15.12.2021 Aufrufe

Booklet: 20 Jahre B&C Privatstiftung

Die B&C Privatstiftung wurde vor mehr als 20 Jahren, am 15. Dezember 2000, gegründet – mit dem Zweck, Unternehmertum in Österreich zu fördern. Eine Aufgabe, der sich die B&C seither unbeirrt und mit Erfolg widmet. Wir haben das Jubiläumsjahr zum Anlass für eine Broschüre genommen, um die wichtigsten Meilensteine am Weg, der uns zu unserem heutigen Selbstverständnis geführt hat, aufzuzeigen und uns mit jenen Themen zu befassen, die unsere künftigen Arbeitsschwerpunkte bilden werden.

Die B&C Privatstiftung wurde vor mehr als 20 Jahren, am 15. Dezember 2000, gegründet – mit dem Zweck, Unternehmertum in Österreich zu fördern. Eine Aufgabe, der sich die B&C seither unbeirrt und mit Erfolg widmet. Wir haben das Jubiläumsjahr zum Anlass für eine Broschüre genommen, um die wichtigsten Meilensteine am Weg, der uns zu unserem heutigen Selbstverständnis geführt hat, aufzuzeigen und uns mit jenen Themen zu befassen, die unsere künftigen Arbeitsschwerpunkte bilden werden.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erich Hampel<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

B&C <strong>Privatstiftung</strong><br />

Im Jahr <strong>20</strong>00 brachten die<br />

Bank Austria und Creditanstalt<br />

ihre Industriebeteiligungen in<br />

eine neue <strong>Privatstiftung</strong> ein.<br />

Das war die Geburtsstunde der<br />

B&C <strong>Privatstiftung</strong>.<br />

CHANCEN IN VERÄNDERUNGEN SEHEN<br />

Beteiligungen von Banken an Unternehmen<br />

hatten in Österreich immer eine<br />

große Bedeutung. Bereits in der Zwischenkriegszeit<br />

hielt beispielsweise die<br />

damalige größte Bank Österreichs, die<br />

Creditanstalt, Anteile an mehr als 300<br />

Industrieunternehmen. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg kam den Banken über ihre<br />

bereitgestellten Kredite eine wesentliche<br />

Rolle zu, um den Wiederaufbau und<br />

das Wachstum der österreichischen Wirtschaft<br />

zu ermöglichen und zu finanzieren.<br />

Den verstaatlichten Banken wurden wieder<br />

Industriebeteiligungen übertragen,<br />

fallweise wurden auch Kredite in Eigenkapital<br />

umgewandelt.<br />

Beginnend mit den 80er <strong>Jahre</strong>n mussten<br />

sich die Banken aufgrund der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung und regulatorischer<br />

Vorschriften von bankfremden Assets<br />

trennen. Da in Österreich kaum ausreichend<br />

Kapital vorhanden war, gingen die<br />

Vermögenswerte vielfach an ausländische<br />

Käufer. Produktionsbetriebe in Österreich<br />

wurden geschlossen und somit der Wirtschaftsstandort<br />

geschwächt. Nach Ablauf<br />

von Standort-Garantien wurden Werke<br />

stillgelegt, wodurch Arbeitsplätze verloren<br />

gegangen sind. So geschehen mit der<br />

bekannten Reifensparte der Semperit, die<br />

unmittelbar nach zehn <strong>Jahre</strong>n Bestandsgarantie<br />

in Österreich eingestellt wurde.<br />

Der nicht veräußerte Teil der Semperit<br />

ist heute, als börsennotierte Kernbeteiligung<br />

der B&C-Gruppe, ein international<br />

ausgerichteter Konzern mit seiner Unternehmens-<br />

und Forschungszentrale in Österreich.<br />

Das <strong>Privatstiftung</strong>sgesetz machte es möglich:<br />

Im Jahr <strong>20</strong>00 brachten die Bank Austria<br />

und die Creditanstalt (heute UniCredit<br />

Bank Austria) ihre Industriebeteiligungen<br />

in eine neue <strong>Privatstiftung</strong> ein. Das war die<br />

Geburtsstunde der B&C <strong>Privatstiftung</strong>. Es<br />

wurde eine unabhängige Stiftungskonstruktion<br />

gewählt, um die Unternehmen in<br />

österreichischem Eigentum erhalten zu<br />

können. Durch diese Lösung konnte beispielsweise<br />

der Faserproduzent Lenzing,<br />

für den es bereits mehrere ausländische<br />

Kaufinteressenten gab, in österreichischer<br />

Hand bleiben.<br />

Die Trennung der Banken von branchenfremden<br />

Beteiligungen sollte sich rasch<br />

als günstig erweisen. Die Banken fokussierten<br />

sich auf ihr Kerngeschäft. Mit Ausnahme<br />

der Raiffeisen Gruppe halten heute<br />

Banken in Österreich kaum mehr Industriebeteiligungen.<br />

Ihnen kommt jedoch als<br />

Kreditgeber eine bedeutende Rolle zu. In<br />

Österreich, aber auch in Europa, ist die<br />

Kreditfinanzierung, also Fremdkapital, mit<br />

70 Prozent nach wie vor die wichtigste<br />

Form der Kapitalbeschaffung für Unternehmen.<br />

In den USA verhält es sich genau<br />

umgekehrt, rund 70 Prozent der Unternehmensfinanzierung<br />

kommt aus dem Kapitalmarkt,<br />

nur 30 Prozent in Form von<br />

Krediten.<br />

Eine Trendwende wäre auch angesichts<br />

der Erreichung der ehrgeizigen Klimaziele<br />

notwendig. Eine europäische Kapitalmarktunion<br />

Hand in Hand mit einer<br />

vollständigen Bankenunion wäre der richtige<br />

Weg, den österreichischen bzw. europäischen<br />

Wirtschaftsstandort zu stärken.<br />

Diese Entwicklung stockt jedoch seit einigen<br />

<strong>Jahre</strong>n.<br />

Ein wichtiger Standortfaktor ist die Versorgung<br />

der heimischen Wirtschaft mit<br />

Risikokapital. Das Engagement der Banken<br />

ist aus regulatorischen Gründen eingeschränkt,<br />

daher fällt dem Kapitalmarkt<br />

auch hier eine wesentliche Rolle zu, um<br />

innovativen Unternehmen Wachstum zu<br />

ermöglichen. Seit dem Jahr <strong>20</strong>16 investiert<br />

die B&C-Gruppe über die B&C Innovation<br />

Investments in technologische<br />

Wachstumsunternehmen und zählt in diesem<br />

Segment bereits neun Minderheitsbeteiligungen.<br />

Der österreichische Kapitalmarkt besitzt<br />

zwar eine lange Tradition, dennoch würde<br />

ich mir hier eine aufgeschlossenere Aktienkultur<br />

wünschen. Zurückzuführen ist<br />

dies unter anderem auf fehlende Kenntnisse<br />

im Wirtschafts- und Finanzbereich<br />

in der österreichischen Bevölkerung.<br />

Diesen Umstand möchten wir mit unserem<br />

Förderschwerpunkt im Bereich der Wirt-<br />

schaftsbildung begegnen. Dazu haben wir<br />

gemeinsam mit der Berndorf <strong>Privatstiftung</strong><br />

die MEGA Bildungsstiftung ins Leben<br />

gerufen, um entsprechende Bildungsprojekte<br />

rascher umsetzen zu können.<br />

Die Herausforderungen werden in den<br />

nächsten <strong>Jahre</strong>n größer, dazu zählen<br />

Themen wie Dekarbonisierung, ESG –<br />

Environmental, Social and Corporate<br />

Government, Lieferketten, Inflation,<br />

Zinswende und – nicht zu vergessen – die<br />

Auswirkungen der Pandemie. Die<br />

B&C-Gruppe ist für die Zukunft gut aufgestellt.<br />

Mit konzeptioneller Weitsicht<br />

konnten wir unsere Beteiligungen zu<br />

einem relevanten Faktor für die österreichische<br />

Volkswirtschaft entwickeln.<br />

In diesem Sinne werden wir – getreu unserem<br />

Stiftungszweck, österreichisches<br />

Unternehmertum zu fördern – diesen Weg<br />

fortsetzen.<br />

In diesem <strong>Booklet</strong> finden Sie aktuelle<br />

Facts & Figures zur B&C-Gruppe, zu Projekten<br />

und Initiativen sowie einen Ausblick,<br />

wie wir uns auf die nächsten <strong>Jahre</strong><br />

vorbereiten.<br />

Seite 3<br />

Seite 4


Wolfgang Hofer<br />

Vorstandsmitglied der<br />

B&C <strong>Privatstiftung</strong><br />

Die Stifter der vor über <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

gegründeten B&C <strong>Privatstiftung</strong><br />

haben es damals schon<br />

erkannt: Es ist wichtig und gut,<br />

Unternehmertum in Österreich<br />

zu fördern.<br />

FORTSCHRITT IN STABILEN<br />

VERHÄLTNISSEN<br />

Dieser Stiftungszweck hat sich als richtig<br />

und die Zeiten überdauernd wichtig<br />

erwiesen. Damals, am Ende der 90er<br />

<strong>Jahre</strong> des <strong>20</strong>. Jahrhunderts und am<br />

Beginn des 3. Jahrtausends, in den<br />

Zeiten der Privatisierungen von Unternehmen<br />

der öffentlichen Hand sowie der<br />

Öffnung für die Kapitalmärkte als Voraussetzung<br />

und Folge des EU-Beitrittes, war<br />

der Stiftungszweck „Förderung des österreichischen<br />

Unternehmertums“ mit dem<br />

Ziel, für Österreich wichtige Unternehmen<br />

und Unternehmenszentralen im Inland<br />

zu erhalten, ein Postulat gegen die<br />

Mode der Zeit.<br />

Heute erfährt diese Förderung österreichischen<br />

Unternehmertums im Sinn von<br />

„Unternehmen als österreichische zu<br />

halten und zu erhalten“, im Gegensatz zu<br />

den <strong>20</strong>00er <strong>Jahre</strong>n, eine Renaissance, ja<br />

wurde als staatliche Aufgabe geradezu<br />

wiederentdeckt.<br />

War die B&C bei der Gründung mit ihrem<br />

Stiftungszweck eher allein auf weiter Flur,<br />

ist sie heute die private und privatwirtschaftliche<br />

Variante zum vom politischen<br />

Willen beeinflussten staatsnahen Unternehmertum.<br />

Die österreichische als Teil der europäischen<br />

Wirtschaft unterliegt der Globalisierung,<br />

profitierte aber auch von der in<br />

den letzten 30 <strong>Jahre</strong>n fortschreitenden<br />

Globalisierung der Weltwirtschaft. Dadurch<br />

entstand, insbesondere für die exportorientierte<br />

Industrie, ein erheblicher<br />

Druck zur Produktivitätserhöhung. Nur<br />

Unternehmen, die diesem Druck standhalten<br />

und die wirkenden Kräfte positiv<br />

kanalisieren können, konnten und werden<br />

im internationalen Wettbewerb bestehen.<br />

rung, liberalisierten Kapitalmärkten und<br />

österreichischen Standortbedingungen<br />

wichtige österreichische Unternehmen<br />

im Land zu halten und so ein Stück österreichische<br />

Wirtschaftskulturlandschaft<br />

zu bewahren.<br />

Die langfristige Entwicklung der Kernbeteiligungen<br />

und sonstigen Beteiligungsunternehmen<br />

der B&C-Gruppe sowie die<br />

dadurch bewirkten positiven Auswirkungen<br />

für den Wirtschaftsstandort können<br />

sich durchaus sehen lassen: <strong>20</strong>21 trägt<br />

die B&C-Gruppe als Mehrheitseigentümerin<br />

oder Investorin Mitverantwortung<br />

für Unternehmen mit einem konsolidierten<br />

Umsatz von über vier Milliarden Euro<br />

und weltweit rund 15.600 Beschäftigten.<br />

Auch in der Forschungs- und Bildungsförderung<br />

konnte die B&C <strong>Privatstiftung</strong> in<br />

den letzten 15 <strong>Jahre</strong>n merkbare Akzente<br />

in der österreichischen Förderlandschaft<br />

setzen.<br />

Eine Erfolgsgeschichte besteht aber nicht<br />

nur aus Erfolgen! Genauso wichtig ist die<br />

Fähigkeit, aus Misserfolgen zu lernen. In<br />

diesem Sinn hat die B&C in den mehr als<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n ihres Bestehens viele ihr gebotene<br />

unternehmerische Chancen genutzt,<br />

aus Fehlern gelernt und Herausforderungen,<br />

wie die Weltwirtschaftskrise <strong>20</strong>08,<br />

die darauffolgende Staatsfinanzierungskrise<br />

und jüngst die noch anhaltenden<br />

wirtschaftlichen Verwerfungen im Zuge<br />

der Corona-Pandemie, gemeistert. Das<br />

ist einem Team zu verdanken, das mit Einsatz,<br />

Geschick aber immer wieder auch einer<br />

Portion Glück ausgestattet ist.<br />

Es war ein rechtes Wagnis, ungeachtet<br />

der wirtschaftlichen Einbrüche durch die<br />

Corona-Pandemie unsere Kernbeteiligungen<br />

bei ihren gerade im Bau befindlichen<br />

Großprojekten mit einem Investitionsvolumen<br />

von mehr als zwei Milliarden Euro<br />

zu unterstützen, sehenden Auges die damit<br />

verbundenen Risiken zu übernehmen,<br />

bei deren Mitigation zu helfen und derart<br />

antizyklisch in die heimische Wirtschaft<br />

zu investieren. Gerade in solchen schwierigen<br />

Zeiten zeigt sich der Vorzug, eine<br />

stabile Mehrheitsaktionärin auf rauer See<br />

hinter sich zu haben.<br />

Wie aber werden die nächsten <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong><br />

aussehen? Wir hoffen, unterstützen und<br />

verfolgen die Transformation der Wirt-<br />

Es war in den vergangenen <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n die<br />

Herausforderung der B&C <strong>Privatstiftung</strong>,<br />

im Spannungsfeld zwischen Globalisieschaft<br />

und unserer gesamten Gesellschaft<br />

in Richtung Nachhaltigkeit und<br />

Klimaneutralität. Aber: Wie schnell lässt<br />

sich die produzierende Industrie, die Wirtschaft<br />

allgemein, ohne gesellschaftliche<br />

Disruptionen transformieren? Oder ist der<br />

Umbruch der Gesellschaft eigentlich unausgesprochen<br />

mitgewollt oder in Kauf<br />

genommen? Das ist nicht immer klar.<br />

Eine Gesellschaft, geprägt von hohen Sozialstandards<br />

wie die österreichische,<br />

braucht Unternehmen, die rechtzeitig<br />

alle auf sie zukommenden Herausforderungen<br />

erkennen und in Chancen umzusetzen<br />

in der Lage sind. Dabei dürfen wir<br />

uns einerseits nicht von Hypes treiben<br />

lassen, aber gleichzeitig auch nicht Megatrends<br />

verschlafen.<br />

Gemeinsam gilt es, im Sinne des Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich und seiner<br />

Menschen, Zukunftschancen und Herausforderungen<br />

zu erkennen, aktiv zu managen<br />

und nachhaltig zu nutzen. Dafür:<br />

Glück auf, B&C!<br />

Seite 5<br />

Seite 6


Herbert Ortner<br />

Vorstandsmitglied der<br />

B&C <strong>Privatstiftung</strong><br />

Im Zentrum der Stiftung steht<br />

ein ebenso knappes wie klares<br />

Ziel: die Förderung des österreichischen<br />

Unternehmertums.<br />

KURZFRISTIGES DENKEN<br />

SCHMÄLERT WERTE<br />

Damit verfolgen wir auch volkswirtschaftlich<br />

relevante Zwecke: Gesunde,<br />

wettbewerbsfähige Unternehmen sorgen<br />

für Arbeitsplätze und stärken den<br />

Wirtschaftsstandort. Diese zentrale<br />

Aufgabe nehmen wir als Kernaktionärin<br />

insbesondere durch langfristig orientierte<br />

Beteiligungen an österreichischen<br />

Industrieunternehmen wahr. Die Kernaktionärsfunktion<br />

üben wir über unsere Holdinggesellschaften<br />

aus, die zwei große<br />

Verantwortungsbereiche haben: die Werthaltigkeit<br />

und die Wertsteigerung unserer<br />

Assets zu unterstützen. Dies erfolgt<br />

im Wesentlichen über unsere Aufsichtsratstätigkeit,<br />

die wir in einer strukturierten<br />

professionalisierten Weise vornehmen.<br />

Weiters hält die Stiftungsurkunde fest,<br />

dass Erträge primär in neue Unternehmen<br />

oder in bestehende Beteiligungen zu reinvestieren<br />

sind. So haben wir jüngst den<br />

in Europa führenden Verpackungshersteller<br />

Schur Flexibles mit Sitz in Wiener Neudorf,<br />

Niederösterreich, erworben, der sein<br />

Produktportfolio durch Innovation und Unternehmenszukäufe<br />

konsequent auf eine<br />

nachhaltige Basis gestellt hat. Diesen Weg<br />

werden wir als Mehrheitseigentümerin,<br />

wie bei unseren anderen Beteiligungen,<br />

allen voran AMAG Austria Metall, Lenzing<br />

und Semperit, künftig aktiv begleiten.<br />

Wir selbst sind nicht operativ tätig, aber<br />

unsere Kernwerte sind vergleichbar mit<br />

jenen von Familienunternehmen: Diese<br />

zeichnen sich durch einen längeren Zeithorizont<br />

in ihrer Geschäftspolitik aus,<br />

der es ermöglicht, langfristige Innovationen<br />

voranzutreiben. Diese Beteiligungsstrategie<br />

bildet die DNA der B&C-Gruppe<br />

und unterscheidet uns wesentlich von<br />

anderen Investierenden, die häufig eine<br />

kurzfristige Exit-getriebene Investmentpolitik<br />

verfolgen. Zusätzlich agiert die<br />

B&C-Gruppe politisch und wirtschaftlich<br />

unabhängig, wodurch Entscheidungen<br />

ausschließlich zum Wohle unserer Beteiligungen<br />

getroffen werden.<br />

Derzeit sind Großprojekte in Umsetzung,<br />

wie die Errichtung von Produktionswerken<br />

des Cellulose-Produzenten Lenzing in<br />

Thailand und Brasilien mit einem Investitionsvolumen<br />

von insgesamt zwei Milliarden<br />

Euro. Auch unsere Kernbeteiligung AMAG<br />

hat in den vergangenen zehn <strong>Jahre</strong>n mehr<br />

als eine Milliarde Euro in den Ausbau ihres<br />

Werkes am Standort Ranshofen in Oberösterreich<br />

investiert.<br />

Was bedeuten solche Großinvestitionen<br />

für uns als Mehrheitseigentümerin, für die<br />

Unternehmen, für Österreich? Von der<br />

B&C ist in erster Linie Planung mit Weitsicht<br />

und Geduld gefordert, bis sich die<br />

Kapitalrendite einstellt. Investierende,<br />

die einen schnellen Return-of-Investment<br />

(ROI) erwarten, werden solche Investitionen<br />

selten mittragen. Aber: Kurzfristiges<br />

Denken schmälert Werte und somit<br />

den Fortbestand eines Unternehmens.<br />

Einer besonderen Funktion kommt dabei<br />

dem Aufsichtsrat zu, der die operativen<br />

Vorstände mit Szenarien fordert und<br />

sie bei der Weiterentwicklung der Unternehmen<br />

unterstützt. Nicht zuletzt ist<br />

ein Investitionsrisiko auch hinsichtlich<br />

ihrer Auswirkungen auf den Aktionsradius<br />

der gesamten B&C-Gruppe zu evaluieren.<br />

Dafür steht mit dem B&C-Team eine umfangreiche<br />

Industrie- und Investment-<br />

Kompetenz zur Verfügung, die in einer<br />

professionalisierten Struktur Aufsichtsrätinnen<br />

und -räte bei ihrer Arbeit unterstützen.<br />

Für Unternehmen ist eine durchdachte,<br />

konsistente strategische Ausrichtung die<br />

Basis für eine wettbewerbsfähige, wachstumsorientierte<br />

Zukunft. Langfristig ausgerichtete<br />

Investitionen in Technologie,<br />

Innovation sowie Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind der Schlüssel, um zukünftige<br />

Megatrends zu adressieren. So<br />

ist Nachhaltigkeit beim Aluminium-Recyclingspezialisten<br />

AMAG und Cellulosefaser-Hersteller<br />

Lenzing heute bereits ein<br />

integraler Bestandteil ihres unternehmerischen<br />

Handelns. Beide mehrfach zertifizierten<br />

Unternehmen zählen zu den<br />

Vorreitern in ihren Branchen. Der Grundstein<br />

dazu wurde bereits vor vielen <strong>Jahre</strong>n<br />

gelegt, der sich nun bezahlt macht.<br />

Dieses Know-how und diesen Vorsprung<br />

gilt es zu nutzen und weiterzuentwickeln.<br />

Der unternehmerische Erfolg unserer Beteiligungen<br />

trägt so maßgeblich zur österreichischen<br />

Volkswirtschaft bei – die<br />

Zahlen sprechen für sich: Im Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

erwirtschafteten unsere drei Kernbeteiligungen<br />

AMAG, Lenzing und Semperit<br />

einen Umsatz von rund 3,5 Milliarden<br />

Euro und beschäftigten mehr als 5.500<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Österreich,<br />

rund 15.500 weltweit. Österreichisches<br />

Unternehmertum verstehen wir<br />

dabei ohne Beschränkung auf unsere nationalen<br />

Grenzen, die globale Ausrichtung<br />

sichert den heimischen Wirtschaftsstandort<br />

und unseren Wohlstand ab.<br />

Die Weiterentwicklung unserer Beteiligungen<br />

in einem komplexen, globalisierten<br />

Umfeld bedeutet eine große<br />

Herausforderung für uns als Eigentümerin.<br />

Die angestrebte Exzellenz in der Aufsichtsratsarbeit<br />

bedingt eine ständige<br />

Weiterentwicklung, die an das Gremium<br />

gestellten Anforderungen beobachten wir<br />

sehr genau. Als B&C ist es unsere Aufgabe,<br />

die Breite an erforderlichem Know-how<br />

und Kompetenzen strukturell abzubilden<br />

und kontinuierlich zu verbessern. Hier werden<br />

wir unseren Fokus künftig noch mehr<br />

auf Diversität und Nachhaltigkeit setzen.<br />

Seite 7<br />

Seite 8


Langfristige Partnerin der<br />

österreichischen Industrie<br />

Investments in technische und<br />

industrielle Innovationen<br />

Nachhaltige Akzente durch<br />

Förderaktivitäten<br />

B&C PRIVATSTIFTUNG<br />

Förderung des österreichischen<br />

Unternehmertums<br />

Die Geschichte der B&C begann vor <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n mit der Gründung<br />

der B&C <strong>Privatstiftung</strong> am 15. Dezember <strong>20</strong>00. Seit nunmehr<br />

zwei Jahrzehnten folgt die heute unabhängige, österreichische<br />

B&C <strong>Privatstiftung</strong> ihrem Stiftungszweck, österreichisches Unternehmertum<br />

zu fördern.<br />

Die Förderung erfolgt insbesondere durch<br />

langfristig orientierte Beteiligungen an<br />

österreichischen Industrieunternehmen,<br />

wie der Lenzing AG, AMAG Austria Metall<br />

AG und Semperit AG Holding. Die B&C<br />

<strong>Privatstiftung</strong> nimmt die Aufgaben eines<br />

stabilen Kernaktionärs über ihre Tochtergesellschaften<br />

wahr und übt ihre Aktionärsrechte<br />

verantwortungsbewusst im<br />

Interesse des jeweiligen Unternehmens<br />

aus. Ziel ist es, Unternehmenszentralen<br />

und Forschungszentren dieser Leitbetriebe<br />

dauerhaft in Österreich zu sichern<br />

und gleichzeitig deren Expansion auf den<br />

Weltmärkten zu ermöglichen.<br />

Mit der B&C Innovation Investments<br />

(BCII) beteiligt sich die B&C seit dem Jahr<br />

<strong>20</strong>16 an innovativen Technologie- und<br />

Wachstumsunternehmen. Mit den B2Borientierten<br />

Investments, insbesondere<br />

im Bereich IndustrialTech, adressiert die<br />

BCII die Schnittstelle neuer Technologien<br />

zur klassischen Industrie. Wie auch bei den<br />

Industriebeteiligungen der B&C-Gruppe<br />

verfolgt die BCII grundsätzlich eine langfristige<br />

Investmentstrategie. Dabei stehen<br />

umsetzungsstarke Gründerteams im Fokus,<br />

die die BCII als Investorin und aktive<br />

Gesellschafterin begleitet.<br />

Konsequent setzt die B&C <strong>Privatstiftung</strong><br />

wegweisende Impulse, um die Rahmenbedingungen<br />

für den österreichischen<br />

Wirtschafts- und Unternehmensstandort<br />

Österreich zu verbessern. Seit <strong>20</strong>05 vergibt<br />

die B&C jährlich den Houskapreis, den<br />

größten privaten Preis für anwendungsnahe<br />

Forschung des Landes. Die Forschung<br />

wird auch über Stiftungsprofessuren unterstützt.<br />

Weitere wichtige Impulse sind der<br />

Wiener Unternehmensrechtstag, die Initiative<br />

für Innovations- und Standortforschung<br />

an der WU Wien sowie die MEGA<br />

Bildungsstiftung, eine gemeinsame Initiative<br />

mit der Berndorf <strong>Privatstiftung</strong>.<br />

Seite 9<br />

Seite 10


BETEILIGUNGEN DER B&C<br />

Beteiligungen an Industrieunternehmen mit Relevanz für die<br />

österreichische Wirtschaft<br />

Investments in Technologie-Wachstumsunternehmen<br />

STIFTUNGSZWECK<br />

Förderung des<br />

österreichischen<br />

Unternehmertums<br />

INDUSTRIEBETEILIGUNGEN DER B&C-GRUPPE<br />

52,7 %<br />

50,0 %<br />

+2 AKTIEN<br />

54,2 %<br />

80,0 %<br />

TECHNOLOGIEBETEILIGUNGEN<br />

10,0 %<br />

Seite 11 Seite 12


HISTORIE B&C-GRUPPE<br />

Gründung der B&C<br />

<strong>Privatstiftung</strong> am<br />

15.12.<strong>20</strong>00 (Stifter<br />

Bank Austria und<br />

Creditanstalt), Verzicht<br />

auf alle Stifterrechte<br />

<strong>20</strong>00<br />

Erwerb Mehrheitsanteil<br />

(rd. 54 %) Semperit<br />

Rückkauf des<br />

Genussrechtes<br />

von Bank Austria<br />

Erwerb eines Aktienpaketes<br />

von 29,9 % an<br />

AMAG (dritte industrielle<br />

Kernbeteiligung), Verkauf<br />

der PORR-Beteiligung an<br />

österreichische Bauindustrielle<br />

<strong>20</strong>03 <strong>20</strong>08 <strong>20</strong>12<br />

Aufstockung der Beteiligung<br />

an AMAG auf 52,7 %<br />

<strong>20</strong>14<br />

Absenkung der Lenzing-<br />

Beteiligung auf Zielbeteiligungshöhe<br />

von 50 %<br />

+ 2 Aktien<br />

<strong>20</strong>16-<strong>20</strong>17<br />

Vereinbarung mit<br />

UniCredit zur Bekräftigung<br />

des Verzichts auf alle<br />

Begünstigtenrechte<br />

und Übertragung ihrer<br />

Letztbegünstigtenstellung<br />

auf die Commitment<br />

<strong>Privatstiftung</strong><br />

<strong>20</strong>19<br />

Erwerb des<br />

Mehrheitsanteils (80 %)<br />

an Schur Flexibles<br />

<strong>20</strong>21<br />

<strong>20</strong>01<br />

Erwerb wesentlicher<br />

Beteiligungen gegen<br />

Ausgabe eines<br />

Genussrechts (u. a.<br />

Lenzing 90,5 %,<br />

Semperit 25 %,<br />

Porr 37 %)<br />

<strong>20</strong>05 <strong>20</strong>11<br />

<strong>20</strong>13<br />

Schaffung des<br />

Houksapreises, des größten<br />

privaten Preises für<br />

anwendungsnahe Forschung<br />

Re-IPO Lenzing mit Kapitalerhöhung,<br />

Absenkung der<br />

Beteiligungshöhe B&C<br />

von 90,5 % auf rund 67,6 %<br />

Kontrollerlangung<br />

über AMAG<br />

<strong>20</strong>16<br />

Gründung B&C Innovation<br />

Investments GmbH,<br />

die Direktinvestments in<br />

Technologie-Wachstumsunternehmen<br />

tätigt<br />

<strong>20</strong>19<br />

Gründung der MEGA<br />

Bildungsstiftung<br />

gemeinsam mit<br />

Berndorf <strong>Privatstiftung</strong><br />

Seite 13<br />

Seite 14


MUT ZUR INNOVATION UND<br />

SELBSTBESTIMMTHEIT<br />

Mariella Schurz<br />

Geschäftsführerin der B&C Holding Österreich und Generalsekretärin der B&C <strong>Privatstiftung</strong><br />

Be Creative.<br />

Be Courageous.<br />

Be Competitive.<br />

Wissenschaft und Forschung waren seit erstmaliger Auslobung des größten heimischen<br />

Forschungsförderungspreises, des Houskapreises, im Jahr <strong>20</strong>05 die zentrale<br />

Förderinitiative der B&C <strong>Privatstiftung</strong>. Und das mit gutem Grund: Forschung treibt<br />

Wirtschaft und Gesellschaft voran.<br />

Stillstand ist für einen Wirtschaftsstandort keine Option – ohne Forschung gibt es<br />

keine Innovation, keinen Fortschritt und damit letztendlich keinen Wohlstand. Mit<br />

diesem Engagement hat sich die B&C zum Ziel gesetzt, Innovationen zu fördern,<br />

die das Potenzial haben, dem Wirtschaftsstandort Österreich Vorschub zu leisten,<br />

und die Top-Forschenden vor den Vorhang zu holen.<br />

Ein gesundes Wirtschaftssystem braucht aber auch ein tragfähiges Fundament<br />

in Form von Bildung mit chancenfairem Zugang. Grundlegender Handlungsbedarf<br />

besteht in Österreich vor allem im Bereich der Wirtschaftsbildung: Unser<br />

zentrales Anliegen ist es, den Jugendlichen die für das 21. Jahrhundert<br />

notwendigen „Life Skills“ zu vermitteln, die es braucht, ein selbstbestimmtes<br />

Leben führen zu können.<br />

Dazu benötigt es Bildungsinitiativen und die schulische Verankerung von<br />

wirtschaftlichen Bildungsinhalten. Im Rahmen der MEGA Bildungsstiftung und<br />

der Stiftung für Wirtschaftsbildung setzt die B&C <strong>Privatstiftung</strong> hier verstärkt<br />

nachhaltige Akzente.<br />

Seite 16


KAPITALMARKT ALS MOTOR FÜR<br />

WACHSTUM UND INNOVATION<br />

Thomas Zimpfer<br />

Geschäftsführer der B&C Industrieholding und B&C Innovation Investments<br />

Die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Industrie- und Technologieunternehmen<br />

ist entscheidend von Innovationskraft abhängig. Um diese<br />

freizusetzen, ist es erforderlich, Investitionen in die Zukunft zu tätigen –<br />

kurzum, nennenswerte F&E- wie auch M&A-Aktivitäten zu setzen. In diesem<br />

Kontext haben Finanzierungslösungen den Effekt von „Ermöglichung“<br />

und „Stabilisierung“.<br />

Je nach Reifegrad eines Unternehmens bzw. dem Charakter der Finanzierungserfordernisse<br />

werden Instrumente aus einem breiten Spektrum an<br />

Finanzierungslösungen ausgewählt. Von Eigenkapital bis High-Yield-Fremdkapital.<br />

Die B&C ist von der Bedeutung des Kapitalmarktes als Finanzierungsquelle<br />

überzeugt.<br />

Be Creative.<br />

Be Courageous.<br />

Be Competitive.<br />

Mit steigenden Innovationsansprüchen im weltweiten Wettbewerbsumfeld gewinnt<br />

der Kapitalmarkt weiter an Stellenwert. Er bringt mitunter auch Finanzierungsmöglichkeiten<br />

zum Vorschein, die polarisieren, wie beispielsweise SPACs<br />

mit ihrer speziellen Relevanz für Technologie-„Scale-ups“.<br />

Vor dem Hintergrund der EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung gewinnt<br />

eine Anforderung für Finanzierung jedenfalls rasant an Bedeutung: ESG -<br />

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.<br />

Seite 17


DIE ZUKUNFT IST<br />

KLIMANEUTRAL<br />

Markus Fürst<br />

Geschäftsführer der B&C Industrieholding<br />

Be Creative.<br />

Be Courageous.<br />

Be Competitive.<br />

Der Weg unserer Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität bis zum Jahr <strong>20</strong>50 wurde von<br />

der Europäischen Kommission <strong>20</strong>19 mit dem sogenannten „Green Deal“ festgelegt.<br />

Im aktuellen Regierungsprogramm Österreichs wird dieses Ziel sogar schon bis zum<br />

Jahr <strong>20</strong>40 angestrebt. Diese Ziele und Vorgaben haben bereits zu deutlichen Veränderungen<br />

vieler Unternehmen und Geschäftsmodelle geführt. Weitere Innovationen<br />

und Revolutionen müssen und werden in den kommenden <strong>Jahre</strong>n noch folgen.<br />

Jene Unternehmen, die bereits heute Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft als<br />

zentralen Bestandteil ihres Geschäftsmodells definiert haben, sind in der Startaufstellung<br />

in Richtung klimaneutrale Zukunft ganz vorne zu finden.<br />

Parallel zur ökologischen Nachhaltigkeit rücken auch soziales und ethisches<br />

Handeln von Unternehmen, abgekürzt ESG (Environmental Social Governance),<br />

immer mehr ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit und auch der Investoren.<br />

Das ist gut so, denn auch hier brauchen Österreich und Europa die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit zumeist nicht zu scheuen.<br />

Die B&C-Gruppe richtet ihre strategischen Entscheidungen bereits verstärkt<br />

nach ESG-Kriterien aus. So stellen wir das nachhaltige Wachstum unserer Beteiligungen<br />

sicher und leisten einen wesentlichen Beitrag in Richtung Klimaneutralität<br />

der Gesamtwirtschaft.<br />

Seite <strong>20</strong>


HOUSKAPREIS<br />

SEIT BESTEHEN DES HOUSKAPREISES WURDEN<br />

5,3 MIO. EURO AN PREISGELDERN AUSGESCHÜTTET.<br />

Entwicklung der Dotierung:<br />

<strong>20</strong>06-<strong>20</strong>11<br />

230.000 EUR<br />

<strong>20</strong>16-<strong>20</strong>18<br />

400.000 EUR<br />

Österreich liegt im internationalen Vergleich<br />

ganz vorne, was die F&E-Ausgaben<br />

betrifft, hinkt jedoch in Bezug auf den Output<br />

deutlich hinterher.<br />

<strong>20</strong>12-<strong>20</strong>15<br />

300.000 EUR<br />

<strong>20</strong>19-<strong>20</strong>21<br />

500.000 EUR<br />

Sonja Sheikh<br />

Geschäftsführerin von ACR –<br />

Austrian Cooperative Research<br />

und Fachbeirätin des Houskapreises<br />

Gerade deshalb ist es wichtig, erfolgreiche<br />

Innovationen vor den Vorhang zu holen und<br />

damit ihre Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

Österreichs zu würdigen.<br />

Der Houskapreis ist ein ausgezeichnetes<br />

Instrument dafür.<br />

FACTS<br />

Österreichs größter privater Preis für<br />

anwendungsnahe Forschung<br />

Erstmalige Auslobung <strong>20</strong>05 Hochschulforschung<br />

Seit <strong>20</strong>16 zweite Kategorie<br />

„Forschung & Entwicklung in KMU“<br />

22 Preisträgerinnen und Preisträger<br />

Rund 600 Einreichungen von<br />

Forschungsprojekten<br />

Gründung des „Clubs der Houskapreis-<br />

Gewinner:innen“ im Jahr <strong>20</strong>18<br />

Goldene Houskapreis-Statue von Michaela<br />

Schupfer, inspiriert von Hollywood-Ikone und<br />

Erfinderin Hedy Lamarr<br />

Seite 21<br />

Seite 22


CLUB DER HOUSKAPREIS-<br />

GEWINNER:INNEN<br />

<strong>20</strong>16 Stefan Pogatscher<br />

Montanuniversität Leoben<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

<strong>20</strong>16 Eva Prieschl-Grassauer<br />

Marinomed Biotech AG<br />

Kategorie: Forschung & Entwicklung in KMU<br />

<strong>20</strong>21 Golta Khatibi<br />

Technische Universität Wien<br />

Kategorie: Hochschulforschung<br />

<strong>20</strong>21 Jama Nateqi<br />

Symptoma GmbH<br />

Kategorie: Forschung & Entwicklung in KMU<br />

<strong>20</strong>15 Oskar Aszmann<br />

Medizinische Universität Wien<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

<strong>20</strong>14 Reingard Grabherr<br />

Universität für Bodenkultur Wien<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> Harald Plank<br />

Technische Universität Graz<br />

Kategorie: Hochschulforschung<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong> Christian Harwanegg<br />

MacroArray Diagnostics GmbH<br />

Kategorie: Forschung & Entwicklung in KMU<br />

<strong>20</strong>13 Armin Hansel<br />

Universität Innsbruck<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

<strong>20</strong>12 Erich Gnaiger<br />

Medizinische Universität Innsbruck<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

<strong>20</strong>19 Wolfgang Lechner<br />

Universität Innsbruck<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

<strong>20</strong>19 Michael Zillich<br />

Blue Danube Robotics GmbH<br />

Kategorie: Forschung & Entwicklung in KMU<br />

<strong>20</strong>11 Christian Oliver Kappe<br />

Karl-Franzens-Universität Graz<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

<strong>20</strong>10 Helmut Clemens<br />

Montanuniversität Leoben<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

<strong>20</strong>18 Stefan Ameres<br />

IMBA - Institut für Molekulare Biotechnologie (ÖAW)<br />

<strong>20</strong>18 Martin Putschek<br />

Swimsol GmbH<br />

<strong>20</strong>09 Lutz Sparowitz (†)<br />

Technische Universität Graz<br />

<strong>20</strong>08 Horst-Hannes Cerjak<br />

Technische Universität Graz<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

Kategorie: Forschung & Entwicklung in KMU<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

<strong>20</strong>17 Gunda Köllensperger<br />

Universität Wien<br />

<strong>20</strong>17 Jens-Christian Schwindt<br />

SIMCharacters GmbH<br />

<strong>20</strong>07 Andreas Bernkop-Schnürch<br />

Universität Innsbruck<br />

<strong>20</strong>06 Anton Glieder<br />

Technische Universität Graz<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

Kategorie: Forschung & Entwicklung in KMU<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

Kategorie: Universitäre Forschung<br />

Seite 23<br />

Seite 24


BRÜCKE ZWISCHEN<br />

WISSENSCHAFT & PRAXIS<br />

Die B&C <strong>Privatstiftung</strong> fördert industrierelevante Innovationsforschung<br />

an Hochschulen. Derzeit finanziert<br />

die B&C gemeinsam mit Förderpartner AMAG<br />

Austria Metall AG eine Stiftungsprofessur für Nichteisenmetallurgie<br />

an der Montanuniversität Leoben,<br />

eine weitere ist geplant. Damit erhalten die Hochschulen<br />

den nötigen Spielraum, um diese zukunftsträchtigen<br />

und fachspezifischen Forschungsbereiche<br />

gezielt voranzutreiben.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der B&C-Förderaktivitäten<br />

sind die Bereiche Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.<br />

Die B&C unterstützt Forschungsprojekte,<br />

Fachtagungen, Universitätslehrgänge, Dissertationen<br />

und Habilitationen, die sich mit dem Kapitalmarkt,<br />

Wirtschaftsrecht, Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre<br />

sowie Standortfragen befassen.<br />

Dazu zählen u. a. der Wiener Unternehmensrechtstag,<br />

der Österreichische Aufsichtsratstag, die Innovations-<br />

und Standortforschung an der WU Wien u.v.m.<br />

Edeltraud Hanappi-Egger<br />

Rektorin der WU Wien<br />

Die Initiative für Innovations- und<br />

Standortsforschung ist eine langfristig<br />

angelegte Partnerschaft, die<br />

es der WU Wien erlaubt, wichtige<br />

Forschungsprojekte voranzutreiben,<br />

neue zu entwickeln und vor allem langfristige<br />

Planungssicherheit ermöglicht. Alleine mit öffentlichen Geldern<br />

wäre ein Großteil der Forschungsarbeiten an der WU nicht finanzierbar.<br />

Ulrich Torggler<br />

Leiter des Instituts für Unternehmens-<br />

und Wirtschaftsrecht an der<br />

Universität Wien<br />

<strong>20</strong>12 hat die B&C <strong>Privatstiftung</strong> den<br />

Wiener Unternehmensrechtstag ins<br />

Leben gerufen. Damit trägt die B&C<br />

maßgeblich zur Fortentwicklung des<br />

Unternehmensrechts bei, was sich nicht zuletzt auch in dem zunehmenden<br />

Eingang der Tagungsbände in die Rechtsprechung des Obersten<br />

Gerichtshofs niederschlägt.<br />

Renate Anderl<br />

Präsidentin der Arbeiterkammer<br />

Wirtschaft ist ein abstrakter Begriff.<br />

Uns ist wichtig, dass junge Menschen<br />

sich als Teil der Wirtschaft verstehen.<br />

Bei der Wirtschaftsbildung ist<br />

mir daher besonders die Rolle der<br />

ArbeitnehmerInnen wichtig. Und es<br />

geht uns auch darum, Jugendliche auf die Arbeitswelt vorzubereiten,<br />

auf ihre Rechte und Möglichkeiten als künftige ArbeitnehmerInnen.<br />

Franz Schellhorn<br />

Vorstand der MEGA Bildungsstiftung<br />

Ob Schüler eine gute Bildung erhalten,<br />

ist im Wohlfahrtsstaat Österreich<br />

noch immer eine Frage des<br />

Glücks. Denn oftmals hängt der Erfolg<br />

vom pädagogischen Geschick<br />

oder Motivation der Eltern und vom<br />

individuellen Engagement einzelner Lehrer ab. Zum Glück gibt es<br />

die MEGA-Bildungsstiftung, die versucht, das zu ändern, und innovative<br />

Zugänge fördert.<br />

NACHHALTIGE<br />

AKZENTE SETZEN<br />

Mit der Gründung der MEGA Bildungsstiftung im Jahr<br />

<strong>20</strong>19 bündeln die B&C <strong>Privatstiftung</strong> und die Berndorf<br />

<strong>Privatstiftung</strong> ihre Ressourcen und Aktivitäten bei der<br />

Bildungsförderung, um gemeinsam Bildungsprojekte<br />

schneller und effektiver umzusetzen.<br />

Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Chancenfairness<br />

und allgemeine Wirtschaftskompetenz mit<br />

dem Ziel, junge Menschen auf ein selbstbestimmtes<br />

Leben vorzubereiten.<br />

Mit den Gründungspartnern der Stiftung für Wirtschaftsbildung,<br />

Arbeiterkammer, Erste-Stiftung,<br />

Industriellenvereinigung, Innovationsstiftung für<br />

Bildung, Oesterreichische Nationalbank sowie die<br />

Wirtschaftskammer Österreich setzt sich die MEGA<br />

Bildungsstiftung für die langfristige Verankerung von<br />

wirtschaftlichen Bildungsinhalten in der schulischen<br />

und außerschulischen Allgemeinbildung ein.<br />

Seite 25 Seite 26


PARTNERIN DER ÖSTERREICHISCHEN INDUSTRIE<br />

PORTFOLIO DER B&C-KERNBETEILIGUNGEN<br />

UMSATZENTWICKLUNG B&C-KERNBETEILIGUNGEN AGGREGIERT (in Mio. EUR)<br />

+ 260%<br />

3.805<br />

Gesamt<br />

3.465<br />

Gesamt<br />

52,7 %<br />

AMAG Austria Metall AG<br />

50,0 %<br />

+ 2 AKTIEN<br />

Lenzing AG<br />

54,2 %<br />

Semperit AG Holding<br />

965<br />

Gesamt<br />

364<br />

599<br />

1.457,6<br />

Gesamt<br />

942,6<br />

515<br />

2.455,7<br />

Gesamt<br />

689,4<br />

1.766,3<br />

<strong>20</strong>12 Einstieg bei AMAG<br />

913,3<br />

914,7<br />

1.977<br />

904<br />

928<br />

1.633<br />

15.624<br />

Weltweit<br />

5.615,5<br />

In Österreich<br />

3.708,8<br />

Mio. EUR<br />

Gesamt<br />

1.935,4<br />

Mio. EUR<br />

In Österreich<br />

554,3<br />

Mio. EUR<br />

Gesamt<br />

498,1<br />

Mio. EUR<br />

In Österreich<br />

1.107,5<br />

Mio. EUR<br />

Gesamt<br />

<strong>20</strong>00 <strong>20</strong>05 <strong>20</strong>10 <strong>20</strong>15 <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

als bedeutende Arbeitgeber<br />

Beschäftigte <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

(VZÄ im <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt)<br />

als Großinvestoren<br />

Investitionen<br />

<strong>20</strong>12 bis <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

als Forschungslokomotiven<br />

Investitionen in F&E<br />

<strong>20</strong>12 bis <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

als Dividendenzahler<br />

Ausgeschüttete Dividenden<br />

<strong>20</strong>12 bis <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Seite 27<br />

Stand: 31.12.<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Seite 28


INVESTITIONEN MIT WEITBLICK<br />

AMAG hat in den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n über<br />

eine Milliarde Euro in den Standort Ranshofen<br />

investiert.<br />

AMAG<br />

KENNZAHLEN <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Alexander Moser-Parapatits<br />

B&C-Beteiligungsmanager<br />

zuständig für AMAG Austria Metall<br />

Mit der Errichtung des modernsten Warmund<br />

Kaltwalzwerkes in Europa wurde<br />

die Basis für das weitere Wachstum<br />

als Premium-Lieferant für innovative<br />

Aluminium-Walzprodukte gelegt und 500<br />

neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Durch die Investitionen wurde die Führungsposition<br />

der AMAG bei Aluminium-<br />

Recycling gestärkt: Mit über 300.000<br />

Tonnen verarbeitetem Schrott pro Jahr<br />

zählt Ranshofen zu den größten Recycling-Standorten<br />

weltweit.<br />

904 Mio. EUR<br />

Umsatz<br />

108,2 Mio. EUR<br />

EBITDA<br />

12,0 %<br />

EBITDA-Marge<br />

38,8 %<br />

Eigenkapitalquote<br />

AMAG Austria Metall AG<br />

Produzent und Verarbeiter<br />

von Aluminium-Produkten<br />

Die AMAG Austria Metall AG mit Hauptsitz in Ranshofen, Oberösterreich,<br />

ist ein weltweit tätiger Produzent von Primäraluminium,<br />

Premium-Guss- und Walzprodukten. Das Unternehmen<br />

beliefert insbesondere die Automobil-, Luftfahrt-, Maschinen-<br />

und Verpackungsindustrie. Mit einem Recycling-Anteil<br />

von durchschnittlich 75 bis 80 Prozent im Einsatzmaterial<br />

setzt die AMAG einen internationalen Benchmark. Die AMAG<br />

hält einen Anteil von <strong>20</strong> Prozent an der kanadischen Elektrolyse<br />

Alouette und seit <strong>20</strong><strong>20</strong> einen Anteil von 70 Prozent an<br />

der deutschen Aircraft Philipp Gruppe (ACP) mit Sitz in Übersee<br />

am Chiemsee in Deutschland.<br />

Die B&C ist seit <strong>20</strong>12 an der AMAG Austria Metall beteiligt und<br />

hält aktuell einen Anteil von 52,7 Prozent.<br />

1.991<br />

Beschäftigte<br />

(VZÄ im <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt)<br />

52,7 %<br />

Beteiligung seit <strong>20</strong>12<br />

amag-al4u.com<br />

Seite 29<br />

Seite 30


NACHHALTIGKEIT ALS INNOVATIONSTREIBER<br />

Michael Strasser<br />

B&C-Beteiligungsmanager<br />

zuständig für Lenzing<br />

Nachhaltigkeit ist bei Lenzing kein<br />

bloßes Lippenbekenntnis, sondern tief<br />

in der DNA des Unternehmens verwurzelt.<br />

Fasern von Lenzing sind botanische Produkte<br />

und bestehen aus dem nachwachsenden<br />

Rohstoff Holz.<br />

Mit der Einführung der REFIBRA-Technologie<br />

setzt Lenzing auch im Bereich der<br />

Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie<br />

neue Maßstäbe. Dabei werden auch Stoffreste<br />

aus Baumwollkleidung verwertet.<br />

Mit zahlreichen ökoverträglichen Produktinnovationen<br />

und möglichst energieautarken<br />

Konzepten hat Lenzing bereits die<br />

Weichen für die Zukunft gesetzt. Ein erklärtes<br />

Ziel lautet auch, bis <strong>20</strong>50 klimaneutral<br />

zu sein.<br />

LENZING<br />

KENNZAHLEN <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

1.632,6 Mio. EUR<br />

Umsatz<br />

196,6 Mio. EUR<br />

EBITDA<br />

12,0 %<br />

EBITDA-Marge<br />

45,8 %<br />

Eigenkapitalquote<br />

Lenzing AG<br />

Produzent von Cellulosefasern<br />

Die Lenzing Gruppe ist ein international tätiger Cellulosefaserproduzent<br />

mit Firmensitz in Oberösterreich und Produktionsstätten<br />

in allen wichtigen Märkten sowie einem weltweiten<br />

Netz an Verkaufs- und Marketingbüros. Das mehrfach ausgezeichnete<br />

Unternehmen steht für eine ökologisch verantwortungsbewusste<br />

Erzeugung von Spezialfasern aus dem<br />

nachwachsenden Rohstoff Holz. Diese Fasern sind Ausgangsmaterial<br />

für eine Vielzahl von Textil- und Vliesstoffanwendungen.<br />

Mit ihren innovativen Produkt- und Technologielösungen<br />

ist Lenzing Partner der globalen Textil- und Vliesstoffindustrie<br />

und Treiber zahlreicher neuer Entwicklungen.<br />

Die B&C hält einen Anteil von 50,0 Prozent + 2 Aktien an der<br />

Lenzing AG.<br />

6.665<br />

Beschäftigte<br />

(VZÄ im <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt)<br />

50,0 %<br />

+2 AKTIEN<br />

Beteiligung seit <strong>20</strong>01<br />

lenzing.com<br />

Seite 31<br />

Seite 32


TRANSFORMATION – HERAUSFORDERUNG UND CHANCE<br />

Daniel Koppensteiner<br />

B&C-Beteiligungsmanager<br />

zuständig für Semperit<br />

Der globale Strukturwandel hat durch<br />

die Corona-Krise eine massive Beschleunigung<br />

erfahren. Unternehmen sind jetzt<br />

besonders gefordert, ihre strategische<br />

Ausrichtung in Bezug auf Themen wie<br />

Globalisierung, Ressourcenverfügbarkeit<br />

oder Klimawandel einer neuen Evaluierung<br />

zu unterziehen und gegebenenfalls eine<br />

strategische Neuausrichtung vorzunehmen.<br />

Der Anpassungsdruck bietet aber<br />

auch neue Marktpotenziale und Chancen.<br />

Der Anfang <strong>20</strong>18 eingeleitete Restrukturierungs-<br />

und Transformationsprozess von<br />

Semperit hat unabhängig von der pandemiebedingten<br />

Sonderkonjunktur bereits<br />

zu signifikanten Verbesserungen geführt.<br />

SEMPERIT<br />

KENNZAHLEN <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

927,5 Mio. EUR<br />

Umsatz<br />

<strong>20</strong>8,6 Mio. EUR<br />

EBITDA<br />

22,5 %<br />

EBITDA-Marge<br />

43,5 %<br />

Eigenkapitalquote<br />

Semperit AG Holding<br />

Produzent von Kautschuk-Produkten<br />

für unterschiedliche Anwendungen<br />

Die börsennotierte Semperit AG Holding ist eine international<br />

ausgerichtete Unternehmensgruppe, die in den Sektoren<br />

Industrie und Medizin hochspezialisierte Produkte aus Kautschuk<br />

entwickelt, produziert und vertreibt: Hydraulik- und<br />

Industrieschläuche, Fördergurte, Rolltreppen-Handläufe, Bauprofile,<br />

Seilbahnringe, Produkte für den Eisenbahnoberbau<br />

und Untersuchungs- und Operationshandschuhe. Die Zentrale<br />

des österreichischen Traditionsunternehmens, das seit 1824<br />

besteht, befindet sich in Wien, das internationale F&E-Zentrum<br />

in Wimpassing, Niederösterreich. Zur Gruppe gehören<br />

weltweit 14 Produktionsstandorte sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen<br />

in Europa, Asien, Amerika und Australien.<br />

Die B&C hält einen Anteil von 54,2 Prozent an der Semperit AG<br />

Holding.<br />

6.968<br />

Beschäftigte<br />

(VZÄ im <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt)<br />

54,2 %<br />

Beteiligung seit <strong>20</strong>00<br />

semperitgroup.com<br />

Seite 33<br />

Seite 34


Schur Flexibles Holding GmbH<br />

Verpackungslösungen für die Lebensmittel-,<br />

Pharma-, Kosmetik- und Aromaschutzbranche<br />

Schur Flexibles Holding GmbH, mit Hauptquartier in Wiener<br />

Neudorf, Österreich, ist ein führender Anbieter von flexiblen<br />

Verpackungslösungen für die Lebensmittel-, Pharma-,<br />

Kosmetik- und Aromaschutzbranche. Der Schwerpunkt des<br />

Unternehmens liegt in der Entwicklung und Produktion von<br />

innovativen und nachhaltigen Verpackungslösungen sowie in<br />

der Verbesserung der damit verbundenen Produktions- und<br />

Recyclingprozessen. Die <strong>20</strong>12 gegründete Schur Flexibles<br />

umfasst 23 Produktionsstandorte in ganz Europa, die hoch<br />

spezialisiert und in ihrem jeweiligen Bereich technologisch<br />

führend sind. Die Verpackungslösungen von Schur Flexibles<br />

wurden mehrfach international für Produktinnovationen und<br />

nachhaltige Gesamtlösungen ausgezeichnet.<br />

VAMED AG<br />

Gesamtanbieter für Krankenhäuser<br />

und Gesundheitseinrichtungen<br />

VAMED ist ein weltweit führender Gesamtanbieter für Krankenhäuser<br />

und andere Einrichtungen im Gesundheitswesen<br />

mit einem umfassenden Angebot an Leistungen aus dem Projekt-<br />

und dem Dienstleistungsgeschäft. Das Portfolio reicht<br />

von der Projektentwicklung sowie der Planung und der schlüsselfertigen<br />

Errichtung über Instandhaltung, technische, kaufmännische<br />

und infrastrukturelle Dienstleistungen bis hin zur<br />

Gesamtbetriebsführung von Gesundheitseinrichtungen.<br />

80,0 %<br />

Beteiligung seit <strong>20</strong>21<br />

Die B&C hält einen Anteil von 80 Prozent an der Schur<br />

Flexibles Holding GmbH.<br />

schurflexibles.com<br />

10,0 %<br />

Beteiligung seit <strong>20</strong>00<br />

Die B&C hält einen Anteil von 10 Prozent an der VAMED AG.<br />

vamed.com<br />

Seite 35 Seite 36


TIMELINE<br />

<strong>20</strong>16<br />

Gründung der BCII<br />

BCII-BETEILIGUNGEN<br />

FLIGHTKEYS<br />

KINEXON<br />

<strong>20</strong>18<br />

Citrine Informatics<br />

TTTech<br />

B&C<br />

INNOVATION<br />

INVESTMENTS<br />

Investments in technische<br />

und industrielle Innovationen<br />

FACTS<br />

Von <strong>20</strong>16 bis <strong>20</strong>21 neun<br />

Beteiligungen der BCII in Form<br />

von Direktinvestitionen<br />

Investitionsvolumen<br />

von insgesamt mehr als<br />

80 Mio. EUR<br />

BCII-Direktbeteiligungen mit<br />

jährlicher durchschnittlicher<br />

Wachstumsrate von über 50 %<br />

<strong>20</strong>19<br />

FREQUENTIS<br />

klarx<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

KREATIZE<br />

<strong>20</strong>21<br />

contextflow<br />

INVESTMENTFOKUS<br />

Technologie-Wachstumsunternehmen<br />

(Scale-ups)<br />

IndustrialTech<br />

Relevanz für Österreich<br />

Umsetzungsstarkes Gründerteam<br />

BCII-POSITIONIERUNG<br />

Life-Cycle-Investor<br />

Kein Exit-Zwang<br />

Leadinvestor<br />

Schnittstelle Industrie/Technologie<br />

Stand: 31.08.<strong>20</strong>21<br />

TriLite<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Thomas Zimpfer Alexander Moser-Parapatits Regina Sturm-Lehnhart<br />

Beteiligungsmanagement: Julia Reilinger<br />

Seite 37 Seite 38


INDUSTRIALTECH – MEHRWERT<br />

FÜR INDUSTRIEUNTERNEHMEN<br />

Julia Reilinger<br />

B&C-Beteiligungsmanagerin<br />

zuständig für B&C Innovation Investments<br />

Der Industriesektor spielt eine bedeutende<br />

Rolle für den Wirtschaftsstandort.<br />

Österreich verfügt in diesem Bereich über<br />

starke Kompetenzen. Hier bietet IndustrialTech,<br />

die Verknüpfung von Industriekompetenz<br />

mit innovativer Technologie,<br />

eine große Chance für Österreichs Wirtschaft.<br />

Die bloße Verfügbarkeit einer<br />

Technologie bzw. die Digitalisierung etablierter<br />

Prozesse reicht dabei nicht aus.<br />

Maßgebend ist der gebotene Mehrwert,<br />

den die Anwendung der Technologie auf<br />

industrielle Prozesse und Produkte bietet.<br />

Als Life-Cycle-Investor begleitet die B&C<br />

Innovation Investments Gründerteams in<br />

der gesamten Wachstumsphase und investiert<br />

damit wersteigerungsorientiert in<br />

die Unternehmen „von morgen“. Ein Konnex<br />

zu bestehenden B&C Industriebeteiligungen<br />

ist hierbei nicht erforderlich.<br />

TTTech<br />

Mit ihren Echtzeit-Netzwerkplattformen und Sicherheitssteuerungen<br />

verbessern die Lösungen der TTTech Group<br />

die Sicherheit und Zuverlässigkeit elektronischer Systeme<br />

in der Industrie sowie im Transportsektor und tragen<br />

dazu bei, das Internet der Dinge und automatisiertes<br />

Fahren zu verwirklichen. Die TTTech Group bringt bewährte<br />

Netzwerktechnologie aus der Raum- und Luftfahrt in Massenmärkte<br />

wie die Automobil- und Fertigungsindustrie.<br />

Investment BCII: <strong>20</strong>18<br />

Frequentis<br />

Frequentis mit Firmensitz in Wien ist ein internationaler<br />

Anbieter von sicherheitskritischen Kommunikationsund<br />

Informationssystemen für Kontrollzentralen in den<br />

Segmenten Air Traffic Management und Public Safety<br />

& Transport. Neben der Luftfahrt werden Systeme der<br />

Frequentis-Gruppe im Bahnverkehr, in der Schifffahrt<br />

und in Notrufzentralen angewendet. Das Unternehmen<br />

verfügt über ein weltweites Netzwerk an Niederlassungen,<br />

Tochtergesellschaften und lokalen Repräsentanten<br />

in über 50 Ländern.<br />

Investment B&C: <strong>20</strong>19<br />

tttech.com<br />

frequentis.com<br />

Seite 39<br />

Seite 40


FLIGHTKEYS<br />

KINEXON<br />

Citrine Informatics<br />

klarx<br />

Das österreichische Unternehmen Flightkeys mit Sitz<br />

in Wien entwickelt und vermarktet Software zur Berechnung<br />

von optimierten Flugrouten (Trajectory<br />

Optimization) und Flugplänen in Echtzeit für die Luftfahrtindustrie.<br />

Die Software „FLIGHTKEYS 5D“ ist als<br />

erstes Flugplanungstool weltweit darauf ausgelegt,<br />

die Verfügbarkeit von Echtzeit-Daten zur Effizienz- und<br />

Kostenoptimierung des Flugbetriebes zu nutzen.<br />

KINEXON spezialisiert sich auf die hochpräzise Echtzeit-Lokalisierung<br />

von Objekten, auf die Erhebung von<br />

Zustandsdaten dieser Objekte sowie auf die Analyse<br />

und Auswertung der gewonnenen Informationen. Im<br />

Industrieumfeld wird die Technologie für Asset Tracking,<br />

Navigation von fahrerlosen Transportsystemen<br />

und zur Prozessautomatisierung eingesetzt. Im Sportbereich<br />

liefert KINEXON Einblicke über die Leistung<br />

von Athleten und unterstützt Verletzungsvorbeugung.<br />

Citrine Informatics ist die weltweit führende Plattform für<br />

Material- und Chemikalienentwicklung. Citrine’s Technologie<br />

verkürzt die Zeit für die Entwicklung neuer Materialien<br />

unad Chemikalien, indem sie die Leistungsfähigkeit<br />

von Materialdaten und künstliche Intelligenz kombiniert.<br />

Zu den Kunden gehören einige der größten und renommiertesten<br />

Namen der Werkstoff- und Chemieindustrie<br />

in Asien, Nordamerika und Europa. Der Hauptsitz des Unternehmens<br />

befindet sich in Redwood City, CA.<br />

klarx ist in Österreich und Deutschland Marktführer für<br />

die digitale Beschaffung von Baumaschinen und ermöglicht<br />

Unternehmen mit wenigen Klicks ihre Bauvorhaben<br />

mit Maschinen auszustatten. Durch digitale Lösungen<br />

werden veraltete Mietabläufe in der Baubranche ersetzt<br />

und kurzfristige oder komplexe Bauprojekte können<br />

über die Online-Mietplattform von klarx durch An- und<br />

Vermietung von Baumaschinen und Spezialgeräten<br />

schneller und kostengünstiger umgesetzt werden.<br />

Investment BCII: <strong>20</strong>16<br />

Investment BCII: <strong>20</strong>16<br />

Investment BCII: <strong>20</strong>18<br />

Investment BCII: <strong>20</strong>19<br />

flightkeys.com<br />

kinexon.com<br />

citrine.io<br />

klarx.at<br />

Seite 41 Seite 42


WETTBEWERBSFÄHIGKEIT<br />

DURCH INNOVATION<br />

KREATIZE<br />

KREATIZE ist die führende deutsche Beschaffungsplattform<br />

für die Maschinenbauindustrie, die den kompletten<br />

Prozess von der Bestellung bis zur Lieferung von<br />

Industriebauteilen voll automatisiert abwickelt. Durch<br />

das europaweites Partnernetzwerk profitieren Kunden<br />

und Fertiger gleichermaßen: Kunden erhalten unbegrenzte<br />

Fertigungskapazitäten und volle Transparenz über ihren<br />

Bestellvorgang – Fertigungspartner eine höhere Auslastung<br />

und besseren Marktzugang.<br />

Investment BCII: <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

kreatize.com<br />

contextflow<br />

contextflow ist ein führender Anbieter von künstlicher<br />

Intelligenz für die medizinische 3D-Bildanalyse.<br />

Das Unternehmen mit Sitz in Wien entwickelt Deep-<br />

Learning-basierte Software zur Verbesserung von<br />

Radiologie-Workflows. Die Kerntechnologie ist eine<br />

3D-Bild-basierte Suchmaschine (SEARCH), die<br />

Krankheitsmuster in medizinischen 3D-Bildern wie<br />

Computertomografien (CT) und Magnetresonanztomografien<br />

(MR) erkennt. Die Software ist in Europa<br />

für den Einsatz bei Lungen-CTs zertifiziert.<br />

Investment BCII: <strong>20</strong>21<br />

contextflow.com<br />

TriLite<br />

Das Hightech-Startup TriLite entwickelt ultrakompakte<br />

Displays, um intelligente Brillen der nächsten Generation<br />

mit Augmented Reality (AR)-Anwendungen auszustatten<br />

und damit Smart Glasses einer breiten Masse<br />

von Endkunden zugänglich zu machen. TriLites weltweit<br />

kleinstes Laser-Beam-Scanning-Display wird in Wien entwickelt,<br />

bei Auftragsfertigern produziert und über den<br />

TriLite-Standort an der US-Westküste an globale Technologie-Konzerne<br />

vertrieben.<br />

Investment BCII: <strong>20</strong>21<br />

trilite-tech.com<br />

Katrin Kaiser<br />

B&C-Beteiligungsmanagerin<br />

Innovation stellt einen – wenn nicht den – zentralen Faktor<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit entwickelter Volkswirtschaften<br />

dar. Die B&C-Beteiligungen verfolgen das Ziel, in ihren<br />

Geschäftsbereichen eine Vorreiterstellung einzunehmen,<br />

etwa im Bereich der Forschungsintensität oder Nachhaltigkeit.<br />

Ein wesentlicher Beitrag für den Wirtschaftsstandort<br />

Österreich ist daher, dass die B&C-Beteiligungen ihre<br />

F&E-Aktivitäten von Österreich aus steuern.<br />

Erfolgreiche Innovationen setzen jedoch einen strukturierten<br />

Prozess voraus und sind auch mit Investitionen<br />

verbunden, die die B&C als zuverlässige, stabile Partnerin<br />

mitträgt. Zusätzlich investiert die B&C in innovative<br />

Technologieunternehmen, um Schlüsseltechnologien<br />

für die heimische Industrie zugänglich zu machen.<br />

Seite 43<br />

Seite 44


SIGRID STAGL<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

HAT VIELE<br />

DIMENSIONEN<br />

Um die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zu<br />

erreichen, sind wir alle gefordert. Viele<br />

Unternehmen fürchten aber Nachteile,<br />

wenn sie nachhaltig wirtschaften. Können<br />

die ESG-Kriterien zu Nachhaltigkeit<br />

in den Bereichen Umwelt (Environment),<br />

Soziales (Social) und Unternehmensführung<br />

(Governance) helfen?<br />

Die ESG-Kriterien tragen dazu bei,<br />

dass Marktteilnehmerinnen und<br />

-teilnehmer in transparenter und verifizierter<br />

Form über bedeutende Dimensionen<br />

der Nachhaltigkeit informiert werden.<br />

Sobald die Standards bezüglich ESG vereinheitlicht<br />

sind, wird der Wettbewerb<br />

fairer. Unternehmen, die nachhaltiger produzieren<br />

und dafür höhere Kosten haben,<br />

schneiden nach den ESG-Kriterien besser<br />

ab und werden bei Investments mit<br />

langfristiger Perspektive bevorzugt. Mittelfristig<br />

sollte staatliche Regulierung<br />

sicherstellen, dass nicht-nachhaltiges<br />

Produzieren teurer ist als eine nachhaltige<br />

Produktionsweise.<br />

Wo liegen Ihrer Ansicht nach die größten<br />

Chancen und Risiken beim ESG-Ansatz?<br />

Die größten Chancen liegen darin,<br />

dass mehrere wichtige Dimensionen<br />

gleichzeitig in Angriff genommen<br />

werden. Wichtig ist dabei, dass nicht eine<br />

Dimension gegen eine andere getauscht<br />

wird. Positiv sind auch die Operationalisierung<br />

und die Möglichkeit, die Erfüllung<br />

in entscheidungsrelevante Regelwerke zu<br />

integrieren. Riskant ist derzeit, dass die<br />

Standardisierung nicht rasch genug vorangetrieben<br />

wird und es damit zu einer<br />

Verwässerung kommt. ESG ist nur nützlich,<br />

wenn standardisiert und – extern<br />

validiert – systematisch gemessen und<br />

ausgewiesen wird.<br />

Nachhaltigkeit wird oft mit Klima- bzw.<br />

Umweltschutz gleichgesetzt, doch sie<br />

beinhaltet auch soziale Komponenten.<br />

Welche Wechselwirkungen gibt es hier<br />

und wo herrscht dringender Handlungsbedarf?<br />

Klima- und Umweltschutz sind<br />

wichtige Elemente von Nachhaltigkeit,<br />

wobei Umweltschutz freilich viele<br />

Dimensionen hat. Zum Beispiel Materialverbrauch<br />

oder Biodiversitätsverlust,<br />

dessen internationale Regelung derzeit<br />

verhandelt und eine Reduktion um den<br />

Faktor 10 gefordert wird. Zusätzlich erfordert<br />

Nachhaltigkeit andere Dimensionen<br />

wie Einkommens-, Vermögens-,<br />

Bildungs- und Geschlechtergleichheit<br />

sowie soziale Kohäsion und Partizipation<br />

in den Blick zu nehmen. Welche Dimensionen<br />

die wichtigsten sind, hängt von der<br />

Problemlage ab.<br />

Wichtig ist, auf die Interdependenzen zu<br />

achten und proaktiv nach Synergien zu<br />

suchen. Zum Beispiel ist eine umweltfreundliche<br />

Ernährungsweise meist auch<br />

gesünder, ebenso die aktive Mobilität wie<br />

Radfahren oder Gehen im Nahverkehr.<br />

Was kann die Multikriterienanalyse zur<br />

Erreichung der SDGs bzw. Erfüllung der<br />

ESG-Kriterien beitragen?<br />

Die Multikriterienanalyse ist ein<br />

Analyseinstrument, das die mehrdimensionale,<br />

systematische und integrierte<br />

Bewertung mehrerer Optionen<br />

ermöglicht. Der Vorteil ist, dass die Multikriterienanalyse<br />

mit Dimensionen, die<br />

in unterschiedlichen Einheiten gemessen<br />

werden, arbeiten kann. Der paarweise Vergleich<br />

macht dies möglich. Es ist nicht erforderlich,<br />

alle relevanten Dimensionen<br />

in eine Einheit (z. B. Geldeinheiten, Fläche<br />

oder Energie) umzurechnen. Gleichzeitig<br />

ist das Ausweisen der relevanten<br />

Auswirkungen aller Optionen enorm informativ<br />

für Entscheidungsträgerinnen bzw.<br />

-träger. Gut gemacht, hilft die Multikriterienanalyse<br />

das System, zu dem eine Entscheidung<br />

ansteht, besser zu verstehen.<br />

Ein Algorithmus unterstützt die Entscheidungsfindung,<br />

wenn das menschliche<br />

Gehirn mit zu vielen Dimensionen und<br />

Optionen überfordert ist.<br />

Österreich und Europa haben bereits<br />

massiv an der Integration von Nachhaltigkeit<br />

in Rahmenwerke für Politik und<br />

Wirtschaft gearbeitet. Langsam scheint<br />

auch in den USA und China ein Umdenken<br />

einzusetzen. Haben wir endlich den Wendepunkt<br />

erreicht?<br />

Seit den SDGs und dem Pariser Klimaabkommen<br />

gibt es einen breiten<br />

internationalen Konsens, dass zur Erreichung<br />

von Nachhaltigkeit international<br />

kooperiert werden muss. Zuletzt haben<br />

sich die meisten großen Wirtschaftsräume<br />

– mit etwas unterschiedlicher<br />

Ambition – zu Klimaneutralitätszielen<br />

verpflichtet. Freilich gibt es immer opportunistisches<br />

Verhalten, wie das Ausnutzen<br />

der Trittbrettfahrerposition und<br />

populistische Kurzfristorientierung.<br />

Dagegen müssen starke Allianzen gebildet<br />

werden. Europa ist in den letzten Monaten<br />

mit dem European Green Deal und<br />

Fit-for-55 in Vorlage getreten, was angemessen<br />

und notwendig ist. Das Haus<br />

brennt, Europa zeigt, wie Löschen funktioniert,<br />

und motiviert pro-aktiv andere<br />

mitzumachen.<br />

Sigrid Stagl ist Professorin für Umweltökonomie<br />

und Umweltpolitik<br />

und leitet das Department Sozioökonomie<br />

an der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien. Zusätzlich ist sie Direktorin<br />

des WU-Kompetenzzentrums „Sustainability<br />

Transformation and Responsibility“<br />

(STaR).<br />

Ihre Forschungs- und Publikationsschwerpunkte<br />

liegen in den<br />

Bereichen Nachhaltiges Arbeiten,<br />

Ökologische Makroökonomie, integrierte<br />

Bewertungsmethoden sowie<br />

sozioökonomische Theorien<br />

des Handelns mit empirischem Fokus<br />

auf Energie und Lebensmittel.<br />

Seite 45<br />

Seite 46


IMPRESSUM<br />

Medieninhaber und Herausgeber:<br />

B&C Industrieholding GmbH<br />

Universitätsring 14, 1010 Wien<br />

T +43 1 531 01 - 0<br />

E office@bcholding.at<br />

W www.bcgruppe.at<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Konzeption und Text: B&C Industrieholding GmbH, The Skills Group GmbH<br />

Layout und Design: markus stefan websolutions<br />

Druck: klimaneutraler Druck auf PEFC-zertifiziertem Papier,<br />

Druckerei Odysseus, www.odysseus-print.at<br />

Fotos: AMAG Austria Metall AG, Lenzing AG, Semperit AG Holding, Schur Flexibles,<br />

contextflow, Flightkeys, Kinexon, TriLite, Agenda Austria, AK Wien, WU Wien,<br />

Gregor Hofbauer, Robert Maybach, Alissar Najjar, Sebastian Philipp, Daniel Samer,<br />

Klaus Vyhnalek, Georg Wilke, iStock, Pixabay<br />

© B&C Industrieholding GmbH <strong>20</strong>21<br />

Seite 47<br />

Seite 48


www.bcgruppe.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!