15.12.2021 Aufrufe

Booklet: 20 Jahre B&C Privatstiftung

Die B&C Privatstiftung wurde vor mehr als 20 Jahren, am 15. Dezember 2000, gegründet – mit dem Zweck, Unternehmertum in Österreich zu fördern. Eine Aufgabe, der sich die B&C seither unbeirrt und mit Erfolg widmet. Wir haben das Jubiläumsjahr zum Anlass für eine Broschüre genommen, um die wichtigsten Meilensteine am Weg, der uns zu unserem heutigen Selbstverständnis geführt hat, aufzuzeigen und uns mit jenen Themen zu befassen, die unsere künftigen Arbeitsschwerpunkte bilden werden.

Die B&C Privatstiftung wurde vor mehr als 20 Jahren, am 15. Dezember 2000, gegründet – mit dem Zweck, Unternehmertum in Österreich zu fördern. Eine Aufgabe, der sich die B&C seither unbeirrt und mit Erfolg widmet. Wir haben das Jubiläumsjahr zum Anlass für eine Broschüre genommen, um die wichtigsten Meilensteine am Weg, der uns zu unserem heutigen Selbstverständnis geführt hat, aufzuzeigen und uns mit jenen Themen zu befassen, die unsere künftigen Arbeitsschwerpunkte bilden werden.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erich Hampel<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

B&C <strong>Privatstiftung</strong><br />

Im Jahr <strong>20</strong>00 brachten die<br />

Bank Austria und Creditanstalt<br />

ihre Industriebeteiligungen in<br />

eine neue <strong>Privatstiftung</strong> ein.<br />

Das war die Geburtsstunde der<br />

B&C <strong>Privatstiftung</strong>.<br />

CHANCEN IN VERÄNDERUNGEN SEHEN<br />

Beteiligungen von Banken an Unternehmen<br />

hatten in Österreich immer eine<br />

große Bedeutung. Bereits in der Zwischenkriegszeit<br />

hielt beispielsweise die<br />

damalige größte Bank Österreichs, die<br />

Creditanstalt, Anteile an mehr als 300<br />

Industrieunternehmen. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg kam den Banken über ihre<br />

bereitgestellten Kredite eine wesentliche<br />

Rolle zu, um den Wiederaufbau und<br />

das Wachstum der österreichischen Wirtschaft<br />

zu ermöglichen und zu finanzieren.<br />

Den verstaatlichten Banken wurden wieder<br />

Industriebeteiligungen übertragen,<br />

fallweise wurden auch Kredite in Eigenkapital<br />

umgewandelt.<br />

Beginnend mit den 80er <strong>Jahre</strong>n mussten<br />

sich die Banken aufgrund der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung und regulatorischer<br />

Vorschriften von bankfremden Assets<br />

trennen. Da in Österreich kaum ausreichend<br />

Kapital vorhanden war, gingen die<br />

Vermögenswerte vielfach an ausländische<br />

Käufer. Produktionsbetriebe in Österreich<br />

wurden geschlossen und somit der Wirtschaftsstandort<br />

geschwächt. Nach Ablauf<br />

von Standort-Garantien wurden Werke<br />

stillgelegt, wodurch Arbeitsplätze verloren<br />

gegangen sind. So geschehen mit der<br />

bekannten Reifensparte der Semperit, die<br />

unmittelbar nach zehn <strong>Jahre</strong>n Bestandsgarantie<br />

in Österreich eingestellt wurde.<br />

Der nicht veräußerte Teil der Semperit<br />

ist heute, als börsennotierte Kernbeteiligung<br />

der B&C-Gruppe, ein international<br />

ausgerichteter Konzern mit seiner Unternehmens-<br />

und Forschungszentrale in Österreich.<br />

Das <strong>Privatstiftung</strong>sgesetz machte es möglich:<br />

Im Jahr <strong>20</strong>00 brachten die Bank Austria<br />

und die Creditanstalt (heute UniCredit<br />

Bank Austria) ihre Industriebeteiligungen<br />

in eine neue <strong>Privatstiftung</strong> ein. Das war die<br />

Geburtsstunde der B&C <strong>Privatstiftung</strong>. Es<br />

wurde eine unabhängige Stiftungskonstruktion<br />

gewählt, um die Unternehmen in<br />

österreichischem Eigentum erhalten zu<br />

können. Durch diese Lösung konnte beispielsweise<br />

der Faserproduzent Lenzing,<br />

für den es bereits mehrere ausländische<br />

Kaufinteressenten gab, in österreichischer<br />

Hand bleiben.<br />

Die Trennung der Banken von branchenfremden<br />

Beteiligungen sollte sich rasch<br />

als günstig erweisen. Die Banken fokussierten<br />

sich auf ihr Kerngeschäft. Mit Ausnahme<br />

der Raiffeisen Gruppe halten heute<br />

Banken in Österreich kaum mehr Industriebeteiligungen.<br />

Ihnen kommt jedoch als<br />

Kreditgeber eine bedeutende Rolle zu. In<br />

Österreich, aber auch in Europa, ist die<br />

Kreditfinanzierung, also Fremdkapital, mit<br />

70 Prozent nach wie vor die wichtigste<br />

Form der Kapitalbeschaffung für Unternehmen.<br />

In den USA verhält es sich genau<br />

umgekehrt, rund 70 Prozent der Unternehmensfinanzierung<br />

kommt aus dem Kapitalmarkt,<br />

nur 30 Prozent in Form von<br />

Krediten.<br />

Eine Trendwende wäre auch angesichts<br />

der Erreichung der ehrgeizigen Klimaziele<br />

notwendig. Eine europäische Kapitalmarktunion<br />

Hand in Hand mit einer<br />

vollständigen Bankenunion wäre der richtige<br />

Weg, den österreichischen bzw. europäischen<br />

Wirtschaftsstandort zu stärken.<br />

Diese Entwicklung stockt jedoch seit einigen<br />

<strong>Jahre</strong>n.<br />

Ein wichtiger Standortfaktor ist die Versorgung<br />

der heimischen Wirtschaft mit<br />

Risikokapital. Das Engagement der Banken<br />

ist aus regulatorischen Gründen eingeschränkt,<br />

daher fällt dem Kapitalmarkt<br />

auch hier eine wesentliche Rolle zu, um<br />

innovativen Unternehmen Wachstum zu<br />

ermöglichen. Seit dem Jahr <strong>20</strong>16 investiert<br />

die B&C-Gruppe über die B&C Innovation<br />

Investments in technologische<br />

Wachstumsunternehmen und zählt in diesem<br />

Segment bereits neun Minderheitsbeteiligungen.<br />

Der österreichische Kapitalmarkt besitzt<br />

zwar eine lange Tradition, dennoch würde<br />

ich mir hier eine aufgeschlossenere Aktienkultur<br />

wünschen. Zurückzuführen ist<br />

dies unter anderem auf fehlende Kenntnisse<br />

im Wirtschafts- und Finanzbereich<br />

in der österreichischen Bevölkerung.<br />

Diesen Umstand möchten wir mit unserem<br />

Förderschwerpunkt im Bereich der Wirt-<br />

schaftsbildung begegnen. Dazu haben wir<br />

gemeinsam mit der Berndorf <strong>Privatstiftung</strong><br />

die MEGA Bildungsstiftung ins Leben<br />

gerufen, um entsprechende Bildungsprojekte<br />

rascher umsetzen zu können.<br />

Die Herausforderungen werden in den<br />

nächsten <strong>Jahre</strong>n größer, dazu zählen<br />

Themen wie Dekarbonisierung, ESG –<br />

Environmental, Social and Corporate<br />

Government, Lieferketten, Inflation,<br />

Zinswende und – nicht zu vergessen – die<br />

Auswirkungen der Pandemie. Die<br />

B&C-Gruppe ist für die Zukunft gut aufgestellt.<br />

Mit konzeptioneller Weitsicht<br />

konnten wir unsere Beteiligungen zu<br />

einem relevanten Faktor für die österreichische<br />

Volkswirtschaft entwickeln.<br />

In diesem Sinne werden wir – getreu unserem<br />

Stiftungszweck, österreichisches<br />

Unternehmertum zu fördern – diesen Weg<br />

fortsetzen.<br />

In diesem <strong>Booklet</strong> finden Sie aktuelle<br />

Facts & Figures zur B&C-Gruppe, zu Projekten<br />

und Initiativen sowie einen Ausblick,<br />

wie wir uns auf die nächsten <strong>Jahre</strong><br />

vorbereiten.<br />

Seite 3<br />

Seite 4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!