Molecular characterisation of SGCE-associated myoclonus-dystonia ...
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Zusammenfassung 89<br />
7 ZUSAMMENFASSUNG<br />
In dieser Promotionsarbeit wurden Genotyp-Phänotyp-Beziehungen zweier Bewegungsstörungen<br />
auf Gen-, cDNA-, Protein- und funktioneller Ebene untersucht. Dabei standen die<br />
<strong>SGCE</strong>-assozierte Myoklonus-Dystonie (M-D – Projekt A) und das PINK1-assoziierter<br />
Parkinson-Syndrom (PS – Projekt B und C) im Mittelpunkt.<br />
Die M-D ist autosomal-dominant vererbt und wird durch Mutationen in <strong>SGCE</strong> verursacht.<br />
Projekt A befasste sich mit folgenden Hypothesen: (i) Deletionen im <strong>SGCE</strong>-Gen sind eine<br />
unterschätzte Krankheitsursache. (ii) Es besteht ein Zusammenhang zwischen Genotyp und<br />
Phänotyp bei M-D-Patienten. Zu diesem Zweck wurden 35 M-D-Indexpatienten mittels<br />
multiplex ligation-dependent probe amplification und genomischer Sequenzierung untersucht.<br />
In 26 % aller getesteten Fälle (9/35) wurden Mutationen identifiziert (6/9 Patienten mit<br />
definitiver M-D-Diagnose). Darunter waren zwei heterozygote Deletionsmutationen, die das<br />
komplette <strong>SGCE</strong>-Gen sowie flankierende DNA-Bereiche beinhalteten, und eine heterozygote<br />
Exon 2-Deletion. Damit stellten sie ein Drittel aller identifizierten Mutationen (3/9). Die<br />
beiden komplexen Deletionen beinhalteten COL1A2 und waren zusätzlich mit einer schweren<br />
Gelenkerkrankung assoziiert. Darüber hinaus wurden eine neue kleine Deletion und vier<br />
bereits bekannte Punktmutationen entdeckt. Bei einer Literaturrecherche in der Medline-<br />
Datenbank wurden 22 Veröffentlichungen zur <strong>SGCE</strong>-Mutationsanalyse gefunden. Diese<br />
beschrieben 64 nicht verwandte M-D-Patienten mit 41 verschiedenen Mutationen. Außer bei<br />
Patienten mit Deletionen mehrerer Gene bestand keine Verbindung zwischen Genotyp und<br />
Phänotyp. Anhand der Ergebnisse von Projekt A lässt sich schlussfolgern, dass jeder<br />
genetischen Analyse eine sorgfältige klinische Untersuchung der Patienten mit besonderem<br />
Schwerpunkt auf nicht-motorischen Symptomen vorausgehen sollte. Außerdem wäre es<br />
sinnvoll, Genedosisuntersuchungen in die <strong>SGCE</strong>-Routinediagnostik aufzunehmen.<br />
Die durch Mutationen in PINK1-Gen verursachte Form von PS wird rezessiv vererbt. Trotz<br />
umfangreicher Analysen konnte bei manchen PS-Patienten allerdings nur eine einzelne<br />
heterozygote Mutation gefunden werden. So auch im Fall des häufige auftretenden<br />
Basenaustausches c.1366C>T. Zu dieser Thematik wurden im Projekt B zwei Hypothesen<br />
aufgestellt: (i) Die c.1366C>T-Mutation in PINK1 beeinflusst die Expression des Gens. (ii)<br />
Die Phänotypvarianz bei PS-Patienten mit heterozygoten Mutationen in PINK1 hängt vom<br />
Expressionsniveau des Gens ab. Um diese Annahmen zu hinterfragen, wurden DNA- und<br />
cDNA-Proben von 21 Trägern der c.1366C>T Mutation mit homozygoter (n = 6),<br />
heterozygoter (n = 14) oder compound-heterozygoter (n = 1) Ausprägung untersucht. Bei 17