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Digitalisierung von Workflows mit JIRA

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13<br />

Fehlermanagement im Softwarebereich<br />

Das große Krabbeln<br />

In einem im IT-Bereich tätigen Unternehmen wie der ADACOR Hosting GmbH<br />

sehen sich die Mitarbeiter jeden Tag <strong>mit</strong> Softwarefehlern konfrontiert. Sobald ein<br />

sogenannter Bug festgestellt wird, gilt es diesen schnellstmöglich zu beheben.<br />

Dafür setzt die ADACOR auf unterschiedliche Lösungsmethoden, je nachdem in<br />

welche Kategorie sich der jeweilige Fehler einordnen lässt und welche Auswirkung<br />

dieser auf die Programmierung beziehungsweise das System hat.<br />

ππDie Frage, warum Softwarefehler auch Software Bugs genannt<br />

werden, lässt sich <strong>mit</strong> einem Blick auf die Geschichte beantworten.<br />

Interessanterweise wurde der Begriff nämlich bereits vor der<br />

Computerzeit benutzt – und zwar zur Zeit <strong>von</strong> Thomas Alva Edison<br />

(1847 – 1931). Damals wurden kleine Fehler an elektrischen Bauteilen<br />

als Bugs bezeichnet.<br />

Das Knistern und Rauschen hörte sich<br />

so an, als ob kleine Wanzen und Käfer<br />

(englisch = bugs) an den Kabeln<br />

knabbern würden.<br />

Zusätzlich trägt eine amüsante Legende zur Begriffserklärung<br />

bei. Diese besagt, dass am 9. September 1945 eine Motte in<br />

einem Relais des Computers Mark II Aiken Relay Calculators zu<br />

einer Fehlfunktion führte. Die Motte wurde entfernt und in das<br />

Logbuch geklebt <strong>mit</strong> den Worten „Das erste Mal, dass tatsächlich<br />

ein Käfer (Bug) gefunden wurde.“<br />

Bug ist nicht gleich Bug<br />

Die wichtigste Tatsache in Bezug auf Softwarefehler lautet:<br />

Jedes Programm <strong>mit</strong> etwas Komplexität enthält Bugs. Ob<br />

Smartphone oder Computer, diese Aussage gilt für alle Betriebssysteme<br />

genauso wie für die auf diesen Geräten installierten<br />

E-Mail-Programme. Die Bugs sind nur noch nicht bekannt oder<br />

behoben. Möglicherweise ist ihre Auswirkung aber auch so gering,<br />

dass sie nicht auffallen und niemals bemerkt werden. Aber<br />

zu vermeiden sind sie nicht. Wie schwerwiegend solche Fehler<br />

tatsächlich sind, hängt immer <strong>von</strong> der Art der Bugs und <strong>von</strong><br />

ihren auswirkenden Folgen ab.<br />

Bugs ohne schlimme Auswirkungen<br />

Solche Fehler haben lediglich Darstellungsprobleme oder einfache<br />

„Unschönheiten“ zur Folge, sie beeinträchtigen aber in<br />

der Regel die Hauptfunktionalität der Software nicht oder nur<br />

geringfügig. Häufig werden diese Bugs gar nicht erst beseitigt,<br />

da das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer Behebung nicht angemessen<br />

ist.<br />

Bugs, deren Auswirkung über lange Zeit unbemerkt bleiben<br />

Hier handelt es sich um Fehler, die beispielsweise bei einer<br />

besonderen Nutzung oder nach Erstellung eines Jahresreports<br />

auffallen. Sie haben in der Regel eine aufwendige Behebungen<br />

oder Datennacherfassungen zur Folge (z. B. wenn über einen<br />

längeren Zeitraum hinweg Daten falsch gespeichert wurden).<br />

Bugs, welche die Funktionalität der Software einschränken<br />

und deren Benutzung behindern<br />

Diese Fehler sind am offensichtlichsten und werden im Allgemeinen<br />

schnell behoben, da bei ihnen meist ein direkter<br />

Zusammenhang zwischen dem fehlenden beziehungsweise nicht<br />

funktionierenden Feature und dem Fehler besteht. Wenn der<br />

Fehler so schwerwiegend ist, dass die Software nicht mehr<br />

sinnvoll benutzbar ist, kostet das im Unternehmenseinsatz viel<br />

Produktivität und da<strong>mit</strong> Geld – selbst wenn die Fehler schnell<br />

behoben werden.<br />

Bugs, die den stabilen Betrieb behindern oder unmöglich<br />

machen<br />

Bei Stabilitätsproblemen, die nur unter bestimmten Bedingungen<br />

auftreten, ist die Behebung <strong>von</strong> Bugs schwierig. Das zeigt<br />

sich zum Beispiel bei Betriebssystemen, die immer mal wieder<br />

abstürzen und die wie bei älteren Windows-Versionen zu einem<br />

Blue Screen führen. Selbst Mac OS oder Linux-Systeme sind<br />

nicht vor einem Crash gefeit. In diesen Fällen ist es nicht immer<br />

einfach, die Problemstellung genau nachzubilden, um den Fehler<br />

zu finden und im Anschluss zu korrigieren. Wird jedoch die Fehlfunktionen<br />

nicht behoben, kann es zu schwerwiegenden Problemen<br />

kommen. Manchmal liegen die Probleme schon in der zu<br />

Grunde liegenden Konzeption - und diese ist im Nachhinein nur<br />

<strong>mit</strong> großem Aufwand oder gar nicht zu ändern. Im schlimmsten<br />

Fall scheitert ein ganzes IT-Projekt an einem Bug und muss neu<br />

aufgesetzt werden. Das passiert in der Praxis im Übrigen gar<br />

nicht so selten, wie man gemeinhin annehmen möchte.<br />

Bugs, die eine Sicherheitslücke darstellen und einen Angriff<br />

auf das System oder die gespeicherten Daten erlauben<br />

Diese Fehlerkategorie ist am problematischsten - und zwar nicht<br />

zuletzt deshalb, weil Sicherheitslücken häufig erst nach Jahren<br />

entdeckt werden. Jedes komplexe System enthält hunderte<br />

oder tausende Bugs, dementsprechend gibt es viele potenziel-

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