Parodos_Frühjahr_2016_Web
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<strong>Frühjahr</strong> <strong>2016</strong>
Inhalt<br />
Vorwort<br />
1. Einleitung: Abschied vom Gleichgewichtsideal<br />
2. Der ethische Impetus des Nachhaltigkeitsbegriffes<br />
3. Das geht mich nichts an<br />
4. Die naturwissenschaftliche Perspektive des stoffökonomischen<br />
Registers<br />
5. Systemtheoretische Absage und Reprise<br />
6. Kritik der ideologischen Ökonomie<br />
7. Modelle nachhaltigen Wirtschaftens<br />
8. Arbeit, Erde und der zweite Hauptsatz der<br />
Thermodynamik<br />
Was tun?<br />
Textprobe<br />
Die erste, grundlegende Erkenntnis zur Nachhaltigen Entwicklung<br />
ist, dass die ökologische Dimension als Produktion<br />
von Wissen über den Planeten als System konkrete Grenzen<br />
menschlichen Handelns in Erfahrung bringt. Die zweite<br />
Erkenntnis lautet: Soweit es menschliche Angelegenheiten<br />
im weitesten Sinne (...) betrifft, ist eine Ethik erforderlich, auf<br />
deren Grundlage sich die konkreten Gestaltungen menschlichen<br />
Zusammenlebens bilden können. Mit dieser Erkenntnis<br />
ist u. a. der soziologisch-systemtheoretische Beitrag<br />
Luhmanns in Kapitel 4 zu konfrontieren.<br />
Diese unendliche Unauflösbarkeit widerstreitender Qualitäten<br />
und verborgener Prämissen ist freilich nur vordergründig.<br />
Übergeordnet ist das Ringen um eine Bestimmung<br />
von Nachhaltigkeit anthropozentrisch, d. h. der Diskurs der<br />
Nachhaltigen Entwicklung erstreckt sich nicht auf Bereiche,<br />
die außerhalb menschlicher Eingriffsmöglichkeiten liegen<br />
– das ist die dritte Erkenntnis. Allerdings ist diese Setzung<br />
nicht selbstverständlich, und gerade die kontrafaktische gesellschaftliche<br />
Praxis gibt eher das Bild einer Gattung ab,<br />
die an ihrer eigenen Auslöschung arbeitet. Was sich hinter<br />
der Anthropozentrik der Nachhaltigkeitsdiskussion verbirgt,<br />
verweist umso dringlicher auf die ethische Forderung,<br />
dass eine Menschheit sei, was der längst vergessene Hans<br />
Jonas vor Jahrzehnten zu begründen unternommen hatte.<br />
Diese Forderung bedarf der Auslegung (Kapitel 2). Der<br />
Prüfstein der Begründung wird sein, ob diese Forderung<br />
verallgemeinerungsfähig ist, bzw., in welchem Sinne Verallgemeinerbarkeit<br />
die Grundstruktur dieser Forderung ist.<br />
Das ist der Punkt, an dem es in der philosophischen Tradition<br />
um Sein und Nichtsein geht. Die vierte Erkenntnis ist,<br />
dass die etablierten Formeln und Modelle, die vom Gleichgewichtsparadigma<br />
getragen sind, getrost vergessen werden<br />
können, weil sie analyseschwach und unscharf sind.<br />
(...)<br />
Wie bereits in der Kritik der landläufigen Gleichgewichtsvorstellungen<br />
von nachhaltiger Entwicklung gezeigt werden<br />
konnte, beruht der Diskurs bei den politischen Akteuren auf<br />
einer mehr oder weniger unausgesprochenen ethischen<br />
Forderung: dass die Gattung auch zukünftig in zivilisatorisch<br />
akzeptabler Weise existieren kann, wobei der Bereich<br />
des Akzeptablen gewiss einer Prüfung zu unterziehen ist.<br />
Alle Bestimmungen sind schon deshalb implizit ethisch,<br />
weil Nachhaltigkeit eine anthropozentrische Thematik ist<br />
und um den etablierten wie zu etablierenden Umgang der<br />
Menschen untereinander kreist. Denn alle denkbaren Forderungen<br />
laufen auf die Verhältnisse der Menschen zueinander<br />
hinaus, wenn auch vermittelt über den Umgang mit<br />
der »Umwelt«, dem Planeten. Selbst eine denkbare, wenn<br />
auch absurde Position extremer Misanthropie, die das<br />
»Überleben« der Erde an das Verschwinden der Gattung<br />
knüpft, ist eben Negation von etwas, nämlich der Menschheit,<br />
bezieht sich also selbst in ihrer Ablehnung noch auf<br />
menschliches Dasein. Kurzum: Die anthropozentrische<br />
Selbstbezüglichkeit ist durch den Menschen nicht kündbar.<br />
(...)<br />
Der »Doomsday« ist nach Dafürhalten der einschlägigen<br />
Forschung bestätigt: In 7,59 Mrd. Jahren (+/- 0,05 Mrd.)<br />
erreiche die Ausdehnung des Roten Riesen die Umlaufbahn<br />
der Erde. (...) Der Weltuntergang ist also zeitlich weiter<br />
entfernt als die Menschheit (im weitesten Sinne), ja gar<br />
die Erde existiert. Die Zurückweisung einer Relevanz des<br />
»Doomsday« auf die Dimension der Ethik bezieht ihre Kraft<br />
allerdings aus dem unausgesprochenen Urteil, 7 Mrd. Jahre<br />
seien ein zu großer Zeitraum, um dem künftigen Ereignis<br />
in der Gegenwart Bedeutung zuzumessen. Ohne Zweifel<br />
liegen 7 Mrd. Jahre unvorstellbar weit entfernt in der Zukunft,<br />
aber das eigentliche Problem besteht in der Möglichkeit,<br />
zu begründen, ab welchem zeitlichen Abstand zur Gegenwart<br />
das Denken an zukünftige Generationen aufhören<br />
dürfte – wenn überhaupt. Zugespitzt lässt sich dann nämlich<br />
mit der gleichen Berechtigung formulieren: Warum sollen<br />
die gegenwärtig Lebenden überhaupt an das Wohlergehen<br />
bereits der nächsten Generation denken? Und das war<br />
der Sinn der kleinen Denkübung.<br />
2
Harald Strauß<br />
Der bearbeitete Planet<br />
Systematik, Ethik und Ökonomik<br />
der Nachhaltigen Entwicklung<br />
ISBN 978-3-938880-81-4<br />
Broschur, 14 x 21 cm, ca. 220 Seiten<br />
ca. 20,00 EUR [D] / ca. 20,60 EUR [A] /<br />
ca. 28,90 CHF UVP<br />
April <strong>2016</strong><br />
9 783938 880814<br />
Dieses Buch ist eine Form der intellektuellen<br />
Selbstbewaffnung, die dazu dient, einige<br />
grundlegende Zusammenhänge von Ökologie,<br />
Ökonomie und Ethik nüchtern in der Sache<br />
zu begründen, statt sich einem Alarmismus<br />
à la mode hinzugeben, der bald vom<br />
nächsten Aufreger abgelöst wird. Wer den Mut<br />
hat, sich seines Verstandes ohne Hilfe anderer<br />
zu bedienen, wird das zu würdigen wissen,<br />
und wer die Waffe seines Verstandes aktiv<br />
zum Einsatz bringen will, wird hier Munition<br />
finden.<br />
Die reichen Nationen manövrieren nicht nur<br />
den sogenannten »Rest« der Welt, sondern<br />
auch sich selbst, getrieben vom vermeintlich<br />
alternativlosen Zwang der Kapitalverwertung,<br />
in eine Situation allmählich schwindender<br />
Auswege. Unter dem Vorzeichen einer vielgestaltigen<br />
ökologischen Rekalibrierung des<br />
Weltsystems baut sich Handlungsdruck für<br />
die menschliche Zivilisation auf. Die künftige<br />
Ausweglosigkeit kündigt sich in einer doppelten<br />
Bewegung an: Die fortgesetzte Konzentration<br />
von Reichtum ordnet zum einen unablässig<br />
die Chancenverteilung auf dem Globus<br />
neu. Sie erzeugt zwangsweise die Bewegung<br />
der Betroffenen auf die verbleibenden vermeintlich<br />
sicheren Weltregionen zu. Auf der<br />
anderen Seite sehen sich die reichen Volkswirtschaften,<br />
gebannt vom Klang des eigenen<br />
Wachstumsmantras, nicht in der Lage, ihren<br />
Vorsprung zu einer qualitativen Veränderung<br />
ihres spezifischen Metabolismus von Arbeit<br />
und Erde zu nutzen.<br />
Harald Strauß analysiert in einem Parforceritt<br />
die Kernelemente des Nachhaltigkeitsdiskurses<br />
neu, um das Bild der gegenwärtigen<br />
Herausforderungen schärfer zu konturieren.<br />
Dabei geht es um nicht weniger als die vollständige<br />
Neustrukturierung der Curricula und<br />
um die Einführung wissenschaftstheoretischer<br />
Maßstäbe, an denen sich der ökonomietheoretische<br />
Pluralismus zukünftig wird messen müssen.<br />
Harald Strauß, Dr. phil. arbeitet zur Kritik<br />
der politischen Ökonomie in differenzphilosophisch-semiotischer<br />
Perspektive und lehrt Systematik<br />
und Ethik der Nachhaltigkeit an der<br />
Hochschule für Technik Stuttgart. Bei <strong>Parodos</strong><br />
bereits erschienen: Signifikationen der Arbeit.<br />
Die Geltung des Differenzianten ›Wert‹.<br />
3
Übersicht<br />
Vorwort<br />
Einleitung<br />
I. Metahermeneutik: Philosophie und Psychotherapie<br />
1. Psychoanalytische Tiefenhermeneutik<br />
2. Daseinsanalytische Hermeneutik der Eigentlichkeit<br />
3. Existenzanalytische Hermeneutik des Sinns<br />
4. Das Schöne als Therapeutikum<br />
II. Ästhetik: Philosophische Psychotherapie<br />
1. Arten der Evidenz<br />
2. Zur Leistungskraft des Schönen<br />
2.1. Der Beitrag der Schönheit zur Erkenntnis der Wahrheit<br />
2.2. Das Ästhetische als Freiheitsimpuls und Stimulans<br />
des Lebens<br />
2.3. Kunst und Schönheit als Versprechen des Glücks<br />
3. Ästhetik als Therapeutik<br />
4. Zur ästhetisch-anästhetischen Phänomendialektik<br />
5. Sinnlichkeit und Sinnlosigkeit<br />
6. Eros statt Logos<br />
7. Vergessenheit des Schönen<br />
8. Von der Anamnese zur platonischen anamnesis<br />
9. Das Schöne als Antwort auf die Frage der Theodizee<br />
10. Ästhetisch-hermeneutische Psychiatrie<br />
III. Klinisches Philosophieren mit Patienten<br />
1. Veränderungserwartung und Salutogenese<br />
2. Philosophie als Psychotherapie<br />
3. Kognitive Selbstmedikation und neotische Ressource<br />
4. Philosophie und Suizid<br />
IV. Reiz und Rührung. Cinematherapie in der Suchtbehandlung<br />
1. Bewegende Bilder und Stimmungen<br />
2. Kinotherapie zur Zeit des Stummfilms<br />
3. Wirkmechanismen der modernen Kinotherapie<br />
4. Cinematherapie im Anton Proksch Institut<br />
5. Philosophische Kinotherapie: Filmbeispiele<br />
5.1. Wie im Himmel (Schweden 2004)<br />
5.2. Und täglich grüßt das Murmeltier (USA 1993)<br />
5.3. Zusammen ist man weniger allein (Frankreich 2007)<br />
5.4. American Beauty (USA 1999)<br />
5.5. Eat Pray Love (USA 2010)<br />
6. Reiz und Rührung: Die Tränen des Odysseus<br />
V. Eutopie, Dystopie, Kolonie. Utopisches Denken in<br />
der Psychotherapie<br />
1. Kleine Ontologie der Utopie<br />
2. Wirklichkeit und Möglichkeit<br />
3. Ideologie und Utopie<br />
4. Docta spes, Freud und das Unbewusste der anderen<br />
Seite<br />
5. Medizinische Utopien und Dystopien<br />
6. Psychotherapie als Entkolonialisierung und utopische<br />
Neubesetzung<br />
VI. Musen und Sirenen. Orpheus als Psychotherapeut<br />
1. Fragmente der Mythenbewertung<br />
2. Phänomenologische Mythenexegese<br />
3. Der Musenanruf<br />
4. Musen und Sirenen<br />
5. Odysseus und Orpheus<br />
6. Orpheus, Sisyphos und Narziss<br />
7. Mythopoetische Psychopathologie<br />
8. Dichtung als Therapeutikum<br />
VII. Die großen Philosophen als Psychotherapeuten<br />
1. Nietzsche als Diagnostiker, Patient und Psychotherapeut<br />
1.1. Gesundheit, Krankheit, Genesung<br />
1.2. Einsamkeit, Stimmungsschwankungen, Krankheitssymptome<br />
1.3. Ressourcendiagnostik. Nietzsches noogene Ressourcen<br />
2. Schiller und Kant. Das Spiel mit der Schönheit<br />
3. Platons Transzendental- und Höhenpsychologie<br />
4. Logos-Therapie in der Philosophie der Stoa<br />
4.1. Das Tragische. Antike und Moderne<br />
4.2. Stoische Ruhe, Seelenfrieden, Gelassenheit<br />
VIII. Lebenstempo, Arbeit und Burnout. Pathologien<br />
der Spätmoderne<br />
1. Arbeit im Wandel der Zeit<br />
2. Soziale Beschleunigung<br />
3. Strukturwandel der Subjektivität<br />
4. Mode und Diagnose<br />
4.1. Nervöse Zeiten. Modediagnose Neurasthenie<br />
4.2. Modediagnose Burnout. Erschöpfung am Ende der<br />
Moderne<br />
4.3. Symptompool. Legitimation der Symptome durch die<br />
Kultur<br />
5. Entschleunigung, Verlangsamung und das Schöne als<br />
Therapeutikum<br />
Bibliografie<br />
Bildstrecke: »Le mystère des roches de kador« (1912)<br />
4
Martin Poltrum<br />
Philosophische Psychotherapie<br />
Das Schöne als Therapeutikum<br />
ISBN 978-3-938880-82-1<br />
Hardcover, 16 x 24 cm, ca. 280 Seiten<br />
ca. 40,00 EUR [D] / ca. 41,20 EUR [A] /<br />
ca. 53,90 CHF UVP<br />
April <strong>2016</strong><br />
9 783938 880821<br />
Wenn man die großen Philosophen befragt,<br />
gibt es keinen Zweifel: Das Schöne ist ein<br />
Medikament. Es enthüllt das Wahre und das<br />
Gute (Platon), es zeigt die harmonische Ordnung<br />
und den Glanz der Dinge (Pseudo-Dionysius<br />
Areopagita), es ist eine der transzendentalen<br />
Bestimmungen Gottes (Thomas<br />
von Aquin), in der Schönheit scheint die Welt<br />
in ihrer Vollkommenheit (Baumgarten), das<br />
Schöne ist Symbol des Sittlichguten und befördert<br />
die Lebenskräfte (Kant), es ermöglicht<br />
die Erfahrung der Freiheit (Schiller), es ist<br />
Aufenthaltsort und Anschauungsmedium des<br />
absoluten Geistes (Hegel), es ist die Instanz,<br />
die dem Verfall der Werte und dem Nihilismus<br />
Einhalt gebietet (Nietzsche), das Schöne ist<br />
eine Erfahrung, die zu einer temporalen Erlösung<br />
vom Leiden am Dasein führt (Schopenhauer)<br />
und die Seinsvergessenheit aufhebt<br />
(Heidegger). Durch die ästhetische Erfahrung<br />
des Schönen wird der kapitalistischen Kolonialisierung<br />
der Wirklichkeit ein Korrektiv entgegengehalten<br />
(Marcuse, Adorno) und der<br />
Vorschein des Schönen und das Einleuchten<br />
des Verständlichen sind wesensverwandt<br />
(Gadamer).<br />
Eine Philosophische Psychotherapie, welche<br />
sich auf die Ästhetik-Tradition des Abendlands<br />
bezieht und die Erfahrung des Schönen<br />
ins Zentrum der therapeutischen Bemühungen<br />
stellt, geht davon aus, dass durch ästhetische<br />
Erfahrungen das Urvertrauen und<br />
die Seinssicherheit zurückgewonnen werden<br />
können. Die Erfahrung des Schönen sagt<br />
uns nicht nur: »Du mußt Dein Leben ändern«<br />
(Rilke), sondern verankert diese Erfahrung im<br />
Vertrauen darauf, dass die Neugestaltung des<br />
Lebens gelingen kann. Damit werden ästhetische<br />
Erfahrungen zu Transformationserfahrungen<br />
und ästhetische Objekte zu ins Gelingen<br />
verliebten Verwandlungsobjekten.<br />
Das Buch des Philosophen und Psychotherapeuten<br />
Martin Poltrum zeigt, wie die Erfahrung<br />
des Schönen in der Psychotherapie<br />
eingesetzt werden kann und was diese Erfahrung<br />
zu denken gibt.<br />
Martin Poltrum, Univ.-Doz. Dr., Studium der<br />
Philosophie und Pädagogik in Innsbruck,<br />
Wien und Sevilla. 2003 Promotion. 2014 Habilitation<br />
an der Sigmund Freud PrivatUniversität<br />
Wien (Venia Docendi für Psychotherapiewissenschaften).<br />
Koordinator der Akademie<br />
des Anton Proksch Instituts in Wien. Generalsekretär<br />
der European Society of Aesthetics<br />
and Medicine. Bei <strong>Parodos</strong> u.a. bereits<br />
erschienen: Klinische Philosophie. Logos Ästhetikus<br />
und Philosophische Therapeutik<br />
5
Isolde Eckle<br />
Martin Heinze<br />
Christian Kupke<br />
Dirk Quadflieg (Hg.)<br />
Freiheit zwischen Normativität und Kreativität<br />
Beiträge der Gesellschaft für Philosophie<br />
und Wissenschaften der Psyche, Band 12<br />
ISBN 978-3-938880-83-8<br />
Broschur, 12 x 21 cm, ca. 180 Seiten<br />
ca. 18,00 EUR [D] / ca. 18,60 EUR [A] /<br />
ca. 27,90 CHF UVP<br />
Mai <strong>2016</strong><br />
9 783938 880838<br />
In den philosophischen Debatten um den<br />
Freiheitsbegriff ist stets die begriffliche<br />
Opposition von negativer und positiver<br />
Freiheit fundamental. Freiheit zeigt sich<br />
demnach als negative, wenn sie die Person<br />
aus Bindungen und Passionen befreit,<br />
also als befreiende Freiheit. Diese Bindungen<br />
können gesellschaftlicher Art sein, z. B.<br />
als Gesetze und Normen, oder auch intrapersonaler<br />
Art sein, z. B. als Zwänge bei<br />
psychischen Erkrankungen. Die negative<br />
Freiheit ist demnach eine Freiheit von ...,<br />
etwa von Abhängigkeit, Not, Gewalt, gesellschaftlichen<br />
Zwängen usw. Und die Freiheit<br />
zeigt sich als positive Freiheit, wenn sie der<br />
Person Bindungen, Passionen und eigene<br />
Entscheidungen ermöglicht, also als bindende<br />
bzw. sich selbst bindende Freiheit<br />
(Autonomie). In diesem Sinne ist sie eine<br />
Freiheit zu ..., etwa zu eigenen Regeln,<br />
Gesetzen und kreativen Handlungen.<br />
Wie genau die Freiheit so stets zwischen<br />
Normativität und Kreativität sowohl auf<br />
gesellschaftlicher als auch auf personaler<br />
Ebene eingebunden ist, beleuchten in diesem<br />
Band Vertreter der Disziplinen Philosophie,<br />
Psychiatrie und Psychoanalyse. Der<br />
Band stellt den Jubiläumsband zum zwanzigjährigen<br />
Bestehen der Gesellschaft für<br />
Philosophie und Wissenschaften der Psyche<br />
dar.<br />
Inhalt:<br />
Milan Prucha (Berlin)<br />
Freiheit. Prolegomena zu einer<br />
Begriffsbestimmung<br />
Dirk Quadflieg (Leipzig)<br />
Die vergessene Negativität sozialer Freiheit.<br />
Anmerkungen zu F. Neuhouser<br />
und A. Honneth<br />
Rudolf Bernet (Leuwen)<br />
Grenzen der Freiheit im Leiden<br />
Stefanie Rosenmüller (Dortmund)<br />
Hannah Arendts Kritik der Willensfreiheit<br />
Klaus Leferink (Berlin)<br />
Eigensein und Selbst und Freiheit<br />
Joachim Küchenhoff (Basel)<br />
Wie kann Psychotherapie die Freiheitsgrade<br />
vergrößern?<br />
Emil Angehrn (Basel)<br />
Die Affirmation des Selbst<br />
Kai Vogeley (Köln)<br />
Die Gehirn-Metapher bei Gottfried Benn:<br />
Expressiver Dualismus zwischen<br />
Reduktionismus und Kreativität<br />
Christian Kupke (Berlin)<br />
Über die Möglichkeit und Unmöglichkeit<br />
von Freiheit<br />
6
Aus unserer Backlist:<br />
Maximilian Barker (Hg.)<br />
Hundephilosophien<br />
Gedanken und Einsichten berühmter<br />
Dichter und Denker zum Hund<br />
ISBN 978-3-938880-75-3<br />
Broschur<br />
10 x 19,50 cm, 144 Seiten<br />
12,90 EUR [D] / 13,30 EUR [A] /<br />
17,90 CHF UVP<br />
Günter Ropohl<br />
Besorgnisgesellschaft<br />
Hintergründe der Tabakbekämpfung<br />
ISBN 978-3-938880-67-8<br />
Broschur<br />
10 x 19,50 cm, 154 Seiten<br />
14,90 EUR [D] / 15,40 EUR [A] /<br />
21,90 CHF UVP<br />
ISBN 978-3-938880-67-8<br />
9 783938 880753<br />
9<br />
783938<br />
880678<br />
Bernd Schuppener<br />
Der Gott im Unbewussten<br />
Die Ethik der Selbsterkenntnis<br />
ISBN 978-3-938880-79-1<br />
Hardcover, 12 x 19 cm, 164 Seiten<br />
18,90 EUR [D] / 19,50 EUR [A] /<br />
27,50 CHF UVP<br />
Bernd Schuppener<br />
Du bist Dein Schicksal<br />
Zur Philosophie von<br />
Lebensweg und Charakter<br />
ISBN 978-3-938880-59-3<br />
Hardcover, ISBN 978-3-938880-59-3<br />
12 x 19 cm, 170 Seiten<br />
18,90 EUR [D] / 19,50 EUR [A] /<br />
27,50 CHF UVP<br />
9 783938 880791<br />
9<br />
783938<br />
880593<br />
Rainer Otte<br />
Windpassagen<br />
Die Philosophie des Motorradfahrens<br />
ISBN 978-3-938880-72-2<br />
Broschur, 10 x 19,50 cm, 132 Seiten<br />
13,90 EUR [D] / 14,30 EUR [A] /<br />
19,90 CHF UVP<br />
Rainer Otte<br />
Geistesblitz im Dämmerlicht<br />
Was die Intuition in der Philosophie<br />
zu suchen hat<br />
ISBN 978-3-938880-78-4<br />
Broschur, 12 x 21 cm, 165 Seiten<br />
20,00 EUR [D] / 20,60 EUR [A] /<br />
28,90 CHF UVP<br />
9 783938 880722 9 783938 880784<br />
7
<strong>Frühjahr</strong> <strong>2016</strong><br />
Aus unserer Backlist:<br />
Ekkehart Baumgartner<br />
Liquid Structures<br />
Auf dem Weg in die<br />
narzisstische Gesellschaft<br />
ISBN 978-3-938880-41-8<br />
Französische Broschur<br />
10 x 19,50 cm, 72 Seiten<br />
8,90 EUR [D] / 9,20 EUR [A] /<br />
13,50 CHF UVP<br />
ISBN 978-3-938880-41-8<br />
Claudio García<br />
Die Anmut<br />
Das Bewusstsein der Anmut<br />
als konkreter Prozess<br />
ISBN 978-3-938880-44-9<br />
Broschur<br />
10 x 19,50 cm, 60 Seiten<br />
7,90 EUR [D] / 8,20 EUR [A] /<br />
10,90 CHF UVP<br />
ISBN 978-3-938880-44-9<br />
9<br />
783938<br />
880418<br />
9<br />
783938<br />
880449<br />
Ulf Heuner<br />
Missgeschicke<br />
Eine Philosophie der kleinen<br />
und großen Katastrophen<br />
ISBN 978-3-938880-63-0<br />
Hardcover, ISBN 978-3-938880-63-0<br />
12 x 19 cm, 200 Seiten<br />
19,90 EUR [D] / 20,50 EUR [A] /<br />
28,50 CHF UVP<br />
Rainer Otte<br />
Wenn weniger mehr ist<br />
Philosophie der Bescheidenheit<br />
ISBN 978-3-938880-52-4<br />
Hardcover, 14 x 22 cm, 180 Seiten<br />
19,90<br />
ISBN<br />
EUR<br />
978-3-938880-52-4<br />
[D] / 20,50 EUR [A] /<br />
28,50 CHF UVP<br />
9<br />
783938<br />
880630<br />
9<br />
783938<br />
880524<br />
Verena Thielen /<br />
Katharina Thiel (Hg.)<br />
Klassische Texte zum Glück<br />
Nachdruck<br />
ISBN 978-3-938880-10-4<br />
Broschur, 12 x 21 cm, 154 Seiten<br />
12,00 EUR [D] / 12,40 EUR [A] /<br />
17,90 CHF UVP<br />
Michael Rumpf (Hg.)<br />
Klassische Texte zur Ehe<br />
Nachdruck<br />
ISBN 978-3-938880-35-7<br />
Broschur, 12 x 21 cm, 154 Seiten<br />
12,00 EUR [D] / 12,40 EUR [A] /<br />
17,90 CHF UVP<br />
P A R O D O S V E R L A G<br />
Inh.: Dr. Ulf Heuner<br />
Traunsteiner Str. 7<br />
D-10781 Berlin<br />
Tel. +49 (0)30-21477910<br />
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