Hörgeräte Vehr
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Hör mal!Das Hörmagazin<br />
HÖRAKUSTIK VEHR | AUSGABE 4 | FRÜHJAHR 2022<br />
Hörtraining -<br />
das Hör-Update<br />
fürs Hirn<br />
Ausbildung zum<br />
Hörakustiker<br />
- und nie<br />
mehr arbeitslos<br />
Soundcheck<br />
für die Ohren<br />
3 7 8<br />
Mit uns<br />
aktiv<br />
bleiben!<br />
4-5
2<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
heute möchten wir Ihnen mit der 4. Auflage unserer Hauszeitung<br />
„Hör mal“ die neuesten Informationen über uns<br />
und die Welt des Hörens vorstellen.<br />
Mit dem 20. Februar diesen Jahres sind wir genau 33 Jahre<br />
der Ansprechpartner für alle Fragen rund um Ihr Gehör –<br />
welch ein schöner Anlass, das Jubiläum mit dieser Ausgabe<br />
der „Hör Mal!“ zu feiern. Auch unsere Mitarbeiter*innen<br />
sind in den letzten Jahren für viele Kunden zu persönlichen<br />
Beratern geworden und helfen gerne mit Ihrem Know-How<br />
weiter. Dafür stehen wir gemeinsam im Hause VEHR ein:<br />
Persönlich. Ehrlich. Ihr Hörerlebnis.<br />
Auch in dieser Ausgabe haben wir wieder eine Vielzahl interessanter<br />
Themen für Sie herausgesucht. Dabei kommen<br />
nicht nur Hörsystemträger, sondern gerade auch Angehörige<br />
und Interessierte auf Ihre Kosten. Im Mittelpunkt steht<br />
die frühzeitige Auseinandersetzung mit dem eigenen Gehör<br />
– wann haben Sie zuletzt einen Sound-Check für die Ohren<br />
gemacht? Dieser Check sollte einmal jährlich durchgeführt<br />
werden. Nutzen Sie doch unsere Einladung auf der Rückseite<br />
des Magazins!<br />
Lesen Sie auf Seite 3, wie eine optimale Gewöhnung an<br />
das neue Hören mit Hörsystemen gelingen kann und wie<br />
unser Hörtraining dazu beiträgt. Hörsysteme zu tragen<br />
bedeutet auch die Gewöhnung an neue Hörreize, die im<br />
Laufe der Zeit verloren gegangen sind. Einige Beispiele<br />
solch spannender Klänge haben wir im unten aufgeführten<br />
Zeitstrahl für Sie zusammengefasst. Wussten Sie, dass ein<br />
schnurrender Kater mit 67,8 Dezibel lauter sein kann, als<br />
die durchschnittliche Sprachlautstärke bei Menschen?<br />
Auf den Mittelseiten finden Sie spannende Informationen<br />
zu der neuen Serie unserer Proakustik-Hörsysteme, die mit<br />
umfassender Technologie bestes Hören ermöglichen. Seien<br />
Sie gespannt, wie moderne Akku-Technologie<br />
in modernen Hörlösungen<br />
integriert ist und wie Sie mit Ihrem<br />
Handy noch mehr aus dem Hörsystemen<br />
herausholen. Besonders im Trend: Fast<br />
unsichtbare In-dem-Ohr-Systeme, die auch<br />
beim Absetzen der Mund-Nasen-Bedeckung<br />
ohne Probleme im Ohr verbleiben. Interessiert?<br />
Unsere Experten beraten Sie gerne in einem persön-<br />
lichen Gespräch bei uns!<br />
Der Beruf des Hörakustikers ist ein unglaublich spannen-<br />
der Beruf, der uns Tag für Tag Freude bereitet. Erfahren<br />
Sie auf Seite 6 von der Proakustik-Ausbilderin Anna Denno<br />
weitere spannende Infos rund um unsere Berufung und die<br />
vielseitige Ausbildung. Auf Seite 7 kommt die Auszubildene<br />
Michelle Stellpflug zu Wort, die selbst ein Hörsystem<br />
trägt und damit in besonderer Weise von Ihrer Arbeit<br />
berichten kann. Auch wir bilden Jahr für Jahr Hörakustiker<br />
aus – wie wäre es für Sie oder jemanden aus Ihrem Umfeld<br />
mit einer Ausbildungsstelle in einem der Zukunfts-Jobs<br />
überhaupt? Wir stellen zum 01.08.2022 ein und freuen<br />
uns, von Ihnen zu hören!<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />
Ihre Edeltraud <strong>Vehr</strong><br />
Ihr Jannik <strong>Vehr</strong><br />
Tierisch<br />
laut!<br />
Rasenmäher sind laut. Eine Bohrmaschine<br />
ist laut. Ein startendes Flugzeug<br />
ist sehr laut. Aber ein Krebs? Der<br />
Pistolenkrebs ist sogar so laut, dass<br />
er U-Boot-Kommandanten im Zweiten<br />
Weltkrieg irritierte. In diesem Heft<br />
stellen wir Ihnen tierisch laute Lebewesen<br />
vor, von denen Sie es vielleicht<br />
gar nicht erwartet hätten.<br />
Viel Spaß beim<br />
Staunen und Schauen!<br />
Beim Fernsehen<br />
67,8 dB<br />
Kater<br />
Merlin<br />
Merlin ist nicht zu überhören: Wenn es ihm gut geht, dann schnurrt der Kater<br />
so laut, dass der Fernseher lauter gestellt werden muss. Seine Besitzerin<br />
Tracy Westwood hat sich daran gewöhnt - auch daran, dass manche Anrufer<br />
am Telefon fragen, was da im Hintergrund so laut ist.
3<br />
Hörtraining -<br />
Warum das Gehör nach Erhalt eines <strong>Hörgeräte</strong>s<br />
neu trainiert werden muss und das Hörtraining des<br />
Verbandes Pro Akustik dazu entschieden beiträgt<br />
das Hör-Update fürs Hirn<br />
Hörgerät rein und alles<br />
ist gut? Dem ist leider<br />
oftmals nicht so. Das<br />
Problem ist dabei allerdings<br />
nicht das Hörgerät, sondern<br />
vielmehr die Hörentwöhnung.<br />
„Aus diesem Grund<br />
ist ein Hörtraining sehr<br />
wichtig“, sagt Philipp Ries,<br />
Hörakustikmeister und<br />
Mitglied des Qualitätsverbandes<br />
Pro Akustik.<br />
Anders als beim Sehen – vor<br />
das Auge kommt ein Glas,<br />
der Brechungswinkel wird<br />
ausgeglichen und der Kunde<br />
sieht sofort wieder klar –<br />
geschieht das Hören im<br />
Gehirn. Und dieses vergisst<br />
Geräusche. Was lange nicht<br />
gehört wurde, erkennt das<br />
Gehirn nicht mehr auf Anhieb<br />
und kann es nicht mehr<br />
einordnen. Die so genannte<br />
Hörentwöhnung setzt ein.<br />
Das Gehirn muss Geräusche<br />
neu lernen. Akustische und<br />
letztendliche neurologische<br />
Reize müssen wieder neu<br />
zugeordnet werden. Das<br />
Gehirn braucht ein Hör-Update.<br />
Das Hörtraining hilft<br />
ihm dabei.<br />
Ein Beispiel: In ruhiger Umgebung<br />
hört der Kunde mit<br />
seinen neuen Geräten sehr<br />
gut. Doch sobald Umgebungsgeräusche<br />
hinzukommen,<br />
wird es schwierig. Für<br />
den Akustiker<br />
liegt der Fall<br />
klar: „Das<br />
Gehirn kennt<br />
die Geräusche<br />
nicht mehr in<br />
ihrer vollen<br />
Intensität. Daher<br />
wirken sie<br />
ablenkend und<br />
ungewohnt“,<br />
erklärt er. Das<br />
Hörtraining,<br />
wie es die<br />
Pro Akustik<br />
entwickelt hat,<br />
ist neben High<br />
End-Technik<br />
daher ein gutes<br />
Mittel, sich wieder<br />
ans Hören<br />
zu gewöhnen.<br />
„Ein Hörtraining<br />
begleitet<br />
die Kunden und<br />
unterstützt sie,<br />
Geräusche zuordnen“,<br />
sagt der Fachmann.<br />
Trainieren kann man konventionell<br />
mit einem Ordner,<br />
in dem es Aufgaben gibt,<br />
und einem CD-Player, aber<br />
auch mit einer praktischen<br />
App fürs Training zwischendurch.<br />
Die Vorgehensweise<br />
ist gleich: verschiedene<br />
Begriffe werden vorgespielt<br />
und diese muss der Trainierende<br />
zuordnen. Wie oft und<br />
wie lange das neue Hören<br />
geübt werden sollte, ist<br />
unterschiedlich. „Tendenziell<br />
kann man jedoch die<br />
These aufstellen, dass mehr<br />
Training nötig ist, je länger<br />
eine Schwerhörigkeit<br />
vorliegt“,<br />
sagt Ries.<br />
Eins gilt aber<br />
für alle Frischversorgten<br />
gleichermaßen:<br />
Wer zu Beginn<br />
fleißig trainiert,<br />
der hat es später<br />
einfacher und<br />
kommt besser<br />
mit seinen neuen,<br />
technischen<br />
Hörfreunden<br />
zurecht. Der<br />
Akustiker rät<br />
daher: „Gerade<br />
zu Beginn ist es<br />
empfehlenswert,<br />
sich möglichst<br />
intensiv mit<br />
dem Hören<br />
auseinander zu<br />
setzen, da Vieles<br />
neu ist.“ Dabei<br />
könne man auch<br />
alternative Quellen neben<br />
dem professionellen Pro<br />
Akustik-Hörtraining nutzen:<br />
Auch Hörbücher oder Musik<br />
können dazu beitragen, eine<br />
neue Sensibilität fürs Hören<br />
zu erlangen. „Je häufiger<br />
man komplexen Hör-Situationen<br />
ausgesetzt ist, desto<br />
mehr kann das Hörzentrum<br />
daraus lernen.“<br />
Je sensibler das Gehör und<br />
je besser die Wahrnehmung<br />
dann wird, desto<br />
wahrscheinlicher ist es<br />
auch, dass der Akustiker<br />
das Hörgerät nachjustieren<br />
muss. Denn durch regelmäßiges<br />
Training gewöhnt<br />
sich das Gehirn wieder an<br />
die Geräusche und Töne<br />
und speichert diese ab.<br />
Aus diesem Grund ist ein<br />
enger Austausch mit dem<br />
jeweiligen Hörakustiker<br />
ratsam. Für die Mitglieder<br />
des Verbandes Pro Akustik<br />
ist das Hörtraining ein<br />
Bestandteil der ganzheitlichen<br />
Versorgung ihrer<br />
Kunden. Fragen Sie gerne<br />
bei ihrem Pro Akustiker in<br />
der Filiale nach.<br />
Die Hörtrainings des Qualitätsverbandes Pro Akustik<br />
umfassen Übungs- und Lösungshefte, sowie CDs und einen<br />
TING-Stift zur optimalen akustischen Wiedergabe.<br />
Elefant<br />
Bei Gefahr 117 dB<br />
Klar, Elefanten sind groß. Und sie sind laut. Sehr laut sogar. Wenn Gefahr droht,<br />
tröten sie los. Anosnsten sind die Dickhäuter eher leise: Untereinander kommunizieren<br />
sie mit einer “Geheimsprache”, die im Infraschallbereich liegt. Dieser<br />
liegt unterhalb der menschlichen Hörschwelle von 16-20 Hz.
4 5<br />
© Shutterstock: VAKS-Stock Agency, Rido, goodluz.<br />
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Das neue Private Label-Gerät der Pro Akustik wurde nach den Wünschen der Akustiker des Qualitätsverbandes entworfen und ausgestattet.<br />
Sylvie Gerber war an dem Prozess beteiligt. Ein Gespräch über Chancen, Möglichkeiten, Akkus und ein neues Im-Ohr-Gerät.<br />
Sylvie Gerber<br />
Das neue Private Label<br />
der Pro Akustik ist herausgekommen.<br />
Es nennt<br />
sich ipro 11.7. Was<br />
verbirgt sich hinter dem<br />
– für Nicht-Hörakustiker<br />
– etwas sperrigen<br />
Namen?<br />
Vereinfacht gesagt: Unter<br />
dem Gehäuse des ipro11.7 AI<br />
verbirgt sich die zweite Generation<br />
intelligenter Hörsystemtechnik<br />
– oder anders ausgedrückt:<br />
Künstliche Intelligenz,<br />
die sich nach ihren Wünschen<br />
immer weiterentwickelt. Das<br />
Hörgerät lernt permanent. Es<br />
merkt sich, was Sie in bestimmten<br />
Situationen benötigen,<br />
um gut zu hören. So kann es<br />
einen weitaus höheren Hörkomfort<br />
leisten als andere Geräte. Zudem<br />
hat es einzigartige Zusatzfunktionen,<br />
so dass es zu einem Alltagsbegleiter,<br />
einem Assistenten, einem Klang- und<br />
Sprachverbesserer wird.<br />
Können Sie das näher<br />
beschreiben?<br />
Die intelligenten Systeme<br />
sind immer aktiv. Sie<br />
leisten bis zu 55 Millionen<br />
automatische Anpassungen<br />
pro Stunde und wenden<br />
diese in Bruchteilen von<br />
Sekunden. So sorgen sie<br />
dafür, dass sich das Gehörte<br />
natürlich anhört. Zudem hat das ipro<br />
eine Sonderfunktion, die Sie immer<br />
dann einschalten können, wenn Ihnen<br />
die Geräusche um Sie herum zu viel werden.<br />
Dann tippen Sie einfach zweimal<br />
aufs Hörgerät und signalisieren, dass<br />
Sie die höchste Stufe des Verstehens<br />
benötigen. Das System schaltet dann<br />
in den so genannten Edge-Modus, bei<br />
dem es alle ihm zur Verfügung stehenden<br />
Informationen auf einmal abruft<br />
und so die optimale Einstellung für Sie<br />
bereitstellt.<br />
Aber der Sprachverbesserer kann auch<br />
Hilfe holen oder?<br />
Ja, das kann er. Das ipro verfügt über<br />
einen Sturzalarm. Seine integrierten<br />
Sensoren informieren im Falle eines<br />
Falles Angehörige oder Freunde, so dass<br />
Sie sich sicher fühlen können. Übrigens<br />
ist der Sturzalarm inzwischen in allen<br />
Technologiestufen des ipros vorhanden.<br />
In welchen Bauformen gibt es<br />
das ipro denn?<br />
Wir sind etwas stolz, dass wir zum<br />
ersten Mal auch ein Im-Ohr-System als<br />
Private Label im Angebot haben. Das ist<br />
nicht nur extrem klein, sondern verfügt<br />
auch über alle Features, die das Hinterdem-Ohr-Gerät<br />
hat. Ich würde sagen,<br />
dass für jeden Geschmack etwas dabei<br />
ist. Es gibt Akku betriebene Technologie<br />
in RIC und Hinter-dem-Ohr-Geräten<br />
bis hin zu einer Auswahl an schlanken<br />
Alleskönnern im<br />
HdO und RIC<br />
Design. Die<br />
Auswahl ist groß.<br />
Für wen eignet sich welche<br />
Variante?<br />
Die kleinsten, nahezu unsichtbaren<br />
Im-Ohr-Systeme liefern Klangfreude<br />
ohne Einschränkungen. Alle KI und<br />
Sensorfunktionen finden sich in dem<br />
etwas größeren, Kopfhörerähnlichen<br />
Im-Ohr System. In unseren Augen ist<br />
es ein Lifestyleprodukt, bei dem die Akku-Technologie<br />
einfachste Handhabung<br />
mit dem ungebrochenen Trend nach<br />
Im-Ohr-Lösungen verbindet.<br />
Das Hinter-dem Ohr-Gerät ist schlank<br />
und mit allen Funktionen ausgestattet.<br />
Die Bedienelemente sind so gestaltet,<br />
dass sie dem Wunsch derjenigen<br />
entsprechen, die selbst gern direkt am<br />
Gerät schalten möchten. Hinter-dem-<br />
Ohr und RIC-Systeme sind nach wie vor<br />
die beliebtesten Bauformen im Markt,<br />
da sie auch hohe Verstärkungswerte<br />
in einem kleinen und diskreten Design<br />
liefern.<br />
Viele Menschen haben sich <strong>Hörgeräte</strong><br />
mit Akkus gewünscht. Wie lange halten<br />
die Akkus?<br />
Eine tägliche Nutzung von 16 Stunden<br />
ist für die Akku Geräte kein Problem. Sie<br />
halten bis zu 20 Stunden am Tag. Das ist<br />
natürlich vom Nutzungsverhalten abhängig.<br />
Telefoniert<br />
oder<br />
streamt<br />
der Tragende<br />
viel<br />
Fernsehen<br />
direkt über<br />
die Hörsysteme,<br />
vermindert<br />
sich die<br />
Akkulaufzeit.<br />
Dann hält der Akku<br />
vielleicht acht bis zehn<br />
Stunden.<br />
Wie schnell lassen sie<br />
sich aufladen?<br />
Mit dem Standard<br />
Charger wird ein<br />
Hörsystem innerhalb<br />
von 3,5 Stunden komplett<br />
geladen – wir<br />
empfehlen aber die<br />
tägliche Ladung über<br />
Nacht. Der Mini Turbo<br />
Charger verschafft<br />
innerhalb von sieben<br />
Minuten drei weitere<br />
Hörstunden.<br />
Zubehör<br />
für noch<br />
mehr Genuss<br />
Für das neue Private Label gibt es Zubehör, das dem<br />
Tragenden das Leben noch ein wenig mehr vereinfacht.<br />
Dabei haben die meisten Menschen ein Zusatzteil schon<br />
jetzt in ihrer Tasche: das Smartphone. „Mit der ipro AI-<br />
App kann man das Hörgerät nicht nur steuern, es kann<br />
auch zum Aktivitätstracking oder als Terminkalender<br />
genutzt werden“, erklärt Sylvie Gerber, die an der Entwicklung<br />
des Private Labels beteiligt war. So könne man<br />
über das Hörgerät sprachliche Notizen einstellen, die an<br />
Termine oder auch Medikamenteneinnahme erinnern.<br />
Doch auch Menschen ohne Handy können profitieren:<br />
Wer die ipro AI-App nicht verwenden möchte, der kann<br />
sein Hörgerät auch über eine separate Fernbedienung<br />
steuern.<br />
Ein Konferenz-Mikrofon erleichtert das Verstehen in<br />
großen Runden oder bei Besprechungen mit mehreren<br />
Personen. Es wird auf den Tisch gestellt. Dort nimmt es<br />
Sprache gezielt auf und gibt diese direkt in die Hörsysteme<br />
weiter.<br />
Wer über größere Distanzen hören möchte, der hat<br />
zwei Möglichkeiten: Das Remote Mikrofon oder das mini<br />
Remote Mikrofon wird dem Gesprächspartner beispielsweise<br />
bei einem Vortrag an die Kleidung geklippt. Seine<br />
Stimme wird dann direkt an den Hörsystemtragenden<br />
weitergegeben.<br />
Für Fernsehgenuss in Kinoformat sorgt ein TV-Streamer.<br />
Er überträgt den Ton des Fernsehers direkt in die<br />
<strong>Hörgeräte</strong>. „Leider ist dieses Gerät derzeit aufgrund der<br />
globalen Liefersituation nach wie vor nicht verfügbar“,<br />
bedauert Sylvie Gerber: „Die Suche nach einem Ersatzprodukt<br />
läuft jedoch auf Hochtouren.“<br />
Impressum<br />
Angaben gemäß § 5 TMG<br />
<strong>Vehr</strong> GmbH Hörakustik & mehr · Jannik <strong>Vehr</strong> · Mühlentorstraße 1 · D-49808 Lingen (Ems)<br />
Kontakt: Tel.: +49 (0) 591 / 53316 · Fax: +49 (0) 591 / 48798<br />
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß §27 a Umsatzsteuergesetz: DE 117337443<br />
Druck: Druckzentrum Celle · www.druckzentrum-celle.de<br />
Urheberrecht<br />
Die erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen<br />
Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art<br />
der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen<br />
der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers.<br />
Kopien dieser Seite sind nur für den privaten,<br />
nicht kommerziellen Gebrauch gestattet.<br />
Flugunfähig, aber laut:<br />
132 dB<br />
Kakapo<br />
Der Kakapo kann nicht fliegen. Aber<br />
er kann sehr laut sein. Bis zu 132 dB<br />
schafft das nachtaktive Tier, dass zu den Papageien gehört und mit einem halben<br />
Meter Größe auch durchaus eine Erscheinung ist. Eine Zeit lang waren<br />
die Vögel vom Aussterben bedroht. Es gab nur noch 65 Exemplare. Kakapos<br />
werden bis zu 90 Jahre alt.<br />
Fledermaus<br />
Auf der Jagd<br />
mit 110 dB<br />
Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet<br />
die Fledermaus ist einer der<br />
Krachmacher in der Natur. Beim<br />
Jagen über offene Flächen kann sie bis 110 Dezibel laut sein. Also in etwa so laut<br />
wie eine Motorsäge. Fledermausarten, die hingegen Insekten zwischen Bäumen und<br />
Sträuchern jagen, rufen eher leise mit 60 Dezibel.
6<br />
Empathie, Eigenverantwortung,<br />
Engagement - und nie mehr arbeitslos!<br />
Hörakustik-Azubis haben es gut: Ihr Beruf verbindet Technik mit Sozialem. Im digitalen Zeitalter arbeiten sie mit Computern und haben<br />
gleichzeitig immer mit Menschen zu tun. Ein Gespräch mit Anna Denno, Mitglied der Ausbildungsgruppe, die sich beim Verband Pro Akustik<br />
um die Nachwuchsakustiker kümmert, über Chancen, Karrieremöglichkeiten und das Glück, nie arbeitslos werden zu können.<br />
Frau Denno, warum sollte man Hörakustik-Azubi<br />
werden?<br />
Weil der Beruf des Hörakustikers<br />
ein sehr dynamischer Beruf ist und<br />
technische sowie soziale Aspekte<br />
miteinander verbindet.<br />
Was heißt das genau?<br />
Dadurch, dass die <strong>Hörgeräte</strong>technologie<br />
kontinuierlich weiterentwickelt<br />
wird, ist man in einem Beruf mit sehr<br />
großem Entwicklungspotential. Es<br />
wird nie langweilig, weil sich immer<br />
etwas tut. Außerdem arbeitet man<br />
immer am und mit den Menschen,<br />
denen man diese Technik anpasst.<br />
Wir müssen uns Zeit für die Menschen<br />
nehmen, damit wir etwas für sie tun<br />
können. Das ist anders als beispielsweise<br />
im Krankenhaus, wo Pflegende<br />
sich in einer bestimmten Zeit vielen<br />
Patienten annehmen müssen. Bei uns<br />
ist die Betreuung immer eins zu eins.<br />
Welche Vorteile bringt der<br />
Beruf mit sich?<br />
Man arbeitet immer am Menschen.<br />
Von daher sollte man Menschen<br />
schon mögen. Wir sind zwar Gesundheitshandwerker,<br />
aber das Handwerk<br />
an sich tritt immer mehr in den Hintergrund.<br />
Die Abformungen für die<br />
Ohrpassstücke und das Fräsen sind<br />
zwar noch geblieben, aber immer<br />
wichtiger wird es, bei der Anpassung<br />
selbst zu punkten.<br />
Welche schulischen Voraussetzungen<br />
benötigt man?<br />
Ein guter Realschulabschluss reicht<br />
oftmals schon. Zudem sollte man sich<br />
für das Fach Biologie interessieren<br />
und technikaffin sein. <strong>Hörgeräte</strong> sind<br />
heute Mini-Hochleistungscomputer.<br />
Da kann das nicht schaden.<br />
Muss man ein Einserkandidat in<br />
Mathe oder Physik sein?<br />
Nein, auf gar keinen Fall. Mir ist statt<br />
eines Cracks in Physik oder Mathe<br />
derjenige mit Empathie und Einfühlungsvermögen<br />
für Menschen viel<br />
lieber.<br />
Welche vier Eigenschaften sollte<br />
jeder Hörakustik-Azubi mitbringen?<br />
Empathie, Eigenverantwortung, Ehrgeiz<br />
und Engagement. Unsere Azubis<br />
müssen auf die Kunden richtig eingehen<br />
können. Daher benötigen sie<br />
ein gewisses Einfühlungsvermögen.<br />
Eigenverantwortung benötigen sie,<br />
da sie oft schon sehr früh für Kunden<br />
arbeiten. Natürlich schauen wir Älteren<br />
ihnen dabei über die Schulter.<br />
Aber sie sollten schon selbsttätig<br />
und engagiert bei der Sache sein.<br />
Wie lange dauert die Ausbildung?<br />
Die Ausbildung dauert regulär drei<br />
Jahre. Wenn die Noten überdurchschnittlich<br />
gut sind, kann man auch<br />
verkürzen. Es ist aber immer die Frage,<br />
ob man das möchte – wenn man<br />
um ein halbes Jahr verkürzt, fehlt oft<br />
auch ein halbes Jahr Praxiserfahrung.<br />
Die Ausbildung ist dual, das bedeutet,<br />
dass sie im Betrieb und in der<br />
Berufsschule stattfindet.<br />
Was heißt das genau?<br />
Im Betrieb findet der praktische Teil<br />
der Ausbildung statt; in der Schule<br />
der theoretische Teil, der aber<br />
durchaus mit praktischen Übungen<br />
versetzt ist. So gibt es in der Schule<br />
beispielsweise Anpasskabinen, in<br />
denen die Schüler ganz praktisch Anpassungen<br />
lernen können. Dort können<br />
auch Hörtests simuliert werden.<br />
Die Schule setzt also keineswegs nur<br />
auf theoretischen Unterricht.<br />
Wie ist die Aufteilung zwischen<br />
Arbeit im Betrieb und Schule?<br />
Von den 36 Monaten Ausbildung<br />
sind acht Monate in der Schule. Die<br />
Schüler sind meist in Blöcken von<br />
vier Wochen in Lübeck, wo es die<br />
deutschlandweit einzige, landesweite<br />
Berufsschule für Hörakustiker gibt.<br />
Dort ist ein Internat angeschlossen,<br />
so dass unsere Azubis eine gemeinsame<br />
Zeit auf dem Campus verbringen.<br />
Viele werden dort Freunde fürs<br />
Leben.<br />
Wie sind die<br />
Weiterentwicklungschancen?<br />
Natürlich kann man nach der Lehre<br />
noch einen Meister machen oder in<br />
Lübeck Akustik studieren. Dank unserer<br />
dualen Ausbildung könnte man<br />
sogar in Amerika arbeiten. Dort ist<br />
die Akustiker-Ausbildung getrennt<br />
– in einen technischen und einen<br />
medizinischen Teil. Das haben wir<br />
alles in einer Ausbildung. Die Wege<br />
stehen jungen Menschen wirklich<br />
frei. Sie haben viele Möglichkeiten.<br />
Gibt es während der Ausbildung<br />
Service-Leistungen seitens des<br />
Verbandes Pro Akustik? Macht der<br />
Verband etwas zusätzlich?<br />
Wir machen sogar sehr viel zusätz-<br />
lich für unsere Azubis. So gibt es<br />
zu Beginn der Ausbildung einen<br />
Einführungskursus. Wir haben unsere<br />
eigenen Klassen, in denen die Pro<br />
Akustik-Azubis zusammen lernen.<br />
Außerdem machen wir einmal pro<br />
Ausbildungsjahr ein Azubi-Wochenende,<br />
an denen wir unsere Azubis mit<br />
Zusatzangeboten unterstützen.<br />
Das reicht von der Stilberatung<br />
bis hin zur Grundlagenvermittlung,<br />
von praktischen<br />
Kursen bis<br />
zum „Wie wirke<br />
ich auf Kunden“-Seminar.<br />
So bekommen<br />
unsere Azubis<br />
auch immer<br />
ein großes<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />
Anna Denno,<br />
Mitglied der Ausbildungsgruppe<br />
beim Verband Pro Akustik.<br />
Wie groß sind die<br />
Übernahmechancen?<br />
Die Berufsaussichten sind sehr gut.<br />
Hörakustiker werden immer gesucht.<br />
Oder anders gesagt: Wer in unserem<br />
Beruf arbeitslos wird, hat irgendet-<br />
was falsch gemacht.<br />
Unter Wasser:<br />
230 dB<br />
Pottwal<br />
Wer ist laut und wohnt im Meer? Richtig! Der Pottwal. Um<br />
durch die offene See zu navigieren, erzeugt er Klicklaute,<br />
die wie ein Echolot funktionieren. Aber er macht auch noch<br />
andere Geräusche, die kilometerweit zu hören sind. Aufzutauchen<br />
braucht er kaum: Pottwale können bis zu zwei<br />
Stunden unter Wasser bleiben ohne zu atmen.
AZUBIS<br />
GESUCHT<br />
7<br />
„Da geht einem<br />
das Herz auf“<br />
Michelle Stellpflug ist einseitig schwerhörig.<br />
Sie ist seit Jahren Kundin bei Hesselbach Hörakustik, einem Mitglied<br />
des Qualitätsverbands Pro Akustik – und jetzt auch Auszubildende.<br />
Eine Geschichte von beiden Seiten des Tisches.<br />
Auch wenn Michelle Stellpflug<br />
noch nicht lange als Auszubildende<br />
bei Hesselbach<br />
Hörakustik ist, zur Akustiker-Familie<br />
in Schwerte gehört sie schon lange.<br />
Seit 2011 ist die heute 17-Jährige<br />
bei Hesselbach Kundin. Das<br />
Unternehmen Hesselbach gehört<br />
ebenfalls zum Qualitätsverband Pro<br />
Akustik, zu dem sich deutschlandweit<br />
80 inhabergeführte Akustikunternehmen<br />
zusammengeschlossen<br />
haben. Michelle ist auf einem Ohr<br />
schwerhörig und trägt seitdem sie<br />
vier Jahre alt ist ein Hörgerät. Als<br />
bei der Vorsorgeuntersuchung U8,<br />
zu der alle Kinder mit vier Jahren<br />
müssen, das Hörvermögen getestet<br />
wurde, stellte nicht nur die Kinderärztin<br />
fest, dass etwas nicht richtig<br />
sein konnte. Michelle selbst flüsterte<br />
Ihrer Mutter ins Ohr: „Mama,<br />
der Mann im linken Ohr sagt nichts.“<br />
Sie hatte die Töne schlicht nicht<br />
gehört.Sowohl die Mutter als auch<br />
die Kinderärztin nahmen Michelle<br />
ernst. Schnell bekam sie ihr erstes<br />
Hörgerät. „Danach habe ich mich<br />
voller Freude auf den Balkon gestellt<br />
und den Autos zugehört“, erinnert<br />
sich die heute 17-Jährige. Dass<br />
Autos so laut sein konnten, war dem<br />
Kind völlig neu. Fasziniert stand<br />
sie da und lauschte. Fortan trug sie<br />
ihren neuen Helfer im Ohr täglich<br />
– auch im Kindergarten. „Schwierigkeiten<br />
gab es nie“, erinnert sich die<br />
junge Frau heute. Im Gegenteil: „Die<br />
anderen Kinder wünschten sich alle<br />
ein Hörgerät.“ Denn die waren cool.<br />
Die waren unter anderem mit Glitzer,<br />
und die Farbe konnte man sich auch<br />
aussuchen.<br />
Heute bevorzugt Michelle Stellpflug<br />
eher schlichtes Schwarz. Allerdings<br />
sind auf dem Ohrpassstück Strasssteine.<br />
„Heute ist es mir egal, wenn<br />
es jemand sieht“, sagt die 17-Jährige<br />
selbstbewusst. Schließlich<br />
gehöre das Hörgerät zu ihr wie zu<br />
anderen Menschen eine Brille. Nein,<br />
auch in der Pubertät habe sie das<br />
Hörgerät getragen. „Ich habe es<br />
jetzt, als ich Corona bedingt Zuhause<br />
gelernt habe, rausgelassen und glatt<br />
die Quittung bekommen“, erklärt<br />
sie. Das eine Ohr sei wieder etwas<br />
schlechter geworden.<br />
Inzwischen kennt sich die junge<br />
Frau selbst gut aus, was das Hören<br />
angeht: Seit August ist sie Auszubildende<br />
bei Hesselbach Hörakustik.<br />
Nicht nur, weil sie selbst auf einem<br />
Ohr schwerhörig ist, liegt ihr der<br />
Beruf am Herzen. „Ich fühle mich<br />
hier tierisch wohl“, berichtet sie<br />
begeistert, und schwärmt von dem<br />
Team, das sie nicht nur gut kenne,<br />
„sondern von dem ich weiß, dass<br />
ich verstanden werde“. Verstanden,<br />
wenn ihr etwas zu laut erscheint.<br />
Verstanden, wenn sie aufgrund des<br />
fortgeschrittenen Tages etwas hörmüde<br />
ist. Dass Michelle Stellpflug<br />
selbst seit 2011 Kundin bei<br />
Hesselbach ist und das gesamte<br />
Team schon aus einer anderen Perspektive<br />
kennt, trägt sicherlich auch<br />
dazu bei, dass sie sich so wohl fühlt.<br />
„Ich kannte den Beruf zunächst ja<br />
nur aus Kundenperspektive“, erklärt<br />
die 17-Jährige. Die Abläufe zur<br />
Anpassung eines <strong>Hörgeräte</strong>s, die<br />
Messungen – das alles kennt sie seit<br />
Kindheitstagen. „Jetzt erlebe ich,<br />
was alles im Hintergrund passiert,<br />
damit wir Kunden gut versorgen<br />
können“, sagt sie mit Begeisterung<br />
in der Stimme: „Und das macht<br />
mega-viel Spaß.“ Es sei einfach ein<br />
tolles Gefühl, wenn man Menschen<br />
mit einer Hörminderung helfen könne.<br />
„Da geht einem das Herz auf“,<br />
erzählt sie, und klar, ein wenig Stolz<br />
sei auch dabei, wenn eine Versorgung<br />
gut geklappt habe.<br />
Sie hört sich gerne die Geschichten<br />
der Kunden an, tragen sie doch<br />
auch dazu bei, wie es später mit<br />
der Versorgung klappt. Einfühlungsvermögen,<br />
Verständnis für<br />
die Situation und unter Umständen<br />
viel Geduld aufbringen – das ist es,<br />
was ihrer Meinung nach einen guten<br />
Hörakustiker ausmache. Verständnis<br />
aufzubringen fällt Michelle<br />
Stellpflug leicht. So oft kann sie<br />
nachvollziehen, wie es Kunden gerade<br />
geht. Schließlich ist sie selbst<br />
<strong>Hörgeräte</strong>-Trägerin.<br />
Als sie ihren Realschulabschluss in<br />
der Tasche hatte, ist sie nach dem<br />
Ausschlussprinzip vorgegangen:<br />
laute Berufe wie auf dem Bau fielen<br />
sofort weg. Dann kam sie auf den<br />
Beruf des Hörakustikers. Und ihre<br />
Entscheidung war klar: Da kannte<br />
sie die Leute, da fühlte sie sich wohl.<br />
„Die kennen mich ja von Klein auf,<br />
wissen um meine Stärken und meine<br />
Schwächen“, erklärt die 17-Jährige:<br />
„Das ist wie eine kleine Familie.“ Ob<br />
sie jemals Bedenken gehabt habe?<br />
Schließlich gehören zur Ausbildung<br />
auch naturwissenschaftliche Fächer<br />
wie Mathe, Physik, Chemie? „Ganz<br />
im Gegenteil: Das war voll meins!“,<br />
berichtet sie lachend. Von daher:<br />
Alles optimal.<br />
Michelle Stellpflug freut sich jetzt<br />
auf die Schule in Lübeck, in der alle<br />
angehenden Hörakustiker Blockunterricht<br />
haben.<br />
Obwohl sie schon ein wenig Respekt<br />
hat: „Das ist dann ja doch etwas weiter<br />
weg.“ Aber die ersten Mitschüler<br />
kennt sie schon seit dem Azubi-Treffen,<br />
das der Verband Pro Akustik für<br />
die Auszubildenden seiner Mitgliedsbetriebe<br />
im Vorfeld organisiert hat.<br />
Auch da konnte die junge Frau ihren<br />
späteren Mitschülern Einiges aus<br />
eigener Erfahrung berichten – auch<br />
wie es als Kind so ist, wenn der Mann<br />
im linken Ohr nichts sagt.<br />
Pistolenkrebs<br />
Dass man beim Schießen auf einem Schießstand Ohrenschützer tragen<br />
muss, ist Vorschrift. Aber auch bei diesem Krebs sollte man vor<br />
sichtig sein - er ist so laut wie ein Schuss, wenn Gefahr droht.<br />
Im zweiten Weltkrieg brachten Sie übrigens das<br />
Militär gegen sich auf: Die Knallerei der Krebse<br />
erschwerte das Aufspüren feindlicher U-Boote.<br />
Klein, aber oho!<br />
250 dB
8<br />
Warum ein Soundcheck<br />
für die Ohren wichtig ist<br />
Ein Hörtest sollte so selbstverständlich wie eine Prophylaxe beim Zahnarzt sein<br />
Moderatorin Tanja Bülter (50),<br />
Markenbotschafterin<br />
des <strong>Hörgeräte</strong>herstellers<br />
Widex, trägt <strong>Hörgeräte</strong><br />
und ist begeistert<br />
von ihrer neuen<br />
Lebensqualität.<br />
Wer einen Bootsführerschein machen<br />
möchte, der kennt es: Ein Hörtest<br />
steht an. Dabei wird das Sprachverständnis<br />
überprüft. „Dann kommen auch jüngere<br />
Menschen zu uns“, erklärt Jannik <strong>Vehr</strong>,<br />
Hörakustikmeister und Prokurist bei Hörakus-<br />
tik <strong>Vehr</strong>, einem Unternehmen, das dem Qualitätsverband<br />
Pro Akustik angeschlossen ist.<br />
Doch das ist die Ausnahme: „Die meisten Menschen<br />
kommen zehn Jahre zu spät zu uns.“ Dabei<br />
können regelmäßige Hörtests entschieden<br />
zur Aufrechterhaltung der Hörgesundheit beitragen.<br />
„Vom 50. Lebensjahr an sollte das Gehör<br />
einmal jährlich beim Spezialisten überprüft<br />
werden“, erklärt der Akustikmeister. Denn:<br />
Das Gehör lässt ab diesem Alter nach. „Und<br />
ein Hörverlust geschieht schleichend“, sagt<br />
<strong>Vehr</strong>. Daher würden es die meisten Betroffenen<br />
gar nicht bemerken, wenn sie hohe Töne<br />
nicht mehr so genau wahrnehmen könnten.<br />
Das schlechtere Hören sei im Alter doch ganz<br />
normal. Aber das Gegenteil ist der Fall.<br />
„Je länger eine Hörminderung unerkannt<br />
bleibt, desto schwieriger die<br />
Anpassung einer Hörhilfe“, weiß<br />
der Fachmann: „Daher lieber<br />
gleich zum Soundcheck!“<br />
Bei einem Hörtest wird<br />
überprüft, inwieweit die<br />
Hörfähigkeit in Bezug auf<br />
Lautstärke, Frequenz und<br />
Sprachverstehen beeinträchtigt<br />
ist. Eine der<br />
wichtigsten Untersuchungen<br />
ist zudem die Ohrmikroskopie,<br />
Otoskopie genannt, bei der<br />
das Trommelfell auf bestehende<br />
Defekte überprüft wird. Diese<br />
Vorsorge ist kostenfrei. Der Kunde<br />
bekommt sofort das Ergebnis mitgeteilt.<br />
„Bei der regelmäßigen Vorsorge<br />
kann man nur gewinnen: Entweder wird<br />
eine gute Funktion des Gehörs bescheinigt<br />
oder eine mögliche Schädigung frühzeitig<br />
erkannt“, betont Jannik <strong>Vehr</strong>.<br />
Bei einem Hörtest bekommt der Kunde<br />
Kopfhörer auf die Ohren. Über diese hört er<br />
verschiedene Töne in unterschiedlichen Frequenzen<br />
und Schallpegeln. Sie werden immer<br />
lauter gestellt. Der Kunde gibt dem Akustiker<br />
ein Zeichen, welchen Ton er noch wahrnehmen<br />
kann. So ist es möglich, ein Gesamtbild<br />
zu erstellen und nach wenigen Minuten die<br />
frequenzspezifische Funktion des Gehörs zu<br />
erkennen. Wird dabei festgestellt, dass das<br />
Gehör in seiner Funktion eingeschränkt ist,<br />
kann frühzeitig eine Verbesserung der Situation<br />
durch passenden Ausgleich eingeleitet<br />
werden.<br />
„Zunächst erläutert der Hörakustiker dem<br />
Kunden die Funktionsweise des Gehörs und in<br />
welcher Weise es eingeschränkt ist“, berichtet<br />
der Akustiker. So könne gemeinsam passende<br />
Behandlungsmethoden wie beispielsweise<br />
ein Hörtraining oder die Ausprobe von<br />
Hörsystemen ausgewählt werden. „Moderne<br />
Hörsysteme können fast unsichtbar die verloren<br />
gegangenen Hörbereiche verstärken und<br />
sofort Verstehen sowie Lebensqualität zurückbringen“,<br />
sagt <strong>Vehr</strong>. Wird ein Hörverlust<br />
festgestellt, kann ein Besuch beim Hals-Nasen-Ohrenarzt<br />
sinnvoll sein. HNO-Ärzte und<br />
Akustiker vor Ort arbeiten in der Regel eng<br />
zusammen. „Ein Termin beim HNO kann mit<br />
uns Hörakustikern koordiniert werden.“<br />
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49808 Lingen (Ems)<br />
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