17.06.2022 Aufrufe

EPP 05-06.2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausgabe <strong>05</strong>-06 | 2022<br />

epp-online.de<br />

Elektronik<br />

Produktion<br />

Prüftechnik<br />

Interview<br />

Messen & Veranstaltungen<br />

10. IF: Wettbewerbsfähige Elektronikproduktion<br />

in Deutschland<br />

» Seite 16<br />

Baugruppenfertigung<br />

Technologieunternehmen setzt<br />

auf moderne SMD-Drucktechnik<br />

» Seite 70<br />

Test & Qualitätssicherung<br />

Steigerung der Inspektionsleistung<br />

durch AOI-Genauigkeit<br />

» Seite 88<br />

„Lötmasken sorgen für optimale<br />

und reproduzierbare<br />

Lötergebnisse.“<br />

Nicole Leutz,<br />

Leutz Lötsysteme<br />

» Seite 6<br />

SMT at its best<br />

TITELSTORY<br />

Automatisierung<br />

bewerten mit<br />

LEAF<br />

» Seite 58


Industrie<br />

fachjobs24.de – hier finden Arbeitgeber<br />

qualifizierte Fach- und<br />

Führungskräfte<br />

Sprechen Sie Nutzer von Branchen-Fachmedien an:<br />

die Interessierten und Engagierten ihres Fachs<br />

Erreichen Sie die Wechselwilligen, schon bevor<br />

sie zu aktiven Suchern werden<br />

Für optimales Personalmarketing: Präsentieren Sie<br />

sich als attraktiver Arbeitgeber der Branche<br />

EINFACH,<br />

SCHNELL UND<br />

FÜR NUR<br />

199€<br />

Preis zzgl. MwSt<br />

Einzigartiges Netzwerk zielgruppenspezifischer Branchen-Channels<br />

Augenoptik Handwerk Architektur<br />

Arbeitswelt<br />

Wissen<br />

34 Online-Partner<br />

28 Print-Partner<br />

Das Stellenportal für Ihren Erfolg!


» EDITORIAL<br />

Wie wettbewerbsfähig<br />

ist Deutschland noch?<br />

10. InnovationsFORUM<br />

Zwar lahmt Deutschland derzeit etwas bei der Wettbewerbsfähigkeit im<br />

Vergleich mit anderen Ländern (lt. Weltwirtschaftsforum l WEF), doch die<br />

Innovationsfreude ist ungetrübt. Trotzdem bleibt uns eine wettbewerbsfähige<br />

Elektronikproduktion in Deutschland nur dann erhalten, wenn wir<br />

auch gemeinsam nach Lösungen suchen und an einem Strang ziehen.<br />

Denn die Herausforderungen sind groß: Die Folgen von Corona, Bauteilmangel,<br />

fehlenden Fachkräften oder zunehmender Digitalisierung...um nur<br />

einige zu nennen, gilt es zu bewältigen. Mit unserem Event am 28. Juni<br />

bieten wir Ihnen eine perfekte Möglichkeit, um sich über Innovationen<br />

auszutauschen und Kontakte zu sammeln. (mehr Infos ab Seite 16)<br />

Ersa gewinnt<br />

GEO AWARD<br />

Fabrik des Jahres.<br />

„Starke Teamleistung war<br />

Grundstein für unseren Erfolg“<br />

Automation und Kosten sparen?<br />

Beim Entschluss, menschliche Arbeitskraft durch maschinelle zu ersetzen<br />

gilt es, mehrere Faktoren einzubeziehen und zu gewichten, gerade in komplexen<br />

Produktionsprozessen wie der SMT-Fertigung. Hierfür wurde vor<br />

kurzem das Vier-Faktoren-Bewertungsmodell LEAF vorgestellt, eine standardisierte<br />

Vergleichsgrundlage für Investitionsentscheidungen. Mehr<br />

dazu lesen Sie in unserer Titelstory ab Seite 58.<br />

Live-Events ohne Maskenpflicht<br />

Die Elektronikbranche konnte sich nach fast 2 Jahren Enthaltsamkeit wieder<br />

live zur SMTconnect 2022 in Nürnberg treffen. Die Branche zeigte sich<br />

zufrieden und glücklich, auch wenn der eine oder andere Keyplayer auf der<br />

Ausstellungsfläche nicht zu finden war.<br />

Fazit: Aussteller und Besucher blicken<br />

zuversichtlich in die Zukunft! (Seite 14)<br />

Bleiben Sie weiterhin stets informiert<br />

durch epp-online.de.<br />

Doris Jetter<br />

Chefredakteurin <strong>EPP</strong><br />

doris.jetter@konradin.de<br />

Jetzt anmelden<br />

zur Besichtung<br />

auf kurtzersa.de<br />

Folgen Sie uns auch auf diesen Kanälen:<br />

Bild: Tom Oettle<br />

LinkedIn:<br />

bit.ly/36aMJh1<br />

Twitter:<br />

@<strong>EPP</strong>magazine<br />

GLOBAL. AHEAD.<br />

<strong>EPP</strong><br />

SUSTAINABLE.<br />

» <strong>05</strong>-06 | 2022 3


» INHALT <strong>05</strong>-06 | 2022 46. JAHRGANG<br />

Index als standardisierte<br />

Vergleichsgrundlage<br />

zur Bestimmung eines<br />

sinnvollen Automatisierungsgrad.<br />

TITELSTORY<br />

Maß halten<br />

mit LEAF<br />

» Seite 58<br />

Titelbild: ASM<br />

NEWS & HIGHLIGHTS<br />

BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Interview<br />

Nicole Leutz von Leutz Lötsysteme<br />

Lösungen für Anforderungen der Elektronikfertigung 6<br />

Christian Reinwald, reichelt elektronik<br />

Ist KI doch kein Allheilmittel? 8<br />

Markus Geßner (Emil Otto) l Mario Anthis (productware)<br />

Effizienter Weg zu nachhaltigen Prozessen 10<br />

Branchennews<br />

Würth Elektronik und Luminovo kooperieren 12<br />

RAFI weiter krisenfest auf Erfolgskurs 13<br />

Ohne Fehlerschlupf produzieren (SmartRep)<br />

Steuergerätehersteller mit neuer SMD-Linie 64<br />

Produkt-News 68<br />

Modernste SMD-Drucktechnologie (Hilpert)<br />

Effiziente Prozesse in der Elektronikfertigung 70<br />

Produkt-News 73<br />

Dampfphasenlöten für‘s Prototyping (PCB Arts)<br />

Schonendes Löten für sensible Baugruppen 74<br />

Kontaktbahnen hochgenau produziert (Beckhoff)<br />

Mechanische Fertigung flexibler Leiterplatten 78<br />

Produkt-News 80<br />

MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Elektronikfertigung trifft sich live in Nürnberg<br />

SMTconnect 2022 geht erfolgreich zu Ende 14<br />

10. InnovationsFORUM 2022<br />

Wettbewerbsfähige Elektronikproduktion 16<br />

TITELSTORY<br />

Maß halten mit LEAF (ASM)<br />

Automation in der SMT-Fertigung: Was Kosten spart 58<br />

TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Ergonomie und flexible Technik (Ergotron)<br />

Homeoffice-Arbeitsplatz für mehr Produktivität 82<br />

3D-AXI prozesssicher in der Fertigung (Viscom)<br />

Zuverlässige Inspektion durch Inline-Röntgen 83<br />

Produkt-News 86<br />

Steigerung der Inspektionsleistung (Yamaha)<br />

Verbesserte AOI-Genauigkeit 88<br />

Produkt-News 89<br />

RURBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 90<br />

4 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Bild: SmartRep<br />

Ein sicheres Materialmanagementkonzept sorgt für<br />

effiziente Prozesse<br />

» Seite 64<br />

Innovatives Dreh-<br />

Kipp-Dispensen<br />

Für schmalere Materialvorlagen,<br />

verbesserten Kapillarfluss bei<br />

Unterfüllung und Dispensen an<br />

Seitenwänden oder um hohe<br />

Bauteile.<br />

10. InnovationsFORUM<br />

NEU!<br />

Machen auch Sie Ihre Elektronikproduktion<br />

wettbewerbsfähig und trotzen<br />

den aktuellen Herausforderungen. Die<br />

Veranstaltung am 28. Juni 2022 in der<br />

Filderhalle Leinfelden-Echterdingen<br />

bietet Ihnen die einmalige Gelegenheit,<br />

mit Experten von 23 Unternehmen aus<br />

der Branche über Lösungen zu diskutieren:<br />

Aus der Praxis, für die Praxis.<br />

BALD<br />

VERFÜGBAR<br />

Edison II ACT Drucker<br />

Automatischer Produktwechsel<br />

FOLGEN SIE UNS AUCH AUF DIESEN KANÄLEN:<br />

LinkedIn:<br />

bit.ly/36aMJh1<br />

Twitter:<br />

@<strong>EPP</strong>magazine<br />

Mehr unter www.itweae.com<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 5<br />

Einem Umternehmensbereich von Illinois Tool Works, Inc.


NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />

Im Gespräch mit Nicole Leutz von Leutz Lötsysteme über den USP des Unternehmens<br />

Im Notfall per Express!<br />

Das im Jahr 1986 gegründete Familienunternehmen Leutz Lötsysteme<br />

NACHGEFRAGT gilt bereits seit Jahren als renommierter Ansprechpartner, wenn es<br />

Ob einfache Anwendungen<br />

oder komplexe Lackierträgern und Fräsvorrichtungen auch spezifische Produkte<br />

um die Leiterplattenfertigung geht. So gehören neben Lötmasken,<br />

Layouts – mit einem zuverlässigen<br />

Partner an Leiter plattenmontage, zum Portfolio. Zum Einsatz kommen die Pro-<br />

für den Anlagenbau, wie beispielsweise für die automatisierte<br />

der Seite lässt sich alles<br />

realisieren.<br />

dukte unter anderem in den Bereichen Automotive, Medizintechnik<br />

und Luft und Raumfahrt. Was das Unternehmen im Detail auszeichnet,<br />

erläutert Nicole Leutz. Sie ist Prokuristin der Leutz Lötsysteme GmbH.<br />

Bild: Leutz Löttechnik<br />

Nicole Leutz: „Damals wie heute unterstützen wir<br />

unsere Kunden mit speziell gefertigten Titaneinsätzen<br />

bei der Produktion komplexer Leiterplatten“<br />

<strong>EPP</strong>: Frau Leutz, die Kernkompetenz der<br />

Leutz Lötsysteme GmbH liegt in der<br />

Entwicklung, Konstruktion und Fertigung<br />

von Betriebsmitteln. Wie positionieren<br />

Sie sich in diesem Markt?<br />

Nicole Leutz: Bei der Fertigung komplexer<br />

Leiterplatten spielen Betriebsmittel<br />

wie beispielsweise Frästeile und Lötmasken<br />

eine wichtige Rolle. So sorgen Lötmasken<br />

für optimale und reproduzierbare<br />

Lötergebnisse. Nacharbeiten sind dann<br />

nicht mehr erforderlich. Insbesondere<br />

Kunden mit strikten Qualitätsvorgaben<br />

beziehen die Vorrichtungen und Werkstückträger<br />

vielfach direkt bei uns. Wie<br />

wichtig der Einsatz passender Betriebsmittel<br />

ist, zeigt ein Beispiel. So hat ein<br />

Kunde, der in Deutschland fertigt, den<br />

Zuschlag für eine bestimmte Elektronikfertigung<br />

nur deshalb erhalten, weil er reproduzierbare<br />

Lötstellen zusichern konnte.<br />

Gleichzeitig wird an die zur Leiterplattenfertigung<br />

erforderlichen Vorrichtungen<br />

oftmals auch erst spät gedacht, weshalb<br />

es auf Kundenseite schon einmal<br />

zeitkritisch werden kann. Schlimmstenfalls<br />

steht dann ein Band still oder es<br />

müssten laufende Projekte verschoben<br />

werden. Hier stehen wir unseren Kunden<br />

mit modernstem Maschinenpark als zuverlässiger<br />

und kompetenter Partner zur<br />

Seite. Zudem können wir mit unserem Expressdienst<br />

flexibel auf spezifische Anfragen<br />

reagieren.<br />

<strong>EPP</strong>: Ihr Vater war einer der Ersten, der<br />

Titan in Zusammenhang mit Lötmasken<br />

eingesetzt hat. Da dieser Werkstoff eine<br />

besondere Verarbeitung erfordert, war<br />

das ein bemerkenswerter Schritt. Inzwischen<br />

kann das Unternehmen Leutz bereits<br />

36 Jahre Erfahrung in der Herstellung<br />

von Lötmasken vorweisen. Was ist<br />

Ihr Erfolgsrezept?<br />

Nicole Leutz: Damals wie heute unterstützen<br />

wir unsere Kunden mit speziell<br />

gefertigten Titaneinsätzen bei der Produktion<br />

komplexer Leiterplatten. So können<br />

wir bis zu 0,3 mm dünne Titanstege<br />

zwischen den Bauteilen herstellen, um<br />

somit auch bei dicht bestückten Leiterplatten<br />

gute Lötergebnisse sicherzustellen.<br />

Unsere Betriebsmittel werden fortlaufend<br />

in enger Zusammenarbeit mit unseren<br />

Kunden weiterentwickelt. Unser<br />

Ziel ist es, den durch die zunehmende<br />

Bauteildichte auf der Leiterplatte permanent<br />

steigenden Anforderungen gerecht<br />

zu werden. Auf Basis unserer umfangreichen<br />

Expertise erarbeiten wir Lösungsansätze<br />

für das Prototyping und die Kleinserie<br />

bis hin zur Großserie. Wir bieten unseren<br />

Kunden sämtliche Vorrichtungen rund<br />

um die Leiterplattenfertigung an und<br />

können deshalb umfassende Erfahrungen<br />

vorweisen. Zudem stellen wir spezifische<br />

Trägersysteme für Flex-Leiterplatten her,<br />

die eine Bauteilfixierung erlauben. Etwa<br />

für LED-Lötprozesse, wo jede einzelne<br />

6 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Interview « NEWS & HIGHLIGHTS<br />

LED gehalten werden muss. Aber auch im<br />

Bereich der Displayherstellung sind wir<br />

ein kompetenter Partner. Überdies bieten<br />

wir Be- und Entladestationen an, die das<br />

schnelle und einfache Handling ermöglichen.<br />

Da wir gezielt auf die spezifischen<br />

Anforderungen unserer Kunden eingehen,<br />

legen wir sehr viel Wert auf einen engen<br />

Kontakt und die persönliche Beratung.<br />

Dadurch profitieren Kunden von unseren<br />

tiefgreifenden Prozesskenntnissen, wobei<br />

unsere Konstruktionsexperten alle von<br />

den Kunden gewünschten Vorrichtungen<br />

entwickeln und fertigen können.<br />

<strong>EPP</strong>: Auch auf der diesjährigen<br />

SMTconnect waren Sie als Aussteller<br />

vertreten. Mit welchen Neuheiten haben<br />

Sie überrascht?<br />

» Lötmasken sorgen<br />

für optimale und<br />

reproduzierbare<br />

Lötergebnisse «<br />

Nicole Leutz<br />

Nicole Leutz: Wir haben einen in der<br />

Breite und der Länge flexibel einstellbaren<br />

Universal-Lötrahmen entwickelt, mit<br />

dem sich unterschiedliche Leiterplatten<br />

fixieren und bearbeiten lassen. Dieser<br />

Universal-Lötrahmen eignet sich insbesondere<br />

für die Fertigung kleiner Serien<br />

und von Prototypen. Zudem lässt er sich<br />

für Reparaturen nutzen. Optional bieten<br />

wir hierzu einen Niederhaltekranz an, mit<br />

dem sich Bauteile niederhalten lassen.<br />

Unser Ziel ist es, einen optimierten, einfach<br />

zu handhabenden und kostengünstigen<br />

Universal-Lötrahmen für das Selektivlöten<br />

und das Wellenlöten anzubieten.<br />

Aber auch das Modell einer Heißverstemmeinheit<br />

zur Fixierung einer Leiterplatte<br />

in einem Gehäuse werden wir zeigen.<br />

Derzeit arbeiten wir übrigens auch<br />

daran, Heißverstemmköpfe mit einer speziellen<br />

Teflonbeschichtung auszustatten,<br />

die eine möglichst lange Lebensdauer von<br />

den Komponenten gewährleisten soll.<br />

Ferner wollen wir verbesserte Niederhalter<br />

vorstellen. Aktuell ist das Auswechseln<br />

des Niederhaltedeckels einer Lötmaske ja<br />

noch recht aufwendig. Zukünftig soll es<br />

möglich sein, einfach einen Stift zu entfernen,<br />

was einen Austausch wesentlich<br />

erleichtern würde.<br />

Vielen Dank für das Gespräch,<br />

Frau Leutz.<br />

www.leutz-loetsysteme.de<br />

Mit Abstand<br />

die beste 3D SPI Lösung<br />

‹ Selbstkontrolle durch<br />

­Autoverifikation<br />

‹ Genauigkeit trifft auf<br />

­Geschwindigkeit<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Industriegebiet Süd E4<br />

63755 Alzenau<br />

Tel. 06188 9935663<br />

E-Mail: europe@kohyoung.com<br />

www.kohyoung.com<br />

‹ Durch künstliche Intelligenz<br />

zur Prozessoptimierung<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 7


NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />

Christian Reinwald von reichelt elektronik thematisiert die Erwartungen an KI<br />

KI in der Produktion – der richtige<br />

Schritt in die Zukunft<br />

NACHGEFRAGT<br />

Ist Künstliche<br />

Intelligenz doch kein<br />

Der Trend zum Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist in Deutschland<br />

Allheilmittel? Christian ungebrochen. Besonders im produzierenden Gewerbe sind Entscheider<br />

Reinwald vertieft die vom Potenzial der Technologie überzeugt. Unternehmen erhoffen sich<br />

Thematik weiter. mit KI eine erhebliche Steigerung der Wertschöpfung. Doch der Einstieg<br />

und die Implementierung sind für viele auch mit Hindernissen verbunden:<br />

Fehlendes Fachwissen und schlecht zugängliche Daten sind nur die Spitze<br />

des Eisberges. Nahezu die Hälfte der Unternehmen, die in den letzten 5 Jahren<br />

KI-Projekte durchgeführt haben, würden diese heute anders angehen*. Ist KI also eine<br />

schöne Theorie aber in der Praxis zum Scheitern verurteilt? Christian Reinwald, Head of<br />

Product Management & Marketing bei reichelt elektronik, beleuchtet die Situation näher.<br />

<strong>EPP</strong>: Herr Reinwald, in Ihrer Umfrage<br />

geben etwa die Hälfte aller Befragten<br />

an, sie würden eine Implementierung<br />

von KI heute anders angehen. Ist KI für<br />

den Einsatz in der Praxis noch nicht bereit?<br />

Christian Reinwald: Künstliche Intelligenz<br />

ist noch immer eine relativ neue<br />

Technologie. Damit einhergeht, dass für<br />

die Implementierung noch nicht so viele<br />

Erfahrungswerte bestehen. Unternehmen<br />

müssen sich also langsam herantasten.<br />

Dass dabei nicht<br />

immer alles perfekt läuft, ist<br />

menschlich und selbstverständlich.<br />

Nur 13 Prozent gaben<br />

in unserer Umfrage an, alles<br />

anders machen zu wollen.<br />

Es handelt sich in den meisten<br />

Fällen also um Korrekturen eines<br />

insgesamt doch gelungenen Projekts.<br />

Ich finde es sogar erfreulich, dass Unternehmen<br />

heute dazugelernt haben und einige<br />

Schritte bei der Vorgehensweise aufzählen<br />

können, die sie heute anders machen<br />

würden. Das zeigt, dass wir an He-<br />

rausforderungen wachsen und die Einsatzmöglichkeiten<br />

für KI in der Industrie<br />

weiterentwickeln.<br />

<strong>EPP</strong>: Was würden Unternehmen heute<br />

in ihrer Vorgehensweise besonders oft<br />

anders machen?<br />

» Auch durch KI wird sich unsere<br />

Arbeitswelt ändern «<br />

Christian Reinwald<br />

Christian Reinwald: Ganz oben auf<br />

der Liste stehen eine bessere Planung und<br />

eine übergreifende Strategie. Diese Punkte<br />

sind kritisch für den Erfolg von KI-Projekten<br />

im eigenen Unternehmen. Unsere<br />

Umfrage ergab zum Beispiel, dass nur 60<br />

Prozent der produzierenden Unternehmen<br />

bereits eine umfassende KI-Strategie haben.<br />

Etwa ein Drittel (34 %) wiederum erklärt,<br />

bislang nur in Teilprojekten zu investieren.<br />

Kleinere Pilotprojekte sind zu<br />

Beginn sicherlich eine gute Strategie, um<br />

den Nutzen für die eigenen Prozesse testen<br />

und Anpassungen vornehmen zu können.<br />

Darauffolgen sollte dann eine übergreifende<br />

Strategie, die Unternehmen eine<br />

klare Richtlinie gibt. In gewisser Weise<br />

kann man deshalb aus diesen Daten auch<br />

ableiten, in welchem Stadium sich Unternehmen<br />

befinden. Sind sie noch in der<br />

Testphase oder gehört KI schon fest zum<br />

Produktionsalltag?<br />

<strong>EPP</strong>: Welchen Einfluss spielt<br />

dabei das Personal?<br />

Christian Reinwald: Auch<br />

das ist ein sehr wichtiger<br />

Punkt, den viele Unternehmen<br />

heute anders angehen würden.<br />

So erklären die Befragten,<br />

sie würden die eigenen Mitarbeiter heute<br />

von Anfang an stärker in die Prozesse einbeziehen.<br />

Dadurch wären bereits in einem<br />

frühen Stadium alle in die Implementierung<br />

involviert und könnten mehr Vertrauen<br />

zur Technologie aufbauen.<br />

8 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Interview « NEWS & HIGHLIGHTS<br />

<strong>EPP</strong>: Wie groß ist allgemein das Vertrauen<br />

in KI in den Unternehmen?<br />

Christian Reinwald: Hier gibt es zwei<br />

große Zweifel, die ausgeräumt werden<br />

müssen. Der erste ist das Vertrauen in die<br />

künstliche Intelligenz selbst und deren<br />

Ergebnisse. Gerade im Bereich Deep Learning<br />

mithilfe von neuronalen Netzwerken<br />

ist es für uns Menschen nicht immer<br />

nachvollziehbar, durch welche Berechnungen<br />

die KI zu ihren Ergebnissen gelangt.<br />

Diese Zweifel konnten durch mehr<br />

Erfahrungen mit KI sowie diversen Initiativen<br />

für mehr Transparenz und Verantwortung<br />

verringert werden. Zudem ist das<br />

Bewusstsein in welcher Form Daten für<br />

ein Training aufbereitet werden, gestiegen.<br />

Wenn diese bereits eine Verzerrung<br />

oder Vorbelastung enthalten, wird dies<br />

auch in der KI weiterbestehen. Ein gutes<br />

Beispiel dafür sind Spracherkennungsfunktionen,<br />

die oft die Stimmen von<br />

Männern besser erkennen als die von<br />

Frauen – einzig aus dem Grund, dass die<br />

Datenbank, mit der sie trainiert wurden,<br />

mehr männliche Stimmen enthält.<br />

<strong>EPP</strong>: Und die andere Hürde, die genommen<br />

werden muss?<br />

Christian Reinwald: Diese Hürde betrifft<br />

eher die Art und Weise, wie wir in<br />

den Unternehmen aber auch in unserer<br />

Kultur als Ganzes über KI diskutieren. Haben<br />

wir Angst, dass KI unsere Arbeitsplätze<br />

wegnehmen wird, oder sehen wir in KI<br />

Chancen, um uns einen Wettbewerbsvorteil<br />

zu erarbeiten und sogar neue Arbeitsplätze<br />

zu schaffen? Unbestreitbar werden<br />

durch KI bestimmte Job-Profile nicht<br />

mehr oder nicht mehr im gleichen Maße<br />

nachgefragt – so, wie wir das bisher bei<br />

jeder technischen Revolution von der<br />

Dampfmaschine bis zur ersten digitalen<br />

Christian Reinwald<br />

» Produzierende<br />

Unternehmen<br />

verstehen KI vor<br />

allem als Tool für<br />

die Optimierung der<br />

Produktion «<br />

Bild: reichelt elektronik<br />

Revolution gesehen haben. Auf der anderen<br />

Seite haben sich mit jeder dieser tiefgreifenden<br />

Veränderungen neue Arbeitsmöglichkeiten<br />

ergeben, deren Anforderungen<br />

wir uns zuvor gar nicht vorstellen<br />

konnten. Auch durch KI wird sich unsere<br />

Arbeitswelt ändern.<br />

<strong>EPP</strong>: Sind Unternehmen Ihrer Meinung<br />

nach optimistisch genug, um die Chance<br />

KI wahrnehmen zu können?<br />

Christian Reinwald: Ja, eindeutig.<br />

Unsere Umfrage hat gezeigt, dass bereits<br />

58 Prozent KI implementiert haben. 87<br />

Prozent sehen es als es realistisch an,<br />

dass immer mehr Roboter Aufgaben von<br />

Menschen übernehmen werden. Für ein<br />

Drittel der Befragten steht fest, dass KI<br />

bereits in vier bis sechs Jahren Standard<br />

in der Industrie sein wird. Die deutsche<br />

Industrie hat die Chancen von KI erkannt<br />

und arbeitet daran, diese auch zu nutzen.<br />

Wollen wir nicht von Konkurrenz aus den<br />

USA und Ostasien abgehängt werden, ist<br />

KI eine der Schlüsseltechnologien, die uns<br />

wettbewerbsfähig hält.<br />

<strong>EPP</strong>: Was sind derzeit die häufigsten<br />

Gründe für Unternehmen, in KI zu investieren?<br />

Christian Reinwald: Produzierende<br />

Unternehmen verstehen KI vor allem als<br />

Tool für die Optimierung der Produktion.<br />

Es geht um Produktivitätssteigerung<br />

(38 %), Qualitätskontrolle (36 %) sowie<br />

Prozessoptimierung (35 %). Auch für Cyber<br />

Security wird die Technologie immer<br />

häufiger eingesetzt (34 %). Hier sehen<br />

wir, dass KI sich bereits als sehr nützlich<br />

erwiesen hat, bestimmte Aufgaben oder<br />

Schritte im Produktionsprozess – z. B.<br />

Qualitätskontrolle – effizienter zu machen<br />

und zur Wertschöpfung der Unternehmen<br />

beiträgt. In Zukunft werden wir<br />

sehen, wie Unternehmen durch KI neue<br />

Geschäftsfelder erschließen oder ganz<br />

neue Geschäftskonzepte entstehen, die<br />

von Grund auf KI-gestützt sind. Wir stehen<br />

an einem Wendepunkt, an dem die<br />

sich Technologie exponentiell entwickeln<br />

wird. Schnellere Rechenleistung, Robotik,<br />

KI und eine Vernetzung aller Dinge werden<br />

in kürzester Zeit eine Arbeitswelt und<br />

neue Möglichkeiten erschaffen, die uns<br />

vor ein paar Jahren noch utopisch erschien.<br />

www.reichelt.de<br />

* Alle erwähnten Zahlen entstammen<br />

einer aktuellen Umfrage unter mehr als<br />

500 Tech-Entscheidern in Deutschland,<br />

durchgeführt von OnePoll im Auftrag von<br />

reichelt elektronik<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 9


NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />

Markus Geßner (Emil Otto) und Mario Anthis (productware) über wasserbasierende<br />

Flussmittel als echte Alternative<br />

Auf dem effizienten Weg zu<br />

nachhaltigen Prozessen<br />

NACHGEFRAGT<br />

Warum hat Productware<br />

im Selektivprozess<br />

auf wasserbasierende<br />

Flussmittel von<br />

Emil Otto umgestellt?<br />

Wenn es um das Wellenlöten geht, setzt der EMS-Dienstleister<br />

Productware bereits seit Jahren auf das wasserbasierende<br />

Flussmittel WB-35/SOX/DT von Emil Otto. Warum also nicht wasser -<br />

basierende Fluss mittel auch für den Selektivlötprozess nutzen?<br />

Markus Geßner, Vertriebs- und Marketingleiter von Emil Otto und Mario<br />

Anthis, Produktionsleiter der productware GmbH, zeigen die Vorteile<br />

auf, die wasserbasierende Flussmittel zu bieten haben.<br />

<strong>EPP</strong>: Nicht selten geraten Hilfsstoffe<br />

wie Flussmittel erst vor Produktionsbeginn<br />

in den Fokus. Oftmals kommen<br />

dann die vom Anlagenhersteller empfohlenen<br />

meist alkoholbasierenden<br />

Flussmittel zum Einsatz. Was hat productware<br />

dazu bewogen, seine Selektivlötanlagen<br />

auf wasserbasierende Flussmittel<br />

umzustellen?<br />

Mario Anthis: Schafft man sich neue<br />

Anlagen an, hält man sich in der Regel an<br />

die Vorgaben und Empfehlungen der Maschinenhersteller,<br />

um reibungslose Prozesse<br />

sicherzustellen. Da wir schon seit<br />

mehr als 10 Jahren ein wasserbasierendes<br />

Flussmittel der Fima Emil Otto für den<br />

Prozess des Wellenlötens einsetzen, haben<br />

wir uns gefragt, ob sich diese Flussmittel<br />

nicht einheitlich sowohl für das<br />

Selektivlöten als auch für das Wellenlöten<br />

nutzen lassen. Schließlich lässt sich die<br />

Artikelvielfalt minimieren, sobald wir bei<br />

allen von uns eingesetzten Wellenlötverfahren<br />

ein und dasselbe Flussmittel nutzen.<br />

Wir haben also Herrn Geßner von der<br />

Firma Emil Otto kontaktiert. Anhand einer<br />

ausführlichen Produktschulung wurden<br />

uns die entsprechenden Möglichkeiten<br />

Markus Geßner: „Natürlich sind wir von unseren<br />

Produkten überzeugt. Schließlich wissen wir,<br />

was diese können. Gleichzeitig ist es unser<br />

Anspruch, immer den gesamten Prozess im Blick<br />

zu haben. Nur so lässt sich der bestmögliche<br />

Werkstoff definieren“<br />

Bild: Emil Otto<br />

aufgezeigt, wobei sogar unsere „alten Hasen“<br />

noch interessante und detaillierte<br />

Informationen aus der Schulung mitnehmen<br />

konnten.<br />

„Als innovativer Hersteller gehen wir auch neue<br />

Wege, um allerhöchste Qualität sicherzustellen<br />

und somit im internationalen Wettbewerb bestehen<br />

zu können“, so Mario Anthis<br />

» Natürlich sind wir von unseren<br />

Produkten überzeugt «<br />

Markus Geßner<br />

Markus Geßner: Häufig entsprechen<br />

bereits vor Jahren evaluierte Hilfsstoffe<br />

nicht mehr den Anforderungen moderner<br />

Technologien. Daher passen wir unsere<br />

Bild: Emil Otto<br />

10 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Interview « NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Produkte permanent an neue Systeme an.<br />

Unser Portfolio umfasst daher ebenso<br />

vielfältige Artikel, wie es unterschiedliche<br />

Anlagen, Leiterplatten, Bauteile und Designs<br />

gibt. Das erlaubt es uns, bestimmte<br />

Prozesse zu vereinheitlichen und zu verbessern.<br />

Zudem sind wir aktuell der einzige<br />

Hersteller, der alkoholbasierende als<br />

auch wasserbasierende Flussmittelkonzentrate<br />

herstellen und das Aktivatorensystem<br />

der Flussmittel in Pasten übertragen<br />

kann. Zudem kann Emil Otto die verschiedenen<br />

Aktivatorensysteme der wasserbasierenden<br />

Flussmittel auch als alkoholbasierende<br />

Flussmittel anbieten. Dadurch<br />

steht im Reworkbereich ein identisches<br />

Aktivatorensystem sowohl für das<br />

Sprühfluxen als auch das Selektivlöten<br />

zur Verfügung. Ein Vermischen unterschiedlicher<br />

Aktivatorensysteme ist somit<br />

ausgeschlossen, weshalb darauf zurückzuführende<br />

eventuelle Kreuzreaktionen<br />

verschiedener Flussmittel und damit einhergehende<br />

Ausfälle bei den Baugruppen<br />

der Vergangenheit angehören.<br />

<strong>EPP</strong>: Sie haben also erst einmal Überzeugungsarbeit<br />

geleistet…<br />

Markus Geßner: Natürlich ist es zunächst<br />

entscheidend, wie aufgeschlossen<br />

ein Kunde gegenüber Neuem ist. Deshalb<br />

möchte ich die sehr angenehme enge Zusammenarbeit<br />

mit Productware hervorheben.<br />

Gemeinsam haben wir die Prozesse<br />

ganzheitlich betrachtet und Versuchsreihen<br />

mit Reworkpasten und Reinigern<br />

durchgeführt, um den bestmöglichen<br />

Werkstoff definieren zu können. Außerdem<br />

haben wir Lötversuche mit unterschiedlichen<br />

wasserbasierenden Flussmitteln<br />

wie etwa das für den Innovation<br />

Award der productronica nominierte<br />

EO-Y-014 und die Flussmittel WB-<br />

35/SOX/DT vorgenommen. All das hat natürlich<br />

eine gewisse Vorlaufzeit erfordert.<br />

Letztlich hat sich dann das wasserbasierende<br />

Flussmittel EO-G-003 besonders<br />

von den alkoholbasierenden Flussmitteln<br />

der Mitbewerber abgehoben, da es sich<br />

durch ein positives Rückstandsverhalten<br />

und hervorragende Benetzungseigenschaften<br />

auszeichnet. Das Flussmittel<br />

eignet sich überdies zum Löten überalterter<br />

Bauteile und Leiterplatten und erzielt<br />

auch bei niedrigen Schmelztemperaturen<br />

von 131°C und bleifreien BSA-Loten sehr<br />

gute Ergebnisse.<br />

Mario Anthis: Aufgrund der spezifischen<br />

Oberflächenspannung halten wasserbasierende<br />

Flussmittel die Konturen<br />

punktgenau ein und verbleiben dort, wo<br />

sie appliziert wurden. Eine Eigenschaft,<br />

die sich insbesondere beim Selektivlöten<br />

vorteilhaft auswirkt, da hier im Gegensatz<br />

zum Wellenlöten nur die zu lötende Fläche<br />

und nicht die gesamte PCB mit dem<br />

flüssigen Lot in Verbindung kommt. Breitet<br />

sich beim Selektivlötprozess ein Flussmittel<br />

aus, wie das bei alkoholbasierenden<br />

Flussmitteln der Fall ist, verbleiben<br />

» Als innovativer<br />

Hersteller gehen wir<br />

auch neue Wege «<br />

Mario Anthis<br />

Rückständen rund um die Lötstelle und<br />

auf der Baugruppe. Diese müssen dann<br />

ggf. aufwendig entfernt werden. Im Vergleich<br />

zu alkoholbasierenden Flussmitteln<br />

sind wasserbasierende Flussmittel zudem<br />

umweltfreundlicher. Und schließlich lässt<br />

sich der Lösemittelgeruch alkoholbasierender<br />

Flussmittel auch bei Anlagen nicht<br />

vermeiden, die mit modernen Absaugungen<br />

ausgestattet sind. Die Geruchsbelästigung<br />

durch wasserbasierende Lösungsmittel<br />

ist hingegen vergleichsweise gering.<br />

Außerdem fallen alkoholbasierende<br />

Flussmittel unter die Kategorie der Gefahrstoffe.<br />

Wir wollen jedoch möglichst<br />

kein Gefahrgut mehr vorhalten.<br />

<strong>EPP</strong>: Sollen Lotperlen und Spritzer vermieden<br />

werden, ist die Trocknung ein<br />

entscheidender Faktor. Waren für die<br />

Umstellung auf wasserbasierende Flussmittel<br />

umfangreiche Korrekturen an der<br />

Vorheizung erforderlich?<br />

Mario Anthis: Anzupassen waren die<br />

Auftragsmenge und die Vorheiztemperatur.<br />

Zudem war eine detaillierte Kontrolle<br />

vor der Prozessfreigabe erforderlich. Diese<br />

einmaligen Aufwände haben sich jedoch<br />

schnell amortisiert, weil durch die wasserbasierenden<br />

Flussmittel weniger Nacharbeiten<br />

aufgrund von Lotperlen anfallen.<br />

Außerdem sind wasserbasierende Flussmittel<br />

vergleichsweise kostengünstig und<br />

preisstabil.<br />

<strong>EPP</strong>: Haben Sie bereits Pläne für die zukünftige<br />

Zusammenarbeit?<br />

Mario Anthis: Emil Otto bietet für die<br />

THT-Montage einen speziellen Lotdraht<br />

an, der lediglich 1,2 % Flussmittel enthält.<br />

Dieser interessiert uns sehr, da sich<br />

damit die Rauchentwicklung bei der THT-<br />

Montage stark verringern lässt. Zudem<br />

entstehen hiermit kaum Spritzer.<br />

Markus Geßner: Auf Wunsch bieten<br />

wir auch eine Ausführung mit 1,6 %<br />

Flussmittel an, was noch immer ein sehr<br />

geringer Flussmittelanteil ist. Die Lotdrähte<br />

der Mitbewerber enthalten in der<br />

Regel 3,5 – 3,6 % Flussmittel und werden<br />

oftmals als gesundheitsgefährdend eingestuft.<br />

Unser halogenfreier Lotdraht ist<br />

hingegen lediglich mit dem Signal „Achtung“<br />

zu kennzeichnen. Bei der Verarbeitung<br />

unterscheidet sich unser auf synthetischem<br />

Harz basierende Lotdraht zwar<br />

im Geruch von den Lotdrähten, die auf<br />

Kolophonium basieren. Im Vergleich zu<br />

halogen- und halogenidhaltigen Lotdrähten<br />

erzielt unser Lotdraht jedoch trotz des<br />

geringeren Anteils an Flussmittel bessere<br />

Ergebnisse.<br />

Ein herzliches Dankeschön an die Herren<br />

für Ihre Zeit.<br />

www.emilotto.de | www.productware.de<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 11


» NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Würth Elektronik und Luminovo kooperieren<br />

Transformation der Leiterplattenbestellung<br />

Bild: Würth Elektronik<br />

Durch Kooperation<br />

wird ein einfacherer,<br />

schnellerer und genauerer<br />

Kalkulationsund<br />

Angebotsprozess<br />

für Leiterplatten-Prototypen<br />

ermöglicht<br />

Leiterplattenhersteller Würth Elektronik Circuit Board<br />

Technology und Luminovo, Softwareanbieter für die<br />

Elektronikindustrie, ermöglichen ihren Kunden mit<br />

der Verbindung ihrer Produkte einen deutlich einfacheren,<br />

schnelleren und genaueren Kalkulationsund<br />

Angebotsprozess für Leiterplatten-Prototypen.<br />

Über die Würth Elektronik-API (Programmierschnittstelle)<br />

wird der Leiterplatten-Onlineshop des Unternehmens<br />

direkt an LumiQuote, Luminovos RfQ-Software,<br />

angeschlossen. LumiQuote extrahiert mithilfe<br />

der modernen PCB-Engine des Schwesterproduktes<br />

Stackrate automatisch alle relevanten technischen<br />

Parameter der benötigten Leiterplatten und kann<br />

diese nun über die Schnittstelle direkt an den Leiterplatten-Onlineshop<br />

senden. Die Nutzer bekommen<br />

die Preise und Lieferzeiten in Echtzeit zurück.<br />

„Dies ist ein entscheidender Mehrwert für die Nutzer,<br />

denn sie können ihren Angebots- und Bestellprozess<br />

ohne Verzögerung fortsetzen“, sagt Thomas Beck,<br />

Geschäftsführer der Würth Elektronik Circuit Board<br />

Technology.<br />

„Bei Luminovo sind wir angetreten, die Elektronikwertschöpfungskette<br />

neu zu denken. Die Partnerschaft<br />

mit Würth Elektronik ermöglicht es uns, die<br />

Leiterplatten-Beschaffung endlich in das Zeitalter<br />

automatisierter und vernetzter Prozesse zu bringen“,<br />

sagt Sebastian Schaal, Gründer und Geschäftsführer<br />

von Luminovo. Er ergänzt: „Unsere Kunden bekom-<br />

men in LumiQuote nicht nur direkt einen Preis übermittelt,<br />

durch eine Plausibilitätsprüfung erfahren sie<br />

auch umgehend, ob die angeforderten Spezifikationen<br />

vom Shop unterstützt werden.“<br />

Das Unternehmen arbeitet an einer Software-Suite,<br />

deren Ziel es ist, die Prozesse innerhalb und zwischen<br />

den verschiedenen Unternehmen der Wertschöpfungskette<br />

auf moderne Weise umzugestalten. Neben<br />

Stackrate, Luminovos Softwarelösung für Leiterplattenhersteller,<br />

konzentriert sich Luminovo mit LumiQuote<br />

darauf, Angebots- und Beschaffungsprozesse,<br />

einschließlich der Material- und Produktionskalkulationen<br />

von EMS-Anbietern zu verbinden, digitalisieren<br />

und automatisieren.<br />

„Wir haben Luminovo als junges, dynamisches Team<br />

kennengelernt, das die eingefahrenen Vorgehensweisen<br />

der Branche neu denkt. Dabei entstehen interessante<br />

Ansätze, die wir als etablierter Leiterplatten-Hersteller<br />

gerne unterstützen, um gemeinsam die Zukunft<br />

der Digitalisierung zu gestalten“, so Thomas Beck.<br />

„Selbst wenn sich die aktuelle Krise abschwächt,<br />

wird der Bedarf zur Veränderung durch Digitalisierung<br />

nicht mehr verschwinden“, fährt Schaal fort.<br />

„Wer wettbewerbsfähig bleiben will oder sich sogar<br />

einen Vorsprung erarbeiten will, muss systematisch<br />

auf moderne Software setzen.“<br />

www.we-online.com/pcb I www.luminovo.ai/de<br />

12 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


RAFI weiter krisenfest auf Erfolgskurs<br />

Sicherstellung der Lieferfähigkeit<br />

RAFI, ein globaler HMI-Hersteller und einer der größten E2MS-<br />

Anbieter Europas, zeigt sich aufgrund seiner ausgeprägten Fertigungstiefe,<br />

hohen Wertschöpfung, breiten Produktpalette und<br />

Branchenaufstellung besonders krisenresilient. Darüber hinaus<br />

hat das Unternehmen frühzeitig strategische Maßnahmen ergriffen,<br />

um in den aktuellen Krisenzeiten die Produktverfügbarkeit<br />

und Lieferfähigkeit für seine Kunden jederzeit zuverlässig sicherzustellen<br />

und Lieferengpässe möglichst schon proaktiv abzufedern.<br />

Eine neu eingerichtete Task Force für Einkauf, Auftragsmanagement,<br />

Vertrieb und Entwicklung erlaubt die schnelle, effektive<br />

Anpassung an veränderte Marktlagen. Durch die Beschaffung<br />

alternativer Bausteine oder ein Re-Design von Produktgruppen<br />

ist es gelungen, die Versorgungssicherheit zu maximieren. Zudem<br />

hat das Unternehmen seine Brokerstrukturen für Zukäufe aus<br />

vertrauenswürdigen Quellen deutlich ausgebaut und sein Lieferantennetz<br />

durch ein digitalisiertes Eskalationsmanagement und<br />

die Einbindung externer Eskalationsmanager gefestigt. Kurzfristi-<br />

Bild: RAFI<br />

Durch hohe Fertigungstiefe, breites Leistungsspektrum und frühzeitige Strukturanpassungen<br />

gewährleistet RAFI eine krisenfeste Produktverfügbarkeit<br />

ge Bedarfsspitzen werden durch das hohe Engagement der Beschäftigten<br />

erforderlichenfalls auch in Sonder- und Wochenendschichten<br />

gedeckt. Mit diesen Maßnahmen hat das Unternehmen<br />

auch das Geschäftsjahr 2021 erfolgreich abgeschlossen. Die Kundenerwartungen<br />

wurden mit einer Steigerung des Liefervolumens<br />

um fast zehn Prozent übertroffen, so dass nicht nur Lieferausfälle<br />

vermieden, sondern sogar kundenseitige Mehrbedarfe<br />

bedient werden konnten. „Unsere Strukturanpassungen stärken<br />

die Resilienz unseres Unternehmens. Damit stellen wir sicher,<br />

dass wir unsere Ziele erreichen und als verlässlicher Partner einen<br />

effektiven Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Kunden<br />

leisten“, erklärt CEO Dr. Lothar Seybold.<br />

www.rafi-group.com<br />

PCB Anschluss<br />

wie gewünscht<br />

CREATE YOUR OWN: Mit har-modular®<br />

bauen Sie Ihren eigenen Leiterplatten-<br />

Steckverbinder ganz nach Ihren<br />

Wünschen. Kinderleicht konfi guriert<br />

und ab Stückzahl 1 bestellt.<br />

www.HARTING.com/<br />

har-modular<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 13


Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Auf der SMTconnect wurde deutlich, wie viel Dynamik und Energie in der<br />

Elektronikfertigungsbranche steckt<br />

Die Stimmung vor Ort war anhaltend positiv und die ausstellenden Unternehmen<br />

und Partner waren erfreut über die Möglichkeit spontaner und<br />

fruchtbarer Geschäftsbegegnungen<br />

Die Elektronikfertigung trifft sich live in Nürnberg<br />

SMTconnect und PCIM 2022<br />

gehen erfolgreich zu Ende<br />

Auf der SMTconnect 2022 wurde deutlich, wie viel Dynamik und Energie in<br />

der Elektronikfertigungsbranche steckt: Über 9.000 Fachbesucher nutzten das<br />

Wiedersehen, um sich zu Trends auszutauschen und in persönlichen Gesprächen<br />

Lösungen für eine effiziente, saubere und optimierte Elektronikproduktion zu<br />

erarbeiten. Auf der PCIM präsentierten auf insgesamt 24.000 m² 384 Aussteller,<br />

davon 52 % aus dem Ausland, ihre neuesten Produkte und Innovationen entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette der Leistungselektronik.<br />

Die Stimmung vor Ort war anhaltend positiv, die 321 ausstellenden<br />

Unternehmen und Partner der SMTconnect<br />

zeigten sich erfreut über die Möglichkeit spontaner und fruchtbarer<br />

Geschäftsbegegnungen: „Mein persönliches Highlight dieser<br />

Messe ist die Veranstaltung an sich“, so Iván Rodrigo Flor<br />

Cantos, Manager Marketing Europe Planning & Marketing bei<br />

Panasonic Connect Europe GmbH. „Ich liebe die Atmosphäre und<br />

die Möglichkeit, viele Kunden, Partner und Kollegen persönlich<br />

zu treffen – alle zusammen zur gleichen Zeit. Dieser intensive<br />

Informationsaustausch nach einer langen Pause ist so wertvoll.“<br />

Auch Stefan Janssen, Geschäftsführer der FUJI Europe Corporation<br />

GmbH, zeigt sich mit dem Messeverlauf zufrieden: „Die<br />

Messe läuft gut, wir haben sehr erfolgreiche Messetage hinter<br />

uns und wir sind mit dem Ergebnis sowie der Qualität der Leads<br />

sehr zufrieden. Unterm Strich hat mich auf der Messe die EMS<br />

Community beeindruckt, die, wie ich erkennen konnte, sehr gut<br />

angenommen wurde.“<br />

EMS Park nimmt Fahrt auf<br />

Zahlreiche Firmen sowie Beratungsdienstleister vertraten die<br />

europäische EMS-Branche auf der Sonderschaufläche EMS Park.<br />

Messeveranstalter Mesago Messe Frankfurt, Dieter G. Weiss,<br />

in4ma, und die IPC Association Connecting Electronics Industries<br />

luden im Rahmen der Welcome Reception am Mittwochabend<br />

zum gemeinschaftlichen Messeausklang und Networking.<br />

Zudem präsentierte Dieter G. Weiss wertvolle Insights aus seinen<br />

Analysen und Studien zum europäischen EMS-Markt auf<br />

dem Messeforum.<br />

Mario Salhofer, Business Development und Kundenberatung<br />

Deutschland, von der Ginzinger Electronic Systems GmbH bestätigt<br />

die Relevanz der Veranstaltung für die Branche: „Die<br />

SMTconnect ist etwas Besonderes, da man sich hier mit Gleichgesinnten<br />

offen austauschen kann. Die ehrliche Kommunikation<br />

innerhalb der Community und der Fokus auf den gemeinsamen<br />

Weg nach vorne sind insbesondere nach den vergangenen zwei<br />

Jahren sehr wichtig.“<br />

Vielfältige Highlights<br />

Fachbesucher haben sich am Gemeinschaftsstand PCB meets<br />

Components mit Anbietern von Leiterplatten, Bauelementen und<br />

Materialien in Verbindung setzen und individuelle Lösungen erarbeiten<br />

können. Außerdem lud die IPC Association Connecting<br />

Electronics Industries wie auch in den Vorjahren Interessierte<br />

dazu ein, ihr Lötkönnen im Rahmen des Handlötwettbewerbs<br />

unter Beweis zu stellen. Insbesondere auf dem Messeforum wurde<br />

klar, welche Themen die Community aktuell beschäftigen: Im<br />

facettenreichen Programm wurden Themen wie Nachhaltigkeit,<br />

Beschaffungsmanagement oder künstliche Intelligenz adressiert.<br />

14 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


MESSEN & VERANSTALTUNGEN «<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Doris Jetter<br />

Bild: Mesago/Klaus Mellenthin<br />

Zur Pressekonferenz während der SMTconnect gaben Dr. Sandra Engle,<br />

VDMA Productronic sowie Volker Pape, Vorsitzender der Fachabteilung<br />

VDMA Productronic eine Lagebeurteilung inklusive Geschäftserwartungen<br />

Die PCIM Europe vereinte erstmals seit zwei Jahren wieder die internationale<br />

Leistungselektronik-Community in Nürnberg und schließt<br />

mit einem sehr guten Ergebnis ab<br />

Der Future Packaging Gemeinschaftsstand - „Die Linie“ fand<br />

großes Interesse bei den Besuchern. Das Organisationsteam des<br />

Fraunhofer IZM hatte in diesem Jahr das Thema „Digital Twin -<br />

Digitaler Zwilling“ als Motto gewählt, wo es um die Einbettung<br />

des Linienkonzeptes in eine virtualisierte Umgebung ging.<br />

Marktausblick und Aktivitäten<br />

VDMA Productronic<br />

Zur Pressekonferenz während der SMTconnect gaben Dr. Sandra<br />

Engle, VDMA Productronic sowie Volker Pape, Viscom AG<br />

und Vorsitzender der Fachabteilung VDMA Productronic eine<br />

Lagebeurteilung inklusive Geschäftserwartungen aufgrund der<br />

Ergebnisse der Umfragen. Zudem gab es Informationen über<br />

den Europäischen „Chips Act“, VDMA Aktivitäten sowie Zukunftsthemen.<br />

Der Ukraine Krieg und die immer noch anhaltende Covid-19<br />

Pandemie führen auch bei den Unternehmen aus dem Elektronikmaschinenbau<br />

zu deutlichen geschäftlichen Herausforderungen,<br />

das zeigen die 14. VDMA Blitzumfrage und die Mitgliederumfrage<br />

des VDMA Fachverbandes EMINT. Mehr als 75 %<br />

der befragten Maschinenbauunternehmen berichten von merklichen<br />

bis gravierenden indirekten Auswirkungen, wie z. B. Energieverteuerung.<br />

Die Auswirkung eines kurzfristig verhängten<br />

EU-Importverbots auf die europäische Industrie beurteilen<br />

66 % der Unternehmen als gravierend. 59 % der Unternehmen<br />

berichten von Problemen bei Zulieferern/Abnehmern im Fall einer<br />

substanziellen Drosselung von Gas. Mehr als 50 % der Unternehmen<br />

berichten von deutlich gestörten Transportwegen<br />

nach Russland. Die im März bei den Elektronikmaschinenbauern<br />

durchgeführte Umfrage zeigt, dass 53 % der Unternehmen von<br />

gravierenden Auswirkungen auf der Angebotsseite berichten,<br />

das ist ein Anstieg um 17 % im Vergleich zu der im September<br />

2021 durchgeführten Umfrage. Eine Verschärfung der Situation<br />

wird für die nächsten 3 Monate erwartet. Die Nachfrageseite<br />

wird positiver beschrieben: Hier spüren rund 44 % der Unternehmen<br />

geringe Auswirkungen, das ist eine Abnahme um 29 %<br />

im Vergleich zur September 2021 Umfrage.<br />

In der 14. VDMA Blitzumfrage wurden die Unternehmen unter<br />

anderem zur Materialversorgung sowie Produkt spezifischen<br />

Lieferengpässen befragt: Betrachtet man die Entwicklung von<br />

Dezember bis April 2022, dann berichten rund 35 % der Unternehmen<br />

von gravierenden Beeinträchtigungen in den Lieferketten.<br />

Hinsichtlich der aktuellen Engpässe bei den Zulieferkomponenten<br />

sehen 54 % der Unternehmen gravierende Engpässe im<br />

Bereich Elektrotechnik/Elektronikkomponenten.<br />

Diese Einschätzung deckt sich mit der im März durchgeführten<br />

Umfrage bei den Elektronikmaschinenbauern: Aktuelle Lieferengpässe<br />

bestehen hauptsächlich für Elektronische Bauelemente.<br />

Dieser Trend setzt sich fort, darüber hinaus werden Engpässe<br />

für Kunststoffe und Metalle erwartet. 54 % der Unternehmen<br />

erwarten eine Normalisierung der Lieferketten in ein<br />

bis zwei Jahren, 46 % innerhalb der nächsten 6 bis 12 Monate.<br />

Nicht überraschend ist die Auswirkung der Lieferengpässe auf<br />

die Preisstruktur eingekaufter Vorprodukte: 75 % der Unternehmen<br />

berichten von Preiserhöhungen zwischen >10 und 20 %.<br />

Leistungselektronik in Nürnberg<br />

Während der drei Messetage machte die PCIM Europe 2022<br />

die fränkische Metropole wieder zum internationalen Treffpunkt<br />

für Experten auf dem Gebiet der Leistungselektronik und<br />

deren Anwendungen. Rund 11.300 Fachbesucher fanden den<br />

Weg in die Hallen, um die Branchen-Highlights hautnah zu erleben.<br />

Die Resonanz auf die Veranstaltung war auf allen Seiten positiv,<br />

ganz besonders schätzten die Teilnehmenden nach der pandemiebedingten<br />

Pause die Möglichkeit, sich persönlich auszutauschen.<br />

Dies bestätigt Wolfram Harnack, Präsident, Rohm Semiconductor<br />

Europe: „Die PCIM Europe 2022 war ein großer Erfolg<br />

für unser gesamtes Team. Es war bereichernd, neue Kontakte<br />

zu knüpfen und sich mit dem Netzwerk über neue Trends in<br />

der Leistungselektronik auszutauschen.“<br />

Die parallel stattfindende Konferenz bewies die enge Verzahnung<br />

zwischen Industrie und Wissenschaft im Rahmen der<br />

PCIM Europe. In rund 280 Vorträgen zu aktuellen Forschungsund<br />

Entwicklungsthemen erweiterten 711 Teilnehmende aus 37<br />

Ländern ihre Fachkenntnisse. Großen Anklang fanden dabei die<br />

drei Keynotes zu aktuellen Trendthemen. Ebenso wie die Fachbesucher<br />

schätzten auch die Konferenzteilnehmer die persönlichen<br />

Begegnungen mit Experten der Branche.<br />

Die nächste SMTconnect l PCIM findet vom 9. bis 11. Mai<br />

2023 in Nürnberg statt.<br />

www.smtconnect.com | pcim.de | www.mesago.de<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 15


10. InnovationsForum 2022<br />

Wettbewerbsfähige Elektronikproduktion<br />

in Deutschland<br />

Die Jubiläumsveranstaltung des InnovationsFORUMS 2022 am Dienstag,<br />

28. Juni, findet in diesem Jahr erneut in der Filderhalle in Leinfelden-<br />

Echterdingen statt. Unter dem Motto „Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />

einer Elektronikfertigung in Deutschland“ sehen die Besucher aktuellen<br />

Vorträgen zu Innovationen aus dem Bereich der Baugruppenfertigung<br />

entgegen, die mit einer begleitenden Table-Top Ausstellung der 23 Partner<br />

ergänzt werden.<br />

Spätestens seit Ausbruch der Pandemie ist klar,<br />

dass strategisch wichtige Technologien nicht<br />

nur in Asien sondern auch hier in Deutschland und<br />

Europa verfügbar sein sollten. Dem nicht genug<br />

kämpft die Elektronikbranche neben Personalmangel<br />

zudem mit Bauteilknappheiten und extrem steigenden<br />

Preisen, die auf den Konflikt zwischen Russland<br />

und der Ukraine zurückzuführen sind. So waren bei<br />

vielen Vorprodukten aufgrund der weltweiten Pandemie<br />

bereits vor Kriegsausbruch die Lagerbestände in<br />

diversen Bereichen weitgehend erschöpft. Die mittels<br />

Krieg dazu kommenden Unterbrechungen bei<br />

Schiffs- und Zugverbindungen inklusive Einschränkungen<br />

im Luftverkehr zeigen weitere Auswirkungen<br />

auf die Liefer- und Logistikketten.<br />

Insofern ist es zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />

einer Elektronikproduktion in Deutschland umso wichtiger,<br />

sich ständig auf dem neuesten Stand zu halten<br />

und sich auszutauschen. Denn nur gemeinsam lässt<br />

sich solch Ansammlung von Krisen gut bewältigen.<br />

Versäumen Sie also nicht, den vom Fachmagazin <strong>EPP</strong><br />

sowie den Partnern organisierten Event in Leinfelden<br />

zu besuchen. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich an einem<br />

Tag über Innovationen entlang der Wertschöpfungskette<br />

einer Baugruppenfertigung ausführlich zu<br />

informieren, ob durch Vorträge, begleitende Ausstellung<br />

oder Gesprächen mit Experten. Zudem warten einige<br />

Highlights aufgrund unserer Jubiläumsveranstaltung<br />

auf Sie, lassen Sie sich überraschen! (Doris Jetter)<br />

www.epp.industrie.de/innovationsforum-deutschland-2022/<br />

Das 9. InnovationsFORUM wurde von Keynote Speaker Axel Liebetrau mit „Silicon Valley<br />

trifft German Engineering“ eröffnet<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Jochen Hempler<br />

Im letzten Jahr stand die Veranstaltung in der Filderhalle noch<br />

im Zeichen vieler Corona-Vorschriften und Regeln<br />

Bild: <strong>EPP</strong>/Jochen Hempler<br />

16 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


MESSEN & VERANSTALTUNGEN «<br />

PROGRAMM 10. InnovationsFORUM 2022<br />

Saal 1<br />

Saal 2<br />

Ab 8:00<br />

09:00 – 09:15 Uhr<br />

09:20 – 10:20 Uhr<br />

10:20 – 10:50 Uhr<br />

10:50 – 11:20 Uhr<br />

11:20 – 11:50 Uhr<br />

11:50 – 12:20 Uhr<br />

12:20 – 12:50 Uhr<br />

12:50 – 14:00 Uhr<br />

14:00 – 14:30 Uhr<br />

14:30 – 15:00 Uhr<br />

15:00 – 15:30 Uhr<br />

15:30 – 16:00 Uhr<br />

16:00 – 16:30 Uhr<br />

16:30 – 17:00 Uhr<br />

17:00 Uhr<br />

Registrierung | Networking | Ausstellung<br />

Begrüßung: Doris Jetter | Chefredakteurin <strong>EPP</strong> / <strong>EPP</strong> Europe<br />

Keynote: JA! 2022 – jetzt erst Recht<br />

Daniela A. Ben Said – DIE Rednerin *frech *kompetent *witzig |<br />

Deutsche Sachbuchautorin und Coach | Quid agis* GmbH<br />

Identifizieren und schließen Sie mögliche Produktivitätslücken<br />

Maria Reichenberger | Vertrieb Bayern+Österreich | Mycronic GmbH<br />

Kaffeepause | Networking | Ausstellung<br />

Open Automation: Das Erfolgsrezept für sinnvolle Automatisierung<br />

Alexander Hagenfeldt | Senior Manager Technical Solutions Marketing |<br />

ASM Assembly Systems GmbH & Co. KG<br />

Tensor-Technologie: Neue Maßstäbe beim Nutzentrennen<br />

Patrick Stockbrügger | Produktmanager SMT/PCB Production<br />

Equipment | LPKF Laser & Electronics AG<br />

Präzisionsdruck bei anspruchsvoller Leiterplatten-Topographie<br />

Michael Zahn | Global Business Development Manager |<br />

Christian Koenen GmbH<br />

Mittagspause | Lunch | Ausstellung<br />

Schablonendruck mit Lights-out Fähigkeiten<br />

Andreas Gerspach | Geschäftsführer | GPS Technologies<br />

Ist die Zukunft der LP noch grün oder nur klein und flexibel?<br />

Harald Eppinger | Geschäftsführer | Koh Young Europe GmbH<br />

Digitale Evolution statt digitaler Revolution?<br />

Claudia Kanzler | Marketing Managerin |<br />

JUKI Automation Systems GmbH<br />

Kaffeepause | Networking | Ausstellung<br />

Herausforderungen der Responsive Factory – Möglichkeiten<br />

der erweiterten Prozesskontrolle und Automatisierung<br />

Andreas Prusak | Senior Product Manager, Panasonic Factory<br />

Solutions Division | Panasonic Connect Europe GmbH<br />

Professionelle Wellenlötmasken<br />

Klaus Bülow | Vertrieb Region Nord/Ost | Schnaidt GmbH<br />

Networking | Verlosung | Verabschiedung<br />

Connectivity – Kommunikationsschnittstellen in der SMT-Fertigung<br />

Christoph Maier | Vertrieb Deutschland Südost und Markus Scheid |<br />

Softwareentwicklung | Rehm Thermal Systems GmbH<br />

Eine neue Generation innovativer Verbund-Lot-Materialien<br />

Andreas Karch | Technologe Neue Anwendungen, Technischer Manager |<br />

Indium Corporation<br />

Automatisch null Fehler<br />

Konrad Deues | Produktmanager Selektiv-Lötanlagen |<br />

Seho Systems GmbH<br />

Innovationen der Lötmittelproduktion<br />

Michael Mendel | Geschäftsführer | Almit GmbH<br />

The missing link – Traceability beim Handlötprozess<br />

Julian Greß | Produktmanager Lötwerkzeuge | Kurtz Ersa<br />

3D Inspektion auf höchstem Niveau<br />

Stefan Schwentner | Sales Austria, South Bavaria, Swiss |<br />

smartTec GmbH<br />

Prozessdaten durch die Linie hinweg –<br />

Auswertungen und KI-Einbindung<br />

Thomas Winkel | Vertrieb Europa | Viscom AG<br />

Moderne Baugruppenreinigung: Automatisierung und Traceability<br />

als Kernelemente bei der Anlagenauswahl<br />

Martin Mattes | Senior Prozessingenieur | Zestron Europe<br />

CO2-Neutralität durch Kreislaufwirtschaft<br />

Lother Pietrzak | Senior Consultant | MTM Ruhrzinn GmbH<br />

Die Partner stehen für Expertengespräche während der Veranstaltung zur<br />

Verfügung und präsentieren Ihre Innovationen<br />

Bild: <strong>EPP</strong><br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 17


Foto: Almit GmbH<br />

Der Dual-Boost-Effekt sorgt für eine gute Initialbenetzung und fördert die Through-Hole-Benetzbarkeit durch die ausdauernd wirkende Aktivierung.<br />

Eine neue Dimension der Benetzung<br />

Um gute Leistung und dauerhafte Qualität zu erreichen, ist eine ausgewogene Kombination<br />

aus Schnelligkeit und Ausdauer notwendig. Almits Lötdraht DB-1 RMA LFM-48 M folgt<br />

diesem Konzept: Mit seinem Zweifachboost aus einem schnell und einem ausdauernd<br />

wirkenden Aktivator erreicht dieses Produkt eine neue Dimension der Benetzung.<br />

Die doppelte Aktivierung sorgt für eine hervorragende<br />

Benetzung. Der erste Booster ist ein schnell wirkender<br />

Aktivator, welcher für eine gute Initialbenetzung<br />

sorgt. Durch seine Wirkung fließt das Lot sofort in den<br />

Durchsteiger. Der zweite Booster wirkt ausdauernd und<br />

fördert die Through-Hole-Benetzung und die Verarbeitbarkeit<br />

des Lots. Im Produkttest liegt Almits DB-1 RMA<br />

LFM-48 M klar vor einem herkömmlichen Lötdraht, bei<br />

welchem die Benetzung unzureichend ist und das Lot<br />

nach dem Reflow-Löten nur schwer in den Durchsteiger<br />

fließt.<br />

Darüber hinaus begünstigt der ausdauernde zweite<br />

Booster den „Anti-Bridge-Effekt“, das heißt beim<br />

Schlepplöten entstehen keine Brücken, welche beim<br />

späteren Einsatz der Leiterplatte zu einem<br />

Kurzschluss führen würden.<br />

Auch für altbekannte „Sorgenkinder“,<br />

also häufig auftretende Probleme im<br />

Produktionsprozess, kann der Einsatz<br />

von DB-1 RMA LFM-48 M die Lösung sein:<br />

So ermöglicht er zum Beispiel auch bei<br />

oxidierten Leiterplatten nach Reflowlöten<br />

eine signifikante Steigerung der Lötfähigkeit<br />

beim Through-Hole Löten. Auch<br />

für Leiterplatten mit großen Wärmekapazitäten<br />

schafft DB-1 RMA LFM-48 M die<br />

Voraussetzung, eine erhöhte Benetzbarkeit der Durchgangslöcher<br />

und daraus resultierend eine gesteigerte<br />

Lötfähigkeit zu erreichen. Beim herkömmlichen Lötdraht<br />

hingegen muss in diesen Fällen aufgrund der unzureichenden<br />

Benetzung auf eine viel höhere Löttemperatur<br />

und eine längere Lötdauer zurückgegriffen werden,<br />

um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen.<br />

Neben der deutlichen Qualitätssteigerung bietet DB-1<br />

RMA LFM-48 M noch einen weiteren Vorteil, welcher in<br />

der Elektronikfertigungsbranche von entscheidender<br />

Bedeutung ist: Das einzigartig schnelle Benetzungsverhalten<br />

ermöglicht eine verkürzte Prozessdauer und eine<br />

langfristige Reduktion der Fertigungskosten. Hier kann<br />

nicht nur das Flussmittel, sondern auch die Legierung<br />

Vergleich von Almits DB-1 RMA mit einem Wettbewerbsprodukt beim Schlepplöten<br />

Foto: Almit GmbH<br />

18 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 |


ANZEIGE<br />

Temperatur der<br />

Lötkolbenspitze:<br />

380°C<br />

Vorheizen: 0s<br />

Zuführmenge: 6mm<br />

Zuführgeschwindigkeit:<br />

20mm/s<br />

Nachheizen:<br />

1.4; 1.0s<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Vergleich von Almits DB-1 RMA mit einem<br />

Wettbewerbsprodukt beim Punktlöten<br />

punkten: Die SAC-Legierung LFM-48 M überzeugt mit einer<br />

reduzierten Eisen-Ablegierung. Die Spitzenstandzeiten<br />

werden um bis das 5-Fache erhöht und der Spitzenverbrauch<br />

um 50 bis 70 % reduziert.<br />

Unser Topseller DB-1 RMA ist auch mit weiteren Legierungen<br />

verfügbar:<br />

DB-1 RMA LFM-23 S<br />

•Silberfrei<br />

• Legierung enthält eine innovative<br />

Eisen-/Galliumverbindung<br />

• 5x höhere Lötspitzenstandzeit<br />

• Reduktion des Spitzenverbrauchs um 50–70 %<br />

• Wenig Flussmittelspritzer<br />

DB-1 RMA SJM-03 S<br />

• SJM = Strong Joint Metal<br />

• Patentierte Legierung mit besonders<br />

hoher Festigkeit<br />

• Bleifreier Lötdraht mit der Festigkeit<br />

von bleihaltigen Lötdrähten<br />

•Keine Rissbildung<br />

• Ideal bei Durchkontaktierungen<br />

Mit Almits Lötdrahtinnovation DB-1 RMA erhalten Sie<br />

den Zweifach-Boost aus Schnelligkeit und Ausdauer,<br />

um auch die anspruchsvollsten Produktionsziele zu erreichen.<br />

Für ein hervorragendes Lötergebnis, das keine<br />

Wünsche offen lässt und eine maximale Reduktion der<br />

Arbeitszeit, Fertigungskosten sowie des Lötspitzenverbrauchs.<br />

Bereit, eine neue Dimension der Benetzung<br />

zu entdecken? Fragen Sie Ihren Almit-Fachberater!<br />

Foto: Almit GmbH<br />

Ansprechpartner technische Beratung:<br />

Uwe Niedermayer<br />

Telefon: 06061/96925–0<br />

E-Mail: technicalsupport@almit.de<br />

Ansprechpartner Marketing:<br />

Katharina Begemann<br />

Telefon: 06061/96925–0<br />

E-Mail: marketing@almit.de<br />

FIRMENPROFIL<br />

Almit gehört zu den Top 5 der weltweit führenden Herstellern<br />

und Anbietern von Lötmitteln. Diese werden sowohl im Automotive-Bereich,<br />

in der Luft- und Raumfahrt Industrie, als<br />

auch in der Consumer-Elektronik und im Bereich Medizintechnik<br />

erfolgreich eingesetzt. 1956 wurde der Mutterkonzern<br />

Nihon Almit in Japan gegründet, welcher zu den Pionieren in<br />

der Entwicklung und Produktion von Lotdrähten gehört. Ende<br />

2000 wurde die Almit GmbH in Bietigheim-Bissingen gegründet,<br />

im Juli 20<strong>05</strong> erfolgte die Verlagerung des Firmensitzes<br />

nach Michelstadt bei Frankfurt am Main, wo sich seitdem<br />

auch das Lager für Zentraleuropa befindet. Neben dem Fokus<br />

auf höchste Qualität und die zeitnahe Belieferung unserer<br />

Kunden, legen wir bei Almit großen Wert auf die Aus- und<br />

Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Zusammenhalt, Identifikation<br />

mit dem Unternehmen und ein hervorragender Team-Spirit<br />

zeichnen uns aus. Unsere erfahrenen, praxisorientierten<br />

Mitarbeiter beraten vor Ort und stehen jederzeit für Fragen<br />

zur Verfügung. Fordern Sie uns!<br />

Almit GmbH<br />

Unterer Hammer 3<br />

64720 Michelstadt<br />

www.almit.de<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 | 19


Foto: ASM<br />

Open Automation von ASAMPT gibt Anwendern alle Freiheiten, ihre Integrated Smart Factory schrittweise zu verwirklichen.<br />

Automatisierung nach Maß<br />

Es ist zuweilen ein Buch mit sieben Siegeln, wo, wann und bis zu welchem Grad Automatisierung<br />

tatsächlich Sinn macht. Mit dem modularen und herstellerübergreifenden Automatisierungskonzept<br />

Open Automation, flexibler Hardware, smarter Software und einer<br />

umfassenden Unterstützung durch Experten des Technologieführers ASMPT sieht man<br />

schnell klarer.<br />

Foto: ASM<br />

Schrittweise und durchdacht vorgehen<br />

Einfach den Schalter umlegen und die komplette<br />

Fertigung auf einen Schlag automatisieren: Der<br />

Traum vieler Verantwortlicher in der Fertigungsindustrie<br />

bleibt in den meisten Fällen ein frommer Wunsch,<br />

jedenfalls aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten.<br />

Schließlich besagt schon das Pareto-Prinzip, das<br />

dem Automatisierungskonzept Open Automation von<br />

ASMPT zugrunde liegt,<br />

dass mit nur 20 Prozent<br />

des Aufwands bereits 80<br />

Prozent der Ergebnisse<br />

realisiert werden können.<br />

Zum Vier-Faktoren-<br />

Bewertungsmodell LEAF<br />

bietet ASM ein Whitepaper<br />

mit ausführlichen Erklärungen<br />

und Beispielen<br />

zum Download an.<br />

Bevor es an die Planung konkreter Einzelmaßnahmen<br />

geht, müssen zunächst Daten gesammelt und<br />

ausgewertet werden: Arbeitskosten, Zeitaufwände,<br />

Personaleinsatz oder Fehlerkosten. Auf dieser Basis<br />

lassen sich dann die Prozessschritte identifizieren,<br />

die automatisiert werden sollen. Dazu müssen die<br />

notwendigen Investitionskosten berücksichtigt und<br />

entsprechend bewertet werden: Sind komplett neue<br />

Maschinen notwendig oder lassen sich bestehende<br />

Systeme nachrüsten? Eine solide und umfassende<br />

Datenbasis ist also die Grundlage für fundierte Investitionsentscheidungen.<br />

Sie stellen sicher, dass Automatisierung<br />

nicht zum Selbstzweck wird, sondern tatsächlich<br />

in wirtschaftlich sinnvoller Weise erfolgt.<br />

Im nächsten Schritt geht es an die Priorisierung,<br />

welche der identifizierten Prozesse zuerst automatisiert<br />

werden sollen – eine in den meisten Fällen keine<br />

triviale Entscheidung. Hierfür hat ASMPT das Vier-<br />

20 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 |


ANZEIGE<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Foto: ASM<br />

Wichtig für wirtschaftlich sinnvolle Automatisierung:<br />

Ab einem bestimmten Punkt übersteigen die<br />

Automatisierungskosten den Nutzen.<br />

Alexander Hagenfeldt arbeitet seit mehr als elf Jahren in der<br />

SMT-Industrie. Die Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit<br />

Elektronikherstellern weltweit veranlassten ihn, das SMT<br />

Smart Network zu gründen, das Gleichgesinnte für die gemeinsame<br />

Gestaltung der Fabrik der Zukunft zusammenzubringt.<br />

Er ist der festen Überzeugung, dass intelligente Automatisierung<br />

unvermeidlich ist und dass die nahtlose Integration<br />

von Hardware und Software der Schlüssel zur Erschließung<br />

des wahren Potenzials jeder Fertigung ist.<br />

Faktoren-Bewertungsmodell LEAF entwickelt (siehe<br />

bitte Titelstory dieser Ausgabe). Ein aus objektiven<br />

Kriterien (Arbeitsaufwand, Fehlerhäufigkeit und -anfälligkeit,<br />

Automatisierungsaufwand und -kosten sowie<br />

Häufigkeit des betrachteten Vorgangs) gebildeter<br />

standardisierter Index macht unterschiedliche Automatisierungsvorhaben<br />

vergleichbar. Grundsätzlich<br />

gilt: Je höher der Index, desto ratsamer ist eine Automatisierung.<br />

Sehen Sie dazu auch die Whitepaper-<br />

Serie, die ASM zu Download bereithält.<br />

Entscheidend für das Gelingen von Automatisierungsprojekten<br />

ist nicht zuletzt auch die Wahl des<br />

richtigen Partners: Wie passgenau sind die angebotenen<br />

Lösungen für die individuellen Bedürfnisse? Wieviel<br />

Freiraum besteht in der Gestaltung. Wie weit geht<br />

die Unterstützung durch den Anbieter bei der Planung<br />

und Umsetzung? Mit dem flexiblen, modularen,<br />

herstellerübergreifenden und nachrüstbaren Konzept<br />

Open Automation gibt ASMPT Anwendern alle Freiheiten,<br />

ihre Automatisierungsprojekte schrittweise, in<br />

ihrem Tempo und absolut ROI-orientiert durchzuführen.<br />

Dabei können sie sich stets auf die umfassende<br />

Unterstützung und das Know-how der ASM Experten<br />

verlassen – online, in einem der ASMPT Centers of<br />

Competence oder persönlich vor Ort.<br />

Alle Informationen zu Open Automation, dem Gegenentwurf<br />

zu unwirtschaftlichen und unflexiblen Automatisierungskonzepten,<br />

gibt es unter:<br />

www.asm-smt.com/de/produkte/open-automation/.<br />

Ansprechpartner: Alexander Hagenfeldt,<br />

Head of Global Solutions Marketing ASMPT<br />

FIRMENPROFIL<br />

ASMPT unterstützt mit DEK Druckund<br />

SIPLACE Bestücklösungen, Inspektionssystemen, smarten<br />

Softwarelösungen sowie umfangreichen Services die Vernetzung,<br />

Optimierung und Automatisierung von zentralen<br />

Workflows. Mit der Smart Shopfloor Management Suite Works<br />

bietet ASMPT hochwertige Software zur Planung, Steuerung,<br />

Analyse und Optimierung aller Prozesse auf dem Shopfloor.<br />

Dies ermöglicht Anwendern den individuellen, schrittweisen<br />

Übergang zur Integrated Smart Factory mit dramatischen Verbesserungen<br />

bei Kennzahlen/KPIs für Produktivität, Flexibilität<br />

und Qualität. Mit dem ganzheitlichen Konzept „Open Automation“<br />

öffnet ASMPT seinen Kunden die Tür zur wirtschaftlich<br />

sinnvollen Automatisierung ganz nach ihren individuellen<br />

Bedürfnissen – modular, flexibel und herstellerunabhängig.<br />

Zentrales Strategieelement ist die enge Zusammenarbeit mit<br />

Kunden und Partnern. So initiierte ASM das SMT Smart Network<br />

als globales Kompetenznetzwerk für den aktiven Erfahrungsaustausch<br />

von Smart Champions.<br />

ASM Assembly Systems GmbH & Co. KG<br />

Rupert-Mayer-Str. 44<br />

81379 München<br />

www.asm-smt.com<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 | 21


Foto: Koenen<br />

3D Schablone von der LP-Seite gesehen mit der in 2mm runde Kavitäten gedruckt wird.<br />

Optimierung des Schablonendrucks bei<br />

anspruchsvoller Leiterplatten-Topografie<br />

Im Zuge der Miniaturisierung von Halbleiterbauteilen und der dynamischen Entwicklung<br />

von neuen Technologien im Bereich der Fertigung von Mikrochips, ändert sich nicht nur<br />

das Bauteilspektrum, sondern auch die Anforderungen an die Leiterplatte.<br />

Ein kurzer Blick in die üblichen Bestellmöglichkeiten<br />

von Leiterplatten, zeigt die Vielfalt an Trägermaterialien<br />

auf die anschließend gedruckt und bestückt<br />

wird. Bei der starren Leiterplatte kann zwischen<br />

verschiedenen FR4 Materialien unterschieden<br />

werden und bei flexiblen Leiterplatten werden häufig<br />

kleberlose Polyimid Materialien angeboten. Häufig<br />

können bis zu 16 Kupferlagen verarbeitet werden und<br />

die Kontaktierungen erfolgen meist über Mikrovias.<br />

Bei den Kontaktflächen unterscheidet man zwischen<br />

chemisch Nickel Gold, HAL bleifrei oder chemisch<br />

Zinn. Je nach Hersteller können HDI Microvia und Flex<br />

Leiterplatten nur in Verbindung mit chemisch Nickel<br />

Gold oder chemisch Zinn gefertigt werden. Besonders<br />

die Oberflächenbeschaffenheit hat einen großen<br />

Einfluß auf das Schablonendruck-Ergebnis.<br />

Die aktuellen Probleme in der Bauteilversorgung<br />

erfordern kreative Lösungen, um noch einigermaßen<br />

zuverlässig, in überschaubaren Lieferzeiten komplette<br />

Baugruppen zu fertigen. Umstellung auf alternative<br />

Bauteile und Redesign von Leiterplattenlayouts gehören<br />

zur Tagesordnung. Nicht selten entsteht temporär<br />

ein enormer Zeitdruck in der SMD Fertigungskette,<br />

um den Kundenanforderungen im Bereich Qualität<br />

und Liefertreue gerecht zu werden.<br />

Die Qualität des Schablonen-Präzisionsdrucks wird<br />

durch die Leiterplatten-Beschaffenheit, das Layout<br />

und die resultierende Topografie maßgeblich beein-<br />

Schablone mit Freistellungen für hohe Via´s um diese zu überdecken<br />

Foto: Koenen<br />

Lötstoplack auf Via´s und Leiterbahne.<br />

Höhe über Padfläche bis zu 60µm<br />

Foto: Koenen<br />

22 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

flusst. Mit der Topografie der Leiterplatte ist in diesem<br />

Zusammenhang nicht der benötigte, unterschiedlich<br />

hohe, Pastenauftrag der verschiedenen<br />

Bauteile gemeint. Vielmehr geht es hier um die Unebenheiten<br />

auf und in der Leiterplatte, für die neue<br />

und abgestimmte Designs der Schablone benötigt<br />

werden. Immer mit dem Augenmerk auf den perfekten<br />

Druck. Die Liste dieser topografischen Herausforderungen<br />

ist recht lang und beinhaltet Themen wie:<br />

• Zu hoher Lötstoplack<br />

• Plugged Via`s<br />

• Labels auf der Leiterplatte<br />

• Kavitäten in der Leiterplatte<br />

• Über die Oberfläche herausragende Teile<br />

• Usw.…<br />

Diese Höhenunterschiede können zwischen ein<br />

paar wenigen Mikrometern bis zu mehreren Millimetern<br />

sein. Nicht selten wird dadurch ein Absprung erzeugt<br />

und das Abdichten der Schablone zum Leiterplattenkontakt<br />

verschlechtert. Besonders in Fine Pitch<br />

Bereichen und bei eher dünnen Schablonendicken<br />

kann Paste im Bereich der Druckschulter der Aperturen<br />

ausweichen und somit zu Druckfehlern führen.<br />

Insbesondere bei komplexen Schaltungen in mittleren<br />

Stückzahlen kann der Druckprozess unstabil werden<br />

und Fehler wie „zu wenig Paste“ oder auch „Kurzschlüsse<br />

durch zu viel Paste“ hervorrufen. Das Problem<br />

ist, dass in dieser Situation die Wiederholbarkeit der<br />

guten Druckergebnisse unberechenbar werden kann.<br />

Diese starken Schwankungen können häufig nicht<br />

durch übliche Paddesign-Manipulationen ausgeglichen<br />

werden. Aber, durch gezielte und präzise Schablonengestaltung<br />

können Druckfehler vermieden werden. Außerdem<br />

kann ein reproduzierbares und sicheres Pastenauslösen<br />

beim Präzisionsdruck sichergestellt werden.<br />

Mit diesem Vortrag möchten wir auf diese Thematik<br />

aufmerksam machen und ein paar Lösungswege aufzeigen,<br />

um bei Topografischen Herausforderungen auf der<br />

Leiterplatte dem perfekten Druck so nah wie möglich zu<br />

kommen.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Seit dem 1. Juni 2016 verstärkt Michael Zahn das Team der<br />

Christian Koenen GmbH in der Funktion des Global Business<br />

Development Managers. Hier ist er für folgende Aufgabengebiete<br />

zuständig: Entwicklung von neuen Drucktechnologien<br />

und deren Anwendungen. Des Weiteren zeigt er sich zuständig<br />

für die Kunden in der Semiconductor-Industrie.<br />

Ansprechpartner: Michael Zahn<br />

Telefon: +49 (0)89 665618–135<br />

E-Mail: mz@ck.de<br />

FIRMENPROFIL<br />

Die Unternehmen der Christian<br />

Koenen Gruppe mit Sitz in<br />

München sind führender<br />

Hersteller von hochpräzisen Metallschablonen und Präzisionssieben<br />

für den technischen Druck in der Elektronikindustrie.<br />

Die Präzisionswerkzeuge aus dem Hause Koenen, sind<br />

häufig Unikate mit höchsten Genauigkeitsanforderungen.<br />

Durch intensive Zusammenarbeit mit weltweit führenden<br />

Elektronikherstellern, wird das innovative Produktportfolio<br />

ständig erweitert. Die Kombination verschiedener, zum Teil<br />

patentierter Fertigungsverfahren ermöglicht es, für Druckprobleme<br />

individuelle Lösungen zu erarbeiten.<br />

Darüber hinaus bietet das Christian Koenen Application Center<br />

Unterstützung bei der Fehleranalyse. Sieb- und Schablonenkunden<br />

haben die Möglichkeit mit Hilfe modernster<br />

Druck- und Messmaschinen Druckprozesse nachzustellen,<br />

Fehler zu analysieren und mit dem CK Team Lösungen zu erarbeiten.<br />

Lötstoplack wie ein Wall um ein<br />

Micro BGA herum. Höhe bis zu 36µm<br />

Foto: Koenen<br />

Christian Koenen GmbH<br />

Otto-Hahn-Straße 24<br />

85521 Ottobrunn-Riemerling<br />

www.christian-koenen.de<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 23


i-CON TRACE: The Missing Link!<br />

Mit der i-CON TRACE präsentiert Ersa die weltweit erste IoT-Lötstation für lückenlose<br />

Rückverfolgbarkeit beim Handlöten. Mit integriertem WLAN, Bluetooth und Netzwerk -<br />

karte bietet sie schon ab Werk 100% Connectivity für vernetzte Fertigungsprozesse. Was<br />

in manchen Bereichen bisher zwingend maschinell nachzuarbeiten war, lässt sich so<br />

auch von Hand bearbeiten.<br />

Die Ersa i-CON TRACE<br />

schließt beim<br />

Handlöten in der industriellen<br />

Elektronikproduktion<br />

die<br />

Lücke in puncto<br />

Nachverfolgbarkeit.<br />

Jeden Lötvorgang dokumentiert die i-CON TRACE<br />

mit Daten für Leiterplatte, benötigtes Material, verwendete<br />

Lötspitze, Prozesstemperatur und Lötdauer.<br />

Die Software muss nicht mehr pro Station aufgespielt<br />

werden, sie wird nur einmal auf dem Kundenserver installiert.<br />

Nach Integration der Lötstation ins Firmennetz,<br />

lassen sich spezifische Lötaufgaben zentral zuweisen<br />

via PC oder Mobile Device. Wesentliche Parameter<br />

werden zentral durch Experten voreingestellt –<br />

das erhöht die Prozesssicherheit, jedes Werkstück<br />

wird spezifikationsgemäß gelötet. Auch die Geräteverwaltung<br />

wird einfacher: Firmware-Updates, Kalibrierungsintervalle,<br />

Lötspitzenverschleiß – alles wird kundenindividuell<br />

zentral angepasst. Die mögliche MES-<br />

Anbindung erlaubt die Einbindung und Speicherung<br />

verwendeter Lötparameter in komplexe Fertigungspro-<br />

Serverbasierte<br />

Infrastruktur:<br />

einfacher Zugriff<br />

auf die vernetzten<br />

i-CON TRACE Löt -<br />

stationen via<br />

Web-Browser.<br />

Abbildung: Ersa<br />

24 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

zesse, die bereits über ein MES laufen. Lötaufgaben<br />

können komplett aufgezeichnet und in ein übergeordnetes<br />

Leitsystem gespeichert werden. Auch eine Echtzeitkommunikation<br />

zwischen Lötstationen in der Fertigung<br />

und kundenseitigem MES ist möglich. Per Mobile<br />

App ist die i-CON TRACE auch herkömmlich wie eine<br />

Stand-alone-Lötstation nutzbar.<br />

Easy zu bedienen. Green means go!<br />

Mit einem Ein/Aus-Schalter sowie drei Leuchtdioden<br />

hebt sich das i-CON TRACE Bedienkonzept deutlich<br />

von anderen Industrielötstationen ab. Der User<br />

scannt anfangs Baugruppe, verwendete Lötspitze,<br />

Lötdraht und Flussmittel – so „weiß“ das System,<br />

dass alle Bedingungen für eine Lötaufgabe erfüllt<br />

sind. Das LED-Interface gibt grünes Licht, sobald die<br />

vordefinierte Temperatur an der Lötspitze erreicht ist.<br />

Dies gewährleistet, dass jede Lötstelle mit der richtigen<br />

Temperatur und passendem Material gelötet<br />

wird. Fehlfunktionen wie eine falsche Lötspitze erkennt<br />

das System und meldet dies. Gelötet wird erst,<br />

wenn alle Parameter korrekt sind.<br />

Mit 150 Watt Power heizt die i-CON TRACE schnell auf,<br />

noch schneller nach und ist dabei äußerst präzise bei<br />

der Temperaturregelung. Heizelement und Lötspitze<br />

sind separat wechselbar – ohne Einbußen bei der Lötperformance.<br />

Verschleißteile werden erst erneuert,<br />

Wenn alle Bedingungen für die zugeteilte Lötaufgabe<br />

erfüllt sind, gibt das LED-Interface der i-CON TRACE<br />

grünes Licht zum Löten.<br />

wenn wirklich erforderlich. Das patentierte Tip´n´Turn-<br />

Konzept ermöglicht einen Spitzenwechsel in Rekordzeit<br />

und ohne Verbrennungsgefahr. Der leistungsstarke<br />

Lötkolben bringt die Energie mit den komplett neu<br />

designten Lötspitzen punktgenau zur Lötstelle.<br />

Mit der Lötstation i-CON TRACE als „Missing Link“<br />

wird die Lücke in puncto Industrie 4.0 und Traceability<br />

in der industriellen Elektronikproduktion geschlossen<br />

– und erlaubt künftig die vollständige Rückverfolgung<br />

auch im Handlötprozess. Mit einzigartigem<br />

Softwarekonzept und intuitiver Bedienoberfläche ist<br />

der manuelle Lötprozess so sicher wie nie zuvor!<br />

Mehr unter www.i-con-trace.de<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Julian Greß ist als Produktmanager bei Ersa zuständig für den<br />

Geschäftsbereich Lötwerkzeuge. Mit seiner Methodenkompetenz<br />

und der Erfahrung im Produktmanagement, erkennt er<br />

Kundenanforderungen, entwickelt diese weiter und setzt Impulse<br />

für Neu entwicklungen. An der Entwicklung und Markteinführung<br />

der weltweit ersten IoT-fähigen Lötstation hat er<br />

wesentlich beigetragen.<br />

Ansprechpartner: Julian Greß, Produktmanager Lötwerkzeuge<br />

Bachelor of Engineering Antriebstechnik (FH)<br />

Tel.: +49 9342 800–201<br />

E-Mail: Julian.Gress@kurtzersa.de<br />

FIRMENPROFIL<br />

Als Pionier startete Ersa vor über 100 Jahren in den Markt und<br />

entwickelte das Löten zur Industriebranche weiter – heute ist<br />

das Unternehmen als Systemlieferant klar die Nr.1 der Branche<br />

mit dem umfassendsten Produktportfolio und einem weltumspannenden<br />

Vertriebs- und Service-Netzwerk. Als innovativer<br />

Technologiegeber für die Elektronikfertigung setzt Ersa unter<br />

dem Claim „GLOBAL. AHEAD. SUSTAINABLE“ entscheidende<br />

Standards, um Megatrends wie Elektromobilität, 5G-Mobilfunkstandard,<br />

Digitalisierung und Automation zu befeuern.<br />

Auch in Zukunft sorgt Ersa für perfekte Verbindungen in der<br />

Elektronikfertigung – mit nachhaltig energieeffizienten Produktionsprozessen<br />

und Automatisierungslösungen auf I4.0-Niveau.<br />

Das Portfolio der Lötsysteme umfasst Lotpastendrucker,<br />

Reflowöfen sowie Wellen- und Selektivlötanlagen. Der Bereich<br />

Lötwerkzeuge reicht vom smarten Lötkolben über IoT-fähige<br />

Lötstationen bis zum vollautomatischen Rework-Arbeitsplatz<br />

zum Ein- und Auslöten unterschiedlichster Bauteile.<br />

Ersa GmbH<br />

Leonhard-Karl-Str. 24<br />

97877 Wertheim<br />

Tel.: 09342 800–0<br />

E-Mail: info@kurtzersa.de<br />

www.ersa.de<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 25


MPM Edison II ACT TM<br />

Schablonendrucker<br />

der 8μm-Klasse<br />

mit Pairing-Cart für<br />

den autonomen<br />

Rüstwechsel<br />

(AMR vorbereitet)<br />

Schablonendruck mit<br />

Lights-out- Fähigkeiten<br />

Steigende Herausforderungen in der Elektronikfertigung<br />

treiben die Automatisierung voran – technische und wirtschaftliche<br />

Parameter gleichermaßen. Fehlervermeidung<br />

durch reproduzierbare Fertigungsprozesse sorgen für<br />

höchste Nutzungs-, Leistungs- und Qualitätsgrade und<br />

dies bei gleichzeitiger Kostenreduktion.<br />

MPM Edison II ACT TM<br />

Schablonendrucker<br />

der 8μm-Klasse<br />

mit Wechselsystem<br />

für Rakel und<br />

LP-Unterstützung<br />

(pick-up & drop-off)<br />

Der Mensch nimmt in der Fertigung eine prominente<br />

Stellung ein. Er beeinflusst die Performancedaten<br />

wie Qualität und Yield (Ausbeute). Qualifizierte<br />

Mitarbeiter sind daher auch wettbewerbsentscheidend.<br />

Die Overall Equipment Effectiveness (OEE)<br />

wird durch die Vermeidung menschlicher Fehler, aber<br />

auch durch die Verringerung der Abhängigkeiten vom<br />

Menschen maximiert. Die letzten 24 Monate mit pandemischer<br />

Lage waren ein Booster für das Voranschreiten<br />

der autonomen Fertigung. Die Erwartungen<br />

unserer Kunden hierzu neue Lösungen zu finden, die<br />

auch in bestehende Fertigungsprozesse eingebunden<br />

werden können, tragen wir in größerem Umfang<br />

als je zuvor an die Hersteller weiter.<br />

Wo stehen wir heute? Der Rüstwechsel beim Schablonendruck<br />

umfasst neben dem Programm auch eine<br />

Vielzahl von Hardware-Adaptionen an das jeweilige<br />

Produkt. Dazu zählen: Schablone, Leiterplattenunterstützung,<br />

Rakel, Lotpastenkartuschen sowie Reinigungsvlies<br />

bzw. -medium. Setup-Zeiten sollen minimiert<br />

werden. Die Rüstung muss zum richtigen Zeitpunkt<br />

schnell und fehlerfrei erfolgen und überwacht<br />

werden.<br />

Foto: GPS Technologies<br />

Automatische Changeover Technologie<br />

ACT TM<br />

Die Lösung für einen äußerst effektiven und<br />

gleichzeitig einfachen Rüstwechsel ist MPM´s patentierte<br />

ACT TM Technologie, die in progressiven<br />

Schritten in Richtung Vollautomatisierung umgesetzt<br />

werden kann. Durch die Kombination des<br />

Schablonendruckers MPM Edison (ITW EAE) mit einem<br />

kostengünstigen Pairing-Cart, wird der Wechsel<br />

von Lotpastenkartuschen (SEMCO), Unterstützungswerkzeugen,<br />

Rakeln und Schablonen automatisiert.<br />

26 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Andreas Gerspach ist Geschäftsführer der GPS Technologies<br />

GmbH in Bad Vilbel. Er ist Physiker und sammelte weitreichende<br />

Erfahrungen in den Bereichen Projektierung, Consulting<br />

und Unternehmensführung. Fundierte Branchenkenntnisse<br />

sammelte er in der Lasertechnologie, Halbleiter- und<br />

Beschichtungstechnologie sowie in der Elektronikfertigung.<br />

Foto: GPS Technologies<br />

Kontakt: Andreas Gerspach<br />

Telefon: +49 (0)6101/40600–0<br />

E-Mail: agerspach@gps-tec.eu<br />

FIRMENPROFIL<br />

Das mit den vorgenannten Materialien ausgerüstete<br />

Pairing-Cart dockt an die MPM Edison II ACT TM an<br />

und rüstet den Schablonendrucker schnell, sicher<br />

und autonom um.<br />

Adaptive Intelligenz<br />

Entscheidend für die Umsetzung zu einem autonomen<br />

Rüstwechsel sind neue Hard- und Softwarelösungen<br />

erforderlich. Der Einsatz adaptiver Intelligenz<br />

gepaart mit integrierter Traceability-Funktionalität ermöglicht<br />

dies in beeindruckender Weise. Die Integration<br />

mit autonomen mobilen Robotern (AMR) und Cobots<br />

ist ebenso möglich. Dies trifft selbstverständlich<br />

auch auf die Anbindung an MES Systeme zu.<br />

Skalierbare Lösungen für jedes<br />

Fertigungsumfeld<br />

Ob nun High Mix/Low Volume oder High Volume/<br />

Low Mix, die ACT TM Technologie ist skalierbar und damit<br />

in jedem Fertigungsumfeld einsetzbar. Hybrid-<br />

Changeover unterstützt das Linienpersonal für effiziente<br />

Rüstwechsel, bei dem noch manuelle Eingriffe<br />

erforderlich sind. Mit der Auto-Changeover Funktionalität<br />

kann der Rüstwechsel autonom erfolgen. Das<br />

System wächst also mit Ihren Anforderungen und ist<br />

damit nachhaltig sowie investitionsschonend.<br />

Die GPS Technologies GmbH hat<br />

ihren Stammsitz in Bad Vilbel bei Frankfurt a.M. und ist ein<br />

führender Ausrüster für die Elektronikindustrie in Mitteleuropa.<br />

Strategische Partnerschaften mit Herstellern aus Europa,<br />

den USA und Südkorea in Verbindung mit dem Know-How für<br />

die Flachbaugruppenfertigung, verschaffen der Kundenbasis<br />

der GPS Technologies GmbH einen echten Mehrwert und<br />

Wettbewerbsvorteil. Mit seinem Schwerpunkt auf integrierten<br />

Fertigungslösungen für die Bereiche Automotive, Industrieelektronik<br />

und EMS, bietet die GPS Technologies GmbH Fertigungs-<br />

und Prozesslösungen an, die sich klar an den Kundenbedürfnissen<br />

orientieren.<br />

Fertigungsequipment wie Lasermarkiersysteme, Schablonendrucker,<br />

Dispenser, Lötsysteme, Inspektionssysteme (SPI/<br />

AOI/AXI) sowie Boardhandlingsysteme, Prozessmaterialien<br />

und Softwarelösungen (NPI/MES) gehören zum Lieferprogramm.<br />

Autonome Transportsysteme und kollaborative Robotersystemlösungen<br />

runden das Portfolio ab. Das qualifizierte<br />

Service- und Applikationsteam unterstützt die Kundenbasis<br />

von der Installation, Schulung bis hin zur Bemusterung und<br />

Qualifizierung von Prozessen.<br />

GPS Technologies GmbH<br />

Theodor-Heuss-Str. 31–33<br />

D-61118 Bad Vilbel<br />

www.gps-tec.eu<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 27


Eine neue Generation innovativer<br />

Verbund-Lot-Materialien<br />

Da elektronische Geräte heute immer „smarter“ werden, nimmt die Funktions- und Leistungsdichte<br />

pro Einheit immer mehr zu. Dies ist nicht nur bei mobilen Geräten zu beobachten,<br />

sondern ebenso im Bereich der Haushalts- und deutlich auch im Bereich der Automotiven<br />

-Elektronik. Zum Herstellen dieser Baugruppen werden nun ebenso, innovative<br />

Verbund-Lot-Materialien benötigt.<br />

Die modernen, hochfunktionalen Geräte stellen<br />

höchste Ansprüche an die zur ihrer Herstellung verwendeten<br />

Materialien. Dies gilt für die konstruktiven<br />

Bereiche wie Gehäuse ,Kühlelemente oder Bedienteile<br />

und ähnliches. Ebenso steigen die Anforderungen<br />

an die Materialien der Aufbau und Verbindungstechnik.<br />

Diese materialtechnischen Herausforderungen<br />

können heute immer öfter nur durch Verbundwerkstoffen<br />

gelöst werden. So wie zum Beispiel Beton und<br />

Stahl als Stahlbeton weit aus belastbarer ist als die<br />

Solo-Materialien. Gleiches gilt für Kohlenstofffasern<br />

und Kunststoff in Verbund als Carbon bekannt. Die<br />

Metallurgen der Firma Indium haben nun auch für den<br />

Bereich der Weichlote solche, auf dem Prinzip der Verbundwerkstoffe,<br />

basierenden Materialien entwickelt.<br />

Mit dieser Technologie erreicht man Eigenschaften<br />

der finalen Lötstellen welche durch die Materialeigenschaften<br />

von zwei unterschiedlichen Lötlegierungen<br />

in Kombination definiert werden. So kann man mit eine<br />

niedrige Schmelztemperatur mit einer höheren<br />

mechanischen Stoß-Festigkeit kombinieren. Dies ist<br />

mit dem klassischen „Mehrstoff /eine Lot-Legierung“<br />

Ansatz nicht machbar. Selbst mit dem Zulegierten von<br />

4, 5 oder mehr Elementen wurden dies Materialeigenschaften<br />

nicht erreicht. Die Durafuse Technologie<br />

verbindet hierzu zwei komplexe Mehrstoff Lot-Legierungen<br />

zu einem Verbundmaterial (Bild 1). Diese Lot-<br />

Pasten Technologie finden ebenfalls bereits ihre Anwendung<br />

im Bereich von Stoff-Substitution in der<br />

Industrie. So kann zum Beispiel das umweltschädliche<br />

Element Blei aus Lot-Materialien, welche für sehr<br />

hohe Spitzen-Einsatztemperaturen von über 260°C<br />

bestimmt sind, mittels dieser Technologie entfernt<br />

werden ohne die Materialanforderung zu beschränken.<br />

Dieses Lot-Pasten Material findet bereits Verwendung<br />

innerhalb von diskreten ( SMD) Bauteilen<br />

(Bild 2)<br />

Im Bereich der Lot-Formteile kommt bereits das<br />

Verbund-Material mit eingebetteter Metall Matrix „ In-<br />

FORMS®“ zum Einsatz. Dieses Matrix-Verstärkte Lotmaterial<br />

erschließt sich nun weiter Einzelfelder durch<br />

eine neue Oberflächen-Beschichtungs Option. So<br />

wurden diese Matrix verstärkten Lot-Preformen bisher<br />

ausschließlich in sogenannten Flussmittel-freien Löt-<br />

Prozessen eingesetzt. Wobei Ameisensäure ,oder Formier-Gas<br />

auf H² Basis zur Oxidreduktion eingesetzt<br />

werden. Dies beding spezieller Anlagentechnik wie<br />

sie im Bereich der Power-Modul Fertigung üblicher-<br />

Foto: Indium<br />

Mehrstoff Lot-Legierungen zu einem Verbundmaterial<br />

28 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

Anwendung in diskreten ( SMD) Bauteilen<br />

weise Verwendung findet. Da nun die Oberflächenbeschichtung<br />

mittels Trocken-Flussmittel auch auf die<br />

InFORM Lot Teile adaptiert wurde, können dies auch<br />

im Standard Reflow Lötverfahren eingesetzt werden<br />

(Bild 3).<br />

Die Themenfelder umfassen<br />

nachfolgende Bereiche:<br />

1. Verbund Lotpasten Technologie Durafuse<br />

a) für hohe mechanische Stoß Festigkeit<br />

bei gerin ge Reflow Temperaturen<br />

b) für hohe thermische Spitzentemperatur<br />

Beständigkeit ohne Pb Einsatz<br />

2. Verbundmaterial der Matrix<br />

verstärkten Lot Formteile<br />

a) für Standard Reflow Verfahren<br />

durch Oberflächen Beschichtung<br />

Foto: Indium<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Andreas Karch unterstützt Indium Corporations Kunden mit<br />

seinem fundierten und tiefgreifenden Verständnis der Prozesstechniken<br />

sowie seine hohe Kompetenz im Projekt-Management.<br />

Vermittlung von Prozess-Expertise und technischer<br />

Beratung für die Materialien von Indium Corporation, wie Lotpaste,<br />

Lot-Preforms, Flussmittel und diverse Werkstoffe für die<br />

optimale Wärmeleitung gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben.<br />

Andreas Karch verfügt als ECQA-zertifizierter Entwicklungsingenieur<br />

und Six-Sigma Yellow Belt seit über 20 Jahren Erfahrung<br />

in der Entwicklung von Lösungen in Automobilelektronik<br />

und Leistungselektronik.<br />

Ansprechpartner: Andreas Karch<br />

Technologe – Neue Anwendungen / Technischer Manager<br />

FIRMENPROFIL<br />

Die Indium Corporation ist ein renommierter Hersteller<br />

und Lieferant von Premiumprodukten für<br />

die weltweite Elektronikindustrie sowie für Hersteller von Halbleitern,<br />

Dünnfilmschaltungen und Solarsystemen sowie von Systemen<br />

zum Wärmemanagement. Zum umfangreichen Produktportfolio<br />

gehören Lotpasten, Flussmittel, Hartlötwerkstoffe, Wärmeleitmaterial,<br />

Sputtering-Targets, Materialien wie Indium, Gallium,<br />

Germanium und Zinnlegierungen sowie inorganische Verbundstoffe<br />

und NanoFoil ® . Das Unternehmen wurde 1934 gegründet<br />

und verfügt über ein weltweites Netz von Niederlassungen für<br />

den technischen Support und betreibt Fertigung in China, Malaysia,<br />

Singapur, Südkorea, Großbritannien sowie den USA. Weitere<br />

Informationen über die Indium Corporation stehen zur Verfügung<br />

unter www.indium.com , oder Sie senden ein Email an abrown@indium.com.<br />

Sie können auch in einen Dialog mit unseren<br />

Experten eintreten mit From One Engineer To Another® (#FOETA),<br />

bei www.facebook.com/indium oder @IndiumCorp.<br />

InFORM<br />

Foto: Indium<br />

Indium Corporation of Europe<br />

7 Newmarket Court, Kingston<br />

Milton Keynes MK10 0AG United Kingdom<br />

www.indium.com<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 29


Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />

Automatisierung des Lagermanagements ist mehr als Platz- und Zeitersparnis. Es ist ein wichtiger Baustein in der Prozessoptimierung.<br />

Digitale Revolution? Digitale Evolution!<br />

Schon seit einiger Zeit werden ganzheitliche Automatisierungs- und Digitalisierungskonzepte<br />

für die Elektronikfertigung vorgestellt, diskutiert und häufig als unabdingbar dargestellt.<br />

Dabei stellen sich jedoch Fragen wie: „Wo stehen wir in der Elektronikfertigung?<br />

Was ist praxistauglich? Wo geht die Reise hin?“<br />

Digitalisierung und Automatisierung haben in der<br />

Elektronikfertigung seit langem Einzug gehalten.<br />

Die Zeiten, in denen Mitarbeiter mit Papier und<br />

Stift die Komponenten nach Papier-Stücklisten zusammengestellt<br />

haben, oder Lieferscheine mit Lieferungen<br />

abgeglichen haben, sind vielerorts Geschichte.<br />

Dieser arbeitsintensive und fehleranfällige manuelle<br />

Prozess ist in vielen Fertigungsbetrieben mittlerweile<br />

ganz, oder zumindest teilweise, abgelöst. Zum<br />

Einsatz kommen stattdessen softwaregestützte Prozesse,<br />

die den Operator entlasten. Ein Blick in die<br />

mittelständischen Elektronikfertigungen in der DACH<br />

Region zeigt aber auch, dass voll automatisierte<br />

Shopfloors nur selten anzutreffen sind. Der Status<br />

Quo liegt meist irgendwo dazwischen.<br />

floor-Equipment ist in zunehmendem Maße mit entsprechender<br />

Sensorik ausgestattet. Diese Datenpunkte<br />

werden aggregiert und mittels herstellerabhängiger<br />

oder herstellerunabhängiger Software, gemäß<br />

den entsprechenden Prozessen, verdichtet und<br />

bereitgestellt. JUKI bietet in diesem Bereich sowohl<br />

hauseigene Softwarelösungen als auch herstellerunabhängige<br />

Expertenlösungen an. Die Hindernisse<br />

von häufig anzutreffenden Insellösungen lassen sich<br />

so sehr gut überwinden, so dass der gesamte Produktionsprozess<br />

digital nachverfolgbar, und vor allem<br />

planbar, abgebildet werden kann.<br />

Die Digitalisierungsstufen<br />

und ihre Übergangsbedingungen<br />

Der Nutzen der Digitalisierung liegt<br />

in drei Hauptbereichen:<br />

• Automatische Datensammlung<br />

• Automatisierte Datenanalyse<br />

• Optimierung auf Basis gewonnener<br />

und analysierter Daten<br />

Die automatisierte Bereitstellung von Datenpunkten<br />

stellt heutzutage kein Problem dar. Modernes Shop -<br />

Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />

30 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

Ein Beispiel für VR-gestützte Lösungen in der Wartung:<br />

Der Operator erhält sofort umsetzbare Experten-<br />

Unterstützung auf sein Endgerät.<br />

JUKIs Assisted Shopfloor Operations<br />

Mit JUKIs Assisted Shopfloor Operations eröffnen<br />

sich neue Möglichkeiten, denn alles, was digital ist,<br />

lässt sich problemlos virtuell – also auch andernorts<br />

– nutzen. Hier liegt ein in der Branche bisher ungenutztes<br />

Potenzial. Neben der Knappheit von Elektronikkomponenten<br />

ist die Verfügbarkeit von qualifiziertem<br />

Personal eine der hauptsächlichen Herausforderungen.<br />

Über einen längeren Zeitraum unbesetzte<br />

Stellen sind keine Seltenheit, die entsprechende Lücke<br />

zu kompensieren – ohne Qualitäts- und Effizienzverluste<br />

zu riskieren – gestaltet sich schwierig.<br />

Virtual Reality-gestützte Lösungen im Wartungs- und<br />

Servicebereich sind bereits etabliert und werden gut<br />

angenommen. Vor-Ort-Einsätze oder Maschinenstillstandszeiten<br />

lassen sich mit diesem Ansatz auf einfache<br />

Weise minimieren. Dabei wird der Operator mittels<br />

entsprechender Lösungen und einem Standard<br />

Mobilfunkgerät durch einen erfahrenen Techniker direkt<br />

angeleitet.<br />

Der nächste Schritt wird aus JUKIs Sicht deutlich revolutionärer,<br />

auch wenn es sich eigentlich um den<br />

nächsten Evolutionsschritt handelt: Assisted Shop -<br />

floor Operations. Entsprechende Experten sind rar<br />

und teuer und nicht jedes Unternehmen kann oder<br />

möchte sich einen angestellten Experten für die Optimierung<br />

des Fertigungsprozesses leisten. JUKIs Vision<br />

ist es, dem Kunden hier durch entsprechende Anleitung<br />

einen echten Mehrwert zu bieten. JUKI setzt<br />

dies bereits heute mit Pilotkunden erfolgreich um.<br />

Foto: JUKI Automation Systems GmbH<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Claudia Kanzler ist seit 2019 bei JUKI Automation Systems als<br />

Marketing Managerin beschäftigt. Vorher war sie in verschiedenen<br />

Positionen im internationalen, technisch-orientierten<br />

B2B Marketing, in operativen und strategischen Positionen in<br />

den Branchen Automatisierungstechnik, Medizintechnik und<br />

Telekommunikation tätig.<br />

Ansprechpartner: Claudia Kanzler<br />

Telefon: +49 (0) 911 / 9 36 26 –646<br />

Email: claudia.kanzler@juki.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

JUKI Automation Systems<br />

vertreibt weltweit führende<br />

SMT-Fertigungslösungen (Bestückungsmaschinen, Inspektionsmaschinen,<br />

automatische Lagersysteme für Elektronikbauteile,<br />

Software, Screen-Printing Maschinen, Inspektionsmaschinen<br />

SPI und AOI, Reflow Lötanlagen, Handling Module) für die Elektronikindustrie<br />

und hat Kunden in den Bereichen EMS – Electronic<br />

Manufacturing Services, Automotive, Industrial und Consumer<br />

Electronics. Vom europäischen Hauptsitz Nürnberg aus vertreibt<br />

die JUKI Automation Systems GmbH europaweit optimal<br />

auf Kundenansprüche abgestimmte SMT-Lösungen.<br />

Die JUKI Automation Systems GmbH gehört zur JUKI Corporation<br />

– ein börsennotierter, japanischer Konzern mit fast 6.000 Mitarbeitern<br />

weltweit in den Geschäftsbereichen Electronic Assembly<br />

Systems und Sewing Machinery. JUKI gilt als Pionier der modernen,<br />

modularen Bestückung und brachte 1987 den ersten Bestückungsautomaten<br />

auf den Markt. JUKI Automation Systems<br />

steht für konsequente Marktorientierung, optimale Produktqualität<br />

sowie umfassende Service- und Beratungsleistungen. Intelligente,<br />

flexible und modulare Produkte sorgen dafür, bereits<br />

heute bestens aufgestellt zu sein für zukünftige Anforderungen.<br />

JUKI Automation Systems GmbH<br />

Neuburger Straße 41<br />

90451 Nürnberg<br />

www.juki-smt.com<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 31


Foto: Koh Young Europe GmbH<br />

Foto: Koh Young Europe GmbH<br />

Produktionslinie im HQ von Koh Young Technology in Seoul<br />

Die Meister S kann selbst kleinste<br />

Lötstellen inspizieren<br />

„Ist die Zukunft der Leiterplatte weiterhin<br />

grün oder nur noch klein und flexibel?“<br />

Bleibt die Leiterplatte in Zukunft noch grün, oder verändern sich Baugruppen mit den neuen Anforderungen?<br />

Die stetige Weiterentwicklung von Produkten und Anwendungen fordern Ihren Tribut von den Herstellern der<br />

Baugruppen, denn neben den Chancen birgt dieser Umbruch auch viele Risiken.<br />

32 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022<br />

Seit 20 Jahren steht Koh Young Technology für Innovation und<br />

Erfolg. 3D Messtechnik war und ist der elementare Baustein<br />

jeder Zukunftsentwicklung in unserem Hause. Durch die konsequente<br />

Anwendung von 3D Messtechnik entstehen Daten/Kenngrößen<br />

der Prozessgenauigkeit auf Bauteilebene sowie deren<br />

einzelnen Lötstellen. Dies betrifft den klassischen Anwendungsbereich<br />

der SMT Fertigung von der Pasten-Inspektion, über Pre-<br />

Reflow bis Post-Reflow. Der gesamte Fertigungsprozess kann somit<br />

überwacht und optimiert werden.<br />

Aber auch erweiterte Anwendungen wie die Pin-Inspektion<br />

nach Einpresstechnik, die FOI (finale optische Inspektion) von<br />

fertigen Baugruppen am Steckverbinder im kompletten Gehäuse<br />

oder in komplexen Backplane-BUS-Baugruppen sind durch Produkte<br />

unseres Unternehmens abgedeckt.<br />

Koh Young Technology kann außerdem mit Systemen der Meister<br />

Serie, D, D+, S und S+, eine herausragende Lösung für die Inspektion<br />

von kleinsten Lötstellen in Kombination mit dem Vermessen<br />

von hochreflektierenden DIE´s anbieten. Unser Produktportfolio<br />

wächst mit den Bedürfnissen unserer Kunden.<br />

Nach dem Fertigstellen der Baugruppen stellt sich durch neue<br />

Anwendungen und Umgebungsanforderungen eine weitere besondere<br />

Aufgabe für den Produzenten. Das Versiegeln der Baugruppe<br />

wird immer wichtiger, um eine Langzeitverfügbarkeit zu<br />

sichern. Conformal Coating und Underfill sind zwar keine neuen<br />

Prozesse, kommen aber mit einem weit höheren Qualitätsanspruch<br />

als in der Vergangenheit ins Spiel. Auch hier muss man<br />

klar sagen, 2D Inspektion kann und wird den Ansprüchen nicht<br />

gerecht. Die DPI Lösung mit 3D Schichtdickenmessung von Koh<br />

Young Technology erfüllt auch hier die neuen, hohen Maßstäbe<br />

der Märkte weltweit.<br />

Die Elektronikfertigung in Deutschland wird zunehmend anspruchsvoller<br />

und jede Platine hat auch ihre eigenen Herausforderungen.<br />

Kleinere und feinere Strukturen zwingen zum Umdenken.<br />

Der Schlüssel, um ein qualitatives und zuverlässiges Produkt<br />

zu erhalten, ist eine solide automatische Inspektion aller<br />

Fertigungsstadien.<br />

Aber das Messen allein hat keine Zukunft und daher kommt<br />

der „Digitale Zwilling“ ins Spiel. Es stellt sich nämlich die Frage,<br />

wie zuverlässig die gesammelten Daten einer Baugruppe, eines<br />

Bauteils oder gar die Kenngrößen einer einzelnen Lötstelle sind.<br />

Denn um eine solide Grundlage für eine Smart Factory zu schaffen,<br />

sind verlässliche Daten elementar.<br />

M2M, die horizontale und vertikale Integration von Systemen<br />

sind in einer modernen Fertigung nicht mehr wegzudenken. Umso<br />

wichtiger ist die klare Abgrenzung von Baugruppendaten, Prozessdaten<br />

und Fertigungstoleranzen für eine sinnvolle Fertigungssteuerung.<br />

Je kleiner die Abweichungen nach einem optimierten<br />

Prozess sind, desto genauer und zertifizierter müssen<br />

die Messdaten sein, auf deren Basis Entscheidungen getroffen<br />

werden.<br />

Der Hauptsitz<br />

von Koh Young<br />

Technology


ANZEIGE<br />

Koh Young Technology hat in den vergangenen 20 Jahren gezielt<br />

die Core Technology und deren Anwendung in der Baugruppen-<br />

und der Halbleiterfertigung ausgebaut. Mit den in der<br />

Zwischenzeit 20.000 weltweit installierten Systemen bei über<br />

3000 Kunden belegt unser Unternehmen seinen Erfolg als<br />

Markt- und Technologieführer im Bereich der 3D-Messtechnik.<br />

Das internationale Unternehmen liefert Know-how und innovative<br />

Systeme für die Elektronikfertigung, die auch den höchsten<br />

Ansprüchen im Front- und Back-end Bereich gerecht werden.<br />

Einzigartige 3D-Lotpastenmessung<br />

Ein 3D-Lotpasteninspektionssystem ist in einer heutigen<br />

zeitgemäßen Baugruppenfertigung nahezu unersetzlich,<br />

sorgt es u. a. dafür, dass nur gut bedruckte Leiterplatten an<br />

das nächste System übergeben werden. Die patentierte SPI-<br />

Messtechnologie von Koh Young ermöglicht höchste Messgenauigkeit,<br />

Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit. Das 3D-Lotpasteninspektionssystem<br />

dient auch zur Analyse von<br />

Schwachstellen im Druckprozess sowie zur Optimierung des<br />

gesamten Prozesses. So werden mit den echten 3D-Messsystemen<br />

zuverlässige Systeme für eine umfangreiche Überwachung<br />

und Optimierung des Fertigungsprozesses entwickelt<br />

und angeboten. Im Zuge der drastischen Miniaturisierung von<br />

SMD Bauteilen forderte der Markt auch eine signifikante Verbesserung<br />

der Auflösung.<br />

Das Verschmelzen der klassischen Baugruppen mit Halbleiterapplikationen<br />

stellt das Anwendungsgebiet der Koh Young<br />

Meisterserie dar. Das Messen von kleinsten Pad-Geometrien<br />

mit Druckhöhen von kleiner 40μ stellen für dieses System keine<br />

Herausforderung dar.<br />

Einzigartige 3D-AOI-Technologie<br />

Mit der innovativen 3D-Messtechnologie bietet die 3D-AOI-Zenith<br />

Familie eine unvergleichbare Fehlerfindung. Pseudofehler,<br />

Schlupf und personenbezogene Programmierergebnisse gehören<br />

damit definitiv der Vergangenheit an. Durch 100% 3D-Messung<br />

in Kombination mit der klassischen 2D-Inspektionstechnologie<br />

kann die Zenith 2, die auch mit 3D Seiten Kameras verfügbar<br />

ist, allen technischen Herausforderungen gerecht werden.<br />

Das System misst sämtliche Attribute der Bauteile, von der<br />

Position über die Lötstelle, die Polarität usw. in 3D. Durch das<br />

Messverfahren ergeben sich präzise Werte ohne eine Abhängigkeit<br />

von Licht oder Schatten oder der Programmierer Qualifikation,<br />

das übliche Feintuning erübrigt sich.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Der Referent Harald Eppinger ist Managing Director von Koh<br />

Young Europe GmbH mit Sitz in Alzenau, seit Januar 2009 im<br />

Unternehmen und nun mehr als 30 Jahre im Bereich der Automatischen<br />

Optischen Inspektion tätig.<br />

Kontakt: Harald Eppinger<br />

Telefon: +49 6188 9192454<br />

E-Mail: Harald.Eppinger@kohyoung.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Koh Young Technology Inc.<br />

zählt zu den führenden<br />

Anbietern von 3D-Messund<br />

Prüfmittelsystemen,<br />

die in den Fertigungen<br />

führender Industrieunternehmen der Leiterplatten- und Halbleiterindustrie<br />

zu finden sind. So beispielsweise in den Branchen<br />

Automobilelektronik, Telekommunikation, Militär, Medizin<br />

sowie Halbleiterindustrie.<br />

Koh Young Technology Inc. unterstützt schon seit Jahren die<br />

Anwender bei der Auswertung der komplexen Messdaten.<br />

Der Hauptsitz des internationalen Unternehmens ist in Seoul,<br />

Korea. Der deutsche Stützpunkt befindet sich in Alzenau mit<br />

Koh Young Europe. Weitere Sales- und Support-Zentren sind<br />

in den USA, Japan, Singapur, China und Korea ansässig. Für<br />

den Verkauf der Systeme im deutschsprachigen Raum ist die<br />

Firma SmartRep zuständig. Mit Sitz in Hanau, Nähe Frankfurt,<br />

ist SmartRep (www.smartrep.de) der Ansprechpartner für Vertrieb<br />

und Service der Koh Young Systeme.<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Industriegebiet Süd E4<br />

63755 Alzenau<br />

www.kohyoung.com<br />

Foto: Koh Young Europe GmbH<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 33


Gamechanger Tensor-Technologie<br />

Die Tensor-Technologie ermöglicht es, bisherige Grenzen in der Mikromaterialbearbeitung<br />

zu überwinden und sowohl Qualität als auch Performance der Verarbeitung zu steigern.<br />

Das integrierbare Strahlablenkungssystem punktet durch hohe Geschwindigkeit, maximale<br />

Transmission und Kosteneffizienz.<br />

Qualität und Performance der Laser-Bearbeitung<br />

sind vereinfacht dargestellt auf zwei Faktoren zurückzuführen:<br />

Laserleistung und Geschwindigkeit der<br />

Ablenkung. In den letzten Jahren gab es insbesondere<br />

im Bereich des Lasers deutliche Leistungsschübe.<br />

Lange Zeit bestand insofern das Grundsatzproblem<br />

der Mikromaterialbearbeitung darin, dass eine<br />

schnelle Strahlablenkung nicht kosteneffizient dargestellt<br />

werden konnte. Folglich führte die zunehmende<br />

Laserleistung nicht zu einem gleichbedeutenden<br />

Performancezuwachs. Denn um Einbußen bei der<br />

Qualität der Verarbeitung zu vermeiden, müssen Abkühlzeiten<br />

beim Abtragsprozess berücksichtigt werden.<br />

Die bahnbrechende Lösung: Tensor<br />

Mit der Tensor-Technologie hat LPKF nun eine zukunftsweisende<br />

Lösung entwickelt. Hierbei handelt es<br />

sich um ein ultraschnelles Strahlablenkungssystem,<br />

welches in Kombination mit einem Galvanometerscanner<br />

eingesetzt wird. Mit dieser Konfiguration kann die<br />

Ablenkung des Laserstrahls um den Faktor 4 erhöht<br />

werden. Mit Hilfe der beschleunigten Ablenkung werden<br />

die Pulse des Lasers gezielt um den Laserspot gelenkt.<br />

Auf diese Weise wird die Energie des Lasers kontrolliert<br />

auf eine größere Fläche des Materials verteilt<br />

und eine Karbonisierung folglich signifikant reduziert.<br />

Zuvor notwendige Abkühlzeiten des Materials werden<br />

folglich deutlich verringert oder komplett vermieden.<br />

Die Technologie bietet mit einer maximalen Transmission<br />

von 99%, seiner Robustheit und hohen Kosteneffizienz<br />

eine einzigartige Kombination an Vorteilen.<br />

Anwendung beim Laser-Nutzentrennen<br />

Mit dem CuttingMaster 2240 wurde die Technologie<br />

erstmals in ein System für die Mikromaterialbearbeitung<br />

integriert. Denn beim Laser-Nutzentrennen spielt<br />

die Qualität und die technische Sauberkeit der Leiter-<br />

Foto: LPKF<br />

Foto: LPKF<br />

Schematische Darstellung des Tensors im Strahlengang eines<br />

Laser-Nutzentrenners<br />

Minimale Wärmeeinflusszone durch kontrollierten<br />

Energieeintrag des Tensors<br />

34 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

CuttingMaster 2240: erster<br />

Nutzentrenner mit integrierter<br />

Tensor-Technologie<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Foto: LPKF<br />

Patrick Stockbrügger (M.Sc.)<br />

Studierte Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau mit<br />

Schwerpunkt Fertigungstechnik, Strategieentwicklung und<br />

Technischer Vertrieb. Er ist seit 2019 als Produktmanager bei<br />

LPKF tätig und verantwortet die technische und strategische<br />

Ausrichtung der Electronics Manufacturing Lösungen für die<br />

PCB- und SMT-Industrie.<br />

Ansprechpartner: Patrick Stockbrügger<br />

Telefon: +49 (0)5131 7095–1755<br />

E-Mail: patrick.stockbruegger@lpkf.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

platten-Schnittkante oftmals eine zentrale Rolle. Erste<br />

Untersuchungen mit verschiedenen Nutzen-Layouts<br />

belegen, dass durch den Einsatz der Technologie deutliche<br />

Reduzierungen der Zykluszeiten erzielt werden<br />

konnten. Insbesondere in Kombination mit der<br />

CleanCut-Technologie waren Zeiteinsparungen von bis<br />

zu 70% möglich – dies entspricht mehr als einer Verdreifachung<br />

der Produktionskapazitäten pro Stunde.<br />

Dies eröffnet dem Laser als Schneidwerkzeug eine kontinuierlich<br />

zunehmende Breite an Anwendungen, unter<br />

anderem für höhere Materialstärken (bis etwa 2 Millimeter).<br />

Ein Ausblick<br />

Die Tensor-Technologie ist aufgrund ihrer Funktionsweise<br />

und damit verbundenen Flexibilität nicht nur auf<br />

den Abtrag zum Nutzentrennen von Leiterplatten-Substraten<br />

begrenzt. Weitere Anwendungsfelder wie beispielsweise<br />

das Bohren und Schneiden weiterer Materialien<br />

werden sukzessive mit der Technologie erschlossen.<br />

Die LPKF Laser & Electronics AG ist<br />

ein führender Anbieter von laserbasierten<br />

Lösungen für die Technologieindustrie.<br />

Lasersysteme<br />

von LPKF sind für die Herstellung von Leiterplatten, Mikrochips,<br />

Automobilteilen, Solarmodulen und vielen anderen<br />

Komponenten von entscheidender Bedeutung. Anwender der<br />

LPKF-Maschinen fertigen immer kleinere und präzisere Bauteile.<br />

Gleichzeitig erhöhen sie durch den Einsatz von Lasertechnik<br />

die Funktionalität dieser Bauteile und profitieren von neuen<br />

Designmöglichkeiten. Daraus entstehen leistungsstärkere,<br />

kleinere und energieeffizientere Produkte an der Spitze des<br />

technologisch Machbaren. Diese führen zu Verbesserungen in<br />

der Mobilität, Vernetzung, Stromerzeugung und digitalen Unterhaltung.<br />

Das 1976 gegründete Unternehmen LPKF hat seinen<br />

Hauptsitz in Garbsen bei Hannover und ist über Tochtergesellschaften<br />

und Vertretungen weltweit aktiv. Rund 20 Prozent<br />

der Mitarbeiter sind im Bereich Forschung und Entwicklung<br />

beschäftigt.<br />

LPKF Laser & Electronics AG<br />

Osteriede 7,<br />

D – 30827 Garbsen<br />

info@lpkf.com; www.lpkf.com<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 35


Foto: MTM Ruhrzinn<br />

Treibhausgasemissionen die durch Recycling entstehen, werden mit den Emissionen beim Rohstoffabbau ins<br />

Verhältnis gesetzt und eine „Einsparungsspanne“ kalkuliert.<br />

Recycling: bis zu 79% CO2 einsparen<br />

Nachhaltigkeit muss messbar sein, damit es nicht zu einem reinen Greenwashing verkommt.<br />

MTM Ruhrzinn GmbH bietet die Berechnung des PCF (Product Carbon Footprint) für die Rohstoffe<br />

Zinn, Blei, Kupfer, Silber und Gold an, welches aus Produktionsabfällen aus der Elektronikbranche<br />

durch Recycling gewonnen werden.<br />

Im europäischen Green Deal ist es verankert, in der<br />

der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ebenso:<br />

Die Circular Economy ist einer der stärksten Schrittmacher<br />

auf dem Weg zur Klimaneutralität. Denn Klimaschutz<br />

funktioniert nur in seltenen Fällen so gut<br />

wie durch im Kreis gedrehte Rohstoffe. Durch die<br />

Kreislaufführung werden Treibhausgase eingespart,<br />

die bei der Gewinnung von Primärrohstoffen ausgestoßen<br />

würden.<br />

Metalle und andere Materialien in den Stoffkreislauf<br />

zurückzuführen, spart im Vergleich zum Einsatz von<br />

Primärrohstoffen große Mengen CO2 und Energie und<br />

trägt damit zum Klimaschutz bei. Zudem hilft es, Umweltschäden<br />

durch Rohstoffabbau zu reduzieren und<br />

natürliche Ressourcen für zukünftige Generationen<br />

zu erhalten. Recycling mit dem Ziel der Nachhaltigkeit<br />

ist also auch eine Frage der Verantwortung. Vor<br />

allem Metall hat hervorragendes Recyclingpotenzial.<br />

Es lässt sich immer wieder ohne Qualitätsverlust zurückgewinnen.<br />

Es trifft sich also gut, dass zeitgleich<br />

die Elektronikbranche förmlich nach grüner Veränderung<br />

schreit. Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität sind<br />

die Buzzwords der letzten Monate. Ein Offenlegen der<br />

Umweltschutzaktivitäten ist nicht nur für Großbetriebe<br />

relevant, sondern auch zunehmend für kleine und<br />

mittelständische Unternehmen. OEM’s, EMS-<br />

Dienstleister, Hersteller von Komponenten,<br />

Leiterplatten, Bestückungsautomaten,<br />

Prüfmittel usw. – alle sind<br />

gleichermaßen von dieser Entwicklung<br />

betroffen.<br />

Aus z.B Kontaktstiften re cyc eltes<br />

Gold setzt rund 53 Kilogramm CO2<br />

frei und damit rund 300-mal weniger<br />

als Gold aus der Minenproduktion<br />

Foto: MTM Ruhrzinn<br />

36 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Frau Vanessa Killat berät Kunden zum Thema<br />

Kreislaufwirtschaft, Sekundärrohstoffe sowie<br />

CO2-Einsparung.<br />

Foto: MTM Ruhrzinn<br />

Ansprechpartner: Vanessa Killat<br />

Telefon: +49 (0)201 647 111 50<br />

E-Mail: info@ruhrzinn.com<br />

Beim Lötzinnrecycling können bis zu 79% CO2 eingespart werden,<br />

vergleicht man es mit dem Abbau von Zinnerzen.<br />

Messbare Nachhaltigkeit<br />

Damit echte Nachhaltigkeit dabei nicht zu Greenwashing<br />

verkommt, setzt die MTM Ruhrzinn bei ihrer Recyclingdienstleistung<br />

auf messbare Instrumente. Eines<br />

davon ist das vom TÜV Rheinland zertifizierte PCF<br />

(Product Carbon Footprint) für Produktionsabfälle,<br />

welche Zinn, Blei, Kupfer, Silber und Gold enthalten.<br />

MTM Ruhrzinn ist darauf spezialisiert, aus den Produktionsabfällen<br />

der Elektronikfertiger, Sekundärrohstoffe<br />

herstellen zu lassen, welche Qualitativ vergleichbar<br />

mit Produkten aus Primärrohstoffen sind.<br />

Der direkte Vergleich zeigt: Bei Lötzinnabfällen,<br />

z.B. aus der THT oder SMT Fertigung, können bis zu<br />

79% der Treibhausgase eingespart werden. Ein Nachhaltigkeitszertifikat<br />

weist den Baugruppenfertigern<br />

auf, wieviel CO2eq/ t in ihrem Fall, je nach eingesetzter<br />

Legierung, durch das Recycling eingespart werden<br />

konnte. Die Berechnung des Product Carbon Footprint<br />

(PCF) erfolgt nach den Vorgaben der ISO Norm<br />

14067: 2019, bei einer Systemgrenze der Berechnung<br />

von Cradle-to-Gate. Sie beinhaltet Transportschritte<br />

sowohl zu MTM Ruhrzinn als auch von MTM Ruhrzinn<br />

zu den Raffinerien, die das Material aufbereiten; Verpackungen,<br />

Produktionsabfälle / Materialreste, Prozessinputs<br />

bei MTM Ruhrzinn und in den Raffinerien.<br />

FIRMENPROFIL<br />

Nachhaltige Lösungen für die<br />

Elektronikbranche. Als zertifizierter<br />

Entsorgungsfachbetrieb aus<br />

dem Ruhrgebiet fördert MTM Ruhrzinn, mit ca. 450t Zinn- und<br />

Lötabfälle pro Jahr, die Circular-Economy in ganz Europa und<br />

gehört zu den führenden internationalen Anbietern für das<br />

Recycling von Altlot aus der Elektronikbranche. Elektronikfertiger<br />

beim Thema Abfallrecht und Recyclingvorgänge mit<br />

Know-How zu unterstützen und nachhaltige Stoffströme<br />

messbar zu machen ist die Kernphilosophie des Unternehmens.<br />

Obwohl erst im Jahr 2014 gegründet, zählt die MTM<br />

Ruhrzinn mit aktuell rund 45 Mitarbeitern und 75 Mio EUR<br />

Umsatz innerhalb der MTM Group, wiederholt zu den am<br />

schnellsten wachsenden Unternehmen in Deutschland<br />

und ganz Europa.<br />

MTM Ruhrzinn GmbH<br />

Ruhrtalstraße 19<br />

D-45239 Essen<br />

www.ruhrzinn.com<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 37


Foto: Mycronic<br />

Übernehmen Sie die Kontrolle<br />

Wir haben Live-Leistungsdaten, Ursachenanalysen und umsetzbare Erkenntnisse in einer<br />

leistungsstarken Dashboard-Oberfläche zusammengeführt. Die Lösung heißt MYCenter<br />

Analysis und zielt darauf ab, die Produktionsleistung mit wenigen Bedienereingriffen zu<br />

verbessern.<br />

Welche Werkzeuge benötigen Sie, um die Leistung besser zu<br />

visualisieren, die Ursachen zu finden und die Leistung Ihrer SMT-<br />

Linie zu verbessern? Dies waren die Fragen, die die Entwicklung,<br />

der neuesten Dashboard-Software von Mycronic, angetrieben<br />

haben.<br />

MYCenter Analysis, das Ergebnis umfangreicher gemeinsamer<br />

Entwicklung und Beta-Tests, ist ein vielversprechendes Beispiel<br />

für die nächste Generation von Software-Schnittstellen, die vom<br />

Mycronic 4.0 Entwicklungsteam entwickelt werden. Ausgehend<br />

vom aktuellen Pick-and-Place-Kontroll-Dashboard soll MYCenter<br />

Analysis zu einem umfassenden Kontrollzentrum für die Produktionseffizienz<br />

werden, das eine breite Palette von Prozessschritten<br />

umfasst.<br />

Vertiefte Problemlösung<br />

Früher wurden Abwurfraten und Bauteilabfälle möglicherweise<br />

erst nach Abschluss eines Auftrags entdeckt – manchmal Stunden<br />

oder sogar Tage zu spät. Mit der Analyse von Fehlbestückung<br />

und Ausschuss ermöglicht MYCenter Analysis die Diagnose und<br />

Behebung potenzieller Qualitätsprobleme, bevor sie sich ausbreiten.<br />

Wenn eine ungewöhnlich hohe Ausschussrate entdeckt<br />

wird, können sich die Produktionsingenieure durch eine umfassende<br />

Analyse der Abwurfrate klicken, die Daten prüfen und detaillierte<br />

Bilder einzelner Bestückköpfe und Komponenten ansehen.<br />

Das Endergebnis ist ein direkter Weg von der Diagnose über<br />

die Analyse bis hin zum geplanten Eingreifen – und das alles von<br />

einer einzigen Dashboard-Übersicht aus.<br />

Erkenntnisse auf höherer Ebene<br />

Verbesserte Effizienz beginnt mit den richtigen Daten. In der<br />

Live-Ansicht zeigt das neue Dashboard den aktuellen Zustand der<br />

Linie, die Anzahl der produzierten Platten, die Zykluszeit, die Effizienz<br />

und die Auslastungsbilanz. All diese Live-Daten geben den<br />

Produktionsingenieuren einen Überblick über die wichtigsten Produktionsstatistiken,<br />

ohne die zusätzlichen Standardbetriebsdaten.<br />

Direkt vom webbasierten Dashboard aus ist es nun möglich,<br />

die aktuelle Auslastung mit historischen Daten zu vergleichen,<br />

notwendige Eingriffe zu planen und die Produktionseffizienz kontinuierlich<br />

zu verbessern – von überall und auf jedem Gerät.<br />

MYCenter Analysis Dashboard<br />

Foto: Mycronic<br />

38 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 |


ANZEIGE<br />

Dank der detaillierten Auslastungsdaten lassen sich potenzielle<br />

Engpässe auch jenseits der Bestückungsautomaten in<br />

der vor- und nachgelagerten Produktion identifizieren. Mit der<br />

richtigen Analyse ist es möglich, Probleme aufzudecken, wie<br />

z. B. übermäßige Wartezeiten für Leiterplatten, die in der Linie<br />

ankommen, Probleme mit der Lotpaste, die vom Lotpasteninspektionssystem<br />

erkannt werden, oder volle Leiterplattenmagazine<br />

am Ende der Linie, um nur einige zu nennen. MYCenter<br />

Analysis macht diesen Prozess der Engpassbeseitigung<br />

schneller, effektiver und gründlicher, wodurch die Notwendigkeit<br />

einer Trial-and-Error-Diagnose erheblich reduziert wird.<br />

Besserer Leitungsabgleich<br />

Da Produkte und Produktionsprozesse immer komplexer<br />

werden, kann ein effektives Line Balancing enorme Produktivitätssteigerungen<br />

ermöglichen. MYCenter Analysis erleichtert<br />

die Erkennung von Ineffizienzen durch häufige Maschinenstopps<br />

sowie reduzierte Geschwindigkeiten bei der Montage<br />

oder Zuführung von Bauteilen und Verpackungen. In Fällen,<br />

in denen MYPlan nicht verwendet wird, kann die Software<br />

auch auf Fälle hinweisen, in denen eine optimalere Bestückungseinrichtung<br />

möglich wäre.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Maria Reichenberger arbeitet seit mehr als 7Jahren im internationalen<br />

Vertrieb. Seit September 2018 arbeitet Frau Reichenberger<br />

für Mycronic und betreut die Region Bayern und<br />

Österreich.<br />

Ansprechpartnerin: Maria Reichenberger<br />

Sales Manager Bavaria & Austria<br />

Mobile: +49 151 16 155 151<br />

maria.reichenberger@mycronic.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Mycronic – Schwedische High-Tech vom Feinsten<br />

Foto: Mycronic<br />

MYCenter Analysis – Analyse Abwurfrate<br />

Dank der schnelleren Diagnose selbst kleinster Problembereiche<br />

können die Produktionsleiter wichtige Schritte effektiver<br />

planen und Maschinenstillstände auf ein Minimum reduzieren.<br />

Die verbesserte Pflege von Bauteil- und Gehäusedaten<br />

sowie die optimierte Zusammensetzung und Beladung der<br />

Feeder tragen außerdem zu einem effektiveren Linienbalancing<br />

während des gesamten Produktionsprozesses bei.<br />

Schnellere Ergebnisse<br />

Ob es sich um eine verbesserte Fernüberwachung, einen<br />

verbesserten Leitungsabgleich oder eine schnelle Reduzierung<br />

ungeplanter Ausfallzeiten handelt. MYCenter Analysis<br />

unterstützt Sie bei der effizienten Nutzung Ihrer Linie.<br />

Mycronic ist ein schwedisches Hightech-Unternehmen, das<br />

bereits seit mehr als 40 Jahren in der Elektronikfertigung tätig<br />

ist. Unsere globale Organisation unterstützt SMT Fertigungen<br />

in mehr als 50 Ländern.<br />

In der SMT Linie bietet MYCRONIC von hoch flexiblen Be -<br />

stückern, über High Speed Lötpasten Jetter, bis zu In spek -<br />

tionslösungen und SMD Lagersystemen alles für Ihre<br />

innovativen Kunden.<br />

Mycronic GmbH<br />

Biberger Straße 93<br />

D-82008 Unterhaching<br />

www.mycronic.com<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 | 39


Foto: Panasonic Connect – Responsive Factory. © 2022 Canvas.com<br />

Panasonic ermöglicht den nächsten Schritt zur Responsive Factory<br />

Herausforderungen der Responsive Factory<br />

Möglichkeiten der erweiterten Prozesskontrolle und Automatisierung<br />

Die Anforderungen der Industrie werden immer höher. So muss die Produktion flexibel<br />

sein und sowohl auf äußere Einflüsse als auch auf unerwartete Umstände schnell<br />

reagieren können. Dazu kommen Faktoren wie Zeit, Quantität, Qualität und Kosten,<br />

die keine Kompromisse erlauben, sondern vielmehr ein Zusammenspiel erfordern,<br />

um die eigene Produktivität wettbewerbsfähig zu halten.<br />

Produktionsanlagen und ihren Systemen wird heutzutage<br />

so einiges abverlangt, und zwar umso mehr, je<br />

größer die Produktion ist. Da diese Anforderungen in<br />

einigen Bereichen der Fabrik über schnellere Anlagen<br />

und einfache MES-Software hinausgehen, lohnt es<br />

sich, lösungs- und zukunftsorientiert umzudenken.<br />

Am besten stellt man sich den ganzen Produktionsprozess<br />

von Anfang bis Ende bildlich vor und fischt<br />

sich gezielt die jeweiligen Etappen und ihre Herausforderungen<br />

heraus.<br />

Materialengpässe führen zum Produktionsstillstand.<br />

Chip-Knappheit und Lieferengpässe zu vermeiden,<br />

setzt eine gute Planung voraus. Alle zu bestückenden<br />

Bauelemente müssen vorhanden und<br />

schnell greifbar sein. Ein guter Überblick über die<br />

Materialbeschaffung und -planung sowie die kontinuierliche<br />

Überwachung der gesamten Produktion sind<br />

unabdingbar.<br />

Ist die Produktion hochgefahren, geht es darum,<br />

sie bestmöglich aufrechtzuerhalten. Eine nahtlose<br />

M2M-Kommunikation wird dabei vorausgesetzt. Bei<br />

den Produktionslinien müssen Wartungsintervalle<br />

eingehalten werden, ein reibungsloser Produktwechsel<br />

ist zu garantieren und eine Fehlerrate von null<br />

40 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 |


ANZEIGE<br />

wird angestrebt. Plötzliche interne und externe Einwirkungen<br />

beeinflussen die Produktionsleistung, die<br />

Verfügbarkeit und die Qualität. Hier entscheidet nun<br />

ein jeder Zug über Produktivität und Profitabilität.<br />

Panasonic hat sich all dieser Herausforderungen<br />

angenommen und innovative Lösungen geschaffen,<br />

um die Responsive Factory Wirklichkeit werden zu<br />

lassen. Hinter dem Stichwort APC-5M verbirgt sich<br />

mehr als nur „Advanced Process Control“. Panasonics<br />

APC-5M umfasst die Faktoren Mensch, Maschine, Material,<br />

Methode und Messbarkeit. So besteht diese<br />

Lösung nicht nur darin, den gesamten Produktionsprozess<br />

und die Maschinen durch Feed-Forward- und<br />

Feedback-Kommunikationstechnologie zu überwachen<br />

und zu kontrollieren, sondern auch alle anderen<br />

Faktoren zusammen mit der gesamten Produktion<br />

und allen damit verbundenen Prozessen mithilfe<br />

künstlicher Intelligenz (KI) zu automatisieren und stetig<br />

zu verbessern. APC-5M erkennt 5M-Abweichungen<br />

sowie interne und externe Einwirkungen in Echtzeit<br />

und sorgt für einen reibungslosen Produktionsablauf<br />

ohne Ausfallzeiten. Dank KI verbessert und präzisiert<br />

das Kontrollsystem Erkenntnisse und Rückmeldungen<br />

nach jedem Produktionsprozess.<br />

Panasonic und die Responsive Factory<br />

Was macht eine Fabrik „responsive“? In unserem<br />

Vortrag werden wir auf die Herausforderungen der<br />

Responsive Factory eingehen sowie gezielt die dazugehörigen<br />

Lösungen der erweiterten Prozesskontrolle<br />

und Automatisierung präsentieren und thematisieren.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Andreas Prusak, Senior Product Manager bei Panasonic<br />

Factory Solutions Europe, ist verantwortlich für technische<br />

Lösungen und kennt die Anforderungen im Produktionsbereich.<br />

Im Unternehmen hat er Produktentwicklungen mitverfolgt<br />

und berichtet über neue Herausforderungen in der Produktion<br />

sowie die dafür maßgeschneiderten Lösungen von<br />

Panasonic.<br />

Kontakt:<br />

E-Mail: andreas.prusak@eu.panasonic.com<br />

Tel.: +49–89–45354–1227<br />

Web: PFSE.panasonic.eu<br />

FIRMENPROFIL<br />

Die Panasonic Connect Europe<br />

GmbH wird seit Oktober 2021 als<br />

agile Business-to-Business-Organisation den sich verändernden<br />

technologischen Anforderungen europäischer Unternehmen<br />

gerecht. Im Mittelpunkt steht der B2B-Lösungsansatz<br />

„Gemba Process Innovation“. Mehr als 400 Mitarbeiter unterstützen<br />

so geschäftskritische Abläufe und Transformationen<br />

durch den innovativen Einsatz der breiten Panasonic-Produktpalette.<br />

Foto: © 2022 Panasonic Connect – Responsive Factory<br />

Panasonics APC-5M umfasst ein zukunftsorientiertes, KI-mitgesteuertes<br />

Gesamtkonzept zur Überwachung, Automatisierung<br />

und Optimierung in der Produktion, um O.E.E. zu maximieren.<br />

Panasonic Factory Solutions Europe (PFSE), ein Geschäftsbereich<br />

der Panasonic Connect Europe GmbH, ist eines der weltweit<br />

führenden Unternehmen im Bereich Smart Factory. Unsere<br />

kombinierte Stärke, gleichzeitig Hersteller und Anlagenanbieter<br />

zu sein, ist einzigartig und ermöglicht es uns, unseren<br />

Kunden überall auf der Welt bewährte Technologie und<br />

Prozesslösungen zu bieten. Best-in-Class-Hardware und<br />

-Software als ein schlüsselfertiges Panasonic-Gesamtpaket<br />

für die Fertigungsherausforderungen Ihres Unternehmens.<br />

Panasonic, unsere Lösungen heute für Ihre Fabrik von morgen!<br />

Panasonic Connect Europe GmbH<br />

Mailen Sie an: PFSE.info@eu.panasonic.com<br />

Besuchen Sie: PFSE.panasonic.eu<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06|2022 | 41


Connectivity –Kommunikationsschnittstellen<br />

in der SMT Fertigung<br />

Die Grundlage von Industrie 4.0 bilden intelligente, digital vernetzte Systeme, mit deren<br />

Hilfe eine weitestgehend selbstorganisierte und flexible Produktion möglich wird. Doch<br />

wie so oft gibt es auch hier zwei Seiten: mit der Flexibilität steigt auch die Komplexität<br />

der Fertigungsabläufe und die daraus resultierende zu kommunizierende Datenmenge<br />

und -vielfalt.<br />

VisionXP+ mit<br />

Separo am Auslauf<br />

Foto: Rehm Thermal Systems GmbH<br />

Um dies zu bewältigen, helfen Standardisierungen<br />

sowie smarte Softwarelösungen. „The Hermes<br />

Standard“ (IPC-HERMES-9852) sorgt dafür, dass wichtige<br />

Baugruppeninformationen zuverlässig, spontan,<br />

einfach und vollständig von Maschine zu Maschine und<br />

an übergeordnete Systeme übermittelt werden – unabhängig<br />

vom jeweiligen Hersteller des Equipments der<br />

SMT-Linie.<br />

Horizontale M2M-Kommunikation<br />

Der Datenaustausch erfolgt horizontal von Maschinezu-Maschine<br />

(M2M). Die erste Anlage in der Linie erstellt<br />

das Hermes-Datenpaket und bei Einsatz eines<br />

Barcode-Lasers wird die Baugruppe gleichzeitig beschriftet.<br />

Hierbei gibt das Produkt die Daten vor, die<br />

dabei als digitaler Zwilling zusammen mit der Leiterplatte<br />

von Maschine zu Maschine weitergereicht werden.<br />

Dies erfolgt jedoch nicht über digitale Signale,<br />

sondern über ein Netzwerk. Diese neue Art der Schnittstellenkommunikation<br />

erfolgt über ein auf TCP/IP und<br />

XML basierendem Protokoll, das standardisierte Kabel<br />

und Datenformate nutzt. Dadurch wird der Integrationsprozess<br />

vereinfacht und Kosten reduziert. Neben<br />

42 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022<br />

dem Barcode der Baugruppe werden auch verschiedene<br />

Daten gespeichert und kommuniziert. Hermes bietet<br />

viele Vorteile gegenüber dem bisherigen Standard<br />

SMEMA. Breitenverstellung, Produktumstellung, Gut-/<br />

Schlecht-Sortierung, um nur einige zu nennen.<br />

Mit oder ohne<br />

Scanner am Auslauf<br />

Bei den Systemen VisionXP+ oder VisionXP+ Vac von<br />

Rehm gibt es in Verbindung mit Hermes zwei Möglichkeiten<br />

– mit Scanner am Auslaufband, oder ohne Scanner.<br />

Ohne Scanner am Auslaufband ist ein Reisert (manuelles<br />

Einlegen von Baugruppen)<br />

nicht möglich. Wird ein Scanner verwendet,<br />

verringert sich die Gefahr,<br />

dass Daten verloren gehen oder falschen<br />

Baugruppen zugeordnet werden,<br />

da Boards nach dem Lötprozess<br />

entnommen und beliebig wiedereingesetzt<br />

werden können. Dies ist vor allem<br />

Vereinzelung von<br />

Leiterplatten über Separo<br />

Foto: Rehm Thermal Systems GmbH


ANZEIGE<br />

Reinsert von Baugruppen möglich<br />

Foto: Rehm Thermal Systems GmbH<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

dann notwendig, wenn eine manuelle Sichtkontrolle<br />

durchgeführt oder Stichproben für Qualitätssicherungsprozesse<br />

entnommen werden sollen. Eine Zuordnung<br />

der Daten zum richtigen Board bleibt bestehen.<br />

Vereinzelung der Baugruppen<br />

durch Separo<br />

Unabhängig davon, ob sich am Auslaufband ein<br />

Scanner befindet oder nicht, sind diese Rehm Systeme<br />

mit dem voll integrierten Separo-Vereinzelungsmodul<br />

verfügbar. Sollte es beispielsweise in den<br />

Kühlzonen zu einem Stau der Baugruppen kommen,<br />

vereinzelt der Separo am Auslauf die Baugruppen<br />

wieder, um so die korrekte und lückenlose Weitergabe<br />

der Daten zu gewährleisten und einen Verlust der<br />

Daten zu verhindern. Dadurch ist ein Reinsert mit Hermes<br />

ebenfalls möglich. Alternativ kann an vor- oder<br />

nachgelagerten Systemen ein Handscanner und eine<br />

Selma – SMEMA Hermes Bridge nachgerüstet werden,<br />

welche dann diese Funktion übernehmen.<br />

Vertikale Schnittstellenkommuni kation<br />

über CFX<br />

Bei der CFX-Schnittstelle (IPC-CFX) erfolgt die Kommunikation<br />

netzwerkbasiert vertikal und dient dem<br />

Datenupload und -download sowie der Datenanalyse.<br />

Die Kombination der horizontalen Hermes-Kommunikation<br />

und der vertikalen CFX-Kommunikation ist auf<br />

lange Sicht für die Smart Factory absolut notwendig<br />

und stellt einen weiteren Schritt in Richtung Standardisierung<br />

dar. Die aktuellste Version des CFX Standards<br />

wird von Rehm bereits vollumfänglich unterstützt.<br />

Generell ist Rehm in puncto Anbindungsmöglichkeiten<br />

sehr flexibel: alle gängigen Systeme wie<br />

iTAC, SECS/GEM und viele weitere werden ebenfalls<br />

unterstützt. Zudem ist eine eigene Schnittstelle mit<br />

ROI möglich oder es wird eine kundenspezifische Anbindung<br />

erstellt.<br />

Christoph Maier<br />

Vertrieb Deutschland Südost<br />

c.maier@rehm-group.com<br />

Markus Scheid<br />

Softwareentwicklung<br />

m.scheid@rehm-group.com<br />

FIRMENPROFIL<br />

Die Firma Rehm zählt als<br />

Spezialist im Bereich thermischer<br />

Systemlösungen für<br />

die Elektronik- und Photovoltaikindustrie zu den Technologieund<br />

Innovationsführern in der modernen und wirtschaftlichen<br />

Fertigung elektronischer Baugruppen. Als global agierender<br />

Hersteller von Reflow-Lötsystemen mit Konvektion,<br />

Kondensation oder Vakuum, Trocknungs- und Beschichtungsanlagen,<br />

Funktionstestsystemen, Equipment für die Metallisierung<br />

von Solarzellen sowie zahlreichen kundenspezifischen<br />

Sonderanlagen sind wir in allen relevanten Wachstumsmärkten<br />

vertreten und realisieren als Partner mit mehr<br />

als 30 Jahren Branchenerfahrung innovative Fertigungslösungen,<br />

die Standards setzen.<br />

Rehm Thermal Systems GmbH<br />

Leinenstrasse 7<br />

89143 Blaubeuren-Seissen<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 43


Professionelle<br />

Wellenlötmasken<br />

Wie können komplexe Baugruppen prozesssicher mit einer<br />

Wellen- oder Selektivlötanlage gelötet werden.<br />

Die Elektronikbranche erschafft weltweite Mega-<br />

Trends und steht vor einer prosperierenden Zukunft.<br />

Die führenden Trends der nächsten Jahre sind<br />

E-Mobilität, grüne Energie, Smart Home, Smart Factory<br />

und Med Tech. Der hohe Grad an Innovation und der<br />

rasche technologische Fortschritt in den Produkten,<br />

gepaart mit preissensiblen Märkten, stellt Unternehmen<br />

und insbesondere die produzierenden Hersteller<br />

vor zahlreiche neue technologische Herausforderungen<br />

bei steigenden Produktivitätsanforderungen.<br />

Die Miniaturisierung der Endprodukte und schließlich<br />

der elektronischen Bauteile bringt viele Herstellverfahren<br />

an die physikalischen Grenzen. Zahlreiche<br />

Endprodukte vereinen miniaturisierte Steuerungselektronik<br />

mit robuster Leistungselektronik auf einer<br />

Leiterkarte, die im Feld anspruchsvollen und unterschiedlichen<br />

Einsatzbedingungen ausgesetzt sein<br />

können. Diese Faktoren heben die Anforderungen an<br />

den Herstellprozess und insbesondere an die Produktionsmittel<br />

mit deren Präzision stark an.<br />

Besonders sensibel und entscheidend bei der Herstellung<br />

von elektronischen Baugruppen ist der Lötprozess,<br />

der mit geeigneten Betriebsmitteln präzise<br />

und mit hoher Produktivität sehr sicher gestaltet werden<br />

kann. Die Herausforderung beim Wellen- oder<br />

Selektivlöten besteht darin, komplexe Baugruppen<br />

mit einer hohen Packungsdichte an SMT Bauteilen so<br />

filigran abzudecken, dass die SMT Bauteile geschützt<br />

sind, und dennoch die gesamte Leiterkarte eine gezielte<br />

und homogene Durchwärmung erfährt, so dass<br />

die THT Komponenten sicher gelötet werden können.<br />

Professionelle Lötmasken sind konzipiert, um feinste<br />

Konturen abzugrenzen, SMT Bauteile sicher zu schützen,<br />

eine gezielte und homogene Durchwärmung der<br />

Leiterplatte für eine qualitativ hochwertige THT Lötung<br />

mit gewünschtem Durchstieg sicher zu stellen<br />

sowie den gezielten Lotfluss der Welle und die Kapillarwirkung<br />

zu begünstigen.<br />

Die Firma Schnaidt entwickelt und fertig seit über<br />

30 Jahren Lötmaskierungen mit höchster Präzision<br />

und verfeinert die Produkte stetig mit neuen Innovationen.<br />

Neben hochwertigen Glasfasermasken<br />

kommt immer häufiger Titan als Maskenwerkstoff<br />

zum Einsatz. Titan zeichnet sich durch eine nahezu<br />

unbegrenzte Standfestigkeit und Lebensdauer aus –<br />

auch unter hochfrequentem Einsatz. Der Werkstoff<br />

bietet bei besonders filigranen Bauraumsituationen<br />

noch mehr Möglichkeiten feine Konturen in der Löt-<br />

Lötmaske mit dem<br />

Werkstoff Titan<br />

Foto: Schnaidt GmbH<br />

Lötronde zur Ermittlung des optimalen Lötwinkels<br />

Foto: Schnaidt GmbH<br />

44 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

maske zu gestalten. Auch in der Handhabung im täglichen<br />

Praxiseinsatz zeigen sich in der individuellen<br />

Applikation und Anwendung immer wieder wesentliche<br />

Vorteile einer Titanmaskierung.<br />

Kontakt:<br />

Klaus Bülow<br />

+49-(0)5041 8029–352<br />

k.buelow@schnaidtgmbh.de<br />

Der Wellenlötprozess ist nicht nur ein sehr produktiver,<br />

sondern auch ein hochwertiger Prozess, mit<br />

dem in kürzester Zeit eine gesamte Baugruppe und<br />

bei entsprechender Gestaltung ein gesamter Nutzen<br />

mit mehreren Baugruppen qualitativ hochwertig und<br />

sicher verlötet werden kann. Der Selektivprozess<br />

birgt dabei wiederum gewisse Vorteile, wenn nur vereinzelt<br />

sehr wenig THT Lötstellen an einem Produkt<br />

zu löten sind.<br />

Unabhängig vom Lötverfahren sind hochwertige<br />

Lötmasken und Betriebsmittel erforderlich und<br />

ebenso entscheidend für die Qualität am Endprodukt<br />

wie für den Produktivitätsgrad im Herstellprozess.<br />

Professionelle Betriebsmittel und Lötmasken<br />

werden daher im Hinblick auf die aktuellen Mega-<br />

Trends der Elektronikbranche weiterhin ein entscheidender<br />

Erfolgs- und Produktivitätsfaktor für<br />

Hersteller sein.<br />

FIRMENPROFIL<br />

Seit 30 Jahren steht die Schnaidt GmbH für Qualität, Innovation,<br />

Kompetenz, Offenheit und Effektivität.<br />

Das Team der Schnaidt GmbH überzeugt immer wieder mit<br />

perfektionierten Betriebsmitteln, damit die Fertigung effektiver,<br />

wirtschaftlicher und sicherer gemacht wird. Die Betriebsmittel<br />

finden vorwiegend Einsatz in der Fertigung von elektronischen<br />

Baugruppen. Hierbei unterstützt Schnaidt in den<br />

Kernbereichen der Trenntechnik, Löttechnik und Prozesstechnik<br />

Kunden, welche in der Telekommunikation, Medizintechnik,<br />

Energietechnik, Automobilindustrie, Luftfahrtindustrie,<br />

Militärindustrie und in vielen weiteren Branchen beheimatet<br />

sind.<br />

Die Berücksichtigung anwenderfreundlicher Arbeitsplatzabläufe,<br />

optimaler wirtschaftlicher Nutzungsgrade und bester<br />

Arbeitsergebnisse ist für Schnaidt selbstverständlich.<br />

An zwei Betriebsstätten, in Ammerbuch-Altingen und Köln/<br />

Porz-Gremberghoven, stehen über 85 Mitarbeiter mit einem<br />

modernen Maschinenpark zur Realisierung von Ideen, Wünsche<br />

und Anforderungen zur Verfügung.<br />

Foto: Schnaidt GmbH<br />

Schnaidt GmbH<br />

Hagenring 27<br />

D-72119 Ammerbuch-Altingen<br />

Titanabdeckung mit optimierter Lotflussrichtung<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 45


Foto: SEHO Systems GmbH<br />

SEHO PowerVision AOI System integriert in einer Selektiv-Lötanlage<br />

Automatisch null Fehler<br />

Die Vision eines Kunden von einem fehlerfreien Herstellungsprozess für elektronische<br />

Baugruppen, hat SEHO in ein serienreifes, automatisiertes Null-Fehler-Fertigungskonzept<br />

umgesetzt. Dabei bietet dieses neue Konzept genügend Freiräume zur Implementierung<br />

weiterer Funktionen und kann individuell in verschiedene Fertigungsumgebungen, auch<br />

in schon bestehende Linien, integriert werden.<br />

Ein fehlerfreier Produktionsprozess ist das Ziel jeder<br />

Elektronikfertigung. Fehler bedeuten Kosten<br />

und können beim späteren Einsatz zum Totalausfall<br />

des hergestellten Produkts führen. Im schlimmsten<br />

Fall führen diese Defekte zu Personen- oder Sachschäden.<br />

Bedingt durch Qualitätsschwankungen bei<br />

den eingesetzten Materialien, die Komplexität der zu<br />

fertigenden Produkte und die Variablen im Prozessablauf,<br />

können Fehler aber nicht immer vollkommen<br />

eliminiert werden.<br />

Ein Reworkprozess bzw. die Reparatur elektronischer<br />

Baugruppen ist vor allem im Automotivebereich<br />

nicht gestattet und in vielen weiteren Industriezweigen<br />

aus Qualitätsgründen nicht gewollt. Hat die Baugruppe<br />

erst einmal die Lötanlage verlassen und in einem<br />

späteren Prozessschritt werden bei der Inspektion<br />

Fehler festgestellt, kann sie nur noch verschrottet<br />

werden, was nicht nur teuer, sondern auch wenig<br />

nachhaltig ist.<br />

Automatisiert zu null Fehlern<br />

Die Aufgabenstellung bei Projektstart war eindeutig:<br />

Die Fertigung elektronischer Baugruppen in einem<br />

selektiven Miniwellen-Lötprozess mit integrierter<br />

Inspektion, wobei alle Prozessschritte automatisiert,<br />

vollständig rückverfolgbar und ausschließlich<br />

innerhalb der Lötanlage erfolgen müssen.<br />

Heatmap: Analyse tools<br />

der AOI Software<br />

er möglichen eine<br />

schnelle Optimierung<br />

des gesamten Fertigungsprozesses.<br />

Foto: SEHO Systems GmbH<br />

46 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

Da SEHO als einziger Hersteller nicht nur auf Lötanlagen<br />

spezialisiert ist, sondern mit SEHO PowerVision<br />

auch eine eigene Produktlinie mit AOI-Systemen entwickelt<br />

hat, die speziell für THT-Prozesse ausgelegt<br />

sind, ist eine Verkettung der einzelnen Prozessschritte<br />

und die Kommunikation der jeweiligen Prozessergebnisse<br />

zwischen den Stationen problemlos möglich.<br />

Das auf Basis der Vorgaben erarbeitete Fertigungskonzept<br />

ist eine Inline-Selektiv-Lötanlage SelectLine-C<br />

mit Miniwellen-Löteinheit und integriertem<br />

PowerVision THT-AOI System, sowie ein automatisches<br />

Handlingkonzept der Produktlinie SEHO<br />

Stream line.<br />

Nach dem Flux-, Vorheiz- und dem selektiven Lötprozess<br />

erfolgt noch in der Anlage die Inspektion der<br />

Lötstellen. Mit einem Roboter werden fehlerfreie Baugruppen<br />

anschließend aus den Werkstückträgern<br />

entnommen und dem nächsten Bearbeitungsschritt<br />

zugeführt. Baugruppen, bei denen Fehler während<br />

des Inspektionsprozesses erkannt wurden, bleiben in<br />

der Linie, werden über den automatischen Rücktransport<br />

zurückgeführt und erneut prozessiert. Dies allerdings<br />

auf Basis einer intelligenten Auswertung: Fehlerhaft<br />

erkannte Lötstellen werden abhängig von der<br />

Fehlerart mit vom System automatisch angepassten<br />

Prozessparametern und Prozessgeometrien nachprozessiert.<br />

Aus Individualität wird Flexibilität<br />

Aufgrund der Modularität der SEHO Anlagen und<br />

der durchgängigen Softwarearchitektur aller Systeme,<br />

ist das Null-Fehler-Fertigungskonzept in nahezu<br />

jede gewünschte Fertigungsumgebung integrierbar.<br />

Ob als Insel- oder Inlinefertigung mit selektiven Miniwellen-<br />

oder Multiwellen-Lötprozessen, oder in einer<br />

vollautomatischen Linienfertigung mit konventionellem<br />

Wellen-Lötprozess. Auch ein selektives Bürstsystem<br />

kann in das Konzept integriert werden: Werden<br />

im Prozessschritt AOI beispielsweise Lotperlen festgestellt,<br />

wird automatisch ein Programm generiert,<br />

bei dem ausschließlich an den erforderlichen Stellen<br />

auf der Baugruppe selektiv gebürstet wird, um die<br />

Lotperlen materialschonend zu entfernen. Bei Anlagen,<br />

die räumlich voneinander getrennt sind, kann<br />

der SEHO Flexbot, ein fahrerloses Transportsystem,<br />

automatisiert den Transport der Baugruppen zwischen<br />

den verschiedenen Stationen übernehmen.<br />

Selektives Bürst -<br />

system: Automatisierte<br />

Entfernung<br />

von Lotperlen<br />

auf Basis des<br />

AOI-Ergebnisses<br />

Gesamtprozess automatisch optimieren<br />

Die datenbankbasierte Software des AOI Systems<br />

beinhaltet Auswertetools, die Rückschlüsse auf die<br />

aktuelle Produktion ermöglichen. Hierzu gehört beispielsweise<br />

eine Heatmap, die geometrische Fehlerhäufigkeiten<br />

darstellt. Auf Basis dieser Information<br />

kann der gesamte Herstellungsprozess frühzeitig optimiert<br />

werden, potenzielle Produktionsfehler werden<br />

effektiv reduziert und Qualitätsschwankungen<br />

der eingesetzten Materialien schnell erkannt<br />

FIRMENPROFIL<br />

„Alles aus einer Hand“ – eine<br />

Strategie, die SEHO Systems<br />

GmbH als Systemlieferant mit modernster Automatisierungstechnik<br />

konsequent umsetzt. Die Marke SEHO steht für innovative<br />

Systeme in allen Bereichen des automatisierten Lötens,<br />

AOI-Lösungen speziell für die THT-Fertigung, maßgeschneiderte<br />

Automatisierungstechnik für das Baugruppenhandling<br />

und Materialmanagement sowie für Know How. Anwender<br />

profitieren von Gesamtlösungen, die technisch perfekt<br />

aufeinander abgestimmt sind und die durch Flexibilität,<br />

Leistungsstärke und Effizienz überzeugen, unabhängig davon,<br />

ob es sich um Einstiegsmodelle, Anlagen für mittlere<br />

Produktionsvolumen oder um High-End-Systeme für die Großserienfertigung<br />

handelt.<br />

SEHO Systems GmbH<br />

D-97892 Kreuzwertheim<br />

www.seho.de I info@seho.de<br />

Foto: SEHO Systems GmbH<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 47


3D Vermessung auf höchstem Niveau!<br />

Die anhaltende Halbleiter- und Bauteilkrise stellt Hersteller von elektronischen<br />

Baugruppen schon seit längerem vor große Herausforderungen. Dadurch ist<br />

ein politisches Umdenken entstanden und so sollen in Europa in den nächsten<br />

Jahren etliche neue Produktionsstätten für Halbleiter entstehen.<br />

Die hochauflösenden 3D<br />

MRS Sensorköpfe können<br />

auch kleinste Merkmale<br />

detailgetreu darstellen<br />

und vermessen.<br />

Foto: : CyberOptics<br />

Wer hätte sich vor drei Jahren gedacht, dass bei Halbleiterbauteilen<br />

mit Lieferzeiten von einem Jahr und<br />

mehr gerechnet werden muss und dies nicht nur bei<br />

speziellen Bauteiltypen, sondern auch bei absoluten<br />

Standardkomponenten. Durch die Corona Pandemie<br />

wurden viele Arbeitsabläufe bedingt durch Kurzarbeit,<br />

Quarantäneverordnungen oder auch Logistikproblemen<br />

in sämtlichen elektronischen Fertigungsstätten<br />

stark beeinträchtigt. Die steigende Knappheit<br />

von Halbleiter-Bauteilen stellte die Industrie zusätzlich<br />

vor große Herausforderungen.<br />

Dieses Phänomen ist ein Zusammenspiel<br />

von verschiedensten Faktoren, die<br />

bedingt durch die weltweite Pandemie<br />

teilweise gleichzeitig oder zeitversetzt<br />

die Uhren der globalisierten Weltwirtschaft<br />

aus dem Takt gebracht haben. Die<br />

Europäische Union will deshalb bis 2030<br />

den Ausbau von Halbleiterfertigungen in<br />

Europa mit 43 Milliarden Euro fördern,<br />

um die Abhängigkeit vom asiatischen<br />

Markt zu minimieren und den Standort<br />

Europa für hochmoderne Halbleiter-Produktionsstätten<br />

zu stärken.<br />

Diese Entwicklung bringt jedoch große Herausforderungen<br />

mit sich, da die Herstellung von hochkomplexen<br />

Halbleiterbauteilen auch modernste 3D Inspektions-<br />

und Messprozesse benötigt, um eine höchstmögliche<br />

Qualität abzuliefern. Die Systeme von CyberOptics<br />

sind in diesem Bereich schon seit langem,<br />

mit dem patentierten 3D MRS-Sensor-Konzept, bei<br />

sämtlichen großen Halbleiter-Fabs im Einsatz. Der ursprünglich<br />

für die 3D Inspektion von bestückten Baugruppen<br />

entwickelte Sensorkopf wurde stetig weiter-<br />

CyberOptics Inspektionssysteme<br />

sind in der<br />

Lage, verschiedenste<br />

Prüfmerkmale in<br />

höchster Geschwindigkeit<br />

zu vermessen.<br />

Foto: : CyberOptics<br />

48 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

entwickelt, um auch den wesentlich höheren Anforderungen<br />

der Halbleiterproduktion gerecht zu werden.<br />

Inzwischen gibt es eine ganze Reihe innovativer<br />

3D Sensorköpfe, die X/Y-Auflösungen von 5 μm sowie<br />

Z-Auflösungen von 0,<strong>05</strong> μm erreichen. Mit diesen<br />

hochauflösenden Systemen ist es möglich z.B. Solder<br />

Bumps, Micro Bumps oder Copper Pillars beim Wafer<br />

Level Packaging zu vermessen. CyberOptics hat für<br />

diese Anwendungen innovative Anlagen auf den<br />

Markt gebracht, welche mit einem integrierten Waferbzw.<br />

JEDEC Tray Handling System höchsten Durchsatz<br />

und Qualität bieten.<br />

Diese High-End-Technologien können auch für Advanced<br />

SMT-Anwendungen genutzt werden, wie z.B. Vermessung<br />

von positionskritischen Bauteilen, Flip<br />

Chip- bzw. Bonddraht Vermessung. Hierzu wurde eine<br />

eigene Softwareoberfläche entwickelt, welche es<br />

erlaubt, jedes System wie ein 3D-Koordinatenmesssystem<br />

zu betreiben. CyberOptics hat mit dem<br />

SQ3000+ System, mit hochauflösender 3D-Sensortechnologie,<br />

nun eine Plattform geschaffen, mit welcher<br />

diese Technologien auch auf Leiterkartenebene<br />

eingesetzt werden können. Unseren Kunden bieten<br />

wir mit diesen Voraussetzungen die Möglichkeit, Sie<br />

bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen<br />

bestmöglich zu unterstützen und Deutschland weiterhin<br />

als High-End-Technologie Standort auszubauen.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Herr Stefan Schwentner ist Area Sales Manager bei der<br />

smartTec GmbH und betreut den Verkauf für Investitionsgüter<br />

in Österreich, Süd-Bayern und der Schweiz. Erfahrung und<br />

umfangreiche Kenntnisse im Bereich der Elektronikfertigung<br />

sammelte er in seiner bereits für smartTec 15-jährigen Tätigkeit<br />

im technischen Vertrieb.<br />

Ansprechpartner: Ing. Stefan Schwentner<br />

Telefon: +43 676 4654 977<br />

E-Mail: schwentner@smarttec.de<br />

FIRMENPROFIL<br />

Als Systemhaus für die Automatisierung<br />

und Prozessoptimierung in der Elektronik- und<br />

Halbleiterfertigung bietet smartTec mit seinen starken Partnern<br />

im Bereich Fertigungssysteme, Verfahrens- und Löttechnik,<br />

sowie Verbrauchsprodukte, auch umfassende Dienstleistungen<br />

und eigenentwickelte Lösungen an. Zu diesen gehört<br />

nicht zuletzt die Entwicklung von Softwarelösungen, aus denen<br />

das innovative<br />

Liniensteuerungssystem smartControl 4.0 hervorgegangen<br />

ist. Mit smart.e.connect wurde eine eigene Produktlinie für<br />

Handlings- und Automatisierungssysteme konzipiert, um eine<br />

intelligente und modulare Linienverkettung zu realisieren.<br />

smartTec hat seinen Hauptsitz in zentraler Lage in Rodgau bei<br />

Frankfurt am Main. Mit der dänischen Niederlassung deckt<br />

die smartTec Nordic den skandinavischen Markt entsprechend<br />

ab.<br />

Foto: : CyberOptics<br />

Das SQ3000+ System<br />

von CyberOptics bietet<br />

X/Y-Auflösungen von<br />

5 μm sowie Z-Auflösungen<br />

von 0,1 μm.<br />

smartTec GmbH<br />

Senefelder Str. 2<br />

63110 Rodgau<br />

www.smarttec.de<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 49


Künstliche Intelligenz<br />

kann Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bei der<br />

Klassifikation unterstützen<br />

Foto: Viscom<br />

Eckpfeiler für smarte Prüfstrategien<br />

Dürfen Produkte, wie man es z. B. aus der Automotive-Branche kennt, nicht repariert werden,<br />

geht man das Risiko eines unnötig hohen Ausschusses ein – oder aber erzeugt generell einen<br />

hohen, manuell zu verifizierenden Pseudofehleranteil. Um Echt- und Scheinfehler zielgenau zu<br />

erkennen und ihre Ursachen zu verstehen, bedarf es von Beginn an einer smarten Prüfstruktur.<br />

Zum einzelnen Inspektionssystem gibt es heute<br />

auf übersichtlichen Dashboards aufbereitete Daten:<br />

Prüfpläne und Stückzahlen der letzten 24 Stunden,<br />

Informationen zu anstehenden Wartungen und<br />

Kalibrationen. Eine optimale horizontale und vertikale<br />

Vernetzung der Fertigung und der Datenaustausch<br />

der Einzelbereiche untereinander sind weitere wichtige<br />

Aspekte für eine sehr gute Qualitätskontrolle. Sowohl<br />

herstellerspezifische als auch herstellerübergreifende<br />

Schnittstellen lassen sich in unterschiedlichen<br />

Stufen und Ausprägungen realisieren. Prüftore<br />

geben selbstständig Anweisungen an andere Maschinen<br />

in der Linie und Informationen zum Produkt stehen<br />

gebündelt für Analysezwecke bereit.<br />

Der Verifikationsplatz als<br />

Wissens-Hub<br />

Um die Grenze zwischen gut und schlecht gefertigten<br />

Produkten so exakt wie möglich zu ziehen, bedarf<br />

es auf Basis der oben erwähnten Informationen<br />

einer einwandfreien Klassifikation. Bilder von Bauteilen<br />

und Lötstellen aus vielen unterschiedlichen<br />

Perspektiven, realitätsgetreu gerenderte 3D-Ansichten<br />

zum freien Überfliegen, Schwenken sowie Heran-<br />

und Herauszoomen, aufschlussreiche tomogra-<br />

Performance aller<br />

eingesetzten<br />

Inspektionssysteme<br />

auf einem übersichtlichen<br />

Dashboard<br />

Abbildung: Viscom<br />

50 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

fische Schnitte durch optisch nicht prüfbare Bereiche,<br />

Höheninformationen und andere exakte Messergebnisse<br />

im prozentualen Verhältnis zu festgelegten<br />

Bezugsgrößen stehen bereit – und das auch an<br />

einem zentralen Verifikationsplatz, der für mehrere<br />

Linien eingerichtet ist.<br />

Solides Fundament an<br />

Erfahrungswerten<br />

Die integrierte Verifikation von Viscom greift zur<br />

Sicherstellung optimaler Prüfergebnisse seit jeher<br />

auf einen Fundus vieler gespeicherter Erfahrungswerte<br />

zurück. In der Regel sind es genau solche Aufnahmen,<br />

mit denen die Grenze zwischen qualitativ<br />

noch gut oder nicht mehr tolerierbar bestens dokumentiert<br />

ist. An diese Struktur knüpft die Nutzung<br />

moderner künstlicher Intelligenz an, die für Deep<br />

Learning auf große Datenmengen angewiesen ist.<br />

Die KI kann nach erfolgter Einführung in einem ersten<br />

Schritt eine alternative unverbindliche Bewertung<br />

beisteuern, später dann z. B. für bestimmte<br />

Bauteiltypen wie etwa Widerstände und Kondensatoren<br />

die Klassifikation selbstständig übernehmen<br />

und schließlich ganz im Sinne der Lights-Out-Factory<br />

auf ganze Produkte ausgeweitet werden. Alle Daten<br />

sollten deshalb auf einem leistungsstarken Server<br />

gespeichert sein. Über eine selbsterklärende Bedienoberfläche<br />

bekommt man so mit wenigen Klicks<br />

oder Touchs schnell alle relevanten Informationen<br />

und ist gut für KI-Anwendungen gewappnet.<br />

Flexibler Zugriff auf Expertise<br />

Für den Blick auf das Ganze sorgt die statistische<br />

Prozesskontrolle. Sie zeigt Häufigkeiten auf, die insbesondere<br />

eine korrelationsbasierte Analyse der<br />

Fertigungsschritte ermöglicht. Wegen der vorherrschenden<br />

Knappheit benötigter Einzelkomponenten<br />

hat man es heute z. B. oftmals mit einer größeren<br />

Bauteilvariation zu tun und vor diesem Hintergrund<br />

lassen sich mit Hilfe smarter Auswertungen auch die<br />

unscheinbarsten Verursacher von Problemen<br />

schnell ausfindig machen. Was immer noch folgen<br />

kann, ist die nachträgliche Optimierung des Prüfprogramms.<br />

Hier bekommt der Elektronikfertiger inzwischen<br />

die Möglichkeit, den Expertinnen und Experten<br />

von Viscom via Upload entsprechende Datenpakete<br />

zur Verfügung zu stellen, um schnell und unkompliziert<br />

Hilfestellung zu bekommen und so z. B.<br />

die Taktzeit zu verbessern oder unnötigen Schlupf<br />

zu vermeiden.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Thomas Winkel ist seit 2020 im Vertrieb der Viscom AG Ansprechpartner<br />

für die Kunden im Südwesten Deutschlands<br />

und betreut diese vom Rhein-Neckar-Delta aus. Er blickt auf<br />

über 20 Jahre Berufserfahrung in der industriellen Bildverarbeitung<br />

sowie Röntgentechnik zurück – u. a. mit einem weltweiten<br />

Kundenstamm aus der Automotive-Zulieferindustrie.<br />

Kontakt:<br />

Thomas Winkel<br />

Telefon: <strong>05</strong>11–94996–503<br />

E-Mail: Thomas.Winkel@viscom.de<br />

FIRMENPROFIL<br />

Die Viscom AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von<br />

automatischen Inspektionssystemen für elektronische Baugruppen.<br />

Die Modellpalette reicht von leistungsstarken<br />

3D-AOI-Systemen für die Kontrolle von Lotpaste, Bestückung<br />

und Lötstellen bis zu Inspektionssystemen für MID, Drahtbondprüfung<br />

und Schutzlackinspektion. Im Bereich der Röntgentechnologie<br />

wird die komplette Bandbreite von Mikrofokus-Röntgenröhren<br />

über Offline-Prüfinseln mit μCT-Funktion<br />

bis zur vollautomatischen 3D-Inline-Röntgeninspektion abgedeckt.<br />

Viscom-Systeme sind technologische Spitzenprodukte<br />

und werden weltweit erfolgreich von namhaften Unternehmen<br />

in unterschiedlichen Branchen eingesetzt – dies reicht von<br />

der Automobil- und Elektronikindustrie über die Luft- und<br />

Raumfahrttechnik bis hin zur Medizintechnik und Halbleiterindustrie.<br />

Mit Niederlassungen in Europa, Asien und den USA<br />

sowie einem dichten Netz von Repräsentanten ist Viscom<br />

weltweit vertreten.<br />

Viscom AG<br />

Carl-Buderus-Straße 9–15, 30455 Hannover<br />

Tel.: <strong>05</strong>11–94996–0<br />

info@viscom.de<br />

www.viscom.com<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 51


Foto: Zestron<br />

Automatisierung und Traceability als<br />

Kernelemente bei der Anlagenauswahl<br />

Skalierbarkeit, Automatisierung und Traceability sind aufgrund steigender Stückzahlen<br />

und Qualitätsansprüchen in der modernen Baugruppenreinigung bereits heute wichtige<br />

Elemente des Fertigungsalltags. Umso wichtiger ist es, bereits in der frühen Planungsphase<br />

die Weichen zu stellen und wichtige Kriterien zu beachten.<br />

Im Rahmen der Beschaffung einer Reinigungsanlage<br />

für elektronische Baugruppen, sollten fünf zentrale<br />

Kriterien berücksichtigt werden: Automatisierungsgrad,<br />

Traceability/Prozessüberwachung, Produktionsdurchsatz,<br />

Anlagenbudget, Platzbedarf.<br />

Automatisierung & Traceability/<br />

Prozessüberwachung<br />

Bei den Automatisierungsmöglichkeiten, also der<br />

Reduktion menschlicher Prozesseingriffe, steht insbesondere<br />

der Warenfluss im Vordergrund und kann<br />

an drei Bereichen automatisiert werden.<br />

• Automatisiertes Umladen des Reinigungsguts<br />

zwischen unterschiedlichen Warenträgern, z.B. vom<br />

Transportmagazin in einen Reinigungskorb über<br />

Handling- Roboter (Cobots, collaborative robots)<br />

Abbildung 1:<br />

Unterschiedliche<br />

Reinigungsprozesse<br />

erreichen<br />

unter schiedliche<br />

Durchsätze/ Taktzeiten<br />

• Automatisierter Transport der Warenträger von<br />

Anlage zu Anlage, z.B. von der Lötanlage zur Reinigungsanlage<br />

über Riemen-/Ketten-/Rollenförderer<br />

und selbstfahrende Transport-Systeme<br />

Bild: Zestron<br />

52 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


ANZEIGE<br />

• Automatisierter Transport der Warenträger durch<br />

die Anlage hindurch, z.B. von Tauchbecken zu Tauchbecken<br />

über robotergestütztes Korb-Handling bei<br />

Mehrkammer-Tauchanlagen<br />

Ein weiterer Bereich der Automatisierung betrifft<br />

das Prozessmonitoring:<br />

Hier geht es um die Sicherstellung einer vorgabentreuen<br />

Reinigung (indirekte Reinheitskontrolle) durch<br />

automatisierte Überwachung und Regelung aller<br />

relevanten Prozessparameter wie z.B. Reinigerkonzentration,<br />

Spülwasserqualität, Temperaturen, Drücke,<br />

etc.<br />

Des Weiteren ist die Rückverfolgbarkeit der vorgabentreuen<br />

Reinigung jedes Warenträgers bzw. jeder<br />

Baugruppe über Traceability-Systeme (Handscanner<br />

für Datamatrix, Strichcode oder RFID + Software) zu<br />

gewährleisten.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Martin Mattes,<br />

Senior Prozessingenieur<br />

In seiner Funktion als Senior Prozessingenieur ist Herr Mattes<br />

für die technische Kundenbetreuung zuständig. Seine Kernaufgaben<br />

liegen im Bereich der Entwicklung, Optimierung<br />

und Steuerung von Reinigungsprozessen für die Elektronikfertigung.<br />

Auf Workshops und Tagungen vermittelt Herr Mattes<br />

sein Wissen rund um das Thema Zuverlässigkeit und Reinheit<br />

in der Elektronikproduktion.<br />

Weitere Kriterien zur Anlagenauswahl<br />

Beim Produktionsdurchsatz reicht die Anlagenbandbreite<br />

von Einkammer-Spritzmaschinen über<br />

Mehrkammer-Tauchanlagen bis hin zu vollständig in<br />

die Fertigungslinie integrierte Durchlauf-Spritzanlagen<br />

(siehe Abb. 1). Skalierungsmöglichkeiten bei<br />

hochlaufenden Stückzahlen sind bei allen drei Prozessarten<br />

(Batch, Semi-Inline und Inline) möglich, allerdings<br />

mit unterschiedlichen Auswirkungen auf den<br />

Personalbedarf.<br />

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Systemauswahl<br />

ist auch das Anlagenbudget. Hier gilt: Durchsatz<br />

und reduzierter Personalbedarf durch Automatisierung<br />

stehen im direkten Zusammenhang zur getätigten<br />

Investitionshöhe.<br />

Selbstverständlich muss bei der Systemauswahl<br />

auch der verfügbare Platz in der Produktion berücksichtigt<br />

werden. Auf die eigentliche Anlagenstellfläche<br />

sind bis zu 200% für die Anlagenperipherie (Bedien-<br />

und Wartungsbereich, Anschlussleitungen, Aufbereitungspatronen,<br />

etc.) aufzuschlagen.<br />

Mehr über das Thema Automatisierung moderner<br />

Reinigungsprozesse und Kriterien bei der Auswahl<br />

zukunftsfähiger Reinigungsanlagen für die Elektronikfertigung<br />

erfahren Sie beim Besuch unseres Vortrags<br />

auf dem <strong>EPP</strong> Innovationsforum am 28. Juni<br />

2022.<br />

FIRMENPROFIL<br />

ZESTRON ist Partner, wenn höchste Zuverlässigkeit für<br />

elektronische Baugruppen gefordert ist. Das Familienunternehmen,<br />

mit Hauptsitz in Ingolstadt, steht seinen Kunden als<br />

kompetenter Ansprechpartner von der Prozessoptimierung<br />

über die Risikoanalyse bis hin zur Schadensanalytik in der<br />

Elektronikfertigung zur Seite. Prozessingenieure testen<br />

elektronische Baugruppen, Halbleiter oder Leistungselektronik<br />

unter Produktionsbedingungen in Reinigungsanlagen<br />

führender Hersteller und ermitteln herstellerunabhängig die<br />

beste Kombination aus Maschine, Reinigungschemie und<br />

Prozessüberwachung. Hierbei helfen unter anderem auch<br />

moderne Analytik-Methoden und Geräte. Mit acht Techno -<br />

logie-Zentren weltweit, lokalen Teams von Prozessingenieuren<br />

und der Erfahrung aus 3000 erfolgreich installierten Reinigungsprozessen<br />

ist ZESTRON Garant für Zuverlässigkeit und<br />

Sicherheit.<br />

ZESTRON Europe<br />

... a Business Division of Dr. O.K. Wack Chemie GmbH<br />

Bunsenstr. 6<br />

D – 85<strong>05</strong>3 Ingolstadt<br />

info@zestron.com<br />

www.zestron.com<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 53


Proprietäre MRS-Sensortechnologie<br />

Weiterentwicklung von Multi-Reflection Suppression® (MRS®)-fähigen Systemen für<br />

überlegene Inspektion und Messtechnik von Produkten der nächsten Generation<br />

ANZEIGE<br />

Kunden auf der ganzen Welt verbessern ihre Erträge und Prozesse<br />

mit den MRS-fähigen Systemen von CyberOptics. Die MRS-<br />

Technologie verhindert reflexionsbasierte Messverzerrungen,<br />

die durch glänzende Komponenten und Oberflächen verursacht<br />

werden, um eine hochgenaue Inspektion zu ermöglichen. Die<br />

einzigartige Sensorarchitektur von CyberOptics erfasst und überträgt<br />

gleichzeitig mehrere Bilder parallel. Proprietäre 3D-Fusing-<br />

Algorithmen führen die Bilder zusammen und liefern messtechnische<br />

Genauigkeit bei Produktionsgeschwindigkeit. Um die Roadmaps<br />

der Kunden für ihre Baugruppen und Produkte der<br />

nächsten Generation zu erfüllen, hat CyberOptics die MRS-Sensortechnologie<br />

weiterentwickelt<br />

AOI, SPI und CMM für verschiedene SMT-, Halbleiter- und andere<br />

anspruchsvolle Anwendungen<br />

Das SQ3000+ Multifunktionssystem für Inspektion und Messtechnik<br />

ist eine Erweiterung der mehrfach preisgekrönten<br />

SQ3000-Plattform, die als branchenführend gilt und nicht nur<br />

AOI und SPI durchführt, sondern auf einzigartige Weise volle Inline-Koordinatenmessung<br />

(CMM) bietet. Daten in Sekunden, nicht<br />

in Stunden.<br />

Das All-in-One-System SQ3000+<br />

bietet eine Kombination aus unvergleichlich<br />

hoher Genauigkeit und<br />

hoher Geschwindigkeit mit einem<br />

Sensor mit noch höherer Auflösung.<br />

Das System wurde speziell für High-<br />

End-Anwendungen entwickelt, darunter Advanced Packaging,<br />

Mini-LED, Advanced SMT, 008004/0201 SPI, Sockelmesstechnik<br />

und andere anspruchsvolle KMG-Anwendungen.<br />

Ergebnisse für Kunden liefern<br />

Mit der besten Kombination aus hoher Geschwindigkeit, hoher<br />

Auflösung und hoher Genauigkeit bieten sensorgestützte MRS-<br />

Systeme eine<br />

überlegene Leistung,<br />

um die Erträge,<br />

Prozesse<br />

und Produktivität<br />

der Kunden<br />

zu verbessern.<br />

KONTAKT<br />

Technology Leadership. Global Solutions.<br />

CyberOptics Corporation<br />

Contact: Sean Langbridge, European Sales<br />

Director, CyberOptics Corporation<br />

Telephone: 44–7967–658674<br />

E-Mail: slangbridge@cyberoptics.com<br />

Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

54 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

28. Juni 2022<br />

Filderhalle Leinfelden<br />

Keynote<br />

Jetzt kostenlos anmelden<br />

mit dem Code IFD2022:<br />

epp-online.de/innovationsforum-deutschland<br />

Daniela A. Ben Said<br />

JA! 2022 – jetzt erst Recht


Eine perfekte Kombination<br />

Die neuen Röhrenlote mit der Füllmasse EO-FC-006, weisen ein maßgeblich<br />

verbessertes Rauch- und Rückstandsverhalten auf. Basierend<br />

auf der Füllmasse wurde nun die Flussmittelserie EO-B-023 entwickelt.<br />

ANZEIGE<br />

Fotos: Emil Otto und Feinhütte Halsbrücke<br />

Die neue Flussmittelserie, bestehend aus den Versionen<br />

EO-B-023 A bis E, sind von der Zusammensetzung der Aktivatoren<br />

mit der in den Röhrenloten eingesetzten Füllmasse EO-FC-006<br />

identisch. Somit können Kreuzreaktion zu 100 % vermieden werden.<br />

Alle Varianten dieser Flussmittelserie enthalten hochwirksame<br />

Aktivatoren, die den Lötprozess zusätzlich unterstützen.<br />

Der Feststoffgehalt liegt beim EO-B-023 A bei 2% und geht über<br />

die verschiedenen Varianten hoch auf bis zu 15% beim EO-B-023 E.<br />

Die Flussmittel gehören zu den Multifluxen, die in Wellen-, Selektiv-<br />

und Handlötprozessen sowie bei der Kabelkonfektionierung<br />

eingesetzt werden können. Sie besitzen sehr gute Löteigenschaften,<br />

besonders beim Durchstieg und der Benetzung der Leiterplatte.<br />

Das Prozessfenster ist sehr breit, bei sehr hoher thermischer<br />

Stabilität und einer guten Prozessaktivität über ein langes<br />

Zeitintervall. Das Rückstandsverhalten ist ebenfalls sehr gut.<br />

Somit bilden die Flussmittel dieser Serie sowie die neuen Röhrenlote<br />

eine perfekte Kombination.<br />

KONTAKT<br />

EMIL OTTO<br />

Flux- u. Oberflächentechnik GmbH<br />

Eltviller Landstrasse 22<br />

D-65346 Eltville (Erbach)<br />

Ansprechpartner: Markus Geßner<br />

Telefon: +49 (6123) 7046 – 0<br />

E-Mail: info@emilotto.de<br />

Web:www.emilotto.de<br />

Eine perfekte Kombi nation<br />

mit der EO-B-023-<br />

Flussmittel serie: das mit<br />

Feinhütte Halbrücke ent -<br />

wickelte neue Röhrenlot<br />

<strong>EPP</strong>/Akzidenz-Satz <strong>EPP</strong>/Advertorial 1Q2 210 x148 mm - Seite 18 KAPEL - 01.<strong>06.2022</strong> 09:42<br />

Präzision in der Fertigung<br />

ANZEIGE<br />

Für jede Fertigungsanforderung das passende Equipment und<br />

Dienstleistungen: Factronix schafft den Spagat und hält unter<br />

anderem Reinigungssysteme sowie High Performance Services<br />

für Bauelemente bereit.<br />

Präzision und Zuverlässigkeit in der Elektronikfertigung ist<br />

mehr denn je gefragt. Mit Hyperswash, Superswash und Mini -<br />

swash von PBT Works bietet Factronix vielseitige Reinigungssysteme<br />

an, die Leiterplatten, Fehldrucke und Druckschablonen sowie<br />

Baugruppen mit hoher Packungsdichte und geringen Stand-offs<br />

zuverlässig reinigen. Parallel dazu offeriert der Systempartner mit<br />

den Anlagen von Dolfin nun auch Wartungsreiniger. Abgerundet<br />

wird das Reinigungs-Leistungsspektrum durch ph-neutrale, wässrige<br />

und wasserbasierte Reinigungsmedien von Zestron Europe.<br />

High Performance Services für Bauelemente: Gemeinsam mit<br />

Partner Retronix hat Factronix ein umfangreiches Dienstleistungsprogramm<br />

rund um Bauteile aufgesetzt. Ziel ist es einerseits<br />

Komponenten zu „reaktivieren“ und andererseits Bauelemente<br />

aus unbekannter Herkunft auf Herz und Nieren zu analysieren<br />

und zu testen. Zu den Reaktivierungsmaßnahmen zählen<br />

das Laser-BGA-Reballing sowie das Wiederaufbereiten überlagerter<br />

Komponenten und weitere Performance-Upgrades.<br />

Die Reinigungsanlage<br />

Hyperswash von<br />

PBT Works ist auf<br />

sehr hohe Reinheitsanforderungen<br />

bei<br />

gleichzeitig hohem<br />

Durchsatz ausgelegt.<br />

KONTAKT<br />

factronix GmbH<br />

Am Anger 5<br />

82237 Wörthsee<br />

www.factronix.com<br />

Ansprechpartner: Stefan Theil<br />

Telefon: +49 8153 90 664–40<br />

E-Mail: s.theil@factronix.com<br />

Foto: Factronix<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 55


ANZEIGE<br />

Nachhaltige Löttechnik<br />

Als erster Hersteller im Bereich Löttechnik bieten wir unseren Kunden<br />

unter dem Namen greenconnect eine komplette Produktpalette an, die<br />

den Aspekt der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt.<br />

Die neue Produktpalette greenconnect wird zunächst aus den<br />

folgenden vier Bereichen bestehen: Lötdrähte, Lotpasten,<br />

Flussmittel und Lotbarren. Der hohe Qualitätsanspruch an die<br />

eigenen Produkte stellt sicher, dass sich alle Materialien ohne<br />

aufwändige Neuqualifizierung im jeweiligen Herstellungsprozess<br />

einsetzen lassen, was unseren Kunden ermöglicht, transparent<br />

Auskunft über das eingesetzte Lotmaterial geben zu können.<br />

Als Nachweis für den Einsatz unserer nachhaltigen Produkte erhalten<br />

Sie ein personalisiertes, chargenbezogenes Zertifikat.<br />

„Mit unserer neuen Produktpalette wollen wir die Entwicklung im<br />

Sinne der Nachhaltigkeit vorantreiben. Auch beim Thema Mikroplastik<br />

haben wir uns gefragt: Was können wir als Unternehmen<br />

Stannol tun? Die Antwort wurde inzwischen gefunden: Mittelfristig<br />

ist vorgesehen, für Lötdrähte nur noch Spulen aus 100 %<br />

Recycling-Kunststoff zu verwenden.“ (Marco Dörr, Geschäftsführer<br />

der Stannol GmbH & Co. KG)<br />

Greenconnect –<br />

die erste Grüne<br />

Produktlinie<br />

KONTAKT<br />

STANNOL GMBH & Co. KG<br />

Haberstr. 24, 42551 Velbert<br />

Tel.: +49 (0)2<strong>05</strong>1 3120 –0<br />

info@stannol.de<br />

www.stannol.de<br />

Foto: Stannol<br />

<strong>EPP</strong>/Akzidenz-Satz <strong>EPP</strong>/Advertorial 1Q2 210 x148 mm - Seite 26 LGEHR - 23.<strong>05</strong>.2022 15:30<br />

Reinigung aus einer Hand!<br />

Über 30 Jahre Erfahrung im Maschinenbau und mit CSC Jäkle Chemie,<br />

unserem Partner für Reinigungschemie, bietet SYSTRONIC prozess -<br />

sichere und individuell abgestimmte Reinigungsprozesse.<br />

ANZEIGE<br />

Das Thema „Reinigung in der Elektronikindustrie“ rückt<br />

immer mehr in den Fokus. SYSTRONIC ist spezialisiert auf<br />

die Reinigungsanforderungen in der Elektronikfertigung. Ob<br />

Ofenteile, Filter, Schablonen, Lötrahmen oder bestückte Leiterplatten,<br />

SYSTRONIC hat die passende Lösung! SYSTRONIC steht<br />

mit dem bestehenden Maschinenportfolio und der passenden<br />

Reinigungschemie, auch für die Individualität der Anlagen. Kundenwünsche<br />

werden in höchster Qualität erfüllt! SYSTRONIC entwickelt<br />

an die Zeit des Marktes angepasste Reinigungsanlagen.<br />

Durch die hohe Fertigungstiefe, von der Materialauswahl über<br />

die Endmontage und Programmierung bis zur Prozesssteuerung,<br />

ist man extrem flexibel und kann in hohem Maß Kundenvor -<br />

gaben berücksichtigen. Der enge Kontakt zum Kunden in der<br />

Projektierungs- und Evaluierungsphase garantiert beste Ergebnisse.<br />

In unserem Demo-Raum ermöglichen wir Ihnen, sich von<br />

der hervorragenden Qualität der SYSTRONIC Reinigungsanlagen<br />

und -chemie zu überzeugen.<br />

Der SYSTRONIC<br />

Demonstrationsraum<br />

in Cleebronn.<br />

KONTAKT<br />

Foto: SYSTRONIC<br />

Systronic Produktionstechnologie<br />

GmbH & Co. KG<br />

Daimlerstraße 1,<br />

74389 Cleebronn<br />

Telefon: +49(0)7135 93957 0<br />

Fax: +49(0)7135 93957 20<br />

E-Mail: info@systronic.de<br />

www.systronic.de<br />

56 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Jetzt anmelden:<br />

epp-online.de/innovationsforum-deutschland<br />

Vorträge und Workshops live vor Ort!<br />

10. <strong>EPP</strong> InnovationsFORUM Deutschland<br />

Trends für eine wettbewerbsfähige<br />

Elektronikfertigung erkennen<br />

28. Juni 2022<br />

9:00 bis 17:30 Uhr<br />

Filderhalle Leinfelden<br />

Plattform für Information und Networking<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

• Smarte Lösung sichern Vorsprung<br />

• Moderne Fertigungsstandards im Shopfloor<br />

• Vernetzte Fabrik der Zukunft<br />

• Smarte Produktion ermöglichen<br />

• Digitale Transformation in der Elektronikfertigung<br />

Unsere<br />

Premium-Partner:<br />

Unterstützender<br />

Partner:<br />

Unsere<br />

Basis-Partner:<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 57


TITELSTORY »<br />

Rob Raine, Automatisierungsexperte<br />

bei ASMPT und Entwickler der LEAF-<br />

Erfolgsformel<br />

Bild: ASMPT<br />

Automation in der SMT-Fertigung: Was wirklich Kosten spart<br />

Maß halten<br />

mit LEAF<br />

58 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Exzessive Automatisierung bei Tesla war ein Fehler.<br />

Menschen werden unterschätzt.“ Elon Musk<br />

brachte es auf den Punkt: Nicht alles, was heute als<br />

Automatisierung angeboten wird, geht am Ende des<br />

Tages auch mit echten Kostenvorteilen einher. Dass<br />

das Viel-hilft-viel-Prinzip nicht unbedingt greift, zeigen<br />

empirische Daten: Zunächst fallen die Stückkosten<br />

mit steigendem Automatisierungsgrad. Dieser<br />

Trend kehrt sich aber dort um, wo die Kosten der Automatisierung<br />

die Einsparungen im Personalbereich<br />

übersteigen. Hier greift das Pareto-Prinzip, benannt<br />

nach Vilfredo Pareto (1848–1923). Es besagt, dass 80<br />

Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent des Gesamtaufwandes<br />

erreicht werden.<br />

Vierstufige Analyse<br />

Bei der Entscheidung, menschliche Arbeitskraft<br />

durch maschinelle zu ersetzen, gilt es, mehrere Faktoren<br />

einzubeziehen und zu gewichten, gerade in<br />

vielschichtigen Produktionsprozessen wie der<br />

SMT-Fertigung. Dafür hat ASMPT vor kurzem das<br />

Vier-Faktoren-Bewertungsmodell LEAF vorgestellt.<br />

Grundsätzlich gilt: Je höher der Index, desto ratsamer<br />

ist eine Automatisierung. Dabei wird der Produktionsprozess<br />

in Einzelschritte zerlegt und nach folgenden<br />

Kriterien beurteilt:<br />

Aufwand an menschlicher Arbeitskraft (Labour)<br />

Auf einer Skala wird bewertet, welcher mechanische<br />

und/oder intellektuelle Aufwand für eine bestimmte<br />

Tätigkeit erforderlich ist. Dabei steht die 1 für eine<br />

einfache, physisch wenig belastende Aufgabe, die 5<br />

für eine Arbeit mit hohem Aufwand und/oder hoher<br />

Schwierigkeit. Ganz allgemein gilt, dass z. B. Fehler,<br />

die leicht gemacht werden können und/oder schwerwiegende<br />

Folgen haben können eine 5 erhalten. Die<br />

Bewertung 3 markiert den Mittelwert oder eine Unsicherheit<br />

bei der Beurteilung.<br />

Wann und bis zu welchem Grad ist<br />

Automation sinnvoll? Diese Frage<br />

lässt sich gerade bei hochkomplexen<br />

Fertigungsprozessen nicht immer<br />

einfach beantworten. Der von ASMPT<br />

entwickelte LEAF-Index bildet eine<br />

standardisierte Vergleichsgrundlage für<br />

objektive und herstellerunabhängige<br />

Investitionsentscheidungen. Er ist Bestandteil<br />

des übergeordneten ASMPT<br />

Konzepts „Open Automation“.<br />

Fehlerwahrscheinlichkeit und -folgen (Error)<br />

Auf derselben Skala muss eingeschätzt werden, wie<br />

häufig menschliche Fehler in einem Prozessschritt<br />

auftreten und wie gravierend deren Auswirkungen<br />

sind. 1 bedeutet: wenig fehleranfällig, mit geringfügigen<br />

Schäden im Störungsfall, 5 bezeichnet einen<br />

Arbeitsgang, der häufiger schiefgeht – und dabei<br />

auch noch große Schäden verursacht.<br />

Wie einfach ist es zu automatisieren? (Automation)<br />

Hier wird gemessen, wie einfach es ist, eine Aufgabe<br />

zu automatisieren. Dabei können Faktoren wie Kosten,<br />

frühere Erfahrungen (Ihre eigenen oder die Ihres<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 59


TITELSTORY »<br />

Lösungspartners) oder Unterbrechungen (muss man<br />

z. B. dafür eine ganze Produktionslinie um einen halben<br />

Meter zu verschieben) berücksichtigt werden.<br />

Etwas, was leicht zu automatisieren ist, erhält eine 5,<br />

während etwas, was schwierig zu automatisieren ist,<br />

eine 1 erhält.<br />

Häufigkeit des beurteilten Vorgangs (Frequency)<br />

Dabei gilt es zu ermitteln, wie oft der betreffende<br />

Vorgang auftritt. Wichtig dabei: die Einheiten müssen<br />

beim Vergleich konsistent sein (z.B. also die Anzahl<br />

in der Stunde zu Stunde oder Schicht zu Schicht<br />

sollten verglichen werden)<br />

Die so erhobenen Werte werden miteinander multipliziert<br />

und ergeben einen Index, aus dem sich ableiten<br />

lässt, ob eine Automation wirtschaftlich sinnvoll<br />

und vorteilhaft ist. Ebenso kann man einzelne Arbeitsschritte<br />

miteinander vergleichen und bei der<br />

Automation entsprechend priorisieren.<br />

Bild: wiwiweb.de<br />

Prozesse im Vergleich<br />

Ein einfaches Beispiel einer LEAF-Analyse aus dem<br />

Bereich der SMT-Fertigung zeigt die Tabelle: Beurteilt<br />

werden die Prozessschritte Leiterplatten-Magazin-Zuführung<br />

und Abfallentsorgung.<br />

Stückkosten in Relation zum Automatisierungsgrad: Die Senkung der Personalkosten wird zunehmend<br />

durch die Erhöhung des Investitionsbedarfs kompensiert und schließlich überkompensiert.<br />

Automatisierung ist daher nur bis zu einem gewissen Grad wirtschaftlich sinnvoll<br />

Bei der Leiterplatten-Zuführung kommt es darauf an,<br />

schwere Magazine zu heben und Transportbänder in<br />

der Breite richtig einzustellen. Das erfordert permanent<br />

Kraftaufwand und Konzentration (LEAF L<br />

5). Ungeschicklichkeiten<br />

können zu teurem Ausschuss oder<br />

Verzögerungen führen, sind aber nicht sehr häufig<br />

(LEAF E<br />

3). Die Automatisierung erfordert intelligente,<br />

autonome Fahrzeuge (AIVs), die mit den Produktionsmaschinen<br />

kooperieren – insgesamt ein sehr anspruchsvolles<br />

Vorhaben (LEAF A<br />

1). Der Vorgang fällt<br />

etwa zwanzigmal pro Schicht an (LEAF F<br />

20). Ausmultipliziert<br />

ergibt das schließlich den LEAF-Index 300.<br />

Anders verteilt sind die LEAF-Werte bei der Abfallentsorgung:<br />

Das Leeren der Behälter verursacht<br />

mittleren Arbeitsaufwand (LEAF A<br />

3), Fehler haben,<br />

außer ein wenig Müll auf dem Boden, wenige Auswirkungen<br />

(LEAF E<br />

1). Für die Automatisierung ist lediglich<br />

ein einfaches Beförderungssystem erforderlich<br />

(LEAF A<br />

5). Da der Entsorgungsvorgang allerdings<br />

32-mal pro Schicht auszuführen ist (LEAF F<br />

32), ergibt<br />

sich insgesamt LEAF 480.<br />

Das Resultat der LEAF-Analyse ist eindeutig: Bei der<br />

Automatisierung sollte die Abfallentsorgung zuerst<br />

angegangen werden.<br />

Bild: ASMPT<br />

Einfaches Beispiel für einen LEAF-Vergleich zur Priorisierung bei Investitionsentscheidungen:<br />

Der deutlich höhere LEAF-Index bei der Abfallentsorgung lässt eine Automatisierung in diesem<br />

Bereich sinnvoller erscheinen als bei der Leiterplattenzuführung<br />

Das Gesamtkonzept<br />

Das LEAF-Beurteilungs- und -Entscheidungsmodell<br />

ist Bestandteil des Gesamtkonzepts Open Automation,<br />

das von Rob Raine und einem Expertenteam rund<br />

um Alexander Hagenfeldt, Leiter SMT Solutions Mar-<br />

60 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Verschiedene autonome Fahrzeuge für<br />

die automatische Material zuführung:<br />

Bei dieser recht komplexen Automati -<br />

sierung helfen offene, standardisierte<br />

Schnittstellen und Kommunikationsprotokolle.<br />

Moderne Anlagen müssen<br />

an viele verschiedene Automatisierungssysteme<br />

anpassbar sein<br />

Bild: ASMPT<br />

Bild: ASMPT<br />

Bild: ASMPT<br />

keting beim Lösungsanbieter ASMPT SMT Solutions,<br />

entwickelt und umgesetzt wurde. Ausgangspunkte<br />

bei der Konzeptentwicklung waren grundsätzliche<br />

Fragen: Welche Möglichkeiten zur Automatisierung<br />

entlang einer SMT-Linie gibt es? Wie sinnvoll ist ihre<br />

Umsetzung unter ROI-Gesichtspunkten? Davon ausgehend,<br />

wurden gängige Produktionsprozesse in ihre<br />

Einzelschritte zerlegt und analysiert: von der der Lagerhaltung<br />

über Leiterplatten-Zuführung, Schablonendruck<br />

und Bestückung bis zur Entladung der fertigen<br />

Produkte.<br />

„Wer das Pareto-Prinzip kennt, weiß, dass Investitionen<br />

in Automatisierung immer nur bis zu einem ge-<br />

» Wer das Pareto-Prinzip kennt,<br />

weiß, dass Investitionen in<br />

Automatisierung immer nur<br />

bis zu einem gewissen Punkt<br />

rentabel sind «<br />

Alexander Hagenfeldt<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 61


TITELSTORY »<br />

wissen Punkt rentabel sind“, erklärt Hagenfeldt. „Daher<br />

möchten wir unseren Kunden nicht die menschenleere,<br />

bis ins Letzte automatisierte „Dark Factory“<br />

verkaufen. Denn dieses Konzept – meist auch<br />

noch mit geschlossenen, proprietären Systemen umgesetzt<br />

– verursacht nicht nur unnötig hohe Stückkosten,<br />

sondern zeigt sich auch sehr unflexibel bei<br />

Produktänderungen.“<br />

Die Facts on<br />

Open Automation Show<br />

Videos und weitere Informationen zum<br />

Thema gibt es unter:<br />

https://facts-on-open-automation.asmsmt-events.com/<br />

Auf der Landingpage präsentiert<br />

ASMPT jeden Monat ein umfangreiches<br />

Informationsprogramm rund um seine<br />

Open-Automation-Welt: Halbstündige<br />

Streaming Show mit Life-Schaltungen<br />

zu internationalen SMT-Hotspots werden<br />

ergänzt durch interessante Whitepapers.<br />

Warum soll ich automatisieren?<br />

Wie sichere ich einen Return of Investment?<br />

Welchen Beitrag leisten Soft- und<br />

Hardware? Wie funktioniert die Kommunikation<br />

Maschine-Maschine oder<br />

Mensch-Maschine? Diese und viele<br />

weitere Fragen werden beantwortet.<br />

Wer die Streams verpasst hat, kann sie<br />

auch nachträglich ansehen.<br />

Bild: ASMPT<br />

Mit dem erstmals auf der productronica 2021 vorgestellten<br />

Konzept Open Automation verfolgt das Unternehmen<br />

einen Gegenentwurf zur Zero-Operator-<br />

Strategie. Denn Hagenfeldt sieht Automation keineswegs<br />

als Selbstzweck: „Wer das globale Minimum in<br />

der Stückkostenkurve erreichen will, muss automatisieren,<br />

wo es sinnvoll ist, aber Maß halten, wenn die<br />

Kosten den Nutzen zu übersteigen drohen. Daher geben<br />

wir unseren Kunden mit dem von uns entwickelten<br />

LEAF-System ein standardisiertes Bewertungsschema<br />

an die Hand, mit dem sie wirtschaftlich sinnvoll<br />

planen und entscheiden können.“<br />

Flexible Automation<br />

Das Ergebnis der LEAF-Analyse werde in den meisten<br />

Fällen eine Teilautomatisierung innerhalb einer Fertigungslinie<br />

sein, ist Raine überzeugt. „Deshalb haben<br />

wir Open Automation in jeder Hinsicht flexibel, skalierbar<br />

und offen ausgelegt. Wir können verschiedenste<br />

Automatisierungsoptionen anbieten. Maschinen<br />

und Software kommunizieren dabei über standardisierte<br />

Schnittstellen wie IPC-Hermes-9852 oder<br />

IPC-CFX. Das funktioniert auch herstellerübergreifend.“<br />

Wie es genau funktioniert, kann man auf den Facts<br />

on Open Automation Shows des Unternehmens ansehen,<br />

Live-Shows, mit Live-Schaltungen zu internationalen<br />

SMT-Hotspots, Experteninterviews, Whitepapers<br />

und vielem mehr. „Wer sich ganz individuell<br />

beraten lassen möchte, kann sich natürlich jederzeit<br />

direkt an uns wenden“, betont Raine. „Mit unseren<br />

Remote Demos haben wir für unsere Kunden zusätzlich<br />

ein sehr individuelles Beratungsangebot und laden<br />

Interessenten in unser Münchner Center of<br />

Competence ein, wo sie dann unsere modularen Lösungen<br />

in Aktion sehen können.“<br />

Eine echte Integrated Smart Factory sieht Raine übrigens<br />

„nie ganz fertig: Veränderte Marktbedingungen<br />

wie höheres Auftragsvolumen, Fachkräftemangel,<br />

Lieferkettenäderungen, zunehmende Erfahrung<br />

bei der Automatisierung im Unternehmen, aber auch<br />

politische Ereignisse werden immer wieder eine<br />

LEAF-Neubewertung erforderlich machen. Daraus ergeben<br />

sich dann wieder neue Investitionsentscheidungen,<br />

die wir in unserer Open-Automation-Welt<br />

schnell und effizient umsetzen. Wir sind für die Zukunft<br />

gerüstet – wie auch immer sie aussehen mag.“<br />

www.asm-smt.com<br />

62 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


KURZ & BÜNDIG<br />

Das LEAF-Beurteilungs- und<br />

-Entscheidungsmodell ist Bestandteil<br />

des Gesamtkonzepts<br />

Open Automation, das beim<br />

Lösungsanbieter ASMPT SMT<br />

Solutions, entwickelt und umgesetzt<br />

wurde.<br />

Bild: ASMPT<br />

Bild: ASMPT<br />

ASMPTs Konzept Open Automation betrachtet jeden einzelnen<br />

Produktionsschritt im Hinblick auf die Frage „Welche Möglich -<br />

keiten zur Automatisierung entlang einer SMT-Linie gibt es und<br />

wie sinnvoll ist ihre Umsetzung unter ROI-Gesichtspunkten?“<br />

Automatische Abfallentsorgung an einem<br />

Bestückungsautomaten: Dieser Automatisierungsschritt<br />

ist ohne komplizierte Vernetzung<br />

mit dem Automatic Waste Disposal<br />

System von ASMPT schnell umsetzbar<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 63


2020 investierte Graf-Syteco aus<br />

Tuningen in eine neue SMD-Linie,<br />

die von SmartRep als Generalunternehmer<br />

aufgebaut wurde<br />

Bild: SmartRep<br />

Bild: SmartRep<br />

Graf-Syteco vertraute beim Aufbau einer neuen SMD_Linie auf SmartRep<br />

und ist von dem guten Service begeistert<br />

Bild: SmartRep<br />

Nikolai Knapp von SmartRep und Darko Pejkovic von<br />

Graf-Syteco haben gemeinsam den Bedarf analysiert und<br />

ein passgenaues Materialmanagement-Konzept erarbeitet<br />

Robuste Leiterkarten ohne Fehlerschlupf produzieren<br />

Steuergerätehersteller<br />

installiert neue SMD-Linie<br />

Mobile Baumaschinen, wie Straßenfräsen oder Schneeräumfahrzeuge, sind bei<br />

extremem Wetter im Einsatz; sie müssen zuverlässig und lange ihren Dienst tun.<br />

Dafür sorgt der Steuergerätehersteller Graf-Syteco aus Tuningen mit Koh Young<br />

Inspektionssystemen und einem sicheren Materialmanagementkonzept, das zusammen<br />

mit SmartRep beim Aufbau einer neuen SMD-Linie entwickelt wurde.<br />

64 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />

2020 startete Graf-Syteco trotz Corona ein Großprojekt:<br />

den Aufbau einer komplett neuen SMD-Linie<br />

inklusive Materiallager. „Genau das war die richtige<br />

Entscheidung“, sagt Geschäftsführer und Inhaber Jürgen<br />

E. Müller heute im Rückblick, denn jetzt könne man<br />

in der aktuellen Allokationssituation flexibel agieren.<br />

Als Generalunternehmer entwickelte, plante und koordinierte<br />

die SmartRep GmbH das Projekt.<br />

Alles aus einer Hand<br />

„Bei Graf-Syteco haben wir uns in 2020 Gedanken darüber<br />

gemacht, dass wir unsere Produktionslinie effizienter,<br />

rückverfolgbar und automatisiert aufstellen wollen. Sicherheit<br />

im Materialfluss war ebenfalls ein Thema“, erinnert<br />

sich SMD-Leiter Darko Pejkovic. Da das Vertriebsund<br />

Serviceunternehmen zusammen mit dem Steuergeräte-Experten<br />

aus Tuningen ein tolles Konzept entwickelte<br />

und alles aus einer Hand liefern konnte, griff das schwäbische<br />

Unternehmen zu: „Wir sind nach wie vor gut betreut<br />

durch SmartRep. Egal welche Probleme auftauchen, es ist<br />

immer ein Mitarbeiter sofort da und hilft.“<br />

Nikolai Knapp, Head of Sales des Vertriebspartners, begleitete<br />

das Unternehmen bei diesem Großprojekt und<br />

Alles SMD-Material wird nun bei Graf-Syteco über einen Wareneingangsscanner<br />

von MODI erfasst, mit einer Unique-ID versehen und dann in smarte<br />

Bauteilrollenregale einsortiert<br />

analysierte den Bedarf: „Die Bedien- & Steuergeräte<br />

sind in mobilen Baumaschinen, wie Straßenfräsen,<br />

Bohranlagen für den Spezialtiefbau oder kommunale<br />

Nutzfahrzeuge verbaut. Dort kommt es auf Zuverlässig-<br />

Bild: SmartRep<br />

Meilensteine auf dem Weg<br />

zur Smart Factory<br />

Lösungen<br />

‹ Prozessüberwachung durch<br />

zentrales KY Real-Time Monitoring<br />

‹ Benutzerfreundlicher<br />

Library Manager für<br />

lokalen Zugriff auf<br />

globale Datenbank<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Industriegebiet Süd E4<br />

63755 Alzenau<br />

Tel. 06188 9935663<br />

E-Mail: europe@kohyoung.com<br />

www.kohyoung.com<br />

‹ Verbesserung der<br />

Prozesse durch<br />

verifizierte Messdaten<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 65


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

keit und hohe Robustheit an. Daher war klar, dass beim<br />

Aufbau einer neuen Linie ein Schwerpunkt auf Qualitätsprüfung<br />

gelegt wird. Damit waren sie bei dem Vertriebspartner<br />

für den Mittelstand an der richtigen<br />

Adresse: Unsere optischen Inspektionssysteme von Koh<br />

Young liefern genauste Messergebnisse in 3D – hier gibt<br />

es keinen Fehlerschlupf.“<br />

Für den Steuergeräte-Experten waren die schnelle und<br />

einfache Programmerstellung der Inspektionssysteme<br />

sehr wichtig, weil oft mehrfach am Tag umgerüstet<br />

wird, um die hohe Produktvielfalt bei kleinen Losgrößen<br />

abzudecken. Benetzungswinkel, Anflusshöhe und natürlich<br />

auch die Bauteile – alles wird in 3D messtechnisch<br />

erfasst und in Echtzeit ausgewertet. Dadurch hat das<br />

Tuninger Unternehmen seine Produktionsqualität immer<br />

zu 100 Prozent im Blick.<br />

Neben den Inspektionssystemen von Koh Young wurden<br />

auf Bestücker und Drucker von Panasonic, Handlinglösungen<br />

von SmartRep und einen SMT-Ofen gesetzt.<br />

Transparente Fertigung<br />

Mit dem Aufbau der neuen Linie sollte es möglich sein,<br />

100-%-Traceability zu erreichen. „Damit dies gelingt, ist<br />

es unausweichlich bereits beim Wareneingang jedes Material<br />

zu überprüfen, mit einer Unique-ID zu versehen und<br />

Über Graf-Syteco<br />

„Ideen einfach steuern“ – das ist das<br />

Motto von Graf Syteco aus Tuningen.<br />

Das Unternehmen entwickelt und<br />

produziert seit 40 Jahren Bedien- und<br />

Steuergeräte, sowohl für den mobilen<br />

Sondermaschinenbau, als auch im<br />

Industriebereich zur Steuerung von<br />

Hochregallagersystemen. Schwäbisches<br />

Tüftlertum trifft auf tiefes Ingenieurs-Know-how<br />

und schafft Bediengeräte,<br />

Displays, Steuerungen und<br />

Tastaturen, die sich durch einfaches<br />

Handling und lange Lebensdauer in<br />

rauer Umgebung auszeichnen.<br />

Bild: Graf-Systeco<br />

Bild: SmartRep<br />

Kompakt, sicher und effizient – der Materialfluss wird über einen<br />

MODI-Tisch und Inovaxe-Regale gesteuert<br />

die Bilder für spätere Rückverfolgbarkeit zu speichern. Wir<br />

haben also die Ist-Situation evaluiert und dann gemeinsam<br />

den neuen Weg mit einem intelligenten Wareneingang<br />

erarbeitet“, erzählt Nikolai Knapp.<br />

„Wir waren eine Weile unterwegs und haben uns viele<br />

Systeme angeschaut. Das passendste Konzept haben wir<br />

bei SmartRep gefunden“, erinnert sich Darko Pejkovic.<br />

Alles SMD-Material wird nun über einen Wareneingangsscanner<br />

von MODI erfasst, mit einer Unique-ID<br />

versehen und dann in smarte Bauteilrollenregale einsortiert:<br />

„Nur über die Prüfung dieses Tisches läuft Material<br />

durch unsere Produktion“, sagt Pejkovic.<br />

Denn eine Vielzahl von verschiedenen Etiketten sind im<br />

Wareneingang eine Fehlerquelle, die eine Fehlbestückung<br />

nach sich ziehen kann. Dem wurde nun mit der<br />

automatisierten Wareneingangslösung von MODI ein<br />

Riegel vorgeschoben. Damit werden Herstelleretiketten<br />

problemlos identifiziert, ausgelesen und die Bauteilrollen,<br />

vom System gestützt, fehlerfrei umgelabelt. Die<br />

Verwendung einer Unique-ID garantiert dabei<br />

100-%-Traceability bereits ab dem Wareneingang. Dadurch,<br />

dass jede Rolle nach dem Etikettieren nochmals<br />

gegengelesen, und dann automatisch in die Materialmanagement<br />

Software gebucht wird, könne sich der<br />

Steuergeräte-Experte sicher sein, dass bereits mit der<br />

Vereinnahmung der Grundstein für die benötigte Qualität<br />

gelegt wurde, analysiert Nikolai Knapp.<br />

Für den weiteren Warenfluss setzt Graf-Syteco auf Bauteilrollenregale<br />

von Inovaxe: „Sie haben uns durch den<br />

einfachen, funktionellen Aufbau überzeugt. Was soll da<br />

kaputt gehen? Ich habe keinen Roboter hinten dran, keinen<br />

Service, keine Wartung und keine Folgekosten durch<br />

irgendwelche Robotik oder Motoren“, sagt Pejkovic.<br />

Das intelligente Regal unterstützt den Bediener bei der<br />

Ein- und Auslagerung: Der Bediener scannt den Barcode<br />

der Rolle und lagert diese dann an einem beliebigen<br />

Platz ein. Intelligente Sensoren erkennen, an welchem<br />

Platz sich die Rolle befindet, und sie wird automatisch<br />

ins System eingebucht. Wird eine Rolle für einen Rüst-<br />

66 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


KURZ & BÜNDIG<br />

Ein Steuergerätehersteller<br />

sorgt durch sicheres<br />

Materialmanagement -<br />

konzept und Inspektionssysteme<br />

an der SMD-Linie<br />

für zuverlässig funktionierende<br />

Elektronik mobiler<br />

Baumaschinen.<br />

Seit 40 Jahren produziert Graf-Syteco Bedienund<br />

Steuergeräte, sowohl für den mobilen Sonder -<br />

maschinenbau, als auch im Industriebereich zur<br />

Steuerung von Hochregallagersystemen<br />

Bild: Graf-Syteco<br />

auftrag benötigt, kann der Bediener im System nach der<br />

Unique-ID suchen oder direkt über die Marterialmanagement-Software<br />

des Bestückers anfordern. Die Systeme<br />

zeigen dem Bediener die Position der gesuchten Rolle<br />

an und ob genügend Material vorhanden ist. „Wir<br />

können damit sicher und gut produzieren“, so das Resümee<br />

des Fertigungsleiters. Und auch Geschäftsführer<br />

Jürgen Müller ist von der Flexibilität der neuen Linie be-<br />

geistert: „2021 wurde Elektronik knapp, und wir wurden<br />

von unseren Distributoren nicht so beliefert, wie<br />

wir dachten. Das konnten wir intern ganz gut spielen,<br />

weil wir eben – sobald wir Elektronik bekommen<br />

haben – dann die Leiterkarten auf der Maschine eingestellt<br />

haben. Insofern konnten wir im Jahresrückblick<br />

2020/21 sehr gut performen.“<br />

www.smartrep.de | www.graf-syteco.de<br />

Zoller+FröhlichGmbH_1_2_Anzeige_<strong>EPP</strong>_11<strong>05</strong>2022.pdf - Mai 11, 2022 x<br />

Der Anfang<br />

einer guten Verbindung<br />

Zoller + Fröhlich GmbH<br />

Simoniusstraße 22<br />

88239 Wangen im Allgäu<br />

info@zofre.de<br />

www.zofre.de<br />

Z+F Crimper PCM<br />

· Kundenspezifische Kontaktverarbeitung<br />

von gedrehten<br />

Kontakten<br />

· Allrounder für Prototypen &<br />

Kleinserien<br />

Z+F EVOCUT ® &<br />

Z+F EVOFEED ®<br />

· Sequenzielle Leitungsabarbeitung<br />

· Kompakte Ablängmaschine<br />

von 0,08 - 10 mm 2<br />

Z+F EVOCRIMP<br />

· Keine Werkzeugwechsel<br />

· Elektrische Abisolier-&<br />

Crimpmaschine für <strong>EPP</strong> Aderendhülsen<br />

» <strong>05</strong>-06 | 2022 67


BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />

Die Bonder mit neuen Optionen<br />

Handling hochsensibler Bauelemente<br />

Die Tresky GmbH zeigte zur SMTconnect<br />

neue Optionen für ihre Die Bonder: einen<br />

Präzisionsbestückungskopf, einen<br />

Rüttelfeeder und einen Waferhandler.<br />

Außerdem kommen neue Materialien<br />

hinzu, die zur Herstellung von Chips<br />

verwendet werden. So wurden in der<br />

Vergangenheit meist Silizium (Si) oder<br />

Germanium (Ge) verwendet, um Halbleiter<br />

herzustellen. Besonders getrieben<br />

durch die Entwicklung neuer Generationen<br />

von Laser-, LED-, Dioden- oder<br />

Transistorhalbleitern, werden nun auch<br />

Materialien wie Galliumarsenid, Galliumnitrid<br />

oder z. B. Siliziumcarbid eingesetzt.<br />

Einige dieser Verbindungshalbleiter<br />

wie z. B. Galliumarsenid haben neben<br />

den positiven elektrischen Eigenschaften<br />

den Nachteil, mechanisch nicht sehr<br />

stabil zu sein und schnell zu brechen.<br />

Das führt in der Aufbau- und Verbindungstechnologie<br />

zu enormen Herausforderungen<br />

beim Chip Bonden.<br />

Um minimale Aufsetzkräfte beim Bonden<br />

realisieren zu können, wurde ein luftgelagerter<br />

Bondkopf entwickelt. Dieser ermöglicht<br />

beim Aufsetzen des Chips eine<br />

spiel- und reibungsfreie Bewegung in der<br />

Vertikalen. Das Luftlager wird durch Vakuum<br />

bzw. Druckluft in einem Schwebezustand<br />

gehalten und über ein Proportionalventil,<br />

das von Vakuum bis Atmosphärendruck<br />

arbeiten kann, gesteuert. Der<br />

Bondkopf erkennt sich verändernde Gewichte<br />

und kann somit jederzeit den<br />

Schwebezustand beibehalten. Hierdurch<br />

entsteht eine Gewichtskompensation des<br />

Bauelements. Über eine Änderung des<br />

Proportionalventil von Vakuum auf Druck<br />

kann nun eine definierte Gewichtskraft in<br />

vertikaler Richtung auf das zu platzierende<br />

Halbleiterbauteil ausgeübt werden und<br />

mit einer exakten Kraft aufgesetzt bzw.<br />

aufgenommen werden.<br />

Des Weiteren wurde ein neuer Rüttelfeeder<br />

präsentiert. Mittels Vibrationstechnologie<br />

führt dieses universelle Zuführungssystem<br />

als Schüttgut angelieferte<br />

Bauteile dem Verarbeitungsprozess zu.<br />

Der Aufbau der Zuführung ermöglicht es,<br />

Bauteile in einem vibrierenden, kleinen<br />

offenen Container so zu positionieren,<br />

dass die Kopfkamera die einzelnen Bauteile<br />

klar und präzise erkennt. Gleichzei-<br />

Tresky Die Bonder T-8000-G<br />

tig werden die Bauteile durch die Vibrationen<br />

so positioniert, dass die Bauteiloberseite<br />

nach oben zeigt. Außerdem sind<br />

99% aller Bauteilgeometrien mit diesem<br />

Rüttelfeeder kompatibel. Je nach Bauteilmenge<br />

stehen unterschiedliche Bunkergrößen<br />

zur Verfügung. Von dort aus<br />

gelangen die Bauteile in den Vibrationscontainer.<br />

Der Feeder lässt sich leicht in<br />

alle bestehende Die Bonding Systeme<br />

des Unternehmens integrieren.<br />

Ein neues Wafer Handling System erlaubt<br />

die präzise und zuverlässige Wafer-Zuführung.<br />

Es kann 300 mm-Wafer mit einem<br />

Maximalgewicht von bis zu 1 kg aufnehmen.<br />

Für die Aufnahme stehen Vakuum-,<br />

Kanten- und kundenspezifische<br />

Endeffektoren dem Endanwender zur Verfügung.<br />

Außerdem lässt sich optional<br />

auch eine Pre-Align-Funktion integrieren.<br />

www.tresky.de<br />

Bild: Tresky<br />

Taktzeithalbierung beim Selektivlöten im Baugruppenmix<br />

Software für hohe Effizienz der Maschinennutzung<br />

Bild: SEHO Systems<br />

SEHO Systems GmbH, weltweiter Hersteller<br />

von Komplettlösungen für Lötprozesse<br />

und automatische Fertigungslinien, zählt<br />

zu den innovativen Unternehmen der<br />

Branche. Eine dieser Innovationen ist<br />

SmartSplit, eine intelligente Software, die<br />

die Taktzeit beim Selektivlöten im Mixbetrieb<br />

halbiert.<br />

Mit entsprechender Sensorik in der Lötanlage,<br />

steuert und koordiniert SmartS-<br />

SmartSplit ist eine intelligente Software, die die<br />

Taktzeit beim Selektivlöten im Mixbetrieb halbiert<br />

plit den Prozessablauf für unterschiedliche<br />

Baugruppen im Mischbetrieb. Aus einem<br />

effizienten System für die Losfertigung<br />

wird mit dieser neu entwickelten<br />

Software-Komponente eine innovative<br />

Selektiv-Lötanlage für die High-Mix-<br />

High-Volume Fertigung, ohne Umrüstung<br />

und mit minimalen Kosten.<br />

SmartSplit verteilt die verschiedenen Prozessaufgaben<br />

wie Flussmittelauftrag, Lötprozess<br />

mit bis zu sechs Löteinheiten und<br />

Bürstprozess, automatisch auf die in der<br />

jeweiligen Anlage verfügbaren Prozessstationen<br />

und ermöglicht dadurch eine<br />

Halbierung der Taktzeiten ab Stückzahl 1<br />

bis hin zur Großserienfertigung. Die Gesamtbearbeitungszeit<br />

für die individuelle<br />

Baugruppe wird durch die Software automatisch<br />

minimiert. Gleichzeitig schränken<br />

sich die Prozessstationen nicht gegenseitig<br />

ein, so dass der gesamte Arbeitsbereich<br />

genutzt werden kann.<br />

Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache<br />

Programmierung: Lediglich die Gesamt-<br />

Lötaufgabe muss für eine Baugruppe programmiert<br />

werden und die Software teilt<br />

diese automatisch auf die vorhandenen<br />

Prozessstationen auf.<br />

Von besonderem Vorteil ist die neue Software-Komponente<br />

für Elektronikfertigungen,<br />

die ein großes Baugruppenspektrum<br />

verarbeiten oder eine große Anzahl an<br />

Produktvarianten fertigen. Unabhängig<br />

davon, ob kleine oder große Stückzahlen<br />

produziert werden, sichert die Lösung automatisch<br />

die sehr effiziente Nutzung der<br />

Selektiv-Lötanlage.<br />

SmartSpit kann in die Selektiv-Lötanlagen<br />

SelectLine-C und LeanSelect-plus des<br />

Unternehmens integriert werden. Als modulare<br />

Inline-Selektiv-Lötanlage punktet<br />

die SelectLine-C vor allem mit ihrer außergewöhnlichen<br />

Flexibilität, während<br />

die LeanSelect-plus perfekt für die moderne<br />

Inselfertigung ausgelegt ist.<br />

www.seho.de<br />

68 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Verwaltung des gesamten Lebenszyklus in der Fertigung<br />

Software fördert intelligente Anpassungsfähigkeit<br />

Aegis Software stellt die neuen Funktionen<br />

in den aktuellen Versionen von FactoryLogix<br />

2022.1 und 2022.2 vor und setzt damit<br />

das Engagement für eine agile, kontinuierliche<br />

Bereitstellung von Mehrwertfunktionen<br />

fort, welche die operative Exzellenz<br />

der Kunden fördern. Mit FactoryLogix<br />

2022.1 sowie 2022.2 werden fortschrittliche<br />

Funktionen zur Beseitigung von Redundanzen,<br />

zur Rationalisierung fehleranfälliger<br />

Prozesse, zur Förderung der Agilität,<br />

zur Steigerung der Qualität und zur<br />

Reduzierung von Ausschuss geboten.<br />

Im Folgenden ein Auszug der Vorteile:<br />

• Intelligente, dynamische Visualisierung<br />

Ob bei der Eingangskontrolle oder in<br />

der Fabrikhalle, Hersteller können ihre<br />

visuellen Arbeitsanweisungen mit „intelligenten<br />

Bildern“ aufwerten, die sich<br />

dynamisch verändern, je nachdem, was<br />

gerade geprüft oder bearbeitet wird.<br />

Ähnlich wie bei der kürzlich eingeführten<br />

„Smart-Text“-Funktion können<br />

Endanwender nun eine Vorlage erstellen<br />

und diese in einer unendlichen Anzahl<br />

von Szenarien verwenden, anstatt<br />

statische/generische Bilder oder Einwegvorlagen<br />

zu nutzen. Unternehmen<br />

profitieren davon, indem sie redundante<br />

Arbeiten bei der Dokumentenerstellung<br />

beseitigen, Prozesse rationalisieren,<br />

die Produktion von Einzelstücken<br />

unterstützen und letztlich die Qualität<br />

insgesamt verbessern.<br />

• Bruchteilige Nachverfolgung während<br />

der Produktion<br />

Die Fähigkeit zur Nachverfolgung von<br />

Maßeinheiten über die Stückzahl hinaus<br />

während des Produktionsprozesses<br />

wurde erweitert. Mit der Plattform<br />

FactoryLogix können Hersteller jetzt<br />

noch mehr Prozess- und Produkttypen<br />

unterstützen.<br />

• Auftragsübergreifende Prozesssynchronisierung<br />

Mit dieser neuen Funktion können Hersteller<br />

nun einen gemeinsamen Montagevorgang<br />

einrichten, der gleichzeitig<br />

an verschiedenen Montagelinien<br />

und für verschiedene Produkte ausgeführt<br />

wird. Sie können Ansätze, Anlagen,<br />

Materialien und Ressourcen auf<br />

der Grundlage ähnlicher Vorgänge, die<br />

unabhängig von der Montagelinie für<br />

alle Produkte gleich sind, optimal aufeinander<br />

abstimmen und so die Qualität<br />

weiter steigern, Ausschuss reduzieren<br />

und Ressourcen rationalisieren.<br />

• Integration bei Nichtkonformität &<br />

Genehmigung von Schwellenwerten<br />

FactoryLogix unterstützt jetzt kostenbezogene<br />

Parameter und Workflows<br />

zur Genehmigung von Schwellenwerten<br />

bei der Bewertung des Aktionspfads<br />

für eine Nichtkonformität. Dadurch<br />

wird nicht nur der Genehmigungsprozess<br />

beschleunigt, sondern<br />

auch die Möglichkeit geschaffen, die<br />

am häufigsten auftretenden Probleme<br />

und die mit den höchsten Kosten verbundenen<br />

Probleme zu erkennen.<br />

• Stücklistenvergleich mit externen<br />

Stückliste<br />

FactoryLogix hat schon immer Stücklistenvergleiche<br />

unterstützt, aber jetzt<br />

können Hersteller eine CAD/CAM-<br />

Stückliste mit einer externen Stückliste<br />

vergleichen und den Stücklistenvergleichsprozess<br />

beschleunigen, was Zeit<br />

und Geld spart. Die Benutzer können<br />

Diskrepanzen zwischen den beiden<br />

Stücklisten schnell erkennen, Dateninkonsistenzen<br />

beseitigen und sicherstellen,<br />

dass sie über genügend Material<br />

verfügen, um den Auftrag pünktlich<br />

und innerhalb des Budgets abzuschließen.<br />

FactoryLogix ist eine ganzheitliche und<br />

modulare Plattform, die führende Technologie<br />

mit leicht zu konfigurierenden<br />

Modulen verbindet, damit diskrete Hersteller<br />

ihre Strategie in Bezug auf Industrie<br />

4.0 verwirklichen können.<br />

Dabei verwaltet FactoryLogix den gesamten<br />

Lebenszyklus in der Fertigung: von der<br />

Produkteinführung bis zur Materiallogistik,<br />

über die Fertigungsausführung und<br />

das Qualitätsmanagement bis hin zu leistungsstarken<br />

Analysen und Echtzeit-<br />

Dashboards. Die lückenlose Plattform hilft<br />

Unternehmen dabei, Produkteinführungen<br />

zu beschleunigen, Prozesse zu rationalisieren,<br />

die Qualität und Traceability<br />

zu verbessern, Kosten zu senken und eine<br />

größere Transparenz für Wettbewerbsvorteile<br />

und Rentabilität zu erzielen.<br />

www.aiscorp.com/de<br />

Factronix<br />

gratuliert!<br />

30 Jahre<br />

30 Jahre<br />

Präzisionsreinigung<br />

in der Elektronikfertigung<br />

• Sprühreinigung<br />

in höchster Performance<br />

• Exzellente<br />

Reinigungsleistung<br />

• Umfassende<br />

Prozessevaluierung und<br />

Chemie aus einer Hand!<br />

Hochgenaue<br />

Schablonendrucker<br />

• Präziser Lotpastenauftrag<br />

für Prototypen, Kleinund<br />

Mittelserien<br />

Tel. +49 (0)8153/90 664–0<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 69<br />

www.factronix.com


Bild: Hilpert<br />

Schablonendrucker DEK TQ von ASM im Einsatz bei Siemens Schweiz AG – SI Building Products<br />

Technologieunternehmen setzt auf modernste SMD-Drucktechnologie<br />

Effiziente Prozesse in der<br />

Elektronikfertigung<br />

12.000 bis 13.000 Baugruppen werden bei Siemens in Zug, Schweiz, im Dreischichtbetrieb<br />

täglich gefertigt. Um diese Baugruppen noch schneller und effizienter<br />

im SMD-Schablonendruckprozess zu bearbeiten, investierte das Unternehmen<br />

in den Schablonendrucker DEK TQ von ASM. Dieser wurde im August<br />

2021 in Betrieb genommen, mit positiven Auswirkungen auf den gesamten<br />

Fertigungsprozess.<br />

Die Siemens Schweiz AG – SI Building Products<br />

entwickelt und produziert Systeme zur Gebäudeautomation<br />

und -steuerung. Mehr als 30 Mitarbeiter<br />

arbeiten in der mehrschichtigen Baugruppenfertigung,<br />

in der im Inline-Verfahren Elektronik hergestellt<br />

wird. „Bis zur Einführung des DEK TQ haben<br />

wir mit anderen Modellen von DEK gearbeitet. Gerade<br />

in punkto Taktzeit, Druckqualität und digitaler<br />

Unterstützung der Bediener haben wir mit der neuen<br />

Druckergeneration von DEK einen weiteren Schritt<br />

nach vorn gemacht“, erinnert sich Fadil Prasovik, Leiter<br />

SMD-Fertigung in Zug.<br />

Zukunftsfähiger Schablonen -<br />

drucker<br />

„Ein entscheidender Faktor war die Möglichkeit,<br />

den DEK TQ fast ohne Zutun der Bediener einsetzen<br />

zu können“, erklärt Prasovik. Der von Grund auf neu<br />

konzipierte Schablonendrucker ist mit einer Nassdruckgenauigkeit<br />

von ±17,5µm @ 2,0 Cpk sowie einer<br />

Wiederholgenauigkeit von ±12,5 µm @ 2,0 Cmk<br />

präziser und schneller einsatzbereit, wenn es um die<br />

Implementierung einer neuen Druckaufgabe geht.<br />

Ebenso ist er pflegeleichter und benötigt weniger<br />

70 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />

Aufmerksamkeit während der Produktion, u.a. dank<br />

einer neuen Unterseitenreinigung mit einem Non-<br />

Stopp-Betrieb von bis zu mehr als 8 Stunden und<br />

dem automatischen Pastenmanagement. Linearantriebe<br />

und das innovative Klemmsystem gewährleisten<br />

eine hohe Genauigkeit und einen stabilen Druckprozess.<br />

„Beim Druckprozess, inklusive Transportzeit,<br />

sind wir durch den neuen Drucker 30 bis 40%<br />

schneller. Natürlich ist dies baugruppenabhängig,<br />

aber im Schnitt erreichen wir jetzt eine Zykluszeit<br />

von


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Baugruppen für Systeme zur Gebäudeautomation<br />

und -steuerung werden<br />

durch den Einsatz eines hoch automatisierten<br />

Schablonendruckers<br />

schneller und effizienter produziert.<br />

Mittels der Option in<br />

Placement werden bis<br />

zu 30 Unterstützungspins<br />

vollautomatisch<br />

auf definierten Positionen<br />

platziert<br />

Mehr Effizienz im Produktions -<br />

prozess<br />

„Die Mitarbeiter an der Linie haben sich sehr<br />

schnell auf den neuen Drucker eingestellt“, blickt<br />

Prasovik zurück. Dazu haben nicht nur die bereits beschriebenen<br />

technischen Möglichkeiten beigetragen,<br />

sondern auch der modulare Softwareaufbau, der eine<br />

intuitive Bedienung des Druckers ermöglicht. Diese<br />

Softwareumgebung unterstützt u.a. auch einen<br />

Über Hilpert electronics<br />

Die 1972 gegründete Hilpert electronics<br />

AG gehört heute zu den führenden<br />

Anbietern von Produkten und Dienstleistungen<br />

für die Mikroelektronikfertigung.<br />

Hilpert realisiert mit seiner langjährigen<br />

Erfahrung und viel Know-how<br />

in den Sparten Prozesstechnik und Projektabwicklung<br />

sowie mit dem technischem<br />

Kundensupport ganze Produktionslinien,<br />

von der Idee bis zur Inbetriebnahme.<br />

Durch die Aufteilung in unterschiedliche<br />

Kompetenz-Bereiche finden<br />

Kunden jeweils den richtigen Ansprechpartner<br />

mit dem notwendigen<br />

Hintergrundwissen und somit eine hohe<br />

Effizienz und Flexibilität.<br />

Bild: Hilpert<br />

schnellen Wechsel zwischen den einzelnen Druckaufträgen,<br />

wodurch der DEK TQ schnell an Akzeptanz<br />

bei den Linienverantwortlichen und Bedienern gewonnen<br />

hat. „Der Aufwand, den wir für den Druckprozess<br />

benötigen, ist deutlich geringer geworden.<br />

Das gilt sowohl in der Vorbereitung als auch während<br />

des Druckprozesses. Der Linienbediener kann sich somit<br />

parallel um andere Aufgaben kümmern“, fasst<br />

Akin zusammen. Akin hat errechnet, dass aufgrund<br />

der Integration des Schablonendruckers ca. 600<br />

Stunden zusätzlicher Produktionszeit im Jahr möglich<br />

sind. „Der Nutzungsgrad des Druckers ist somit<br />

um ein Vielfaches höher, was uns in unserer Kaufentscheidung<br />

im Nachhinein noch einmal bestärkt“,<br />

führt Akin weiter aus.<br />

Mit dem Schablonendrucker sind Prasovik und<br />

Akin also sehr zufrieden. „Unsere Mitarbeiter fragen<br />

schon danach, wann weitere DEK TQs in die restlichen<br />

Linien integriert werden“, so Akin. Auch eine<br />

mögliche Variante ist für Siemens in Zug eine mögliche<br />

Option. In einem nächsten Schritt wird zunächst<br />

das ASM Offline Printer Programming, als zentrale<br />

Datenaufbereitung für alle DEK Drucksysteme, implementiert.<br />

Dadurch können alle Druckerprogramme<br />

mit geringem Aufwand offline erstellt, in der zentralen<br />

Datenbank gespeichert und anschließend auf alle<br />

Drucksysteme heruntergeladen werden. Ein Einsatz<br />

des Offline Printer Programming ist sowohl in einer<br />

ASM- sowie in einer reinen DEK Umgebung möglich.<br />

Im Fall von Siemens in Zug werden durch diese Integration<br />

die Mitarbeiter weiter entlastet.<br />

www.hilpert.ch | https://new.siemens.com/ch/de.html<br />

72 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Bild: Panacol<br />

Wiederlösbarer Edge Bonder zur Bauteilfixierung<br />

Klebstoff realisiert Reworkability<br />

Panacol hat mit Structalit<br />

57<strong>05</strong> einen neuen, wieder ablösbaren<br />

Edge Bonder speziell<br />

für die Unterhaltungselektronik<br />

entwickelt. Neben der Reworkability<br />

ist das Hauptmerkmal<br />

des schwarzen Klebstoffs,<br />

dass er bei Anregung<br />

mit UV-Licht gelb fluoresziert,<br />

um eine möglichst präzise Fertigung<br />

und optische Endkontrolle<br />

zu ermöglichen.<br />

Der schwarze Structalit 57<strong>05</strong> wird<br />

als Edge Bonder eingesetzt und<br />

fluoresziert unter UV-Licht gelb<br />

plizierung. Neben der klassischen<br />

Kontaktdosierung mittels<br />

Dispenser, ist durch das<br />

Jetverhalten des Klebstoffs<br />

auch eine kontaktlose Dosierung<br />

möglich. Der epoxidharzbasierte<br />

Edge Bonder ist halogenarm<br />

und eignet sich daher<br />

hervorragend zum Sichern von<br />

Elektronikbauteilen.<br />

Eine typische Eigenschaft von<br />

Klebstoffen auf PCBs ist die<br />

schwarze Einfärbung, die als<br />

visueller Schutz fungiert. Das<br />

optische Vermessen eines Edge<br />

Bonders ist eine gängige<br />

Methode im Fertigungsprozess<br />

der Hersteller. Aufgrund der<br />

dunklen Chips und des geringen<br />

Kontrasts zu PCBs birgt<br />

das optische Vermessen oft<br />

Schwierigkeiten, weshalb eine<br />

gelbe Fluoreszenz in den<br />

schwarzen Structalit® 57<strong>05</strong><br />

eingearbeitet wurde. Die Fluoreszenz<br />

wird bei kurzwelligem<br />

Licht, beispielsweise 365nm,<br />

angeregt. Durch die Fluoreszenz<br />

werden die Durchführung<br />

von Endkontrollen bei Herstellern<br />

erleichtert und Fertigungsprozesse<br />

beschleunigt.<br />

Neben der Performance und<br />

optischen Inspektionsmöglichkeit<br />

bietet Structalit 57<strong>05</strong><br />

noch eine weitere wichtige Eigenschaft:<br />

Reworkability. Diese<br />

ermöglicht es, Produkte<br />

nach der Montage noch zu bearbeiten<br />

oder zu reparieren.<br />

Bei Herstellern elektronischer<br />

Bauteile gewinnt dieser Punkt<br />

immer mehr an Bedeutung, da<br />

die Gesetzgebung und Umweltverbände<br />

die Minimierung<br />

von Elektroschrott immer weiter<br />

vorantreiben. Ein Ansatzpunkt<br />

für nachhaltige Strategien<br />

ist die Überarbeit- und<br />

Reparierbarkeit von einzelnen<br />

Modulen auf Leiterplatten, um<br />

der Verschrottung eines kom-<br />

pletten Bauteils oder Moduls<br />

entgegenzuwirken.<br />

Der Klebstoff ermöglicht den<br />

Ansatzpunkt der Reworkability<br />

durch punktuell mechanische<br />

Lösbarkeit bei Beaufschlagung<br />

von Temperaturen oberhalb<br />

des Glasübergangsbereichs<br />

von 150°C. Bis zu diesem Temperatur-<br />

und Einsatzbereich<br />

besticht das Epoxidharz durch<br />

seine verlässliche Haftfestigkeit<br />

und physikalischen Eigenschaften.<br />

Erst ab dieser kritischen<br />

Temperaturschwelle<br />

wird die Bearbeitbarkeit des<br />

Produktes möglich.<br />

Insbesondere die aktuelle<br />

Knappheit von Chips und allgemeiner<br />

Elektronikkomponenten<br />

im Automobil- und<br />

Consumer- Elektronikbereich<br />

www.panacol.de<br />

EP_103x150+Beschnitt_D.pdf - Januar 11, 2021 x<br />

verdeutlichen die Bedeutung<br />

der Wiederverwendbarkeit von<br />

Elektronikbauteilen. Die Wiederverwendung<br />

von Komponenten<br />

bietet nicht nur Vorteile<br />

für die Umwelt, sondern ist<br />

aufgrund von Engpässen in der<br />

Lieferkette auch für die Aufrechterhaltung<br />

bestehender<br />

Produktionsprozesse unerlässlich<br />

geworden.<br />

Als Weiterentwicklung des<br />

mechanisch wieder lösbaren<br />

Underfills Structalit 5751 hat<br />

Panacol sein Portfolio um den<br />

Edge Bonder Structalit 57<strong>05</strong><br />

erweitert. Beide Klebstoffe<br />

können nass in nass appliziert<br />

und gemeinsam miteinander<br />

in nur einem Ofenprozessschritt<br />

ausgehärtet werden.<br />

SMD-Schablonen<br />

für schnellen<br />

Standard<br />

PRÄZISION,<br />

DIE FUNKTIONIERT<br />

für maximale<br />

Leistung<br />

für kleinste<br />

Bauteile<br />

Edge Bonder dienen dazu,<br />

elektronische Bauteile schnell<br />

und unkompliziert auf Leiterplatten<br />

zu fixieren und sicher<br />

zu befestigen. Dadurch können<br />

mechanische Einflüsse wie<br />

Schock, Vibration und thermische<br />

Belastungen kompensiert<br />

werden. Als konstruktive Alternative<br />

zu Underfill-Prozessen<br />

erhöhen Eckverklebungen die<br />

Stoß- und Biegefestigkeit bei<br />

BGAs und weiteren Chip Packages.<br />

Speziell bei möglichen<br />

Flussmittelrückständen können<br />

Egde Bonder als Alternative<br />

zu Underfill-Klebstoffen<br />

eingesetzt werden.<br />

Structalit 57<strong>05</strong> ist ein schwarzer,<br />

thermisch härtender Epoxidharzklebstoff,<br />

der sich<br />

durch sein strukturviskoses<br />

Fließverhalten und seinen hohen<br />

Thixotropieindex auszeichnet.<br />

Diese Eigenschaften<br />

ermöglichen eine präzise Apinfo@photocad.de<br />

www.photocad.de<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 73


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Bild: PCB Arts<br />

Schonendes Dampfphasenlöten ist besonders für empfindliche Bauteile geeignet<br />

Dampfphasenlöten als ein bewährter Reflow-Lötprozess für Industrie und Prototyping<br />

Schonendes Löten für<br />

sensible Baugruppen<br />

Reflow- Lötprozesse gelten als Standardlötprozesse für die heutzutage meist -<br />

verwendeten SMD-Bauteile. Die Besonderheit beim Reflow-Löten besteht darin,<br />

dass zunächst die Lotpaste aufgetragen wird. Anschließend wird die Leiterplatte<br />

bestückt und erwärmt. Das Auftragen der Lotpaste erfolgt in der Industrie zumeist<br />

mit einem Pastendrucker. Eingesetzt werden beispielsweise vollautomatische<br />

Dispenser oder ein Siebdruckverfahren. Die Lötpaste besteht aus Zinnkügelchen<br />

und Flussmittel.<br />

» Anna Metzenroth, PCB Arts, Fürth<br />

Die Qualität und der richtige Auftrag der Lotpaste<br />

bestimmen neben dem Lötprozess maßgeblich<br />

das qualitative Lötergebnis. Die Bestückung kann<br />

sowohl über einen Bestückungsautomat als auch<br />

manuell erfolgen. Das Erwärmen der bestückten Leiterplatte<br />

sorgt dann dafür, dass die Lotpaste aufschmilzt<br />

und die Bauteile nach dem anschließenden<br />

Erkalten auf die Leiterplatte aufgelötet sind. Für die<br />

Erwärmung der Platine stehen verschiedene Reflow-<br />

Lötprozesse zur Verfügung.<br />

Reflow-Verfahren:<br />

Ein kurzer Überblick<br />

In der Industrie finden sich häufig Vollkonvektionsanlagen<br />

mit Präzision und einem hohen Durchsatz.<br />

Beliebt ist auch das Infrarotlöten, leider nur be-<br />

74 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />

dingt geeignet für temperaturempfindliche Bauteile.<br />

Im Folgenden steht das Dampfphasenlöten im Fokus.<br />

Dies Verfahren hat einen ausgesprochen hohen Wärmeübertragungskoeffizienten<br />

und ist daher gut geeignet<br />

für Bauteile mit hoher thermischer Masse.<br />

Außerdem ist es leicht kontrollierbar und gleichmäßig,<br />

dadurch können auch Fine Pitch-Strukturen sowie<br />

empfindliche und preisintensive Bauteile wie<br />

auch LEDs zuverlässig gelötet werden. Für die Industrie<br />

stehen Inline-Dampfphasenlötanlagen für die<br />

Serienproduktion zur Verfügung. Sie sind wesentlich<br />

energieeffizienter als die genannten Vollkonvektionsanlagen.<br />

Für den Prototyping-Bereich gibt es<br />

kompakte Dampfphasenlötanlagen, die eine interessante<br />

Alternative zu Heißluftstationen darstellen.<br />

Prozess des Dampfphasenlötens<br />

Nachdem die Platine mit Lotpaste präpariert und<br />

die Bauteile auf die entsprechenden Kontakte aufgebracht<br />

wurden, wird die Platine in die Dampfphasenlötanlage<br />

eingelegt. Zuvor muss ein Lötprofil festgelegt<br />

werden, dass die Bedürfnisse der verwendeten<br />

Bauteile und der verwendeten Lotpaste berücksichtigt.<br />

Dabei müssen sowohl temperaturempfindliche<br />

Bauteile wie LEDs aber auch hohe thermische Massen<br />

in die Überlegungen einbezogen werden. Nachdem<br />

der Lötvorgang gestartet wurde wird das Lötmedium<br />

unten im Prozessbottich erhitzt. Meist wird<br />

Perfluorpolyether, ein fluorierter Kohlenwasserstoff<br />

verwendet, auch unter dem Markennamen Galden<br />

bekannt. Es gibt verschiedene Arten, z.B. Galden<br />

LS230. Dieses Medium siedet bei einer Temperatur<br />

von 230°C, womit die maximale Löttemperatur im<br />

Lötprofil festgelegt ist. Wenn das Medium siedet,<br />

entsteht heißer Galdendampf, der die Leiterplatte<br />

vollständig einschließt. Es bildet sich die sogenannte<br />

Dampfphase, die namensgebend für diesen Prozess<br />

ist. Durch den Dampf wird Sauerstoff nahezu vollständig<br />

verdrängt, da der Galdendampf schwerer ist<br />

als Luft und eine Oxidation auf den Lötstellen verhindert.<br />

Das Lötmedium kondensiert auf der Oberfläche<br />

der Baugruppe. Dabei wird die thermische Energie<br />

des Galdens homogen auf die Platine übertragen<br />

und alles gleichmäßig erhitzt. Wenn eine bestimmte<br />

Temperatur erreicht wird, schmilzt die Lötpaste. Je<br />

nach verwendeter Lotpaste kann diese Temperatur<br />

variieren, typischerweise liegt sie bei 180°C. Nachdem<br />

die Lotpaste vollständig und gleichmäßig aufgeschmolzen<br />

ist kann die Temperatur wieder gesenkt<br />

werden. Dabei verfestigt sich die Lotpaste und die<br />

Bauteile sind fest mit der Platine verlötet. Während<br />

des Abkühlvorgangs befindet sich noch viel Galdendampf<br />

in der Prozesskammer. Daher sollte sie geschlossen<br />

bleiben, bis sich das Galden wieder verflüssigt<br />

hat. Ein leistungsstarkes Kühlsystem verringert<br />

die Wartezeiten zwischen den einzelnen Lötzyklen.<br />

Prototyping und<br />

Kleinserienfertigung<br />

Insbesondere in diesem Bereich finden Dampfphasenlötanlagen<br />

Anwendung. Sie kombinieren die Präzision<br />

einer kostenintensiven Vollkonvektionsanlage<br />

mit der Flexibilität einer Heißluftstation. Die Frage<br />

wie die einzelnen Komponenten auf der Leiterplatte<br />

aufgebracht werden stellt sich bereits bei der Erstellung<br />

von Schaltplan und Layout. Insbesondere im<br />

Prototyping als auch bei der Anfertigung kundenspezifischer<br />

Kleinserien sind die Erwartungen an die<br />

Qualität des Lötprozesses sehr hoch. Das bedeutet,<br />

dass die Lötumgebung eine möglichst gleichmäßige<br />

Temperatur aufweisen soll. Die Temperatur soll dabei<br />

auch das vorgegebene Lötprofil annähern, welches<br />

vor dem Lötvorgang festgelegt wird.<br />

Eine Platine wird häufig gelötet, um Schaltplanund<br />

Layoutdesign zu überprüfen. Die Nachbearbeitung<br />

kann sehr zeitaufwendig werden und somit<br />

auch die Durchführung erforderlicher (Benchmark-)Tests<br />

verzögern. Diese Tests untersuchen z.B.<br />

wie die PCB auf Temperaturveränderung oder Vibration<br />

reagiert. Durch die erforderliche Fehlerbehebung<br />

verzögert sich somit auch die Inbetriebnahme. Ein<br />

optisch ansprechendes Ergebnis ist ebenfalls wichtig,<br />

insbesondere wenn die Platine einem Kunden präsentiert<br />

wird. Im Prototyping- und Kleinserienbereich<br />

finden sich einige kompakte Dampfphasenlötanlagen.<br />

Für die Etablierung einer Serienproduktion werden<br />

hingegen Vollkonvektions- oder Inline-Dampfphasenlötanlagen<br />

verwendet.<br />

Nachdem die Platine<br />

mit Lotpaste präpariert<br />

und die Bauteile auf<br />

die entsprechenden<br />

Kontakte aufgebracht<br />

wurden, wird die Platine<br />

in die Dampfphasen -<br />

lötanlage eingelegt<br />

Bild: PCB Arts<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 75


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Die Vapor Phase One<br />

der PCB Arts GmbH ist<br />

ein Open-Software<br />

und Open-Hardware<br />

Produkt<br />

Wesentliche Unterschiede der kompakten Anlagen<br />

für den Prototyping-Bereich zeigen sich bei der Unterstützung<br />

hochdynamischer Temperaturprofile. Die<br />

Kühlungsvorrichtungen spielen dabei eine entscheidende<br />

Rolle. Einige verwenden eine Luftkühlung, andere<br />

einen offenen oder geschlossenen Wasserkühlkreislauf.<br />

Außerdem können Lifte eingesetzt werden,<br />

die den Abstand zwischen PCB und dem siedenden<br />

Lötmedium verändern und somit auch die Temperatur<br />

der Platine regeln. Da das Lötmedium preisintensiv<br />

ist, ist ein geringer Verbrauch wünschenswert.<br />

Open-Source Ansatz<br />

Hochwertige und moderne Dampfphasenlötanlagen<br />

zeichnen sich insbesondere durch die Unterstützung<br />

hochdynamischer Lötprofile und einen geringen<br />

Galdenverbrauch aus. Ein junges Start-up aus Fürth<br />

verfolgt einen ungewöhnlichen Ansatz in Bezug auf<br />

die Transparenz der Lötanlage: Die Vapor Phase One<br />

der PCB Arts GmbH ist ein Open-Software und Open-<br />

Hardware Produkt. Bereits vor der Anschaffung stehen<br />

den Quellcode der Firmware und Konstruktionsdateien<br />

in einem öffentlichen GitHub Repository zur<br />

Verfügung und können geprüft werden. Bei der Konfiguration<br />

eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten.<br />

Eigene Temperaturprofile können hinzugefügt werden,<br />

alternativ können drei bereits installierte Profile<br />

genutzt werden. Dabei ist nach einem aktuellen<br />

Softwareupdate auch die Verwendung verschiedener<br />

Galdenarten möglich, was mehr Spielraum bei der<br />

Implementierung von Temperaturprofilen ermöglicht.<br />

Der Open-Source Ansatz ist dabei sehr hilfreich.<br />

Features für eine effektive Bedienung sowie<br />

hochwertige Lötergebnisse:<br />

• Den Lötprozess per Fingerdruck starten und den<br />

Überblick behalten - Der Touchscreen der Vapor<br />

Phase One sorgt für eine intuitive Bedienung. Ist<br />

die bestückte Platine auf dem Lift platziert und<br />

der Lötprozess gestartet, verläuft der Vorgang<br />

vollautomatisch. Über das Touch-Display kann das<br />

verwendete Temperaturprofil, wie auch die real<br />

erreichte Temperatur in einem gemeinsamen Diagramm<br />

angezeigt werden. Die Vapor Phase One<br />

regelt die Temperatur bis auf 2–3°C genau, um<br />

dem vorgegebenen Temperaturprofil zu folgen.<br />

Zur Sichtkontrolle lässt sich der gesamte Prozess<br />

über ein großes Sichtfenster an der Oberseite des<br />

Geräts beobachten.<br />

Bild: PCB Arts<br />

Bild: PCB Arts<br />

76 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


• Quick-Cool-Funktion - Die Zeit zwischen den Lötzyklen<br />

lässt sich durch eine leistungsstarke Kühlanlage<br />

verkürzen. Bei der Vapor Phase One sorgen<br />

vier leistungsstarke Lüfter dafür, dass der Galdendampf<br />

möglichst schnell abkühlt, kondensiert und<br />

flüssig wird. Befindet sich noch Dampf im Prozessbottich<br />

darf die Anlage aus Sicherheitsgründen<br />

nicht geöffnet werden. Die genaue Zeit bis<br />

zum Erreichen der Öffnungstemperatur kann über<br />

das integrierte Touch-Display gewählt werden. Es<br />

stehen drei „Open Temperatures“ zur Verfügung.<br />

Je niedriger die Temperatur gewählt wird, desto<br />

geringer ist der Galdenverbrauch. Denn das Galden<br />

hat mehr Zeit abzukühlen und zu kondensieren.<br />

Der „Eco-Modus“ mit einer Temperatur von<br />

70°C, benötigt beispielsweise 15 Minuten für den<br />

Kühlvorgang und sorgt für den geringsten Galdenverbrauch.<br />

Diese Zeit kann mit anderen Modi um<br />

bis zu fünf Minuten reduziert werden.<br />

• Anti-Condensation-Modus - Die Vapor Phase One<br />

verfügt auch über einen aktivierbaren Modus, der<br />

verhindert, dass Galden auf der Leiterplatte und<br />

der Baugruppe kondensiert. Dadurch wird der Galdenverbrauch<br />

ebenfalls gesenkt. Idealerweise be-<br />

Bild: PCB Arts<br />

nötigt die Lötanlage lediglich 0,5ml Galden für einen<br />

Lötvorgang. Damit ist die Vapor Phase One<br />

vergleichbaren kompakten Dampfphasenlötanlagen<br />

überlegen. Erreicht wird dieser geringe Verbrauch,<br />

indem die Temperatur der Platine nach<br />

dem Lötprozess auf konstant 120°C gehalten wird.<br />

So verbleibt kein Galden auf dem PCB und es kann<br />

trocken entnommen werden. Das Galden wiederum<br />

fließt zurück ins Reservoir.<br />

www.pcb-arts.com/de/<br />

Moderne Dampfphasenlötanlagen<br />

zeichnen sich durch die Unter -<br />

stützung hochdynamischer<br />

Lötprofile und einen geringen<br />

Galdenverbrauch aus<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Ein junges Start-up Unternehmen<br />

hat eine Open-Source Dampfphasen-<br />

Lötanlage auf den Markt gebracht, um<br />

diesen Prozess auch für Universitäten<br />

oder in Forschungslaboren anbieten<br />

zu können.<br />

Bei der Konfiguration der<br />

Lötanlage eröffnen sich<br />

zahlreiche Möglichkeiten<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 77


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Bild: Beckhoff<br />

Um die feinen Strukturen aus flexiblen Leiterplatten herauszufräsen, sind leistungsfähige<br />

Antriebs technik und hoch zeitsynchrone Prozessabläufe erforderlich<br />

Voraussetzungen für die mechanische Fertigung flexibler Leiterplatten<br />

Kontaktbahnen hochgenau und<br />

schnell produziert<br />

Traditionell werden Leiterplatten – ob fest oder flexibel – geätzt. Einen anderen Ansatz<br />

hat hingegen das schwedische Unternehmen DP Patterning entwickelt: Mit einem<br />

patentierten Verfahren werden die Kontaktbahnen aus den flexiblen Leiterplatten<br />

mechanisch herausgearbeitet. Um dies exakt und wirtschaftlich realisieren zu können,<br />

ist gleichermaßen Präzision und Geschwindigkeit erforderlich. Und hierfür wiederum<br />

stellen PC-based Control und EtherCAT die optimale Steuerungstechnik dar.<br />

Håkan Brandt, Geschäftsführer, Beckhoff Schweden<br />

DP Patterning, 2006 im schwedischen<br />

Norrköping von Staffan Nordlinder<br />

gegründet, forscht und entwickelt seitdem<br />

kontinuierlich an der gleichnamigen Fertigungstechnologie<br />

(Dry Phase Patterning,<br />

DPP) für flexible Leiterplatten. Wobei die<br />

Innovationsphase bereits im Jahr 2001 begann,<br />

als Staffan Nordlinder als Wissenschaftler<br />

am schwedischen Forschungsinstitut<br />

Rise (Research Institutes of Sweden)<br />

angestellt wurde. Daraus entstanden ist eine<br />

bis heute intensive Zusammenarbeit<br />

und kontinuierliche Forschung an der DPP-<br />

Technologie. Mit DPP können leitende<br />

Strukturen auf flexiblen Materialien herausgearbeitet<br />

werden. Das Funktionsprinzip<br />

ist dabei im Grunde so einfach ist wie<br />

das Stanzen eines Lochs in ein Papier oder<br />

die klassische Prägetechnik: Eine drehende<br />

Matrize mit dem negativen Muster der<br />

späteren Struktur drückt das mit einer leitenden<br />

Oberschicht hauchdünn beschichtete<br />

Trägermaterial an ein rotierendes<br />

Fräsrad. Die Fräse entfernt mechanisch die<br />

obere Schicht, während das untere Trägermaterial<br />

unangetastet bleibt. So bleibt das<br />

leitfähige Muster auf dem Laminat zurück<br />

– die flexible Leiterplatte steht als Rollenware<br />

bereit. Das Verfahren funktioniert<br />

mit verschiedenen Trägermaterialien wie<br />

z. B. PET (Polyethylenterephthalat), PC<br />

(Polycarbonat), PI (Polyimid) und PEN (Polyethylennaphtalat).<br />

Je nach erforderlicher<br />

Dicke eignet sich Al (Aluminium), Cu<br />

(Kupfer) oder CCA (Copper Cladded Aluminum)<br />

als Deckschicht. DPP kann ebenso<br />

für nicht-elektronische und nicht-leitende<br />

Anwendungen eingesetzt werden, z. B.<br />

Kunststoff- oder Papierdekore oder funktionale<br />

3D-Strukturen wie Mikrofluid-Ka-<br />

näle oder Hohlräume zur Nivellierung<br />

elektronischer Komponenten.<br />

Unmittelbare Vorteile bietet das patentierte<br />

Verfahren für Hersteller von Elektronikkomponenten.<br />

Dazu zählen erhöhte<br />

Kosteneffizienz, kürzere Vorlaufzeiten sowie<br />

eine umweltfreundliche, nachhaltige<br />

Produktion ohne Chemie und Gefahrenstoffe.<br />

Zudem lassen sich die Metallspäne<br />

recyceln. Ganz zu schweigen von den Sicherheitsaspekten<br />

– die Integration in die<br />

eigene Produktion bedeutet, dass das gesamte<br />

geistige Eigentum beim Hersteller<br />

bleibt. Ein besonderes Merkmal der Maschinen<br />

von DP Patterning ist die Möglichkeit,<br />

gleichzeitig sowohl Prototypen<br />

als auch große Stückzahlen auf einer Anlage<br />

zu produzieren. Bei herkömmlichen<br />

Verfahren würden dies lange Vorlaufzeiten<br />

und tagelange Tests erschweren.<br />

78 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />

Bild: Beckhoff<br />

Bei der Entwicklung<br />

der Automatisierungstechnik<br />

für die DPP-<br />

Technologie arbeiteten<br />

die Ingenieure, darunter<br />

CEO Staffan Nordlinder<br />

(links) und Software-Ingenieur<br />

Jakob<br />

Sagatowski (rechts),<br />

sehr eng mit Marcus<br />

Aldrin (Mitte), Produktspezialist<br />

Motion<br />

von Beckhoff Schweden,<br />

zusammen<br />

Schnell und präzise durch<br />

integrierte Automatisierung<br />

Bei den sehr dünnen Materialien und zu<br />

fräsenden Materialstärken im einstelligen<br />

µm-Bereich liegt nahe, dass dies nur mit<br />

performanter Automatisierungstechnik<br />

und einer Integration möglichst aller<br />

Komponenten in ein durchgängiges System<br />

funktioniert. Deshalb arbeitet DP<br />

Patterning seit seiner Gründung mit<br />

Beckhoff zusammen. Anfangs wurde eine<br />

CPU in Subsystemen für die Kommunikation<br />

mit einem externen System verwendet.<br />

Seit 2016 setzt das Unternehmen<br />

hierbei nun komplett auf Beckhoff-Technologie:<br />

Servoverstärker AX5000, HMIs,<br />

I/Os und inzwischen auch die mit<br />

TwinCAT Vision nahtlos in PC-based<br />

Control integrierte Bildverarbeitung.<br />

Komplett in die Bedienoberfläche integriert<br />

kann der Bediener den Materialabtrag<br />

nun direkt über TwinCAT HMI kontrollieren.<br />

Dies erhöht die Benutzerfreundlichkeit<br />

und erleichtert die Einstellungen<br />

der Fräsparameter.<br />

Die Metallschicht auf den Folien ist etwa<br />

zehnmal dünner als ein menschliches<br />

Haar und erfordert bei der Bearbeitung<br />

eine extreme Präzision sowie Anpassungen<br />

im Bereich von 100 nm. „Einer der<br />

größten Vorteile von Beckhoff-Produkten<br />

ist die beeindruckende Geschwindigkeit<br />

der Prozesszyklen, die wir damit realisieren<br />

können“, sagt Jakob Sagatowski,<br />

Software-Ingenieur bei DP Patterning:<br />

„Im Vergleich zu anderen Steuerungsherstellern<br />

sind die Ergebnisse großartig. Bei<br />

voller Geschwindigkeit können unsere<br />

Maschinen in 1 ms ca. 0,5 mm Muster<br />

fräsen, was 0,5 m/s Bandgeschwindigkeit<br />

entspricht und deutlich schneller ist als in<br />

der Praxis derzeit üblich.“<br />

Die Erfassung und Archivierung der Fertigungsdaten<br />

ist eine weitere wichtige Anforderung.<br />

„Unsere Technologie wird ständig<br />

weiterentwickelt, was Tracking-Daten erfordert<br />

– je mehr, desto besser“, so Staffan<br />

Nordlinder. Die Datenbank-Anbindung und<br />

Massenspeicher sind somit ein wichtiger<br />

Schlüssel, um die Konfigurationen der Produktionslinien<br />

optimieren zu können. PCbased<br />

Control leistet dazu einen wichtigen<br />

Beitrag. Zum einen kann DP Patterning alle<br />

Programme nahtlos auf einem Industrie-PC<br />

nutzen. Dies vereinfacht die Konfiguration<br />

der Anlagen. Zum anderen ermöglicht es den<br />

Kunden, in kostengünstige Standardlösungen<br />

für die Hardware zu investieren.<br />

Potenzial durch Integration<br />

von KI<br />

Überall, wo große Datenmengen auszuwerten<br />

sind, ist künstliche Intelligenz (KI)<br />

bzw. maschinelles Lernen (ML) inzwischen<br />

nicht mehr weit. Zumal DP Patterning<br />

als innovatives Unternehmen ständig<br />

auf der Suche nach dem nächsten<br />

technischen Durchbruch ist, wie Jakob<br />

Sagatowski erläutert: „Das kann die Integration<br />

von künstlicher Intelligenz sein,<br />

um z. B. mit TwinCAT Machine Learning<br />

die vorausschauende Wartung und die<br />

Produktionsoptimierung weiter zu verfeinern.“<br />

Auch die erweiterte Nutzung der<br />

Bildverarbeitung sei angedacht: Mit<br />

TwinCAT Vision und speziellen Funktionen<br />

wollen die Schweden unterbrochene Leiterbahnen<br />

erkennen und markieren, um<br />

sie bei den nachfolgenden Arbeitsschritten<br />

automatisch aussparen zu können.<br />

www.dppatterning.com<br />

www.beckhoff.com/halbleiterfertigung<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Ein neues Verfahren realisiert<br />

wirtschaftlich und genau mittels<br />

optimaler Steuerungstechnik,<br />

dass Kontaktbahnen aus<br />

flexiblen Leiterplatten mechanisch<br />

herausgearbeitet werden.<br />

DIE PERFEKTE KOMBINATION:<br />

EO-B-023 A-E UND DAS<br />

NEUE RÖHRENLOT<br />

Durch identische Aktivatoren der No-Clean Multifluxe<br />

und der eingesetzten Füllmasse EO-FC-006 werden<br />

Kreuzreaktion zu 100% vermieden.<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 79


BAUGRUPPENFERTIGUNG » Produkt-News<br />

Ökologisch und wirtschaftlich nachhaltiges Löten<br />

Miniwellenmodul zum THT-Löten<br />

Miniwellenmodul mit<br />

Doppeldüse und<br />

Laserhöhenregelung<br />

INGUN_Add_<strong>EPP</strong>_92x133mm.pdf - Juni 1, 2022 x<br />

Besuchen Sie unseren<br />

Produktfinder mit<br />

Onlineshop (EU)<br />

Bild: Eutect<br />

Die Eutect GmbH präsentierte auf der SMTconnect<br />

2022 sein Miniwellenlötmodul, welches u.a. für das<br />

THT-Löten und das Hochtemperaturlötverfahren zur<br />

Kupferlackdrahtverarbeitung eingesetzt werden<br />

kann. Die selektive Minilötwelle garantiert mit der<br />

Schutzgasatmosphäre einen frei von Oxiden und<br />

Prüfen leicht gemacht!<br />

Durchdachte Komponenten für jede Prüfanforderung.<br />

ingun.com<br />

Rückständen geführten Lötprozess. Wird die Miniwelle<br />

bei der Kupferlackdrahtverarbeitung eingesetzt,<br />

kann diese durch eine kontinuierlich gepumpte<br />

Lötwelle zu einer homogen umlaufenden Lotschmelze<br />

beitragen, die sich auf die zu lötende Oberfläche<br />

übertragen lässt. Mittels der Hochtemperaturvariante<br />

lassen sich mit dem spezifischen selektiven Miniwellenlötverfahren<br />

des schwäbischen Spezialisten<br />

beschichtete Kupferlackdrähte in einem Schritt und<br />

ohne zusätzliche Entfernung der Isolierung prozesssicher<br />

thermisch verlöten.<br />

Bei der Entwicklung der Miniwellenlötmodule wurde<br />

darauf geachtete, dass diese auch im Hochtemperaturbereich<br />

konstant zuverlässig arbeiten. So sind die<br />

Oberflächen, die mit heißem Lot in Kontakt kommen,<br />

sowohl in der statischen als auch in der fließenden<br />

Lotschmelze komplett durch eine Spezialbeschichtung<br />

geschützt. Des Weiteren wurde auch für dieses<br />

Einsatzgebiet eine Induktionslotpumpe entwickelt,<br />

die frei von beweglichen Bauteilen ist. Die Miniwellenlötmodule<br />

sind mit eigens programmierten Algorithmen,<br />

mit zugehöriger Prozessregelung und einer<br />

redundanten Überwachung der Lotschmelztemperatur<br />

versehen. Sie verfügen über ein überwachtes Begasungskonzept,<br />

das über der Lotprozessoberfläche<br />

eine Stickstoff-Schutzgasglocke bildet. Eine automatisch<br />

höhenregulierbare Lotwelle und ein eigens entwickeltes<br />

HMI zur visuellen Steuerung der Lötmodule<br />

ermöglichen leicht implantierbare, reproduzierbare<br />

Lötergebnisse. Alle Prozessdaten werden von den<br />

Systemen erfasst und nachverfolgt.<br />

Sowohl für das THT-Löten als auch die Kupferlackdrahtverarbeitung<br />

stellen die Miniwellenmodule somit<br />

ideale Prozessmodule dar, die zuverlässig reproduzierbare<br />

Arbeitsprozesse ermöglichen. Durch den<br />

Einsatz der fließenden Lötwelle wird die Lötstelle von<br />

überschüssigen Flussmittelresten, Oxiden und Verschmutzungen<br />

gereinigt, wodurch eine stabile Lötverbindung<br />

hergestellt wird. Die modularen Lottankgrößen<br />

bilden mit dem elektromagnetisch arbeitenden<br />

Lotpumpensystem und den schnell wechselbaren<br />

Lötdüsen die Prozessbasis der Miniwellenlötmodule<br />

IW1 und IW 1–2. Bei der IW1–2 handelt es sich um<br />

ein Doppeldüsenmodul. Die redundante Temperaturregelung,<br />

das konstante Lotbadniveau, die optionale<br />

Lotwellenhöhenregelung und die kontinuierliche Lotdrahtnachführung<br />

garantieren dem Anwender eine<br />

maximale Anlagenautonomie.<br />

www.eutect.de<br />

80 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


BoundaryScan_319.pdf - Mai 11, 2022 x<br />

Incircuit-, Funktions- und Boundary Scan-Test<br />

vom Praktiker für Praktiker<br />

Auf pflanzlicher Basis<br />

Beschichtungsmaterialien und<br />

Vergussmassen<br />

MacDermid Alpha Electronics Solutions zeigte die Fortschritte in<br />

den Beschichtungs- und Vergusstechnologien, präsentiert durch<br />

den Geschäftsbereich Electrolube, auf der SMTconnect.<br />

Das umweltfreundliche Sortiment an biobasierten Schutzlacken<br />

und Gießharzen umfasst schnell verarbeitbare UV-härtende Beschichtungsmaterialien<br />

und die Hochleistungs-Polyurethan-<br />

Vergussmasse UR5645. Der fortschrittliche neue Schutzlack<br />

UVCLX ist weltweit der erste seiner Art. UVCLX ist ein lösemittelfreier,<br />

auf nachwachsenden Rohstoffen basierender Schutzlack,<br />

der in der Branche völlig einzigartig ist und ein Höchstmaß<br />

an Schutz bei schneller Verarbeitbarkeit bietet. UVCLX wird über<br />

eine selektive Lackieranlage aufgetragen und besteht zu 75 %<br />

aus nachwachsenden organischen Inhaltsstoffen. Er übertrifft<br />

herkömmliche UV-härtende Beschichtungen, indem das Material<br />

nach nur kurzer Einwirkung von LED-365-nm-UV-Licht berührungstrocken<br />

ist. Im Gegensatz zu anderen herkömmlichen<br />

UV-härtenden Beschichtungen wird eine vollständige Aushärtung<br />

in weniger als 24 Stunden garantiert. Und das selbst in<br />

Schattenbereichen, garantiert durch eine implementierte chemische<br />

Vernetzung als sekundärem Aushärtungsmechanismus.<br />

UVCLX ist, im Vergleich zu herkömmlichen UV-härtenden Beschichtungen,<br />

die mitunter Wochen für eine vollständige Aushärtung<br />

benötigen können<br />

und dennoch in einigen Schattenbereichen<br />

ungehärtet bleiben,<br />

ein technologischer<br />

Quantensprung. UVCLX verkürzt<br />

die Produktionszeit erheblich<br />

und realisiert ein noch<br />

höheres Schutzniveau, einschließlich<br />

seiner Beständigkeit<br />

gegen Rissbildung bei<br />

Neueste Fortschritte in den Beschichtungs-<br />

und Vergusstechnologien Thermo-Schock-Zyklen.<br />

Das biobasierte Polyurethanharz<br />

UR5645 ist eine robuste, zweikomponentige Vergussmasse,<br />

die für den Schutz elektrischer Komponenten im rauen Einsatz<br />

entwickelt wurde. UR5645 besteht zu 63,33 % aus Bestandteilen,<br />

basierend auf nachwachsenden Rohstoffen. Seine sehr geringe<br />

Wasseraufnahme, ermöglicht Anwendungen, die ein kontinuierliches<br />

Eintauchen in Wasser bei erhöhten Temperaturen<br />

und Tiefen vorsehen, ideal für eine Vielzahl von Anwendungen,<br />

einschließlich Automobil und Schifffahrt. UR5645 ist ein äußerst<br />

vielseitiges Harz mit einem Betriebstemperaturbereich von<br />

–50 bis +150 °C (160 °C für bis zu 30 Minuten, abhängig von<br />

Anwendung und Geometrie). UR5645 ist ein Gießharz mit niedriger<br />

Viskosität, was einem schnelleren und effizienteren Vergussprozess<br />

zugute kommt. Es bietet auch eine hervorragende<br />

chemische Beständigkeit gegenüber Säuren, Laugen und Kraftstoffen<br />

und eignet sich ideal für die härtesten Bedingungen, wie<br />

sie beispielsweise in Automobilanwendungen zu finden sind.<br />

www.electrolube.com<br />

Bild: Electrolube<br />

REINHARDT RBS 100<br />

▷▷<br />

Incircuit- und Funktionstest und Boundary Scan<br />

▷▷<br />

Komplettpaket Boundary Scan-Erweiterung 6.800 € netto (Entwicklungs-<br />

und Testumgebung)<br />

▷▷<br />

Boundary Scan-Testprogramm für typisch 200 € netto<br />

▷▷<br />

Boundary Scan in einem Testdurchlauf mit ICT und FKT<br />

▷▷<br />

grafische Fehlerortdarstellung, auch für Boundary Scan<br />

▷▷<br />

schnelle, praxisnahe und anwenderfreundliche Testprogrammerstellung<br />

über Programmieroberflächen<br />

▷▷<br />

ODBC-Schnittstelle, Flash-Programmierung, Feldbussysteme<br />

▷▷<br />

externe Programmeinbindung, CAD-Import, QS-Management<br />

▷▷<br />

eigene Prüfadapter und automatisches Adaptererstellungssystem<br />

▷▷<br />

höchste Zuverlässigkeit und geringe Folgekosten<br />

▷▷<br />

vorbildlicher Service mit sofortiger Reaktion und Hotline<br />

▷▷<br />

geringer Schulungsaufwand<br />

REINHARDT<br />

System- und Messelectronic GmbH<br />

Bergstr. 33 D-86911 Diessen Tel. 08196 934100 Fax 08196 70<strong>05</strong><br />

E-Mail: info@reinhardt-testsystem.de http://www.reinhardt-testsystem.de<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 81


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Idealer Homeoffice-Arbeitsplatz sorgt für mehr Produktivität<br />

Flexible Technik und<br />

ergonomische Ausstattung<br />

Das Homeoffice hat sich zu einem weltweit erfolgreichen<br />

Arbeitsstil entwickelt – und das wird so bleiben. Laut einer<br />

Umfrage des Berufsverbandes DFK unter etwa 600 Fach- und<br />

Führungskräften planen 95 % künftig regelmäßig daheim zu<br />

arbeiten. Kein Wunder, denn die Flexibilität des Homeoffice<br />

hat den Arbeitnehmern unmittelbaren Nutzen gebracht, der<br />

vom Lebensstil über finanzielle Vorteile bis hin zu positiven<br />

Auswirkungen auf das Wohlbefinden reicht.<br />

Frank Knäsche, Country Sales Manager DACH, Ergotron<br />

Flexible Arbeitsplätze für das Wohl der Mitarbeitenden.<br />

Anpassbare Arbeitsplätze und mobile Schreibtische von<br />

Ergotron unterstützen die Ergonomie am Arbeitsplatz,<br />

ohne die Produktivität zu beeinträchtigen<br />

Bild: Ergotron<br />

Doch so positiv diese flexible Arbeitsform<br />

ist, sie hat auch ihre Schattenseiten<br />

– die sich in physischer oder psychischer<br />

Form zeigen können. Daher werden<br />

Forderungen der Arbeitnehmer nach<br />

mehr Unterstützung durch die Arbeitgeber<br />

lauter. Für das Wohlergehen der Beschäftigten<br />

spielt es nämlich eine große<br />

Rolle, wie sehr sich die Arbeitgeber um sie<br />

kümmern. Leider fehlt es noch an Best-<br />

Practice-Richtlinien für ideale Arbeitsplätze<br />

im Homeoffice. Das geht auf Kosten<br />

der gesundheitlichen Bedürfnisse der<br />

Arbeitnehmer.<br />

Eine im Dezember 2021 veröffentlichte<br />

Ergotron-Umfrage gibt den Arbeitgebern<br />

Aufschluss über die Bedürfnisse der Arbeitnehmer<br />

bei der Ausübung ihrer Tätigkeit.<br />

Demnach würden 73 % der Arbeitnehmer<br />

und Arbeitnehmerinnen ihren<br />

nächsten Arbeitgeber danach auswählen,<br />

ob er eine ergonomische Arbeitsumgebung<br />

bereitstellt und ob er auf die mentale<br />

Gesundheit seiner Mitarbeiter achtet.<br />

Hier liegt für Arbeitgeber durchaus eine<br />

Chance: Mobiles Arbeiten kann helfen,<br />

den chronischen Fachkräftemangel zu beheben.<br />

Denn dadurch können Abreitgeber<br />

aus einem globalen Talentpool auswählen<br />

und nicht nur von Arbeitnehmern, die einen<br />

kurzen Arbeitsweg haben.<br />

Risiken durch Homeoffice<br />

Die Probleme des Homeoffice zeigen sich<br />

vor allem dann, wenn Arbeitnehmer von ihren<br />

Arbeitgebern keine Ausstattung für den<br />

Heimarbeitsplatz erhalten. Das betrifft laut<br />

der Umfrage vier Prozent der Arbeitnehmer.<br />

Sie bekamen nicht einmal einen Laptop, einen<br />

ergonomischen Stuhl, einen großen<br />

Monitor oder einen Zuschuss für die Ausrüstung.<br />

Das führt unter anderem dazu,<br />

dass manche Mitarbeiter nicht standardisierte<br />

oder nicht spezifizierte Geräte verwenden<br />

und die Arbeitsplätze schlecht<br />

konzipiert und ungeeignet sind. Während<br />

82 % der Befragten angaben, dass ein ergonomischer<br />

Stuhl wichtig ist, erklärten<br />

nur 29 %, dass ihrer Arbeitgeber einen solchen<br />

zur Verfügung stelle. So kommt es<br />

häufig dazu, dass Beschäftigte im Homeoffice<br />

durchgehend sitzen – und zwar in einer<br />

schlechten Körperhaltung. Das wirkt sich<br />

negativ auf den Komfort aus und verringert<br />

die Produktivität bei der Arbeit. Eine Investition<br />

in flexibel einstellbare Büromöbel,<br />

wie Stehpulte, verstellbare Monitorarme<br />

und Tastaturablagen, kann die Haltung<br />

beim Sitzen verbessern und einen aktiven<br />

und ergonomischen Arbeitsstil unterstützen.<br />

Stehpulte bieten die Flexibilität, sowohl<br />

körperliche Aktivität als auch Ergonomie<br />

zu fördern, ohne die Produktivität zu<br />

beeinträchtigen. Und das kommt nicht nur<br />

den Mitarbeiten, sondern dem gesamten<br />

Unternehmen zugute.<br />

Strategien für Telearbeit<br />

Um zu zeigen, dass die Unternehmen<br />

ihren Mitarbeitern zuhören und sie an die<br />

erste Stelle setzen, müssen die Bedürfnisse<br />

von Mitarbeitern im Homeoffice sowohl<br />

in der Unternehmenspolitik als auch<br />

in der Praxis berücksichtigt werden. Damit<br />

können Unternehmen auch dem<br />

Fachkräftemangel entgegenwirken, denn<br />

Arbeitnehmer erwarten von ihren Arbeitgebern<br />

Authentizität und Fürsorge. Um<br />

den Mitarbeitern ihre Wertschätzung zu<br />

zeigen, sollten Unternehmen daher eine<br />

Ergonomie-Initiative starten durch Befragung<br />

der Mitarbeiter, Standardisierung<br />

der Ausstattung sowie Schulung und Kulturwandel.<br />

Die Formalisierung dieser neuartigen<br />

Arbeitsumgebung ist notwendig, um sicherzustellen,<br />

dass allen Arbeitnehmern<br />

proaktiv und fair Angebote gemacht<br />

werden, nicht nur auf Anfrage. Unternehmen<br />

müssen eine solide Strategie<br />

entwickeln, die die Art und Weise, wie<br />

ihre Mitarbeiter arbeiten können, neu<br />

gestaltet und den tatsächlichen Bedürfnissen<br />

der Mitarbeiter bei der Ausübung<br />

ihrer spezifischen Aufgaben Rechnung<br />

trägt. Die Neugestaltung eines sicheren,<br />

produktiven und kooperativen Arbeitsumfelds<br />

wird sich für das Unternehmen<br />

auszahlen. Denn Arbeitgeber, die sich<br />

auch um das Wohlergehen ihrer Beschäftigten<br />

im Homeoffice kümmern,<br />

schaffen einen Mehrwert für ihre Mitarbeiter,<br />

ihren Ruf und ihr Geschäftsergebnis.<br />

www.ergotron.com<br />

82 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


SPECIAL<br />

» 3D-AXI prozess- und<br />

auditsicher in der Fertigung<br />

» iX7<strong>05</strong>9 Heavy Duty<br />

Schnelle und hochpräzise Inline-<br />

Inspektion von großen, schweren<br />

und massiven Baugruppen<br />

» X7<strong>05</strong>6-II<br />

Baugruppeninspektion mit<br />

schnellstem Handling und perfekter<br />

Prüfabdeckung durch Kombination<br />

3D-AOI und AXI<br />

» X8011-III<br />

Offline- oder Insellösung innerhalb<br />

der Fertigung oder für Laboranwendungen<br />

Bild: Viscom<br />

» X8068<br />

Schnelle und leistungsstarke<br />

Stichprobenanalyse von Sonderkomponenten<br />

oder für Sereinprüfung<br />

großér Baugruppennutzen<br />

Schwere Prüfobjekte mit höchster Präzision inline prüfen<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 83


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG SPECIAL<br />

Zuverlässige Inspektion durch Inline-Röntgen<br />

3D-AXI prozess- und auditsicher<br />

in der Fertigung<br />

Das Anwendungsspektrum für Inline-Röntgen ist heute größer als jemals zuvor.<br />

Prüfungen in 2D und 3D sind im Linientakt beliebig kombinierbar und die Prüfobjekte<br />

werden nicht nur komplexer, sondern zum Teil auch immer größer und<br />

schwerer. Elektromobilität, erneuerbare Energien und modernste Telekommunikationselektronik<br />

sind wichtige Treiber, die das Inline-Röntgen vor neue Herausforderungen<br />

gestellt haben. Gleichzeitig verkürzen sich die Zeitspannen<br />

zwischen Prototypenentwicklung und Serienfertigung und eine rundum zuverlässige<br />

Inspektion wird zunehmend schon bei der Anlaufbegleitung gefordert.<br />

Das 3D-AXI-System<br />

iX7<strong>05</strong>9 Heavy Duty<br />

Inspection von Viscom<br />

für besonders<br />

schwere Prüfobjekte<br />

Messbarkeit und Einhalten von festgelegten<br />

Grenzwerten, Prozessstabilität und Audits<br />

spielen eine immer größere Rolle. In der Praxis stellen<br />

sich dabei einige ganz konkrete Fragen: Was muss gemessen<br />

und entsprechend dokumentiert werden?<br />

Welche Bereiche sind von besonderem Interesse und<br />

welche Grenzwerte lege ich fest? Je nach Baugruppe<br />

und Bauteil kann die Antwort unterschiedlich ausfallen.<br />

Ausschlaggebend für die Ausgestaltung des Prozesses<br />

können z. B. das Lastenheft des Auftraggebers<br />

oder das Regelwerk IPC-A-610 sein.<br />

THT-Füllgrade und Voidgehalt<br />

in Lötstellen<br />

Bild: Viscom<br />

Eine sehr hohe Genauigkeit der Inspektionsergebnisse<br />

bildet dabei ganz klar das Fundament für verlässliche<br />

und transparente Fertigungsabläufe. Bei THTs etwa<br />

lässt sich mit 3D-AXI der Füllgrad exakt messen<br />

und so sicherstellen, dass 75 % einer optimalen Verlötung<br />

nicht unterschritten werden. Bekanntestes<br />

Beispiel für Messungen im 3D-AXI-Bereich sind aber<br />

immer noch Luft- bzw. Gaseinschlüsse (Voids) in den<br />

Lötstellen. Ist zu viel Voiding vorhanden, kann wegen<br />

unzureichender Hitzeübertragung die Langzeitstabilität<br />

eines Produkts gefährdet sein. Nicht nur in der<br />

Leistungselektronik, wo besonders hohe Ströme fließen,<br />

können dadurch Baugruppen ausfallen. Vielfach<br />

muss von Fertigungsdienstleistern für elektronische<br />

Komponenten (EMS, Electronic Manufacturing Services)<br />

deswegen gegenüber ihren Kunden bereits eine<br />

hundertprozentige Prüfung im Hinblick auf Voids<br />

nachgewiesen werden.<br />

Wege zur richtigen Segmentierung<br />

Die Nachfrage nach leistungsstarken Inspektionssystemen<br />

für eine anspruchsvolle Qualitätssicherung ist<br />

entsprechend hoch. Inline-Röntgen bietet u. a. mit<br />

seinen Analysen aus der Tomosynthese große Vorteile.<br />

Einzelne Schichten aus den Volumenberechnungen<br />

zeigen abschattungsfrei die gewünschten Ergebnisse.<br />

Fehler werden in automatisierten Prozessen sicher<br />

erkannt. Um Voids exakt zu identifizieren, geben<br />

Algorithmen z. B. das prozentuale Verhältnis des<br />

größten Voids oder aller Voids zusammengerechnet<br />

zu einer vordefinierten Gesamtregion aus. Dabei ist<br />

es u. a. wichtig, bei der Prüfprogrammerstellung die<br />

Referenzgröße „100 Prozent“ richtig zu wählen. Zählen<br />

Vias (Durchkontaktierungen) in der Lötfläche eines<br />

QFNs z. B. dazu oder nicht? Man muss sich für eine<br />

der gegebenen Optionen entscheiden und zwecks<br />

84 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


der späteren Vergleichbarkeit die Einstellung auch<br />

konsequent beibehalten. Immer mehr hält auch hier<br />

zudem die künstliche Intelligenz Einzug. In der Praxis<br />

gibt es bereits sehr positive Erfahrungen mit KI-gestützter<br />

Segmentierung in Bezug auf Voids und ihre<br />

Umgebung. Die Klassifikatoren werden dabei kontinuierlich<br />

nachtrainiert, um für jeden einzelnen Bildpunkt<br />

sicher zu erkennen, ob es sich um ein Void-Pixel<br />

handelt oder nicht.<br />

Nachweis wiederholgenauer<br />

Ergebnisse<br />

Ob in Zukunft zunehmend mit Hilfe von KI oder anderen<br />

heute angewandten Methoden – ist ein Fehler<br />

identifiziert, kommt es erheblich darauf an, ihn in<br />

seiner Ausprägung im Vergleich zu anderen Fehlern<br />

zu betrachten. Kunden eines Fertigungsdienstleisters<br />

können deshalb als wichtige Qualitätsanforderung<br />

besonderen Wert auf die Wiederholgenauigkeit der<br />

Ergebnisse legen und die Einhaltung dieser Vorgabe<br />

über entsprechende Audits z. B. auch stichpunktartig<br />

kontrollieren. Prüfungen der Fähigkeit von Messmitteln<br />

kennt man aus dem Qualitätsmanagement unter<br />

der Abkürzung MSA für Measurement System Analysis,<br />

Deutsch Messsystemanalyse. Die von einem System<br />

erreichte Genauigkeit setzt sich dabei zusammen<br />

aus Kriterien wie der Richtigkeit der Ergebnisse<br />

und der Wiederholpräzision. In der Regel geschieht<br />

dies heute beim Inline-Röntgen anders als bei Systemen<br />

für die automatische optische Inspektion nicht<br />

mit Hilfe eines zertifizierten Targets, sondern anhand<br />

von Baugruppen aus der Fertigung, die man z. B.<br />

50-mal wiederholt unter denselben Bedingungen<br />

prüft. Auch wenn keine MSA gefordert wird, kann ihre<br />

turnusmäßige Durchführung sinnvoll sein, um die<br />

Zuverlässigkeit laufender Prüfprogramme zu testen.<br />

In diesem Zusammenhang ist natürlich auch wichtig,<br />

dass die Systeme in vorgegebenen Zeitintervallen einer<br />

Kalibration unterzogen werden. Im Grunde genommen<br />

handelt es sich hier schließlich um nichts<br />

anderes als die Gewährleistung einer Wiederholgenauigkeit<br />

über Monate und Jahre hinweg. Ein auch<br />

im Zusammenhang mit Audits wichtiger Aspekt – etwa<br />

vor dem Hintergrund der für das Qualitätsmanagement<br />

in der Automobilindustrie wichtigen Norm<br />

IATF 16949 und den damit verbundenen Zertifizierungen.<br />

Bei einem 3D-AXI-System kann z. B. neben<br />

einer kontinuierlichen Selbstüberwachung auf Hardware-<br />

oder Systemfehler die Grauwertkalibrierung<br />

automatisch erfolgen. Darüber hinaus kommen entsprechende<br />

Kalibrationskörper zum Einsatz, die eine<br />

messtechnische Rückführbarkeit gewährleisten.<br />

Aus der Referenzebene herausgenommene<br />

Vias eines QFNs<br />

Void in einer THT-Lötstelle<br />

Solides Fundament<br />

an Bildinformationen<br />

Die Stabilität der Prozesse lässt sich zudem immer<br />

noch ganz klassisch mit Hilfe von „Bildbasen“ prüfen.<br />

Von Bedienerinnen und Bedienern angelegte und<br />

langfristig gepflegte Datenbanken mit Bildern von<br />

Echt- und Grenzfehlern sowie Gut-Beispielen aus der<br />

Fertigung können auch bei geringfügigen Veränderungen<br />

wie etwa dem Einsatz einer neuen Lotpaste<br />

als zuverlässige Prozessindikatoren dienen. Einmal<br />

gelabelt, stehen die Verifikationsdaten als wichtige<br />

Erfahrungswerte für zukünftige Optimierungen von<br />

Prüfprogrammen bereit. Werden die Inspektionsergebnisse<br />

darüber hinaus von statistischen Auswertungen<br />

auf Basis einer umfassenden Prozesskontrolle<br />

untermauert, steht einem auditsicheren Inline-Röntgen<br />

in einer modernen Fertigungslinie nichts mehr<br />

im Wege. Im Idealfall sind dafür alle Prüftore von der<br />

Lotpasteninspektion (3D-SPI) über die optische Post-<br />

Reflow-Inspektion (3D-AOI) bis hin zum Inline- und<br />

Offline-Röntgen (3D-AXI und 3D-MXI) in vollem<br />

Umfang miteinander vernetzt und ihre Daten für alle<br />

benötigten Zwecke kombiniert verfügbar.<br />

www.viscom.de<br />

Bild: Viscom<br />

Bild: Viscom<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 85


TEST & QUALITÄTSSICHERUNG » Produkt-News<br />

Optimierte Reinigungsintervalle von Präzisions-Nadelkarten<br />

Systemzeit für Tests erhöht<br />

Advantest Corporation, Anbieter von<br />

Halbleitertestsystemen, kündigte die<br />

branchenweit erste ACS Adaptive Probe<br />

Cleaning (APC) Lösung an und optimiert<br />

damit den Reinigungszyklus von Probe<br />

Cards. Als Teil des offenen ACS Lösungsökosystems<br />

des Unternehmens hat sich<br />

APC bereits bei Kunden in Asien und<br />

Europa bewährt. STMicroelectronics hat<br />

die Lösung an zwei seiner Produktionsstandorte<br />

installiert. Dadurch konnten die<br />

Reinigungszyklen erheblich verkürzt, und<br />

somit die Ausbeute beachtlich verbessert,<br />

die Lebensdauer der Probe Card verlängert<br />

sowie die verfügbare Systemzeit für<br />

Tests erhöht werden. Während es viele<br />

Methoden gibt, um die Testzeit und -kos-<br />

ten zu reduzieren, stellen die Kosten für<br />

Probe Cards eine neue Herausforderung<br />

dar. Die steigende Anzahl der Probenadeln<br />

und die zunehmende funktionale Komplexität<br />

führt zu einer Erhöhung der Hardwarekosten<br />

in Bezug auf Wartung und<br />

Lebenszyklusmanagement. In der Regel<br />

wenden Chiphersteller eine Online Reinigungsmethode<br />

mit festen Zyklen an. Die<br />

Festlegung der Zyklen erfolgt mit Hilfe einer<br />

Lernkurve, die das ideale Verhältnis<br />

von Reinigungsintervall und Ausbeute ermittelt.<br />

Beim Ramp-up von neuen ICs<br />

dauert dies verhältnismäßig lang und erzeugt<br />

unnötige Verluste.<br />

Advantest führt den innovativen, adaptiven<br />

Intervall-Ansatz zur Reinigung von<br />

Optimierter<br />

Reinigungs -<br />

zyklus von<br />

Probe Cards<br />

Bild: Advantest<br />

Prüfspitzen ein. Das Tool nutzt KI-Algorithmen,<br />

um den Verschmutzungsgrad der<br />

Nadeln zu ermitteln und sie nur dann zu<br />

reinigen, wenn die Ausbeute beeinträchtigt<br />

ist. Damit wird die Reinigungshäufigkeit<br />

drastisch reduziert. Das maschinelle<br />

Lernmodell verwendet die Testergebnisse<br />

des ersten Wafers mit einem vordefinierten<br />

Reinigungszyklus, um das Fehlerbild<br />

zu erlernen und geht dann zur entsprechend<br />

angepassten Reinigung für die<br />

restlichen Wafer desselben Loses über.<br />

Die Bewertung nimmt pro Wafer nur wenig<br />

Zeit in Anspruch, ohne den Testdurchsatz<br />

zu beeinträchtigen.<br />

Die neue Adaptive Probe Cleaning Lösung<br />

Cloud Solutions (ACS) arbeitet mit allen<br />

bestehenden ATE-Plattformen und Wafer<br />

Probern. Sie erfordert weder Programmänderungen<br />

noch die Verwendung spezifischer<br />

parametrischer Daten. Es wurde<br />

bewiesen, dass die Lösung reibungslos in<br />

Kombination mit dualen Probe Card Reinigungssystemen<br />

bei unterschiedlichen<br />

Reinigungsintervallen funktioniert.<br />

www.advantest.com<br />

3D Digitalmikroskop steigert Produktivität<br />

Lückenlose Fehlerdokumentation für effiziente<br />

Prozesse<br />

Um die Belastung von Mitarbeitern zu minimieren<br />

und die Konzentration bei diffizilen<br />

Arbeiten hoch zu halten, bietet Paggen<br />

mit dem 3D Digitalmikroskop Scalereo eine<br />

echte Alternative zu altbewährten Stereo-<br />

Mikroskopen. Die Anordnung erlaubt eine<br />

aufrechte, ergonomische Haltung beim Arbeiten,<br />

steigert die Produktivität und sorgt<br />

so für mehr Effizienz. Es wird selbst von<br />

Mitarbeitern akzeptiert, die bisher mit einem<br />

klassischen Mikroskop nicht zurechtkommen,<br />

denn statt des gebeugten Blicks<br />

durch ein Okular, sehen sie den Arbeitsbereich<br />

nun mühelos und bei herausragender<br />

3D-Tiefenschärfe auf dem 3D-Monitor. Beleuchtungsregelung<br />

und Bildspeicherung<br />

erfolgen bequem über die frei bewegliche<br />

Steuerungs-Toolbar. Der schnelle Autofokus<br />

und eine gleichmäßige LED-Ausleuchtung<br />

des Arbeitsbereiches erhöhen den<br />

Komfort zusätzlich.<br />

Die neue 3D Technologie mit optimaler<br />

Bildtrennung der Bildinformationen zwischen<br />

linkem und rechtem Auge, macht<br />

eine 3D-Brille überflüssig und gestattet<br />

trotzdem einen einzigartigen 3D Eindruck.<br />

Betrachtungsabstand zum autostereoskopischen<br />

3D-Monitor und Arbeitsabstand<br />

sind nahezu identisch und<br />

verhindern somit ein schnelles Ermüden<br />

der Augen. Der Vergrößerungsfaktor ist<br />

stufenlos bis 20-fach einstellbar (10-fach<br />

optisch + 2-fach Digitalzoom) und für<br />

Nacharbeiten sowie schnelle optische<br />

Kontrollen ausgelegt. Zusätzlich zum Gewinn<br />

an Ergonomie ergeben sich mit Scalereo<br />

Desk auch die Vorteile der Digitalisierung,<br />

denn jedes Fehlerbild lässt sich<br />

spielend einfach digital abspeichern. Eine<br />

lückenlose Fehlerdokumentation wird so<br />

möglich. Deshalb wird das Scalereo auch<br />

gerne für weitere Anwendungen genom-<br />

Scalereo Desk – digital und in 3D ohne Brille<br />

men, wo Nutzer die Tiefe des Objekts auf<br />

dem 3D Bildschirm in einem weiten Bereich<br />

optimal sehen müssen. So unterstützt<br />

das 3D Mikroskop bei der Qualitätskontrolle,<br />

beim Löten, Kleben und<br />

Montieren oder bei der Inspektion. Mit<br />

dem 3D Bildschirm mit Hochgeschwindigkeits-Stereokamera<br />

und Bildverarbeitung<br />

erfolgt die Arbeit noch präziser und<br />

effizienter. Das Mikroskop ist in zwei Varianten<br />

verfügbar.<br />

www.paggen.de<br />

Bild: Paggen<br />

86 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Vollautomatische intelligente Überprüfung für hohe Qualität<br />

Taktzeitoptimierte Inline-Inspektion<br />

Das von Kitov und seinem deutschen Vertriebspartner<br />

ATEcare Service GmbH &<br />

Co. KG bereits auf verschiedenen Messen<br />

vorgestellt AVI-System Kitov ist nun auch<br />

als inlinefähige Lösung erhältlich. Das auf<br />

künstlicher Intelligenz (KI) basierende<br />

System kann zur vollautomatischen intelligenten<br />

Überprüfung der Endqualität von<br />

Geräten und Gehäusen in einer Linienfertigung<br />

eingesetzt werden.<br />

Das Roboter- und Kamerasystem Kitov Inline<br />

ist identisch zum Modell Core, welches<br />

bereits vom Vertriebspartner vorgestellt<br />

wurde. Es ist mit einem einzelnen<br />

Drehteller ausgestattet und eignet sich<br />

ideal für die Inspektion im hohen Produkt-Mix<br />

und bei kleinen oder mittleren<br />

Volumen. Das neue System deckt nun die<br />

hochvolumige, taktzeitoptimierte Inlinefertigung<br />

ab.<br />

Bei allen Systemen des Herstellers handelt<br />

es sich um Smart-3D-Universalsysteme,<br />

die jedes Produkt effektiv inspizieren<br />

können. Durch den Einsatz fortschrittlicher<br />

3D-Computer-Vision-Algorithmen<br />

und künstlicher Intelligenz wie maschinelles<br />

Lernen und Deep-Learning, erreichen<br />

die Systeme ein sehr hohes Erkennungsniveau.<br />

Sie eliminieren die mit der<br />

manuellen Inspektion verbundenen mühsamen<br />

Arbeiten und inkonsistente Ergebnisse.<br />

Die Systeme prüfen komplexe<br />

3D-Strukturen und unterschiedlichste<br />

Materialien und berücksichtigen dabei<br />

Prüfvorschriften. Zudem ist es möglich,<br />

auch Roboter anderer Hersteller zu verbauen.<br />

Mit dem Kitov Inline lassen sich Produktprüfung<br />

auf zwei Arten durchführen. Dazu<br />

wird der Prüfling durch ein Transport-<br />

AVI-System Kitov Inline<br />

band an eine definierte Stelle befördert,<br />

wo er auf dem Band liegend vom AVI-<br />

System inspiziert wird. Weil ein im Transportband<br />

integrierter Hub- und Drehmechanismus<br />

den Prüfling auch anheben<br />

kann, lassen sich auch die Unterseite und<br />

die für den Roboterarm sonst schwer erreichbaren<br />

Bereiche prüfen.<br />

www.atecare.de | www.kitov.ai<br />

Bild: ATEcare<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 87


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Verbesserte AOI-Genauigkeit bewältigt aktuelle Herausforderungen<br />

Steigerung der Inspektionsleistung<br />

Um sicherzustellen, dass die Bildqualität bei immer kleiner werdenden Bauteilen<br />

gestochen scharf bleibt, müssen Beleuchtung, Kameraauflösung und Objektiveigenschaften<br />

optimiert werden. Im neuesten YRi-V 3D-AOI-System kombiniert Yamaha<br />

eine 12 Mp-Kamera mit einer verbesserten 5 µm-Objektivoption, zusätzlich zu den<br />

12 µm- und 7 µm-Objektiv-Typen.<br />

Bild: Yamaha<br />

Bild: Yamaha<br />

Bei der Inspektion von oberflächenmontierten Baugruppen mit<br />

hoher Geschwindigkeit erleichtert das hochauflösende Objektiv<br />

die Inspektion der 0201-SMD-Chips. In Verbindung mit dem<br />

koaxialen Beleuchtungssystem des YRi-V, das speziell für die Suche<br />

nach kleinsten Fehlern entwickelt wurde, werden Fehler wie<br />

Kratzer und Risse in Wafer-Level-Chip-Scale-Packages (WLCSPs)<br />

erkannt, die eine glänzende, reflektierende Oberfläche haben. Neben<br />

der höheren Auflösung des Objektivs von 5 µm wurde auch das<br />

Bildverarbeitungs-Subsystem durch die neueste Generation von<br />

Grafikprozessoren (GPU) aufgerüstet, um die Inspektionsleistung<br />

um 60 bis 100 Prozent zu steigern. Der kombinierte Effekt der verbesserten<br />

Objektiv- und Rechnertechnologie führt zu einer gleichzeitigen<br />

Steigerung von Prüfauflösung und Durchsatz.<br />

Mehrlagige Leiterplatten eröffnen den Designern neue Möglichkeiten,<br />

stellen aber auch eine Herausforderung für die Inspektion<br />

dar. Neue Funktionen wie ein 8-Wege-Projektor, der<br />

mit dem Inspektionssystem erhältlich ist, lösen diese Probleme<br />

nun effektiv. Der maximale Messabstand wurde auf 25 mm erhöht.<br />

Der verbesserte Projektor verhindert Schattenbildung, indem<br />

er für eine gleichmäßige Beleuchtung aller Merkmale im<br />

Bildfeld sorgt. Die erweiterten Messmöglichkeiten ermöglichen<br />

eine Inspektion im Nahbereich, während gleichzeitig ein breites<br />

Das hochauflösende<br />

Objektiv ermöglicht es,<br />

auch kleinste Details<br />

klar zu erfassen<br />

Die verbesserte Beleuchtung<br />

verhindert<br />

Schattenbildung und<br />

blinde Flecken<br />

Spektrum an Bauteilgrößen, von den kleinsten bis zu den größten,<br />

gehandhabt werden kann.<br />

Verbesserung durch KI<br />

und Software<br />

Durch neue KI-basierte Fähigkeiten werden die Einrichtung<br />

und Betrieb der Systeme vereinfacht. Dazu gehört der automatische<br />

Abgleich von Bauteilbibliotheken, der mithilfe von Deep<br />

Learning Bauteiltypen aus Bildern identifiziert und so die automatische<br />

Auswahl der optimalen Bauteilbibliothek ermöglicht.<br />

Darüber hinaus wird KI zur Unterstützung der 3D-Vermessung<br />

von Bauteilen eingesetzt, um Daten für Bauteile zu generieren,<br />

die in keiner bestehenden Bibliothek zu finden sind. Mittels KI<br />

werden die aufgenommenen Bilder zur Beurteilung von Gut/<br />

Schlecht analysiert.<br />

Einige AOI-Systeme erbringen ihre optimale Leistung, wenn sie<br />

inline mit anderen Systemen installiert werden, die auf derselben<br />

Softwareplattform laufen. Ein offenerer Ansatz, wie ihn Yamaha<br />

verfolgt, ermöglicht es den Anwendern, auch dann die volle Leistung<br />

ihres AOI-Systems zu entfalten, wenn sie mit allen Arten<br />

von Equipment in der Fertigungslinie arbeiten. Insbesondere die<br />

schnelle Programmerstellung ist mit der YSUP-Software möglich,<br />

die auf einer offenen und lizenzfreien Basis verfügbar ist.<br />

Mit vollem Funktionsumfang können Inspektionsdaten direkt<br />

aus CAD/CAM oder YGX konvertiert werden und standardmäßig<br />

auch Gerberdaten unterstützen. Außerdem kann die YSUP-Funktionalität<br />

in der YRi-V Offline-Programmiersoftware AOI-Programme<br />

aus ODB++-Daten erstellen, ohne dass eine YGX-Datei<br />

benötigt wird. Die Software generiert und zeigt automatisch virtuelle<br />

Bilder der Produktionsleiterplatte an, ohne dass spezielle<br />

Kenntnisse der Mitarbeiter erforderlich sind. Zudem gibt es neue<br />

Funktionen zur Unterstützung der Datenoptimierung, einschließlich<br />

der automatischen Erkennung von Prüfbereichen auf der<br />

Grundlage von Bauteilformen und Pad-Positionen. Darüber hinaus<br />

ermittelt die Software automatisch die Einstellungen der<br />

Beleuchtungsparameter und es gibt eine automatische Positionskorrektur,<br />

die auf dem Ausmaß der Fehlausrichtung der Komponenten<br />

basiert, was dazu beiträgt, dass der Bediener möglichst<br />

wenig eingreifen muss. Zusammen können diese Funktionen die<br />

Datenabgleichszeit um bis zu 50 % verkürzen.<br />

https://smt.yamaha-motor-im.de/<br />

88 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Produkt-News « TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Doppelseitige 3D-Prüfung von THT-Baugruppen<br />

Gesteigerte Prüftiefe und Inspektionssicherheit<br />

Auf der SMTconnect 2022 präsentierte<br />

sich Göpel electronic als Spezialist für<br />

flexible und innovative THT-Inspektionssysteme.<br />

Mit dem System THT Line · 3D<br />

wurde erstmals ein Gerät zur doppelseitigen,<br />

parallelen Inspektion auf den Markt<br />

gebracht, welches in zahlreichen Elektronikfertigungen<br />

weltweit eingesetzt wird.<br />

Das System wurde nun weiterentwickelt,<br />

wodurch Prüftiefe und Inspektionssicherheit<br />

gesteigert werden konnten. Das THT<br />

Line · 3D kann nun auch sowohl Ober- als<br />

auch Unterseite der Baugruppe gleichzeitig<br />

in 3D prüfen. Möglich wird das durch<br />

ein zusätzliches 3D-AOI-Modul im System.<br />

Damit ergibt sich die Möglichkeit,<br />

z.B. Selektivlötstellen auf beiden Seiten<br />

der Baugruppe zeitgleich zu prüfen und<br />

dabei das Lotvolumen und die Pinlänge<br />

mit dem 3D-Verfahren zu vermessen. Das<br />

THT Line · 3D dient der Prüfung von THT-<br />

Bauteilen, THT-Lötstellen und wellengelöteten<br />

SMDBauelementen in einem System.<br />

Die automatische oder manuelle Zuführung<br />

von Baugruppen kann sowohl<br />

mit als auch ohne Werkstückträger erfolgen.<br />

Die Systemsoftware Pilot AOI bietet<br />

dem Anwender hohen Bedienkomfort und<br />

höchste Fehlererkennung durch unterschiedliche<br />

Inspektionsmethoden. Das<br />

Tool MagicClick erzeugt ohne jeglichen<br />

Bibliothekseintrag in wenigen Minuten<br />

ein fertigungstaugliches Prüfprogramm<br />

inklusive Bauteil-Bibliothek. Parameter<br />

werden unter Berücksichtigung von Prozessschwankungen<br />

und IPC-Klasse auto-<br />

Bild: Göpel electronic<br />

THT Line · 3D ermöglicht die Prüfung sowohl der<br />

Ober- als auch Unterseite der Baugruppe gleichzeitig<br />

in 3D<br />

matisch optimiert. Somit ist ein wirtschaftlicher<br />

AOI-Einsatz schon bei kleinsten<br />

Stückzahlen möglich.<br />

www.goepel.com<br />

AI Auto Teaching<br />

Reduziert die teaching time um mehr als %<br />

Chip (C, R), Array-Widerstand, Transistor,<br />

Diode, Tantium, Kondensator, Spule, IC, usw.<br />

Stabiler Linienbetrieb<br />

und Verbesserung der Produktivität<br />

Beseitigung von Abweichungen beim<br />

Programmieren durch verschiedene Bediener<br />

und somit Reduzierung von menschlichen Fehlern<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 89


» INSERENTENVERZEICHNIS | VORSCHAU | IMPRESSUM<br />

Bild: Systech<br />

Advantest Corporation 86<br />

Aegis Software 69<br />

ALMIT GmbH 18+19<br />

ASM Assembly 1, 20+21<br />

ATEcare 87<br />

B.E.STAT Elektronik 92<br />

Beckhoff 78<br />

CyberOptics Corporation 54<br />

DP Patterning 78<br />

Ergotron 82<br />

ERSA GmbH 3, 24+25<br />

Eutect 80<br />

factronix GmbH 55, 69<br />

FALMIT GmbH 18<br />

Göpel electronic 89<br />

GPS Technologies GmbH 26+27<br />

Graf-Syteco 64<br />

HARTING 13<br />

Hilpert 70<br />

INDIUM CORPORATION 28+29<br />

INGUN Prüfmittelbau GmbH 80<br />

ITW EAE – Speedline 5<br />

JUKI Automation Systems 30+31<br />

Kitov 87<br />

Christian Koenen GmbH 22+23<br />

Koh Young Europe 7, 32+33, 65<br />

LPKF Laser & Electronics AG 34+35<br />

Leutz Lötsysteme 6<br />

Luminovo 12<br />

MacDermid Alpha 81<br />

Metrofunkkabel-Union 91<br />

MTM Ruhrzinn GmbH 36+37<br />

Mycronic GmbH 38+39<br />

EMIL OTTO 10, 54, 79<br />

Paggen 86<br />

Panasonic Connect 40+41<br />

Panacol 72<br />

Parmi Europe GmbH 87, 89<br />

PCB Arts 74<br />

PHOTOCAD GMBH & CO. KG 73<br />

Productware 10<br />

RAFI 13<br />

Rehm Thermal Systems 42+43<br />

reichelt elektronik 8<br />

Reinhardt System 81<br />

Schnaidt GmbH 44+45<br />

SEHO Systems GmbH 46+47, 68<br />

Siemens 70<br />

smartTec GmbH 48+49<br />

SmartRep 64<br />

SPEA GmbH 81<br />

STANNOL GMBH & Co. KG 55<br />

Systronic 56+57<br />

Tresky 68<br />

VISCOM AG 50+51, 83<br />

Würth Elektronik 12<br />

Yamaha 88<br />

ZESTRON Europe 52+53<br />

Zoller & Fröhlich GmbH 67<br />

Dieser Ausgabe liegt ein<br />

Prospekt folgender Firma bei:<br />

FED e.V., Berlin<br />

Wir bitten unsere Leser um<br />

freundliche Beachtung.<br />

TITELSTORY<br />

Flying Prober sind<br />

heute aus der modernen<br />

Fertigung nicht mehr weg -<br />

zudenken und leisten<br />

einen wertvollen Beitrag,<br />

wenn es darum geht, die<br />

Qualität der Produkte<br />

zu sichern.<br />

ZUKUNFTSLÖSUNGEN<br />

Bleiben Sie wettbewerbsfähig durch Zukunftslösungen und lesen über neue<br />

Perspektiven für die Fabrikautomation, über den ersten pneumatischen Cobot<br />

oder die Prüfung flexibler Hybrid Elektronik.<br />

<strong>EPP</strong> 7-8/2022 erscheint am 25.08.2022<br />

ISSN 0943–0962<br />

Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />

in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />

Prüftechnik – Werkstoffe<br />

Herausgeberin:<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer:<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter:<br />

Peter Dilger<br />

Chefredaktion:<br />

Doris Jetter<br />

Ernst-Mey-Straße 8<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Phone +49 711 7594 -4652<br />

E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />

Redaktionsassistenz: Carmelina Weber,<br />

Phone +49 711 7594–257<br />

E-Mail: carmelina.weber @konradin.de<br />

Layout:<br />

Laura Gehring, Phone +49 711 7594 -237<br />

Susanne Kramer-Bartsch, Phone +49 711 7594 -295<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil):<br />

Andreas Hugel,<br />

Phone +49 711 7594 - 472,<br />

E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />

Auftragsmanagement:<br />

Christel Mayer,<br />

Phone +49 711 7594 – 481<br />

E-Mail: christel.mayer@konradin.de<br />

Leserservice:<br />

<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe<br />

Phone +49 711 7252–209,<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

Erscheinungsweise:<br />

<strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe erscheinen neunmal jährlich und<br />

werden kostenlos nur an qualifizierte Emp fänger geliefert.<br />

Bezugspreise:<br />

Inland 85,40 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />

Ausland 85,40 €/98,00 CHF inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten Zeitraum<br />

ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis<br />

auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden.<br />

Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />

Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />

RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />

E-Mail: jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />

Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />

New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212<br />

6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Druck:<br />

Konradin Druck<br />

Kohlhammerstr. 1-15<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2022 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

90 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022


Die DNA von Metrofunk<br />

für Systemerhalt<br />

hinter der Kulisse<br />

Metrofunk Kabel-Union GmbH<br />

Lepsiusstraße 89, D-12165 Berlin, Tel. 030 79 01 86 0<br />

info@metrofunk.de – www.metrofunk.de<br />

<strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022 91


B.E.STAT<br />

Elektronik Elektrostatik GmbH<br />

Ihr kompetenter Partner für<br />

ESD Produkte<br />

ESD Arbeitsplatz Systeme<br />

ESD Personenausrüstungen<br />

ESD Fußboden & Lager Systeme<br />

ESD Folien, Beutel & Verpackungen<br />

Ionisationssysteme<br />

Messgeräte & Zubehör<br />

Permanentes Überwachungssystem für<br />

Handgelenkbänder an einem ESD Arbeitsplatz,<br />

alternativ können Ionisatoren kontrolliert werden.<br />

Erweiterte Anforderungen nach DIN IEC/TR 61340-5-2<br />

für ESD Arbeitsplätze!<br />

Handschuh -<br />

Prüfeinrichtung<br />

B.E.STAT<br />

European ESD competence centre<br />

Ihr kompetenter Partner für<br />

ESD Dienstleistungen<br />

Analysen - Audits - Zertifizierungen<br />

Material - Qualifizierungen<br />

Maschinen + Anlagen Zertifizierungen<br />

Kalibrierungen<br />

Training - Seminare - Fach-Symposien<br />

- Workshops - Online Seminare<br />

ESD Nitril Handschuhe (weiß + blau)<br />

Shielding Tester für<br />

ESD Abschirmbeutel<br />

nach DIN EN 61340-4-7<br />

Nur ESD Abschirmbeutel<br />

gewährleisten 100 %igen<br />

ESD Schutz außerhalb der<br />

EPA - sofort lieferbar in<br />

verschiedenen Größen<br />

und Mengen<br />

Neues<br />

Feldstärkemessgerät<br />

PFM 711B + CPM 720<br />

Charge Plate Aufsatz<br />

zur regelmäßigen<br />

Überprüfung<br />

von Ionisationsgeräten<br />

Unsere nächsten<br />

ESD Seminare vom<br />

11. - 14. Juli 2022; 5. - 8. September 2022<br />

ESD-Techniker 13. + 14. September 2022<br />

92 <strong>EPP</strong> » <strong>05</strong>-06 | 2022<br />

B.E.STAT Elektronik Elektrostatik GmbH<br />

B.E.STAT European ESD competence centre<br />

Zum Alten Dessauer 13<br />

01723 Kesselsdorf, Germany<br />

phone +49 35204 2039-10<br />

email: sales@bestat-esd.com<br />

web: www.bestat-esd.com; www.bestat-cc.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!