15.02.2013 Aufrufe

DIGITALE IMPLANTOLOGIE - Straumann

DIGITALE IMPLANTOLOGIE - Straumann

DIGITALE IMPLANTOLOGIE - Straumann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ZeitsCHriFt FÜr KUNDeN UND PartNer VON straUMaNN 3 | 2 011<br />

<strong>DIGITALE</strong> <strong>IMPLANTOLOGIE</strong>


Impressum STArGET – Zeitschrift für Kunden und Freunde des hauses <strong>Straumann</strong> I © Institut <strong>Straumann</strong> AG I Peter Merian-Weg 12 I ch-4002 Basel I Tel. +41 (0)61 965 11 11 I<br />

Fax +41 (0)61 965 11 01 I Redaktion roberto González I Mildred Loewen I E-Mail starget@straumann.com I Internet www.straumann.ch/starget I Grafik Feren von Wyl I<br />

Satz EMS & P Kommunikation Gmbh, www.ems-p.com I Druck dietschi AG I hauptstrasse 22 I ch-4437 Waldenburg<br />

iPad diese Publikation ist auch für das iPad verfügbar (Englisch und deutsch). Besuchen Sie den offiziellen App Store und laden Sie dort „STArGET for iPad“ herunter.<br />

Rechtliche Hinweise haftungsausschluss für Beiträge von externen Autoren: In STArGET veröffentlichte Beiträge von externen Autoren wurden von der herausgeberin von<br />

STArGET (der Institut <strong>Straumann</strong> AG in Basel) systematisch evaluiert und sorgfältig ausgewählt. diese Beiträge widerspiegeln in jedem Fall die Meinung der entsprechenden<br />

urheber und müssen sich daher nicht zwangsläufig mit der Meinung der herausgeberin decken. Auch gibt die herausgeberin keine Garantie für die Vollständigkeit oder<br />

Genauigkeit und richtigkeit der in STArGET publizierten Beiträge von externen Autoren ab. die insbesondere in klinischen Fallbeschreibungen gegebenen Informationen<br />

können nicht die zahnärztliche Beurteilung im individuellen Einzelfall durch den entsprechend qualifizierten Fachspezialisten ersetzen. Eine mögliche Orientierung an in<br />

STArGET veröffentlichten Beiträgen erfolgt daher innerhalb der Verantwortung des Zahnarztes/Zahntechnikers. die in STArGET veröffentlichten Artikel sind urheberrecht-<br />

lich geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Zustimmung der herausgeberin und des jeweiligen Autors weder als Ganzes noch in Teilen weiterverwendet werden. Bei<br />

Firmen- und Markennamen von dritten, die möglicherweise genannt werden, kann es sich auch dann um eingetragene oder anderweitig geschützte Marken handeln,<br />

wenn hierauf nicht gesondert hingewiesen wird. das Fehlen eines solchen hinweises darf daher nicht dahingehend interpretiert werden, dass die Benutzung eines<br />

derartigen Namens frei möglich wäre.<br />

Produktverfügbarkeit Bestimmte Produkte und dienstleistungen, die in dieser Ausgabe von STArGET erwähnt werden, sind möglicherweise nicht in allen Ländern verfüg-<br />

bar oder noch nicht verfügbar. Bitte wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren lokalen <strong>Straumann</strong>-Partner, um Informationen zur Produktverfügbarkeit zu erhalten (Adressen<br />

von <strong>Straumann</strong>-Niederlassungen finden Sie auf der letzten Seite).


Guillaume Daniellot<br />

Head Global Sales<br />

of <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />

Digital Solutions<br />

STARGET 3 I 11<br />

Eine Welt voller neuer Möglichkeiten<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das <strong>Straumann</strong> ® CARES Digital Solutions Portfolio stellt für Zahnärzte eine ganz-<br />

heitliche, verlässliche und präzise Lösung im Bereich der digitalen Zahnmedizin<br />

dar. Vom intraoralen Scan der Mundsituation bis hin zum ausgefeilten prothe-<br />

tisch orientierten Backward Planning mithilfe unserer Planungssoftware für geführte<br />

Chirurgie: Die Digitalisierung der zahnärztlichen Arbeitsabläufe verschafft Ihnen<br />

neue und interessante Möglichkeiten – ganz gleich, ob Sie Kieferchirurg oder<br />

Labortechniker sind.<br />

Wir bei <strong>Straumann</strong> haben eine Schlüsselrolle in diesem wichtigen Bereich übernom-<br />

men. So beteiligen wir uns durch die Zusammenarbeit mit der DWOS Group, Dental<br />

Wings und 3M ESPE an der Entwicklung eines offenen Softwarestandards für die<br />

Dentalindustrie. Wir sind nämlich fest davon überzeugt, dass eine Standardisierung<br />

die Prozesse für Dentallabors und Zahnarztpraxen wesentlich vereinfacht – und<br />

damit die Komplexität verringert, die Vorhersagbarkeit der Behandlung verbessert<br />

und die Wachstumschancen steigert. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir<br />

deshalb die offene Dentalsoftware-Plattform der Zukunft schaffen, die sowohl für die<br />

Implantologie als auch für die restaurative Zahnmedizin erste Wahl ist.<br />

Ich bin fest davon überzeugt, dass viele der neuen und spannenden digitalen Ap-<br />

plikationen von heute schon bald zum Standardrepertoire von Zahnärzten gehören<br />

werden. Darum wollen wir für die nahtlose und uneingeschränkte Konnektivität<br />

dieser neuen Tools sorgen. Das ist unser Ziel.<br />

Ich wünsche Ihnen nun viel Vergnügen bei der Lektüre.<br />

Herzliche Grüße<br />

Guillaume Daniellot<br />

editorial<br />

1


2<br />

STARGET 3 I 11<br />

Überblick<br />

Starget 03 | 2011<br />

digitale implantologie<br />

3M ESPE und <strong>Straumann</strong> haben ihre Kräf-<br />

te vereint, um über <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />

Digital Solutions ein neues CADCAM-<br />

Restaurationsmaterial, 3M ESPE<br />

Lava Ultimate Restorative, anzubie-<br />

ten.<br />

ÜberbliCk<br />

40<br />

3m espelava Ultimate restorative<br />

nnC<br />

4<br />

Mit der digitalen Implantologie schla-<br />

gen wir ein neues und faszinierendes<br />

Kapitel in der Zahnmedizin auf. Die<br />

neue Generation von Software und Ins-<br />

trumenten setzt neue Standards.<br />

46<br />

<strong>Straumann</strong> hat, basierend auf den<br />

bisherigen Erfahrungen und dem Erfolg<br />

von Roxolid ® , eine neue, durchmesser-<br />

reduzierte Implantatlinie entwickelt: das<br />

<strong>Straumann</strong> ® Standard Plus Narrow<br />

Neck CrossFit ® Implantat (NNC).


Inhalt<br />

Inhalt<br />

STARGET 3 I 11<br />

DIGITAlE ImplAnToloGIE 4 Ein neues und faszinierendes Kapitel der Zahnmedizin<br />

6 Erfahrungsbericht aus Deutschland<br />

14 Interview mit Sandro matter<br />

18 Der digitale Arbeitsablauf<br />

20 DWoS ® -Standard<br />

22 Interview mit michael Rynerson<br />

27 Der intraorale Arbeitsablauf<br />

30 Interview mit Riccardo miglioli<br />

34 Klinischer Fallbericht zu iTero<br />

40 3m ESpE lava Ultimative Restorative<br />

STRAUmAnn ® nARRoW nECK CRoSSFIT ® 46 produktankündigung<br />

ImplAnTATlInIE 48 Interview mit Giuliano Fragola<br />

52 Klinischer Fallbericht<br />

pRoTHETIK 56 Klinischer Fallbericht zu einer implantatgestützten Restauration<br />

SImply DoInG moRE 60 literaturhinweise<br />

EvEnTS 64 vorschau: Europerio 7<br />

InTERnATIonAl TEAm FoR ImplAnToloGy 66 André-Schroeder-Forschungspreis<br />

68 nationale ITI-Kongresse 2011/2012<br />

69 Schweizer ITI-Kongress 2012<br />

3


4<br />

STARGET 3 I 11<br />

einleitung<br />

digitale implantologie<br />

Digitale Implantologie: ein neues und faszinierendes<br />

Kapitel der Zahnmedizin


Innovationsmotor Implantologie<br />

Die Implantologie war in den vergangenen Jahren einer der wichtigsten Innovationsträger der Zahnme-<br />

dizin und das Tempo ist nach wie vor hoch. Im Zentrum der gegenwärtigen Entwicklungen steht klar die<br />

Digitalisierung. Intraorale Abdrucknahme, 3D-Diagnostik, geführte Chirurgie und CADCAM-gefertigte<br />

Prothetik sind richtungsweisende Entwicklungen.<br />

Digitale Prozesse: hochpräzise und effizient<br />

Intraorale Scanner erfassen hochpräzise und zuverlässig Zahn- und Weichgewebe. Die moderne<br />

CADCAM-Software liefert dazu die dreidimensionale Darstellung und unterstützt das Labor bei der<br />

Berechnung des gewünschten Zahnersatzs aus den Daten, egal ob Abutment, Krone oder vielgliedrige<br />

Brücke. Das dentale Fräszentrum liefert individuelle Restaurationen im hohen Industriestandard, bereit<br />

zur Finalisierung im Dentallabor, bzw. zum Einsatz im Patienten. Die geführte Chirurgie ermöglicht es,<br />

die Chirurgie vom prothetischen Ergebnis her zu denken und davon ausgehend rückwärts zu planen.<br />

Die dreidimensionale Bildgebung ermöglicht die unmittelbare Kontrolle am Bildschirm und unterstützt<br />

den Behandler beim Gespräch mit dem Patienten.<br />

Neue Möglichkeiten durch Vernetzung<br />

Die jetzt schon erreichte Digitalisierung ist erst der Anfang. Die neue Generation von Software und<br />

Instrumenten setzt neue Standards. Die Dentalfachleute werden weiter untereinander vernetzt. Dabei<br />

etablieren sich neue Wege der Kommunikation und Zusammenarbeit. Die digitale Implantologie eröffnet<br />

zahlreiche neue Möglichkeiten, die sich einfach, sinnvoll und effizienzsteigernd in die täglichen Praxis-<br />

und Laborabläufe integrieren lassen.<br />

Das Potenzial kommt mit dem gemeinsamen Engagement richtig zur Entfaltung<br />

„Digitale Implantologie“ bedeutet für <strong>Straumann</strong>, in Abstimmung mit den Bedürfnissen der<br />

Kunden, Lösungen zu erarbeiten und daraus Produkte zu entwickeln, die diese Bedürfnisse<br />

aufnehmen und in denen das Implantat der erste Schritt zu schönen Zähnen ist. Aber auch<br />

diese hochmodernen Techniken entfalten ihr ganzes Potenzial erst durch das fachliche<br />

Können und das persönliche Engagement des Zahnarztes und Zahntechnikers. In diesem<br />

Sinn schlagen wir mit der digitalen Implantologie gemeinsam ein neues, faszinierendes<br />

Kapitel in der der Zahnmedizin auf.<br />

digitale implantologie<br />

STARGET 3 I 11<br />

5


6<br />

STARGET 3 I 11<br />

erFAHrungSbericHt<br />

„So sanft, so perfekt, so schön und<br />

so dauerhaft wie möglich“<br />

Ein Bericht von Karsten Kamm und Torsten Kamm, Inha-<br />

ber der Praxis „Zahngesundheit Baden-Baden“ über ihre<br />

persönliche Erfahrung mit digitalen Werkzeugen und Ver-<br />

fahren.<br />

Digitalisierung wirkt sich auf alle Belange einer Praxis aus<br />

Die Digitalisierung verändert die Zahnmedizin. Mit intraoralem<br />

Scannen, 3D-Implantatplanung und CADCAM- Prothetik ha-<br />

ben digitale Hightech-Methoden endgültig Einzug in die Zahn-<br />

arztpraxis gehalten. Die Relevanz dieser Methoden ist aus<br />

unserer Sicht unbestritten. Warum soll eine implantologisch-<br />

prothetisch tätige Praxis sich hier besonders angesprochen<br />

fühlen? Die Möglichkeiten sind groß: Zahnmedizin auf dem<br />

neuesten Stand, neue und bessere Produkte bei gleichzeitig<br />

hoher Kosteneffizienz. Gerade für die Bereiche Implantologie<br />

und Implantatprothetik sind damit ästhetisch wie funktional<br />

herausragende Versorgungsmöglichkeiten verbunden. Die Di-<br />

gitalisierung macht indes hier nicht Halt; sie hat auch wesent-<br />

liche Auswirkungen auf Praxisorganisation, -management und<br />

-marketing. Hier gilt es, die sich abzeichnenden Entwicklungen<br />

richtig zu analysieren, um als Praxisbetreiber sinnvoll planen<br />

und erfolgreich investieren zu können.<br />

digitale implantologie<br />

Im Fokus: „Ästhetik und Implantologie“<br />

In der eigenen, sowohl chirurgisch als auch prothetisch-res-<br />

taurativ ausgerichteten Praxis, setzen wir in Praxisphilosophie<br />

und Praxiskonzept auf einen ganzheitlichen Ansatz und räu-<br />

men in diesem Zusammenhang der Funktionsdiagnostik einen<br />

hohen Stellenwert ein. Prothetische Lösungen aus reiner Kera-<br />

mik sind dabei klar favorisiert. Unser Praxismotto lautet „So<br />

sanft, so perfekt, so schön und so dauerhaft wie möglich.“<br />

Unsere Erfahrungen mit digitalen Technologien reichen bis ins<br />

Jahr 2001 zurück. Schon früh haben wir uns mit den Möglich-<br />

keiten der CADCAM-Technologie auseinandergesetzt. Mittler-<br />

weile haben wir intraorales Scannen, DVT, geführte Chirurgie<br />

und CADCAM als festen Workflow in unserer eigenen Praxis<br />

integriert. Immer häufiger steht der intraorale Scan dabei am<br />

Anfang, um konventionelle als auch implantatgetragene Res-<br />

taurationen am Bildschirm zu planen und zu designen.<br />

Digitale Abdrucknahme mit großem Zukunftspotenzial<br />

Die direkte optische Erfassung der Zahn- und Weichgewebs-<br />

situation soll den aus unserer Sicht fehleranfälligen und zeit-<br />

aufwendigen Prozess der konventionellen Abformung in der<br />

Zukunft in unserer Praxis völlig ersetzen. Wir sehen hier einen<br />

weiteren Schritt zu einer höheren Qualität und kürzeren Be-<br />

handlungszeiten. Weitere schlüssige Argumente für das intra-<br />

orale Scannen sind für uns der höhere Komfort für unsere Pati-<br />

enten, eine höhere Behandlungseffizienz, Kosteneinsparungs-<br />

potenziale und die Möglichkeit, das Ergebnis direkt während<br />

des Scannens zu begutachten. Aufgrund dieser zahlreichen<br />

Vorteile in Bezug auf Standardisierung, Qualitätssicherung und<br />

Patientenkomfort hat für uns die digitale Abdrucknahme ein<br />

großes Zukunftspotenzial. Der Behandlungsablauf zur Herstel-<br />

lung prothetischer Restaurationen unterscheidet sich bis zum<br />

Zeitpunkt der Abformung nicht von der bisherigen Arbeitswei-<br />

se. Die neue Scanner-Generation – in unserer Praxis kommt der<br />

iTero zum Einsatz – bietet einfache Handhabung und hohe<br />

Scanpräzision. Bei der vom iTero verwendeten Technologie<br />

ist keine Bepuderung der Zahnoberflächen mehr erforderlich.<br />

Vor allem bei größeren Restaurationen kommt es mit anderen<br />

Systemen teilweise zu erheblichen Problemen, da der Puder<br />

nicht mit Flüssigkeiten in Kontakt kommen darf. iTero setzt<br />

beim Scan Lasertechnik und einen optischen Scanner ein, um<br />

die Oberflächen und Konturen der Zahn- und Zahnfleisch-<br />

strukturen digital aufzunehmen. Dabei erfasst er in 300 Mess-<br />

ebenen im Abstand von ca. 50 µm 100 000 Laserpunkte in<br />

0,3 Sekunden. Das Präparationsergebnis kann sofort am Bild


Eindrücke aus der Praxis „Zahngesundheit Baden-Baden“<br />

digitale implantologie<br />

STARGET 3 I 11<br />

7


8 STARGET 3 I 11 digitale implantologie


schirm betrachtet und gegebenenfalls korrigiert werden. Üblicherweise müsste hier<br />

ein neuer Abdruck angefertigt werden – mit iTero werden einfach nur weitere<br />

Scans eingefügt. Auch bieten die neuen digitalen Scanverfahren für empfindliche<br />

Patienten einen deutlichen Gewinn an Behandlungskomfort. Würgereiz, schlechter<br />

Geschmack und eine gefühlte Atembehinderung während der Abformung entfallen.<br />

Das Vertrauensverhältnis zum Behandler wird dadurch verbessert. Im Anschluss an<br />

die Scans können die einzelnen Modelle am Bildschirm, Ober- sowie Unterkiefer se-<br />

parat, aber auch in ihrer Bissbeziehung zueinander genau betrachtet werden. Auch<br />

neu konstruierte funktionelle Bisssituationen lassen sich mit Hilfe von Jigs scannen und<br />

darstellen. Im Labor werden die intraoralen Scandaten in die CADCAM-Software<br />

importiert und die Zirkongerüste konstruiert.<br />

Wirtschaftliche Entlastung des Labors<br />

Das praxiseigene Meisterlabor soll sich in unserem Unternehmen möglichst zu<br />

100 % auf den optimalen Einsatz der CADCAM-Technologie und auf die Ästhetik<br />

der prothetischen Produkte konzentrieren. Bei der Anfertigung von prothetischen Ver-<br />

sorgungen werden heute bei uns zwei unterschiedliche Wege beschritten. Kleinere<br />

Arbeiten wie Inlays und Veneers werden in der Regel im eigenen Praxislabor gefer-<br />

tigt, um ein schnelles und hochästhetisches Resultat zu gewährleisten. Komplexere<br />

Versorgungen werden hingegen zunehmend nach dem Design im eigenen Labor an<br />

das industrielle Fräszentrum von <strong>Straumann</strong> weitergeleitet. Die Zusammenarbeit mit<br />

einem Industriepartner bietet erhebliche wirtschaftliche Vorteile, da sich der finanziel-<br />

le Druck auf das Praxislabor minimiert. Durch eine solche Kooperation ist am ehesten<br />

gewährleistet, dass stets neueste Technologie zum Einsatz kommt. Dies gilt sowohl<br />

für die Produktion und die dafür benötigten Maschinen als auch insbesondere für die<br />

zunehmend komplexer werdende Software, an die vor allem bei größeren Restaurati-<br />

onen erhebliche Anforderungen gestellt werden. nur wenige große Anbieter können<br />

hier das technische Know-how und alle aufeinander abgestimmten Komponenten zur<br />

Verfügung stellen, die für die Herstellung komplexer Restaurationen benötigt werden.<br />

Die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Industriepartner bedeutet vor diesem<br />

Hintergrund keineswegs den Verzicht auf das Praxislabor, sondern im Gegenteil<br />

deren wirtschaftliche wie arbeitstechnische Entlastung durch eine Konzentration auf<br />

Planung, Design und Ästhetik.<br />

digitale implantologie<br />

Dr. med. dent. Karsten Kamm<br />

STARGET 3 I 11<br />

Er ist Mitinhaber der „Praxis Zahngesundheit Baden-<br />

Baden“. neben seinen Arbeitsschwerpunkten in<br />

der ganzheitlichen Zahnheilkunde engagiert er sich<br />

als Mitgründer des „Institutes für Bioästhetik“ sowie<br />

eines zahnärztlichen Qualitätszirkels und im Aufbau<br />

eines „Ganzheitlichen netzwerkes“. Seit 2008 ist er<br />

an der Universität Hermannstadt als Gastdozent für<br />

ästhetische Zahnheilkunde und Implantologie tätig.<br />

9


10<br />

STARGET 3 I 11<br />

digitale implantologie<br />

Vollkeramische Versorgungen aus Zirkoniumdioxid als<br />

konsequenter Schritt zur komplett biologischen Versorgung<br />

Mit dem Anspruch eines ganzheitlichen zahnmedizinischen<br />

Ansatzes einhergehend sind für uns Zahnfüllungsmaterialien<br />

und zahntechnische Werkstoffe von besonderer Relevanz.<br />

nach mäßigen bis schlechten Erfahrungen mit Kronen und<br />

Brücken aus Aluminiumoxidkeramik, die auf Implantaten eher<br />

frakturanfällig sind, wird in unserer Praxisklinik heute nach<br />

Möglichkeit qualitätsgesichertes Zirkoniumdioxid (z. B. zerion<br />

von <strong>Straumann</strong>) verwendet. Die Hochleistungskeramik ist nicht<br />

nur aus ästhetischen Gründen das Material der Wahl, sondern<br />

Tabelle 1: Langzeitstabilität von Gerüst und Verblendung<br />

Beste Erfahrung mit qualitätsgesichertem Zirkoniumdioxid<br />

In den langjährigen Erfahrungen mit qualitätsgesichertem Zir-<br />

koniumdioxid hat sich das Material auf Grund seiner hervorra-<br />

genden mechanischen Eigenschaften bei uns klinisch bewährt.<br />

In einer umfangreichen Dokumentation haben die Autoren<br />

2 526 Restaurationen aus Zirkoniumdioxid, zahn- und implan-<br />

tatgetragene Kronen und Brücken, über einen Zeitraum von ca.<br />

7 Jahren auf Vorkommnisse wie Frakturen und Chipping beob-<br />

achtet und ausgewertet (vgl. Tabelle 1). Es ergab sich eine sehr<br />

niedrige Rate an Komplikationen mit einer Auftrittswahrschein-<br />

lichkeit von Frakturen von 0,3 % und Chippings von 3,0 %. Die<br />

möglichen Indikationen für Zirkoniumdioxid-Werkstoffe decken<br />

nahezu den gesamten Bereich des festsitzenden Zahnersatzes<br />

auch aufgrund seiner Biokompatibilität. Die vollkeramische Ver-<br />

sorgung ist der konsequente Schritt hin zur komplett biologischen<br />

Versorgung. Die hervorragende Ästhetik und die ausgezeichne-<br />

te Adaptation des Weichgewebes zeichnen dieses Material<br />

aus und machen es in unseren Behandlungen zur ersten Wahl.<br />

In unserer Praxis verwenden wir zunehmend patientenspezifisch<br />

gestaltete Abutments für optimale Emergenzprofile. Beim De-<br />

sign der Aufbauten wird der Kronenrand auf ein epigingivales<br />

niveau verlegt. Dies verringert das Risiko einer Verschleppung<br />

von Zementresten während der Behandlung tief im Sulcus, was<br />

im schlimmsten Fall zu Periimplantitis führen kann.<br />

Total Kronen Brücken<br />

Anzahl Restaurationen 2 526 2 051 475<br />

Anzahl Gerüstbrüche 7 2 5<br />

Auftrittswahrscheinlichkeit 0,3 % 0,1 % 1,1 %<br />

Anzahl Chipping 77 54 23<br />

Auftrittswahrscheinlichkeit 3,0 % 2,6 % 4,8 %<br />

ab. Kontraindikationen bestehen in der nichterfüllbarkeit der<br />

für die Vollkeramik erforderlichen Mindeststärken und in funktio-<br />

nellen Problemen. Eine sorgfältige Präparation ist allerdings die<br />

wichtigste Voraussetzung für hohe Erfolgsraten. Dabei muss<br />

die Art der Präparation exakt an dem verwendeten Material<br />

Zirkoniumdioxid ausgerichtet werden.<br />

3D-Planungs- und Implantationssystem<br />

Bei größeren implantatgetragenen Versorgungen arbeiten wir<br />

regelmäßig mit einem 3D-Planungs- und Implantationssystem<br />

(coDiagnostiX ® von <strong>Straumann</strong>), das optimal auf die Implan-<br />

tat-Hardware abgestimmt ist. Leistung und Kosten sind gut ak-<br />

zeptiert. Die nutzung geführter Chirurgie deckt alle wichtigen


digitale implantologie<br />

STARGET 3 I 11<br />

11


12 STARGET 3 I 11 digitale implantologie


Schritte für eine prothetisch orientierte Planung ab. In Zukunft werden vor Extraktionen<br />

digitale Aufnahmen von der Ist-Situation mit iTero durchgeführt. Die daraus entstan-<br />

denen Daten fließen dann in die digitale prothetische Planung mit ein, um ein optima-<br />

les Ergebnis nach der Implantation zu bekommen. Auf Grundlage des vom Programm<br />

gelieferten Schablonenplans, der vier Parameter für die räumliche Position jedes Im-<br />

plantates sowie die Tiefeninformation für die Platzierung der Bohrhülse enthält, erfolgt<br />

die Herstellung der Bohrschablone im externen Dentallabor. Dabei kann die zuvor<br />

erstellte Scan-Schablone, die der Patient während der radiologischen Untersuchung<br />

trägt, zur Bohrschablone umgearbeitet werden. Der vollständig geführte chirurgische<br />

Eingriff beginnt mit dem gewünschten prothetischen Resultat. Dabei wird mithilfe des<br />

Programms die bevorzugte Implantatposition durch gleichzeitige Berücksichtigung<br />

von Knochensituation und prothetischen Anforderungen bestimmt. Die Ermittlung der<br />

endgültigen Implantatposition vor der Operation sorgt für bessere Vorhersagbarkeit<br />

der prothetischen Anforderungen. nach der Freilegung erfolgt ein intraoraler Scan<br />

zur Relationsbestimmung. Die digitale Funktionsaufzeichnung dient als Grundlage<br />

für die Aufwachstechnik. Größere Arbeiten werden wie vorher beschrieben an das<br />

industrielle Fräszentrum geschickt. Dort erfolgt die computerunterstützte Fertigung der<br />

prothetischen Arbeit.<br />

Ausblick: die digital vernetzte Praxis<br />

Das Erreichen optimaler Ergebnisse ist nicht erst seit der Digitalisierung der Zahnme-<br />

dizin ein wesentlicher Qualitätsfaktor. Dieser sorgt für zufriedene Patienten und eine<br />

hohe Weiterempfehlungsrate und trägt damit wesentlich zum Erfolg einer Praxis bei.<br />

Mit Hilfe der digitalen Techniken lässt sich das Ziel von perfekten und dauerhaften<br />

Versorgungen allerdings ungleich effektiver und schneller erreichen. Wer nachhaltig<br />

von diesen technologischen Möglichkeiten profitieren möchte, muss sich allerdings von<br />

der in den Anfängen der CADCAM-gestützten Zahnheilkunde noch geltenden Vorstel-<br />

lung einer weitgehend autonom arbeitenden Praxis mit nur wenigen Schnittstellen nach<br />

außen lösen. Benötigt werden vielmehr komplexe aufeinander abgestimmte Lösungen<br />

mit breiter Unterstützung durch externe Partner. Hersteller und von ihnen betriebene<br />

Fräszentren spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Im netzwerk mit dem<br />

praxisgestützten oder externen Labor lassen sich alle Synergien nutzen und höchst-<br />

mögliche Qualität und Zukunftssicherheit herstellen. Die digitale Zukunft hat längst<br />

begonnen. Gemeinsam mit starken Partnern wird sie für alle Seiten erfolgreich sein.<br />

digitale implantologie<br />

Dr. med. dent. Torsten Kamm<br />

STARGET 3 I 11<br />

Er ist Mitinhaber der „Praxis Zahngesundheit Baden-<br />

Baden“ und ausgebildeter Spezialist für Implantologie.<br />

Über dieses Gebiet hinaus liegen seine Arbeits-<br />

schwerpunkte in der Ästhetischen Rekonstruktion und<br />

Parodontologie. neben intensiver Refererenten- und<br />

Publikationstätigkeit war er maßgeblich an der Ent-<br />

wicklung eines Biohealth-Konzeptes mit ganzheitlicher<br />

Ausrichtung beteiligt. Er ist Mitglied in verschiedenen<br />

zahnmedizinischen Verbänden und im Institut für bio-<br />

logische Medizin und Zahnmedizin. Gemeinsam mit<br />

seinem Bruder Karsten Kamm gründete er das „Institut<br />

für Bioästhetik“.<br />

13


14<br />

STARGET 3 I 11<br />

interview<br />

„Die DWOS-Zusammenarbeit ist ein Signal<br />

für die Zahnmedizin“<br />

Ein Interview mit Sandro Matter, Executive Vice President<br />

und Head of Global Products bei <strong>Straumann</strong>, über die Part-<br />

nerschaft von Dental Wings, 3M ESPE und <strong>Straumann</strong>, die<br />

Förderung der offenen Standardsoftware-Plattform und<br />

das neue <strong>Straumann</strong> ® CARES ® 7.0 System.<br />

Wie hat der markt auf die angekündigte partnerschaft von<br />

dental Wings, 3m espe und straumann reagiert?<br />

Unsere Zusammenarbeit ist ein klares Signal für unsere Kun-<br />

den, in Wirklichkeit sogar ein Signal für die ganze Welt der<br />

Zahnmedizin. Von unseren Kunden haben wir überwiegend<br />

positives Feedback erhalten. Sie wissen, dass Digitalisierung<br />

Bestand haben wird und Standardisierung der richtige Weg<br />

ist. Zur Etablierung einer offenen Standardsoftware-Plattform<br />

haben sich <strong>Straumann</strong> und 3M für die Plattform DWOS ® von<br />

Dental Wings entschieden. Die Kunden sind sich der Tatsa-<br />

che bewusst, dass dieser Schritt ihnen und allen Akteuren des<br />

Dentalmarktes zugutekommen wird.<br />

digitale implantologie<br />

„Unser Ziel ist es, <strong>Straumann</strong> Prozesse und Elemente<br />

auf der Basis einer ,offenen‘ Plattform anzubieten,<br />

die im Dentalbereich führend ist und allen unseren<br />

Kunden große Vorteile bietet.“ Sandro Matter<br />

Wie wird sich die Zusammenarbeit von dental Wings, 3m<br />

und straumann ihrer ansicht nach auf den markt auswirken?<br />

Wir sind überzeugt, dass dieser Schritt die ganze Branche<br />

verändern könnte. Das Feedback, das wir von der Dental-<br />

branche erhalten haben, spricht für unser Konzept. Diese<br />

Zusammenarbeit gibt dem Markt als ganzem Sicherheit und<br />

Vertrauen. Heute getroffene Investitionsentscheidungen soll-<br />

ten auch morgen noch die richtige Entscheidung sein. Die<br />

Schnelllebigkeit der Technologie ist eines der großen Hin-<br />

dernisse für unsere Kunden gewesen, die vor der Einführung<br />

digitaler Technologien stehen. Diese Zusammenarbeit eröff-<br />

net jedem eine Welt neuer Möglichkeiten.<br />

gibt es konkrete Ziele, andere partner einzubeziehen?<br />

Ja, unser Ziel ist es, <strong>Straumann</strong> Prozesse und Elemente auf<br />

der Basis einer „offenen“ Plattform anzubieten, die im Dental-<br />

bereich führend ist und allen unseren Kunden große Vorteile<br />

bietet. Dazu müssen und wollen wir andere Partner dazu<br />

bringen, diese Plattform ebenfalls einzusetzen. Verhandlun-<br />

gen sind bereits im Gange, es ist jedoch noch zu früh, um<br />

Details bekannt zu geben. Zusammenarbeit ist das Ergebnis<br />

langfristigen strategischen Denkens und tief greifender Evalu-<br />

ierungen. Dazu braucht es Zeit auf allen Seiten.<br />

„straumann ® Cares ® 7.0 – jetzt offen“ – stimmt diese aussage?<br />

Mit dem künftigen CARES ® 7.0 System und seinem DWOS ® -<br />

Kern baut <strong>Straumann</strong> ® CARES ® tatsächlich auf einer offenen<br />

Standardsoftware-Plattform auf. Da wir alle von der Leistungs-<br />

stärke eines offenen Systems fest überzeugt sind, ist dies in<br />

Sachen Kundennutzen und Wettbewerbsfähigkeit ein gewal-<br />

tiger Schritt für unser CADCAM-System und unser „Digital<br />

Solutions“ Portfolio. Die CARES ® 7.0 Software, die in einer<br />

PC-Umgebung unter Windows läuft, wird zwei Kernfunktio-<br />

nen haben. Die Benutzer können für Restaurationen die va-<br />

lidierten <strong>Straumann</strong> Arbeitsabläufe verwenden, die sie von<br />

CARES Visual 6 gewohnt sind, und auch mit dem offenen<br />

Dateiformat STL – einer Funktionalität von Dental Wings –<br />

arbeiten, um Daten an externe Fräszentren zu senden. Mit<br />

diesem Paket bietet <strong>Straumann</strong> Dentalfachleuten volle Flexi-<br />

bilität und Konnektivität sowie validierte Arbeitsabläufe mit<br />

dem <strong>Straumann</strong> Herstellungsprozess. Wir glauben, dass es<br />

das ist, was der Markt verlangt.


Werden sich die unternehmensspezifischen softwaremodule in dieser standardi-<br />

sierten dWos ® -plattform voneinander unterscheiden?<br />

Die DWOS ® -Partner werden auch weiterhin ihre eigenen Softwarelösungen haben<br />

– nur die Plattform (DWOS ® ) wird gemeinsam genutzt. Auch wenn 70 – 80 % der<br />

Funktionen sehr ähnlich sein werden, wird es auch <strong>Straumann</strong>-spezifische Anwen-<br />

dungen geben. <strong>Straumann</strong> deckt den ganzen digitalen Workflow ab und verkauft<br />

ein qualitativ hochwertiges Endprodukt. Bei <strong>Straumann</strong> werden wir uns um die zwei<br />

wichtigsten Punkte kümmern, die verbessert werden müssen: zum einen um die be-<br />

grenzte Konnektivität zwischen den verschiedenen Systemen und zum anderen um<br />

die begrenzte Qualität und Vorhersagbarkeit prothetischer Ergebnisse. Wir sorgen<br />

dafür, dass das in den Mund des Patienten eingesetzte Produkt genau dem entspricht,<br />

was geplant wurde.<br />

Wo sehen sie diesbezüglich die spezifischen stärken?<br />

nur ein einfaches, aber meiner Ansicht nach treffendes Beispiel: Die Verbindung von<br />

CAD mit CAM, das heißt von der Konstruktion bis zur Fertigung, erfolgt komplett<br />

computergestützt. Heute sind die <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual Designsoftware und<br />

die Fertigung durch <strong>Straumann</strong> validiert und miteinander kompatibel. Es fängt mit der<br />

strengen Entwurfskontrolle in der Designsoftware an – <strong>Straumann</strong> bietet höchst zuver-<br />

lässige Restaurationen in <strong>Straumann</strong>-Qualität und mit dem von <strong>Straumann</strong> bekannten<br />

Service.<br />

kurzum, worin sehen sie die hauptvorteile?<br />

Ich würde gerne drei gute Gründe nennen. Erstens, mehr Flexibilität und bessere<br />

Konnektivität, da der geschaffene Standard zu einem höheren Maß an Flexibilität<br />

im gesamten digitalen Workflow für die Herstellung prothetischer Versorgungen<br />

führt und Verbindungen zu mehreren Datenquellen ermöglicht. Es gibt zahlreiche<br />

Herstellungsoptionen, die die Behandlungsflexibilität bieten, die sich Kunden wün-<br />

schen. Zweitens, geringere Investitionskosten: Die Investition in Standardsoftware,<br />

hinter der mehrere starke Partner stehen, ist die richtige Antwort auf technologische<br />

Veralterung. Sie ermöglicht es, an erstklassigen Entwicklungen teilzunehmen, die<br />

die Dentalbranche in Zukunft anbieten werden muss. Schließlich ist es auch die<br />

Fähigkeit, sich durch digitale Kompetenzen und die Möglichkeit, die Qualität und<br />

Effektivität des prothetischen Ergebnisses zu verbessern, zu differenzieren.<br />

digitale implantologie<br />

STARGET 3 I 11<br />

15


16<br />

Dr. Sandro Matter<br />

STARGET 3 I 11<br />

Executive Vice President & Head of Global Products,<br />

ist Geschäftsleitungsmitglied der Institut <strong>Straumann</strong> AG<br />

in Basel, hat einen Masterabschluss in Chemie der<br />

ETH Zürich/Schweiz und promovierte dort in Werk-<br />

stoffwissenschaften.<br />

digitale implantologie<br />

bietet die digitalisierung allen dentalfachleuten vorteile?<br />

Auf jeden Fall. Die zahnmedizinischen Bedürfnisse werden durch digitale Arbeitsab-<br />

läufe für Implantologie und Prothetik erfüllt. In einer Umfrage, in der Zahnärzte über<br />

die Vorteile und Chancen der Digitalisierung befragt wurden, wurden verschiedene<br />

Aspekte beurteilt und eingestuft. Ganz oben standen „Höhere Qualität und Präzision“,<br />

gefolgt von „Schnellerer Arbeitsablauf“, „Höhere Kosteneffektivität“, „Bessere Ästhetik“.<br />

Wie vollständig ist der aktuelle digitale arbeitsablauf des „digital solutions“<br />

portfolios?<br />

Ich würde sagen, dass unser Unternehmen bereits den kompletten digitalen Ar-<br />

beitsablauf anbietet, vor allem bei der intraoralen Abdrucknahme, den Scannern<br />

und Fräszentren mit einem sehr breiten Angebot an Teilen in verschiedenen Materi-<br />

alien. Wir haben auch die coDiagnostiX ® Software eingeführt, bei der das digitale<br />

Modell auf dem Bildschirm genau die gleiche Konfiguration hat wie das analoge<br />

Modell; das heißt, die Scanschablone kann bei Bedarf zur Bohrschablone umge-<br />

arbeitet werden. Bei Implantatrestaurationen wird das eine große Rolle spielen,<br />

denn das bedeutet, dass der Arbeitsablauf nicht nur bei zahngetragenen Restaura-<br />

tionen, sondern auch bei implantatgetragenen Restaurationen volldigital ist.<br />

Welchen ausblick gibt straumann auf die Zukunft der digitalen Zahnmedizin?<br />

Ich persönlich glaube, dass Kunden ein Produkt kaufen, weil es effizienter ist<br />

und es ihnen einen Wert bietet, den sie zu schätzen wissen. Sie wollen höhere<br />

Präzision und weniger nachbearbeitungen von Kronen oder viele andere klini-<br />

sche Vorteile. Heute bietet <strong>Straumann</strong> die Software coDiagnostiX ® für die prä-<br />

operative Planung und <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual für CAD-gefertigte protheti-<br />

sche Versorgungen an. Mittel- und langfristig ist eine integrierte Softwarelösung<br />

beabsichtigt, deren verschiedene Elemente von Labor und Zahnarzt direkt ver-<br />

wendet werden. Ziel von <strong>Straumann</strong> ist es, den Arbeitsablauf so schlank, prak-<br />

tisch und benutzerfreundlich wie nur möglich zu machen, bei dem das Produkt<br />

von <strong>Straumann</strong> nicht nur nach der Qualität der eingesetzten definitiven Restau-<br />

ration beurteilt werden soll, sondern auch nach dem eingesetzten Verfahren.<br />

Windows ist eine eingetragene Marke der Microsoft Corporation in den USA und anderen Ländern.<br />

DWOS ® ist eine eingetragene Marke von Dental Wings Inc., Kanada.


digitale implantologie<br />

STARGET 3 I 11<br />

Eine Welt neuer Möglichkeiten. Ziel von <strong>Straumann</strong> ist es, den Arbeitsablauf<br />

so schlank, praktisch und benutzerfreundlich wie nur möglich zu machen, bei<br />

dem das Produkt von <strong>Straumann</strong> nicht nur nach der Qualität der eingesetzten<br />

definitiven Restauration beurteilt werden soll, sondern auch nach dem ein-<br />

gesetzten Verfahren. Wenden Sie sich bitte an den für Sie zuständigen Ver-<br />

triebsmitarbeiter, um weitere Informationen über <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital<br />

Solutions und CARES ® 7.0 zu erhalten.<br />

17


18<br />

STARGET 3 I 11<br />

digitAler workFlow<br />

nahtlos verbunden mit <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />

Digital Solutions<br />

1. MeHrere dAtenquellen 2. StrAuMAnn ® cAreS ® viSuAl konStruktion<br />

Chirurgische Planung<br />

Digitale Abdrucknahme<br />

Scan des Meistermodells <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />

Ein digitaler Workflow zu Tausenden von Scannern<br />

<strong>Straumann</strong> hat zusammen mit 3M ESPE einen gestrafften<br />

digitalen Workflow eingeführt, der den Lava C.O.S. 1 intra-<br />

oralen Scanner mit der Plattform <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital<br />

Solutions verbindet. Parallel zum CADEnT iTero ® intraoralen<br />

Scanner können Zahnärzte, die den Lava C.O.S. Scanner<br />

verwenden, jetzt digitale Scandaten der oralen Patienten-<br />

geometrie an das Dentallabor übertragen, das mit dem<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® System arbeitet. Die CARES ® -Plattform<br />

bietet nahtlose Konnektivität zu Tausenden von Scannern in<br />

Zahnarztpraxen auf der ganzen Welt.<br />

1 Nur für <strong>Straumann</strong> ® CARES Abutments<br />

digitale implantologie<br />

Scan CS2<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual<br />

CARES ® 7.0: die offenen Standard-Softwareplattform<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual 7.0 bietet eine breite Palette<br />

von Vorteilen: die Vorteile eines flexiblen, offenen Software-<br />

standards – durch den DWOS-Softwarekern – sowie die<br />

Qualität und Vorhersagbarkeit des validierten Workflows<br />

von <strong>Straumann</strong> ® CARES ® – durch spezielle <strong>Straumann</strong>-<br />

Softwareanwendungen. Angetrieben von den kombinierten<br />

Ressourcen der Partner strebt die CARES ® -Plattform nach der<br />

führenden Rolle in der Zahnheilkunde und liefert Ihnen den<br />

Zugang zu künftigen hochklassigen Entwicklungen der digi-<br />

talen Dentalbranche.


3. vielzAHl von FertigungSoptionen 4. vielzAHl von protHetikoptionen<br />

VAlidieRTe STRAumAnn ARBeiTSABläufe HoHe QuAliTäT deR ReSTAuRATionen<br />

<strong>Straumann</strong> Fräszentren<br />

exTeRne ARBeiTSABläufe<br />

Via Open STL-Dateiformat<br />

<strong>Straumann</strong> Fräszentren: Spezialisten für Prothetik<br />

<strong>Straumann</strong> verfügt über ein starkes und langjähriges Fachwis-<br />

sen in der CADCAM-Fertigung prothetischer Versorgungen<br />

mit Präzision und Qualität nach Industriestandard. Die hohe<br />

Zuverlässigkeit dieser Restaurationen basiert auf der Strate-<br />

gie von <strong>Straumann</strong>, mit validierter Konstruktionssoftware und<br />

Fertigung zu arbeiten, die miteinander kompatibel sind. Über<br />

die <strong>Straumann</strong> Fräszentren wird Konstruktionsfachwissen als<br />

Service für komplexe Restaurationen wie etwa verschraubte<br />

Stege und Brücken sowie als Scanservice für individualisierte<br />

Sekundärteile 1 angeboten.<br />

STARGET 3 I 11<br />

Für moderne Implantat- und restaurative Zahnheilkunde:<br />

Individualisierte <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Sekundärteile (Ti, ZrO 2 ),<br />

Individualisierte <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Variobase-Kappen (ZrO 2 ),<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® verschraubte Stege und Brücken (CoCr, Ti)<br />

Kappen, Kronen und Brücken, Inlays, Onlays und Veneers<br />

Resin Nano Ceramic:<br />

3M ESPE Lava Ultimate Restorative<br />

Keramik: zerion ® (ZrO 2 ), IPS e.max ® CAD, IPS Empress ® CAD,<br />

VITA Mark II, VITA TriLuxe<br />

Metalle: ticon ® (Ti), coron ® , (CoCr)<br />

Kunststoffe: Polyamid, polycon ® ae, polycon ® cast 2<br />

Ein führendes Materialangebot und Anwendungs-<br />

spektrum<br />

Das Portfolio von <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions bie-<br />

tet eine führende Palette von CADCAM-Materialien und<br />

-anwendungen – entsprechend Ihren Bedürfnissen, die An-<br />

sprüche Ihrer Kunden zu befriedigen und kosteneffektiv zu<br />

arbeiten, ohne Kompromisse bei der Qualität: von Einzel-<br />

zahnversorgungen bis hin zu 16-gliedrigen Brücken und von<br />

allseits bekannten bis hin zu innovativen Materialien wie<br />

dem neuen 3M ESPE Lava Ultimate Restorative (siehe<br />

s. 40).<br />

1 Nur in Deutschland erhältlich. 2 ausbrennbares Kunstharz, nicht für klinische Verwendung<br />

digitale implantologie<br />

IPS Empress ® and IPS e.max ® sind eingetragene Marken der Ivoclar Vivadent AG, Liechtenstein. 3M, ESPE und Lava sind Marken von 3M oder 3M ESPE<br />

AG. In Kanada unter Lizenz verwendet.<br />

19


20 STARGET 3 I 11 digitale implantologie<br />

dwoS ® StAndArd<br />

Ein großer Schritt für die digitale Zahnmedizin<br />

Mit dem Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an Dental<br />

Wings Inc. unterstreicht <strong>Straumann</strong> die Absicht, im Den-<br />

talbereich einen offenen Softwarestandard zu etablieren.<br />

Ziel dieses Engagements ist es, Prozesse in zahnmedizi-<br />

nischen Labors und Zahnarztpraxen durch einen offenen<br />

und einheitlichen Softwarestandard deutlich einfacher<br />

und damit kosten- sowie zeitsparender zu gestalten.<br />

An der Internationalen Dentalschau 2011 (IDS) im März<br />

dieses Jahres gab <strong>Straumann</strong> bekannt, dass es sich mit den<br />

Partnern Dental Wings und 3M ESPE zu einem Konsortium<br />

zusammengeschlossen hat. Ziel dieser Partnerschaft ist es,<br />

einen globalen Standard für die digitale Zahnmedizin zu<br />

entwickeln. Die Initiative soll zu einer größeren Flexibilität,<br />

Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit von Softwarelösungen<br />

führen und, als Folge davon, Zeit- und Investitionskosten re-<br />

duzieren und Produktivitätsfortschritte ermöglichen.<br />

Hoher Standardisierungsbedarf in der Branche<br />

Heute müssen sich die Zahnärzte und Zahnlabore in einem<br />

komplexen Umfeld mit immer mehr Systemen zurechtfinden.<br />

Dies lähmt die Investitionsbereitschaft und schmälert Wachs-<br />

tumschancen. Die Schaffung eines offenen Softwarestan-<br />

dards könnte in diesem Zusammenhang Abhilfe schaffen; es<br />

wird erwartet, dass dies der Digitalisierung des Dentalmarkts<br />

wesentliche Impulse liefern könnte.<br />

Minderheitsbeteiligung an Dental Wings<br />

Im Juli 2011 gab <strong>Straumann</strong> bekannt, eine Minderheitsbetei-<br />

ligung von 30 % an dem Unternehmen Dental Wings Inc. er-<br />

worben zu haben. Dental Wings mit Hauptsitz im kanadischen<br />

Montréal hat sich als führender Systementwickler in der digita-<br />

len Zahnheilkunde etabliert. Das privat gehaltene Unternehmen<br />

ist auf die Entwicklung von Konstruktions- und Fertigungssoft-<br />

ware sowie die Produktion von 3D-Scannern spezialisiert. Auf-<br />

grund der Beteiligung ist <strong>Straumann</strong> nun auch im Verwaltungsrat<br />

von Dental Wings vertreten.<br />

Bündelung von Ressourcen als Entwicklungsschub<br />

Mit der weiteren Verbreitung digitaler Lösungen werden die<br />

Anforderungen an die Software steigen. Die für Weiterent-<br />

wicklungen notwendigen finanziellen Mittel werden von sich<br />

konkurrierenden Unternehmen für individuelle Systeme ver-<br />

wendet, die jedoch oft demselben Zweck dienen. Gebündel-<br />

te Ressourcen mehrerer Partner dürften daher deutlich mehr<br />

erreichen als Unternehmen im Alleingang. Angesichts dessen<br />

besitzt DWOS ® das Potenzial, die führende Softwareplatt-<br />

form auf diesem Gebiet zu werden.<br />

„Zusammen mit Dental Wings und 3M ESPE laden<br />

wir Interessierte ein, bei der künftigen Ausgestal-<br />

tung der Plattform mitzuwirken.” Beat Spalinger,<br />

CEO der Institut <strong>Straumann</strong> AG<br />

Die Tür steht offen<br />

Diese Investition in Dental Wings unterstreicht das Engage-<br />

ment, das <strong>Straumann</strong> zur Standardisierung in der Dentalbran-<br />

che einbringen will. Dazu erläutert Beat Spalinger, CEO von<br />

<strong>Straumann</strong>: „Dental Wings zählt branchenweit zu den wohl<br />

qualifiziertesten Unternehmen, um eine solche Initiative voran-


zutreiben. Die DWOS ® -Plattform überzeugt mit ihrer Funktionalität, Einfachheit und<br />

Benutzerfreundlichkeit. Gleichzeitig bietet sie den Herstellern eine gemeinsame<br />

Plattform, welche sie benötigen, um Systeme zu öffnen und neue Geschäftschan-<br />

cen wahrnehmen zu können. Zusammen mit Dental Wings und 3M ESPE laden wir<br />

Interessierte ein, bei der künftigen Ausgestaltung der Plattform mitzuwirken – sei es<br />

mittels Beteiligung oder als Lizenznehmer von DWOS ® .”<br />

digitale implantologie<br />

STARGET 3 I 11<br />

21


22<br />

STARGET 3 I 11<br />

interview<br />

digitale implantologie<br />

Scannen 2.0: die digitale Abdruckname mit iTero


Interview mit Michael Rynerson, Head of iTero Sales,<br />

zum iTero.<br />

Wie sehen sie die akzeptanz im markt für ein system wie<br />

itero?<br />

Das Interesse an der digitalen Abdrucknahme ist wirklich rie-<br />

sig. Ich erlebe dies besonders deutlich auf den einschlägigen<br />

Fachkongressen, an denen das System in entsprechenden<br />

Live-Demos präsentiert wird. Das iTero System mit seiner<br />

hochentwickelten 3D-Technologie hat sich in den USA eine<br />

führende Position erkämpft. Jetzt sehen wir auch hier in<br />

Europa ein breites Interesse bei Zahnärzten und auch bei<br />

Zahnlaboren. Es gibt viele gute Gründe, sich für iTero zu<br />

entscheiden: Anwenderfreundlichkeit, Präzision und Effizienz<br />

– auch in Bezug auf Zeit und Kosten. Eine Emotion, die dabei<br />

sicherlich auch eine Rolle spielt, ist die Begeisterung für eine<br />

wirklich neue und gute Technologie.<br />

Welchen stellenwert hat itero im portfolio von straumann?<br />

Intra-orales Scannen ist ein integraler Bestandteil unseres di-<br />

gitalen Portfolios. Unser Fokus liegt dabei auf Lösungen, die<br />

es unseren Kunden ermöglichen, ihren Patienten die bestmög-<br />

liche auf dem Markt verfügbare Versorgung anzubieten. Die<br />

Vorteile des iTero machen intraorales Scannen zur wichti-<br />

gen Schlüsseltechnologie in der Zahnmedizin, und somit für<br />

alle dentalen Fachgruppen interessant.<br />

gibt es neuigkeiten speziell für implantologen?<br />

<strong>Straumann</strong> bietet als innovative Firma bereits einen komplett<br />

digitalen Workflow vom intraoralen Scan bis zur Implantat-<br />

prothetik an. Wir sprechen hier vom individualisierbaren Se-<br />

kundärteil oder <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Copings und Kronen.<br />

Hier geht <strong>Straumann</strong> – ganz dem Motto unseres digitalen<br />

STARGET 3 I 11<br />

Portfolios, „Seamless Connections“, entsprechend – gemein-<br />

sam mit den Kunden den nächsten Schritt. Der neue, digitale<br />

Workflow ist die Grundlage für eine Erhöhung von Effizienz<br />

und Qualität und erleichtert die Kooperation zwischen Chi-<br />

rurgen, Zahnärzten und Dentallaboren deutlich. Wir sehen<br />

hier durch die Digitalisierung einen ganz klaren und echten<br />

Mehrwert für unsere Kunden.<br />

„Das Labor wird als digitaler Kompetenzträger<br />

ein wichtiger Ansprechpartner für den Zahnarzt.“<br />

Michael Rynerson<br />

können sie den digitalen Workflow für implantate im detail<br />

erläutern?<br />

nach der Erholungszeit wird ein sogenannter „Scanbody“<br />

auf das Implantat geschraubt. Der Zahnarzt kann den Scan-<br />

body und die nachbarzähne hintereinander scannen und<br />

sich dann direkt am Bildschirm überzeugen, ob der Abdruck<br />

vollständig ist. nachbesserungen können an dieser Stelle so-<br />

fort erfolgen. Der Scanbody liefert im Scan die notwendigen<br />

Daten zur Position des Implantates. Danach werden die Da-<br />

ten zum Labor geschickt. Mit Hilfe unserer Designsoftware<br />

wird jetzt das Customized <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Abutment<br />

entworfen. Das Labor schickt die Daten dann für die Produk-<br />

tion wie gewohnt zu <strong>Straumann</strong>. Die fertige Versorgung wird<br />

dann vom Zahnarzt eingesetzt<br />

inwiefern gehören auch dentallabore zur Zielgruppe von<br />

itero?<br />

digitale implantologie<br />

Moderne Dentallabore sind in den meisten Fällen bereits heute<br />

schon eigentliche Kompetenzträger für digitale Technologie –<br />

23


24<br />

STARGET 3 I 11<br />

CADCAM ist hier schon lange ein Topthema. Damit wird das<br />

Labor als digitaler Kompetenzträger ein wichtiger Ansprech-<br />

partner für den Zahnarzt. Somit eröffnet das iTero-System<br />

auch hier neue Dienstleistungsmöglichkeiten für das Labor. Das<br />

ist besonders wertvoll, wenn Zusammenarbeit über die Vernet-<br />

zung im intraoralen Workflow eng miteinander verzahnt wird.<br />

gibt es weitere möglichkeiten für itero im digitalen Work-<br />

flow?<br />

digitale implantologie<br />

Wir sind daran, die verschiedenen Workflows zusammen-<br />

zubringen und optimal aufeinander abzustimmen. So führt<br />

unsere chirurgische Planungssoftware, das <strong>Straumann</strong> ® Gui-<br />

ded Surgery System, die Informationen aus DVT und CT der<br />

Knochensituation zu einem 3D-Bild für die Implantatplanung<br />

zusammen. Wir können bereits heute solche Datensätze mit<br />

den Informationen aus dem intra-oralen Scannen zusammen-<br />

bringen und die Knochen-, Weichgewebe- und Zahnsituation<br />

genauer dokumentieren. Das ermöglicht eine bessere und<br />

exaktere chirurgische sowie prothetische Planung.<br />

Cadent, der hersteller von itero gehört seit april dieses<br />

Jahres zu align technology. Wie ist dies zu bewerten?<br />

Align Technology ist ein Schwergewicht in der Dentalindus-<br />

trie und hat mit Invisalign ein sehr bekanntes und weitver-<br />

breitetes Produkt im Portfolio. Dieses Unternehmen versteht<br />

genau, was es heißt, digital zu arbeiten und was Zahnärzte<br />

und Zahntechniker in diesem Zusammenhang für Bedürfnisse<br />

haben. <strong>Straumann</strong> ist exklusiver Vertriebspartner für iTero in<br />

Europa und seit Februar dieses Jahres auch offizieller iTero-<br />

Vertriebspartner in nordamerika – und als solcher sind wir<br />

einer der engsten und wichtigsten Partner von Align. Die bis-<br />

herige Zusammenarbeit hat uns überzeugt und wir setzen die<br />

Partnerschaft mit großer Freude fort. Sowohl <strong>Straumann</strong> als<br />

auch Align haben ihre Kunden darüber informiert, dass sich<br />

für sie nichts ändert. Insgesamt kann man sagen, dass iTero<br />

so weiter an Ressourcen und Stärke gewinnt – somit gute<br />

nachrichten für bestehende und neue Kunden.<br />

orthocAd<br />

iTero und OrthoCAD sind die ideale Ergänzung zum<br />

Invisalign-System. Mit diesem Tool und iTero können<br />

Zahnärzte oder Kieferorthopäden ihre Zahnabformun-<br />

gen digitalisieren und anschließend die Soll-Situation<br />

planen. In 3D bewegen sie Zähne zu neuen Positionen<br />

und können auf diese Weise besser vorhersagen, welche<br />

aus Platzgründen entfernt werden sollten. Ist die perfekte<br />

Zahnsituation dargestellt, erleichtert eine digitale Bracket-<br />

Bibliothek – die fast alle gängigen Herstellertypen um-<br />

fasst – das Setzen der Brackets auf die Zähne. Die<br />

Software berechnet genau, wo die Brackets installiert<br />

werden müssen. Ist die Planung abgeschlossen, kann<br />

jeder selbst entscheiden, ob er manuell oder digital wei-<br />

terarbeitet. Wer sich für den digitalen Weg entscheidet,<br />

erhält eine Schiene, welche die Brackets in der Anfangs-<br />

position beinhaltet. Im Mund des Patienten befindet sich<br />

dadurch jedes Bracket bereits an der richtigen Stelle und<br />

kann mit Hilfe der Adhäsivtechnik angebracht werden.<br />

Zeitfaktor: ca. 20 Minuten – die dadurch wegfallende,<br />

lange Stuhlzeit rechnet sich nicht nur wirtschaftlich; auch<br />

der Patient empfindet die Behandlung oft als angeneh-<br />

mer als das konventionelle Vorgehen.<br />

align ist über invisalign sehr bekannt.<br />

Invisalign ist ein kieferorthopädisches Verfahren, das mittels<br />

Softwareplanung und einer Serie von unsichtbaren Schienen<br />

die Zähne über einen Zeitraum von 18 bis 24 Monaten von<br />

einer Ist- zu einer Soll-Position bewegt. Verfügt ein Zahnarzt


digitale implantologie<br />

STARGET 3 I 11<br />

25


26<br />

STARGET 3 I 11<br />

digitale implantologie<br />

oder Kieferorthopäde über iTero und OrthoCAD, eine Zusatzapplikation für den iTero-Scanner,<br />

kann er künftig auch den Invisalign-Prozess nutzen. Invisalign ist heute in sehr vielen Märkten verbrei-<br />

tet und besonders erfolgreich in den USA. Gerade in Ländern, in denen auch allgemeintätige Zahnärzte<br />

kieferorthopädische Behandlungen durchführen, ist das eine sehr interessante Sache. Es wird so für<br />

Zahnärzte leichter, in die KFO einzusteigen.<br />

Wie sieht ihrer meinung nach also die Zukunft aus?<br />

Für mich ist die Frage nicht, ob die Mehrheit der Zahnärzte ausschließlich mit Intraoral-Scannern arbeiten<br />

wird, sondern wann dies Realität sein wird. Wir haben alle eine ähnliche Wende in der Fotographie er-<br />

lebt. Wer benutzt heute noch eine negativfilm-Kamera? Auch die modernen und beliebten Smartphones<br />

sind ein gutes Beispiel. iTero ist hier vergleichbar mit einem Smartphone der neuesten Generation. Der<br />

effektive nutzwert hängt auch in unserem Fall von der Bereitstellung und kontinuierlichen Verbesserung<br />

der Softwareapplikationen ab. Die Hardware selbst muss hingegen nicht ständig erneuert werden.<br />

iTero ist gewissermaßen eine sehr präzise, digitale 3D-Kamera, mit der der Zahnarzt heute schon<br />

eine breite Vielfalt von Indikationen abdecken kann. Durch künftige Weiterentwicklungen der Software<br />

wird laufend neuer Mehrwert generiert. Kurzum: Wenn sich heute jemand einen iTero-Scanner kauft,<br />

braucht er keine Angst zu haben, dass dieser in zwei Jahren veraltet sein wird. Obwohl das System<br />

jetzt schon einen hohen Mehrwert schafft, fangen wir erst jetzt wirklich an, mit dieser Technologie zu<br />

arbeiten – das Entwicklungspotenzial für die nächsten Jahre ist enorm. So könnten in Zukunft bei der<br />

Erstaufnahme eines Patienten und im späteren Verlauf 3D-„Schnappschüsse“ gemacht werden. Damit<br />

dokumentieren Zahnärzte Zahnsituationen nicht nur digital, sondern können künftige Entwicklungen im<br />

Mund des Patienten besser abschätzen. Heute ist die Zahnheilkunde in vielen Fällen sehr reaktiv – mit<br />

digitalen Werkzeugen sind Dentalfachleute in der Lage, proaktiver zu werden.<br />

intrA-orAl ScAn viA itero<br />

Der hochmoderne Intraoral-Scanner iTero nutzt die parallelkonfokale 3D-Bildgebung und ist damit im<br />

Gegensatz zur Triangulation 100 % puderfrei und autofokal. Beide Eigenschaften erlauben dem Zahn-<br />

arzt, den Scan-Kopf direkt auf die Zähne zu setzen. Das sorgt für stabiles Handling sowie hohe Genauig-<br />

keit und ist oft angenehmer für den Patienten als auf konventionelle Weise. Wie ein navigationsgerät<br />

führt iTero den Behandler von Zahn zu Zahn. Dabei ist das System nicht nur sehr einfach zu bedienen,<br />

sondern begeistert den Patienten, denn er kann jeden einzelnen Schritt am Bildschirm verfolgen.


der intrAorAle workFlow<br />

digitale implantologie<br />

Der digitale Workflow von <strong>Straumann</strong> für implantat-<br />

STARGET 3 I 11<br />

gestützte Versorgungen: Entwickelt für einen einfachen,<br />

genauen und effizienten Arbeitsablauf<br />

Der herkömmliche prothetische Workflow mit traditioneller Abdrucknahme sowie Einsatz von Guss- und<br />

Aufwachstechniken kann durch menschliche Fehler Inkonsistenzen bei der Abformungsqualität verursa-<br />

chen. Dies kann wiederum zu mangelhaften klinischen und ästhetischen Ergebnissen sowie zeitraubenden<br />

Anpassungen während der Einpassung führen. Eine Digitalisierung dieser Prozesse kann die Situation<br />

sowohl aus beruflicher als auch geschäftlicher Perspektive verbessern.<br />

Von der Intraoralaufnahme bis zur endgültigen Versorgung<br />

<strong>Straumann</strong> hat einen neuen, einzigartigen und umfassenden digitalen Workflow für die Handhabung<br />

implantatgestützter Versorgungen entwickelt. Beginnend mit einer Intraoralaufnahme des Implantatbetts<br />

sind die individuell gefertigten <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Sekundärteile oder vollanatomischen Kronen so ent-<br />

worfen, dass sie genaue Ergebnisse garantieren und gleichzeitig – durch das umfassende Restaurations-<br />

verfahren – Zeit und Kosten sparen. Dieser digitale Workflow für Implantatversorgungen eliminiert lästige<br />

und zeitraubende manuelle Schritte – sowohl in der zahnärztlichen Praxis als auch im Labor. Digitale<br />

Abformungen ermöglichen eine sofortige Qualitätskontrolle durch den Zahnarzt, so dass nur hochwertige<br />

Abformungen an das Labor geschickt werden. Der Workflow trägt daher dazu bei, erneute Abformungen<br />

gänzlich zu vermeiden bzw. deren Häufigkeit zu verringern, so dass stets sichergestellt ist, dass Termine<br />

zum Einpassen aufgrund der guten Okklusion und Kontaktpunkte der Versorgung effizient verlaufen.<br />

27


28<br />

STARGET 3 I 11<br />

zAHnArzt<br />

Scannen Sie den Scankörper mit dem<br />

iTero intraoralen Scanner direkt auf dem<br />

Implantat und senden Sie die digitalen<br />

Daten an Ihr Partnerlabor.<br />

lAbor<br />

Entwerfen Sie das individualisierte<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Sekundärteil in der<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual Software<br />

und senden Sie die Daten zur Fertigung<br />

an das <strong>Straumann</strong> Fräszentrum.<br />

lAbor<br />

Finalisieren Sie die Restauration mit dem<br />

hochpräzisen <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Se kun -<br />

därteil, dem iTero Modell, dem Strau-<br />

mann ® repositionierbaren Manipulierim-<br />

plantat und der vollanatomischen Krone.<br />

zAHnArzt<br />

Versorgen Sie den Patienten mit einer<br />

qualitativ hochwertigen individuellen<br />

Res tauration für optimale Funktion und<br />

Ästhetik.<br />

digitale implantologie


digitale implantologie<br />

STARGET 3 I 11<br />

29


30<br />

STARGET 3 I 11<br />

digitale implantologie<br />

interview Mit riccArdo Miglioli<br />

„Der Wechsel von der konventionellen zur digitalen<br />

Abformung ist nur noch eine Frage der Zeit“


Interview mit Riccardo Miglioli über seine Erfahrungen mit der digitalen Ab-<br />

formung und dem iTero System.<br />

Welchen stellenwert hat der einsatz digitaler technologien bei der Zahnbehand-<br />

lung heute?<br />

Wohin führt die Zukunft? Ich denke, die digitale Welt ist in jeder Branche Reali-<br />

tät geworden; sie vereinfacht die berufliche Tätigkeit und macht viele Vorgänge<br />

einfacher, effizienter, sicherer und leichter reproduzierbar. Man nehme nur als<br />

Beispiel Fortbildungslehrgänge. Vor 10 Jahren benutzten wir stapelweise Folien,<br />

um Fälle vorzustellen. Heute bestimmen 4 cm lange USB-Sticks unser Berufsleben.<br />

Man muss sich nur in einem Krankenhaus umschauen, um festzustellen, dass wir<br />

uns auf einem Weg der Modernisierung und Vereinfachung befinden, der unglaub-<br />

liche Möglichkeiten bietet. Heute können wir dem Patienten durch den Einsatz von<br />

Technologien wie CAT, Magnetresonanztomografie direkt am Bildschirm und unter<br />

Verwendung von Bildverwaltungsprogrammen schnellere und präzisere Diagnosen<br />

bieten. Zahnärzten stehen eine Reihe von Anwendungen zur Verfügung. Im Den-<br />

talbereich spielt die digitale Technologie eine zunehmend wichtige – ich würde<br />

sogar sagen, eine ganz entscheidende Rolle. Heutzutage ist in unseren Praxen<br />

alles digital: von der RVG und Orthopantomografie bis hin zur elektronischen<br />

Datenspeicherung und Bildspeicherung in Archiven. Dank iTero sind auch Abfor-<br />

mungen digital geworden. Das Potenzial dieser Technologie ist unvorstellbar. Was<br />

uns vor zehn Jahren wie ein Traum vorkam, ist jetzt Realität geworden – so zum<br />

Beispiel die Möglichkeit, verschiedene Technologien wie digitale Abformungen,<br />

3D-Simulationsprogramme, geführte Chirurgie, CADCAM-Lösungen und die 3D-<br />

Reproduktion des Gesichts des Patienten miteinander zu verbinden. Insbesondere<br />

ist es durch die 3D-Reproduktion der Anatomie des Patienten möglich geworden,<br />

dem Patienten auf einfache Weise die verschiedenen Behandlungsschritte im Vor-<br />

aus zu erklären – das kann doch nur positiv sein!<br />

Wie haben sich die arbeitsmethoden allgemein geändert?<br />

Unsere Arbeit ist einfacher und Technologie gehört zunehmend auch zu unserer<br />

Ausbildung dazu und wird dadurch ganz selbstverständlich. Der entscheidende<br />

Unterschied liegt also nicht in der Technologie, sondern zum Glück im Können des<br />

Zahnarztes.<br />

digitale implantologie<br />

Dr. Riccardo Miglioli<br />

STARGET 3 I 11<br />

Studium der Odontostomatologie (Universität novi<br />

Sad/Jugoslawien, 1999) sowie der Zahnmedizin<br />

und zahnärztlichen Prothetik (Universität Brescia/<br />

Italien, 2008). Derzeitige Tätigkeit am Ambulatorio<br />

Odontoiatrico Marteo S.r.l. in Castelverde/Italien,<br />

wo er für Chirurgie, Prothetik und Parodontologie<br />

verantwortlich ist.<br />

31


32<br />

STARGET 3 I 11<br />

Welche rolle spielt aus dieser sicht die digitale abformung?<br />

Digitale Abformungen stellen einen wichtigen Wendepunkt<br />

dar; ihre Vorteile sind leicht zu verstehen: höherer Komfort für<br />

den Patienten, Reproduzierbarkeit der Abformung und Res-<br />

tauration, Archivierung, sofortige Kontrolle und Korrektur. Ich<br />

halte digitale Abformungen für ein Schlüsselmerkmal der neu-<br />

en digitalen Ära. Heute haben wir in unserer Praxis für jeden<br />

Patienten einen vollständigen Daten- und Bilddatensatz. Die<br />

gesamte zahnmedizinische Vorgeschichte des Patienten ist<br />

per Mausklick abrufbar.<br />

Wie haben sie vom intraoralen scansystem itero gehört?<br />

Ich habe über das Vertriebsnetz von <strong>Straumann</strong>, zu dem ich<br />

gute Beziehungen habe, und über den Zahntechniker, mit<br />

dem ich arbeite, von digitalen Abformungen gehört.<br />

Was war für die Wahl dieses systems ausschlaggebend?<br />

Die Firma <strong>Straumann</strong>.<br />

Welche absicht hatten sie beim kauf und wieweit ist ihnen<br />

diese absicht gelungen?<br />

Meine Absicht war immer, dem Patienten die bestmöglichen<br />

Lösungen anzubieten, da mir die besten Technologien zur<br />

Verfügung stehen. Ich glaube, dass der Patient bei unterneh-<br />

merischen Entscheidungen im Mittelpunkt steht – durch eine<br />

Kosten-nutzen-Analyse, verbesserte Leistung und standardi-<br />

sierte Ergebnisse.<br />

Welche behandlungsvorteile haben sie festgestellt, seitdem<br />

sie mit dem intraoralen scanner arbeiten?<br />

Es gibt viele Vorteile im Vergleich zur herkömmlichen Ab-<br />

drucknahme: höherer Komfort für den Patienten, sofortige<br />

Beurteilung und Korrektur, Reproduzierbarkeit, Speicherung,<br />

Abbildung der Analyse.<br />

digitale implantologie<br />

Wenn wir die gesamte behandlung von der abdrucknahme<br />

bis zum einsetzen der restauration betrachten, in welchen<br />

bereichen haben sie einsparungen erzielt?<br />

In den Bereichen Zeit, Umweltschutz, Platz, Organisation,<br />

Kontrolle und daher auch beim Geld.<br />

Wie hat itero ihnen geholfen, sich geschäftlich weiterzu-<br />

entwickeln?<br />

Das ist eine Form des indirekten Marketings. Die Patienten<br />

selbst fragen jetzt nach dieser Technologie. Das ist ein wich-<br />

tiges Zeichen.<br />

Wie reagieren die patienten?<br />

Die Patienten sind zufrieden. Vor allem junge Menschen, die<br />

sich für diese Technologie interessieren – sie sind verblüfft<br />

über die Anwendungsmöglichkeiten. Überraschenderweise<br />

wissen selbst die nicht mehr ganz so Jungen die Technologie<br />

zu schätzen und interessieren sich dafür.<br />

nehmen sie sich normalerweise Zeit, um die technik vor und<br />

während ihres einsatzes zu erklären?<br />

Ja, ich nehme mir immer Zeit, um dem Patienten die Technik zu er-<br />

klären. Zwangsläufig überträgt sich meine Begeisterung auf den<br />

Patienten. Die Wirkung ist immer groß und die Ergebnisse sind<br />

erfreulich, weil der Patient begeistert ist. Außerdem kann ich die<br />

Qualität der Abformung während der Behandlungssitzung über-<br />

prüfen und gegebenenfalls wiederholen, ohne den Patienten zu<br />

bitten, noch einmal in die Praxis zu kommen. Das spart sowohl<br />

dem Patienten als auch mir Zeit, und der Patient ist zufrieden.<br />

Wie hat ihr team den scanner angenommen?<br />

Die Mitarbeiter haben das Verfahren mit großer Begeiste-<br />

rung angenommen, besonders der Bestellvorgang und seine<br />

Benutzerfreundlichkeit kommen bei ihnen gut an. Ich habe


Glück, dass ich mit einem hoch motivierten Team arbeiten<br />

kann; so ist alles viel leichter.<br />

könnten sie etwas zur anlernzeit sagen, die erforderlich<br />

war, um die gewünschten ergebnisse zu erzielen?<br />

Die Lernkurve ist relativ steil. Wie immer kommt es darauf an,<br />

ob man mit ganzem Herzen und Enthusiasmus bei der Sache ist<br />

und ob man wirklich etwas lernen will. Alles ist relativ. Mir hat<br />

ein Monat gereicht.<br />

Wie hat sich ihre partnerschaft mit dem dentallabor geändert,<br />

seitdem sie mit dem intraoralen scansystem arbeiten?<br />

Unsere Partnerschaft hat sich gefestigt, bereichert und weiter<br />

entwickelt.<br />

digitale implantologie<br />

STARGET 3 I 11<br />

sie können also sagen, dass itero sie bei ihrer täglichen<br />

arbeit unterstützt?<br />

Das System iTero hat viele Aspekte unserer täglichen Arbeit<br />

vereinfacht. Man muss nur einmal ein manuell erstelltes Gips-<br />

modell aus einer konventionellen Abformung mit dem Bild auf<br />

meinem Bildschirm und dem mir zugesandten Modell (die kalt<br />

gefräste Restauration) vergleichen. Ich glaube, der Wechsel<br />

von herkömmlichen zu digitalen Abformungen ist nur noch<br />

eine Frage der Zeit. Die Zeit wird für jeden kommen: für mich<br />

ist sie hier und jetzt.<br />

Dr. Miglioli, wir danken Ihnen für dieses Interview.<br />

iTero ist eine Marke der Cadent Ltd. Corporation, Israel.<br />

33


34<br />

STARGET 3 I 11<br />

guerino pAolAntoni und Attilio SoMMellA<br />

Verfahrenstechnische Vorteile des digitalen Workflows –<br />

erläutert anhand eines Fallbeispiels mit hochästhetischer<br />

Rehabilitation<br />

Ausgangslage<br />

digitale implantologie<br />

Bei der 28-jährigen Patientin wurde drei Jahre vor der Unter-<br />

suchung in der Praxis des Autors eine festsitzende prothetische<br />

Rehabilitation des Oberkiefers von 13 bis 23 durchgeführt. Im<br />

Unterkiefer wurde die Rehabilitation von 42 bis 52 erweitert<br />

(abb. 1). Die Patientin wünschte sich eine verbesserte Ästhetik<br />

und Funktion. Die o. g. prothetischen Versorgungen hatten auf-<br />

grund ungenauer Ränder eine Entzündung des stützenden Paro-<br />

dontalgewebes verursacht, was zusätzlich einen Rückgang des<br />

Gingivalsaumes und ein Ödem der interdentalen Papille nach<br />

sich zog. Ferner waren Reste unzureichender endodontischer<br />

Therapien an den Zähnen im Unterkiefer zu erkennen. Auch<br />

war die ästhetische Qualität der Brücken aus Kunststoffkomposit<br />

unbefriedigend, da für die Herstellung der Prothese unzurei-<br />

chende Materialien verwendet worden waren.<br />

Behandlungsplan<br />

Der vorgeschlagene Behandlungsplan wurde von der Pati-<br />

entin akzeptiert und sah die folgenden Punkte vor: Ersetzung<br />

der vorhandenen prothetischen Restauration, um die iatro-<br />

genen ästhetisch-funktionalen Probleme zu beheben; erneu-<br />

te Präparation der Zahnstümpfe; Schaffung eines präzisen<br />

Gingivalsaumes und anschließende Wiederherstellung eines<br />

idealen Verhältnisses von Zahn und Parodont durch korrekte<br />

vorübergehende Unterfütterung der Versorgungen aus Kunst-<br />

stoffkomposit; endodontische Behandlung und Bleichung<br />

der Unterkieferstümpfe von 42 bis 32 und schließlich<br />

Rekonstruktion der prothetischen Kronen unter Verwendung<br />

von im Hinblick auf Ästhetik und Funktionalität geeignete<br />

Materialien.<br />

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />

Abb. 4 Abb. 5<br />

Abb. 6


Klinisches Verfahren<br />

Zunächst wurde eine Parodontaltherapie durchgeführt, die<br />

mehrere Sitzungen mit Scaling und Wurzelglättung sowie eine<br />

Compliance-Optimierung beinhaltete, um den Zustand des<br />

marginalen Parodonts zu verbessern und eine effektivere Mit-<br />

wirkung der Patientin sicherzustellen. Anschließend wurden die<br />

alten prothetischen Kronen (abb. 2 – 4) entfernt. nach genau-<br />

er klinischer Untersuchung wurde entschieden, die Entzündung<br />

des marginalen Parodonts verheilen zu lassen. Hierzu wurde<br />

einfach das korrekte Verhältnis von Zahn und Restauration zwi-<br />

schen der prothetischen Versorgung und den Zahnstümpfen<br />

wiederhergestellt. Die vorhandenen prothetischen Versorgun-<br />

gen hatten eine minimale Invasion des biologischen Gewe-<br />

bes im Bereich des Saumepithels in unmittelbarer nähe zur<br />

Krone verursacht. nach Platzierung eines Retraktionsfadens<br />

digitale implantologie<br />

Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9<br />

Abb. 10 Abb. 11<br />

Abb. 12<br />

STARGET 3 I 11<br />

auf dem Gingivasulkus wurden die Präparationen im Oberkie-<br />

fer durchgeführt. Im Unterkiefer wurden einige endodontische<br />

nachbehandlungen ausgeführt. Anschließend erfolgte die<br />

Bleichung und die Rekonstruktion der Stümpfe mit Kunststoff-<br />

komposit (abb. 5 – 7). Die Unterfütterung der provisorischen<br />

Versorgung (abb. 8) ist ein sehr wichtiger Schritt – und führt<br />

bei korrekter Ausführung zu einer signifikanten Verbesserung<br />

der parodontalen Gesundheit. nach einigen Wochen war<br />

das Ödem vollständig ausgeheilt und das Parodontalgewebe<br />

gesund und stabil. Erst an diesem Punkt konnten wir mit dem<br />

wahrscheinlich heikelsten Schritt des gesamten Rehabilitations-<br />

verfahrens fortfahren – der Abformung und Übermittlung der<br />

Daten an das Labor. neben anderen Vorteilen (siehe Schluss-<br />

folgerung) konnten wir mit Hilfe der ausgefeilten CADEnT<br />

iTero Technologie eine minimal invasive Abformung vorneh-<br />

35


36<br />

STARGET 3 I 11<br />

digitale implantologie<br />

men. Unserer Erfahrung wird eine Gingivarezession nach der<br />

endgültigen Abformung häufig dadurch verursacht, dass der<br />

Retraktionsfaden zu lange im Gingivasulkus gelassen wird. Für<br />

uns tritt dieses Phänomen deutlicher bei Fällen zu Tage, bei<br />

denen die Abformung einer größeren Anzahl an Zähnen er-<br />

forderlich ist oder wenn wir es mit dünnem und geschwungen<br />

geformtem Parodontalgewebe zu tun haben. Mit Hilfe des<br />

intraoralen Scanners iTero (der im Fotomodus arbeitet) konn-<br />

ten wir dieses Risiko umgehen. Wir können mit ihm einzelne<br />

Aufnahmen machen und andere Bilder jederzeit einbeziehen.<br />

Dies ermöglicht es uns, den Retraktionsfaden erst kurz vor<br />

der Abformung der Stümpfe einzubringen und ihn unmittelbar<br />

nach der Aufnahme wieder zu entfernen (abb. 9 – 13). nach<br />

der Digitalisierung (abb. 14) werden die entsprechenden Da-<br />

ten online an das Datenzentrum von CADEnT verschickt und<br />

dabei die gewünschte Art der Restauration angegeben. Das<br />

Datenzentrum von CADEnT verarbeitet die Daten und schickt<br />

sie an das Dentallabor zurück. Sobald die Daten freigege-<br />

ben sind, stehen sie für die Fertigung des Polyurethanmodells<br />

(abb. 15) zur Verfügung und werden an das <strong>Straumann</strong> Fräs-<br />

zentrum verschickt 1 .<br />

Prothetisches Verfahren<br />

Abb. 13 Abb. 14<br />

Abb. 15<br />

Abb. 16 Abb. 17<br />

Abb. 18<br />

Im vorliegenden Fall wurde beschlossen, für alle Kronen (au-<br />

ßer 12) IPS e.max ® CAD Lithiumdisilikat-Kappen anzufertigen.<br />

Für Zahn 12 bevorzugten wir eine Zirkonoxidkappe, da die-<br />

se ein Durchscheinen des Goldstiftaufbaus besser verhindert<br />

(abb. 16). Wir prüften außerdem die Präzision der Kappen.


Diese befanden sich in halbfertigem Zustand (bläuliche Färbung; abb. 17, 18).<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurden alle Komponenten an ein Labor geschickt, in dem<br />

der Schichtaufbau mit IPS e.max ® fertig gestellt wurde (abb. 19 – 23). nach<br />

Beur teilung des ästhetischen und funktionalen Ergebnisses wurden die Versorgun-<br />

gen eingepasst und anschließend (mit Komposit) in der Mundhöhle zementiert<br />

(abb. 24).<br />

Diskussion<br />

Es ist im prothetischen Workflow von entscheidender Bedeutung, Daten zur Mund-<br />

höhle des Patienten zu ermitteln und präzise an das Labor zu übermitteln. Durch<br />

Verwendung der neuen dreidimensionalen digitalen Intraoralscanner, wie z. B.<br />

iTero von CADEnT, treten traditionelle Verfahren allmählich in den Hintergrund<br />

und es beginnt eine neue, „abformungsfreie“ Ära.<br />

Abb. 19 Abb. 20<br />

Abb. 21<br />

Abb. 22<br />

digitale implantologie<br />

Dr. Guerino Paolantoni<br />

STARGET 3 I 11<br />

Abschluss in Zahnmedizin und Dentalprothetik<br />

an der Università degli Studi di napoli<br />

Federico (neapel, Italien). Von 2005 bis<br />

2010 Gastprofessur für Oralchirurgie an der<br />

Abteilung für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie<br />

der Universität neapel. Privatpraxis mit<br />

ausschließlicher Spezialisierung auf Paro-<br />

dontologie, Prothetik und Implantologie in<br />

neapel. ITI Member und aktives Mitglied der<br />

Italienischen Gesellschaft für Parodontologie<br />

(SIDP).<br />

buglipaolantoni@libero.it<br />

www.guerinopaolantoni.it<br />

37


38<br />

Attilio Sommella<br />

STARGET 3 I 11<br />

Mitbegründer von Dental Creation SnC in<br />

neapel/Italien. Autor und Koautor (zusammen<br />

mit Dr. Paolantoni) von Fachliteratur<br />

zu Themen aus dem Bereich der Prothetik.<br />

somenic@fastwebnet.it<br />

www.dentalcreationsnc.com<br />

digitale implantologie<br />

Die Vorteile für Zahnärzte: (1) Zahnärzte können die Scanner-Aufnahme sofort prüfen<br />

und die Präparation präzise bewerten. Hierdurch entfallen weitere Abformungen.<br />

(2) Mit Hilfe der Software kann eine genaue Überprüfung der okklusalen Situation<br />

erfolgen. (3) Das Verfahren ist sehr schnell durchzuführen. (4) Es ist minimal invasiv<br />

im Hinblick auf das Parodontalgewebe, das die zu restaurierenden Zähne stützt. (5)<br />

Es müssen keine konventionellen Materialien, z. B. Elastomere und Alginate, vorrätig<br />

gehalten werden. (6) Die Datenübertragung erfolgt gänzlich elektronisch, was den<br />

Workflow im Labor vereinfacht. (7) Das Verfahren ist sehr sicher und bequem für<br />

die Patienten, die sich meistens äußerst positiv hierzu äußern.<br />

Die Vorteile für das Dentallabor: (1) Die digitalen Daten sind kontrollierbar, vorher-<br />

sehbar und stehen jederzeit zur Verfügung. Dies hat für den Zahntechniker enorme<br />

verfahrenstechnische Vorteile. Es kann eine standardisierte Präzision erreicht werden<br />

– ohne die Schwankungen, die beim Einsatz herkömmlicher Verfahren auftreten. (2)<br />

Der Fertigungsprozess wird ebenfalls wesentlich vereinfacht und ist völlig digital:<br />

Das Labor kann die digitale Abformung zur weiteren Bearbeitung in das Strau-<br />

mann ® CARES ® CADCAM System (Restauration, Design und Fertigung) importieren.<br />

Schlussfolgerung<br />

Bei den mit iTero hergestellten digitalen Abformungen kann sich das Dentalteam,<br />

dank kontrollierbarer Prozesse, auf hohe Qualität und Präzision verlassen. Außer-<br />

dem können Zahnärzte und -techniker in ihrem Tätigkeitsbereich noch leistungsfä-<br />

higer arbeiten.<br />

1 Dies gilt nur für Kunden in Europa.<br />

Abb. 23<br />

Abb. 24


STARGET 3 I 11<br />

STRAUMANN ® CARES ® DIGITAL SOLUTIONS<br />

DIREKT VERNETZT<br />

Ebnen Sie Ihren Weg zum Erfolg. Neben einer kompletten Produktpalette von temporären Restaurationen<br />

bis hin zu hochästhetischen Lösungen bietet Ihnen <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions:<br />

CADCAM<br />

Scanner der neuen Generation neue CAD-Software<br />

neue Anwendungen führendes Materialspektrum<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions bringt Ihnen die moderne digitale Zahnmedizin als komplettes<br />

professionelles System – zuverlässig, präzise und speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten.<br />

INTRAORALER SCAN<br />

GEFÜHRTE CHIRURGIE<br />

Diese Produkte und ihre Indikationen sind möglicherweise noch nicht behördlich zugelassen und entsprechen unter Umständen nicht den lokalen Vorschriften.<br />

39


40<br />

STARGET 3 I 11<br />

3M ESPE und <strong>Straumann</strong> sind eine Partnerschaft einge-<br />

gangen, um über <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Digital Solutions<br />

ein neues CADCAM Zahnersatzmaterial anbieten zu kön-<br />

nen, das unter dem Namen 3M ESPE Lava Ultimate<br />

Restorative vertrieben wird. Das Material basiert auf der<br />

so genannten RNC-Technologie (Resin Nano Ceramic), die<br />

eine neue Materialklasse definiert, die die Vorteile von<br />

keramischen Werkstoffen auf Basis von echter Nano-<br />

technologie mit denjenigen von hochvernetzten Harzen<br />

vereint. 1<br />

digitale implantologie<br />

3M eSpe lAvA ultiMAte reStorAtive<br />

Eine neue Dimension für Dentalmaterialien<br />

Willkommen in der Welt der Nanotechnologie<br />

Der Bereich der nanotechnologie hat sich dramatisch weiter-<br />

entwickelt, da nanostrukturierte Materialien einzigartige Eigen-<br />

schaften auf Makroebene aufweisen, die technische Vorteile<br />

mit hohem Potenzial ermöglichen. In der Regel werden die<br />

besonders wertvollen Eigenschaften von nanomaterialien<br />

menschliches Haar: Ø 200 000 nm<br />

1 3M, ESPE, Lava, Ultimate Restorative ist verfügbar ab <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual 6.2<br />

internen Strukturen im Bereich zwischen 1 und 100 nano-<br />

metern zugeschrieben, den Dimensionen, die die nano-Welt<br />

definieren. Im Vergleich dazu hat ein menschliches Haar einen<br />

Durchmesser von etwa 200 000 nm; ein typisches Virus ist<br />

etwa 100 nanometer lang – eine Größe, die an der äußeren<br />

Grenze der nanotechnologie liegt. Da diese Abmessungen<br />

den Dimensionen der nano-Welt entsprechen, ändern sich<br />

die physikalischen Eigenschaften (z. B. optische Eigenschaften)<br />

– insbesondere, wenn die Größe sich der molekularen Skala<br />

nähert, d. h.


digitale implantologie<br />

STARGET 3 I 11<br />

Aus 3m eSPe lava ultimate Restorative gefertigte <strong>Straumann</strong> ® CAReS ® Versorgungen. mit freundlicher Genehmigung von 3m eSPe AG.<br />

41


42 STARGET 3 I 11 digitale implantologie<br />

MAteriAlbeScHreibung 2<br />

3M ESPE Lava Ultimate Restorative besteht aus RnC (Resin nano Ceramic), einem Material,<br />

das zu ca. 79 % oberflächenbehandelte nanokeramische Partikel enthält. Die keramischen Partikel<br />

bestehen aus drei verschiedenen keramischen Füllstoffen (Siliziumdioxid und Zirkonoxid) im Bereich<br />

zwischen 4 und 20 nm, die eine stark vernetzte polymere Matrix verstärken.<br />

Die keramischen Füllstoffe sind eine Kombination aus:<br />

siliziumdioxid-Füllstoff: nicht agglomeriert/nicht aggregiert, 20 nm<br />

Zirkonoxid-Füllstoff: nicht agglomeriert/nicht aggregiert, 4 bis 11 nm<br />

Zirkonoxid-/siliziumdioxid-Cluster-Füllstoff: aggregiert, besteht aus Siliziumdioxidpartikeln mit 20 nm<br />

und Zirkonoxidpartikeln mit 4 bis 11 nm<br />

2 Laut 3M ESPE<br />

Verbundene Zirkonoxid-/Silikat-nanopartikel-Cluster, Oberfläche mit proprietärem Verfahren behandelt. Mit freundlicher Genehmi-<br />

gung von 3M ESPE AG.


nc – eine neue MAteriAlklASSe<br />

digitale implantologie<br />

3M ESPE Lava Ultimate Restorative ist ein neues CADCAM-Material, das auf RnC (Resin nano<br />

Ceramic), einem nano-keramischen Kunstharz, basiert, das eine neue Stoffklasse definiert. RnCs be-<br />

stehen aus nanokeramischen Bestandteilen, die in eine hochvernetzte Polymermatrix eingebettet sind.<br />

Diese echte nanotechnologie verleiht hervorragende Ästhetik, Festigkeit und Verschleißfestigkeit. Durch<br />

die Verwendung von 3M ESPE Lava Ultimate Restorative wird ein straffer und flexibler Workflow<br />

unterstützt.<br />

» Hervorragende Ästhetik – Resin Nano Ceramic für langanhaltenden Glanz.<br />

Die physikalischen Eigenschaften von 3M ESPE Lava Ultimate Restorative sorgen dafür, dass die-<br />

ses Material in seinem Verhalten der natürlichen Transluzenz und Fluoreszenz der Zähne stark ähnelt.<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Versorgungen aus diesem Material sehen nach der Lieferung einfach „glänzend“<br />

aus. Das Polieren benötigt weniger als 4 Minuten und verleiht der Restauration zusätzlichen Hochglanz 3 .<br />

» 10 Jahre Garantie – dauerhaft für zuverlässige Versorgungen.<br />

Dank der Biegefestigkeit und Bruchzähigkeit von 3M ESPE Lava Ultimate Restorative können robuste<br />

einteilige Versorgungen gefertigt werden. Das Material ist nicht spröde, so dass es sich für chippingfreie<br />

Restaurationen eignet. Dank der Materialeigenschaften können die <strong>Straumann</strong>-Fräszentren sehr dünne und<br />

minimal-invasive Versorgungen anfertigen, die auch neue Behandlungsoptionen erschliessen.<br />

» Erhalt der funktionalen Balance – zahnerhaltender Tragekomfort und Stoßabsorption.<br />

Die nanokeramische Technologie schont den gegenüberliegenden Zahn bezüglich Abrasion. Das Stoß-<br />

absorptionsvermögen von 3M ESPE Lava Ultimate Restorative verleiht allen Einzelzahnversorgungen<br />

eine besondere Qualität. 1<br />

verbeSSerung deS workFlowS durcH vorteile bei der HerStellung und<br />

HAndHAbung<br />

3M ESPE Lava Ultimate Restorative ermöglicht einen hocheffizienten Workflow, was sowohl für<br />

Dentallabore als auch Zahnarztpraxen interessant ist.<br />

» Kein weiteres Bearbeiten oder Brennen. nachdem die aus 3M ESPE Lava Ultimate Resto-<br />

rative bestehenden <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Versorgungen gefräst und ausgeliefert wurden, ist vor dem<br />

Einpassen keine weitere Bearbeitung, und insbesondere kein Brennen, erforderlich. Die Versorgung<br />

STARGET 3 I 11<br />

43


44 STARGET 3 I 11 digitale implantologie<br />

kann poliert, mit lichthärtenden Materialien charakterisiert und poliert werden; auch kann die Anatomie<br />

durch Ergänzen oder Reduzieren angepasst werden. Der Wegfall des Brennvorgangs ist ein besonderer<br />

Vorzug der neuen Materialklasse RnC, auf der 3M ESPE Lava Restorative basiert.<br />

» Einfache Korrekturen. Korrekturen und Anpassungen können extra- oder intraoral durchgeführt wer-<br />

den, unter Verwendung eines lichthärtenden Kompositmaterials wie beispielsweise 3M Filtek Sup-<br />

reme yTE Universal Restorative/3M Filtek Ultimate Universal Restorative, um eine ausgezeichnete<br />

ästhetische Übereinstimmung zu erzielen.<br />

» Vorteile für Zahnärzte, Dentallabore und Patienten. <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Versorgungen aus 3M<br />

ESPE Lava Ultimate Restorative garantieren höchste Ästhetik – ganz ohne weitere erforderliche Be-<br />

arbeitungsschritte. Sie bieten beim gesamten zahnärztlichen Arbeitsablauf Vorteile, von denen sowohl<br />

Zahnärzte, Dentallabore als auch Patienten profitieren. 3M ESPE Lava Ultimate Restorative bietet<br />

hohen Bedienkomfort und Effizienz und hat das Potenzial für die Umsetzung neuer Behandlungskon-<br />

zepte.<br />

StrAuMAnn – SpeziAliSt in cAdcAM-protHetik<br />

Das neue Material 3M ESPE Lava Ultimate Restorative ist für Einzelzahnversorgungen indiziert<br />

und kann nur mittels moderner CADCAM-Technologie verarbeitet werden. 3M ESPE und <strong>Straumann</strong><br />

sind eine Partnerschaft eingegangen, um 3M ESPE Lava Ultimate Restorative über <strong>Straumann</strong> ®<br />

CARES ® Digital Solutions zu vertreiben. Dank der zuverlässigen Unterstützung von <strong>Straumann</strong> – insbe-<br />

sondere durch das fundierte Fachwissen beim Fräsen und dank der qualitativ hochwertigen protheti-<br />

schen Ergebnisse – verbessern sich die Einsatzmöglichkeiten des Materials. Durch die Verwendung von<br />

3M ESPE Lava Ultimate Restorative sind in den auf CADCAM-Prothetik spezialisierten <strong>Straumann</strong>-<br />

Fräszentren neue Behandlungskonzepte möglich.<br />

3 Nähere Informationen finden Sie in der wissenschaftlichen Broschüre zu 3M ESPE LAVA Ultimate Restorative.<br />

3M, ESPE, Lava, Filtek sind eingetragene Marken von 3M oder der 3M ESPE AG. Nutzung unter Lizenz in Kanada.


vorteile FÜr zAHnärzte, dentAllAbore und pAtienten<br />

Mehrere Datenquellen bei <strong>Straumann</strong> ® CARES ®<br />

Digitalisierung der Patientensituation mit verschiedenen Scan-<br />

nern, den Intraoral-Scannern iTero oder Lava C.O.S. und<br />

dem <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Scan CS2 Desktop-Scanner.<br />

Validierter Workflow über <strong>Straumann</strong> ® CARES ® Visual 7.0<br />

Qualität und Vorhersagbarkeit des validierten Workflows<br />

über <strong>Straumann</strong>-spezifische Softwareanwendungen<br />

<strong>Straumann</strong> ® CARES ® Versorgungen mit hoher, <strong>Straumann</strong>-<br />

typischer Qualität:<br />

digitale implantologie<br />

1. dATendiGiTAliSieRunG 4. BeARBeiTunG / PoliSHinG<br />

Sehr dünne und minimal-invasive Versorgungen aus 3M<br />

ESPE Lava Ultimate Restorative über <strong>Straumann</strong>-Fräszentren<br />

kliniScHe Anwendung<br />

STARGET 3 I 11<br />

Kein weiteres Bearbeiten und Brennen nach dem Fräsen<br />

erforderlich:<br />

Ein zusätzlicher Polierschritt verleiht der Versorgung Hoch-<br />

glanz.<br />

2. deSiGn 5. einPASSen<br />

Einfache Korrektur<br />

Korrekturen und Anpassungen können mit lichthärtendem<br />

Komposit durchgeführt<br />

3. feRTiGunG 6. PATIENT<br />

Zahnähnlicher Verschleiss und Stoßabsorption<br />

3M ESPE Lava Ultimate ist nicht spröde und ermöglicht<br />

chippingfreie Restaurationen. Am gegenüberliegenden Zahn<br />

treten weder Abrasion noch Schäden auf.<br />

3M ESPE LAVA Ultimate Restorative ist für die CADCAM-basierte Fertigung von Einzelzahnversorgungen, implantat-<br />

oder zahngetragenen vollanatomischen Inlays, Onlays, Veneers, Teilkronen und Kronen indiziert. Das Material ist in 12<br />

Farbtönen erhältlich.<br />

A1 A2-LT A3-LT A3.5-LT<br />

B1-LT C2-LT D2-LT Bleach A1-HT A2-HT A3-HT B1-HT<br />

Mit freundlicher Genehmigung von 3M ESPE AG.<br />

45


46<br />

STARGET 3 I 11<br />

Die jüngste Innovation der <strong>Straumann</strong> ® Soft Tissue Level<br />

Implantatlinie<br />

straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />

StrAuMAnn ® StAndArd pluS nArrow neck croSSFit ® iMplAntAtlinie<br />

Roxolid ® – die Symbiose aus Osseointegration und Materialfestigkeit<br />

Mit <strong>Straumann</strong> ® Roxolid steht jetzt ein Implantatmaterial zur Verfügung, das neue Möglichkeiten in der<br />

Implantologie ohne Kompromisse bei der biologischen Wirkung 1 oder der Festigkeit bietet 2 . Dank der<br />

einzigartigen Eigenschaften von Roxolid ® konnte <strong>Straumann</strong> jetzt ein durchmesserreduziertes Soft Tissue<br />

Level Implantat entwickeln, das wie die bewährten <strong>Straumann</strong> ® Standard Plus narrow neck Implantate<br />

über eine 3,5 mm prothetische Plattform verfügt.<br />

Neue Prothetik-Optionen<br />

Die interne Verbindung des Implantats bietet erweiterte prothetische Optionen und macht es zum Implan-<br />

tat der Wahl innerhalb der <strong>Straumann</strong> ® Soft Tissue Level Implantatlinie, wenn aufgrund beschränkter Platz-<br />

verhältnisse oder limitierter Knochenverfügbarkeit ein geringerer Implantatdurchmesser erforderlich ist. Mit<br />

diesem Implantat baut <strong>Straumann</strong> das Soft Tissue Level Implantatangebot noch weiter aus und nutzt dabei<br />

die neuesten Materialien und Oberflächentechnologien, die sich bei Roxolid ® und SLActive ® Implantaten<br />

bewährt haben. Mit der <strong>Straumann</strong> ® Standard Plus narrow neck CrossFit ® Implantatlinie führt <strong>Straumann</strong><br />

neue Merkmale ein, die den chirurgischen und prothetischen Arbeitsablauf weiter vereinfachen.<br />

Mehr über die ersten klinischen Erfahrungen in unserem Interwiew mit Dr. Giuliano Fragola Arnau und in sei-<br />

nem klinischen Fallbericht auf den Seiten 54 – 61. Das neue Mitglied der <strong>Straumann</strong> ® Dental Implant System<br />

Familie ist ab dem ersten Quartal 2012 erhältlich.<br />

Hinweis: Einige Produkte können behördliche Zulassungen erfordern und nicht in allen Märkten<br />

verfügbar sein. Literatur: Die vollständige Liste wissenschaftlicher Literatur ist im PDF-Format er-<br />

hältlich und kann auf der <strong>Straumann</strong> Website unter www.straumann.com/ST311REF.pdf herunter-<br />

geladen werden.


straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />

STARGET 3 I 11<br />

47


48 STARGET 3 I 11 straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />

interview<br />

„Der technologische Fortschritt ist, so wie ich es sehe,<br />

die Entwicklung von Lösungen für Situationen, die bisher<br />

schwierig zu lösen waren.“


straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />

Dr. Fragola aus Madrid ist Mitglied des Expertenteams<br />

und erteilt Auskunft zur Entwicklung des neuen Narrow<br />

Neck CrossFit ® Implantatsystems. In dieser Funktion konn-<br />

te er während des (noch nicht abgeschlossenen) Markt-<br />

akzeptanztests in Europa erste Erfahrungen mit den NNC-<br />

Komponenten sammeln.<br />

dr. Fragola, sie hatten die gelegenheit, mit dem neuen nar-<br />

row neck CrossFit ® implantat zu arbeiten. Welche beson-<br />

deren vorteile bieten nnC-implantate ihrer ansicht nach?<br />

Das nnC schließt eine Lücke im <strong>Straumann</strong> ® Dental Implant<br />

System und vervollständigt die Familie der Implantate auf<br />

Weichgewebeniveau. Die Flexibilität, die die interne Cross-<br />

Fit ® Verbindung bei Implantaten mit kleinem Durchmesser<br />

bietet, ermöglicht den Ersatz mehrerer disparalleler Zähne –<br />

etwas, was bisher mit narrow neck (nn) Implantaten nicht<br />

möglich war. Von dem neuen System profitieren sowohl Zahn-<br />

ärzte als auch Zahntechniker. Bei nn Implantaten ist die pro-<br />

thetische Versorgung eine Herausforderung, weil ihre externe<br />

Verbindung zur idealen Implantatinsertion eine größere Kno-<br />

chenmasse erfordert, wenn eine einfache und vorhersagbare<br />

Versorgung hergestellt werden soll. nnC Implantate bieten<br />

eine Reihe von Möglichkeiten, die bei nn Implantaten nicht<br />

zur Verfügung stehen. Hierzu gehören mehrere verschraubte<br />

Versorgungen mit Stegen oder LOCATOR ® Systeme*, auch in<br />

Fällen, in denen es Diskrepanzen zwischen dem Winkel der<br />

Implantate und der Deckprothese gibt.<br />

Das nnC System vereint nunmehr die neuesten, von <strong>Straumann</strong><br />

entwickelten Innovationen. Das enossale Design entspricht den<br />

<strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implantaten, verfügt über die SLActive ®<br />

Oberfläche und besteht aus Roxolid ® . Dies ergibt ein Implantat,<br />

das eine Synthese aus hoher Primärstabilität, schneller Osseo-<br />

integration 1 und hoher mechanischer Festigkeit bildet 2 . Mir sind<br />

STARGET 3 I 11<br />

keine anderen Implantate mit kleinem Durchmesser auf dem<br />

Markt bekannt, die diese Technologien mit dem Weichgewe-<br />

beniveau-Konzept verbinden. Die Kombination der genannten<br />

Eigenschaften ermöglicht den Ersatz von Zähnen, bei denen<br />

nur noch eine geringe Knochenstruktur vorhanden ist, was<br />

bei Patienten mit parodontalen Defekten recht verbreitet ist.<br />

Werden andere Methoden eingesetzt, sind in solchen Fäl-<br />

len Knochentransplantate erforderlich. Die entsprechende<br />

Behandlung wird dann von Patienten jedoch eher gemieden.<br />

nnC erfüllt die Bedürfnisse dieser Patienten mit Versorgungen,<br />

die aus chirurgischer Sicht vorhersagbar und unter restaurati-<br />

vem Aspekt ästhetisch zufriedenstellend sind. All dies ist mit<br />

einem geringeren chirurgischen Aufwand zu erreichen, und<br />

das Gingivamanagement ist besser kontrollierbar.<br />

das nnC system ist mit einer neuen implantat-einbringhilfe<br />

ausgestattet, die nach der insertion vom implantat entfernt<br />

werden kann, ohne dass hierzu ein halteschlüssel als konter<br />

verwendet werden muss. Welche erfahrungen haben sie mit<br />

diesem neuen Übertragungsteil gemacht?<br />

Das Übertragungsteil, das speziell für dieses Implantat konzi-<br />

piert wurde und an dessen Entwicklung ich sehr gerne mitge-<br />

wirkt habe, sorgt für eine recht einfache klinische Anwendung<br />

des Implantats. Es ist sehr stabil, d. h. so stabil, dass es die<br />

Insertion eines Implantats im Mund mit dem gewünschten<br />

Drehmoment ermöglicht – entweder manuell oder mit Hilfe<br />

eines Handstücks. nach der Insertion des Implantats kann<br />

das Übertragungsteil problemlos vom Implantat entfernt wer-<br />

den – manuell oder mit Hilfe einer Pinzette. Es kann auch<br />

leicht wieder repositioniert werden, wenn es für die anschlie-<br />

ßende Implantatinsertion benötigt wird. Unsere klinische<br />

Erfahrung aus Fällen mit eingeschränktem bukkalem Zugang<br />

zeigt, dass das Übertragungsteil viel einfacher entfernt wer-<br />

den kann und der Eingriff für Patienten weniger traumatisch ist.<br />

49


50 STARGET 3 I 11 straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />

Patienten haben hierdurch den Vorteil, sich beim Öffnen des<br />

Mundes nicht so anstrengen zu müssen, um die Einbringhilfe<br />

zu entfernen, wenn das Implantat in der prämolaren Regio-<br />

nen platziert wurde, die einen sehr geringen mesiodistalen<br />

Abstand aufweist. In manchen Fällen ist es schwierig, ein<br />

herkömmliches Übertragungsteil mit Gewinde zu entfernen,<br />

weil kein Platz für den Halteschlüssel vorhanden ist.<br />

bezüglich der Festigkeit, fühlen sie sich sicher, wenn sie ein<br />

Ø 3,3 mm straumann ® soft tissue level implantat mit einer<br />

schmalen prothetischen plattform und einer internen ver-<br />

bindung setzen?<br />

Bevor Roxolid ® auf den Markt kam, habe ich selten Implantate<br />

mit sehr kleinem Durchmesser verwendet – und nur in Fällen,<br />

in denen Festigkeit/Stabilität kein entscheidender Faktor war.<br />

Die neue Legierung ermöglicht eine patientenspezifischere Be-<br />

handlung, und ich habe keine Bedenken hinsichtlich der Stabi-<br />

lität mehr, so lange das Implantat innerhalb der zugelassenen<br />

Indikationen platziert wird. Seit der Markteinführung haben<br />

wir Roxolid ® Implantate in den komplexesten Situationen ein-<br />

gesetzt, und bisher ist kein einziges Implantat gebrochen. Ich<br />

verwende diese Implantate in meiner täglichen Praxis sehr<br />

gerne und habe mit ihnen sehr zufriedenstellende klinische<br />

Ergebnisse erzielt. Patienten schätzen es sehr, dass die Mög-<br />

lichkeit einer minimal-invasiven, ästhetischen Behandlung be-<br />

steht. Für uns bestätigt sich einmal mehr der Eindruck, dass<br />

GBR-Techniken reduziert werden sollten, da unsere Patienten<br />

sie nicht mögen und die Akzeptanz dieser Techniken somit<br />

sehr begrenzt ist.<br />

Wie wichtig ist eine schmale prothetische plattform mit einer<br />

internen verbindung?<br />

Ich habe stets Implantate mit interner Verbindung verwendet.<br />

Durch den Einsatz von Implantaten mit externer Verbindung,<br />

wie z. B. Standard Plus nn, gestaltet sich meine Arbeit wesent-<br />

lich komplizierter. nnC Implantate geben mir die Möglichkeit,<br />

eine geschlossene oder teil-gedeckte Technik einzusetzen, wo-<br />

bei mir mehrere restaurative Optionen zur Verfügung stehen.<br />

Das erleichtert die Entscheidungen, die ich täglich zu treffen<br />

habe, erheblich. Es ist heute von wesentlicher Bedeutung, für<br />

das gesamte Spektrum an Implantaten eine interne Verbindung<br />

zu haben – egal ob schmal oder breit. Die zervikale Plattform<br />

ermöglicht eine bessere Eingliederung der prothetischen Ver-<br />

sorgungen in Bereichen, in denen ein starker Gewebemangel<br />

besteht. Da diese Art von Plattform zur Verfügung steht, können<br />

wir harmonische und natürliche Austrittsprofile herstellen, ohne<br />

dass die Gingivastabilität während unserer Behandlungen be-<br />

einträchtigt wird. Hierbei wird der Mikrospalt vom Knochenge-<br />

webe getrennt und das Risiko der Mikroinfiltration vermindert.<br />

Welche praktischen erfahrungen haben sie mit nnC und<br />

in welchen klinischen situationen ist der einsatz von nnC<br />

implantaten ihrer meinung nach gerechtfertigt?<br />

Mit meinen praktischen Erfahrungen bin ich sehr zufrieden. Das<br />

Implantat bietet ein breites Spektrum an Behandlungsoptionen,<br />

die in der täglichen Praxis immer wieder vorkommen. Außer-<br />

dem entsteht durch die interne CrossFit ® Verbindung, unter dem<br />

Gesichtspunkt der Versorgung, ein flexibles und vollständiges<br />

Implantatsystem. Wir haben verschiedene Behandlungen<br />

durchgeführt – von Einzelkronen in der anterosuperioren und<br />

anteroinferioren Region, über die Versorgung kompletter ante-<br />

riorer Gruppen bei nur begrenzter Knochenmasse bis hin zu<br />

schmalen Kämmen bei Patienten, die eine Knochentransplan-<br />

tation abgelehnt hatten. Die chirurgischen Ergebnisse waren<br />

optimal bei hervorragender Knochen- und Gingivastabilität.<br />

Ich glaube, dass in Standardsituationen der Einsatz von nC<br />

Implantaten auf Knochenniveau ausreichen würde, aber das<br />

Design der Standard Plus nnC-Implantate sorgt dafür, dass


straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />

diese Versorgungsoption besonders in Situationen bevorzugt wird, in denen es höhe-<br />

re Hygienerisiken und nur wenig Weichgewebe gibt, und um bei nicht geschlossenen<br />

Techniken den Mikrospalt vom Knochenkamm zu trennen. Dies ist auch für Zahnärzte<br />

zufriedenstellend, die lieber weiterhin Implantate auf Weichgewebeniveau verwen-<br />

den möchten – anstelle von Implantaten auf Knochenniveau.<br />

In vielen Situationen müssen wir Techniken einsetzen, bei denen das Knochen- und<br />

Gingivavolumen vergrößert werden muss, um ästhetisch akzeptable Ergebnisse zu<br />

erzielen – aber dies wird nicht immer von unseren Patienten begrüßt. Dies hat einen<br />

Bedarf an Implantaten mit kleinem Durchmesser geschaffen, die in solchen Situati-<br />

onen routinemäßig und vorhersehbar mit einer breiten Palette an Versorgungskom-<br />

ponenten eingesetzt werden können – all dies sind Eigenschaften, die Behandler<br />

und Patienten vom <strong>Straumann</strong> ® Dental Implant System inzwischen erwarten. Aus<br />

diesem Grund ist das nnC Implantat auch in Situationen geeignet, in denen ein<br />

durchmesserreduziertes, stabiles Implantat benötigt wird, das aufgrund seines De-<br />

signs das Emergenzprofil ausformt. An diese Produkteigenschaften haben sich die<br />

Anwender der Tissue Level Implantate gewöhnt – zudem bieten nnC Implantate<br />

die gleiche Pimärstabilität wie Bone Level Implantate.<br />

Was sind die vorteile von nnC für die patienten?<br />

nnC ist für Chirurgen ein neues Element zum Meistern besonderer Situationen.<br />

Die Patienten profitieren von nnC, weil sich in vielen Fällen komplexe, kostspie-<br />

lige und langwierige Behandlungen vermeiden lassen. Der Effekt ist, dass die<br />

Patienten die Behandlung als weniger invasiv wahrnehmen. Der technologische<br />

Fortschritt ist, so wie ich es sehe, die Entwicklung von Lösungen für Situationen,<br />

die in der Vergangenheit mit Produkten aus dem <strong>Straumann</strong>-Sortiment schwierig zu<br />

lösen waren. Ich glaube, dass die Arbeit in diesem Bereich eine Ära einläutet, in<br />

der diese neuen Legierungen zunehmend stabilere Strukturen bei kleineren Durch-<br />

messern zulassen. Der nächste Schritt ist die Weiterentwicklung der Technik durch<br />

Herstellung kleinerer Komponenten, die dazu verwendet werden können, noch<br />

mehr potenziell komplexe Situationen zu lösen.<br />

Dr. Fragola, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.<br />

* LOCATOR ® is a trademark of Zest Anchors, Inc, Escondido, CA<br />

Dr. Giuliano Fragola Arnau<br />

STARGET 3 I 11<br />

Implantologiepraxis in Madrid. Studium der Odon-<br />

tologie an der Complutense Universität Madrid.<br />

Master in Implantologie, Parodontologie und oraler<br />

Rehabilitation. Fellow, Sprecher und iberischer<br />

Studienclubkoordinator des ITI (International Team<br />

for Implantology). Autor wissenschaftlicher Artikel.<br />

51


52<br />

STARGET 3 I 11<br />

giuliAno FrAgolA ArnAu und JAvier pérez lópez<br />

Repositionierung eines oberen rechten seitlichen<br />

Schneidezahns mit dem <strong>Straumann</strong> ® Standard Plus<br />

narrow neck CrossFit ® Implantat<br />

Hintergrund<br />

Ein 46 Jahre alter männlicher Patient mit einem fehlenden<br />

rechten oberen seitlichen Schneidezahn (Zahn 12) bat in der<br />

Sprechstunde um eine festsitzende, ästhetische Restauration.<br />

Der Patient trug eine Marylandbrücke, die sich aufgrund ei-<br />

nes Kreuzbisses wiederholt gelöst hatte und dadurch unan-<br />

genehm zu tragen war (abb. 1, 2). Auf älteren periapikalen<br />

und Panorama-Röntgenaufnahmen, die der Patient mitge-<br />

bracht hatte, war ein nicht mehr restaurierbarer Wurzelrest<br />

zu erkennen. Der Patient gab an, dass der Zahn aufgrund<br />

der Fraktur eines Stiftaufbaus zuvor extrahiert wurde. nach<br />

der Extraktion wurde sofort ein Implantat inseriert. Dieses Im-<br />

plantat versagte während der Osseointegration und musste<br />

entfernt werden (abb. 3, 4).<br />

straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />

Diagnose<br />

Der Patient litt an keiner systemischen Erkrankung, war Ge-<br />

legenheitsraucher und hatte eine gute Parodontalgesundheit.<br />

Es wurde ein anteriorer Kreuzbiss diagnostiziert, weshalb wir<br />

glaubten, dass diese Zähne einer sichtbaren Okklusionsbe-<br />

lastung ausgesetzt waren. Das würde das häufige Lösen der<br />

Marylandbrücke erklären. Die klinischen und radiologischen<br />

Untersuchungen ergaben keine Zahnfleisch- oder Knochen-<br />

veränderungen bei den verbleibenden Zähnen.<br />

Behandlungsplan<br />

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />

Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6<br />

Geplant wurde, ein durchmesserreduziertes <strong>Straumann</strong> ®<br />

Standard Plus Roxolid ® narrow neck CrossFit ® Implantat<br />

(nnC, Ø 3,3 mm, 10 mm SLActive ® ) mit einem verschraub-


ten <strong>Straumann</strong> ® nnC Goldsekundärteil einzusetzen. Die<br />

Marylandbrücke des Patienten wurde bis zur vollständigen<br />

Osseointegration als temporäre Restauration verwendet. In<br />

einem zweiten Schritt wurde ein verschraubtes Provisorium<br />

angefertigt, um vor dem Einsetzen der definitiven Restauration<br />

das Emergenzprofil zu erstellen.<br />

Abb. 7<br />

Abb. 10<br />

straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />

Abb. 8<br />

Abb. 11<br />

Chirurgisches Verfahren<br />

Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15<br />

STARGET 3 I 11<br />

Das nnC-Implantat wurde mit einem Mukoperiostlappen,<br />

der die nachbarzähne umfasste, ohne vertikale Entlastungs-<br />

inzisionen eingebracht. Es zeigte sich ein breiter Knochen-<br />

kamm ohne Hohlräume im vestibulären Bereich, jedoch mit<br />

engen mesiodistalen Raumverhältnissen. Der koronale Anteil<br />

Abb. 9<br />

Abb. 12<br />

53


54<br />

STARGET 3 I 11<br />

des Knochens wurde vorsichtig aufgebohrt und für die Inser-<br />

tion des Implantats in den Knochen präpariert. Die Implantat-<br />

schulter wurde in einem Abstand von 2 mm zur Schmelzzem-<br />

entgrenze der nachbarzähne platziert, sodass ihre Positio-<br />

nierung suprakrestal erfolgte (abb. 5 – 9).<br />

straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />

nach dem Einbringen einer 1,5 mm hohen nnC-Basisschrau-<br />

be wurde die Stelle mit einfachen 4.0-nähten vernäht. Die<br />

Marylandbrücke des Patienten wurde zur Herstellung einer<br />

provisorischen Prothese zementiert (abb. 10*, 11).<br />

nach vier Wochen wurde der Patient von uns untersucht und<br />

die 1,5 mm hohe nnC-Basisschraube durch ein 3,0 mm lan-<br />

ges nnC-Heilungskäppchen ersetzt. Die Weich- und Hart-<br />

gewebeintegration war optimal (abb. 12 – 13*).<br />

Abb. 16 Abb. 17 Abb. 18<br />

Abb. 19 Abb. 20<br />

Restauratives Verfahren<br />

Sieben Tage später wurden Abformungen genommen zur<br />

Anfertigung eines Arbeitsmodells sowie einer temporären ver-<br />

schraubten Krone mit dem nnC-Pfosten für temporäre Restaura-<br />

tionen, die zwei Wochen lang eingesetzt bleiben würde (abb.<br />

14 – 19). Als nächstes wurde die definitive Krone mit einem für<br />

Kronen individualisierten nnC-Goldsekundärteil hergestellt.<br />

Mithilfe eines Metalltests wurde die genaue Passung verifiziert,<br />

bevor das Veneering der definitiven Restauration abgeschlos-<br />

sen wurde. Im letzten Schritt wurde die Schraube mit 35 ncm<br />

eingebracht und die Okklusion überprüft (abb. 20–23).<br />

Ergebnis und Schlussfolgerungen<br />

Die Verwendung von nnC-Implantaten mit kleinem Durch-<br />

messer ermöglicht prognostizierbare Restaurationen kleiner<br />

Abb. 21


straUmann ® standard plUs narroW neCk CrossFit ® implantatlinie<br />

Interdentalräume. Aufgrund der glatten Halspartie ist die Zuverlässigkeit der Restau-<br />

ration in Bezug auf die Abheilung des Weichgewebes sichergestellt; die Roxolid ®<br />

Legierung und die SLActive ® Oberflächenbehandlung sorgen für die notwendige<br />

Leistungsfähigkeit in puncto Festigkeit 2 und Osseointegration 1 .<br />

nnC-Implantate stellen ganz klar unter Beweis, wie technologische Innovationen<br />

zum Vorteil der Patienten eingesetzt werden können. Es lassen sich gute Ergebnisse<br />

erzielen, ohne weitere Verfahren mit Knochen- oder Weichgewebetransplantaten<br />

durchführen zu müssen. Der ästhetische Vorteil liegt auf der Hand: die schnelle<br />

Weich- und Hartgewebeintegration. In diesem Fall wurde die Anzahl der Verfah-<br />

ren für den Patienten auf ein Minimum beschränkt, sodass die Gesamtbehand-<br />

lungsdauer reduziert und in sechs bis sieben Wochen ein stabiles, vorhersehbares<br />

Behandlungsergebnis erreicht werden konnte.<br />

Literaturangaben: 1,2 Die vollständige Liste wissenschaftlicher Literatur ist im PDF-Format erhältlich und<br />

kann auf der <strong>Straumann</strong> Website unter www.straumann.com/ST311REF.pdf heruntergeladen werden.<br />

* Die in diesem Fallbericht verwendeten Basisschrauben und Heilungskäppchen haben eine gelbe Farb-<br />

kodierung – die definitiven Marktversionen dieser Komponenten werden jedoch farblos sein (Titan).<br />

Abb. 22 Abb. 23<br />

Javier Pérez López<br />

STARGET 3 I 11<br />

Zahntechniker, spezialisiert auf ästhetische implantat-<br />

getragene Restaurationen. Leiter des Labors „Técnica<br />

Dental Studio VP“. ITI-Fellow. Beratung und Mitarbeit<br />

bei Forschungsprojekten über Implantate und Kera-<br />

mikmaterialien. Vorträge über Ästhetik, Implantate<br />

und Keramikmaterialien.<br />

55


56<br />

STARGET 3 I 11<br />

corbin pArtridge und brent gArriSon<br />

Sofortige Totalsanierung mit einer implantatgetragenen,<br />

festsitzenden Hybridprothese<br />

Ausgangssituation<br />

Eine 49-jährige Frau mit einer unauffälligen medizinischen<br />

Vorgeschichte stellte sich zur Extraktion aller Zähne vor.<br />

neben beweglichen Zähnen und Knochenverlust lag eine<br />

schwere Parodontose vor (abb. 1, 2). Sie wünschte sich eine<br />

implantatgetragene, festsitzende Prothese, um langfristig kei-<br />

nen herkömmlichen Zahnersatz tragen zu müssen.<br />

Behandlungsplan<br />

soFortversorgUng des Zahnlosen kieFers<br />

Es wurde eine CT-Aufnahme angefertigt und in eine Implan-<br />

tatplanungssoftware eingelesen. nach der CT-Auswertung<br />

und einer erneuten Besprechung mit der Patientin wurde<br />

entschieden, dass in jeden Zahnbogen vier Implantate inse-<br />

riert werden, auf denen eine festsitzende Prothese gelagert<br />

wird. Mithilfe der konvertierten CT-Aufnahme wurden in der<br />

Implantatplanungssoftware für den Ober- und Unterkiefer die<br />

Implantatgrößen und die Implantatpositionen bestimmt. Für<br />

den Oberkiefer wurden vier <strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implan-<br />

tate 1 und für den Unterkiefer vier <strong>Straumann</strong> ® Soft Tissue Level<br />

Implantate 2 geplant (abb. 3, 4). Die posterioren Implantate<br />

in den Bereichen der Zähne 14 und 25 waren anguliert, um<br />

den Sinus maxillaris zu schonen und bei der endgültigen<br />

Prothese trotzdem eine Okklusion der ersten Molaren zu er-<br />

reichen. Für den Oberkiefer wurde dann über die Software<br />

eine geführte Bohrschablone bestellt. Die zuweisende Praxis<br />

lieferte die Immediatprothese vor dem Eingriff. Der Eingriff<br />

sollte bei der Patientin ca. einen Monat nach der zweiten<br />

Konsultation vorgenommen werden, damit die Schablone<br />

und die Immediatprothesen hergestellt werden können.<br />

Chirurgisches Verfahren<br />

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />

Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6<br />

In der Anfangsphase des chirurgischen Eingriffes wurden alle<br />

vorhandenen Zähne extrahiert. Ausgenommen waren die<br />

Zähne 38 und 48 wegen einer nervenbeteiligung. nach


der Sedierung der Patientin wurden die Zähne möglichst atraumatisch entfernt.<br />

Anschließend wurde der Oberkieferbogen freigelegt und die Schablone am<br />

Oberkiefer befestigt. Die Implantatbettaufbereitungen wurden unter Verwendung<br />

eines <strong>Straumann</strong> ® Guided Surgery Kits mit einem endgültigen Bohrdurchmesser<br />

von 3,5 mm durch die Schablone durchgeführt (abb. 5). Die Schablone wurde<br />

mit Fixationspins fixiert, während weitere Implantatbohrstollen präpariert wurden.<br />

Die vier <strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implantate wurden dann mit einem Handstück bei<br />

35 ncm primärstabil platziert (abb. 6). Zum Verschluss des Kieferkamms wurden<br />

Einzelknopf- und fortlaufende nähte gesetzt. Anschließend wendeten wir uns dem<br />

Unterkiefer zu, wo in regio 36, 33, 43 und 46 je ein Implantatbett aufbereitet<br />

wurde. Die Standard Plus Implantate wurden im Frontzahnbereich in Zahnposition<br />

33 und 43 inseriert. Das Tapered Effect Implantat mit Regular-neck-Schulter wurde<br />

in Zahnposition 36 und das Tapered Effect Implantat mit Wide-neck-Schulter in<br />

Zahnposition 46 eingesetzt (abb. 7). Alle Implantate wurden mit einem Handstück<br />

bei 35 ncm mit Primärstabilität inseriert. Da der Unterkieferkamm nicht freigelegt<br />

wurde, waren keine nähte erforderlich.<br />

Abb. 7 Abb. 8<br />

Abb. 9<br />

soFortversorgUng des Zahnlosen kieFers<br />

Abb. 10<br />

Corbin G. Partridge, D.M.D.<br />

STARGET 3 I 11<br />

Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Vollzeit-<br />

Privatpraxis „northeast Oral and Maxillofacial<br />

Surgery“ in Indianapolis, Indiana (USA). Veröffent-<br />

lichung mehrerer Fachartikel im Journal of Oral<br />

and Maxillofacial Surgery und im Fachjournal der<br />

Indiana Dental Association. Von 2005 bis 2007<br />

diente er während der Operation „Iraqi Freedom“<br />

in der US-Armee als Executive Officer des Teams für<br />

Kopf-Hals-Chirurgie im 47 th Combat Support Hospi-<br />

tal (Feldlazarett) in Mosul (Irak). Er ist ITI-Mitglied.<br />

cpartridge@neomsindy.com<br />

57


58<br />

STARGET 3 I 11<br />

Brent T. Garrison, D.D.S., M.S.D.<br />

Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Vollzeit-<br />

Privatpraxis „northeast Oral and Maxillofacial<br />

Surgery“ in Indianapolis, Indiana (USA). Veröffent-<br />

lichung mehrerer Fachartikel und zahlreiche Vorträge<br />

zu allen Aspekten der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.<br />

Er war Vorsitzender der Great Lakes Society of Oral<br />

and Maxillofacial Surgery, der Indiana Society of<br />

Oral and Maxillofacial Surgeons und der Indianapo-<br />

lis District Dental Society. Er ist Assistant Clinical Pro-<br />

fessor für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie am Indiana<br />

University Medical Center und ITI-Mitglied.<br />

bgarrison@neomsindy.com<br />

soFortversorgUng des Zahnlosen kieFers<br />

Prothetisches Verfahren<br />

Direkt nach der Implantatinsertion wurden Abformpfosten aufgesetzt und Abdrücke<br />

von Ober- und Unterkiefer genommen. Anschließend wurden auf alle Implantate<br />

Einheilkappen gesetzt, die Abdrücke und Immediatprothesen wurden zum Dental-<br />

labor geschickt und die Patientin verließ die Praxis. Mithilfe der Abdrücke arbeitete<br />

das Dentallabor die Immediatprothesen in schraubenfixierte Langzeitprovisorien<br />

um, die über nacht polimerisiert wurden (abb. 8 – 10). Am folgenden Tag kam<br />

die Patientin zum Einsetzen der Provisorien wieder in die Praxis. Die Einheilkappen<br />

wurden entfernt und die geeigneten Abutments befestigt. Die Oberkieferprothese<br />

wurde auf die Abutments aufgesetzt und mit vier Schrauben befestigt. Bei der<br />

Unterkieferprothese erfolgte die Fixierung in ähnlicher Weise (abb. 11, 12). Die<br />

Bisslage der Patientin wurde mit einem Rosenbohrer eingeschliffen. Als alle Anpas-<br />

sungsarbeiten durchgeführt worden waren und die Bisslage für die Patientin zufrie-<br />

denstellend war, wurden ein temporäres Füllungsmaterial in die Schraublöcher der<br />

Prothesen eingebracht und abschließende Röntgenaufnahmen angefertigt (abb.<br />

13 – 17). Die Patientin wurde über die postoperative Mundhygiene aufgeklärt und<br />

angewiesen, acht Wochen lang nicht zu kauen, damit die Implantate richtig osseo-<br />

Abb. 11 Abb. 12<br />

Abb. 13<br />

Abb. 14


Abb. 15<br />

Abb. 17<br />

soFortversorgUng des Zahnlosen kieFers<br />

integrieren können. Danach sollte sie nur weiche nahrung zu sich nehmen. Diese<br />

Empfehlung wird aufgrund der begrenzten Widerstandskraft der provisorischen<br />

Prothesen gegeben, die eher einen ästhetischen als einen funktionellen Zweck<br />

erfüllen.<br />

Ergebnis<br />

Bei der nachkontrolle nach einer Woche zeigte sich, dass die Heilung bei der<br />

Patientin gut verlief. Sie wird die festsitzenden Provisorien ca. sechs Monate lang<br />

tragen, bis die Kieferkämme sich vollständig ausgebildet haben und verheilt sind.<br />

Danach wird sie für die finalen Abdrücke in die Praxis zurückkommen. Im Den-<br />

tallabor werden von diesen dann permanente steggetragene Prothesen gefer-<br />

tigt. Die Kombination aus gefrästen steggetragenen Prothesen und verbundenen<br />

<strong>Straumann</strong> ® SLActive Implantaten stellt eine leistungsstarke, dauerhafte Alternative<br />

zum herkömmlichen Zahnersatz dar.<br />

1 4x <strong>Straumann</strong> ® Bone Level Implantat RC Ø 4,1, 12 mm SLActive 2 2x Standard Plus RN Ø 3,3, 12 mm<br />

SLActive/1x Tapered Effect WN Ø 4,8, 12 mm WN/1x Tapered Effect RN Ø 4,1 x 10 mm)<br />

Abb. 16<br />

STARGET 3 I 11<br />

59


60<br />

STARGET 3 I 11<br />

literAturHinweiSe<br />

STRAUMANN ® EMDOGAIN<br />

Corrêa MG, Campos MLG, Benatti BB, Marques MR, Casati<br />

MZ, Nociti FH Jr, Sallum EA. The impact of cigarette smoke<br />

inhalation on the outcome of enamel matrix derivative<br />

treatment in rats: histometric analysis. J Periodontol<br />

2010;81(12):1820-1828.<br />

simply doing more<br />

Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften<br />

Insgesamt 22 Ratten wurden Zigarettenrauch entweder ausge-<br />

setzt oder nicht ausgesetzt (11 pro Gruppe). nach 30 Tagen<br />

wurden in einer Split-Mouth-Studie an den ersten Unterkiefer-<br />

molaren Fenestrationsdefekte geschaffen, die entweder unbe-<br />

handelt blieben oder mit Schmelzmatrix-Derivat (Enamel Matrix<br />

Derivative; EMD) behandelt wurden. nach weiteren 21 Tagen<br />

wurde eine histometrische Analyse durchgeführt. EMD erhöhte<br />

die knöcherne Defektauffüllung und Zementneubildung in bei-<br />

den Gruppen. Die Knochendichte war jedoch in der Gruppe,<br />

die Zigarettenrauch ausgesetzt war, geringer. Tabakrauch wirkt<br />

sich demnach nachteilig auf die Knochenheilung aus.<br />

Siciliano VI, Andreuccetti G, Siciliano AI, Blasi A, Sculean<br />

A, Salvi GE. Clinical outcomes after treatment of non-con-<br />

tained intrabony defects with enamel matrix derivative<br />

or guided tissue regeneration: a 12-month randomized<br />

controlled clinical trial. J Periodontol 2010;82(1):62-71.<br />

Bei 40 Patienten wurden insgesamt 40 intraossäre Defekte<br />

in einwurzeligen Zähnen mit EMD in Kombination mit einer<br />

nicht resorbierbaren titanverstärkten Membran oder nur mit<br />

EMD behandelt. Die Sondierungstiefe und das klinische At-<br />

tachmentniveau wurden bei Baseline und nach 12 Monaten<br />

bewertet. Der mittlere klinische Attachmentgewinn war in<br />

der EMD/Membran-Gruppe signifikant größer als bei der<br />

EMD-Gruppe Die Wahrscheinlichkeit, dass das klinische At-<br />

tachmentniveau um ≥4 mm zunimmt, war ebenfalls signifikant<br />

größer, während die Wahrscheinlichkeit, dass die residuel-<br />

le Sondierungstiefe ≥6 mm beträgt, signifikant kleiner war.<br />

Die EMD-Behandlung in Kombination mit einer zusätzlichen<br />

Membran verbesserte folglich bei nicht begrenzten intraossä-<br />

ren Defekten die klinischen Ergebnisse.<br />

STRAUMANN ® DENTAL IMPLANT SySTEM<br />

Buser D, Wittneben J, Bornstein MM, Grütter L, Chappuis<br />

V, Belser UC. Stability of contour augmentation and es-<br />

thetic outcomes of implant-supported single crowns in the<br />

esthetic zone: 3-year results of a prospective study with<br />

early implant placement postextraction. J Periodontol<br />

2011;82(3):342-349.<br />

Insgesamt 20 Patienten erhielten implantatgetragene Kronen<br />

auf <strong>Straumann</strong> Bone Level Implantaten im ästhetisch relevan-<br />

ten Bereich; die klinischen radiologischen und ästhetischen<br />

Parameter wurden während eines 3-jährigen nachkontroll-<br />

zeitraums protokolliert. Alle Implantate waren erfolgreich


osseointegriert und stabil, mit gutem periimplantären Weich-<br />

gewebe nach 3 Jahren. Beim Pink Esthetic Score und beim<br />

White Esthetic Score wurden gute Ergebnisse erzielt, wobei<br />

die White Esthetic Scores etwas höher ausfielen. Der mittlere<br />

krestale Knochenverlust betrug nach 3 Jahren 0,18 mm; ein<br />

Knochenverlust von 0,5 bis 1,0 mm wurde nur bei zwei Im-<br />

plantaten beobachtet, von denen eines eine kleinere Rezes-<br />

sion der fazialen Mukosa (


62<br />

STARGET 3 I 11<br />

STRAUMANN ® SLACTIVE<br />

simply doing more<br />

Abdel-Haq J, Karabuda CZ, Arısan V, Mutlu Z, Kürkçü M.<br />

Osseointegration and stability of a modified sand-blasted<br />

acid-etched implant: an experimental pilot study in sheep.<br />

Clin Oral Implants Res 2011;22(3):265-274.<br />

Insgesamt 30 <strong>Straumann</strong> SLA- und SLActive-Implantate wurden<br />

in die Tibiae von drei Schafen inseriert. Das Eindrehmoment<br />

wurde dokumentiert und es wurde eine Resonanzfrequenzana-<br />

lyse (RFA) durchgeführt, die nach 3 und 6 Wochen wiederholt<br />

wurde. Anschließend wurde eine histomorphometrische Analy-<br />

se durchgeführt. Die anfänglichen RFA-Werte betrugen 72, 27<br />

± 3,17 bei SLA und 71,6 ± 2,87 bei SLActive. Die RFA-Werte<br />

und der Knochen-Implantat-Kontakt waren nach 3 Wochen bei<br />

SLActive signifikant höher als bei SLA, nach 6 Wochen wurde<br />

jedoch kein signifikanter Unterschied mehr zu beobachten. Die<br />

Ausdrehmoment-Werte waren bei beiden Implantattypen ähn-<br />

lich. SLActive-Implantate erzielten daher zu früheren Zeitpunk-<br />

ten einen höheren Knochenkontakt und eine höhere Stabilität.<br />

Bosshardt DD, Salvi GE, Huynh-Ba G, Ivanovski S, Donos<br />

N, Lang NP. The role of bone debris in early healing ad-<br />

jacent to hydrophilic and hydrophobic implant surfaces in<br />

man. Clin Oral Implants Res 2011;22(4):357-364.<br />

Es wurden <strong>Straumann</strong> Versuchsimplantate (4 mm lang und<br />

2,8 mm Durchmesser) mit entweder SLA- oder SLActive-Ober-<br />

fläche in die Retromolaregion von 28 Freiwilligen eingesetzt<br />

und nach 7, 14, 28 und 42 Tagen mit einem Trepanbohrer<br />

entfernt. Alle Oberflächen waren teilweise mit Knochenspä-<br />

nen bedeckt; die Knochenneubildung wurde nach 7 Tagen<br />

beobachtet. DasVolumen an neuem Knochen nahm im Laufe<br />

der Zeit schrittweise zu, während sich der Anteil von altem<br />

Knochen, Weichgewebe und Knochenspänen schrittweise<br />

verringerte. Der neue Knochen war bei SLActive nach 2 und<br />

4 Wochen höher; auch war die Änderung des Verhältnisses<br />

von Knochenspänen zum Weichgewebe signifikant größer<br />

bei SLActive. Das Verhältnis von Knochenspänen zum Weich-<br />

gewebe deutet darauf hin, dass Knochenspäne sich signifi-<br />

kant auf den Beginn der Knocheneinheilung auswirken.<br />

Donos N, Hamlet S, Lang NP, Salvi GE, Huynh-Ba, Boss-<br />

hardt DD, Ivanovski S. Gene expression profile of osseo-<br />

integration of a hydrophilic compared with a hydropho-<br />

bic microrough implant surface. Clin Oral Implants Res<br />

2011;22(4):365-372.<br />

Insgesamt 18 <strong>Straumann</strong> Versuchsimplantate (4 mm lang und<br />

2,8 mm Durchmesser) wurden in die Retromolarregion von<br />

neun Freiwilligen eingesetzt und nach 4, 7 und 14 Tagen<br />

mit einem Trepanbohrer entfernt. Anschließend wurde am<br />

Gewebe eine RnA-Microarray-Analyse durchgeführt. In den<br />

nach 4 Tagen exprimierten Genen waren keine relevanten<br />

Genkategorien überrepräsentiert, doch die Expression von<br />

Genen, die an der Osteogenese und Angiogenese beteiligt<br />

sind, war bei SLActive nach 7 Tagen höher. Das VEGF-Signal<br />

blieb bei SLActive nach 14 Tagen hochreguliert, während<br />

das BMP-Signal bei SLA hochreguliert war. Beide Oberflä-<br />

chen schienen sich auf die neurogenese auszuwirken. Der<br />

proosteogene und proangiogene Einfluss von SLActive ist<br />

möglicherweise für die Osseointegrationseigenschaften der<br />

Oberfläche verantwortlich.<br />

Ivanovski S, Hamlet S, Salvi GE, Huynh-Ba G, Boss-<br />

hardt DD, Lang NP, Donos N. Transcriptional profiling<br />

of osseointegration in humans. Clin Oral Implants Res<br />

2011;22(4):373-381.<br />

neun <strong>Straumann</strong> SLActive-Versuchsimplantate (4 mm lang und<br />

2,8 mm Durchmesser) wurden in die Retromolarregion von neun<br />

Freiwilligen eingesetzt und nach 4, 7 und 14 Tagen mit einem


Trepanbohrer entfernt. Mithilfe einer RnA-Microarray-Analyse<br />

wurden die Unterschiede im Transkriptom festgestellt. Das Gen-<br />

expressionsprofil an Tag 4 war in erster Linie mit proliferativen<br />

und immunoinflammatorischen Prozessen assoziiert. Im Gegen-<br />

satz dazu war das prädominante Profil nach 14 Tagen mit Skel-<br />

etogenese, insbesondere der Entwicklung des Skelettsystems,<br />

Knochenentwicklung und Ossifikation assoziiert. Die meisten<br />

Veränderungen traten zwischen 7 und 14 Tagen auf. Angiogen-<br />

ese und neurogenese waren auch nach 14 Tagen prädomi-<br />

nant. I-kB-Kinase/nF-kB-Kinase-Signalwege waren an Tag 4<br />

prädominant, während TGF-ß/BMP-, Wnt- und notch-Signalwe-<br />

ge die ganze Studie über mit Osteogenese assoziiert waren.<br />

Lang NP, Salvi GE, Huynh-Ba G, Ivanovski S, Donos N,<br />

Bosshardt DD. Early osseointegration to hydrophilic and<br />

STARGET 3 I 11<br />

hydrophobic implant surfaces in humans. Clin Oral Implants<br />

Res 2011;22(4):349-356.<br />

Es wurden <strong>Straumann</strong> Versuchsimplantate (4 mm lang und<br />

2,8 mm Durchmesser) mit entweder SLA- oder SLActive-Ober-<br />

fläche in die Retromolarregion von 49 Freiwilligen eingesetzt<br />

und nach 7, 14, 28 und 42 Tagen mit einem Trepanbohrer<br />

entfernt. Knochenspäne waren auf allen Oberflächen vorhan-<br />

den, und ein großer Anteil der Knochenmatrix wurde zune-<br />

hmend mit neu gebildetem Knochen bedeckt. Die Knochen-<br />

neubildung begann in der ersten Woche und nahm bis zum<br />

42. Tag zu. Der Knochen-Implantat-Kontakt war bei SLActive<br />

im Vergleich zu SLA nach 2 und 4 Wochen ausgeprägter;<br />

nach 42 Tagen konnte jedoch kein signifikanter Unterschied<br />

mehr festgestellt werden.<br />

simply doing more<br />

StArget iSt AucH in dieSen elektroniScHen ForMAten erHältlicH:<br />

STARGET für iPad<br />

Besuchen Sie auf Ihrem iPad den App Store von Apple<br />

und laden Sie dort die STARGET App herunter. nach<br />

dem Aufstarten sehen Sie die verfügbaren Ausgaben<br />

(ab STARGET 1.2011) in der Bibliothek, die herunter-<br />

geladen werden können. Ab der Ausgabe 3.2011<br />

bietet STARGET für iPad auch eine Videofunktion.<br />

Sprachen: englisch, deutsch<br />

STARGET im PDF-Format<br />

STARGET kann auch als PDF von der Unternehmens-<br />

Website der <strong>Straumann</strong>-Gruppe oder von den jeweili-<br />

gen lokalen Länder-Websites heruntergeladen werden.<br />

www.straumann.com/starget (Internationale englische<br />

Version) Sprachen: englisch, deutsch, französisch, italie-<br />

nisch, spanisch (auf den jeweiligen Länder-Websites).<br />

63


64<br />

STARGET 3 I 11<br />

SAve tHe dAte<br />

EUROPERIO<br />

EUROPERIO<br />

VV II EE N NA<br />

events<br />

<strong>Straumann</strong> Corporate Forum und Workshop<br />

bei der EuroPerio 7 in Wien


6. – 9. Juni 2012 in Wien, Österreich, im Messe Wien Exhi-<br />

bition & Conference Center<br />

Zu diesem Kongress, der alle drei Jahre stattfindet, werden<br />

7 000 Teilnehmer aus der Welt der Parodontologie und Im-<br />

plantatzahnheilkunde erwartet. Angesichts der Unterstützung<br />

aller europäischen nationalen Gesellschaften für Parodontolo-<br />

gie sowie von über 80 Industriepartnern kann davon ausge-<br />

gangen werden, dass dieser Kongress den Teilnehmern die<br />

aktuellsten Fortschritte in diesem Fachbereich sowie Zugang<br />

StrAuMAnn corporAte ForuM<br />

„BEWÄHRTE KOnZEPTE UnD InnOVATIOnEn<br />

In DER PARODOnTALEn ZAHnHEILKUnDE UnD<br />

DEnTALIMPLAnTOLOGIE“<br />

dAtuM Donnerstag, 7. Juni 2012<br />

uHrzeit 12:15 – 13:45<br />

reFerenten dr. Stephen Chen, B.D.S., MDSc,<br />

Ph.D. FRACDS – Melbourne, Australien<br />

Prof. nikolaos donos, D.D.S., M.S.,<br />

FDSRCS Engl., Ph.D. – London, GB<br />

dr. michael mcGuire, D.D.S. –<br />

Houston, Texas, USA<br />

teilnAHMegebÜHren 1<br />

eFp-Mitglieder<br />

nicHt-Mitglieder<br />

Studenten 2<br />

dentAlHygieniker 3<br />

events<br />

STARGET 3 I 11<br />

zu den neuesten Technologien und Produkten bietet, die in der<br />

Zahnmedizin zur Verfügung stehen. Für das wissenschaftliche<br />

Programm sind Parodontologie- und Implantologie-Workshops,<br />

Sitzungen zur themenorientierten Forschung sowie speziell für<br />

Hygieniker konzipierte Veranstaltungen vorgesehen. <strong>Straumann</strong><br />

wird als Diamant-Sponsor an der Fachausstellung teilnehmen<br />

sowie ein Industrieforum und einen Workshop veranstalten.<br />

Weitere Informationen: www.straumann.com/europerio7.<br />

Offizielle Europerio 7 website: www.europerio7.com<br />

StrAuMAnn workSHop<br />

„PLASTISCH-REKOnSTRUKTIVE PARODOnTAL-<br />

CHIRURGIE In DER ÄSTHETISCHEn ZOnE“<br />

dAtuM Mittwoch, 6. Juni 2012<br />

uHrzeit 15:30 – 17:00<br />

reFerenten Vortrag und Hands-on-Kurs von<br />

Prof. Giovanni Zucchelli, D.D.S.,<br />

Ph.D. – Bologna, Italien<br />

1 Alle Anmeldegebühren sind in EURO angegeben, inkl. 10 % MwSt 2 Vollzeit-Studenten


66 STARGET 3 I 11 international team For implantology<br />

André-ScHroeder-ForScHungSpreiS<br />

Das ITI vergibt André-Schroeder-<br />

Forschungspreis 2011 an Nikola Saulacic<br />

Dr. Nikola Saulacic, ein Zahnarzt, Oralchirurg und For-<br />

scher an der Universität Bern, Schweiz, ist der Gewinner<br />

des André-Schroeder-Forschungspreises 2011. ITI-Präsident<br />

Prof. Dr. Daniel Buser übergab den Preis am 11. Juni 2011<br />

anlässlich des ITI-Kongresses Benelux in Amsterdam.<br />

Dr. Saulacic wurde vom ITI-Forschungskomitee in einem ano-<br />

nymen Auswerteverfahren für seine experimentelle Studie zum<br />

Thema „Bone apposition to a titanium-zirconium alloy implant<br />

surface“ (Knochenapposition an eine Implantatoberfläche aus<br />

einer Titan-Zirkonium-Legierung) ausgewählt. Die prämierte<br />

Forschungsarbeit befasste sich mit der Bestimmung der frühen<br />

Heilungsvorgänge von Titan-Zirkonium-(TiZr)-Implantaten im<br />

Vergleich zu Titan-(Ti)-Implantaten, beide mit einer modifizier-<br />

ten sandgestrahlten und säuregeätzten (SLActive) Oberfläche,<br />

sowie einem Implantatmaterial mit zusätzlicher Festigkeit (Ti 6 A-<br />

I 4 V). Die Studie zeigte, dass TiZr-Implantate eine im Vergleich zu<br />

den etablierten Ti-Implantaten ähnlich frühe Osseointegration<br />

aufweisen. Die ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften<br />

von TiZr und die beobachtete rasche Osseointegration legen<br />

die Verwendung von TiZr-Implantaten bei anspruchsvolleren<br />

klinischen Situationen nahe, bei denen Implantate mit kleinem<br />

Durchmesser benötigt werden.<br />

Dr. Saulacic graduierte 1995 als Doctor of Dental Surgery an<br />

der Universität Belgrad, Serbien, wo er auch seinen Master<br />

of Science und sein Spezialisierungszertifikat in Oralchirurgie<br />

erwarb. Von 2003 bis 2004 war er ITI-Scholar an der Poli-<br />

klinik für Chirurgische Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der<br />

Universität Bonn. Seinen Europäischen PhD erlangte er 2005<br />

an der Universität von Santiago de Compostela, Spanien. Seit<br />

2007 ist er in der Schädel-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des<br />

Inselspitals in Bern und seit 2009 zudem an der Klinik für<br />

Oralchirurgie und Stomatologie der Universität Bern tätig. Sei-<br />

ne Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen dentale<br />

Implantologie und Knochenregeneration.<br />

Über den André-Schroeder-Forschungspreis<br />

Der André-Schroeder-Forschungspreis ist ein jährlich verge-<br />

bener Preis im Wert von 20 000 Schweizer Franken in bar<br />

und eine der angesehensten Auszeichnungen in der dentalen<br />

Implantologie. Er wird an unabhängige Wissenschaftler für<br />

Fortschritte in zahnmedizinischer Forschung und Entwicklung<br />

vergeben mit dem Ziel, neue wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

in dentaler Implantologie, oraler Geweberegeneration und<br />

verwandten Gebieten zu fördern. Der Preis wurde erstmals<br />

vor beinahe 20 Jahren ausgeschrieben und wird zu Ehren des<br />

Gründungspräsidenten des ITI, Professor Dr. André Schroeder<br />

(1918 – 2004), vergeben, der Pionierarbeit auf dem Gebiet<br />

der dentalen Implantologie leistete und dessen Lebenswerk<br />

maßgeblich zur modernen Zahnheilkunde beitrug.<br />

Der André-Schroeder-Forschungspreis 2012 wird anlässlich<br />

des ITI-Kongresses Kanada in Toronto am 21. bis 22. Sep-<br />

tember 2012 vergeben werden. Informationen zur Anmeldung<br />

werden ab Januar 2012 auf der ITI-Webseite www.iti.org ver-<br />

fügbar sein.


Dr. Nikola Saulacic mit Prof. Dr. Daniel Buser, ITI-Präsident<br />

international team for implantology<br />

STARGET 3 I 11<br />

67


68<br />

STARGET 3 I 11<br />

ITI<br />

National Congresses<br />

Sept. 2011 - Dec. 2012<br />

A great year for knowledge and networking<br />

ITI National Congresses represent the best way to combine networking with catching<br />

up on the latest in implant dentistry. With plenty of ITI National Congresses in the<br />

coming months, there are many opportunities to consolidate your knowledge, earn<br />

credit points and meet the top speakers in your region or country.<br />

Find the congress closest to you at the ITI National Congress website<br />

www.iticongress.org.<br />

ITI Congress China September 22 - 23, 2011 Nan Jing, China<br />

ITI Congress Denmark November 4, 2011 Nyborg, Denmark<br />

ITI Congress Italy November 10 - 12, 2011 Florence, Italy<br />

ITI Congress UK & Ireland December 1 - 3, 2011 Liverpool, UK<br />

ITI Congress Germany April 27 - 28, 2012 Cologne, Germany<br />

ITI Congress Switzerland May 5, 2012 Biel, Switzerland<br />

ITI Congress Iberia May 10 - 12, 2012 Santiago de Compostela, Spain<br />

ITI Congress Japan June 2 - 3, 2012 Tokyo, Japan<br />

ITI Congress Brazil September 7 - 8, 2012 Campinas, Brazil<br />

ITI Congress Finland September 14 - 15, 2012 Helsinki, Finland<br />

ITI Congress Canada September 21 - 22, 2012 Toronto, Canada<br />

ITI Congress Greece September 29 - 30, 2012 Athens, Greece<br />

ITI Congress Taiwan tbd Taipei, Taiwan<br />

ITI Congress Middle East December 7 - 8, 2012 Abu Dhabi, UAE<br />

The International Team for Implantology (ITI) is an independent academic organization<br />

dedicated to spreading knowledge and promoting evidence-based methodologies related<br />

to implant dentistry. Join this international multidisciplinary network of experts and find<br />

out how the ITI can help to broaden your professional horizons.<br />

ITI International Team for Implantology | Peter Merian-Weg 10 | 4052 Basel | Switzerland | www.iti.org


Fortbildung auf höchstem wissenschaftlichem Niveau.<br />

1. ITI Kongress Schweiz<br />

Von der Behandlungsplanung bis<br />

zu möglichen Komplikationen –<br />

der Lebenszyklus eines Implantats.<br />

• Planung unter Berücksichtigung von Risikofaktoren<br />

• Diagnostik und Implantation mit konventionellen und<br />

digitalen Methoden<br />

• Belastungsprotokolle: Möglichkeiten und Risiken<br />

• Management von Hart- und Weichgewebe<br />

• Reduzierte Implantatlängen und Durchmesser –<br />

eine Alternative zur Augmentation?<br />

• Materialwahl bei der Implantatrekonstruktion und ihre<br />

Herstellung (Digital Work-Flow)<br />

• Implantatsuprastrukturen verschrauben oder zementieren?<br />

• Recall und Maintenance – was, wann und wie?<br />

• Behandlungskonzepte Periimplantitis<br />

Referenten<br />

Urs Belser, Genf<br />

Michael Bornstein, Bern<br />

Rino Burkhardt, Zürich<br />

Daniel Buser, Bern<br />

Andreas Filippi, Basel<br />

Christoph Hämmerle, Zürich<br />

Ronald Jung, Zürich<br />

Sebastian Kühl, Basel<br />

Christina Luzi, Basel<br />

Andrea Mombelli, Genf<br />

Giovanni Salvi, Bern<br />

Bruno Schmid, Bern<br />

Patrick Schmidlin, Zürich<br />

Alwin Schönenberger, Glattbrugg<br />

Anton Wetzel, St. Gallen<br />

Nicola Zitzmann, Basel<br />

Wissenschaftliches<br />

Programmkomitee<br />

Nicola U. Zitzmann, Basel–ITI Education Delegate Schweiz<br />

Bruno Schmid, Bern–ITI Chairman Schweiz<br />

Irena Sailer, Zürich–ITI Study Club Coordinator Schweiz<br />

Veranstaltungsort<br />

Kongresshaus CTS, Biel<br />

Nutzen Sie den Frühbucherrabatt und<br />

registrieren sich gleich unter<br />

www.iti.org/congressswitzerland<br />

STARGET 3 I 11<br />

Von der Behandlungsplanung<br />

bis zu möglichen<br />

Komplikationen –<br />

der Lebenszyklus eines<br />

Implantats.<br />

ITI<br />

Kongress Schweiz<br />

Biel<br />

5. Mai 2012<br />

69


70<br />

Schweiz<br />

STARGET 3 I 11<br />

tochtergesellschaften<br />

Vertriebsgesellschaften<br />

Institut <strong>Straumann</strong> AG<br />

Peter Merian-Weg 12<br />

4002 Basel<br />

Tel. +41/61 965 11 11<br />

Fax +41/61 965 11 01<br />

tochtergesellschaften:<br />

australien/neuseeland<br />

<strong>Straumann</strong> Pty. Ltd.<br />

7 Gateway Court<br />

Port Melbourne 3207<br />

Victoria<br />

Tel. +61/39 64 67 060<br />

Fax +61/39 64 67 232<br />

Belgien<br />

<strong>Straumann</strong><br />

Belgicastraat 3<br />

1930 Zaventem<br />

Tel. +32/27 90 10 00<br />

Fax +32/27 90 10 20<br />

Brasilien<br />

<strong>Straumann</strong> Brasil Ltda<br />

Rua Funchal 263<br />

04551-060 São Paulo<br />

Tel. +55/11 30 89 66 83<br />

Fax +55/11 30 89 66 84<br />

weltweit – KUnDennah<br />

Dänemark<br />

<strong>Straumann</strong> Danmark ApS<br />

Hundige Strandvej 178<br />

2670 Greve<br />

Tel. +45/46 16 06 66<br />

Fax +45/43 61 25 81<br />

Deutschland<br />

<strong>Straumann</strong> GmbH<br />

Jechtinger Straße 9<br />

79111 Freiburg<br />

Tel. +49/76 14 50 10<br />

Fax +49/76 14 50 11 49<br />

finnland<br />

<strong>Straumann</strong> Oy<br />

Fredrikinkatu 48A 7 krs.<br />

00100 Helsinki<br />

Tel. +358/96 94 28 77<br />

Fax +358/96 94 06 95<br />

frankreich<br />

<strong>Straumann</strong> France<br />

3, rue de la Galmy – Chessy<br />

77701 Marne-la-Vallée cedex 4<br />

Tel. +33/164 17 30 00<br />

Fax +33/164 17 30 10<br />

großbritannien<br />

<strong>Straumann</strong> Ltd.<br />

3 Pegasus Place, Gatwick Road<br />

Crawley RH109AY,<br />

West Sussex<br />

Tel. +44/12 93 65 12 30<br />

Fax +44/12 93 65 12 39<br />

italien<br />

<strong>Straumann</strong> Italia s.r.l.<br />

Viale Bodio 37a<br />

20158 Milano<br />

Tel. +39/02 39 32 831<br />

Fax +39/02 39 32 8365<br />

Japan<br />

<strong>Straumann</strong> Japan K.K.<br />

Sapia Tower 16F, 1-7-12<br />

Marunouchi, Chiyoda-ku,<br />

Tokyo, 100-0005 Japan<br />

Tel. +81/352 18 26 00<br />

Fax +81/352 18 26 01<br />

Kanada<br />

<strong>Straumann</strong> Canada Ltd.<br />

4145 North Service Road<br />

Suite 303<br />

Burlington/ON-L7L 6A3<br />

Tel. +1/905 319 29 00<br />

Fax +1/905 319 29 11<br />

mexiko<br />

<strong>Straumann</strong> México SA de CV<br />

Rubén Darío # 281 int. 1702<br />

Piso 17<br />

Col. Bosque de Chapultepec<br />

11580 México DF.<br />

Tel. +52/55 5282 6262<br />

Fax +52/55 5282 6289<br />

niederlande<br />

<strong>Straumann</strong> B.V.<br />

Postbus 338<br />

3400 AH IJsselstein<br />

Tel. +31/30 60 46 611<br />

Fax +31/30 60 46 728<br />

norwegen<br />

<strong>Straumann</strong> AS<br />

P.O.Box 1751 Vika<br />

0122 Oslo<br />

Tel. +47/23 35 44 88<br />

Fax +47/23 35 44 80<br />

Österreich/Ungarn<br />

<strong>Straumann</strong> GmbH Austria<br />

Florido Tower<br />

Floridsdorfer Hauptstr. 1<br />

1210 Wien<br />

Tel. +43/12 94 06 60<br />

Fax +43/12 94 06 66<br />

Schweden<br />

<strong>Straumann</strong> AB<br />

Fabriksgatan 13<br />

41250 Göteborg<br />

Tel. +46/31 708 75 00<br />

Fax +46/31 708 75 29<br />

Spanien/portugal<br />

<strong>Straumann</strong> S.A.<br />

Edificio Arroyo - A<br />

Avda. de Bruselas, 38<br />

Planta 1<br />

28108 Alcobendas (Madrid)<br />

Tel. +34/902 400 979<br />

Fax +34/913 449 517<br />

Südkorea<br />

<strong>Straumann</strong> South Korea<br />

(formerly: B.I. Trading Co. Ltd.)<br />

1467-75, Seocho3 -Dong,<br />

Seocho-Gu, Seoul<br />

Tel. +82/72 265 8777<br />

Fax +82/72 265 8797<br />

tschechische republik<br />

<strong>Straumann</strong> s.r.o.<br />

Na Žertvách 2196<br />

180 00 Prague 8<br />

Tel. +420/284 094 650<br />

Fax +420/284 094 659<br />

USa<br />

<strong>Straumann</strong> USA, LLC<br />

60 Minuteman Road<br />

Andover, MA 01810<br />

Tel. +1/800 448 8168<br />

+1/978 747 2500<br />

Fax +1/978 747 2490


PERFEKTE PASSUNG<br />

durch DESIGN<br />

durch die Kombination von Implantaten auf Weichgewebe- und Knochenniveau mit einem umfassenden Prothetikportfolio<br />

hat <strong>Straumann</strong> ein System für alle Indikationen geschaffen. das <strong>Straumann</strong> ® Dental Implant System –<br />

ausgezeichnete Produktqualität für überzeugende, natürlich ästhetische Ergebnisse.<br />

Mit SLActive ®<br />

Oberfläche!<br />

09/11 151.500/d

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!