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Table of Lectures - Society for Mycotoxin Research

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L-18 29 th <strong>Mycotoxin</strong> Workshop<br />

Infection and development <strong>of</strong> Fusarium spp. in maize<br />

Elisabeth Oldenburg1 , Frank Höppner1 , Joachim Weinert2 1<br />

Institut für Pflanzenbau und Grünlandwirtschaft, Bundes<strong>for</strong>schungsanstalt für Landwirtschaft,<br />

Bundesallee 50, D-38116 Braunschweig, Germany<br />

2 Department für Nutzpflanzenwissenschaften, Fachgebiet Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz,<br />

Universität Göttingen, Grisebachstrasse 6, D-37077 Göttingen, Germany<br />

Unter mitteleuropäischen Klimabedingungen wird der Mais häufig von DON-bildenden Fusarium-Arten<br />

wie F. graminearum infiziert. Dieser Befall erfolgt bodenbürtig und wird vom Infektionsdruck und den<br />

Klimabedingungen am Wuchsstandort der Pflanze beeinflusst. Über witterungsspezifische Einflüsse,<br />

die eine Fusarium-Infektion des Maises in Mitteleuropa begünstigen, gibt es bisher wenige Kenntnisse.<br />

In diesem Beitrag werden dazu eigene Untersuchungsergebnisse und ein Befallsschema für den Mais<br />

vorgestellt.<br />

Die Infektion einzelner Organe hängt vom pflanzlichen Entwicklungszustand ab und tritt in der Regel<br />

zeitlich und in der Ausprägung unterschiedlich in Erscheinung. Die Gefahr eines Befalls der Wurzeln und<br />

des unteren Stängelbereichs mit dem Krankheitsbild der Wurzel- bzw. Stängelfäule besteht potentiell<br />

während der gesamten Vegetationszeit. Trockenperioden, insbesondere auf sandigen, leichten Böden,<br />

und Verletzungen des Pflanzengewebes begünstigen diese Infektionen.<br />

Primären Befall durch Fusarium spp. findet man in Kolbenanlagen, die nicht befruchtet und von der<br />

Pflanze nicht weiterentwickelt wurden, ab dem Zeitpunkt der weiblichen Blüte. Wird die Pflanze als<br />

Silomais für die Wiederkäuerfütterung genutzt, sind diese infizierten Kolbenanlagen zum Zeitpunkt der<br />

Siloreife die am höchsten mit DON belasteten Pflanzenorgane. Da sich die Pathogene von den primär<br />

infizierten Kolbenanlagen in die angrenzenden Pflanzenteile ausbreiten, können auch Blattscheiden,<br />

Blattspreiten und Stängel erhebliche Mengen des Mykotoxins DON enthalten.<br />

Als Ergebnis einer mehrjährigen bundesweiten Erhebungsstudie zum Vorkommen von DON in Silomais,<br />

bei der Wetterdaten an den Standorten dokumentiert wurden, führten erhöhte Niederschlagsmengen<br />

in der frühen Wuchsphase Auflauf bis Blüte zu signifikant höheren DON-Gehalten im Ernteprodukt. Im<br />

Verlauf der nachfolgenden Reifephase bis zur Ernte war dagegen kein Einfluss durch die Niederschlagsmenge<br />

erkennbar. Der Temperaturverlauf zeigte ebenfalls keinen eindeutigen Zusammenhang mit den<br />

DON-Gehalten im Silomais. Es wird daher vermutet, dass die höheren Niederschlagsmengen vor der<br />

Blüte der Pflanze die Entwicklung des Pilzinokulums am Boden begünstigten und dadurch ein stärkerer<br />

Befall der anfälligen Pflanzenorgane resultierte. Nach erfolgter Infektion konnte sich der Pilzbefall dann<br />

innerhalb der Pflanze unabhängig von den Witterungsbedingungen weiterentwickeln. Die Kolbenfusariose<br />

entwickelt sich häufig erst, wenn die Siloreife der Pflanze überschritten ist und im Kolben TM-Gehalte<br />

über 50 % erreicht werden. Die Primärinfektion erfolgt hier an der Kolbenspitze unter Beteiligung der<br />

Narbenfäden. Im weiteren Verlauf seines Wachstums breitet sich der Pilz über die Spindel in den Körnern<br />

aus. Ein schlechter Lieschenschluss wirkt sich fördernd auf die Infektion aus, da dies mechanische<br />

Verletzungen der Körner durch Insektenbefall, Vogelfraß oder Hagelschlag nach sich ziehen kann. Anhaltend<br />

feuchte Witterung im Herbst begünstigt einen massiven Kolbenbefall, da dadurch die Abreife<br />

der Körner verzögert wird. Inwieweit sortenbedingte Unterschiede im Hinblick auf eine Anfälligkeit gegenüber<br />

Fusarium-Infektionen von Kolbenanlagen und Kolben bestehen, muss noch im Detail er<strong>for</strong>scht<br />

werden. Es sollten zudem erweiterte, den spezifischen Schadbildern abgepasste Boniturverfahren zur<br />

Bewertung des jeweiligen Krankheitsverlaufs entwickelt werden, um eine bessere Risikoabschätzung für<br />

die Maisproduktion und eine züchterische Sorten-Optimierung in Bezug auf die jeweilige Nutzungs<strong>for</strong>m<br />

zu ermöglichen.<br />

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