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Kurier_Ausgabe

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Seite 07 | Samstag, 13. Januar 2018Nummer 2RE7<br />

SONDERSEITE KREIS<br />

<strong>Kurier</strong> zum Sonntag<br />

Recht &Steuern<br />

KREIS<br />

Vermieter muss haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen aufschlüsseln<br />

Mietrecht:Aktuelles Urteil des LandgerichtsBerlin<br />

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mit geistiger Behinderung!<br />

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Tel.: 06421 491-113, reuter@lebenshilfe.de<br />

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02361/4030554, Guenter.obschinsky@vlh.de<br />

RATGEBER. Mieterkönnen<br />

haushaltsnahe Dienstleistungen,<br />

wiezum Beispiel dieTätigkeit<br />

eines Hausmeisters,<br />

von der Steuer absetzen. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass<br />

der Vermieter in der Betriebskostenabrechnung<br />

die<br />

steuerlich absetzbaren Arbeitskosten<br />

separat ausweist.<br />

Dies entschied laut D.A.S.<br />

Rechtsschutz Leistungs-<br />

GmbH (D.A.S. Leistungsservice)das<br />

Landgericht Berlin.<br />

Hintergrund: Wer für sogenannte<br />

haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen bezahlt,<br />

kann dieangefallenenKosten<br />

bis zubestimmten Grenzen<br />

in seinerSteuererklärunggeltend<br />

machen. Haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen sind grundsätzlich<br />

Arbeiten, die auch<br />

ein Laie rund umHaus oder<br />

Wohnung erbringen könnte,<br />

die aber ein Dienstleister erledigt.<br />

Beispiele sind die Reinigung<br />

des Treppenhauses,<br />

der Winterdienst auf Privatgrund,<br />

die Tätigkeit eines<br />

Hausmeisters, die Gartenpflege<br />

oder das Ablesen von<br />

Zählern. Viele Vermieter geben<br />

diese regelmäßigen Arbeiten<br />

in Auftrag. Die entsprechenden<br />

Kosten geben<br />

sie imRahmen der Betriebskostenumlage<br />

an ihre Mieter<br />

weiter. Als haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen können<br />

Mieter diese Beträge von der<br />

Steuer absetzen. Der Haken:<br />

Absetzbarsindnur diereinen<br />

Arbeitskosten. Das Finanzamt<br />

verlangt eine Rechnung<br />

mit genauer Aufschlüsselung,<br />

welche Kosten für Lohn und<br />

welche für Material angefallensind.<br />

Der Fall: Ein Mieter lebte<br />

in einer Wohnung in Berlin<br />

und hatte sich vertraglich<br />

verpflichtet, auf die Betriebskosten<br />

monatliche Voraus-<br />

DasLandgerichtBerlinhat entschieden: EinMieterhat Anspruchauf eine Aufschlüsselung derihm berechneten Kosten für<br />

haushaltsnahe Dienstleistungen.<br />

—FOTO:ERGOGROUP<br />

zahlungen zu leisten. Der<br />

Vermieter sollte jährlich abrechnen.<br />

DerMietvertrag besagte<br />

auch, dass der Vermieter<br />

nicht verpflichtet sei, für<br />

den Mieter eine Bescheinigung<br />

über haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen auszustellen.<br />

Der Mieter klagte nun<br />

darauf,dassder Vermietereine<br />

solche Bescheinigung erteilen<br />

müsse –oder zumindest<br />

inder Betriebskostenabrechnung<br />

bestimmte Positionen<br />

nach einzelnen Leistungen<br />

und Beträgen aufzuschlüsseln<br />

habe.<br />

Das Urteil: Das Landgericht<br />

Berlin gab dem Mieter<br />

Recht. Der Mieter habe Anspruch<br />

auf eine Aufschlüsselung<br />

der ihm berechneten<br />

Kosten für haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen. Der Vermieter<br />

müsse ihm zwar keine<br />

gesonderte Bescheinigung<br />

für das Finanzamt ausstellen<br />

oder ihn steuerlich beraten,<br />

welche Kosten er absetzen<br />

könne. Zumindest müsse<br />

aber aus der Betriebskostenabrechnung<br />

hervorgehen,<br />

welche Kosten bei den Positionen<br />

für Arbeit und welche<br />

für Material angefallen seien.<br />

Es sei eine Nebenpflicht des<br />

Vermieters aus dem Mietvertrag,<br />

dem Mieter die Inanspruchnahme<br />

dieses Steuervorteils<br />

zu ermöglichen. Dies<br />

dürfe den Mieter nichts kosten.<br />

Auch müsse sich der<br />

Mieter nicht darauf verweisen<br />

lassen, dass erimBüro<br />

des Vermieters Einblick in<br />

die Belege nehmen und so<br />

die erforderlichen Informationen<br />

gewinnen könne. Das<br />

Gericht stufte die Vertragsklausel,<br />

mit der sich der Vermieter<br />

von der Pflicht zur<br />

Aufschlüsselung der Betriebskosten<br />

befreien wollte,<br />

alsunwirksamein.<br />

D.A.S. Rechtsschutz<br />

derERGO<br />

Telefon 02361 9909266<br />

<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

Haupttätigkeitsschwerpunkt:<br />

Familienrecht<br />

WeitereTätigkeitsgebiete:<br />

Sozialrecht, Betreuungsrecht,<br />

Verkehrsrecht, Arbeitsrecht<br />

49<br />

KREIS<br />

Stichtag 1. Juni 2018<br />

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Tel.: 02361 93848-0<br />

Fax: 02361 93848-600<br />

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unsere Leistungen<br />

Steuererklärungen<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Lohnbuchhaltung<br />

Steuererklärungen:Verlängerung der<br />

Abgabefrist greift erst im kommenden Jahr<br />

STEUERN. Steuerzahler in<br />

Nordrhein-Westfalen sollten<br />

sich den 1. Juni 2018 im Kalender<br />

dick ankreuzen. Denn<br />

bis zu diesem Datum müssen<br />

dieSteuererklärungen fürdas<br />

Jahr 2017 beim Finanzamt<br />

eingehen. Darauf weist der<br />

Bund der Steuerzahler<br />

(BdSt) NRW hin. Der eigentliche<br />

Stichtag verschiebt<br />

sich, weil der 31. Mai in diesemJahrein<br />

Feiertagist.<br />

Zwar hat der Gesetzgeber<br />

die Abgabefristen mit dem<br />

Steuermodernisierungsgesetz<br />

um zwei Monate verlängert,<br />

die Regelung gilt aber noch<br />

nicht für die Steuererklärung<br />

2017! Erst für die Steuerer-<br />

klärung 2018, die im Jahr<br />

2019 abgegeben wird, gibt es<br />

zwei Monate länger Zeit, so<br />

ein aktuelles Verwaltungsschreiben<br />

des Bundesfinanzministeriums<br />

vom 2.Januar<br />

2018.<br />

Mehr Zeit haben allerdings<br />

dieSteuerzahler in NRW, die<br />

ihre Steuererklärung elektronisch<br />

per ELSTER abgeben:<br />

In diesem Fall muss die Erklärung<br />

erst bis zum 31. Juli<br />

2018 beim Finanzamt eingehen.<br />

Wird die Steuererklärung<br />

mitUnterstützung eines<br />

Steuerberaters, Lohnsteuerhilfevereins<br />

oder Rechtsanwalts<br />

angefertigt, verlängert<br />

sich die Abgabefrist für die<br />

Einkommen-, Körperschaft-,<br />

Gewerbe-und Umsatzsteuererklärungauf<br />

den31. Dezember<br />

2018.<br />

Ganz entspannt können<br />

diejenigensein, dienicht verpflichtet<br />

sind, eine Einkommensteuererklärung<br />

abzugeben.<br />

Angestellte Singles ohne<br />

weitere Einkünfte oder Paare<br />

mit der Steuerklasse 4/4<br />

müssen meistens keine Steuererklärung<br />

machen, können<br />

das jedoch freiwillig tun. Dazu<br />

rät der BdSt NRW, wenn<br />

mit einer Steuererstattung zu<br />

rechnen ist. Für die freiwillige<br />

Steuererklärung haben<br />

Steuerzahler bis zu vier Jahre<br />

Zeit.<br />

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GROCHOLSKI<br />

René Grocholski<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Familienrecht<br />

Fachanwalt für Sozialrecht<br />

Marc Romeike<br />

angestellter Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />

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45772 Marl<br />

Telefon 02365 /924 98-0<br />

Schwerpunkte:<br />

Arbeitsrecht<br />

Medizinrecht<br />

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