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Prot GeZi Dresden - Agethur

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<strong>Prot</strong>okoll<br />

Begrüßung<br />

Frau Dr. Claudia Eberhard (Sächsisches Staatsministerium für Soziales, SMS) begrüßte zunächst<br />

die Teilnehmenden des Workshops. Weitere Begrüßungen und Eingangsvorträge von<br />

Herrn Dr. Rainer Hess (Gemeinsamer Bundesausschuss, Ausschussvorsitzender gesundheitsziele.de<br />

und Herrn Dr. Jens Kramer (SMS) folgten.<br />

EU Gesundheitspolitik<br />

Herr Dr. Christian Luetkens aus dem Hessischen Sozialministerium stellte den Stellenwert<br />

der Gesundheitsziele in der EU-Gesundheitspolitik vor:<br />

Der Prozess der Gesundheitsziele in Europa hat begonnen; im Unterschied zu „Bildung“ gibt<br />

es in der Gesundheitsversorgung jedoch keine einheitlichen Standards. „Gesundheit“ ist kein<br />

einheitliches Handlungsfeld in der Europäischen Union, wonach im Rahmen der Subsidiarität<br />

die Hauptverantwortung bei den einzelnen Ländern liegt. Unter den einzelnen EU-Ländern<br />

resultieren hieraus Differenzen bezüglich der Zielkonzeption, -definition und -umsetzung. Im<br />

Laufe der Jahre konnte eine Veränderung des Politikverständnisses beobachtet werden,<br />

wobei „Gesundheit“ zunächst eine Untergruppe zu „Soziales“ war und jetzt eher dem Verbraucherschutz<br />

zugeordnet wird und damit die Endverbraucher als Kunden betrachtet werden.<br />

Die Bereitschaft, Gesundheitsziele auf europäischer Ebene mitzugestalten ist in<br />

Deutschland noch schwach ausgeprägt. Bedenken richten sich insbesondere gegen eine<br />

Harmonisierung der Gesundheitssysteme und gegen die Quantifizierung und damit Überprüfbarkeit<br />

formulierter Ziele. Herr Dr. Luetkens empfiehlt, auch in der Diskussion zu den<br />

Gesundheitszielen in Deutschland nicht mit den Aktivitäten auf europäischer Ebene zu argumentieren,<br />

da diese Argumentation dem Voranbringen der Gesundheitsziele in Deutschland<br />

nicht förderlich ist.<br />

Gesundheitsberichterstattung, Gesundheitsziele und evidenzbasierte Gesundheitspolitik<br />

Frau Dr. Bärbel-Maria Kurth aus dem Robert Koch-Institut analysierte die Zusammenhänge<br />

zwischen Gesundheitsberichterstattung, Gesundheitszielen und evidenzbasierter Gesundheitspolitik.<br />

Diese Zusammenhänge lassen sich in folgenden Kernaussagen zusammenfassen:<br />

- Die Gesundheitsberichterstattung ist der Verbesserung des Gesundheitszustandes der<br />

Bevölkerung verpflichtet. Dies lässt sich nur gemeinsam mit der Gesundheitspolitik umsetzen.<br />

- Das Bekenntnis zu evidenzbasierter Gesundheitspolitik beinhaltet die Bereitschaft zur<br />

Nutzung von Ergebnissen der Gesundheitsberichterstattung.<br />

- Gesundheitsberichterstattung braucht Datengrundlagen.<br />

- Gesundheitsberichterstattung kann Zielentwicklungsprozesse initiieren.<br />

- Gesundheitsziele sind die Möglichkeit der Prioritätensetzung für die Gesundheitspolitik<br />

und für die Gesundheitsberichterstattung.<br />

- Das Setzen von Gesundheitszielen bedingt die Überprüfung der Zielerreichung (Evaluation,<br />

GBE als Controllingwerkzeug für Gesundheitsziele).<br />

- Der Wunsch nach Evaluation beinhaltet die Bereitschaft zur Finanzierung epidemiologischer<br />

Datenerhebungen.<br />

Aus der Sicht der Gesundheitsberichterstattung bringen die Gesundheitsziele diese näher an<br />

die Vision der Gesundheitsberichterstattung als gesundheitspolitisches Instrument, als<br />

Grundlage für sachlich rationale Entscheidungen sowie als Werkzeug der Veränderung tradierter<br />

politischer Entscheidungsprozesse.<br />

In der sich anschließenden Diskussion wurde der Stellenwert paralleler Strategien und Aktionspläne<br />

der Bundesregierung thematisiert. Die Aufnahme zentraler Aspekte aus dem Prozess<br />

der Zielentwicklung, z. B. Ernährung und Bewegung in einen nationalen Aktionsplan,<br />

kann sowohl als erfolgreiches Aufgreifen von Vorarbeiten aus dem Gesundheitszieleprozess<br />

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