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cad / cam / pdm - solutions - imsys

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Bild: © Realtime Technology ag, 2008. mit freundlicher unterstützung der audi ag.<br />

www.virtual-reality-magazin.de | euro 6,50 | eine Publikation der win-Verlag gmbh & co. Kg<br />

anwendungen | Technologien | managemenT<br />

VR im anlagenbau Schnell und sicher projektieren<br />

01/2009<br />

maRketing Fotorealistisches design als Verkaufsargument<br />

HaRdwaRe haptische eingabegeräte in der Fabrikplanung<br />

magazin


Impressum<br />

Herausgeber und Geschäftsführer:<br />

Hans-J. Grohmann (hjg@win-verlag.de)<br />

VIRTUAL REALITY MAGAZIN im Internet:<br />

http://www.virtual-reality-magazin.de<br />

So erreichen Sie die Redaktion:<br />

Andreas Müller (Ltd. Redakteur), anm@win-verlag.de,<br />

Tel.: 0 81 06 / 3 50-1 64, Fax: 0 81 06 / 3 50-1 90<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Dr. Dipl.-Ing. Christoph Runde, VDC Fellbach<br />

Textchef und Schlussredaktion: Armin Krämer<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Norbert Böcker, Dr. Bernd Kehrer, René Maresch, Andrea Paul,<br />

Dr. Christoph Runde, Tanja Weber<br />

Mediaberatung:<br />

Betreuung der PLZ 1, 3, 4, 5, 60 - 64999, 8, 9<br />

sowie Österreich und Schweiz:<br />

Eleonore Hasse, eha@win-verlag.de, Tel.: 0 81 06 / 3 50-2 23<br />

Betreuung der PLZ 0, 2, 4, 65 - 69999, 7 sowie Ausland<br />

außer Österreich und Schweiz:<br />

Sofie Steuer, sos@win-verlag.de, Tel.: 0 81 06 / 3 50-2 28<br />

Anzeigendisposition:<br />

Chris Kerler, cke@win-verlag.de, Tel.: 0 81 06 / 3 50-2 20<br />

So erreichen Sie den Abonnentenservice:<br />

A.B.O., Postfach 14 02 20, 80452 München<br />

Tel.: 0 89 / 20 95 91 79, Fax: 0 89 / 20 02 81 16, win@csj.de<br />

Vertriebsleitung: Ulrich Abele, ua@win-verlag.de,<br />

Tel.: 0 81 06 / 3 50-1 31, Fax: 0 81 06 / 3 50-1 90<br />

Artdirection und Titelgestaltung:<br />

Saskia Kölliker Grafik, München<br />

Bildnachweis/Fotos: falls nicht gekennzeichnet:<br />

Werkfotos, aboutpixel.de, PhotoDisc; MEV<br />

Titelbild: RTT AG<br />

Produktion und Herstellung:<br />

Jens Einloft, je@win-verlag.de<br />

Anschrift Anzeigen, Vertrieb und alle Verantwortlichen:<br />

WIN-Verlag GmbH & Co. KG,<br />

Johann-Sebastian-Bach-Straße 5, 85591 Vaterstetten,<br />

Tel.: 0 81 06 / 3 50-0, Fax: 0 81 06 / 3 50-1 90<br />

Verlagsleitung Sales/Marketing:<br />

Bernd Heilmeier, bh@win-verlag.de, Tel.: 0 81 06 / 3 50-2 51<br />

anzeigenverantw.<br />

Objektleitung: Rainer Trummer, rt@win-verlag.de,<br />

Tel.: 0 81 06 / 3 50-15 2<br />

Bezugspreise:<br />

Einzelverkaufspreis Euro 6,50 Jahresabonnement (6 Ausgaben) im<br />

Inland Euro 33,90 frei Haus, im Ausland zuzüglich Versand kosten. Vorzugspreis<br />

Euro 27,12 (Inland) für Studenten, Schüler, Auszubildende<br />

und Wehrpflichtige – nur gegen Vorlage eines Nachweises, im Ausland<br />

zuzüglich Versandkosten.<br />

1. Jahrgang<br />

Erscheinungsweise: sechsmal jährlich<br />

Einsendungen: Redaktionelle Beiträge werden gerne von der<br />

Redaktion entgegen genommen. Die Zustimmung zum Abdruck und<br />

zur Vervielfältigung wird vorausgesetzt. Gleichzeitig versichert der<br />

Verfasser, dass die Einsendungen frei von Rechten Dritter sind und nicht<br />

bereits an anderer Stelle zur Veröffentlichung oder gewerblicher Nutzung<br />

angeboten wurden. Honorare nach Vereinbarung. Mit der Erfüllung der<br />

Honorarvereinbarung ist die gesamte, technisch mögliche Verwertung<br />

der umfassenden Nutzungsrechte durch den Verlag – auch wiederholt<br />

und in Zusammenfassungen – abgegolten. Eine Haftung für die<br />

Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz Prüfung durch die Redaktion<br />

vom Herausgeber nicht übernommen werden.<br />

Copyright © 2009 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag<br />

GmbH & Co. KG<br />

Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des<br />

Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot<br />

fallen insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung<br />

per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die<br />

Vervielfältigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen<br />

Datenträgern.<br />

Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG:<br />

Magazine: AUTOCAD Magazin, DIGITAL MANUFACTURING, e-commerce<br />

Magazin, Inventor Magazin, digitalbusiness magazin<br />

Partnerkataloge: Autodesk Partnerlösungen,<br />

DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog,<br />

Partnerlösungen für HP Systeme<br />

magazin 01/2009<br />

EDItoRIal<br />

liebe leser,<br />

schon die im 19. Jahrhundert in jeder größeren Stadt eilends hochgezogenen<br />

Panoramen waren ausdruck des wunschs, in konstruierte,<br />

aber doch wie echt wirkende welten einzutauchen. der Film und die<br />

möglichkeit des Reisens mit der Bahn haben der hochkonjunktur dieser<br />

unterhaltungsindustrie zwar ein jähes ende bereitet. die Faszination<br />

an der konstruierten wirklichkeit aber hat die zeit überdauert. Sie<br />

hat zumal die grenzen der massenmedien und der unterhaltung überschritten<br />

und ist heute in der Produktentwicklung und -vermarktung in<br />

Form der Virtual Reality eine Symbiose mit dem wirtschaftlichen Kalkül<br />

eingegangen. diese Vorspiegelung der Realität mithilfe der iT lässt<br />

nicht nur staunen, sie vereinfacht entscheidungen in frühen Phasen der<br />

Produktentstehung und bringt gute ideen voran. und später trägt sie<br />

dazu bei, Produkte geschickter zu vermarkten, denn sie macht sichtbar,<br />

was physisch so noch gar nicht existiert. weil die hardware erschwinglicher<br />

wird, etabliert sich der einsatz dieser lösungen auch in mittelständischen<br />

unternehmen als ergänzung zur traditionellen Produktentwicklung.<br />

auf augenhöhe mit den technischen Trends den nutzen<br />

von VR-Technologien zu vermitteln und dabei auch einmal neben der<br />

Spur zu fahren, ist das ziel dieses magazins. denn wir denken, und wir<br />

wollen dazu beitragen, dass für VR, anders als für die fast vergessenen<br />

Panoramen, die beste zeit erst noch kommt.<br />

Stay tuned, andreas müller, leitender Redakteur<br />

24<br />

34<br />

27<br />

Inhalt<br />

aktuell<br />

4 neues aus der VR-Welt<br />

8 Die richtige Zeit für neue aufgaben<br />

dr. christoph Runde, Vdc Fellbach, im gespräch<br />

bRancHe: anlagenbau<br />

11 Wirklich abgesichert<br />

Virtual Reality im anlagenbau<br />

12 Komplett im Prozess<br />

Prozessübergreifende VR-nutzung<br />

16 aufs Ganze gehen<br />

durchgängige Systeme für den anlagenbau<br />

design & engineeRing<br />

19 Wenn alles zusammenkommt<br />

datenkonvertierung für 4d-Kommunikation<br />

PRoduktion & PRozesse<br />

22 Besser über die Runden kommen<br />

mit Rund-caVeS in virtuelle welten eintauchen<br />

24 Mit viel Gefühl<br />

haptische eingabegeräte in der Praxis<br />

maRketing & VeRtRieb<br />

27 Einfach verstehen, besser entscheiden<br />

christoph Karrasch, RTT ag, im gespräch<br />

30 Das muss man gesehen haben<br />

VR in der Verkaufsunterstützung<br />

HaRdwaRe<br />

34 Baukasten für wirtschaftliche Projekte<br />

hardware für 3d-Visualisierungen<br />

editoRial


3D<br />

Textures<br />

HDRI<br />

Dosch HDRI:<br />

Street Backplates Vol. 1<br />

Dosch 3D:<br />

Future Vehicles<br />

Dosch 3D:<br />

Natural Objects V2<br />

Viz-Images<br />

Movie-Clips<br />

Layer FX<br />

Dosch 3D:<br />

Lo-Poly People<br />

Dosch 3D:<br />

Industrial Buildings<br />

Dosch 3D:<br />

Concept Cars 2008<br />

Innovative Produkte für Virtual Reality,<br />

3D-Design, Animation und Werbung.<br />

Dosch 3D:<br />

Cars 2009<br />

Dosch HDRI:<br />

City At Night<br />

Dosch 3D:<br />

Passenger Transportation<br />

Neben kompletten 3D-Modellen und Szenen >Dosch 3D sind hochwertige<br />

Oberflächenmaterialien >Dosch Textures, High Dynamic Range Images<br />

>Dosch HDRI, sowie 2-dimensionale Objekte zur Visualisierung >Dosch Viz-<br />

Images erhältlich.<br />

Animierte Filmsequenzen >Dosch Movie-Clips, Photoshop Layer-Bilder<br />

der >Dosch Layer-FX Produkte sowie Musik- und Soundeffekte >Dosch Audio<br />

runden das Angebot ab.<br />

DOSCH DESIGN Studio<br />

Audio<br />

Dosch 3D:<br />

Human Anatomy<br />

Dosch Movie-Clips:<br />

Trailer Backgrounds<br />

Dosch 3D:<br />

Buildings V2<br />

Dosch 3D:<br />

Travel & Recreation<br />

DOSCHDESIGN.COM<br />

Dosch 3D:<br />

Golf Equipment<br />

Dosch HDRI:<br />

Mountain Backgrounds<br />

Dosch 3D:<br />

Animals<br />

Dosch 3D:<br />

Children & Teens<br />

We support your creativity.


aktuell neueS auS deR VR-welT<br />

4<br />

allEs auf<br />

EInMal<br />

die workstation hP xw9400 ist mit einemSix-core-amd-opteron-Prozessor<br />

ausgestattet und empfiehlt sich<br />

für anspruchsvolle anwendungen<br />

in der wissenschaft, der digital content<br />

creation, der Fertigung und der<br />

Öl- und gasindustrie. die hP-xw9400workstation<br />

ist mit den neuen Sixcore-amd-opteron-Prozessoren<br />

der<br />

2400-Serie verfügbar. in der workstation<br />

finden zwei Six-core-Prozessoren<br />

Platz, sodass insgesamt zwölf Rechenkerne<br />

zur Verfügung stehen – im Vergleich<br />

zu früheren generationen von<br />

Quad-core-Prozessoren bedeutet das<br />

eine leistungssteigerung um bis zu 34<br />

Prozent. ihre Vorteile spielt die workstation<br />

besonders beim gleichzeitigen<br />

ausführen mehrerer Rechenaufgaben<br />

aus. auch anwendungen, bei<br />

denen mehrere Bearbeitungsstränge<br />

gleichzeitig abgearbeitet werden<br />

müssen (multi-Threading), profitieren<br />

von der leistung der sechs Kerne. die<br />

hP-xw9400-workstation mit den neuen<br />

Prozessoren ist seit mitte Juli zum<br />

einstiegspreis von 1.799 euro erhältlich<br />

(unverbindliche Preisempfehlung<br />

inklusive mehrwertsteuer).<br />

Der six-core-aMDopteron-Prozessor<br />

in<br />

der neuen Workstation<br />

von hP sorgt für hohe<br />

Rechenleistung.<br />

Kennziffer: VRM17968<br />

noch MEhR PIxEl<br />

christie hat auf der iVR, der weltweit größten<br />

messe der Virtual-Reality-Branche in<br />

Japan, seine neue christie mirage wu-<br />

Serie vorgestellt. diese Produktlinie ist<br />

eine erweiterung der bereits bestehenden<br />

mirage-Serie. die 3d-aktiv-Stereo-Projektoren<br />

basieren auf der 3-chip-dlP-Technologie.<br />

die vier neuen Projektoren, der christie<br />

wu3, der christie mirage wu7, der christie<br />

mirage wu12 und der christie mirage<br />

wu18, bieten durch ihre wuXga-auflösung<br />

(1.920 x 1.200) mehr Pixel und sind<br />

in den helligkeitsstufen von 3.000, 6.600,<br />

12.000 und 18.000 anSi-lumen verfügbar.<br />

die christie-mirage-wu-Serie ist mit<br />

einer Vielzahl von Stereo- und nicht-Ste-<br />

auf tuchfühlunG<br />

die Bedeutung von augmented Reality<br />

(aR) hat in den letzten monaten stark zugenommen.<br />

immer mehr unternehmen<br />

aus der industrie und dem consumer-Bereich<br />

setzen aR-Technologie bereits erfolgreich<br />

ein. die metaio gmbh verfügt<br />

über mehr als sechs Jahre erfahrung in<br />

der Realisierung von aR-Projekten und<br />

der entwicklung von professionellen<br />

Software-Tools. der konsequente Schritt<br />

war nun der Release einer anwendersoftware<br />

für eine der Querschnittstechnologien<br />

der zukunft. die neue Software<br />

soll unternehmen, marketingagenturen,<br />

designern und Spieleentwicklern die<br />

möglichkeit bieten, Schritt für Schritt eigene<br />

aR-Szenarien zu entwickeln.<br />

WEG Von DER InsEl<br />

autos, Flugzeuge, Schiffe oder werkzeugmaschinen<br />

– viele dieser Produkte werden<br />

bereits virtuell untersucht, analysiert und<br />

Fehler korrigiert. aber bei vielen unternehmen<br />

ist Virtual Reality eine insellösung<br />

geblieben. mit der maintenance Release 2<br />

der VdP 2008 will VR-Spezialist icido gegensteuern.<br />

die lösung bietet:<br />

• Visualisierung nahezu aller 3d-daten inklusive<br />

Punktewolken von 3d-Scannern,<br />

integration nahezu aller interaktionsmechanismen<br />

des menschen inklusive<br />

christie hat<br />

3D-Projektoren<br />

mit hoher auflösung<br />

vorgestellt.<br />

reoquellen kompatibel. die Projektoren<br />

vertragen sich mit den grafikkarten (gPu)<br />

nahezu aller computer. dabei liefern sie<br />

bis zu 120 hz output bei 60 hz input über<br />

einen Standard-dVi-d-Single-link oder<br />

analog-anschluss.<br />

Kennziffer: VRM17169<br />

unter dem Begriff augmented Reality<br />

versteht man unter anderem, ein<br />

beliebiges multimediales objekt (3danimation,<br />

Video, Sound, Foto, Text) in<br />

einer realen Bildquelle (Foto, Video, live-<br />

Kamera) mit einer optischen Referenz<br />

(marker, Printanzeige oder Verpackung)<br />

zu verbinden. das virtuelle objekt ist<br />

dabei mit der Referenz verknüpft und<br />

kann perspektivisch korrekt in der realen<br />

umgebung dargestellt und gesteuert<br />

werden. unifeye design bietet viele<br />

möglichkeiten, dieses Basisszenario entsprechend<br />

den eigenen Vorstellungen<br />

anzupassen.<br />

Kennziffer: VRM17970<br />

Body-Tracking und Fingerbedienung sowie<br />

eine direkte nintendo-wii-Steuerung<br />

und 3d-Videoerstellung<br />

• nahezu fotorealistische darstellung aller<br />

Produkte dank integrierter Shader<br />

• unterstützung fast aller verfügbaren 3dausgabegeräte<br />

vom Fernseher bis hin<br />

zum Kinosaal<br />

• vollständige unterstützung eines 3d-daten-Prozesses<br />

Kennziffer: VRM17971<br />

magazin 01/2009


aktuell neueS auS deR VR-welT<br />

6<br />

BIlDER In DER DRIttEn DIMEnsIon<br />

Fujifilm bietet ein komplettes 3d-Paket<br />

an: von der digitalen Fotografie bis hin<br />

zu den entsprechenden Fotoausdrucken.<br />

mit der digitalkamera Finepix Real<br />

3d w1 lassen sich sowohl Fotos als auch<br />

Filme in 3d aufnehmen. auf dem digitalen<br />

Bilderrahmen Finepix Real 3d V1 mit<br />

einem 20,3 zentimeter (8 zoll) großen<br />

display können die Bilder in 3d angeschaut<br />

werden. der 3d-Print-Service<br />

rundet das angebot ab. das 3d-erlebnis<br />

ist immer ohne zusätzliche hilfsmittel<br />

(wie einer 3d-Brille) erfassbar. das bloße<br />

auge genügt.<br />

der offensichtlich größte unterschied<br />

zwischen der 3d-digitalkamera<br />

3d-<strong>cad</strong>-daten lassen sich vielseitig<br />

weiternutzen, unter anderem für dokumentationen,<br />

Serviceanleitungen,<br />

mitarbeiterschulungen und arbeitsvorbereitungen<br />

sowie für marketing und<br />

Vertrieb. diese möglichkeiten waren Thema<br />

der Veranstaltung „mehrfachnutzung<br />

vorhandener 3d-daten“ am 23. Juli 2009,<br />

organisiert vom Virtual dimension center<br />

(Vdc) Fellbach.<br />

oliver wahler, Projektleiter im Bereich<br />

technische dokumentation bei der<br />

industriehansa consulting & engineering<br />

gmbh, zeigte die möglichkeiten im<br />

Bereich dokumentation auf. hier kann<br />

man Visualisierungen beispielsweise für<br />

explosions-, Funktions- und maßzeichnungen<br />

erstellen. die Visualisierungen<br />

lassen sich für wartungs- und Serviceun-<br />

und einer herkömmlichen digitalkamera<br />

sind die beiden objektive. um ein<br />

möglichst natürliches 3d-erlebnis zu<br />

erreichen, ist es notwendig, zwei Bilder<br />

fehlerlos übereinanderzulegen. daher<br />

verfügt die Kamera über zwei Fujinonobjektive,<br />

die mit einem dreifach-optischen<br />

zoom (35 bis 105 mm; äquivalent<br />

zu Kleinbild) ausgestattet sind. der „Real<br />

Photo Processor 3d“ synchronisiert die<br />

Bilddaten, die von den zwei objektiven<br />

und zwei 10-megapixel-ccd-Sensoren<br />

erzeugt werden, zu einer einzigen symmetrischen<br />

aufnahme – sowohl für Fotos<br />

als auch für Filme.<br />

3D-DatEn VIElfältIG nutZEn<br />

Kennziffer: VRM17972<br />

3D-aufnahmen sind<br />

mit der Digitalkamera<br />

finepix Real 3D<br />

W1 möglich.<br />

Bild: FuJiFilm<br />

terlagen, Reparaturleitfäden<br />

sowie montageanleitungen<br />

nutzen.<br />

zusätzlich dienen sie als<br />

interaktive animierte wissensvermittlung<br />

unter anderem<br />

für sprachunabhängige<br />

Serviceanleitungen, mitarbeiterschulungen<br />

und die arbeitsvorbereitung.<br />

die mitarbeiter können Produktfunktionen<br />

oder Prozessabläufe Schritt<br />

für Schritt erlernen und beliebig oft ansehen.<br />

die Visualisierungen lassen sich<br />

auch auf mobile geräte spielen.<br />

axel Berne, geschäftsführender gesellschafter<br />

der madness gmbh, spezialisiert<br />

auf die entwicklung und erstellung<br />

von 3d-daten, ging auf die möglichkeiten<br />

in marketing und Vertrieb ein.<br />

VR MIt allEn<br />

sInnEn<br />

aufwändige datenaufbereitung und hohe<br />

einführungskosten für 3d-Stereo und virtuelle<br />

Realität gehören der Vergangenheit<br />

an. heute kann man mit einem <strong>cad</strong>-fähigen<br />

laptop, Stereo-Projektor, Stereo-Brillen<br />

und 3d-maus digitale daten im handumdrehen<br />

in einer beeindruckenden und<br />

verständlichen räumlichen darstellung<br />

präsentieren. die lösung smart 3d von<br />

imSYS integriert alle Komponenten, die<br />

für eine professionelle Stereoprojektion<br />

benötigt werden, in einem Koffer-Trolley.<br />

damit empfiehlt sich smart 3d für<br />

Projektmeetings in unterschiedlichen<br />

Räumlichkeiten, für Kundenpräsentationen<br />

vor ort, den einsatz auf messen und<br />

als mobile arbeitsplatzlösung. der neue<br />

aktivstereo-Projektor aS3d von Projectiondesign<br />

erlaubt eine Projektion auf<br />

jede helle oberfläche (zum Beispiel eine<br />

weiße wand). auch monoinhalte können<br />

durch umschalten von Stereo- in monodarstellung<br />

in die Präsentation eingebunden<br />

werden.<br />

caD-Daten unterschiedlicher herkunft<br />

können in Visualisierungen einfließen.<br />

Kennziffer: VRM17973<br />

Bilder von Produkten lassen sich noch vor<br />

dem Bau des ersten Prototyps erstellen<br />

und bereits dem potenziellen Kunden<br />

vorführen. <strong>cad</strong>-daten unterschiedlicher<br />

herkunft können in die Visualisierungen<br />

einfließen. damit greift man auf einen<br />

datenstamm zu, Änderungen werden<br />

sofort abgeglichen, so dass die informationen<br />

immer aktuell für das erstellen der<br />

medien zur Verfügung stehen.<br />

Kennziffer: VRM17974<br />

magazin 01/2009


SKM TurboTube 2009<br />

3D-Piping im Aggregatebau,<br />

Anlagenbau und Schiffbau<br />

Für AutoCAD Inventor Series<br />

SKM HYDX 2009<br />

Computergestützte<br />

Projektierung, Konstruktion,<br />

Berechnung und Fertigung<br />

komplexer hydraulischer<br />

Steuerblöcke<br />

Eine modulare, integrierte<br />

CAD/CAM/CAE-Prozesslösung<br />

für AutoCAD Inventor Series<br />

SKM DCAM 2009<br />

CNC - Programmiersystem<br />

Der Spezialist für<br />

intelligente Fertigung<br />

CAD / CAM / PDM - SOLUTIONS


aktuell inTeRView miT dR. chRiSToPh Runde, Vdc<br />

dIe rIchtIge ZeIt<br />

FüR neue auFgaBen<br />

Von frühen Phasen der Produktentwicklung über die Konstruktion bis hin zum technischen Vertrieb<br />

lassen sich VR-Technologien mittlerweile vielseitig einsetzen. aber nur wenige kleine und mittelständi-<br />

sche unternehmen schöpfen dieses Potenzial voll aus. dr. christoph Runde, technischer geschäftsfüh-<br />

rer des Virtual dimension center (Vdc) in Fellbach, erklärt, woran es liegt und was unternehmen tun<br />

können, um mit hilfe von Virtual Reality Produkte schneller zu entwickeln, besser zu vermarkten und<br />

gleichzeitig Kosten zu sparen.<br />

Virtual Reality Magazin: Gerade kleine<br />

und mittelständische unternehmen<br />

sind von der schlechten Wirtschaftslage<br />

besonders betroffen.<br />

Warum sollten diese unternehmen<br />

gerade jetzt in Virtual-Reality-lösungen<br />

investieren?<br />

Dr. Christoph Runde: wenn wir in den<br />

letzten Jahren mit Verantwortlichen<br />

in unternehmen gesprochen haben,<br />

dann haben die oft gesagt: „wir haben<br />

so volle auftragsbücher, dass<br />

uns zeit und Ressourcen fehlen.“ man<br />

hat das Thema VR eigentlich vor sich<br />

hergeschoben. Vielleicht bietet gerade<br />

die Krise und die zeit, die man<br />

jetzt hat, die möglichkeit, sich mit<br />

neuen Themen zu beschäftigen. zum<br />

Teil stellt sich der eine oder andere<br />

mittelständler momentan anders auf<br />

und überdenkt seine Prozesse und<br />

aufgaben. da kann die einführung<br />

einer neuen methodik ein guter zeitpunkt<br />

sein.<br />

VR Magazin: Wo sehen sie, was die<br />

Branchen angeht, besonders große<br />

weiße flecken auf der VR-landkarte?<br />

Dr. Christoph Runde: es betrifft nicht<br />

eine bestimmte Branche oder eine<br />

bestimmte unternehmensgröße.<br />

es hängt vielmehr von der Produktkomplexität<br />

ab. Bei sehr komplexen<br />

Produkten mit umfangreichen Funktionen<br />

und geometrien ist der einsatz<br />

von VR als geometrischem userinterface<br />

sehr sinnvoll.<br />

Branchengröße ist auch kein<br />

brauchbares Kriterium. wir haben<br />

in unserem netzwerk durchaus erfolgreiche<br />

Beispiele von sehr kleinen<br />

unternehmen, die erfolgreich mit VR<br />

Dr. christoph Runde,<br />

technischer Geschäftsführer<br />

des Virtual Dimension<br />

center (VDc) in fellbach.<br />

arbeiten, zum Teil mit 20 bis 40 leuten,<br />

aus dem maschinenbau, der architektur<br />

und dem Bauwesen. wichtig<br />

ist da, dass die unternehmen sehr gut<br />

betreut werden, dass sie also wissen,<br />

wie die Technologie einzusetzen und<br />

anzufassen ist. wenn dieses Knowhow<br />

vorhanden ist, dann kann auch<br />

ein kleines oder mittelständisches unternehmen<br />

mit VR-Technologie etwas<br />

anfangen. nicht die größe ist der kritische<br />

Faktor, sondern das Know-how.<br />

VR Magazin: Wie können die kleinen<br />

unternehmen dieses Know-how erwerben?<br />

Dr. Christoph Runde: es gibt einige<br />

netzwerke, in denen sie sich informieren<br />

können. wir sind als Vdc in Badenwürttemberg<br />

dabei. eine menge solcher<br />

netzwerke lassen sich aufzählen:<br />

es gibt das VRca in aachen oder owl<br />

ViProSim in ostwestfalen. Forschungseinrichtungen<br />

wie die Fraunhofer-institute<br />

bieten ebenfalls eine gute neutrale<br />

anlaufstelle, denn sie sind meist<br />

nicht gezwungen, eigene Produkte<br />

zu verkaufen, sondern ermöglichen<br />

einen neutralen überblick über die<br />

verfügbaren lösungen.<br />

VR Magazin: In welcher form befasst<br />

sich das Virtual Dimension center<br />

mit dem thema VR? Wie profitieren<br />

Mitglieder und anwender?<br />

Dr. Christoph Runde: man kann sich<br />

direkt an uns wenden. wir haben<br />

eine gut gepflegte datenbank und<br />

8 magazin 01/2009


eine Kompetenzmatrix möglicher lösungen<br />

und anbieter. wenn also ein<br />

unternehmen mit einer bestimmten<br />

aufgabenstellung zu uns kommt,<br />

dann versuchen wir, die passende<br />

lösung oder auch den passenden lösungsanbieter<br />

zu identifizieren und<br />

reichen dann diesen Kontakt weiter.<br />

Somit kann die Firma a den anbieter<br />

B kontaktieren. aber wir machen den<br />

Termin auch gerne bei uns, wenn gewünscht.<br />

wir dienen in erster linie als ein<br />

Scouting-Partner. wir weisen erst einmal<br />

in die richtige Richtung und nennen<br />

die passenden ansprechpartner.<br />

damit ist den unternehmen oft schon<br />

ein großer gefallen getan.<br />

VR Magazin: VR ist immer noch mit<br />

hohen anschaffungskosten verbunden.<br />

Mit welchen Methoden<br />

lässt sich der nutzen dieser systeme<br />

schon im Voraus abschätzen?<br />

Dr. Christoph Runde: die hardwareanschaffungskosten<br />

sind ja in den<br />

letzten Jahren schon gesunken. es<br />

gibt günstige grafik-workstations<br />

und Projektoren. dieser Trend wird<br />

anhalten und andere marktsegmente<br />

betreffen wie die eingabegeräte, wo<br />

wir anstöße aus dem Spielebereich<br />

erwarten. oder 3d-displays, da<br />

kommt einiges aus dem consumer-<br />

Bereich, zum Beispiel stereoskopische<br />

Fernseher.<br />

wir unterscheiden drei verschiedene<br />

nutzenkategorien: direkten,<br />

indirekten und strategischen nutzen.<br />

der direkte nutzen betrifft Punkte,<br />

die man in euro beziffern kann: also<br />

eingesparte Kosten für vermiedene<br />

Prototypen oder eingesparte Reisen.<br />

indirekter nutzen ist nutzen, den<br />

ich zwar pekuniär bewerten kann,<br />

der sich aber nicht in der Bilanz niederschlägt.<br />

das sind zum Beispiel<br />

verringerte iterationszyklen im Prototypenbau<br />

oder vermiedene Fehlerfolgekosten<br />

von Produkten und von<br />

mängeln, die ich bei der analyse mit<br />

VR erkannt habe. da lässt sich zwar<br />

keine Summe in der Bilanz bilden,<br />

aber natürlich ist es möglich, Kosten<br />

zu identifizieren, zum Beispiel über<br />

die Prozesskostenrechnung. wenn<br />

ich weiß, was mich ein bestimmter<br />

entwicklungsschritt kostet oder wel-<br />

magazin 01/2009<br />

che mängel bei Rückrufaktionen in<br />

der Vergangenheit auftraten, dann<br />

kann ich natürlich auch ein eurozeichen<br />

dahinter schreiben, und das<br />

lässt sich dann zum Beispiel in der<br />

Prozesskostenrechnung bewerten.<br />

der letzte nutzenaspekt ist der<br />

strategische nutzen. der kann nicht<br />

in geld bewertet werden, vielmehr<br />

handelt es sich um einen nutzen, für<br />

den ich mich entscheiden kann oder<br />

auch nicht. dazu zählt zum Beispiel,<br />

die Kreativität der mitarbeiter mittels<br />

VR zu erhöhen.<br />

VR Magazin: Mit welchen Kosten<br />

muss man für einen durchschnittlich<br />

ausgestatteten VR-arbeitsplatz<br />

rechnen?<br />

Dr. Christoph Runde: das hängt natürlich<br />

sehr stark davon ab, wie man<br />

diesen arbeitsplatz aufbaut: ist es ein<br />

desktop-arbeitsplatz? ist es ein großprojektionssystem,<br />

und wenn ja, mit<br />

wie vielen Kanälen mit welcher ausstattung,<br />

für welches Trackingsystem<br />

hat man sich entschieden, spielen<br />

haptik oder akustiksimulation eine<br />

Rolle? man kann ab 10.000 bis 15.000<br />

euro aufwärts starten. nach oben gibt<br />

es da keine grenzen, wenn man etwa<br />

über Projektoren mit Full-hd-auflösung<br />

nachdenkt oder caVe-Systeme,<br />

die über mehrere Stockwerke gehen.<br />

da ist man dann im millionenbereich.<br />

VR Magazin: Product lifecycle Management<br />

ist das stichwort, wenn<br />

es darum geht, einen reibungslosen<br />

Workflow und eine einheitliche<br />

Datenbasis in der Prozesskette der<br />

Produktentwicklung herzustellen.<br />

VR steht hier immer noch etwas abseits<br />

oder gilt eher als „nice to have“.<br />

Warum ist das so?<br />

Dr. Christoph Runde: das ist nicht ganz<br />

richtig. die Firmen, die sich momentan<br />

auf dem markt erfolgreich mit VR<br />

behaupten, leben das Plm-Konzept.<br />

VR ist ein werkzeug, das sich an vielen<br />

Stellen in der Produktentwicklung<br />

und der Produktionsplanung<br />

einsetzen lässt, und da müssen sich<br />

die entsprechenden lösungen natürlich<br />

in die entwicklungsprozesse<br />

eingliedern. wenn nicht, dann führt<br />

das den konkreten VR-einsatz ad absurdum.<br />

inTeRView miT dR. chRiSToPh Runde, Vdc aktuell<br />

man muss daher in Produktentwicklungsprozessen<br />

ganz dezidiert beschreiben,<br />

wo und mit welchem ziel<br />

man VR einsetzen will und wie das<br />

ergebnis in der Produktentwicklung<br />

weiterverwendet wird. wenn das im<br />

Rahmen der Plm-methodik nicht berücksichtigt<br />

wird, dann wird VR nicht<br />

funktionieren.<br />

„VR ERfüllt Dann EInEn sInnVollEn<br />

PaRt, WEnn Es uM DIE suBjEKtIVE EIn-<br />

schätZunG Von EIGEnschaftEn GEht,<br />

DER MEnsch also IM BEWERtunGs-<br />

PRoZEss EInE WIchtIGE RollE sPIElt. “<br />

VR Magazin: Welche aufgaben<br />

werden VR-systeme in der Produktentwicklung<br />

zum Beispiel von<br />

klassischen Visualisierungs-, simulations-<br />

oder Rapid-Prototyping-lösungen<br />

übernehmen können und<br />

wo sehen sie die Vorteile?<br />

Dr. Christoph Runde: VR erfüllt dann<br />

einen sinnvollen Part, wenn es um<br />

die subjektive einschätzung von eigenschaften<br />

geht, der mensch im<br />

Bewertungsprozess also eine wichtige<br />

Rolle spielt. das kann die Produktgeometrie,<br />

das Styling oder die<br />

Bewertung eines cockpits betreffen.<br />

es kann sich aber auch beispielsweise<br />

um die haptische Bewertbarkeit eines<br />

montagevorgangs handeln: wie gut<br />

ist eine Baugruppe ein- und ausbaubar?<br />

wenn ich mich da in die lage eines<br />

monteurs versetzen will, komme<br />

ich um VR-werkzeuge nicht herum.<br />

der wichtige Punkt ist die subjektive<br />

Bewertbarkeit des Produkts durch einen<br />

menschen.<br />

VR Magazin: Viele relativ kleine anbieter<br />

von hardware, software und<br />

Dienstleistungen teilen sich den<br />

VR-Markt auf. Die lösungen lassen<br />

sich oft nicht direkt vergleichen.<br />

Wie kann sich ein potenzieller Kunde<br />

oder anwender einen überblick<br />

verschaffen?<br />

Dr. Christoph Runde: auch hier gilt<br />

wieder mein Ratschlag, sich an die<br />

netzwerke und institute zu wenden.<br />

9


aktuell inTeRView miT dR. chRiSToPh Runde, Vdc<br />

die angebotenen lösungen sind<br />

häufig spezialisiert. diese für ganz<br />

bestimmte aufgaben geeigneten<br />

Produkte muss man identifizieren<br />

können. als interessent will man herausfinden,<br />

welches lösungsspektrum<br />

ein Produkt abdeckt.<br />

wir haben selbst einmal eine<br />

umfrage zum lösungsspektrum verschiedener<br />

VR-Produkte gemacht<br />

und die anbieter nach den einsatzmöglichkeiten<br />

und den Produkt-Features<br />

gefragt, um die unterschiede<br />

festzustellen.<br />

„DIE MEnschEn GEWöhnEn sIch Da-<br />

Ran, sIch In 3D-WEltEn Zu BEWEGEn<br />

unD MIt anDEREn Zu KoMMunIZIEREn.<br />

3D-MEtaPhERn DRInGEn VIEl stäRKER<br />

In unsEREn alltaG EIn. “<br />

VR Magazin: Wie stellen sie sich den<br />

idealen Einsatz von VR in einem mittelständischen<br />

fertigungsbetrieb<br />

vor?<br />

Dr. Christoph Runde: das umfasst<br />

verschiedene aspekte: Von der aufbauorganisation<br />

her muss man drei<br />

gruppen unterscheiden, die vom VReinsatz<br />

berührt sind: das Rechenzentrum,<br />

das für den zentralen Betrieb<br />

verantwortlich ist, die einsatzunterstützung,<br />

die auch Qualifikationsaufgaben<br />

übernimmt und die Verwender<br />

des VR-Systems. über diese<br />

Rollen muss man sich im Klaren sein,<br />

wenn es zum Beispiel um das Thema<br />

Qualifizierung geht oder darum, wie<br />

man das VR-System mittel- und langfristig<br />

weiterentwickelt.<br />

was die ablauforganisation betrifft,<br />

greife ich den Punkt vom anfang<br />

wieder auf: wie integriert man VR in<br />

die entwicklungsprozesse, welches<br />

ergebnis erwartet man und wie wird<br />

mit dem ergebnis weitergearbeitet?<br />

da benötigt man eine saubere integration<br />

in die Prozesse. dann sollte<br />

man sich über das Thema human<br />

Resources klar werden und festlegen,<br />

welche Qualifikationen es braucht<br />

und wer verantwortlich sein soll.<br />

Bei Kmus, die stark inhaber- und<br />

geschäftsführergetrieben sind, müssen<br />

Promoter auf der Top-manage-<br />

ment-ebene die arbeit mit der Technologie<br />

aktiv vorleben. dort, wo ein<br />

geschäftsführer hinter dem Thema<br />

steht, wird es auch seitens der mitarbeiter<br />

gut angenommen.<br />

VR Magazin: Es gibt nur wenige<br />

deutsche anbieter von VR-technologien.<br />

Kann es sein, dass es hier<br />

an unterstützung seitens der autoindustrie<br />

oder des Maschinenbaus<br />

mangelt?<br />

Dr. Christoph Runde: alle oems aus<br />

den Bereichen automobil und luft-<br />

und Raumfahrt pflegen intensiven<br />

Kontakt mit der Forschungslandschaft.<br />

zum Teil verfügen sie auch<br />

über eigene Forschungs- und entwicklungsressourcen<br />

im VR-Bereich.<br />

enge Kooperationen mit hochschulen<br />

und unis werden gesucht, um bestimmte<br />

Verfahren voranzutreiben.<br />

das ist ein geschickter weg, denn die<br />

guten, harten industrieanforderungen<br />

können nur von den endanwendern<br />

kommen.<br />

die zusammenarbeit kann ganz<br />

unterschiedlich ausgestaltet sein,<br />

etwa im Rahmen von beauftragten<br />

Projekten, aber auch in Form gemeinsamer<br />

Forschungsprojekte. avilus ist<br />

ein Beispiel für ein großes Projekt, bei<br />

dem automobilhersteller und viele<br />

Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.<br />

eine andere möglichkeit,<br />

die wir bei uns am Vdc sehen, ist<br />

die mitgliedschaft von automobilherstellern<br />

in solchen netzwerken und<br />

der direkte informationsaustausch.<br />

die informationen, die wir dort erhalten,<br />

können wir weiterleiten an die<br />

Forschungspartner.<br />

VR Magazin: VR ist ja immer auch<br />

ein bisschen unterhaltung. Was<br />

kann die fertigungsindustrie von<br />

der Entertainment-Branche lernen<br />

und welche trends bei spielen und<br />

filmen könnten sich auch in der fertigung<br />

durchsetzen?<br />

Dr. Christoph Runde: in der entertainment-Branche<br />

tummeln sich viele<br />

leute, die sehr iT-affin sind. man<br />

steht dort neuen iT-Technologien<br />

sehr offen gegenüber und probiert<br />

gerne etwas aus. interessant sind<br />

die kollaborativen umgebungen mit<br />

sehr vielen nutzern (massively mul-<br />

tiplayer online Role-Playing game<br />

– mmoRPg). Solche ansätze, die aus<br />

dem Bereich der 3d-Spiele kommen,<br />

kann man auch auf die kollaborative<br />

entwicklung übertragen.<br />

im home entertainment kommen<br />

gerade stereoskopische Fernseher<br />

auf. die ersten Vdc-mitglieder<br />

wie das Fraunhofer iao haben inzwischen<br />

ihre Software an solche<br />

Systeme angepasst. das stereofähige<br />

ausgabesystem muss man nicht<br />

kalibrieren, und es nimmt nicht viel<br />

Bauraum ein.<br />

Bei den eingabegeräten ist interessant<br />

zu sehen, welche wellen das<br />

nintendo wii geschlagen hat. da gibt<br />

es auch schon anwender, die solche<br />

eingabesysteme für industrielle VRanwendungen<br />

einsetzen. der Vorteil<br />

liegt darin, dass sowohl für Fernseher<br />

als auch für die eingabegeräte ein<br />

massenmarkt existiert und man auf<br />

diese weise von der Preisdegression<br />

profitieren kann.<br />

VR Magazin: Wie werden virtuelle<br />

Welten unser Denken verändern?<br />

Dr. Christoph Runde: die menschen<br />

gewöhnen sich daran, sich in 3dwelten<br />

zu bewegen und mit anderen<br />

zu kommunizieren. 3d-metaphern,<br />

wie jetzt schon in der Benutzeroberfläche<br />

von Betriebssystemen enthalten,<br />

dringen viel stärker in unseren<br />

alltag ein.<br />

VR Magazin: Beschreiben sie doch<br />

bitte einmal, wie der arbeitsplatz<br />

eines Konstrukteurs oder Designers<br />

in fünf jahren aussehen wird und<br />

welche VR-systeme wir dort antreffen<br />

werden.<br />

Dr. Christoph Runde: der Konstrukteur<br />

wird sich in fünf Jahren mit weiteren<br />

Bereichen rund um die Konstruktion<br />

beschäftigen. dazu zählen dinge wie<br />

digital mockup, aber auch Simulationstechnik.<br />

die anforderung an die<br />

multidisziplinarität des Konstrukteurs<br />

wird steigen.<br />

ein weiterer aspekt ist die verteilte<br />

zusammenarbeit mit anderen<br />

Konstrukteuren, die noch weiter ausgebaut<br />

wird.<br />

VR Magazin: herr Dr. Runde, vielen<br />

Dank für das Gespräch.<br />

10 magazin 01/2009


wIrklIch<br />

aBgeSicheRT<br />

Virtual Reality-methoden werden heute stark in indus-<br />

trien eingesetzt, die durch eine variantenreiche Seri-<br />

enfertigung geometrisch und funktional komplexer<br />

Produkte gekennzeichnet sind wie im automobil- oder<br />

Flugzeugbau. hohe Stückzahlen garantieren hier den<br />

Rückfluss eingesetzter entwicklungsaufwendungen. die<br />

inbetriebnahme der Produkte ist im normalfall ein Rou-<br />

tinevorgang. ganz anders im anlagenbau.<br />

Von DR. chRIstoPh RunDE<br />

d<br />

er anlagenbau unterscheidet<br />

sich von ande<br />

ren Branchen, in de -<br />

nen Virtual-Reality-Technologien<br />

häufig zum<br />

einsatz kommen: die gelieferten Produkte<br />

sind unikate, der Prototyp entspricht<br />

also quasi dem Produkt, zugelieferte<br />

Komponenten sind vor und im<br />

Ramp-up zu integrieren, häufig ist die<br />

gebäudestruktur zu berücksichtigen.<br />

gleichzeitig stellen die größe und<br />

Komplexität enorme herausforderungen<br />

an eine zuverlässige Planung.<br />

Virtuelle Realität kommt im anlagenbau<br />

mit seinen spezifischen<br />

Belangen heute in vielerlei hinsicht<br />

zum einsatz. der digitale Prototyp<br />

künftiger anlagen mit überprüfung<br />

beweglicher und starrer Teile, was<br />

Kollisionsfreiheit („digital mock-up“)<br />

betrifft, arbeitssicherheit und ergonomie<br />

gehören ebenso dazu wie<br />

die Verknüpfung eben dieses geometrischen<br />

modells mit Steuerungstechnik,<br />

um Steuerungslogik und die<br />

lage und Verwendung von Sensorik<br />

und aktorik am modell zu verifizieren.<br />

das ziel ist, mit weitgehend abgesicherten<br />

digitalen Prototypen in<br />

die Realisierungsphase zu starten.<br />

zu absicherung gehört ebenfalls<br />

die Qualifizierung von mitarbeitern:<br />

Training bereits am virtuellen Proto-<br />

magazin 01/2009<br />

typen verlagert die ausbildungszeit<br />

schon vor die eigentliche nutzung,<br />

entlastet den Realbetrieb von Schulungsaufgaben<br />

und ermöglicht das gefahrlose<br />

durchspielen von Szenarien.<br />

expertise zusammenbringen<br />

einen guten Beitrag, Komplexität zu<br />

reduzieren, kann VR leisten. Fachübergreifende<br />

Besprechungen vor<br />

der Powerwall bringen expertise zusammen<br />

und ermöglichen die diskussion<br />

direkt anhand des betrachteten<br />

gegenstands. Fachterminologische<br />

Sprachbarrieren werden minimiert.<br />

diese eigenschaft kommt ebenso im<br />

Vertrieb zum einsatz: einzelne hersteller<br />

bieten bereits an, gemeinsam<br />

mit ihren Kunden mögliche Realisierungsoptionen<br />

einer anlage in 3d zu<br />

konfigurieren und leistungsmerkmale<br />

per Simulation zu ermitteln.<br />

der anlagenbau stellt dabei eigene<br />

anforderungen: Teils sehr große<br />

dimensionen verlangen nach möglichkeiten<br />

zur Verwaltung und darstellung<br />

sehr großer datenmengen.<br />

die langlebigkeit von anlagen, die<br />

unter umständen jahrzehntelang im<br />

Betrieb sind – immer wieder modifiziert,<br />

angepasst, auf den neuesten<br />

Stand gebracht – erfordert sorgfältige<br />

und effiziente methoden der dokumentation.<br />

die Pflege der 3d-modelle<br />

ViRTual RealiTY im anlagenBau bRancHe<br />

gehört unbedingt dazu. augmented<br />

Reality wird mittlerweile eingesetzt,<br />

um den tatsächlich vorliegenden<br />

Stand mit dem digital dokumentierten<br />

modell zu vergleichen und<br />

abweichungen zu erkennen. diese<br />

abweichungen können zum Fallstrick<br />

werden, wenn auf der Basis falscher<br />

modelle umbauten geplant werden.<br />

Jahrzehntelange nutzung bedeutet<br />

auch, dass heutige anlagen zu zeiten<br />

errichtet worden sind, in denen noch<br />

nicht einmal das wort „computer“<br />

existierte. wird ein digitales 3d-modell<br />

dennoch benötigt, kommt man<br />

um die erfassung per laserscanning<br />

nicht herum. Für das anschließende<br />

Re-engineering, die weiterverarbeitung<br />

der Punktewolken aus dem laserscanning<br />

hin zu Flächenmodellen,<br />

ist noch keine vollautomatische lösung<br />

in Sicht. die Frage bleibt, ob es<br />

diese jemals geben wird. VR-nutzer<br />

behelfen sich daher momentan recht<br />

effektiv damit, Punktewolken direkt<br />

einzulesen und darzustellen. neue<br />

einbauten lassen sich auch damit<br />

weitgehend überprüfen.<br />

das Thema „VR im anlagenbau“<br />

bietet also zahlreiche Facetten und<br />

chancen. lesen Sie in der vorliegenden<br />

ersten ausgabe des Virtual Realitymagazins<br />

Berichte über Projekte und<br />

erfahrungen mit dem Thema. | anm<br />

11


RancHe PRozeSSüBeRgReiFende nuTzung Von ViRTuellen Technologien<br />

komplett<br />

im PRozeSS<br />

nutzt der anlagenbau beim einsatz virtueller Technologien alle wertschöpfungspotenziale? noch sind<br />

viele unternehmen der Branche weit davon entfernt, Virtual Reality Tools konsequent in den gesam-<br />

ten Produktlebenszyklus zu integrieren. der Schlüssel zu ihrer größtmöglichen effizienz liegt jedoch<br />

in der prozessübergreifenden Verwendung. Kostengünstige und trotzdem anspruchsvolle neue 3d-<br />

lösungen wie die von liVingSolidS erzeugen zusätzliche Synergieeffekte und komplettieren so die<br />

anwendungspalette. Von REné MaREsch<br />

frei einblendbare transparenzen und schnitte erleichtern das Verständnis für die Konstruktion<br />

und machen versteckte Prozesse sichtbar.<br />

Hheute werden 3d-<br />

Software-lösungen zur<br />

Verbesserung von Planung<br />

und Konstruktion<br />

neuer anlagen in vielen<br />

unternehmen erfolgreich eingesetzt.<br />

die Betriebe können sich dabei auf<br />

die relativ umfassende digitale Basis<br />

der Konstruktionsdaten stützen und<br />

diese für eine vollständige, dreidimensionale<br />

Simulation ihrer anlage<br />

nutzen. auf diesem weg beschleunigen<br />

sie das engineering, helfen,<br />

Konstruktionsfehler zu vermeiden,<br />

und erlauben eine gleichberechtigte<br />

interkommunikation aller Beteiligten<br />

zum späteren Produkt.<br />

aber auch beim umbau und der<br />

optimierung älterer anlagen, etwa<br />

in der chemieindustrie, sind VR-anwendungen<br />

effektive instrumente<br />

zur Prozessverbesserung. da es in<br />

solchen Fällen meist an originärem<br />

digitalen 3d-datenmaterial mangelt,<br />

erstellen die Planer hier mittels der<br />

vorhandenen datenbasis laserscans<br />

beziehungsweise mittels photogrammetrischer<br />

Verfahren und der<br />

integration neuerer <strong>cad</strong>-daten ein<br />

digitales 3d-modell (as built). darauf<br />

aufbauend findet die detailplanung<br />

statt, an deren ende eine möglichst<br />

umfassende Simulation der anlage<br />

steht. das mag aufwendig erscheinen,<br />

die späteren nutzenpotenziale<br />

aber rechtfertigen diese arbeit.<br />

12 magazin 01/2009


Verbesserte Planungsprozesse<br />

denn die interaktive 3d-Simulation<br />

einer anlage ist nicht nur eine exzellente<br />

grundlage und Vorbereitungsstufe<br />

für künftige Planungen.<br />

Sie ermöglicht es für jede Baustufe,<br />

konstruktive und prozessbezogene<br />

zusammenhänge ausführlich zu veranschaulichen.<br />

gemeinsame design<br />

Reviews von ingenieuren, Technikern,<br />

handwerksmeistern und Betreibern<br />

finden durch die realistischen 3ddarstellungen<br />

nun auf augenhöhe<br />

statt. Vor allem letztere können sich<br />

so bereits im Planungsprozess in Sachen<br />

Bau, Bedienung oder instandhaltung<br />

besser einbringen. dort, wo<br />

früher nur experten den gezeichneten<br />

Konstruktionsplan einer anlage<br />

zu lesen verstanden, sind jetzt fachübergreifende<br />

Konzeptabsprachen<br />

möglich, können detailplanungen<br />

und montagevorgänge diskutiert und<br />

Planungsfehler frühzeitig erkannt<br />

werden. während alle Beteiligten nun<br />

zusammen im Büro sitzen, haben sie<br />

dort beste Voraussetzungen für eine<br />

ungestörte Begehung der gesamten<br />

künftigen anlage und die umfassende<br />

Betrachtung aller details. Besonders<br />

die möglichkeit, interaktiv in die<br />

anlage einzutauchen, Prozesse sichtbar<br />

zu machen und Konstruktionsänderungen<br />

ad hoc zu testen, reduziert<br />

den bis dato notwendigen aufwand<br />

zum Beispiel für design-checks, operabilitäts-<br />

und maintainability-analysen<br />

erheblich. So werden Fehler und<br />

teure Folgekosten vermieden.<br />

magazin 01/2009<br />

PRozeSSüBeRgReiFende nuTzung Von ViRTuellen Technologien bRancHe<br />

Verkürzte nutzung im Plm<br />

obschon deutliche Verbesserungen<br />

durch den einsatz von VR-Technologien<br />

im engineering erreicht werden,<br />

sind deren möglichkeiten damit<br />

aber noch lange nicht erschöpft.<br />

insbesondere auf den folgenden<br />

Prozessstufen, etwa der fortlaufenden<br />

technischen dokumentation,<br />

dem Betrieb oder der wartung und<br />

instandhaltung von anlagen sind<br />

sie trotz exzellenter datenlage noch<br />

immer unterrepräsentiert. und das,<br />

letzte Details im Innersten einer anlage<br />

können in der virtuellen Echtzeit-Betriebssimulation<br />

sichtbar gemacht werden<br />

– zum Beispiel für Bedienungs- und<br />

Instandhaltungsschulungen.<br />

obwohl sie in diesen Bereichen ebenfalls<br />

maßgeblich zur Schaffung von<br />

Synergieeffekten, Qualitätsverbesserungen<br />

und Kostensenkungen beitragen<br />

können.<br />

Virtuelles training<br />

im anlagenbau<br />

der 3d-Software-Spezialist liVing-<br />

SolidS entwickelt darum erfolgreich<br />

für eben diese aufgaben leistungsfähige<br />

lösungen, die die unternehmen<br />

in die lage versetzen, ihre teuer erstellten<br />

digitalen Konstruktionsdaten<br />

intelligent und gewinnbringend in<br />

allen weiteren Prozessen weiterzunutzen.<br />

im Fokus stehen, neben der<br />

interaktiven Prozessvisualisierung<br />

und Konstruktionsanalyse, unter anderem<br />

virtuell-interaktive Trainings<br />

und 3d-anleitungen. mit ihnen kön-<br />

Einfärben unterschiedlicher Baugruppen inklusive Explosionsdarstellung für die technische<br />

Dokumentation.<br />

13


RancHe PRozeSSüBeRgReiFende nuTzung Von ViRTuellen Technologien<br />

Realistische interaktive Montagesimulationen verkürzen lernzeiten und verbessern das<br />

Verständnis für konstruktive Zusammenhänge.<br />

nen handwerker und technisches<br />

Personal etwa kritische montage-,<br />

wartungs- und Reparaturarbeiten<br />

gefahrlos und ohne Beanspruchung<br />

der realen anlage realitätsnah und<br />

in echtzeit üben. eine wichtige Rolle<br />

spielt dabei die integration der<br />

erfahrung und des Prozesswissens<br />

der mitarbeiter, die so zur idealtypischen<br />

Visualisierung komplexer arbeitsabläufe<br />

beitragen. auf diesem<br />

weg werden nicht nur die Qualität<br />

und geschwindigkeit von Qualifizierungsmaßnahmen<br />

signifikant erhöht<br />

und arbeitsaufwände reduziert. zugleich<br />

forcieren die simulierten Trainingsszenarien<br />

und anleitungen die<br />

Standardisierung sensibler abläufe<br />

und fungieren als flexibler wissensspeicher,<br />

der das unwiederbringliche<br />

Know-how erfahrener mitarbeiter<br />

bildhaft und selbsterklärend auch<br />

nach deren ausscheiden für das unternehmen<br />

festhält.<br />

effiziente technische<br />

dokumentation<br />

neben den weit über die Realität<br />

hinausgehenden möglichkeiten interaktiver<br />

anleitungen bildet die<br />

technische dokumentation einen<br />

weiteren bedeutenden anwendungsbereich<br />

für virtuelle Technologien.<br />

diese kann, wenn das 3d-<br />

modell mit liVingSolidS Software<br />

erstellt ist, künftig mithilfe eines einzigen<br />

mausklicks auf der grundlage<br />

der dreidimensionalen Produktmodelle<br />

erfolgen. denn diesen stehen<br />

die entsprechenden informationen<br />

durch die integration der <strong>cad</strong>-daten<br />

inklusive aller anhängenden metadaten<br />

stets in aktuellster Form zur Verfügung.<br />

Konstruktionsänderungen<br />

müssen so nun nicht mehr von einer<br />

komplett neu erstellten dokumentation<br />

begleitet werden. Stattdessen<br />

ist über die direkte anbindung an die<br />

<strong>cad</strong>-daten ihre aktualisierung nun<br />

automatisiert und punktuell möglich.<br />

dadurch, und dass aufgrund der automatischen<br />

erstellung von Stücklisten,<br />

Teilekatalogen und explosionsdarstellungen<br />

in 2d und interaktiv<br />

in 3d die dokumentation häufig so<br />

schon von der Konstruktionsabteilung<br />

mit übernommen werden kann,<br />

lassen sich dokumentationskosten<br />

und zeitaufwände rapide senken.<br />

Verbessertes marketing<br />

darüber hinaus ergeben sich weitere<br />

funktionale mehrwerte, etwa durch<br />

die interaktive Präsentation einer<br />

noch nicht realisierten anlage beim<br />

Kunden. Jener bekommt so auch<br />

ohne Fachkenntnisse schon in dieser<br />

frühen Phase ein genaues reales Bild<br />

seines künftigen Produkts. das ermöglicht<br />

rechtzeitige und damit kostensparende<br />

Änderungen und erhöht<br />

durch die intensive einbindung in die<br />

Planungs- und Konstruktionsprozesse<br />

das Vertrauen des Kunden in seine<br />

zulieferer. zusätzlich verbessert es<br />

die weiteren Vermarktungschancen,<br />

beispielsweise mit der realitätsnahen<br />

Präsentation auf messen, wo nicht<br />

immer alle anlagen „live und in Farbe“<br />

aufgebaut werden können.<br />

Virtuelle Technologien können<br />

also auch im anlagenbau über das<br />

engineering hinaus von großem<br />

nutzen sein. Sie schließen die digitale<br />

Prozesskette zum Vorteil von<br />

herstellern und Kunden und helfen<br />

dabei, den gegenwärtig schwierigen<br />

marktbedingungen mit intelligenten<br />

Kostensenkungen und Prozessoptimierungen<br />

zu begegnen. | anm<br />

Kennziffer: VRM17964<br />

14 magazin 01/2009


RancHe VR-lÖSung FüR den anlagenBau<br />

aufs ganZe gehen<br />

auf der messe achema haben icido, anbieter für Virtual Reality, die Firma <strong>imsys</strong>, Spezialist für VR-<br />

hardware, und scantec 3d, dienstleister für laserscanning, eine VR-lösung vorgestellt, die die ge-<br />

samte Prozesskette im anlagenbau begleiten soll. wir haben Vertreter der drei unternehmen gefragt,<br />

was hinter dem Konzept steckt und welche einsatzmöglichkeiten sie für VR-lösungen im anlagenbau<br />

sehen.<br />

Virtual Reality Magazin: Wo liegen<br />

die Vorteile von VR-lösungen im<br />

anlagenbau und inwiefern können<br />

sie die vorhandenen Planungs- und<br />

Konstruktionswerkzeuge ergänzen?<br />

Sebastian Grimm: die wesentlichen<br />

Vorteile für den VR-einsatz im anlagenbau<br />

liegen in der Kostenreduktion.<br />

in einer Fraunhofer-Studie wurde<br />

zum Beispiel festgestellt, dass bis zu<br />

30 Prozent der investitionskosten gespart<br />

werden können. das liegt vor<br />

allem an einer schnellen und effizienten<br />

Fehlererkennung, die wiederum<br />

auf die 1:1-darstellung und das<br />

echtzeitverhalten der anlagen in VR<br />

zurückzuführen ist.<br />

Viele große anlagen werden immer<br />

noch mit sehr viel aufwand als<br />

maßstäbliches modell erstellt und<br />

bieten damit zwar einen ersten überblick<br />

über die gesamte anlage. aber<br />

ein solches modell kann nicht die einzelheiten<br />

sowie Planungs- und Konstruktionsfehler<br />

sichtbar machen, die<br />

bisher immer erst aufwändig während<br />

des Bauens korrigiert werden<br />

mussten. und an dieser Stelle hilft VR<br />

ungemein.<br />

Tobias Weber: die anwendungsmöglichkeiten<br />

unterscheiden sich in green-<br />

Field- und Brown-Field-Projekte. die<br />

tobias Weber, Geschäftsführer der firma scantec 3D:<br />

Vorteile bei den green-Field-Projekten<br />

liegen darin, dass eventuelle Planungsfehler<br />

rechtzeitig erkannt werden<br />

können. aufgrund dessen, dass<br />

die gewerke einer neuen anlage von<br />

mehreren Planern gleichzeitig und oft<br />

unabhängig voneinander durchgeführt<br />

werden, kommt es regelmäßig<br />

zu Kollisionen bei der montage, da die<br />

einzelnen gewerke denselben Platz<br />

für sich beanspruchen. Führt man die<br />

Planungen der einzelnen ingenieure<br />

in ein 3d-modell zusammen und<br />

nimmt ein virtuelles design-Review<br />

an einer VR-anlage vor, lassen sich solche<br />

Fehler im Vorfeld erkennen und<br />

beheben.<br />

Bei Brown-Field-Projekten ist VR<br />

in Kombination mit laserscanning<br />

ein unschlagbares werkzeug. die bestehende<br />

anlage wird eingescannt<br />

und als Punktewolke an das VR-<br />

System übergeben. der Planungsingenieur<br />

kann nun seine möglichen<br />

Planungsvarianten direkt im Bestand<br />

platzieren. mögliche Störkanten, einbindepunkte<br />

und zur Platzierung von<br />

neuem equipment zur Verfügung<br />

stehende freie Räume lassen sich einfach<br />

und schnell erkennen.<br />

im Vergleich zur herkömmlichen<br />

Vorgehensweise ist durch die<br />

laserscanning-methode der Bestand<br />

schnell und sehr genau erfass- und<br />

„nuR BEI EInER PunKtEWolKE Kann Man Von EInER<br />

WIRKlIchEn „as-BuIlt“-DaRstEllunG sPREchEn.<br />

DER PlanER holt sIch DuRch EInE lasERscan-auf-<br />

nahME DIE anlaGE Ins BüRo.“<br />

darstellbar. nur bei einer Punktewolke<br />

kann man von einer wirklichen<br />

as-Built-darstellung sprechen. der<br />

Planer holt sich durch eine laserscanaufnahme<br />

die anlage ins Büro.<br />

VR Magazin: Welche Einsparungen<br />

sind durch den Einsatz von VR möglich?<br />

Sebastian Grimm: neben den bereits<br />

angesprochenen einsparungen bei<br />

den investitionskosten reduziert Virtual<br />

Reality auch noch den Planungsaufwand<br />

und beschleunigt die Planung<br />

besonders in multinationalen<br />

Projekten durch eine bessere und<br />

schnellere entscheidungsfindung<br />

oder Fehlerkorrektur. hinzu kommen<br />

etwa die minimierung des Betriebsrisikos<br />

durch lückenlose und verständliche<br />

dokumentation, Verringerung<br />

von Fehlerkosten durch realistisches<br />

Training an virtuellen anlagen und<br />

die schnellere abstimmung von unterschiedlichen<br />

Fachbereichen und<br />

gewerken dank verständlicher Visualisierung.<br />

Tobias Weber: unter einsatz von VR<br />

lassen sich bei laserscan-Projekten<br />

die Rohdaten (Punktewolken) direkt<br />

für die Planung verwenden. Somit<br />

reduzieren sich die nacharbeiten der<br />

Scandaten auf ein minimum. in der<br />

Vergangenheit war es notwendig,<br />

die Scandaten manuell in ein <strong>cad</strong>modell<br />

zu überführen. dabei waren<br />

auswerteverhältnisse im Vergleich<br />

zum Scanaufwand von 1:10 bis 1:15<br />

völlig normal.<br />

arbeitet der Planer mit VR, der<br />

Punktewolke und einer bedarfsorien-<br />

16 magazin 01/2009


tierten nachmodellierung der Scandaten,<br />

reduziert sich der aufwand auf<br />

ungefähr 1:5.<br />

VR Magazin: Welche Einsatzgebiete<br />

gibt es entlang der Prozesskette?<br />

Sebastian Grimm: Virtual Reality kann<br />

entlang der gesamten Prozesskette<br />

eine Rolle spielen – beginnend bei<br />

der Planung und Konstruktion<br />

durch die Visualisierung und abstimmung<br />

von Planungsständen<br />

zwischen den Beteiligten. oder<br />

bei umplanungen durch die integration<br />

des ist-zustandes, gewonnen<br />

durch laserscanning, in<br />

die Planungsdaten.<br />

während der Realisierung oder<br />

dem Bau erlaubt VR immer eine<br />

schnelle und verständliche abstimmung<br />

zwischen den gewerken, den<br />

Baufirmen und dem auftraggeber.<br />

Speziell bei schnellen Änderungen<br />

kann VR die gesamte abstimmung<br />

des Baus beschleunigen. darüber hinaus<br />

lassen sich Änderungen schnell<br />

besprechen und dokumentieren.<br />

während des Betriebs der anlage<br />

spielen unter anderem die Themen<br />

virtuelles Training, virtuelle anlagenbegehung<br />

unter Sicherheitsaspekten<br />

und Änderungsdokumentation eine<br />

Rolle. aber auch eine abnahme der<br />

anlage kann bereits virtuell erfolgen.<br />

daneben gibt es noch mögliche<br />

einsatzszenarien im Vertrieb und<br />

marketing des anlagenbauers oder<br />

Planers, etwa auf messen.<br />

Tankred Magg: durch die heute verfügbaren<br />

ultramobilen und flexiblen<br />

VR-Komplettlösungen können Planungsstände<br />

ohne Probleme auch<br />

beim Kunden vor ort in einer VRumgebung<br />

vorgestellt und analysiert<br />

werden. auf einer messe lassen sich<br />

ganze anlagen platz- und kostensparend<br />

virtuell präsentieren. neben Sicherheits-<br />

und Kostenaspekten sollte<br />

man auch den unterhaltungswert<br />

und die überzeugungskraft einer<br />

interaktiven, dreidimensionalen darstellung<br />

nicht unterschätzen.<br />

VR Magazin: Mit welchen Investitionen<br />

müssen anlagenplaner rechnen?<br />

magazin 01/2009<br />

Sebastian Grimm: dank der Standardisierung<br />

der hardware und Software<br />

sind für anlagenbauer und<br />

-planer sinnvolle VR-anlagen mittlerweile<br />

deutlich günstiger als noch<br />

vor wenigen Jahren. diese anlagen<br />

beginnen bei einem Komplettpreis<br />

von etwa 150.000 euro. aber auch<br />

unter 100.000 euro sind bereits<br />

günstige einstiegslösungen verfüg-<br />

bar, die sich in der Regel aufgrund<br />

der geringen größe jedoch nicht für<br />

den anlagenbau eignen. oft amortisiert<br />

sich diese investition aber bereits<br />

beim einsatz in einem Projekt<br />

– und damit schneller als in anderen<br />

Branchen.<br />

Tankred Magg: mit standardisierten,<br />

modularen Komplettlösungen, die<br />

sich sukzessive an die Bedürfnisse<br />

des anwenders anpassen lassen, ist<br />

ein schneller und umfassender einstieg<br />

zu überschaubaren Kosten realisierbar.<br />

darüber hinaus bieten <strong>imsys</strong>,<br />

Scantec und icido den einstieg in die<br />

virtuelle anlagenplanung in Form eines<br />

dienstleistungs- und mietpakets<br />

an. 3d-Scanning, datenimport, gegebenenfalls<br />

auch datenaufbereitung<br />

sowie die Bereitstellung einer VR-anlage<br />

und die technische Betreuung<br />

während der Präsentation können je<br />

nach Bedarfsfall in ein solches Paket<br />

hineindefiniert werden.<br />

wir wollen mit diesem modell die<br />

möglichkeit bieten, eine projektbezogene<br />

Fallstudie für den anwender<br />

attraktiv zu machen.<br />

Tobias Weber: ein laserscan-aufmaß<br />

ist bei deutlich höherer Qualität mittlerweile<br />

nicht mehr teurer als ein<br />

herkömmliches handaufmaß. ein<br />

tage- und wochenlanges ausmessen<br />

der anlage von hand gehört der Vergangenheit<br />

an.<br />

VR-lÖSung FüR den anlagenBau bRancHe<br />

VR Magazin: Inwiefern müssen anlagenplaner<br />

und Konstrukteure sich<br />

in ihrer arbeitsweise umgewöhnen<br />

und umdenken?<br />

Sebastian Grimm: Vieles, was bisher<br />

aufwändig vor ort ermittelt werden<br />

musste, kann kostengünstig direkt<br />

am arbeitsplatz erfolgen. und das<br />

ohne Qualitätsverluste und zusätz-<br />

tankred Magg, Geschäftsführer der firma <strong>imsys</strong>:<br />

„DuRch DIE hEutE VERfüGBaREn ultRaMoBIlEn unD flE-<br />

xIBlEn VR-KoMPlEttlösunGEn lassEn sIch PlanunGs-<br />

stänDE ohnE PRoBlEME auch BEIM KunDEn VoR oRt In<br />

EInER VR-uMGEBunG VoRstEllEn unD analysIEREn.“<br />

lich mit einer höheren Planungssicherheit.<br />

herr weber nannte es vorhin<br />

sehr schön: „die anlage an den<br />

arbeitsplatz holen“. Voraussetzung<br />

dafür ist natürlich, dass sich Planer<br />

und Konstrukteure auf neue Technologien<br />

einlassen und akzeptieren,<br />

dass die ermittelten werte hundertprozentig<br />

korrekt sind.<br />

Tobias Weber: die arbeitsweise und<br />

die werkzeuge verändern sich. während<br />

der Planer früher mit handskizze,<br />

Fotoapparat und zollstock durch<br />

die anlage marschierte, steht er heute<br />

mit einer 3d-Brille und einer 3dmaus<br />

vor einer Projektionswand und<br />

fliegt virtuell durch Punktewolken.<br />

Tankred Magg: da sich im planerischen<br />

und konstruktiven alltag 3d<strong>cad</strong><br />

unbestreitbar durchgesetzt hat,<br />

wird zunehmend die Verfügbarkeit<br />

digitalisierter daten vorausgesetzt. einerseits<br />

entsteht hierdurch natürlich<br />

für zulieferer und Planungsdienstleister<br />

die zwangslage, sich ebenfalls<br />

in die neuen Planungsstandards einzuarbeiten.<br />

andererseits bieten sich<br />

auf der grundlage der allgemeinen<br />

Verfügbarkeit von 3d-<strong>cad</strong>-daten<br />

eine Vielzahl von möglichkeiten, in<br />

Reviews Planungsfortschritte zu beschleunigen,<br />

Fehler frühzeitig zu erkennen<br />

und die Planungseffizienz zu<br />

steigern.<br />

deutlich verstärkt wird dieser effekt<br />

in der großformatigen Stereodar-<br />

17


RancHe VR-lÖSung FüR den anlagenBau<br />

stellung, die einen plastisch räumlichen<br />

eindruck der erst in der Planung<br />

befindlichen daten vermittelt.<br />

VR Magazin: Wer oder was gewährleistet,<br />

dass der Workflow funktioniert?<br />

Sebastian Grimm: egal, an welcher<br />

Stelle mit der nutzung von 3d-daten<br />

und Virtual Reality begonnen wird –<br />

dank standardisierter Schnittstellen<br />

und Formate ist eine nahtlose nutzung<br />

dieser daten immer gewährleistet.<br />

So können die daten aus den<br />

Planungs- und 3d-<strong>cad</strong>-Systemen genauso<br />

leicht in die VR-welt übernommen<br />

werden wie die Punktewolkendaten<br />

aus dem laserscanning.<br />

dank collaboration-Tools sind<br />

zudem eine internationale zusammenarbeit<br />

und der datenaustausch<br />

problemlos möglich.<br />

VR Magazin: Wie sieht die Zusammenarbeit<br />

zwischen IcIDo, scantec3D<br />

und <strong>imsys</strong> konkret aus?<br />

Sebastian Grimm: Jede der drei Firmen<br />

zählt in ihrem Bereich zu den<br />

führenden anbietern. <strong>imsys</strong> bei der<br />

VR-hardware, scantec beim laserscanning<br />

und icido bei der notwendigen<br />

VR-Software. damit entsteht<br />

ein in diesem markt einzigartiges<br />

Komplettangebot, das von jedem der<br />

drei Partner auch so angeboten werden<br />

kann. egal, ob jetzt ein unternehmen<br />

mit laserscanning einsteigen<br />

möchte oder mit der VR-Software: es<br />

kann immer auf das gesamte angebot<br />

zurückgreifen.<br />

Tobias Weber: in dieser Konstellation<br />

wird das komplette Spektrum von der<br />

dienstleistung über hardware bis hin<br />

zur Software komplett abgedeckt.<br />

VR-technologien<br />

können bei der anlagenplanung<br />

und<br />

beim umbau dazu<br />

beitragen, Zeit und<br />

Kosten zu sparen.<br />

sebastian Grimm, Director Marketing bei IcIDo:<br />

Tankred Magg: Seit Jahren stehen wir<br />

mit unseren Softwarepartnern in einem<br />

intensiven austausch, um kundenorientierte,<br />

bedarfsgerechte VRlösungen<br />

bereitstellen zu können.<br />

im Bereich des anlagenbaus haben<br />

wir mit icido und Scantec die bestmögliche<br />

expertise an der hand.<br />

VR Magazin: Welche trends zeichnen<br />

sich im anlagenbau ab, was die<br />

Verwendung von VR-technologien<br />

betrifft?<br />

Tobias Weber: während man vor einigen<br />

Jahren mit der VR-Technologie<br />

in Kreisen von anlagenplanern noch<br />

eher belächelt wurde, etabliert sich<br />

die Technologie mittlerweile immer<br />

stärker. dies spricht für VR.<br />

Sebastian Grimm: in diesem Jahr wurde<br />

VR das erste mal umfassend auf<br />

der achema gezeigt und hat für ein<br />

„VIRtual REalIty Kann EntlanG DER GEsaMtEn PRoZEssKEttE<br />

EInE RollE sPIElEn – BEGInnEnD BEI DER PlanunG unD Kon-<br />

stRuKtIon DuRch DIE VIsualIsIERunG unD aBstIMMunG Von<br />

PlanunGsstänDEn ZWIschEn DEn BEtEIlIGtEn.“<br />

enormes echo gesorgt. So konnten<br />

alle gewerke im anlagenbau feststellen,<br />

dass diese Technologie längst<br />

den Kinderschuhen entwachsen ist<br />

und einen enormen Vorteil bietet.<br />

insofern wird VR im anlagenbau eine<br />

immer gewichtigere Rolle spielen.<br />

man kann das vergleichen mit der Si-<br />

tuation im automobilbau vor einigen<br />

Jahren. mittlerweile setzt jeder oem<br />

Virtual Reality für seine Produktentwicklung<br />

ein. Bei den anwendungsgebieten<br />

zeichnen sich virtuelle Fabrik-<br />

und anlagenbegehungen und<br />

virtuelles Sicherheitstraining als die<br />

wesentlichen Bereiche ab, ergänzt<br />

um den Soll-ist-abgleich mittels laserscanning.<br />

Tankred Magg: immer schon standen<br />

die Planer im anlagenbau vor dem<br />

Problem, wie sich die Praxis- und wartungstauglichkeit<br />

der häufig hoch<br />

verdichteten anlagenabschnitte, die<br />

nicht selten in einer Vielzahl von Realisierungsstufen<br />

erweitert und verändert<br />

wurden, sichern lassen.<br />

die Kommunikation mit langjährigen<br />

wartungsmitarbeitern in<br />

diesen anlagen gestaltete sich sehr<br />

schwierig, da keine technischen<br />

mittel vorhanden waren, um eine<br />

anschauliche Kommunikationsplattform<br />

herzustellen.<br />

mit hilfe der 3d-<br />

Planung in Kombination<br />

mit laserscanning<br />

können künftig<br />

an VR-anlagen erweiterungsplanungen<br />

in industrieanlagen<br />

gemeinsam virtuell<br />

begangen werden, Sicherheitsbegehungen<br />

lassen sich durchführen.<br />

wertvolle Rückmeldungen und anregungen<br />

aus der alltäglichen arbeit<br />

sowie die Berücksichtigung von<br />

Sicherheitsaspekten können schon<br />

im Planungsstadium überprüft und<br />

berücksichtigt werden.<br />

18 magazin 01/2009


magazin 01/2009<br />

daTenKonVeRTieRung FüR 4d-KommuniKaTion design & engineeRing<br />

wenn alleS<br />

Zusammenkommt<br />

in der digitalen Fabrik entstehen große datenmengen in unterschiedlichen Formaten, oft über mehre-<br />

re Standorte verteilt. diese daten gilt es zu analysieren, zusammenzuführen und für die virtuelle welt<br />

aufzubereiten, damit sie für alle Prozessbeteiligten in verständlicher Form vorliegen. Von tanja WEBER<br />

die digitale Fabrik ist<br />

ein abbild der realen<br />

Produktionsstätte. daten<br />

für die virtuelle<br />

Produktentwicklung<br />

(VPe) und daten aus Bereichen wie<br />

architektur, anlagen- oder maschinenbau<br />

spielen zusammen. Bei der<br />

Planung der Produktionsprozesse<br />

entstehen nicht nur starre 3dgeometrien,<br />

sondern auch Simulations-,<br />

Vektor- und metadaten – die<br />

vierte dimension.<br />

dieses komplexe gefüge muss von<br />

allen beteiligten Planern und auch anwendern<br />

mit einfachen mitteln und in<br />

eindeutiger darstellung erfasst und<br />

verstanden werden. die arbeitszeit<br />

des ingenieurs, des Technikers, des<br />

arbeiters ist ein kostbares gut. datenverwaltung<br />

und Konvertierung sollten<br />

wenig energie, das heißt wissen<br />

und zeit in anspruch nehmen. dafür<br />

muss das konstruktive wissensmanagement<br />

zwischen allen Beteiligten<br />

unkompliziert funktionieren.<br />

4dcom von realicon<br />

eine Komplettlösung für die aufbereitung<br />

und Visualisierung komplexer<br />

3d-daten ist die 4dcom Software<br />

Suite, entwickelt vom Bergsträßer iT-<br />

Spezialisten realicon gmbh.<br />

der Verlust von dateninformationen,<br />

verfälschte oder gar fehlende<br />

geometrien und zeitraubende manuelle<br />

nachbearbeitung von oberflächeneigenschaften<br />

machten die<br />

Visualisierung bisher oft uneffizient.<br />

der wunsch nach einer stabilen,<br />

automatischen datenaufbereitung<br />

großer datensätze für schnellen und<br />

vollständigen abgleich von Planungsdaten<br />

für die Projektbesprechung mit<br />

tagesaktuellen modellen war somit<br />

grundlage zur entwicklung für data<br />

Preparation 4d (dp4d).<br />

die perfekte Verschmelzung<br />

die dp4d-datenaufbereitungstools<br />

beherrschen alle aktuellen <strong>cad</strong>-datenformate<br />

zum import mit automatischer<br />

datenoptimierung für die Visualisierung.<br />

die datenaufbereitung<br />

mit zum Beispiel „normal unification“<br />

oder „mesh Substitution“ beseitigt<br />

redundante geometrien und ermöglicht<br />

eine komprimierte VR-gerechte<br />

datenstruktur, ohne die ursprünglichen<br />

modelldaten zu verändern.<br />

homogenes Datenmodell.<br />

„unsERE hauPtschWIERIGKEIt BEI DER<br />

KoMMunIKatIon BEstEht DaRIn, MIt<br />

hIlfE unsERER VoRstEllunGsKRaft<br />

Zu ERfassEn, WIEVIEl DIE anDEREn<br />

lEutE WIssEn oDER nIcht.”<br />

cyril northcote Parkinson (1909 – 93),<br />

britischer historiker und Publizist<br />

19


design & engineeRing daTenKonVeRTieRung FüR 4d-KommuniKaTion<br />

soll-Ist-Vergleich mit dem laserscan.<br />

Einbettung der Vektordaten.<br />

anbindung an die simulation.<br />

in Verbindung mit realicons echtzeit-<br />

Visualisierungstool vc4d und dem<br />

dort enthaltenen „Frame-rate controller“<br />

lassen sich nach angabe des<br />

anbieters Performance-gewinne<br />

von mehr als 300 Prozent gegenüber<br />

herkömmlichen Viewing-lösungen<br />

erreichen.<br />

auch Punktwolken von laserscans<br />

können zum abgleich der<br />

Realität mit den <strong>cad</strong>-daten kombiniert<br />

werden. ein optionales modul<br />

für Punktwolken von laserscans in<br />

3d-echtzeit auf dem Pc und auf der<br />

stereoskopischen VR-Powerwall hilft<br />

bei der Betrachtung des <strong>cad</strong>-Planungsmodells<br />

im Vergleich mit dem<br />

laserscan innerhalb von vc4d. Somit<br />

können sehr schnell visuelle auswertungen<br />

vom Soll-und-ist-zustand<br />

eines industrie- oder Bauprojekts<br />

durchgeführt werden.<br />

der anspruch, alle relevanten<br />

Planungsdaten in einem einzigen<br />

homogenen modell zusammenzufassen,<br />

betrifft natürlich auch wissenschaftliche<br />

daten wie zum Beispiel<br />

mehrdimensionale Vektorfelder (cFd<br />

und Fem). daten dieser art entstehen<br />

unter anderem bei der Strömungsberechnung<br />

virtueller windkanäle,<br />

bei der Planung von zu- und abluftanlagen<br />

oder bei der Simulation von<br />

lackierprozessen. das vc4d-modul<br />

cFd2VR erlaubt die echtzeit-Visualisierung<br />

umfangreicher Vektor-datensätze<br />

in Kombination mit allen<br />

übrigen Planungsdaten.<br />

ein- und ausbau-<br />

untersuchungen<br />

die Force-Feedback-Technologie erweitert<br />

Simulationen um die taktile<br />

Komponente. das vc4d-iPP-modul<br />

verbindet hard- und Software von<br />

haptischen Systemen mit der 4dcom-<br />

Viewer-Technologie. ein- und ausbauuntersuchungen<br />

sind somit virtuell<br />

möglich. die generierten digitalen<br />

Szenarien vereinfachen den Planungsprozess<br />

für die oft millionenschweren<br />

anlagen erheblich. mögliche Fehler<br />

können bereits lange vor Produktionsstart<br />

erkannt und direkt im Programm<br />

verbessert werden. das spart über die<br />

gesamte entwicklungs- und anwendungsdauer<br />

hinweg zeit und geld<br />

und erhöht dafür die Qualität.<br />

Visuelle information<br />

auf knopfdruck<br />

in den 90er Jahren wurde der einzug<br />

von <strong>cad</strong>/cae in den ingenieurbüros<br />

mit Vorurteilen betrachtet. inzwischen<br />

ist dies selbstverständlich in<br />

der entwicklung und Konstruktion<br />

bis zur Produktion und montage. die<br />

datenbanken liegen vor. nun gilt es,<br />

sie einfach zu nutzen.<br />

Realicon-Kunden können mit<br />

4dcom jederzeit selbstständig ihre<br />

4d-daten aus <strong>cad</strong>, Simulation oder<br />

externen datenbanken zur information<br />

für Planung, engineering, design,<br />

management und Kommunikation<br />

vollständig abbilden. externe dienstleister<br />

sind für diesen Prozess nicht<br />

mehr notwendig. Realicon gibt den<br />

Planungsbeteiligten das notwendige<br />

werkzeug.<br />

mit vc4d neT geht realicon noch<br />

einen Schritt weiter. Realicon schafft<br />

globale Räume. ortsungebunden<br />

sehen alle Beteiligten der virtuellen<br />

Kommunikationsräume dasselbe<br />

und können somit zeiteffizient am<br />

eigenen Standort arbeiten.<br />

in der darstellung industrieller Planungsprozesse<br />

hat sich die 4d-Kommunikation<br />

als eine der führenden<br />

Technologien herausgestellt. mehr sehen,<br />

besser verstehen, schneller entscheiden<br />

– immer mehr unternehmen<br />

aus den unterschiedlichsten Branchen<br />

erkennen die Vorteile der interaktiven<br />

Visualisierung. | anm<br />

Kennziffer: VRM17963<br />

Die realicon Gmbh wurde von stephan<br />

neher und Michael Guthier<br />

2001 als Ingenieurbüro mit caDservice<br />

im Industriebau gegründet.<br />

arbeitsschwerpunkte sind<br />

seit jeher caD-standardisierung,<br />

caD-Dienstleistung und service<br />

für VR-Visualisierungen.<br />

Im umgang mit Kunden aus der<br />

Industrie mit anwendungsbereichen<br />

wie chemie, automobil,<br />

architektur, automation und<br />

Maschinenbau erkannte realicon<br />

die Problematik, die vielschichtigen<br />

Planungsdisziplinen in einem<br />

homogenen Modell zusammenführen<br />

zu müssen.<br />

20 magazin 01/2009


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PRoduktion & PRozesse miT Rund-caVeS in ViRTuelle welTen einTauchen<br />

Besser<br />

üBeR die Runden Kommen<br />

wer über Virtual Reality (VR) spricht, denkt nicht selten zuerst an cave-Systeme. zwar haben cave-<br />

anwendungen (cave automatic Virtual environment) noch keineswegs Breitenwirkung erreicht, weil<br />

solche Systeme zur erzeugung virtueller welten noch zu kostspielig sind. doch das könnte sich jetzt<br />

ändern. Von noRBERt BöcKER<br />

caves bieten im Vergleich<br />

zu der unglaublichen Fülle<br />

von VR-anwendungen<br />

(city-modelle, augmented<br />

Reality – aR, multiuser-applikationen,<br />

Stereoskopie<br />

und andere mehr) wohl die interessanteste<br />

Variante. Sie ist nicht nur ein<br />

optimales instrument zur darstellung<br />

von inhalten, die Produkte wie autos,<br />

werkstücke, gebäude oder Stadtpla-<br />

rund-caves Im<br />

do-It-yourself-verfahren<br />

aktuell bieten der 3D-software-anbieter Bitmanagement<br />

software Gmbh aus Berg bei München<br />

und das Institut für Produktionsmanagement und<br />

logistik Gmbh (IPl) in Germering bei München<br />

in Kooperation Rund-caves im Do-it-yourself-<br />

Verfahren an, das vor allem die Kosten gegenüber<br />

herkömmlichen systemen deutlich verringert.<br />

Die standardisierten Bauteile, ein spezifisches,<br />

integriertes softwarepaket sowie die entfallenden<br />

Vertriebskosten addieren sich dabei zu Kostenvorteilen<br />

von bis zu 75 Prozent. Damit bietet dieser<br />

Rund-cave den besonderen Vorteil, dass zunehmend<br />

auch mittlere unternehmen und universitäten<br />

die technologie einsetzen können.<br />

Der Vertriebsweg der Rund-caves basiert auf<br />

einem online-Modell, das dem Interessierten<br />

ermöglicht, sich detaillierte aufbau-anleitungen<br />

und notwendige angaben für die Beschaffung einzelner<br />

Bauelemente unentgeltlich im Internet herunterzuladen.<br />

auch das software-Paket Bs cave<br />

kann im Internet unter www.bitmanagement.de<br />

zu testzwecken kostenlos und ohne funktionsbeschränkung<br />

heruntergeladen und nach erfolgreichen<br />

tests gegen Entrichtung einer lizenzgebühr<br />

erworben werden. Ein Referenz-cave steht bei IPl<br />

in München.<br />

nungen und Fertigungsprozesse sein<br />

können, sie vermittelt dem Betrachter<br />

vielmehr auch die möglichkeit, sich<br />

intensiv und emotional mit realen<br />

gegenständen und inhalten virtuell<br />

auseinanderzusetzen.<br />

wie virtuelle welten entstehen<br />

die Basis für die erzeugung virtueller<br />

Realitäten bildet eine spezielle, für VRanwendungen<br />

entwickelte Software.<br />

Solche Software-Programme müssen<br />

eine Reihe von anforderungen erfüllen.<br />

das darstellen von komplexen<br />

dreidimensionalen welten muss in<br />

echtzeit erfolgen, also mindestens<br />

25 Bilder pro Sekunde liefern. Je nach<br />

Komplexität der anwendung variiert<br />

dieser wert jedoch. So erfordern<br />

beispielsweise Fahrsimulationsprogramme<br />

mindestens 60 Bilder pro<br />

Sekunde. darüber hinaus muss die<br />

Software stereofähig sein. Vereinfacht<br />

ausgedrückt: die Programme<br />

müssen Bilder jeweils getrennt für<br />

das linke und rechte auge berechnen<br />

können.<br />

Für die modellierung von 3dobjekten<br />

bietet der Software-markt<br />

zahlreiche Programme, genauso wie<br />

autoren-Tools, die 3d-welten in echtzeit<br />

und interaktiv darstellen können.<br />

zur Visualisierung dient beispielsweise<br />

eine der weltweit am meisten eingesetzten<br />

Sprachen zur darstellung<br />

von interaktiven, grafischen 3d-Szenen<br />

auch im internet, die Skript-Sprache<br />

VRml (Virtual Reality modeling<br />

language) beziehungsweise X3d,<br />

die als weiterentwicklung der iSobasiertenVRml-Visualisierungssoftware<br />

den VRml-Standard ablösen<br />

könnte. das VRml/X3d-Format wird<br />

von BS contact von Bitmanagement<br />

unterstützt.<br />

Rund-caves erhöhen<br />

immersives erlebnis<br />

das hervorstechende merkmal von<br />

caves ist die immersion, die der Betrachter,<br />

besser noch der Besucher,<br />

erlebt. in Fachkreisen spricht man<br />

dann von immersion, wenn der nutzer<br />

sich in einer künstlichen umgebung<br />

mit hoch qualitativer Visualisierung<br />

gefangennehmen lässt, derart,<br />

dass für ihn mit dem eintauchen in<br />

die künstliche welt die eigene Person<br />

in den hintergrund tritt. durch die interaktionsmöglichkeit<br />

mit der virtuellen<br />

umgebung wird die immersive<br />

wirkung sogar noch intensiviert.<br />

Rund-caves unterscheiden sich<br />

von herkömmlichen cave-Systemen<br />

vor allem dadurch, dass die Projektionswände<br />

nicht im 90-grad-winkel<br />

zueinander stehen, sondern einen<br />

nahezu geschlossenen Kreis von 260<br />

grad bilden. durch diesen Rundblick<br />

wird die dreidimensionale Tiefenwirkung<br />

gegenüber eckigen caves vom<br />

Betrachter beim eintauchen in die<br />

virtuelle welt noch intensiver empfunden.<br />

um dieses erlebnis zu erzeugen,<br />

werden auf der hardware-Seite spezielle<br />

ausgabegeräte benötigt, etwa<br />

head-mounted-displays, großbildleinwände<br />

und die cave. diese gelten<br />

als die interessantesten ausgabesysteme<br />

für immersives erleben in virtuellen<br />

welten.<br />

eine entsprechende 3d-Stereo-<br />

Software übernimmt die Verteilung<br />

22 magazin 01/2009


der stereoskopischen Bilder auf mehreren<br />

cave-Rechnern.<br />

Herzstück: die stereoskopische<br />

3d-software<br />

die Software ist für die Visualisierung<br />

von Szenen und gegenständen in<br />

der virtuellen umgebung verantwortlich<br />

und ermöglicht dem Benutzer<br />

auch ein interagieren in echtzeit<br />

mit den gezeigten objekten. So lässt<br />

sich beispielsweise mit der entsprechenden<br />

3d-Software eine geplante<br />

Fabrik in einer cave simulieren. Bis<br />

zu fünf Betrachter können die cave<br />

sogar begehen und dabei details<br />

wie die künftige maschinenkapazität,<br />

die warenbestandshöhe und den<br />

warendurchsatz oder selbst die ergonomisch<br />

korrekte Beleuchtungssituation<br />

an den künftigen arbeitsplätzen<br />

überprüfen und bereits im modell<br />

optimieren.<br />

weitere einsatzgebiete reichen<br />

von der medizin über designstudien<br />

und Konstruktionsdetails sowie<br />

die darstellung von Prototypen bis<br />

hin zur einrichtungsplanung, zu architekturprojekten<br />

und zur virtuellen<br />

Planung im anlagenbau. auch<br />

können in Fahr- und Flugzeugen das<br />

Verhalten von Fahrern, Piloten und<br />

insassen, insbesondere in kritischen<br />

Situationen, simuliert und dadurch<br />

Sicherheitssysteme für die Realität<br />

verbessert werden.<br />

wie der tiefeneffekt entsteht<br />

um den stereoskopischen Tiefeneffekt<br />

zu erzeugen, der auch Basis<br />

für die immersive wirkung ist, kommen<br />

verschiedene Verfahrensweisen<br />

zum einsatz. dazu zählen die<br />

anaglyphen-Stereo-, aktiv-Stereo-,<br />

Passiv-Stereo und die autostereoskopische<br />

Projektion. gemeinsam ist<br />

allen Varianten, dass den augen des<br />

Betrachters Bilder mit unterschiedlichen<br />

eigenschaften gezeigt werden,<br />

die das gehirn dann zu einem Bild<br />

mit räumlichem eindruck zusammensetzt.<br />

dieser räumliche eindruck<br />

wird „Stereo-effekt“ genannt. er wird<br />

somit auf die gleiche art und weise<br />

erreicht, wie es unser gehirn beim<br />

täglichen Sehen der realen welt<br />

auch ohne technische unterstützung<br />

vermag.<br />

magazin 01/2009<br />

miT Rund-caVeS in ViRTuelle welTen einTauchen PRoduktion & PRozesse<br />

Bei der anaglyphen-Stereo-Projektion<br />

zur Trennung von zwei einzelbildern<br />

werden verschiedene Farbfilter<br />

in 3d-Brillen verwendet, zum Beispiel<br />

„Rot“ vor dem linken auge und<br />

„grün“ vor dem rechten. Beim ansehen<br />

der Projektion löscht der Rot-<br />

Filter das rote Filmbild aus, der grüne<br />

wird schwarz – der grünfilter löscht<br />

das grüne Farbbild, und das rote wird<br />

schwarz. da beide augen nun verschiedene<br />

Bilder sehen, entsteht im<br />

gehirn ein räumliches Bild.<br />

Bei der aktiven stereoskopischen<br />

Projektion produziert ein Bildschirm<br />

mit einer hochfrequenten Bildwiederholungsrate<br />

(100 bis 160 hz) im<br />

zusammenspiel mit einer aktiv-Stereo-Brille<br />

oder einem „head-mounted<br />

display“ den Stereo-effekt. die<br />

Brille besteht aus gitterstrukturen,<br />

die einzelne zeilen ein- und ausblenden<br />

können.<br />

die am weitesten verbreitete Projektionstechnik,<br />

die passive Stereoprojektion,<br />

erzeugt die Trennung der<br />

einzelbilder mit polarisiertem licht.<br />

die Stereobrille des Betrachters muss<br />

also nicht aktiv verschließen, sondern<br />

nur passiv filtern. dazu befinden sich<br />

jeweils um 90 grad versetzte Polfilterfolien<br />

vor den Projektionsobjektiven<br />

und in den Passiv-Stereobildern<br />

der Betrachter. dies bewirkt, dass das<br />

linke auge nur das linke Bild sieht<br />

und das rechte auge nur das rechte<br />

Bild. das linke Bild wird also für das<br />

rechte auge gesperrt und umgekehrt.<br />

der Vorteil dieser Projektionstechnik<br />

liegt in der hohen Farbtreue<br />

der Bildwiedergabe.<br />

ausblick<br />

wir leben in einer zunehmend visuell<br />

und kommunikativ orientierten<br />

gesellschaft. die weiterverbreitung<br />

der cave-anwendung könnte diesen<br />

Trend unterstützen und dabei<br />

in vielen Branchen, ganz besonders<br />

im marketing-Bereich für Präsentationen,<br />

im Forschungs- und entwicklungsbereich<br />

für grenzüberschreitende<br />

zusammenarbeit sowie im<br />

lehrbetrieb der universitäten neue<br />

und kostengünstige Kommunikationsmöglichkeiten<br />

schaffen. | anm<br />

Kennziffer: VRM17963<br />

Bild-Wiedergabe mit stereoskopischem Monitor von tridelity,<br />

Visualisierung: Bitmanagement; software: Bs contact<br />

stereo.<br />

Eckige cave. Eigenentwicklung der Penn state university,<br />

usa, mit der Visualisierungssoftware Bs contact stereo.<br />

Rund-cave als Do-it-yourself-Version mit deutlichem Kostenvorteil.<br />

Entwicklung: IPl, Visualisierung mit Bs contact<br />

stereo.<br />

23


PRoduktion & PRozesse haPTiSche eingaBegeRÄTe in deR anwendung Bei PSa<br />

miT Viel gefühl<br />

Funktionalität, ansprechendes design, zunehmend auch umweltfreundliche, energiesparende Technik<br />

– autofahrer verlangen immer mehr von ihrem Fahrzeug, und natürlich sollte das nicht zuviel kosten.<br />

damit verschärft sich auch der ohnehin schon harte wettbewerb unter den autoherstellern. Realitäts-<br />

nahe Simulationen mit haptischen Force-Feedback-geräten können hier dazu beitragen, die Kosten in<br />

den griff zu bekommen und Produkte schneller zur marktreife zu bringen. Von anDREas MüllER<br />

um dem zunehmenden<br />

Kostendruck zu begegnen<br />

und die innovationszyklen<br />

für modelle und<br />

Fahrzeugtechnologien<br />

zu verkürzen, setzen autohersteller<br />

ausgefeilte Simulationslösungen ein.<br />

damit lassen sich Planungsfehler vermeiden,<br />

Produktionsabläufe optimieren<br />

und digital erprobte wartungsarbeiten<br />

bereits in frühen Stadien der<br />

Planung abbilden.<br />

der französische PSa-Konzern,<br />

zweitgrößter automobilhersteller<br />

in europa, macht da keine ausnahme.<br />

das PSa Peugeot citroën Virtual<br />

Reality center im gebäude des adn<br />

(automotive design network cen-<br />

ter) in Vélizy bei Paris nimmt analysen<br />

und absicherungen in digitalen<br />

modellen des automotive-Bereichs<br />

vor. diese dienen der Fabrikplanung,<br />

dem Service und der montage der<br />

marken Peugeot und citroën. dabei<br />

kommen die Force-Feedback-geräte<br />

der Firma haption zum einsatz. mit<br />

ihnen lässt sich die in montageprozessen<br />

notwendige Kraft simulieren,<br />

die wirkung von Kollisionen und Bewegungen<br />

wird so für den anwender<br />

auf realistische weise spürbar.<br />

das PSa Virtual Reality center<br />

verwendet die haption-Technologien<br />

bereits seit 2006 und nutzt mittlerweile<br />

fünf haptik-Systeme in verschiedenen<br />

VR-umgebungen. eine<br />

möglichst realistische handhabung<br />

der im computer generierten modelle<br />

und die durchführung der geplanten<br />

arbeiten und Prozesse sorgen<br />

dafür, dass sich die validierten ergebnisse<br />

in kurzer zeit in die Realität umsetzen<br />

lassen.<br />

die digitale absicherung in der<br />

Produktionsplanung wird von den<br />

Fachabteilungen in allen Projekten<br />

genutzt. Besonders bei manuellen<br />

arbeiten in Produktion und Service<br />

fallen die haptischen aspekte in den<br />

virtuellen modellen ins gewicht. Sie<br />

realistisch zu bewerten, hilft auch,<br />

die ergonomischen anforderungen<br />

für die arbeiter zu berücksichtigen.<br />

die grundvoraussetzung dafür bildet<br />

Der anwender kann sich als<br />

Modell in der szene bewegen,<br />

um arbeiten auszuprobieren<br />

und zu optimieren.<br />

24 magazin 01/2009


Die Griffe der force-feedback-<br />

Geräte lassen sich austauschen<br />

und beispielsweise durch<br />

Prototypen oder die benötigten<br />

Werkzeuge ersetzen.<br />

eine spezielle Software von haption,<br />

die es ermöglicht, bei der virtuellen<br />

montage in echtzeit Kollisionen von<br />

bewegten objekten gegen statische<br />

objekte zu untersuchen. daher gibt<br />

es mittlerweile bei einer großen anzahl<br />

von caTia-arbeitsplätzen die<br />

möglichkeit, diese untersuchungen<br />

mit der haption-Software einfach<br />

durch Bewegung der zu untersuchenden<br />

objekte mit einem eingabegerät<br />

von 3dconnexion wie Space<br />

explorer, Space navigator oder Space<br />

Pilot vorzunehmen. dabei entfällt natürlich<br />

das haptische Feedback, was<br />

für die endabnahme und Validierung<br />

häufig genutzt wird.<br />

Produktionsabläufe frühzeitig<br />

optimieren<br />

in den Konstruktions- und Planungssystemen<br />

caTia und delmia kann<br />

der anwender mit hilfe der haption-workbench<br />

direkt objekte auswählen,<br />

erfassen, bewegen und positionieren.<br />

dies erlaubt interaktive<br />

montage-untersuchungen bereits in<br />

sehr frühen Stadien. eventuell notwendige<br />

Veränderungen lassen sich<br />

magazin 01/2009<br />

haPTiSche eingaBegeRÄTe in deR anwendung Bei PSa PRoduktion & PRozesse<br />

ohne zeitverlust direkt durchführen<br />

und erproben. der anwender spürt<br />

bei einsatz des haption-Force-Feedback-geräts<br />

die Berührung wie das<br />

anstoßen oder auch das entlanggleiten<br />

beispielsweise an einer Fahrzeugtür<br />

und kann, wie in der Realität,<br />

objekte nicht durchdringen. Sechs<br />

motoren in den haptikgeräten können<br />

pro achse im Raum in der Rotation<br />

und Translation Kräfte von bis zu<br />

35 nm auslösen. die griffe der Force-<br />

Feedback-geräte lassen sich austauschen<br />

und beispielsweise durch<br />

3d-Prototypen des zu bewegenden<br />

objekts oder auch durch die benötigten<br />

werkzeuge ersetzen. Für ergonomische<br />

untersuchungen können die<br />

hand oder auch komplette menschmodelle<br />

in dem Szenario benutzt<br />

werden. Somit ist es sogar möglich,<br />

dass sich der anwender als modell in<br />

der Szene bewegt und arbeiten ausprobieren<br />

und optimieren kann, um<br />

beispielsweise die zugänglichkeit<br />

oder zeitabläufe im frühen Planungsstadium<br />

zu überprüfen. dies hilft,<br />

Produktionsabläufe bereits zu einem<br />

frühen zeitpunkt zu optimieren.<br />

die lösungen von haption haben in<br />

der Fabrik- und Serviceplanung viele<br />

aufwendige modellbauten überflüssig<br />

gemacht. die digitalen modelle<br />

sind schneller und einfacher zu ändern<br />

und den jeweiligen untersuchungen<br />

anzupassen.<br />

Vorher wurden die arbeiten mit<br />

realen objekten an speziellen modellen<br />

ausprobiert. oft waren diese nicht<br />

rechtzeitig vorhanden oder mussten<br />

speziell für Tests angefertigt werden.<br />

<strong>cad</strong>-integration<br />

die haption workbench wird einfach<br />

als zusätzliches menü in caTia,<br />

delmia oder Solidworks installiert<br />

und bietet somit die echtzeitkollisionsberechnung<br />

von bewegten<br />

objekten innerhalb der digitalen<br />

modelle. diese objekte werden mit<br />

den Force-Feedback-geräten bewegt,<br />

mit 3dconnexion-eingabegeräten<br />

oder mit optischem Tracking.<br />

mensch modelle lassen sich durch so<br />

genanntes motion Tracking mit hilfe<br />

von markern am Bediener zum leben<br />

erwecken. ein aufwendiges Programmieren<br />

der menschmodelle entfällt,<br />

25


PRoduktion & PRozesse haPTiSche eingaBegeRÄTe in deR anwendung Bei PSa<br />

Die haption Workbench wird<br />

als zusätzliches Menü innerhalb<br />

catIa, Delmia oder<br />

solidWorks installiert und<br />

bietet somit die Echtzeitkollisionsberechnung<br />

von<br />

bewegten objekten.<br />

da sich der Bediener interaktiv in der<br />

Szene befindet und objekte realitätsnah<br />

greifen und bewegen kann.<br />

die haption-Software bietet eine<br />

einfache interaktive Vorgehensweise,<br />

um menschmodelle zu steuern. Kollisionspunkte<br />

und Begrenzungen von<br />

Befestigungspunkten werden dabei<br />

berücksichtigt. die Kombination der<br />

Bewegungsaufzeichnung mit der<br />

Kraftrückkopplung unterstützt den<br />

anwender darin, die menschmodelle<br />

präzise zu führen, und das sogar wesentlich<br />

natürlicher als mit herkömmlichen<br />

methoden. die aufnahme der<br />

Körperbewegungen hilft, technische<br />

dokumentationen schneller zu erstellen,<br />

da die ergebnisse innerhalb<br />

von caTia und delmia weiterverwendet<br />

werden können. die vollständige<br />

integration in die Software von dassault<br />

Systèmes machte keine weiteren<br />

anpassungen erforderlich. nach<br />

einer eintägigen Schulung konnten<br />

die anwender mit den geräten und<br />

der Software produktiv arbeiten.<br />

echtzeitberechnungen sind rechenintensiv,<br />

und besonders bei größeren<br />

modellen haben sich windows-64-<br />

Bit-Systeme mit 8 gByte hauptspeicher<br />

und multiprozessor-architektur<br />

als sinnvoll herausgestellt. Für anspruchsvolle<br />

aufgaben empfiehlt sich<br />

die nutzung von Quadcore-cPus.<br />

menschmodelle mit motion Tracking<br />

erfordern ein optisches Tracking-System<br />

mit mindestens vier Kameras.<br />

Fazit und ausblick<br />

haption arbeitet daran, dass sich<br />

mehrere menschen in den digitalen<br />

modellen realistisch bewegen können.<br />

Für das PSa Peugeot citroën Virtual<br />

Reality center (VRc) hat sich der<br />

einsatz der lösungen von haption<br />

bereits ausgezahlt. der leiter des VRc<br />

resümiert: „die haptischen geräte<br />

inca6d und Virtuose 6d35-45 in Verbindung<br />

mit iFc core sind zum Vorteil<br />

unserer Projektteams in der Fahrzeugentwicklung<br />

seit 2006 komplett in<br />

inFo: haptIon<br />

unsere VR-umgebung integriert.<br />

durch die einführung von begreifbarer<br />

handhabung mit Kraftrückkopplung<br />

können wir manuelle aufgaben<br />

realistischer simulieren. Fehler lassen<br />

sich somit durch eine reale interaktion<br />

im Produkt- und Prozessdesign<br />

sehr früh entdecken. die haptischen<br />

Schnittstellen tragen zu den zielen<br />

der Firma bei: schnellere entwicklungen<br />

mit reduzierten Kosten und verbesserter<br />

Qualität.“ |<br />

Kennziffer: VRM17962<br />

haption entstand 2002 als ausgründung des französischen forschungsinstituts<br />

cEa, um die Patente im Bereich haptik, force feedback und Echtzeit-Kollision<br />

zu vermarkten. Bis heute besteht eine enge Zusammenarbeit, die hier immer<br />

wieder neu akzente setzt.<br />

Die ersten force-feedback-Geräte wurden zur fernsteuerung von Robotern<br />

entwickelt und finden hier immer noch ihre anwendung. In der folge hatte die<br />

EaDs cRc in Paris für die simulation und das training von Wartungsarbeiten<br />

bei airbus das Modell Virtuose 6D 35-45 mit sechs freiheitsgraden und einem<br />

arbeitsbereich von einer armlänge in seine software integriert und damit sehr<br />

gute Ergebnisse erzielt. Dazu bemerkt nicolas chevassus von EaDs: „anstatt<br />

bislang für die Validierung der Montage-Demontage-Prozesse mehr als eine<br />

Woche zu benötigen, kann dies nun in wenigen stunden erledigt werden.“<br />

haption hat sich spezialisiert auf force-feedback-Geräte mit sechs freiheitsgraden,<br />

die durch Einsatz von sechs Motoren, also zwei stück pro achse, im 3D-<br />

Raum (x, y, z) für translation und Rotation eine sehr präzise Rückkopplung des<br />

signals zu erzielen. Der robuste aufbau zeichnet sich mit einer hohen Zuverlässigkeit<br />

und lebensdauer aus. Mit arbeitsbereichen von bis zu drei Metern<br />

in der Diagonalen bietet haption mittlerweile weltweit die umfangreichste<br />

Palette an Kraftrückkopplungsgeräten an.<br />

26 magazin 01/2009


eInfach verstehen,<br />

BeSSeR enTScheiden<br />

VIrtual Reality Magazin: herr Karrasch,<br />

was bedeutet für sie Virtual<br />

Reality (VR)?<br />

Christoph Karrasch: wir wollen nicht<br />

die Realität ersetzen, sondern mit<br />

Technologie die reale welt ergänzen,<br />

um dinge einfacher und effizienter<br />

zu machen. wenn man heute mit Visualisierungstechnologie<br />

und VR Produkte<br />

so präsentieren kann, dass sie<br />

verständlich werden, spart man energie<br />

und zeit. So lassen sich Produkte<br />

schneller und besser auf den markt<br />

bringen und gleichzeitig die Ressourcen<br />

schonen.<br />

VR Magazin: Welche Komponenten<br />

und Denkansätze machen für sie<br />

eine ideale VR-lösung aus?<br />

Christoph Karrasch: wir versuchen<br />

hier, einen umfassenden ansatz zu<br />

fahren. wir wollen verstehen, wie<br />

magazin 01/2009<br />

im unternehmen geschäftsprozesse<br />

funktionieren und wie wir mit VR<br />

diese Prozesse unterstützen, vereinfachen<br />

und sicherer machen können,<br />

um die originären, unternehmerischen<br />

ziele zu erreichen.<br />

VR-Technologien zeichnen sich<br />

dadurch aus, dass sie managemententscheidungen<br />

unterstützen. es<br />

geht darum, informationen zu konzentrieren,<br />

um entscheidungsprozesse<br />

voranzubringen. wenn man durch<br />

die Visualisierung zeigen kann, wie<br />

ein Produkt aussieht und ob es die<br />

funktionalen anforderungen erfüllt,<br />

reduziert man Risiken.<br />

VR Magazin: Welche software- und<br />

Dienstleistungskomponenten bietet<br />

Rtt an?<br />

Christoph Karrasch: wir bieten alle<br />

dienstleistungen vom management<br />

inTeRView maRketing & VeRtRieb<br />

Virtual-Reality- und 3d-Visualisierungslösungen begleiten heute den gesamten lebenszyklus eines<br />

Produkts. ein wirklicher nutzen entsteht jedoch nur, wenn die entsprechenden Systeme koordiniert<br />

und miteinander vernetzt zusammenspielen. wie sich dieses ziel erreichen lässt und was das dem<br />

anwender nützt, erläutert christoph Karrasch, Vorstand und mitgründer der RTT ag.<br />

Die Entscheidung für ein bestimmtes Design fällt immer häufiger auf der Basis virtueller<br />

Prototypen.<br />

über die Beratung bis hin zur implementierung,<br />

sowie die entsprechenden<br />

Software-Komponenten. angefangen<br />

haben wir mit klassischer<br />

Visualisierungstechnik, die auch an<br />

andere Systeme andocken kann,<br />

sodass sich zum Beispiel daten aus<br />

einer numerischen Berechnung dazuladen<br />

lassen. über Jahre hinweg<br />

haben wir unsere Softwareplattform<br />

massiv erweitert und zusätzliche<br />

Produktkategorien hinzugefügt wie<br />

RTT PictureBook, unser digitales<br />

asset-management-System, das arbeitsprozesse<br />

visuell verwaltet und<br />

darstellt.<br />

wir haben irgendwann festgestellt:<br />

Jetzt haben wir es so weit geschafft,<br />

dass die designer statt 20<br />

Tonmodellen 20 virtuelle modelle<br />

basteln und vielleicht nur noch einen<br />

Prototyp aus Ton. um aber alle<br />

Kanäle, ob marketing oder Vertrieb,<br />

auch daraus zu bedienen, brauchen<br />

wir nicht nur Visualisierungstechnik,<br />

sondern auch die management-Technologien.<br />

ganz konkret: es geht um dienstleistungen,<br />

Beratung und machbarkeitsstudien<br />

bis hin zur implementierung,<br />

und da spielen dann<br />

die Softwarekomponenten wie RTT<br />

deltagen oder RTT PictureBook eine<br />

Rolle. und es werden etliche weitere<br />

folgen.<br />

VR Magazin: Welche Branchen stehen<br />

dabei im Mittelpunkt?<br />

Christoph Karrasch: wir machen 80<br />

Prozent unseres geschäfts noch in<br />

der Transportindustrie, also automobilbau,<br />

luftfahrt, Trucks, loko-<br />

27


maRketing & VeRtRieb inTeRView<br />

motiven, motorräder und Yachten.<br />

dort ist der Kostendruck im Prototypenbau<br />

sehr hoch. aber auch in<br />

der unterhaltungselektronik oder<br />

der Sportartikelbranche, wo die Produktvielfalt<br />

groß ist und der lebenszyklus<br />

sehr kurz, konnten wir in den<br />

letzten zwölf monaten viele Kunden<br />

hinzugewinnen.<br />

VR Magazin: Der anspruch von Rtt<br />

ist, mit entsprechenden lösungen<br />

die gesamte Geschäftsprozesskette<br />

vom ersten Entwurf über die Konstruktion<br />

bis zum after-sales-service<br />

abdecken zu können. Was bringt<br />

dieser ansatz den unternehmen?<br />

Christoph Karrasch: informationsprozesse<br />

zu vereinheitlichen, auf ein und<br />

denselben datenstamm zuzugreifen,<br />

um Redundanzen auszuschließen<br />

und die richtige information zum<br />

richtigen zeitpunkt zu haben, schafft<br />

entscheidungssicherheit. Ähnliches<br />

gilt auf einer anderen ebene auch für<br />

die Visualisierung: man schaut auf ein<br />

zentrales modell, und an diesem modell<br />

hängen alle informationen.<br />

der erfolg eines Produkts hängt<br />

heute sehr stark vom design ab, aber<br />

auch davon, zu welchen Kosten und<br />

in welcher zeit sich dieses design<br />

realisieren lässt und zu welchem zeitpunkt<br />

es letztendlich auf den markt<br />

kommt. über den virtuellen Prozess<br />

lassen sich arbeitschritte dramatisch<br />

verkürzen. es gibt Kunden, die mehr<br />

als 50 Prozent zeit einsparen. was<br />

man sich von <strong>cad</strong> oder dmu versprochen<br />

hat, kommt durch virtuelle<br />

Realität und echtzeitvisualisierung<br />

erstmals zum Tragen.<br />

VR Magazin: Inwiefern müssen Designer,<br />

Konstrukteure oder Marketingverantwortliche<br />

umdenken<br />

und ihre arbeitsweise ändern, um<br />

diesen unternehmensübergreifen-<br />

den ansatz zu verstehen und zu verwirklichen?<br />

Christoph Karrasch: Sie müssen sehr<br />

viel vernetzter arbeiten. das sequenzielle<br />

abarbeiten von lastenheften<br />

und aufgaben ändert sich dramatisch.<br />

in der automobilindustrie gibt<br />

es schon Plattformen und Baukastensysteme.<br />

man entwickelt nicht mehr<br />

christoph Karrasch, Mitgründer und Vorstand der Rtt aG:<br />

„VR-tEchnoloGIEn ZEIchnEn sIch DaDuRch<br />

aus, Dass sIE ManaGEMEnt-EntschEIDunGEn<br />

untERstütZEn. Es GEht DaRuM, InfoRMatIonEn<br />

Zu KonZEntRIEREn, uM EntschEIDunGsPRoZEs-<br />

sE VoRanZuBRInGEn.“<br />

jede Komponente neu, sondern stellt<br />

vorhandene lösungen geschickt zusammen,<br />

um sie einem Redesign zu<br />

unterziehen. da versucht man, den<br />

sequenziellen ansatz teilweise zu<br />

parallelisieren. wir werden bereichsübergreifender<br />

agieren und die Prozesse<br />

neu gestalten.<br />

VR Magazin: Können sie uns hierfür<br />

ein Beispiel nennen?<br />

Christoph Karrasch: auch in der Konsumgüterbranche<br />

sehen wir einen<br />

derartigen wandel. Bei adidas ist man<br />

zum Beispiel in der lage, sehr schnell<br />

in 3d ein Konstruktionsmodell aufzubauen.<br />

ausgehend von der Skizze<br />

entsteht in zwei Tagen ein detail-<br />

liertes virtuelles modell eines Sportschuhs,<br />

das überzeugend realistisch<br />

aussieht. durch die Verbindung mit<br />

Pdm weiß der designer unmittelbar,<br />

was der Schuh in der Produktion kosten<br />

wird, und wo er ihn produzieren<br />

lassen kann. mit diesem modell kann<br />

adidas zu Kunden wie Foot locker<br />

gehen und das Produkt präsentieren,<br />

ohne im Vorhinein ein physisches<br />

abbild davon produziert zu haben.<br />

da kommen Bestellungen für ein<br />

Produkt, das weder hergestellt noch<br />

auf dem markt ist, und man kann bei<br />

adidas immer noch entscheiden, ob<br />

man das material teurer oder günstiger<br />

machen muss, um den Kunden<br />

bedienen zu können. alle medien<br />

und assets, die notwendig sind, um<br />

das Produkt in den handel zu tragen,<br />

seien es Kataloge oder internetkonfigurationsplattformen,<br />

werden vollständig<br />

automatisch generiert.<br />

VR Magazin: Können sie dem anwender<br />

die Zeit- und Kostenersparnis<br />

durch den Einsatz von software<br />

und Dienstleistungen von Rtt in<br />

Zahlen vermitteln?<br />

Christoph Karrasch: Bei Porsche ging<br />

es zum Beispiel darum, ein Scheinwerferdesign<br />

virtuell zu beurteilen. ein<br />

einzelner physischer Prototyp kostet<br />

dort knapp 100.000 euro. Von zehn<br />

Prototypen wurden dann nur noch<br />

drei wirklich gebaut. noch mehr sind<br />

virtuell erstellt worden, um die designentscheidung<br />

und die Kommuni-<br />

Das Produkt kann realistisch präsentiert werden, ohne dass im Vorhinein ein physisches<br />

abbild davon besteht.<br />

28 magazin 01/2009


kation mit dem zulieferer zu fördern.<br />

daraus ergab sich eine zeitreduktion,<br />

aber auch eine deutliche Kosteneinsparung<br />

von 400.000 euro an nur<br />

einem einzigen Teil. in Produkterstellung<br />

und -design werden also immer<br />

wenigere Verifikationsschleifen anhand<br />

physischer Prototypen gefahren,<br />

der Rest wird virtuell erledigt.<br />

VR Magazin: In der autoindustrie<br />

und der luft- und Raumfahrt sind<br />

VR-technologien schon länger im<br />

Einsatz. anders sieht es zum Beispiel<br />

im Maschinenbau mit seinen vielen<br />

mittelständischen unternehmen<br />

aus. Warum wird dieser Bereich von<br />

den VR-anbietern vernachlässigt,<br />

da doch die autoindustrie ihren Zenit<br />

schon überschritten hat?<br />

Christoph Karrasch: im maschinenbaubereich<br />

wird das Thema verstärkt<br />

kommen. wir haben hier viele Kunden<br />

gewonnen. dass hier VR noch nicht<br />

so intensiv eingesetzt wird, hat auch<br />

mit den initialkosten zu tun: Früher<br />

brauchte man noch eine Sgi-workstation<br />

und teure Spezialausstattung;<br />

heute kann man mit dem Pc auf dem<br />

Schreibtisch beginnen. außerdem<br />

wurde design im maschinenbau oft<br />

als untergeordnet betrachtet. aber<br />

die Kunden legen immer mehr wert<br />

darauf. zusätzlich werden Vermarktungs-<br />

und Konfigurationsmöglichkeiten<br />

immer wichtiger. Billige maschinen<br />

werden heute auch in china<br />

produziert, während die Speziallösungen,<br />

die konfigurierbar sind und<br />

sich genau auf den Prozess zuschneiden<br />

lassen, aus deutschland kommen.<br />

dort spielt dann VR eine Rolle,<br />

um in der entscheidungsphase dem<br />

Kunden zu zeigen: So wird die neue<br />

anlage oder maschine im Prozess arbeiten,<br />

so wird sie integriert, so lässt<br />

sich die etwas höhere investition für<br />

eine teurere maschine rechtfertigen.<br />

das Thema VR wird also an Fahrt<br />

gewinnen. einerseits treiben die unternehmen<br />

einen größeren aufwand,<br />

ihre Produkte zu differenzieren, was<br />

design und Konfiguration angeht,<br />

und auf der anderen Seite herrscht<br />

enormer Kostendruck.<br />

VR Magazin: Ein wesentliches Merkmal<br />

von VR-lösungen ist ihre Inter-<br />

magazin 01/2009<br />

Die fahrzeugbranche ist das wichtigste standbein der Rtt aG.<br />

mit freundlicher genehmigung der audi ag.<br />

aktivität. Das gilt auch für Web-2.0technologien.<br />

Wie lassen sich die<br />

Vorteile von Web 2.0, 3D-Visualisierung,<br />

simulation und VR verbinden?<br />

Christoph Karrasch: VR wird künftig<br />

weniger systemgebunden sein, das<br />

cloud computing wird in unserem<br />

umfeld einzug halten. die computerspielindustrie<br />

bewegt sich zum Beispiel<br />

in die augmented Reality hinein,<br />

sodass man mit einem iPhone durch<br />

die Stadt gehen kann und virtuelle<br />

welten einblendet. das sind ähnliche<br />

Verfahren, wie wir sie heute auch im<br />

professionellen umfeld nutzen. diese<br />

Technologien werden ineinandergreifen.<br />

Sie haben dann wie bei web<br />

2.0 überall diese Vernetzung und Verfügbarkeit<br />

von informationen durch<br />

Visualisierung in allen aspekten. die<br />

notwendigkeit von hardware am ort<br />

des geschehens reduziert sich.<br />

VR Magazin: Wenn sie einmal fünf<br />

jahre vorausblicken: Was werden<br />

wir von 3D-Visualisierungs- und VRtechnologien<br />

dann erwarten können?<br />

Christoph Karrasch: wir werden superrealistische<br />

abbildungen und<br />

Simulationen von Produkten vor<br />

uns haben. wir werden immer seltener<br />

Prototypen bauen müssen,<br />

weil die informationsdichte an ei-<br />

inTeRView maRketing & VeRtRieb<br />

nem virtuellen modell höher ist als<br />

an einem physischen Prototyp mit<br />

dem zusätzlichen Vorteil, Variationen<br />

noch schneller durchführen<br />

zu können. das bedingt, dass man<br />

Berechnungssysteme mit Visualisierungssystemen<br />

vernetzt. wenn wir<br />

die mensch-maschine-Schnittstelle<br />

anschauen, dann wird man die interaktion<br />

des Benutzers vorher simulieren<br />

und zum Schluss eine Verifikationsschleife<br />

fahren.<br />

Vermarktung, Vertrieb und Service<br />

werden nur noch digital ablaufen,<br />

weil es die Technologie hergibt.<br />

es ist außerdem um ein Vielfaches<br />

effizienter, flexibler und auch adaptiver<br />

auf den einzelnen Kunden zugeschnitten.<br />

die Prozesskette wird auf<br />

einem zentralen datenmodell basieren,<br />

das das künftige Produkt in all<br />

seinen aspekten realistisch darstellt<br />

und auch dem Kunden erlaubt, sein<br />

Produkt anzupassen.<br />

der Service wird on demand stattfinden.<br />

wenn also ein heizungsbauer<br />

ein neues System einbaut, dann wird<br />

ihm on demand genau seine einbausituation<br />

vorgestellt werden und er<br />

erhält genau die informationen, die<br />

er für die optimale installation benötigt.<br />

VR Magazin: herr Karrasch, vielen<br />

Dank für das Gespräch.<br />

29


maRketing & VeRtRieb VR in deR VeRKauFSunTeRSTüTzung<br />

Verkaufskiosk-system<br />

mit virtuellem<br />

showroom.<br />

daS muSS man<br />

gesehen haBen<br />

die im Rahmen der Produktentwicklung – mit erheblichem aufwand und häufig signifikantem anteil<br />

an den Produktkosten – entstandenen konstruktiven Produktdaten bergen hohe nutzenpotenziale<br />

auch für die Verkaufsunterstützung, das marketing und den after-Sales-Bereich.<br />

Von DR. BERnD KEhRER<br />

gerade für technisch<br />

komplexe und erklärungsbedürftigeProdukte<br />

lassen sich auf<br />

der Basis der bereits<br />

vorhandenen daten anspruchsvolle<br />

interaktive 3d-Produktpräsentationen,<br />

3d-Bedienungs-, wartungs-<br />

oder montageanleitungen erstellen,<br />

die das marketing, den Verkaufsprozess<br />

und after-Sales-aufgaben<br />

einerseits wesentlich effektiver und<br />

kostengünstiger gestalten können,<br />

andererseits qualitativ deutlich verbessern<br />

und damit zu einem klaren<br />

wettbewerbsvorteil werden.<br />

interaktive 3d-dokumente aus<br />

konstruktiven daten<br />

am kostengünstigsten ist es, die verkaufsunterstützenden<br />

interaktiven<br />

3d-dokumente direkt aus vorhandenen<br />

3d-<strong>cad</strong>-daten oder austauschformaten<br />

wie STeP zu erzeugen.<br />

liegen diese nicht vor, können auch<br />

spezielle Formate wie das Stereolithographie-Format<br />

(.stl) zum import<br />

verwendet werden, oder die daten<br />

werden zum Beispiel durch 3d-Scanning<br />

oder 3d-Rekonstruktion aus 2ddaten<br />

erfasst.<br />

ein typischer workflow, um derartige<br />

dokumente zu erstellen, ist auf<br />

der folgenden Seite zu sehen. der<br />

hauptaufwand bis zur Schaffung eines<br />

Rohmodells liegt in der datenreduktion<br />

(typischerweise werden die<br />

original <strong>cad</strong>-daten um rund 70 bis<br />

90 Prozent reduziert – sie sind erst dadurch<br />

für interaktive anwendungen<br />

geeignet) und in der Texturierung, das<br />

heißt, der realitätsnahen anreicherung<br />

der oberflächen des Produktmodells<br />

mit materialien wie edelstahl,<br />

chrom, glas, Plastik oder gummi.<br />

mitunter ist die geometrische<br />

Qualität der aus dem <strong>cad</strong>-Prozess<br />

kommenden daten (besonders bei<br />

gekrümmten oberflächen) für marketingzwecke<br />

nicht ausreichend – in<br />

diesem Fall lassen sich durch oberflächen-Rekonstruktionsverfahrenglatte<br />

Freiformflächen erzeugen. damit<br />

entsteht ein hochwertiges, im Raum<br />

frei und intuitiv bewegliches 3d-Produktmodell<br />

(Rohmodell).<br />

die heute verfügbaren autorenwerkzeuge<br />

fügen automatisch lichtquellen<br />

und Standard-Beleuchtungsmodelle<br />

in die 3d-Szene ein, die bei<br />

Bedarf dann noch individuell angepasst<br />

werden können. die optische<br />

Qualität der virtuellen Szene ist dadurch<br />

kaum von einer Fotografie des<br />

original-Produkts unterscheidbar.<br />

Für spezielle anwendungen kann das<br />

virtuelle modell mit physikalischen<br />

eigenschaften (zum Beispiel Kollision,<br />

gravitation, Kinematik) angereichert<br />

werden. Relativ einfach lassen<br />

sich einzelne elemente des virtuellen<br />

Produktmodells konfigurierbar anlegen,<br />

wodurch dann der Benutzer<br />

beispielsweise Farben und materiali-<br />

30 magazin 01/2009


en von einzelteilen interaktiv verändern<br />

oder unterschiedliche Produktausstattungen<br />

einfach per mausklick<br />

abrufen kann.<br />

Sollen Produktfunktionen, ein-/<br />

ausbausimulationen oder wartungsvorgänge<br />

am 3d-modell gezeigt<br />

werden, braucht es dafür 3d-animationen.<br />

Für diesen kreativen Vorgang<br />

eignen sich so genannte keyframebasierte<br />

methoden am besten.<br />

die erstellten 3d-animationen<br />

kann der Benutzer in der Produktpräsentation<br />

dann einfach per Button<br />

oder menü abrufen. im unterschied<br />

zu einem Video hat er die volle Kontrolle<br />

darüber, was er sehen möchte,<br />

kann einzelne Schritte jederzeit abbrechen,<br />

wiederholen und die gesamte<br />

Szene auch während einer laufenden<br />

animation drehen, zoomen<br />

oder verschieben. auf diese weise<br />

einmal erstellte interaktive 3d-Produktpräsentationen<br />

lassen sich dann<br />

für unterschiedliche zwecke optimieren<br />

und exportieren. die Bandbreite<br />

der einsatzbereiche solcher dokumente<br />

ist enorm – hieraus ergibt sich<br />

der mehrwert dieser Technologie.<br />

das erstellen solcher virtuellen<br />

Präsentationen – ob in Stereo-ausführung<br />

oder als 3d-PdF-dokumente<br />

– verlangt eine Reihe verschiedener<br />

werkzeuge (authoring-Tools, modelling-Tools,<br />

animationswerkzeuge,<br />

Rekonstruktionswerkzeuge, import-/<br />

export-Plug-ins, Bildverarbeitungswerkzeuge,<br />

Stereo optimizer, usw.),<br />

magazin 01/2009<br />

die in geeigneter weise<br />

kombiniert werden. dies<br />

erfordert einiges an wissen<br />

und erfahrung; der<br />

kurz vorgestellte workflow<br />

ist durchaus nicht ad<br />

hoc durchgängig.<br />

gerade für mittelständische<br />

unternehmen ist<br />

es deshalb oft effizienter<br />

und auch kostengünstiger,<br />

einen hochspezialisierten<br />

externen dienstleister mit<br />

der Bearbeitung solcher<br />

dokumente zu beauftragen.<br />

die erstellungskosten<br />

liegen – je nach Komplexität<br />

des Produkts und<br />

anzahl der animationen –<br />

zwischen einigen hundert<br />

und einigen tausend euro.<br />

einsatz interaktiver<br />

3d-Produktpräsentationen<br />

interaktive 3d-Produktpräsentationen<br />

können<br />

für die Verwendung auf<br />

• Standard- (mono-) oder<br />

Stereo-Projektionssystemen<br />

• Standard- (mono-) lcd-displays<br />

oder großbildfernsehgeräten<br />

• Singleview- oder multiview-autostereo-displays<br />

• Full-Stereo-3d-displays (mit passiv<br />

stereoskopischen 3d-Brillen)<br />

• mehrseitigen Projektionssystemen<br />

(zum Beispiel caVe)<br />

VR in deR VeRKauFSunTeRSTüTzung maRketing & VeRtRieb<br />

Bedienung und<br />

Wartung sind<br />

an der virtuellen<br />

Maschine<br />

darstellbar.<br />

optimiert werden. Bei der Stereooptimierung<br />

wird zum Beispiel eingestellt,<br />

ob die Szene optisch „hinter“<br />

der Projektionsfläche oder der Bildschirm-oberfläche<br />

eines 3d-displays<br />

wahrgenommen wird oder im Raum<br />

davor „schwebt“.<br />

Typische anwendungen sind:<br />

• Produktpräsentationen auf messen,<br />

events, in Showrooms oder Foyers<br />

• online-Benutzungs- oder wartungsanleitungen<br />

(etwa im 3d-PdF-<br />

Format)<br />

• online-3d-Broschüren oder virtuelle<br />

Produktkataloge (beispielsweise<br />

für Produktgruppen)<br />

• online-Verkaufsportale oder Kiosksysteme<br />

• strukturierte Bedienungsanleitungen<br />

für komplexe maschinen und<br />

anlagen<br />

• Produktpräsentationen für Führungspersonal<br />

und Vertriebsmitarbeiter<br />

(offline vom laptop verwendbar)<br />

• 3d-Produktkonfiguratoren<br />

adobe-acrobat-3d-<br />

technologie (3d-PdF)<br />

eine sehr vielversprechende Technologie,<br />

die mit Sicherheit in den<br />

VR-Workflow.<br />

31


maRketing & VeRtRieb VR in deR VeRKauFSunTeRSTüTzung<br />

Die 3D-Visualisierung<br />

verdeutlicht<br />

die funktionsweise.<br />

nächsten Jahren in zahlreichen unternehmen<br />

zur anwendung kommen<br />

wird, ist das von adobe entwickelte<br />

u3d-Format und damit die möglichkeit,<br />

interaktive 3d-modelle in<br />

Standard-PdF-dokumente zu integrieren.<br />

durch die hohe Verbreitung<br />

des kostenlosen adobe Reader sind<br />

3d-PdF-dokumente in idealer weise<br />

geeignet, interaktive 3d-Produktpräsentationen<br />

im internet bereitzustellen.<br />

mit einer typischen größe<br />

von ungefähr 2 bis 4 mByte können<br />

solche dokumente schnell und ohne<br />

jegliche zusätzliche 3d-Viewer oder<br />

Plug-ins direkt im internet-Browser<br />

geöffnet werden.<br />

in 3d-PdF-dokumente lassen sich<br />

vordefinierte 3d-animationen ebenso<br />

einbetten wie Kamerafahrten,<br />

vordefinierte ansichten oder layer<br />

oder dynamische Texte (etwa zur<br />

Beschreibung gerade ablaufender<br />

animationen). aus einzeldokumenten<br />

kann der anwender auf relativ<br />

einfache weise durch Verlinkungen<br />

zwischen den dokumenten zum Beispiel<br />

strukturierte handbücher oder<br />

Produktkataloge erstellen. adobe<br />

bietet darüber hinaus umfangreiche<br />

Verkaufsunterstützende Daten<br />

können direkt aus 3D-caD-<br />

Modellen stammen.<br />

Schutzmechanismen für die inhalte<br />

dieser dokumente an, angefangen<br />

bei einfacher inhaltsverschlüsselung<br />

mit Kennwortschutz über Sicherheitszertifikate<br />

und digitale Signaturen<br />

bis zu Sicherheitsserverkonzepten.<br />

zu erwarten ist, dass – ähnlich wie<br />

aktuell bereits für opengl-basierte<br />

anwendungen – in absehbarer zeit<br />

auch Stereo-Treiber für die bisher<br />

noch rein auf mono beschränkten 3d-<br />

PdF-anwendungen (directX) verfügbar<br />

sein werden. unabhängig davon<br />

reichen, gerade im online-Bereich,<br />

interaktive 3d-dokumente auch in<br />

monoqualität häufig vollkommen für<br />

die Verkaufsunterstützung aus.<br />

Virtuelle technologien im<br />

Verkaufsprozess<br />

Führende hersteller von hochwertigen<br />

komplexen technischen industrie-<br />

und Konsumgütern (etwa im<br />

maschinen- und anlagenbau, in der<br />

medizin- und Pharmatechnik, der<br />

automatisierungstechnik, im Fahrzeug-,<br />

Schiff- und Flugzeugbau) setzen<br />

bereits virtuelle Technologien im<br />

marketing, zum Teil auch in Verkaufsprozessen<br />

ein. durch die immer güns-<br />

tigeren Preise der hardware einerseits<br />

und die zunehmende nutzung<br />

von 3d-<strong>cad</strong> andererseits wird auch<br />

für den mittelstand die anwendung<br />

von VR-Technologien im marketing<br />

und im Rahmen von Verkaufsprozessen<br />

profitabel.<br />

Folgende Fragen gilt es vor einer<br />

einführung von VR-Technologien in<br />

marketing und Vertrieb im unternehmen<br />

zu klären:<br />

• zielgruppe für die anwendung<br />

(Führungspersonal, Verkaufspersonal,<br />

messepersonal, Kunden)<br />

• was soll gezeigt werden? (Äußere<br />

Produktgeometrie, innere Produktgeometrie,<br />

Produktfunktionen, Produkthandhabung,Produktversionen,<br />

assembly/disassembly usw.)<br />

• was soll nicht gezeigt werden? (zum<br />

Beispiel bestimmte Baugruppen<br />

oder konstruktive details, Produktstruktur<br />

usw.)<br />

• welche Sicherheitsbedürfnisse gibt<br />

es? (zum Beispiel Schutz vor der<br />

entnahme geometrischer informationen,<br />

Schutz der Produkt-meta-informationen,<br />

Verflachen oder Beseitigen<br />

der Produktstruktur, bewusste<br />

Vereinfachung oder Veränderung<br />

kritischer details, unterbinden des<br />

Bürkert: Einführung und Vermarktung mit<br />

hilfe von 3D-Präsentationen.<br />

32 magazin 01/2009


3D-Produktkataloge<br />

stehen<br />

für die Kunden<br />

online bereit.<br />

Kopierens oder druckens von dokument-inhalten,<br />

Verschlüsselung<br />

oder Kennwortschutz, digitale Signatur,<br />

Verfallsdatum, Policy Server<br />

usw.)<br />

• geplante anwendung der dokumente<br />

(nur intern, weitergabe an<br />

Kunden, online-Bereitstellung)<br />

• wer übernimmt die Koordinierung<br />

im unternehmen?<br />

Steht etwa die ausstattung des eigenen<br />

Verkaufspersonals mit 3d-Produktpräsentationen<br />

im Vordergrund,<br />

bieten sich 3d-PdF-dokumente an.<br />

diese sind sehr einfach zu verteilen<br />

und anzuwenden und können dann<br />

später auch (zusätzlich) für internet-<br />

Portale oder für messeauftritte genutzt<br />

werden. Sinnvoll ist in diesem<br />

Fall auch die überprüfung der vorhandenen<br />

laptops der Vertriebsmitarbeiter:<br />

in vielen unternehmen<br />

sind die Vertriebs-laptops mit relativ<br />

schwacher grafik ausgestattet: on-<br />

Board- oder Shared-memory-grafikkarten<br />

sind für solche anwendungen<br />

nicht optimal. grundsätzlich eignen<br />

sich game-kompatible laptops sehr<br />

gut, da hier ähnlich hohe anforderungen<br />

an den grafikprozessor und<br />

die internen Schnittstellen (wie Pci<br />

express) bestehen. die mehrkosten<br />

dürften bei rund 50 bis 100 euro je<br />

laptop liegen. diese anforderungen<br />

für die nächste Beschaffung rechtzeitig<br />

zu berücksichtigen, lohnt sich in<br />

jedem Fall.<br />

Für messeauftritte sollte auf Projektionssysteme<br />

eher verzichtet werden<br />

(Projektionssysteme sind anfäl-<br />

magazin 01/2009<br />

lig gegen Fremdlicht, das auf einem<br />

messestand oft nicht zu verhindern<br />

ist). es bieten sich großbildschirme<br />

(mono, autostereo, gegebenenfalls<br />

auch Full Stereo) an. Full-Stereodisplays<br />

(zurzeit bis 46 zoll) sind für<br />

messen ein echter Blickfang, haben<br />

aber den nachteil, dass der messebesucher<br />

erst direkt am messestand<br />

das Bild erkennen kann, wenn er eine<br />

3d-Brille erhält. Sie sind aber heute<br />

im Regelfall jederzeit sehr einfach<br />

zwischen mono- und Stereo-modus<br />

umschaltbar und damit auch messetauglich.<br />

Für stationäre Showrooms im<br />

unternehmen bieten sich Stereo-3ddisplays<br />

und Stereo-Projektionssysteme<br />

an. die sehr intuitiv bedienbaren<br />

interaktiven 3d-Produktpräsentationen<br />

können dann jederzeit ad hoc<br />

und direkt vom Führungspersonal<br />

gezeigt werden kann.<br />

Fallbeispiel: bürkert Fluid control<br />

systems gmbH & co. kg<br />

die Firma Bürkert in ingelfingen ist<br />

einer der führenden hersteller im<br />

Bereich Fluid control. im zusammenhang<br />

mit der einführung und<br />

Vermarktung eines neuen Produkts<br />

(„Robolux“) hat man hier die ersten<br />

erfahrungen bei der anwendung<br />

dieser neuen Technologien für die<br />

Verkaufsunterstützung gesammelt.<br />

zunächst wurde die interaktive 3d-<br />

PdF-Produktpräsentation „Robolux“<br />

dem eigenen Vertriebspersonal zur<br />

Verfügung gestellt. in einer zweiten<br />

Phase wurden die dokumente dann<br />

Komplexe anlagen visualisieren.<br />

VR in deR VeRKauFSunTeRSTüTzung maRketing & VeRtRieb<br />

auch den Bürkert-Kunden öffentlich<br />

im internet zugänglich gemacht. da<br />

die Resonanz sowohl intern als auch<br />

extern außerordentlich positiv war,<br />

wurden inzwischen weitere 3d-PdF-<br />

Produktpräsentationen, zum Beispiel<br />

für den Bürkert liquid Flow controller<br />

und die Produktgruppe magnetventile<br />

(bestehend aus elf einzelprodukten)<br />

umgesetzt, und eine weitere<br />

Dies ist ein integriertes interaktives<br />

3D-fenster. sie können das<br />

3D-Modell mit festgehaltener<br />

linker und/oder rechter Maustaste<br />

drehen, zoomen usw. oder 3Danimationen<br />

per Mausklick starten<br />

(voraussichtlich ab dem 15.08.09<br />

verfügbar).<br />

Produktgruppe („Prozessventile“) ist<br />

bereits in Bearbeitung. es ergibt sich<br />

ein klarer wettbewerbsvorteil, da die<br />

hochkomplexen und erklärungsbedürftigen<br />

Produkte auf diese weise<br />

von jedem Vertriebsmitarbeiter jederzeit<br />

„aus dem Stand“ vom laptop in<br />

eindrucksvoller weise erläutert werden<br />

können. als zusatznutzen entsteht<br />

schrittweise ein ansprechendes<br />

3d-webportal für Bürkert-Produkte<br />

(http://www.buerkert.de/deu/3d_<br />

animations.php) sowie verschiedene<br />

3d-Broschüren mit integrierten 3dmodellen<br />

und 3d-animationen. | anm<br />

Der autor, Dr. Bernd Kehrer, ist Managing<br />

Director bei der 3D sales technologies<br />

Gmbh, Darmstadt.<br />

Kennziffer: VRM17967<br />

33


HaRdwaRe VR-ViSualiSieRung im anlagenBau<br />

Baukasten<br />

FüR wiRTSchaFTliche PRoJeKTe<br />

ohne leistungsfähige ein- und ausgabegeräte lässt sich die virtuelle Realität nicht erfahren, und gera-<br />

de das braucht es, um die komplexen 3d-modelle des anlagenbaus zu verstehen, Fehler frühzeitig zu<br />

erkennen und letztlich einen reibungslosen Betrieb der fertigen anlage zu ermöglichen. hier setzen<br />

die Systeme des VR-hardware-anbieters imSYS – im zusammenspiel mit Softwarelösungen – an.<br />

Von anDREa Paul<br />

die virtuelle Realität<br />

spielt als Technologie<br />

für die Projektierung,<br />

die Konstruktion, den<br />

Bau und den sicheren<br />

Betrieb von anlagen eine immer größere<br />

Rolle. im anlagenbau sind heute<br />

in der Regel sehr komplexe, dreidi-<br />

anwendungsbeispiel aus dem anlagenbau im Bereich<br />

Energiegewinnung. Bild: imSYS<br />

mensionale daten-modelle verfügbar.<br />

erst der einsatz der VR-Technologie<br />

ermöglicht es, das Potenzial von<br />

3d-<strong>cad</strong>-anwendungen vollständig<br />

auszuschöpfen. mit hilfe innovativer<br />

VR-hardware und -Software kann der<br />

Betrachter in das jeweilige 3d-modell<br />

„eintauchen“ und mit den daten in-<br />

tuitiv interagieren. über die möglichkeit,<br />

sich vor dem tatsächlichen Bau<br />

einer anlage im 1 : 1-maßstab durch<br />

das virtuelle modell zu bewegen,<br />

lassen sich in der anlagenplanung<br />

vielfältige Vorteile realisieren. hierzu<br />

zählen beispielsweise die minimierung<br />

des Betriebsrisikos durch eine<br />

34 magazin 01/2009


lückenlose und verständliche dokumentation<br />

oder die Reduzierung von<br />

zusatzkosten durch realistische Vorabtrainings<br />

in der virtuellen anlage.<br />

mithilfe der anschaulichen Visualisierung<br />

in VR können unterschiedliche<br />

Fachbereiche und gewerke bereits<br />

in der Planungsphase aspekte wie<br />

Betriebssicherheit und wartbarkeit<br />

gemeinsam beurteilen.<br />

imSYS kann eine jahrelange erfahrung<br />

in der entwicklung spezialisierter<br />

Projektlösungen für den anlagenbau<br />

vorweisen. die Komplexität und größe<br />

der datenmodelle erfordert hier in<br />

der Regel große Projektionsflächen<br />

oder gar mehrseitenprojektionen.<br />

mit skalierbaren grundbausteinen<br />

lassen sich unterschiedlichste großformat-<br />

oder mehrwandlösungen zu<br />

attraktiven Preisen realisieren. dabei<br />

legt das unternehmen großen wert<br />

auf eine hochwertige anmutung sowie<br />

die Verbindung von ergonomie,<br />

Funktionalität und Servicefreundlichkeit<br />

der VR-anlagen.<br />

schlüsselfertige lösungen<br />

mit den Baureihen scale und<br />

solid stellt der leonberger VRhardwarespezialist<br />

imSYS auch<br />

schlüsselfertige lösungen für den<br />

anlagenbau bereit. im Rahmen eines<br />

gesamtkonzepts stehen dem<br />

Kunden technisch hochwertige VR-<br />

und multimedia-umgebungen zur<br />

Verfügung. Scale ist eine freistehende<br />

Rück- oder aufprojektionslösung<br />

mit 250 bis 350 zentimetern Bilddiagonale<br />

und sowohl in 4:3 als auch<br />

16:9 verfügbar. mithilfe eines speziell<br />

entwickelten eckanschlusses lassen<br />

sich zwei- oder drei-Seitenprojektionen<br />

mit beliebigen Stellwinkeln<br />

realisieren. die anschlussfugen sind<br />

deutlich unter Pixelgröße (maximal<br />

1 millimeter). Solid erweitert die<br />

mattscheibeneinheit scale um ein<br />

rückwärtiges gehäuse für lichtdichte<br />

Rückprojektion. dadurch werden<br />

auch installationen in Räumen<br />

mit schwierigen lichtverhältnissen<br />

möglich. die modularen, an internationalen<br />

normen orientierten (19<br />

zoll) und teils auf selbstentwickelten<br />

Standards beruhenden Systeme bilden<br />

ein breites Spektrum an Projektionsgrößen<br />

und -varianten.<br />

magazin 01/2009<br />

flexible Großbildprojektion scale_xlW. Bild: imSYS<br />

mit der Baureihe scale_Xl bietet im-<br />

SYS großbildprojektionen, bei denen<br />

benutzerdefinierte Bildformate problemlos<br />

umgesetzt werden können,<br />

und die sich flexibel an die jeweiligen<br />

anwendungsszenarien anpassen<br />

lassen. abhängig von den jeweiligen<br />

räumlichen gegebenheiten sind<br />

Formate von 350 zentimetern Bilddiagonale<br />

bis zu 760 zentimetern<br />

(bei wandeinbau) mit Folien- oder<br />

acrylscreens realisierbar. die Xl-Reihe<br />

bietet Varianten für die freistehende<br />

installation (XlF), den wandeinbau<br />

(Xlw) oder für die Verwendung als<br />

selbsttragende Trennwand (Xli).<br />

Scale_XlF eignet sich mit einem<br />

freistehenden Rahmen in der Kombination<br />

mit einem Folienscreen<br />

beispielsweise für den einsatz auf<br />

messen und Veranstaltungen aller<br />

art. Scale_Xlw verfügt über ein Rahmenelement<br />

für den wandeinbau.<br />

alle technischen Komponenten der<br />

VR- oder multimedia-installation<br />

werden in die matrix des Rahmenelements<br />

integriert. Vorderseitig bedienbare<br />

Pc-Slots am Bedienplatz,<br />

ausschnitte für monitor, Touchpanel<br />

oder Trackingsystem verbinden<br />

technische Funktionalität mit ansprechendem<br />

design. das modulare<br />

Trennwandsystem scale_Xli besteht<br />

aus aluminiumrahmen mit wandflächenelementen,<br />

die einfach mit clips<br />

befestigt werden. das mattscheibenelement<br />

sowie alle technischen<br />

VR-ViSualiSieRung im anlagenBau HaRdwaRe<br />

Komponenten werden in die wand<br />

integriert. oberfläche und Farbe<br />

der wandelemente können je nach<br />

Kundenwunsch gestaltet und so beispielsweise<br />

problemlos an die corporate<br />

identity eines unternehmens<br />

angepasst werden. Türelemente oder<br />

anbauregale gehören ebenfalls zum<br />

Programm. das Trennwandsystem<br />

stellt vor allem dann eine wertvolle<br />

alternative dar, wenn erweiterungen<br />

oder ortswechsel schon bei Projektbeginn<br />

abzusehen sind.<br />

durch den modularen aufbau<br />

können die Systeme einfach auf- und<br />

umgebaut sowie erweitert werden.<br />

generationswechsel der kurzen innovationszyklen<br />

unterworfenen elektronischen<br />

Komponenten (besonders<br />

Pcs und Projektoren) sind mit geringem<br />

integrationsaufwand zu realisieren.<br />

dies gewährleistet für die anlagen<br />

eine hohe investitionssicherheit.<br />

das jeweilige gesamtsystem wird<br />

über eine modulare mediensteuerungsarchitektur<br />

bedient, die eine<br />

intuitive handhabung über Steuerungs-Pc<br />

mit webfrontend, Touchpanel<br />

oder Tastenfeld erlaubt. dadurch<br />

kann auch der ungeübte user nach<br />

einer kurzen einarbeitungsphase<br />

das VR-System benutzen und hat<br />

nicht länger eine unübersichtliche<br />

ansammlung von einzelkomponenten<br />

vor augen. multimedia-anwendungen<br />

wie audio, Videokonferenz<br />

und netmeeting werden auf wunsch<br />

35


HaRdwaRe VR-ViSualiSieRung im anlagenBau<br />

lichtdichte Rückprojektion<br />

solid. Bild: imSYS<br />

ebenfalls eingebunden. alle beteiligten<br />

Rechner können über ein integriertes<br />

Back-up-and-Restore-Konzept<br />

zu jedem zeitpunkt zuverlässig gesichert<br />

und im Fehlerfall ausgetauscht<br />

werden. grundlage hierfür ist eine<br />

wahlweise manuelle oder automatisierte<br />

Systemsicherung, die auf einem<br />

externen datenträger hinterlegt<br />

wird. Beim austausch eines Rechners<br />

lässt sich so der letzte hinterlegte Systemstatus<br />

direkt wieder einspielen.<br />

mobiles 3d-stereo-<br />

komplettsystem<br />

mit der ultramobilen VR-Komplettlösung<br />

smart 3d bietet sich auch im<br />

anlagenbau die möglichkeit, die Vorteile<br />

von VR-Visualisierungen über<br />

eine stationäre anwendung hinaus<br />

zu nutzen, beispielsweise für die abstimmung<br />

und dokumentation in<br />

Projektmeetings an wechselnden<br />

Standorten oder für beeindruckende<br />

Kundenpräsentationen vor ort.<br />

Kernstück des smart-3d-Pakets<br />

ist der neue aktivstereo-Projektor<br />

aS3d von Projectiondesign – ein<br />

gerät in der größe eines handelsüblichen<br />

Business-Projektors. mit aS3d<br />

ist die darstellung von Stereo- und<br />

mono-inhalten auf jeder leinwand<br />

oder gar einer weißen wand mög-<br />

lich. darüber hinaus umfasst smart<br />

3d einen <strong>cad</strong>-fähigen laptop, einen<br />

Satz Stereobrillen sowie einen<br />

Spacenavigator – alles tragbar zusammengepackt<br />

in einem handlichen<br />

Koffer-Trolley.<br />

digitale daten können mit smart<br />

3d im handumdrehen in einer beeindruckenden<br />

und professionellen<br />

räumlichen darstellung präsentiert<br />

werden.<br />

tracking- und eingabesysteme<br />

die vollständige immersion, das heißt<br />

das interagieren mit und eintauchen<br />

in digitale modelle erfordert den einsatz<br />

spezialisierter eingabegeräte für<br />

Mobiles VR-Komplettsystem<br />

smart 3D. Bild: imSYS<br />

die navigation und Tracking-Systeme<br />

für die Positionserkennung des Betrachters.<br />

durch die jahrelange erfahrung<br />

in der entwicklung von interaktions-<br />

und Komplettlösungen für<br />

VR-anwendungen bietet imSYS auch<br />

eine Vielzahl von interaktionsgeräten<br />

für unterschiedliche erfassungstechnologien<br />

an. der Schwerpunkt liegt<br />

hier in der Regel auf dem infrarot-<br />

Tracking der Firma aRT.<br />

die anordnung der infrarotreflektierenden<br />

Kugeln bei navigator_1<br />

– einem eingabegerät für immersive<br />

umgebungen – ermöglicht eine<br />

zuverlässige erkennung nahezu aller<br />

optischen Tracking-Systeme. durch<br />

unterschiedliche Kugelanordnungen<br />

ist das System für<br />

mehrhändige interaktionen<br />

ausgelegt. das Betätigen der<br />

Taster wird durch ein Funkmodul<br />

mit integriertem mikrocontroller<br />

ausgelesen und<br />

an das immersive System<br />

weitergereicht. dabei sind<br />

ebenfalls verschiedene Kennungen<br />

möglich, so dass an<br />

einem System mit mehreren<br />

eingabegeräten gearbeitet<br />

werden kann. das unter ergonomischengesichtspunkten<br />

gestaltete aluminiumgehäuse<br />

verleiht dem System<br />

eine große Robustheit. die<br />

Reduktion auf zwei Taster vereinfacht<br />

die intuitive Bedienung.<br />

Je nach freigegebener<br />

Funk-Frequenz sind Varianten<br />

für den europäischen, asiatischen<br />

und uS-amerikanischen<br />

markt erhältlich. | anm<br />

36 magazin 01/2009

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