Urbane Transfornationslandschaften
ISBN 978-3-86859-385-3
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ÖFFENTLICHER RAUM UND<br />
MÖGLICHKEITSRÄUME<br />
ANDREAS VOIGT<br />
Das Rahmenthema „<strong>Urbane</strong> Transformationslandschaften“ und der damit<br />
zu verknüpfende Gedanke einer aktiven „Transformation urbaner Landschaften“<br />
1 führen in weiterer Folge zur „Innenentwicklung“ 2 des Landschafts-<br />
und Siedlungssystems, verstanden als Transformation und Erneuerung<br />
räumlicher Strukturen und korrespondierender Prozesse der<br />
Raumnutzung mittels einer koordinierten, strategischen Vorgehensweise.<br />
Dies erfordert ein intensives Ringen um räumliche Qualitäten und Möglichkeiten<br />
ihrer Nachverdichtung. Dazu müssen zunächst die „Spielräume<br />
für Dichte“ 3 erkundet und in mehreren Näherungsschritten ausgelotet<br />
werden. Gleichrangig sind Qualitäten des gesamten tragenden Landschafts-,<br />
Infrastruktur- und Siedlungssystems, einschließlich der Frei- und<br />
Erholungsräume, insbesondere der öffentlichen Räume für die Innenentwicklung<br />
bedeutsam. Es bedarf der Verbesserung der Funktionsfähigkeit<br />
und „Vitalität“ raumstruktureller Elemente, der Qualität ihrer räumlichen<br />
Beziehungen und ihrer räumlichen „Passung“ 4 , der Integration räumlicher<br />
Infrastrukturen. Vor allem bedarf es eines bewussten raum- und stadtverträglichen<br />
Verhaltens der Menschen, das vermutlich den eigent lichen<br />
Kern einer Smart City bilden muss.<br />
„Ich könnte dir sagen, wie viele Stufen die treppenartig<br />
angelegten Straßen aufweisen, welches Maß die Bögen<br />
der Laubengänge haben, mit was für Zinkplatten die<br />
Dächer gedeckt sind; doch ich weiß schon, daß dies wäre,<br />
als sagte ich dir nichts. Nicht daraus besteht die Stadt,<br />
sondern aus Beziehungen zwischen ihren räumlichen<br />
Abständen und den Geschehnissen ihrer Vergangenheit<br />
[…].“ 5<br />
Zunächst führt die Befassung mit dem Begriff „Öffentlicher Raum“ die<br />
gesamte, schillernde Vielfalt des Raumbegriffs vor Augen, der durch disziplinäres<br />
und transdisziplinäres Hintergrundwissen differenziert wird.<br />
Notwendigerweise verfügt jede Disziplin über „ihren“ Raumbegriff beziehungsweise<br />
„ihre“ Raumbegriffe. Häufig entsteht bereits darüber Streit,<br />
weil mitunter der Anspruch erhoben wird, über den „richtigen“ Raumbegriff<br />
zu verfügen. Vermutlich geht es lediglich darum, angesichts dieser<br />
Vielfalt, den für die konkrete Problemsituation (und für den in diesem Zu-<br />
::::::::::::: Andreas Voigt<br />
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