Katalog NERONE Violina
KUNSTAUSSTELLUNG - MOSTRA D'ARTE - ART EXHIBITION
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NERONE: BIOBIBLIOGRAPHIE
von Remo A. Piperno
Nerone kommt am 1. August 1939 als Sergio Terzi in sehr armen
Verhältnissen in Villarotta (RE) zur Welt und sieht sich bereits
im zarten Alter von sechs Jahren mit den Herausforderungen
des Lebens konfrontiert, als er nämlich zu arbeiten anfängt, um
sich und seine vielen jüngeren Geschwister zu ernähren.
Sein Vater ist seit langem Alkoholiker
und die faulen Tricks, mit denen er
versucht, über die Runden zu kommen,
reichen nicht einmal, um den Wein in
den Tavernen zu bezahlen. Seine Kindheit
ist wahrhaftig eine „via crucis“,
zwei lateinische Worte, deren Bedeutung
Nerone nicht nur in diesem jungen
Alter zu verstehen lernt, sondern
die er nie vergessen und später mit
ehrfürchtigem Respekt wiederholen
wird, als er mit dreiunddreißig Jahren
beginnt, das ausschweifende und verzweifelte
Leben von Trunkenbolden zu
malen.
Im Laufe der Jahre werden die schmalen
Schultern, auf denen er lange Zeit
so schwere Säcke schleppen musste,
NERONE
dass er davon gezeichnet blieb, kräftig und breit.
Er hat einen eisernen Willen und arbeitet mit
Hingabe, gepaart mit der Wut, auch das zu erobern,
was das Leben ihm verwehrt. Er erlernt
das Schreinerhandwerk und mietet im Alter von
zwanzig Jahren eine entweihte Kirche, um sich
dort mit seinem Handwerksbetrieb selbstständig
zu machen. Er lernt Silvana kennen, ein Mädchen
mit zarten, zerbrechlichen Zügen, seine
spätere Frau.
Das Mädchen ist fasziniert und gefesselt von
der Intelligenz und Charakterstärke dieses Mannes,
der so sehr nach Zuneigung dürstet. Sergio
braucht eine Gefährtin und obwohl er erst zwanzig
Jahre alt ist, das Leben aber schon
von all seinen Seiten kennengelernt hat,
heiratet er sie, die noch ein Mädchen ist.
Sehr bald wird Mauro geboren, ein weiteres
Kind, für das gesorgt werden muss,
denn Sergio hat nie aufgehört, seine jüngeren
Geschwister zu unterstützen. Dieser
Familie widmet sich Sergio ganz und gar,
und die wirtschaftliche und moralische
Verantwortung lastet schwer auf seinen
Schultern. Die Herausforderungen sind
groß, und um ihnen gerecht zu werden,
arbeitet er sogar sonntags.
Eines Nachts geht seine Werkstatt in
Flammen auf, von der Kirche und den Möbeln
bleibt nur Schutt und Asche, das Feuer
hat alles zerstört.
Diesem unglücklichen Ereignis verdankt
er seinen Spitznamen Nerone, den Sergio Terzi
später als Künstlernamen annehmen wird.
Nachdem er seine einzige Einnahmequelle verloren
hat, zieht er in die nahe gelegene Stadt
Desenzano, wo er zusammen mit einem Partner
hartnäckig und mit unerschütterlichem Einsatz
ein großes Möbelgeschäft aufbaut. Um seinen
Mitbürgern zu beweisen, dass er wieder einmal
das berüchtigte Schicksal besiegt hat, das ihm
seit seiner Geburt immer wieder übel mitgespielt
hat, gründet er außerdem einen Nachtclub in
Villarotta. Die beiden neuen Betriebe gehen gut,
und die Zeit des Elends und der harten Arbeit ist
nur noch eine verblassende Erinnerung.
BIBLIOGRAPHY
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