2015_08_28.pdf
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Lokales Freitag, 28.August<strong>2015</strong> 19<br />
Hotel als<br />
Unterkunft<br />
Kreis Böblingen –Der KreisBöblingen<br />
beabsichtigt in Grafenau im Heckenweg<br />
ein Hotel als Gemeinschaftsunterkunft<br />
für Flüchtlinge zu nutzen. Das<br />
Landratsamt plant, dort ab Mitte September<br />
rund 50 Menschen unterzubringen.<br />
Am Donnerstag, 10. September,<br />
lädt die Gemeinde Grafenau mit<br />
dem Kreis Böblingen um 18 Uhr zu einer<br />
Informationsveranstaltung in den<br />
Graf-Ulrich-Bau ein.<br />
„Wir benötigen die zusätzlichen Plätze<br />
dringend und danken der Gemeinde Grafenau<br />
für die gute Zusammenarbeit“, erklärt<br />
Landrat Roland Bernhard in einer<br />
Pressemitteilung. „Angesichts der gestiegenen<br />
Flüchtlingszahlen suchen wir im<br />
ganzen Kreis händeringend nach geeigneten<br />
Objekten und nehmen Hinweise aus<br />
der Bevölkerung gerne entgegen.“ Bürgermeister<br />
Martin Thüringer ergänzt: „Nach<br />
wie vor ist das Leid der Flüchtlinge beklemmend.<br />
Bei der Unterbringung von<br />
Asylsuchenden sind alle Ebenen in Bund,<br />
Land, Kreis und Gemeinde gefordert.<br />
Deshalb stehen auch wir in Grafenau in<br />
der Verantwortung und wollen den Landkreis<br />
bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen.<br />
Bevor die ersten Flüchtlinge ankommen,<br />
bieten wir unseren Bürgern die<br />
Möglichkeit, Antworten auf ihre Fragen<br />
bei der Informationsveranstaltung zu bekommen.“<br />
Bei der Veranstaltung am Donnerstag,<br />
10. September, werde umfassend über die<br />
Flüchtlingsunterbringung des Kreises<br />
Böblingen in Grafenau informiert. Im Anschluss<br />
bestehe die Möglichkeit, Fragen direkt<br />
an die Vertreter des Landratsamts<br />
und der Gemeinde Grafenau zu stellen.<br />
Eingeladen seien alle Interessierte aus Arbeitskreisen,<br />
Kirchen, Vereinen und Personen,<br />
die sich ehrenamtlich für die Integration<br />
der Flüchtlinge engagieren möchten.<br />
Der Landkreis habe nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz<br />
für die vorläufige<br />
Unterbringung von Flüchtlingen zu sorgen.<br />
Derzeit stünden dem Landkreis in<br />
neun Kommunen 21 Gemeinschaftsunterkünfte<br />
zur Verfügung. Die Gemeinde besorge<br />
im Anschluss an die vorläufige Unterbringung<br />
des Landkreises Unterkünfte<br />
für einen Teil der Flüchtlinge. Aktuell befinde<br />
sich daher auch Grafenau in der Planung<br />
von weiteren Unterbringungsmöglichkeiten.<br />
-gb-<br />
Nachbar bekämpft<br />
brennende Ziersträucher<br />
Sindelfingen – Ein aufmerksamer Anwohner<br />
alarmierte am Donnerstag kurz<br />
nach Mitternacht sowohl die Polizei als<br />
auch die Feuerwehr, nachdem er auf einem<br />
Grundstück in der Sindelfinger Hirschstraße<br />
den Brand von drei Ziersträuchern<br />
festgestellt hatte. Daraufhin rückte die<br />
Freiwillige Feuerwehr Sindelfingen mit<br />
acht Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen<br />
aus. Derweil gelang es einem Nachbarn,<br />
die Flammen mit einem Feuerlöscher zu<br />
bekämpfen, so dass die Feuerwehr nur<br />
noch die Restglut ablöschen musste. Durch<br />
die Hitzeentwicklung wurden ein Fenster<br />
des angrenzenden Wohnhauses sowie ein<br />
Opel beschädigt, der in unmittelbarer Nähe<br />
zu dem betreffenden Grundstück stand.<br />
Der entstandene Sachschaden beläuft sich<br />
nach Informationen des Polizeipräsidiums<br />
Ludwigsburg, zu dessen Zuständigkeitsbereich<br />
der Kreis Böblingen zählt, auf etwa<br />
3 300 Euro. Die Ursache des Brandes steht<br />
bislang noch nicht fest. Sachdienliche Hinweise<br />
nimmt das Polizeirevier Sindelfingen<br />
unter der Telefon-Nummer (0 70 31)<br />
69 70 entgegen. -pb-<br />
Clemens Binninger (Vierter von rechts) und Hans-Joachim Fuchtel (Sechster von rechts) besuchen Werner Reutter (zwischen den Bundestagsabgeordneten) und<br />
die Helfer beimSamariterdienstander Herrenberger Schießmauer<br />
GB-Foto:Bäuerle<br />
Zehnter Hilfstransport macht sich auf den Weg<br />
Herrenberg: CDU-BundestagsabgeordneteBinningerund Fuchtelbei Aktion fürFlüchtlinge im Kurdengebiet<br />
Bis unters Dach vollgepackt ist der 40-<br />
Tonner, der startklar auf dem Parkplatz<br />
des Samariterdienstes in Herrenberg<br />
steht. Ziel der Hilfsgüter ist der irakische<br />
Teil Kurdistans. Es ist bereits der<br />
zehnte Sattelzug, den der Gültsteiner<br />
Werner Reutter zusammen mit rund 50<br />
Helfern für Menschen in Flüchtlingslagern<br />
auf die Reise schickt. Gestern<br />
schilderte Reutter dem CDU-Bundestagsabgeordneten<br />
Clemens Binninger<br />
und dem parlamentarischen Staatssekretär<br />
Hans-Joachim Fuchtel die Anliegen<br />
und Sorgen der Helfer.<br />
VonEstherElbers<br />
Rund 40 der insgesamt 50 ehrenamtlichen<br />
Helfer kamen gestern zum Zentrallager<br />
des Samariterdienstes an der Schießmauer.<br />
Sie führten Clemens Binninger, der<br />
den Wahlkreis Böblingen im Bundestag<br />
vertritt, und seinen Kollegen aus dem<br />
Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Hans-Joachim<br />
Fuchtel, durch die Lagerhalle. Dort<br />
stapeln sich Kleidung,<br />
Matratzen, Bettzeug<br />
und Spielsachen. Die<br />
Spendenbereitschaft<br />
der Bürger ist groß.<br />
Gleichwohl kommen<br />
die Helfer kaum nach.<br />
Denn die Situation der<br />
Menschen, die vor der<br />
Terrororganisation Islamischer<br />
Staat (IS)<br />
fliehen, sei schrecklich,<br />
wie Werner Reutter<br />
selbst schon vor Ort erlebt hat. Im vergangenen<br />
Oktober hat der 72-Jährige eine<br />
Hilfsaktion für die Flüchtlinge in Kurdistan<br />
auf die Beine gestellt. Seither bestückt<br />
er immer wieder 40-Tonner und schickt sie<br />
in die Elendsgebiete (der „Gäubote“ berichtete).<br />
Wobei er vom Samariterdienst,<br />
den evangelischen und katholischen Kir-<br />
„Die Situation in den<br />
Flüchtlingslagern wird<br />
zunehmend<br />
schwieriger„<br />
Werner Reutter<br />
chengemeinden im Gäu, der evangelischmethodistischen<br />
Kirche, der Süddeutschen<br />
Gemeinschaft und den Hauskreisen unterstützt<br />
wird. Nicht nur Hilfsgüter konnten<br />
so in den Flüchtlingslagern bei Erbil, Dohuk<br />
und Sulaimania verteilt werden, sondern<br />
auch 66 000 Euro, die ebenfalls über<br />
Spenden zusammenkamen.<br />
„Die Situation in den Flüchtlingslagern<br />
wird zunehmend schwieriger. Viele Hilfsorganisationen<br />
haben kein Geld mehr und<br />
sind abgezogen, die Unesco will ihre Hilfe<br />
auch zurückfahren“, erläuterte Reutter.<br />
Viele Menschen seien jetzt wegen der Hitze<br />
gestorben – im Freien herrschten Temperaturen<br />
von bis zu 50 Grad Celsius, in den<br />
Zelten sei es sogar noch weitaus heißer.<br />
Die Behörden seien völlig überfordert. Allein<br />
der Nordirak habe bei fünf Millionen<br />
Einwohnern fast zwei Millionen Flüchtlinge<br />
aufgenommen.<br />
„In jedem Lager leben 15 000 bis 20 000<br />
Menschen, darunter unglaublich viele Waisenkinder“,<br />
schilderte Reutter die Zustände.<br />
Insgesamt handele es sich um rund 1,7<br />
Millionen Personen in den Flüchtlingscamps<br />
– und es würden jeden Tag mehr.<br />
„Die Menschen wollen alle weg, die meisten<br />
wollen nach Deutschland“, sagte Werner<br />
Reutter. „Für die rund 700 000 Christen,<br />
die geflüchtet sind, ist dies die größte<br />
Christenverfolgung nach der armenischen<br />
Christenverfolgung<br />
vor 100 Jahren“, betonte<br />
der Gültsteiner,<br />
der bei seinen Kurdistan-Hilfseinsätzen<br />
auch auf die Unterstützung<br />
seines Dolmetschers<br />
Jabbar Karim<br />
aus Kuppingen<br />
und Walter Beutel<br />
vom Samariterdienst<br />
zählen kann. Nicht<br />
immer aber reist das<br />
Trio selbst mit nach Kurdistan. Was die<br />
ehrenamtlichen Helfer antreibt, sei der<br />
Glaube an Jesus Christus, verdeutlichte<br />
Reutter. Allerdings steht es um die Bedingungen,<br />
unter denen das eingespielte 50-<br />
köpfige Team arbeiten muss, nicht zum<br />
Besten. So hat beispielsweise die Lagerhalle<br />
teils marode Stellen und der Gabelstapler<br />
funktioniert nicht mehr. Reutter<br />
wies auch darauf hin, dass die Transporte<br />
viel Geld kosten. „Vielleicht hat unser Einsatz<br />
etwas Wirkung auf die Bundesregierung.<br />
Und vielleicht kann Ihr Besuch dafür<br />
sorgen, dass wir ein bisschen Geld bekommen“,<br />
befand Reutter in Richtung der beiden<br />
Bundestagsabgeordneten.<br />
Matsch und Müll: Die Situation in den Flüchtlingslagern ist<br />
prekär<br />
GB-Foto: gb<br />
Gleichzeitig formulierte er aber auch<br />
Kritik angesichts der Flüchtlingsströme:<br />
„Ich habe den Eindruck, dass die Politik<br />
schläft. Sie wissen nicht, was auf uns zukommt.“<br />
Clemens Binninger konterte:<br />
„Wenn wir schlafen würden, wären wir<br />
heute nicht hier.“ Allerdings sei die gesamte<br />
Problematik gewaltig. Der Abgeordnete<br />
lobte Reutter und seine Helfer: „Dass es<br />
Menschen gibt wie Sie, ist mehr als ein<br />
Stück Hoffnung.“ Sie hätten verstanden,<br />
dass es das Gebot der Nächstenliebe sei, zu<br />
helfen. Binninger erklärte aber auch: „Natürlich<br />
sind unsere Kapazitäten irgendwann<br />
begrenzt.“ Man müsse unterscheiden<br />
zwischen denjenigen, die vor Not und<br />
Krieg flüchteten und unmittelbare Hilfe<br />
bräuchten, und wirtschaftlichen Flüchtlingen,<br />
bei denen Hilfe vor Ort sinnvoll sei.<br />
Und: „Wenn nur drei oder vier Länder alle<br />
Flüchtlinge aufnehmen sollen, tut man<br />
niemandem einen Gefallen.“ Binninger<br />
machte auch klar, dass es eines im Kreis<br />
Böblingen nicht geben werde: Fremdenfeindlichkeit<br />
– „das werden wir nicht zulassen“.<br />
Zu Reutters Bitte um Unterstützung bekundete<br />
Binninger: Er könne zwar keine<br />
Zusage machen, werde das Anliegen aber<br />
mit nach Berlin nehmen. Als kleine Geste<br />
sprach er eine Einladung nach Berlin aus.<br />
Hans-Joachim Fuchtel wiederum brachte<br />
die „Engagement<br />
Global gGmbH“ ins<br />
Spiel – einen Service<br />
für Entwicklungsinitiativen.<br />
Eventuell sei ein<br />
Transportkostenzuschuss<br />
möglich.<br />
„Engagement Global“<br />
arbeitet im<br />
Auftrag der Bundesregierung<br />
und<br />
wird vom Bundesministerium<br />
für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und<br />
Entwicklung finanziert<br />
– Fuchtel ist<br />
parlamentarischer<br />
Staatssekretär in<br />
dem Ministerium.<br />
Auch er zollte den Helfern viel Anerkennung:<br />
„Ihr seid der Positiv-Faktor und<br />
helft, die Not auf der Welt etwas zu lindern.“<br />
Die Bundesregierung sei sich der<br />
Situation durchaus bewusst und habe<br />
schon immer einen Beitrag geleistet, um<br />
Länder in Not zu unterstützen. Dabei gehe<br />
es neben einer Soforthilfe für die Menschen<br />
auch darum, die Fluchtursachen wie<br />
Hunger zu bekämpfen und Perspektiven<br />
aufzuzeigen. Humanitäre Hilfe, wie sie<br />
Werner Reutter und das Team bewerkstelligten,<br />
sei unverzichtbar: „Wir brauchen<br />
viele Leute wie euch“, so Fuchtel.<br />
■ Auskünfte erteilt Werner Reutter,<br />
(0 70 32) 7 12 84. Für Geldspenden stehen<br />
die Konten der evangelischen Kirchengemeinde<br />
Gültstein zur Verfügung bei der<br />
Kreissparkasse Böblingen, IBAN:<br />
DE42 6035 0130 0001 0033 43, und bei der<br />
Volksbank Herrenberg, IBAN:<br />
DE81 6039 1310 0075 9580 07. Kennwort:<br />
Nordirak Flüchtlingshilfe.<br />
Wetter:<br />
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In weiten Teilen wechselnd wolkig, zeitweilig Sonnenschein<br />
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sonnig heiter wolkig bedeckt Schauer Regen Schnee<br />
Hochdruckzentrum<br />
Tiefdruckzentrum<br />
Okklusion<br />
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Warmfront<br />
Kaltfront<br />
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Gewitter<br />
Warmluft<br />
Kaltluft<br />
LAGE<br />
Am Rande eines Tiefdrucksystems über<br />
NordwesteuropagelangtwarmeLuftindie<br />
Vorhersageregion.<br />
HEUTE<br />
DerTag startet stark bewölkt mit vereinzelten<br />
Regenschauern. Im Tagesverlauf lockert<br />
es jedoch auf.Zeitweise zeigt sich die<br />
Sonne auch längere Zeit. Temperaturen<br />
zwischen 27 und 29 Grad.Dabei weht ein<br />
schwacher bis mäßiger Südwestwind.<br />
AUSSICHTEN<br />
Morgen erst noch Nebel, später viel Sonne<br />
und wenige Wolken. Am Sonntag scheint<br />
verbreitet die Sonne.<br />
BIOWETTER<br />
Der Wettereinfluss auf das subjektive Befinden<br />
ist heute überwiegend günstig. Die<br />
Konzentrations-undLeistungsfähigkeitist<br />
erhöht und auchdie Schlafqualität bei den<br />
meistenwetterfühligenMenschengut.Bei<br />
einemzuhohenBlutdrucksteigtallerdings<br />
die Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Beschwerden.<br />
POLLENFLUG<br />
Es besteht schwache bis mäßige Belastung<br />
durch Beifuß- und schwache Belastung<br />
durch Gräserpollen.<br />
SONNE /MOND<br />
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GESTERN<br />
in Stuttgart in °C<br />
Höchstwert<br />
(bis 16 Uhr):<br />
Tiefstwert:<br />
EXTREMWERTE<br />
in Stuttgart in °C:<br />
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29,8<br />
17,4<br />
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UMWELTDATEN<br />
Mikrogramm pro Kubikmeter<br />
Luft, in Stuttgart-<br />
Bad Cannstatt, gestern 15<br />
Uhr (Quelle LUBW):<br />
Feinstaub:<br />
(Vorsorgewert: 50)<br />
Stickstoffdioxid:<br />
(Vorsorgewert: 135)<br />
Ozon:<br />
(Richtwert: 180)<br />
16<br />
12<br />
114<br />
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REISEWETTER