Prot GeZi Dresden - Agethur
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Sächsisches Staatsministerium 20.10.2008<br />
für Soziales<br />
Strategie-Workshop der Länder zu Gesundheitszielen/prioritären Handlungsfeldern<br />
am 01.10.2008 in <strong>Dresden</strong><br />
Hintergrund<br />
Am 1. Oktober 2008 fand in <strong>Dresden</strong> ein erster Bund-Länder-Workshop zu Gesundheitszielen<br />
und prioritären Handlungsfeldern statt. Ziel dieses Workshops war es, einen weiteren<br />
Beitrag zur Transparenz zu leisten und den Prozess des „Voneinander-Lernens“ zu unterstützen<br />
und zu institutionalisieren. Als Ergebnis sollte eine Vereinbarung („Dresdner Erklärung“)<br />
verabschiedet werden, die festlegt, wie diese Institutionalisierung eines regelmäßigen<br />
Austauschs und einer gemeinsam getragenen weiteren Entwicklung erfolgen soll. Teilnehmende<br />
an diesem Workshop waren die Akteure aus dem Gesundheitszieleprozess in den<br />
Bundesländern, dem Robert Koch-Institut, dem Bundesministerium für Gesundheit, der Bundesvereinigung<br />
Prävention und Gesundheitsförderung, der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung und der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung, gesundheitsziele.de.<br />
Eine ausführliche Teilnehmerliste findet sich im Anhang.<br />
Über diesen Workshop wurde ein <strong>Prot</strong>okoll verfasst. Bei diesem <strong>Prot</strong>okoll handelt es sich um<br />
ein Ergebnisprotokoll, in dem Sinne, dass die getroffenen Vereinbarungen im Mittelpunkt<br />
stehen. Um diese Vereinbarungen einzuordnen, werden Inhalte der Vorträge, Impulsreferate<br />
und Statements aus der Diskussion im Ansatz beschrieben, jedoch nicht im Detail ausgeführt.<br />
Für ausführlichere Informationen sei auf die Präsentationen im Anhang zu diesem <strong>Prot</strong>okoll<br />
verwiesen.<br />
Zum Abschluss der Veranstaltung erklärten die Teilnehmenden übereinstimmend, dass sie<br />
den erfolgten Austausch für den Gesundheitszieleprozess und die prioritären Handlungsfelder<br />
als hilfreich erlebt haben und Veranstaltungen dieser Art fortgesetzt werden. Darüber<br />
hinaus besteht eine große Bereitschaft zur strategischen Zusammenarbeit. Auch die anwesenden<br />
Teilnehmenden, die nicht Bund oder Bundesländer, sondern z. B. Nichtregierungsorganisationen<br />
oder Fachinstitute vertraten, bekräftigten, dass für sie eine Kooperation mit<br />
Akteuren aus dem Gesundheitszieleprozess konstruktiv und produktiv ist. Für die Planung<br />
des Workshops im Jahr 2009 wird das ausrichtende Bundesland in Abstimmung mit der AG<br />
Gesundheitsberichterstattung, Prävention, Rehabilitation und Sozialmedizin noch vorgeschlagen<br />
werden. Die Dresdner Erklärung wird (nach Überarbeitung entsprechend der Diskussion)<br />
an die Teilnehmenden zur Abstimmung versendet.<br />
1
<strong>Prot</strong>okoll<br />
Begrüßung<br />
Frau Dr. Claudia Eberhard (Sächsisches Staatsministerium für Soziales, SMS) begrüßte zunächst<br />
die Teilnehmenden des Workshops. Weitere Begrüßungen und Eingangsvorträge von<br />
Herrn Dr. Rainer Hess (Gemeinsamer Bundesausschuss, Ausschussvorsitzender gesundheitsziele.de<br />
und Herrn Dr. Jens Kramer (SMS) folgten.<br />
EU Gesundheitspolitik<br />
Herr Dr. Christian Luetkens aus dem Hessischen Sozialministerium stellte den Stellenwert<br />
der Gesundheitsziele in der EU-Gesundheitspolitik vor:<br />
Der Prozess der Gesundheitsziele in Europa hat begonnen; im Unterschied zu „Bildung“ gibt<br />
es in der Gesundheitsversorgung jedoch keine einheitlichen Standards. „Gesundheit“ ist kein<br />
einheitliches Handlungsfeld in der Europäischen Union, wonach im Rahmen der Subsidiarität<br />
die Hauptverantwortung bei den einzelnen Ländern liegt. Unter den einzelnen EU-Ländern<br />
resultieren hieraus Differenzen bezüglich der Zielkonzeption, -definition und -umsetzung. Im<br />
Laufe der Jahre konnte eine Veränderung des Politikverständnisses beobachtet werden,<br />
wobei „Gesundheit“ zunächst eine Untergruppe zu „Soziales“ war und jetzt eher dem Verbraucherschutz<br />
zugeordnet wird und damit die Endverbraucher als Kunden betrachtet werden.<br />
Die Bereitschaft, Gesundheitsziele auf europäischer Ebene mitzugestalten ist in<br />
Deutschland noch schwach ausgeprägt. Bedenken richten sich insbesondere gegen eine<br />
Harmonisierung der Gesundheitssysteme und gegen die Quantifizierung und damit Überprüfbarkeit<br />
formulierter Ziele. Herr Dr. Luetkens empfiehlt, auch in der Diskussion zu den<br />
Gesundheitszielen in Deutschland nicht mit den Aktivitäten auf europäischer Ebene zu argumentieren,<br />
da diese Argumentation dem Voranbringen der Gesundheitsziele in Deutschland<br />
nicht förderlich ist.<br />
Gesundheitsberichterstattung, Gesundheitsziele und evidenzbasierte Gesundheitspolitik<br />
Frau Dr. Bärbel-Maria Kurth aus dem Robert Koch-Institut analysierte die Zusammenhänge<br />
zwischen Gesundheitsberichterstattung, Gesundheitszielen und evidenzbasierter Gesundheitspolitik.<br />
Diese Zusammenhänge lassen sich in folgenden Kernaussagen zusammenfassen:<br />
- Die Gesundheitsberichterstattung ist der Verbesserung des Gesundheitszustandes der<br />
Bevölkerung verpflichtet. Dies lässt sich nur gemeinsam mit der Gesundheitspolitik umsetzen.<br />
- Das Bekenntnis zu evidenzbasierter Gesundheitspolitik beinhaltet die Bereitschaft zur<br />
Nutzung von Ergebnissen der Gesundheitsberichterstattung.<br />
- Gesundheitsberichterstattung braucht Datengrundlagen.<br />
- Gesundheitsberichterstattung kann Zielentwicklungsprozesse initiieren.<br />
- Gesundheitsziele sind die Möglichkeit der Prioritätensetzung für die Gesundheitspolitik<br />
und für die Gesundheitsberichterstattung.<br />
- Das Setzen von Gesundheitszielen bedingt die Überprüfung der Zielerreichung (Evaluation,<br />
GBE als Controllingwerkzeug für Gesundheitsziele).<br />
- Der Wunsch nach Evaluation beinhaltet die Bereitschaft zur Finanzierung epidemiologischer<br />
Datenerhebungen.<br />
Aus der Sicht der Gesundheitsberichterstattung bringen die Gesundheitsziele diese näher an<br />
die Vision der Gesundheitsberichterstattung als gesundheitspolitisches Instrument, als<br />
Grundlage für sachlich rationale Entscheidungen sowie als Werkzeug der Veränderung tradierter<br />
politischer Entscheidungsprozesse.<br />
In der sich anschließenden Diskussion wurde der Stellenwert paralleler Strategien und Aktionspläne<br />
der Bundesregierung thematisiert. Die Aufnahme zentraler Aspekte aus dem Prozess<br />
der Zielentwicklung, z. B. Ernährung und Bewegung in einen nationalen Aktionsplan,<br />
kann sowohl als erfolgreiches Aufgreifen von Vorarbeiten aus dem Gesundheitszieleprozess<br />
2
gewertet werden, als auch als Parallelaktivität ohne Bezug zu den Gesundheitszielen, was<br />
allerdings nicht plausibel erschien.<br />
Gesundheitsziele in den Bundesländern<br />
Frau Gabriele Klärs von der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung, gesundheitsziele.de<br />
entwickelte, basierend auf den Beiträgen der Bundesländer aus Band 55<br />
„Gesundheitsziele im Föderalismus – Programme der Länder und des Bundes“; Schriftenreihe<br />
der GVG, Band 55 (2007), eine Typologie der vorkommenden Hierarchie- und Kommunikationsverflechtungen<br />
im Definitions- und Entwicklungsprozess in den Bundesländern. Kriterien,<br />
die in diese Typisierung eingingen, sind die Initiative in der Zieldefinition und -<br />
entwicklung, die Ebene der Verständigung über die Zieleprozesse und deren Umsetzung.<br />
Aus dieser Typologie entstehen 4 Typen, denen sich die Vorgehensweise in den Bundesländern<br />
zuordnen lässt. Die Auswahl der Ziele entwickelte sich in den Bundesländern aus dem<br />
politischen Raum, aus Diskussion mit Akteuren oder aus Informationen der Landes-GBE. Bei<br />
der Quantifizierung der Ziele (in insgesamt zwei Bundesländern) kommt der GBE als Basis<br />
für die Definition von Zielen eine besondere Bedeutung zu. So wird in den Ländern entweder<br />
der Bundesdurchschnitt als Bezugspunkt gewählt (Sachsen-Anhalt) oder es wird beispielsweise<br />
eine Senkung von Prävalenzen um x % als Ziel definiert (Bayern). Länderübergreifend<br />
bestehen sowohl thematisch als auch inhaltlich große Schnittmengen zum Zielthema „Gesund<br />
aufwachsen“ bzw. Kinder- u. Jugendgesundheit, wohingegen das Zielthema „Depressive<br />
Erkrankung“ im Ländervergleich unterrepräsentiert ist. Die Umsetzung ausgewählter Ziele<br />
erfolgt in den Ländern entweder als Selbstverpflichtung der Akteure, in geförderten (Modell-)<br />
Projekten, durch die Auslobung eines Gesundheits- oder Präventionspreises, oder im Rahmen<br />
von Landesinitiativen und -programmen. Die politische Verankerung schließlich erfolgt<br />
entweder im (Ö)GD-Gesetz, im Regierungsprogramm, in einer Regierungserklärung oder im<br />
Koalitionsvertrag. Der Vortrag findet sich in der Anlage.<br />
In der sich anschließenden Diskussion wurde angeregt, Kommunen stärker in den Zieldefinitions-<br />
und Entwicklungsprozess mit einzubinden.<br />
Umsetzung der Gesundheitsziele unter den aktuellen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen<br />
Die Diskussion zu dieser Frage wurde über ein Impulsreferat von Herrn Jürgen Schiffer aus<br />
dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW eröffnet. Ausgehend von der<br />
aktuellen Situation der Krankenkassen als zentrale Leistungserbringer im Kontext der Gesundheitsziele,<br />
arbeitete er schwerpunktmäßig die finanziellen Belastungen heraus, die im<br />
kommenden Jahr auf die Krankenkassen zukommen werden (z.B. durch die Umsetzung der<br />
Konvergenzklausel, den Aufbau der Liquiditätsreserve, der Neuregelung der ärztlichen Vergütung,<br />
den Gesundheitsfonds und den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich). Diese<br />
führen zu einem verstärkten Wettbewerb unter den einzelnen Krankenkassen. Für die<br />
Finanzierung von Gesundheitszielen kann der verstärkte Wettbewerb bedeuten, dass die<br />
Förderung sich auf die Projekte fokussiert, die unter Marketingaspekten einen positiven Effekt<br />
für die (einzelne) Krankenkasse haben.<br />
In NRW werden angesichts dieser Entwicklung zurzeit keine neuen flächendeckenden Projekte<br />
im Kontext der Gesundheitsziele initiiert; es werden lediglich Modelle in einzelnen aktiven<br />
Städten oder Kreisen mit ausgewählten Partnern durchgeführt. Wichtig ist, dass die Projektdurchführung<br />
für alle beteiligten Akteure eine „win-win“ Situation darstellt.<br />
Aus der Diskussion:<br />
- Eine Umsetzung der Gesundheitsziele lässt sich nur noch im Wettbewerb der Krankenkassen<br />
platzieren, also nur mit einzelnen Krankenkassen als Partner.<br />
- Große, übergreifende Programme/Projekte funktionieren nicht mehr; deshalb kann keine<br />
flächendeckende Umsetzung erzielt werden.<br />
- Es wird empfohlen, kleine Projekte mit ausgewählten Partnern durchzuführen, zu evaluieren<br />
und diese dann in die Breite zu bringen.<br />
- Krankenkassen im Wettbewerb fehlen teilweise die Ressourcen, um ihre Projekte und<br />
Programme zu evaluieren.<br />
3
- Die Umsetzung von Aktivitäten im Kontext der Gesundheitsziele dient den Krankenkassen<br />
auch als Werbemaßnahme zur Imageverbesserung.<br />
- Je nach Art des Gesundheitsziels bieten sich neben den Krankenkassen auch andere<br />
Partner, z.B. der Jugend- oder Kinderschutz.<br />
Workshop „Transfer und Nutzen von Kompetenzen“<br />
Die einzelnen Themen des Workshops dienten dem Austausch über die unterschiedlichen<br />
Zielprozesse in den Ländern, der Identifikation von Synergie- und Optimierungspotentialen<br />
und der Erarbeitung von gemeinsamen Vorgehensweisen. Die anschließende Diskussion<br />
mündete in der „Dresdner Erklärung“. Als Ergebnis aus den Diskussionen des Workshops ist<br />
festzuhalten:<br />
- Eine gemeinsame Dresdner Erklärung wird von den Teilnehmenden befürwortet und unterstützt.<br />
- Der von allen getragene Gedanke der Zielorientierung soll durch Evaluation untermauert<br />
werden.<br />
- Der Erklärung soll eine Präambel vorangestellt werden, die inhaltlich zum einen auf die<br />
Hintergründe der Veranstaltung eingeht (AOLG-/GMK-Beschlüsse), den Status Quo beschreibt,<br />
Handlungsbedarf für die Umsetzung aufzeigt und zum anderen auf die besondere<br />
Rolle der Evaluation eingeht.<br />
- Die Arbeitsgruppe, die die Dresdner Erklärung im Entwurf vorbereitet hat, wird gebeten,<br />
die Anregungen aus dem Workshop einzuarbeiten und dann den Teilnehmenden zur Diskussion<br />
und Verabschiedung vorzulegen.<br />
Thema: Zielfindung und Gesundheitsberichterstattung<br />
Herr Dr. Joseph Kuhn aus dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit<br />
eröffnete mit einem Impulsreferat die Diskussion. Hier beschrieb er die Entwicklung<br />
und Situation in Bayern. Das Statement findet sich in der Anlage.<br />
Die Gesundheitsziele in Bayern, primär präventionsbezogen, wurden in einem Prozess entwickelt,<br />
in den nicht nur der wissenschaftliche Erkenntnisstand einging, sondern in dem auch<br />
breiter gesellschaftlicher Konsens eine wichtige Rolle spielte, in dem Bürger und Bürgerinnen<br />
im Rahmen von „Bürgergutachten Gesundheit“ beteiligt waren. Die Gesundheitsinitiative<br />
„Gesund.Leben.Bayern.“ dient der Umsetzung der Gesundheitsziele in Bayern; sie ist zurzeit<br />
mit ca. 7 Mio. Euro für die Umsetzung ausgestattet. Die Programmevaluation erfolgt durch<br />
ein universitäres Institut.<br />
Am Beispiel des Ziels „Rauchfrei leben“ stellte Herr Dr. Kuhn heraus, dass die Quantifizierung<br />
von Teilzielen erfolgte, bevor entsprechende Daten (aus der Gesundheitsberichterstattung)<br />
zur Ausgangslage vorlagen. Für die Evaluierung wurden erforderliche Daten im Rahmen<br />
von Gesundheitsmonitorings erhoben. Über die Gesundheitsmonitorings liegen also<br />
Basisdaten vor, die allerdings keine prozessspezifischen Indikatoren im Sinne der Gesundheitsberichterstattung<br />
darstellen.<br />
Aus der Diskussion:<br />
- Die Frage nach der Rolle der GBE bei der Zielaktualisierung wurde aufgeworfen.<br />
- Eine Anpassung der Indikatorensätze der Länder an die formulierten Ziele wurde angeregt.<br />
- Für übereinstimmende Ziele wurde ein länderübergreifender Indikatorendatensatz angeregt<br />
(Punkt 4 der Dresdner Erklärung).<br />
Aus dieser Anregung erfolgte eine Diskussion der entsprechenden Punkte (1 - 4) des vorgelegten<br />
Entwurfs der Dresdner Erklärung:<br />
(1) Wird so beschlossen wie vorgeschlagen.<br />
(2) Die Berichte an die AOLG-AG GBE/Prävention sollen im jährlichen statt zweijährlichem<br />
Turnus erfolgen.<br />
(3,4) Sollen zusammengefasst werden.<br />
4
gesundheitsziele.de hat den Arbeitsauftrag (Unterstützung der Bestandsaufnahme) angenommen.<br />
Thema: Strategie, Öffentlichkeitsarbeit, Dokumentation<br />
Das Impulsreferat für dieses Thema wurde von Herrn Dr. Jürgen Wuthe aus dem Ministerium<br />
für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg gehalten. Er stellte den Präventionspakt Baden-<br />
Württemberg mit seinen Zielgruppen, Handlungsschwerpunkten, Zielvereinbarungen, Umsetzungsebenen<br />
und Evaluationsebenen vor. Im Rahmen einer „Neuakzentuierung der Prävention“<br />
soll der Präventionspakt dazu beitragen, die Prävention und Gesundheitsförderung<br />
in Baden-Württemberg auch ohne ein Präventionsgesetz des Bundes weiter voranzubringen.<br />
Aus der Diskussion:<br />
- Als hinderliche Faktoren für die Umsetzung von Gesundheitszielen wurden vor allem<br />
knappe finanzielle Ressourcen genannt, aber auch die Einführung des Gesundheitsfonds,<br />
da dieser von einer inhaltlichen Diskussion ablenkt.<br />
- Als förderlich wurde die Diskussion um das Präventionsgesetz gesehen, da diese Diskussion<br />
zu einer Sensibilisierung für die Themen Gesundheitsförderung und Prävention<br />
in der GKV beigetragen hat.<br />
- Gesundheitsziele sind nicht bottom-up organisiert; strategische Gesundheitsziele müssen<br />
einem top-down Ansatz folgen.<br />
- Für den Transport des Zielegedankens in die Bevölkerung sind Bürgerbeteiligung auf<br />
Maßnahmenebene und die Einbeziehung der operativen Ebenen wichtige Faktoren.<br />
- Maßnahmen der Qualitätssicherung müssen zielekonform sein.<br />
- Gesundheitsziele sollten als Querschnittsthema eine Ausrichtung auf sozial benachteiligte<br />
Gruppen aufweisen, wie z.B. in den regionalen Knoten erprobt.<br />
Es folgte eine Diskussion der beiden folgenden Punkte (5,6) der Dresdner Erklärung: Beide<br />
Punkte sollen zusammengelegt werden (Erarbeitung eines Infopools zu Ansätzen, Techniken,<br />
Werkzeugen unter dem Dach von gesundheitsziele.de), da Punkt 6 inhaltlich aus dem<br />
Punkt 5 hervorgeht. Zu Punkt 5 wurde angemerkt, dass keine neue AG gegründet werden<br />
soll, da diese im Prinzip als Unterarbeitsgruppe der AOLG bereits besteht. Daher wird eine<br />
Formulierung des Punkts dahingehend angestrebt, dass die Länder mit Unterstützung der<br />
Geschäftsstelle die vorhandenen Ansätze, Techniken zur Umsetzung eines Gesundheitsziels<br />
auf Länderebene identifizieren. Kritisch wurde angemerkt, dass der in den Punkten enthaltene<br />
Arbeitsauftrag für alle Beteiligten eventuell zu umfangreich ist. Die Geschäftsstelle von<br />
gesundheitsziele.de hat den Arbeitsauftrag angenommen.<br />
Thema: Evaluation<br />
Herr Prof. Dr. Karl-Ludwig Resch vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung stellte in<br />
einem abschließenden Impulsreferat seine Überlegungen zur Evaluation von Gesundheitszielen<br />
vor. Evaluation, die Basis für eine zielgerichtete Entwicklung, ist demnach mit heterogenen<br />
Ansätzen, Konzepten und Zielen assoziiert. Wesentliche Bausteine zur Evaluation<br />
wurden auch von gesundheitsziele.de erarbeitet. Diese sind allerdings derzeit nur in Ansätzen<br />
operationalisiert und deshalb für Akteure in der Regel nicht in vollem Umfang nutzbar.<br />
Gleichzeitig könnten viele Projekte, vor allem kleinere, von einer einfachen Anleitung profitieren.<br />
Eine solche Anleitung könnte dann auch als Orientierung oder Mindestanforderung für<br />
Förderanträge relevant werden.<br />
In der Diskussion des entsprechenden Punkts (7) der Dresdner Erklärung wird unter den<br />
Stichworten „Erfolgskontrolle“, „Ergebnisevaluation“ eine Überarbeitung der Formulierung<br />
angeregt.<br />
Die überarbeitete Dresdner Erklärung soll an alle Teilnehmenden zur Abstimmung versendet<br />
werden.<br />
5
Der Workshop endete mit einem zusammenfassenden Schlusswort von Frau Dr. Claudia<br />
Eberhard gegen 15 Uhr, in dem sie kurz auf die Wichtigkeit des stattgefundenen Treffens<br />
und die damit angestoßene Diskussion einging und den Gesundheitsziele-Gesamtprozess<br />
würdigte.<br />
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