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RAG Nachrichten

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Viel Glück!<br />

12 aktuell VERMISCHTES 9. November 2015<br />

Troisdorf. Mann der ersten<br />

Stunde – dieses Prädikat kann<br />

Armin Halle für sein berufliches<br />

Leben oft in Anspruch<br />

nehmen. Einem breiten Fernsehpublikum<br />

ist der Journalist<br />

vor allem aus seiner Zeit als<br />

Chefredakteur und <strong>Nachrichten</strong>sprecher<br />

beim Sender Sat.1<br />

bekannt. In den 1980er-Jahren<br />

war der gebürtige Westfale<br />

sozusagen Pionier beim<br />

neuen Privatfernsehen.<br />

Einer der ersten war<br />

Halle 1957 auch<br />

in der gerade<br />

aufgestellten<br />

Bundeswehr,<br />

eingezogen<br />

als Freiwilliger<br />

mit den<br />

ersten Wehrpflichtigen.<br />

„Wir<br />

wurden sozusagen<br />

mit Handschlag begrüßt“, erklärt<br />

Halle. Sein Vater habe im Ersten<br />

Weltkrieg gedient und seinen<br />

Entschluss, Soldat zu werden,<br />

gestützt. Kein Normalfall zu dieser<br />

Zeit, „denn viele aus dieser<br />

Generation haben damals geradezu<br />

die Schnauze voll gehabt<br />

von Militär“, so der 79-Jährige<br />

weiter. Sechs Jahre verpflichtet<br />

er sich, wird Offizier und bildet<br />

Rekruten aus. Er wollte damals<br />

wissen, ob die neuen Streitkräfte<br />

Oft der Erste<br />

Armin Halle wird 1957 Soldat in der jungen Bundeswehr.<br />

Foto: Sandfuchs-Hartwig/RedBw<br />

Zeitzeugendokument: Halles Bundeswehr-Bootsführerschein.<br />

das Richtige sind: „Also<br />

der Dienst hat, so komisch<br />

es klingt, Spaß gemacht.“<br />

Kameradschaft zu erleben<br />

und mitzugestalten sei für ihn<br />

„ein Ding fürs Leben“, bekräftigt<br />

er.<br />

Und nebenbei studiert er in<br />

München Pädagogik und Philosophie,<br />

der Dienst als Jugendoffizier<br />

bietet das geradezu an –<br />

als Wegbereiter einer neuen<br />

Funktion, die ab 1958 Einzug in<br />

die deutschen Streitkräfte hält.<br />

Bis dato hatte es vergleichbare<br />

Posten nicht gegeben. In dieser<br />

bewegten Zeit stellt sich Halle<br />

in Diskussionen Themen wie<br />

NATO-Strategie oder Atomwaffensperrvertrag<br />

und unterrichtet<br />

Sicherheitspolitik an Schulen.<br />

Der Truppe ist der Oberstleutnant<br />

a.D. nach seiner aktiven Zeit<br />

immer treu geblieben. Denn bei<br />

verschiedenen Medien ist er<br />

der Redakteur für Außen- und<br />

Sicherheitspolitik. Bis Anfang<br />

der 1970er-Jahre der Verteidigungsminister<br />

anruft: „Helmut<br />

Schmidt hatte meine Artikel<br />

gelesen und bot mir an, Leiter<br />

des Pressereferates im Verteidigungsministerium<br />

zu werden“,<br />

erzählt Halle. Er will. Seine<br />

zweite Zeit bei der Bundeswehr<br />

beginnt. Sprecher bleibt er<br />

auch unter Schmidts Nachfolger<br />

Georg Leber.<br />

(tsh)<br />

Wie sieht ein typischer Tag im Ruhestand aus?<br />

Lesen-Lesen-Lesen. Niemals auf kleine Displays schauen.<br />

Was vermissen Sie aus Ihrem journalistischen Berufsleben?<br />

Das tägliche Gespräch mit (vor allem) den jungen Leuten in der Redaktion.<br />

Mit welcher Intention sind Sie 1957 als Freiwilliger zur Bundeswehr<br />

gegangen?<br />

Mein Interesse am Zeitgeschehen (Ost-West-Konflikt). Meine<br />

Opposition gegen das unpolitische „ohne mich“.<br />

Wie hieß der Verband, bei dem Sie eingezogen wurden?<br />

Es war ein Feldzeug-Bataillon in Munster zur Einkleidung. Für meine<br />

Schuhgröße (47) gab es keine Stiefel. Zum Antreten erschien ich mit<br />

eleganten schwarzen Halbschuhen. Los ging es so richtig bei den<br />

Pionieren in Höxter.<br />

Was wäre Ihre berufliche Alternative gewesen?<br />

Diplomatischer Dienst, Entwicklungshelfer. Wenn es gereicht hätte:<br />

Kabarettist, Textschreiber.<br />

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen am meisten?<br />

Er oder sie sollte Humor haben und die Fähigkeit, sich selbst und die<br />

anderen auf die Schippe nehmen zu können. So jemand führt keine<br />

Kriege, ist tolerant und ein Gewinn für die Gesellschaft.<br />

Wozu können Sie nicht nein sagen?<br />

Zu einer Einladung zum Segeln, zu einem Wildgericht und wenn<br />

eine Frau mich zum Tanz bittet.<br />

Wer sind Ihre Helden in der Wirklichkeit?<br />

Meist die, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Alle, die helfen.<br />

Auch diejenigen, die sich mutig gegen die selbsternannten Abendlandretter<br />

stemmen. Und natürlich unsere Soldaten im Einsatz.<br />

Sie waren lange auch <strong>Nachrichten</strong>sprecher, welche <strong>Nachrichten</strong>sendung<br />

bevorzugen Sie derzeit?<br />

Das unverkrampfte heute vom ZDF.<br />

Wie lautet Ihr Lebensmotto?<br />

Man ist erschrocken und verwirrt, sieht ein, dass man schon achtzig<br />

wird. Man schaut die andern an – mit List und merkt, dass man erst<br />

achtzig ist.<br />

44/2015<br />

SUDOKU<br />

Senden Sie die vier Lösungszahlen,<br />

die sich aus den farbigen Feldern<br />

ergeben, per E-Mail mit dem Betreff<br />

“Sudoku 44/2015” und Ihrer Postanschrift<br />

an:<br />

aktuell@bundeswehr.org<br />

Einsendeschluss:<br />

Sonntag dieser Woche<br />

Der Gewinn:<br />

Ein mobiler Bluetooth-Lautsprecher<br />

Creative D100<br />

Lösung der Ausgabe 42/2015:<br />

4 3 2 5<br />

Gewonnen hat:<br />

Martin Lossen<br />

Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur<br />

einmal vorkommen. Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht<br />

erlaubt. Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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