B E A T R I C E ROSSI FINE JEWELLERY STORCHENGASSE 10 CH-8001 ZÜRICH TEL. 044 261 38 47 WWW.BEATRICEROSSI.CH A U S S T E L L U N G E N SUVRETTA HOUSE ST.MORITZ ATRIUM, 29. DEZEMBER <strong>2015</strong> BIS 7. JANUAR 2016 KULM HOTEL ST. MORITZ FESTSAAL, 11. BIS 21. FEBRUAR 2016
HOTELS SAUDADE André Soares arbeitet sein halbes Leben im Grand Hotel <strong>Kronenhof</strong>. Über die Jahre hat er Karriere gemacht bis zum Executive Housekeeper. Und er spielt leidenschaftlich Fussball. – von Gallus Hufenus Flinke Hände zupfen die Bettlaken zurecht, der Staubsauger röhrt durch Hotelgänge, Blumen werden zusammengestellt. An einem Spitzentag muss André Soares bis zu 60 Zimmer kontrollieren, jeder Raum vor einem neuen «Arrivée» muss geprüft werden. «Unportugiesisch perfektionistisch» sei er, lacht der Executive Housekeeper. Soares fährt mit weissen Handschuhen über die Kommode, um jedes Staubkorn zu entlarven, das seine Mitarbeitenden übersehen haben könnten. Er sei geduldig im Erklären, aber erbarmungslos in der Ausführung. Seit 20 Jahren, sein halbes Leben, passe er auf sein Grand Hotel <strong>Kronenhof</strong> auf. Eindrücklich findet er dabei, dass heute kein einziges Zimmer mehr so aussehe wie bei seinem Arbeitsbeginn – ausser natürlich die Hotelhalle oder das Grand Restaurant. Immer wieder betont Soares aber auch, wie sehr er die familiäre Atmosphäre liebe. Dass das damals kleine Mädchen der Feriengäste heute als junge Dame hier heiratet – und ihn, den Gastarbeiter von einst, noch immer kenne. Sein Bruder war und ist noch heute Portier im Hotel und überzeugte ihn damals, dass es sich in Pontresina gut arbeiten liesse. André Soares ist wohl nicht der einzige Portugiese, der seinen Verwandten nachreiste. Heute ist er, der jüngere Bruder, der Chef des Erstankömmlings, was aber überhaupt kein Problem sei. «Fälschlicherweise dachte ich vor meiner Abreise, ich könne gut deutsch.» Weit gefehlt. Zu allererst wurde Soares ein Staubsauger in die Hände gedrückt – «also legte ich mal los, von der Hotellerie hatte ich aber keine Ahnung», schmunzelt der bald 40-Jährige. Unterdessen hat er sich stetig hochgearbeitet, Stammgäste freuen sich für ihn und mit ihm. Auch wenn es Leute gebe, die ihn als Portier vermissen. Kein Zufall: Unter Soares wurde die Kartei mit den «besonderen Wünschen» sorgfältig ausgebaut, und so weiss sein Team schon vor der Ankunft, welche Früchte einem Gast besonders SAUDADE André Soares has been working for half his life at the Grand Hotel <strong>Kronenhof</strong>. Over the years he has moved up the career ladder to his current position as Executive Housekeeper – and he is a passionate footballer. – by Gallus Hufenus Nimble hands smooth the bedsheets, the vacuum cleaner roars through the hotel corridors, flowers are arranged. On peak days André Soares has to inspect up to 60 rooms – each has to be checked before a new arrival. The Executive Housekeeper jokes that he has an “un-Portuguese perfectionism”. Soares runs white-gloved hands over the chest of drawers to remove every last speck of dust that may have been overlooked by his staff. He says he explains everything patiently, but expects results. He has been looking after the Grand Hotel <strong>Kronenhof</strong> for 20 years – half his life. He finds it interesting that not a single room now looks the same as it did when he started here, apart from the foyers and the Grand Restaurant. Soares also emphasizes again and again how much he loves the family atmosphere, such as the fact that a young girl who stayed at the hotel with her family in his early days is now coming back to hold her wedding here – and still recognises him, although he is no longer the newly arrived migrant worker he was then. His brother was a porter at the hotel, a post he holds to this day, and persuaded him that he would find good work if he came to Pontresina. 5 KRONENHOF KULM MAGAZIN