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DIE ABRAFAXE IN SACHSEN<br />
DIE<br />
ERBEN DES<br />
VERBORGENEN<br />
SCHATZES
DIE ABRAFAXE gehören ohne jeden Zweifel zu den größten Abenteurern der<br />
Welt. Zu allen Zeiten und an vielen Orten auf der ganzen Welt waren sie immer wieder dabei,<br />
wenn Geschichte geschrieben wurde. Sie zeigten dem Kaiser Barbarossa e<strong>in</strong>en Ausweg, als<br />
er e<strong>in</strong>e Schlacht gegen die oberitalienischen Städte verloren hatte. Im alten Ägypten halfen<br />
sie Nofretete im Kampf gegen die Amunpriester. Den Bau der Akropolis im antiken Athen<br />
sahen sie mit eigenen Augen. <strong>Die</strong> <strong>Abrafaxe</strong> segelten<br />
mit Francis Drake an amerikanischen Küsten<br />
und mit Matthew Fl<strong>in</strong>ders um Australien. Im<br />
mittelalterlichen Wittenberg standen sie Mart<strong>in</strong><br />
Luther zur Seite und reisten beim Großen Rennen<br />
e<strong>in</strong>mal um die ganze Welt. Sie suchten den<br />
mystischen Kristallschädel und fanden legendäre<br />
Goldschätze.<br />
ABRAX und das Wort ABENTEURER haben<br />
nicht zufällig zwei geme<strong>in</strong>same Anfangsbuchstaben.<br />
Abrax ist neugierig, wagemutig und gewandt.<br />
Er kann klettern, reiten und fechten. Angst<br />
hat er vor nichts und niemandem.<br />
BRABAX kennt sich <strong>in</strong> der<br />
Mathematik genauso gut aus wie <strong>in</strong> den<br />
WISSENSCHAFTEN und der Philosophie und<br />
hat schon mit den größten Gelehrten der Welt<br />
disputiert. Berühmte Denker wie Sokrates,<br />
Albertus Magnus oder Leibniz er<strong>in</strong>nern sich<br />
gern an Gespräche mit ihm zurück. Manche<br />
nennen ihn e<strong>in</strong> Genie. Wir nennen ihn Brabax.<br />
CALIFAX ' ROSMARIN EXTRAKT ist<br />
legendär. Se<strong>in</strong>e Suppen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach nur köstlich.<br />
Aber Califax ist nicht nur e<strong>in</strong> begnadeter Koch<br />
und e<strong>in</strong> kundiger Heiler. Er ist e<strong>in</strong> guter Freund.<br />
Und wenn es mal e<strong>in</strong>en Streit unter den <strong>Abrafaxe</strong>n<br />
gibt, wird Califax ihn ganz sicher schlichten.<br />
<strong>Die</strong>ses Heft kann<br />
kostenlos hier bestellt werden:<br />
so-geht-saechsisch.de/abrafaxe<br />
MOSAIK – <strong>Die</strong> unglaubliche Reise der <strong>Abrafaxe</strong> wird von der Stiftung Lesen empfohlen.<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER Freistaat <strong>Sachsen</strong>, Archivstr. 1, 01097 Dresden VERLAG MOSAIK Ste<strong>in</strong>chen für Ste<strong>in</strong>chen Verlag + PROCOM Werbeagentur GmbH, L<strong>in</strong>denallee 5,<br />
14050 Berl<strong>in</strong>-Westend, EMAIL mosaik@abrafaxe.de; GESCHÄFTSFÜHRER Anne Hauser-Thiele, Klaus D. Schleiter; AUTOR/SZENARIUM Jens U. Schubert;<br />
ZEICHNUNGEN UND FARBGESTALTUNG Jens Fischer, Hai Hoang Luu; LAYOUT Anna-Maria Ste<strong>in</strong>hardt; REDAKTION Maren Ahrens, Robert Löffler;<br />
DRUCK Humburg-Media-Group, Bremen; MOSAIK® ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>getragene Marke. Alle Abbildungen mit den <strong>Abrafaxe</strong>n s<strong>in</strong>d geschützt und dürfen ohne schriftliche<br />
Genehmigung durch den Verlag nicht benutzt werden, auch nicht für private Zwecke.<br />
<strong>Die</strong>se Drucksache wird mitf<strong>in</strong>anziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.<br />
abrafaxe.com
Es geschah dies im Jahr 1705, als die <strong>Abrafaxe</strong> durch <strong>Sachsen</strong> reisten und <strong>in</strong> Dresden e<strong>in</strong>e überaus <strong>in</strong>teressante<br />
Bekanntschaft gemacht hatten. In Dresden nämlich herrschte damals August der Starke, Kurfürst von<br />
<strong>Sachsen</strong> und seit Kurzem auch König von Polen. Aber nicht dem Kurfürsten und auch nicht se<strong>in</strong>em Schloss<br />
soll unser Interesse gehören, sondern dem seltsamen qualmenden Gebäude im Vordergrund des Bildes.<br />
Ich habe selten e<strong>in</strong>e so<br />
gut polierte Bratpfanne<br />
gesehen, Herr von<br />
Tschirnhaus.<br />
Du sollst mich doch Ehrenfried<br />
nennen, Califax! Und das ist<br />
auch ke<strong>in</strong>e Bratpfanne.<br />
Aha. Das erklärt auch,<br />
warum sie auf diesem<br />
komischen Gestell<br />
angebracht ist.<br />
Als Rasierspiegel hat das<br />
D<strong>in</strong>g auch nicht den rechten<br />
Taug. Nicht, dass ich mich<br />
rasieren müsste …<br />
Es ist e<strong>in</strong> Hohlspiegel,<br />
nicht wahr? Er sammelt<br />
das e<strong>in</strong>fallende Licht …<br />
Gut erkannt, Brabax.<br />
Wenn er das Licht der<br />
Mittagssonne e<strong>in</strong>fängt,<br />
erzeugt er im Brennpunkt<br />
e<strong>in</strong>e beträchtliche Hitze.<br />
3
Und wie warm wird<br />
es genau?<br />
Ich wette diese Silbermünze,<br />
dass dich die erreichbare Hitze<br />
überraschen wird!<br />
Darf ich euch bitten,<br />
den Spiegel zur Sonne<br />
zu drehen?<br />
Klar doch!<br />
Gut so, und nun tretet<br />
h<strong>in</strong>ter die Apparatur. Zur<br />
Sicherheit.<br />
Ich lege die Münze auf<br />
diesen Ste<strong>in</strong> … Brabax, du<br />
gehst bitte zu de<strong>in</strong>en<br />
Freunden!<br />
Und nun gebt acht!<br />
4
Das Silber ist<br />
geschmolzen.<br />
Erstaunlich!<br />
Dann habe ich me<strong>in</strong>e<br />
Wette wohl gewonnen.<br />
Schade um die<br />
Silbermünze!<br />
Nun ja, me<strong>in</strong>e Forschungen s<strong>in</strong>d<br />
teuer. Da fällt e<strong>in</strong>e Silbermünze<br />
kaum <strong>in</strong>s Gewicht.<br />
Könnte man solche Brennspiegel<br />
nicht für gutes Geld verkaufen?<br />
Habe ich probiert. Doch<br />
Geld habe ich ke<strong>in</strong>es<br />
verdient.<br />
Aber ich habe e<strong>in</strong>en Plan!<br />
<strong>Die</strong> Fürsten Europas geben<br />
Unsummen für Porzellan aus …<br />
Ja, es ist teuer, weil<br />
niemand <strong>in</strong> Europa weiß,<br />
wie man es herstellt.<br />
Richtig, das Geheimnis<br />
kennt man nur <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und Japan.<br />
Aber ich forsche schon lange an der<br />
rechten Formel für echtes Porzellan.<br />
Gel<strong>in</strong>gt es, werde ich reich.<br />
Wenn du Gold machen<br />
würdest, wärest du noch<br />
schneller reich, Ehrenfried.<br />
Der Kurfürst hat e<strong>in</strong>en Alchemisten<br />
<strong>in</strong> der Albrechtsburg zu Meißen, der<br />
genau das versucht.<br />
Wirklich?<br />
Ich reise morgen nach<br />
Meißen, wenn ihr wollt,<br />
kommt mit!<br />
5
<strong>Die</strong> <strong>Abrafaxe</strong> folgten der E<strong>in</strong>ladung von Ehrenfried Walther von Tschirnhaus nach Meißen. <strong>Die</strong> Albrechtsburg am Ufer<br />
der Elbe war nicht als Festung gebaut worden. Sie gilt heute als erstes Schloss <strong>in</strong> Europa. Hier wollten die Brüder<br />
Ernst und Albrecht, die e<strong>in</strong>st <strong>Sachsen</strong> geme<strong>in</strong>sam regierten, wohnen und Hof halten. Dazu war es dann aber nie<br />
gekommen und die Albrechtsburg stand die meiste Zeit leer. Doch seit e<strong>in</strong>iger Zeit hatte sie e<strong>in</strong>e neue Bestimmung …<br />
Und hier wird wirklich<br />
Gold gemacht? Wie soll<br />
das funktionieren?<br />
Böttger sucht<br />
nach dem Ste<strong>in</strong><br />
der Weisen …<br />
… mit ihm kann man<br />
angeblich alle Stoffe <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander<br />
umwandeln.<br />
Und dieser Böttger<br />
ist der Alchemist,<br />
von dem gestern<br />
die Rede war?<br />
… aber der Kurfürst setzt<br />
große Hoffnungen auf ihn.<br />
Und glaubst du denn<br />
an das Goldmachen,<br />
Ehrenfried?<br />
So ist es. E<strong>in</strong> junger Mann aus<br />
Berl<strong>in</strong> mit hehren Ambitionen<br />
und wenig Ahnung …<br />
6
<strong>Die</strong> Natur hat viele Geheimnisse,<br />
die noch nicht entdeckt s<strong>in</strong>d.<br />
Wer also kann das wissen?<br />
Allerd<strong>in</strong>gs denke ich, dass es<br />
erfolgversprechendere Forschungen<br />
als die Goldmacherei gibt.<br />
Das denke<br />
ich auch.<br />
Ist das heiß hier!<br />
Und der Qualm … ich<br />
bekomme kaum Luft!<br />
Ha, diesmal ist es mir<br />
gelungen, ich b<strong>in</strong> ganz<br />
sicher!<br />
Es würde überzeugender kl<strong>in</strong>gen,<br />
wenn er das nicht auch schon<br />
bei den 700 Versuchen zuvor<br />
gesagt hätte.<br />
7
Ihr kommt im rechten Augenblick,<br />
Tschirnhaus! <strong>Die</strong>smal habe ich den<br />
Ste<strong>in</strong> der Weisen gefunden …<br />
… und Ihr werdet me<strong>in</strong>en Triumph<br />
mit ansehen – ha! Ich wünschte,<br />
der Kurfürst wäre hier.<br />
Bee<strong>in</strong>druckend. In gewisser<br />
Weise … Das ist also der<br />
Ste<strong>in</strong> der Weisen?<br />
Machst du dich<br />
lustig über mich,<br />
Bursche?!<br />
Das ist natürlich NICHT der<br />
Ste<strong>in</strong> der Weisen, sondern e<strong>in</strong><br />
weiterer bedauerlicher<br />
Fehlschlag!<br />
E<strong>in</strong><br />
Fehlschlag?!<br />
Der Kurfürst …<br />
das passt jetzt aber<br />
ganz schlecht.<br />
Euer Durchlaucht, wenn ich<br />
e<strong>in</strong>en Vorschlag machen<br />
dürfte …<br />
8
Tschirnhaus … Was hat<br />
Er vorzuschlagen?<br />
Nun. In Anbetracht der<br />
ger<strong>in</strong>gen Fortschritte bei<br />
der Goldmacherei …<br />
… bitte ich <strong>in</strong> Erwägung zu<br />
ziehen, ob wir unsere Kräfte<br />
nicht e<strong>in</strong>er vielversprechenderen<br />
Forschung widmen sollten.<br />
<strong>Die</strong> da wäre?<br />
<strong>Die</strong> Herstellung<br />
von Porzellan.<br />
Ha – Porzellan! Hat<br />
Er das Geheimnis etwa<br />
gelüftet, Tschirnhaus?<br />
Noch nicht, Durchlaucht.<br />
Aber wir s<strong>in</strong>d auf dem<br />
besten Weg.<br />
Das stimmt. Wir waren gestern<br />
<strong>in</strong> der Neu-Ostrauer Glasfabrik. Das rote<br />
Tschirnhausglas sche<strong>in</strong>t mir e<strong>in</strong> Schritt <strong>in</strong><br />
die richtige Richtung zu se<strong>in</strong>.<br />
Wer ist das und warum<br />
spricht er mich an?<br />
Das ist Brabax. Etwas<br />
vorlaut vielleicht, aber e<strong>in</strong><br />
überaus kluger Kopf.<br />
9
Porzellan. Nun ja. Warum<br />
nicht auch Porzellan.<br />
Dann befehle ich Ihm, Porzellan zu<br />
machen, Tschirnhaus. Und Böttger<br />
soll Gold herstellen.<br />
Ich kann auch Porzellan<br />
machen. Wenn das<br />
gewünscht ist.<br />
Es wäre mir lieber, wenn<br />
Er endlich Gold vorweisen<br />
könnte. Und nicht nur<br />
Fehlschläge!<br />
<strong>Die</strong> Schuld daran<br />
liegt nicht bei mir,<br />
sondern …<br />
… sondern bei dem da! Taucht hier auf,<br />
macht alles madig und stiehlt me<strong>in</strong>e Ideen.<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich ist er e<strong>in</strong> Spion!<br />
Was?!<br />
E<strong>in</strong> Spion? Wachen, nehmt ihn fest,<br />
und se<strong>in</strong>e Kumpane gleich mit! Br<strong>in</strong>gt<br />
sie auf die Festung Königste<strong>in</strong>!<br />
Was ist das?!<br />
E<strong>in</strong> Kugelblitz? Wo kommt<br />
der denn her … Egal, vielleicht<br />
lenkt er die anderen ab!<br />
10
Interessant …<br />
Weiche, Satan!<br />
Na los: Wer nicht <strong>in</strong> den<br />
Kerker will, kommt mit!<br />
He, F<strong>in</strong>ger weg!<br />
11
Kommst du von e<strong>in</strong>em<br />
anderen Planeten?<br />
Das ist e<strong>in</strong>e Frage des Bezugssystems,<br />
oder? Von welchem Planeten<br />
kommt ihr denn?<br />
Von der Erde<br />
natürlich!<br />
Wirklich! An der<br />
Nasenspitze sieht man<br />
euch das aber nicht<br />
gerade an …<br />
Was soll das<br />
denn heißen?<br />
Das bedeutet erfreulicherweise,<br />
dass die RZK-Navigation<br />
funktioniert. Und RZK<br />
bedeutet …<br />
Raum-Zeit-Kont<strong>in</strong>uum.<br />
Hm … In welchem Jahr<br />
seid ihr zugestiegen?<br />
1705. Moment<br />
mal – ist das<br />
hier etwa …<br />
E<strong>in</strong>e Zeitmasch<strong>in</strong>e,<br />
genau.<br />
Dann kommst du<br />
also aus der<br />
Zukunft?!<br />
Abgefahren! Und<br />
woh<strong>in</strong> geht die<br />
Reise jetzt?<br />
Von 1705 aus<br />
betrachtet: Ja!<br />
12
E<strong>in</strong>e sehr gute Frage! Da hier jemand<br />
auf den Knopf gedrückt hat, bevor ich<br />
die Temporalkondensatoren<br />
rekalibrieren konnte …<br />
… weiß ich es<br />
e<strong>in</strong>fach nicht.<br />
Woher hast du dieses<br />
D<strong>in</strong>g eigentlich?<br />
Was heißt woher?<br />
Ich habe es selbst<br />
gebaut …<br />
Bist du Ingenieur<strong>in</strong>?<br />
Das bedeutet, die<br />
Temporalkondensatoren<br />
haben sich entladen …<br />
Das ist nicht gut!<br />
Festhalten!<br />
Ich b<strong>in</strong> Kat, Student<strong>in</strong><br />
der Physik an der TU<br />
Dresden. Und wer<br />
seid ihr?<br />
Wir s<strong>in</strong>d die <strong>Abrafaxe</strong> …<br />
Aber was bedeutet dieses<br />
rote Bl<strong>in</strong>klicht auf dem<br />
Bildschirm?<br />
13
An e<strong>in</strong>em Novemberabend des Jahres 1902 im sächsischen Schwarzenberg: Karl Louis Krauß saß<br />
zu später Stunde noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Werkstatt se<strong>in</strong>er Fabrik und tüftelte an se<strong>in</strong>er neuesten Erf<strong>in</strong>dung.<br />
Oh, danke, M<strong>in</strong>na – ich habe wohl<br />
wieder das Abendbrot verpasst?<br />
Ja, me<strong>in</strong> Lieber. Aber das b<strong>in</strong> ich ja<br />
gewohnt. Kommst du voran?<br />
Tja, ich weiß nicht recht … Der Antrieb macht<br />
mir e<strong>in</strong> Problem … Elektromotor oder Dampfmasch<strong>in</strong>e,<br />
das ist hier die Frage …<br />
E<strong>in</strong>e Dampfmasch<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong> der Waschküche? Wer<br />
will das schon, Karl?<br />
Dann also e<strong>in</strong><br />
elektrischer Antrieb …<br />
Hm, Bohnensuppe!<br />
Aber wer hat schon e<strong>in</strong>en<br />
elektrischen Anschluss <strong>in</strong> der<br />
Waschküche? Schwierig!<br />
Was ist denn das?!<br />
Karl, sieh doch!<br />
14
Alles gut bei euch? Ist<br />
jemand verletzt?<br />
Alles gut! Ich b<strong>in</strong><br />
weich gelandet.<br />
Sehr witzig.<br />
Was hat dieser<br />
nächtliche Aufruhr<br />
zu bedeuten?<br />
Interessante<br />
Konstruktion!<br />
Entschuldigung<br />
– wir s<strong>in</strong>d gleich<br />
wieder weg …<br />
Wir müssen die Masch<strong>in</strong>e<br />
nur wieder aufrichten. Könnten<br />
Sie vielleicht mit anfassen?<br />
Sollen wir? Oder<br />
rufen wir besser die<br />
Gendarmerie?<br />
Gefährlich sehen die<br />
eigentlich nicht aus …<br />
Helfen wir ihnen!<br />
15
Verflixt … <strong>Die</strong> Masch<strong>in</strong>e muss exakt gerade<br />
stehen. Das von den Temporalkondensatoren erzeugte<br />
Feld hat nämlich e<strong>in</strong>en Gravitationsgradienten …<br />
Was immer das bedeutet<br />
… dieses Standbe<strong>in</strong> muss<br />
repariert werden.<br />
Gibt es hier <strong>in</strong> der Gegend<br />
jemanden, der sich mit so<br />
etwas auskennt?<br />
Me<strong>in</strong> Karl ist der<br />
beste Konstrukteur<br />
weit und breit!<br />
Soll ich das<br />
lieber machen?<br />
Lieber nicht. Ich<br />
brauche den Vierundzwanziger<br />
…<br />
Woh<strong>in</strong> jetzt<br />
damit?<br />
In die Werkstatt.<br />
Kommt!<br />
Hier riecht es aber gut<br />
nach Bohnensuppe …<br />
Du kannst gern<br />
e<strong>in</strong>e Schüssel<br />
davon haben.<br />
16
Ich werde das geradebiegen und <strong>in</strong>nen<br />
mit e<strong>in</strong>em Stahlprofil verstärken. Sonst<br />
bricht das Be<strong>in</strong> beim nächsten<br />
Mal ganz ab.<br />
Gut. Das zusätzliche<br />
Gewicht muss ich <strong>in</strong><br />
die Berechnungen<br />
mite<strong>in</strong>beziehen …<br />
<strong>Die</strong>se Zeichnungen hier sehen<br />
<strong>in</strong>teressant aus … aber was<br />
stellen sie dar?<br />
Nun, das hier soll e<strong>in</strong>e Waschmasch<strong>in</strong>e<br />
werden. Ziel all me<strong>in</strong>er Arbeiten ist es,<br />
den Frauen die schwere Hausarbeit<br />
zu erleichtern.<br />
Den meisten<br />
wäre wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
schon geholfen …<br />
… wenn die Männer<br />
dabei e<strong>in</strong>fach mal<br />
mitmachen würden.<br />
Wie jetzt … bei der<br />
Hausarbeit? Was für<br />
e<strong>in</strong>e seltsame Idee!<br />
So seltsam f<strong>in</strong>de ich diese<br />
Idee eigentlich nicht, Karl.<br />
Möchte jemand von<br />
dieser köstlichen Suppe<br />
kosten?<br />
17
<strong>Die</strong> Suppe ist prima!<br />
Schmeckt wie bei<br />
me<strong>in</strong>em Vater.<br />
De<strong>in</strong> Vater kann<br />
kochen?! Wo kommst du<br />
denn her – vom Mond?<br />
Ne<strong>in</strong>, aus<br />
Dresden.<br />
So, jetzt muss<br />
ich nur noch …<br />
Ui!<br />
Was ist denn,<br />
Karl?<br />
<strong>Die</strong> Bohnen, du verstehst?<br />
B<strong>in</strong> gleich wieder da!<br />
Sieht gut aus. Jetzt fehlen nur noch<br />
die Bohrungen für die Nieten. E<strong>in</strong>e<br />
elektrische Bohrmasch<strong>in</strong>e gibt<br />
es hier natürlich nicht.<br />
Natürlich gibt<br />
es die.<br />
Krass, jetzt b<strong>in</strong> ich<br />
aber überrascht.<br />
Me<strong>in</strong> Karl hat immer die<br />
allerneuesten Werkzeuge.<br />
Kannst du damit<br />
umgehen?<br />
Können Fische<br />
schwimmen?<br />
18
Wenig später …<br />
So, dann wollen wir mal wie…<br />
He, was soll das werden?!<br />
Bevor du da Nieten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>drischst,<br />
müssen zuerst Löcher … nanu, da<br />
s<strong>in</strong>d ja schon welche dr<strong>in</strong>!<br />
Das Mädchen ist<br />
recht geschickt mit<br />
der Bohrmasch<strong>in</strong>e.<br />
In der Tat, das ist<br />
saubere Arbeit. Wer<br />
hat geholfen?<br />
Ich.<br />
Und wir hatten auch e<strong>in</strong>e<br />
Idee für den Antrieb<br />
der Waschmasch<strong>in</strong>e.<br />
Ach was!<br />
Eigentlich ist<br />
es M<strong>in</strong>nas Idee.<br />
Das stimmt.<br />
19
De<strong>in</strong> Antrieb ist zu<br />
kompliziert …<br />
… e<strong>in</strong>e Handkurbel tut es auch:<br />
E<strong>in</strong>fach und praktisch!<br />
Me<strong>in</strong>t ihr<br />
wirklich?<br />
Nun, ich denke darüber nach …<br />
Aber vorher müssen wir diese<br />
Reparatur zu Ende br<strong>in</strong>gen.<br />
Wenig später …<br />
So! Das müsste<br />
wieder halten …<br />
Fantastisch!<br />
Vielen Dank!<br />
Was geht dir denn<br />
durch den Kopf, Karl?<br />
E<strong>in</strong>e Handkurbel …<br />
Warum eigentlich<br />
nicht?*<br />
Das muss ich gleich mal<br />
aufzeichnen … M<strong>in</strong>na,<br />
machst du mir bitte<br />
e<strong>in</strong>en Kaffee?<br />
So spät noch? Nun,<br />
wenn du das willst …<br />
Wenn ihr mitkommen wollt,<br />
dann steigt lieber e<strong>in</strong>!<br />
20<br />
* <strong>Die</strong> von Karl Louis Kraus (*1862 1927) entwickelte Dampfwaschmasch<strong>in</strong>e leitete e<strong>in</strong>e neue Form<br />
des Waschens e<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e Frau M<strong>in</strong>na unterstützte ihn tatkräftig bei se<strong>in</strong>er Arbeit.
Bereit zum Sprung<br />
<strong>in</strong>s 21. Jahrhundert?<br />
Bereit, wenn<br />
du es bist!<br />
Und ab die Post!<br />
Hm … das ist<br />
seltsam.<br />
Was denn?<br />
<strong>Die</strong> Anzeige ist auf<br />
diesem Datum stehen<br />
geblieben, wir kommen<br />
nicht vom Fleck.<br />
Dann wäre es wohl logisch,<br />
e<strong>in</strong>en Zwischenstopp<br />
e<strong>in</strong>zulegen und nachzusehen,<br />
was nicht<br />
stimmt.<br />
Also gut, Mr Spock.<br />
Das kl<strong>in</strong>gt nach<br />
e<strong>in</strong>em Plan.<br />
Festhalten,<br />
Leute!<br />
21
Dresden, August 1908 …<br />
Jetzt wollen wir doch<br />
mal sehen, ob das<br />
funktioniert …<br />
Ponk!<br />
Nanu, was war das?<br />
Egal, ich kümmere mich<br />
später darum!<br />
Hm. Das nenne ich mal e<strong>in</strong>e<br />
Enttäuschung.<br />
Hallo?<br />
Entschuldigung, darf ich<br />
mal Ihre Toilette benutzen?<br />
Was? Ach so, den Gang<br />
runter rechts …<br />
Ich frage jetzt mal nicht, wo<br />
ihr alle plötzlich herkommt …<br />
Habt ihr das gleiche Problem<br />
wie das Mädchen eben?<br />
Ne<strong>in</strong>, ne<strong>in</strong>, bei<br />
uns ist alles gut …<br />
Hm, hier riecht es<br />
aber herrlich nach frisch<br />
gebrühtem Kaffee!<br />
22
Du magst Kaffee?<br />
Leider kann ich dir<br />
nichts anbieten …<br />
Warum denn<br />
nicht?<br />
Das Löschpapier ist zu<br />
fest, der Kaffee läuft nicht<br />
h<strong>in</strong>durch …<br />
Also ich mach<br />
Kaffee lieber auf die<br />
türkische Art.<br />
E<strong>in</strong>fach den frisch<br />
gemahlenen Kaffee aus<br />
der Mühle holen …<br />
… und dann<br />
kochendes Wasser<br />
aufgießen.<br />
Tja, und ich mag ke<strong>in</strong>en<br />
Kaffeesatz zwischen den<br />
Zähnen.<br />
Tja. Dagegen kann man eben nichts<br />
machen. Das gehört nun mal zum<br />
Kaffeetr<strong>in</strong>ken dazu, oder?<br />
Oder nicht! Deshalb versuche ich ja<br />
den Kaffee zu filtern. Aber me<strong>in</strong><br />
Filter funktioniert nicht.<br />
Der Filter funktioniert<br />
nicht … Genau – das ist<br />
das Problem!<br />
23
Was ist denn<br />
los?<br />
Der Tiefpassfilter<br />
des Vorschw<strong>in</strong>gkreises<br />
funktioniert nicht!<br />
Ha, ich wusste es –<br />
der Elko ist geplatzt!<br />
Der was?<br />
Der Elektrolytkondensator,<br />
das ist e<strong>in</strong> elektronisches<br />
Bauteil.<br />
Verstehe. Kann<br />
ich irgendwie<br />
helfen?<br />
Hm, hol mir doch mal den grünen<br />
Kasten, der h<strong>in</strong>ter den Akkus steht!<br />
Aber pass auf, die Akkus<br />
stehen unter …<br />
Autsch!<br />
… Strom.<br />
24
Und du willst wirklich<br />
ke<strong>in</strong>en Kaffee?<br />
Danke, die<br />
Apfelsaftschorle<br />
ist prima!<br />
De<strong>in</strong> Kaffee ist gut, wenn<br />
bloß nicht die Krümel<br />
wären …<br />
Jetzt verstehe ich, mit<br />
dem Sieb wolltest du den<br />
Kaffeesatz zurückhalten.<br />
Genau …<br />
Dummerweise verstopft der<br />
Kaffee die Poren des<br />
Löschpapiers …<br />
… bis da alles<br />
durchläuft, ist es<br />
kalter Kaffee.<br />
Melitta! Wer s<strong>in</strong>d<br />
diese Leute und<br />
was machen sie <strong>in</strong><br />
me<strong>in</strong>em Haus?<br />
… aber die Löcher im Sieb<br />
waren zu groß, deshalb habe<br />
ich Löschpapier h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gelegt.<br />
25
Hugo, du bist schon<br />
zu Hause – wie schön!<br />
Setz dich, ich br<strong>in</strong>ge dir<br />
e<strong>in</strong>en Kaffee!<br />
Danke sehr …<br />
… aber das<br />
beantwortet me<strong>in</strong>e<br />
Frage nicht.<br />
Setz dich doch<br />
erstmal, ja?<br />
Aaaau!<br />
Was ist das?!<br />
… danke, dass du<br />
es gefunden hast,<br />
Hugo!<br />
Zu dumm, dass ich mir dabei<br />
lauter kle<strong>in</strong>e Löcher <strong>in</strong> die<br />
Hose piksen musste.<br />
Me<strong>in</strong> Nadelkissen!<br />
Ich habe es den ganzen<br />
Tag gesucht …<br />
„Lauter kle<strong>in</strong>e Löcher“ –<br />
das ist die Lösung!<br />
26
Ich ziehe mir e<strong>in</strong>e neue<br />
Hose an. Und danach will<br />
ich me<strong>in</strong>en Kaffee!<br />
Und den sollst du auch<br />
bekommen, Schatz …<br />
… und zwar ohne<br />
Krümel zwischen den<br />
Zähnen!<br />
Haltet das gut fest, ja?<br />
So ist es prima …<br />
Setzt bitte mal<br />
frisches Wasser<br />
auf!<br />
Reich mir doch …<br />
ah, gut – du<br />
denkst mit!<br />
Heißes Wasser<br />
gefällig?<br />
Gieß auf!<br />
27
Hm, wie das<br />
duftet!<br />
Probiere! Abrax, Califax –<br />
es geht los!<br />
Hmmm!<br />
Nanu, da ist ja gar<br />
ke<strong>in</strong> Kaffeesatz <strong>in</strong><br />
der Tasse!<br />
Es hat<br />
geklappt!<br />
Seht ihr, es hat …<br />
huch, wo s<strong>in</strong>d denn<br />
alle h<strong>in</strong>?<br />
Das ist ja e<strong>in</strong> … e<strong>in</strong><br />
Kaffeefilter! Und den hast<br />
du dir ausgedacht?<br />
Das ist großartig – diese<br />
Erf<strong>in</strong>dung wird die Welt<br />
verändern, Melitta*!<br />
28<br />
* Melitta Bentz (*1873 1950) erfand den bis heute gebräuchlichen E<strong>in</strong>weg-Kaffeefilter<br />
und gründete mit ihrem Mann im Jahr 1908 e<strong>in</strong>e Firma für deren Produktion.
Das war aber e<strong>in</strong><br />
überstürzter Aufbruch …<br />
Es g<strong>in</strong>g nicht<br />
anders.<br />
<strong>Die</strong> Akkumulatoren<br />
haben sich zu schnell<br />
entladen …<br />
… wir mussten<br />
schnellstmöglich<br />
zurück …<br />
Was würde denn<br />
passieren, wenn die<br />
Akkumulatoren während<br />
des Zeitsprungs leer<br />
werden?<br />
Gute Frage. Aber ich<br />
glaube, das wollen<br />
wir lieber nicht<br />
ausprobieren …<br />
Was passiert<br />
mit uns?<br />
Auweia …<br />
29
3. Oktober 2020 auf dem Gelände der TU Dresden …<br />
Was ist denn<br />
da los?<br />
Das kam aus Kats Labor.<br />
Ich würde zu gern wissen, was<br />
die da treibt …<br />
Punktlandung, würde<br />
ich mal sagen …<br />
Wo s<strong>in</strong>d wir<br />
hier?<br />
Zu Hause! Also … dort, wo<br />
ich zu Hause b<strong>in</strong>. Ich erzähle<br />
euch gleich e<strong>in</strong> wenig, wie<br />
es hier zugeht …<br />
Aber vorher muss ich die Daten<br />
unserer kle<strong>in</strong>en Reise auswerten.<br />
Ich b<strong>in</strong> exakt zwölf Sekunden unterwegs<br />
gewesen. Hm. Fühlte sich irgendwie länger an …<br />
30
Ist das<br />
schlimm?<br />
Ne<strong>in</strong>, das war e<strong>in</strong> Witz!<br />
<strong>Die</strong> Zeitmasch<strong>in</strong>e ist genau zwölf<br />
Sekunden nach ihrem Verschw<strong>in</strong>den<br />
wiederaufgetaucht …<br />
… im Bezugsystem der Zeitkapsel<br />
s<strong>in</strong>d aber e<strong>in</strong> paar Stunden vergangen.<br />
Zeit ist doch relativ, Dummchen!<br />
Äääh … klar!<br />
Der dient vermutlich zum Aufladen<br />
der Akkumulatoren. Dann werde<br />
ich mich mal nützlich machen!<br />
He, was macht<br />
ihr denn da?<br />
Ich mache mich<br />
nützlich! Seht doch –<br />
wie schön!<br />
31
Ihr könnt doch<br />
nicht …<br />
… die Akkus aufladen, ohne<br />
vorher den Temporal<strong>in</strong>dikator<br />
abzuschalten!<br />
Hm.<br />
Sie haben e<strong>in</strong>en Zeitsprung ohne<br />
Zeitmasch<strong>in</strong>e gemacht … Aber nach<br />
allem, was Brabax mir erzählt hat,<br />
wäre es nicht ihr erster.<br />
Wo … oder besser:<br />
Wann sie jetzt<br />
wohl s<strong>in</strong>d?<br />
32
Was ist das?<br />
Herr von Tschirnhaus …<br />
ich me<strong>in</strong>te: Ehrenfried!<br />
Ihr seid das?!<br />
Wir s<strong>in</strong>d<br />
wieder auf der<br />
Albrechtsburg!<br />
Wo s<strong>in</strong>d die Soldaten<br />
des Kurfürsten?!<br />
33
Was ist denn mit euch los?<br />
Das hier ist natürlich nicht<br />
die Albrechtsburg!<br />
Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Dresden, <strong>in</strong> den<br />
Kasematten der Jungfernbastei.<br />
Und wo wart ihr die letzten<br />
drei Jahre?<br />
Das zu erklären<br />
würde jetzt wohl zu<br />
weit führen …<br />
Aber mal e<strong>in</strong>e ganz andere<br />
Frage: Hast du <strong>in</strong>zwischen das<br />
Porzellan erfunden?<br />
Noch nicht, aber ich<br />
glaube, wir stehen<br />
kurz davor!<br />
Ah ja, das hast du damals<br />
auf der Albrechtsburg auch<br />
gedacht.<br />
Aber diesmal<br />
stimmt es!<br />
Der Böttger hat sich <strong>in</strong>zwischen<br />
als geschickter Alchemist erwiesen.<br />
Zusammen kommen wir dem<br />
Ziel immer näher!<br />
Wir wären längst weiter, wenn man<br />
ihn nicht für e<strong>in</strong> Jahr <strong>in</strong> die Festung<br />
Königste<strong>in</strong> gesperrt hätte.<br />
34
Ich habe schon vermutet,<br />
dass ihr auch dort gelandet<br />
seid. Seid ihr?<br />
Ne<strong>in</strong>,<br />
wir …<br />
Tschirnhaus,<br />
kommt schnell!<br />
Ich hole die Charge aus dem Ofen.<br />
<strong>Die</strong>smal ist es gelungen – ich<br />
kann es spüren!<br />
<strong>Die</strong> schon wieder?<br />
Sie werden wieder alles<br />
verderben!<br />
<strong>Die</strong> <strong>Abrafaxe</strong> werden nichts<br />
verderben, Böttger. Nun holt<br />
die Probe aus dem Ofen!<br />
Wie Ihr me<strong>in</strong>t,<br />
Tschirnhaus …<br />
35
Also dann …<br />
Jetzt b<strong>in</strong> ich aber<br />
auch gespannt!<br />
Euer Durchlaucht! Wir hatten<br />
Euch nicht erwartet …<br />
Tschirnhaus, wie sieht es aus?<br />
Kann Er mir endlich Porzellan<br />
vorweisen?<br />
36
Geht das nicht<br />
schneller?<br />
Nun <strong>in</strong>s kalte<br />
Wasser damit!<br />
Jetzt hat<br />
er es kaputtgemacht!<br />
Hätte die glühende Kanne<br />
nicht im kalten Wasser<br />
zerspr<strong>in</strong>gen müssen?<br />
Ja! <strong>Die</strong>sem Schelm muss schon<br />
vorher e<strong>in</strong>e Kanne gelungen se<strong>in</strong>, die<br />
am Grunde des Wasserfasses<br />
bereitlag …<br />
Seht nur, me<strong>in</strong>er Kunst<br />
ist es gelungen, das<br />
Porzellan zu erschaffen!<br />
Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Genie!<br />
Nun, es waren eher die langen und<br />
geduldigen Wiederholungen der Brände<br />
mit immer neuen Tonmischungen, die<br />
uns zum Erfolg geführt haben …<br />
… und die neuen Öfen, die uns<br />
geschickte sächsische Handwerker<br />
bauten und die heißer brennen als<br />
alles zuvor.<br />
37
Es ist Porzellan – Böttger,<br />
Tschirnhaus, ich b<strong>in</strong> höchst<br />
zufrieden!<br />
<strong>Die</strong>se Kanne ist der Beweis dafür, zu<br />
welchem Glanz ich <strong>Sachsen</strong> verhelfen konnte!<br />
<strong>Die</strong> Welt wird für immer mit Respekt auf<br />
den sächsischen Kurfürsten sehen!<br />
So e<strong>in</strong>e Unverschämtheit! Man<br />
schaffe diese Frechl<strong>in</strong>ge auf die<br />
Festung Königste<strong>in</strong>!<br />
38
Eher wird sie wohl die Kunstfertigkeit<br />
und den Erf<strong>in</strong>dergeist der sächsischen<br />
Handwerker und Wissenschaftler<br />
bewundern.<br />
Aber e<strong>in</strong> bisschen auch die Art,<br />
wie dieser dicke Kurfürst den vom<br />
Volk geschaffenen Reichtum<br />
verprasst.<br />
Musste das jetzt<br />
se<strong>in</strong>, Abrax?<br />
Ja, ich f<strong>in</strong>de, das<br />
musste mal gesagt<br />
werden.<br />
Abrax, Califax –<br />
schnell, hier<br />
entlang!<br />
Mit knapper Not entkamen die <strong>Abrafaxe</strong> den Soldaten des Kurfürsten und zogen<br />
weiter durch die Welt, so wie sie es schon immer taten. Doch was sie hier <strong>in</strong><br />
<strong>Sachsen</strong> erlebt hatten, das g<strong>in</strong>g für immer <strong>in</strong> den Schatz ihrer Er<strong>in</strong>nerungen e<strong>in</strong>.<br />
39
WIE DIE SACHSEN NA<br />
Von den Schwertleuten zum heutigen Freistaat <strong>Sachsen</strong><br />
Um zu verstehen, warum der Name e<strong>in</strong>es germanischen Stammes, der zwischen<br />
Harz und Nordseeküste lebte, heute der Name e<strong>in</strong>es Bundeslandes viel weiter im<br />
Südosten ist, muss man e<strong>in</strong> ganzes Stück <strong>in</strong> die Geschichte zurückgehen …<br />
DIE KÄMPFER MIT DEM SAX<br />
Der Volksname der <strong>Sachsen</strong> taucht erstmals <strong>in</strong> römischen Quellen des 3. und 4. Jahrhunderts<br />
auf. Sie waren e<strong>in</strong> kämpferisches Volk, das <strong>in</strong> die römischen Grenzgebiete e<strong>in</strong>fiel und später<br />
zusammen mit den Angeln sogar England eroberte und dort zu den Angelsachsen wurde.<br />
Ihr furchtloser Charakter kommt schon <strong>in</strong> ihrem Namen zur Geltung: Sie s<strong>in</strong>d nach ihrer wohl<br />
beliebtesten Waffe benannt, dem Sax, e<strong>in</strong>em Kurzschwert.<br />
Das ursprüngliche Siedlungsgebiet der <strong>Sachsen</strong> lag im Nordwesten Deutschlands<br />
(heute Niedersachsen und Westfalen). Noch Karl der Große (768–814)<br />
hatte mächtige Schwierigkeiten den sächsischen Stamm <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Reich<br />
e<strong>in</strong>zugliedern. Er musste dafür mehrere blutige Kriege führen.<br />
Als das Karol<strong>in</strong>gerreich im 9. Jahrhundert zerfiel, gehörte <strong>Sachsen</strong> neben<br />
Bayern, Schwaben und Franken zu den großen Stammesherzogtümern<br />
des Ostfrankenreiches. Der <strong>Sachsen</strong>herzog He<strong>in</strong>rich wurde 919 zum<br />
König gewählt. Se<strong>in</strong> Sohn Otto, den man später den Großen nannte,<br />
brachte es im Jahr 962 sogar zum Kaiser. Man tituliert diese beiden deshalb,<br />
nicht zu Unrecht, als Gründer des mittelalterlichen deutschen<br />
Reiches. Otto I. baute sich se<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gsresidenz an der östlichen<br />
Peripherie se<strong>in</strong>es Reiches, <strong>in</strong> Magdeburg an der Elbe. Von hier aus<br />
betrieb er die Eroberung der östlich davon gelegenen Gebiete, die noch<br />
slawisch besiedelt waren. So entstand neben der Mark Brandenburg<br />
auch die Mark Meißen, das Kernstück des heutigen <strong>Sachsen</strong>.<br />
ELBAUFWÄRTS<br />
Stammesherzogtum<br />
<strong>Sachsen</strong><br />
Kurfürstentum<br />
<strong>Sachsen</strong><br />
Im Hochmittelalter zerschlugen die Kaiser die<br />
Macht der Stammesherzöge, worauf zahlreiche<br />
kle<strong>in</strong>ere Herrschaften entstanden.<br />
Im Fall von <strong>Sachsen</strong> ist diese Phase fest mit<br />
dem Niedergang von He<strong>in</strong>rich dem Löwen<br />
verbunden, der <strong>Sachsen</strong> 1180 verlor. Unter<br />
Kaiser Friedrich Barbarossa wurde das<br />
Gebiet des alten Herzogtums <strong>Sachsen</strong> aufgeteilt.<br />
<strong>Die</strong> folgenden Herzöge von <strong>Sachsen</strong> konnten nur noch e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />
Teil am östlichen Rand des früheren Herzogtums beherrschen. Ihre<br />
Residenz war nun Wittenberg. Damit wanderte der geografische<br />
Begriff „<strong>Sachsen</strong>“ zum ersten Mal elbaufwärts <strong>in</strong>s Gebiet des<br />
heutigen Bundeslandes <strong>Sachsen</strong>-Anhalt.<br />
40<br />
Ziemlich große Fe<strong>in</strong>de: Kaiser Friedrich Barbarossa und He<strong>in</strong>rich der Löwe
CH SACHSEN KAMEN<br />
Herzogtum<br />
<strong>Sachsen</strong>-<br />
Wittenberg<br />
Königreich<br />
<strong>Sachsen</strong><br />
VOM KURFÜRSTENTUM<br />
ZUM KÖNIGREICH<br />
Als Herzog von <strong>Sachsen</strong> war man seit dem Mittelalter gleichzeitig Kurfürst, also e<strong>in</strong>er<br />
von sieben Fürsten, die den Kaiser wählen durften. Nach dem Aussterben der vorherigen<br />
Herzogsfamilie vergab Kaiser Sigismund (1411–1437) die Kurfürstenwürde und das<br />
kle<strong>in</strong>e Herzogtum um Wittenberg an die Dynastie der Wett<strong>in</strong>er.<br />
<strong>Die</strong>se waren schon lange Markgrafen von Meißen und<br />
Landgrafen von Thür<strong>in</strong>gen und hatten dem Kaiser <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>en Kriegen geholfen. Im Laufe der Zeit wurde der Name<br />
„<strong>Sachsen</strong>“ für alle von den Wett<strong>in</strong>ern regierten Gebiete benutzt.<br />
Der jeweilige Kurfürst von <strong>Sachsen</strong> residierte seit 1547<br />
hauptsächlich <strong>in</strong> Freiberg und später dann <strong>in</strong> Dresden.<br />
Ihr Herrschaftszentrum war also endlich dort<br />
angekommen, wo der Freistaat <strong>Sachsen</strong> auch<br />
heute noch liegt. Das Kurfürstentum <strong>Sachsen</strong> war<br />
wesentlich größer als der heutige Freistaat, 1806<br />
wurde es sogar zum Königreich <strong>Sachsen</strong>.<br />
Doch da der sächsische König <strong>in</strong> den<br />
Befreiungskriegen 1813/14 zu<br />
Freistaat<br />
<strong>Sachsen</strong><br />
lange an se<strong>in</strong>em Bündnis mit Napoleon<br />
festhielt, kam es zur Niederlage <strong>in</strong><br />
der Völkerschlacht von Leipzig.<br />
Daraufh<strong>in</strong> annektierte Preußen etwa die Hälfte <strong>Sachsen</strong>s. Das dadurch<br />
stark verkle<strong>in</strong>erte Königreich <strong>Sachsen</strong> war im 19. Jahrhundert<br />
e<strong>in</strong> Zentrum der <strong>in</strong>dustriellen Revolution <strong>in</strong> Deutschland.<br />
Es trat 1871 dem neuen deutschen Kaiserreich bei.<br />
DER FREISTAAT<br />
Als nach der Novemberrevolution von 1918 sämtliche<br />
Monarchen <strong>in</strong> Deutschland zurücktraten, wurde auch <strong>Sachsen</strong> e<strong>in</strong><br />
Freistaat – also frei im S<strong>in</strong>ne „ohne Monarchen“. Das Naziregime<br />
löste 1934 den Freistaat auf. Nach der deutschen Niederlage im<br />
2. Weltkrieg wurde <strong>Sachsen</strong> 1945 <strong>in</strong> der sowjetischen<br />
Besatzungszone wiedergegründet. Seit 1949 war es e<strong>in</strong> Teil<br />
der DDR. 1952 wurden die Länder <strong>in</strong> der DDR aufgelöst und<br />
stattdessen anders zugeschnittene Bezirke geschaffen.<br />
Mit der deutschen Wiedervere<strong>in</strong>igung am 3. Oktober 1990<br />
wurden die fünf ostdeutschen Länder, so auch der Freistaat<br />
<strong>Sachsen</strong>, als Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland<br />
wieder <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />
Friedrich der Weise war auch<br />
mal Kurfürst von <strong>Sachsen</strong><br />
Eiforbibbsch,<br />
gut ausenannerposementiert!*<br />
* Na, halleluja, klasse erklärt!<br />
41
SCHLOSS HARTENFELS<br />
TORGAU<br />
LEIPZIG<br />
VÖLKERSCHLACHT-<br />
DENKMAL<br />
WEISSE ELSTER<br />
PLEISSE<br />
MULDE<br />
BORNA<br />
RIESA<br />
Schlafgelegenheiten<br />
gibt es für 149.088<br />
Touristen.<br />
CHEMNITZ<br />
CHEMNITZ<br />
FREIBERGER<br />
MULDE<br />
GEWANDHAUS<br />
ZWICKAU<br />
ZSCHOPAU<br />
FLÖHA<br />
ZWICKAUER MULDE<br />
ERZGEBIRGE<br />
PLAUEN<br />
VOGTLAND<br />
SCHLOSS SCHWARZENBERG<br />
FICHTELBERG<br />
Der Fichtelberg,<br />
der höchste Berg<br />
<strong>Sachsen</strong>s, ist<br />
1.214 m hoch.
In <strong>Sachsen</strong> gibt es<br />
vier Universitäten und<br />
27 Hochschulen.<br />
FÜRST-PÜCKLER-PARK<br />
BAD MUSKAU<br />
SCHLOSS MORITZBURG<br />
SCHWARZE<br />
ELSTER<br />
OBERLAUSITZ<br />
SPREE<br />
WEISSER<br />
SCHÖPS<br />
GROSSE RÖDER<br />
LANDESHAUPTSTADT<br />
DRESDEN<br />
BAUTZEN<br />
GÖRLITZ<br />
ELBE<br />
NEISSE<br />
ZITTAU<br />
WEISSERITZ<br />
SÄCHSISCHE<br />
SCHWEIZ<br />
BASTEI<br />
Der Freistaat <strong>Sachsen</strong><br />
hat e<strong>in</strong>e Fläche von<br />
18.449,99 km².<br />
Über 4 Millionen<br />
(genauer: 4.071.971)<br />
Menschen leben<br />
<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>.<br />
43
ABRAX<br />
IM<br />
ABE<br />
DIE GEHEIME WELT<br />
VON TURISEDE<br />
In dieser spannenden Abenteuerwildnis<br />
am östlichsten Punkt Deutschlands steht<br />
das erste deutsche Baumhaushotel. E<strong>in</strong>e<br />
wirklich magische Welt! turisede.com<br />
DAS VÖLKER-<br />
SCHLACHTDENKMAL<br />
Hier wimmelt es von<br />
Mohdschegiebschn!<br />
Kannst du alle<br />
acht f<strong>in</strong>den?<br />
SÄCHSISCHE<br />
SCHWEIZ<br />
Unheimlich und bee<strong>in</strong>druckend thront<br />
dieser 91m hohe Koloss im Südosten Leipzigs.<br />
Doch wenn man die 364 Stufen durch<br />
manchmal ziemlich enge Gänge erklimmt,<br />
hat man e<strong>in</strong>en grandiosen Blick über die<br />
ganze Stadt.<br />
Me<strong>in</strong> Geheimtipp<br />
für wissenshungrige<br />
Abenteurer: der<br />
Wilhelm-Ostwalt-Park<br />
<strong>in</strong> Großbothen!<br />
OSTERZGEBIRGSMUSEUM<br />
SCHLOSS LAUENSTEIN<br />
Über 1100 Klettergipfel s<strong>in</strong>d selbst für<br />
mich e<strong>in</strong>e Herausforderung – 27 hab ich<br />
erst geschafft. Califax ist natürlich<br />
nur beim Picknicken und<br />
Boofen* dabei …<br />
* Übernachten unter<br />
e<strong>in</strong>em Felsvorsprung<br />
Hier kann ich mich wie e<strong>in</strong> echter Ritter fühlen! Und wer<br />
hätte gedacht, dass der Baumeister der berühmten Dresdner<br />
Frauenkirche, George Bähr, <strong>in</strong> Lauenste<strong>in</strong> aufgewachsen ist!<br />
schloss-lauenste<strong>in</strong>.de
NTEUERLAND<br />
SMAC<br />
Aus dem Kaufhaus Schocken wurde im Jahr 2014 das Staatliche<br />
Museum für Archäologie Chemnitz. H<strong>in</strong>ter dieser modernen<br />
Fassade kann man auf e<strong>in</strong>e abenteuerliche Zeitreise durch<br />
300.000 Jahre Geschichte <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> gehen.<br />
smac.sachsen.de<br />
Von Adorf bis<br />
Zwönitz gibt es ca.<br />
400 weitere Museen<br />
<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>!<br />
DORNRÖSCHENS SCHLOSS<br />
DRESDNER<br />
STRIEZELMARKT<br />
Leider b<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong> bisschen spät zur Befreiung der<br />
Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> gekommen, aber auch andere berühmte<br />
Bewohner wie unsere alten Weggefährten Lucas<br />
Cranach und Mart<strong>in</strong> Luther haben auf Schloss<br />
Hartenfels <strong>in</strong> Torgau ihre Spuren h<strong>in</strong>terlassen.<br />
schloss-hartenfels.de<br />
Nach all den Abenteuern verbr<strong>in</strong>ge ich<br />
zum Jahresende gern e<strong>in</strong> paar bes<strong>in</strong>nliche<br />
Stunden auf e<strong>in</strong>em der wunderschönen<br />
Weihnachtsmärkte <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>.<br />
Brabax, mach halblang!<br />
Alle 16 sächsische Skigebiete<br />
schaffen wir nie<br />
<strong>in</strong> diesem W<strong>in</strong>ter!<br />
45
BISDE FIS<br />
Brabax konnte nicht die F<strong>in</strong>ger von Kats Zeitmasch<strong>in</strong>e lassen und hat e<strong>in</strong> ziemliches Chaos<br />
<strong>in</strong> der Geschichte der sächsischen Erf<strong>in</strong>dungen angerichtet. Wer schafft Ordnung?<br />
DIE LIEBES-<br />
PERLEN<br />
<strong>Die</strong> dragierten Zuckerkristalle<br />
liebte der<br />
Görlitzer Süßwarenfabrikant<br />
Rudolf Ho<strong>in</strong>kis<br />
genauso wie se<strong>in</strong>e<br />
Frau – so wurde<br />
der Name Liebesperlen<br />
geboren.<br />
DIE ZAHNPASTA<br />
In e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Dachbodenlabor<br />
<strong>in</strong> Dresden rührte der Apotheker<br />
Ottomar He<strong>in</strong>sius von<br />
Mayenburg die erste<br />
Zahnpasta an.<br />
DIE TAGES-<br />
ZEITUNG<br />
Vier Seiten hatte die erste<br />
Tageszeitung der Welt und war<br />
ungefähr halb so groß wie e<strong>in</strong><br />
MOSAIK. Mit ca. 200 <strong>in</strong> Leipzig<br />
gedruckten Exemplaren war<br />
das Blatt „E<strong>in</strong>kommende<br />
Zeitungen” e<strong>in</strong> exklusives<br />
Produkt für reiche und<br />
gebildete Bürger.<br />
DIE REISESCHREIB-<br />
MASCHINE<br />
<strong>Die</strong> von der Dresdner<br />
Firma Seidel &<br />
Naumann entwickelte<br />
Reiseschreibmasch<strong>in</strong>e<br />
„Erika No. 1“<br />
wog 4,5 kg.<br />
DER TRABANT<br />
Über drei Millionen Exemplare<br />
des DDR-Symbolautos wurden<br />
vom Automobilwerk <strong>Sachsen</strong>r<strong>in</strong>g<br />
Zwickau bis zur E<strong>in</strong>stellung der<br />
Produktion im April 1991<br />
gefertigt.<br />
O K<br />
1 8 3 8<br />
1 9 0 7<br />
A S<br />
1 6 5 0<br />
T A G E S Z E<br />
I<br />
T U N G<br />
H A L T<br />
1 8 9 9<br />
1 9 0 8<br />
46
CHELANT? *<br />
* sächs. für: Bist<br />
du clever/schlau/<br />
auf Zack?<br />
DER BÜSTENHALTER<br />
Kurz vor der Jahrhundertwende meldete<br />
Christ<strong>in</strong>e Hardt aus Dresden ihr „Frauenleibchen<br />
als<br />
Büstenträger“<br />
beim Kaiserlichen<br />
Patentamt<br />
an.<br />
S C H<br />
19 1 0<br />
R E I<br />
DER TEEBEUTEL<br />
Der Ingenieur Adolf Rambold<br />
produzierte für die Dresdner<br />
Marke Teekanne den<br />
ersten Teebeutel aus<br />
Manilahanf und<br />
thermoplastischen<br />
Fasern.<br />
DIE DAMPF-<br />
LOKOMOTIVE<br />
<strong>Die</strong> Saxonia der Leipzig-Dresdner<br />
Eisenbahn-Compagnie war die<br />
erste funktionstüchtige <strong>in</strong> Deutschland<br />
gebaute Dampflokomotive. Zur<br />
E<strong>in</strong>weihung der ersten deutschen<br />
Fern-Eisenbahnstrecke zwischen<br />
Leipzig und Dresden, die zugleich<br />
auch die erste zweigleisige<br />
Strecke<br />
war, wurde sie von<br />
ihrem Konstrukteur<br />
Johann Andreas Schubert<br />
gesteuert.<br />
-<br />
A N<br />
1 9 5 8<br />
DER FCKW-FREIE<br />
KÜHLSCHRANK<br />
Der erste Kühlschrank der Welt<br />
ohne umweltschädliche Fluorchlorkohlenwasserstoffe,<br />
welche die<br />
schützende Ozonschicht der Erde<br />
zerstören, wurde 1992 durch das<br />
sächsische Unternehmen „dkk<br />
Scharfenste<strong>in</strong>“ produziert.<br />
Kannst du die<br />
Innovationen auf<br />
dem Zeitstrahl <strong>in</strong> die<br />
richtige Reihenfolge<br />
br<strong>in</strong>gen?<br />
E R<br />
B E U T E<br />
1 9 2 9<br />
1 9 9 2<br />
R A N<br />
47
Das Wort Käulchen<br />
stammt übrigens vom mitteldeutschen<br />
kaule=kugel. Man kann<br />
die Leckerei heute genauso gut<br />
“Quarkkeulchen” schreiben.<br />
CALIFAX' S<br />
KÖSTLIC<br />
<strong>Sachsen</strong> ist e<strong>in</strong> Paradies für den größten Genießer, den es je im MOSAIK gegeben hat. Califax<br />
kann sich kaum entscheiden, was er zuerst zubereiten und dann vernaschen soll: Eierschecke,<br />
Stollen, Dom<strong>in</strong>oste<strong>in</strong>e, Russisch Brot … Weil sie e<strong>in</strong> echter Klassiker und recht e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> ihren<br />
Zutaten und der Zubereitung s<strong>in</strong>d, machen Quarkkäulchen das Rennen. Und zum Verschenken<br />
bastelt Califax lustige Männchen aus Pflaumen!<br />
Quarkkäulchen<br />
Du brauchst:<br />
• 500 g Pellkartoffeln<br />
• 250 g Quark<br />
• 2 Eigelb<br />
• ½ Päckchen Vanillezucker<br />
• 1 EL Zucker<br />
• 1 Prise Salz<br />
• Zitronenschale<br />
• Mehl für die Hände<br />
• Fett (Butterschmalz zum Braten)<br />
1.<br />
Koche die Kartoffeln gar<br />
und pelle sie, wenn sie e<strong>in</strong><br />
bisschen abgekühlt s<strong>in</strong>d.<br />
2.<br />
Dann quetsche<br />
sie mit e<strong>in</strong>er<br />
Kartoffelpresse <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Schüssel. Du<br />
kannst sie auch<br />
durch e<strong>in</strong> Sieb<br />
drücken.<br />
Wer´s mag,<br />
gibt Ros<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong> den Teig!<br />
3.<br />
Gib die restlichen<br />
Zutaten dazu und<br />
vermenge alles mit<br />
dem Mixer zu<br />
e<strong>in</strong>em Teig.<br />
48
ÄCHSISCHE<br />
HKEITEN<br />
Wenn der Teig beim<br />
Formen zu feucht ist,<br />
gib e<strong>in</strong>fach etwas<br />
Mehl dazu.<br />
4.<br />
Daraus kannst du nun mit bemehlten<br />
Händen Käulchen formen: Rolle kle<strong>in</strong>e<br />
Kugeln und drücke sie platt.<br />
5.<br />
Brate die Käulchen von beiden Seiten goldbraun<br />
unde serviere sie mit<br />
Puderzucker und<br />
Apfelmus!<br />
Pflaumentoffel<br />
Du brauchst:<br />
• Zahnstocher oder Holzstäbchen<br />
• Backpflaumen<br />
• Pfefferkuchen<br />
• Goldpapier<br />
• Schokoladenkränze<br />
• Halloren Kugeln oder<br />
andere Pral<strong>in</strong>en<br />
• Marzipan<br />
• Pfefferkörner oder Nelken<br />
3.<br />
Aus Marzipan<br />
rollst du e<strong>in</strong>en<br />
Kopf, formst<br />
e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Nase und den<br />
Mund und steckst zwei<br />
Pfeffer körner oder Nelken als<br />
Augen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Den Hut aus e<strong>in</strong>em Schokoladenkranz<br />
und e<strong>in</strong>er Pral<strong>in</strong>e befestigst du<br />
mit e<strong>in</strong>em Zahnstocher am Kopf.<br />
2.<br />
1.<br />
Stecke zwei Zahnstocher<br />
für die Be<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />
den Pfefferkuchen<br />
und schiebe jeweils<br />
zwei Pflaumen für<br />
die Be<strong>in</strong>e drauf.<br />
Wenn du Be<strong>in</strong>e und Körper<br />
zusammen gesteckt hast, br<strong>in</strong>gst du<br />
mit e<strong>in</strong>em Zahn stocher die Arme an.<br />
4.<br />
Mit e<strong>in</strong>em Kragen aus rundem<br />
Goldpapier und e<strong>in</strong>er<br />
Leiter <strong>in</strong> der Hand wird de<strong>in</strong><br />
Pflaumentoffel besonders<br />
hübsch.<br />
49
SPASS UND<br />
BERÜHMTEN
FAXEN MIT<br />
SACHSEN<br />
WEN HAST DU ENTDECKT?<br />
Gunther Emmerlich<br />
Clara und Robert Schumann<br />
Jens Weißflog<br />
Rolf Hoppe<br />
Gottfried Wilhelm Leibniz<br />
Friedrich Nietzsche<br />
Kurt Masur<br />
Richard Wagner<br />
Johann Sebastian Bach<br />
<strong>Die</strong> Pr<strong>in</strong>zen<br />
Kai Pflaume<br />
Sigmund Jähn<br />
Lars Riedel<br />
Katar<strong>in</strong>a Witt<br />
Karl May<br />
Olaf Schubert<br />
Ludwig Güttler<br />
Michael Ballack<br />
Jan Josef Liefers
GUTE WEITERREISE,<br />
LIEBE ABRAFAXE!<br />
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