EPP 05-06.2022
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ausgabe <strong>05</strong>-06 | 2022<br />
epp-online.de<br />
Elektronik<br />
Produktion<br />
Prüftechnik<br />
Interview<br />
Messen & Veranstaltungen<br />
10. IF: Wettbewerbsfähige Elektronikproduktion<br />
in Deutschland<br />
» Seite 16<br />
Baugruppenfertigung<br />
Technologieunternehmen setzt<br />
auf moderne SMD-Drucktechnik<br />
» Seite 70<br />
Test & Qualitätssicherung<br />
Steigerung der Inspektionsleistung<br />
durch AOI-Genauigkeit<br />
» Seite 88<br />
„Lötmasken sorgen für optimale<br />
und reproduzierbare<br />
Lötergebnisse.“<br />
Nicole Leutz,<br />
Leutz Lötsysteme<br />
» Seite 6<br />
SMT at its best<br />
TITELSTORY<br />
Automatisierung<br />
bewerten mit<br />
LEAF<br />
» Seite 58
Industrie<br />
fachjobs24.de – hier finden Arbeitgeber<br />
qualifizierte Fach- und<br />
Führungskräfte<br />
Sprechen Sie Nutzer von Branchen-Fachmedien an:<br />
die Interessierten und Engagierten ihres Fachs<br />
Erreichen Sie die Wechselwilligen, schon bevor<br />
sie zu aktiven Suchern werden<br />
Für optimales Personalmarketing: Präsentieren Sie<br />
sich als attraktiver Arbeitgeber der Branche<br />
EINFACH,<br />
SCHNELL UND<br />
FÜR NUR<br />
199€<br />
Preis zzgl. MwSt<br />
Einzigartiges Netzwerk zielgruppenspezifischer Branchen-Channels<br />
Augenoptik Handwerk Architektur<br />
Arbeitswelt<br />
Wissen<br />
34 Online-Partner<br />
28 Print-Partner<br />
Das Stellenportal für Ihren Erfolg!
» EDITORIAL<br />
Wie wettbewerbsfähig<br />
ist Deutschland noch?<br />
10. InnovationsFORUM<br />
Zwar lahmt Deutschland derzeit etwas bei der Wettbewerbsfähigkeit im<br />
Vergleich mit anderen Ländern (lt. Weltwirtschaftsforum l WEF), doch die<br />
Innovationsfreude ist ungetrübt. Trotzdem bleibt uns eine wettbewerbsfähige<br />
Elektronikproduktion in Deutschland nur dann erhalten, wenn wir<br />
auch gemeinsam nach Lösungen suchen und an einem Strang ziehen.<br />
Denn die Herausforderungen sind groß: Die Folgen von Corona, Bauteilmangel,<br />
fehlenden Fachkräften oder zunehmender Digitalisierung...um nur<br />
einige zu nennen, gilt es zu bewältigen. Mit unserem Event am 28. Juni<br />
bieten wir Ihnen eine perfekte Möglichkeit, um sich über Innovationen<br />
auszutauschen und Kontakte zu sammeln. (mehr Infos ab Seite 16)<br />
Ersa gewinnt<br />
GEO AWARD<br />
Fabrik des Jahres.<br />
„Starke Teamleistung war<br />
Grundstein für unseren Erfolg“<br />
Automation und Kosten sparen?<br />
Beim Entschluss, menschliche Arbeitskraft durch maschinelle zu ersetzen<br />
gilt es, mehrere Faktoren einzubeziehen und zu gewichten, gerade in komplexen<br />
Produktionsprozessen wie der SMT-Fertigung. Hierfür wurde vor<br />
kurzem das Vier-Faktoren-Bewertungsmodell LEAF vorgestellt, eine standardisierte<br />
Vergleichsgrundlage für Investitionsentscheidungen. Mehr<br />
dazu lesen Sie in unserer Titelstory ab Seite 58.<br />
Live-Events ohne Maskenpflicht<br />
Die Elektronikbranche konnte sich nach fast 2 Jahren Enthaltsamkeit wieder<br />
live zur SMTconnect 2022 in Nürnberg treffen. Die Branche zeigte sich<br />
zufrieden und glücklich, auch wenn der eine oder andere Keyplayer auf der<br />
Ausstellungsfläche nicht zu finden war.<br />
Fazit: Aussteller und Besucher blicken<br />
zuversichtlich in die Zukunft! (Seite 14)<br />
Bleiben Sie weiterhin stets informiert<br />
durch epp-online.de.<br />
Doris Jetter<br />
Chefredakteurin <strong>EPP</strong><br />
doris.jetter@konradin.de<br />
Jetzt anmelden<br />
zur Besichtung<br />
auf kurtzersa.de<br />
Folgen Sie uns auch auf diesen Kanälen:<br />
Bild: Tom Oettle<br />
LinkedIn:<br />
bit.ly/36aMJh1<br />
Twitter:<br />
@<strong>EPP</strong>magazine<br />
GLOBAL. AHEAD.<br />
<strong>EPP</strong><br />
SUSTAINABLE.<br />
» <strong>05</strong>-06 | 2022 3
» INHALT <strong>05</strong>-06 | 2022 46. JAHRGANG<br />
Index als standardisierte<br />
Vergleichsgrundlage<br />
zur Bestimmung eines<br />
sinnvollen Automatisierungsgrad.<br />
TITELSTORY<br />
Maß halten<br />
mit LEAF<br />
» Seite 58<br />
Titelbild: ASM<br />
NEWS & HIGHLIGHTS<br />
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Interview<br />
Nicole Leutz von Leutz Lötsysteme<br />
Lösungen für Anforderungen der Elektronikfertigung 6<br />
Christian Reinwald, reichelt elektronik<br />
Ist KI doch kein Allheilmittel? 8<br />
Markus Geßner (Emil Otto) l Mario Anthis (productware)<br />
Effizienter Weg zu nachhaltigen Prozessen 10<br />
Branchennews<br />
Würth Elektronik und Luminovo kooperieren 12<br />
RAFI weiter krisenfest auf Erfolgskurs 13<br />
Ohne Fehlerschlupf produzieren (SmartRep)<br />
Steuergerätehersteller mit neuer SMD-Linie 64<br />
Produkt-News 68<br />
Modernste SMD-Drucktechnologie (Hilpert)<br />
Effiziente Prozesse in der Elektronikfertigung 70<br />
Produkt-News 73<br />
Dampfphasenlöten für‘s Prototyping (PCB Arts)<br />
Schonendes Löten für sensible Baugruppen 74<br />
Kontaktbahnen hochgenau produziert (Beckhoff)<br />
Mechanische Fertigung flexibler Leiterplatten 78<br />
Produkt-News 80<br />
MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Elektronikfertigung trifft sich live in Nürnberg<br />
SMTconnect 2022 geht erfolgreich zu Ende 14<br />
10. InnovationsFORUM 2022<br />
Wettbewerbsfähige Elektronikproduktion 16<br />
TITELSTORY<br />
Maß halten mit LEAF (ASM)<br />
Automation in der SMT-Fertigung: Was Kosten spart 58<br />
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Ergonomie und flexible Technik (Ergotron)<br />
Homeoffice-Arbeitsplatz für mehr Produktivität 82<br />
3D-AXI prozesssicher in der Fertigung (Viscom)<br />
Zuverlässige Inspektion durch Inline-Röntgen 83<br />
Produkt-News 86<br />
Steigerung der Inspektionsleistung (Yamaha)<br />
Verbesserte AOI-Genauigkeit 88<br />
Produkt-News 89<br />
RURBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 90<br />
4 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Bild: SmartRep<br />
Ein sicheres Materialmanagementkonzept sorgt für<br />
effiziente Prozesse<br />
» Seite 64<br />
Innovatives Dreh-<br />
Kipp-Dispensen<br />
Für schmalere Materialvorlagen,<br />
verbesserten Kapillarfluss bei<br />
Unterfüllung und Dispensen an<br />
Seitenwänden oder um hohe<br />
Bauteile.<br />
10. InnovationsFORUM<br />
NEU!<br />
Machen auch Sie Ihre Elektronikproduktion<br />
wettbewerbsfähig und trotzen<br />
den aktuellen Herausforderungen. Die<br />
Veranstaltung am 28. Juni 2022 in der<br />
Filderhalle Leinfelden-Echterdingen<br />
bietet Ihnen die einmalige Gelegenheit,<br />
mit Experten von 23 Unternehmen aus<br />
der Branche über Lösungen zu diskutieren:<br />
Aus der Praxis, für die Praxis.<br />
BALD<br />
VERFÜGBAR<br />
Edison II ACT Drucker<br />
Automatischer Produktwechsel<br />
FOLGEN SIE UNS AUCH AUF DIESEN KANÄLEN:<br />
LinkedIn:<br />
bit.ly/36aMJh1<br />
Twitter:<br />
@<strong>EPP</strong>magazine<br />
Mehr unter www.itweae.com<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 5<br />
Einem Umternehmensbereich von Illinois Tool Works, Inc.
NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />
Im Gespräch mit Nicole Leutz von Leutz Lötsysteme über den USP des Unternehmens<br />
Im Notfall per Express!<br />
Das im Jahr 1986 gegründete Familienunternehmen Leutz Lötsysteme<br />
NACHGEFRAGT gilt bereits seit Jahren als renommierter Ansprechpartner, wenn es<br />
Ob einfache Anwendungen<br />
oder komplexe Lackierträgern und Fräsvorrichtungen auch spezifische Produkte<br />
um die Leiterplattenfertigung geht. So gehören neben Lötmasken,<br />
Layouts – mit einem zuverlässigen<br />
Partner an Leiter plattenmontage, zum Portfolio. Zum Einsatz kommen die Pro-<br />
für den Anlagenbau, wie beispielsweise für die automatisierte<br />
der Seite lässt sich alles<br />
realisieren.<br />
dukte unter anderem in den Bereichen Automotive, Medizintechnik<br />
und Luft und Raumfahrt. Was das Unternehmen im Detail auszeichnet,<br />
erläutert Nicole Leutz. Sie ist Prokuristin der Leutz Lötsysteme GmbH.<br />
Bild: Leutz Löttechnik<br />
Nicole Leutz: „Damals wie heute unterstützen wir<br />
unsere Kunden mit speziell gefertigten Titaneinsätzen<br />
bei der Produktion komplexer Leiterplatten“<br />
<strong>EPP</strong>: Frau Leutz, die Kernkompetenz der<br />
Leutz Lötsysteme GmbH liegt in der<br />
Entwicklung, Konstruktion und Fertigung<br />
von Betriebsmitteln. Wie positionieren<br />
Sie sich in diesem Markt?<br />
Nicole Leutz: Bei der Fertigung komplexer<br />
Leiterplatten spielen Betriebsmittel<br />
wie beispielsweise Frästeile und Lötmasken<br />
eine wichtige Rolle. So sorgen Lötmasken<br />
für optimale und reproduzierbare<br />
Lötergebnisse. Nacharbeiten sind dann<br />
nicht mehr erforderlich. Insbesondere<br />
Kunden mit strikten Qualitätsvorgaben<br />
beziehen die Vorrichtungen und Werkstückträger<br />
vielfach direkt bei uns. Wie<br />
wichtig der Einsatz passender Betriebsmittel<br />
ist, zeigt ein Beispiel. So hat ein<br />
Kunde, der in Deutschland fertigt, den<br />
Zuschlag für eine bestimmte Elektronikfertigung<br />
nur deshalb erhalten, weil er reproduzierbare<br />
Lötstellen zusichern konnte.<br />
Gleichzeitig wird an die zur Leiterplattenfertigung<br />
erforderlichen Vorrichtungen<br />
oftmals auch erst spät gedacht, weshalb<br />
es auf Kundenseite schon einmal<br />
zeitkritisch werden kann. Schlimmstenfalls<br />
steht dann ein Band still oder es<br />
müssten laufende Projekte verschoben<br />
werden. Hier stehen wir unseren Kunden<br />
mit modernstem Maschinenpark als zuverlässiger<br />
und kompetenter Partner zur<br />
Seite. Zudem können wir mit unserem Expressdienst<br />
flexibel auf spezifische Anfragen<br />
reagieren.<br />
<strong>EPP</strong>: Ihr Vater war einer der Ersten, der<br />
Titan in Zusammenhang mit Lötmasken<br />
eingesetzt hat. Da dieser Werkstoff eine<br />
besondere Verarbeitung erfordert, war<br />
das ein bemerkenswerter Schritt. Inzwischen<br />
kann das Unternehmen Leutz bereits<br />
36 Jahre Erfahrung in der Herstellung<br />
von Lötmasken vorweisen. Was ist<br />
Ihr Erfolgsrezept?<br />
Nicole Leutz: Damals wie heute unterstützen<br />
wir unsere Kunden mit speziell<br />
gefertigten Titaneinsätzen bei der Produktion<br />
komplexer Leiterplatten. So können<br />
wir bis zu 0,3 mm dünne Titanstege<br />
zwischen den Bauteilen herstellen, um<br />
somit auch bei dicht bestückten Leiterplatten<br />
gute Lötergebnisse sicherzustellen.<br />
Unsere Betriebsmittel werden fortlaufend<br />
in enger Zusammenarbeit mit unseren<br />
Kunden weiterentwickelt. Unser<br />
Ziel ist es, den durch die zunehmende<br />
Bauteildichte auf der Leiterplatte permanent<br />
steigenden Anforderungen gerecht<br />
zu werden. Auf Basis unserer umfangreichen<br />
Expertise erarbeiten wir Lösungsansätze<br />
für das Prototyping und die Kleinserie<br />
bis hin zur Großserie. Wir bieten unseren<br />
Kunden sämtliche Vorrichtungen rund<br />
um die Leiterplattenfertigung an und<br />
können deshalb umfassende Erfahrungen<br />
vorweisen. Zudem stellen wir spezifische<br />
Trägersysteme für Flex-Leiterplatten her,<br />
die eine Bauteilfixierung erlauben. Etwa<br />
für LED-Lötprozesse, wo jede einzelne<br />
6 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Interview « NEWS & HIGHLIGHTS<br />
LED gehalten werden muss. Aber auch im<br />
Bereich der Displayherstellung sind wir<br />
ein kompetenter Partner. Überdies bieten<br />
wir Be- und Entladestationen an, die das<br />
schnelle und einfache Handling ermöglichen.<br />
Da wir gezielt auf die spezifischen<br />
Anforderungen unserer Kunden eingehen,<br />
legen wir sehr viel Wert auf einen engen<br />
Kontakt und die persönliche Beratung.<br />
Dadurch profitieren Kunden von unseren<br />
tiefgreifenden Prozesskenntnissen, wobei<br />
unsere Konstruktionsexperten alle von<br />
den Kunden gewünschten Vorrichtungen<br />
entwickeln und fertigen können.<br />
<strong>EPP</strong>: Auch auf der diesjährigen<br />
SMTconnect waren Sie als Aussteller<br />
vertreten. Mit welchen Neuheiten haben<br />
Sie überrascht?<br />
» Lötmasken sorgen<br />
für optimale und<br />
reproduzierbare<br />
Lötergebnisse «<br />
Nicole Leutz<br />
Nicole Leutz: Wir haben einen in der<br />
Breite und der Länge flexibel einstellbaren<br />
Universal-Lötrahmen entwickelt, mit<br />
dem sich unterschiedliche Leiterplatten<br />
fixieren und bearbeiten lassen. Dieser<br />
Universal-Lötrahmen eignet sich insbesondere<br />
für die Fertigung kleiner Serien<br />
und von Prototypen. Zudem lässt er sich<br />
für Reparaturen nutzen. Optional bieten<br />
wir hierzu einen Niederhaltekranz an, mit<br />
dem sich Bauteile niederhalten lassen.<br />
Unser Ziel ist es, einen optimierten, einfach<br />
zu handhabenden und kostengünstigen<br />
Universal-Lötrahmen für das Selektivlöten<br />
und das Wellenlöten anzubieten.<br />
Aber auch das Modell einer Heißverstemmeinheit<br />
zur Fixierung einer Leiterplatte<br />
in einem Gehäuse werden wir zeigen.<br />
Derzeit arbeiten wir übrigens auch<br />
daran, Heißverstemmköpfe mit einer speziellen<br />
Teflonbeschichtung auszustatten,<br />
die eine möglichst lange Lebensdauer von<br />
den Komponenten gewährleisten soll.<br />
Ferner wollen wir verbesserte Niederhalter<br />
vorstellen. Aktuell ist das Auswechseln<br />
des Niederhaltedeckels einer Lötmaske ja<br />
noch recht aufwendig. Zukünftig soll es<br />
möglich sein, einfach einen Stift zu entfernen,<br />
was einen Austausch wesentlich<br />
erleichtern würde.<br />
Vielen Dank für das Gespräch,<br />
Frau Leutz.<br />
www.leutz-loetsysteme.de<br />
Mit Abstand<br />
die beste 3D SPI Lösung<br />
‹ Selbstkontrolle durch<br />
Autoverifikation<br />
‹ Genauigkeit trifft auf<br />
Geschwindigkeit<br />
Koh Young Europe GmbH<br />
Industriegebiet Süd E4<br />
63755 Alzenau<br />
Tel. 06188 9935663<br />
E-Mail: europe@kohyoung.com<br />
www.kohyoung.com<br />
‹ Durch künstliche Intelligenz<br />
zur Prozessoptimierung<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 7
NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />
Christian Reinwald von reichelt elektronik thematisiert die Erwartungen an KI<br />
KI in der Produktion – der richtige<br />
Schritt in die Zukunft<br />
NACHGEFRAGT<br />
Ist Künstliche<br />
Intelligenz doch kein<br />
Der Trend zum Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist in Deutschland<br />
Allheilmittel? Christian ungebrochen. Besonders im produzierenden Gewerbe sind Entscheider<br />
Reinwald vertieft die vom Potenzial der Technologie überzeugt. Unternehmen erhoffen sich<br />
Thematik weiter. mit KI eine erhebliche Steigerung der Wertschöpfung. Doch der Einstieg<br />
und die Implementierung sind für viele auch mit Hindernissen verbunden:<br />
Fehlendes Fachwissen und schlecht zugängliche Daten sind nur die Spitze<br />
des Eisberges. Nahezu die Hälfte der Unternehmen, die in den letzten 5 Jahren<br />
KI-Projekte durchgeführt haben, würden diese heute anders angehen*. Ist KI also eine<br />
schöne Theorie aber in der Praxis zum Scheitern verurteilt? Christian Reinwald, Head of<br />
Product Management & Marketing bei reichelt elektronik, beleuchtet die Situation näher.<br />
<strong>EPP</strong>: Herr Reinwald, in Ihrer Umfrage<br />
geben etwa die Hälfte aller Befragten<br />
an, sie würden eine Implementierung<br />
von KI heute anders angehen. Ist KI für<br />
den Einsatz in der Praxis noch nicht bereit?<br />
Christian Reinwald: Künstliche Intelligenz<br />
ist noch immer eine relativ neue<br />
Technologie. Damit einhergeht, dass für<br />
die Implementierung noch nicht so viele<br />
Erfahrungswerte bestehen. Unternehmen<br />
müssen sich also langsam herantasten.<br />
Dass dabei nicht<br />
immer alles perfekt läuft, ist<br />
menschlich und selbstverständlich.<br />
Nur 13 Prozent gaben<br />
in unserer Umfrage an, alles<br />
anders machen zu wollen.<br />
Es handelt sich in den meisten<br />
Fällen also um Korrekturen eines<br />
insgesamt doch gelungenen Projekts.<br />
Ich finde es sogar erfreulich, dass Unternehmen<br />
heute dazugelernt haben und einige<br />
Schritte bei der Vorgehensweise aufzählen<br />
können, die sie heute anders machen<br />
würden. Das zeigt, dass wir an He-<br />
rausforderungen wachsen und die Einsatzmöglichkeiten<br />
für KI in der Industrie<br />
weiterentwickeln.<br />
<strong>EPP</strong>: Was würden Unternehmen heute<br />
in ihrer Vorgehensweise besonders oft<br />
anders machen?<br />
» Auch durch KI wird sich unsere<br />
Arbeitswelt ändern «<br />
Christian Reinwald<br />
Christian Reinwald: Ganz oben auf<br />
der Liste stehen eine bessere Planung und<br />
eine übergreifende Strategie. Diese Punkte<br />
sind kritisch für den Erfolg von KI-Projekten<br />
im eigenen Unternehmen. Unsere<br />
Umfrage ergab zum Beispiel, dass nur 60<br />
Prozent der produzierenden Unternehmen<br />
bereits eine umfassende KI-Strategie haben.<br />
Etwa ein Drittel (34 %) wiederum erklärt,<br />
bislang nur in Teilprojekten zu investieren.<br />
Kleinere Pilotprojekte sind zu<br />
Beginn sicherlich eine gute Strategie, um<br />
den Nutzen für die eigenen Prozesse testen<br />
und Anpassungen vornehmen zu können.<br />
Darauffolgen sollte dann eine übergreifende<br />
Strategie, die Unternehmen eine<br />
klare Richtlinie gibt. In gewisser Weise<br />
kann man deshalb aus diesen Daten auch<br />
ableiten, in welchem Stadium sich Unternehmen<br />
befinden. Sind sie noch in der<br />
Testphase oder gehört KI schon fest zum<br />
Produktionsalltag?<br />
<strong>EPP</strong>: Welchen Einfluss spielt<br />
dabei das Personal?<br />
Christian Reinwald: Auch<br />
das ist ein sehr wichtiger<br />
Punkt, den viele Unternehmen<br />
heute anders angehen würden.<br />
So erklären die Befragten,<br />
sie würden die eigenen Mitarbeiter heute<br />
von Anfang an stärker in die Prozesse einbeziehen.<br />
Dadurch wären bereits in einem<br />
frühen Stadium alle in die Implementierung<br />
involviert und könnten mehr Vertrauen<br />
zur Technologie aufbauen.<br />
8 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Interview « NEWS & HIGHLIGHTS<br />
<strong>EPP</strong>: Wie groß ist allgemein das Vertrauen<br />
in KI in den Unternehmen?<br />
Christian Reinwald: Hier gibt es zwei<br />
große Zweifel, die ausgeräumt werden<br />
müssen. Der erste ist das Vertrauen in die<br />
künstliche Intelligenz selbst und deren<br />
Ergebnisse. Gerade im Bereich Deep Learning<br />
mithilfe von neuronalen Netzwerken<br />
ist es für uns Menschen nicht immer<br />
nachvollziehbar, durch welche Berechnungen<br />
die KI zu ihren Ergebnissen gelangt.<br />
Diese Zweifel konnten durch mehr<br />
Erfahrungen mit KI sowie diversen Initiativen<br />
für mehr Transparenz und Verantwortung<br />
verringert werden. Zudem ist das<br />
Bewusstsein in welcher Form Daten für<br />
ein Training aufbereitet werden, gestiegen.<br />
Wenn diese bereits eine Verzerrung<br />
oder Vorbelastung enthalten, wird dies<br />
auch in der KI weiterbestehen. Ein gutes<br />
Beispiel dafür sind Spracherkennungsfunktionen,<br />
die oft die Stimmen von<br />
Männern besser erkennen als die von<br />
Frauen – einzig aus dem Grund, dass die<br />
Datenbank, mit der sie trainiert wurden,<br />
mehr männliche Stimmen enthält.<br />
<strong>EPP</strong>: Und die andere Hürde, die genommen<br />
werden muss?<br />
Christian Reinwald: Diese Hürde betrifft<br />
eher die Art und Weise, wie wir in<br />
den Unternehmen aber auch in unserer<br />
Kultur als Ganzes über KI diskutieren. Haben<br />
wir Angst, dass KI unsere Arbeitsplätze<br />
wegnehmen wird, oder sehen wir in KI<br />
Chancen, um uns einen Wettbewerbsvorteil<br />
zu erarbeiten und sogar neue Arbeitsplätze<br />
zu schaffen? Unbestreitbar werden<br />
durch KI bestimmte Job-Profile nicht<br />
mehr oder nicht mehr im gleichen Maße<br />
nachgefragt – so, wie wir das bisher bei<br />
jeder technischen Revolution von der<br />
Dampfmaschine bis zur ersten digitalen<br />
Christian Reinwald<br />
» Produzierende<br />
Unternehmen<br />
verstehen KI vor<br />
allem als Tool für<br />
die Optimierung der<br />
Produktion «<br />
Bild: reichelt elektronik<br />
Revolution gesehen haben. Auf der anderen<br />
Seite haben sich mit jeder dieser tiefgreifenden<br />
Veränderungen neue Arbeitsmöglichkeiten<br />
ergeben, deren Anforderungen<br />
wir uns zuvor gar nicht vorstellen<br />
konnten. Auch durch KI wird sich unsere<br />
Arbeitswelt ändern.<br />
<strong>EPP</strong>: Sind Unternehmen Ihrer Meinung<br />
nach optimistisch genug, um die Chance<br />
KI wahrnehmen zu können?<br />
Christian Reinwald: Ja, eindeutig.<br />
Unsere Umfrage hat gezeigt, dass bereits<br />
58 Prozent KI implementiert haben. 87<br />
Prozent sehen es als es realistisch an,<br />
dass immer mehr Roboter Aufgaben von<br />
Menschen übernehmen werden. Für ein<br />
Drittel der Befragten steht fest, dass KI<br />
bereits in vier bis sechs Jahren Standard<br />
in der Industrie sein wird. Die deutsche<br />
Industrie hat die Chancen von KI erkannt<br />
und arbeitet daran, diese auch zu nutzen.<br />
Wollen wir nicht von Konkurrenz aus den<br />
USA und Ostasien abgehängt werden, ist<br />
KI eine der Schlüsseltechnologien, die uns<br />
wettbewerbsfähig hält.<br />
<strong>EPP</strong>: Was sind derzeit die häufigsten<br />
Gründe für Unternehmen, in KI zu investieren?<br />
Christian Reinwald: Produzierende<br />
Unternehmen verstehen KI vor allem als<br />
Tool für die Optimierung der Produktion.<br />
Es geht um Produktivitätssteigerung<br />
(38 %), Qualitätskontrolle (36 %) sowie<br />
Prozessoptimierung (35 %). Auch für Cyber<br />
Security wird die Technologie immer<br />
häufiger eingesetzt (34 %). Hier sehen<br />
wir, dass KI sich bereits als sehr nützlich<br />
erwiesen hat, bestimmte Aufgaben oder<br />
Schritte im Produktionsprozess – z. B.<br />
Qualitätskontrolle – effizienter zu machen<br />
und zur Wertschöpfung der Unternehmen<br />
beiträgt. In Zukunft werden wir<br />
sehen, wie Unternehmen durch KI neue<br />
Geschäftsfelder erschließen oder ganz<br />
neue Geschäftskonzepte entstehen, die<br />
von Grund auf KI-gestützt sind. Wir stehen<br />
an einem Wendepunkt, an dem die<br />
sich Technologie exponentiell entwickeln<br />
wird. Schnellere Rechenleistung, Robotik,<br />
KI und eine Vernetzung aller Dinge werden<br />
in kürzester Zeit eine Arbeitswelt und<br />
neue Möglichkeiten erschaffen, die uns<br />
vor ein paar Jahren noch utopisch erschien.<br />
www.reichelt.de<br />
* Alle erwähnten Zahlen entstammen<br />
einer aktuellen Umfrage unter mehr als<br />
500 Tech-Entscheidern in Deutschland,<br />
durchgeführt von OnePoll im Auftrag von<br />
reichelt elektronik<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 9
NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />
Markus Geßner (Emil Otto) und Mario Anthis (productware) über wasserbasierende<br />
Flussmittel als echte Alternative<br />
Auf dem effizienten Weg zu<br />
nachhaltigen Prozessen<br />
NACHGEFRAGT<br />
Warum hat Productware<br />
im Selektivprozess<br />
auf wasserbasierende<br />
Flussmittel von<br />
Emil Otto umgestellt?<br />
Wenn es um das Wellenlöten geht, setzt der EMS-Dienstleister<br />
Productware bereits seit Jahren auf das wasserbasierende<br />
Flussmittel WB-35/SOX/DT von Emil Otto. Warum also nicht wasser -<br />
basierende Fluss mittel auch für den Selektivlötprozess nutzen?<br />
Markus Geßner, Vertriebs- und Marketingleiter von Emil Otto und Mario<br />
Anthis, Produktionsleiter der productware GmbH, zeigen die Vorteile<br />
auf, die wasserbasierende Flussmittel zu bieten haben.<br />
<strong>EPP</strong>: Nicht selten geraten Hilfsstoffe<br />
wie Flussmittel erst vor Produktionsbeginn<br />
in den Fokus. Oftmals kommen<br />
dann die vom Anlagenhersteller empfohlenen<br />
meist alkoholbasierenden<br />
Flussmittel zum Einsatz. Was hat productware<br />
dazu bewogen, seine Selektivlötanlagen<br />
auf wasserbasierende Flussmittel<br />
umzustellen?<br />
Mario Anthis: Schafft man sich neue<br />
Anlagen an, hält man sich in der Regel an<br />
die Vorgaben und Empfehlungen der Maschinenhersteller,<br />
um reibungslose Prozesse<br />
sicherzustellen. Da wir schon seit<br />
mehr als 10 Jahren ein wasserbasierendes<br />
Flussmittel der Fima Emil Otto für den<br />
Prozess des Wellenlötens einsetzen, haben<br />
wir uns gefragt, ob sich diese Flussmittel<br />
nicht einheitlich sowohl für das<br />
Selektivlöten als auch für das Wellenlöten<br />
nutzen lassen. Schließlich lässt sich die<br />
Artikelvielfalt minimieren, sobald wir bei<br />
allen von uns eingesetzten Wellenlötverfahren<br />
ein und dasselbe Flussmittel nutzen.<br />
Wir haben also Herrn Geßner von der<br />
Firma Emil Otto kontaktiert. Anhand einer<br />
ausführlichen Produktschulung wurden<br />
uns die entsprechenden Möglichkeiten<br />
Markus Geßner: „Natürlich sind wir von unseren<br />
Produkten überzeugt. Schließlich wissen wir,<br />
was diese können. Gleichzeitig ist es unser<br />
Anspruch, immer den gesamten Prozess im Blick<br />
zu haben. Nur so lässt sich der bestmögliche<br />
Werkstoff definieren“<br />
Bild: Emil Otto<br />
aufgezeigt, wobei sogar unsere „alten Hasen“<br />
noch interessante und detaillierte<br />
Informationen aus der Schulung mitnehmen<br />
konnten.<br />
„Als innovativer Hersteller gehen wir auch neue<br />
Wege, um allerhöchste Qualität sicherzustellen<br />
und somit im internationalen Wettbewerb bestehen<br />
zu können“, so Mario Anthis<br />
» Natürlich sind wir von unseren<br />
Produkten überzeugt «<br />
Markus Geßner<br />
Markus Geßner: Häufig entsprechen<br />
bereits vor Jahren evaluierte Hilfsstoffe<br />
nicht mehr den Anforderungen moderner<br />
Technologien. Daher passen wir unsere<br />
Bild: Emil Otto<br />
10 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Interview « NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Produkte permanent an neue Systeme an.<br />
Unser Portfolio umfasst daher ebenso<br />
vielfältige Artikel, wie es unterschiedliche<br />
Anlagen, Leiterplatten, Bauteile und Designs<br />
gibt. Das erlaubt es uns, bestimmte<br />
Prozesse zu vereinheitlichen und zu verbessern.<br />
Zudem sind wir aktuell der einzige<br />
Hersteller, der alkoholbasierende als<br />
auch wasserbasierende Flussmittelkonzentrate<br />
herstellen und das Aktivatorensystem<br />
der Flussmittel in Pasten übertragen<br />
kann. Zudem kann Emil Otto die verschiedenen<br />
Aktivatorensysteme der wasserbasierenden<br />
Flussmittel auch als alkoholbasierende<br />
Flussmittel anbieten. Dadurch<br />
steht im Reworkbereich ein identisches<br />
Aktivatorensystem sowohl für das<br />
Sprühfluxen als auch das Selektivlöten<br />
zur Verfügung. Ein Vermischen unterschiedlicher<br />
Aktivatorensysteme ist somit<br />
ausgeschlossen, weshalb darauf zurückzuführende<br />
eventuelle Kreuzreaktionen<br />
verschiedener Flussmittel und damit einhergehende<br />
Ausfälle bei den Baugruppen<br />
der Vergangenheit angehören.<br />
<strong>EPP</strong>: Sie haben also erst einmal Überzeugungsarbeit<br />
geleistet…<br />
Markus Geßner: Natürlich ist es zunächst<br />
entscheidend, wie aufgeschlossen<br />
ein Kunde gegenüber Neuem ist. Deshalb<br />
möchte ich die sehr angenehme enge Zusammenarbeit<br />
mit Productware hervorheben.<br />
Gemeinsam haben wir die Prozesse<br />
ganzheitlich betrachtet und Versuchsreihen<br />
mit Reworkpasten und Reinigern<br />
durchgeführt, um den bestmöglichen<br />
Werkstoff definieren zu können. Außerdem<br />
haben wir Lötversuche mit unterschiedlichen<br />
wasserbasierenden Flussmitteln<br />
wie etwa das für den Innovation<br />
Award der productronica nominierte<br />
EO-Y-014 und die Flussmittel WB-<br />
35/SOX/DT vorgenommen. All das hat natürlich<br />
eine gewisse Vorlaufzeit erfordert.<br />
Letztlich hat sich dann das wasserbasierende<br />
Flussmittel EO-G-003 besonders<br />
von den alkoholbasierenden Flussmitteln<br />
der Mitbewerber abgehoben, da es sich<br />
durch ein positives Rückstandsverhalten<br />
und hervorragende Benetzungseigenschaften<br />
auszeichnet. Das Flussmittel<br />
eignet sich überdies zum Löten überalterter<br />
Bauteile und Leiterplatten und erzielt<br />
auch bei niedrigen Schmelztemperaturen<br />
von 131°C und bleifreien BSA-Loten sehr<br />
gute Ergebnisse.<br />
Mario Anthis: Aufgrund der spezifischen<br />
Oberflächenspannung halten wasserbasierende<br />
Flussmittel die Konturen<br />
punktgenau ein und verbleiben dort, wo<br />
sie appliziert wurden. Eine Eigenschaft,<br />
die sich insbesondere beim Selektivlöten<br />
vorteilhaft auswirkt, da hier im Gegensatz<br />
zum Wellenlöten nur die zu lötende Fläche<br />
und nicht die gesamte PCB mit dem<br />
flüssigen Lot in Verbindung kommt. Breitet<br />
sich beim Selektivlötprozess ein Flussmittel<br />
aus, wie das bei alkoholbasierenden<br />
Flussmitteln der Fall ist, verbleiben<br />
» Als innovativer<br />
Hersteller gehen wir<br />
auch neue Wege «<br />
Mario Anthis<br />
Rückständen rund um die Lötstelle und<br />
auf der Baugruppe. Diese müssen dann<br />
ggf. aufwendig entfernt werden. Im Vergleich<br />
zu alkoholbasierenden Flussmitteln<br />
sind wasserbasierende Flussmittel zudem<br />
umweltfreundlicher. Und schließlich lässt<br />
sich der Lösemittelgeruch alkoholbasierender<br />
Flussmittel auch bei Anlagen nicht<br />
vermeiden, die mit modernen Absaugungen<br />
ausgestattet sind. Die Geruchsbelästigung<br />
durch wasserbasierende Lösungsmittel<br />
ist hingegen vergleichsweise gering.<br />
Außerdem fallen alkoholbasierende<br />
Flussmittel unter die Kategorie der Gefahrstoffe.<br />
Wir wollen jedoch möglichst<br />
kein Gefahrgut mehr vorhalten.<br />
<strong>EPP</strong>: Sollen Lotperlen und Spritzer vermieden<br />
werden, ist die Trocknung ein<br />
entscheidender Faktor. Waren für die<br />
Umstellung auf wasserbasierende Flussmittel<br />
umfangreiche Korrekturen an der<br />
Vorheizung erforderlich?<br />
Mario Anthis: Anzupassen waren die<br />
Auftragsmenge und die Vorheiztemperatur.<br />
Zudem war eine detaillierte Kontrolle<br />
vor der Prozessfreigabe erforderlich. Diese<br />
einmaligen Aufwände haben sich jedoch<br />
schnell amortisiert, weil durch die wasserbasierenden<br />
Flussmittel weniger Nacharbeiten<br />
aufgrund von Lotperlen anfallen.<br />
Außerdem sind wasserbasierende Flussmittel<br />
vergleichsweise kostengünstig und<br />
preisstabil.<br />
<strong>EPP</strong>: Haben Sie bereits Pläne für die zukünftige<br />
Zusammenarbeit?<br />
Mario Anthis: Emil Otto bietet für die<br />
THT-Montage einen speziellen Lotdraht<br />
an, der lediglich 1,2 % Flussmittel enthält.<br />
Dieser interessiert uns sehr, da sich<br />
damit die Rauchentwicklung bei der THT-<br />
Montage stark verringern lässt. Zudem<br />
entstehen hiermit kaum Spritzer.<br />
Markus Geßner: Auf Wunsch bieten<br />
wir auch eine Ausführung mit 1,6 %<br />
Flussmittel an, was noch immer ein sehr<br />
geringer Flussmittelanteil ist. Die Lotdrähte<br />
der Mitbewerber enthalten in der<br />
Regel 3,5 – 3,6 % Flussmittel und werden<br />
oftmals als gesundheitsgefährdend eingestuft.<br />
Unser halogenfreier Lotdraht ist<br />
hingegen lediglich mit dem Signal „Achtung“<br />
zu kennzeichnen. Bei der Verarbeitung<br />
unterscheidet sich unser auf synthetischem<br />
Harz basierende Lotdraht zwar<br />
im Geruch von den Lotdrähten, die auf<br />
Kolophonium basieren. Im Vergleich zu<br />
halogen- und halogenidhaltigen Lotdrähten<br />
erzielt unser Lotdraht jedoch trotz des<br />
geringeren Anteils an Flussmittel bessere<br />
Ergebnisse.<br />
Ein herzliches Dankeschön an die Herren<br />
für Ihre Zeit.<br />
www.emilotto.de | www.productware.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 11
» NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Würth Elektronik und Luminovo kooperieren<br />
Transformation der Leiterplattenbestellung<br />
Bild: Würth Elektronik<br />
Durch Kooperation<br />
wird ein einfacherer,<br />
schnellerer und genauerer<br />
Kalkulationsund<br />
Angebotsprozess<br />
für Leiterplatten-Prototypen<br />
ermöglicht<br />
Leiterplattenhersteller Würth Elektronik Circuit Board<br />
Technology und Luminovo, Softwareanbieter für die<br />
Elektronikindustrie, ermöglichen ihren Kunden mit<br />
der Verbindung ihrer Produkte einen deutlich einfacheren,<br />
schnelleren und genaueren Kalkulationsund<br />
Angebotsprozess für Leiterplatten-Prototypen.<br />
Über die Würth Elektronik-API (Programmierschnittstelle)<br />
wird der Leiterplatten-Onlineshop des Unternehmens<br />
direkt an LumiQuote, Luminovos RfQ-Software,<br />
angeschlossen. LumiQuote extrahiert mithilfe<br />
der modernen PCB-Engine des Schwesterproduktes<br />
Stackrate automatisch alle relevanten technischen<br />
Parameter der benötigten Leiterplatten und kann<br />
diese nun über die Schnittstelle direkt an den Leiterplatten-Onlineshop<br />
senden. Die Nutzer bekommen<br />
die Preise und Lieferzeiten in Echtzeit zurück.<br />
„Dies ist ein entscheidender Mehrwert für die Nutzer,<br />
denn sie können ihren Angebots- und Bestellprozess<br />
ohne Verzögerung fortsetzen“, sagt Thomas Beck,<br />
Geschäftsführer der Würth Elektronik Circuit Board<br />
Technology.<br />
„Bei Luminovo sind wir angetreten, die Elektronikwertschöpfungskette<br />
neu zu denken. Die Partnerschaft<br />
mit Würth Elektronik ermöglicht es uns, die<br />
Leiterplatten-Beschaffung endlich in das Zeitalter<br />
automatisierter und vernetzter Prozesse zu bringen“,<br />
sagt Sebastian Schaal, Gründer und Geschäftsführer<br />
von Luminovo. Er ergänzt: „Unsere Kunden bekom-<br />
men in LumiQuote nicht nur direkt einen Preis übermittelt,<br />
durch eine Plausibilitätsprüfung erfahren sie<br />
auch umgehend, ob die angeforderten Spezifikationen<br />
vom Shop unterstützt werden.“<br />
Das Unternehmen arbeitet an einer Software-Suite,<br />
deren Ziel es ist, die Prozesse innerhalb und zwischen<br />
den verschiedenen Unternehmen der Wertschöpfungskette<br />
auf moderne Weise umzugestalten. Neben<br />
Stackrate, Luminovos Softwarelösung für Leiterplattenhersteller,<br />
konzentriert sich Luminovo mit LumiQuote<br />
darauf, Angebots- und Beschaffungsprozesse,<br />
einschließlich der Material- und Produktionskalkulationen<br />
von EMS-Anbietern zu verbinden, digitalisieren<br />
und automatisieren.<br />
„Wir haben Luminovo als junges, dynamisches Team<br />
kennengelernt, das die eingefahrenen Vorgehensweisen<br />
der Branche neu denkt. Dabei entstehen interessante<br />
Ansätze, die wir als etablierter Leiterplatten-Hersteller<br />
gerne unterstützen, um gemeinsam die Zukunft<br />
der Digitalisierung zu gestalten“, so Thomas Beck.<br />
„Selbst wenn sich die aktuelle Krise abschwächt,<br />
wird der Bedarf zur Veränderung durch Digitalisierung<br />
nicht mehr verschwinden“, fährt Schaal fort.<br />
„Wer wettbewerbsfähig bleiben will oder sich sogar<br />
einen Vorsprung erarbeiten will, muss systematisch<br />
auf moderne Software setzen.“<br />
www.we-online.com/pcb I www.luminovo.ai/de<br />
12 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
RAFI weiter krisenfest auf Erfolgskurs<br />
Sicherstellung der Lieferfähigkeit<br />
RAFI, ein globaler HMI-Hersteller und einer der größten E2MS-<br />
Anbieter Europas, zeigt sich aufgrund seiner ausgeprägten Fertigungstiefe,<br />
hohen Wertschöpfung, breiten Produktpalette und<br />
Branchenaufstellung besonders krisenresilient. Darüber hinaus<br />
hat das Unternehmen frühzeitig strategische Maßnahmen ergriffen,<br />
um in den aktuellen Krisenzeiten die Produktverfügbarkeit<br />
und Lieferfähigkeit für seine Kunden jederzeit zuverlässig sicherzustellen<br />
und Lieferengpässe möglichst schon proaktiv abzufedern.<br />
Eine neu eingerichtete Task Force für Einkauf, Auftragsmanagement,<br />
Vertrieb und Entwicklung erlaubt die schnelle, effektive<br />
Anpassung an veränderte Marktlagen. Durch die Beschaffung<br />
alternativer Bausteine oder ein Re-Design von Produktgruppen<br />
ist es gelungen, die Versorgungssicherheit zu maximieren. Zudem<br />
hat das Unternehmen seine Brokerstrukturen für Zukäufe aus<br />
vertrauenswürdigen Quellen deutlich ausgebaut und sein Lieferantennetz<br />
durch ein digitalisiertes Eskalationsmanagement und<br />
die Einbindung externer Eskalationsmanager gefestigt. Kurzfristi-<br />
Bild: RAFI<br />
Durch hohe Fertigungstiefe, breites Leistungsspektrum und frühzeitige Strukturanpassungen<br />
gewährleistet RAFI eine krisenfeste Produktverfügbarkeit<br />
ge Bedarfsspitzen werden durch das hohe Engagement der Beschäftigten<br />
erforderlichenfalls auch in Sonder- und Wochenendschichten<br />
gedeckt. Mit diesen Maßnahmen hat das Unternehmen<br />
auch das Geschäftsjahr 2021 erfolgreich abgeschlossen. Die Kundenerwartungen<br />
wurden mit einer Steigerung des Liefervolumens<br />
um fast zehn Prozent übertroffen, so dass nicht nur Lieferausfälle<br />
vermieden, sondern sogar kundenseitige Mehrbedarfe<br />
bedient werden konnten. „Unsere Strukturanpassungen stärken<br />
die Resilienz unseres Unternehmens. Damit stellen wir sicher,<br />
dass wir unsere Ziele erreichen und als verlässlicher Partner einen<br />
effektiven Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Kunden<br />
leisten“, erklärt CEO Dr. Lothar Seybold.<br />
www.rafi-group.com<br />
PCB Anschluss<br />
wie gewünscht<br />
CREATE YOUR OWN: Mit har-modular®<br />
bauen Sie Ihren eigenen Leiterplatten-<br />
Steckverbinder ganz nach Ihren<br />
Wünschen. Kinderleicht konfi guriert<br />
und ab Stückzahl 1 bestellt.<br />
www.HARTING.com/<br />
har-modular<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 13
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Auf der SMTconnect wurde deutlich, wie viel Dynamik und Energie in der<br />
Elektronikfertigungsbranche steckt<br />
Die Stimmung vor Ort war anhaltend positiv und die ausstellenden Unternehmen<br />
und Partner waren erfreut über die Möglichkeit spontaner und<br />
fruchtbarer Geschäftsbegegnungen<br />
Die Elektronikfertigung trifft sich live in Nürnberg<br />
SMTconnect und PCIM 2022<br />
gehen erfolgreich zu Ende<br />
Auf der SMTconnect 2022 wurde deutlich, wie viel Dynamik und Energie in<br />
der Elektronikfertigungsbranche steckt: Über 9.000 Fachbesucher nutzten das<br />
Wiedersehen, um sich zu Trends auszutauschen und in persönlichen Gesprächen<br />
Lösungen für eine effiziente, saubere und optimierte Elektronikproduktion zu<br />
erarbeiten. Auf der PCIM präsentierten auf insgesamt 24.000 m² 384 Aussteller,<br />
davon 52 % aus dem Ausland, ihre neuesten Produkte und Innovationen entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette der Leistungselektronik.<br />
Die Stimmung vor Ort war anhaltend positiv, die 321 ausstellenden<br />
Unternehmen und Partner der SMTconnect<br />
zeigten sich erfreut über die Möglichkeit spontaner und fruchtbarer<br />
Geschäftsbegegnungen: „Mein persönliches Highlight dieser<br />
Messe ist die Veranstaltung an sich“, so Iván Rodrigo Flor<br />
Cantos, Manager Marketing Europe Planning & Marketing bei<br />
Panasonic Connect Europe GmbH. „Ich liebe die Atmosphäre und<br />
die Möglichkeit, viele Kunden, Partner und Kollegen persönlich<br />
zu treffen – alle zusammen zur gleichen Zeit. Dieser intensive<br />
Informationsaustausch nach einer langen Pause ist so wertvoll.“<br />
Auch Stefan Janssen, Geschäftsführer der FUJI Europe Corporation<br />
GmbH, zeigt sich mit dem Messeverlauf zufrieden: „Die<br />
Messe läuft gut, wir haben sehr erfolgreiche Messetage hinter<br />
uns und wir sind mit dem Ergebnis sowie der Qualität der Leads<br />
sehr zufrieden. Unterm Strich hat mich auf der Messe die EMS<br />
Community beeindruckt, die, wie ich erkennen konnte, sehr gut<br />
angenommen wurde.“<br />
EMS Park nimmt Fahrt auf<br />
Zahlreiche Firmen sowie Beratungsdienstleister vertraten die<br />
europäische EMS-Branche auf der Sonderschaufläche EMS Park.<br />
Messeveranstalter Mesago Messe Frankfurt, Dieter G. Weiss,<br />
in4ma, und die IPC Association Connecting Electronics Industries<br />
luden im Rahmen der Welcome Reception am Mittwochabend<br />
zum gemeinschaftlichen Messeausklang und Networking.<br />
Zudem präsentierte Dieter G. Weiss wertvolle Insights aus seinen<br />
Analysen und Studien zum europäischen EMS-Markt auf<br />
dem Messeforum.<br />
Mario Salhofer, Business Development und Kundenberatung<br />
Deutschland, von der Ginzinger Electronic Systems GmbH bestätigt<br />
die Relevanz der Veranstaltung für die Branche: „Die<br />
SMTconnect ist etwas Besonderes, da man sich hier mit Gleichgesinnten<br />
offen austauschen kann. Die ehrliche Kommunikation<br />
innerhalb der Community und der Fokus auf den gemeinsamen<br />
Weg nach vorne sind insbesondere nach den vergangenen zwei<br />
Jahren sehr wichtig.“<br />
Vielfältige Highlights<br />
Fachbesucher haben sich am Gemeinschaftsstand PCB meets<br />
Components mit Anbietern von Leiterplatten, Bauelementen und<br />
Materialien in Verbindung setzen und individuelle Lösungen erarbeiten<br />
können. Außerdem lud die IPC Association Connecting<br />
Electronics Industries wie auch in den Vorjahren Interessierte<br />
dazu ein, ihr Lötkönnen im Rahmen des Handlötwettbewerbs<br />
unter Beweis zu stellen. Insbesondere auf dem Messeforum wurde<br />
klar, welche Themen die Community aktuell beschäftigen: Im<br />
facettenreichen Programm wurden Themen wie Nachhaltigkeit,<br />
Beschaffungsmanagement oder künstliche Intelligenz adressiert.<br />
14 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
MESSEN & VERANSTALTUNGEN «<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />
Bild: Mesago/Klaus Mellenthin<br />
Zur Pressekonferenz während der SMTconnect gaben Dr. Sandra Engle,<br />
VDMA Productronic sowie Volker Pape, Vorsitzender der Fachabteilung<br />
VDMA Productronic eine Lagebeurteilung inklusive Geschäftserwartungen<br />
Die PCIM Europe vereinte erstmals seit zwei Jahren wieder die internationale<br />
Leistungselektronik-Community in Nürnberg und schließt<br />
mit einem sehr guten Ergebnis ab<br />
Der Future Packaging Gemeinschaftsstand - „Die Linie“ fand<br />
großes Interesse bei den Besuchern. Das Organisationsteam des<br />
Fraunhofer IZM hatte in diesem Jahr das Thema „Digital Twin -<br />
Digitaler Zwilling“ als Motto gewählt, wo es um die Einbettung<br />
des Linienkonzeptes in eine virtualisierte Umgebung ging.<br />
Marktausblick und Aktivitäten<br />
VDMA Productronic<br />
Zur Pressekonferenz während der SMTconnect gaben Dr. Sandra<br />
Engle, VDMA Productronic sowie Volker Pape, Viscom AG<br />
und Vorsitzender der Fachabteilung VDMA Productronic eine<br />
Lagebeurteilung inklusive Geschäftserwartungen aufgrund der<br />
Ergebnisse der Umfragen. Zudem gab es Informationen über<br />
den Europäischen „Chips Act“, VDMA Aktivitäten sowie Zukunftsthemen.<br />
Der Ukraine Krieg und die immer noch anhaltende Covid-19<br />
Pandemie führen auch bei den Unternehmen aus dem Elektronikmaschinenbau<br />
zu deutlichen geschäftlichen Herausforderungen,<br />
das zeigen die 14. VDMA Blitzumfrage und die Mitgliederumfrage<br />
des VDMA Fachverbandes EMINT. Mehr als 75 %<br />
der befragten Maschinenbauunternehmen berichten von merklichen<br />
bis gravierenden indirekten Auswirkungen, wie z. B. Energieverteuerung.<br />
Die Auswirkung eines kurzfristig verhängten<br />
EU-Importverbots auf die europäische Industrie beurteilen<br />
66 % der Unternehmen als gravierend. 59 % der Unternehmen<br />
berichten von Problemen bei Zulieferern/Abnehmern im Fall einer<br />
substanziellen Drosselung von Gas. Mehr als 50 % der Unternehmen<br />
berichten von deutlich gestörten Transportwegen<br />
nach Russland. Die im März bei den Elektronikmaschinenbauern<br />
durchgeführte Umfrage zeigt, dass 53 % der Unternehmen von<br />
gravierenden Auswirkungen auf der Angebotsseite berichten,<br />
das ist ein Anstieg um 17 % im Vergleich zu der im September<br />
2021 durchgeführten Umfrage. Eine Verschärfung der Situation<br />
wird für die nächsten 3 Monate erwartet. Die Nachfrageseite<br />
wird positiver beschrieben: Hier spüren rund 44 % der Unternehmen<br />
geringe Auswirkungen, das ist eine Abnahme um 29 %<br />
im Vergleich zur September 2021 Umfrage.<br />
In der 14. VDMA Blitzumfrage wurden die Unternehmen unter<br />
anderem zur Materialversorgung sowie Produkt spezifischen<br />
Lieferengpässen befragt: Betrachtet man die Entwicklung von<br />
Dezember bis April 2022, dann berichten rund 35 % der Unternehmen<br />
von gravierenden Beeinträchtigungen in den Lieferketten.<br />
Hinsichtlich der aktuellen Engpässe bei den Zulieferkomponenten<br />
sehen 54 % der Unternehmen gravierende Engpässe im<br />
Bereich Elektrotechnik/Elektronikkomponenten.<br />
Diese Einschätzung deckt sich mit der im März durchgeführten<br />
Umfrage bei den Elektronikmaschinenbauern: Aktuelle Lieferengpässe<br />
bestehen hauptsächlich für Elektronische Bauelemente.<br />
Dieser Trend setzt sich fort, darüber hinaus werden Engpässe<br />
für Kunststoffe und Metalle erwartet. 54 % der Unternehmen<br />
erwarten eine Normalisierung der Lieferketten in ein<br />
bis zwei Jahren, 46 % innerhalb der nächsten 6 bis 12 Monate.<br />
Nicht überraschend ist die Auswirkung der Lieferengpässe auf<br />
die Preisstruktur eingekaufter Vorprodukte: 75 % der Unternehmen<br />
berichten von Preiserhöhungen zwischen >10 und 20 %.<br />
Leistungselektronik in Nürnberg<br />
Während der drei Messetage machte die PCIM Europe 2022<br />
die fränkische Metropole wieder zum internationalen Treffpunkt<br />
für Experten auf dem Gebiet der Leistungselektronik und<br />
deren Anwendungen. Rund 11.300 Fachbesucher fanden den<br />
Weg in die Hallen, um die Branchen-Highlights hautnah zu erleben.<br />
Die Resonanz auf die Veranstaltung war auf allen Seiten positiv,<br />
ganz besonders schätzten die Teilnehmenden nach der pandemiebedingten<br />
Pause die Möglichkeit, sich persönlich auszutauschen.<br />
Dies bestätigt Wolfram Harnack, Präsident, Rohm Semiconductor<br />
Europe: „Die PCIM Europe 2022 war ein großer Erfolg<br />
für unser gesamtes Team. Es war bereichernd, neue Kontakte<br />
zu knüpfen und sich mit dem Netzwerk über neue Trends in<br />
der Leistungselektronik auszutauschen.“<br />
Die parallel stattfindende Konferenz bewies die enge Verzahnung<br />
zwischen Industrie und Wissenschaft im Rahmen der<br />
PCIM Europe. In rund 280 Vorträgen zu aktuellen Forschungsund<br />
Entwicklungsthemen erweiterten 711 Teilnehmende aus 37<br />
Ländern ihre Fachkenntnisse. Großen Anklang fanden dabei die<br />
drei Keynotes zu aktuellen Trendthemen. Ebenso wie die Fachbesucher<br />
schätzten auch die Konferenzteilnehmer die persönlichen<br />
Begegnungen mit Experten der Branche.<br />
Die nächste SMTconnect l PCIM findet vom 9. bis 11. Mai<br />
2023 in Nürnberg statt.<br />
www.smtconnect.com | pcim.de | www.mesago.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 15
10. InnovationsForum 2022<br />
Wettbewerbsfähige Elektronikproduktion<br />
in Deutschland<br />
Die Jubiläumsveranstaltung des InnovationsFORUMS 2022 am Dienstag,<br />
28. Juni, findet in diesem Jahr erneut in der Filderhalle in Leinfelden-<br />
Echterdingen statt. Unter dem Motto „Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />
einer Elektronikfertigung in Deutschland“ sehen die Besucher aktuellen<br />
Vorträgen zu Innovationen aus dem Bereich der Baugruppenfertigung<br />
entgegen, die mit einer begleitenden Table-Top Ausstellung der 23 Partner<br />
ergänzt werden.<br />
Spätestens seit Ausbruch der Pandemie ist klar,<br />
dass strategisch wichtige Technologien nicht<br />
nur in Asien sondern auch hier in Deutschland und<br />
Europa verfügbar sein sollten. Dem nicht genug<br />
kämpft die Elektronikbranche neben Personalmangel<br />
zudem mit Bauteilknappheiten und extrem steigenden<br />
Preisen, die auf den Konflikt zwischen Russland<br />
und der Ukraine zurückzuführen sind. So waren bei<br />
vielen Vorprodukten aufgrund der weltweiten Pandemie<br />
bereits vor Kriegsausbruch die Lagerbestände in<br />
diversen Bereichen weitgehend erschöpft. Die mittels<br />
Krieg dazu kommenden Unterbrechungen bei<br />
Schiffs- und Zugverbindungen inklusive Einschränkungen<br />
im Luftverkehr zeigen weitere Auswirkungen<br />
auf die Liefer- und Logistikketten.<br />
Insofern ist es zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />
einer Elektronikproduktion in Deutschland umso wichtiger,<br />
sich ständig auf dem neuesten Stand zu halten<br />
und sich auszutauschen. Denn nur gemeinsam lässt<br />
sich solch Ansammlung von Krisen gut bewältigen.<br />
Versäumen Sie also nicht, den vom Fachmagazin <strong>EPP</strong><br />
sowie den Partnern organisierten Event in Leinfelden<br />
zu besuchen. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich an einem<br />
Tag über Innovationen entlang der Wertschöpfungskette<br />
einer Baugruppenfertigung ausführlich zu<br />
informieren, ob durch Vorträge, begleitende Ausstellung<br />
oder Gesprächen mit Experten. Zudem warten einige<br />
Highlights aufgrund unserer Jubiläumsveranstaltung<br />
auf Sie, lassen Sie sich überraschen! (Doris Jetter)<br />
www.epp.industrie.de/innovationsforum-deutschland-2022/<br />
Das 9. InnovationsFORUM wurde von Keynote Speaker Axel Liebetrau mit „Silicon Valley<br />
trifft German Engineering“ eröffnet<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Jochen Hempler<br />
Im letzten Jahr stand die Veranstaltung in der Filderhalle noch<br />
im Zeichen vieler Corona-Vorschriften und Regeln<br />
Bild: <strong>EPP</strong>/Jochen Hempler<br />
16 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
MESSEN & VERANSTALTUNGEN «<br />
PROGRAMM 10. InnovationsFORUM 2022<br />
Saal 1<br />
Saal 2<br />
Ab 8:00<br />
09:00 – 09:15 Uhr<br />
09:20 – 10:20 Uhr<br />
10:20 – 10:50 Uhr<br />
10:50 – 11:20 Uhr<br />
11:20 – 11:50 Uhr<br />
11:50 – 12:20 Uhr<br />
12:20 – 12:50 Uhr<br />
12:50 – 14:00 Uhr<br />
14:00 – 14:30 Uhr<br />
14:30 – 15:00 Uhr<br />
15:00 – 15:30 Uhr<br />
15:30 – 16:00 Uhr<br />
16:00 – 16:30 Uhr<br />
16:30 – 17:00 Uhr<br />
17:00 Uhr<br />
Registrierung | Networking | Ausstellung<br />
Begrüßung: Doris Jetter | Chefredakteurin <strong>EPP</strong> / <strong>EPP</strong> Europe<br />
Keynote: JA! 2022 – jetzt erst Recht<br />
Daniela A. Ben Said – DIE Rednerin *frech *kompetent *witzig |<br />
Deutsche Sachbuchautorin und Coach | Quid agis* GmbH<br />
Identifizieren und schließen Sie mögliche Produktivitätslücken<br />
Maria Reichenberger | Vertrieb Bayern+Österreich | Mycronic GmbH<br />
Kaffeepause | Networking | Ausstellung<br />
Open Automation: Das Erfolgsrezept für sinnvolle Automatisierung<br />
Alexander Hagenfeldt | Senior Manager Technical Solutions Marketing |<br />
ASM Assembly Systems GmbH & Co. KG<br />
Tensor-Technologie: Neue Maßstäbe beim Nutzentrennen<br />
Patrick Stockbrügger | Produktmanager SMT/PCB Production<br />
Equipment | LPKF Laser & Electronics AG<br />
Präzisionsdruck bei anspruchsvoller Leiterplatten-Topographie<br />
Michael Zahn | Global Business Development Manager |<br />
Christian Koenen GmbH<br />
Mittagspause | Lunch | Ausstellung<br />
Schablonendruck mit Lights-out Fähigkeiten<br />
Andreas Gerspach | Geschäftsführer | GPS Technologies<br />
Ist die Zukunft der LP noch grün oder nur klein und flexibel?<br />
Harald Eppinger | Geschäftsführer | Koh Young Europe GmbH<br />
Digitale Evolution statt digitaler Revolution?<br />
Claudia Kanzler | Marketing Managerin |<br />
JUKI Automation Systems GmbH<br />
Kaffeepause | Networking | Ausstellung<br />
Herausforderungen der Responsive Factory – Möglichkeiten<br />
der erweiterten Prozesskontrolle und Automatisierung<br />
Andreas Prusak | Senior Product Manager, Panasonic Factory<br />
Solutions Division | Panasonic Connect Europe GmbH<br />
Professionelle Wellenlötmasken<br />
Klaus Bülow | Vertrieb Region Nord/Ost | Schnaidt GmbH<br />
Networking | Verlosung | Verabschiedung<br />
Connectivity – Kommunikationsschnittstellen in der SMT-Fertigung<br />
Christoph Maier | Vertrieb Deutschland Südost und Markus Scheid |<br />
Softwareentwicklung | Rehm Thermal Systems GmbH<br />
Eine neue Generation innovativer Verbund-Lot-Materialien<br />
Andreas Karch | Technologe Neue Anwendungen, Technischer Manager |<br />
Indium Corporation<br />
Automatisch null Fehler<br />
Konrad Deues | Produktmanager Selektiv-Lötanlagen |<br />
Seho Systems GmbH<br />
Innovationen der Lötmittelproduktion<br />
Michael Mendel | Geschäftsführer | Almit GmbH<br />
The missing link – Traceability beim Handlötprozess<br />
Julian Greß | Produktmanager Lötwerkzeuge | Kurtz Ersa<br />
3D Inspektion auf höchstem Niveau<br />
Stefan Schwentner | Sales Austria, South Bavaria, Swiss |<br />
smartTec GmbH<br />
Prozessdaten durch die Linie hinweg –<br />
Auswertungen und KI-Einbindung<br />
Thomas Winkel | Vertrieb Europa | Viscom AG<br />
Moderne Baugruppenreinigung: Automatisierung und Traceability<br />
als Kernelemente bei der Anlagenauswahl<br />
Martin Mattes | Senior Prozessingenieur | Zestron Europe<br />
CO2-Neutralität durch Kreislaufwirtschaft<br />
Lother Pietrzak | Senior Consultant | MTM Ruhrzinn GmbH<br />
Die Partner stehen für Expertengespräche während der Veranstaltung zur<br />
Verfügung und präsentieren Ihre Innovationen<br />
Bild: <strong>EPP</strong><br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 17
Foto: Almit GmbH<br />
Der Dual-Boost-Effekt sorgt für eine gute Initialbenetzung und fördert die Through-Hole-Benetzbarkeit durch die ausdauernd wirkende Aktivierung.<br />
Eine neue Dimension der Benetzung<br />
Um gute Leistung und dauerhafte Qualität zu erreichen, ist eine ausgewogene Kombination<br />
aus Schnelligkeit und Ausdauer notwendig. Almits Lötdraht DB-1 RMA LFM-48 M folgt<br />
diesem Konzept: Mit seinem Zweifachboost aus einem schnell und einem ausdauernd<br />
wirkenden Aktivator erreicht dieses Produkt eine neue Dimension der Benetzung.<br />
Die doppelte Aktivierung sorgt für eine hervorragende<br />
Benetzung. Der erste Booster ist ein schnell wirkender<br />
Aktivator, welcher für eine gute Initialbenetzung<br />
sorgt. Durch seine Wirkung fließt das Lot sofort in den<br />
Durchsteiger. Der zweite Booster wirkt ausdauernd und<br />
fördert die Through-Hole-Benetzung und die Verarbeitbarkeit<br />
des Lots. Im Produkttest liegt Almits DB-1 RMA<br />
LFM-48 M klar vor einem herkömmlichen Lötdraht, bei<br />
welchem die Benetzung unzureichend ist und das Lot<br />
nach dem Reflow-Löten nur schwer in den Durchsteiger<br />
fließt.<br />
Darüber hinaus begünstigt der ausdauernde zweite<br />
Booster den „Anti-Bridge-Effekt“, das heißt beim<br />
Schlepplöten entstehen keine Brücken, welche beim<br />
späteren Einsatz der Leiterplatte zu einem<br />
Kurzschluss führen würden.<br />
Auch für altbekannte „Sorgenkinder“,<br />
also häufig auftretende Probleme im<br />
Produktionsprozess, kann der Einsatz<br />
von DB-1 RMA LFM-48 M die Lösung sein:<br />
So ermöglicht er zum Beispiel auch bei<br />
oxidierten Leiterplatten nach Reflowlöten<br />
eine signifikante Steigerung der Lötfähigkeit<br />
beim Through-Hole Löten. Auch<br />
für Leiterplatten mit großen Wärmekapazitäten<br />
schafft DB-1 RMA LFM-48 M die<br />
Voraussetzung, eine erhöhte Benetzbarkeit der Durchgangslöcher<br />
und daraus resultierend eine gesteigerte<br />
Lötfähigkeit zu erreichen. Beim herkömmlichen Lötdraht<br />
hingegen muss in diesen Fällen aufgrund der unzureichenden<br />
Benetzung auf eine viel höhere Löttemperatur<br />
und eine längere Lötdauer zurückgegriffen werden,<br />
um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen.<br />
Neben der deutlichen Qualitätssteigerung bietet DB-1<br />
RMA LFM-48 M noch einen weiteren Vorteil, welcher in<br />
der Elektronikfertigungsbranche von entscheidender<br />
Bedeutung ist: Das einzigartig schnelle Benetzungsverhalten<br />
ermöglicht eine verkürzte Prozessdauer und eine<br />
langfristige Reduktion der Fertigungskosten. Hier kann<br />
nicht nur das Flussmittel, sondern auch die Legierung<br />
Vergleich von Almits DB-1 RMA mit einem Wettbewerbsprodukt beim Schlepplöten<br />
Foto: Almit GmbH<br />
18 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 |
ANZEIGE<br />
Temperatur der<br />
Lötkolbenspitze:<br />
380°C<br />
Vorheizen: 0s<br />
Zuführmenge: 6mm<br />
Zuführgeschwindigkeit:<br />
20mm/s<br />
Nachheizen:<br />
1.4; 1.0s<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Vergleich von Almits DB-1 RMA mit einem<br />
Wettbewerbsprodukt beim Punktlöten<br />
punkten: Die SAC-Legierung LFM-48 M überzeugt mit einer<br />
reduzierten Eisen-Ablegierung. Die Spitzenstandzeiten<br />
werden um bis das 5-Fache erhöht und der Spitzenverbrauch<br />
um 50 bis 70 % reduziert.<br />
Unser Topseller DB-1 RMA ist auch mit weiteren Legierungen<br />
verfügbar:<br />
DB-1 RMA LFM-23 S<br />
•Silberfrei<br />
• Legierung enthält eine innovative<br />
Eisen-/Galliumverbindung<br />
• 5x höhere Lötspitzenstandzeit<br />
• Reduktion des Spitzenverbrauchs um 50–70 %<br />
• Wenig Flussmittelspritzer<br />
DB-1 RMA SJM-03 S<br />
• SJM = Strong Joint Metal<br />
• Patentierte Legierung mit besonders<br />
hoher Festigkeit<br />
• Bleifreier Lötdraht mit der Festigkeit<br />
von bleihaltigen Lötdrähten<br />
•Keine Rissbildung<br />
• Ideal bei Durchkontaktierungen<br />
Mit Almits Lötdrahtinnovation DB-1 RMA erhalten Sie<br />
den Zweifach-Boost aus Schnelligkeit und Ausdauer,<br />
um auch die anspruchsvollsten Produktionsziele zu erreichen.<br />
Für ein hervorragendes Lötergebnis, das keine<br />
Wünsche offen lässt und eine maximale Reduktion der<br />
Arbeitszeit, Fertigungskosten sowie des Lötspitzenverbrauchs.<br />
Bereit, eine neue Dimension der Benetzung<br />
zu entdecken? Fragen Sie Ihren Almit-Fachberater!<br />
Foto: Almit GmbH<br />
Ansprechpartner technische Beratung:<br />
Uwe Niedermayer<br />
Telefon: 06061/96925–0<br />
E-Mail: technicalsupport@almit.de<br />
Ansprechpartner Marketing:<br />
Katharina Begemann<br />
Telefon: 06061/96925–0<br />
E-Mail: marketing@almit.de<br />
FIRMENPROFIL<br />
Almit gehört zu den Top 5 der weltweit führenden Herstellern<br />
und Anbietern von Lötmitteln. Diese werden sowohl im Automotive-Bereich,<br />
in der Luft- und Raumfahrt Industrie, als<br />
auch in der Consumer-Elektronik und im Bereich Medizintechnik<br />
erfolgreich eingesetzt. 1956 wurde der Mutterkonzern<br />
Nihon Almit in Japan gegründet, welcher zu den Pionieren in<br />
der Entwicklung und Produktion von Lotdrähten gehört. Ende<br />
2000 wurde die Almit GmbH in Bietigheim-Bissingen gegründet,<br />
im Juli 20<strong>05</strong> erfolgte die Verlagerung des Firmensitzes<br />
nach Michelstadt bei Frankfurt am Main, wo sich seitdem<br />
auch das Lager für Zentraleuropa befindet. Neben dem Fokus<br />
auf höchste Qualität und die zeitnahe Belieferung unserer<br />
Kunden, legen wir bei Almit großen Wert auf die Aus- und<br />
Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Zusammenhalt, Identifikation<br />
mit dem Unternehmen und ein hervorragender Team-Spirit<br />
zeichnen uns aus. Unsere erfahrenen, praxisorientierten<br />
Mitarbeiter beraten vor Ort und stehen jederzeit für Fragen<br />
zur Verfügung. Fordern Sie uns!<br />
Almit GmbH<br />
Unterer Hammer 3<br />
64720 Michelstadt<br />
www.almit.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 | 19
Foto: ASM<br />
Open Automation von ASAMPT gibt Anwendern alle Freiheiten, ihre Integrated Smart Factory schrittweise zu verwirklichen.<br />
Automatisierung nach Maß<br />
Es ist zuweilen ein Buch mit sieben Siegeln, wo, wann und bis zu welchem Grad Automatisierung<br />
tatsächlich Sinn macht. Mit dem modularen und herstellerübergreifenden Automatisierungskonzept<br />
Open Automation, flexibler Hardware, smarter Software und einer<br />
umfassenden Unterstützung durch Experten des Technologieführers ASMPT sieht man<br />
schnell klarer.<br />
Foto: ASM<br />
Schrittweise und durchdacht vorgehen<br />
Einfach den Schalter umlegen und die komplette<br />
Fertigung auf einen Schlag automatisieren: Der<br />
Traum vieler Verantwortlicher in der Fertigungsindustrie<br />
bleibt in den meisten Fällen ein frommer Wunsch,<br />
jedenfalls aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten.<br />
Schließlich besagt schon das Pareto-Prinzip, das<br />
dem Automatisierungskonzept Open Automation von<br />
ASMPT zugrunde liegt,<br />
dass mit nur 20 Prozent<br />
des Aufwands bereits 80<br />
Prozent der Ergebnisse<br />
realisiert werden können.<br />
Zum Vier-Faktoren-<br />
Bewertungsmodell LEAF<br />
bietet ASM ein Whitepaper<br />
mit ausführlichen Erklärungen<br />
und Beispielen<br />
zum Download an.<br />
Bevor es an die Planung konkreter Einzelmaßnahmen<br />
geht, müssen zunächst Daten gesammelt und<br />
ausgewertet werden: Arbeitskosten, Zeitaufwände,<br />
Personaleinsatz oder Fehlerkosten. Auf dieser Basis<br />
lassen sich dann die Prozessschritte identifizieren,<br />
die automatisiert werden sollen. Dazu müssen die<br />
notwendigen Investitionskosten berücksichtigt und<br />
entsprechend bewertet werden: Sind komplett neue<br />
Maschinen notwendig oder lassen sich bestehende<br />
Systeme nachrüsten? Eine solide und umfassende<br />
Datenbasis ist also die Grundlage für fundierte Investitionsentscheidungen.<br />
Sie stellen sicher, dass Automatisierung<br />
nicht zum Selbstzweck wird, sondern tatsächlich<br />
in wirtschaftlich sinnvoller Weise erfolgt.<br />
Im nächsten Schritt geht es an die Priorisierung,<br />
welche der identifizierten Prozesse zuerst automatisiert<br />
werden sollen – eine in den meisten Fällen keine<br />
triviale Entscheidung. Hierfür hat ASMPT das Vier-<br />
20 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 |
ANZEIGE<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Foto: ASM<br />
Wichtig für wirtschaftlich sinnvolle Automatisierung:<br />
Ab einem bestimmten Punkt übersteigen die<br />
Automatisierungskosten den Nutzen.<br />
Alexander Hagenfeldt arbeitet seit mehr als elf Jahren in der<br />
SMT-Industrie. Die Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit<br />
Elektronikherstellern weltweit veranlassten ihn, das SMT<br />
Smart Network zu gründen, das Gleichgesinnte für die gemeinsame<br />
Gestaltung der Fabrik der Zukunft zusammenzubringt.<br />
Er ist der festen Überzeugung, dass intelligente Automatisierung<br />
unvermeidlich ist und dass die nahtlose Integration<br />
von Hardware und Software der Schlüssel zur Erschließung<br />
des wahren Potenzials jeder Fertigung ist.<br />
Faktoren-Bewertungsmodell LEAF entwickelt (siehe<br />
bitte Titelstory dieser Ausgabe). Ein aus objektiven<br />
Kriterien (Arbeitsaufwand, Fehlerhäufigkeit und -anfälligkeit,<br />
Automatisierungsaufwand und -kosten sowie<br />
Häufigkeit des betrachteten Vorgangs) gebildeter<br />
standardisierter Index macht unterschiedliche Automatisierungsvorhaben<br />
vergleichbar. Grundsätzlich<br />
gilt: Je höher der Index, desto ratsamer ist eine Automatisierung.<br />
Sehen Sie dazu auch die Whitepaper-<br />
Serie, die ASM zu Download bereithält.<br />
Entscheidend für das Gelingen von Automatisierungsprojekten<br />
ist nicht zuletzt auch die Wahl des<br />
richtigen Partners: Wie passgenau sind die angebotenen<br />
Lösungen für die individuellen Bedürfnisse? Wieviel<br />
Freiraum besteht in der Gestaltung. Wie weit geht<br />
die Unterstützung durch den Anbieter bei der Planung<br />
und Umsetzung? Mit dem flexiblen, modularen,<br />
herstellerübergreifenden und nachrüstbaren Konzept<br />
Open Automation gibt ASMPT Anwendern alle Freiheiten,<br />
ihre Automatisierungsprojekte schrittweise, in<br />
ihrem Tempo und absolut ROI-orientiert durchzuführen.<br />
Dabei können sie sich stets auf die umfassende<br />
Unterstützung und das Know-how der ASM Experten<br />
verlassen – online, in einem der ASMPT Centers of<br />
Competence oder persönlich vor Ort.<br />
Alle Informationen zu Open Automation, dem Gegenentwurf<br />
zu unwirtschaftlichen und unflexiblen Automatisierungskonzepten,<br />
gibt es unter:<br />
www.asm-smt.com/de/produkte/open-automation/.<br />
Ansprechpartner: Alexander Hagenfeldt,<br />
Head of Global Solutions Marketing ASMPT<br />
FIRMENPROFIL<br />
ASMPT unterstützt mit DEK Druckund<br />
SIPLACE Bestücklösungen, Inspektionssystemen, smarten<br />
Softwarelösungen sowie umfangreichen Services die Vernetzung,<br />
Optimierung und Automatisierung von zentralen<br />
Workflows. Mit der Smart Shopfloor Management Suite Works<br />
bietet ASMPT hochwertige Software zur Planung, Steuerung,<br />
Analyse und Optimierung aller Prozesse auf dem Shopfloor.<br />
Dies ermöglicht Anwendern den individuellen, schrittweisen<br />
Übergang zur Integrated Smart Factory mit dramatischen Verbesserungen<br />
bei Kennzahlen/KPIs für Produktivität, Flexibilität<br />
und Qualität. Mit dem ganzheitlichen Konzept „Open Automation“<br />
öffnet ASMPT seinen Kunden die Tür zur wirtschaftlich<br />
sinnvollen Automatisierung ganz nach ihren individuellen<br />
Bedürfnissen – modular, flexibel und herstellerunabhängig.<br />
Zentrales Strategieelement ist die enge Zusammenarbeit mit<br />
Kunden und Partnern. So initiierte ASM das SMT Smart Network<br />
als globales Kompetenznetzwerk für den aktiven Erfahrungsaustausch<br />
von Smart Champions.<br />
ASM Assembly Systems GmbH & Co. KG<br />
Rupert-Mayer-Str. 44<br />
81379 München<br />
www.asm-smt.com<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 | 21
Foto: Koenen<br />
3D Schablone von der LP-Seite gesehen mit der in 2mm runde Kavitäten gedruckt wird.<br />
Optimierung des Schablonendrucks bei<br />
anspruchsvoller Leiterplatten-Topografie<br />
Im Zuge der Miniaturisierung von Halbleiterbauteilen und der dynamischen Entwicklung<br />
von neuen Technologien im Bereich der Fertigung von Mikrochips, ändert sich nicht nur<br />
das Bauteilspektrum, sondern auch die Anforderungen an die Leiterplatte.<br />
Ein kurzer Blick in die üblichen Bestellmöglichkeiten<br />
von Leiterplatten, zeigt die Vielfalt an Trägermaterialien<br />
auf die anschließend gedruckt und bestückt<br />
wird. Bei der starren Leiterplatte kann zwischen<br />
verschiedenen FR4 Materialien unterschieden<br />
werden und bei flexiblen Leiterplatten werden häufig<br />
kleberlose Polyimid Materialien angeboten. Häufig<br />
können bis zu 16 Kupferlagen verarbeitet werden und<br />
die Kontaktierungen erfolgen meist über Mikrovias.<br />
Bei den Kontaktflächen unterscheidet man zwischen<br />
chemisch Nickel Gold, HAL bleifrei oder chemisch<br />
Zinn. Je nach Hersteller können HDI Microvia und Flex<br />
Leiterplatten nur in Verbindung mit chemisch Nickel<br />
Gold oder chemisch Zinn gefertigt werden. Besonders<br />
die Oberflächenbeschaffenheit hat einen großen<br />
Einfluß auf das Schablonendruck-Ergebnis.<br />
Die aktuellen Probleme in der Bauteilversorgung<br />
erfordern kreative Lösungen, um noch einigermaßen<br />
zuverlässig, in überschaubaren Lieferzeiten komplette<br />
Baugruppen zu fertigen. Umstellung auf alternative<br />
Bauteile und Redesign von Leiterplattenlayouts gehören<br />
zur Tagesordnung. Nicht selten entsteht temporär<br />
ein enormer Zeitdruck in der SMD Fertigungskette,<br />
um den Kundenanforderungen im Bereich Qualität<br />
und Liefertreue gerecht zu werden.<br />
Die Qualität des Schablonen-Präzisionsdrucks wird<br />
durch die Leiterplatten-Beschaffenheit, das Layout<br />
und die resultierende Topografie maßgeblich beein-<br />
Schablone mit Freistellungen für hohe Via´s um diese zu überdecken<br />
Foto: Koenen<br />
Lötstoplack auf Via´s und Leiterbahne.<br />
Höhe über Padfläche bis zu 60µm<br />
Foto: Koenen<br />
22 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
flusst. Mit der Topografie der Leiterplatte ist in diesem<br />
Zusammenhang nicht der benötigte, unterschiedlich<br />
hohe, Pastenauftrag der verschiedenen<br />
Bauteile gemeint. Vielmehr geht es hier um die Unebenheiten<br />
auf und in der Leiterplatte, für die neue<br />
und abgestimmte Designs der Schablone benötigt<br />
werden. Immer mit dem Augenmerk auf den perfekten<br />
Druck. Die Liste dieser topografischen Herausforderungen<br />
ist recht lang und beinhaltet Themen wie:<br />
• Zu hoher Lötstoplack<br />
• Plugged Via`s<br />
• Labels auf der Leiterplatte<br />
• Kavitäten in der Leiterplatte<br />
• Über die Oberfläche herausragende Teile<br />
• Usw.…<br />
Diese Höhenunterschiede können zwischen ein<br />
paar wenigen Mikrometern bis zu mehreren Millimetern<br />
sein. Nicht selten wird dadurch ein Absprung erzeugt<br />
und das Abdichten der Schablone zum Leiterplattenkontakt<br />
verschlechtert. Besonders in Fine Pitch<br />
Bereichen und bei eher dünnen Schablonendicken<br />
kann Paste im Bereich der Druckschulter der Aperturen<br />
ausweichen und somit zu Druckfehlern führen.<br />
Insbesondere bei komplexen Schaltungen in mittleren<br />
Stückzahlen kann der Druckprozess unstabil werden<br />
und Fehler wie „zu wenig Paste“ oder auch „Kurzschlüsse<br />
durch zu viel Paste“ hervorrufen. Das Problem<br />
ist, dass in dieser Situation die Wiederholbarkeit der<br />
guten Druckergebnisse unberechenbar werden kann.<br />
Diese starken Schwankungen können häufig nicht<br />
durch übliche Paddesign-Manipulationen ausgeglichen<br />
werden. Aber, durch gezielte und präzise Schablonengestaltung<br />
können Druckfehler vermieden werden. Außerdem<br />
kann ein reproduzierbares und sicheres Pastenauslösen<br />
beim Präzisionsdruck sichergestellt werden.<br />
Mit diesem Vortrag möchten wir auf diese Thematik<br />
aufmerksam machen und ein paar Lösungswege aufzeigen,<br />
um bei Topografischen Herausforderungen auf der<br />
Leiterplatte dem perfekten Druck so nah wie möglich zu<br />
kommen.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Seit dem 1. Juni 2016 verstärkt Michael Zahn das Team der<br />
Christian Koenen GmbH in der Funktion des Global Business<br />
Development Managers. Hier ist er für folgende Aufgabengebiete<br />
zuständig: Entwicklung von neuen Drucktechnologien<br />
und deren Anwendungen. Des Weiteren zeigt er sich zuständig<br />
für die Kunden in der Semiconductor-Industrie.<br />
Ansprechpartner: Michael Zahn<br />
Telefon: +49 (0)89 665618–135<br />
E-Mail: mz@ck.de<br />
FIRMENPROFIL<br />
Die Unternehmen der Christian<br />
Koenen Gruppe mit Sitz in<br />
München sind führender<br />
Hersteller von hochpräzisen Metallschablonen und Präzisionssieben<br />
für den technischen Druck in der Elektronikindustrie.<br />
Die Präzisionswerkzeuge aus dem Hause Koenen, sind<br />
häufig Unikate mit höchsten Genauigkeitsanforderungen.<br />
Durch intensive Zusammenarbeit mit weltweit führenden<br />
Elektronikherstellern, wird das innovative Produktportfolio<br />
ständig erweitert. Die Kombination verschiedener, zum Teil<br />
patentierter Fertigungsverfahren ermöglicht es, für Druckprobleme<br />
individuelle Lösungen zu erarbeiten.<br />
Darüber hinaus bietet das Christian Koenen Application Center<br />
Unterstützung bei der Fehleranalyse. Sieb- und Schablonenkunden<br />
haben die Möglichkeit mit Hilfe modernster<br />
Druck- und Messmaschinen Druckprozesse nachzustellen,<br />
Fehler zu analysieren und mit dem CK Team Lösungen zu erarbeiten.<br />
Lötstoplack wie ein Wall um ein<br />
Micro BGA herum. Höhe bis zu 36µm<br />
Foto: Koenen<br />
Christian Koenen GmbH<br />
Otto-Hahn-Straße 24<br />
85521 Ottobrunn-Riemerling<br />
www.christian-koenen.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 23
i-CON TRACE: The Missing Link!<br />
Mit der i-CON TRACE präsentiert Ersa die weltweit erste IoT-Lötstation für lückenlose<br />
Rückverfolgbarkeit beim Handlöten. Mit integriertem WLAN, Bluetooth und Netzwerk -<br />
karte bietet sie schon ab Werk 100% Connectivity für vernetzte Fertigungsprozesse. Was<br />
in manchen Bereichen bisher zwingend maschinell nachzuarbeiten war, lässt sich so<br />
auch von Hand bearbeiten.<br />
Die Ersa i-CON TRACE<br />
schließt beim<br />
Handlöten in der industriellen<br />
Elektronikproduktion<br />
die<br />
Lücke in puncto<br />
Nachverfolgbarkeit.<br />
Jeden Lötvorgang dokumentiert die i-CON TRACE<br />
mit Daten für Leiterplatte, benötigtes Material, verwendete<br />
Lötspitze, Prozesstemperatur und Lötdauer.<br />
Die Software muss nicht mehr pro Station aufgespielt<br />
werden, sie wird nur einmal auf dem Kundenserver installiert.<br />
Nach Integration der Lötstation ins Firmennetz,<br />
lassen sich spezifische Lötaufgaben zentral zuweisen<br />
via PC oder Mobile Device. Wesentliche Parameter<br />
werden zentral durch Experten voreingestellt –<br />
das erhöht die Prozesssicherheit, jedes Werkstück<br />
wird spezifikationsgemäß gelötet. Auch die Geräteverwaltung<br />
wird einfacher: Firmware-Updates, Kalibrierungsintervalle,<br />
Lötspitzenverschleiß – alles wird kundenindividuell<br />
zentral angepasst. Die mögliche MES-<br />
Anbindung erlaubt die Einbindung und Speicherung<br />
verwendeter Lötparameter in komplexe Fertigungspro-<br />
Serverbasierte<br />
Infrastruktur:<br />
einfacher Zugriff<br />
auf die vernetzten<br />
i-CON TRACE Löt -<br />
stationen via<br />
Web-Browser.<br />
Abbildung: Ersa<br />
24 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
zesse, die bereits über ein MES laufen. Lötaufgaben<br />
können komplett aufgezeichnet und in ein übergeordnetes<br />
Leitsystem gespeichert werden. Auch eine Echtzeitkommunikation<br />
zwischen Lötstationen in der Fertigung<br />
und kundenseitigem MES ist möglich. Per Mobile<br />
App ist die i-CON TRACE auch herkömmlich wie eine<br />
Stand-alone-Lötstation nutzbar.<br />
Easy zu bedienen. Green means go!<br />
Mit einem Ein/Aus-Schalter sowie drei Leuchtdioden<br />
hebt sich das i-CON TRACE Bedienkonzept deutlich<br />
von anderen Industrielötstationen ab. Der User<br />
scannt anfangs Baugruppe, verwendete Lötspitze,<br />
Lötdraht und Flussmittel – so „weiß“ das System,<br />
dass alle Bedingungen für eine Lötaufgabe erfüllt<br />
sind. Das LED-Interface gibt grünes Licht, sobald die<br />
vordefinierte Temperatur an der Lötspitze erreicht ist.<br />
Dies gewährleistet, dass jede Lötstelle mit der richtigen<br />
Temperatur und passendem Material gelötet<br />
wird. Fehlfunktionen wie eine falsche Lötspitze erkennt<br />
das System und meldet dies. Gelötet wird erst,<br />
wenn alle Parameter korrekt sind.<br />
Mit 150 Watt Power heizt die i-CON TRACE schnell auf,<br />
noch schneller nach und ist dabei äußerst präzise bei<br />
der Temperaturregelung. Heizelement und Lötspitze<br />
sind separat wechselbar – ohne Einbußen bei der Lötperformance.<br />
Verschleißteile werden erst erneuert,<br />
Wenn alle Bedingungen für die zugeteilte Lötaufgabe<br />
erfüllt sind, gibt das LED-Interface der i-CON TRACE<br />
grünes Licht zum Löten.<br />
wenn wirklich erforderlich. Das patentierte Tip´n´Turn-<br />
Konzept ermöglicht einen Spitzenwechsel in Rekordzeit<br />
und ohne Verbrennungsgefahr. Der leistungsstarke<br />
Lötkolben bringt die Energie mit den komplett neu<br />
designten Lötspitzen punktgenau zur Lötstelle.<br />
Mit der Lötstation i-CON TRACE als „Missing Link“<br />
wird die Lücke in puncto Industrie 4.0 und Traceability<br />
in der industriellen Elektronikproduktion geschlossen<br />
– und erlaubt künftig die vollständige Rückverfolgung<br />
auch im Handlötprozess. Mit einzigartigem<br />
Softwarekonzept und intuitiver Bedienoberfläche ist<br />
der manuelle Lötprozess so sicher wie nie zuvor!<br />
Mehr unter www.i-con-trace.de<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Julian Greß ist als Produktmanager bei Ersa zuständig für den<br />
Geschäftsbereich Lötwerkzeuge. Mit seiner Methodenkompetenz<br />
und der Erfahrung im Produktmanagement, erkennt er<br />
Kundenanforderungen, entwickelt diese weiter und setzt Impulse<br />
für Neu entwicklungen. An der Entwicklung und Markteinführung<br />
der weltweit ersten IoT-fähigen Lötstation hat er<br />
wesentlich beigetragen.<br />
Ansprechpartner: Julian Greß, Produktmanager Lötwerkzeuge<br />
Bachelor of Engineering Antriebstechnik (FH)<br />
Tel.: +49 9342 800–201<br />
E-Mail: Julian.Gress@kurtzersa.de<br />
FIRMENPROFIL<br />
Als Pionier startete Ersa vor über 100 Jahren in den Markt und<br />
entwickelte das Löten zur Industriebranche weiter – heute ist<br />
das Unternehmen als Systemlieferant klar die Nr.1 der Branche<br />
mit dem umfassendsten Produktportfolio und einem weltumspannenden<br />
Vertriebs- und Service-Netzwerk. Als innovativer<br />
Technologiegeber für die Elektronikfertigung setzt Ersa unter<br />
dem Claim „GLOBAL. AHEAD. SUSTAINABLE“ entscheidende<br />
Standards, um Megatrends wie Elektromobilität, 5G-Mobilfunkstandard,<br />
Digitalisierung und Automation zu befeuern.<br />
Auch in Zukunft sorgt Ersa für perfekte Verbindungen in der<br />
Elektronikfertigung – mit nachhaltig energieeffizienten Produktionsprozessen<br />
und Automatisierungslösungen auf I4.0-Niveau.<br />
Das Portfolio der Lötsysteme umfasst Lotpastendrucker,<br />
Reflowöfen sowie Wellen- und Selektivlötanlagen. Der Bereich<br />
Lötwerkzeuge reicht vom smarten Lötkolben über IoT-fähige<br />
Lötstationen bis zum vollautomatischen Rework-Arbeitsplatz<br />
zum Ein- und Auslöten unterschiedlichster Bauteile.<br />
Ersa GmbH<br />
Leonhard-Karl-Str. 24<br />
97877 Wertheim<br />
Tel.: 09342 800–0<br />
E-Mail: info@kurtzersa.de<br />
www.ersa.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 25
MPM Edison II ACT TM<br />
Schablonendrucker<br />
der 8μm-Klasse<br />
mit Pairing-Cart für<br />
den autonomen<br />
Rüstwechsel<br />
(AMR vorbereitet)<br />
Schablonendruck mit<br />
Lights-out- Fähigkeiten<br />
Steigende Herausforderungen in der Elektronikfertigung<br />
treiben die Automatisierung voran – technische und wirtschaftliche<br />
Parameter gleichermaßen. Fehlervermeidung<br />
durch reproduzierbare Fertigungsprozesse sorgen für<br />
höchste Nutzungs-, Leistungs- und Qualitätsgrade und<br />
dies bei gleichzeitiger Kostenreduktion.<br />
MPM Edison II ACT TM<br />
Schablonendrucker<br />
der 8μm-Klasse<br />
mit Wechselsystem<br />
für Rakel und<br />
LP-Unterstützung<br />
(pick-up & drop-off)<br />
Der Mensch nimmt in der Fertigung eine prominente<br />
Stellung ein. Er beeinflusst die Performancedaten<br />
wie Qualität und Yield (Ausbeute). Qualifizierte<br />
Mitarbeiter sind daher auch wettbewerbsentscheidend.<br />
Die Overall Equipment Effectiveness (OEE)<br />
wird durch die Vermeidung menschlicher Fehler, aber<br />
auch durch die Verringerung der Abhängigkeiten vom<br />
Menschen maximiert. Die letzten 24 Monate mit pandemischer<br />
Lage waren ein Booster für das Voranschreiten<br />
der autonomen Fertigung. Die Erwartungen<br />
unserer Kunden hierzu neue Lösungen zu finden, die<br />
auch in bestehende Fertigungsprozesse eingebunden<br />
werden können, tragen wir in größerem Umfang<br />
als je zuvor an die Hersteller weiter.<br />
Wo stehen wir heute? Der Rüstwechsel beim Schablonendruck<br />
umfasst neben dem Programm auch eine<br />
Vielzahl von Hardware-Adaptionen an das jeweilige<br />
Produkt. Dazu zählen: Schablone, Leiterplattenunterstützung,<br />
Rakel, Lotpastenkartuschen sowie Reinigungsvlies<br />
bzw. -medium. Setup-Zeiten sollen minimiert<br />
werden. Die Rüstung muss zum richtigen Zeitpunkt<br />
schnell und fehlerfrei erfolgen und überwacht<br />
werden.<br />
Foto: GPS Technologies<br />
Automatische Changeover Technologie<br />
ACT TM<br />
Die Lösung für einen äußerst effektiven und<br />
gleichzeitig einfachen Rüstwechsel ist MPM´s patentierte<br />
ACT TM Technologie, die in progressiven<br />
Schritten in Richtung Vollautomatisierung umgesetzt<br />
werden kann. Durch die Kombination des<br />
Schablonendruckers MPM Edison (ITW EAE) mit einem<br />
kostengünstigen Pairing-Cart, wird der Wechsel<br />
von Lotpastenkartuschen (SEMCO), Unterstützungswerkzeugen,<br />
Rakeln und Schablonen automatisiert.<br />
26 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Andreas Gerspach ist Geschäftsführer der GPS Technologies<br />
GmbH in Bad Vilbel. Er ist Physiker und sammelte weitreichende<br />
Erfahrungen in den Bereichen Projektierung, Consulting<br />
und Unternehmensführung. Fundierte Branchenkenntnisse<br />
sammelte er in der Lasertechnologie, Halbleiter- und<br />
Beschichtungstechnologie sowie in der Elektronikfertigung.<br />
Foto: GPS Technologies<br />
Kontakt: Andreas Gerspach<br />
Telefon: +49 (0)6101/40600–0<br />
E-Mail: agerspach@gps-tec.eu<br />
FIRMENPROFIL<br />
Das mit den vorgenannten Materialien ausgerüstete<br />
Pairing-Cart dockt an die MPM Edison II ACT TM an<br />
und rüstet den Schablonendrucker schnell, sicher<br />
und autonom um.<br />
Adaptive Intelligenz<br />
Entscheidend für die Umsetzung zu einem autonomen<br />
Rüstwechsel sind neue Hard- und Softwarelösungen<br />
erforderlich. Der Einsatz adaptiver Intelligenz<br />
gepaart mit integrierter Traceability-Funktionalität ermöglicht<br />
dies in beeindruckender Weise. Die Integration<br />
mit autonomen mobilen Robotern (AMR) und Cobots<br />
ist ebenso möglich. Dies trifft selbstverständlich<br />
auch auf die Anbindung an MES Systeme zu.<br />
Skalierbare Lösungen für jedes<br />
Fertigungsumfeld<br />
Ob nun High Mix/Low Volume oder High Volume/<br />
Low Mix, die ACT TM Technologie ist skalierbar und damit<br />
in jedem Fertigungsumfeld einsetzbar. Hybrid-<br />
Changeover unterstützt das Linienpersonal für effiziente<br />
Rüstwechsel, bei dem noch manuelle Eingriffe<br />
erforderlich sind. Mit der Auto-Changeover Funktionalität<br />
kann der Rüstwechsel autonom erfolgen. Das<br />
System wächst also mit Ihren Anforderungen und ist<br />
damit nachhaltig sowie investitionsschonend.<br />
Die GPS Technologies GmbH hat<br />
ihren Stammsitz in Bad Vilbel bei Frankfurt a.M. und ist ein<br />
führender Ausrüster für die Elektronikindustrie in Mitteleuropa.<br />
Strategische Partnerschaften mit Herstellern aus Europa,<br />
den USA und Südkorea in Verbindung mit dem Know-How für<br />
die Flachbaugruppenfertigung, verschaffen der Kundenbasis<br />
der GPS Technologies GmbH einen echten Mehrwert und<br />
Wettbewerbsvorteil. Mit seinem Schwerpunkt auf integrierten<br />
Fertigungslösungen für die Bereiche Automotive, Industrieelektronik<br />
und EMS, bietet die GPS Technologies GmbH Fertigungs-<br />
und Prozesslösungen an, die sich klar an den Kundenbedürfnissen<br />
orientieren.<br />
Fertigungsequipment wie Lasermarkiersysteme, Schablonendrucker,<br />
Dispenser, Lötsysteme, Inspektionssysteme (SPI/<br />
AOI/AXI) sowie Boardhandlingsysteme, Prozessmaterialien<br />
und Softwarelösungen (NPI/MES) gehören zum Lieferprogramm.<br />
Autonome Transportsysteme und kollaborative Robotersystemlösungen<br />
runden das Portfolio ab. Das qualifizierte<br />
Service- und Applikationsteam unterstützt die Kundenbasis<br />
von der Installation, Schulung bis hin zur Bemusterung und<br />
Qualifizierung von Prozessen.<br />
GPS Technologies GmbH<br />
Theodor-Heuss-Str. 31–33<br />
D-61118 Bad Vilbel<br />
www.gps-tec.eu<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 27
Eine neue Generation innovativer<br />
Verbund-Lot-Materialien<br />
Da elektronische Geräte heute immer „smarter“ werden, nimmt die Funktions- und Leistungsdichte<br />
pro Einheit immer mehr zu. Dies ist nicht nur bei mobilen Geräten zu beobachten,<br />
sondern ebenso im Bereich der Haushalts- und deutlich auch im Bereich der Automotiven<br />
-Elektronik. Zum Herstellen dieser Baugruppen werden nun ebenso, innovative<br />
Verbund-Lot-Materialien benötigt.<br />
Die modernen, hochfunktionalen Geräte stellen<br />
höchste Ansprüche an die zur ihrer Herstellung verwendeten<br />
Materialien. Dies gilt für die konstruktiven<br />
Bereiche wie Gehäuse ,Kühlelemente oder Bedienteile<br />
und ähnliches. Ebenso steigen die Anforderungen<br />
an die Materialien der Aufbau und Verbindungstechnik.<br />
Diese materialtechnischen Herausforderungen<br />
können heute immer öfter nur durch Verbundwerkstoffen<br />
gelöst werden. So wie zum Beispiel Beton und<br />
Stahl als Stahlbeton weit aus belastbarer ist als die<br />
Solo-Materialien. Gleiches gilt für Kohlenstofffasern<br />
und Kunststoff in Verbund als Carbon bekannt. Die<br />
Metallurgen der Firma Indium haben nun auch für den<br />
Bereich der Weichlote solche, auf dem Prinzip der Verbundwerkstoffe,<br />
basierenden Materialien entwickelt.<br />
Mit dieser Technologie erreicht man Eigenschaften<br />
der finalen Lötstellen welche durch die Materialeigenschaften<br />
von zwei unterschiedlichen Lötlegierungen<br />
in Kombination definiert werden. So kann man mit eine<br />
niedrige Schmelztemperatur mit einer höheren<br />
mechanischen Stoß-Festigkeit kombinieren. Dies ist<br />
mit dem klassischen „Mehrstoff /eine Lot-Legierung“<br />
Ansatz nicht machbar. Selbst mit dem Zulegierten von<br />
4, 5 oder mehr Elementen wurden dies Materialeigenschaften<br />
nicht erreicht. Die Durafuse Technologie<br />
verbindet hierzu zwei komplexe Mehrstoff Lot-Legierungen<br />
zu einem Verbundmaterial (Bild 1). Diese Lot-<br />
Pasten Technologie finden ebenfalls bereits ihre Anwendung<br />
im Bereich von Stoff-Substitution in der<br />
Industrie. So kann zum Beispiel das umweltschädliche<br />
Element Blei aus Lot-Materialien, welche für sehr<br />
hohe Spitzen-Einsatztemperaturen von über 260°C<br />
bestimmt sind, mittels dieser Technologie entfernt<br />
werden ohne die Materialanforderung zu beschränken.<br />
Dieses Lot-Pasten Material findet bereits Verwendung<br />
innerhalb von diskreten ( SMD) Bauteilen<br />
(Bild 2)<br />
Im Bereich der Lot-Formteile kommt bereits das<br />
Verbund-Material mit eingebetteter Metall Matrix „ In-<br />
FORMS®“ zum Einsatz. Dieses Matrix-Verstärkte Lotmaterial<br />
erschließt sich nun weiter Einzelfelder durch<br />
eine neue Oberflächen-Beschichtungs Option. So<br />
wurden diese Matrix verstärkten Lot-Preformen bisher<br />
ausschließlich in sogenannten Flussmittel-freien Löt-<br />
Prozessen eingesetzt. Wobei Ameisensäure ,oder Formier-Gas<br />
auf H² Basis zur Oxidreduktion eingesetzt<br />
werden. Dies beding spezieller Anlagentechnik wie<br />
sie im Bereich der Power-Modul Fertigung üblicher-<br />
Foto: Indium<br />
Mehrstoff Lot-Legierungen zu einem Verbundmaterial<br />
28 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
Anwendung in diskreten ( SMD) Bauteilen<br />
weise Verwendung findet. Da nun die Oberflächenbeschichtung<br />
mittels Trocken-Flussmittel auch auf die<br />
InFORM Lot Teile adaptiert wurde, können dies auch<br />
im Standard Reflow Lötverfahren eingesetzt werden<br />
(Bild 3).<br />
Die Themenfelder umfassen<br />
nachfolgende Bereiche:<br />
1. Verbund Lotpasten Technologie Durafuse<br />
a) für hohe mechanische Stoß Festigkeit<br />
bei gerin ge Reflow Temperaturen<br />
b) für hohe thermische Spitzentemperatur<br />
Beständigkeit ohne Pb Einsatz<br />
2. Verbundmaterial der Matrix<br />
verstärkten Lot Formteile<br />
a) für Standard Reflow Verfahren<br />
durch Oberflächen Beschichtung<br />
Foto: Indium<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Andreas Karch unterstützt Indium Corporations Kunden mit<br />
seinem fundierten und tiefgreifenden Verständnis der Prozesstechniken<br />
sowie seine hohe Kompetenz im Projekt-Management.<br />
Vermittlung von Prozess-Expertise und technischer<br />
Beratung für die Materialien von Indium Corporation, wie Lotpaste,<br />
Lot-Preforms, Flussmittel und diverse Werkstoffe für die<br />
optimale Wärmeleitung gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben.<br />
Andreas Karch verfügt als ECQA-zertifizierter Entwicklungsingenieur<br />
und Six-Sigma Yellow Belt seit über 20 Jahren Erfahrung<br />
in der Entwicklung von Lösungen in Automobilelektronik<br />
und Leistungselektronik.<br />
Ansprechpartner: Andreas Karch<br />
Technologe – Neue Anwendungen / Technischer Manager<br />
FIRMENPROFIL<br />
Die Indium Corporation ist ein renommierter Hersteller<br />
und Lieferant von Premiumprodukten für<br />
die weltweite Elektronikindustrie sowie für Hersteller von Halbleitern,<br />
Dünnfilmschaltungen und Solarsystemen sowie von Systemen<br />
zum Wärmemanagement. Zum umfangreichen Produktportfolio<br />
gehören Lotpasten, Flussmittel, Hartlötwerkstoffe, Wärmeleitmaterial,<br />
Sputtering-Targets, Materialien wie Indium, Gallium,<br />
Germanium und Zinnlegierungen sowie inorganische Verbundstoffe<br />
und NanoFoil ® . Das Unternehmen wurde 1934 gegründet<br />
und verfügt über ein weltweites Netz von Niederlassungen für<br />
den technischen Support und betreibt Fertigung in China, Malaysia,<br />
Singapur, Südkorea, Großbritannien sowie den USA. Weitere<br />
Informationen über die Indium Corporation stehen zur Verfügung<br />
unter www.indium.com , oder Sie senden ein Email an abrown@indium.com.<br />
Sie können auch in einen Dialog mit unseren<br />
Experten eintreten mit From One Engineer To Another® (#FOETA),<br />
bei www.facebook.com/indium oder @IndiumCorp.<br />
InFORM<br />
Foto: Indium<br />
Indium Corporation of Europe<br />
7 Newmarket Court, Kingston<br />
Milton Keynes MK10 0AG United Kingdom<br />
www.indium.com<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 29
Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />
Automatisierung des Lagermanagements ist mehr als Platz- und Zeitersparnis. Es ist ein wichtiger Baustein in der Prozessoptimierung.<br />
Digitale Revolution? Digitale Evolution!<br />
Schon seit einiger Zeit werden ganzheitliche Automatisierungs- und Digitalisierungskonzepte<br />
für die Elektronikfertigung vorgestellt, diskutiert und häufig als unabdingbar dargestellt.<br />
Dabei stellen sich jedoch Fragen wie: „Wo stehen wir in der Elektronikfertigung?<br />
Was ist praxistauglich? Wo geht die Reise hin?“<br />
Digitalisierung und Automatisierung haben in der<br />
Elektronikfertigung seit langem Einzug gehalten.<br />
Die Zeiten, in denen Mitarbeiter mit Papier und<br />
Stift die Komponenten nach Papier-Stücklisten zusammengestellt<br />
haben, oder Lieferscheine mit Lieferungen<br />
abgeglichen haben, sind vielerorts Geschichte.<br />
Dieser arbeitsintensive und fehleranfällige manuelle<br />
Prozess ist in vielen Fertigungsbetrieben mittlerweile<br />
ganz, oder zumindest teilweise, abgelöst. Zum<br />
Einsatz kommen stattdessen softwaregestützte Prozesse,<br />
die den Operator entlasten. Ein Blick in die<br />
mittelständischen Elektronikfertigungen in der DACH<br />
Region zeigt aber auch, dass voll automatisierte<br />
Shopfloors nur selten anzutreffen sind. Der Status<br />
Quo liegt meist irgendwo dazwischen.<br />
floor-Equipment ist in zunehmendem Maße mit entsprechender<br />
Sensorik ausgestattet. Diese Datenpunkte<br />
werden aggregiert und mittels herstellerabhängiger<br />
oder herstellerunabhängiger Software, gemäß<br />
den entsprechenden Prozessen, verdichtet und<br />
bereitgestellt. JUKI bietet in diesem Bereich sowohl<br />
hauseigene Softwarelösungen als auch herstellerunabhängige<br />
Expertenlösungen an. Die Hindernisse<br />
von häufig anzutreffenden Insellösungen lassen sich<br />
so sehr gut überwinden, so dass der gesamte Produktionsprozess<br />
digital nachverfolgbar, und vor allem<br />
planbar, abgebildet werden kann.<br />
Die Digitalisierungsstufen<br />
und ihre Übergangsbedingungen<br />
Der Nutzen der Digitalisierung liegt<br />
in drei Hauptbereichen:<br />
• Automatische Datensammlung<br />
• Automatisierte Datenanalyse<br />
• Optimierung auf Basis gewonnener<br />
und analysierter Daten<br />
Die automatisierte Bereitstellung von Datenpunkten<br />
stellt heutzutage kein Problem dar. Modernes Shop -<br />
Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />
30 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
Ein Beispiel für VR-gestützte Lösungen in der Wartung:<br />
Der Operator erhält sofort umsetzbare Experten-<br />
Unterstützung auf sein Endgerät.<br />
JUKIs Assisted Shopfloor Operations<br />
Mit JUKIs Assisted Shopfloor Operations eröffnen<br />
sich neue Möglichkeiten, denn alles, was digital ist,<br />
lässt sich problemlos virtuell – also auch andernorts<br />
– nutzen. Hier liegt ein in der Branche bisher ungenutztes<br />
Potenzial. Neben der Knappheit von Elektronikkomponenten<br />
ist die Verfügbarkeit von qualifiziertem<br />
Personal eine der hauptsächlichen Herausforderungen.<br />
Über einen längeren Zeitraum unbesetzte<br />
Stellen sind keine Seltenheit, die entsprechende Lücke<br />
zu kompensieren – ohne Qualitäts- und Effizienzverluste<br />
zu riskieren – gestaltet sich schwierig.<br />
Virtual Reality-gestützte Lösungen im Wartungs- und<br />
Servicebereich sind bereits etabliert und werden gut<br />
angenommen. Vor-Ort-Einsätze oder Maschinenstillstandszeiten<br />
lassen sich mit diesem Ansatz auf einfache<br />
Weise minimieren. Dabei wird der Operator mittels<br />
entsprechender Lösungen und einem Standard<br />
Mobilfunkgerät durch einen erfahrenen Techniker direkt<br />
angeleitet.<br />
Der nächste Schritt wird aus JUKIs Sicht deutlich revolutionärer,<br />
auch wenn es sich eigentlich um den<br />
nächsten Evolutionsschritt handelt: Assisted Shop -<br />
floor Operations. Entsprechende Experten sind rar<br />
und teuer und nicht jedes Unternehmen kann oder<br />
möchte sich einen angestellten Experten für die Optimierung<br />
des Fertigungsprozesses leisten. JUKIs Vision<br />
ist es, dem Kunden hier durch entsprechende Anleitung<br />
einen echten Mehrwert zu bieten. JUKI setzt<br />
dies bereits heute mit Pilotkunden erfolgreich um.<br />
Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Claudia Kanzler ist seit 2019 bei JUKI Automation Systems als<br />
Marketing Managerin beschäftigt. Vorher war sie in verschiedenen<br />
Positionen im internationalen, technisch-orientierten<br />
B2B Marketing, in operativen und strategischen Positionen in<br />
den Branchen Automatisierungstechnik, Medizintechnik und<br />
Telekommunikation tätig.<br />
Ansprechpartner: Claudia Kanzler<br />
Telefon: +49 (0) 911 / 9 36 26 –646<br />
Email: claudia.kanzler@juki.com<br />
FIRMENPROFIL<br />
JUKI Automation Systems<br />
vertreibt weltweit führende<br />
SMT-Fertigungslösungen (Bestückungsmaschinen, Inspektionsmaschinen,<br />
automatische Lagersysteme für Elektronikbauteile,<br />
Software, Screen-Printing Maschinen, Inspektionsmaschinen<br />
SPI und AOI, Reflow Lötanlagen, Handling Module) für die Elektronikindustrie<br />
und hat Kunden in den Bereichen EMS – Electronic<br />
Manufacturing Services, Automotive, Industrial und Consumer<br />
Electronics. Vom europäischen Hauptsitz Nürnberg aus vertreibt<br />
die JUKI Automation Systems GmbH europaweit optimal<br />
auf Kundenansprüche abgestimmte SMT-Lösungen.<br />
Die JUKI Automation Systems GmbH gehört zur JUKI Corporation<br />
– ein börsennotierter, japanischer Konzern mit fast 6.000 Mitarbeitern<br />
weltweit in den Geschäftsbereichen Electronic Assembly<br />
Systems und Sewing Machinery. JUKI gilt als Pionier der modernen,<br />
modularen Bestückung und brachte 1987 den ersten Bestückungsautomaten<br />
auf den Markt. JUKI Automation Systems<br />
steht für konsequente Marktorientierung, optimale Produktqualität<br />
sowie umfassende Service- und Beratungsleistungen. Intelligente,<br />
flexible und modulare Produkte sorgen dafür, bereits<br />
heute bestens aufgestellt zu sein für zukünftige Anforderungen.<br />
JUKI Automation Systems GmbH<br />
Neuburger Straße 41<br />
90451 Nürnberg<br />
www.juki-smt.com<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 31
Foto: Koh Young Europe GmbH<br />
Foto: Koh Young Europe GmbH<br />
Produktionslinie im HQ von Koh Young Technology in Seoul<br />
Die Meister S kann selbst kleinste<br />
Lötstellen inspizieren<br />
„Ist die Zukunft der Leiterplatte weiterhin<br />
grün oder nur noch klein und flexibel?“<br />
Bleibt die Leiterplatte in Zukunft noch grün, oder verändern sich Baugruppen mit den neuen Anforderungen?<br />
Die stetige Weiterentwicklung von Produkten und Anwendungen fordern Ihren Tribut von den Herstellern der<br />
Baugruppen, denn neben den Chancen birgt dieser Umbruch auch viele Risiken.<br />
32 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022<br />
Seit 20 Jahren steht Koh Young Technology für Innovation und<br />
Erfolg. 3D Messtechnik war und ist der elementare Baustein<br />
jeder Zukunftsentwicklung in unserem Hause. Durch die konsequente<br />
Anwendung von 3D Messtechnik entstehen Daten/Kenngrößen<br />
der Prozessgenauigkeit auf Bauteilebene sowie deren<br />
einzelnen Lötstellen. Dies betrifft den klassischen Anwendungsbereich<br />
der SMT Fertigung von der Pasten-Inspektion, über Pre-<br />
Reflow bis Post-Reflow. Der gesamte Fertigungsprozess kann somit<br />
überwacht und optimiert werden.<br />
Aber auch erweiterte Anwendungen wie die Pin-Inspektion<br />
nach Einpresstechnik, die FOI (finale optische Inspektion) von<br />
fertigen Baugruppen am Steckverbinder im kompletten Gehäuse<br />
oder in komplexen Backplane-BUS-Baugruppen sind durch Produkte<br />
unseres Unternehmens abgedeckt.<br />
Koh Young Technology kann außerdem mit Systemen der Meister<br />
Serie, D, D+, S und S+, eine herausragende Lösung für die Inspektion<br />
von kleinsten Lötstellen in Kombination mit dem Vermessen<br />
von hochreflektierenden DIE´s anbieten. Unser Produktportfolio<br />
wächst mit den Bedürfnissen unserer Kunden.<br />
Nach dem Fertigstellen der Baugruppen stellt sich durch neue<br />
Anwendungen und Umgebungsanforderungen eine weitere besondere<br />
Aufgabe für den Produzenten. Das Versiegeln der Baugruppe<br />
wird immer wichtiger, um eine Langzeitverfügbarkeit zu<br />
sichern. Conformal Coating und Underfill sind zwar keine neuen<br />
Prozesse, kommen aber mit einem weit höheren Qualitätsanspruch<br />
als in der Vergangenheit ins Spiel. Auch hier muss man<br />
klar sagen, 2D Inspektion kann und wird den Ansprüchen nicht<br />
gerecht. Die DPI Lösung mit 3D Schichtdickenmessung von Koh<br />
Young Technology erfüllt auch hier die neuen, hohen Maßstäbe<br />
der Märkte weltweit.<br />
Die Elektronikfertigung in Deutschland wird zunehmend anspruchsvoller<br />
und jede Platine hat auch ihre eigenen Herausforderungen.<br />
Kleinere und feinere Strukturen zwingen zum Umdenken.<br />
Der Schlüssel, um ein qualitatives und zuverlässiges Produkt<br />
zu erhalten, ist eine solide automatische Inspektion aller<br />
Fertigungsstadien.<br />
Aber das Messen allein hat keine Zukunft und daher kommt<br />
der „Digitale Zwilling“ ins Spiel. Es stellt sich nämlich die Frage,<br />
wie zuverlässig die gesammelten Daten einer Baugruppe, eines<br />
Bauteils oder gar die Kenngrößen einer einzelnen Lötstelle sind.<br />
Denn um eine solide Grundlage für eine Smart Factory zu schaffen,<br />
sind verlässliche Daten elementar.<br />
M2M, die horizontale und vertikale Integration von Systemen<br />
sind in einer modernen Fertigung nicht mehr wegzudenken. Umso<br />
wichtiger ist die klare Abgrenzung von Baugruppendaten, Prozessdaten<br />
und Fertigungstoleranzen für eine sinnvolle Fertigungssteuerung.<br />
Je kleiner die Abweichungen nach einem optimierten<br />
Prozess sind, desto genauer und zertifizierter müssen<br />
die Messdaten sein, auf deren Basis Entscheidungen getroffen<br />
werden.<br />
Der Hauptsitz<br />
von Koh Young<br />
Technology
ANZEIGE<br />
Koh Young Technology hat in den vergangenen 20 Jahren gezielt<br />
die Core Technology und deren Anwendung in der Baugruppen-<br />
und der Halbleiterfertigung ausgebaut. Mit den in der<br />
Zwischenzeit 20.000 weltweit installierten Systemen bei über<br />
3000 Kunden belegt unser Unternehmen seinen Erfolg als<br />
Markt- und Technologieführer im Bereich der 3D-Messtechnik.<br />
Das internationale Unternehmen liefert Know-how und innovative<br />
Systeme für die Elektronikfertigung, die auch den höchsten<br />
Ansprüchen im Front- und Back-end Bereich gerecht werden.<br />
Einzigartige 3D-Lotpastenmessung<br />
Ein 3D-Lotpasteninspektionssystem ist in einer heutigen<br />
zeitgemäßen Baugruppenfertigung nahezu unersetzlich,<br />
sorgt es u. a. dafür, dass nur gut bedruckte Leiterplatten an<br />
das nächste System übergeben werden. Die patentierte SPI-<br />
Messtechnologie von Koh Young ermöglicht höchste Messgenauigkeit,<br />
Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit. Das 3D-Lotpasteninspektionssystem<br />
dient auch zur Analyse von<br />
Schwachstellen im Druckprozess sowie zur Optimierung des<br />
gesamten Prozesses. So werden mit den echten 3D-Messsystemen<br />
zuverlässige Systeme für eine umfangreiche Überwachung<br />
und Optimierung des Fertigungsprozesses entwickelt<br />
und angeboten. Im Zuge der drastischen Miniaturisierung von<br />
SMD Bauteilen forderte der Markt auch eine signifikante Verbesserung<br />
der Auflösung.<br />
Das Verschmelzen der klassischen Baugruppen mit Halbleiterapplikationen<br />
stellt das Anwendungsgebiet der Koh Young<br />
Meisterserie dar. Das Messen von kleinsten Pad-Geometrien<br />
mit Druckhöhen von kleiner 40μ stellen für dieses System keine<br />
Herausforderung dar.<br />
Einzigartige 3D-AOI-Technologie<br />
Mit der innovativen 3D-Messtechnologie bietet die 3D-AOI-Zenith<br />
Familie eine unvergleichbare Fehlerfindung. Pseudofehler,<br />
Schlupf und personenbezogene Programmierergebnisse gehören<br />
damit definitiv der Vergangenheit an. Durch 100% 3D-Messung<br />
in Kombination mit der klassischen 2D-Inspektionstechnologie<br />
kann die Zenith 2, die auch mit 3D Seiten Kameras verfügbar<br />
ist, allen technischen Herausforderungen gerecht werden.<br />
Das System misst sämtliche Attribute der Bauteile, von der<br />
Position über die Lötstelle, die Polarität usw. in 3D. Durch das<br />
Messverfahren ergeben sich präzise Werte ohne eine Abhängigkeit<br />
von Licht oder Schatten oder der Programmierer Qualifikation,<br />
das übliche Feintuning erübrigt sich.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Der Referent Harald Eppinger ist Managing Director von Koh<br />
Young Europe GmbH mit Sitz in Alzenau, seit Januar 2009 im<br />
Unternehmen und nun mehr als 30 Jahre im Bereich der Automatischen<br />
Optischen Inspektion tätig.<br />
Kontakt: Harald Eppinger<br />
Telefon: +49 6188 9192454<br />
E-Mail: Harald.Eppinger@kohyoung.com<br />
FIRMENPROFIL<br />
Koh Young Technology Inc.<br />
zählt zu den führenden<br />
Anbietern von 3D-Messund<br />
Prüfmittelsystemen,<br />
die in den Fertigungen<br />
führender Industrieunternehmen der Leiterplatten- und Halbleiterindustrie<br />
zu finden sind. So beispielsweise in den Branchen<br />
Automobilelektronik, Telekommunikation, Militär, Medizin<br />
sowie Halbleiterindustrie.<br />
Koh Young Technology Inc. unterstützt schon seit Jahren die<br />
Anwender bei der Auswertung der komplexen Messdaten.<br />
Der Hauptsitz des internationalen Unternehmens ist in Seoul,<br />
Korea. Der deutsche Stützpunkt befindet sich in Alzenau mit<br />
Koh Young Europe. Weitere Sales- und Support-Zentren sind<br />
in den USA, Japan, Singapur, China und Korea ansässig. Für<br />
den Verkauf der Systeme im deutschsprachigen Raum ist die<br />
Firma SmartRep zuständig. Mit Sitz in Hanau, Nähe Frankfurt,<br />
ist SmartRep (www.smartrep.de) der Ansprechpartner für Vertrieb<br />
und Service der Koh Young Systeme.<br />
Koh Young Europe GmbH<br />
Industriegebiet Süd E4<br />
63755 Alzenau<br />
www.kohyoung.com<br />
Foto: Koh Young Europe GmbH<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 33
Gamechanger Tensor-Technologie<br />
Die Tensor-Technologie ermöglicht es, bisherige Grenzen in der Mikromaterialbearbeitung<br />
zu überwinden und sowohl Qualität als auch Performance der Verarbeitung zu steigern.<br />
Das integrierbare Strahlablenkungssystem punktet durch hohe Geschwindigkeit, maximale<br />
Transmission und Kosteneffizienz.<br />
Qualität und Performance der Laser-Bearbeitung<br />
sind vereinfacht dargestellt auf zwei Faktoren zurückzuführen:<br />
Laserleistung und Geschwindigkeit der<br />
Ablenkung. In den letzten Jahren gab es insbesondere<br />
im Bereich des Lasers deutliche Leistungsschübe.<br />
Lange Zeit bestand insofern das Grundsatzproblem<br />
der Mikromaterialbearbeitung darin, dass eine<br />
schnelle Strahlablenkung nicht kosteneffizient dargestellt<br />
werden konnte. Folglich führte die zunehmende<br />
Laserleistung nicht zu einem gleichbedeutenden<br />
Performancezuwachs. Denn um Einbußen bei der<br />
Qualität der Verarbeitung zu vermeiden, müssen Abkühlzeiten<br />
beim Abtragsprozess berücksichtigt werden.<br />
Die bahnbrechende Lösung: Tensor<br />
Mit der Tensor-Technologie hat LPKF nun eine zukunftsweisende<br />
Lösung entwickelt. Hierbei handelt es<br />
sich um ein ultraschnelles Strahlablenkungssystem,<br />
welches in Kombination mit einem Galvanometerscanner<br />
eingesetzt wird. Mit dieser Konfiguration kann die<br />
Ablenkung des Laserstrahls um den Faktor 4 erhöht<br />
werden. Mit Hilfe der beschleunigten Ablenkung werden<br />
die Pulse des Lasers gezielt um den Laserspot gelenkt.<br />
Auf diese Weise wird die Energie des Lasers kontrolliert<br />
auf eine größere Fläche des Materials verteilt<br />
und eine Karbonisierung folglich signifikant reduziert.<br />
Zuvor notwendige Abkühlzeiten des Materials werden<br />
folglich deutlich verringert oder komplett vermieden.<br />
Die Technologie bietet mit einer maximalen Transmission<br />
von 99%, seiner Robustheit und hohen Kosteneffizienz<br />
eine einzigartige Kombination an Vorteilen.<br />
Anwendung beim Laser-Nutzentrennen<br />
Mit dem CuttingMaster 2240 wurde die Technologie<br />
erstmals in ein System für die Mikromaterialbearbeitung<br />
integriert. Denn beim Laser-Nutzentrennen spielt<br />
die Qualität und die technische Sauberkeit der Leiter-<br />
Foto: LPKF<br />
Foto: LPKF<br />
Schematische Darstellung des Tensors im Strahlengang eines<br />
Laser-Nutzentrenners<br />
Minimale Wärmeeinflusszone durch kontrollierten<br />
Energieeintrag des Tensors<br />
34 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
CuttingMaster 2240: erster<br />
Nutzentrenner mit integrierter<br />
Tensor-Technologie<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Foto: LPKF<br />
Patrick Stockbrügger (M.Sc.)<br />
Studierte Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau mit<br />
Schwerpunkt Fertigungstechnik, Strategieentwicklung und<br />
Technischer Vertrieb. Er ist seit 2019 als Produktmanager bei<br />
LPKF tätig und verantwortet die technische und strategische<br />
Ausrichtung der Electronics Manufacturing Lösungen für die<br />
PCB- und SMT-Industrie.<br />
Ansprechpartner: Patrick Stockbrügger<br />
Telefon: +49 (0)5131 7095–1755<br />
E-Mail: patrick.stockbruegger@lpkf.com<br />
FIRMENPROFIL<br />
platten-Schnittkante oftmals eine zentrale Rolle. Erste<br />
Untersuchungen mit verschiedenen Nutzen-Layouts<br />
belegen, dass durch den Einsatz der Technologie deutliche<br />
Reduzierungen der Zykluszeiten erzielt werden<br />
konnten. Insbesondere in Kombination mit der<br />
CleanCut-Technologie waren Zeiteinsparungen von bis<br />
zu 70% möglich – dies entspricht mehr als einer Verdreifachung<br />
der Produktionskapazitäten pro Stunde.<br />
Dies eröffnet dem Laser als Schneidwerkzeug eine kontinuierlich<br />
zunehmende Breite an Anwendungen, unter<br />
anderem für höhere Materialstärken (bis etwa 2 Millimeter).<br />
Ein Ausblick<br />
Die Tensor-Technologie ist aufgrund ihrer Funktionsweise<br />
und damit verbundenen Flexibilität nicht nur auf<br />
den Abtrag zum Nutzentrennen von Leiterplatten-Substraten<br />
begrenzt. Weitere Anwendungsfelder wie beispielsweise<br />
das Bohren und Schneiden weiterer Materialien<br />
werden sukzessive mit der Technologie erschlossen.<br />
Die LPKF Laser & Electronics AG ist<br />
ein führender Anbieter von laserbasierten<br />
Lösungen für die Technologieindustrie.<br />
Lasersysteme<br />
von LPKF sind für die Herstellung von Leiterplatten, Mikrochips,<br />
Automobilteilen, Solarmodulen und vielen anderen<br />
Komponenten von entscheidender Bedeutung. Anwender der<br />
LPKF-Maschinen fertigen immer kleinere und präzisere Bauteile.<br />
Gleichzeitig erhöhen sie durch den Einsatz von Lasertechnik<br />
die Funktionalität dieser Bauteile und profitieren von neuen<br />
Designmöglichkeiten. Daraus entstehen leistungsstärkere,<br />
kleinere und energieeffizientere Produkte an der Spitze des<br />
technologisch Machbaren. Diese führen zu Verbesserungen in<br />
der Mobilität, Vernetzung, Stromerzeugung und digitalen Unterhaltung.<br />
Das 1976 gegründete Unternehmen LPKF hat seinen<br />
Hauptsitz in Garbsen bei Hannover und ist über Tochtergesellschaften<br />
und Vertretungen weltweit aktiv. Rund 20 Prozent<br />
der Mitarbeiter sind im Bereich Forschung und Entwicklung<br />
beschäftigt.<br />
LPKF Laser & Electronics AG<br />
Osteriede 7,<br />
D – 30827 Garbsen<br />
info@lpkf.com; www.lpkf.com<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 35
Foto: MTM Ruhrzinn<br />
Treibhausgasemissionen die durch Recycling entstehen, werden mit den Emissionen beim Rohstoffabbau ins<br />
Verhältnis gesetzt und eine „Einsparungsspanne“ kalkuliert.<br />
Recycling: bis zu 79% CO2 einsparen<br />
Nachhaltigkeit muss messbar sein, damit es nicht zu einem reinen Greenwashing verkommt.<br />
MTM Ruhrzinn GmbH bietet die Berechnung des PCF (Product Carbon Footprint) für die Rohstoffe<br />
Zinn, Blei, Kupfer, Silber und Gold an, welches aus Produktionsabfällen aus der Elektronikbranche<br />
durch Recycling gewonnen werden.<br />
Im europäischen Green Deal ist es verankert, in der<br />
der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ebenso:<br />
Die Circular Economy ist einer der stärksten Schrittmacher<br />
auf dem Weg zur Klimaneutralität. Denn Klimaschutz<br />
funktioniert nur in seltenen Fällen so gut<br />
wie durch im Kreis gedrehte Rohstoffe. Durch die<br />
Kreislaufführung werden Treibhausgase eingespart,<br />
die bei der Gewinnung von Primärrohstoffen ausgestoßen<br />
würden.<br />
Metalle und andere Materialien in den Stoffkreislauf<br />
zurückzuführen, spart im Vergleich zum Einsatz von<br />
Primärrohstoffen große Mengen CO2 und Energie und<br />
trägt damit zum Klimaschutz bei. Zudem hilft es, Umweltschäden<br />
durch Rohstoffabbau zu reduzieren und<br />
natürliche Ressourcen für zukünftige Generationen<br />
zu erhalten. Recycling mit dem Ziel der Nachhaltigkeit<br />
ist also auch eine Frage der Verantwortung. Vor<br />
allem Metall hat hervorragendes Recyclingpotenzial.<br />
Es lässt sich immer wieder ohne Qualitätsverlust zurückgewinnen.<br />
Es trifft sich also gut, dass zeitgleich<br />
die Elektronikbranche förmlich nach grüner Veränderung<br />
schreit. Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität sind<br />
die Buzzwords der letzten Monate. Ein Offenlegen der<br />
Umweltschutzaktivitäten ist nicht nur für Großbetriebe<br />
relevant, sondern auch zunehmend für kleine und<br />
mittelständische Unternehmen. OEM’s, EMS-<br />
Dienstleister, Hersteller von Komponenten,<br />
Leiterplatten, Bestückungsautomaten,<br />
Prüfmittel usw. – alle sind<br />
gleichermaßen von dieser Entwicklung<br />
betroffen.<br />
Aus z.B Kontaktstiften re cyc eltes<br />
Gold setzt rund 53 Kilogramm CO2<br />
frei und damit rund 300-mal weniger<br />
als Gold aus der Minenproduktion<br />
Foto: MTM Ruhrzinn<br />
36 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Frau Vanessa Killat berät Kunden zum Thema<br />
Kreislaufwirtschaft, Sekundärrohstoffe sowie<br />
CO2-Einsparung.<br />
Foto: MTM Ruhrzinn<br />
Ansprechpartner: Vanessa Killat<br />
Telefon: +49 (0)201 647 111 50<br />
E-Mail: info@ruhrzinn.com<br />
Beim Lötzinnrecycling können bis zu 79% CO2 eingespart werden,<br />
vergleicht man es mit dem Abbau von Zinnerzen.<br />
Messbare Nachhaltigkeit<br />
Damit echte Nachhaltigkeit dabei nicht zu Greenwashing<br />
verkommt, setzt die MTM Ruhrzinn bei ihrer Recyclingdienstleistung<br />
auf messbare Instrumente. Eines<br />
davon ist das vom TÜV Rheinland zertifizierte PCF<br />
(Product Carbon Footprint) für Produktionsabfälle,<br />
welche Zinn, Blei, Kupfer, Silber und Gold enthalten.<br />
MTM Ruhrzinn ist darauf spezialisiert, aus den Produktionsabfällen<br />
der Elektronikfertiger, Sekundärrohstoffe<br />
herstellen zu lassen, welche Qualitativ vergleichbar<br />
mit Produkten aus Primärrohstoffen sind.<br />
Der direkte Vergleich zeigt: Bei Lötzinnabfällen,<br />
z.B. aus der THT oder SMT Fertigung, können bis zu<br />
79% der Treibhausgase eingespart werden. Ein Nachhaltigkeitszertifikat<br />
weist den Baugruppenfertigern<br />
auf, wieviel CO2eq/ t in ihrem Fall, je nach eingesetzter<br />
Legierung, durch das Recycling eingespart werden<br />
konnte. Die Berechnung des Product Carbon Footprint<br />
(PCF) erfolgt nach den Vorgaben der ISO Norm<br />
14067: 2019, bei einer Systemgrenze der Berechnung<br />
von Cradle-to-Gate. Sie beinhaltet Transportschritte<br />
sowohl zu MTM Ruhrzinn als auch von MTM Ruhrzinn<br />
zu den Raffinerien, die das Material aufbereiten; Verpackungen,<br />
Produktionsabfälle / Materialreste, Prozessinputs<br />
bei MTM Ruhrzinn und in den Raffinerien.<br />
FIRMENPROFIL<br />
Nachhaltige Lösungen für die<br />
Elektronikbranche. Als zertifizierter<br />
Entsorgungsfachbetrieb aus<br />
dem Ruhrgebiet fördert MTM Ruhrzinn, mit ca. 450t Zinn- und<br />
Lötabfälle pro Jahr, die Circular-Economy in ganz Europa und<br />
gehört zu den führenden internationalen Anbietern für das<br />
Recycling von Altlot aus der Elektronikbranche. Elektronikfertiger<br />
beim Thema Abfallrecht und Recyclingvorgänge mit<br />
Know-How zu unterstützen und nachhaltige Stoffströme<br />
messbar zu machen ist die Kernphilosophie des Unternehmens.<br />
Obwohl erst im Jahr 2014 gegründet, zählt die MTM<br />
Ruhrzinn mit aktuell rund 45 Mitarbeitern und 75 Mio EUR<br />
Umsatz innerhalb der MTM Group, wiederholt zu den am<br />
schnellsten wachsenden Unternehmen in Deutschland<br />
und ganz Europa.<br />
MTM Ruhrzinn GmbH<br />
Ruhrtalstraße 19<br />
D-45239 Essen<br />
www.ruhrzinn.com<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 37
Foto: Mycronic<br />
Übernehmen Sie die Kontrolle<br />
Wir haben Live-Leistungsdaten, Ursachenanalysen und umsetzbare Erkenntnisse in einer<br />
leistungsstarken Dashboard-Oberfläche zusammengeführt. Die Lösung heißt MYCenter<br />
Analysis und zielt darauf ab, die Produktionsleistung mit wenigen Bedienereingriffen zu<br />
verbessern.<br />
Welche Werkzeuge benötigen Sie, um die Leistung besser zu<br />
visualisieren, die Ursachen zu finden und die Leistung Ihrer SMT-<br />
Linie zu verbessern? Dies waren die Fragen, die die Entwicklung,<br />
der neuesten Dashboard-Software von Mycronic, angetrieben<br />
haben.<br />
MYCenter Analysis, das Ergebnis umfangreicher gemeinsamer<br />
Entwicklung und Beta-Tests, ist ein vielversprechendes Beispiel<br />
für die nächste Generation von Software-Schnittstellen, die vom<br />
Mycronic 4.0 Entwicklungsteam entwickelt werden. Ausgehend<br />
vom aktuellen Pick-and-Place-Kontroll-Dashboard soll MYCenter<br />
Analysis zu einem umfassenden Kontrollzentrum für die Produktionseffizienz<br />
werden, das eine breite Palette von Prozessschritten<br />
umfasst.<br />
Vertiefte Problemlösung<br />
Früher wurden Abwurfraten und Bauteilabfälle möglicherweise<br />
erst nach Abschluss eines Auftrags entdeckt – manchmal Stunden<br />
oder sogar Tage zu spät. Mit der Analyse von Fehlbestückung<br />
und Ausschuss ermöglicht MYCenter Analysis die Diagnose und<br />
Behebung potenzieller Qualitätsprobleme, bevor sie sich ausbreiten.<br />
Wenn eine ungewöhnlich hohe Ausschussrate entdeckt<br />
wird, können sich die Produktionsingenieure durch eine umfassende<br />
Analyse der Abwurfrate klicken, die Daten prüfen und detaillierte<br />
Bilder einzelner Bestückköpfe und Komponenten ansehen.<br />
Das Endergebnis ist ein direkter Weg von der Diagnose über<br />
die Analyse bis hin zum geplanten Eingreifen – und das alles von<br />
einer einzigen Dashboard-Übersicht aus.<br />
Erkenntnisse auf höherer Ebene<br />
Verbesserte Effizienz beginnt mit den richtigen Daten. In der<br />
Live-Ansicht zeigt das neue Dashboard den aktuellen Zustand der<br />
Linie, die Anzahl der produzierten Platten, die Zykluszeit, die Effizienz<br />
und die Auslastungsbilanz. All diese Live-Daten geben den<br />
Produktionsingenieuren einen Überblick über die wichtigsten Produktionsstatistiken,<br />
ohne die zusätzlichen Standardbetriebsdaten.<br />
Direkt vom webbasierten Dashboard aus ist es nun möglich,<br />
die aktuelle Auslastung mit historischen Daten zu vergleichen,<br />
notwendige Eingriffe zu planen und die Produktionseffizienz kontinuierlich<br />
zu verbessern – von überall und auf jedem Gerät.<br />
MYCenter Analysis Dashboard<br />
Foto: Mycronic<br />
38 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 |
ANZEIGE<br />
Dank der detaillierten Auslastungsdaten lassen sich potenzielle<br />
Engpässe auch jenseits der Bestückungsautomaten in<br />
der vor- und nachgelagerten Produktion identifizieren. Mit der<br />
richtigen Analyse ist es möglich, Probleme aufzudecken, wie<br />
z. B. übermäßige Wartezeiten für Leiterplatten, die in der Linie<br />
ankommen, Probleme mit der Lotpaste, die vom Lotpasteninspektionssystem<br />
erkannt werden, oder volle Leiterplattenmagazine<br />
am Ende der Linie, um nur einige zu nennen. MYCenter<br />
Analysis macht diesen Prozess der Engpassbeseitigung<br />
schneller, effektiver und gründlicher, wodurch die Notwendigkeit<br />
einer Trial-and-Error-Diagnose erheblich reduziert wird.<br />
Besserer Leitungsabgleich<br />
Da Produkte und Produktionsprozesse immer komplexer<br />
werden, kann ein effektives Line Balancing enorme Produktivitätssteigerungen<br />
ermöglichen. MYCenter Analysis erleichtert<br />
die Erkennung von Ineffizienzen durch häufige Maschinenstopps<br />
sowie reduzierte Geschwindigkeiten bei der Montage<br />
oder Zuführung von Bauteilen und Verpackungen. In Fällen,<br />
in denen MYPlan nicht verwendet wird, kann die Software<br />
auch auf Fälle hinweisen, in denen eine optimalere Bestückungseinrichtung<br />
möglich wäre.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Maria Reichenberger arbeitet seit mehr als 7Jahren im internationalen<br />
Vertrieb. Seit September 2018 arbeitet Frau Reichenberger<br />
für Mycronic und betreut die Region Bayern und<br />
Österreich.<br />
Ansprechpartnerin: Maria Reichenberger<br />
Sales Manager Bavaria & Austria<br />
Mobile: +49 151 16 155 151<br />
maria.reichenberger@mycronic.com<br />
FIRMENPROFIL<br />
Mycronic – Schwedische High-Tech vom Feinsten<br />
Foto: Mycronic<br />
MYCenter Analysis – Analyse Abwurfrate<br />
Dank der schnelleren Diagnose selbst kleinster Problembereiche<br />
können die Produktionsleiter wichtige Schritte effektiver<br />
planen und Maschinenstillstände auf ein Minimum reduzieren.<br />
Die verbesserte Pflege von Bauteil- und Gehäusedaten<br />
sowie die optimierte Zusammensetzung und Beladung der<br />
Feeder tragen außerdem zu einem effektiveren Linienbalancing<br />
während des gesamten Produktionsprozesses bei.<br />
Schnellere Ergebnisse<br />
Ob es sich um eine verbesserte Fernüberwachung, einen<br />
verbesserten Leitungsabgleich oder eine schnelle Reduzierung<br />
ungeplanter Ausfallzeiten handelt. MYCenter Analysis<br />
unterstützt Sie bei der effizienten Nutzung Ihrer Linie.<br />
Mycronic ist ein schwedisches Hightech-Unternehmen, das<br />
bereits seit mehr als 40 Jahren in der Elektronikfertigung tätig<br />
ist. Unsere globale Organisation unterstützt SMT Fertigungen<br />
in mehr als 50 Ländern.<br />
In der SMT Linie bietet MYCRONIC von hoch flexiblen Be -<br />
stückern, über High Speed Lötpasten Jetter, bis zu In spek -<br />
tionslösungen und SMD Lagersystemen alles für Ihre<br />
innovativen Kunden.<br />
Mycronic GmbH<br />
Biberger Straße 93<br />
D-82008 Unterhaching<br />
www.mycronic.com<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 | 39
Foto: Panasonic Connect – Responsive Factory. © 2022 Canvas.com<br />
Panasonic ermöglicht den nächsten Schritt zur Responsive Factory<br />
Herausforderungen der Responsive Factory<br />
Möglichkeiten der erweiterten Prozesskontrolle und Automatisierung<br />
Die Anforderungen der Industrie werden immer höher. So muss die Produktion flexibel<br />
sein und sowohl auf äußere Einflüsse als auch auf unerwartete Umstände schnell<br />
reagieren können. Dazu kommen Faktoren wie Zeit, Quantität, Qualität und Kosten,<br />
die keine Kompromisse erlauben, sondern vielmehr ein Zusammenspiel erfordern,<br />
um die eigene Produktivität wettbewerbsfähig zu halten.<br />
Produktionsanlagen und ihren Systemen wird heutzutage<br />
so einiges abverlangt, und zwar umso mehr, je<br />
größer die Produktion ist. Da diese Anforderungen in<br />
einigen Bereichen der Fabrik über schnellere Anlagen<br />
und einfache MES-Software hinausgehen, lohnt es<br />
sich, lösungs- und zukunftsorientiert umzudenken.<br />
Am besten stellt man sich den ganzen Produktionsprozess<br />
von Anfang bis Ende bildlich vor und fischt<br />
sich gezielt die jeweiligen Etappen und ihre Herausforderungen<br />
heraus.<br />
Materialengpässe führen zum Produktionsstillstand.<br />
Chip-Knappheit und Lieferengpässe zu vermeiden,<br />
setzt eine gute Planung voraus. Alle zu bestückenden<br />
Bauelemente müssen vorhanden und<br />
schnell greifbar sein. Ein guter Überblick über die<br />
Materialbeschaffung und -planung sowie die kontinuierliche<br />
Überwachung der gesamten Produktion sind<br />
unabdingbar.<br />
Ist die Produktion hochgefahren, geht es darum,<br />
sie bestmöglich aufrechtzuerhalten. Eine nahtlose<br />
M2M-Kommunikation wird dabei vorausgesetzt. Bei<br />
den Produktionslinien müssen Wartungsintervalle<br />
eingehalten werden, ein reibungsloser Produktwechsel<br />
ist zu garantieren und eine Fehlerrate von null<br />
40 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 |
ANZEIGE<br />
wird angestrebt. Plötzliche interne und externe Einwirkungen<br />
beeinflussen die Produktionsleistung, die<br />
Verfügbarkeit und die Qualität. Hier entscheidet nun<br />
ein jeder Zug über Produktivität und Profitabilität.<br />
Panasonic hat sich all dieser Herausforderungen<br />
angenommen und innovative Lösungen geschaffen,<br />
um die Responsive Factory Wirklichkeit werden zu<br />
lassen. Hinter dem Stichwort APC-5M verbirgt sich<br />
mehr als nur „Advanced Process Control“. Panasonics<br />
APC-5M umfasst die Faktoren Mensch, Maschine, Material,<br />
Methode und Messbarkeit. So besteht diese<br />
Lösung nicht nur darin, den gesamten Produktionsprozess<br />
und die Maschinen durch Feed-Forward- und<br />
Feedback-Kommunikationstechnologie zu überwachen<br />
und zu kontrollieren, sondern auch alle anderen<br />
Faktoren zusammen mit der gesamten Produktion<br />
und allen damit verbundenen Prozessen mithilfe<br />
künstlicher Intelligenz (KI) zu automatisieren und stetig<br />
zu verbessern. APC-5M erkennt 5M-Abweichungen<br />
sowie interne und externe Einwirkungen in Echtzeit<br />
und sorgt für einen reibungslosen Produktionsablauf<br />
ohne Ausfallzeiten. Dank KI verbessert und präzisiert<br />
das Kontrollsystem Erkenntnisse und Rückmeldungen<br />
nach jedem Produktionsprozess.<br />
Panasonic und die Responsive Factory<br />
Was macht eine Fabrik „responsive“? In unserem<br />
Vortrag werden wir auf die Herausforderungen der<br />
Responsive Factory eingehen sowie gezielt die dazugehörigen<br />
Lösungen der erweiterten Prozesskontrolle<br />
und Automatisierung präsentieren und thematisieren.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Andreas Prusak, Senior Product Manager bei Panasonic<br />
Factory Solutions Europe, ist verantwortlich für technische<br />
Lösungen und kennt die Anforderungen im Produktionsbereich.<br />
Im Unternehmen hat er Produktentwicklungen mitverfolgt<br />
und berichtet über neue Herausforderungen in der Produktion<br />
sowie die dafür maßgeschneiderten Lösungen von<br />
Panasonic.<br />
Kontakt:<br />
E-Mail: andreas.prusak@eu.panasonic.com<br />
Tel.: +49–89–45354–1227<br />
Web: PFSE.panasonic.eu<br />
FIRMENPROFIL<br />
Die Panasonic Connect Europe<br />
GmbH wird seit Oktober 2021 als<br />
agile Business-to-Business-Organisation den sich verändernden<br />
technologischen Anforderungen europäischer Unternehmen<br />
gerecht. Im Mittelpunkt steht der B2B-Lösungsansatz<br />
„Gemba Process Innovation“. Mehr als 400 Mitarbeiter unterstützen<br />
so geschäftskritische Abläufe und Transformationen<br />
durch den innovativen Einsatz der breiten Panasonic-Produktpalette.<br />
Foto: © 2022 Panasonic Connect – Responsive Factory<br />
Panasonics APC-5M umfasst ein zukunftsorientiertes, KI-mitgesteuertes<br />
Gesamtkonzept zur Überwachung, Automatisierung<br />
und Optimierung in der Produktion, um O.E.E. zu maximieren.<br />
Panasonic Factory Solutions Europe (PFSE), ein Geschäftsbereich<br />
der Panasonic Connect Europe GmbH, ist eines der weltweit<br />
führenden Unternehmen im Bereich Smart Factory. Unsere<br />
kombinierte Stärke, gleichzeitig Hersteller und Anlagenanbieter<br />
zu sein, ist einzigartig und ermöglicht es uns, unseren<br />
Kunden überall auf der Welt bewährte Technologie und<br />
Prozesslösungen zu bieten. Best-in-Class-Hardware und<br />
-Software als ein schlüsselfertiges Panasonic-Gesamtpaket<br />
für die Fertigungsherausforderungen Ihres Unternehmens.<br />
Panasonic, unsere Lösungen heute für Ihre Fabrik von morgen!<br />
Panasonic Connect Europe GmbH<br />
Mailen Sie an: PFSE.info@eu.panasonic.com<br />
Besuchen Sie: PFSE.panasonic.eu<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 | 41
Connectivity –Kommunikationsschnittstellen<br />
in der SMT Fertigung<br />
Die Grundlage von Industrie 4.0 bilden intelligente, digital vernetzte Systeme, mit deren<br />
Hilfe eine weitestgehend selbstorganisierte und flexible Produktion möglich wird. Doch<br />
wie so oft gibt es auch hier zwei Seiten: mit der Flexibilität steigt auch die Komplexität<br />
der Fertigungsabläufe und die daraus resultierende zu kommunizierende Datenmenge<br />
und -vielfalt.<br />
VisionXP+ mit<br />
Separo am Auslauf<br />
Foto: Rehm Thermal Systems GmbH<br />
Um dies zu bewältigen, helfen Standardisierungen<br />
sowie smarte Softwarelösungen. „The Hermes<br />
Standard“ (IPC-HERMES-9852) sorgt dafür, dass wichtige<br />
Baugruppeninformationen zuverlässig, spontan,<br />
einfach und vollständig von Maschine zu Maschine und<br />
an übergeordnete Systeme übermittelt werden – unabhängig<br />
vom jeweiligen Hersteller des Equipments der<br />
SMT-Linie.<br />
Horizontale M2M-Kommunikation<br />
Der Datenaustausch erfolgt horizontal von Maschinezu-Maschine<br />
(M2M). Die erste Anlage in der Linie erstellt<br />
das Hermes-Datenpaket und bei Einsatz eines<br />
Barcode-Lasers wird die Baugruppe gleichzeitig beschriftet.<br />
Hierbei gibt das Produkt die Daten vor, die<br />
dabei als digitaler Zwilling zusammen mit der Leiterplatte<br />
von Maschine zu Maschine weitergereicht werden.<br />
Dies erfolgt jedoch nicht über digitale Signale,<br />
sondern über ein Netzwerk. Diese neue Art der Schnittstellenkommunikation<br />
erfolgt über ein auf TCP/IP und<br />
XML basierendem Protokoll, das standardisierte Kabel<br />
und Datenformate nutzt. Dadurch wird der Integrationsprozess<br />
vereinfacht und Kosten reduziert. Neben<br />
42 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022<br />
dem Barcode der Baugruppe werden auch verschiedene<br />
Daten gespeichert und kommuniziert. Hermes bietet<br />
viele Vorteile gegenüber dem bisherigen Standard<br />
SMEMA. Breitenverstellung, Produktumstellung, Gut-/<br />
Schlecht-Sortierung, um nur einige zu nennen.<br />
Mit oder ohne<br />
Scanner am Auslauf<br />
Bei den Systemen VisionXP+ oder VisionXP+ Vac von<br />
Rehm gibt es in Verbindung mit Hermes zwei Möglichkeiten<br />
– mit Scanner am Auslaufband, oder ohne Scanner.<br />
Ohne Scanner am Auslaufband ist ein Reisert (manuelles<br />
Einlegen von Baugruppen)<br />
nicht möglich. Wird ein Scanner verwendet,<br />
verringert sich die Gefahr,<br />
dass Daten verloren gehen oder falschen<br />
Baugruppen zugeordnet werden,<br />
da Boards nach dem Lötprozess<br />
entnommen und beliebig wiedereingesetzt<br />
werden können. Dies ist vor allem<br />
Vereinzelung von<br />
Leiterplatten über Separo<br />
Foto: Rehm Thermal Systems GmbH
ANZEIGE<br />
Reinsert von Baugruppen möglich<br />
Foto: Rehm Thermal Systems GmbH<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
dann notwendig, wenn eine manuelle Sichtkontrolle<br />
durchgeführt oder Stichproben für Qualitätssicherungsprozesse<br />
entnommen werden sollen. Eine Zuordnung<br />
der Daten zum richtigen Board bleibt bestehen.<br />
Vereinzelung der Baugruppen<br />
durch Separo<br />
Unabhängig davon, ob sich am Auslaufband ein<br />
Scanner befindet oder nicht, sind diese Rehm Systeme<br />
mit dem voll integrierten Separo-Vereinzelungsmodul<br />
verfügbar. Sollte es beispielsweise in den<br />
Kühlzonen zu einem Stau der Baugruppen kommen,<br />
vereinzelt der Separo am Auslauf die Baugruppen<br />
wieder, um so die korrekte und lückenlose Weitergabe<br />
der Daten zu gewährleisten und einen Verlust der<br />
Daten zu verhindern. Dadurch ist ein Reinsert mit Hermes<br />
ebenfalls möglich. Alternativ kann an vor- oder<br />
nachgelagerten Systemen ein Handscanner und eine<br />
Selma – SMEMA Hermes Bridge nachgerüstet werden,<br />
welche dann diese Funktion übernehmen.<br />
Vertikale Schnittstellenkommuni kation<br />
über CFX<br />
Bei der CFX-Schnittstelle (IPC-CFX) erfolgt die Kommunikation<br />
netzwerkbasiert vertikal und dient dem<br />
Datenupload und -download sowie der Datenanalyse.<br />
Die Kombination der horizontalen Hermes-Kommunikation<br />
und der vertikalen CFX-Kommunikation ist auf<br />
lange Sicht für die Smart Factory absolut notwendig<br />
und stellt einen weiteren Schritt in Richtung Standardisierung<br />
dar. Die aktuellste Version des CFX Standards<br />
wird von Rehm bereits vollumfänglich unterstützt.<br />
Generell ist Rehm in puncto Anbindungsmöglichkeiten<br />
sehr flexibel: alle gängigen Systeme wie<br />
iTAC, SECS/GEM und viele weitere werden ebenfalls<br />
unterstützt. Zudem ist eine eigene Schnittstelle mit<br />
ROI möglich oder es wird eine kundenspezifische Anbindung<br />
erstellt.<br />
Christoph Maier<br />
Vertrieb Deutschland Südost<br />
c.maier@rehm-group.com<br />
Markus Scheid<br />
Softwareentwicklung<br />
m.scheid@rehm-group.com<br />
FIRMENPROFIL<br />
Die Firma Rehm zählt als<br />
Spezialist im Bereich thermischer<br />
Systemlösungen für<br />
die Elektronik- und Photovoltaikindustrie zu den Technologieund<br />
Innovationsführern in der modernen und wirtschaftlichen<br />
Fertigung elektronischer Baugruppen. Als global agierender<br />
Hersteller von Reflow-Lötsystemen mit Konvektion,<br />
Kondensation oder Vakuum, Trocknungs- und Beschichtungsanlagen,<br />
Funktionstestsystemen, Equipment für die Metallisierung<br />
von Solarzellen sowie zahlreichen kundenspezifischen<br />
Sonderanlagen sind wir in allen relevanten Wachstumsmärkten<br />
vertreten und realisieren als Partner mit mehr<br />
als 30 Jahren Branchenerfahrung innovative Fertigungslösungen,<br />
die Standards setzen.<br />
Rehm Thermal Systems GmbH<br />
Leinenstrasse 7<br />
89143 Blaubeuren-Seissen<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 43
Professionelle<br />
Wellenlötmasken<br />
Wie können komplexe Baugruppen prozesssicher mit einer<br />
Wellen- oder Selektivlötanlage gelötet werden.<br />
Die Elektronikbranche erschafft weltweite Mega-<br />
Trends und steht vor einer prosperierenden Zukunft.<br />
Die führenden Trends der nächsten Jahre sind<br />
E-Mobilität, grüne Energie, Smart Home, Smart Factory<br />
und Med Tech. Der hohe Grad an Innovation und der<br />
rasche technologische Fortschritt in den Produkten,<br />
gepaart mit preissensiblen Märkten, stellt Unternehmen<br />
und insbesondere die produzierenden Hersteller<br />
vor zahlreiche neue technologische Herausforderungen<br />
bei steigenden Produktivitätsanforderungen.<br />
Die Miniaturisierung der Endprodukte und schließlich<br />
der elektronischen Bauteile bringt viele Herstellverfahren<br />
an die physikalischen Grenzen. Zahlreiche<br />
Endprodukte vereinen miniaturisierte Steuerungselektronik<br />
mit robuster Leistungselektronik auf einer<br />
Leiterkarte, die im Feld anspruchsvollen und unterschiedlichen<br />
Einsatzbedingungen ausgesetzt sein<br />
können. Diese Faktoren heben die Anforderungen an<br />
den Herstellprozess und insbesondere an die Produktionsmittel<br />
mit deren Präzision stark an.<br />
Besonders sensibel und entscheidend bei der Herstellung<br />
von elektronischen Baugruppen ist der Lötprozess,<br />
der mit geeigneten Betriebsmitteln präzise<br />
und mit hoher Produktivität sehr sicher gestaltet werden<br />
kann. Die Herausforderung beim Wellen- oder<br />
Selektivlöten besteht darin, komplexe Baugruppen<br />
mit einer hohen Packungsdichte an SMT Bauteilen so<br />
filigran abzudecken, dass die SMT Bauteile geschützt<br />
sind, und dennoch die gesamte Leiterkarte eine gezielte<br />
und homogene Durchwärmung erfährt, so dass<br />
die THT Komponenten sicher gelötet werden können.<br />
Professionelle Lötmasken sind konzipiert, um feinste<br />
Konturen abzugrenzen, SMT Bauteile sicher zu schützen,<br />
eine gezielte und homogene Durchwärmung der<br />
Leiterplatte für eine qualitativ hochwertige THT Lötung<br />
mit gewünschtem Durchstieg sicher zu stellen<br />
sowie den gezielten Lotfluss der Welle und die Kapillarwirkung<br />
zu begünstigen.<br />
Die Firma Schnaidt entwickelt und fertig seit über<br />
30 Jahren Lötmaskierungen mit höchster Präzision<br />
und verfeinert die Produkte stetig mit neuen Innovationen.<br />
Neben hochwertigen Glasfasermasken<br />
kommt immer häufiger Titan als Maskenwerkstoff<br />
zum Einsatz. Titan zeichnet sich durch eine nahezu<br />
unbegrenzte Standfestigkeit und Lebensdauer aus –<br />
auch unter hochfrequentem Einsatz. Der Werkstoff<br />
bietet bei besonders filigranen Bauraumsituationen<br />
noch mehr Möglichkeiten feine Konturen in der Löt-<br />
Lötmaske mit dem<br />
Werkstoff Titan<br />
Foto: Schnaidt GmbH<br />
Lötronde zur Ermittlung des optimalen Lötwinkels<br />
Foto: Schnaidt GmbH<br />
44 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
maske zu gestalten. Auch in der Handhabung im täglichen<br />
Praxiseinsatz zeigen sich in der individuellen<br />
Applikation und Anwendung immer wieder wesentliche<br />
Vorteile einer Titanmaskierung.<br />
Kontakt:<br />
Klaus Bülow<br />
+49-(0)5041 8029–352<br />
k.buelow@schnaidtgmbh.de<br />
Der Wellenlötprozess ist nicht nur ein sehr produktiver,<br />
sondern auch ein hochwertiger Prozess, mit<br />
dem in kürzester Zeit eine gesamte Baugruppe und<br />
bei entsprechender Gestaltung ein gesamter Nutzen<br />
mit mehreren Baugruppen qualitativ hochwertig und<br />
sicher verlötet werden kann. Der Selektivprozess<br />
birgt dabei wiederum gewisse Vorteile, wenn nur vereinzelt<br />
sehr wenig THT Lötstellen an einem Produkt<br />
zu löten sind.<br />
Unabhängig vom Lötverfahren sind hochwertige<br />
Lötmasken und Betriebsmittel erforderlich und<br />
ebenso entscheidend für die Qualität am Endprodukt<br />
wie für den Produktivitätsgrad im Herstellprozess.<br />
Professionelle Betriebsmittel und Lötmasken<br />
werden daher im Hinblick auf die aktuellen Mega-<br />
Trends der Elektronikbranche weiterhin ein entscheidender<br />
Erfolgs- und Produktivitätsfaktor für<br />
Hersteller sein.<br />
FIRMENPROFIL<br />
Seit 30 Jahren steht die Schnaidt GmbH für Qualität, Innovation,<br />
Kompetenz, Offenheit und Effektivität.<br />
Das Team der Schnaidt GmbH überzeugt immer wieder mit<br />
perfektionierten Betriebsmitteln, damit die Fertigung effektiver,<br />
wirtschaftlicher und sicherer gemacht wird. Die Betriebsmittel<br />
finden vorwiegend Einsatz in der Fertigung von elektronischen<br />
Baugruppen. Hierbei unterstützt Schnaidt in den<br />
Kernbereichen der Trenntechnik, Löttechnik und Prozesstechnik<br />
Kunden, welche in der Telekommunikation, Medizintechnik,<br />
Energietechnik, Automobilindustrie, Luftfahrtindustrie,<br />
Militärindustrie und in vielen weiteren Branchen beheimatet<br />
sind.<br />
Die Berücksichtigung anwenderfreundlicher Arbeitsplatzabläufe,<br />
optimaler wirtschaftlicher Nutzungsgrade und bester<br />
Arbeitsergebnisse ist für Schnaidt selbstverständlich.<br />
An zwei Betriebsstätten, in Ammerbuch-Altingen und Köln/<br />
Porz-Gremberghoven, stehen über 85 Mitarbeiter mit einem<br />
modernen Maschinenpark zur Realisierung von Ideen, Wünsche<br />
und Anforderungen zur Verfügung.<br />
Foto: Schnaidt GmbH<br />
Schnaidt GmbH<br />
Hagenring 27<br />
D-72119 Ammerbuch-Altingen<br />
Titanabdeckung mit optimierter Lotflussrichtung<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 45
Foto: SEHO Systems GmbH<br />
SEHO PowerVision AOI System integriert in einer Selektiv-Lötanlage<br />
Automatisch null Fehler<br />
Die Vision eines Kunden von einem fehlerfreien Herstellungsprozess für elektronische<br />
Baugruppen, hat SEHO in ein serienreifes, automatisiertes Null-Fehler-Fertigungskonzept<br />
umgesetzt. Dabei bietet dieses neue Konzept genügend Freiräume zur Implementierung<br />
weiterer Funktionen und kann individuell in verschiedene Fertigungsumgebungen, auch<br />
in schon bestehende Linien, integriert werden.<br />
Ein fehlerfreier Produktionsprozess ist das Ziel jeder<br />
Elektronikfertigung. Fehler bedeuten Kosten<br />
und können beim späteren Einsatz zum Totalausfall<br />
des hergestellten Produkts führen. Im schlimmsten<br />
Fall führen diese Defekte zu Personen- oder Sachschäden.<br />
Bedingt durch Qualitätsschwankungen bei<br />
den eingesetzten Materialien, die Komplexität der zu<br />
fertigenden Produkte und die Variablen im Prozessablauf,<br />
können Fehler aber nicht immer vollkommen<br />
eliminiert werden.<br />
Ein Reworkprozess bzw. die Reparatur elektronischer<br />
Baugruppen ist vor allem im Automotivebereich<br />
nicht gestattet und in vielen weiteren Industriezweigen<br />
aus Qualitätsgründen nicht gewollt. Hat die Baugruppe<br />
erst einmal die Lötanlage verlassen und in einem<br />
späteren Prozessschritt werden bei der Inspektion<br />
Fehler festgestellt, kann sie nur noch verschrottet<br />
werden, was nicht nur teuer, sondern auch wenig<br />
nachhaltig ist.<br />
Automatisiert zu null Fehlern<br />
Die Aufgabenstellung bei Projektstart war eindeutig:<br />
Die Fertigung elektronischer Baugruppen in einem<br />
selektiven Miniwellen-Lötprozess mit integrierter<br />
Inspektion, wobei alle Prozessschritte automatisiert,<br />
vollständig rückverfolgbar und ausschließlich<br />
innerhalb der Lötanlage erfolgen müssen.<br />
Heatmap: Analyse tools<br />
der AOI Software<br />
er möglichen eine<br />
schnelle Optimierung<br />
des gesamten Fertigungsprozesses.<br />
Foto: SEHO Systems GmbH<br />
46 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
Da SEHO als einziger Hersteller nicht nur auf Lötanlagen<br />
spezialisiert ist, sondern mit SEHO PowerVision<br />
auch eine eigene Produktlinie mit AOI-Systemen entwickelt<br />
hat, die speziell für THT-Prozesse ausgelegt<br />
sind, ist eine Verkettung der einzelnen Prozessschritte<br />
und die Kommunikation der jeweiligen Prozessergebnisse<br />
zwischen den Stationen problemlos möglich.<br />
Das auf Basis der Vorgaben erarbeitete Fertigungskonzept<br />
ist eine Inline-Selektiv-Lötanlage SelectLine-C<br />
mit Miniwellen-Löteinheit und integriertem<br />
PowerVision THT-AOI System, sowie ein automatisches<br />
Handlingkonzept der Produktlinie SEHO<br />
Stream line.<br />
Nach dem Flux-, Vorheiz- und dem selektiven Lötprozess<br />
erfolgt noch in der Anlage die Inspektion der<br />
Lötstellen. Mit einem Roboter werden fehlerfreie Baugruppen<br />
anschließend aus den Werkstückträgern<br />
entnommen und dem nächsten Bearbeitungsschritt<br />
zugeführt. Baugruppen, bei denen Fehler während<br />
des Inspektionsprozesses erkannt wurden, bleiben in<br />
der Linie, werden über den automatischen Rücktransport<br />
zurückgeführt und erneut prozessiert. Dies allerdings<br />
auf Basis einer intelligenten Auswertung: Fehlerhaft<br />
erkannte Lötstellen werden abhängig von der<br />
Fehlerart mit vom System automatisch angepassten<br />
Prozessparametern und Prozessgeometrien nachprozessiert.<br />
Aus Individualität wird Flexibilität<br />
Aufgrund der Modularität der SEHO Anlagen und<br />
der durchgängigen Softwarearchitektur aller Systeme,<br />
ist das Null-Fehler-Fertigungskonzept in nahezu<br />
jede gewünschte Fertigungsumgebung integrierbar.<br />
Ob als Insel- oder Inlinefertigung mit selektiven Miniwellen-<br />
oder Multiwellen-Lötprozessen, oder in einer<br />
vollautomatischen Linienfertigung mit konventionellem<br />
Wellen-Lötprozess. Auch ein selektives Bürstsystem<br />
kann in das Konzept integriert werden: Werden<br />
im Prozessschritt AOI beispielsweise Lotperlen festgestellt,<br />
wird automatisch ein Programm generiert,<br />
bei dem ausschließlich an den erforderlichen Stellen<br />
auf der Baugruppe selektiv gebürstet wird, um die<br />
Lotperlen materialschonend zu entfernen. Bei Anlagen,<br />
die räumlich voneinander getrennt sind, kann<br />
der SEHO Flexbot, ein fahrerloses Transportsystem,<br />
automatisiert den Transport der Baugruppen zwischen<br />
den verschiedenen Stationen übernehmen.<br />
Selektives Bürst -<br />
system: Automatisierte<br />
Entfernung<br />
von Lotperlen<br />
auf Basis des<br />
AOI-Ergebnisses<br />
Gesamtprozess automatisch optimieren<br />
Die datenbankbasierte Software des AOI Systems<br />
beinhaltet Auswertetools, die Rückschlüsse auf die<br />
aktuelle Produktion ermöglichen. Hierzu gehört beispielsweise<br />
eine Heatmap, die geometrische Fehlerhäufigkeiten<br />
darstellt. Auf Basis dieser Information<br />
kann der gesamte Herstellungsprozess frühzeitig optimiert<br />
werden, potenzielle Produktionsfehler werden<br />
effektiv reduziert und Qualitätsschwankungen<br />
der eingesetzten Materialien schnell erkannt<br />
FIRMENPROFIL<br />
„Alles aus einer Hand“ – eine<br />
Strategie, die SEHO Systems<br />
GmbH als Systemlieferant mit modernster Automatisierungstechnik<br />
konsequent umsetzt. Die Marke SEHO steht für innovative<br />
Systeme in allen Bereichen des automatisierten Lötens,<br />
AOI-Lösungen speziell für die THT-Fertigung, maßgeschneiderte<br />
Automatisierungstechnik für das Baugruppenhandling<br />
und Materialmanagement sowie für Know How. Anwender<br />
profitieren von Gesamtlösungen, die technisch perfekt<br />
aufeinander abgestimmt sind und die durch Flexibilität,<br />
Leistungsstärke und Effizienz überzeugen, unabhängig davon,<br />
ob es sich um Einstiegsmodelle, Anlagen für mittlere<br />
Produktionsvolumen oder um High-End-Systeme für die Großserienfertigung<br />
handelt.<br />
SEHO Systems GmbH<br />
D-97892 Kreuzwertheim<br />
www.seho.de I info@seho.de<br />
Foto: SEHO Systems GmbH<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 47
3D Vermessung auf höchstem Niveau!<br />
Die anhaltende Halbleiter- und Bauteilkrise stellt Hersteller von elektronischen<br />
Baugruppen schon seit längerem vor große Herausforderungen. Dadurch ist<br />
ein politisches Umdenken entstanden und so sollen in Europa in den nächsten<br />
Jahren etliche neue Produktionsstätten für Halbleiter entstehen.<br />
Die hochauflösenden 3D<br />
MRS Sensorköpfe können<br />
auch kleinste Merkmale<br />
detailgetreu darstellen<br />
und vermessen.<br />
Foto: : CyberOptics<br />
Wer hätte sich vor drei Jahren gedacht, dass bei Halbleiterbauteilen<br />
mit Lieferzeiten von einem Jahr und<br />
mehr gerechnet werden muss und dies nicht nur bei<br />
speziellen Bauteiltypen, sondern auch bei absoluten<br />
Standardkomponenten. Durch die Corona Pandemie<br />
wurden viele Arbeitsabläufe bedingt durch Kurzarbeit,<br />
Quarantäneverordnungen oder auch Logistikproblemen<br />
in sämtlichen elektronischen Fertigungsstätten<br />
stark beeinträchtigt. Die steigende Knappheit<br />
von Halbleiter-Bauteilen stellte die Industrie zusätzlich<br />
vor große Herausforderungen.<br />
Dieses Phänomen ist ein Zusammenspiel<br />
von verschiedensten Faktoren, die<br />
bedingt durch die weltweite Pandemie<br />
teilweise gleichzeitig oder zeitversetzt<br />
die Uhren der globalisierten Weltwirtschaft<br />
aus dem Takt gebracht haben. Die<br />
Europäische Union will deshalb bis 2030<br />
den Ausbau von Halbleiterfertigungen in<br />
Europa mit 43 Milliarden Euro fördern,<br />
um die Abhängigkeit vom asiatischen<br />
Markt zu minimieren und den Standort<br />
Europa für hochmoderne Halbleiter-Produktionsstätten<br />
zu stärken.<br />
Diese Entwicklung bringt jedoch große Herausforderungen<br />
mit sich, da die Herstellung von hochkomplexen<br />
Halbleiterbauteilen auch modernste 3D Inspektions-<br />
und Messprozesse benötigt, um eine höchstmögliche<br />
Qualität abzuliefern. Die Systeme von CyberOptics<br />
sind in diesem Bereich schon seit langem,<br />
mit dem patentierten 3D MRS-Sensor-Konzept, bei<br />
sämtlichen großen Halbleiter-Fabs im Einsatz. Der ursprünglich<br />
für die 3D Inspektion von bestückten Baugruppen<br />
entwickelte Sensorkopf wurde stetig weiter-<br />
CyberOptics Inspektionssysteme<br />
sind in der<br />
Lage, verschiedenste<br />
Prüfmerkmale in<br />
höchster Geschwindigkeit<br />
zu vermessen.<br />
Foto: : CyberOptics<br />
48 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
entwickelt, um auch den wesentlich höheren Anforderungen<br />
der Halbleiterproduktion gerecht zu werden.<br />
Inzwischen gibt es eine ganze Reihe innovativer<br />
3D Sensorköpfe, die X/Y-Auflösungen von 5 μm sowie<br />
Z-Auflösungen von 0,<strong>05</strong> μm erreichen. Mit diesen<br />
hochauflösenden Systemen ist es möglich z.B. Solder<br />
Bumps, Micro Bumps oder Copper Pillars beim Wafer<br />
Level Packaging zu vermessen. CyberOptics hat für<br />
diese Anwendungen innovative Anlagen auf den<br />
Markt gebracht, welche mit einem integrierten Waferbzw.<br />
JEDEC Tray Handling System höchsten Durchsatz<br />
und Qualität bieten.<br />
Diese High-End-Technologien können auch für Advanced<br />
SMT-Anwendungen genutzt werden, wie z.B. Vermessung<br />
von positionskritischen Bauteilen, Flip<br />
Chip- bzw. Bonddraht Vermessung. Hierzu wurde eine<br />
eigene Softwareoberfläche entwickelt, welche es<br />
erlaubt, jedes System wie ein 3D-Koordinatenmesssystem<br />
zu betreiben. CyberOptics hat mit dem<br />
SQ3000+ System, mit hochauflösender 3D-Sensortechnologie,<br />
nun eine Plattform geschaffen, mit welcher<br />
diese Technologien auch auf Leiterkartenebene<br />
eingesetzt werden können. Unseren Kunden bieten<br />
wir mit diesen Voraussetzungen die Möglichkeit, Sie<br />
bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen<br />
bestmöglich zu unterstützen und Deutschland weiterhin<br />
als High-End-Technologie Standort auszubauen.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Herr Stefan Schwentner ist Area Sales Manager bei der<br />
smartTec GmbH und betreut den Verkauf für Investitionsgüter<br />
in Österreich, Süd-Bayern und der Schweiz. Erfahrung und<br />
umfangreiche Kenntnisse im Bereich der Elektronikfertigung<br />
sammelte er in seiner bereits für smartTec 15-jährigen Tätigkeit<br />
im technischen Vertrieb.<br />
Ansprechpartner: Ing. Stefan Schwentner<br />
Telefon: +43 676 4654 977<br />
E-Mail: schwentner@smarttec.de<br />
FIRMENPROFIL<br />
Als Systemhaus für die Automatisierung<br />
und Prozessoptimierung in der Elektronik- und<br />
Halbleiterfertigung bietet smartTec mit seinen starken Partnern<br />
im Bereich Fertigungssysteme, Verfahrens- und Löttechnik,<br />
sowie Verbrauchsprodukte, auch umfassende Dienstleistungen<br />
und eigenentwickelte Lösungen an. Zu diesen gehört<br />
nicht zuletzt die Entwicklung von Softwarelösungen, aus denen<br />
das innovative<br />
Liniensteuerungssystem smartControl 4.0 hervorgegangen<br />
ist. Mit smart.e.connect wurde eine eigene Produktlinie für<br />
Handlings- und Automatisierungssysteme konzipiert, um eine<br />
intelligente und modulare Linienverkettung zu realisieren.<br />
smartTec hat seinen Hauptsitz in zentraler Lage in Rodgau bei<br />
Frankfurt am Main. Mit der dänischen Niederlassung deckt<br />
die smartTec Nordic den skandinavischen Markt entsprechend<br />
ab.<br />
Foto: : CyberOptics<br />
Das SQ3000+ System<br />
von CyberOptics bietet<br />
X/Y-Auflösungen von<br />
5 μm sowie Z-Auflösungen<br />
von 0,1 μm.<br />
smartTec GmbH<br />
Senefelder Str. 2<br />
63110 Rodgau<br />
www.smarttec.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 49
Künstliche Intelligenz<br />
kann Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter bei der<br />
Klassifikation unterstützen<br />
Foto: Viscom<br />
Eckpfeiler für smarte Prüfstrategien<br />
Dürfen Produkte, wie man es z. B. aus der Automotive-Branche kennt, nicht repariert werden,<br />
geht man das Risiko eines unnötig hohen Ausschusses ein – oder aber erzeugt generell einen<br />
hohen, manuell zu verifizierenden Pseudofehleranteil. Um Echt- und Scheinfehler zielgenau zu<br />
erkennen und ihre Ursachen zu verstehen, bedarf es von Beginn an einer smarten Prüfstruktur.<br />
Zum einzelnen Inspektionssystem gibt es heute<br />
auf übersichtlichen Dashboards aufbereitete Daten:<br />
Prüfpläne und Stückzahlen der letzten 24 Stunden,<br />
Informationen zu anstehenden Wartungen und<br />
Kalibrationen. Eine optimale horizontale und vertikale<br />
Vernetzung der Fertigung und der Datenaustausch<br />
der Einzelbereiche untereinander sind weitere wichtige<br />
Aspekte für eine sehr gute Qualitätskontrolle. Sowohl<br />
herstellerspezifische als auch herstellerübergreifende<br />
Schnittstellen lassen sich in unterschiedlichen<br />
Stufen und Ausprägungen realisieren. Prüftore<br />
geben selbstständig Anweisungen an andere Maschinen<br />
in der Linie und Informationen zum Produkt stehen<br />
gebündelt für Analysezwecke bereit.<br />
Der Verifikationsplatz als<br />
Wissens-Hub<br />
Um die Grenze zwischen gut und schlecht gefertigten<br />
Produkten so exakt wie möglich zu ziehen, bedarf<br />
es auf Basis der oben erwähnten Informationen<br />
einer einwandfreien Klassifikation. Bilder von Bauteilen<br />
und Lötstellen aus vielen unterschiedlichen<br />
Perspektiven, realitätsgetreu gerenderte 3D-Ansichten<br />
zum freien Überfliegen, Schwenken sowie Heran-<br />
und Herauszoomen, aufschlussreiche tomogra-<br />
Performance aller<br />
eingesetzten<br />
Inspektionssysteme<br />
auf einem übersichtlichen<br />
Dashboard<br />
Abbildung: Viscom<br />
50 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
fische Schnitte durch optisch nicht prüfbare Bereiche,<br />
Höheninformationen und andere exakte Messergebnisse<br />
im prozentualen Verhältnis zu festgelegten<br />
Bezugsgrößen stehen bereit – und das auch an<br />
einem zentralen Verifikationsplatz, der für mehrere<br />
Linien eingerichtet ist.<br />
Solides Fundament an<br />
Erfahrungswerten<br />
Die integrierte Verifikation von Viscom greift zur<br />
Sicherstellung optimaler Prüfergebnisse seit jeher<br />
auf einen Fundus vieler gespeicherter Erfahrungswerte<br />
zurück. In der Regel sind es genau solche Aufnahmen,<br />
mit denen die Grenze zwischen qualitativ<br />
noch gut oder nicht mehr tolerierbar bestens dokumentiert<br />
ist. An diese Struktur knüpft die Nutzung<br />
moderner künstlicher Intelligenz an, die für Deep<br />
Learning auf große Datenmengen angewiesen ist.<br />
Die KI kann nach erfolgter Einführung in einem ersten<br />
Schritt eine alternative unverbindliche Bewertung<br />
beisteuern, später dann z. B. für bestimmte<br />
Bauteiltypen wie etwa Widerstände und Kondensatoren<br />
die Klassifikation selbstständig übernehmen<br />
und schließlich ganz im Sinne der Lights-Out-Factory<br />
auf ganze Produkte ausgeweitet werden. Alle Daten<br />
sollten deshalb auf einem leistungsstarken Server<br />
gespeichert sein. Über eine selbsterklärende Bedienoberfläche<br />
bekommt man so mit wenigen Klicks<br />
oder Touchs schnell alle relevanten Informationen<br />
und ist gut für KI-Anwendungen gewappnet.<br />
Flexibler Zugriff auf Expertise<br />
Für den Blick auf das Ganze sorgt die statistische<br />
Prozesskontrolle. Sie zeigt Häufigkeiten auf, die insbesondere<br />
eine korrelationsbasierte Analyse der<br />
Fertigungsschritte ermöglicht. Wegen der vorherrschenden<br />
Knappheit benötigter Einzelkomponenten<br />
hat man es heute z. B. oftmals mit einer größeren<br />
Bauteilvariation zu tun und vor diesem Hintergrund<br />
lassen sich mit Hilfe smarter Auswertungen auch die<br />
unscheinbarsten Verursacher von Problemen<br />
schnell ausfindig machen. Was immer noch folgen<br />
kann, ist die nachträgliche Optimierung des Prüfprogramms.<br />
Hier bekommt der Elektronikfertiger inzwischen<br />
die Möglichkeit, den Expertinnen und Experten<br />
von Viscom via Upload entsprechende Datenpakete<br />
zur Verfügung zu stellen, um schnell und unkompliziert<br />
Hilfestellung zu bekommen und so z. B.<br />
die Taktzeit zu verbessern oder unnötigen Schlupf<br />
zu vermeiden.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Thomas Winkel ist seit 2020 im Vertrieb der Viscom AG Ansprechpartner<br />
für die Kunden im Südwesten Deutschlands<br />
und betreut diese vom Rhein-Neckar-Delta aus. Er blickt auf<br />
über 20 Jahre Berufserfahrung in der industriellen Bildverarbeitung<br />
sowie Röntgentechnik zurück – u. a. mit einem weltweiten<br />
Kundenstamm aus der Automotive-Zulieferindustrie.<br />
Kontakt:<br />
Thomas Winkel<br />
Telefon: <strong>05</strong>11–94996–503<br />
E-Mail: Thomas.Winkel@viscom.de<br />
FIRMENPROFIL<br />
Die Viscom AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von<br />
automatischen Inspektionssystemen für elektronische Baugruppen.<br />
Die Modellpalette reicht von leistungsstarken<br />
3D-AOI-Systemen für die Kontrolle von Lotpaste, Bestückung<br />
und Lötstellen bis zu Inspektionssystemen für MID, Drahtbondprüfung<br />
und Schutzlackinspektion. Im Bereich der Röntgentechnologie<br />
wird die komplette Bandbreite von Mikrofokus-Röntgenröhren<br />
über Offline-Prüfinseln mit μCT-Funktion<br />
bis zur vollautomatischen 3D-Inline-Röntgeninspektion abgedeckt.<br />
Viscom-Systeme sind technologische Spitzenprodukte<br />
und werden weltweit erfolgreich von namhaften Unternehmen<br />
in unterschiedlichen Branchen eingesetzt – dies reicht von<br />
der Automobil- und Elektronikindustrie über die Luft- und<br />
Raumfahrttechnik bis hin zur Medizintechnik und Halbleiterindustrie.<br />
Mit Niederlassungen in Europa, Asien und den USA<br />
sowie einem dichten Netz von Repräsentanten ist Viscom<br />
weltweit vertreten.<br />
Viscom AG<br />
Carl-Buderus-Straße 9–15, 30455 Hannover<br />
Tel.: <strong>05</strong>11–94996–0<br />
info@viscom.de<br />
www.viscom.com<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 51
Foto: Zestron<br />
Automatisierung und Traceability als<br />
Kernelemente bei der Anlagenauswahl<br />
Skalierbarkeit, Automatisierung und Traceability sind aufgrund steigender Stückzahlen<br />
und Qualitätsansprüchen in der modernen Baugruppenreinigung bereits heute wichtige<br />
Elemente des Fertigungsalltags. Umso wichtiger ist es, bereits in der frühen Planungsphase<br />
die Weichen zu stellen und wichtige Kriterien zu beachten.<br />
Im Rahmen der Beschaffung einer Reinigungsanlage<br />
für elektronische Baugruppen, sollten fünf zentrale<br />
Kriterien berücksichtigt werden: Automatisierungsgrad,<br />
Traceability/Prozessüberwachung, Produktionsdurchsatz,<br />
Anlagenbudget, Platzbedarf.<br />
Automatisierung & Traceability/<br />
Prozessüberwachung<br />
Bei den Automatisierungsmöglichkeiten, also der<br />
Reduktion menschlicher Prozesseingriffe, steht insbesondere<br />
der Warenfluss im Vordergrund und kann<br />
an drei Bereichen automatisiert werden.<br />
• Automatisiertes Umladen des Reinigungsguts<br />
zwischen unterschiedlichen Warenträgern, z.B. vom<br />
Transportmagazin in einen Reinigungskorb über<br />
Handling- Roboter (Cobots, collaborative robots)<br />
Abbildung 1:<br />
Unterschiedliche<br />
Reinigungsprozesse<br />
erreichen<br />
unter schiedliche<br />
Durchsätze/ Taktzeiten<br />
• Automatisierter Transport der Warenträger von<br />
Anlage zu Anlage, z.B. von der Lötanlage zur Reinigungsanlage<br />
über Riemen-/Ketten-/Rollenförderer<br />
und selbstfahrende Transport-Systeme<br />
Bild: Zestron<br />
52 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
ANZEIGE<br />
• Automatisierter Transport der Warenträger durch<br />
die Anlage hindurch, z.B. von Tauchbecken zu Tauchbecken<br />
über robotergestütztes Korb-Handling bei<br />
Mehrkammer-Tauchanlagen<br />
Ein weiterer Bereich der Automatisierung betrifft<br />
das Prozessmonitoring:<br />
Hier geht es um die Sicherstellung einer vorgabentreuen<br />
Reinigung (indirekte Reinheitskontrolle) durch<br />
automatisierte Überwachung und Regelung aller<br />
relevanten Prozessparameter wie z.B. Reinigerkonzentration,<br />
Spülwasserqualität, Temperaturen, Drücke,<br />
etc.<br />
Des Weiteren ist die Rückverfolgbarkeit der vorgabentreuen<br />
Reinigung jedes Warenträgers bzw. jeder<br />
Baugruppe über Traceability-Systeme (Handscanner<br />
für Datamatrix, Strichcode oder RFID + Software) zu<br />
gewährleisten.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Martin Mattes,<br />
Senior Prozessingenieur<br />
In seiner Funktion als Senior Prozessingenieur ist Herr Mattes<br />
für die technische Kundenbetreuung zuständig. Seine Kernaufgaben<br />
liegen im Bereich der Entwicklung, Optimierung<br />
und Steuerung von Reinigungsprozessen für die Elektronikfertigung.<br />
Auf Workshops und Tagungen vermittelt Herr Mattes<br />
sein Wissen rund um das Thema Zuverlässigkeit und Reinheit<br />
in der Elektronikproduktion.<br />
Weitere Kriterien zur Anlagenauswahl<br />
Beim Produktionsdurchsatz reicht die Anlagenbandbreite<br />
von Einkammer-Spritzmaschinen über<br />
Mehrkammer-Tauchanlagen bis hin zu vollständig in<br />
die Fertigungslinie integrierte Durchlauf-Spritzanlagen<br />
(siehe Abb. 1). Skalierungsmöglichkeiten bei<br />
hochlaufenden Stückzahlen sind bei allen drei Prozessarten<br />
(Batch, Semi-Inline und Inline) möglich, allerdings<br />
mit unterschiedlichen Auswirkungen auf den<br />
Personalbedarf.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Systemauswahl<br />
ist auch das Anlagenbudget. Hier gilt: Durchsatz<br />
und reduzierter Personalbedarf durch Automatisierung<br />
stehen im direkten Zusammenhang zur getätigten<br />
Investitionshöhe.<br />
Selbstverständlich muss bei der Systemauswahl<br />
auch der verfügbare Platz in der Produktion berücksichtigt<br />
werden. Auf die eigentliche Anlagenstellfläche<br />
sind bis zu 200% für die Anlagenperipherie (Bedien-<br />
und Wartungsbereich, Anschlussleitungen, Aufbereitungspatronen,<br />
etc.) aufzuschlagen.<br />
Mehr über das Thema Automatisierung moderner<br />
Reinigungsprozesse und Kriterien bei der Auswahl<br />
zukunftsfähiger Reinigungsanlagen für die Elektronikfertigung<br />
erfahren Sie beim Besuch unseres Vortrags<br />
auf dem <strong>EPP</strong> Innovationsforum am 28. Juni<br />
2022.<br />
FIRMENPROFIL<br />
ZESTRON ist Partner, wenn höchste Zuverlässigkeit für<br />
elektronische Baugruppen gefordert ist. Das Familienunternehmen,<br />
mit Hauptsitz in Ingolstadt, steht seinen Kunden als<br />
kompetenter Ansprechpartner von der Prozessoptimierung<br />
über die Risikoanalyse bis hin zur Schadensanalytik in der<br />
Elektronikfertigung zur Seite. Prozessingenieure testen<br />
elektronische Baugruppen, Halbleiter oder Leistungselektronik<br />
unter Produktionsbedingungen in Reinigungsanlagen<br />
führender Hersteller und ermitteln herstellerunabhängig die<br />
beste Kombination aus Maschine, Reinigungschemie und<br />
Prozessüberwachung. Hierbei helfen unter anderem auch<br />
moderne Analytik-Methoden und Geräte. Mit acht Techno -<br />
logie-Zentren weltweit, lokalen Teams von Prozessingenieuren<br />
und der Erfahrung aus 3000 erfolgreich installierten Reinigungsprozessen<br />
ist ZESTRON Garant für Zuverlässigkeit und<br />
Sicherheit.<br />
ZESTRON Europe<br />
... a Business Division of Dr. O.K. Wack Chemie GmbH<br />
Bunsenstr. 6<br />
D – 85<strong>05</strong>3 Ingolstadt<br />
info@zestron.com<br />
www.zestron.com<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 53
Proprietäre MRS-Sensortechnologie<br />
Weiterentwicklung von Multi-Reflection Suppression® (MRS®)-fähigen Systemen für<br />
überlegene Inspektion und Messtechnik von Produkten der nächsten Generation<br />
ANZEIGE<br />
Kunden auf der ganzen Welt verbessern ihre Erträge und Prozesse<br />
mit den MRS-fähigen Systemen von CyberOptics. Die MRS-<br />
Technologie verhindert reflexionsbasierte Messverzerrungen,<br />
die durch glänzende Komponenten und Oberflächen verursacht<br />
werden, um eine hochgenaue Inspektion zu ermöglichen. Die<br />
einzigartige Sensorarchitektur von CyberOptics erfasst und überträgt<br />
gleichzeitig mehrere Bilder parallel. Proprietäre 3D-Fusing-<br />
Algorithmen führen die Bilder zusammen und liefern messtechnische<br />
Genauigkeit bei Produktionsgeschwindigkeit. Um die Roadmaps<br />
der Kunden für ihre Baugruppen und Produkte der<br />
nächsten Generation zu erfüllen, hat CyberOptics die MRS-Sensortechnologie<br />
weiterentwickelt<br />
AOI, SPI und CMM für verschiedene SMT-, Halbleiter- und andere<br />
anspruchsvolle Anwendungen<br />
Das SQ3000+ Multifunktionssystem für Inspektion und Messtechnik<br />
ist eine Erweiterung der mehrfach preisgekrönten<br />
SQ3000-Plattform, die als branchenführend gilt und nicht nur<br />
AOI und SPI durchführt, sondern auf einzigartige Weise volle Inline-Koordinatenmessung<br />
(CMM) bietet. Daten in Sekunden, nicht<br />
in Stunden.<br />
Das All-in-One-System SQ3000+<br />
bietet eine Kombination aus unvergleichlich<br />
hoher Genauigkeit und<br />
hoher Geschwindigkeit mit einem<br />
Sensor mit noch höherer Auflösung.<br />
Das System wurde speziell für High-<br />
End-Anwendungen entwickelt, darunter Advanced Packaging,<br />
Mini-LED, Advanced SMT, 008004/0201 SPI, Sockelmesstechnik<br />
und andere anspruchsvolle KMG-Anwendungen.<br />
Ergebnisse für Kunden liefern<br />
Mit der besten Kombination aus hoher Geschwindigkeit, hoher<br />
Auflösung und hoher Genauigkeit bieten sensorgestützte MRS-<br />
Systeme eine<br />
überlegene Leistung,<br />
um die Erträge,<br />
Prozesse<br />
und Produktivität<br />
der Kunden<br />
zu verbessern.<br />
KONTAKT<br />
Technology Leadership. Global Solutions.<br />
CyberOptics Corporation<br />
Contact: Sean Langbridge, European Sales<br />
Director, CyberOptics Corporation<br />
Telephone: 44–7967–658674<br />
E-Mail: slangbridge@cyberoptics.com<br />
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
54 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022<br />
Jetzt<br />
anmelden!<br />
28. Juni 2022<br />
Filderhalle Leinfelden<br />
Keynote<br />
Jetzt kostenlos anmelden<br />
mit dem Code IFD2022:<br />
epp-online.de/innovationsforum-deutschland<br />
Daniela A. Ben Said<br />
JA! 2022 – jetzt erst Recht
Eine perfekte Kombination<br />
Die neuen Röhrenlote mit der Füllmasse EO-FC-006, weisen ein maßgeblich<br />
verbessertes Rauch- und Rückstandsverhalten auf. Basierend<br />
auf der Füllmasse wurde nun die Flussmittelserie EO-B-023 entwickelt.<br />
ANZEIGE<br />
Fotos: Emil Otto und Feinhütte Halsbrücke<br />
Die neue Flussmittelserie, bestehend aus den Versionen<br />
EO-B-023 A bis E, sind von der Zusammensetzung der Aktivatoren<br />
mit der in den Röhrenloten eingesetzten Füllmasse EO-FC-006<br />
identisch. Somit können Kreuzreaktion zu 100 % vermieden werden.<br />
Alle Varianten dieser Flussmittelserie enthalten hochwirksame<br />
Aktivatoren, die den Lötprozess zusätzlich unterstützen.<br />
Der Feststoffgehalt liegt beim EO-B-023 A bei 2% und geht über<br />
die verschiedenen Varianten hoch auf bis zu 15% beim EO-B-023 E.<br />
Die Flussmittel gehören zu den Multifluxen, die in Wellen-, Selektiv-<br />
und Handlötprozessen sowie bei der Kabelkonfektionierung<br />
eingesetzt werden können. Sie besitzen sehr gute Löteigenschaften,<br />
besonders beim Durchstieg und der Benetzung der Leiterplatte.<br />
Das Prozessfenster ist sehr breit, bei sehr hoher thermischer<br />
Stabilität und einer guten Prozessaktivität über ein langes<br />
Zeitintervall. Das Rückstandsverhalten ist ebenfalls sehr gut.<br />
Somit bilden die Flussmittel dieser Serie sowie die neuen Röhrenlote<br />
eine perfekte Kombination.<br />
KONTAKT<br />
EMIL OTTO<br />
Flux- u. Oberflächentechnik GmbH<br />
Eltviller Landstrasse 22<br />
D-65346 Eltville (Erbach)<br />
Ansprechpartner: Markus Geßner<br />
Telefon: +49 (6123) 7046 – 0<br />
E-Mail: info@emilotto.de<br />
Web:www.emilotto.de<br />
Eine perfekte Kombi nation<br />
mit der EO-B-023-<br />
Flussmittel serie: das mit<br />
Feinhütte Halbrücke ent -<br />
wickelte neue Röhrenlot<br />
<strong>EPP</strong>/Akzidenz-Satz <strong>EPP</strong>/Advertorial 1Q2 210 x148 mm - Seite 18 KAPEL - 01.<strong>06.2022</strong> 09:42<br />
Präzision in der Fertigung<br />
ANZEIGE<br />
Für jede Fertigungsanforderung das passende Equipment und<br />
Dienstleistungen: Factronix schafft den Spagat und hält unter<br />
anderem Reinigungssysteme sowie High Performance Services<br />
für Bauelemente bereit.<br />
Präzision und Zuverlässigkeit in der Elektronikfertigung ist<br />
mehr denn je gefragt. Mit Hyperswash, Superswash und Mini -<br />
swash von PBT Works bietet Factronix vielseitige Reinigungssysteme<br />
an, die Leiterplatten, Fehldrucke und Druckschablonen sowie<br />
Baugruppen mit hoher Packungsdichte und geringen Stand-offs<br />
zuverlässig reinigen. Parallel dazu offeriert der Systempartner mit<br />
den Anlagen von Dolfin nun auch Wartungsreiniger. Abgerundet<br />
wird das Reinigungs-Leistungsspektrum durch ph-neutrale, wässrige<br />
und wasserbasierte Reinigungsmedien von Zestron Europe.<br />
High Performance Services für Bauelemente: Gemeinsam mit<br />
Partner Retronix hat Factronix ein umfangreiches Dienstleistungsprogramm<br />
rund um Bauteile aufgesetzt. Ziel ist es einerseits<br />
Komponenten zu „reaktivieren“ und andererseits Bauelemente<br />
aus unbekannter Herkunft auf Herz und Nieren zu analysieren<br />
und zu testen. Zu den Reaktivierungsmaßnahmen zählen<br />
das Laser-BGA-Reballing sowie das Wiederaufbereiten überlagerter<br />
Komponenten und weitere Performance-Upgrades.<br />
Die Reinigungsanlage<br />
Hyperswash von<br />
PBT Works ist auf<br />
sehr hohe Reinheitsanforderungen<br />
bei<br />
gleichzeitig hohem<br />
Durchsatz ausgelegt.<br />
KONTAKT<br />
factronix GmbH<br />
Am Anger 5<br />
82237 Wörthsee<br />
www.factronix.com<br />
Ansprechpartner: Stefan Theil<br />
Telefon: +49 8153 90 664–40<br />
E-Mail: s.theil@factronix.com<br />
Foto: Factronix<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 55
ANZEIGE<br />
Nachhaltige Löttechnik<br />
Als erster Hersteller im Bereich Löttechnik bieten wir unseren Kunden<br />
unter dem Namen greenconnect eine komplette Produktpalette an, die<br />
den Aspekt der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt.<br />
Die neue Produktpalette greenconnect wird zunächst aus den<br />
folgenden vier Bereichen bestehen: Lötdrähte, Lotpasten,<br />
Flussmittel und Lotbarren. Der hohe Qualitätsanspruch an die<br />
eigenen Produkte stellt sicher, dass sich alle Materialien ohne<br />
aufwändige Neuqualifizierung im jeweiligen Herstellungsprozess<br />
einsetzen lassen, was unseren Kunden ermöglicht, transparent<br />
Auskunft über das eingesetzte Lotmaterial geben zu können.<br />
Als Nachweis für den Einsatz unserer nachhaltigen Produkte erhalten<br />
Sie ein personalisiertes, chargenbezogenes Zertifikat.<br />
„Mit unserer neuen Produktpalette wollen wir die Entwicklung im<br />
Sinne der Nachhaltigkeit vorantreiben. Auch beim Thema Mikroplastik<br />
haben wir uns gefragt: Was können wir als Unternehmen<br />
Stannol tun? Die Antwort wurde inzwischen gefunden: Mittelfristig<br />
ist vorgesehen, für Lötdrähte nur noch Spulen aus 100 %<br />
Recycling-Kunststoff zu verwenden.“ (Marco Dörr, Geschäftsführer<br />
der Stannol GmbH & Co. KG)<br />
Greenconnect –<br />
die erste Grüne<br />
Produktlinie<br />
KONTAKT<br />
STANNOL GMBH & Co. KG<br />
Haberstr. 24, 42551 Velbert<br />
Tel.: +49 (0)2<strong>05</strong>1 3120 –0<br />
info@stannol.de<br />
www.stannol.de<br />
Foto: Stannol<br />
<strong>EPP</strong>/Akzidenz-Satz <strong>EPP</strong>/Advertorial 1Q2 210 x148 mm - Seite 26 LGEHR - 23.<strong>05</strong>.2022 15:30<br />
Reinigung aus einer Hand!<br />
Über 30 Jahre Erfahrung im Maschinenbau und mit CSC Jäkle Chemie,<br />
unserem Partner für Reinigungschemie, bietet SYSTRONIC prozess -<br />
sichere und individuell abgestimmte Reinigungsprozesse.<br />
ANZEIGE<br />
Das Thema „Reinigung in der Elektronikindustrie“ rückt<br />
immer mehr in den Fokus. SYSTRONIC ist spezialisiert auf<br />
die Reinigungsanforderungen in der Elektronikfertigung. Ob<br />
Ofenteile, Filter, Schablonen, Lötrahmen oder bestückte Leiterplatten,<br />
SYSTRONIC hat die passende Lösung! SYSTRONIC steht<br />
mit dem bestehenden Maschinenportfolio und der passenden<br />
Reinigungschemie, auch für die Individualität der Anlagen. Kundenwünsche<br />
werden in höchster Qualität erfüllt! SYSTRONIC entwickelt<br />
an die Zeit des Marktes angepasste Reinigungsanlagen.<br />
Durch die hohe Fertigungstiefe, von der Materialauswahl über<br />
die Endmontage und Programmierung bis zur Prozesssteuerung,<br />
ist man extrem flexibel und kann in hohem Maß Kundenvor -<br />
gaben berücksichtigen. Der enge Kontakt zum Kunden in der<br />
Projektierungs- und Evaluierungsphase garantiert beste Ergebnisse.<br />
In unserem Demo-Raum ermöglichen wir Ihnen, sich von<br />
der hervorragenden Qualität der SYSTRONIC Reinigungsanlagen<br />
und -chemie zu überzeugen.<br />
Der SYSTRONIC<br />
Demonstrationsraum<br />
in Cleebronn.<br />
KONTAKT<br />
Foto: SYSTRONIC<br />
Systronic Produktionstechnologie<br />
GmbH & Co. KG<br />
Daimlerstraße 1,<br />
74389 Cleebronn<br />
Telefon: +49(0)7135 93957 0<br />
Fax: +49(0)7135 93957 20<br />
E-Mail: info@systronic.de<br />
www.systronic.de<br />
56 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Jetzt anmelden:<br />
epp-online.de/innovationsforum-deutschland<br />
Vorträge und Workshops live vor Ort!<br />
10. <strong>EPP</strong> InnovationsFORUM Deutschland<br />
Trends für eine wettbewerbsfähige<br />
Elektronikfertigung erkennen<br />
28. Juni 2022<br />
9:00 bis 17:30 Uhr<br />
Filderhalle Leinfelden<br />
Plattform für Information und Networking<br />
Jetzt<br />
anmelden!<br />
• Smarte Lösung sichern Vorsprung<br />
• Moderne Fertigungsstandards im Shopfloor<br />
• Vernetzte Fabrik der Zukunft<br />
• Smarte Produktion ermöglichen<br />
• Digitale Transformation in der Elektronikfertigung<br />
Unsere<br />
Premium-Partner:<br />
Unterstützender<br />
Partner:<br />
Unsere<br />
Basis-Partner:<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 57
TITELSTORY »<br />
Rob Raine, Automatisierungsexperte<br />
bei ASMPT und Entwickler der LEAF-<br />
Erfolgsformel<br />
Bild: ASMPT<br />
Automation in der SMT-Fertigung: Was wirklich Kosten spart<br />
Maß halten<br />
mit LEAF<br />
58 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Exzessive Automatisierung bei Tesla war ein Fehler.<br />
Menschen werden unterschätzt.“ Elon Musk<br />
brachte es auf den Punkt: Nicht alles, was heute als<br />
Automatisierung angeboten wird, geht am Ende des<br />
Tages auch mit echten Kostenvorteilen einher. Dass<br />
das Viel-hilft-viel-Prinzip nicht unbedingt greift, zeigen<br />
empirische Daten: Zunächst fallen die Stückkosten<br />
mit steigendem Automatisierungsgrad. Dieser<br />
Trend kehrt sich aber dort um, wo die Kosten der Automatisierung<br />
die Einsparungen im Personalbereich<br />
übersteigen. Hier greift das Pareto-Prinzip, benannt<br />
nach Vilfredo Pareto (1848–1923). Es besagt, dass 80<br />
Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent des Gesamtaufwandes<br />
erreicht werden.<br />
Vierstufige Analyse<br />
Bei der Entscheidung, menschliche Arbeitskraft<br />
durch maschinelle zu ersetzen, gilt es, mehrere Faktoren<br />
einzubeziehen und zu gewichten, gerade in<br />
vielschichtigen Produktionsprozessen wie der<br />
SMT-Fertigung. Dafür hat ASMPT vor kurzem das<br />
Vier-Faktoren-Bewertungsmodell LEAF vorgestellt.<br />
Grundsätzlich gilt: Je höher der Index, desto ratsamer<br />
ist eine Automatisierung. Dabei wird der Produktionsprozess<br />
in Einzelschritte zerlegt und nach folgenden<br />
Kriterien beurteilt:<br />
Aufwand an menschlicher Arbeitskraft (Labour)<br />
Auf einer Skala wird bewertet, welcher mechanische<br />
und/oder intellektuelle Aufwand für eine bestimmte<br />
Tätigkeit erforderlich ist. Dabei steht die 1 für eine<br />
einfache, physisch wenig belastende Aufgabe, die 5<br />
für eine Arbeit mit hohem Aufwand und/oder hoher<br />
Schwierigkeit. Ganz allgemein gilt, dass z. B. Fehler,<br />
die leicht gemacht werden können und/oder schwerwiegende<br />
Folgen haben können eine 5 erhalten. Die<br />
Bewertung 3 markiert den Mittelwert oder eine Unsicherheit<br />
bei der Beurteilung.<br />
Wann und bis zu welchem Grad ist<br />
Automation sinnvoll? Diese Frage<br />
lässt sich gerade bei hochkomplexen<br />
Fertigungsprozessen nicht immer<br />
einfach beantworten. Der von ASMPT<br />
entwickelte LEAF-Index bildet eine<br />
standardisierte Vergleichsgrundlage für<br />
objektive und herstellerunabhängige<br />
Investitionsentscheidungen. Er ist Bestandteil<br />
des übergeordneten ASMPT<br />
Konzepts „Open Automation“.<br />
Fehlerwahrscheinlichkeit und -folgen (Error)<br />
Auf derselben Skala muss eingeschätzt werden, wie<br />
häufig menschliche Fehler in einem Prozessschritt<br />
auftreten und wie gravierend deren Auswirkungen<br />
sind. 1 bedeutet: wenig fehleranfällig, mit geringfügigen<br />
Schäden im Störungsfall, 5 bezeichnet einen<br />
Arbeitsgang, der häufiger schiefgeht – und dabei<br />
auch noch große Schäden verursacht.<br />
Wie einfach ist es zu automatisieren? (Automation)<br />
Hier wird gemessen, wie einfach es ist, eine Aufgabe<br />
zu automatisieren. Dabei können Faktoren wie Kosten,<br />
frühere Erfahrungen (Ihre eigenen oder die Ihres<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 59
TITELSTORY »<br />
Lösungspartners) oder Unterbrechungen (muss man<br />
z. B. dafür eine ganze Produktionslinie um einen halben<br />
Meter zu verschieben) berücksichtigt werden.<br />
Etwas, was leicht zu automatisieren ist, erhält eine 5,<br />
während etwas, was schwierig zu automatisieren ist,<br />
eine 1 erhält.<br />
Häufigkeit des beurteilten Vorgangs (Frequency)<br />
Dabei gilt es zu ermitteln, wie oft der betreffende<br />
Vorgang auftritt. Wichtig dabei: die Einheiten müssen<br />
beim Vergleich konsistent sein (z.B. also die Anzahl<br />
in der Stunde zu Stunde oder Schicht zu Schicht<br />
sollten verglichen werden)<br />
Die so erhobenen Werte werden miteinander multipliziert<br />
und ergeben einen Index, aus dem sich ableiten<br />
lässt, ob eine Automation wirtschaftlich sinnvoll<br />
und vorteilhaft ist. Ebenso kann man einzelne Arbeitsschritte<br />
miteinander vergleichen und bei der<br />
Automation entsprechend priorisieren.<br />
Bild: wiwiweb.de<br />
Prozesse im Vergleich<br />
Ein einfaches Beispiel einer LEAF-Analyse aus dem<br />
Bereich der SMT-Fertigung zeigt die Tabelle: Beurteilt<br />
werden die Prozessschritte Leiterplatten-Magazin-Zuführung<br />
und Abfallentsorgung.<br />
Stückkosten in Relation zum Automatisierungsgrad: Die Senkung der Personalkosten wird zunehmend<br />
durch die Erhöhung des Investitionsbedarfs kompensiert und schließlich überkompensiert.<br />
Automatisierung ist daher nur bis zu einem gewissen Grad wirtschaftlich sinnvoll<br />
Bei der Leiterplatten-Zuführung kommt es darauf an,<br />
schwere Magazine zu heben und Transportbänder in<br />
der Breite richtig einzustellen. Das erfordert permanent<br />
Kraftaufwand und Konzentration (LEAF L<br />
5). Ungeschicklichkeiten<br />
können zu teurem Ausschuss oder<br />
Verzögerungen führen, sind aber nicht sehr häufig<br />
(LEAF E<br />
3). Die Automatisierung erfordert intelligente,<br />
autonome Fahrzeuge (AIVs), die mit den Produktionsmaschinen<br />
kooperieren – insgesamt ein sehr anspruchsvolles<br />
Vorhaben (LEAF A<br />
1). Der Vorgang fällt<br />
etwa zwanzigmal pro Schicht an (LEAF F<br />
20). Ausmultipliziert<br />
ergibt das schließlich den LEAF-Index 300.<br />
Anders verteilt sind die LEAF-Werte bei der Abfallentsorgung:<br />
Das Leeren der Behälter verursacht<br />
mittleren Arbeitsaufwand (LEAF A<br />
3), Fehler haben,<br />
außer ein wenig Müll auf dem Boden, wenige Auswirkungen<br />
(LEAF E<br />
1). Für die Automatisierung ist lediglich<br />
ein einfaches Beförderungssystem erforderlich<br />
(LEAF A<br />
5). Da der Entsorgungsvorgang allerdings<br />
32-mal pro Schicht auszuführen ist (LEAF F<br />
32), ergibt<br />
sich insgesamt LEAF 480.<br />
Das Resultat der LEAF-Analyse ist eindeutig: Bei der<br />
Automatisierung sollte die Abfallentsorgung zuerst<br />
angegangen werden.<br />
Bild: ASMPT<br />
Einfaches Beispiel für einen LEAF-Vergleich zur Priorisierung bei Investitionsentscheidungen:<br />
Der deutlich höhere LEAF-Index bei der Abfallentsorgung lässt eine Automatisierung in diesem<br />
Bereich sinnvoller erscheinen als bei der Leiterplattenzuführung<br />
Das Gesamtkonzept<br />
Das LEAF-Beurteilungs- und -Entscheidungsmodell<br />
ist Bestandteil des Gesamtkonzepts Open Automation,<br />
das von Rob Raine und einem Expertenteam rund<br />
um Alexander Hagenfeldt, Leiter SMT Solutions Mar-<br />
60 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Verschiedene autonome Fahrzeuge für<br />
die automatische Material zuführung:<br />
Bei dieser recht komplexen Automati -<br />
sierung helfen offene, standardisierte<br />
Schnittstellen und Kommunikationsprotokolle.<br />
Moderne Anlagen müssen<br />
an viele verschiedene Automatisierungssysteme<br />
anpassbar sein<br />
Bild: ASMPT<br />
Bild: ASMPT<br />
Bild: ASMPT<br />
keting beim Lösungsanbieter ASMPT SMT Solutions,<br />
entwickelt und umgesetzt wurde. Ausgangspunkte<br />
bei der Konzeptentwicklung waren grundsätzliche<br />
Fragen: Welche Möglichkeiten zur Automatisierung<br />
entlang einer SMT-Linie gibt es? Wie sinnvoll ist ihre<br />
Umsetzung unter ROI-Gesichtspunkten? Davon ausgehend,<br />
wurden gängige Produktionsprozesse in ihre<br />
Einzelschritte zerlegt und analysiert: von der der Lagerhaltung<br />
über Leiterplatten-Zuführung, Schablonendruck<br />
und Bestückung bis zur Entladung der fertigen<br />
Produkte.<br />
„Wer das Pareto-Prinzip kennt, weiß, dass Investitionen<br />
in Automatisierung immer nur bis zu einem ge-<br />
» Wer das Pareto-Prinzip kennt,<br />
weiß, dass Investitionen in<br />
Automatisierung immer nur<br />
bis zu einem gewissen Punkt<br />
rentabel sind «<br />
Alexander Hagenfeldt<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 61
TITELSTORY »<br />
wissen Punkt rentabel sind“, erklärt Hagenfeldt. „Daher<br />
möchten wir unseren Kunden nicht die menschenleere,<br />
bis ins Letzte automatisierte „Dark Factory“<br />
verkaufen. Denn dieses Konzept – meist auch<br />
noch mit geschlossenen, proprietären Systemen umgesetzt<br />
– verursacht nicht nur unnötig hohe Stückkosten,<br />
sondern zeigt sich auch sehr unflexibel bei<br />
Produktänderungen.“<br />
Die Facts on<br />
Open Automation Show<br />
Videos und weitere Informationen zum<br />
Thema gibt es unter:<br />
https://facts-on-open-automation.asmsmt-events.com/<br />
Auf der Landingpage präsentiert<br />
ASMPT jeden Monat ein umfangreiches<br />
Informationsprogramm rund um seine<br />
Open-Automation-Welt: Halbstündige<br />
Streaming Show mit Life-Schaltungen<br />
zu internationalen SMT-Hotspots werden<br />
ergänzt durch interessante Whitepapers.<br />
Warum soll ich automatisieren?<br />
Wie sichere ich einen Return of Investment?<br />
Welchen Beitrag leisten Soft- und<br />
Hardware? Wie funktioniert die Kommunikation<br />
Maschine-Maschine oder<br />
Mensch-Maschine? Diese und viele<br />
weitere Fragen werden beantwortet.<br />
Wer die Streams verpasst hat, kann sie<br />
auch nachträglich ansehen.<br />
Bild: ASMPT<br />
Mit dem erstmals auf der productronica 2021 vorgestellten<br />
Konzept Open Automation verfolgt das Unternehmen<br />
einen Gegenentwurf zur Zero-Operator-<br />
Strategie. Denn Hagenfeldt sieht Automation keineswegs<br />
als Selbstzweck: „Wer das globale Minimum in<br />
der Stückkostenkurve erreichen will, muss automatisieren,<br />
wo es sinnvoll ist, aber Maß halten, wenn die<br />
Kosten den Nutzen zu übersteigen drohen. Daher geben<br />
wir unseren Kunden mit dem von uns entwickelten<br />
LEAF-System ein standardisiertes Bewertungsschema<br />
an die Hand, mit dem sie wirtschaftlich sinnvoll<br />
planen und entscheiden können.“<br />
Flexible Automation<br />
Das Ergebnis der LEAF-Analyse werde in den meisten<br />
Fällen eine Teilautomatisierung innerhalb einer Fertigungslinie<br />
sein, ist Raine überzeugt. „Deshalb haben<br />
wir Open Automation in jeder Hinsicht flexibel, skalierbar<br />
und offen ausgelegt. Wir können verschiedenste<br />
Automatisierungsoptionen anbieten. Maschinen<br />
und Software kommunizieren dabei über standardisierte<br />
Schnittstellen wie IPC-Hermes-9852 oder<br />
IPC-CFX. Das funktioniert auch herstellerübergreifend.“<br />
Wie es genau funktioniert, kann man auf den Facts<br />
on Open Automation Shows des Unternehmens ansehen,<br />
Live-Shows, mit Live-Schaltungen zu internationalen<br />
SMT-Hotspots, Experteninterviews, Whitepapers<br />
und vielem mehr. „Wer sich ganz individuell<br />
beraten lassen möchte, kann sich natürlich jederzeit<br />
direkt an uns wenden“, betont Raine. „Mit unseren<br />
Remote Demos haben wir für unsere Kunden zusätzlich<br />
ein sehr individuelles Beratungsangebot und laden<br />
Interessenten in unser Münchner Center of<br />
Competence ein, wo sie dann unsere modularen Lösungen<br />
in Aktion sehen können.“<br />
Eine echte Integrated Smart Factory sieht Raine übrigens<br />
„nie ganz fertig: Veränderte Marktbedingungen<br />
wie höheres Auftragsvolumen, Fachkräftemangel,<br />
Lieferkettenäderungen, zunehmende Erfahrung<br />
bei der Automatisierung im Unternehmen, aber auch<br />
politische Ereignisse werden immer wieder eine<br />
LEAF-Neubewertung erforderlich machen. Daraus ergeben<br />
sich dann wieder neue Investitionsentscheidungen,<br />
die wir in unserer Open-Automation-Welt<br />
schnell und effizient umsetzen. Wir sind für die Zukunft<br />
gerüstet – wie auch immer sie aussehen mag.“<br />
www.asm-smt.com<br />
62 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
KURZ & BÜNDIG<br />
Das LEAF-Beurteilungs- und<br />
-Entscheidungsmodell ist Bestandteil<br />
des Gesamtkonzepts<br />
Open Automation, das beim<br />
Lösungsanbieter ASMPT SMT<br />
Solutions, entwickelt und umgesetzt<br />
wurde.<br />
Bild: ASMPT<br />
Bild: ASMPT<br />
ASMPTs Konzept Open Automation betrachtet jeden einzelnen<br />
Produktionsschritt im Hinblick auf die Frage „Welche Möglich -<br />
keiten zur Automatisierung entlang einer SMT-Linie gibt es und<br />
wie sinnvoll ist ihre Umsetzung unter ROI-Gesichtspunkten?“<br />
Automatische Abfallentsorgung an einem<br />
Bestückungsautomaten: Dieser Automatisierungsschritt<br />
ist ohne komplizierte Vernetzung<br />
mit dem Automatic Waste Disposal<br />
System von ASMPT schnell umsetzbar<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 63
2020 investierte Graf-Syteco aus<br />
Tuningen in eine neue SMD-Linie,<br />
die von SmartRep als Generalunternehmer<br />
aufgebaut wurde<br />
Bild: SmartRep<br />
Bild: SmartRep<br />
Graf-Syteco vertraute beim Aufbau einer neuen SMD_Linie auf SmartRep<br />
und ist von dem guten Service begeistert<br />
Bild: SmartRep<br />
Nikolai Knapp von SmartRep und Darko Pejkovic von<br />
Graf-Syteco haben gemeinsam den Bedarf analysiert und<br />
ein passgenaues Materialmanagement-Konzept erarbeitet<br />
Robuste Leiterkarten ohne Fehlerschlupf produzieren<br />
Steuergerätehersteller<br />
installiert neue SMD-Linie<br />
Mobile Baumaschinen, wie Straßenfräsen oder Schneeräumfahrzeuge, sind bei<br />
extremem Wetter im Einsatz; sie müssen zuverlässig und lange ihren Dienst tun.<br />
Dafür sorgt der Steuergerätehersteller Graf-Syteco aus Tuningen mit Koh Young<br />
Inspektionssystemen und einem sicheren Materialmanagementkonzept, das zusammen<br />
mit SmartRep beim Aufbau einer neuen SMD-Linie entwickelt wurde.<br />
64 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
2020 startete Graf-Syteco trotz Corona ein Großprojekt:<br />
den Aufbau einer komplett neuen SMD-Linie<br />
inklusive Materiallager. „Genau das war die richtige<br />
Entscheidung“, sagt Geschäftsführer und Inhaber Jürgen<br />
E. Müller heute im Rückblick, denn jetzt könne man<br />
in der aktuellen Allokationssituation flexibel agieren.<br />
Als Generalunternehmer entwickelte, plante und koordinierte<br />
die SmartRep GmbH das Projekt.<br />
Alles aus einer Hand<br />
„Bei Graf-Syteco haben wir uns in 2020 Gedanken darüber<br />
gemacht, dass wir unsere Produktionslinie effizienter,<br />
rückverfolgbar und automatisiert aufstellen wollen. Sicherheit<br />
im Materialfluss war ebenfalls ein Thema“, erinnert<br />
sich SMD-Leiter Darko Pejkovic. Da das Vertriebsund<br />
Serviceunternehmen zusammen mit dem Steuergeräte-Experten<br />
aus Tuningen ein tolles Konzept entwickelte<br />
und alles aus einer Hand liefern konnte, griff das schwäbische<br />
Unternehmen zu: „Wir sind nach wie vor gut betreut<br />
durch SmartRep. Egal welche Probleme auftauchen, es ist<br />
immer ein Mitarbeiter sofort da und hilft.“<br />
Nikolai Knapp, Head of Sales des Vertriebspartners, begleitete<br />
das Unternehmen bei diesem Großprojekt und<br />
Alles SMD-Material wird nun bei Graf-Syteco über einen Wareneingangsscanner<br />
von MODI erfasst, mit einer Unique-ID versehen und dann in smarte<br />
Bauteilrollenregale einsortiert<br />
analysierte den Bedarf: „Die Bedien- & Steuergeräte<br />
sind in mobilen Baumaschinen, wie Straßenfräsen,<br />
Bohranlagen für den Spezialtiefbau oder kommunale<br />
Nutzfahrzeuge verbaut. Dort kommt es auf Zuverlässig-<br />
Bild: SmartRep<br />
Meilensteine auf dem Weg<br />
zur Smart Factory<br />
Lösungen<br />
‹ Prozessüberwachung durch<br />
zentrales KY Real-Time Monitoring<br />
‹ Benutzerfreundlicher<br />
Library Manager für<br />
lokalen Zugriff auf<br />
globale Datenbank<br />
Koh Young Europe GmbH<br />
Industriegebiet Süd E4<br />
63755 Alzenau<br />
Tel. 06188 9935663<br />
E-Mail: europe@kohyoung.com<br />
www.kohyoung.com<br />
‹ Verbesserung der<br />
Prozesse durch<br />
verifizierte Messdaten<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 65
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
keit und hohe Robustheit an. Daher war klar, dass beim<br />
Aufbau einer neuen Linie ein Schwerpunkt auf Qualitätsprüfung<br />
gelegt wird. Damit waren sie bei dem Vertriebspartner<br />
für den Mittelstand an der richtigen<br />
Adresse: Unsere optischen Inspektionssysteme von Koh<br />
Young liefern genauste Messergebnisse in 3D – hier gibt<br />
es keinen Fehlerschlupf.“<br />
Für den Steuergeräte-Experten waren die schnelle und<br />
einfache Programmerstellung der Inspektionssysteme<br />
sehr wichtig, weil oft mehrfach am Tag umgerüstet<br />
wird, um die hohe Produktvielfalt bei kleinen Losgrößen<br />
abzudecken. Benetzungswinkel, Anflusshöhe und natürlich<br />
auch die Bauteile – alles wird in 3D messtechnisch<br />
erfasst und in Echtzeit ausgewertet. Dadurch hat das<br />
Tuninger Unternehmen seine Produktionsqualität immer<br />
zu 100 Prozent im Blick.<br />
Neben den Inspektionssystemen von Koh Young wurden<br />
auf Bestücker und Drucker von Panasonic, Handlinglösungen<br />
von SmartRep und einen SMT-Ofen gesetzt.<br />
Transparente Fertigung<br />
Mit dem Aufbau der neuen Linie sollte es möglich sein,<br />
100-%-Traceability zu erreichen. „Damit dies gelingt, ist<br />
es unausweichlich bereits beim Wareneingang jedes Material<br />
zu überprüfen, mit einer Unique-ID zu versehen und<br />
Über Graf-Syteco<br />
„Ideen einfach steuern“ – das ist das<br />
Motto von Graf Syteco aus Tuningen.<br />
Das Unternehmen entwickelt und<br />
produziert seit 40 Jahren Bedien- und<br />
Steuergeräte, sowohl für den mobilen<br />
Sondermaschinenbau, als auch im<br />
Industriebereich zur Steuerung von<br />
Hochregallagersystemen. Schwäbisches<br />
Tüftlertum trifft auf tiefes Ingenieurs-Know-how<br />
und schafft Bediengeräte,<br />
Displays, Steuerungen und<br />
Tastaturen, die sich durch einfaches<br />
Handling und lange Lebensdauer in<br />
rauer Umgebung auszeichnen.<br />
Bild: Graf-Systeco<br />
Bild: SmartRep<br />
Kompakt, sicher und effizient – der Materialfluss wird über einen<br />
MODI-Tisch und Inovaxe-Regale gesteuert<br />
die Bilder für spätere Rückverfolgbarkeit zu speichern. Wir<br />
haben also die Ist-Situation evaluiert und dann gemeinsam<br />
den neuen Weg mit einem intelligenten Wareneingang<br />
erarbeitet“, erzählt Nikolai Knapp.<br />
„Wir waren eine Weile unterwegs und haben uns viele<br />
Systeme angeschaut. Das passendste Konzept haben wir<br />
bei SmartRep gefunden“, erinnert sich Darko Pejkovic.<br />
Alles SMD-Material wird nun über einen Wareneingangsscanner<br />
von MODI erfasst, mit einer Unique-ID<br />
versehen und dann in smarte Bauteilrollenregale einsortiert:<br />
„Nur über die Prüfung dieses Tisches läuft Material<br />
durch unsere Produktion“, sagt Pejkovic.<br />
Denn eine Vielzahl von verschiedenen Etiketten sind im<br />
Wareneingang eine Fehlerquelle, die eine Fehlbestückung<br />
nach sich ziehen kann. Dem wurde nun mit der<br />
automatisierten Wareneingangslösung von MODI ein<br />
Riegel vorgeschoben. Damit werden Herstelleretiketten<br />
problemlos identifiziert, ausgelesen und die Bauteilrollen,<br />
vom System gestützt, fehlerfrei umgelabelt. Die<br />
Verwendung einer Unique-ID garantiert dabei<br />
100-%-Traceability bereits ab dem Wareneingang. Dadurch,<br />
dass jede Rolle nach dem Etikettieren nochmals<br />
gegengelesen, und dann automatisch in die Materialmanagement<br />
Software gebucht wird, könne sich der<br />
Steuergeräte-Experte sicher sein, dass bereits mit der<br />
Vereinnahmung der Grundstein für die benötigte Qualität<br />
gelegt wurde, analysiert Nikolai Knapp.<br />
Für den weiteren Warenfluss setzt Graf-Syteco auf Bauteilrollenregale<br />
von Inovaxe: „Sie haben uns durch den<br />
einfachen, funktionellen Aufbau überzeugt. Was soll da<br />
kaputt gehen? Ich habe keinen Roboter hinten dran, keinen<br />
Service, keine Wartung und keine Folgekosten durch<br />
irgendwelche Robotik oder Motoren“, sagt Pejkovic.<br />
Das intelligente Regal unterstützt den Bediener bei der<br />
Ein- und Auslagerung: Der Bediener scannt den Barcode<br />
der Rolle und lagert diese dann an einem beliebigen<br />
Platz ein. Intelligente Sensoren erkennen, an welchem<br />
Platz sich die Rolle befindet, und sie wird automatisch<br />
ins System eingebucht. Wird eine Rolle für einen Rüst-<br />
66 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
KURZ & BÜNDIG<br />
Ein Steuergerätehersteller<br />
sorgt durch sicheres<br />
Materialmanagement -<br />
konzept und Inspektionssysteme<br />
an der SMD-Linie<br />
für zuverlässig funktionierende<br />
Elektronik mobiler<br />
Baumaschinen.<br />
Seit 40 Jahren produziert Graf-Syteco Bedienund<br />
Steuergeräte, sowohl für den mobilen Sonder -<br />
maschinenbau, als auch im Industriebereich zur<br />
Steuerung von Hochregallagersystemen<br />
Bild: Graf-Syteco<br />
auftrag benötigt, kann der Bediener im System nach der<br />
Unique-ID suchen oder direkt über die Marterialmanagement-Software<br />
des Bestückers anfordern. Die Systeme<br />
zeigen dem Bediener die Position der gesuchten Rolle<br />
an und ob genügend Material vorhanden ist. „Wir<br />
können damit sicher und gut produzieren“, so das Resümee<br />
des Fertigungsleiters. Und auch Geschäftsführer<br />
Jürgen Müller ist von der Flexibilität der neuen Linie be-<br />
geistert: „2021 wurde Elektronik knapp, und wir wurden<br />
von unseren Distributoren nicht so beliefert, wie<br />
wir dachten. Das konnten wir intern ganz gut spielen,<br />
weil wir eben – sobald wir Elektronik bekommen<br />
haben – dann die Leiterkarten auf der Maschine eingestellt<br />
haben. Insofern konnten wir im Jahresrückblick<br />
2020/21 sehr gut performen.“<br />
www.smartrep.de | www.graf-syteco.de<br />
Zoller+FröhlichGmbH_1_2_Anzeige_<strong>EPP</strong>_11<strong>05</strong>2022.pdf - Mai 11, 2022 x<br />
Der Anfang<br />
einer guten Verbindung<br />
Zoller + Fröhlich GmbH<br />
Simoniusstraße 22<br />
88239 Wangen im Allgäu<br />
info@zofre.de<br />
www.zofre.de<br />
Z+F Crimper PCM<br />
· Kundenspezifische Kontaktverarbeitung<br />
von gedrehten<br />
Kontakten<br />
· Allrounder für Prototypen &<br />
Kleinserien<br />
Z+F EVOCUT ® &<br />
Z+F EVOFEED ®<br />
· Sequenzielle Leitungsabarbeitung<br />
· Kompakte Ablängmaschine<br />
von 0,08 - 10 mm 2<br />
Z+F EVOCRIMP<br />
· Keine Werkzeugwechsel<br />
· Elektrische Abisolier-&<br />
Crimpmaschine für <strong>EPP</strong> Aderendhülsen<br />
» <strong>05</strong>-06 | 2022 67
BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />
Die Bonder mit neuen Optionen<br />
Handling hochsensibler Bauelemente<br />
Die Tresky GmbH zeigte zur SMTconnect<br />
neue Optionen für ihre Die Bonder: einen<br />
Präzisionsbestückungskopf, einen<br />
Rüttelfeeder und einen Waferhandler.<br />
Außerdem kommen neue Materialien<br />
hinzu, die zur Herstellung von Chips<br />
verwendet werden. So wurden in der<br />
Vergangenheit meist Silizium (Si) oder<br />
Germanium (Ge) verwendet, um Halbleiter<br />
herzustellen. Besonders getrieben<br />
durch die Entwicklung neuer Generationen<br />
von Laser-, LED-, Dioden- oder<br />
Transistorhalbleitern, werden nun auch<br />
Materialien wie Galliumarsenid, Galliumnitrid<br />
oder z. B. Siliziumcarbid eingesetzt.<br />
Einige dieser Verbindungshalbleiter<br />
wie z. B. Galliumarsenid haben neben<br />
den positiven elektrischen Eigenschaften<br />
den Nachteil, mechanisch nicht sehr<br />
stabil zu sein und schnell zu brechen.<br />
Das führt in der Aufbau- und Verbindungstechnologie<br />
zu enormen Herausforderungen<br />
beim Chip Bonden.<br />
Um minimale Aufsetzkräfte beim Bonden<br />
realisieren zu können, wurde ein luftgelagerter<br />
Bondkopf entwickelt. Dieser ermöglicht<br />
beim Aufsetzen des Chips eine<br />
spiel- und reibungsfreie Bewegung in der<br />
Vertikalen. Das Luftlager wird durch Vakuum<br />
bzw. Druckluft in einem Schwebezustand<br />
gehalten und über ein Proportionalventil,<br />
das von Vakuum bis Atmosphärendruck<br />
arbeiten kann, gesteuert. Der<br />
Bondkopf erkennt sich verändernde Gewichte<br />
und kann somit jederzeit den<br />
Schwebezustand beibehalten. Hierdurch<br />
entsteht eine Gewichtskompensation des<br />
Bauelements. Über eine Änderung des<br />
Proportionalventil von Vakuum auf Druck<br />
kann nun eine definierte Gewichtskraft in<br />
vertikaler Richtung auf das zu platzierende<br />
Halbleiterbauteil ausgeübt werden und<br />
mit einer exakten Kraft aufgesetzt bzw.<br />
aufgenommen werden.<br />
Des Weiteren wurde ein neuer Rüttelfeeder<br />
präsentiert. Mittels Vibrationstechnologie<br />
führt dieses universelle Zuführungssystem<br />
als Schüttgut angelieferte<br />
Bauteile dem Verarbeitungsprozess zu.<br />
Der Aufbau der Zuführung ermöglicht es,<br />
Bauteile in einem vibrierenden, kleinen<br />
offenen Container so zu positionieren,<br />
dass die Kopfkamera die einzelnen Bauteile<br />
klar und präzise erkennt. Gleichzei-<br />
Tresky Die Bonder T-8000-G<br />
tig werden die Bauteile durch die Vibrationen<br />
so positioniert, dass die Bauteiloberseite<br />
nach oben zeigt. Außerdem sind<br />
99% aller Bauteilgeometrien mit diesem<br />
Rüttelfeeder kompatibel. Je nach Bauteilmenge<br />
stehen unterschiedliche Bunkergrößen<br />
zur Verfügung. Von dort aus<br />
gelangen die Bauteile in den Vibrationscontainer.<br />
Der Feeder lässt sich leicht in<br />
alle bestehende Die Bonding Systeme<br />
des Unternehmens integrieren.<br />
Ein neues Wafer Handling System erlaubt<br />
die präzise und zuverlässige Wafer-Zuführung.<br />
Es kann 300 mm-Wafer mit einem<br />
Maximalgewicht von bis zu 1 kg aufnehmen.<br />
Für die Aufnahme stehen Vakuum-,<br />
Kanten- und kundenspezifische<br />
Endeffektoren dem Endanwender zur Verfügung.<br />
Außerdem lässt sich optional<br />
auch eine Pre-Align-Funktion integrieren.<br />
www.tresky.de<br />
Bild: Tresky<br />
Taktzeithalbierung beim Selektivlöten im Baugruppenmix<br />
Software für hohe Effizienz der Maschinennutzung<br />
Bild: SEHO Systems<br />
SEHO Systems GmbH, weltweiter Hersteller<br />
von Komplettlösungen für Lötprozesse<br />
und automatische Fertigungslinien, zählt<br />
zu den innovativen Unternehmen der<br />
Branche. Eine dieser Innovationen ist<br />
SmartSplit, eine intelligente Software, die<br />
die Taktzeit beim Selektivlöten im Mixbetrieb<br />
halbiert.<br />
Mit entsprechender Sensorik in der Lötanlage,<br />
steuert und koordiniert SmartS-<br />
SmartSplit ist eine intelligente Software, die die<br />
Taktzeit beim Selektivlöten im Mixbetrieb halbiert<br />
plit den Prozessablauf für unterschiedliche<br />
Baugruppen im Mischbetrieb. Aus einem<br />
effizienten System für die Losfertigung<br />
wird mit dieser neu entwickelten<br />
Software-Komponente eine innovative<br />
Selektiv-Lötanlage für die High-Mix-<br />
High-Volume Fertigung, ohne Umrüstung<br />
und mit minimalen Kosten.<br />
SmartSplit verteilt die verschiedenen Prozessaufgaben<br />
wie Flussmittelauftrag, Lötprozess<br />
mit bis zu sechs Löteinheiten und<br />
Bürstprozess, automatisch auf die in der<br />
jeweiligen Anlage verfügbaren Prozessstationen<br />
und ermöglicht dadurch eine<br />
Halbierung der Taktzeiten ab Stückzahl 1<br />
bis hin zur Großserienfertigung. Die Gesamtbearbeitungszeit<br />
für die individuelle<br />
Baugruppe wird durch die Software automatisch<br />
minimiert. Gleichzeitig schränken<br />
sich die Prozessstationen nicht gegenseitig<br />
ein, so dass der gesamte Arbeitsbereich<br />
genutzt werden kann.<br />
Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache<br />
Programmierung: Lediglich die Gesamt-<br />
Lötaufgabe muss für eine Baugruppe programmiert<br />
werden und die Software teilt<br />
diese automatisch auf die vorhandenen<br />
Prozessstationen auf.<br />
Von besonderem Vorteil ist die neue Software-Komponente<br />
für Elektronikfertigungen,<br />
die ein großes Baugruppenspektrum<br />
verarbeiten oder eine große Anzahl an<br />
Produktvarianten fertigen. Unabhängig<br />
davon, ob kleine oder große Stückzahlen<br />
produziert werden, sichert die Lösung automatisch<br />
die sehr effiziente Nutzung der<br />
Selektiv-Lötanlage.<br />
SmartSpit kann in die Selektiv-Lötanlagen<br />
SelectLine-C und LeanSelect-plus des<br />
Unternehmens integriert werden. Als modulare<br />
Inline-Selektiv-Lötanlage punktet<br />
die SelectLine-C vor allem mit ihrer außergewöhnlichen<br />
Flexibilität, während<br />
die LeanSelect-plus perfekt für die moderne<br />
Inselfertigung ausgelegt ist.<br />
www.seho.de<br />
68 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Verwaltung des gesamten Lebenszyklus in der Fertigung<br />
Software fördert intelligente Anpassungsfähigkeit<br />
Aegis Software stellt die neuen Funktionen<br />
in den aktuellen Versionen von FactoryLogix<br />
2022.1 und 2022.2 vor und setzt damit<br />
das Engagement für eine agile, kontinuierliche<br />
Bereitstellung von Mehrwertfunktionen<br />
fort, welche die operative Exzellenz<br />
der Kunden fördern. Mit FactoryLogix<br />
2022.1 sowie 2022.2 werden fortschrittliche<br />
Funktionen zur Beseitigung von Redundanzen,<br />
zur Rationalisierung fehleranfälliger<br />
Prozesse, zur Förderung der Agilität,<br />
zur Steigerung der Qualität und zur<br />
Reduzierung von Ausschuss geboten.<br />
Im Folgenden ein Auszug der Vorteile:<br />
• Intelligente, dynamische Visualisierung<br />
Ob bei der Eingangskontrolle oder in<br />
der Fabrikhalle, Hersteller können ihre<br />
visuellen Arbeitsanweisungen mit „intelligenten<br />
Bildern“ aufwerten, die sich<br />
dynamisch verändern, je nachdem, was<br />
gerade geprüft oder bearbeitet wird.<br />
Ähnlich wie bei der kürzlich eingeführten<br />
„Smart-Text“-Funktion können<br />
Endanwender nun eine Vorlage erstellen<br />
und diese in einer unendlichen Anzahl<br />
von Szenarien verwenden, anstatt<br />
statische/generische Bilder oder Einwegvorlagen<br />
zu nutzen. Unternehmen<br />
profitieren davon, indem sie redundante<br />
Arbeiten bei der Dokumentenerstellung<br />
beseitigen, Prozesse rationalisieren,<br />
die Produktion von Einzelstücken<br />
unterstützen und letztlich die Qualität<br />
insgesamt verbessern.<br />
• Bruchteilige Nachverfolgung während<br />
der Produktion<br />
Die Fähigkeit zur Nachverfolgung von<br />
Maßeinheiten über die Stückzahl hinaus<br />
während des Produktionsprozesses<br />
wurde erweitert. Mit der Plattform<br />
FactoryLogix können Hersteller jetzt<br />
noch mehr Prozess- und Produkttypen<br />
unterstützen.<br />
• Auftragsübergreifende Prozesssynchronisierung<br />
Mit dieser neuen Funktion können Hersteller<br />
nun einen gemeinsamen Montagevorgang<br />
einrichten, der gleichzeitig<br />
an verschiedenen Montagelinien<br />
und für verschiedene Produkte ausgeführt<br />
wird. Sie können Ansätze, Anlagen,<br />
Materialien und Ressourcen auf<br />
der Grundlage ähnlicher Vorgänge, die<br />
unabhängig von der Montagelinie für<br />
alle Produkte gleich sind, optimal aufeinander<br />
abstimmen und so die Qualität<br />
weiter steigern, Ausschuss reduzieren<br />
und Ressourcen rationalisieren.<br />
• Integration bei Nichtkonformität &<br />
Genehmigung von Schwellenwerten<br />
FactoryLogix unterstützt jetzt kostenbezogene<br />
Parameter und Workflows<br />
zur Genehmigung von Schwellenwerten<br />
bei der Bewertung des Aktionspfads<br />
für eine Nichtkonformität. Dadurch<br />
wird nicht nur der Genehmigungsprozess<br />
beschleunigt, sondern<br />
auch die Möglichkeit geschaffen, die<br />
am häufigsten auftretenden Probleme<br />
und die mit den höchsten Kosten verbundenen<br />
Probleme zu erkennen.<br />
• Stücklistenvergleich mit externen<br />
Stückliste<br />
FactoryLogix hat schon immer Stücklistenvergleiche<br />
unterstützt, aber jetzt<br />
können Hersteller eine CAD/CAM-<br />
Stückliste mit einer externen Stückliste<br />
vergleichen und den Stücklistenvergleichsprozess<br />
beschleunigen, was Zeit<br />
und Geld spart. Die Benutzer können<br />
Diskrepanzen zwischen den beiden<br />
Stücklisten schnell erkennen, Dateninkonsistenzen<br />
beseitigen und sicherstellen,<br />
dass sie über genügend Material<br />
verfügen, um den Auftrag pünktlich<br />
und innerhalb des Budgets abzuschließen.<br />
FactoryLogix ist eine ganzheitliche und<br />
modulare Plattform, die führende Technologie<br />
mit leicht zu konfigurierenden<br />
Modulen verbindet, damit diskrete Hersteller<br />
ihre Strategie in Bezug auf Industrie<br />
4.0 verwirklichen können.<br />
Dabei verwaltet FactoryLogix den gesamten<br />
Lebenszyklus in der Fertigung: von der<br />
Produkteinführung bis zur Materiallogistik,<br />
über die Fertigungsausführung und<br />
das Qualitätsmanagement bis hin zu leistungsstarken<br />
Analysen und Echtzeit-<br />
Dashboards. Die lückenlose Plattform hilft<br />
Unternehmen dabei, Produkteinführungen<br />
zu beschleunigen, Prozesse zu rationalisieren,<br />
die Qualität und Traceability<br />
zu verbessern, Kosten zu senken und eine<br />
größere Transparenz für Wettbewerbsvorteile<br />
und Rentabilität zu erzielen.<br />
www.aiscorp.com/de<br />
Factronix<br />
gratuliert!<br />
30 Jahre<br />
30 Jahre<br />
Präzisionsreinigung<br />
in der Elektronikfertigung<br />
• Sprühreinigung<br />
in höchster Performance<br />
• Exzellente<br />
Reinigungsleistung<br />
• Umfassende<br />
Prozessevaluierung und<br />
Chemie aus einer Hand!<br />
Hochgenaue<br />
Schablonendrucker<br />
• Präziser Lotpastenauftrag<br />
für Prototypen, Kleinund<br />
Mittelserien<br />
Tel. +49 (0)8153/90 664–0<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 69<br />
www.factronix.com
Bild: Hilpert<br />
Schablonendrucker DEK TQ von ASM im Einsatz bei Siemens Schweiz AG – SI Building Products<br />
Technologieunternehmen setzt auf modernste SMD-Drucktechnologie<br />
Effiziente Prozesse in der<br />
Elektronikfertigung<br />
12.000 bis 13.000 Baugruppen werden bei Siemens in Zug, Schweiz, im Dreischichtbetrieb<br />
täglich gefertigt. Um diese Baugruppen noch schneller und effizienter<br />
im SMD-Schablonendruckprozess zu bearbeiten, investierte das Unternehmen<br />
in den Schablonendrucker DEK TQ von ASM. Dieser wurde im August<br />
2021 in Betrieb genommen, mit positiven Auswirkungen auf den gesamten<br />
Fertigungsprozess.<br />
Die Siemens Schweiz AG – SI Building Products<br />
entwickelt und produziert Systeme zur Gebäudeautomation<br />
und -steuerung. Mehr als 30 Mitarbeiter<br />
arbeiten in der mehrschichtigen Baugruppenfertigung,<br />
in der im Inline-Verfahren Elektronik hergestellt<br />
wird. „Bis zur Einführung des DEK TQ haben<br />
wir mit anderen Modellen von DEK gearbeitet. Gerade<br />
in punkto Taktzeit, Druckqualität und digitaler<br />
Unterstützung der Bediener haben wir mit der neuen<br />
Druckergeneration von DEK einen weiteren Schritt<br />
nach vorn gemacht“, erinnert sich Fadil Prasovik, Leiter<br />
SMD-Fertigung in Zug.<br />
Zukunftsfähiger Schablonen -<br />
drucker<br />
„Ein entscheidender Faktor war die Möglichkeit,<br />
den DEK TQ fast ohne Zutun der Bediener einsetzen<br />
zu können“, erklärt Prasovik. Der von Grund auf neu<br />
konzipierte Schablonendrucker ist mit einer Nassdruckgenauigkeit<br />
von ±17,5µm @ 2,0 Cpk sowie einer<br />
Wiederholgenauigkeit von ±12,5 µm @ 2,0 Cmk<br />
präziser und schneller einsatzbereit, wenn es um die<br />
Implementierung einer neuen Druckaufgabe geht.<br />
Ebenso ist er pflegeleichter und benötigt weniger<br />
70 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
Aufmerksamkeit während der Produktion, u.a. dank<br />
einer neuen Unterseitenreinigung mit einem Non-<br />
Stopp-Betrieb von bis zu mehr als 8 Stunden und<br />
dem automatischen Pastenmanagement. Linearantriebe<br />
und das innovative Klemmsystem gewährleisten<br />
eine hohe Genauigkeit und einen stabilen Druckprozess.<br />
„Beim Druckprozess, inklusive Transportzeit,<br />
sind wir durch den neuen Drucker 30 bis 40%<br />
schneller. Natürlich ist dies baugruppenabhängig,<br />
aber im Schnitt erreichen wir jetzt eine Zykluszeit<br />
von
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Baugruppen für Systeme zur Gebäudeautomation<br />
und -steuerung werden<br />
durch den Einsatz eines hoch automatisierten<br />
Schablonendruckers<br />
schneller und effizienter produziert.<br />
Mittels der Option in<br />
Placement werden bis<br />
zu 30 Unterstützungspins<br />
vollautomatisch<br />
auf definierten Positionen<br />
platziert<br />
Mehr Effizienz im Produktions -<br />
prozess<br />
„Die Mitarbeiter an der Linie haben sich sehr<br />
schnell auf den neuen Drucker eingestellt“, blickt<br />
Prasovik zurück. Dazu haben nicht nur die bereits beschriebenen<br />
technischen Möglichkeiten beigetragen,<br />
sondern auch der modulare Softwareaufbau, der eine<br />
intuitive Bedienung des Druckers ermöglicht. Diese<br />
Softwareumgebung unterstützt u.a. auch einen<br />
Über Hilpert electronics<br />
Die 1972 gegründete Hilpert electronics<br />
AG gehört heute zu den führenden<br />
Anbietern von Produkten und Dienstleistungen<br />
für die Mikroelektronikfertigung.<br />
Hilpert realisiert mit seiner langjährigen<br />
Erfahrung und viel Know-how<br />
in den Sparten Prozesstechnik und Projektabwicklung<br />
sowie mit dem technischem<br />
Kundensupport ganze Produktionslinien,<br />
von der Idee bis zur Inbetriebnahme.<br />
Durch die Aufteilung in unterschiedliche<br />
Kompetenz-Bereiche finden<br />
Kunden jeweils den richtigen Ansprechpartner<br />
mit dem notwendigen<br />
Hintergrundwissen und somit eine hohe<br />
Effizienz und Flexibilität.<br />
Bild: Hilpert<br />
schnellen Wechsel zwischen den einzelnen Druckaufträgen,<br />
wodurch der DEK TQ schnell an Akzeptanz<br />
bei den Linienverantwortlichen und Bedienern gewonnen<br />
hat. „Der Aufwand, den wir für den Druckprozess<br />
benötigen, ist deutlich geringer geworden.<br />
Das gilt sowohl in der Vorbereitung als auch während<br />
des Druckprozesses. Der Linienbediener kann sich somit<br />
parallel um andere Aufgaben kümmern“, fasst<br />
Akin zusammen. Akin hat errechnet, dass aufgrund<br />
der Integration des Schablonendruckers ca. 600<br />
Stunden zusätzlicher Produktionszeit im Jahr möglich<br />
sind. „Der Nutzungsgrad des Druckers ist somit<br />
um ein Vielfaches höher, was uns in unserer Kaufentscheidung<br />
im Nachhinein noch einmal bestärkt“,<br />
führt Akin weiter aus.<br />
Mit dem Schablonendrucker sind Prasovik und<br />
Akin also sehr zufrieden. „Unsere Mitarbeiter fragen<br />
schon danach, wann weitere DEK TQs in die restlichen<br />
Linien integriert werden“, so Akin. Auch eine<br />
mögliche Variante ist für Siemens in Zug eine mögliche<br />
Option. In einem nächsten Schritt wird zunächst<br />
das ASM Offline Printer Programming, als zentrale<br />
Datenaufbereitung für alle DEK Drucksysteme, implementiert.<br />
Dadurch können alle Druckerprogramme<br />
mit geringem Aufwand offline erstellt, in der zentralen<br />
Datenbank gespeichert und anschließend auf alle<br />
Drucksysteme heruntergeladen werden. Ein Einsatz<br />
des Offline Printer Programming ist sowohl in einer<br />
ASM- sowie in einer reinen DEK Umgebung möglich.<br />
Im Fall von Siemens in Zug werden durch diese Integration<br />
die Mitarbeiter weiter entlastet.<br />
www.hilpert.ch | https://new.siemens.com/ch/de.html<br />
72 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Bild: Panacol<br />
Wiederlösbarer Edge Bonder zur Bauteilfixierung<br />
Klebstoff realisiert Reworkability<br />
Panacol hat mit Structalit<br />
57<strong>05</strong> einen neuen, wieder ablösbaren<br />
Edge Bonder speziell<br />
für die Unterhaltungselektronik<br />
entwickelt. Neben der Reworkability<br />
ist das Hauptmerkmal<br />
des schwarzen Klebstoffs,<br />
dass er bei Anregung<br />
mit UV-Licht gelb fluoresziert,<br />
um eine möglichst präzise Fertigung<br />
und optische Endkontrolle<br />
zu ermöglichen.<br />
Der schwarze Structalit 57<strong>05</strong> wird<br />
als Edge Bonder eingesetzt und<br />
fluoresziert unter UV-Licht gelb<br />
plizierung. Neben der klassischen<br />
Kontaktdosierung mittels<br />
Dispenser, ist durch das<br />
Jetverhalten des Klebstoffs<br />
auch eine kontaktlose Dosierung<br />
möglich. Der epoxidharzbasierte<br />
Edge Bonder ist halogenarm<br />
und eignet sich daher<br />
hervorragend zum Sichern von<br />
Elektronikbauteilen.<br />
Eine typische Eigenschaft von<br />
Klebstoffen auf PCBs ist die<br />
schwarze Einfärbung, die als<br />
visueller Schutz fungiert. Das<br />
optische Vermessen eines Edge<br />
Bonders ist eine gängige<br />
Methode im Fertigungsprozess<br />
der Hersteller. Aufgrund der<br />
dunklen Chips und des geringen<br />
Kontrasts zu PCBs birgt<br />
das optische Vermessen oft<br />
Schwierigkeiten, weshalb eine<br />
gelbe Fluoreszenz in den<br />
schwarzen Structalit® 57<strong>05</strong><br />
eingearbeitet wurde. Die Fluoreszenz<br />
wird bei kurzwelligem<br />
Licht, beispielsweise 365nm,<br />
angeregt. Durch die Fluoreszenz<br />
werden die Durchführung<br />
von Endkontrollen bei Herstellern<br />
erleichtert und Fertigungsprozesse<br />
beschleunigt.<br />
Neben der Performance und<br />
optischen Inspektionsmöglichkeit<br />
bietet Structalit 57<strong>05</strong><br />
noch eine weitere wichtige Eigenschaft:<br />
Reworkability. Diese<br />
ermöglicht es, Produkte<br />
nach der Montage noch zu bearbeiten<br />
oder zu reparieren.<br />
Bei Herstellern elektronischer<br />
Bauteile gewinnt dieser Punkt<br />
immer mehr an Bedeutung, da<br />
die Gesetzgebung und Umweltverbände<br />
die Minimierung<br />
von Elektroschrott immer weiter<br />
vorantreiben. Ein Ansatzpunkt<br />
für nachhaltige Strategien<br />
ist die Überarbeit- und<br />
Reparierbarkeit von einzelnen<br />
Modulen auf Leiterplatten, um<br />
der Verschrottung eines kom-<br />
pletten Bauteils oder Moduls<br />
entgegenzuwirken.<br />
Der Klebstoff ermöglicht den<br />
Ansatzpunkt der Reworkability<br />
durch punktuell mechanische<br />
Lösbarkeit bei Beaufschlagung<br />
von Temperaturen oberhalb<br />
des Glasübergangsbereichs<br />
von 150°C. Bis zu diesem Temperatur-<br />
und Einsatzbereich<br />
besticht das Epoxidharz durch<br />
seine verlässliche Haftfestigkeit<br />
und physikalischen Eigenschaften.<br />
Erst ab dieser kritischen<br />
Temperaturschwelle<br />
wird die Bearbeitbarkeit des<br />
Produktes möglich.<br />
Insbesondere die aktuelle<br />
Knappheit von Chips und allgemeiner<br />
Elektronikkomponenten<br />
im Automobil- und<br />
Consumer- Elektronikbereich<br />
www.panacol.de<br />
EP_103x150+Beschnitt_D.pdf - Januar 11, 2021 x<br />
verdeutlichen die Bedeutung<br />
der Wiederverwendbarkeit von<br />
Elektronikbauteilen. Die Wiederverwendung<br />
von Komponenten<br />
bietet nicht nur Vorteile<br />
für die Umwelt, sondern ist<br />
aufgrund von Engpässen in der<br />
Lieferkette auch für die Aufrechterhaltung<br />
bestehender<br />
Produktionsprozesse unerlässlich<br />
geworden.<br />
Als Weiterentwicklung des<br />
mechanisch wieder lösbaren<br />
Underfills Structalit 5751 hat<br />
Panacol sein Portfolio um den<br />
Edge Bonder Structalit 57<strong>05</strong><br />
erweitert. Beide Klebstoffe<br />
können nass in nass appliziert<br />
und gemeinsam miteinander<br />
in nur einem Ofenprozessschritt<br />
ausgehärtet werden.<br />
SMD-Schablonen<br />
für schnellen<br />
Standard<br />
PRÄZISION,<br />
DIE FUNKTIONIERT<br />
für maximale<br />
Leistung<br />
für kleinste<br />
Bauteile<br />
Edge Bonder dienen dazu,<br />
elektronische Bauteile schnell<br />
und unkompliziert auf Leiterplatten<br />
zu fixieren und sicher<br />
zu befestigen. Dadurch können<br />
mechanische Einflüsse wie<br />
Schock, Vibration und thermische<br />
Belastungen kompensiert<br />
werden. Als konstruktive Alternative<br />
zu Underfill-Prozessen<br />
erhöhen Eckverklebungen die<br />
Stoß- und Biegefestigkeit bei<br />
BGAs und weiteren Chip Packages.<br />
Speziell bei möglichen<br />
Flussmittelrückständen können<br />
Egde Bonder als Alternative<br />
zu Underfill-Klebstoffen<br />
eingesetzt werden.<br />
Structalit 57<strong>05</strong> ist ein schwarzer,<br />
thermisch härtender Epoxidharzklebstoff,<br />
der sich<br />
durch sein strukturviskoses<br />
Fließverhalten und seinen hohen<br />
Thixotropieindex auszeichnet.<br />
Diese Eigenschaften<br />
ermöglichen eine präzise Apinfo@photocad.de<br />
www.photocad.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 73
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Bild: PCB Arts<br />
Schonendes Dampfphasenlöten ist besonders für empfindliche Bauteile geeignet<br />
Dampfphasenlöten als ein bewährter Reflow-Lötprozess für Industrie und Prototyping<br />
Schonendes Löten für<br />
sensible Baugruppen<br />
Reflow- Lötprozesse gelten als Standardlötprozesse für die heutzutage meist -<br />
verwendeten SMD-Bauteile. Die Besonderheit beim Reflow-Löten besteht darin,<br />
dass zunächst die Lotpaste aufgetragen wird. Anschließend wird die Leiterplatte<br />
bestückt und erwärmt. Das Auftragen der Lotpaste erfolgt in der Industrie zumeist<br />
mit einem Pastendrucker. Eingesetzt werden beispielsweise vollautomatische<br />
Dispenser oder ein Siebdruckverfahren. Die Lötpaste besteht aus Zinnkügelchen<br />
und Flussmittel.<br />
» Anna Metzenroth, PCB Arts, Fürth<br />
Die Qualität und der richtige Auftrag der Lotpaste<br />
bestimmen neben dem Lötprozess maßgeblich<br />
das qualitative Lötergebnis. Die Bestückung kann<br />
sowohl über einen Bestückungsautomat als auch<br />
manuell erfolgen. Das Erwärmen der bestückten Leiterplatte<br />
sorgt dann dafür, dass die Lotpaste aufschmilzt<br />
und die Bauteile nach dem anschließenden<br />
Erkalten auf die Leiterplatte aufgelötet sind. Für die<br />
Erwärmung der Platine stehen verschiedene Reflow-<br />
Lötprozesse zur Verfügung.<br />
Reflow-Verfahren:<br />
Ein kurzer Überblick<br />
In der Industrie finden sich häufig Vollkonvektionsanlagen<br />
mit Präzision und einem hohen Durchsatz.<br />
Beliebt ist auch das Infrarotlöten, leider nur be-<br />
74 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
dingt geeignet für temperaturempfindliche Bauteile.<br />
Im Folgenden steht das Dampfphasenlöten im Fokus.<br />
Dies Verfahren hat einen ausgesprochen hohen Wärmeübertragungskoeffizienten<br />
und ist daher gut geeignet<br />
für Bauteile mit hoher thermischer Masse.<br />
Außerdem ist es leicht kontrollierbar und gleichmäßig,<br />
dadurch können auch Fine Pitch-Strukturen sowie<br />
empfindliche und preisintensive Bauteile wie<br />
auch LEDs zuverlässig gelötet werden. Für die Industrie<br />
stehen Inline-Dampfphasenlötanlagen für die<br />
Serienproduktion zur Verfügung. Sie sind wesentlich<br />
energieeffizienter als die genannten Vollkonvektionsanlagen.<br />
Für den Prototyping-Bereich gibt es<br />
kompakte Dampfphasenlötanlagen, die eine interessante<br />
Alternative zu Heißluftstationen darstellen.<br />
Prozess des Dampfphasenlötens<br />
Nachdem die Platine mit Lotpaste präpariert und<br />
die Bauteile auf die entsprechenden Kontakte aufgebracht<br />
wurden, wird die Platine in die Dampfphasenlötanlage<br />
eingelegt. Zuvor muss ein Lötprofil festgelegt<br />
werden, dass die Bedürfnisse der verwendeten<br />
Bauteile und der verwendeten Lotpaste berücksichtigt.<br />
Dabei müssen sowohl temperaturempfindliche<br />
Bauteile wie LEDs aber auch hohe thermische Massen<br />
in die Überlegungen einbezogen werden. Nachdem<br />
der Lötvorgang gestartet wurde wird das Lötmedium<br />
unten im Prozessbottich erhitzt. Meist wird<br />
Perfluorpolyether, ein fluorierter Kohlenwasserstoff<br />
verwendet, auch unter dem Markennamen Galden<br />
bekannt. Es gibt verschiedene Arten, z.B. Galden<br />
LS230. Dieses Medium siedet bei einer Temperatur<br />
von 230°C, womit die maximale Löttemperatur im<br />
Lötprofil festgelegt ist. Wenn das Medium siedet,<br />
entsteht heißer Galdendampf, der die Leiterplatte<br />
vollständig einschließt. Es bildet sich die sogenannte<br />
Dampfphase, die namensgebend für diesen Prozess<br />
ist. Durch den Dampf wird Sauerstoff nahezu vollständig<br />
verdrängt, da der Galdendampf schwerer ist<br />
als Luft und eine Oxidation auf den Lötstellen verhindert.<br />
Das Lötmedium kondensiert auf der Oberfläche<br />
der Baugruppe. Dabei wird die thermische Energie<br />
des Galdens homogen auf die Platine übertragen<br />
und alles gleichmäßig erhitzt. Wenn eine bestimmte<br />
Temperatur erreicht wird, schmilzt die Lötpaste. Je<br />
nach verwendeter Lotpaste kann diese Temperatur<br />
variieren, typischerweise liegt sie bei 180°C. Nachdem<br />
die Lotpaste vollständig und gleichmäßig aufgeschmolzen<br />
ist kann die Temperatur wieder gesenkt<br />
werden. Dabei verfestigt sich die Lotpaste und die<br />
Bauteile sind fest mit der Platine verlötet. Während<br />
des Abkühlvorgangs befindet sich noch viel Galdendampf<br />
in der Prozesskammer. Daher sollte sie geschlossen<br />
bleiben, bis sich das Galden wieder verflüssigt<br />
hat. Ein leistungsstarkes Kühlsystem verringert<br />
die Wartezeiten zwischen den einzelnen Lötzyklen.<br />
Prototyping und<br />
Kleinserienfertigung<br />
Insbesondere in diesem Bereich finden Dampfphasenlötanlagen<br />
Anwendung. Sie kombinieren die Präzision<br />
einer kostenintensiven Vollkonvektionsanlage<br />
mit der Flexibilität einer Heißluftstation. Die Frage<br />
wie die einzelnen Komponenten auf der Leiterplatte<br />
aufgebracht werden stellt sich bereits bei der Erstellung<br />
von Schaltplan und Layout. Insbesondere im<br />
Prototyping als auch bei der Anfertigung kundenspezifischer<br />
Kleinserien sind die Erwartungen an die<br />
Qualität des Lötprozesses sehr hoch. Das bedeutet,<br />
dass die Lötumgebung eine möglichst gleichmäßige<br />
Temperatur aufweisen soll. Die Temperatur soll dabei<br />
auch das vorgegebene Lötprofil annähern, welches<br />
vor dem Lötvorgang festgelegt wird.<br />
Eine Platine wird häufig gelötet, um Schaltplanund<br />
Layoutdesign zu überprüfen. Die Nachbearbeitung<br />
kann sehr zeitaufwendig werden und somit<br />
auch die Durchführung erforderlicher (Benchmark-)Tests<br />
verzögern. Diese Tests untersuchen z.B.<br />
wie die PCB auf Temperaturveränderung oder Vibration<br />
reagiert. Durch die erforderliche Fehlerbehebung<br />
verzögert sich somit auch die Inbetriebnahme. Ein<br />
optisch ansprechendes Ergebnis ist ebenfalls wichtig,<br />
insbesondere wenn die Platine einem Kunden präsentiert<br />
wird. Im Prototyping- und Kleinserienbereich<br />
finden sich einige kompakte Dampfphasenlötanlagen.<br />
Für die Etablierung einer Serienproduktion werden<br />
hingegen Vollkonvektions- oder Inline-Dampfphasenlötanlagen<br />
verwendet.<br />
Nachdem die Platine<br />
mit Lotpaste präpariert<br />
und die Bauteile auf<br />
die entsprechenden<br />
Kontakte aufgebracht<br />
wurden, wird die Platine<br />
in die Dampfphasen -<br />
lötanlage eingelegt<br />
Bild: PCB Arts<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 75
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Die Vapor Phase One<br />
der PCB Arts GmbH ist<br />
ein Open-Software<br />
und Open-Hardware<br />
Produkt<br />
Wesentliche Unterschiede der kompakten Anlagen<br />
für den Prototyping-Bereich zeigen sich bei der Unterstützung<br />
hochdynamischer Temperaturprofile. Die<br />
Kühlungsvorrichtungen spielen dabei eine entscheidende<br />
Rolle. Einige verwenden eine Luftkühlung, andere<br />
einen offenen oder geschlossenen Wasserkühlkreislauf.<br />
Außerdem können Lifte eingesetzt werden,<br />
die den Abstand zwischen PCB und dem siedenden<br />
Lötmedium verändern und somit auch die Temperatur<br />
der Platine regeln. Da das Lötmedium preisintensiv<br />
ist, ist ein geringer Verbrauch wünschenswert.<br />
Open-Source Ansatz<br />
Hochwertige und moderne Dampfphasenlötanlagen<br />
zeichnen sich insbesondere durch die Unterstützung<br />
hochdynamischer Lötprofile und einen geringen<br />
Galdenverbrauch aus. Ein junges Start-up aus Fürth<br />
verfolgt einen ungewöhnlichen Ansatz in Bezug auf<br />
die Transparenz der Lötanlage: Die Vapor Phase One<br />
der PCB Arts GmbH ist ein Open-Software und Open-<br />
Hardware Produkt. Bereits vor der Anschaffung stehen<br />
den Quellcode der Firmware und Konstruktionsdateien<br />
in einem öffentlichen GitHub Repository zur<br />
Verfügung und können geprüft werden. Bei der Konfiguration<br />
eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten.<br />
Eigene Temperaturprofile können hinzugefügt werden,<br />
alternativ können drei bereits installierte Profile<br />
genutzt werden. Dabei ist nach einem aktuellen<br />
Softwareupdate auch die Verwendung verschiedener<br />
Galdenarten möglich, was mehr Spielraum bei der<br />
Implementierung von Temperaturprofilen ermöglicht.<br />
Der Open-Source Ansatz ist dabei sehr hilfreich.<br />
Features für eine effektive Bedienung sowie<br />
hochwertige Lötergebnisse:<br />
• Den Lötprozess per Fingerdruck starten und den<br />
Überblick behalten - Der Touchscreen der Vapor<br />
Phase One sorgt für eine intuitive Bedienung. Ist<br />
die bestückte Platine auf dem Lift platziert und<br />
der Lötprozess gestartet, verläuft der Vorgang<br />
vollautomatisch. Über das Touch-Display kann das<br />
verwendete Temperaturprofil, wie auch die real<br />
erreichte Temperatur in einem gemeinsamen Diagramm<br />
angezeigt werden. Die Vapor Phase One<br />
regelt die Temperatur bis auf 2–3°C genau, um<br />
dem vorgegebenen Temperaturprofil zu folgen.<br />
Zur Sichtkontrolle lässt sich der gesamte Prozess<br />
über ein großes Sichtfenster an der Oberseite des<br />
Geräts beobachten.<br />
Bild: PCB Arts<br />
Bild: PCB Arts<br />
76 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
• Quick-Cool-Funktion - Die Zeit zwischen den Lötzyklen<br />
lässt sich durch eine leistungsstarke Kühlanlage<br />
verkürzen. Bei der Vapor Phase One sorgen<br />
vier leistungsstarke Lüfter dafür, dass der Galdendampf<br />
möglichst schnell abkühlt, kondensiert und<br />
flüssig wird. Befindet sich noch Dampf im Prozessbottich<br />
darf die Anlage aus Sicherheitsgründen<br />
nicht geöffnet werden. Die genaue Zeit bis<br />
zum Erreichen der Öffnungstemperatur kann über<br />
das integrierte Touch-Display gewählt werden. Es<br />
stehen drei „Open Temperatures“ zur Verfügung.<br />
Je niedriger die Temperatur gewählt wird, desto<br />
geringer ist der Galdenverbrauch. Denn das Galden<br />
hat mehr Zeit abzukühlen und zu kondensieren.<br />
Der „Eco-Modus“ mit einer Temperatur von<br />
70°C, benötigt beispielsweise 15 Minuten für den<br />
Kühlvorgang und sorgt für den geringsten Galdenverbrauch.<br />
Diese Zeit kann mit anderen Modi um<br />
bis zu fünf Minuten reduziert werden.<br />
• Anti-Condensation-Modus - Die Vapor Phase One<br />
verfügt auch über einen aktivierbaren Modus, der<br />
verhindert, dass Galden auf der Leiterplatte und<br />
der Baugruppe kondensiert. Dadurch wird der Galdenverbrauch<br />
ebenfalls gesenkt. Idealerweise be-<br />
Bild: PCB Arts<br />
nötigt die Lötanlage lediglich 0,5ml Galden für einen<br />
Lötvorgang. Damit ist die Vapor Phase One<br />
vergleichbaren kompakten Dampfphasenlötanlagen<br />
überlegen. Erreicht wird dieser geringe Verbrauch,<br />
indem die Temperatur der Platine nach<br />
dem Lötprozess auf konstant 120°C gehalten wird.<br />
So verbleibt kein Galden auf dem PCB und es kann<br />
trocken entnommen werden. Das Galden wiederum<br />
fließt zurück ins Reservoir.<br />
www.pcb-arts.com/de/<br />
Moderne Dampfphasenlötanlagen<br />
zeichnen sich durch die Unter -<br />
stützung hochdynamischer<br />
Lötprofile und einen geringen<br />
Galdenverbrauch aus<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Ein junges Start-up Unternehmen<br />
hat eine Open-Source Dampfphasen-<br />
Lötanlage auf den Markt gebracht, um<br />
diesen Prozess auch für Universitäten<br />
oder in Forschungslaboren anbieten<br />
zu können.<br />
Bei der Konfiguration der<br />
Lötanlage eröffnen sich<br />
zahlreiche Möglichkeiten<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 77
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Bild: Beckhoff<br />
Um die feinen Strukturen aus flexiblen Leiterplatten herauszufräsen, sind leistungsfähige<br />
Antriebs technik und hoch zeitsynchrone Prozessabläufe erforderlich<br />
Voraussetzungen für die mechanische Fertigung flexibler Leiterplatten<br />
Kontaktbahnen hochgenau und<br />
schnell produziert<br />
Traditionell werden Leiterplatten – ob fest oder flexibel – geätzt. Einen anderen Ansatz<br />
hat hingegen das schwedische Unternehmen DP Patterning entwickelt: Mit einem<br />
patentierten Verfahren werden die Kontaktbahnen aus den flexiblen Leiterplatten<br />
mechanisch herausgearbeitet. Um dies exakt und wirtschaftlich realisieren zu können,<br />
ist gleichermaßen Präzision und Geschwindigkeit erforderlich. Und hierfür wiederum<br />
stellen PC-based Control und EtherCAT die optimale Steuerungstechnik dar.<br />
Håkan Brandt, Geschäftsführer, Beckhoff Schweden<br />
DP Patterning, 2006 im schwedischen<br />
Norrköping von Staffan Nordlinder<br />
gegründet, forscht und entwickelt seitdem<br />
kontinuierlich an der gleichnamigen Fertigungstechnologie<br />
(Dry Phase Patterning,<br />
DPP) für flexible Leiterplatten. Wobei die<br />
Innovationsphase bereits im Jahr 2001 begann,<br />
als Staffan Nordlinder als Wissenschaftler<br />
am schwedischen Forschungsinstitut<br />
Rise (Research Institutes of Sweden)<br />
angestellt wurde. Daraus entstanden ist eine<br />
bis heute intensive Zusammenarbeit<br />
und kontinuierliche Forschung an der DPP-<br />
Technologie. Mit DPP können leitende<br />
Strukturen auf flexiblen Materialien herausgearbeitet<br />
werden. Das Funktionsprinzip<br />
ist dabei im Grunde so einfach ist wie<br />
das Stanzen eines Lochs in ein Papier oder<br />
die klassische Prägetechnik: Eine drehende<br />
Matrize mit dem negativen Muster der<br />
späteren Struktur drückt das mit einer leitenden<br />
Oberschicht hauchdünn beschichtete<br />
Trägermaterial an ein rotierendes<br />
Fräsrad. Die Fräse entfernt mechanisch die<br />
obere Schicht, während das untere Trägermaterial<br />
unangetastet bleibt. So bleibt das<br />
leitfähige Muster auf dem Laminat zurück<br />
– die flexible Leiterplatte steht als Rollenware<br />
bereit. Das Verfahren funktioniert<br />
mit verschiedenen Trägermaterialien wie<br />
z. B. PET (Polyethylenterephthalat), PC<br />
(Polycarbonat), PI (Polyimid) und PEN (Polyethylennaphtalat).<br />
Je nach erforderlicher<br />
Dicke eignet sich Al (Aluminium), Cu<br />
(Kupfer) oder CCA (Copper Cladded Aluminum)<br />
als Deckschicht. DPP kann ebenso<br />
für nicht-elektronische und nicht-leitende<br />
Anwendungen eingesetzt werden, z. B.<br />
Kunststoff- oder Papierdekore oder funktionale<br />
3D-Strukturen wie Mikrofluid-Ka-<br />
näle oder Hohlräume zur Nivellierung<br />
elektronischer Komponenten.<br />
Unmittelbare Vorteile bietet das patentierte<br />
Verfahren für Hersteller von Elektronikkomponenten.<br />
Dazu zählen erhöhte<br />
Kosteneffizienz, kürzere Vorlaufzeiten sowie<br />
eine umweltfreundliche, nachhaltige<br />
Produktion ohne Chemie und Gefahrenstoffe.<br />
Zudem lassen sich die Metallspäne<br />
recyceln. Ganz zu schweigen von den Sicherheitsaspekten<br />
– die Integration in die<br />
eigene Produktion bedeutet, dass das gesamte<br />
geistige Eigentum beim Hersteller<br />
bleibt. Ein besonderes Merkmal der Maschinen<br />
von DP Patterning ist die Möglichkeit,<br />
gleichzeitig sowohl Prototypen<br />
als auch große Stückzahlen auf einer Anlage<br />
zu produzieren. Bei herkömmlichen<br />
Verfahren würden dies lange Vorlaufzeiten<br />
und tagelange Tests erschweren.<br />
78 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
Bild: Beckhoff<br />
Bei der Entwicklung<br />
der Automatisierungstechnik<br />
für die DPP-<br />
Technologie arbeiteten<br />
die Ingenieure, darunter<br />
CEO Staffan Nordlinder<br />
(links) und Software-Ingenieur<br />
Jakob<br />
Sagatowski (rechts),<br />
sehr eng mit Marcus<br />
Aldrin (Mitte), Produktspezialist<br />
Motion<br />
von Beckhoff Schweden,<br />
zusammen<br />
Schnell und präzise durch<br />
integrierte Automatisierung<br />
Bei den sehr dünnen Materialien und zu<br />
fräsenden Materialstärken im einstelligen<br />
µm-Bereich liegt nahe, dass dies nur mit<br />
performanter Automatisierungstechnik<br />
und einer Integration möglichst aller<br />
Komponenten in ein durchgängiges System<br />
funktioniert. Deshalb arbeitet DP<br />
Patterning seit seiner Gründung mit<br />
Beckhoff zusammen. Anfangs wurde eine<br />
CPU in Subsystemen für die Kommunikation<br />
mit einem externen System verwendet.<br />
Seit 2016 setzt das Unternehmen<br />
hierbei nun komplett auf Beckhoff-Technologie:<br />
Servoverstärker AX5000, HMIs,<br />
I/Os und inzwischen auch die mit<br />
TwinCAT Vision nahtlos in PC-based<br />
Control integrierte Bildverarbeitung.<br />
Komplett in die Bedienoberfläche integriert<br />
kann der Bediener den Materialabtrag<br />
nun direkt über TwinCAT HMI kontrollieren.<br />
Dies erhöht die Benutzerfreundlichkeit<br />
und erleichtert die Einstellungen<br />
der Fräsparameter.<br />
Die Metallschicht auf den Folien ist etwa<br />
zehnmal dünner als ein menschliches<br />
Haar und erfordert bei der Bearbeitung<br />
eine extreme Präzision sowie Anpassungen<br />
im Bereich von 100 nm. „Einer der<br />
größten Vorteile von Beckhoff-Produkten<br />
ist die beeindruckende Geschwindigkeit<br />
der Prozesszyklen, die wir damit realisieren<br />
können“, sagt Jakob Sagatowski,<br />
Software-Ingenieur bei DP Patterning:<br />
„Im Vergleich zu anderen Steuerungsherstellern<br />
sind die Ergebnisse großartig. Bei<br />
voller Geschwindigkeit können unsere<br />
Maschinen in 1 ms ca. 0,5 mm Muster<br />
fräsen, was 0,5 m/s Bandgeschwindigkeit<br />
entspricht und deutlich schneller ist als in<br />
der Praxis derzeit üblich.“<br />
Die Erfassung und Archivierung der Fertigungsdaten<br />
ist eine weitere wichtige Anforderung.<br />
„Unsere Technologie wird ständig<br />
weiterentwickelt, was Tracking-Daten erfordert<br />
– je mehr, desto besser“, so Staffan<br />
Nordlinder. Die Datenbank-Anbindung und<br />
Massenspeicher sind somit ein wichtiger<br />
Schlüssel, um die Konfigurationen der Produktionslinien<br />
optimieren zu können. PCbased<br />
Control leistet dazu einen wichtigen<br />
Beitrag. Zum einen kann DP Patterning alle<br />
Programme nahtlos auf einem Industrie-PC<br />
nutzen. Dies vereinfacht die Konfiguration<br />
der Anlagen. Zum anderen ermöglicht es den<br />
Kunden, in kostengünstige Standardlösungen<br />
für die Hardware zu investieren.<br />
Potenzial durch Integration<br />
von KI<br />
Überall, wo große Datenmengen auszuwerten<br />
sind, ist künstliche Intelligenz (KI)<br />
bzw. maschinelles Lernen (ML) inzwischen<br />
nicht mehr weit. Zumal DP Patterning<br />
als innovatives Unternehmen ständig<br />
auf der Suche nach dem nächsten<br />
technischen Durchbruch ist, wie Jakob<br />
Sagatowski erläutert: „Das kann die Integration<br />
von künstlicher Intelligenz sein,<br />
um z. B. mit TwinCAT Machine Learning<br />
die vorausschauende Wartung und die<br />
Produktionsoptimierung weiter zu verfeinern.“<br />
Auch die erweiterte Nutzung der<br />
Bildverarbeitung sei angedacht: Mit<br />
TwinCAT Vision und speziellen Funktionen<br />
wollen die Schweden unterbrochene Leiterbahnen<br />
erkennen und markieren, um<br />
sie bei den nachfolgenden Arbeitsschritten<br />
automatisch aussparen zu können.<br />
www.dppatterning.com<br />
www.beckhoff.com/halbleiterfertigung<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Ein neues Verfahren realisiert<br />
wirtschaftlich und genau mittels<br />
optimaler Steuerungstechnik,<br />
dass Kontaktbahnen aus<br />
flexiblen Leiterplatten mechanisch<br />
herausgearbeitet werden.<br />
DIE PERFEKTE KOMBINATION:<br />
EO-B-023 A-E UND DAS<br />
NEUE RÖHRENLOT<br />
Durch identische Aktivatoren der No-Clean Multifluxe<br />
und der eingesetzten Füllmasse EO-FC-006 werden<br />
Kreuzreaktion zu 100% vermieden.<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 79
BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />
Ökologisch und wirtschaftlich nachhaltiges Löten<br />
Miniwellenmodul zum THT-Löten<br />
Miniwellenmodul mit<br />
Doppeldüse und<br />
Laserhöhenregelung<br />
INGUN_Add_<strong>EPP</strong>_92x133mm.pdf - Juni 1, 2022 x<br />
Besuchen Sie unseren<br />
Produktfinder mit<br />
Onlineshop (EU)<br />
Bild: Eutect<br />
Die Eutect GmbH präsentierte auf der SMTconnect<br />
2022 sein Miniwellenlötmodul, welches u.a. für das<br />
THT-Löten und das Hochtemperaturlötverfahren zur<br />
Kupferlackdrahtverarbeitung eingesetzt werden<br />
kann. Die selektive Minilötwelle garantiert mit der<br />
Schutzgasatmosphäre einen frei von Oxiden und<br />
Prüfen leicht gemacht!<br />
Durchdachte Komponenten für jede Prüfanforderung.<br />
ingun.com<br />
Rückständen geführten Lötprozess. Wird die Miniwelle<br />
bei der Kupferlackdrahtverarbeitung eingesetzt,<br />
kann diese durch eine kontinuierlich gepumpte<br />
Lötwelle zu einer homogen umlaufenden Lotschmelze<br />
beitragen, die sich auf die zu lötende Oberfläche<br />
übertragen lässt. Mittels der Hochtemperaturvariante<br />
lassen sich mit dem spezifischen selektiven Miniwellenlötverfahren<br />
des schwäbischen Spezialisten<br />
beschichtete Kupferlackdrähte in einem Schritt und<br />
ohne zusätzliche Entfernung der Isolierung prozesssicher<br />
thermisch verlöten.<br />
Bei der Entwicklung der Miniwellenlötmodule wurde<br />
darauf geachtete, dass diese auch im Hochtemperaturbereich<br />
konstant zuverlässig arbeiten. So sind die<br />
Oberflächen, die mit heißem Lot in Kontakt kommen,<br />
sowohl in der statischen als auch in der fließenden<br />
Lotschmelze komplett durch eine Spezialbeschichtung<br />
geschützt. Des Weiteren wurde auch für dieses<br />
Einsatzgebiet eine Induktionslotpumpe entwickelt,<br />
die frei von beweglichen Bauteilen ist. Die Miniwellenlötmodule<br />
sind mit eigens programmierten Algorithmen,<br />
mit zugehöriger Prozessregelung und einer<br />
redundanten Überwachung der Lotschmelztemperatur<br />
versehen. Sie verfügen über ein überwachtes Begasungskonzept,<br />
das über der Lotprozessoberfläche<br />
eine Stickstoff-Schutzgasglocke bildet. Eine automatisch<br />
höhenregulierbare Lotwelle und ein eigens entwickeltes<br />
HMI zur visuellen Steuerung der Lötmodule<br />
ermöglichen leicht implantierbare, reproduzierbare<br />
Lötergebnisse. Alle Prozessdaten werden von den<br />
Systemen erfasst und nachverfolgt.<br />
Sowohl für das THT-Löten als auch die Kupferlackdrahtverarbeitung<br />
stellen die Miniwellenmodule somit<br />
ideale Prozessmodule dar, die zuverlässig reproduzierbare<br />
Arbeitsprozesse ermöglichen. Durch den<br />
Einsatz der fließenden Lötwelle wird die Lötstelle von<br />
überschüssigen Flussmittelresten, Oxiden und Verschmutzungen<br />
gereinigt, wodurch eine stabile Lötverbindung<br />
hergestellt wird. Die modularen Lottankgrößen<br />
bilden mit dem elektromagnetisch arbeitenden<br />
Lotpumpensystem und den schnell wechselbaren<br />
Lötdüsen die Prozessbasis der Miniwellenlötmodule<br />
IW1 und IW 1–2. Bei der IW1–2 handelt es sich um<br />
ein Doppeldüsenmodul. Die redundante Temperaturregelung,<br />
das konstante Lotbadniveau, die optionale<br />
Lotwellenhöhenregelung und die kontinuierliche Lotdrahtnachführung<br />
garantieren dem Anwender eine<br />
maximale Anlagenautonomie.<br />
www.eutect.de<br />
80 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
BoundaryScan_319.pdf - Mai 11, 2022 x<br />
Incircuit-, Funktions- und Boundary Scan-Test<br />
vom Praktiker für Praktiker<br />
Auf pflanzlicher Basis<br />
Beschichtungsmaterialien und<br />
Vergussmassen<br />
MacDermid Alpha Electronics Solutions zeigte die Fortschritte in<br />
den Beschichtungs- und Vergusstechnologien, präsentiert durch<br />
den Geschäftsbereich Electrolube, auf der SMTconnect.<br />
Das umweltfreundliche Sortiment an biobasierten Schutzlacken<br />
und Gießharzen umfasst schnell verarbeitbare UV-härtende Beschichtungsmaterialien<br />
und die Hochleistungs-Polyurethan-<br />
Vergussmasse UR5645. Der fortschrittliche neue Schutzlack<br />
UVCLX ist weltweit der erste seiner Art. UVCLX ist ein lösemittelfreier,<br />
auf nachwachsenden Rohstoffen basierender Schutzlack,<br />
der in der Branche völlig einzigartig ist und ein Höchstmaß<br />
an Schutz bei schneller Verarbeitbarkeit bietet. UVCLX wird über<br />
eine selektive Lackieranlage aufgetragen und besteht zu 75 %<br />
aus nachwachsenden organischen Inhaltsstoffen. Er übertrifft<br />
herkömmliche UV-härtende Beschichtungen, indem das Material<br />
nach nur kurzer Einwirkung von LED-365-nm-UV-Licht berührungstrocken<br />
ist. Im Gegensatz zu anderen herkömmlichen<br />
UV-härtenden Beschichtungen wird eine vollständige Aushärtung<br />
in weniger als 24 Stunden garantiert. Und das selbst in<br />
Schattenbereichen, garantiert durch eine implementierte chemische<br />
Vernetzung als sekundärem Aushärtungsmechanismus.<br />
UVCLX ist, im Vergleich zu herkömmlichen UV-härtenden Beschichtungen,<br />
die mitunter Wochen für eine vollständige Aushärtung<br />
benötigen können<br />
und dennoch in einigen Schattenbereichen<br />
ungehärtet bleiben,<br />
ein technologischer<br />
Quantensprung. UVCLX verkürzt<br />
die Produktionszeit erheblich<br />
und realisiert ein noch<br />
höheres Schutzniveau, einschließlich<br />
seiner Beständigkeit<br />
gegen Rissbildung bei<br />
Neueste Fortschritte in den Beschichtungs-<br />
und Vergusstechnologien Thermo-Schock-Zyklen.<br />
Das biobasierte Polyurethanharz<br />
UR5645 ist eine robuste, zweikomponentige Vergussmasse,<br />
die für den Schutz elektrischer Komponenten im rauen Einsatz<br />
entwickelt wurde. UR5645 besteht zu 63,33 % aus Bestandteilen,<br />
basierend auf nachwachsenden Rohstoffen. Seine sehr geringe<br />
Wasseraufnahme, ermöglicht Anwendungen, die ein kontinuierliches<br />
Eintauchen in Wasser bei erhöhten Temperaturen<br />
und Tiefen vorsehen, ideal für eine Vielzahl von Anwendungen,<br />
einschließlich Automobil und Schifffahrt. UR5645 ist ein äußerst<br />
vielseitiges Harz mit einem Betriebstemperaturbereich von<br />
–50 bis +150 °C (160 °C für bis zu 30 Minuten, abhängig von<br />
Anwendung und Geometrie). UR5645 ist ein Gießharz mit niedriger<br />
Viskosität, was einem schnelleren und effizienteren Vergussprozess<br />
zugute kommt. Es bietet auch eine hervorragende<br />
chemische Beständigkeit gegenüber Säuren, Laugen und Kraftstoffen<br />
und eignet sich ideal für die härtesten Bedingungen, wie<br />
sie beispielsweise in Automobilanwendungen zu finden sind.<br />
www.electrolube.com<br />
Bild: Electrolube<br />
REINHARDT RBS 100<br />
▷▷<br />
Incircuit- und Funktionstest und Boundary Scan<br />
▷▷<br />
Komplettpaket Boundary Scan-Erweiterung 6.800 € netto (Entwicklungs-<br />
und Testumgebung)<br />
▷▷<br />
Boundary Scan-Testprogramm für typisch 200 € netto<br />
▷▷<br />
Boundary Scan in einem Testdurchlauf mit ICT und FKT<br />
▷▷<br />
grafische Fehlerortdarstellung, auch für Boundary Scan<br />
▷▷<br />
schnelle, praxisnahe und anwenderfreundliche Testprogrammerstellung<br />
über Programmieroberflächen<br />
▷▷<br />
ODBC-Schnittstelle, Flash-Programmierung, Feldbussysteme<br />
▷▷<br />
externe Programmeinbindung, CAD-Import, QS-Management<br />
▷▷<br />
eigene Prüfadapter und automatisches Adaptererstellungssystem<br />
▷▷<br />
höchste Zuverlässigkeit und geringe Folgekosten<br />
▷▷<br />
vorbildlicher Service mit sofortiger Reaktion und Hotline<br />
▷▷<br />
geringer Schulungsaufwand<br />
REINHARDT<br />
System- und Messelectronic GmbH<br />
Bergstr. 33 D-86911 Diessen Tel. 08196 934100 Fax 08196 70<strong>05</strong><br />
E-Mail: info@reinhardt-testsystem.de http://www.reinhardt-testsystem.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 81
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Idealer Homeoffice-Arbeitsplatz sorgt für mehr Produktivität<br />
Flexible Technik und<br />
ergonomische Ausstattung<br />
Das Homeoffice hat sich zu einem weltweit erfolgreichen<br />
Arbeitsstil entwickelt – und das wird so bleiben. Laut einer<br />
Umfrage des Berufsverbandes DFK unter etwa 600 Fach- und<br />
Führungskräften planen 95 % künftig regelmäßig daheim zu<br />
arbeiten. Kein Wunder, denn die Flexibilität des Homeoffice<br />
hat den Arbeitnehmern unmittelbaren Nutzen gebracht, der<br />
vom Lebensstil über finanzielle Vorteile bis hin zu positiven<br />
Auswirkungen auf das Wohlbefinden reicht.<br />
Frank Knäsche, Country Sales Manager DACH, Ergotron<br />
Flexible Arbeitsplätze für das Wohl der Mitarbeitenden.<br />
Anpassbare Arbeitsplätze und mobile Schreibtische von<br />
Ergotron unterstützen die Ergonomie am Arbeitsplatz,<br />
ohne die Produktivität zu beeinträchtigen<br />
Bild: Ergotron<br />
Doch so positiv diese flexible Arbeitsform<br />
ist, sie hat auch ihre Schattenseiten<br />
– die sich in physischer oder psychischer<br />
Form zeigen können. Daher werden<br />
Forderungen der Arbeitnehmer nach<br />
mehr Unterstützung durch die Arbeitgeber<br />
lauter. Für das Wohlergehen der Beschäftigten<br />
spielt es nämlich eine große<br />
Rolle, wie sehr sich die Arbeitgeber um sie<br />
kümmern. Leider fehlt es noch an Best-<br />
Practice-Richtlinien für ideale Arbeitsplätze<br />
im Homeoffice. Das geht auf Kosten<br />
der gesundheitlichen Bedürfnisse der<br />
Arbeitnehmer.<br />
Eine im Dezember 2021 veröffentlichte<br />
Ergotron-Umfrage gibt den Arbeitgebern<br />
Aufschluss über die Bedürfnisse der Arbeitnehmer<br />
bei der Ausübung ihrer Tätigkeit.<br />
Demnach würden 73 % der Arbeitnehmer<br />
und Arbeitnehmerinnen ihren<br />
nächsten Arbeitgeber danach auswählen,<br />
ob er eine ergonomische Arbeitsumgebung<br />
bereitstellt und ob er auf die mentale<br />
Gesundheit seiner Mitarbeiter achtet.<br />
Hier liegt für Arbeitgeber durchaus eine<br />
Chance: Mobiles Arbeiten kann helfen,<br />
den chronischen Fachkräftemangel zu beheben.<br />
Denn dadurch können Abreitgeber<br />
aus einem globalen Talentpool auswählen<br />
und nicht nur von Arbeitnehmern, die einen<br />
kurzen Arbeitsweg haben.<br />
Risiken durch Homeoffice<br />
Die Probleme des Homeoffice zeigen sich<br />
vor allem dann, wenn Arbeitnehmer von ihren<br />
Arbeitgebern keine Ausstattung für den<br />
Heimarbeitsplatz erhalten. Das betrifft laut<br />
der Umfrage vier Prozent der Arbeitnehmer.<br />
Sie bekamen nicht einmal einen Laptop, einen<br />
ergonomischen Stuhl, einen großen<br />
Monitor oder einen Zuschuss für die Ausrüstung.<br />
Das führt unter anderem dazu,<br />
dass manche Mitarbeiter nicht standardisierte<br />
oder nicht spezifizierte Geräte verwenden<br />
und die Arbeitsplätze schlecht<br />
konzipiert und ungeeignet sind. Während<br />
82 % der Befragten angaben, dass ein ergonomischer<br />
Stuhl wichtig ist, erklärten<br />
nur 29 %, dass ihrer Arbeitgeber einen solchen<br />
zur Verfügung stelle. So kommt es<br />
häufig dazu, dass Beschäftigte im Homeoffice<br />
durchgehend sitzen – und zwar in einer<br />
schlechten Körperhaltung. Das wirkt sich<br />
negativ auf den Komfort aus und verringert<br />
die Produktivität bei der Arbeit. Eine Investition<br />
in flexibel einstellbare Büromöbel,<br />
wie Stehpulte, verstellbare Monitorarme<br />
und Tastaturablagen, kann die Haltung<br />
beim Sitzen verbessern und einen aktiven<br />
und ergonomischen Arbeitsstil unterstützen.<br />
Stehpulte bieten die Flexibilität, sowohl<br />
körperliche Aktivität als auch Ergonomie<br />
zu fördern, ohne die Produktivität zu<br />
beeinträchtigen. Und das kommt nicht nur<br />
den Mitarbeiten, sondern dem gesamten<br />
Unternehmen zugute.<br />
Strategien für Telearbeit<br />
Um zu zeigen, dass die Unternehmen<br />
ihren Mitarbeitern zuhören und sie an die<br />
erste Stelle setzen, müssen die Bedürfnisse<br />
von Mitarbeitern im Homeoffice sowohl<br />
in der Unternehmenspolitik als auch<br />
in der Praxis berücksichtigt werden. Damit<br />
können Unternehmen auch dem<br />
Fachkräftemangel entgegenwirken, denn<br />
Arbeitnehmer erwarten von ihren Arbeitgebern<br />
Authentizität und Fürsorge. Um<br />
den Mitarbeitern ihre Wertschätzung zu<br />
zeigen, sollten Unternehmen daher eine<br />
Ergonomie-Initiative starten durch Befragung<br />
der Mitarbeiter, Standardisierung<br />
der Ausstattung sowie Schulung und Kulturwandel.<br />
Die Formalisierung dieser neuartigen<br />
Arbeitsumgebung ist notwendig, um sicherzustellen,<br />
dass allen Arbeitnehmern<br />
proaktiv und fair Angebote gemacht<br />
werden, nicht nur auf Anfrage. Unternehmen<br />
müssen eine solide Strategie<br />
entwickeln, die die Art und Weise, wie<br />
ihre Mitarbeiter arbeiten können, neu<br />
gestaltet und den tatsächlichen Bedürfnissen<br />
der Mitarbeiter bei der Ausübung<br />
ihrer spezifischen Aufgaben Rechnung<br />
trägt. Die Neugestaltung eines sicheren,<br />
produktiven und kooperativen Arbeitsumfelds<br />
wird sich für das Unternehmen<br />
auszahlen. Denn Arbeitgeber, die sich<br />
auch um das Wohlergehen ihrer Beschäftigten<br />
im Homeoffice kümmern,<br />
schaffen einen Mehrwert für ihre Mitarbeiter,<br />
ihren Ruf und ihr Geschäftsergebnis.<br />
www.ergotron.com<br />
82 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
SPECIAL<br />
» 3D-AXI prozess- und<br />
auditsicher in der Fertigung<br />
» iX7<strong>05</strong>9 Heavy Duty<br />
Schnelle und hochpräzise Inline-<br />
Inspektion von großen, schweren<br />
und massiven Baugruppen<br />
» X7<strong>05</strong>6-II<br />
Baugruppeninspektion mit<br />
schnellstem Handling und perfekter<br />
Prüfabdeckung durch Kombination<br />
3D-AOI und AXI<br />
» X8011-III<br />
Offline- oder Insellösung innerhalb<br />
der Fertigung oder für Laboranwendungen<br />
Bild: Viscom<br />
» X8068<br />
Schnelle und leistungsstarke<br />
Stichprobenanalyse von Sonderkomponenten<br />
oder für Sereinprüfung<br />
großér Baugruppennutzen<br />
Schwere Prüfobjekte mit höchster Präzision inline prüfen<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 83
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG SPECIAL<br />
Zuverlässige Inspektion durch Inline-Röntgen<br />
3D-AXI prozess- und auditsicher<br />
in der Fertigung<br />
Das Anwendungsspektrum für Inline-Röntgen ist heute größer als jemals zuvor.<br />
Prüfungen in 2D und 3D sind im Linientakt beliebig kombinierbar und die Prüfobjekte<br />
werden nicht nur komplexer, sondern zum Teil auch immer größer und<br />
schwerer. Elektromobilität, erneuerbare Energien und modernste Telekommunikationselektronik<br />
sind wichtige Treiber, die das Inline-Röntgen vor neue Herausforderungen<br />
gestellt haben. Gleichzeitig verkürzen sich die Zeitspannen<br />
zwischen Prototypenentwicklung und Serienfertigung und eine rundum zuverlässige<br />
Inspektion wird zunehmend schon bei der Anlaufbegleitung gefordert.<br />
Das 3D-AXI-System<br />
iX7<strong>05</strong>9 Heavy Duty<br />
Inspection von Viscom<br />
für besonders<br />
schwere Prüfobjekte<br />
Messbarkeit und Einhalten von festgelegten<br />
Grenzwerten, Prozessstabilität und Audits<br />
spielen eine immer größere Rolle. In der Praxis stellen<br />
sich dabei einige ganz konkrete Fragen: Was muss gemessen<br />
und entsprechend dokumentiert werden?<br />
Welche Bereiche sind von besonderem Interesse und<br />
welche Grenzwerte lege ich fest? Je nach Baugruppe<br />
und Bauteil kann die Antwort unterschiedlich ausfallen.<br />
Ausschlaggebend für die Ausgestaltung des Prozesses<br />
können z. B. das Lastenheft des Auftraggebers<br />
oder das Regelwerk IPC-A-610 sein.<br />
THT-Füllgrade und Voidgehalt<br />
in Lötstellen<br />
Bild: Viscom<br />
Eine sehr hohe Genauigkeit der Inspektionsergebnisse<br />
bildet dabei ganz klar das Fundament für verlässliche<br />
und transparente Fertigungsabläufe. Bei THTs etwa<br />
lässt sich mit 3D-AXI der Füllgrad exakt messen<br />
und so sicherstellen, dass 75 % einer optimalen Verlötung<br />
nicht unterschritten werden. Bekanntestes<br />
Beispiel für Messungen im 3D-AXI-Bereich sind aber<br />
immer noch Luft- bzw. Gaseinschlüsse (Voids) in den<br />
Lötstellen. Ist zu viel Voiding vorhanden, kann wegen<br />
unzureichender Hitzeübertragung die Langzeitstabilität<br />
eines Produkts gefährdet sein. Nicht nur in der<br />
Leistungselektronik, wo besonders hohe Ströme fließen,<br />
können dadurch Baugruppen ausfallen. Vielfach<br />
muss von Fertigungsdienstleistern für elektronische<br />
Komponenten (EMS, Electronic Manufacturing Services)<br />
deswegen gegenüber ihren Kunden bereits eine<br />
hundertprozentige Prüfung im Hinblick auf Voids<br />
nachgewiesen werden.<br />
Wege zur richtigen Segmentierung<br />
Die Nachfrage nach leistungsstarken Inspektionssystemen<br />
für eine anspruchsvolle Qualitätssicherung ist<br />
entsprechend hoch. Inline-Röntgen bietet u. a. mit<br />
seinen Analysen aus der Tomosynthese große Vorteile.<br />
Einzelne Schichten aus den Volumenberechnungen<br />
zeigen abschattungsfrei die gewünschten Ergebnisse.<br />
Fehler werden in automatisierten Prozessen sicher<br />
erkannt. Um Voids exakt zu identifizieren, geben<br />
Algorithmen z. B. das prozentuale Verhältnis des<br />
größten Voids oder aller Voids zusammengerechnet<br />
zu einer vordefinierten Gesamtregion aus. Dabei ist<br />
es u. a. wichtig, bei der Prüfprogrammerstellung die<br />
Referenzgröße „100 Prozent“ richtig zu wählen. Zählen<br />
Vias (Durchkontaktierungen) in der Lötfläche eines<br />
QFNs z. B. dazu oder nicht? Man muss sich für eine<br />
der gegebenen Optionen entscheiden und zwecks<br />
84 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
der späteren Vergleichbarkeit die Einstellung auch<br />
konsequent beibehalten. Immer mehr hält auch hier<br />
zudem die künstliche Intelligenz Einzug. In der Praxis<br />
gibt es bereits sehr positive Erfahrungen mit KI-gestützter<br />
Segmentierung in Bezug auf Voids und ihre<br />
Umgebung. Die Klassifikatoren werden dabei kontinuierlich<br />
nachtrainiert, um für jeden einzelnen Bildpunkt<br />
sicher zu erkennen, ob es sich um ein Void-Pixel<br />
handelt oder nicht.<br />
Nachweis wiederholgenauer<br />
Ergebnisse<br />
Ob in Zukunft zunehmend mit Hilfe von KI oder anderen<br />
heute angewandten Methoden – ist ein Fehler<br />
identifiziert, kommt es erheblich darauf an, ihn in<br />
seiner Ausprägung im Vergleich zu anderen Fehlern<br />
zu betrachten. Kunden eines Fertigungsdienstleisters<br />
können deshalb als wichtige Qualitätsanforderung<br />
besonderen Wert auf die Wiederholgenauigkeit der<br />
Ergebnisse legen und die Einhaltung dieser Vorgabe<br />
über entsprechende Audits z. B. auch stichpunktartig<br />
kontrollieren. Prüfungen der Fähigkeit von Messmitteln<br />
kennt man aus dem Qualitätsmanagement unter<br />
der Abkürzung MSA für Measurement System Analysis,<br />
Deutsch Messsystemanalyse. Die von einem System<br />
erreichte Genauigkeit setzt sich dabei zusammen<br />
aus Kriterien wie der Richtigkeit der Ergebnisse<br />
und der Wiederholpräzision. In der Regel geschieht<br />
dies heute beim Inline-Röntgen anders als bei Systemen<br />
für die automatische optische Inspektion nicht<br />
mit Hilfe eines zertifizierten Targets, sondern anhand<br />
von Baugruppen aus der Fertigung, die man z. B.<br />
50-mal wiederholt unter denselben Bedingungen<br />
prüft. Auch wenn keine MSA gefordert wird, kann ihre<br />
turnusmäßige Durchführung sinnvoll sein, um die<br />
Zuverlässigkeit laufender Prüfprogramme zu testen.<br />
In diesem Zusammenhang ist natürlich auch wichtig,<br />
dass die Systeme in vorgegebenen Zeitintervallen einer<br />
Kalibration unterzogen werden. Im Grunde genommen<br />
handelt es sich hier schließlich um nichts<br />
anderes als die Gewährleistung einer Wiederholgenauigkeit<br />
über Monate und Jahre hinweg. Ein auch<br />
im Zusammenhang mit Audits wichtiger Aspekt – etwa<br />
vor dem Hintergrund der für das Qualitätsmanagement<br />
in der Automobilindustrie wichtigen Norm<br />
IATF 16949 und den damit verbundenen Zertifizierungen.<br />
Bei einem 3D-AXI-System kann z. B. neben<br />
einer kontinuierlichen Selbstüberwachung auf Hardware-<br />
oder Systemfehler die Grauwertkalibrierung<br />
automatisch erfolgen. Darüber hinaus kommen entsprechende<br />
Kalibrationskörper zum Einsatz, die eine<br />
messtechnische Rückführbarkeit gewährleisten.<br />
Aus der Referenzebene herausgenommene<br />
Vias eines QFNs<br />
Void in einer THT-Lötstelle<br />
Solides Fundament<br />
an Bildinformationen<br />
Die Stabilität der Prozesse lässt sich zudem immer<br />
noch ganz klassisch mit Hilfe von „Bildbasen“ prüfen.<br />
Von Bedienerinnen und Bedienern angelegte und<br />
langfristig gepflegte Datenbanken mit Bildern von<br />
Echt- und Grenzfehlern sowie Gut-Beispielen aus der<br />
Fertigung können auch bei geringfügigen Veränderungen<br />
wie etwa dem Einsatz einer neuen Lotpaste<br />
als zuverlässige Prozessindikatoren dienen. Einmal<br />
gelabelt, stehen die Verifikationsdaten als wichtige<br />
Erfahrungswerte für zukünftige Optimierungen von<br />
Prüfprogrammen bereit. Werden die Inspektionsergebnisse<br />
darüber hinaus von statistischen Auswertungen<br />
auf Basis einer umfassenden Prozesskontrolle<br />
untermauert, steht einem auditsicheren Inline-Röntgen<br />
in einer modernen Fertigungslinie nichts mehr<br />
im Wege. Im Idealfall sind dafür alle Prüftore von der<br />
Lotpasteninspektion (3D-SPI) über die optische Post-<br />
Reflow-Inspektion (3D-AOI) bis hin zum Inline- und<br />
Offline-Röntgen (3D-AXI und 3D-MXI) in vollem<br />
Umfang miteinander vernetzt und ihre Daten für alle<br />
benötigten Zwecke kombiniert verfügbar.<br />
www.viscom.de<br />
Bild: Viscom<br />
Bild: Viscom<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 85
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG » Produkt-News<br />
Optimierte Reinigungsintervalle von Präzisions-Nadelkarten<br />
Systemzeit für Tests erhöht<br />
Advantest Corporation, Anbieter von<br />
Halbleitertestsystemen, kündigte die<br />
branchenweit erste ACS Adaptive Probe<br />
Cleaning (APC) Lösung an und optimiert<br />
damit den Reinigungszyklus von Probe<br />
Cards. Als Teil des offenen ACS Lösungsökosystems<br />
des Unternehmens hat sich<br />
APC bereits bei Kunden in Asien und<br />
Europa bewährt. STMicroelectronics hat<br />
die Lösung an zwei seiner Produktionsstandorte<br />
installiert. Dadurch konnten die<br />
Reinigungszyklen erheblich verkürzt, und<br />
somit die Ausbeute beachtlich verbessert,<br />
die Lebensdauer der Probe Card verlängert<br />
sowie die verfügbare Systemzeit für<br />
Tests erhöht werden. Während es viele<br />
Methoden gibt, um die Testzeit und -kos-<br />
ten zu reduzieren, stellen die Kosten für<br />
Probe Cards eine neue Herausforderung<br />
dar. Die steigende Anzahl der Probenadeln<br />
und die zunehmende funktionale Komplexität<br />
führt zu einer Erhöhung der Hardwarekosten<br />
in Bezug auf Wartung und<br />
Lebenszyklusmanagement. In der Regel<br />
wenden Chiphersteller eine Online Reinigungsmethode<br />
mit festen Zyklen an. Die<br />
Festlegung der Zyklen erfolgt mit Hilfe einer<br />
Lernkurve, die das ideale Verhältnis<br />
von Reinigungsintervall und Ausbeute ermittelt.<br />
Beim Ramp-up von neuen ICs<br />
dauert dies verhältnismäßig lang und erzeugt<br />
unnötige Verluste.<br />
Advantest führt den innovativen, adaptiven<br />
Intervall-Ansatz zur Reinigung von<br />
Optimierter<br />
Reinigungs -<br />
zyklus von<br />
Probe Cards<br />
Bild: Advantest<br />
Prüfspitzen ein. Das Tool nutzt KI-Algorithmen,<br />
um den Verschmutzungsgrad der<br />
Nadeln zu ermitteln und sie nur dann zu<br />
reinigen, wenn die Ausbeute beeinträchtigt<br />
ist. Damit wird die Reinigungshäufigkeit<br />
drastisch reduziert. Das maschinelle<br />
Lernmodell verwendet die Testergebnisse<br />
des ersten Wafers mit einem vordefinierten<br />
Reinigungszyklus, um das Fehlerbild<br />
zu erlernen und geht dann zur entsprechend<br />
angepassten Reinigung für die<br />
restlichen Wafer desselben Loses über.<br />
Die Bewertung nimmt pro Wafer nur wenig<br />
Zeit in Anspruch, ohne den Testdurchsatz<br />
zu beeinträchtigen.<br />
Die neue Adaptive Probe Cleaning Lösung<br />
Cloud Solutions (ACS) arbeitet mit allen<br />
bestehenden ATE-Plattformen und Wafer<br />
Probern. Sie erfordert weder Programmänderungen<br />
noch die Verwendung spezifischer<br />
parametrischer Daten. Es wurde<br />
bewiesen, dass die Lösung reibungslos in<br />
Kombination mit dualen Probe Card Reinigungssystemen<br />
bei unterschiedlichen<br />
Reinigungsintervallen funktioniert.<br />
www.advantest.com<br />
3D Digitalmikroskop steigert Produktivität<br />
Lückenlose Fehlerdokumentation für effiziente<br />
Prozesse<br />
Um die Belastung von Mitarbeitern zu minimieren<br />
und die Konzentration bei diffizilen<br />
Arbeiten hoch zu halten, bietet Paggen<br />
mit dem 3D Digitalmikroskop Scalereo eine<br />
echte Alternative zu altbewährten Stereo-<br />
Mikroskopen. Die Anordnung erlaubt eine<br />
aufrechte, ergonomische Haltung beim Arbeiten,<br />
steigert die Produktivität und sorgt<br />
so für mehr Effizienz. Es wird selbst von<br />
Mitarbeitern akzeptiert, die bisher mit einem<br />
klassischen Mikroskop nicht zurechtkommen,<br />
denn statt des gebeugten Blicks<br />
durch ein Okular, sehen sie den Arbeitsbereich<br />
nun mühelos und bei herausragender<br />
3D-Tiefenschärfe auf dem 3D-Monitor. Beleuchtungsregelung<br />
und Bildspeicherung<br />
erfolgen bequem über die frei bewegliche<br />
Steuerungs-Toolbar. Der schnelle Autofokus<br />
und eine gleichmäßige LED-Ausleuchtung<br />
des Arbeitsbereiches erhöhen den<br />
Komfort zusätzlich.<br />
Die neue 3D Technologie mit optimaler<br />
Bildtrennung der Bildinformationen zwischen<br />
linkem und rechtem Auge, macht<br />
eine 3D-Brille überflüssig und gestattet<br />
trotzdem einen einzigartigen 3D Eindruck.<br />
Betrachtungsabstand zum autostereoskopischen<br />
3D-Monitor und Arbeitsabstand<br />
sind nahezu identisch und<br />
verhindern somit ein schnelles Ermüden<br />
der Augen. Der Vergrößerungsfaktor ist<br />
stufenlos bis 20-fach einstellbar (10-fach<br />
optisch + 2-fach Digitalzoom) und für<br />
Nacharbeiten sowie schnelle optische<br />
Kontrollen ausgelegt. Zusätzlich zum Gewinn<br />
an Ergonomie ergeben sich mit Scalereo<br />
Desk auch die Vorteile der Digitalisierung,<br />
denn jedes Fehlerbild lässt sich<br />
spielend einfach digital abspeichern. Eine<br />
lückenlose Fehlerdokumentation wird so<br />
möglich. Deshalb wird das Scalereo auch<br />
gerne für weitere Anwendungen genom-<br />
Scalereo Desk – digital und in 3D ohne Brille<br />
men, wo Nutzer die Tiefe des Objekts auf<br />
dem 3D Bildschirm in einem weiten Bereich<br />
optimal sehen müssen. So unterstützt<br />
das 3D Mikroskop bei der Qualitätskontrolle,<br />
beim Löten, Kleben und<br />
Montieren oder bei der Inspektion. Mit<br />
dem 3D Bildschirm mit Hochgeschwindigkeits-Stereokamera<br />
und Bildverarbeitung<br />
erfolgt die Arbeit noch präziser und<br />
effizienter. Das Mikroskop ist in zwei Varianten<br />
verfügbar.<br />
www.paggen.de<br />
Bild: Paggen<br />
86 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Vollautomatische intelligente Überprüfung für hohe Qualität<br />
Taktzeitoptimierte Inline-Inspektion<br />
Das von Kitov und seinem deutschen Vertriebspartner<br />
ATEcare Service GmbH &<br />
Co. KG bereits auf verschiedenen Messen<br />
vorgestellt AVI-System Kitov ist nun auch<br />
als inlinefähige Lösung erhältlich. Das auf<br />
künstlicher Intelligenz (KI) basierende<br />
System kann zur vollautomatischen intelligenten<br />
Überprüfung der Endqualität von<br />
Geräten und Gehäusen in einer Linienfertigung<br />
eingesetzt werden.<br />
Das Roboter- und Kamerasystem Kitov Inline<br />
ist identisch zum Modell Core, welches<br />
bereits vom Vertriebspartner vorgestellt<br />
wurde. Es ist mit einem einzelnen<br />
Drehteller ausgestattet und eignet sich<br />
ideal für die Inspektion im hohen Produkt-Mix<br />
und bei kleinen oder mittleren<br />
Volumen. Das neue System deckt nun die<br />
hochvolumige, taktzeitoptimierte Inlinefertigung<br />
ab.<br />
Bei allen Systemen des Herstellers handelt<br />
es sich um Smart-3D-Universalsysteme,<br />
die jedes Produkt effektiv inspizieren<br />
können. Durch den Einsatz fortschrittlicher<br />
3D-Computer-Vision-Algorithmen<br />
und künstlicher Intelligenz wie maschinelles<br />
Lernen und Deep-Learning, erreichen<br />
die Systeme ein sehr hohes Erkennungsniveau.<br />
Sie eliminieren die mit der<br />
manuellen Inspektion verbundenen mühsamen<br />
Arbeiten und inkonsistente Ergebnisse.<br />
Die Systeme prüfen komplexe<br />
3D-Strukturen und unterschiedlichste<br />
Materialien und berücksichtigen dabei<br />
Prüfvorschriften. Zudem ist es möglich,<br />
auch Roboter anderer Hersteller zu verbauen.<br />
Mit dem Kitov Inline lassen sich Produktprüfung<br />
auf zwei Arten durchführen. Dazu<br />
wird der Prüfling durch ein Transport-<br />
AVI-System Kitov Inline<br />
band an eine definierte Stelle befördert,<br />
wo er auf dem Band liegend vom AVI-<br />
System inspiziert wird. Weil ein im Transportband<br />
integrierter Hub- und Drehmechanismus<br />
den Prüfling auch anheben<br />
kann, lassen sich auch die Unterseite und<br />
die für den Roboterarm sonst schwer erreichbaren<br />
Bereiche prüfen.<br />
www.atecare.de | www.kitov.ai<br />
Bild: ATEcare<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 87
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Verbesserte AOI-Genauigkeit bewältigt aktuelle Herausforderungen<br />
Steigerung der Inspektionsleistung<br />
Um sicherzustellen, dass die Bildqualität bei immer kleiner werdenden Bauteilen<br />
gestochen scharf bleibt, müssen Beleuchtung, Kameraauflösung und Objektiveigenschaften<br />
optimiert werden. Im neuesten YRi-V 3D-AOI-System kombiniert Yamaha<br />
eine 12 Mp-Kamera mit einer verbesserten 5 µm-Objektivoption, zusätzlich zu den<br />
12 µm- und 7 µm-Objektiv-Typen.<br />
Bild: Yamaha<br />
Bild: Yamaha<br />
Bei der Inspektion von oberflächenmontierten Baugruppen mit<br />
hoher Geschwindigkeit erleichtert das hochauflösende Objektiv<br />
die Inspektion der 0201-SMD-Chips. In Verbindung mit dem<br />
koaxialen Beleuchtungssystem des YRi-V, das speziell für die Suche<br />
nach kleinsten Fehlern entwickelt wurde, werden Fehler wie<br />
Kratzer und Risse in Wafer-Level-Chip-Scale-Packages (WLCSPs)<br />
erkannt, die eine glänzende, reflektierende Oberfläche haben. Neben<br />
der höheren Auflösung des Objektivs von 5 µm wurde auch das<br />
Bildverarbeitungs-Subsystem durch die neueste Generation von<br />
Grafikprozessoren (GPU) aufgerüstet, um die Inspektionsleistung<br />
um 60 bis 100 Prozent zu steigern. Der kombinierte Effekt der verbesserten<br />
Objektiv- und Rechnertechnologie führt zu einer gleichzeitigen<br />
Steigerung von Prüfauflösung und Durchsatz.<br />
Mehrlagige Leiterplatten eröffnen den Designern neue Möglichkeiten,<br />
stellen aber auch eine Herausforderung für die Inspektion<br />
dar. Neue Funktionen wie ein 8-Wege-Projektor, der<br />
mit dem Inspektionssystem erhältlich ist, lösen diese Probleme<br />
nun effektiv. Der maximale Messabstand wurde auf 25 mm erhöht.<br />
Der verbesserte Projektor verhindert Schattenbildung, indem<br />
er für eine gleichmäßige Beleuchtung aller Merkmale im<br />
Bildfeld sorgt. Die erweiterten Messmöglichkeiten ermöglichen<br />
eine Inspektion im Nahbereich, während gleichzeitig ein breites<br />
Das hochauflösende<br />
Objektiv ermöglicht es,<br />
auch kleinste Details<br />
klar zu erfassen<br />
Die verbesserte Beleuchtung<br />
verhindert<br />
Schattenbildung und<br />
blinde Flecken<br />
Spektrum an Bauteilgrößen, von den kleinsten bis zu den größten,<br />
gehandhabt werden kann.<br />
Verbesserung durch KI<br />
und Software<br />
Durch neue KI-basierte Fähigkeiten werden die Einrichtung<br />
und Betrieb der Systeme vereinfacht. Dazu gehört der automatische<br />
Abgleich von Bauteilbibliotheken, der mithilfe von Deep<br />
Learning Bauteiltypen aus Bildern identifiziert und so die automatische<br />
Auswahl der optimalen Bauteilbibliothek ermöglicht.<br />
Darüber hinaus wird KI zur Unterstützung der 3D-Vermessung<br />
von Bauteilen eingesetzt, um Daten für Bauteile zu generieren,<br />
die in keiner bestehenden Bibliothek zu finden sind. Mittels KI<br />
werden die aufgenommenen Bilder zur Beurteilung von Gut/<br />
Schlecht analysiert.<br />
Einige AOI-Systeme erbringen ihre optimale Leistung, wenn sie<br />
inline mit anderen Systemen installiert werden, die auf derselben<br />
Softwareplattform laufen. Ein offenerer Ansatz, wie ihn Yamaha<br />
verfolgt, ermöglicht es den Anwendern, auch dann die volle Leistung<br />
ihres AOI-Systems zu entfalten, wenn sie mit allen Arten<br />
von Equipment in der Fertigungslinie arbeiten. Insbesondere die<br />
schnelle Programmerstellung ist mit der YSUP-Software möglich,<br />
die auf einer offenen und lizenzfreien Basis verfügbar ist.<br />
Mit vollem Funktionsumfang können Inspektionsdaten direkt<br />
aus CAD/CAM oder YGX konvertiert werden und standardmäßig<br />
auch Gerberdaten unterstützen. Außerdem kann die YSUP-Funktionalität<br />
in der YRi-V Offline-Programmiersoftware AOI-Programme<br />
aus ODB++-Daten erstellen, ohne dass eine YGX-Datei<br />
benötigt wird. Die Software generiert und zeigt automatisch virtuelle<br />
Bilder der Produktionsleiterplatte an, ohne dass spezielle<br />
Kenntnisse der Mitarbeiter erforderlich sind. Zudem gibt es neue<br />
Funktionen zur Unterstützung der Datenoptimierung, einschließlich<br />
der automatischen Erkennung von Prüfbereichen auf der<br />
Grundlage von Bauteilformen und Pad-Positionen. Darüber hinaus<br />
ermittelt die Software automatisch die Einstellungen der<br />
Beleuchtungsparameter und es gibt eine automatische Positionskorrektur,<br />
die auf dem Ausmaß der Fehlausrichtung der Komponenten<br />
basiert, was dazu beiträgt, dass der Bediener möglichst<br />
wenig eingreifen muss. Zusammen können diese Funktionen die<br />
Datenabgleichszeit um bis zu 50 % verkürzen.<br />
https://smt.yamaha-motor-im.de/<br />
88 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Produkt-News « TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Doppelseitige 3D-Prüfung von THT-Baugruppen<br />
Gesteigerte Prüftiefe und Inspektionssicherheit<br />
Auf der SMTconnect 2022 präsentierte<br />
sich Göpel electronic als Spezialist für<br />
flexible und innovative THT-Inspektionssysteme.<br />
Mit dem System THT Line · 3D<br />
wurde erstmals ein Gerät zur doppelseitigen,<br />
parallelen Inspektion auf den Markt<br />
gebracht, welches in zahlreichen Elektronikfertigungen<br />
weltweit eingesetzt wird.<br />
Das System wurde nun weiterentwickelt,<br />
wodurch Prüftiefe und Inspektionssicherheit<br />
gesteigert werden konnten. Das THT<br />
Line · 3D kann nun auch sowohl Ober- als<br />
auch Unterseite der Baugruppe gleichzeitig<br />
in 3D prüfen. Möglich wird das durch<br />
ein zusätzliches 3D-AOI-Modul im System.<br />
Damit ergibt sich die Möglichkeit,<br />
z.B. Selektivlötstellen auf beiden Seiten<br />
der Baugruppe zeitgleich zu prüfen und<br />
dabei das Lotvolumen und die Pinlänge<br />
mit dem 3D-Verfahren zu vermessen. Das<br />
THT Line · 3D dient der Prüfung von THT-<br />
Bauteilen, THT-Lötstellen und wellengelöteten<br />
SMDBauelementen in einem System.<br />
Die automatische oder manuelle Zuführung<br />
von Baugruppen kann sowohl<br />
mit als auch ohne Werkstückträger erfolgen.<br />
Die Systemsoftware Pilot AOI bietet<br />
dem Anwender hohen Bedienkomfort und<br />
höchste Fehlererkennung durch unterschiedliche<br />
Inspektionsmethoden. Das<br />
Tool MagicClick erzeugt ohne jeglichen<br />
Bibliothekseintrag in wenigen Minuten<br />
ein fertigungstaugliches Prüfprogramm<br />
inklusive Bauteil-Bibliothek. Parameter<br />
werden unter Berücksichtigung von Prozessschwankungen<br />
und IPC-Klasse auto-<br />
Bild: Göpel electronic<br />
THT Line · 3D ermöglicht die Prüfung sowohl der<br />
Ober- als auch Unterseite der Baugruppe gleichzeitig<br />
in 3D<br />
matisch optimiert. Somit ist ein wirtschaftlicher<br />
AOI-Einsatz schon bei kleinsten<br />
Stückzahlen möglich.<br />
www.goepel.com<br />
AI Auto Teaching<br />
Reduziert die teaching time um mehr als %<br />
Chip (C, R), Array-Widerstand, Transistor,<br />
Diode, Tantium, Kondensator, Spule, IC, usw.<br />
Stabiler Linienbetrieb<br />
und Verbesserung der Produktivität<br />
Beseitigung von Abweichungen beim<br />
Programmieren durch verschiedene Bediener<br />
und somit Reduzierung von menschlichen Fehlern<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 89
» INSERENTENVERZEICHNIS | VORSCHAU | IMPRESSUM<br />
Bild: Systech<br />
Advantest Corporation 86<br />
Aegis Software 69<br />
ALMIT GmbH 18+19<br />
ASM Assembly 1, 20+21<br />
ATEcare 87<br />
B.E.STAT Elektronik 92<br />
Beckhoff 78<br />
CyberOptics Corporation 54<br />
DP Patterning 78<br />
Ergotron 82<br />
ERSA GmbH 3, 24+25<br />
Eutect 80<br />
factronix GmbH 55, 69<br />
FALMIT GmbH 18<br />
Göpel electronic 89<br />
GPS Technologies GmbH 26+27<br />
Graf-Syteco 64<br />
HARTING 13<br />
Hilpert 70<br />
INDIUM CORPORATION 28+29<br />
INGUN Prüfmittelbau GmbH 80<br />
ITW EAE – Speedline 5<br />
JUKI Automation Systems 30+31<br />
Kitov 87<br />
Christian Koenen GmbH 22+23<br />
Koh Young Europe 7, 32+33, 65<br />
LPKF Laser & Electronics AG 34+35<br />
Leutz Lötsysteme 6<br />
Luminovo 12<br />
MacDermid Alpha 81<br />
Metrofunkkabel-Union 91<br />
MTM Ruhrzinn GmbH 36+37<br />
Mycronic GmbH 38+39<br />
EMIL OTTO 10, 54, 79<br />
Paggen 86<br />
Panasonic Connect 40+41<br />
Panacol 72<br />
Parmi Europe GmbH 87, 89<br />
PCB Arts 74<br />
PHOTOCAD GMBH & CO. KG 73<br />
Productware 10<br />
RAFI 13<br />
Rehm Thermal Systems 42+43<br />
reichelt elektronik 8<br />
Reinhardt System 81<br />
Schnaidt GmbH 44+45<br />
SEHO Systems GmbH 46+47, 68<br />
Siemens 70<br />
smartTec GmbH 48+49<br />
SmartRep 64<br />
SPEA GmbH 81<br />
STANNOL GMBH & Co. KG 55<br />
Systronic 56+57<br />
Tresky 68<br />
VISCOM AG 50+51, 83<br />
Würth Elektronik 12<br />
Yamaha 88<br />
ZESTRON Europe 52+53<br />
Zoller & Fröhlich GmbH 67<br />
Dieser Ausgabe liegt ein<br />
Prospekt folgender Firma bei:<br />
FED e.V., Berlin<br />
Wir bitten unsere Leser um<br />
freundliche Beachtung.<br />
TITELSTORY<br />
Flying Prober sind<br />
heute aus der modernen<br />
Fertigung nicht mehr weg -<br />
zudenken und leisten<br />
einen wertvollen Beitrag,<br />
wenn es darum geht, die<br />
Qualität der Produkte<br />
zu sichern.<br />
ZUKUNFTSLÖSUNGEN<br />
Bleiben Sie wettbewerbsfähig durch Zukunftslösungen und lesen über neue<br />
Perspektiven für die Fabrikautomation, über den ersten pneumatischen Cobot<br />
oder die Prüfung flexibler Hybrid Elektronik.<br />
<strong>EPP</strong> 7-8/2022 erscheint am 25.08.2022<br />
ISSN 0943–0962<br />
Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />
in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />
Prüftechnik – Werkstoffe<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer:<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter:<br />
Peter Dilger<br />
Chefredaktion:<br />
Doris Jetter<br />
Ernst-Mey-Straße 8<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Phone +49 711 7594 -4652<br />
E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />
Redaktionsassistenz: Carmelina Weber,<br />
Phone +49 711 7594–257<br />
E-Mail: carmelina.weber @konradin.de<br />
Layout:<br />
Laura Gehring, Phone +49 711 7594 -237<br />
Susanne Kramer-Bartsch, Phone +49 711 7594 -295<br />
Gesamtanzeigenleitung<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil):<br />
Andreas Hugel,<br />
Phone +49 711 7594 - 472,<br />
E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />
Auftragsmanagement:<br />
Christel Mayer,<br />
Phone +49 711 7594 – 481<br />
E-Mail: christel.mayer@konradin.de<br />
Leserservice:<br />
<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe<br />
Phone +49 711 7252–209,<br />
E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />
Erscheinungsweise:<br />
<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe erscheinen neunmal jährlich und<br />
werden kostenlos nur an qualifizierte Emp fänger geliefert.<br />
Bezugspreise:<br />
Inland 85,40 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />
Ausland 85,40 €/98,00 CHF inkl. Versandkosten.<br />
Einzelverkaufspreis: 12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten Zeitraum<br />
ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis<br />
auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden.<br />
Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />
von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />
Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />
RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />
E-Mail: jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />
Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />
New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212<br />
6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />
Druck:<br />
Konradin Druck<br />
Kohlhammerstr. 1-15<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2022 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
90 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022
Die DNA von Metrofunk<br />
für Systemerhalt<br />
hinter der Kulisse<br />
Metrofunk Kabel-Union GmbH<br />
Lepsiusstraße 89, D-12165 Berlin, Tel. 030 79 01 86 0<br />
info@metrofunk.de – www.metrofunk.de<br />
<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 91
B.E.STAT<br />
Elektronik Elektrostatik GmbH<br />
Ihr kompetenter Partner für<br />
ESD Produkte<br />
ESD Arbeitsplatz Systeme<br />
ESD Personenausrüstungen<br />
ESD Fußboden & Lager Systeme<br />
ESD Folien, Beutel & Verpackungen<br />
Ionisationssysteme<br />
Messgeräte & Zubehör<br />
Permanentes Überwachungssystem für<br />
Handgelenkbänder an einem ESD Arbeitsplatz,<br />
alternativ können Ionisatoren kontrolliert werden.<br />
Erweiterte Anforderungen nach DIN IEC/TR 61340-5-2<br />
für ESD Arbeitsplätze!<br />
Handschuh -<br />
Prüfeinrichtung<br />
B.E.STAT<br />
European ESD competence centre<br />
Ihr kompetenter Partner für<br />
ESD Dienstleistungen<br />
Analysen - Audits - Zertifizierungen<br />
Material - Qualifizierungen<br />
Maschinen + Anlagen Zertifizierungen<br />
Kalibrierungen<br />
Training - Seminare - Fach-Symposien<br />
- Workshops - Online Seminare<br />
ESD Nitril Handschuhe (weiß + blau)<br />
Shielding Tester für<br />
ESD Abschirmbeutel<br />
nach DIN EN 61340-4-7<br />
Nur ESD Abschirmbeutel<br />
gewährleisten 100 %igen<br />
ESD Schutz außerhalb der<br />
EPA - sofort lieferbar in<br />
verschiedenen Größen<br />
und Mengen<br />
Neues<br />
Feldstärkemessgerät<br />
PFM 711B + CPM 720<br />
Charge Plate Aufsatz<br />
zur regelmäßigen<br />
Überprüfung<br />
von Ionisationsgeräten<br />
Unsere nächsten<br />
ESD Seminare vom<br />
11. - 14. Juli 2022; 5. - 8. September 2022<br />
ESD-Techniker 13. + 14. September 2022<br />
92 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022<br />
B.E.STAT Elektronik Elektrostatik GmbH<br />
B.E.STAT European ESD competence centre<br />
Zum Alten Dessauer 13<br />
01723 Kesselsdorf, Germany<br />
phone +49 35204 2039-10<br />
email: sales@bestat-esd.com<br />
web: www.bestat-esd.com; www.bestat-cc.com