. Unserer Erfahrung wird eine Gingivarezession nach der<br />
endgültigen Abformung häufig dadurch verursacht, dass der<br />
Retraktionsfaden zu lange im Gingivasulkus gelassen wird. Für<br />
uns tritt dieses Phänomen deutlicher bei Fällen zu Tage, bei<br />
denen die Abformung einer größeren Anzahl an Zähnen er-<br />
forderlich ist oder wenn wir es mit dünnem und geschwungen<br />
geformtem Parodontalgewebe zu tun haben. Mit Hilfe des<br />
intraoralen Scanners iTero (der im Fotomodus arbeitet) konn-<br />
ten wir dieses Risiko umgehen. Wir können mit ihm einzelne<br />
Aufnahmen machen und andere Bilder jederzeit einbeziehen.<br />
Dies ermöglicht es uns, den Retraktionsfaden erst kurz vor<br />
der Abformung der Stümpfe einzubringen und ihn unmittelbar<br />
nach der Aufnahme wieder zu entfernen (abb. 9 – 13). nach<br />
der Digitalisierung (abb. 14) werden die entsprechenden Da-<br />
ten online an das Datenzentrum von CADEnT verschickt und<br />
dabei die gewünschte Art der Restauration angegeben. Das<br />
Datenzentrum von CADEnT verarbeitet die Daten und schickt<br />
sie an das Dentallabor zurück. Sobald die Daten freigege-<br />
ben sind, stehen sie für die Fertigung des Polyurethanmodells<br />
(abb. 15) zur Verfügung und werden an das <strong>Straumann</strong> Fräs-<br />
zentrum verschickt 1 .<br />
Prothetisches Verfahren<br />
Abb. 13 Abb. 14<br />
Abb. 15<br />
Abb. 16 Abb. 17<br />
Abb. 18<br />
Im vorliegenden Fall wurde beschlossen, für alle Kronen (au-<br />
ßer 12) IPS e.max ® CAD Lithiumdisilikat-Kappen anzufertigen.<br />
Für Zahn 12 bevorzugten wir eine Zirkonoxidkappe, da die-<br />
se ein Durchscheinen des Goldstiftaufbaus besser verhindert<br />
(abb. 16). Wir prüften außerdem die Präzision der Kappen.
Diese befanden sich in halbfertigem Zustand (bläuliche Färbung; abb. 17, 18).<br />
Zu diesem Zeitpunkt wurden alle Komponenten an ein Labor geschickt, in dem<br />
der Schichtaufbau mit IPS e.max ® fertig gestellt wurde (abb. 19 – 23). nach<br />
Beur teilung des ästhetischen und funktionalen Ergebnisses wurden die Versorgun-<br />
gen eingepasst und anschließend (mit Komposit) in der Mundhöhle zementiert<br />
(abb. 24).<br />
Diskussion<br />
Es ist im prothetischen Workflow von entscheidender Bedeutung, Daten zur Mund-<br />
höhle des Patienten zu ermitteln und präzise an das Labor zu übermitteln. Durch<br />
Verwendung der neuen dreidimensionalen digitalen Intraoralscanner, wie z. B.<br />
iTero von CADEnT, treten traditionelle Verfahren allmählich in den Hintergrund<br />
und es beginnt eine neue, „abformungsfreie“ Ära.<br />
Abb. 19 Abb. 20<br />
Abb. 21<br />
Abb. 22<br />
digitale implantologie<br />
Dr. Guerino Paolantoni<br />
STARGET 3 I 11<br />
Abschluss in Zahnmedizin und Dentalprothetik<br />
an der Università degli Studi di napoli<br />
Federico (neapel, Italien). Von 2005 bis<br />
2010 Gastprofessur für Oralchirurgie an der<br />
Abteilung für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie<br />
der Universität neapel. Privatpraxis mit<br />
ausschließlicher Spezialisierung auf Paro-<br />
dontologie, Prothetik und Implantologie in<br />
neapel. ITI Member und aktives Mitglied der<br />
Italienischen Gesellschaft für Parodontologie<br />
(SIDP).<br />
buglipaolantoni@libero.it<br />
www.guerinopaolantoni.it<br />
37
38<br />
Attilio Sommella<br />
STARGET 3 I 11<br />
Mitbegründer von Dental Creation SnC in<br />
neapel/Italien. Autor und Koautor (zusammen<br />
mit Dr. Paolantoni) von Fachliteratur<br />
zu Themen aus dem Bereich der Prothetik.<br />
somenic@fastwebnet.it<br />
www.dentalcreationsnc.com<br />
digitale implantologie<br />
Die Vorteile für Zahnärzte: (1) Zahnärzte können die Scanner-Aufnahme sofort prüfen<br />
und die Präparation präzise bewerten. Hierdurch entfallen weitere Abformungen.<br />
(2) Mit Hilfe der Software kann eine genaue Überprüfung der okklusalen Situation<br />
erfolgen. (3) Das Verfahren ist sehr schnell durchzuführen. (4) Es ist minimal invasiv<br />
im Hinblick auf das Parodontalgewebe, das die zu restaurierenden Zähne stützt. (5)<br />
Es müssen keine konventionellen Materialien, z. B. Elastomere und Alginate, vorrätig<br />
gehalten werden. (6) Die Datenübertragung erfolgt gänzlich elektronisch, was den<br />
Workflow im Labor vereinfacht. (7) Das Verfahren ist sehr sicher und bequem für<br />
die Patienten, die sich meistens äußerst positiv hierzu äußern.<br />
Die Vorteile für das Dentallabor: (1) Die digitalen Daten sind kontrollierbar, vorher-<br />
sehbar und stehen jederzeit zur Verfügung. Dies hat für den Zahntechniker enorme<br />
verfahrenstechnische Vorteile. Es kann eine standardisierte Präzision erreicht werden<br />
– ohne die Schwankungen, die beim Einsatz herkömmlicher Verfahren auftreten. (2)<br />
Der Fertigungsprozess wird ebenfalls wesentlich vereinfacht und ist völlig digital:<br />
Das Labor kann die digitale Abformung zur weiteren Bearbeitung in das Strau-<br />
mann ® CARES ® CADCAM System (Restauration, Design und Fertigung) importieren.<br />
Schlussfolgerung<br />
Bei den mit iTero hergestellten digitalen Abformungen kann sich das Dentalteam,<br />
dank kontrollierbarer Prozesse, auf hohe Qualität und Präzision verlassen. Außer-<br />
dem können Zahnärzte und -techniker in ihrem Tätigkeitsbereich noch leistungsfä-<br />
higer arbeiten.<br />
1 Dies gilt nur für Kunden in Europa.<br />
Abb. 23<br />
Abb. 24
STARGET 3 I 11<br />
STRAUMANN ® CARES ® DIGITAL SOLUTIONS<br />
DIREKT VERNETZT<br />
Ebnen Sie Ihren Weg zum Erfolg. Neben einer kompletten Produktpalette von temporären Restaurationen<br />
bis hin zu hochästhetischen Lösungen bietet Ihnen <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions:<br />
CADCAM<br />
Scanner der neuen Generation neue CAD-Software<br />
neue Anwendungen führendes Materialspektrum<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions bringt Ihnen die moderne digitale Zahnmedizin als komplettes<br />
professionelles System – zuverlässig, präzise und speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten.<br />
INTRAORALER SCAN<br />
GEFÜHRTE CHIRURGIE<br />
Diese Produkte und ihre Indikationen sind möglicherweise noch nicht behördlich zugelassen und entsprechen unter Umständen nicht den lokalen Vorschriften.<br />
39
40<br />
STARGET 3 I 11<br />
3M ESPE und <strong>Straumann</strong> sind eine Partnerschaft einge-<br />
gangen, um über <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions<br />
ein neues CADCAM Zahnersatzmaterial anbieten zu kön-<br />
nen, das unter dem Namen 3M ESPE Lava Ultimate<br />
Restorative vertrieben wird. Das Material basiert auf der<br />
so genannten RNC-Technologie (Resin Nano Ceramic), die<br />
eine neue Materialklasse definiert, die die Vorteile von<br />
keramischen Werkstoffen auf Basis von echter Nano-<br />
technologie mit denjenigen von hochvernetzten Harzen<br />
vereint. 1<br />
digitale implantologie<br />
3M eSpe lAvA ultiMAte reStorAtive<br />
Eine neue Dimension für Dentalmaterialien<br />
Willkommen in der Welt der Nanotechnologie<br />
Der Bereich der nanotechnologie hat sich dramatisch weiter-<br />
entwickelt, da nanostrukturierte Materialien einzigartige Eigen-<br />
schaften auf Makroebene aufweisen, die technische Vorteile<br />
mit hohem Potenzial ermöglichen. In der Regel werden die<br />
besonders wertvollen Eigenschaften von nanomaterialien<br />
menschliches Haar: Ø 200 000 nm<br />
1 3M, ESPE, Lava, Ultimate Restorative ist verfügbar ab <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual 6.2<br />
internen Strukturen im Bereich zwischen 1 und 100 nano-<br />
metern zugeschrieben, den Dimensionen, die die nano-Welt<br />
definieren. Im Vergleich dazu hat ein menschliches Haar einen<br />
Durchmesser von etwa 200 000 nm; ein typisches Virus ist<br />
etwa 100 nanometer lang – eine Größe, die an der äußeren<br />
Grenze der nanotechnologie liegt. Da diese Abmessungen<br />
den Dimensionen der nano-Welt entsprechen, ändern sich<br />
die physikalischen Eigenschaften (z. B. optische Eigenschaften)<br />
– insbesondere, wenn die Größe sich der molekularen Skala<br />
nähert, d. h.
digitale implantologie<br />
STARGET 3 I 11<br />
Aus 3m eSPe lava ultimate Restorative gefertigte <strong>Straumann</strong> ® CAReS ® Versorgungen. mit freundlicher Genehmigung von 3m eSPe AG.<br />
41
42 STARGET 3 I 11 digitale implantologie<br />
MAteriAlbeScHreibung 2<br />
3M ESPE Lava Ultimate Restorative besteht aus RnC (Resin nano Ceramic), einem Material,<br />
das zu ca. 79 % oberflächenbehandelte nanokeramische Partikel enthält. Die keramischen Partikel<br />
bestehen aus drei verschiedenen keramischen Füllstoffen (Siliziumdioxid und Zirkonoxid) im Bereich<br />
zwischen 4 und 20 nm, die eine stark vernetzte polymere Matrix verstärken.<br />
Die keramischen Füllstoffe sind eine Kombination aus:<br />
siliziumdioxid-Füllstoff: nicht agglomeriert/nicht aggregiert, 20 nm<br />
Zirkonoxid-Füllstoff: nicht agglomeriert/nicht aggregiert, 4 bis 11 nm<br />
Zirkonoxid-/siliziumdioxid-Cluster-Füllstoff: aggregiert, besteht aus Siliziumdioxidpartikeln mit 20 nm<br />
und Zirkonoxidpartikeln mit 4 bis 11 nm<br />
2 Laut 3M ESPE<br />
Verbundene Zirkonoxid-/Silikat-nanopartikel-Cluster, Oberfläche mit proprietärem Verfahren behandelt. Mit freundlicher Genehmi-<br />
gung von 3M ESPE AG.
nc – eine neue MAteriAlklASSe<br />
digitale implantologie<br />
3M ESPE Lava Ultimate Restorative ist ein neues CADCAM-Material, das auf RnC (Resin nano<br />
Ceramic), einem nano-keramischen Kunstharz, basiert, das eine neue Stoffklasse definiert. RnCs be-<br />
stehen aus nanokeramischen Bestandteilen, die in eine hochvernetzte Polymermatrix eingebettet sind.<br />
Diese echte nanotechnologie verleiht hervorragende Ästhetik, Festigkeit und Verschleißfestigkeit. Durch<br />
die Verwendung von 3M ESPE Lava Ultimate Restorative wird ein straffer und flexibler Workflow<br />
unterstützt.<br />
» Hervorragende Ästhetik – Resin Nano Ceramic für langanhaltenden Glanz.<br />
Die physikalischen Eigenschaften von 3M ESPE Lava Ultimate Restorative sorgen dafür, dass die-<br />
ses Material in seinem Verhalten der natürlichen Transluzenz und Fluoreszenz der Zähne stark ähnelt.<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Versorgungen aus diesem Material sehen nach der Lieferung einfach „glänzend“<br />
aus. Das Polieren benötigt weniger als 4 Minuten und verleiht der Restauration zusätzlichen Hochglanz 3 .<br />
» 10 Jahre Garantie – dauerhaft für zuverlässige Versorgungen.<br />
Dank der Biegefestigkeit und Bruchzähigkeit von 3M ESPE Lava Ultimate Restorative können robuste<br />
einteilige Versorgungen gefertigt werden. Das Material ist nicht spröde, so dass es sich für chippingfreie<br />
Restaurationen eignet. Dank der Materialeigenschaften können die <strong>Straumann</strong>-Fräszentren sehr dünne und<br />
minimal-invasive Versorgungen anfertigen, die auch neue Behandlungsoptionen erschliessen.<br />
» Erhalt der funktionalen Balance – zahnerhaltender Tragekomfort und Stoßabsorption.<br />
Die nanokeramische Technologie schont den gegenüberliegenden Zahn bezüglich Abrasion. Das Stoß-<br />
absorptionsvermögen von 3M ESPE Lava Ultimate Restorative verleiht allen Einzelzahnversorgungen<br />
eine besondere Qualität. 1<br />
verbeSSerung deS workFlowS durcH vorteile bei der HerStellung und<br />
HAndHAbung<br />
3M ESPE Lava Ultimate Restorative ermöglicht einen hocheffizienten Workflow, was sowohl für<br />
Dentallabore als auch Zahnarztpraxen interessant ist.<br />
» Kein weiteres Bearbeiten oder Brennen. nachdem die aus 3M ESPE Lava Ultimate Resto-<br />
rative bestehenden <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Versorgungen gefräst und ausgeliefert wurden, ist vor dem<br />
Einpassen keine weitere Bearbeitung, und insbesondere kein Brennen, erforderlich. Die Versorgung<br />
STARGET 3 I 11<br />
43
44 STARGET 3 I 11 digitale implantologie<br />
kann poliert, mit lichthärtenden Materialien charakterisiert und poliert werden; auch kann die Anatomie<br />
durch Ergänzen oder Reduzieren angepasst werden. Der Wegfall des Brennvorgangs ist ein besonderer<br />
Vorzug der neuen Materialklasse RnC, auf der 3M ESPE Lava Restorative basiert.<br />
» Einfache Korrekturen. Korrekturen und Anpassungen können extra- oder intraoral durchgeführt wer-<br />
den, unter Verwendung eines lichthärtenden Kompositmaterials wie beispielsweise 3M Filtek Sup-<br />
reme yTE Universal Restorative/3M Filtek Ultimate Universal Restorative, um eine ausgezeichnete<br />
ästhetische Übereinstimmung zu erzielen.<br />
» Vorteile für Zahnärzte, Dentallabore und Patienten. <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Versorgungen aus 3M<br />
ESPE Lava Ultimate Restorative garantieren höchste Ästhetik – ganz ohne weitere erforderliche Be-<br />
arbeitungsschritte. Sie bieten beim gesamten zahnärztlichen Arbeitsablauf Vorteile, von denen sowohl<br />
Zahnärzte, Dentallabore als auch Patienten profitieren. 3M ESPE Lava Ultimate Restorative bietet<br />
hohen Bedienkomfort und Effizienz und hat das Potenzial für die Umsetzung neuer Behandlungskon-<br />
zepte.<br />
StrAuMAnn – SpeziAliSt in cAdcAM-protHetik<br />
Das neue Material 3M ESPE Lava Ultimate Restorative ist für Einzelzahnversorgungen indiziert<br />
und kann nur mittels moderner CADCAM-Technologie verarbeitet werden. 3M ESPE und <strong>Straumann</strong><br />
sind eine Partnerschaft eingegangen, um 3M ESPE Lava Ultimate Restorative über <strong>Straumann</strong> ®<br />
CARES ® Digital Solutions zu vertreiben. Dank der zuverlässigen Unterstützung von <strong>Straumann</strong> – insbe-<br />
sondere durch das fundierte Fachwissen beim Fräsen und dank der qualitativ hochwertigen protheti-<br />
schen Ergebnisse – verbessern sich die Einsatzmöglichkeiten des Materials. Durch die Verwendung von<br />
3M ESPE Lava Ultimate Restorative sind in den auf CADCAM-Prothetik spezialisierten <strong>Straumann</strong>-<br />
Fräszentren neue Behandlungskonzepte möglich.<br />
3 Nähere Informationen finden Sie in der wissenschaftlichen Broschüre zu 3M ESPE LAVA Ultimate Restorative.<br />
3M, ESPE, Lava, Filtek sind eingetragene Marken von 3M oder der 3M ESPE AG. Nutzung unter Lizenz in Kanada.
vorteile FÜr zAHnärzte, dentAllAbore und pAtienten<br />
Mehrere Datenquellen bei <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />
Digitalisierung der Patientensituation mit verschiedenen Scan-<br />
nern, den Intraoral-Scannern iTero oder Lava C.O.S. und<br />
dem <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Scan CS2 Desktop-Scanner.<br />
Validierter Workflow über <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual 7.0<br />
Qualität und Vorhersagbarkeit des validierten Workflows<br />
über <strong>Straumann</strong>-spezifische Softwareanwendungen<br />
<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Versorgungen mit hoher, <strong>Straumann</strong>-<br />
typischer Qualität:<br />
digitale implantologie<br />
1. dATendiGiTAliSieRunG 4. BeARBeiTunG / PoliSHinG<br />
Sehr dünne und minimal-invasive Versorgungen aus 3M<br />
ESPE Lava Ultimate Restorative über <strong>Straumann</strong>-Fräszentren<br />
kliniScHe Anwendung<br />
STARGET 3 I 11<br />
Kein weiteres Bearbeiten und Brennen nach dem Fräsen<br />
erforderlich:<br />
Ein zusätzlicher Polierschritt verleiht der Versorgung Hoch-<br />
glanz.<br />
2. deSiGn 5. einPASSen<br />
Einfache Korrektur<br />
Korrekturen und Anpassungen können mit lichthärtendem<br />
Komposit durchgeführt<br />
3. feRTiGunG 6. PATIENT<br />
Zahnähnlicher Verschleiss und Stoßabsorption<br />
3M ESPE Lava Ultimate ist nicht spröde und ermöglicht<br />
chippingfreie Restaurationen. Am gegenüberliegenden Zahn<br />
treten weder Abrasion noch Schäden auf.<br />
3M ESPE LAVA Ultimate Restorative ist für die CADCAM-basierte Fertigung von Einzelzahnversorgungen, implantat-<br />
oder zahngetragenen vollanatomischen Inlays, Onlays, Veneers, Teilkronen und Kronen indiziert. Das Material ist in 12<br />
Farbtönen erhältlich.<br />
A1 A2-LT A3-LT A3.5-LT<br />
B1-LT C2-LT D2-LT Bleach A1-HT A2-HT A3-HT B1-HT<br />
Mit freundlicher Genehmigung von 3M ESPE AG.<br />
45
46<br />
STARGET 3 I 11<br />
Die jüngste Innovation der <strong>Straumann</strong> ® Soft Tissue Level<br />
Implantatlinie<br />
straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />
StrAuMAnn ® StAndArd pluS nArrow neck croSSFit ® iMplAntAtlinie<br />
Roxolid ® – die Symbiose aus Osseointegration und Materialfestigkeit<br />
Mit <strong>Straumann</strong> ® Roxolid steht jetzt ein Implantatmaterial zur Verfügung, das neue Möglichkeiten in der<br />
Implantologie ohne Kompromisse bei der biologischen Wirkung 1 oder der Festigkeit bietet 2 . Dank der<br />
einzigartigen Eigenschaften von Roxolid ® konnte <strong>Straumann</strong> jetzt ein durchmesserreduziertes Soft Tissue<br />
Level Implantat entwickeln, das wie die bewährten <strong>Straumann</strong> ® Standard Plus narrow neck Implantate<br />
über eine 3,5 mm prothetische Plattform verfügt.<br />
Neue Prothetik-Optionen<br />
Die interne Verbindung des Implantats bietet erweiterte prothetische Optionen und macht es zum Implan-<br />
tat der Wahl innerhalb der <strong>Straumann</strong> ® Soft Tissue Level Implantatlinie, wenn aufgrund beschränkter Platz-<br />
verhältnisse oder limitierter Knochenverfügbarkeit ein geringerer Implantatdurchmesser erforderlich ist. Mit<br />
diesem Implantat baut <strong>Straumann</strong> das Soft Tissue Level Implantatangebot noch weiter aus und nutzt dabei<br />
die neuesten Materialien und Oberflächentechnologien, die sich bei Roxolid ® und SLActive ® Implantaten<br />
bewährt haben. Mit der <strong>Straumann</strong> ® Standard Plus narrow neck CrossFit ® Implantatlinie führt <strong>Straumann</strong><br />
neue Merkmale ein, die den chirurgischen und prothetischen Arbeitsablauf weiter vereinfachen.<br />
Mehr über die ersten klinischen Erfahrungen in unserem Interwiew mit Dr. Giuliano Fragola Arnau und in sei-<br />
nem klinischen Fallbericht auf den Seiten 54 – 61. Das neue Mitglied der <strong>Straumann</strong> ® Dental Implant System<br />
Familie ist ab dem ersten Quartal 2012 erhältlich.<br />
Hinweis: Einige Produkte können behördliche Zulassungen erfordern und nicht in allen Märkten<br />
verfügbar sein. Literatur: Die vollständige Liste wissenschaftlicher Literatur ist im PDF-Format er-<br />
hältlich und kann auf der <strong>Straumann</strong> Website unter www.straumann.com/ST311REF.pdf herunter-<br />
geladen werden.
straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />
STARGET 3 I 11<br />
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48 STARGET 3 I 11 straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />
interview<br />
„Der technologische Fortschritt ist, so wie ich es sehe,<br />
die Entwicklung von Lösungen für Situationen, die bisher<br />
schwierig zu lösen waren.“
straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />
Dr. Fragola aus Madrid ist Mitglied des Expertenteams<br />
und erteilt Auskunft zur Entwicklung des neuen Narrow<br />
Neck CrossFit ® Implantatsystems. In dieser Funktion konn-<br />
te er während des (noch nicht abgeschlossenen) Markt-<br />
akzeptanztests in Europa erste Erfahrungen mit den NNC-<br />
Komponenten sammeln.<br />
dr. Fragola, sie hatten die gelegenheit, mit dem neuen nar-<br />
row neck CrossFit ® implantat zu arbeiten. Welche beson-<br />
deren vorteile bieten nnC-implantate ihrer ansicht nach?<br />
Das nnC schließt eine Lücke im <strong>Straumann</strong> ® Dental Implant<br />
System und vervollständigt die Familie der Implantate auf<br />
Weichgewebeniveau. Die Flexibilität, die die interne Cross-<br />
Fit ® Verbindung bei Implantaten mit kleinem Durchmesser<br />
bietet, ermöglicht den Ersatz mehrerer disparalleler Zähne –<br />
etwas, was bisher mit narrow neck (nn) Implantaten nicht<br />
möglich war. Von dem neuen System profitieren sowohl Zahn-<br />
ärzte als auch Zahntechniker. Bei nn Implantaten ist die pro-<br />
thetische Versorgung eine Herausforderung, weil ihre externe<br />
Verbindung zur idealen Implantatinsertion eine größere Kno-<br />
chenmasse erfordert, wenn eine einfache und vorhersagbare<br />
Versorgung hergestellt werden soll. nnC Implantate bieten<br />
eine Reihe von Möglichkeiten, die bei nn Implantaten nicht<br />
zur Verfügung stehen. Hierzu gehören mehrere verschraubte<br />
Versorgungen mit Stegen oder LOCATOR ® Systeme*, auch in<br />
Fällen, in denen es Diskrepanzen zwischen dem Winkel der<br />
Implantate und der Deckprothese gibt.<br />
Das nnC System vereint nunmehr die neuesten, von <strong>Straumann</strong><br />
entwickelten Innovationen. Das enossale Design entspricht den<br />
<strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implantaten, verfügt über die SLActive ®<br />
Oberfläche und besteht aus Roxolid ® . Dies ergibt ein Implantat,<br />
das eine Synthese aus hoher Primärstabilität, schneller Osseo-<br />
integration 1 und hoher mechanischer Festigkeit bildet 2 . Mir sind<br />
STARGET 3 I 11<br />
keine anderen Implantate mit kleinem Durchmesser auf dem<br />
Markt bekannt, die diese Technologien mit dem Weichgewe-<br />
beniveau-Konzept verbinden. Die Kombination der genannten<br />
Eigenschaften ermöglicht den Ersatz von Zähnen, bei denen<br />
nur noch eine geringe Knochenstruktur vorhanden ist, was<br />
bei Patienten mit parodontalen Defekten recht verbreitet ist.<br />
Werden andere Methoden eingesetzt, sind in solchen Fäl-<br />
len Knochentransplantate erforderlich. Die entsprechende<br />
Behandlung wird dann von Patienten jedoch eher gemieden.<br />
nnC erfüllt die Bedürfnisse dieser Patienten mit Versorgungen,<br />
die aus chirurgischer Sicht vorhersagbar und unter restaurati-<br />
vem Aspekt ästhetisch zufriedenstellend sind. All dies ist mit<br />
einem geringeren chirurgischen Aufwand zu erreichen, und<br />
das Gingivamanagement ist besser kontrollierbar.<br />
das nnC system ist mit einer neuen implantat-einbringhilfe<br />
ausgestattet, die nach der insertion vom implantat entfernt<br />
werden kann, ohne dass hierzu ein halteschlüssel als konter<br />
verwendet werden muss. Welche erfahrungen haben sie mit<br />
diesem neuen Übertragungsteil gemacht?<br />
Das Übertragungsteil, das speziell für dieses Implantat konzi-<br />
piert wurde und an dessen Entwicklung ich sehr gerne mitge-<br />
wirkt habe, sorgt für eine recht einfache klinische Anwendung<br />
des Implantats. Es ist sehr stabil, d. h. so stabil, dass es die<br />
Insertion eines Implantats im Mund mit dem gewünschten<br />
Drehmoment ermöglicht – entweder manuell oder mit Hilfe<br />
eines Handstücks. nach der Insertion des Implantats kann<br />
das Übertragungsteil problemlos vom Implantat entfernt wer-<br />
den – manuell oder mit Hilfe einer Pinzette. Es kann auch<br />
leicht wieder repositioniert werden, wenn es für die anschlie-<br />
ßende Implantatinsertion benötigt wird. Unsere klinische<br />
Erfahrung aus Fällen mit eingeschränktem bukkalem Zugang<br />
zeigt, dass das Übertragungsteil viel einfacher entfernt wer-<br />
den kann und der Eingriff für Patienten weniger traumatisch ist.<br />
49
50 STARGET 3 I 11 straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />
Patienten haben hierdurch den Vorteil, sich beim Öffnen des<br />
Mundes nicht so anstrengen zu müssen, um die Einbringhilfe<br />
zu entfernen, wenn das Implantat in der prämolaren Regio-<br />
nen platziert wurde, die einen sehr geringen mesiodistalen<br />
Abstand aufweist. In manchen Fällen ist es schwierig, ein<br />
herkömmliches Übertragungsteil mit Gewinde zu entfernen,<br />
weil kein Platz für den Halteschlüssel vorhanden ist.<br />
bezüglich der Festigkeit, fühlen sie sich sicher, wenn sie ein<br />
Ø 3,3 mm straumann ® soft tissue level implantat mit einer<br />
schmalen prothetischen plattform und einer internen ver-<br />
bindung setzen?<br />
Bevor Roxolid ® auf den Markt kam, habe ich selten Implantate<br />
mit sehr kleinem Durchmesser verwendet – und nur in Fällen,<br />
in denen Festigkeit/Stabilität kein entscheidender Faktor war.<br />
Die neue Legierung ermöglicht eine patientenspezifischere Be-<br />
handlung, und ich habe keine Bedenken hinsichtlich der Stabi-<br />
lität mehr, so lange das Implantat innerhalb der zugelassenen<br />
Indikationen platziert wird. Seit der Markteinführung haben<br />
wir Roxolid ® Implantate in den komplexesten Situationen ein-<br />
gesetzt, und bisher ist kein einziges Implantat gebrochen. Ich<br />
verwende diese Implantate in meiner täglichen Praxis sehr<br />
gerne und habe mit ihnen sehr zufriedenstellende klinische<br />
Ergebnisse erzielt. Patienten schätzen es sehr, dass die Mög-<br />
lichkeit einer minimal-invasiven, ästhetischen Behandlung be-<br />
steht. Für uns bestätigt sich einmal mehr der Eindruck, dass<br />
GBR-Techniken reduziert werden sollten, da unsere Patienten<br />
sie nicht mögen und die Akzeptanz dieser Techniken somit<br />
sehr begrenzt ist.<br />
Wie wichtig ist eine schmale prothetische plattform mit einer<br />
internen verbindung?<br />
Ich habe stets Implantate mit interner Verbindung verwendet.<br />
Durch den Einsatz von Implantaten mit externer Verbindung,<br />
wie z. B. Standard Plus nn, gestaltet sich meine Arbeit wesent-<br />
lich komplizierter. nnC Implantate geben mir die Möglichkeit,<br />
eine geschlossene oder teil-gedeckte Technik einzusetzen, wo-<br />
bei mir mehrere restaurative Optionen zur Verfügung stehen.<br />
Das erleichtert die Entscheidungen, die ich täglich zu treffen<br />
habe, erheblich. Es ist heute von wesentlicher Bedeutung, für<br />
das gesamte Spektrum an Implantaten eine interne Verbindung<br />
zu haben – egal ob schmal oder breit. Die zervikale Plattform<br />
ermöglicht eine bessere Eingliederung der prothetischen Ver-<br />
sorgungen in Bereichen, in denen ein starker Gewebemangel<br />
besteht. Da diese Art von Plattform zur Verfügung steht, können<br />
wir harmonische und natürliche Austrittsprofile herstellen, ohne<br />
dass die Gingivastabilität während unserer Behandlungen be-<br />
einträchtigt wird. Hierbei wird der Mikrospalt vom Knochenge-<br />
webe getrennt und das Risiko der Mikroinfiltration vermindert.<br />
Welche praktischen erfahrungen haben sie mit nnC und<br />
in welchen klinischen situationen ist der einsatz von nnC<br />
implantaten ihrer meinung nach gerechtfertigt?<br />
Mit meinen praktischen Erfahrungen bin ich sehr zufrieden. Das<br />
Implantat bietet ein breites Spektrum an Behandlungsoptionen,<br />
die in der täglichen Praxis immer wieder vorkommen. Außer-<br />
dem entsteht durch die interne CrossFit ® Verbindung, unter dem<br />
Gesichtspunkt der Versorgung, ein flexibles und vollständiges<br />
Implantatsystem. Wir haben verschiedene Behandlungen<br />
durchgeführt – von Einzelkronen in der anterosuperioren und<br />
anteroinferioren Region, über die Versorgung kompletter ante-<br />
riorer Gruppen bei nur begrenzter Knochenmasse bis hin zu<br />
schmalen Kämmen bei Patienten, die eine Knochentransplan-<br />
tation abgelehnt hatten. Die chirurgischen Ergebnisse waren<br />
optimal bei hervorragender Knochen- und Gingivastabilität.<br />
Ich glaube, dass in Standardsituationen der Einsatz von nC<br />
Implantaten auf Knochenniveau ausreichen würde, aber das<br />
Design der Standard Plus nnC-Implantate sorgt dafür, dass
straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />
diese Versorgungsoption besonders in Situationen bevorzugt wird, in denen es höhe-<br />
re Hygienerisiken und nur wenig Weichgewebe gibt, und um bei nicht geschlossenen<br />
Techniken den Mikrospalt vom Knochenkamm zu trennen. Dies ist auch für Zahnärzte<br />
zufriedenstellend, die lieber weiterhin Implantate auf Weichgewebeniveau verwen-<br />
den möchten – anstelle von Implantaten auf Knochenniveau.<br />
In vielen Situationen müssen wir Techniken einsetzen, bei denen das Knochen- und<br />
Gingivavolumen vergrößert werden muss, um ästhetisch akzeptable Ergebnisse zu<br />
erzielen – aber dies wird nicht immer von unseren Patienten begrüßt. Dies hat einen<br />
Bedarf an Implantaten mit kleinem Durchmesser geschaffen, die in solchen Situati-<br />
onen routinemäßig und vorhersehbar mit einer breiten Palette an Versorgungskom-<br />
ponenten eingesetzt werden können – all dies sind Eigenschaften, die Behandler<br />
und Patienten vom <strong>Straumann</strong> ® Dental Implant System inzwischen erwarten. Aus<br />
diesem Grund ist das nnC Implantat auch in Situationen geeignet, in denen ein<br />
durchmesserreduziertes, stabiles Implantat benötigt wird, das aufgrund seines De-<br />
signs das Emergenzprofil ausformt. An diese Produkteigenschaften haben sich die<br />
Anwender der Tissue Level Implantate gewöhnt – zudem bieten nnC Implantate<br />
die gleiche Pimärstabilität wie Bone Level Implantate.<br />
Was sind die vorteile von nnC für die patienten?<br />
nnC ist für Chirurgen ein neues Element zum Meistern besonderer Situationen.<br />
Die Patienten profitieren von nnC, weil sich in vielen Fällen komplexe, kostspie-<br />
lige und langwierige Behandlungen vermeiden lassen. Der Effekt ist, dass die<br />
Patienten die Behandlung als weniger invasiv wahrnehmen. Der technologische<br />
Fortschritt ist, so wie ich es sehe, die Entwicklung von Lösungen für Situationen,<br />
die in der Vergangenheit mit Produkten aus dem <strong>Straumann</strong>-Sortiment schwierig zu<br />
lösen waren. Ich glaube, dass die Arbeit in diesem Bereich eine Ära einläutet, in<br />
der diese neuen Legierungen zunehmend stabilere Strukturen bei kleineren Durch-<br />
messern zulassen. Der nächste Schritt ist die Weiterentwicklung der Technik durch<br />
Herstellung kleinerer Komponenten, die dazu verwendet werden können, noch<br />
mehr potenziell komplexe Situationen zu lösen.<br />
Dr. Fragola, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.<br />
* LOCATOR ® is a trademark of Zest Anchors, Inc, Escondido, CA<br />
Dr. Giuliano Fragola Arnau<br />
STARGET 3 I 11<br />
Implantologiepraxis in Madrid. Studium der Odon-<br />
tologie an der Complutense Universität Madrid.<br />
Master in Implantologie, Parodontologie und oraler<br />
Rehabilitation. Fellow, Sprecher und iberischer<br />
Studienclubkoordinator des ITI (International Team<br />
for Implantology). Autor wissenschaftlicher Artikel.<br />
51
52<br />
STARGET 3 I 11<br />
giuliAno FrAgolA ArnAu und JAvier pérez lópez<br />
Repositionierung eines oberen rechten seitlichen<br />
Schneidezahns mit dem <strong>Straumann</strong> ® Standard Plus<br />
narrow neck CrossFit ® Implantat<br />
Hintergrund<br />
Ein 46 Jahre alter männlicher Patient mit einem fehlenden<br />
rechten oberen seitlichen Schneidezahn (Zahn 12) bat in der<br />
Sprechstunde um eine festsitzende, ästhetische Restauration.<br />
Der Patient trug eine Marylandbrücke, die sich aufgrund ei-<br />
nes Kreuzbisses wiederholt gelöst hatte und dadurch unan-<br />
genehm zu tragen war (abb. 1, 2). Auf älteren periapikalen<br />
und Panorama-Röntgenaufnahmen, die der Patient mitge-<br />
bracht hatte, war ein nicht mehr restaurierbarer Wurzelrest<br />
zu erkennen. Der Patient gab an, dass der Zahn aufgrund<br />
der Fraktur eines Stiftaufbaus zuvor extrahiert wurde. nach<br />
der Extraktion wurde sofort ein Implantat inseriert. Dieses Im-<br />
plantat versagte während der Osseointegration und musste<br />
entfernt werden (abb. 3, 4).<br />
straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />
Diagnose<br />
Der Patient litt an keiner systemischen Erkrankung, war Ge-<br />
legenheitsraucher und hatte eine gute Parodontalgesundheit.<br />
Es wurde ein anteriorer Kreuzbiss diagnostiziert, weshalb wir<br />
glaubten, dass diese Zähne einer sichtbaren Okklusionsbe-<br />
lastung ausgesetzt waren. Das würde das häufige Lösen der<br />
Marylandbrücke erklären. Die klinischen und radiologischen<br />
Untersuchungen ergaben keine Zahnfleisch- oder Knochen-<br />
veränderungen bei den verbleibenden Zähnen.<br />
Behandlungsplan<br />
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />
Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6<br />
Geplant wurde, ein durchmesserreduziertes <strong>Straumann</strong> ®<br />
Standard Plus Roxolid ® narrow neck CrossFit ® Implantat<br />
(nnC, Ø 3,3 mm, 10 mm SLActive ® ) mit einem verschraub-
ten <strong>Straumann</strong> ® nnC Goldsekundärteil einzusetzen. Die<br />
Marylandbrücke des Patienten wurde bis zur vollständigen<br />
Osseointegration als temporäre Restauration verwendet. In<br />
einem zweiten Schritt wurde ein verschraubtes Provisorium<br />
angefertigt, um vor dem Einsetzen der definitiven Restauration<br />
das Emergenzprofil zu erstellen.<br />
Abb. 7<br />
Abb. 10<br />
straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />
Abb. 8<br />
Abb. 11<br />
Chirurgisches Verfahren<br />
Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15<br />
STARGET 3 I 11<br />
Das nnC-Implantat wurde mit einem Mukoperiostlappen,<br />
der die nachbarzähne umfasste, ohne vertikale Entlastungs-<br />
inzisionen eingebracht. Es zeigte sich ein breiter Knochen-<br />
kamm ohne Hohlräume im vestibulären Bereich, jedoch mit<br />
engen mesiodistalen Raumverhältnissen. Der koronale Anteil<br />
Abb. 9<br />
Abb. 12<br />
53
54<br />
STARGET 3 I 11<br />
des Knochens wurde vorsichtig aufgebohrt und für die Inser-<br />
tion des Implantats in den Knochen präpariert. Die Implantat-<br />
schulter wurde in einem Abstand von 2 mm zur Schmelzzem-<br />
entgrenze der nachbarzähne platziert, sodass ihre Positio-<br />
nierung suprakrestal erfolgte (abb. 5 – 9).<br />
straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />
nach dem Einbringen einer 1,5 mm hohen nnC-Basisschrau-<br />
be wurde die Stelle mit einfachen 4.0-nähten vernäht. Die<br />
Marylandbrücke des Patienten wurde zur Herstellung einer<br />
provisorischen Prothese zementiert (abb. 10*, 11).<br />
nach vier Wochen wurde der Patient von uns untersucht und<br />
die 1,5 mm hohe nnC-Basisschraube durch ein 3,0 mm lan-<br />
ges nnC-Heilungskäppchen ersetzt. Die Weich- und Hart-<br />
gewebeintegration war optimal (abb. 12 – 13*).<br />
Abb. 16 Abb. 17 Abb. 18<br />
Abb. 19 Abb. 20<br />
Restauratives Verfahren<br />
Sieben Tage später wurden Abformungen genommen zur<br />
Anfertigung eines Arbeitsmodells sowie einer temporären ver-<br />
schraubten Krone mit dem nnC-Pfosten für temporäre Restaura-<br />
tionen, die zwei Wochen lang eingesetzt bleiben würde (abb.<br />
14 – 19). Als nächstes wurde die definitive Krone mit einem für<br />
Kronen individualisierten nnC-Goldsekundärteil hergestellt.<br />
Mithilfe eines Metalltests wurde die genaue Passung verifiziert,<br />
bevor das Veneering der definitiven Restauration abgeschlos-<br />
sen wurde. Im letzten Schritt wurde die Schraube mit 35 ncm<br />
eingebracht und die Okklusion überprüft (abb. 20–23).<br />
Ergebnis und Schlussfolgerungen<br />
Die Verwendung von nnC-Implantaten mit kleinem Durch-<br />
messer ermöglicht prognostizierbare Restaurationen kleiner<br />
Abb. 21
straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />
Interdentalräume. Aufgrund der glatten Halspartie ist die Zuverlässigkeit der Restau-<br />
ration in Bezug auf die Abheilung des Weichgewebes sichergestellt; die Roxolid ®<br />
Legierung und die SLActive ® Oberflächenbehandlung sorgen für die notwendige<br />
Leistungsfähigkeit in puncto Festigkeit 2 und Osseointegration 1 .<br />
nnC-Implantate stellen ganz klar unter Beweis, wie technologische Innovationen<br />
zum Vorteil der Patienten eingesetzt werden können. Es lassen sich gute Ergebnisse<br />
erzielen, ohne weitere Verfahren mit Knochen- oder Weichgewebetransplantaten<br />
durchführen zu müssen. Der ästhetische Vorteil liegt auf der Hand: die schnelle<br />
Weich- und Hartgewebeintegration. In diesem Fall wurde die Anzahl der Verfah-<br />
ren für den Patienten auf ein Minimum beschränkt, sodass die Gesamtbehand-<br />
lungsdauer reduziert und in sechs bis sieben Wochen ein stabiles, vorhersehbares<br />
Behandlungsergebnis erreicht werden konnte.<br />
Literaturangaben: 1,2 Die vollständige Liste wissenschaftlicher Literatur ist im PDF-Format erhältlich und<br />
kann auf der <strong>Straumann</strong> Website unter www.straumann.com/ST311REF.pdf heruntergeladen werden.<br />
* Die in diesem Fallbericht verwendeten Basisschrauben und Heilungskäppchen haben eine gelbe Farb-<br />
kodierung – die definitiven Marktversionen dieser Komponenten werden jedoch farblos sein (Titan).<br />
Abb. 22 Abb. 23<br />
Javier Pérez López<br />
STARGET 3 I 11<br />
Zahntechniker, spezialisiert auf ästhetische implantat-<br />
getragene Restaurationen. Leiter des Labors „Técnica<br />
Dental Studio VP“. ITI-Fellow. Beratung und Mitarbeit<br />
bei Forschungsprojekten über Implantate und Kera-<br />
mikmaterialien. Vorträge über Ästhetik, Implantate<br />
und Keramikmaterialien.<br />
55
56<br />
STARGET 3 I 11<br />
corbin pArtridge und brent gArriSon<br />
Sofortige Totalsanierung mit einer implantatgetragenen,<br />
festsitzenden Hybridprothese<br />
Ausgangssituation<br />
Eine 49-jährige Frau mit einer unauffälligen medizinischen<br />
Vorgeschichte stellte sich zur Extraktion aller Zähne vor.<br />
neben beweglichen Zähnen und Knochenverlust lag eine<br />
schwere Parodontose vor (abb. 1, 2). Sie wünschte sich eine<br />
implantatgetragene, festsitzende Prothese, um langfristig kei-<br />
nen herkömmlichen Zahnersatz tragen zu müssen.<br />
Behandlungsplan<br />
soFortversorgUng des Zahnlosen kieFers<br />
Es wurde eine CT-Aufnahme angefertigt und in eine Implan-<br />
tatplanungssoftware eingelesen. nach der CT-Auswertung<br />
und einer erneuten Besprechung mit der Patientin wurde<br />
entschieden, dass in jeden Zahnbogen vier Implantate inse-<br />
riert werden, auf denen eine festsitzende Prothese gelagert<br />
wird. Mithilfe der konvertierten CT-Aufnahme wurden in der<br />
Implantatplanungssoftware für den Ober- und Unterkiefer die<br />
Implantatgrößen und die Implantatpositionen bestimmt. Für<br />
den Oberkiefer wurden vier <strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implan-<br />
tate 1 und für den Unterkiefer vier <strong>Straumann</strong> ® Soft Tissue Level<br />
Implantate 2 geplant (abb. 3, 4). Die posterioren Implantate<br />
in den Bereichen der Zähne 14 und 25 waren anguliert, um<br />
den Sinus maxillaris zu schonen und bei der endgültigen<br />
Prothese trotzdem eine Okklusion der ersten Molaren zu er-<br />
reichen. Für den Oberkiefer wurde dann über die Software<br />
eine geführte Bohrschablone bestellt. Die zuweisende Praxis<br />
lieferte die Immediatprothese vor dem Eingriff. Der Eingriff<br />
sollte bei der Patientin ca. einen Monat nach der zweiten<br />
Konsultation vorgenommen werden, damit die Schablone<br />
und die Immediatprothesen hergestellt werden können.<br />
Chirurgisches Verfahren<br />
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />
Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6<br />
In der Anfangsphase des chirurgischen Eingriffes wurden alle<br />
vorhandenen Zähne extrahiert. Ausgenommen waren die<br />
Zähne 38 und 48 wegen einer nervenbeteiligung. nach
der Sedierung der Patientin wurden die Zähne möglichst atraumatisch entfernt.<br />
Anschließend wurde der Oberkieferbogen freigelegt und die Schablone am<br />
Oberkiefer befestigt. Die Implantatbettaufbereitungen wurden unter Verwendung<br />
eines <strong>Straumann</strong> ® Guided Surgery Kits mit einem endgültigen Bohrdurchmesser<br />
von 3,5 mm durch die Schablone durchgeführt (abb. 5). Die Schablone wurde<br />
mit Fixationspins fixiert, während weitere Implantatbohrstollen präpariert wurden.<br />
Die vier <strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implantate wurden dann mit einem Handstück bei<br />
35 ncm primärstabil platziert (abb. 6). Zum Verschluss des Kieferkamms wurden<br />
Einzelknopf- und fortlaufende nähte gesetzt. Anschließend wendeten wir uns dem<br />
Unterkiefer zu, wo in regio 36, 33, 43 und 46 je ein Implantatbett aufbereitet<br />
wurde. Die Standard Plus Implantate wurden im Frontzahnbereich in Zahnposition<br />
33 und 43 inseriert. Das Tapered Effect Implantat mit Regular-neck-Schulter wurde<br />
in Zahnposition 36 und das Tapered Effect Implantat mit Wide-neck-Schulter in<br />
Zahnposition 46 eingesetzt (abb. 7). Alle Implantate wurden mit einem Handstück<br />
bei 35 ncm mit Primärstabilität inseriert. Da der Unterkieferkamm nicht freigelegt<br />
wurde, waren keine nähte erforderlich.<br />
Abb. 7 Abb. 8<br />
Abb. 9<br />
soFortversorgUng des Zahnlosen kieFers<br />
Abb. 10<br />
Corbin G. Partridge, D.M.D.<br />
STARGET 3 I 11<br />
Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Vollzeit-<br />
Privatpraxis „northeast Oral and Maxillofacial<br />
Surgery“ in Indianapolis, Indiana (USA). Veröffent-<br />
lichung mehrerer Fachartikel im Journal of Oral<br />
and Maxillofacial Surgery und im Fachjournal der<br />
Indiana Dental Association. Von 2005 bis 2007<br />
diente er während der Operation „Iraqi Freedom“<br />
in der US-Armee als Executive Officer des Teams für<br />
Kopf-Hals-Chirurgie im 47 th Combat Support Hospi-<br />
tal (Feldlazarett) in Mosul (Irak). Er ist ITI-Mitglied.<br />
cpartridge@neomsindy.com<br />
57
58<br />
STARGET 3 I 11<br />
Brent T. Garrison, D.D.S., M.S.D.<br />
Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Vollzeit-<br />
Privatpraxis „northeast Oral and Maxillofacial<br />
Surgery“ in Indianapolis, Indiana (USA). Veröffent-<br />
lichung mehrerer Fachartikel und zahlreiche Vorträge<br />
zu allen Aspekten der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.<br />
Er war Vorsitzender der Great Lakes Society of Oral<br />
and Maxillofacial Surgery, der Indiana Society of<br />
Oral and Maxillofacial Surgeons und der Indianapo-<br />
lis District Dental Society. Er ist Assistant Clinical Pro-<br />
fessor für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie am Indiana<br />
University Medical Center und ITI-Mitglied.<br />
bgarrison@neomsindy.com<br />
soFortversorgUng des Zahnlosen kieFers<br />
Prothetisches Verfahren<br />
Direkt nach der Implantatinsertion wurden Abformpfosten aufgesetzt und Abdrücke<br />
von Ober- und Unterkiefer genommen. Anschließend wurden auf alle Implantate<br />
Einheilkappen gesetzt, die Abdrücke und Immediatprothesen wurden zum Dental-<br />
labor geschickt und die Patientin verließ die Praxis. Mithilfe der Abdrücke arbeitete<br />
das Dentallabor die Immediatprothesen in schraubenfixierte Langzeitprovisorien<br />
um, die über nacht polimerisiert wurden (abb. 8 – 10). Am folgenden Tag kam<br />
die Patientin zum Einsetzen der Provisorien wieder in die Praxis. Die Einheilkappen<br />
wurden entfernt und die geeigneten Abutments befestigt. Die Oberkieferprothese<br />
wurde auf die Abutments aufgesetzt und mit vier Schrauben befestigt. Bei der<br />
Unterkieferprothese erfolgte die Fixierung in ähnlicher Weise (abb. 11, 12). Die<br />
Bisslage der Patientin wurde mit einem Rosenbohrer eingeschliffen. Als alle Anpas-<br />
sungsarbeiten durchgeführt worden waren und die Bisslage für die Patientin zufrie-<br />
denstellend war, wurden ein temporäres Füllungsmaterial in die Schraublöcher der<br />
Prothesen eingebracht und abschließende Röntgenaufnahmen angefertigt (abb.<br />
13 – 17). Die Patientin wurde über die postoperative Mundhygiene aufgeklärt und<br />
angewiesen, acht Wochen lang nicht zu kauen, damit die Implantate richtig osseo-<br />
Abb. 11 Abb. 12<br />
Abb. 13<br />
Abb. 14
Abb. 15<br />
Abb. 17<br />
soFortversorgUng des Zahnlosen kieFers<br />
integrieren können. Danach sollte sie nur weiche nahrung zu sich nehmen. Diese<br />
Empfehlung wird aufgrund der begrenzten Widerstandskraft der provisorischen<br />
Prothesen gegeben, die eher einen ästhetischen als einen funktionellen Zweck<br />
erfüllen.<br />
Ergebnis<br />
Bei der nachkontrolle nach einer Woche zeigte sich, dass die Heilung bei der<br />
Patientin gut verlief. Sie wird die festsitzenden Provisorien ca. sechs Monate lang<br />
tragen, bis die Kieferkämme sich vollständig ausgebildet haben und verheilt sind.<br />
Danach wird sie für die finalen Abdrücke in die Praxis zurückkommen. Im Den-<br />
tallabor werden von diesen dann permanente steggetragene Prothesen gefer-<br />
tigt. Die Kombination aus gefrästen steggetragenen Prothesen und verbundenen<br />
<strong>Straumann</strong> ® SLActive Implantaten stellt eine leistungsstarke, dauerhafte Alternative<br />
zum herkömmlichen Zahnersatz dar.<br />
1 4x <strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implantat RC Ø 4,1, 12 mm SLActive 2 2x Standard Plus RN Ø 3,3, 12 mm<br />
SLActive/1x Tapered Effect WN Ø 4,8, 12 mm WN/1x Tapered Effect RN Ø 4,1 x 10 mm)<br />
Abb. 16<br />
STARGET 3 I 11<br />
59
60<br />
STARGET 3 I 11<br />
literAturHinweiSe<br />
STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />
Corrêa MG, Campos MLG, Benatti BB, Marques MR, Casati<br />
MZ, Nociti FH Jr, Sallum EA. The impact of cigarette smoke<br />
inhalation on the outcome of enamel matrix derivative<br />
treatment in rats: histometric analysis. J Periodontol<br />
2010;81(12):1820-1828.<br />
simply doing more<br />
Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften<br />
Insgesamt 22 Ratten wurden Zigarettenrauch entweder ausge-<br />
setzt oder nicht ausgesetzt (11 pro Gruppe). nach 30 Tagen<br />
wurden in einer Split-Mouth-Studie an den ersten Unterkiefer-<br />
molaren Fenestrationsdefekte geschaffen, die entweder unbe-<br />
handelt blieben oder mit Schmelzmatrix-Derivat (Enamel Matrix<br />
Derivative; EMD) behandelt wurden. nach weiteren 21 Tagen<br />
wurde eine histometrische Analyse durchgeführt. EMD erhöhte<br />
die knöcherne Defektauffüllung und Zementneubildung in bei-<br />
den Gruppen. Die Knochendichte war jedoch in der Gruppe,<br />
die Zigarettenrauch ausgesetzt war, geringer. Tabakrauch wirkt<br />
sich demnach nachteilig auf die Knochenheilung aus.<br />
Siciliano VI, Andreuccetti G, Siciliano AI, Blasi A, Sculean<br />
A, Salvi GE. Clinical outcomes after treatment of non-con-<br />
tained intrabony defects with enamel matrix derivative<br />
or guided tissue regeneration: a 12-month randomized<br />
controlled clinical trial. J Periodontol 2010;82(1):62-71.<br />
Bei 40 Patienten wurden insgesamt 40 intraossäre Defekte<br />
in einwurzeligen Zähnen mit EMD in Kombination mit einer<br />
nicht resorbierbaren titanverstärkten Membran oder nur mit<br />
EMD behandelt. Die Sondierungstiefe und das klinische At-<br />
tachmentniveau wurden bei Baseline und nach 12 Monaten<br />
bewertet. Der mittlere klinische Attachmentgewinn war in<br />
der EMD/Membran-Gruppe signifikant größer als bei der<br />
EMD-Gruppe Die Wahrscheinlichkeit, dass das klinische At-<br />
tachmentniveau um ≥4 mm zunimmt, war ebenfalls signifikant<br />
größer, während die Wahrscheinlichkeit, dass die residuel-<br />
le Sondierungstiefe ≥6 mm beträgt, signifikant kleiner war.<br />
Die EMD-Behandlung in Kombination mit einer zusätzlichen<br />
Membran verbesserte folglich bei nicht begrenzten intraossä-<br />
ren Defekten die klinischen Ergebnisse.<br />
STRAUMANN ® DENTAL IMPLANT SySTEM<br />
Buser D, Wittneben J, Bornstein MM, Grütter L, Chappuis<br />
V, Belser UC. Stability of contour augmentation and es-<br />
thetic outcomes of implant-supported single crowns in the<br />
esthetic zone: 3-year results of a prospective study with<br />
early implant placement postextraction. J Periodontol<br />
2011;82(3):342-349.<br />
Insgesamt 20 Patienten erhielten implantatgetragene Kronen<br />
auf <strong>Straumann</strong> Bone Level Implantaten im ästhetisch relevan-<br />
ten Bereich; die klinischen radiologischen und ästhetischen<br />
Parameter wurden während eines 3-jährigen nachkontroll-<br />
zeitraums protokolliert. Alle Implantate waren erfolgreich
osseointegriert und stabil, mit gutem periimplantären Weich-<br />
gewebe nach 3 Jahren. Beim Pink Esthetic Score und beim<br />
White Esthetic Score wurden gute Ergebnisse erzielt, wobei<br />
die White Esthetic Scores etwas höher ausfielen. Der mittlere<br />
krestale Knochenverlust betrug nach 3 Jahren 0,18 mm; ein<br />
Knochenverlust von 0,5 bis 1,0 mm wurde nur bei zwei Im-<br />
plantaten beobachtet, von denen eines eine kleinere Rezes-<br />
sion der fazialen Mukosa (
62<br />
STARGET 3 I 11<br />
STRAUMANN ® SLACTIVE<br />
simply doing more<br />
Abdel-Haq J, Karabuda CZ, Arısan V, Mutlu Z, Kürkçü M.<br />
Osseointegration and stability of a modified sand-blasted<br />
acid-etched implant: an experimental pilot study in sheep.<br />
Clin Oral Implants Res 2011;22(3):265-274.<br />
Insgesamt 30 <strong>Straumann</strong> SLA- und SLActive-Implantate wurden<br />
in die Tibiae von drei Schafen inseriert. Das Eindrehmoment<br />
wurde dokumentiert und es wurde eine Resonanzfrequenzana-<br />
lyse (RFA) durchgeführt, die nach 3 und 6 Wochen wiederholt<br />
wurde. Anschließend wurde eine histomorphometrische Analy-<br />
se durchgeführt. Die anfänglichen RFA-Werte betrugen 72, 27<br />
± 3,17 bei SLA und 71,6 ± 2,87 bei SLActive. Die RFA-Werte<br />
und der Knochen-Implantat-Kontakt waren nach 3 Wochen bei<br />
SLActive signifikant höher als bei SLA, nach 6 Wochen wurde<br />
jedoch kein signifikanter Unterschied mehr zu beobachten. Die<br />
Ausdrehmoment-Werte waren bei beiden Implantattypen ähn-<br />
lich. SLActive-Implantate erzielten daher zu früheren Zeitpunk-<br />
ten einen höheren Knochenkontakt und eine höhere Stabilität.<br />
Bosshardt DD, Salvi GE, Huynh-Ba G, Ivanovski S, Donos<br />
N, Lang NP. The role of bone debris in early healing ad-<br />
jacent to hydrophilic and hydrophobic implant surfaces in<br />
man. Clin Oral Implants Res 2011;22(4):357-364.<br />
Es wurden <strong>Straumann</strong> Versuchsimplantate (4 mm lang und<br />
2,8 mm Durchmesser) mit entweder SLA- oder SLActive-Ober-<br />
fläche in die Retromolaregion von 28 Freiwilligen eingesetzt<br />
und nach 7, 14, 28 und 42 Tagen mit einem Trepanbohrer<br />
entfernt. Alle Oberflächen waren teilweise mit Knochenspä-<br />
nen bedeckt; die Knochenneubildung wurde nach 7 Tagen<br />
beobachtet. DasVolumen an neuem Knochen nahm im Laufe<br />
der Zeit schrittweise zu, während sich der Anteil von altem<br />
Knochen, Weichgewebe und Knochenspänen schrittweise<br />
verringerte. Der neue Knochen war bei SLActive nach 2 und<br />
4 Wochen höher; auch war die Änderung des Verhältnisses<br />
von Knochenspänen zum Weichgewebe signifikant größer<br />
bei SLActive. Das Verhältnis von Knochenspänen zum Weich-<br />
gewebe deutet darauf hin, dass Knochenspäne sich signifi-<br />
kant auf den Beginn der Knocheneinheilung auswirken.<br />
Donos N, Hamlet S, Lang NP, Salvi GE, Huynh-Ba, Boss-<br />
hardt DD, Ivanovski S. Gene expression profile of osseo-<br />
integration of a hydrophilic compared with a hydropho-<br />
bic microrough implant surface. Clin Oral Implants Res<br />
2011;22(4):365-372.<br />
Insgesamt 18 <strong>Straumann</strong> Versuchsimplantate (4 mm lang und<br />
2,8 mm Durchmesser) wurden in die Retromolarregion von<br />
neun Freiwilligen eingesetzt und nach 4, 7 und 14 Tagen<br />
mit einem Trepanbohrer entfernt. Anschließend wurde am<br />
Gewebe eine RnA-Microarray-Analyse durchgeführt. In den<br />
nach 4 Tagen exprimierten Genen waren keine relevanten<br />
Genkategorien überrepräsentiert, doch die Expression von<br />
Genen, die an der Osteogenese und Angiogenese beteiligt<br />
sind, war bei SLActive nach 7 Tagen höher. Das VEGF-Signal<br />
blieb bei SLActive nach 14 Tagen hochreguliert, während<br />
das BMP-Signal bei SLA hochreguliert war. Beide Oberflä-<br />
chen schienen sich auf die neurogenese auszuwirken. Der<br />
proosteogene und proangiogene Einfluss von SLActive ist<br />
möglicherweise für die Osseointegrationseigenschaften der<br />
Oberfläche verantwortlich.<br />
Ivanovski S, Hamlet S, Salvi GE, Huynh-Ba G, Boss-<br />
hardt DD, Lang NP, Donos N. Transcriptional profiling<br />
of osseointegration in humans. Clin Oral Implants Res<br />
2011;22(4):373-381.<br />
neun <strong>Straumann</strong> SLActive-Versuchsimplantate (4 mm lang und<br />
2,8 mm Durchmesser) wurden in die Retromolarregion von neun<br />
Freiwilligen eingesetzt und nach 4, 7 und 14 Tagen mit einem
Trepanbohrer entfernt. Mithilfe einer RnA-Microarray-Analyse<br />
wurden die Unterschiede im Transkriptom festgestellt. Das Gen-<br />
expressionsprofil an Tag 4 war in erster Linie mit proliferativen<br />
und immunoinflammatorischen Prozessen assoziiert. Im Gegen-<br />
satz dazu war das prädominante Profil nach 14 Tagen mit Skel-<br />
etogenese, insbesondere der Entwicklung des Skelettsystems,<br />
Knochenentwicklung und Ossifikation assoziiert. Die meisten<br />
Veränderungen traten zwischen 7 und 14 Tagen auf. Angiogen-<br />
ese und neurogenese waren auch nach 14 Tagen prädomi-<br />
nant. I-kB-Kinase/nF-kB-Kinase-Signalwege waren an Tag 4<br />
prädominant, während TGF-ß/BMP-, Wnt- und notch-Signalwe-<br />
ge die ganze Studie über mit Osteogenese assoziiert waren.<br />
Lang NP, Salvi GE, Huynh-Ba G, Ivanovski S, Donos N,<br />
Bosshardt DD. Early osseointegration to hydrophilic and<br />
STARGET 3 I 11<br />
hydrophobic implant surfaces in humans. Clin Oral Implants<br />
Res 2011;22(4):349-356.<br />
Es wurden <strong>Straumann</strong> Versuchsimplantate (4 mm lang und<br />
2,8 mm Durchmesser) mit entweder SLA- oder SLActive-Ober-<br />
fläche in die Retromolarregion von 49 Freiwilligen eingesetzt<br />
und nach 7, 14, 28 und 42 Tagen mit einem Trepanbohrer<br />
entfernt. Knochenspäne waren auf allen Oberflächen vorhan-<br />
den, und ein großer Anteil der Knochenmatrix wurde zune-<br />
hmend mit neu gebildetem Knochen bedeckt. Die Knochen-<br />
neubildung begann in der ersten Woche und nahm bis zum<br />
42. Tag zu. Der Knochen-Implantat-Kontakt war bei SLActive<br />
im Vergleich zu SLA nach 2 und 4 Wochen ausgeprägter;<br />
nach 42 Tagen konnte jedoch kein signifikanter Unterschied<br />
mehr festgestellt werden.<br />
simply doing more<br />
StArget iSt AucH in dieSen elektroniScHen ForMAten erHältlicH:<br />
STARGET für iPad<br />
Besuchen Sie auf Ihrem iPad den App Store von Apple<br />
und laden Sie dort die STARGET App herunter. nach<br />
dem Aufstarten sehen Sie die verfügbaren Ausgaben<br />
(ab STARGET 1.2011) in der Bibliothek, die herunter-<br />
geladen werden können. Ab der Ausgabe 3.2011<br />
bietet STARGET für iPad auch eine Videofunktion.<br />
Sprachen: englisch, deutsch<br />
STARGET im PDF-Format<br />
STARGET kann auch als PDF von der Unternehmens-<br />
Website der <strong>Straumann</strong>-Gruppe oder von den jeweili-<br />
gen lokalen Länder-Websites heruntergeladen werden.<br />
www.straumann.com/starget (Internationale englische<br />
Version) Sprachen: englisch, deutsch, französisch, italie-<br />
nisch, spanisch (auf den jeweiligen Länder-Websites).<br />
63
64<br />
STARGET 3 I 11<br />
SAve tHe dAte<br />
EUROPERIO<br />
EUROPERIO<br />
VV II EE N NA<br />
events<br />
<strong>Straumann</strong> Corporate Forum und Workshop<br />
bei der EuroPerio 7 in Wien
6. – 9. Juni 2012 in Wien, Österreich, im Messe Wien Exhi-<br />
bition & Conference Center<br />
Zu diesem Kongress, der alle drei Jahre stattfindet, werden<br />
7 000 Teilnehmer aus der Welt der Parodontologie und Im-<br />
plantatzahnheilkunde erwartet. Angesichts der Unterstützung<br />
aller europäischen nationalen Gesellschaften für Parodontolo-<br />
gie sowie von über 80 Industriepartnern kann davon ausge-<br />
gangen werden, dass dieser Kongress den Teilnehmern die<br />
aktuellsten Fortschritte in diesem Fachbereich sowie Zugang<br />
StrAuMAnn corporAte ForuM<br />
„BEWÄHRTE KOnZEPTE UnD InnOVATIOnEn<br />
In DER PARODOnTALEn ZAHnHEILKUnDE UnD<br />
DEnTALIMPLAnTOLOGIE“<br />
dAtuM Donnerstag, 7. Juni 2012<br />
uHrzeit 12:15 – 13:45<br />
reFerenten dr. Stephen Chen, B.D.S., MDSc,<br />
Ph.D. FRACDS – Melbourne, Australien<br />
Prof. nikolaos donos, D.D.S., M.S.,<br />
FDSRCS Engl., Ph.D. – London, GB<br />
dr. michael mcGuire, D.D.S. –<br />
Houston, Texas, USA<br />
teilnAHMegebÜHren 1<br />
eFp-Mitglieder<br />
nicHt-Mitglieder<br />
Studenten 2<br />
dentAlHygieniker 3<br />
events<br />
STARGET 3 I 11<br />
zu den neuesten Technologien und Produkten bietet, die in der<br />
Zahnmedizin zur Verfügung stehen. Für das wissenschaftliche<br />
Programm sind Parodontologie- und Implantologie-Workshops,<br />
Sitzungen zur themenorientierten Forschung sowie speziell für<br />
Hygieniker konzipierte Veranstaltungen vorgesehen. <strong>Straumann</strong><br />
wird als Diamant-Sponsor an der Fachausstellung teilnehmen<br />
sowie ein Industrieforum und einen Workshop veranstalten.<br />
Weitere Informationen: www.straumann.com/europerio7.<br />
Offizielle Europerio 7 website: www.europerio7.com<br />
StrAuMAnn workSHop<br />
„PLASTISCH-REKOnSTRUKTIVE PARODOnTAL-<br />
CHIRURGIE In DER ÄSTHETISCHEn ZOnE“<br />
dAtuM Mittwoch, 6. Juni 2012<br />
uHrzeit 15:30 – 17:00<br />
reFerenten Vortrag und Hands-on-Kurs von<br />
Prof. Giovanni Zucchelli, D.D.S.,<br />
Ph.D. – Bologna, Italien<br />
1 Alle Anmeldegebühren sind in EURO angegeben, inkl. 10 % MwSt 2 Vollzeit-Studenten
66 STARGET 3 I 11 international team For implantology<br />
André-ScHroeder-ForScHungSpreiS<br />
Das ITI vergibt André-Schroeder-<br />
Forschungspreis 2011 an Nikola Saulacic<br />
Dr. Nikola Saulacic, ein Zahnarzt, Oralchirurg und For-<br />
scher an der Universität Bern, Schweiz, ist der Gewinner<br />
des André-Schroeder-Forschungspreises 2011. ITI-Präsident<br />
Prof. Dr. Daniel Buser übergab den Preis am 11. Juni 2011<br />
anlässlich des ITI-Kongresses Benelux in Amsterdam.<br />
Dr. Saulacic wurde vom ITI-Forschungskomitee in einem ano-<br />
nymen Auswerteverfahren für seine experimentelle Studie zum<br />
Thema „Bone apposition to a titanium-zirconium alloy implant<br />
surface“ (Knochenapposition an eine Implantatoberfläche aus<br />
einer Titan-Zirkonium-Legierung) ausgewählt. Die prämierte<br />
Forschungsarbeit befasste sich mit der Bestimmung der frühen<br />
Heilungsvorgänge von Titan-Zirkonium-(TiZr)-Implantaten im<br />
Vergleich zu Titan-(Ti)-Implantaten, beide mit einer modifizier-<br />
ten sandgestrahlten und säuregeätzten (SLActive) Oberfläche,<br />
sowie einem Implantatmaterial mit zusätzlicher Festigkeit (Ti 6 A-<br />
I 4 V). Die Studie zeigte, dass TiZr-Implantate eine im Vergleich zu<br />
den etablierten Ti-Implantaten ähnlich frühe Osseointegration<br />
aufweisen. Die ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften<br />
von TiZr und die beobachtete rasche Osseointegration legen<br />
die Verwendung von TiZr-Implantaten bei anspruchsvolleren<br />
klinischen Situationen nahe, bei denen Implantate mit kleinem<br />
Durchmesser benötigt werden.<br />
Dr. Saulacic graduierte 1995 als Doctor of Dental Surgery an<br />
der Universität Belgrad, Serbien, wo er auch seinen Master<br />
of Science und sein Spezialisierungszertifikat in Oralchirurgie<br />
erwarb. Von 2003 bis 2004 war er ITI-Scholar an der Poli-<br />
klinik für Chirurgische Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der<br />
Universität Bonn. Seinen Europäischen PhD erlangte er 2005<br />
an der Universität von Santiago de Compostela, Spanien. Seit<br />
2007 ist er in der Schädel-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des<br />
Inselspitals in Bern und seit 2009 zudem an der Klinik für<br />
Oralchirurgie und Stomatologie der Universität Bern tätig. Sei-<br />
ne Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen dentale<br />
Implantologie und Knochenregeneration.<br />
Über den André-Schroeder-Forschungspreis<br />
Der André-Schroeder-Forschungspreis ist ein jährlich verge-<br />
bener Preis im Wert von 20 000 Schweizer Franken in bar<br />
und eine der angesehensten Auszeichnungen in der dentalen<br />
Implantologie. Er wird an unabhängige Wissenschaftler für<br />
Fortschritte in zahnmedizinischer Forschung und Entwicklung<br />
vergeben mit dem Ziel, neue wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
in dentaler Implantologie, oraler Geweberegeneration und<br />
verwandten Gebieten zu fördern. Der Preis wurde erstmals<br />
vor beinahe 20 Jahren ausgeschrieben und wird zu Ehren des<br />
Gründungspräsidenten des ITI, Professor Dr. André Schroeder<br />
(1918 – 2004), vergeben, der Pionierarbeit auf dem Gebiet<br />
der dentalen Implantologie leistete und dessen Lebenswerk<br />
maßgeblich zur modernen Zahnheilkunde beitrug.<br />
Der André-Schroeder-Forschungspreis 2012 wird anlässlich<br />
des ITI-Kongresses Kanada in Toronto am 21. bis 22. Sep-<br />
tember 2012 vergeben werden. Informationen zur Anmeldung<br />
werden ab Januar 2012 auf der ITI-Webseite www.iti.org ver-<br />
fügbar sein.
Dr. Nikola Saulacic mit Prof. Dr. Daniel Buser, ITI-Präsident<br />
international team for implantology<br />
STARGET 3 I 11<br />
67
68<br />
STARGET 3 I 11<br />
ITI<br />
National Congresses<br />
Sept. 2011 - Dec. 2012<br />
A great year for knowledge and networking<br />
ITI National Congresses represent the best way to combine networking with catching<br />
up on the latest in implant dentistry. With plenty of ITI National Congresses in the<br />
coming months, there are many opportunities to consolidate your knowledge, earn<br />
credit points and meet the top speakers in your region or country.<br />
Find the congress closest to you at the ITI National Congress website<br />
www.iticongress.org.<br />
ITI Congress China September 22 - 23, 2011 Nan Jing, China<br />
ITI Congress Denmark November 4, 2011 Nyborg, Denmark<br />
ITI Congress Italy November 10 - 12, 2011 Florence, Italy<br />
ITI Congress UK & Ireland December 1 - 3, 2011 Liverpool, UK<br />
ITI Congress Germany April 27 - 28, 2012 Cologne, Germany<br />
ITI Congress Switzerland May 5, 2012 Biel, Switzerland<br />
ITI Congress Iberia May 10 - 12, 2012 Santiago de Compostela, Spain<br />
ITI Congress Japan June 2 - 3, 2012 Tokyo, Japan<br />
ITI Congress Brazil September 7 - 8, 2012 Campinas, Brazil<br />
ITI Congress Finland September 14 - 15, 2012 Helsinki, Finland<br />
ITI Congress Canada September 21 - 22, 2012 Toronto, Canada<br />
ITI Congress Greece September 29 - 30, 2012 Athens, Greece<br />
ITI Congress Taiwan tbd Taipei, Taiwan<br />
ITI Congress Middle East December 7 - 8, 2012 Abu Dhabi, UAE<br />
The International Team for Implantology (ITI) is an independent academic organization<br />
dedicated to spreading knowledge and promoting evidence-based methodologies related<br />
to implant dentistry. Join this international multidisciplinary network of experts and find<br />
out how the ITI can help to broaden your professional horizons.<br />
ITI International Team for Implantology | Peter Merian-Weg 10 | 4052 Basel | Switzerland | www.iti.org
Fortbildung auf höchstem wissenschaftlichem Niveau.<br />
1. ITI Kongress Schweiz<br />
Von der Behandlungsplanung bis<br />
zu möglichen Komplikationen –<br />
der Lebenszyklus eines Implantats.<br />
• Planung unter Berücksichtigung von Risikofaktoren<br />
• Diagnostik und Implantation mit konventionellen und<br />
digitalen Methoden<br />
• Belastungsprotokolle: Möglichkeiten und Risiken<br />
• Management von Hart- und Weichgewebe<br />
• Reduzierte Implantatlängen und Durchmesser –<br />
eine Alternative zur Augmentation?<br />
• Materialwahl bei der Implantatrekonstruktion und ihre<br />
Herstellung (Digital Work-Flow)<br />
• Implantatsuprastrukturen verschrauben oder zementieren?<br />
• Recall und Maintenance – was, wann und wie?<br />
• Behandlungskonzepte Periimplantitis<br />
Referenten<br />
Urs Belser, Genf<br />
Michael Bornstein, Bern<br />
Rino Burkhardt, Zürich<br />
Daniel Buser, Bern<br />
Andreas Filippi, Basel<br />
Christoph Hämmerle, Zürich<br />
Ronald Jung, Zürich<br />
Sebastian Kühl, Basel<br />
Christina Luzi, Basel<br />
Andrea Mombelli, Genf<br />
Giovanni Salvi, Bern<br />
Bruno Schmid, Bern<br />
Patrick Schmidlin, Zürich<br />
Alwin Schönenberger, Glattbrugg<br />
Anton Wetzel, St. Gallen<br />
Nicola Zitzmann, Basel<br />
Wissenschaftliches<br />
Programmkomitee<br />
Nicola U. Zitzmann, Basel–ITI Education Delegate Schweiz<br />
Bruno Schmid, Bern–ITI Chairman Schweiz<br />
Irena Sailer, Zürich–ITI Study Club Coordinator Schweiz<br />
Veranstaltungsort<br />
Kongresshaus CTS, Biel<br />
Nutzen Sie den Frühbucherrabatt und<br />
registrieren sich gleich unter<br />
www.iti.org/congressswitzerland<br />
STARGET 3 I 11<br />
Von der Behandlungsplanung<br />
bis zu möglichen<br />
Komplikationen –<br />
der Lebenszyklus eines<br />
Implantats.<br />
ITI<br />
Kongress Schweiz<br />
Biel<br />
5. Mai 2012<br />
69
70<br />
Schweiz<br />
STARGET 3 I 11<br />
tochtergesellschaften<br />
Vertriebsgesellschaften<br />
Institut <strong>Straumann</strong> AG<br />
Peter Merian-Weg 12<br />
4002 Basel<br />
Tel. +41/61 965 11 11<br />
Fax +41/61 965 11 01<br />
tochtergesellschaften:<br />
australien/neuseeland<br />
<strong>Straumann</strong> Pty. Ltd.<br />
7 Gateway Court<br />
Port Melbourne 3207<br />
Victoria<br />
Tel. +61/39 64 67 060<br />
Fax +61/39 64 67 232<br />
Belgien<br />
<strong>Straumann</strong><br />
Belgicastraat 3<br />
1930 Zaventem<br />
Tel. +32/27 90 10 00<br />
Fax +32/27 90 10 20<br />
Brasilien<br />
<strong>Straumann</strong> Brasil Ltda<br />
Rua Funchal 263<br />
04551-060 São Paulo<br />
Tel. +55/11 30 89 66 83<br />
Fax +55/11 30 89 66 84<br />
weltweit – KUnDennah<br />
Dänemark<br />
<strong>Straumann</strong> Danmark ApS<br />
Hundige Strandvej 178<br />
2670 Greve<br />
Tel. +45/46 16 06 66<br />
Fax +45/43 61 25 81<br />
Deutschland<br />
<strong>Straumann</strong> GmbH<br />
Jechtinger Straße 9<br />
79111 Freiburg<br />
Tel. +49/76 14 50 10<br />
Fax +49/76 14 50 11 49<br />
finnland<br />
<strong>Straumann</strong> Oy<br />
Fredrikinkatu 48A 7 krs.<br />
00100 Helsinki<br />
Tel. +358/96 94 28 77<br />
Fax +358/96 94 06 95<br />
frankreich<br />
<strong>Straumann</strong> France<br />
3, rue de la Galmy – Chessy<br />
77701 Marne-la-Vallée cedex 4<br />
Tel. +33/164 17 30 00<br />
Fax +33/164 17 30 10<br />
großbritannien<br />
<strong>Straumann</strong> Ltd.<br />
3 Pegasus Place, Gatwick Road<br />
Crawley RH109AY,<br />
West Sussex<br />
Tel. +44/12 93 65 12 30<br />
Fax +44/12 93 65 12 39<br />
italien<br />
<strong>Straumann</strong> Italia s.r.l.<br />
Viale Bodio 37a<br />
20158 Milano<br />
Tel. +39/02 39 32 831<br />
Fax +39/02 39 32 8365<br />
Japan<br />
<strong>Straumann</strong> Japan K.K.<br />
Sapia Tower 16F, 1-7-12<br />
Marunouchi, Chiyoda-ku,<br />
Tokyo, 100-0005 Japan<br />
Tel. +81/352 18 26 00<br />
Fax +81/352 18 26 01<br />
Kanada<br />
<strong>Straumann</strong> Canada Ltd.<br />
4145 North Service Road<br />
Suite 303<br />
Burlington/ON-L7L 6A3<br />
Tel. +1/905 319 29 00<br />
Fax +1/905 319 29 11<br />
mexiko<br />
<strong>Straumann</strong> México SA de CV<br />
Rubén Darío # 281 int. 1702<br />
Piso 17<br />
Col. Bosque de Chapultepec<br />
11580 México DF.<br />
Tel. +52/55 5282 6262<br />
Fax +52/55 5282 6289<br />
niederlande<br />
<strong>Straumann</strong> B.V.<br />
Postbus 338<br />
3400 AH IJsselstein<br />
Tel. +31/30 60 46 611<br />
Fax +31/30 60 46 728<br />
norwegen<br />
<strong>Straumann</strong> AS<br />
P.O.Box 1751 Vika<br />
0122 Oslo<br />
Tel. +47/23 35 44 88<br />
Fax +47/23 35 44 80<br />
Österreich/Ungarn<br />
<strong>Straumann</strong> GmbH Austria<br />
Florido Tower<br />
Floridsdorfer Hauptstr. 1<br />
1210 Wien<br />
Tel. +43/12 94 06 60<br />
Fax +43/12 94 06 66<br />
Schweden<br />
<strong>Straumann</strong> AB<br />
Fabriksgatan 13<br />
41250 Göteborg<br />
Tel. +46/31 708 75 00<br />
Fax +46/31 708 75 29<br />
Spanien/portugal<br />
<strong>Straumann</strong> S.A.<br />
Edificio Arroyo - A<br />
Avda. de Bruselas, 38<br />
Planta 1<br />
28108 Alcobendas (Madrid)<br />
Tel. +34/902 400 979<br />
Fax +34/913 449 517<br />
Südkorea<br />
<strong>Straumann</strong> South Korea<br />
(formerly: B.I. Trading Co. Ltd.)<br />
1467-75, Seocho3 -Dong,<br />
Seocho-Gu, Seoul<br />
Tel. +82/72 265 8777<br />
Fax +82/72 265 8797<br />
tschechische republik<br />
<strong>Straumann</strong> s.r.o.<br />
Na Žertvách 2196<br />
180 00 Prague 8<br />
Tel. +420/284 094 650<br />
Fax +420/284 094 659<br />
USa<br />
<strong>Straumann</strong> USA, LLC<br />
60 Minuteman Road<br />
Andover, MA 01810<br />
Tel. +1/800 448 8168<br />
+1/978 747 2500<br />
Fax +1/978 747 2490
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durch die Kombination von Implantaten auf Weichgewebe- und Knochenniveau mit einem umfassenden Prothetikportfolio<br />
hat <strong>Straumann</strong> ein System für alle Indikationen geschaffen. das <strong>Straumann</strong> ® Dental Implant System –<br />
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Mit SLActive ®<br />
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