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In dieser Verfassung überwältigen die ‚sachverständigen Verführer‘ das Wasser <strong>und</strong> zwingen<br />
es in verengte, begradigte Gerinne. Das Wasser fließt durch die Verkürzung in steilere<br />
Bahnen gelenkt <strong>und</strong> von Mauern zusammen gepresst, freilich nun schneller <strong>und</strong> trägt sogar<br />
sein Geschiebe brav <strong>und</strong> fleißig. Diese Art von Schleppkraft ist aber nur von ganz kurzer<br />
Dauer. Nach einer geraumen Zeit ändert sich das Bild wieder gewaltig. Das mechanisch<br />
beschleunigte Wasser beginnt knapp unter der Regulierungsstelle, sein Geschiebe wieder zu<br />
landen. Durch diese Verlandungen müssen nun abermals Verbreiterungen entstehen, die man<br />
nach jeder Verengung wahrnehmen kann <strong>und</strong> so wird das vorher beschriebene Übel um ein<br />
bedeutendes schlimmer.<br />
Diesen Verbreiterungen wirkt man nun durch Dämme entgegen, <strong>und</strong> nun ist dem Wasser die<br />
Möglichkeit endlich gegeben, alles mit einem Schlag wieder zu vernichten. Bei Tag ist das<br />
sonnenbeschienene Wasser ein lockeres <strong>und</strong> stoffhungriges Gefüge, in das die Sonne ihre<br />
Stoffe eindrückt. Bei Nacht ändert sich die Temperatur <strong>und</strong> damit die Spannung, wodurch<br />
Differenzen entstehen, die als Unterlebenserscheinungen neuer Nahrungsenergien bedürfen<br />
<strong>und</strong> von der Seite her, den umliegenden Boden bestehlen, sich dasjenige nehmen, was sie zu<br />
ihrem Unterhalt <strong>und</strong> zu ihrer Vermehrung notwendig haben. Die Entladung <strong>und</strong> die<br />
Ungütigwerdung des umliegenden Bodens ist die Folge einer unsachgemäßen Regulierung<br />
des Wassers.<br />
Frühmorgens, wenn die Sonne wieder erscheint, treten Befruchtungsvorgänge in diesen<br />
Differenzerscheinungen auf <strong>und</strong> was hochwertig ist, geht nach aufwärts <strong>und</strong> im Wasser bildet<br />
sich die nächsthöhere Lebenserscheinung, die wir als das Bakterienleben bezeichnen, welche<br />
durch Überfruchtungsvorgänge, die wir früher beschrieben haben, entstanden ist. Solange nun<br />
genügende Ergänzungsstoffe von den Ufern her noch vorhanden sind, die sich als<br />
Energiestoffe kilometerweit in das Wasser zurückladen, wenn sich die ursprüngliche<br />
Strahlungsrichtung durch die Änderung der Polarität gewechselt hat, wird sich das<br />
Strömungsbild allgemein gesehen wenig verändern.<br />
Verarmt aber der umliegende Boden, dann beginnt das Wasser, welches von der Breitenspannung<br />
her keine Lebensstoffe mehr zurückholen kann, seinen inneren Hunger aus der<br />
Längsachse zu stillen <strong>und</strong> so wird das Wasser seine Lebensenergien von der Richtung her<br />
holen, die dem Ursprung zu näher liegt, das heißt, das Wasser beginnt sich nach aufwärts zu