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Sport 2000 - Winter 2018/2019

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dieses Bergrückens der Monte Testo<br />

liegend. Zuletzt der eigentliche Pasubio,<br />

mit der Cima Palom, von der sich<br />

verschiedene Grate abzweigen, darunter<br />

derjenige der zum Corne di Pasubio<br />

(nordöstlich) führt, und der dabei die<br />

italienische und österreichische Platte<br />

berührt, sowie der Lora-Sogi Grat, der<br />

sich westlich in Richtung zum Abbruch<br />

des Vallarsatals hinzieht. Gianluigi Fait<br />

- "non solo armi - Pasubio 1915-1918"<br />

(Deutsch / Italienisch)<br />

Die Strada delle Gallerie<br />

Nachdem die Österreicher den Monte<br />

Maio im Nordosten eingenommen hatten,<br />

lag der wichtigste Versorgungsweg auf<br />

den Pasubio unter direktem Feuer der<br />

Kaiserjäger. Um Alpini, Bersaglieri, Arditi,<br />

Infanterie und Nachschub, geschützt<br />

vor der gegnerischen Artillerie, in die<br />

vordersten Linien bringen zu können, begann<br />

man mit dem Bau eines neuen Versorgungsweges.<br />

Von März bis Dezember<br />

1917 sprengten 700 italienische Pioniere<br />

die sogenannte Strada delle Gallerie aus<br />

dem blanken Fels des Pasubiomassivs.<br />

Bei gleichbleibender Steigung zwischen<br />

12 bis 22%, führt der Weg durch 52 in den<br />

Berg gebohrte und elektrifizierte (!) Tunnels<br />

von der Bocchetta Campiglia in eine<br />

Höhe von 1.928 m zur Porte del Pasubio.<br />

Während der längste Tunnel ganze 378 m<br />

misst, führt Tunnel Nummer 20 spiralförmig<br />

mehrere Etagen in einem Felsenturm<br />

hinauf. Wer den Monte Pasubio über die<br />

Strada delle Gallerie besteigen möchte,<br />

sollte keinesfalls seine Taschenlampe<br />

vergessen.<br />

Das Ende<br />

Die Arbeiten am Ellison-Minenstollen<br />

zogen sich bis in das Jahr 1918 hinein. In<br />

den frühen Morgenstunden des 13. März<br />

1918 wurde die gewaltigste Minensprengung<br />

des 1. Weltkrieges gezündet. Die<br />

Explosion von 50.000 Kg Sprengstoff war<br />

so gewaltig, das selbst aus kilometerweit<br />

entlegenen Stolleneingängen noch die<br />

Stichflammen der Sprenggase aus dem<br />

Berg fuhren! Seltene Fotodokumente von<br />

der österreichischen Seite aus belegen<br />

dies eindrucksvoll. Mit gewaltigem Donner<br />

stürzte die Spitze der italienischen<br />

Platte ein und begrub die Besatzung von<br />

etwa 800 Mann unter Tonnen von Fels.<br />

Dort liegen sie noch heute.<br />

Die Stollen<br />

Im Berginneren verhalten sich die Dolomite<br />

als standfest, Ulmen und Firste<br />

von Stollen halten ohne Sicherungsmaßnahmen<br />

und Stützmittel – auch nach<br />

mehr als neun Jahrzehnten. Infolge der<br />

Kluftsysteme mit hohem Durchtrennungsgrad<br />

sind die Gesteine wasserdurchlässig,<br />

somit in jenen Bereichen<br />

trocken, wo Minierarbeiten erfolgten. Der<br />

Pasubiokopf war in italienischer Hand,<br />

der Eselsrücken lag als Niemandsland<br />

www.alpin-aktuell.com 31

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