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Seite 07 | Samstag, 13. Januar 2018Nummer 2RE7<br />
SONDERSEITE KREIS<br />
<strong>Kurier</strong> zum Sonntag<br />
Recht &Steuern<br />
KREIS<br />
Vermieter muss haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen aufschlüsseln<br />
Mietrecht:Aktuelles Urteil des LandgerichtsBerlin<br />
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RATGEBER. Mieterkönnen<br />
haushaltsnahe Dienstleistungen,<br />
wiezum Beispiel dieTätigkeit<br />
eines Hausmeisters,<br />
von der Steuer absetzen. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass<br />
der Vermieter in der Betriebskostenabrechnung<br />
die<br />
steuerlich absetzbaren Arbeitskosten<br />
separat ausweist.<br />
Dies entschied laut D.A.S.<br />
Rechtsschutz Leistungs-<br />
GmbH (D.A.S. Leistungsservice)das<br />
Landgericht Berlin.<br />
Hintergrund: Wer für sogenannte<br />
haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen bezahlt,<br />
kann dieangefallenenKosten<br />
bis zubestimmten Grenzen<br />
in seinerSteuererklärunggeltend<br />
machen. Haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen sind grundsätzlich<br />
Arbeiten, die auch<br />
ein Laie rund umHaus oder<br />
Wohnung erbringen könnte,<br />
die aber ein Dienstleister erledigt.<br />
Beispiele sind die Reinigung<br />
des Treppenhauses,<br />
der Winterdienst auf Privatgrund,<br />
die Tätigkeit eines<br />
Hausmeisters, die Gartenpflege<br />
oder das Ablesen von<br />
Zählern. Viele Vermieter geben<br />
diese regelmäßigen Arbeiten<br />
in Auftrag. Die entsprechenden<br />
Kosten geben<br />
sie imRahmen der Betriebskostenumlage<br />
an ihre Mieter<br />
weiter. Als haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen können<br />
Mieter diese Beträge von der<br />
Steuer absetzen. Der Haken:<br />
Absetzbarsindnur diereinen<br />
Arbeitskosten. Das Finanzamt<br />
verlangt eine Rechnung<br />
mit genauer Aufschlüsselung,<br />
welche Kosten für Lohn und<br />
welche für Material angefallensind.<br />
Der Fall: Ein Mieter lebte<br />
in einer Wohnung in Berlin<br />
und hatte sich vertraglich<br />
verpflichtet, auf die Betriebskosten<br />
monatliche Voraus-<br />
DasLandgerichtBerlinhat entschieden: EinMieterhat Anspruchauf eine Aufschlüsselung derihm berechneten Kosten für<br />
haushaltsnahe Dienstleistungen.<br />
—FOTO:ERGOGROUP<br />
zahlungen zu leisten. Der<br />
Vermieter sollte jährlich abrechnen.<br />
DerMietvertrag besagte<br />
auch, dass der Vermieter<br />
nicht verpflichtet sei, für<br />
den Mieter eine Bescheinigung<br />
über haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen auszustellen.<br />
Der Mieter klagte nun<br />
darauf,dassder Vermietereine<br />
solche Bescheinigung erteilen<br />
müsse –oder zumindest<br />
inder Betriebskostenabrechnung<br />
bestimmte Positionen<br />
nach einzelnen Leistungen<br />
und Beträgen aufzuschlüsseln<br />
habe.<br />
Das Urteil: Das Landgericht<br />
Berlin gab dem Mieter<br />
Recht. Der Mieter habe Anspruch<br />
auf eine Aufschlüsselung<br />
der ihm berechneten<br />
Kosten für haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen. Der Vermieter<br />
müsse ihm zwar keine<br />
gesonderte Bescheinigung<br />
für das Finanzamt ausstellen<br />
oder ihn steuerlich beraten,<br />
welche Kosten er absetzen<br />
könne. Zumindest müsse<br />
aber aus der Betriebskostenabrechnung<br />
hervorgehen,<br />
welche Kosten bei den Positionen<br />
für Arbeit und welche<br />
für Material angefallen seien.<br />
Es sei eine Nebenpflicht des<br />
Vermieters aus dem Mietvertrag,<br />
dem Mieter die Inanspruchnahme<br />
dieses Steuervorteils<br />
zu ermöglichen. Dies<br />
dürfe den Mieter nichts kosten.<br />
Auch müsse sich der<br />
Mieter nicht darauf verweisen<br />
lassen, dass erimBüro<br />
des Vermieters Einblick in<br />
die Belege nehmen und so<br />
die erforderlichen Informationen<br />
gewinnen könne. Das<br />
Gericht stufte die Vertragsklausel,<br />
mit der sich der Vermieter<br />
von der Pflicht zur<br />
Aufschlüsselung der Betriebskosten<br />
befreien wollte,<br />
alsunwirksamein.<br />
D.A.S. Rechtsschutz<br />
derERGO<br />
Telefon 02361 9909266<br />
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Haupttätigkeitsschwerpunkt:<br />
Familienrecht<br />
WeitereTätigkeitsgebiete:<br />
Sozialrecht, Betreuungsrecht,<br />
Verkehrsrecht, Arbeitsrecht<br />
49<br />
KREIS<br />
Stichtag 1. Juni 2018<br />
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unsere Leistungen<br />
Steuererklärungen<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Lohnbuchhaltung<br />
Steuererklärungen:Verlängerung der<br />
Abgabefrist greift erst im kommenden Jahr<br />
STEUERN. Steuerzahler in<br />
Nordrhein-Westfalen sollten<br />
sich den 1. Juni 2018 im Kalender<br />
dick ankreuzen. Denn<br />
bis zu diesem Datum müssen<br />
dieSteuererklärungen fürdas<br />
Jahr 2017 beim Finanzamt<br />
eingehen. Darauf weist der<br />
Bund der Steuerzahler<br />
(BdSt) NRW hin. Der eigentliche<br />
Stichtag verschiebt<br />
sich, weil der 31. Mai in diesemJahrein<br />
Feiertagist.<br />
Zwar hat der Gesetzgeber<br />
die Abgabefristen mit dem<br />
Steuermodernisierungsgesetz<br />
um zwei Monate verlängert,<br />
die Regelung gilt aber noch<br />
nicht für die Steuererklärung<br />
2017! Erst für die Steuerer-<br />
klärung 2018, die im Jahr<br />
2019 abgegeben wird, gibt es<br />
zwei Monate länger Zeit, so<br />
ein aktuelles Verwaltungsschreiben<br />
des Bundesfinanzministeriums<br />
vom 2.Januar<br />
2018.<br />
Mehr Zeit haben allerdings<br />
dieSteuerzahler in NRW, die<br />
ihre Steuererklärung elektronisch<br />
per ELSTER abgeben:<br />
In diesem Fall muss die Erklärung<br />
erst bis zum 31. Juli<br />
2018 beim Finanzamt eingehen.<br />
Wird die Steuererklärung<br />
mitUnterstützung eines<br />
Steuerberaters, Lohnsteuerhilfevereins<br />
oder Rechtsanwalts<br />
angefertigt, verlängert<br />
sich die Abgabefrist für die<br />
Einkommen-, Körperschaft-,<br />
Gewerbe-und Umsatzsteuererklärungauf<br />
den31. Dezember<br />
2018.<br />
Ganz entspannt können<br />
diejenigensein, dienicht verpflichtet<br />
sind, eine Einkommensteuererklärung<br />
abzugeben.<br />
Angestellte Singles ohne<br />
weitere Einkünfte oder Paare<br />
mit der Steuerklasse 4/4<br />
müssen meistens keine Steuererklärung<br />
machen, können<br />
das jedoch freiwillig tun. Dazu<br />
rät der BdSt NRW, wenn<br />
mit einer Steuererstattung zu<br />
rechnen ist. Für die freiwillige<br />
Steuererklärung haben<br />
Steuerzahler bis zu vier Jahre<br />
Zeit.<br />
§ANWALTSKANZLEI<br />
GROCHOLSKI<br />
René Grocholski<br />
Rechtsanwalt<br />
Fachanwalt für Familienrecht<br />
Fachanwalt für Sozialrecht<br />
Marc Romeike<br />
angestellter Rechtsanwalt<br />
Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />
Victoriastraße 61a<br />
45772 Marl<br />
Telefon 02365 /924 98-0<br />
Schwerpunkte:<br />
Arbeitsrecht<br />
Medizinrecht<br />
Strafrecht<br />
Versicherungsrecht<br />
Vertragsrecht<br />
Verwaltungsrecht<br />
www.kanzlei-grocholski.de