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Convenience Shop 03/2022

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Handel<br />

& Wande<br />

Tankst<br />

stellen<br />

len<br />

<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s<br />

E-Food<br />

ZKZ 13952<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong>, www.convenienceshop.de<br />

3<br />

<strong>2022</strong><br />

Total und Valora<br />

Total Energies führt erstmals das<br />

K Kiosk-<strong>Shop</strong>-Konzept von Valora ein.<br />

Eine Berliner Station bietet das angepasste<br />

Konzept plus ein Foodservice-<br />

Angebot von Back Werk. Seite 02<br />

Groß werden<br />

In Kooperation mit kleinen und regionalen<br />

Herstellern strebt der Food-Lieferdienst<br />

Knuspr in Deutschland die<br />

Marktführerschaft an. Schon in zwei<br />

Jahren soll es soweit sein. Seite 04<br />

Fit für die Zukunft<br />

Der Hauptbahnhof Frankfurt wird in<br />

den kommenden 20 Jahren umgestaltet.<br />

Die B-Ebene soll trotz ihrer Souterrain-Lage<br />

als <strong>Convenience</strong>-Standort<br />

Bedeutung gewinnen. Seite 09<br />

Der Snacking Report<br />

Mit seiner neuesten Ausgabe des State<br />

of Snacking Reports hat Mondelez<br />

zum Thema Verbraucherwünsche in<br />

Sachen Snacking etwas mehr Licht ins<br />

Dunkel gebracht. Seite 17<br />

Wasserstoff für Lkw<br />

Ist Wasserstoff künftig die Antriebstechnologie<br />

für Nutzfahrzeuge?<br />

Einiges spricht wohl dafür. Seite 22<br />

Impressum Seite 04<br />

TANK & RAST –<br />

FASTFOOD MIT<br />

MEHR SYSTEM<br />

Mehr E-Mobilität, die Unsicherheit<br />

durch die Pandemie oder steigende<br />

Erwartungen an die Unterwegs-<br />

Versorgung. Darauf reagiert die Tank<br />

& Rast jetzt – zunächst mit einem<br />

Fastfood-Konzept. Text Martin Heiermann<br />

Der Raststätten-Betreiber Tank & Rast arbeitet an seiner<br />

marktgerechten Neuausrichtung. Ein erster Schritt zur<br />

Neupositionierung ist die soeben vorgestellte Boxen-Stopp-Range. Das Snacking-<br />

und To-go-Angebot, das klassische Speisenangebote neu interpretiert,<br />

will dem veränderten Kundenverhalten Rechnung tragen. Vor allem aber soll<br />

gegenüber den Gästen klarer kommuniziert werden, was überall an den Tank<br />

& Rast-Autobahn-Nebenbetrieben Einheitliches angeboten wird. ...<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 3<br />

Tank & Rast-Geschäftsführer Andreas Rehm sieht einige Veränderungen im Unterwegs-Markt. Darauf reagiert das Bonner Unternehmen.<br />

Fotos: Tank & Rast, Bra Tee, Rügenwalder, Rewe<br />

BraTee für die Ukraine<br />

BraTee hat den Verkauf seiner neuen<br />

Stop Wars Edition in ganz Deutschland<br />

gestartet. Der komplette Gewinn<br />

werde an humanitäre Projekte für die<br />

Zivilbevölkerung der Ukraine gespendet.<br />

Die Ziele der Aktion seien es,<br />

möglichst vielen Menschen zu helfen<br />

und die Spendenbereitschaft in<br />

Deutschland weiter zu steigern. Die<br />

Erlöse werden zu jeweils 25 Prozent<br />

an vier Hilfsorganisationen gegeben.<br />

V+V statt Fleisch + Wurst<br />

Die Rügenwalder Mühle verkaufte<br />

erstmalig 2021 mehr vegane und vegetarische<br />

Produkte als Fleisch- und<br />

Wurstprodukte und will die Marktführerschaft<br />

hier noch weiter ausbauen.<br />

Der Umsatz stieg im vergangenen<br />

Jahr auf 263,3 Millionen Euro.<br />

Rewe Dortmund liefert<br />

Der Lebensmittel-Einzelhändler geht<br />

jetzt mit seinem Lieferdienst auch im<br />

Ruhrgebiet in die E-Commerce Offensive.<br />

Angesichts des wachsenden<br />

Wettbewerbs mit Knuspr, Gorillas<br />

oder Picnic, habe sich nun auch die<br />

Rewe Regionalgesellschaft Dortmund<br />

entschieden, in den Lieferservice<br />

einzusteigen. „Wir haben die<br />

Entscheidung getroffen, das Ruhrgebiet<br />

jetzt auch mit einem regionalen<br />

Lieferdienst zu bedienen“, sagte Rewe-Digitalchef<br />

Christoph Eltze dem<br />

Handelsblatt. Der Händler schließt so<br />

seinen letzten großen weißen Fleck in<br />

Deutschland bei der Belieferung.<br />

NORMALITÄT HEIßT VERÄNDERUNG<br />

Dass wir alle in diesen Tagen so häufig vom „New<br />

Normal“ sprechen, zeigt wahrscheinlich nur,<br />

dass wir uns sicherer fühlen, wenn wir die Unwägbarkeiten<br />

in eine griffige Formel packen.<br />

Wenn dann oft dazu aufgerufen wird, diese neue<br />

Normalität jetzt richtig zu gestalten, klang das für<br />

mich bis vor Kurzem etwas abgegriffen. Aber<br />

beim näheren Hinsehen hat sich meine Haltung<br />

dazu in den vergangenen Wochen verändert.<br />

Auch die hier vorliegende Ausgabe<br />

von CS ist wieder voll mit spannenden<br />

Geschichten von Vertretern aus Handel<br />

und Industrie, die oft sehr kreativ und gegen<br />

alle Widerstände ihr Business in dieser<br />

Situation voranbringen wollen. Und<br />

dafür muss eben so manche alte Gewohnheit und<br />

vielleicht lieb gewonnene, weil auch bequeme,<br />

Einschätzung von Märkten und Menschen über<br />

Bord gehen. Das ist keine Kleinigkeit, weil auch<br />

zunächst scheinbar unbedeutende Veränderungen<br />

oft einschneidende Anpassungen in den Geschäftsmodellen<br />

notwendig machen. Und so<br />

sieht die Redaktion von CS sehr deutlich, wie viel<br />

hier geschieht und noch vor uns liegt. In<br />

diesem Sinne unterstreicht der Begriff<br />

New Normal einfach einmal mehr, dass<br />

die Normalität immer Veränderung sein<br />

muss und nicht Stillstand sein darf.<br />

Hans Jürgen Krone, Chefredakteur<br />

hansjuergen.krone@lp-verlag.de<br />

PRET A MANGER STARTET IN FRANKFURT<br />

Die Shaffi Group hat nach dem Berliner Hauptbahnhof ihren<br />

zweiten deutschen Pret A Manger-Store in Frankfurt am<br />

Main eröffnet. Mit dabei war auch Pret-Franchisenehmer<br />

Fahim Shaffi. Standort ist die so genannte „Frankfurter<br />

Fressgass“, also die Große Bockenheimer Straße, direkt im<br />

Geschäfts- und Finanzzentrum Frankfurts, wo nationale<br />

und internationale Banken und Finanzinstitute ansässig<br />

sind. Der neue Store liegt damit direkt zwischen den beiden<br />

Sehenswürdigkeiten Alte Oper und Hauptwache. Mehr als<br />

60 Sitzplätze im Inneren und weitere 40 auf der Terrasse<br />

stehen den Gästen an sieben Tagen in der Woche von den<br />

frühen Morgenstunden bis 21 Uhr in dem neuen Pret A<br />

Manger zur Verfügung. Hier gibt es jetzt neben Pret-Sandwiches<br />

wie Classic Super Club mit Hähnchenbrust, Bacon und<br />

Tomaten auch Bio-Kaffee, Wraps, Suppen und frisch zubereitete<br />

Salate sowie „leckere Frühstückshighlights“, sagt das<br />

Unternehmen. Die Frühstücks- und Nachmittagsmenüs<br />

bieten Backwaren, warme Croissants, Joghurt- und Obstbe-<br />

cher, Smoothies und eine Auswahl an Getränken. Alles sei<br />

dabei an den deutschen Markt angepasst worden. Es gibt<br />

auch eine Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen,<br />

„aber auch Fleischliebhaber kommen auf ihre Kosten“,<br />

betont das Unternehmen. Der <strong>Shop</strong> soll ein weiterer Meilenstein<br />

für die Pläne von Pret A Manger sein, die Größe des<br />

Unternehmens durch Expansion weltweit zu verdoppeln.<br />

Die verantwortliche Pret A Mangerin Stéphane Klein zeigte<br />

sich zufrieden, die Shaffi Group am neuen Standort mit eingebunden<br />

zu haben. Man teile die gleiche Wertvorstellung<br />

in Bezug auf Menschen, vor allem aber in Bezug auf die Mitarbeitenden<br />

und Gäste. Fahim Shaffi setzt auf eine langfristige<br />

Partnerschaft mit Pret A Manger. Wie es bei Pret A Manger<br />

üblich sei, bereite das Pret-Team auch am neuen Frankfurter<br />

Standort das Menü täglich in der Küche des <strong>Shop</strong>s zu<br />

und verwende dabei „frische und sorgfältig ausgewählte Zutaten“.<br />

Nicht verkaufte Lebensmittel werden am Ende des<br />

Tages an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet.


INHALT<br />

3<br />

<strong>2022</strong><br />

NEWS<br />

02 An einer Berliner Total Tankstelle<br />

bietet Valora jetzt ein K Kiosk-Angebot<br />

inklusive des Foodservice von Back Werk.<br />

02 | News 28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />

Auf Initiative der Mitarbeiter in der<br />

Eisfabrik im elsässischen Steinbourg<br />

wird die Produktion auf regenerative<br />

Energien umgestellt. Das passt zum<br />

Plan von Mars Wrigley, bis 2050<br />

klimaneutral zu werden.<br />

TITELSTORY<br />

<strong>03</strong> Tank & Rast arbeitet an Maßnahmen zur<br />

Neupositionierung. Ein erster Schritt ist die<br />

soeben vorgestellte Boxen-Stopp-Range, die<br />

es auch to-go geben soll.<br />

Snickers und Mars: Eisriegel aus<br />

erneuerbaren Energien<br />

HANDELSTHEMEN<br />

06 Handel und Wandel in Tankstellen kehrt<br />

als Präsenz-Veranstaltung zurück und findet<br />

im Juni wieder in Berlin statt.<br />

MEINUNGEN<br />

08 Mehr Fastfood,<br />

mehr Einheitlichkeit und<br />

Klarheit: das hat sich<br />

Tank & Rast auf die Fahnen<br />

geschrieben. Doch<br />

die Zielgruppe des Rastanlagen-Betreibers<br />

ist<br />

weit gehend heterogen.<br />

HANDELSTHEMEN<br />

10 BP hat ein internationales Zeichen gesetzt<br />

und kooperiert mit Uber. Eine solche<br />

Entwicklung wurde in der Branche erwartet.<br />

PRODUKTE<br />

12 Die neuen Sommerprodukte und das<br />

wieder Fahrt aufnehmende Foodservice-<br />

Geschäft beleben den Umsatz der C-Stores.<br />

STARTUPS<br />

14 Eine neue App will die Kosten von Lieferservices<br />

für kleinere Anbieter minimieren.<br />

INDUSTRIETHEMEN<br />

18 Völlig zu unrecht spielen Molkereiprodukte<br />

in den <strong>Shop</strong>s oft nur eine kleine Rolle. Doch<br />

sie bieten vielfältige Möglichkeiten. Ein Beispiel<br />

dafür ist Porridge als gesunder Snack.<br />

COMMUNITY<br />

23 In diesem Jahr sorgt die Branche nach<br />

schwierigen Pandemie-Zeiten für Begegnungen,<br />

verlost hochwertige E-Autos und fördert<br />

das Miteinander in Kunst und Sportvereinen.<br />

STANDARDS<br />

01 Editorial<br />

04 Impressum<br />

Mars Wrigley will nachhaltiger und umweltverträglicher<br />

produzieren. Ein Schritt in<br />

diese Richtung soll die Umstellung der unternehmenseigenen<br />

Fabrik im elsässischen Steinbourg<br />

auf hundert Prozent erneuerbare Energien sein,<br />

kündigt der Konzern an. Ab Mitte des Jahres soll<br />

dort nach den Plänen die Produktion von Eisriegeln<br />

auf diese Weise erfolgen. Die Fabrik im<br />

Elsass sei damit die erste Fabrik von Mars, welche<br />

die benötigte Energie für Strom und Wärmeerzeugung<br />

vollständig aus regenerativen Quellen<br />

bezieht. Allein mit dieser Initiative beabsichtigt<br />

der Süßwarenhersteller seinen CO2-Ausstoß um<br />

bis zu 600 Tonnen pro Jahr zu verringern. In<br />

Steinbourg werden auch die in Deutschland erhältlichen<br />

Eisriegel von Mars Wrigley hergestellt,<br />

An der Total Energies Station in Berlin, Prenzlauer<br />

Allee 4 - 5, wurde im Rahmen einer<br />

Partnerschaft von Total und Valora erstmals das<br />

K Kiosk-<strong>Shop</strong>-Konzept von Valora eingeführt.<br />

Christian Cabrol, Geschäftsführer Total Energies<br />

Marketing Deutschland, Christian Howe,<br />

Direktor Tankstellen Total Energies Marketing<br />

Deutschland, Katja Bayrak, Head of Business Development<br />

bei Valora Food Service Deutschland,<br />

und Lars Bauer, Geschäftsführer und Head of<br />

Sales, Valora Retail Deutschland (Foto oben, v.l.),<br />

nahmen die Eröffnung vor. Ab sofort steht Kunden<br />

dort ein erweitertes Kiosk- und <strong>Convenience</strong>-Angebot<br />

von K Kiosk inklusive des Foodservice<br />

von Back Werk zur Verfügung, teilten die<br />

zum Beispiel die Marken Snickers und Mars. Das<br />

Unternehmen kündigt zudem an, die Umstellung<br />

auf den Multipacks der Eisriegel sichtbar<br />

werden zu lassen. Auf den Verpackungen finden<br />

die Konsumenten dann den Hinweis „Unsere Fabrik<br />

nutzt für die Herstellung unserer Eisriegel erneuerbaren<br />

Strom“. Mars Wrigley will mit dieser<br />

Initiative seinem Ziel, bis 2050 Netto-Null-<br />

Treibhausgasemissionen in seiner gesamten<br />

Wertschöpfungskette zu erreichen, einen Schritt<br />

näherkommen. Der Wechsel zu hundert Prozent<br />

erneuerbaren Energien ist das Ergebnis einer Mitarbeiterinitiative<br />

am Standort Steinbourg, die<br />

von der Unternehmensgruppe unterstützt wird.<br />

Kern der Maßnahmen ist der Austausch bestehender<br />

Gaskessel durch neue, elektrische Kessel.<br />

Mit dem K Kiosk als Total<br />

Tankstellen-<strong>Shop</strong> katapultierte<br />

Valora sein<br />

<strong>Convenience</strong>-Konzept<br />

kürzlich auch an weitere<br />

deutsche Stationen. Mit<br />

dabei ist auch ein Clip-in<br />

der Foodservice-Marke<br />

Back Werk, die ebenfalls<br />

den Schweizern gehört.<br />

K Kiosk auch als Tankstellen-<strong>Shop</strong><br />

bei Total in Berlin vertreten<br />

beiden Partner mit. Mit der Kooperation wollen<br />

Total Energies und Valora „dem wachsenden<br />

Kundenbedürfnis nach Multi-Energie und Service-Hub<br />

begegnen“ und ein umfassendes Einkaufserlebnis<br />

an der Tankstelle bieten.<br />

Tresen für schnellen Einkauf<br />

Der <strong>Shop</strong> sei modern und übersichtlich gehalten<br />

und mit einem „Hochfrequenz-Tresen“ ausgestattet,<br />

wodurch schnelles Einkaufen ermöglicht<br />

werde. Eine weitere Besonderheit im <strong>Shop</strong> ist das<br />

Clip-in von Back Werk, einer Foodservice-Marke<br />

der Valora, aus dem heraus hier täglich<br />

frische Backwaren und Snacks sowie Coffee-Togo<br />

in Selbstbedienung angeboten werden.<br />

SHORT NEWS + PEOPLE<br />

•<br />

Ein neuer Service Store der Deutschen<br />

Bahn hat im historischen Bahnhof Lichtenfels<br />

eröffnet. Auf der fast 200 Quadratmeter<br />

großen Verkaufsfläche bietet der Service<br />

Store DB den täglich rund 5.200 Reisenden<br />

und Besuchern ein Angebot von Backwaren<br />

und Snacks über Heiß- und Kaltgetränke bis<br />

hin zu Tabakwaren. In den vergangenen<br />

Monaten konnte die DB bereits weitere<br />

23 Service Store-Standorte eröffnen.<br />

•<br />

Der nachhaltige Lieferdienst Liefergrün<br />

ergänzt sein Führungsteam, unter anderem<br />

mit Stephan Böhm, der von Hermes zu Liefergrün<br />

wechselt und die Vertriebsleitung<br />

übernimmt. Ihn begleiten Niko Uphoff als<br />

CTO, zuvor Wunder Mobility und Veloyo<br />

sowie Rim Breuer als Head of Logistics,<br />

zuvor Angel Last Mile und Liefery. Außerdem<br />

kommt Fikrete Asslani als Head of People<br />

ins Team. Das Liefergrün-Team besteht<br />

dadurch aus mehr als 40 Mitarbeitern.<br />

•<br />

Seit Anfang Mai ist aus dem Pizzaanbieter<br />

Franco Fresco die Gustavo Gusto GmbH &<br />

Co. KG geworden. „Oder einfacher ausgedrückt:<br />

Unsere Marke Gustavo Gusto wird<br />

auch unser Unternehmensname“, sagt Michael<br />

Götz, Chief Marketing Officer. Viele<br />

Menschen hätten Franco Fresco nicht mit<br />

der Pizza-Marke Gustavo Gusto zusammengebracht.<br />

Gleichzeitig stärke das Unternehmen<br />

die Marke Gustavo Gusto.<br />

•<br />

Henkell Freixenet, die Sekt-, Wein- und<br />

Spirituosen-Sparte der Geschwister Oetker<br />

Beteiligungen, schloss das Geschäftsjahr<br />

2021 mit einem Umsatzplus von elf Prozent<br />

auf 1.326 Millionen Euro ab. Mit diesem<br />

Rekordumsatz liegt der Schaumwein-Marktführer<br />

über dem Umsatzniveau vor der Coronakrise.<br />

Auch Wodka Gorbatschow, der<br />

meistverkaufte deutsche Wodka, wuchs um<br />

2,8 Prozent auf 22,5 Millionen Flaschen.<br />

•<br />

Die Managerin Lillie Li Valeur ist seit Anfang<br />

<strong>2022</strong> neue Deutschland-Chefin der<br />

europäischen Molkereigenossenschaft Arla<br />

Foods. Als Geschäftsführerin und Group<br />

Vice President verantwortet sie das gesamte<br />

Geschäft von Arla Foods in Deutschland. Sie<br />

berichtet an Arla Europa-Vorstand Peter<br />

Giørtz-Carlsen. In den vergangenen zwei<br />

Jahren war sie CEO der in Dänemark ansässigen<br />

Good Food Group.<br />

•<br />

Carsten Müller, Geschäftsführer der<br />

Kuttenkeuler Mineralölhandels- und Tankstellenbetriebsgesellschaft<br />

in Köln und seit<br />

2019 Vorstandsmitglied des Bundesverbands<br />

freier Tankstellen, bft, wurde zum<br />

Vice President of the Board des UPEI, des<br />

europäischen Verbands für unabhängige<br />

Kraftstofflieferanten, gewählt. Müller ist das<br />

erste bft-Vorstandsmitglied in diesem wichtigen<br />

Branchenverband.<br />

•<br />

Die deutschen Verbraucherinnen vertrauen<br />

der Marke Edeka. Das ist das Ergebnis<br />

der repräsentativen Studie Trusted Brand<br />

<strong>2022</strong> des Magazins Reader‘s Digest. Der<br />

Händlerverbund wurde zum fünften Mal als<br />

vertrauenswürdigste Marke in der Kategorie<br />

Handelsunternehmen ausgezeichnet.<br />

Fotos: Pedro Becerra Stageview.de, Mars Wrigley, Total Energies, Willi Nothers, CFP Brands,


28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />

Titelstory | <strong>03</strong><br />

Fortsetzung Titelstory<br />

FASTFOOD MIT<br />

MEHR SYSTEM<br />

„Wir wollen es<br />

moderner und<br />

setzen den Fokus<br />

auf die frische<br />

Zubereitung.“<br />

>><br />

Fortsetzung Titelstory<br />

Vor der Ankunft an der Raststätte sollen Kunden bestellen<br />

können: eine Tank & Rast-App ist in Vorbereitung.<br />

Jennifer Schmidt-Brekenfeld<br />

Director Systems Operations Tank & Rast<br />

Tank & Rast wird Fastfoodfähig<br />

und auch das Speisenangebot<br />

des Bonner Unternehmens wird im Mai<br />

genau das: Fastfood-fähiger. Gemeint ist damit<br />

die neu kreierte Food-Range des Raststätten-<br />

Betreibers, die in diesen Tagen an deutschen<br />

Autobahnen unter dem Markennamen ‚Boxen<br />

Stopp‘ an den Start gegangen ist. Ausgangspunkt<br />

hierfür waren die klassischen Tellergerichte<br />

in den 380 unternehmenseigenen<br />

Restaurants, die der Bonner Konzern an seinen<br />

Autobahn-Raststätten betreibt. Gemeint sind<br />

damit die Topseller – wie beispielsweise<br />

Schnitzel, Bratwurst, Pizza, Frikadelle oder<br />

Burger und natürlich Pommes-frites, skizziert<br />

Jennifer Schmidt-Brekenfeld, Director Systems<br />

Operations bei der Tank & Rast, im Gespräch<br />

mit <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> die Ausgangssituation.<br />

Diese Topseller seien der Startpunkt der Überlegungen<br />

gewesen. „Die Kunden wollen diese<br />

Produkte auch To-go haben. Sie wollen schnell<br />

versorgt werden und zudem von Anfang an<br />

Klarheit haben, was sie im Raststätten-Restaurant<br />

auf der Speisekarte finden“, erklärt<br />

Schmidt-Brekenfeld. In den vergangenen zwei<br />

Jahren, während der Corona-Pandemie, habe<br />

sich darüber hinaus die Entwicklung zum<br />

Snacking und zum To-go-Geschäft weiter<br />

verstärkt. „Deswegen haben wir eine Speisenkarte<br />

entwickelt, angelehnt an die Topprodukte,<br />

ergänzt um Trend- und auch um gesündere<br />

Varianten, also Salate oder Angebote für Vegetarier,<br />

die es überall in unseren eigenen Restaurants<br />

an den Raststätten geben wird“, sagt die<br />

Verantwortliche.<br />

aber auch beispielsweise für die Retouren von<br />

Schüsseln und Bowls und anderem. Die Pfand-<br />

Lösung müsse sowohl für die Gäste attraktiv sein<br />

als auch von allem Betrieben gut abgebildet<br />

werden können.<br />

Vom Point of Sale bis zum Plakat<br />

Zum Erfolg soll auch eine entsprechende Kommunikation<br />

beitragen. Diese ist bereits am Point<br />

of Sale über digitale Screens an den Start gegangen.<br />

„Wir machen ungefähr ab Mitte Mai Werbung<br />

über Social Media und online“, beschreibt<br />

Schmidt-Brekenfeld das weitere Vorgehen. Auch<br />

werden Anzeigen geschaltet und LKWs mit<br />

Boxen-Stopp-Hinguckern auf den Autobahnen<br />

unterwegs sein. Mit Radiowerbung werde Tank<br />

& Rast zur entsprechender Zeit nach draußen<br />

gehen. Vermutlich wird dies im kommenden<br />

Sommer vor den Ferien der Fall sein. Hinzu komme<br />

Plakatwerbung. Bei dieser Werbeform werde<br />

das Unternehmen noch die ein oder andere Überraschung<br />

präsentieren, so die Ankündigung. Auf<br />

diese Weise wollen die Bonner ihre bisherige<br />

Zielgruppe erreichen und darüber hinaus auch<br />

neue Kunden gewinnen. Ziel ist es aber wohl<br />

auch, sich neu im Markt zu positionieren.<br />

Neupositionierung im Markt<br />

Das Überdenken der Positionierung der Tank &<br />

Rast erfolgt vor dem Hintergrund eines sich<br />

verändernden Marktes. Der Geschäftsführer des<br />

Bonner Unternehmens, Andreas Rehm, zählt<br />

fünf Punkt auf, die dabei aus seiner Sicht von<br />

Bedeutung sind. Zunächst sei dies die Transformation<br />

hin zu Elektromobilität. Dann spiele die<br />

generelle Entwicklung der Verkehre eine wichtige<br />

Rolle und auch der Trend hin zu hochwertiger<br />

<strong>Convenience</strong>. Darüber hinaus hält er die Verhaltensänderungen<br />

der Konsumenten, bedingt<br />

durch die Corona-Pandemie, für bedeutsam und<br />

natürlich auch die Digitalisierung.<br />

„Was wir wollen, ist den Gästen Klarheit bieten.<br />

Deshalb modernisieren wir unsere Marken“,<br />

macht Jennifer Schmidt-Brekenfeld in diesem<br />

„Der Gast will frühzeitig wissen,<br />

welche Speisen ihn erwarten.“<br />

Andreas Rehm<br />

Geschäftsführer Tank & Rast<br />

Zusammenhang deutlich. Im Hinblick auf hochwertige<br />

<strong>Convenience</strong>, dem „Neuen-Normal“<br />

nach der Pandemie und auch in Sachen Digitalisierung<br />

sei es für die Gäste überall wichtig,<br />

Verlässlichkeit zu haben. Der Gast, so die Marktforschung,<br />

wolle wissen, was ihn erwartet, wie<br />

die Speisen zubereitet und präsentiert werden.<br />

Unter welcher Marke der Tank & Rast dies am<br />

Point of Sale geschehe, werde sich zeigen, so die<br />

beiden Manager des Rastanlagen-Betreibers.<br />

Eine App ist in Vorbereitung<br />

Wichtig sei dem Reisenden neben der Klarheit<br />

und der Sicherheit auch die Schnelligkeit. Hierbei<br />

soll die Digitalisierung helfen. Deshalb arbeitet<br />

Tank & Rast an einer Verbesserung des Bestellprozesses.<br />

Angedacht seien Self-Order-Terminals<br />

oder eine App. Es gebe sehr konkrete Vorbereitungen<br />

dazu, die noch in der Konzeptionsphase<br />

seien. Bedeutung in diesem Zusammenhang hat<br />

auch die Auffindbarkeit der einzelnen Rastanlagen<br />

und welche Services dort geboten werden,<br />

macht Andreas Rehm deutlich. Der Wettbewerb<br />

verändere sich zudem durch die Elektromobilität<br />

und die entsprechenden Ausschreibungen.<br />

Wie das Unternehmen künftig Schnellladesäulen<br />

in sein Angebot integrieren will, kann man<br />

jetzt am Beispiel der Raststätte in Werratal<br />

erleben: Hier sind Kraftstoff-Zapfsäulen und<br />

Ladepunkte unter einem Dach vereint, so wie es<br />

das Unternehmen wohl künftig an möglichst<br />

allen Stationen umsetzen will.<br />

Fotos: Autobahn Tank & Rast<br />

Mit wenigen Basisprodukten<br />

Dabei konzentriert sich die Boxen-Stopp-Range<br />

auf möglichst wenige Basisprodukte, die unterschiedlich<br />

kombiniert werden, um geringen<br />

Food-Waste zu erzeugen. Frühzeitig habe man in<br />

diesen Prozess die Franchisepartner eingebunden,<br />

die einzelnen Produkte mit ihnen gemeinsam<br />

besprochen und verkostet.<br />

Und so will die Boxen-Stopp-Range die Klassiker<br />

neu interpretieren. Neben den Tellergerichten<br />

werden die Speisen in einer To-go-Box mit<br />

Dips angerichtet und auch klein geschnitten<br />

offeriert: „Wir wollen es moderner und setzen<br />

den Fokus auf die frische Zubereitung“ betont<br />

Schmidt-Brekenfeld. Zudem habe man, so die<br />

verantwortliche Tank & Rast-Managerin, auf die<br />

Umweltverträglichkeit der Verpackung also der<br />

Box geachtet. Darüber hinaus gebe es konkrete<br />

Überlegungen zu einem Pfandsystem für das<br />

neue einheitliche Speisensortiment. Tank & Rast<br />

teste verschiedene Anbieter. Es sei wichtig, ein<br />

vollumfängliches Angebot zu machen, also<br />

inklusive der Rücknahme von Getränkeflaschen<br />

Die neue Tank & Rast-<br />

Food-Range setzt auf<br />

ein einheitliches Angebot,<br />

vor allem aber auf<br />

das To-go-Geschäft.


04 | Handel + People<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />

PEOPLE<br />

Gökhan Bilgic<br />

(Foto) übernimmt<br />

bei BAT die Geschäfte für<br />

Central Europe North von Oliver<br />

Engels und die Rolle des Sprechers<br />

der Geschäftsführung der deutschen<br />

BAT-Gesellschaften.<br />

Andreas Thoma wird zum Commercial<br />

Director Germany ernannt.<br />

Bilgic ist seit 2013 bei BAT, vorher<br />

unter anderem bei Coca-Cola.<br />

REWE TO-GO AN RUND<br />

700 ARAL-STATIONEN<br />

Lekkerland konnte im vergangenen<br />

Geschäftsjahr weiter wachsen, sowohl in<br />

Deutschland als auch in Spanien und den<br />

Niederlanden. Vor allem die Akquise von<br />

Neukunden habe dazu beigetragen, sagt<br />

Lekkerland-Chef Patrick Steppe. Interview Martin Heiermann<br />

Patrick Steppe, Lekkerland-CEO, zeigt sich im Gespräch mit <strong>Convenience</strong><br />

<strong>Shop</strong> zufrieden mit der Geschäftsentwicklung.<br />

Adriano Leo<br />

ist neuer Direktor<br />

Business Development der<br />

Warsteiner Brauerei. Er widmet<br />

sich unter anderem den Aufgabenbereichen<br />

Lohnbräu und Handelsmarken,<br />

der Definierung der künftigen<br />

Gebinde-Strategie sowie der<br />

Begleitung sämtlicher Produktinnovationen,<br />

von der Konzeption bis<br />

zur Markteinführung. Er war zuvor<br />

bei der Darguner Brauerei.<br />

<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> Lekkerland ist um<br />

4,4 Prozent gewachsen. In welchen<br />

Bereichen gab es Wachstum?<br />

Patrick Steppe Zu dem Umsatzwachstum hat vor<br />

allem das Lekkerland Geschäft in Deutschland<br />

beigetragen, durch den Gewinn von Neukunden<br />

und eine Steigerung des Umsatzes im Tankstellen-Kanal.<br />

Aber auch die Landesgesellschaften in<br />

den Niederlanden sowie in Spanien konnten den<br />

Umsatz steigern, durch Wachstum im Geschäftsfeld<br />

Tankstellen-Kanal in den Niederlanden<br />

und durch Neukundengewinne in Spanien.<br />

CS Wie sah die Entwicklung 2021 auf<br />

nationaler Ebene aus?<br />

Steppe Wir sind insgesamt mit der Geschäftsentwicklung<br />

2021 in allen Landesgesellschaften zufrieden.<br />

Das Umsatzwachstum in Deutschland<br />

resultierte unter anderem aus der erfolgreichen<br />

Akquisition von Neukunden sowie aus einem<br />

Umsatzwachstum im Bereich der Tankstellen-<br />

<strong>Shop</strong>s. Das haben wir vor allem unseren rund<br />

5.000 engagierten Mitarbeitenden zu verdanken,<br />

die Lekkerland für unsere Kunden zum ‚your<br />

most convenient partner‘ machen.<br />

entwicklung von Rewe To -go an Hochfrequenzstandorten<br />

vorangetrieben, unter anderem durch<br />

die Eröffnung eigener Stores am Hauptbahnhof<br />

Oberhausen und in Berlin sowie durch die Entwicklung<br />

von Lösungen für autonome <strong>Shop</strong>s, die<br />

wir kürzlich vorgestellt haben.<br />

CS Wie ist der Stand beim Projekt<br />

Rewe Express mit der EG Group?<br />

Steppe Es ist noch zu früh, um hierzu eine Aussage<br />

zu treffen, da sich das Projekt noch in der Pilotphase<br />

befindet.<br />

IMPRESSUM<br />

www.convenienceshop.de<br />

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Hülsebrockstr. 2–8, 48165 Münster<br />

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Redaktionsadresse: Hülsebrockstr. 2–8,<br />

48165 Münster<br />

Verlagsstandort Neuwied: Niederbieberer Straße<br />

124, 56567 Neuwied, Telefon: 02631/ 879–0<br />

Redaktion<br />

Hans Jürgen Krone, Chefredakteur, Objektleiter,<br />

E-mail: hansjuergen.krone@lp-verlag.de,<br />

Mobil: 0152 22576375<br />

Martin Heiermann, Redakteur,<br />

E-mail: martin.heiermann@lp-verlag.de,<br />

Mobil 0152 22576371<br />

Layout Carsten Hoppen –114, Anne Kremer<br />

–172, Claudia Krumm –169, Elfriede Münk –115,<br />

Benjamin Richter –136, Nina Vahrenkampf –116<br />

Layoutkonzept Anja Steinig<br />

Verlag Geschäftsführung: Dr. Thorsten Weiland;<br />

Leiter Media & Sales: Torsten Zelleröhr –144;<br />

Mediaberatung: Birgit Schuld –143,<br />

Judith Schuhmacher –210, Irene Schaible –208,<br />

Anzeigenverwaltung: Christiane Bock –133,<br />

Dorothe Scherer –146, Online: Regina Kofler<br />

–194, Marketing Leitung: Dr. Thorsten Weiland-<br />

Vertrieb: LV-Service-Center, Telefon: 025 01/<br />

801–4482,vertrieb@lp-verlag.de<br />

Anzeigenvertretungen Nielsen 1, 5, 6, 7,<br />

Dänemark: Volker Geuer Verlagsvertretung,<br />

Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen, Telefon:<br />

0 41 22/ 9 99 79–11; Nielsen 2, Niederlande:<br />

Holger Grossmann c/o RegioSales Solutions<br />

Graf-Recke-Str. 18, 40239 Düsseldorf, Telefon:<br />

02 11/ 55 85 60, Mobil: 01 75/ 63 30 782;<br />

Nielsen 3 a: Heinz Peter Flock, Am Klausenberg<br />

52a, 51109 Köln, Telefon: 0 22 1/96 92 291,<br />

Mobil: 01 71/3 63 82 33; Nielsen 3 b, 4: medienvertretung.annette.weller,<br />

Carl-Orff-Weg 3,<br />

82008 Unterhaching, Telefon: 089/ 54 84 35 04;<br />

Schweiz, Österreich: Cornelia Tahotny,<br />

Telefon: 0202/ 76 9026 04<br />

Gültiger Anzeigentarif vom 01.01.<strong>2022</strong><br />

Bezugspreis Einzelheft 3,80 EUR Jahresabo<br />

Inland: 31,20 EUR; Ausland: 39,40 EUR Kein<br />

Anspruch auf Rückgabe des Bezugsgeldes bei<br />

Ausfall der Lieferung durch höhere Gewalt.<br />

Nachdruck, auch von Auszügen, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegt eine<br />

Beilage der JT International Germany GmbH und<br />

Power Drinks bei. Wir bitten um Beachtung.<br />

Gesamtherstellung Dierichs Druck+Media<br />

GmbH & Co. KG, Frankfurter Straße 168,<br />

34121 Kassel<br />

Mitglied im<br />

BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN<br />

VENDING-AUTOMATENWIRTSCHAFT E.V.<br />

G13952 ISSN 0948–8855<br />

CS Haben sich die Pandemie und die<br />

damit verbundenen Maßnahmen international<br />

unterschiedlich ausgewirkt?<br />

Steppe Wie in Deutschland waren auch unsere<br />

Kunden in den europäischen Lekkerland-Landesgesellschaften<br />

in den Niederlanden sowie in Belgien<br />

und Spanien, also bei Conway, in 2021 weiterhin<br />

von der Pandemie betroffen, insbesondere<br />

in Lockdown-Phasen.<br />

CS Welche Fortschritte gab es bei den<br />

Rewe To-go-<strong>Shop</strong>s? Wie viele betreibt<br />

derzeit Lekkerland, wie viele Aral?<br />

Steppe Das Konzept findet sich derzeit an rund<br />

700 Aral-Tankstellen sowie an etwa 20 Hochfrequenzstandorten.<br />

An Letzteren betreibt Lekkerland<br />

die Stores in der Regel selbst, zum Teil werden<br />

sie durch Franchisenehmer betrieben.<br />

Lekkerland hat im vergangenen Jahr die Weiter-<br />

MIT DEN KLEINEN GANZ<br />

GROß WERDEN<br />

Mit einem Förderprogramm möchte der Lieferdienst<br />

Knuspr kleine und regionale Hersteller an sich binden.<br />

Das Sortiment soll besondere Produkte bieten und auch<br />

den Weg zur Marktführerschaft ebenen. Text Martin Heiermann<br />

Marketingchef Peter Hoffmann bietet den<br />

Produzenten online einen <strong>Shop</strong>-in-<strong>Shop</strong>.<br />

Knuspr-Lieferfahrzeuge fahren elektrisch.<br />

Bis 2024 werden wir die Nummer eins<br />

der Online-Lebensmittellieferdienste<br />

in Deutschland sein und einen Umsatz von 1,2 Milliarden<br />

Euro generieren.“ Erich Comor, CEO von Knuspr, Tochterunternehmen<br />

des Tschechischen Food-Lieferdienstes Rohlik,<br />

ist sich sicher, dieses Ziel zu erreichen. In zwei Jahren<br />

werde Knuspr 500.000 aktive Kunden zählen und das Sortiment<br />

deutschlandweit dann aus über 20.000 Produkten<br />

bestehen: „Dann werden wir in allen großen deutschen Ballungsräumen<br />

vertreten sein“, so der CEO weiter. Als Grund<br />

für diesen Optimismus führt Comor an, dass man bei der<br />

Expansion in Deutschland einiges anders mache als die Mitbewerber.<br />

An erster Stelle führt der Deutschlandchef des<br />

Lieferdienstes als Grund an, verstärkt auf ein regionales Angebot<br />

kleiner Produzenten in Kombination mit bekannten<br />

Marken setzen zu wollen. Knuspr beabsichtige damit zugleich<br />

die Lebensmittelversorgung in Deutschland qualitativ<br />

aufzuwerten sowie die wirtschaftliche Situation kleiner<br />

Produzenten nachhaltig zu verbessern. Schon jetzt stamme<br />

30 Prozent des Sortiments von regionalen Anbietern.<br />

Förderprogramm für Genuss<br />

Doch man wolle noch mehr tun. „Unser Anspruch ist, dass<br />

unsere regionalen Partner gemeinsam mit uns wachsen und<br />

sie ihre Produktion durch eine verlässliche Zusammenarbeit<br />

unbürokratisch und mit einfachen Mitteln steigern können.<br />

Aus diesen Gründen haben wir das ‚Genuss-Helden-Programm‘<br />

ins Leben gerufen“, berichtet Comor. Komponen-<br />

Gibt es bei Lekkerland derzeit logistische<br />

Versorgungsprobleme ?<br />

Steppe Die Lieferfähigkeit der Industrie ist seit<br />

vielen Monaten beeinträchtigt. Es fehlt vielerorts<br />

an Rohstoffen, Personal und Logistikkapazitäten.<br />

Wir arbeiten mit unseren Lieferanten intensiv an<br />

Lösungen, um die Auswirkungen auf unsere<br />

Kunden so gering wie möglich zu halten. Bislang<br />

gelingt uns dies sehr gut.<br />

CEO Erich Comor erklärt die Wachstumsstrategie<br />

des Online-Lieferdienstes.<br />

ten des Förderprogramms für die regionalen Partnern seien<br />

die Bereichen Marketing, Verwaltung sowie Unterstützung<br />

beim System für elektronischen Datenaustausch. Beispielsweise<br />

sollen künftig eigene <strong>Shop</strong>-in-<strong>Shop</strong> Lösungen auf<br />

Knuspr.de möglich werden.<br />

Auch sollen die Verträge mit den Warenlieferanten flexibler,<br />

kürzer und übersichtlicher gestaltet werden und die<br />

Zahlungszeit werde von 30 auf 14 Tage verkürzt. Darüber<br />

hinaus beinhaltet das Förderprogramm laut Knuspr die Einarbeitung<br />

und Schulung in das digitale Lieferkettensystem,<br />

das der schnellen und effektiven Bestellübermittlung dienen<br />

soll. Den Partnern, die kontaktsensible Lebensmittel<br />

herstellen, würden dazu auch nachhaltige Verpackungslösungen<br />

zur Verfügung gestellt, kündigt der Lieferdienst an.<br />

Knuspr folge damit auch dem Anspruch seiner Konsumenten,<br />

ist Comor überzeugt.<br />

Entsprechend gut aufgestellt, könne der Lieferdienst die<br />

Marktführerschaft anstreben. In München, erster Standort,<br />

an dem Knuspr im August 2021 startete, zählt das junge<br />

Unternehmen nach eigenen Angaben mittlerweile über<br />

50.000 Kunden, beschäftige über tausend Mitarbeiter und<br />

habe mehr als 700 Lieferanten. Täglich erreichten das Unternehmen<br />

mehr als 3.000 Bestellungen mit einem durchschnittlichen<br />

Warenkorbwert von 80 Euro. Ähnlich sei die<br />

Situation in der Rhein-Main-Region, berichtet der CEO des<br />

Online-Supermarktes. In und um Frankfurt, Mainz, Wiesbaden<br />

und Darmstadt steige, rund drei Monate nach Start,<br />

die Zahl der von Knuspr belieferten Kunden täglich.<br />

Fotos: Knuspr, Lekkerland, BAT, Warsteiner


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von Performance Energy generiert. 1<br />

1 | Interne Studie, Energy Audience U&A, May 2021, DE (1050 respondents)


06 | Handel<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />

Karten-Kooperation<br />

Kunden von Eni und Total Energies<br />

in Deutschland können ab sofort<br />

auf ein größeres Akzeptanznetz<br />

zurückgreifen. So sind jetzt für<br />

Flottenkunden die Fleet Card von<br />

Total Energies und die Multicard<br />

von Eni bundesweit an über<br />

430 Stationen der Marken Agip<br />

und Eni sowie an rund 870 Stationen<br />

der Marke Total Energies einsetzbar.<br />

Europaweit kann zudem an<br />

Total-Tankstellen in Belgien (496<br />

Stationen), den Niederlanden (274<br />

Stationen), Luxemburg (42 Stationen),<br />

Polen (37 Stationen) sowie<br />

an Lkw-Stationen von Total Energies<br />

in Frankreich (420 Stationen)<br />

über die Eni Multicard abgerechnet<br />

werden. Beide Kooperations-Partner<br />

sehen durch diese Entwicklung<br />

für ihr Geschäft weitere große<br />

Zukunftschancen.<br />

HANDEL UND WANDEL −<br />

BACK FOR GOOD<br />

Ein Highlight des <strong>Convenience</strong>-Jahres: Handel<br />

und Wandel in Tankstellen kehrt als<br />

Präsenz-Veranstaltung zurück: am 22. und 23.<br />

Juni <strong>2022</strong>, Hotel Pullmann-Schweizerhof, Berlin.<br />

Text Hans Jürgen Krone<br />

Es gibt viel zu besprechen: Die Branche wird sich im Juni<br />

wieder zum Jahrestagung „Handel und Wandel“ treffen.<br />

Knuspr bald in Hamburg<br />

Der Mutterkonzern Rohlik des<br />

deutschen Online-Lebensmittel-<br />

Lieferdienstes Knuspr zählt über<br />

eine Million aktive Kunden, rund<br />

zehn Millionen Bestellungen und<br />

einen Netto-Umsatz von 490<br />

Millionen Euro von Mai 2021 bis<br />

April <strong>2022</strong>. Das sei ein Wachstum<br />

von 53 Prozent gegenüber Vorjahr.<br />

Zudem wird die Tochter Knuspr<br />

einen Standort in Hamburg eröffnen,<br />

der für September in Vorbereitung<br />

ist. Man freue sich auch nach<br />

dem Ende der Lockdown-Wellen<br />

weder eine Abschwächung noch<br />

eine Verlangsamung des Wachstums<br />

feststellen zu müssen, so<br />

CEO Tomáš Čupr. Nicht nur der<br />

tschechische Heimatmarkt sei<br />

profitabel, sondern alle vier bestehenden<br />

Märkte seien auf dem<br />

Weg, profitabel zu werden.<br />

Die Vorfreude auf allen Seiten ist groß. Ebenso wie die Themenvielfalt,<br />

mit der es sich zu beschäftigen gilt: Die Jahrestagung<br />

Handel und Wandel in Tankstellen wird von der Branche schon ungeduldig<br />

erwartet, denn auch hier gilt, dass der persönliche Kontakt nicht zu ersetzen<br />

ist. Und die Liste der Konzepte, die die Branche aufgrund von Kontakten oder<br />

Inspirationen von Handel und Wandel im Markt umgesetzt hat, zieht sich ebenso<br />

wie die Veranstaltung über mehr als zwei Jahrzehnte. <strong>2022</strong> geht es um die aktuelle<br />

Ausgangslage nach der Pandemie und darum, was die Branche als „New Normal“<br />

für ihr Geschäft künftig erwartet.<br />

Branche vor großen Herausforderungen<br />

Der Lebensmittel-Handel sieht sich allgemein vor große Herausforderungen gestellt<br />

und die <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s, an der Schnittstelle zwischen Nah- und Unterwegs-Versorgung<br />

und dem gastronomischen Außer-Haus-Markt, vielleicht<br />

umso mehr. Gleichzeitig steht das Thema Mobilität unter Druck und die alternativen<br />

Energien, unter ihnen vor allem auch das E-Loading, schicken sich an, den<br />

Markt zu verändern. Die bisherigen Top-Player im <strong>Convenience</strong>-Retail, unter ihnen<br />

vor allem die Tankstellen-<strong>Shop</strong>s, müssen neue Wege finden, sich ihren Platz<br />

in dieser Branche auf Dauer zu sichern und dazu über neue Konzepte und Partner<br />

in diesem Geschäft diskutieren und mit ihnen in Dialog treten. Wichtige<br />

Gesprächspartner in diesem Business sind sicherlich die Lieferdienste aller Art,<br />

weil hier durch eine Kooperation mit den Convcenience-<strong>Shop</strong>s viele Synergien<br />

erwartet werden können. Deals wie der, den BP europaweit mit Uber abgeschlossen<br />

hat, werden auch hier zu Lande ein Stück Normalität werden. Zum Anstoß<br />

und zur Aufarbeitung solcher und anderer Themen war in den vergangenen mehr<br />

als zwanzig Jahren Handel und Wandel in Tankstellen und <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>s<br />

immer einen wichtiger Markstein im Jahr, so die Auskunft vieler Teilnehmer.<br />

Top-Referenten und Netzwerktreffen<br />

Diesmal als Referenten dabei sind beispielsweise Lekkerland CEO Patrick Steppe<br />

und MCS-Geschäftsführer Torsten Eichinger. Ebenso Markus Länzlinger von der<br />

Schweizer Migrolino. Zudem auch auf der Bühne: Jennifer Schmidt-Brekenfeld,<br />

Director System Operations bei der Autobahn Tank & Rast Gruppe, Matthias<br />

Pape von Oest-Tankstellen, Andre Stracke von der Westfalen AG, sowie der Director<br />

Europe des weltweit führendenden Branchenverbandes NACS, Mark<br />

Wohltmann. Von Industrieseite sind beispielsweise Frank Hanisch, Customer<br />

Development Director <strong>Convenience</strong>, und Lisa-Maria Kefer von Mars Wrigley dabei.<br />

Außerdem: Andrea Sielaff, Head of Trade Marketing der Reemtsma Cigarettenfabriken,<br />

und einige andere. Bei den Startups wird diesmal Interessantes über<br />

Strangers, Convini, Kombuchery, Canobo, Sento, Spooning Cookie Dough, The<br />

Bamboovement, Heimatgut und Glowkitchen Food zu erfahren sein. Die Teilnehmer<br />

wählen wieder das aus ihrer Sicht attraktivste Konzept. Es lohnt sich<br />

auch am Vorabend beim Netzwerktreffen dabei zu sein. Infos: https://live.han<br />

delsblatt.com/event/jahrestagung-handel-und-wandel/programm/.<br />

Galeria als Nahversorger<br />

Galeria Karstadt Kaufhof hat mit<br />

dem Umbau seiner Filiale in Euskirchen<br />

nach eigenen Angaben den<br />

Rollout der Strategie „Galeria 2.0“<br />

begonnen. In der rheinischen Stadt<br />

wurde aufgrund ihrer Größe und<br />

Lage das Konzept „lokales Forum“<br />

umgesetzt. Es ist das kleinste<br />

Konzept, nach denen für „Filialen in<br />

Metropolen“ und „Regionaler Magnet“.<br />

Das Sortiment dieses „Nahversorgers“,<br />

so nennt ihn das Unternehmen<br />

selbst, sei sehr viel<br />

spezifischer als zuvor auf die Wünsche<br />

der Kundinnen und Kunden<br />

vor Ort angepasst. Angebote aus<br />

der Region wie beispielsweise die<br />

Zusammenarbeit mit lokalen Winzern<br />

hätten hier einen besonderen<br />

Stellenwert. Im Oktober 2021 hatten<br />

drei Showcase-Filialen in<br />

Frankfurt, Kassel und Kleve eröffnet.<br />

Diese hätten in den vergangenen<br />

rund sechs Monaten, so teilt<br />

das Handels-Unternehmen mit,<br />

„am Markt Erfolg gezeigt“.<br />

Schlecker-Rückkehr<br />

Das österreichische Unternehmen<br />

Kitz Venture GmbH setzt seine<br />

Ankündigung, die Marke Schlecker<br />

wieder auferstehen zu lassen, offenbar<br />

schnell um. Eine Firmenzentrale<br />

mit Logistikzentrum sei gefunden<br />

und Verträge für 39 Filialen<br />

in Deutschland und Österreich<br />

abgeschlossen, teilt das Unternehmen<br />

kürzlich mit. Parallel werde<br />

eine Technologie-Plattform aufgebaut.<br />

Diese soll Online-<strong>Shop</strong>s und<br />

Filialen sowie Direktlieferprozesse<br />

steuern. Zunächst sind sieben<br />

Filialen in Österreich und 32 in<br />

Deutschland geplant. Die Größe<br />

der Startflächen soll zwischen<br />

2.000 bis 2.500 Quadratmetern<br />

liegen und ein „volles Drogerie- und<br />

Lebensmittelsortiment“ abbilden.<br />

LIVE IN STUTTGART<br />

In diesem Jahr kann die Tankstellen-Messe Uniti<br />

Expo wieder stattfinden, nachdem sie 2020<br />

ausfallen musste. In Stuttgart sind viele<br />

<strong>Convenience</strong>-Player zu Gast, die die gesamte<br />

Wertschöpfungskette beleuchten. Text Martin Heiermann<br />

Unser Ziel ist es,<br />

immer am Puls<br />

der Zeit zu sein, wenn es um Veränderungen<br />

in der Branche geht.“ Mit diesen<br />

Worten umschreibt Elmar Kühn,<br />

Geschäftsführer der Uniti-Kraftstoff<br />

GmbH und Veranstalter der Tankstellen-Messe<br />

Uniti Expo, das Anliegen<br />

der Veranstaltung. Denn in diesem<br />

Jahr kann die Show wieder live über<br />

die Bühne gehen. Nach der verpassten<br />

vierten Auflage im Jahr 2020, findet<br />

die Uniti Expo jetzt vom 17. bis 19.<br />

Mai wieder statt. Aussteller und Besucher<br />

werden sich in Stuttgart zum<br />

Branchen-Meeting treffen. Mit dabei<br />

sind neben zahlreichen Technik-Ausstattern<br />

auch viele <strong>Convenience</strong>-Unternehmen<br />

und Food-Hersteller,<br />

beispielsweise die Tank & Rast, Hack<br />

und Genussgarten, Coca-Cola, Franke,<br />

Lekkerland, die MCS oder auch Edeka<br />

<strong>Convenience</strong>.<br />

Die ganze Wertschöpfungskette<br />

Die Veranstalter haben sich vor<br />

genommen, die neuesten Entwicklungen<br />

in den Themenwelten „Technik,<br />

Zahlung & Logistik“ sowie „<strong>Shop</strong> &<br />

<strong>Convenience</strong>“ zu präsentieren. Hinzu<br />

kommt, so beschreibt Kühn die<br />

Planung, ein umfangreiches Programm<br />

mit Fachvorträgen und Präsentationen<br />

zu neuen Verbrauchertrends<br />

sowie Innovationen in den Bereichen<br />

Dienstleistungen an Tankstellen,<br />

<strong>Convenience</strong>-Stores und Autowaschanlagen.<br />

Außerdem befasst sich die<br />

Uniti Expo mit einem Thema, das die<br />

gesamte Wertschöpfungskette an<br />

Tankstellen betrifft: die Zukunft alternativer<br />

Kraftstoffe. Zusammen mit seinen<br />

Partnern hat Uniti Kraftstoff hier<br />

ein breit gefächerte Informationsangebot<br />

zusammengetragen. Darüber<br />

hinaus soll die Möglichkeit bestehen,<br />

neue Kunden kennenzulernen und<br />

weltweite Kontakte zu knüpfen.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt will<br />

die Messe zudem auf neue Technologien<br />

setzen, die in jüngster Zeit sowohl<br />

das Verbraucherverhalten als auch die<br />

Geschäftsstrategien nachhaltig verändert<br />

haben. Ziel der Veranstaltung sei<br />

es, den Fachleuten der Branche zu helfen,<br />

„der technologischen Entwicklung<br />

einen Schritt voraus zu sein und<br />

das Beste aus den neuen Geschäftsmöglichkeiten<br />

zu machen“.<br />

Da die Corona-Pandemie noch<br />

nicht wirklich Vergangenheit ist, wird<br />

die Messe von Gesundheits- und<br />

Sicherheitsmaßnahmen begleitet.<br />

Kühn weist darauf hin, dass die Stuttgarter<br />

Messegesellschaft mit „Safe Expo“<br />

ein Hygiene- und Sicherheitskonzept<br />

ausgearbeitet habe, um allen Besuchern<br />

einen sicheren Aufenthalt zu<br />

Nach der<br />

Absage vor<br />

zwei Jahren<br />

kann die<br />

Tankstellen-<br />

Messe Uniti<br />

Expo wieder<br />

stattfinden.<br />

Persönliche Treffen wie diese, seien nicht zu ersetzen, meint<br />

Uniti-Chef Elmar Kühn als Veranstalter der Messe. In<br />

Stuttgart treffen sich auch die <strong>Convenience</strong>-Player.<br />

garantieren. Dank der Infrastruktur,<br />

die auf der Messe auch für frische Luft<br />

sorge, einen strengen Reinigungsplan<br />

und außerdem regelmäßige Kontrollen<br />

beinhalte, seien die Besucher geschützt.<br />

Seit der Wiederaufnahme der<br />

Aktivitäten im vergangenen September,<br />

hätten sich diese Gesundheitsmaßnahmen<br />

bei jeder Veranstaltung<br />

bewährt. Und so hofft die Uniti Expo<br />

auf viele Teilnehmer, denn persönliche<br />

Treffen seien durch nichts zu ersetzen.<br />

Fotos: Willi Nothers, Uniti Expo


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08 | Meinungen<br />

28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />

GEMEINSAM PRIORITÄTEN SETZEN<br />

In vielen Gesprächen ist derzeit zu hören, was<br />

heute von Playern im <strong>Convenience</strong>-Markt<br />

alles erwartet wird. Dann wird einem<br />

manchmal angst und bange. Natürlich sind oft<br />

Konzept und jede einzelne Anforderung berechtigt:<br />

Es scheint logisch, macht Sinn und verspricht<br />

so viele Vorteile. Aber die schiere Menge<br />

der Aspekte, die von Food über Technik, bis hin<br />

zur Organisation und darüber hinaus reicht,<br />

scheint oft erdrückend. Kein Wunder also, dass<br />

wir auf Fragen nach bestimmten Vorgehensweisen<br />

oder Konzepten von Gesprächspartnern immer<br />

wieder Antworten in der Richtung „was soll<br />

ich denn noch alles machen“ bekommen.<br />

Und das zieht sich von der Industrie über den<br />

Großhandel bis hin zum Handel und dort von<br />

den Unternehmenszentralen bis hin zu den einzelnen<br />

Betreibern und deren Mitarbeitern. Das<br />

war ja auch schon bisher der Fall, aber was angesichts<br />

der neuen Konsumenten-Gewohnheiten<br />

und der durch die Pandemie viel schneller als gedacht<br />

in Gang gekommenen und weiter vorangetriebenen<br />

Digitalisierung, jetzt passiert, dürfte<br />

klar sein: Die Anforderungen werden noch grö-<br />

ßer und vielfältiger. Mir ist völlig klar, dass das dazu<br />

gehört und eben auch nicht zu ändern ist. Und<br />

man kann hoffen, dass die so oft bei Systematisierungen<br />

und Digitalisierungen versprochene Vereinfachung<br />

von Arbeitsabläufen hier und da auch<br />

wirklich kommt. Aber bis das geschieht, müssen<br />

Entscheider auf allen Seiten für ein Prinzip immer<br />

offen sein, vielleicht offener als sie es in den vergangenen<br />

Jahren war: Priorisierung. Natürlich ist<br />

auch bei Herstellern, in Handelszentralen und in<br />

den <strong>Shop</strong>s vor Ort „immer alles wichtig“. Aber<br />

wer sich auf Entscheider-Ebene der Erkenntnis<br />

verweigert, dass nicht immer alles gleichzeitig<br />

geht, der muss damit leben, dass auf den Ebenen,<br />

wo die Konzepte umgesetzt werden, eigene Priorisierungen<br />

vorgenommen werden. Oft ist es für<br />

uns auch erstaunlich zu hören, was sich die Leute<br />

aus bestimmten Konzepten herausgepickt haben<br />

und was „durchs Rost“ gefallen ist. Das sind dann<br />

natürlich Gespräche im Vertrauen, über die wir<br />

nicht berichten dürfen.<br />

Bei mir bleiben dabei meist zwei Gedanken<br />

hängen. Nämlich erstens, dass die Unternehmen<br />

oft gar nicht wissen, wie intelligent ihre Mitarbeitenden<br />

Dinge in ihrem Sinne priorisieren. Zweitens<br />

denke ich, dass es besser wäre, wenn man die<br />

Entscheider immer ohne Angst in diese Überle-<br />

gungen einbeziehen könnte. Nur dann haben sie<br />

die Möglichkeit mitzureden, wenn es darum<br />

geht, dass wirklich nicht entscheidende Weichstellungen<br />

und Chancen verpasst werden.<br />

Hans Jürgen Krone<br />

Chefredakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />

MEHR EINHEIT IN VIELFALT<br />

Wer fährt schon gerne ins Ungewis-<br />

se? Die wenigsten Menschen sind<br />

dazu bereit. Und so geht es wohl<br />

auch den meisten Reisenden auf der Autobahn.<br />

Wenn sie eine Rastanlage ansteuern, wollen<br />

sie<br />

zuvor gerne wissen, was sie dort erwartet. Um-<br />

fragen und Untersuchungen von Marktforschern<br />

im Auftrag der Autobahn Tank & Rast haben ge-<br />

nau diese Annahmen bestätigt. Deshalb<br />

bildet<br />

schon heute der größte Betreiber von Nebenanla-<br />

gen an Bundesautobahnen diesen Wunsch der<br />

Kunden ab. Dazu hat das Unternehmen seit vielen<br />

Jahren an seinen Standorten unterschiedliche<br />

Marken der Systemgastronomie platziert. Doch<br />

nun setzt Tank & Rast noch einen drauf und<br />

schafft noch mehr System, nämlich für sein eigenes<br />

Speisenangebot, sei es nun in den Restau-<br />

rants von Tabilo oder Gustico. Dort werden die<br />

Topseller und Klassiker<br />

vom Schnitzel bis zum<br />

Burger künftig moderner, vor allem aber einheitlich<br />

– nach derselben Rezeptur – angeboten. Und<br />

zwar in allen<br />

unternehmenseigenen Standorten.<br />

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts:<br />

die neuinterpretierten Klassiker, die unter dem<br />

Markennamen „Boxen-Stopp“ antreten, sollen<br />

an den Rastplätzen auch to-go verfügbar sei.<br />

Auf dem Weg zu mehr Fastfood und System<br />

postuliert der Bonner Konzern für seine Kunden<br />

und Gäste also mehr Klarheit, Sicherheit und<br />

Schnelligkeit sowie und vor allem mehr Einheitlichkeit.<br />

Einerseits ist diese Neuausrichtung – die<br />

sich vermutlich in den kommenden Jahren nicht<br />

nur auf das Speisenangebot beschränken wird –<br />

gerade in Pandemiezeiten verständlich. Anderseits<br />

sollten die Verantwortlichen im Unternehmen<br />

die Vielfalt nicht vergessen. Denn viele Reisende<br />

haben durchaus den Wunsch, sich jenseits<br />

einschlägiger Systeme versorgen zu lassen und erhoffen<br />

sich dabei eine inspirierende Auswahl.<br />

Schließlich ist die Zielgruppe an der Autobahn<br />

sehr breit. Einige Wettbewerber setzen auf eine<br />

große Auswahl. Gerade diese Vielfalt überwindet<br />

die Ungewissheit beim Kunden – denn für jeden<br />

ist fast immer etwas dabei.<br />

Darüber hinaus sind die Standorte der Tank &<br />

Rast durchaus nicht einheitlich, sondern sehr unterschiedlich.<br />

Gewiss haben die Verantwortlichen<br />

dies bei ihren Überlegungen berücksichtigt.<br />

Und so werden sie für die Zukunft sicherlich auf<br />

der einen Seite einen Weg zu mehr System und<br />

Fastfood zu etablieren. Es aber auf der anderen<br />

Seite hoffentlich auch nicht vergessen, den nötigen<br />

individuellen Spielraum für ausreichende<br />

Vielfalt zu schaffen.<br />

Martin Heiermann<br />

Redakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />

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28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />

AKTUELLE HANDELSTHEMEN<br />

3<br />

<strong>2022</strong><br />

09<br />

Fotos: Fillibri, Deutsche Bahn AG, Schmidt & Pütz Projektmanagement.<br />

Fillibri relauncht seine App<br />

Mit neuer Website und neu gestalteter<br />

App präsentiert sich der Zahlungsdienstleister<br />

Fillibri. Der<br />

Relaunch vereint Pay@Pump,<br />

Pay@Wash, Notizfunktion und<br />

Kraftstoffpreisanzeige in einer App.<br />

Fillibri wird an über 1.300 Tankstellen<br />

akzeptiert. Jetzt habe man sich<br />

einen Auftritt ausgesucht, der Lust<br />

auf die Zukunft mache. Aus dem<br />

rein funktionalen Versprechen,<br />

„tanken, zahlen, weiter“ werde eine<br />

übergreifende Mission. „Fillibri wird<br />

das digitale Ding für die Tanke“, ist<br />

das Unternehmen überzeugt. Der<br />

neue Auftritt umfasst beispielsweise<br />

eine Neugestaltung der App, eine<br />

neu gelaunchte Webseite, einen<br />

neuen Social Media Auftritt, einen<br />

Produktfilm, Events, Werbemittel<br />

und Influencer- sowie Sportvereins-<br />

Kooperationen.<br />

Cannabis Stores geplant<br />

Das deutsches Cannabis-Unternehmen<br />

Syn-Biotic und die Gastronomen<br />

von der Enchilada Gruppe<br />

wollen mit zwei Joint Ventures den<br />

Grundstein für Cannabis-Store-<br />

Franchise in Deutschland legen.<br />

Das eine Joint Venture soll Lizenzen<br />

verwalten und das andere den operativen<br />

Arm des Joint Ventures<br />

bilden, teilen die Unternehmen mit.<br />

Noch ist allerdings völlig unklar, ob<br />

und wann eine Freigabe überhaupt<br />

kommt und ob ein erlaubter Cannabis-Verkauf<br />

in Deutschland dann<br />

über Lizenzen laufen soll. Dennoch<br />

sehen sich die Unternehmen als<br />

perfekte Partner dafür, ein deutsches<br />

Franchise zu konzipieren.<br />

Digitale Airport-Gastro<br />

Die Rückkehr der Reiselust will der<br />

Düsseldorfer Flughafen gemeinsam<br />

mit seinen gastronomischen Partnern<br />

dafür nutzen, digitale Angebote<br />

zu forcieren. Dazu gehören beispielsweise<br />

auch digitale Bestellund<br />

Zahlungsmöglichkeiten. Bei<br />

einer Reihe von Restaurants sind<br />

daraus digitale Services entstanden,<br />

die im Alltag des Flughafens bereits<br />

funktionieren sollen: So habe Asiagourmet<br />

ein Click & Collect-System<br />

installiert. Hausmann‘s biete digitale<br />

Bestellung und auch Bezahlung<br />

direkt am Tisch, ebenso wie die<br />

Boulangerie Épi. L‘Osteria habe ein<br />

Click & Collect-Konzept mit Bestellung<br />

über QR-Code eingeführt.<br />

Utry.me sammelt Geld ein<br />

Das 2018 gegründete Startup Utry.<br />

me, bei dem Verbraucher neue<br />

Produkte aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen des FMCG Sampling-<br />

Marktes ordern können, konnte<br />

nach eigenen Angaben in einer<br />

„Seedaround“ vier neue Investoren<br />

für sich gewinnen und sich damit<br />

eine Million Euro sichern. Zusätzlich<br />

plant Utry.me mit einer Crowdfunding-Kampagne<br />

auf Seedmatch, die<br />

Ende April <strong>2022</strong> startete, weitere<br />

500.000 Euro an Investitionen<br />

einzusammeln.<br />

PLATZ AUF NEUER EBENE<br />

Im Hauptbahnhof Frankfurt, der bis in die 30er Jahre mit<br />

Hilfe eines Masterplanes umgestaltet wird, soll trotz ihrer<br />

Souterrain-Lage künftig besonders die B-Ebene als<br />

<strong>Convenience</strong>-Standort hervorstechen. Text Hans Jürgen Krone<br />

Der Hauptbahnhof ist der wichtigste<br />

Verkehrsknotenpunkt der Stadt<br />

Frankfurt und auch immer schon einer der interessantesten<br />

<strong>Convenience</strong>-Standorte in Deutschland. Rund<br />

450.000 Besucher und Reisende halten sich täglich in<br />

dieser Verkehrsstation auf, die seit 2020 und voraussichtlich<br />

bis etwa 2<strong>03</strong>4 nach einem Masterplan umgebaut<br />

wird. Die geplanten Kosten sollen etwa 375 Millionen<br />

Euro betragen, aber wer weiß das in diesen Zeiten schon<br />

so genau, was sich am Ende summieren wird.<br />

Historisches Bild kommt zurück<br />

Im Innern soll das Gebäude sein historisches Antlitz zurückerhalten.<br />

Die deutsche Bahn beabsichtigt, im Bereich<br />

des Querbahnsteiges und der Empfangshalle die vorgesetzten<br />

Einbauten der Läden zurückbauen zu lassen und<br />

die Natursteinfassaden nach historischem Vorbild wieder<br />

herzustellen. Zeitgleich werde die gesamte Haustechnik<br />

und der Brandschutz erneuert. Zentrale Maßnahmen des<br />

Projekts sind beispielsweise die Umgestaltung des Nordbaus<br />

des Bahnhofs, die Anpassung der Zugänge zwischen<br />

der Eingangshalle und der B-Ebene und die Verbindung<br />

der beiden Bereiche. Im Zuge der Maßnahmen wird auch<br />

der Bahnhofsvorplatz neugestaltet.<br />

B-Ebene für Gastro und Retail interessant<br />

Besonders interessant für Gastronomie und Handel ist allerdings<br />

die Umgestaltung der unterirdischen Verteilerebene,<br />

der B-Ebene, unter dem Vorplatz. Mit diesem Projekt<br />

wurden die Umbauarbeiten im Jahr 2020 begonnen<br />

und es soll, wenn alles nach Plan läuft, auch als erstes fertig<br />

sein, nämlich im Jahr 2024. Laut eines von der Frankfurter<br />

Rundschau anlässlich des ersten Spatenstiches veröffentlichen<br />

Berichts, soll der Nordteil der B-Ebene, etwa<br />

6.000 der insgesamt 18.000 Quadratmeter, bereits in<br />

diesem Jahr umgestaltet sein. Die Bauarbeiten in diesem<br />

Bereich unterlägen einem strengen Zeitplan, denn bis zur<br />

Fußball-Europameisterschaft 2024, bei der auch Frankfurt<br />

Spielort ist, solle die B-Ebene komplett umgestaltet<br />

sein. „Bis zur EM muss die B-Ebene besenrein sein“,<br />

zitierte die Frankfurter Rundschau 2020 Klaus Vornhusen,<br />

den Hessen-Chef der Deutschen Bahn. Die oberirdischen<br />

Bauarbeiten würden dann nach der EM beginnen.<br />

„Mit unserem neuen Nutzungskonzept sorgen wir in<br />

der neuen B-Ebene für Angebote, die eine sinnvolle Ergänzung<br />

des vorhandenen Branchenmix im Bahnhofsgebäude<br />

darstellen. Reisende, <strong>Shop</strong>pingkunden und Genießer,<br />

die im Umfeld arbeiten und wohnen, sprechen wir<br />

damit gleichermaßen an“, sagt die Deutsche Bahn dazu.<br />

Mit dem Aus- und Umbau soll der Frankfurter Hauptbahnhof<br />

immerhin etwa 10.000 Quadratmeter zusätzliche<br />

Gewerbefläche mit über 70 neuen Geschäftseinheiten<br />

hinzubekommen und soll sich dann „auch im Souterrain<br />

als urbaner Anziehungspunkt zum <strong>Shop</strong>pen und<br />

Schlemmen präsentieren“, sagt die DB. In der Haupthalle<br />

auf der Nordseite und in der neuen B-Ebene unter dem Vorplatz<br />

soll eine <strong>Shop</strong>ping- und Gastronomiemeile entstehen,<br />

„die mit enormer Vielfalt und modernem Ambiente Reisende,<br />

Kunden und Gäste gleichermaßen begeistern wird“,<br />

sind die Verantwortlichen überzeugt. Das Konzept beschreibt<br />

die Bahn selbst so: „Die Reisenden und Gäste am<br />

Frankfurter Hauptbahnhof sollen sich willkommen fühlen.<br />

Deshalb erhält die B-Ebene ein offenes und übersichtliches<br />

Design. Besucher können sich künftig viel leichter orientieren<br />

und den Weg von der Eingangshalle in die Verteilerebene<br />

finden. Der Bereich wird übersichtlicher, sodass Kontrollen<br />

leichter möglich sind.“<br />

Beleuchtung dient der Orientierung<br />

Das Beleuchtungskonzept des Projekts soll „zur übersichtlicheren<br />

und freundlicheren Gestaltung beitragen“, sagt die<br />

DB. Neben einer verbesserten Führung der Reisenden-Ströme<br />

und kürzeren Umsteige-Wegen geht es dabei um größere<br />

Kontrolle im Areal und damit auch um die Erhöhung des<br />

Sicherheitsgefühls der Besucher. Der Lichthof in der Empfangshalle<br />

und Verteilerebene soll die Bewegungsströme beschleunigen.<br />

Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-<br />

Main-Verkehrsverbunds, hatte schon anlässlich des Beginns<br />

der Bauarbeiten gesagt: „Mit dem Umbau der B-Ebene erstrahlt<br />

unser wichtigster Knotenpunkt bald in einem zeitgemäßen<br />

Gewand und macht ihn zu einer attraktiven Visitenkarte<br />

des öffentlichen Nahverkehrs.“<br />

Nach der Umgestaltung des Frankfurter<br />

Hauptbahnhofes (Grafik unten), die<br />

sich bis in die 30er Jahre ziehen wird,<br />

soll auch die originale Fassadenstruktur<br />

wieder besser zur Geltung kommen.<br />

Hell und freundlich: So soll sich die neue<br />

B-Ebene unter dem Hauptbahnhof zeigen.<br />

Blick in die neue Haupthalle bis zur unteren<br />

Ebene: Das Erlebnis für Reisende und<br />

<strong>Shop</strong>per wird sich weiterentwickeln.<br />

Wie an vielen<br />

anderen überregio-<br />

nal bekannten<br />

deutschen Bau-<br />

werken auch,<br />

wurde in diesen<br />

Tagen am Frankfurter<br />

Hauptbahnhof<br />

per Beleuch-<br />

tung die Solidarität<br />

mit der<br />

Ukraine deutlich<br />

visualisiert.


10 | Handel<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />

Deliveroo in Berufung<br />

Der in Frankreich wegen Beschäftigung<br />

von Scheinselbstständigen<br />

verurteilte Online-Essenslieferdienst<br />

Deliveroo und seine Manager<br />

wollen gegen eine Verurteilung<br />

in Berufung gehen. Ziel sei<br />

es, am Einsatzkonzept der Deliveroo-Essenskuriere<br />

festzuhalten.<br />

Ein Pariser Strafgericht hatte<br />

Deliveroo zu 375.000 Euro Strafe<br />

verurteilt, weil es seine Kuriere in<br />

der strittigen Periode von 2015 bis<br />

2017 mit Blick auf die damalige<br />

Geschäftspraxis hätte einstellen<br />

müssen. „Deliveroo bleibt auf dem<br />

französischen Markt aktiv“, teilte<br />

das Unternehmen mit. Man werde<br />

auch weiterhin mit einem Modell<br />

operieren, das seinen unabhängigen<br />

Essenskurieren eine flexible<br />

und gut bezahlte Tätigkeit biete,<br />

so der Lieferdienst weiter.<br />

BP KOOPERIERT<br />

WELTWEIT MIT UBER<br />

Über die Möglichkeit, dass weltweit viele<br />

Kooperationen zwischen C-Stores und<br />

Lieferdiensten zu erwarten sind, wurde in CS<br />

schon oft berichtet. Jetzt hat BP hierzu ein<br />

internationales Zeichen gesetzt. Text Hans Jürgen Krone<br />

Wenn international Lieferfahrer von Uber Eats auftauchen, dann<br />

können sie auch für C-Stores von BP unterwegs sein.<br />

Umwelt-Etiketten<br />

Zum Einsatz im Handel haben die<br />

Unternehmen Koehler Paper und<br />

Herma das nach eigenen Angaben<br />

weltweit erste umweltfreundliche<br />

Thermo-Haftmaterial für Etiketten<br />

entwickelt. Das blaue<br />

Blue4est Pro können auf die Lebensmittel<br />

geklebt werden und<br />

ergänze den Blue4est POS-Kassenbon.<br />

Das neue Produkt ist ein<br />

papierbasiertes Etikettenmaterial,<br />

das auch unter dem Fachbegriff<br />

Facestock bekannt ist. Es wird für<br />

die neue Generation umweltfreundlicher<br />

Etiketten eingesetzt,<br />

denn es kommt ohne Entwicklerchemie<br />

aus. Damit kann es im<br />

Altpapier entsorgt werden, ist für<br />

den direkten Lebensmittelkontakt<br />

zugelassen und laut Unternehmen<br />

durch seine blaue Farbe als umweltfreundlich<br />

zu erkennen.<br />

Die Mineralölgesellschaft BP unterzeichnete nach eigenen<br />

Angaben mit dem Lieferdienst Uber Eats eine neue globale<br />

strategische <strong>Convenience</strong>-Partnerschaft. Die jetzt bestehende Vereinbarung umfasst<br />

auf der Basis bereits bestehender Vereinbarungen, zunächst Einzelhandelsstandorte<br />

in Australien, Neuseeland, Polen, Südafrika und an der Westküste der<br />

USA. <strong>2022</strong> sollen zunächst Standorte in Großbritannien und im Osten der USA<br />

dazu kommen. Die Einführung in weiteren europäischen Märkten soll 2023 beginnen.<br />

„Wir haben gesehen, wie die Pandemie die Kundennachfrage nach gelieferter<br />

<strong>Convenience</strong> beschleunigt hat“, sagt BP. Diese Partnerschaft soll es deshalb<br />

ermöglichen, das eigene Angebot schnell zu erweitern, so die Mineralölgesellschaft<br />

weiter. Man darf gespannt sein, ob sich die deutsche BP-Tochter Aral<br />

hier künftig auch in irgendeiner Form beteiligt.<br />

Lieferung über eigene BP-App wird kommen<br />

Ende 2023 wolle man auch erstmals in Großbritannien, den USA und Australien<br />

eine Lieferung über die eigene „BPme-App“ anbieten. Als Teil der Vereinbarung<br />

soll Uber Eats mit BP bis dahin daran arbeiten, Lieferoptionen in diese App einzufügen.<br />

Die Zahl der Nutzer dieser Loyality-App hat sich laut BP seit 2019 verdreifach.<br />

Weltweit hätten sie bereits 16 Millionen Kunden und Kundinnen in Gebrauch.<br />

Insgesamt hat BP nach eigenen Angaben weltweit 20.500 <strong>Convenience</strong>-<br />

Stores zur Verfügung, um die herum, in einem zeitlichen Lieferradius von<br />

20 Minuten, immerhin 550 Millionen Kunden wohnten. Man sehe hier „enorme<br />

Wachstumschancen“, sagt das Unternehmen. Auch Uber beurteilt diese Reichweite<br />

als etwas Besonderes. Deshalb sei BP ein entscheidender Partner für die<br />

eigenen Ambitionen, Verbrauchern auf der ganzen Welt dabei zu helfen, das<br />

direkt an die Haustür geliefert zu bekommen, was sie brauchen, sagt der für das<br />

globale Liefergeschäft zuständige Uber-Vizepräsident Pierre Dimitri Gore-Coty.<br />

„Wir sind stolz darauf, diese nächste Phase des <strong>Convenience</strong>-Wachstums des Unternehmens<br />

durch diese Lieferpartnerschaft zu unterstützen und freuen uns auf<br />

eine engere Zusammenarbeit in der Zukunft“, so Gore-Coty weiter.<br />

Online viele zusätzliche Kunden erreichen<br />

Und auch BP zeigt sich erwartungsvoll: „Wir freuen uns sehr über die weltweite<br />

Zusammenarbeit mit Uber Eats, die uns die Möglichkeit gibt, noch viel mehr<br />

Kunden online zu erreichen, zusätzlich zu denen, die derzeit bereits unsere Einzelhandels-Standorte<br />

besuchen.“ Auf den BP-Webseiten werden, auf die lokalen<br />

Märkte zugeschnitten, heiße und kalte Getränke, Lebensmittel für den Sofortverzehr,<br />

Grundnahrungsmittel, Frische-Produkte, Fertiggerichte, Alkoholfreie<br />

Getränke, Wein, Bier aber auch Blumen und vieles mehr angeboten.<br />

Ursprung der globalen Lieferkooperation ist wohl auch, dass BP und Uber bereits<br />

im Bereich Mobilität zusammenarbeiten: BP stellt Infrastruktur für das<br />

Laden von Elektrofahrzeugen für Uber bereit. Jetzt wolle man die Möglichkeiten<br />

erkunden, kohlenstoffarme Liefermethoden zu nutzen, um Bestellungen von BP-<br />

Standorten aus durchzuführen.<br />

Steigende Kosten<br />

Der Kochboxenlieferant Hellofresh<br />

hat in den ersten drei Monaten<br />

des Jahres seine Kunden- und<br />

Bestellzahlen gesteigert. Im ersten<br />

Quartal zählte das Unternehmen<br />

rund 8,5 Millionen aktive<br />

Kunden. Im Vorjahr waren es<br />

7,3 Millionen. Es gingen knapp<br />

34,6 Millionen Bestellungen ein.<br />

Unter aktiven Kunden versteht<br />

Hellofresh jene, die in den vergangenen<br />

drei Monate mindestens<br />

einmal bestellt haben. Der Umsatz<br />

stieg im selben Zeitraum um gut<br />

ein Viertel auf rund 1,9 Milliarden<br />

Euro. Allerdings sank das Betriebsergebnis<br />

um fast 38 Prozent<br />

auf 99,3 Millionen Euro. Das lag<br />

in erster Linie an gestiegenen<br />

Preisen für Zutaten sowie Kosten<br />

für den Ausbau von Kapazitäten.<br />

Für <strong>2022</strong> erwartet der Vorstand<br />

einen Gewinn von 500 bis 580<br />

Millionen Euro und ein Umsatzplus<br />

von 20 bis 26 Prozent.<br />

Vending-Ausstieg<br />

Coca-Cola Europacific Partners<br />

Deutschland will nach eigenen<br />

Angaben das Automatengeschäft<br />

im Full Service Vending nicht<br />

mehr selbst durchführen, „sondern<br />

starken, spezialisierten Partnern<br />

in diesem Bereich übergeben“.<br />

Das gelte für das Streckenund<br />

Objektgeschäft und soll bis<br />

spätestens 2024 abgeschlossen<br />

sein. Im Bereich Cold Drink Operations<br />

(CDO) sollen die Werkstattaktivitäten<br />

für die Reparatur<br />

von technischen Geräten am<br />

Standort Mainz konzentriert werden.<br />

Der Standort Hamm soll zum<br />

31. Dezember <strong>2022</strong> vollständig<br />

aufgegeben werden. Das gelte<br />

auch für die Werkstattaktivitäten<br />

in Urbach, die ebenfalls Ende<br />

Februar 2023 eingestellt werden.<br />

WER HAT DA AM<br />

PREIS GEDREHT?<br />

Das Bundeskartellamt soll das Pricing der<br />

Mineralölgesellschaften besser kontrollieren<br />

können. Der Tankstellen Interessenverband<br />

lobt das Vorgehen. Text Martin Heiermann<br />

Die Preise an Tankstellen soll Andreas<br />

Mundt (oben) vom Kartellamt beobachten.<br />

Die Kraftstoffpreise an den Tankstellen<br />

sind in den vergangenen Wochen<br />

deutlich angestiegen. Allgemein wird vor allem der Ukraine-Krieg<br />

für diese Entwicklung verantwortlich gemacht.<br />

Doch nicht ausschließlich. So hat beispielsweise der Tankstellen-Interessenverband,<br />

TIV, einen weiteren Verantwortlichen<br />

für die Hochpreisphase an den Stationen ausfindig<br />

gemacht: die Mineralölgesellschaften. In einer Stellungnahme<br />

teilt der Verband mit, „dass im Entlastungspaket eine<br />

schallende Backpfeife für die Mineralölgesellschaften steht.<br />

Es sollen unter anderem die rechtlichen Voraussetzungen<br />

dafür geschaffen werden, dass das Bundeskartellamt in Zukunft<br />

auch ‚auf Basis von Mengendaten der Mineralölgesellschaften‘<br />

das Pricing bei sinkenden Rohstoffpreisen besser<br />

analysieren kann.“ Denn hohe Preise an den Zapfsäulen seien<br />

deutlich sichtbar dem Gewinnstreben der Mineralölgesellschaften<br />

geschuldet, urteilt der Interessenverband. Und<br />

weiter: „Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges verbuchen<br />

die Mineralölgesellschaften Margengewinne von über hundert<br />

Prozent auf dem Rücken der Autofahrer.“<br />

Ein Schritt in die richtige Richtung<br />

Entsprechend positiv sieht der TIV das „Maßnahmenpaket<br />

des Bundes zum Umgang mit hohen Energiekosten“. Es sei<br />

ein erster Schritt in die richtige Richtung. Als richtig bewertet<br />

der Interessenverband die Entlastungen an der Zapfsäule<br />

durch eine vorerst drei Monate dauernde Absenkung der<br />

Energiesteuer: „Jede Entlastung ist gut, auch wenn mehr er-<br />

TIV-Geschäftsführer Jochen Wilhelm fordert eine Senkung der<br />

Energiesteuer über die beschlossene Drei-Monats-Frist hinaus.<br />

wartet wurde“, lautet der Kommentar. Allerdings würden<br />

einige europäische Nachbarn deutlich mehr für die Verbraucher<br />

tun. Das Ergebnis ist dann an den Tankstellen in den<br />

Grenzgebieten zu Polen oder Österreich zu besichtigen.<br />

Dort hat der Tanktourismus erneut deutlich zugenommen.<br />

Doch vor allem fordert der Interessenverband die Entlastungen<br />

auf Dauer zu erhalten. „Die Begrenzung auf eine Drei-<br />

Monatsfrist muss fallen“, betonen der TIV-Vorstandsvorsitzende<br />

Peter Hengstermann und TIV-Geschäftsführer<br />

Jochen Wilhelm übereinstimmend.<br />

Die Ampel-Koalitionäre haben sich mit Blick auf die<br />

Kraftstoff-Preise auf zwei zentrale Maßnahmen verständigt.<br />

Zum einen sollen 300 Euro als so genannte Energiepreispauschale<br />

allen einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen<br />

über den Arbeitgeber beziehungsweise Dienstherrn<br />

ausgezahlt werden. Selbstständige beziehen einen Vorschuss<br />

über eine einmalige Senkung ihrer Einkommensteuer-Vorauszahlung.<br />

Zum anderen soll die Energiesteuer für<br />

Benzin und Diesel deutlich gesenkt werden. Die derzeit anfallende<br />

Energiesteuer für Benzin wird um 30 Cent von derzeit<br />

65,45 Cent auf 35,45 Cent nahezu halbiert. Die Energiesteuer<br />

für Diesel wird von derzeit festen 47,04 Cent um<br />

14 Cent auf 33,04 Cent gesenkt, was eine Absenkung um<br />

rund 30 Prozent bedeutet.<br />

Doch der TIV kritisiert auch, dass die 300 Euro Energiegeld<br />

voll versteuert werden müssen, Rentner und Pensionäre<br />

bei dem Entlastungspaket offenkundig vergessen wurden<br />

und die Entlastung der Logistikbranche zu gering ausfalle.<br />

Fotos: TIV, Bundeskartellamt, Aral, Uber Eats


28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />

Handel | 11<br />

AUSBLICK AUF DAS<br />

NEUE HEUTE<br />

Die Fachmesse für Retail Technology EuroCis findet<br />

vom 31. Mai bis 2. Juni <strong>2022</strong> wieder in Düsseldorf statt.<br />

Ihre Bedeutung hat zugenommen, denn die Pandemie<br />

verhalf vielen Technologien zum Durchbruch. Text Martin Heiermann<br />

Das Unternehmen AiFi beispielsweise zeigt auf der EuroCis ein Konzept für autonome oder<br />

unbesetzte Filialen. Basis des flexiblen <strong>Shop</strong>systems ist ein Standardcontainer.<br />

Mittlerweile ist das<br />

Thema kassenlose<br />

und unbemannte <strong>Shop</strong>s mitten in der Handelsbranche<br />

und im <strong>Convenience</strong>-Kanal angekommen.<br />

Dass zeigen aktuell zahlreiche unterschiedlichen<br />

Pilotprojekte – beispielsweise von Lekkerland<br />

und Rewe sowie von Valora oder Edeka auf<br />

den Weg gebracht. Und auch auf der diesjährig<br />

wieder stattfindenden Fachmesse für Retail Technology,<br />

der EuroCis in Düsseldorf, wird das Themenfeld<br />

neben anderen präsent sein. Die Messegesellschaft<br />

selbst verweist, um die Aktualität<br />

deutlich zu machen, auf die Studie „Technologie-<br />

Trends im Handel 2021“ des EHI Retail Instituts.<br />

Die alle zwei Jahre durchgeführte Untersuchung,<br />

an der diesmal knapp hundert Händler teilgenommen<br />

haben, darunter auch nahezu alle großen<br />

Food-Retailer aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz, sieht das Thema Smart-Stores<br />

erstmals unter den Top-Zukunftstrends der<br />

Branche. 29 Prozent der Befragten treffen diese<br />

Zuordnung. Darüber hinaus taucht das Thema<br />

bei 25 Prozent der Befragten unter den strategisch<br />

wichtigsten Projekten der nächsten Jahre<br />

auf, so die Studie. Es habe sich bisher gezeigt, so<br />

resümiert die Untersuchung des EHI, dass es vielfältige<br />

Umsetzungsoptionen gebe. Die derzeit im<br />

Test befindlichen oder schon marktfähigen Varianten<br />

kassenloser <strong>Shop</strong>s seien keine Abbildungen<br />

der Vorreiter von Amazon-Go.<br />

Zurzeit sind aber noch viele Fragen offen, die<br />

sich rund um die Entwicklung von Smart-Stores<br />

stellen und die Ende Mai bis Anfang Juni wohl auf<br />

der EuroCis weiter diskutiert werden: Welche<br />

Varianten werden in der Gunst der Kunden und<br />

Kundinnen vorne sein? Ab welcher Skalierung<br />

trägt sich eine solche Strategie wirtschaftlich?<br />

Gibt es nachhaltige Limitierungen bezüglich Sortimentsbreite<br />

und -tiefe sowie der Filialgröße?<br />

Sind alle Datenschutz-Aspekte bedacht worden?<br />

Vielleicht wird es erst zur EuroCis 2024 dazu an<br />

vielen Stellen klare Antworten geben.<br />

Kontaktloses Bezahlen boomt<br />

Die EHI-Studie präsentiert noch ein weiteres<br />

Kernergebnis, das nur mittelbar mit der Entwicklung<br />

der Smart-Stores zu tun hat: die ungebrochen<br />

positive Einschätzung der Entscheider bezüglich<br />

der Bedeutung von künstlicher Intelligenz<br />

in den nächsten Jahren. 63 Prozent der<br />

befragten Unternehmen sehen diese als wichtigsten<br />

Zukunftstrend an. 54 Prozent gaben an,<br />

KI bereits im Einsatz zu haben, weitere 25 Prozent<br />

haben Projekte für die kommenden Jahre.<br />

In den Hallen 9 und 10 des Düsseldorfer Messegeländes<br />

wird es Anfang Juni auch um weitere<br />

Techniktrends gehen. So hat sich das Zahlungsverhalten<br />

der Verbraucher während Corona-Pandemie<br />

nachhaltig verändert. Das kontaktlose Bezahlverfahren<br />

hat einen Boom erlebt. Anbieter<br />

wie Apple Pay und Paypal haben dafür gesorgt,<br />

dass sich viele Kunden in kurzer Zeit daran gewöhnten,<br />

per Smartphone zu bezahlen. Künftig<br />

werden sich die Touchpoints, an denen Kunden<br />

im stationären Handel bezahlen, voraussichtlich<br />

weiter vom klassischen Kassenumfeld entfernen.<br />

Scan & Go Lösungen ermöglichen die direkte Be-<br />

„25 Prozent der Befragten<br />

sehen in kassenlosen <strong>Shop</strong>s<br />

strategisch wichtige Projekte.“<br />

EHI-Studie „Technologie-Trends im Handel 2021“<br />

zahlung per Smartphone-App. Mobile Kassenlösungen<br />

bieten dem Verkaufspersonal Möglichkeiten,<br />

den Bezahlvorgang per Tablet oder<br />

Smartphone vorzunehmen, ohne dass Kunden<br />

zur Kasse gehen müssen. Auch die Verschmelzung<br />

von Payment- Kanälen aus der Online- und<br />

Offline-Welt wird zunehmen, so dass es für Kunden<br />

beispielsweise möglich sein wird, Online-<br />

Bezahlverfahren stationär zu nutzen. Auch insgesamt<br />

wird es zu einer Verschmelzung von Onund<br />

Offlinehandel kommen. Schon jetzt sind<br />

Click&Collect-Services zur Normalität geworden.<br />

All das betrifft auch die <strong>Convenience</strong>-Branche.<br />

Wer als <strong>Shop</strong>-Betreiber mit der technischen<br />

Entwicklung Schritt halten will, sollte deshalb<br />

die EuroCis nicht verpassen.<br />

Fotos: Messe Düsseldorf<br />

Das EuroCis Forum, das 2019 zuletzt stattfand, bietet an allen drei Messetagen Vorträge zu Innovationen, Trends und aktuellen Fallstudien. Vorgestellt werden diese von den<br />

Ausstellern und ihren Kunden. Für das gesamte Programm des immer gut frequentierten Forums zeichnet das EHI Retail Institute verantwortlich.<br />

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12 | Neue Produkte<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />

FRUCHTIGES<br />

UND FRISCHES<br />

14<br />

07<br />

Neue Sommer-Produkte<br />

04<br />

06<br />

09<br />

18<br />

05<br />

02<br />

01<br />

13<br />

12<br />

NEUSTART – STARKE<br />

TECHNIK UND MEHR<br />

GESCHMACK<br />

Das Foodservice-Geschäft nimmt wieder<br />

Fahrt auf. Mit neuen Produkten können sich<br />

<strong>Shop</strong>-Betreiber darauf vorbereiten.<br />

02 06<br />

01<br />

<strong>03</strong><br />

01. Debag<br />

Der Ladenbackofen Gala 35 ist ein Platz sparender<br />

Snackofen. Er ist der kleinste Ladenbackofen des<br />

Herstellers und fügt sich mit einer minimalen<br />

Stellfläche in kleine Bistros ein. Für seinen Betrieb<br />

genügt eine normale Steckdose. Der Ofen kann<br />

sowohl mit einem Festwasseranschluss als auch<br />

mit einem Wassertank ausgestattet werden.<br />

02. Zentis Fruit Solutions<br />

Als löffelfertige Snack präsentiert Zentis Fruit Solutions<br />

seine Löffelsmoothies mit passierten<br />

Früchten ohne Fruchtstücke und mit geringer Süße.<br />

Wenn man den Ready-To-go Allrounder mit<br />

Haferflocken, Saaten oder Nüssen kombiniere,<br />

entstehe ein veganer Powersnack, sagt Zentis.<br />

<strong>03</strong>. Dermaris<br />

Die zwölf Brötchen des neuen Brötchencarré, in<br />

Form eines Rechtecks, seien im Steinofen in<br />

sechs bis acht Minuten gebacken, sagt Hersteller<br />

Dermaris. Sie kommen in der Natur-Variante<br />

oder mit mediterranen Kräutern.<br />

04. Cafissimo<br />

Zwei neue Cafissimo Easy Maschinen gibt es nun<br />

in limitierten Farbeditionen: Die Powder Lavender<br />

zeigt mit ihrem Fliederton die Farbe des Jahres<br />

„Veri Pery“. Elegant soll es mit der matt-schwarzen<br />

Version „Diamond Black“ werden. Beide Cafissimo<br />

Easy weisen eine Waffelmusterung auf.<br />

04<br />

05<br />

05. Duni<br />

Die Duniletto Serviettentaschen und Sacchetto<br />

Bestecktaschen bieten im Outdoor-Bereich einen<br />

zusätzlichen Service für Foodservice-Kunden.<br />

Das Besteck wir einfach in die Taschen eingesteckt.<br />

Davon würden mehrere in einem Bambus-Halter<br />

platziert, das spare Zeit, sagt Duni.<br />

06. Welbilt<br />

Die neuen Merrychef Connex-Schnellgarsysteme<br />

sind laut Anbieter besonders für das <strong>Shop</strong>und<br />

Filial-Geschäft prädestiniert. Die Geräte ermöglichten<br />

bis zu 80 Prozent schnellere Garzeiten.<br />

Es gibt den Connex in zwei Gerätegrößen:<br />

der Connex 12, der über einen 12-Zoll-Garraum<br />

verfügt, und die Variante 16 als Standardversion.<br />

Fotos: Hersteller


28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />

Neue Produkte| 13<br />

01. Foodloose<br />

Die neuen Nut & Choc Riegel des Herstellers<br />

sind mit veganer Schokolade veredelt. Die<br />

Bio-Nussriegel kommen in den Geschmackskombinationen<br />

Mandel-Kokos und Erdnuss-<br />

Kakao daher und sind mit Kokosblütenzucker<br />

verfeinert. „Vor allem Coco Bliss erinnert an<br />

einen Urlaub unter Palmen“, so die Assoziation<br />

des Anbieters. Mit den neuen schokolierten<br />

Riegeln will Foodloose im Schoko-Snack Bereich<br />

Fuß fassen.<br />

02. Danone<br />

Das Mineralwasser von Volvic gibt es ab sofort<br />

in medium-perlig, teilt der Anbieter mit. Wie<br />

alle Volvic Sorten, sei die Neuheit in der Einwegpfandflasche<br />

aus hundertprozentigem<br />

Altplastik abgefüllt. Zudem unterstützte<br />

Volvic im Rahmen der Aktion „1L für 1L“ mit<br />

jedem verkauften Liter Volvic den Zugang zu<br />

einem Liter sicherem Trinkwasser in den Projektländern<br />

der Danone Communities.<br />

<strong>03</strong>. Intersnack<br />

Das Segment der Kessel Chips baut Funnyfrisch<br />

innerhalb seines Sortiments weiter aus:<br />

Country Ketchup Style soll als neue Geschmacksrichtung<br />

die beiden klassischen Kessel<br />

Chips Sorten Sweet Chili & Red Pepper und<br />

Salt & Vinegar Style um eine fruchtig-tomatige<br />

Richtung ergänzen. Die Neuheit will mit<br />

ihrer Knusprigkeit überzeugen.<br />

07. Erdinger<br />

Zum ersten Mal bietet der Brauer jetzt unter<br />

dem Markendach Erdinger mit dem Brauhaus<br />

Helles und dem Brauhaus Natur Radler zwei<br />

untergärige Spezialitäten in ganz Deutschland<br />

an. Das Helle ist süffig mit Gerstenmalznote.<br />

Das Natur Radler ist ein Fifty-Fifty-Mix aus<br />

„Wild-Zitrone“ und Hellem. Beide Neuheiten<br />

sind sowohl in der 0,5- als auch in der 0,33-Liter-Flasche,<br />

im sechsmal 0,5-Liter-Open-Basket<br />

und im 0,33-Liter-Sixpack erhältlich.<br />

08. Bauer<br />

Ab sofort bringt die Privatmolkerei Bauer<br />

unter dem Markendach „Der große Bauer“<br />

ihren Fruchtjoghurt im Greek Style in den<br />

Handel. Der Genuss soll mit einem hohen<br />

Proteingehalt punkten. Erhältlich ist die Innovation<br />

im 220-Gramm-Becher in den Sorten<br />

Feige, Honig, Kirsche und Passionsfrucht.<br />

sind komplett vegetarisch. Es gibt sie in den<br />

Geschmacksrichtungen Gurke-Orange, Karotte-Himbeere<br />

oder Rote-Beete-Apfel.<br />

14. Mars Wrigley<br />

Der bunte Celebrations Pralinen-Mix zeigt sich<br />

bald in neuem Look. Mars Wrigley präsentiert<br />

neben einem neuen Design für die achteckige<br />

Pralinenschachtel auch neue Formate: die Pop<br />

Geschenkbox und die XXL-Tub. Die Pop Geschenkbox<br />

aus recyclingfähiger Pappe, mit<br />

integriertem Deckel und mehr 350 Gramm-Inhalt,<br />

will soll als Mitbringsel dienen. Für eine<br />

größere Runde sei der Pralinen-Mix im neuen<br />

XXL-Tub Format mit 650 Gramm gedacht.<br />

15. Koawach<br />

Zum Frühling launcht Koawach mit dem Hafer<br />

Banane Drink sein erstes Produkt ohne Kakao.<br />

Die Rezeptur ist vegan, die Produktion klimaneutral.<br />

Die Koawach-Community hatte den<br />

habe Wunsch nach einem veganen Bananen-<br />

Drink gehabt. Heraus kam eine Rezeptur mit<br />

Bananenpüree, Haferdrink und Guaranasamen.<br />

16. Waldemar Behn<br />

Zu Beginn der warmen Jahreszeit lanciert der<br />

Spirituosenhersteller die limitierte Sonderedition<br />

Kleiner Feigling Green Lemon neben der<br />

im vergangenen Jahr etablierten 0,5-Liter-Flasche<br />

nun auch in der 0,02-Liter-Flasche. Der<br />

Mix aus Wodka und grünen Limetten soll<br />

frisches Grün ins Regal bringen.<br />

17. Gerolsteiner<br />

Ab sofort erweitert Gerolsteiner sein Glas-<br />

Mehrweg-Sortiment um eine neue sechste<br />

Sorte: Gerolsteiner Leichte Schorle Apfel-Johannisbeere.<br />

30 Prozent Fruchtgehalt plus<br />

kohlensäurehaltiges Mineralwasser sollen das<br />

Getränk zu einer fruchtigen, nicht zu süßen<br />

Erfrischung machen. Die Schorle ist kalorienarm<br />

mit nur 14 kcal pro 100 Milliliter.<br />

18. Pöschl Tabak<br />

Pöschl hat die seit über 20 Jahren vertriebene<br />

Marke Brookfield einem Relaunch im Design<br />

unterzogen. Die Qualität und der Geschmack<br />

bleiben unverändert. Die Sorten Gold Blend<br />

sowie American Blend werden zu je<br />

120-Gramm in der Rechteckdose ausgeliefert.<br />

19. Nestlé Wagner<br />

Der Tiefkühlexperte startet mit der ersten<br />

veganen Pizza Die Backfrische. Sie ist belegt<br />

mit Filetstückchen aus Sojaeiweiß, Blattspinat,<br />

gegrillten gelben Paprika, roten Zwiebeln und<br />

veganer Käse-Alternative auf Kokosölbasis.<br />

Fotos: Hersteller<br />

04. Eckes Granini<br />

Seit Mai gibt es eine neue Sorte in der Granini<br />

Trinkgenuss-Range: Guave-Drachenfrucht<br />

soll sich nicht nur durch die Farbe Pink herausheben,<br />

sondern die Kombination soll auch mit<br />

den beiden Tropenfrüchten und ihrem süßsäuerlichen<br />

Touch überzeugen. Daher eigne<br />

sich die Sorte auch für Schorlen oder Cocktails.<br />

05. Warsteiner<br />

Das Line-Up für Rock am Ring und Rock im<br />

Park <strong>2022</strong> ist komplett. Rechtzeitig zum Start<br />

der Festivalsaison sind laut Unternehmen die<br />

diesjährigen Editionsdosen der Warsteiner<br />

Brauerei in die Abfüllung gegangen. Mit dabei<br />

sind Premium Pilsener und Radler Zitrone.<br />

Das Brauerei-Unternehmen ist Hauptsponsor<br />

der Zwillingsfestivals.<br />

06. Almdudler<br />

Die Null-Zucker-Variante Almdudler Zuckerfrei<br />

kommt jetzt auch in der ikonschen 0,35<br />

Liter Glas-Mehrweg-Formflasche, die man<br />

vom Original kennt, in die Regale des Handels.<br />

Diese Sorte kleidet sich damit so kultig wie das<br />

Original. Insgesamt verzeichnet der Hersteller<br />

in Deutschland nach eigenen Angaben ein<br />

zweistelliges Wachstum.<br />

09. Willenberger<br />

Das Berliner Startup Willenberger präsentiert<br />

drei Bio-Geschmacksrichtungen: Limetten-,<br />

Zitronen- und Orangen-Limonade. Alle Sorten<br />

sind vegan und ohne Kohlensäure. Die<br />

Innovation gibt es in der 0,33-Liter-Mehrweg-<br />

Glasflasche.<br />

10. CFP Brands<br />

Ab Juni ist Fisherman’s Friend Chocolate Mint<br />

Salted Caramel dauerhaft erhältlich. Die Kombination<br />

aus Kakaopulver und Minze soll auch<br />

bei den Umsätzen „für das gewisse Extra sorgen“,<br />

so der Anbieter. Zur Präsentation der<br />

Sorte stehen dem Handel zwölf mal zwanziger<br />

Kassendisplays sowie Chep Displays mit allen<br />

vier Chocolate-Sorten zur Verfügung.<br />

11. Paderborner<br />

Die Paderborner Brauerei steigt mit ihrem<br />

Neuprodukt Liborius Dunkel in den Markt der<br />

dunklen Spezialitäten ein. Der Newcomer<br />

erinnert an den Paderborner Bischof Liborius.<br />

Das dunkle Bier mit mildem Geschmack und<br />

feinen Röstaromen wird ab sofort in den Handel<br />

geliefert. Auf dem rostroten Bauch- und<br />

Rückenetikett der 0,5-l-Mehrwegflasche erinnern<br />

ein Abbild an den Namensgeber.<br />

12. Hassia<br />

Die Limonadenmarke Bizzl verstärkt die Herb-<br />

Süss Range um die neue Sorte Cola & Orange.<br />

Die Bizzl Spezi mit natürlichem Koffein und<br />

einem Schuss Orangensaft schmecke nicht zu<br />

süß und sei damit beliebt bei erwachsenen<br />

Cola-Mix Verwendern. Angeboten wird die<br />

neue Bizzl Variante im zehnmal 0,5-Liter-Glas-<br />

Mehrweg-Kasten.<br />

13. Storck<br />

Mit Nimm2 Lachgummi Gartenzwerge und<br />

Nimm2 Mümmelbande sind die ersten Lachgummis<br />

mit Gemüsesaft in der 200-Gramm-<br />

Packung auf dem Markt. Die Kombinationen<br />

Die Protein-Ecken<br />

Mit gutem Gewissen snacken, das will Biozentrale mit den beiden Protein-<br />

Snacks Linse & Kichererbse sowie Erbse, Salz & Pfeffer möglich machen.<br />

Bei beiden knusprigen<br />

Protein-<br />

Snacks in Form gepuffter<br />

Ecken liegt der Hülsenfrüchte-Anteil<br />

bei<br />

über 70 Prozent. Zu genießen<br />

sind sie pur, als<br />

Basis für kreative Canapés<br />

oder mit dem<br />

scharf-würzigen Salsa-<br />

Dip des Herstellers. Der<br />

Verwendung der Protein<br />

Snacks seien keine<br />

Grenzen gesetzt. Die<br />

Monofolie der Snacks<br />

wurde mit dem „Made<br />

for Recycling“-Siegel<br />

als gut recyclingfähig<br />

ausgezeichnet.<br />

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14 | Neue Produkte + Startup<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />

Nicht nur für Frauen<br />

Mit Jim Beam Bourbon Sprizz will der Hersteller jetzt ein Gefühl sommerlicher<br />

Leichtigkeit in die Dose bringen. Die neu-kreierte Range mit weniger Alkoholgehalt<br />

wird es dabei in drei Geschmacksvarianten geben.<br />

In drei Geschmacksvarianten und mit drei Prozent<br />

Alkoholgehalt will Bourbon Sprizz für ein<br />

neues Geschmackserlebnis durch die Kombination<br />

aus Bourbon Whiskey und Fruchtnote sorgen.<br />

Jim Beam nennt das den „gewissen Sprizz“. Während<br />

die klassische RTD-Range auf eher hochprozentige<br />

Mixer setze, sei Bourbon Sprizz eine eigene<br />

Range, die den klassischen Whiskey neu interpretieren<br />

soll. Mit dem geringen Alkoholgehalt spreche<br />

der Summer-Drink auch weibliche Konsumenten<br />

an. Der<br />

Mix wird durch<br />

das Aroma von<br />

Beeren, Äpfeln<br />

oder Pfirsichen<br />

abgerundet. Und<br />

auch das helle Design<br />

der 250 Milliliter-Dose<br />

sei<br />

sommerlich.<br />

Das erste Cannabis-<br />

Produkt<br />

Mit und ohne Wirkung sei der erste Cannabis<br />

Smoothie, sagt Anbieter True fruits mit einem<br />

Augenzwinkern. Allerdings ist das CBD aus<br />

dem Hanf im Smoothie nicht mehr zu finden.<br />

Mit der neuen Frühsommer-Edition<br />

bringt das Unternehmen<br />

einen Newcomer, der wie<br />

eine Kombination aus<br />

Traubensaft, Hanfauszug<br />

und Birnenpüree schmeckt.<br />

Hinzu kommen Bananenpüree,<br />

Litschisaft, Limettensaft,<br />

Spirulina und Saflorextrakt.<br />

Für den Hanfauszug<br />

wird eigentlich Hanf wie<br />

ein Tee aufgekocht. Das<br />

stellte True fruits vor Probleme. Denn Hanf,<br />

das CBD enthält, und Wasser sollten in Smoothies<br />

nicht vorkommen. So hat True fruits den<br />

Hanf mit Apfelsaft aufgekocht. Auch das CBD<br />

habe wirkungslos gemacht werden können.<br />

LIEFERSERVICE GANZ<br />

OHNE PROVISION<br />

Ein Lieferservice ist in den vergangenen zwei<br />

Jahren für Foodservice-Anbieter fast schon<br />

selbstverständlich geworden. Doch er ist mit<br />

Aufwand und Kosten verbunden. Eine neue<br />

App bietet an dieser Stelle Abhilfe. Text Martin Heiermann<br />

Die Foodsta-App soll besonders einfach zu nutzen sein und ist daher für die Kunden und Kundinnen<br />

mit dem Smartphone oder Tablet sowie über Web-Browser zugänglich.<br />

Die Corona-Pandemie und der<br />

anhaltende Ukraine-Krieg<br />

sorgten in den vergangenen zwei Jahren nicht nur für<br />

einen starken Zuwachs von Außer-Haus-Bestellungen.<br />

Sie stellen die Foodservice-Anbieter auch im<br />

<strong>Convenience</strong> Markt vor neue Herausforderungen.<br />

Gestiegene Kosten für Zutaten, Strom und Gas sowie<br />

für das Personal führten in den zurückliegenden<br />

Wochen und Monaten zu weiteren Gefährdungen<br />

des Geschäftsbetriebes. All das stellt Foodservice-<br />

Anbieter zunehmend vor Probleme. Denn im Außer-Haus-Geschäft<br />

kommen zudem noch Provisionen<br />

für gelieferte Bestellungen dazu.<br />

Hier setzt das Startup Foodsta an, um in Bereich<br />

Foodservice eine Möglichkeit zu bieten, diese Provisionen<br />

zu umgehen. Dazu hat hat das Bremer Unternehmen<br />

eine provisionsfreie Lieferdienstsoftware<br />

entwickelt. Für einen monatliche Gebühr im zweistelligen<br />

Bereich stellt das Startup diese Software zur<br />

Verfügung, die den Außer-Haus-Verkauf regelt. „Im<br />

Mittelpunkt steht dabei ein eigener Online-<strong>Shop</strong> inklusive<br />

eines digitalen Bestellsystems“, erklärt der<br />

Entwickler Joel de Jonge. Die Software verschaffe einem<br />

<strong>Shop</strong> mit Foodservice-Angebot eine digitale<br />

Plattform, die Bestellungen und Bezahlungen aufnehme,<br />

diese organisiere, priorisiere und schließlich<br />

auch im Betrieb effizient kommunizieren solle.<br />

Bestellsystem ohne IT-Vorkenntnisse<br />

Ausgangspunkt für die Neuentwicklung waren natürlich<br />

die Kontaktbeschränkungen und die steigende<br />

Nachfrage nach Lieferservices während der Pandemie.<br />

Schnell wurde dem Jungunternehmer de Jonge<br />

klar, dass eine Anpassung der lokalen<br />

Geschäftsmodelle mit Hilfe der Digitalisierung nötig<br />

werden würde. Der Bremer erkannte diesen Wandel<br />

frühzeitig und entwarf ein einschlägiges Bestellsystem,<br />

das nach seinen Angaben ohne IT-Vorkenntnisse<br />

nutzbar ist. „Befreundete Gastronomen berichteten<br />

von neuen Herausforderungen während der Corona-Pandemie.<br />

Dazu zählte die Gestaltung der<br />

eigenen Website ebenso wie die Organisation der<br />

Außer-Haus-Bestellungen. Durch die Informationen<br />

der Gastronomen konnte ich die Software genau<br />

nach ihren Bedürfnissen gestalten“, beschreibt de<br />

Jonge seinen innovativen Ansatz. Auf de Jonges besondere<br />

Software sei dann schnell Greenbox, ein Unternehmen<br />

der Bionatic-Gruppe und Spezialist für<br />

nachhaltige Verpackungen, aufmerksam geworden.<br />

Nach einem Gespräch beschloss dann das Bremer<br />

Foodservice-Unternehmen, die digitale Online-Bestelllösung<br />

in Zusammenarbeit mit de Jonge auf den<br />

Markt zu bringen.<br />

App mit vielen Zugängen<br />

Die Bestellsoftware kann über die Foodsta-App genutzt<br />

werden, die mit Smartphone oder Tablet sowie<br />

über Web-Browser zugänglich ist. Vorkenntnisse<br />

seien nicht erforderlich. Food-Service-Anbieter erhalten<br />

zudem einen individualisierten Online-<strong>Shop</strong>,<br />

der auf Wunsch angepasst werden könne und alle<br />

Bestellungen erfasse. Über die entsprechende App<br />

werden die Bestellungen an die <strong>Shop</strong>s weitergeleitet.<br />

Dann werden dazu auch die besten Zeitpunkte für<br />

Zubereitung, Einsatz der Lieferfahrer und Auslieferung<br />

ermittelt. „Das Besondere an Foodsta ist, dass<br />

die App alle Vorgänge einer umfangreichen Bestellsoftware<br />

beinhaltet – aber trotzdem für jeden einfach<br />

zu bedienen ist“, sagt der Entwickler.<br />

Joel de Jonge entwickelte eine Liefersoftware,<br />

die Gastronomen Provisionen erspart.<br />

Fotos: Foodsta, True fruits, Beam Suntory


28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />

Industrie | 15<br />

DIE INTERNORGA <strong>2022</strong> SETZTE ZEICHEN<br />

Es war ein Signal des Aufbruchs. Was viele schon nicht mehr für möglich gehalten haben,<br />

geschah nun doch: Die Internorga in Hamburg öffnete Ende April als Präsenzveranstaltung ihre<br />

Tore und die Besucher erwartete ein Füllhorn neuer Produkte und Trends. Text Hans Jürgen Krone<br />

Bei dieser Rückkehr der Internorga<br />

als Präsenzmesse<br />

war es vielen Unternehmen besonders wichtig,<br />

endlich das vorstellen zu können, womit sich ihre<br />

Entwickler in den vergangenen Monaten so intensiv<br />

beschäftigt hatten. Selten wurden die Innovationen<br />

so sorgfältig platziert und ihr Aufgabe<br />

als multifunktionelle Problemlöser so deutlich<br />

kommuniziert wie in diesem Jahr. Zudem scheint<br />

es, dass sich die ganze Mühe gelohnt hat, denn die<br />

Einkäufer, auch die der <strong>Convenience</strong>-Branche<br />

waren in großer Zahl vertreten. Spätestens als der<br />

Backwaren-Hersteller Hack am Vorabend der Internorga<br />

wieder 400 Besucher zu seinem Event<br />

„Lokaltermin“ begrüßen konnte, war deutlich,<br />

dass es so richtig wieder losgeht und sich die<br />

Menschen auch beruflich wieder treffen wollen.<br />

Der Messebesuch diente vielen auch zur<br />

Orientierung in einer Gastro-Welt, in der wahrscheinlich<br />

vieles nicht mehr so sein wird wie vor<br />

der Pandemie, über deren konkrete Ausgestaltung<br />

jedoch noch zu diskutieren sein wird. Eines<br />

allerdings ist wohl gleichgeblieben: Die Erwartung,<br />

dass das Gastro-Geschäft in <strong>Convenience</strong>-<br />

<strong>Shop</strong>s eine zunehmend wichtige Rolle spielen<br />

wird, gerade vor dem Hintergrund der Transformation<br />

auch von Tankstellen in Richtung Elektro-Mobilität<br />

und den sich dadurch ändernden<br />

Kunden-Gewohnheiten. Dazu kommt der Druck<br />

der Betreiber, mehr Wertschöpfung aus dem<br />

Gastro-Geschäft zu ziehen. Hierzu berichteten<br />

Messe-Aussteller über intensive Gespräche mit<br />

Vertretern von Mineralölgesellschaften. Eine<br />

wichtige Diskussionsgrundlage für die Austausch<br />

über generelle Gastro-Trends liefert auch<br />

<strong>2022</strong> wieder die auf der Internorga von Trendforscherin<br />

Karin Tischer vorgestellte neueste Auflage<br />

des Internorga Food Zoom. Tischer hat im<br />

Wesentlichen vier Trends herausgearbeitet, um<br />

die sich in der Branche in den kommenden<br />

Monaten viel drehen soll:<br />

„Taste Unlimited“ - die Lust auf Genuss<br />

und Geschmack<br />

Im Außer-Haus-Markt sei nicht erst seit der<br />

Corona-Pandemie alles in Bewegung. Geschmacksgrenzen<br />

lösten sich auf und vieles werde<br />

miteinander kombiniert. An der Lust auf<br />

Genuss habe sich eigentlich nichts geändert,<br />

allerdings seien die Gäste heutzutage besser informiert<br />

und hätten höhere Erwartungen an<br />

Geschmack und Qualität. Dabei soll es beispielsweise<br />

um neue geschmackliche Erlebniswelten,<br />

wie internationale Gerichte, die mit regionalen<br />

Zutaten zubereitet sind, gehen.<br />

„Digiversum“ - die digitale Welt des<br />

Außer-Haus-Marktes<br />

Die Digitalisierung ist laut Food Zoom inzwischen<br />

im Alltag der Branche angekommen, aber<br />

noch längst nicht am Ende. Bereits jetzt ließen<br />

sich Take-away und Delivery, Prozessoptimierung<br />

in den Küchen oder der Personalmangel ohne<br />

digitale Unterstützung nicht mehr vernünftig<br />

realisieren. Das ist aber nicht einfach zu leisten,<br />

denn, so stellt Karin Tischer fest, die Digitalisierung<br />

bringe „finanzielle, kognitive, operative<br />

oder emotionale Herausforderungen“ mit sich.<br />

Dennoch lohne es sich, diese anzunehmen,<br />

„denn die Digitalisierung bietet große Chancen<br />

und bleibt zudem Innovationstreiber“.<br />

Gesundheit darf schmecken<br />

In Zeiten der Pandemie ist laut Food Zoom die<br />

Nachfrage nach Speisen, die für Energie und<br />

Vitalität sorgen, gestiegen und gesundheitsorientierte<br />

Ernährung ein Thema für Jung und Alt.<br />

Damit sei sie nachrelevanter Faktor für den<br />

Außer-Haus-Markt. Pflanzenbasierte, vegane<br />

und vegetarische Produkte seien überall verfügbar.<br />

Die Hersteller steigern Vielfalt und Qualität<br />

und bringen pflanzliche Alternativen in weitere<br />

Produktgruppen wie Fisch auf den Markt.<br />

Nachhaltigkeit - die Profilierungs-Battle<br />

Nachhaltigkeit hat sich als Megatrend durchgesetzt,<br />

weil laut Food Zoom „ein Umdenken innerhalb<br />

der Gesellschaft und Wirtschaft begonnen“<br />

habe. Der vielschichtige und komplexe Einfluss<br />

auf die gesamte Wertschöpfungskette reiche<br />

von Themen wie Waste-Management über wiederverwertbare<br />

Verpackungsmaterialien bis hin<br />

zu Ressourcenschonendem. Gastronomen, so<br />

meint der Food Zoom <strong>2022</strong>, müssten hier vermehrt<br />

kreative Lösungen etablieren, um von Gästen<br />

entsprechend wahrgenommen zu werden.<br />

Trendforscherin Karin Tischer informierte wieder viele<br />

Messebesucher in ihrem „Pink Cube“ auf der Messe.<br />

Bei zahlreichen Kochvorführungen wurden die Einsatz-<br />

Möglichkeiten von Technik-Innovationen erläutert.<br />

NUR MIT GUTEM<br />

GESCHMACK<br />

Der Markterfolg von E-Zigarette und Tabakerhitzer<br />

steht in Europa auf der Kippe. Text Martin Heiermann<br />

pfirsich<br />

joghurt taler<br />

<br />

<br />

Fotos: Messe und Congress Hamburg, Philip Morris<br />

Tabakerhitzer bieten besonders dann ein gesundheitliches<br />

Potenzial bieten, wenn sie schmecken.<br />

Während der europäische<br />

E-Zigarettenverband<br />

IEVA vor rund zwei Wochen<br />

eine breite Informations-Kampagne gestartet<br />

hat, sehen die Hersteller den Erfolg der E-Zigarette<br />

in Deutschland gefährdet. Grund ist das<br />

drohende Verbot von Aromen, insbesondere<br />

von Menthol. Dabei ist das Ziel des europäischen<br />

Verbandes, die Aufklärung von Rauchern<br />

über das schadensminimierende Potenzial der<br />

E-Zigarette im Vergleich zur Tabakzigarette voranzubringen.<br />

Zu wenige Raucher würden die<br />

wissenschaftlichen Fakten zur E-Zigarette kennen<br />

und dadurch vom Umstieg auf die weniger<br />

schädliche Alternative abgehalten.<br />

Tabakproduzent Philip Morris bestätigt dies<br />

und macht noch einmal darauf aufmerksam,<br />

dass für die Produktfamilie der Einsatz von Aromen<br />

große Auswirkungen habe. Die schadstoffreduzierten<br />

Alternativen zur Zigarette hätten<br />

nur dann eine Chance auf die Wechselbereitschaft,<br />

wenn sie zum Einsatz kämen. Verschiedene<br />

wissenschaftliche Studien haben in den<br />

vergangene Jahren am Beispiel von E-Zigaretten<br />

gezeigt, wie wichtig Aromen wie Menthol insbesondere<br />

für den Wechsel hin zu Schadstoffreduzierten<br />

Alternativen sind. „Der Verzicht auf<br />

die Möglichkeit, Raucher und Raucherinnen,<br />

die nicht aufhören, durch das Angebot schadstoffreduzierter<br />

Tabakerzeugnisse oder E-Zigaretten<br />

mit einem charakterisierenden Aroma zu<br />

einem Wechsel zu bewegen, würde große<br />

Potenziale für die Reduktion der Raucherprävalenz<br />

verspielen“, macht der Anbieter deutlich.<br />

Gleichzeitig gelte es, Nicht-Raucher, insbesondere<br />

Kinder und Jugendliche sowie Ex-Raucher,<br />

vor dem Einstieg in den Konsum von nikotinhaltigen<br />

Produkten zu schützen. Dass diese<br />

Bedingung in Deutschland weit gehend erfüllt<br />

ist, zeige aber in die Jugendnutzungsrate der hier<br />

erhältlichen Produkte, so Philip Morris. „Dieses<br />

Schutzniveau sollte auch beibehalten werden.“<br />

Das E-Zigaretten Möglichkeiten bieten, zeigen<br />

die Beispiele Großbritannien und Neuseeland.<br />

Dort empfehlen staatliche Stellen Rauchern<br />

den Umstieg auf die E-Zigarette und ermutigen<br />

Mitarbeiter in Gesundheitsberufen, die<br />

E-Zigarette bei der Beratung von Rauchern als<br />

Alternative vorzuschlagen. Eine Studie zeigt den<br />

Erfolg: Die Raucherquoten konnte in beiden<br />

Ländern deutlich gesenkt werden.<br />

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16 | Industrie<br />

28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />

Eine Kreditkarte<br />

mit Guthabenkonto<br />

und einer<br />

eigenen IBAN-<br />

Nummer soll es<br />

künftig auch in<br />

deutschen<br />

Lotto-<strong>Shop</strong>s<br />

geben.<br />

BEI LISAS KOMMT<br />

NUR BIOLAND IN<br />

DEN KESSEL<br />

Die Chipsmarke Lisas Bio Kesselchips hat sich<br />

nach der Übernahme durch Corvis Green im<br />

Jahr 2020 neu aufgestellt und bringt nur noch<br />

Bioland zertifizierte Chips in die Tüte.<br />

Geschäftsführer Günther Rothfuchs nimmt<br />

auch C-<strong>Shop</strong>s in den Fokus. Text Hans Jürgen Krone<br />

KONTO FÜR ALLE IN<br />

LOTTO-SHOPS<br />

Weil Banken die Fläche verlassen, bieten sich<br />

neue Möglichkeiten für <strong>Shop</strong>s. So auch durch<br />

die Kooperation von Ilo-Profit mit der<br />

französischen Bank Nickel. Text Hans Jürgen Krone<br />

Den Kunden die Eröffnung<br />

eines Kontos anbieten zu<br />

können, für das sie auch eine Mastercard Debitkarte<br />

und eine deutsche IBAN erhalten, das soll<br />

künftig ein interessantes Geschäftsmodell auch<br />

für deutsche Lottoannahmestellen werden. Das<br />

plant zumindest Ilo-Proft, Tochtergesellschaft<br />

mehrerer Landeslotteriegesellschaften, als Partner<br />

des französische Zahlungsinstituts Nickel,<br />

seinerseits Teil der europäischen Großbank BNP<br />

Paribas. Das erläuterte Ilo-Profit-Geschäftsführer<br />

Marc Plesser im Gespräch mit CS. Beginnend in<br />

Deutschland im ersten Quartal 2023 hat Nickel,<br />

das über eine Lizenz der französischen Finanzaufsicht<br />

ACPR, Autorité de contrôle prudentiel et de<br />

résolution, verfügt nach eigenen Aussagen das<br />

anspruchsvolle Ziel, hier zu Lande in den kommenden<br />

fünf Jahre ein Netzwerk von 5.000 Vertriebsstellen<br />

und 600.000 Kunden aufzubauen.<br />

Dahinter steckt laut Unternehmen das Vorhaben,<br />

mit diesem „Konto für alle“ das strategische Ziel<br />

zu erreichen, Marktführer für Privatkonten in<br />

Europa zu werden. Bis 2024 will Nickel Filialen<br />

in sieben europäischen Ländern eröffnen,<br />

Deutschland soll 2023 dran sein.<br />

Große Aufmerksamkeit wahrscheinlich<br />

Wenn das Unternehmen dabei sein Versprechen<br />

hält, das alle Kunden direkt in einer Lotto-Annahmestelle<br />

ein sicheres Konto eröffnen und eine<br />

Mastercard Debitkarte sowie eine deutsche IBAN<br />

erhalten können, völlig unabhängig von Einkommen,<br />

Nationalität oder Bankgeschichte, dann<br />

könnte das schon für große Aufmerksamkeit in<br />

der Öffentlichkeit sorgen. Denn wer einmal erfahren<br />

hat, dass es für diejenigen, die einmal aus<br />

dem Banksystem herausgefallen sind, hier zu<br />

Lande bisher oft fast unmöglich ist, wieder ein<br />

Ilo-Profit-Geschäftsführer<br />

Marc Plesser will vielen<br />

Lotto-Annahmestellen im<br />

kommenden Jahr ein neues<br />

Geschäftsfeld eröffnen.<br />

Die Kosten für die Basisversion sollen zwanzig Euro<br />

im Jahr betragen.<br />

Konto eröffnen zu dürfen, der erkennt schnell das<br />

Potenzial dieses Guthabenkontos ohne Schufa.<br />

Aber auch für Menschen, die Konten haben, jedoch<br />

mit einer solchen Kreditkarte beispielsweise<br />

unabhängig von ihren sonstigen Konten im Internet<br />

bezahlen wollen, und für viele andere Konstellationen,<br />

könnte das Konzept attraktiv sein.<br />

Für Einzahlungen von Bargeld werden für die<br />

Kunden immer zwei Prozent des Betrags fällig.<br />

Drei Abhebungen pro Monat sind kostenlos, darüber<br />

hinaus werden 0,50 Euro pro Vorgang berechnet.<br />

Am Geldautomaten sind 1,50 Euro pro<br />

Abhebung fällig. Die Kosten für die Basisversion<br />

sollen 20 Euro im Jahr betragen. Weitere Versionen<br />

mit Zusatznutzen seien geplant. Für Betreiber<br />

soll ein Provisions-System dafür sorgen, dass<br />

sie Geld an den Services verdienen. Dazu kommt,<br />

dass bei der Bezahlung mit dieser Kreditkarte im<br />

<strong>Shop</strong> auch für die Betreiber keine Kommissionen<br />

fällig werden. Damit kann manches Geschäft mit<br />

geringer Marge mit Karte abgewickelt werden,<br />

was sonst durch Gebühren nicht lohnend wäre.<br />

In C-<strong>Shop</strong>s zeichnet sich immer mehr ab,<br />

dass die Kunden auch hier bei dem Kauf<br />

schneller Snacks auf anspruchsvolle und gesündere<br />

Produkte achten. Nachhaltigkeit und Bio<br />

können im Sortiment eine immer größere Rolle<br />

spielen. So kommt es auch, dass ein besonderer<br />

Chips-Hersteller jetzt seine Aktivitäten in Richtung<br />

<strong>Convenience</strong> intensiviert: Aroma Snacks<br />

der Marke Lisas Bio-Kesselchips. „Wir verstärken<br />

jetzt unser <strong>Convenience</strong>-Geschäft mit der<br />

50 Gramm-Packung“, berichtet Günther Rothfuchs,<br />

seit 2021 Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

In der 50 Gramm Packungsgröße sind derzeit<br />

die Geschmacksrichtungen Schweizer Alpenkräuter,<br />

Sauerrahm & Frühlingszwiebel,<br />

Alpensalz & Apfelessig, Meersalz, Tomate &<br />

Kräuter, Chili & Mango, Bärlauch, Rosmarin &<br />

Meersalz und Curry Curry erhältlich.<br />

„Den Menschen, die unterwegs sind, ist das<br />

Thema Bio nicht egal, sondern es bleibt relevant“,<br />

ist Rothfuchs überzeugt. Er berichtet auch, dass<br />

man jetzt für Lisas Bio-Kesselchips ein Thekendisplay<br />

entwickelt hat, in dem die Betreiber die<br />

Top-Marken des Unternehmens impulsgerecht<br />

präsentieren können. Rothfuchs ist für die <strong>Convenience</strong>-Branche<br />

natürlich kein Unbekannter<br />

und sein Knowhow im <strong>Convenience</strong>-Retail, dass<br />

er zuletzt viele Jahr bei der SSP im <strong>Convenience</strong>-<br />

Geschäft an Bahnhöfen unter Beweis stellte, wird<br />

dabei sicherlich für ein praxistaugliches Angebot<br />

sorgen.<br />

Stolz auf Bioland-Zertifizierung<br />

Rothfuchs berichtet nicht ohne Stolz, dass er den<br />

früheren Kollegen mit der Marke Lisas jetzt nicht<br />

irgendein Bio-Angebot macht, sondern ein Bioland-zertifiziertes<br />

Kesselchips-Sortiment im Gepäck<br />

hat, das in Deutschland niemand anders anbieten<br />

kann. „Das ist unsere Nische“ sagt er und<br />

was das konkret bedeutet, macht er an einem Beispiel<br />

klar: Bei einfacher Bio-Zertifizierung sei der<br />

Einsatz von 53 Zusatzstoffen zulässig, bei Bioland<br />

nur von 24 und Lisas Kesselchips setzten sogar<br />

nur einen natürlichen Zusatzstoff ein, nämlich<br />

Zitronensäure. „Wir nehmen Kartoffeln, Öl<br />

und Gewürze – Punkt“, sagt er, „Man kann Chips<br />

in einer vernünftigeren Art und Weise essen, indem<br />

man Wert auf die Zutaten legt und darauf,<br />

Günther Rotfuchs leitet seit 2021 als Geschäftsführer<br />

die Geschicke von Lisas Bio Kesselchips im Allgäu.<br />

wie und wo produziert wird,“ so Rothfuchs weiter.<br />

Diese Erkenntnis vieler Kunden sei inzwischen<br />

auch sehr stark zu den Einkäufern des Handels<br />

durchgedrungen, freut sich Rothfuchs. Außerdem<br />

könne man den Handelspartner auch<br />

von der eigenen Initiative in Sachen Nachhaltigkeit<br />

berichten, die sich aktuell darauf konzentriere,<br />

das Unternehmen von der Zentrale für nachhaltiges<br />

Unternehmertum zertifizieren zu lassen.<br />

Die Corvis-Gruppe hatte Anfang 2019 die Entscheidung<br />

getroffen, ihr Engagement in die Bio-<br />

Lebensmittelbranche zu erweitern. Gegründet<br />

wurde deshalb Corvis Green, zu dem Aroma-<br />

Snacks mit Lisa Bio Kesselchips seit 2020 gehört.<br />

„Mit der Corvis Green erwerben wir mittelständische<br />

Hersteller von Bio-Lebensmitteln, die<br />

möglichst schon viele Jahre am Markt tätig sind“,<br />

sagt das familiengeführte Unternehmen. Man tue<br />

das, „weil gesunde, biologische Lebensmittel für<br />

uns eine große Bedeutung haben und weil wir<br />

unsere Beteiligungen dabei unterstützen können,<br />

erfolgreich zu wachsen“, so Corvis Green weiter.<br />

Das Unternehmen traf die Grundsatz-Entscheidung,<br />

bei Aroma-Snacks nur noch Bioland-Chips<br />

in die Tüten füllen zu lassen. „Wir sind bei Bio<br />

und Nachhaltigkeit vorne mit dabei und haben<br />

dann auch noch Produkte, die verdammt gut<br />

schmecken“, fasst Günther Rothfuchs das Rezept<br />

des Unternehmens zusammen.<br />

Lisas Bio Kesselchips aus Bioland-Kartoffeln kommen jetzt auch in der 50 Gramm-Packung in die <strong>Shop</strong>s.<br />

Fotos: Lisas, Ilo Profit, Nickel


28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />

AKTUELLE INDUSTRIETHEMEN<br />

3<br />

3<br />

<strong>2022</strong> <strong>2022</strong><br />

17<br />

Süße Existenzen bedroht<br />

Die deutsche Süßwarenindustrie<br />

befindet sich laut BDSI in der<br />

schwierigsten Situation seit dem<br />

Bestehen der Bundesrepublik.<br />

Schon mit Corona habe sich Energie<br />

und vieles mehr massiv verteuert.<br />

Der Ukraine-Krieg verschärfe<br />

die Situation existenzbedrohend.<br />

KUNDEN SNACKEN<br />

DEUTLICH BEWUSSTER<br />

Über das New Normal wird derzeit viel diskutiert. Mit seiner neuesten<br />

Ausgabe des internationalen State of Snacking Reports hat Mondelez zum<br />

Thema Verbraucherwünsche in Sachen Snacking etwas mehr Licht ins<br />

Dunkel gebracht. <strong>Convenience</strong> spielt dabei eine wichtige Rolle. Text Hans Jürgen Krone<br />

Hack mit Hagleitner<br />

Eine Partnerschaft haben die Hack-<br />

Tochter Cleanotec und die Hygieneexperten<br />

von der österreichischen<br />

Hagleitner-Gruppe geschlossen.<br />

Cleanotec überträgt sein<br />

Hygiene-Deutschland-Geschäft auf<br />

die Hagleitner-Organisation in<br />

Deutschland, Hagleitner wird Partner<br />

im Hygiene-Business der Hack<br />

AG. Nach einigen Monaten der<br />

erfolgreichen Zusammenarbeit mit<br />

der Hagleitner-Organisation sei<br />

jetzt diese umfangreiche Partnerschaft<br />

besiegelt worden. Die Cleanotec<br />

GmbH unterstützt dabei<br />

weiterhin Vertrieb und Logistik für<br />

Hagleitner in Deutschland.<br />

Fotos: Mondelez, Getty Images, Deutsches Tiefkühlinstitut<br />

Kaffee-Lust ungebrochen<br />

Die Freude der Konsumenten an<br />

Kaffee bleibt ungebrochen, das<br />

meldet der deutsche Kaffee-Verband.<br />

Nach einem starken Jahr<br />

2020 habe der deutsche Kaffeemarkt<br />

2021 ein erneutes Wachstum<br />

verzeichnet. Der Pro-Kopf-<br />

Konsum von Kaffee stieg dabei von<br />

168 auf 169 Liter. Das waren rund<br />

500 Millionen Tassen mehr als im<br />

Jahr 2020 hier zu Lande getrunken<br />

wurden. Die positive Entwicklung im<br />

Jahr 2021 ist laut Verband vor allem<br />

auch das Ergebnis gestiegener<br />

Röstkaffeeverkäufe im Lebensmitteleinzelhandel.<br />

So hätten beispielsweise<br />

Homeoffice und Lockdown<br />

den Konsum von Röstkaffee im<br />

eigenen Zuhause, um 2,1 Prozent,<br />

etwa 7.900 Tonnen mehr, steigen<br />

lassen.<br />

TK mit mehr Absatz<br />

Der Absatz von Tiefkühlkost in<br />

Deutschland erhöhte sich laut<br />

Absatzstatistik des Deutschen<br />

Tiefkühlinstituts, dti, 2021 um<br />

3,1 Prozent auf eine Menge von<br />

3,773 Millionen Tonnen, gegenüber<br />

3,660 Millionen Tonnen im Jahr<br />

2020. Der TK-Gesamtumsatz stieg<br />

um 5,6 Prozent auf 15,924 Milliarden<br />

Euro. Nach dem pandemiebedingten<br />

Einbruch im Außer-Haus-<br />

Markt 2020 habe die TK-Branche<br />

wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden.<br />

Der Absatz von TK-Produkten<br />

in LEH und Heimdiensten sei<br />

auf hohem Niveau stabil geblieben.<br />

Die Verfügbarkeit<br />

von Produkten ist<br />

für Verbraucher<br />

noch wichtiger<br />

geworden. Sie<br />

wollen die Snacks<br />

jederzeit kaufen<br />

können und das<br />

außerdem in jedem<br />

Kanal, der ihnen<br />

gerade zur Verfügung<br />

steht.<br />

Als weltweit führender Hersteller von<br />

Snacks sind wir nach wie vor besessen<br />

davon, die sich entwickelnde Rolle von Snacks in unserem<br />

heutigen Leben aufzudecken – und bleiben dicht dran an<br />

den Trends, die bestimmen, wie wir in den kommenden<br />

Jahren snacken werden.“ So begründet Mondelez sein Engagement<br />

dafür, mehr darüber zu erfahren, was die Konsumenten<br />

weltweit zum Thema Snacking zu sagen haben. Für<br />

den inzwischen dritten State of Snacking Report wurden in<br />

zwölf Ländern, darunter auch Deutschland, tausende von<br />

Konsumenten befragt.<br />

Neue Bewertung von Snacks<br />

Nach zwei Jahren der Pandemie bewerten Verbraucher international<br />

offenbar ganz neu, was Snacks eigentlich für sie<br />

sind. Es geht darum, wie sie aussehen und schmecken sollen<br />

und wie relevant sie in ihrem eigenen Leben sind. Inzwischen<br />

essen Verbraucher weltweit mehr unterschiedliche<br />

Arten von Lebensmitteln und sie nutzen mehr unterschiedliche<br />

Gelegenheiten zum Snacken. Dabei müssen die Snacks<br />

offenbar immer mehr zum Alter und Lebensstadium des<br />

In der Pandemie<br />

haben die Konsumenten<br />

auch<br />

deshalb gerne zu<br />

neuen Snacks<br />

gegriffen, um<br />

Spannung und<br />

Abwechslung zu<br />

erleben. Damit<br />

wollten sie ein<br />

Stück weit auch<br />

ihrer eintönigen<br />

täglichen Routine<br />

entkommen.<br />

Konsumenten passen. Die Generation Z (ca. 1997 bis 2012<br />

geboren) will laut Studie mit Snacking eher Ängste lindern<br />

oder gegen Langeweile ankämpfen, während es den Millenials<br />

(ca. 1980 bis 1999 geboren) wohl generell um die reine<br />

Ernährung gehe. Die Generation X (ca. 1965 bis 1980 geboren)<br />

dagegen sehe das Snacking wohl vor allem als wichtiges<br />

Element der eigenen Komfortzone.<br />

Nach zwei Jahren Pandemie, in denen die Konsumenten<br />

stark auf die eigene Küche und ihre eigenen Rezepte angewiesen<br />

waren, erwarten sie so stark wie kaum jemals zuvor,<br />

Spannung und Abwechslung von neuen Snacks, um ihrer<br />

täglichen Routine zu entkommen. 82 Prozent der global befragten<br />

Verbraucher sagen, dass sie sich darauf freuen, neue<br />

Snacks auszuprobieren. Auf diese können sie durch Stöbern<br />

im <strong>Shop</strong> aufmerksam werden, durch Werbung oder indem<br />

man sie die neuen Snacks probieren lässt. Bei jüngeren Konsumenten<br />

ist es sehr wahrscheinlich, dass sie vorwiegend in<br />

Social Media auf solche Produkt-Innovationen stoßen (Generation<br />

Z: 45 Prozent gegenüber 31 Prozent insgesamt).<br />

Da sich die Lebensphasen und Geschmäcker der Verbraucher<br />

immer weiterentwickeln, wächst laut Studie auch<br />

die Sehnsucht nach mehr Auswahl bei den Produkten. Mit<br />

diesem Bedürfnis sei gleichzeitig der Wunsch stärker geworden,<br />

diese Snacks jederzeit kaufen zu können und das<br />

außerdem in jedem Kanal tun zu können, der ihnen gerade<br />

zur Verfügung steht. Eine klare Forderung nach mehr <strong>Convenience</strong>.<br />

Deshalb ist die auch in der Studie verzeichnete<br />

steigende Nutzung von <strong>Convenience</strong> Stores im allgemeinen<br />

und Tankstellen-<strong>Shop</strong>s im Besonderen durch die Verbraucher<br />

nicht verwunderlich. 67 Prozent der Befragten bestätigten,<br />

dass sie immer auf der Suche nach bequemeren Möglichkeiten<br />

sind, Snacks zu kaufen. Immerhin 17 Prozent der<br />

im Rahmen der Studie Befragten haben in C-<strong>Shop</strong>s nach<br />

eigenen Angaben in diesem Jahr mehr eingekauft, als im<br />

Vorjahr. Das ist eine positive Erkenntnis für die Branche. Allerdings<br />

darf dabei nicht vergessen werden, dass laut Studie<br />

auch viele andere Player wie Lieferdienste, kleine Nahversorger,<br />

Abholservices und einige andere diese wachsenden<br />

Bedürfnisse der Kunden ebenfalls erfolgreich adressieren.<br />

„Für sie ist alles eins. Sie gleiten nahtlos zwischen online<br />

und offline hin und her“, sagt Nick Graham, Globaler Leiter<br />

von Insights & Analytics, bei Mondelez International.


18 | Industrie<br />

28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />

Danone Milchfrische<br />

ist B Corp zertifizier<br />

Für ihren Produktbereich Milchfrische, zu dem Marken<br />

wie Actimel, Activia, Dany, Frucht Zwerge sowie Danonino<br />

(CH) und Obstgarten (AT) gehören, hat Danone in<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz die B Corp Zertifizierung<br />

erreicht. Die aus den USA stammende Zertifizierung<br />

sei viel mehr als ein reines Nachhaltigkeits-Label. Es erfasse<br />

als einzige Nachhaltigkeits-Zertifizierung weltweit die<br />

gesamte ökologische, soziale und ökonomische Leistung<br />

eines Unternehmens, wie zum Beispiel ethische Standards,<br />

die Förderung von Vielfalt und Inklusion, Umweltmanagement<br />

sowie den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.<br />

Das jetzt Erreichte sieht der Hersteller bereits als<br />

„bedeutenden Meilenstein“ in der Unternehmensgeschichte,<br />

will aber mehr: Danone D-A-CH habe es sich zum Ziel<br />

gesetzt, die Zertifizierung mit B Corp bis zum Jahr 2023 zu<br />

hundert Prozent zu schaffen. Damit wäre man das erste Top-<br />

Ten FMCG-Unternehmen in D-A-CH, das lokal B Corp zertifiziert<br />

sei. Der jüngste Zuwachs dabei folgt laut Unternehmen<br />

auf die bereits abgeschlossenen Zertifizierungen der<br />

Marke Alpro sowie der gesamten Produktkategorie Waters,<br />

mit den Marken Volvic und Evian.<br />

Ganz besonders als To-go-Variante eignet sich Porridge dazu, das Snack-Angebot<br />

in <strong>Shop</strong>-Bistros qualitativ aufzuwerten und für Abwechslung zu sorgen.<br />

MIT PORRIDGE ZUR<br />

SNACK-VIELFALT<br />

Molkereiprodukte spielen in den C-<strong>Shop</strong>s zu oft noch eine<br />

untergeordnete Rolle. Völlig zu Unrecht, schließlich gibt es<br />

vielfältige Möglichkeiten. Ein Beispiel dafür ist Porridge.<br />

Pf lanzliches für das<br />

To-Go-Geschäft<br />

Nachdem sich offenbar die Produktpalette von zu hundert<br />

Prozent pflanzlichen Bio-Produkten, die Frischli<br />

im Herbst 2021 lanciert hat, großer Beliebtheit erfreut, wurde<br />

diese spezielle Range jetzt um eine neue Verpackungsgröße<br />

erweitert. Mit der Maßnahme, die speziell auf das Togo-Geschäft<br />

zielt, ist der Bio Hafer Drink deshalb inzwischen<br />

nicht mehr nur im Ein-Liter-Gebinde, sondern auch<br />

im 0,5-Liter-Pack mit Wiederverschluss erhältlich.<br />

Leckere Snacks zum Mitnehmen liegen laut<br />

Marktforschung weiterhin im Trend. Angesagt<br />

ist vor allem Healthy Snacking, Angebote mit gesundheitlichem<br />

Mehrwert. Food-Expertin Hanni Rützler beschreibt<br />

diesen Trend im Zukunftsreport <strong>2022</strong> mit „Fast<br />

Good“ – schnelles, unkompliziertes Essen, das dem Körper<br />

guttut. Dass man mit solchen Snacks aus der Mopro-Welt beispielsweise<br />

auch in <strong>Shop</strong>-Bistros ohne zu großen Aufwand<br />

auch to-go ein besonderes Angebot machen kann, darauf wies<br />

in diesen Tagen Milram im Gespräch mit CS hin. „Wichtige<br />

Nährstoffe als Snack auf die Hand bieten spannende Chancen<br />

und lassen sich einfacher zubereiten als man denkt. Bestes<br />

Beispiel ist Porridge“, sagt das Unternehmen. Der Frühstücks-Klassiker<br />

aus Großbritannien findet immer mehr Anhänger<br />

– unter anderem, weil er enorm vielseitig ist. Auf der<br />

Basis des Trendsetters, den Milram Food-Service kürzlich in<br />

der Ein-Liter-Softpackung auf den Markt gebracht hat, lasse<br />

sich das sehr wandelbare Produkt süß oder herzhaft, kalt oder<br />

warm zubereiten – und das nicht nur zum Frühstück, erläutert<br />

Küchenchef Thomas Behrens von der Consortium Gastronomie<br />

in Hannover. „Mit unterschiedlichen Toppings und Gewürzen<br />

ließen sich ohne großen Aufwand diverse Landesküchen<br />

umsetzen. Im Prinzip benötigt man neben dem Porridge<br />

nur noch eine weitere Zutat. Das können Früchte, Fruchtmus,<br />

Kompott oder Obstsalat sein, Granola mit Nüssen, getrocknete<br />

Früchte, aber auch fertige Salate aus dem Teil-<strong>Convenience</strong>-<br />

oder Frischebereich. Geflügelsalat Bombay, angereichert<br />

mit Früchten und gewürzt mit Curry, passt zum Beispiel<br />

super zu Porridge“, konkretisiert er.<br />

perte überzeugt. Angerichtet werden die verschiedenen Porridge-Snacks<br />

am besten in klassischen Kuppelbechern, Bowl-<br />

Gefäßen oder Siegelschalen mit unterschiedlichen Kammern.<br />

Messbecher oder Abfüllkelle gewährleisteten dabei die einfache<br />

und sichere Portionierung. So bekomme man immer die<br />

gleiche Menge und schaffe Kalkulationssicherheit. Für die<br />

Kombination der unterschiedlichen Zutaten empfiehlt Behrens,<br />

auf optische Kontraste zu setzen und Toppings in kräftigen<br />

Farben zu verwenden. Sie sähen appetitlich aus und<br />

machten aufmerksam. „Ich würde auch immer darauf achten,<br />

dass die Komponenten nicht zu flüssig sind, damit sie sich<br />

nicht absetzen“, rät der Küchenchef. „Und damit die knusprigen<br />

Zutaten möglichst lange knusprig bleiben, sollten sie als<br />

oberste Schicht auf den Porridge gesetzt werden.“ So lassen<br />

sich aus seiner Sicht mit wenig Handling-Aufwand viele neue<br />

Snack-Ideen auch in den Bistros der C-<strong>Shop</strong>s umsetzen.<br />

Bio Hafer Drink im 0,5-Liter-Pack mit Wiederverschluss.<br />

Pf lanzliche Vanille-<br />

Soße im Kühlregal<br />

Die nach Unternehmensangaben erste pflanzliche Bourbon-Vanille-Soße<br />

für das Kühlregal bietet nach eigenen<br />

Angaben Dr. Oetker an. Die vegane Love-it-Bourbon-<br />

Vanille Soße ergänzt die ebenfalls veganen Love-it-Puddingsorten,<br />

die im Februar 2021 eingeführt wurden. Ziel sei es,<br />

damit „Dessertliebhaber anzusprechen, die einer pflanzlichen<br />

Ernährung offen gegenüberstehen“, sagt das Unternehmen.<br />

Und das sind wohl auch beim Einkauf am Kühlregal<br />

immer mehr Konsumenten. Denn mehr als die Hälfte<br />

der deutschen Haushalte (53,6 Prozent) kauften mittlerweile<br />

Milchersatzprodukte, berichtet Dr. Oetker. Die Rezeptur<br />

der Produktneuheit des Herstellers setzt unter anderem auf<br />

Wasser, Kokosnussöl, echte Bourbon-Vanille und Mandelmark<br />

statt Milch und soll sich besonders zum Verfeinern der<br />

entsprechenden Desserts eignen.<br />

Fertige Toppings verwenden<br />

Um den Aufwand möglichst gering zu halten, empfiehlt der<br />

Profi, fertige Toppings zu verwenden: „Ideal ist knuspriges<br />

Granola, das einen Kontrast zum cremigen Porridge bildet.<br />

Eine Mischung mit typischen Chai-Gewürzen wie Kardamom,<br />

Zimt, Ingwer und Kurkuma verleiht dem Haferbrei<br />

zum Beispiel einen indischen Touch.“<br />

Andere Cerealien-Nuss-Mischungen hätten bereits eine<br />

salzige Note und könnten damit sehr gut ins Tagesgeschäft integriert<br />

werden – beispielsweise als Bowl, erklärt Behrens.<br />

„Entweder man kombiniert nur die beiden Produkte oder ergänzt<br />

weitere Zutaten. Eine Möglichkeit sei es auch, Frankfurter<br />

Grüne Soße mit weich gekochtem Ei, Granola und Porridge<br />

anzubieten. Weitere Ideen für herzhafte Bowls sind Porridge<br />

mit Ziegenkäse und Birnenspalten oder mit Pesto und<br />

getrockneten Tomaten“. Die würzigen Angebote seien eine<br />

sehr gute Ergänzung zu den eher fruchtigen Frühstücksvarianten.<br />

Sie ermöglichten Healthy Snacking von früh bis spät<br />

und schafften damit kontinuierliche Kaufimpulse, ist der Ex-<br />

Wer Porridge nicht nur to-go anbieten will, der kann daraus jederzeit<br />

auch im <strong>Shop</strong>-Bistro ein attraktives Tellergericht zaubern.<br />

Unterschiedliche Obstsorten und Müslis für den Crunch sorgen für<br />

eine fast unendlich große Vielfalt an Porridge-Varianten.<br />

Die Bourbon-Vanille-Soße ergänzt Puddinge und Fruchtgrützen.<br />

Fotos: Frischli, Dr. Oetker, Milram


Handel<br />

Tankstellen<br />

<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s<br />

E-Food<br />

&Wandel<br />

Zeit für Transformation und Kooperation<br />

22/23<br />

Juni 22<br />

Berlin<br />

LAURA DALLMANN<br />

Reemtsma<br />

Cigarettenfabriken<br />

MARKUS LAENZLINGER<br />

migrolino<br />

MATTHIAS PAPE<br />

Oest Tankstellen<br />

PATRICK STEPPE<br />

Lekkerland<br />

Jetzt anmelden<br />

200€ Rabatt für <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>-Leser<br />

mit dem Code 76D220<strong>03</strong>00CS<br />

In Kooperation mit:


20 | Industrie<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />

Wurst- und Salamisnacks<br />

sind laut Fachmagazin<br />

Lebensmittel Praxis<br />

die einzige Kategorie im<br />

Bereich Wurst, die sich<br />

im vergangenen Jahr in<br />

Absatz und Umsatz gut<br />

entwickeln konnte.<br />

HERZHAFTES AUF GUTEM WEG<br />

Beim Angebot von Fleisch und Wurst im <strong>Shop</strong> stechen Wurst-Snacks<br />

weiterhin heraus. Hier kommen auch Veggie-Ergänzungen gut an, die<br />

<strong>Shop</strong>-Betreiber auch im Grill-Segment nicht vergessen sollten. Text Hans Jürgen Krone<br />

Der Verbrauch von Fleisch<br />

und Wurst in Deutschland<br />

geht zurück. Laut Bundesinformationszentrum<br />

Landwirtschaft wurden 2021 insgesamt rund<br />

2,4 Prozent weniger Fleisch als im Vorjahr produziert.<br />

Bei Schweinefleisch sank der Pro-Kopf-Verbrauch<br />

2021 im Vergleich zum Vorjahr um<br />

1,2 Kilogramm, bei Rind- und Kalbfleisch um<br />

600 Gramm und bei Geflügelfleisch um 200<br />

Gramm. Auch der Wurstmarkt konnte 2021 die<br />

Umsätze von 2020 nicht bestätigen und war laut<br />

den Marktforschern von IRI rückläufig. Allerdings<br />

zeigt der Blick der Marktforscher auf den<br />

LEH ein Phänomen: Während bei SB Wurst<br />

2021 etwa ein Minus von vier Prozent zu verzeichnen<br />

war, entwickelten sich Snacks mit einem<br />

Plus von 1,7 Prozent beim Absatz und einem<br />

Plus von 4,8 Prozent beim Umsatz auf über<br />

610 Millionen Euro besser. „Innerhalb der gesamten<br />

Wurstkategorien sind Wurst- und Salamisnacks<br />

die einzige Kategorie, die sich in Absatz<br />

und Umsatz gut entwickeln kann“, zitiert das<br />

Fachmagazin Lebensmittel Praxis Country Manager<br />

Daniel Kamphausen von Aoste. „Das spiegelt<br />

sich im Snackbereich wider. Snacks werden in<br />

den nächsten Jahren wachsen, da der Trend zum<br />

Snacken anhalten wird“, so Kamphausen weiter.<br />

Auswirkungen auf den C-Markt<br />

Die damit unter Beweis gestellte Attraktivität<br />

dieser Snacks wirkt sich sicherlich auch auf den<br />

<strong>Convenience</strong>-Markt aus, zumal die <strong>Convenience</strong>-<br />

Branche erwartet, dass mit wieder erstarkter<br />

Mobilität die Impulskäufe bei Fleisch-Snacks ohnehin<br />

deutlich steigen werden. Anzeichen für<br />

eine positive Entwicklung der Fleisch-Snacks<br />

waren schon Ende 2021 zu erkennen. Die Marktforscher<br />

von IRI hatten in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s bis<br />

einschließlich August ein Plus von drei Prozent<br />

für die herzhaften Snacks der Marke Bifi festgestellt.<br />

Die Marke hatte bereits für <strong>2022</strong> ihr<br />

50-jähriges Jubiläum angekündigt, das Anfang<br />

April mit dem Bifi Food Truck in Gang kam. Vom<br />

Headquarter in Amsterdam ging er auf die Reise<br />

quer durch Deutschland und markierte damit<br />

gleichzeitig den Beginn der Feierlichkeiten.<br />

Wer heutzutage „Fleisch und Wurst“ sagt,<br />

der schaut im Zeitgeist inzwischen fast automatisch<br />

auch auf Fleischersatzprodukte. „Durch die<br />

gezielte Erweiterung des Portfolios eröffnen sich<br />

auch für die Zukunft große neue Potenziale“, ist<br />

man bei Bifi überzeugt. Erst kürzlich sei, zunächst<br />

exklusiv in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s, das Bifi Veggie<br />

Carazza XXL, eine vegetarische Version der<br />

„Durch die gezielte<br />

Erweiterung des Portfolios<br />

eröffnen sich für die Zukunft<br />

große neue Potenziale.“<br />

LSI Germany GmbH<br />

populären Hosentaschenpizza, eingeführt worden.<br />

Das Produkt spreche, laut Marktforschungsergebnissen,<br />

94 Prozent der Flexitarier an. So<br />

überrascht es nicht, dass laut Unternehmen in<br />

diesem Jahr weitere Bifi-Produktlaunches im<br />

Veggie-Segment anstehen. Für den Beginn der<br />

zweiten Jahreshälfte und zum Launch weiterer<br />

Veggie-Produkte seien weitere Kommunikationsmaßnahmen<br />

und eine große Marken-Kampagne<br />

geplant, teilt LSI Germany mit. Die Messlatte<br />

für einen Erfolg der Produkte hatte Geschäftsführer<br />

Schretlen Ende 2021 im Gespräch mit CS<br />

hoch gelegt: „Nur was den Menschen wirklich<br />

schmeckt, wird wieder gekauft“, sagte er.<br />

Das gilt sicherlich auch für einen anderen<br />

Bereich im Fleisch und Wurst-Segment: Grill-<br />

Produkte. Auf diesem Gebiet haben sich inzwischen<br />

viele Tankstellen-<strong>Shop</strong>s bei ihren Kunden<br />

gut profiliert. Auch ihnen ist nicht entgangen,<br />

was einige Grill-Studien bereits herausfanden:<br />

Dass die Kunden sich immer spontaner zum<br />

Grillen entscheiden und sich damit dieses Sortiment<br />

immer stärker auch als Impulsgeschäft etabliert.<br />

Nun müssen die <strong>Shop</strong>-Betreiber hier ebenfalls<br />

dazu lernen und zusätzlich ein Veggie-Sortiment<br />

für kurzentschlossene Griller etablieren.<br />

Hier bietet sich beispielsweise die Marke an,<br />

die bereits mit ihrem vegetarischen Mühlen-<br />

Snack zusätzlichen Schwung in das Wurstsnack-<br />

Geschäft der <strong>Shop</strong>s brachte: Rügenwalder Mühle.<br />

Zum Start der Grillsaison <strong>2022</strong> erweiterte das<br />

Unternehmen sein Grillsortiment um eine neue<br />

vegane Mühlen Bratwurst. Man verzeichne im<br />

Vegetarisch- und Vegan-Sortiment ein deutlich<br />

zweistelliges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr,<br />

hatte Claudia Hauschild, Leiterin Unternehmenskommunikation<br />

und Nachhaltigkeit bei der<br />

Rügenwalder Mühle, kürzlich gegenüber dem<br />

Fachmagazin Lebensmittel Praxis mitgeteilt.<br />

Konzentration auf das Wesentliche<br />

All das sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass <strong>Shop</strong>-Betreiber auch beim Thema<br />

Grillen, allein aus Platzgründen, auf das Wesentliche<br />

den Schwerpunkt legen sollten. Und das ist<br />

laut der siebten Wiesenhof Grillstudie Schweinefleisch,<br />

dicht gefolgt von Geflügel. Dann folgen<br />

Gemüse und Rindfleisch. Ein Aspekt des Fleischangebotes,<br />

auch in den <strong>Shop</strong>s, muss allerdings<br />

auch noch erwähnt werden: Die Preisentwicklung.<br />

Auf Grund der auch durch den Krieg in der<br />

Ukraine steigenden Kosten der Branche und gestiegener<br />

Schweinepreise, sind Preiserhöhungen<br />

zu erwarten. Bei den Preisen in <strong>Shop</strong>s muss aber<br />

vorsichtig agiert werden, um keine Preisschwellen<br />

zu überschreiten, die vom Kauf abhalten.<br />

Im April <strong>2022</strong> hat<br />

der Bifi-Foodtruck<br />

seine Jubiläums-<br />

Tour in Deutschland<br />

begonnen.<br />

<strong>Shop</strong>-Betreiber<br />

sollten von den<br />

Besten lernen<br />

•<br />

Um beispielsweise ein gutes Fleischund<br />

Wurstsortiment im Bereich Grillen zu<br />

etablieren, sollten <strong>Shop</strong>-Betreiber öfter<br />

den Wettbewerbern in ihrer Gegend in die<br />

Regale und vor allem die Theken schauen.<br />

Wer dabei überregional von den Besten<br />

lernen will, dem seien Platzierte und Sieger<br />

des Wettbewerbs „Fleischstar“ empfohlen,<br />

die kürzlich wieder vom Fachmagazin<br />

Lebensmittel Praxis gekürt wurden.<br />

•<br />

In der Kategorie der kleinen Märkte mit<br />

einer Verkaufsfläche bis 2.000 Quadratmetern<br />

gewann der Rewe Markt in<br />

Wolfratshausen. Im Rennen für den<br />

Branchen-Preis waren dabei auch Edeka<br />

Staufers in Albershausen und der Tegut-<br />

Markt in Schweinfurt.<br />

•<br />

In der Kategorie der Märkte mit einer<br />

Verkaufsfläche von 2.000 bis 3.000<br />

Quadratmetern war die Mannschaft aus<br />

dem Wasgau siegreich gegen Edeka<br />

Schenke in Bielefeld und Edeka Klein in<br />

Hamburg.<br />

•<br />

In der Kategorie der großen Märkte<br />

gewann Hieber‘s in Mülheim gegen das<br />

Edeka-Center Kreuzberg in Koblenz und<br />

das Rewe-Center in Weinheim.<br />

Fotos: LSI Germany, Getty Images


28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />

Industrie | 21<br />

ZEITENWENDE LÄUFT<br />

AUCH BEIM LADENBAU<br />

<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>-Betreiber müssen zurzeit mehrere<br />

Herausforderungen gleichzeitig meistern. Mit Hilfe<br />

intelligenter Ladenbaukonzepte wollen sich viele<br />

<strong>Shop</strong>s neu aufstellen. Text Silke Hoyer<br />

In Nürnberg ist der erste Tankstellen-Store von S-IQ mit Barbershop gebaut worden.<br />

Fotos: S-IQ,<br />

Die deutsche Gesellschaft steckt mitten<br />

im Umbruch. Corona bleibt dem<br />

Land erhalten. Der Ukrainekrieg verstärkt noch einmal die<br />

Probleme, die Corona ans Licht gebracht hat: Personalmangel,<br />

steigende Energiekosten, exorbitante Spritpreise, die<br />

Unterbrechung vieler Lieferketten, der Mangel wichtiger<br />

Rohstoffe und vieles andere lässt sich nennen. Herausforderungen,<br />

die auch in den <strong>Convenience</strong>-Kanälen wie Tankstellen-<strong>Shop</strong>,<br />

<strong>Convenience</strong>-Stores und Travel-Retail-Outlets<br />

längst angekommen sind. Zurzeit sind es vor allem die Spritpreise,<br />

die zum Umdenken in der Bevölkerung führen – mit<br />

Auswirkungen an den Tankstellen und in deren <strong>Shop</strong>s:<br />

Denn der Individualverkehr der Berufspendler nimmt weiter<br />

ab. Wer nicht fahren muss, bleibt im Home-Office. Alle<br />

anderen denken über Alternativen wie Fahrgemeinschaften,<br />

den öffentlichen Nahverkehr oder auch das Fahrrad nach.<br />

Ob für Freizeitaktivitäten oder den Urlaub verstärkt das Auto<br />

genutzt wird, wie in den Coronajahren zuvor – ist bei gleicher<br />

Ausgangslage – zweifelhaft. So gibt es bereits heute<br />

Standorte, zu denen nur noch jeder zweite Kunde zum Tanken<br />

kommt. Deshalb gilt: Wenn keine Tankumsätze generiert<br />

werden können, müssen zusätzliche Frequenzbringer<br />

installiert werden, die zu Spontan- und Zusatzkäufen führen<br />

– wie etwa das Angebot, Geld an der Kasse abzuheben<br />

oder Paketabholstationen. Hier kommen in zunehmendem<br />

Maße die Ladenbauer mit ihren Konzepten ins Spiel.<br />

Ein Barbershop an der Tankstelle<br />

Vor allem müssen <strong>Shop</strong>-Angebote stärker an den Standort<br />

und das Wettbewerbsumfeld angepasst werden. „Wenn es<br />

am Ort keinen Blumenladen mehr gibt, dann sind Blumen<br />

ein gutes Zusatzgeschäft. An Standorten mit vielen Berufspendlern<br />

sind Spielwaren und Plüschprodukte beliebte Mit-<br />

S-IQ hat für die San<br />

Francisco Coffee<br />

<strong>Shop</strong> Company ein<br />

<strong>Shop</strong>-in-<strong>Shop</strong>-Konzept<br />

entwickelt,<br />

berichtet Geschäftsführer<br />

Volker Walz (r.).<br />

bringsel der arbeitenden Mütter und Väter. An anderen<br />

Standorten laufen Tabak und Zubehör für Shisha-Pfeifen<br />

sehr gut“, sagt Volker Walz, Geschäftsführer S-IQ Objekt.<br />

Der Ladenbauer sieht seine Aufgabe deshalb darin, Standort<br />

und <strong>Shop</strong>-Konzept aufeinander abzustimmen sowie <strong>Shop</strong>und<br />

Bistro-Angebot zu optimieren und zusätzliche Frequenzbringer<br />

auf die Fläche zu bringen. „Wir haben jüngst<br />

in Nürnberg den ersten Tankstellen-Store mit einem Barbershop<br />

gebaut. Ein Barbershop ist auch Café, Treffpunkt<br />

der Community. Das Konzept ist eine Win-Win-Situation:<br />

Der Pächter des Barbershops bringt seine Kunden mit. Das<br />

Die Aufenthaltsqualität<br />

im Tankstelle-<br />

Bistro muss stimmen.<br />

Sessel und<br />

Bänke mit Cordbezug<br />

im Vintage-<br />

Look, Einbaumöbel<br />

mit Holzdekor und<br />

ein Vinylboden mit<br />

Retro-Prints können<br />

dazu beitragen.<br />

Der Barbershop an<br />

einer Tankstelle in<br />

Nürnberg bietet ein<br />

Café und ist ein<br />

beliebter Treffpunkt<br />

mit eigener<br />

Kunden-Zielgruppe.<br />

bringt garantierte Frequenz und Umsatz im Bistro. Der<br />

Pächter hat in die Ausstattung des gläsernen Barbershops<br />

mit eigenem Zugang investiert, der Tankstellen-Betreiber<br />

in die Aufenthaltsqualität des Bistros. Sessel und Bänke mit<br />

Cordbezug im Vintage-Look, Einbaumöbel mit Holzdekor<br />

und ein Vinylboden mit Retro-Prints haben aus dem ehemaligen<br />

Mensa-Feeling des zuvor schwach frequentierten<br />

Verweilbereichs eine Lounge mit Wohnzimmeratmosphäre<br />

geschaffen“, berichtet Volker Walz über das Projekt.<br />

Ein weiterer wesentlicher Faktor, um Kunden zu gewinnen<br />

und zu binden, ist nach Meinung von Walz eine sichtund<br />

erlebbare Kaffeekompetenz im <strong>Shop</strong>. Denn laut Marktforscher<br />

Statista soll der Pro-Kopf-Umsatz von Kaffee und<br />

der Umsatzanteil des Außer-Haus-Marktes in diesem Jahr<br />

wieder das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreichen. Das Forschungsinstitut<br />

prognostiziert, dass bis 2025 der jährliche<br />

Pro-Kopf-Umsatz auf 248,10 Euro und der Umsatzanteil<br />

des Außer-Haus-Konsums auf 77 Prozent steigen wird. Mit<br />

einem passenden Konzept können die <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>-<br />

Betreiber hier anknüpfen. „Wir haben für die San Francisco<br />

Coffee <strong>Shop</strong> Company neben eigenständigen Coffee-Places<br />

ein <strong>Shop</strong>-in-<strong>Shop</strong>-Konzept entwickelt, das mit geringem<br />

Aufwand und Investment in bestehende Standorte integriert<br />

werden kann“, führt Volker Walz ein Beispiel an.<br />

Eine zusätzliche Möglichkeit der Differenzierung, vor allem<br />

für kleinere Tankstellen-<strong>Shop</strong>s, sei die Reduktion von<br />

Vielfalt und Komplexität. „Wir haben Kunden, die sich auf<br />

Burger, Pizza, Pommes oder Köfte spezialisiert haben und<br />

damit erfolgreich sind. Jüngst wurde in Flensburg eine Station<br />

eröffnet, die sich auf frisch gebackenen Fleischkäse fokussiert“,<br />

berichtet Walz.<br />

Auf Energiekosten achten<br />

Auch die Energiekosten sind ein Faktor, der die Ladenbauer<br />

umtreibt. Denn hier ist die Auswahl richtiger Produkte und<br />

Materialien künftig noch erfolgsentscheidender für C-Store-Inhaber.<br />

In einem <strong>Shop</strong> mit frischen Backwaren beispielsweise<br />

kann der Ladenbackofen bis zu 70 Prozent der<br />

Energiekosten ausmachen – Tendenz eher steigend. Bei<br />

Fleisch und Wurst oder auch Eis ist die Kühlung im Laden<br />

ein wesentlicher Kostenblock. Mit intelligenten Mess- und<br />

Lastwechsel-Managementsystemen lassen sich an dieser<br />

Stelle erhebliche Kosten einsparen – ohne die Präsentationsqualität<br />

zu reduzieren. Außerdem ist zu empfehlen, den<br />

Energieverbrauch im Blick zu behalten. Die Hersteller sind<br />

seit März 2021 verpflichtet, diesen auf ihren Geräten auszuweisen.<br />

Der Ladenbauer Aichinger ist da bereits einen<br />

Schritt weiter. „Wir sind der weltweit erste und einzige Anbieter,<br />

der bereits seit 2013 die Live-Messergebnisse einer<br />

Kühltheke online vernetzt“, ist auf der Homepage des Anbieters<br />

zu lesen. Die vernetzte Sirius 3 Kühltheke des Unternehmens<br />

wird im täglichen Betrieb des Edeka Markt Schuler<br />

in Dietenhofen genutzt. Im Modul können für unterschiedliche<br />

Zeiträume die Datenverläufe eingesehen werden. Für<br />

Monats- und Jahresverläufe werden die jeweiligen Durchschnittswerte<br />

angeben. Die Werte werden alle vier Stunden<br />

aktualisiert, live aus Dietenhofen.<br />

Zunehmende Lieferkettenprobleme<br />

Corona und der Ukrainekrieg verteuern aber nicht nur die<br />

Energie, sondern erhöhen auch Beschaffungskosten und<br />

-aufwand für viele Materialien wie Holz, Dekor- und Furnierwerkstoffe,<br />

Möbel- und Gestaltungselemente aus Glas<br />

sowie Metall und verlängern deutlich die Lieferfristen. In einer<br />

Befragung des deutschen Ladenbauverbandes von Januar<br />

und Februar <strong>2022</strong> gaben 48 Prozent der befragten Ladenbauer<br />

an, dass sie 2021 eine Verschiebung von etwa zehn<br />

Prozent ihrer Projekte aufgrund von Lieferkettenproblemen<br />

zu verzeichnen hatten. 21 Prozent gaben an, dass etwa<br />

20 Prozent ihrer Projekte von Verschiebungen betroffen waren.<br />

Deshalb haben sich viele Ladenbauer wieder auf Produzenten<br />

konzentriert, die vor allem in Europa Rohstoffe und<br />

Vorprodukte einkaufen.<br />

Auch für das Problem Personalmangel müssen die Ladenbauer<br />

zunehmend Lösungsansätze entwickeln. So hat<br />

sich Aichinger auf Kühltheken fokussiert, die sich mit wenigen<br />

Handgriffen von einer Bedien- in eine SB-Theke umwandeln<br />

lassen. Einschwenkbare Etagen in Bedientheken<br />

oder drehbare Brotregale sind Lösungen, die Zeit und Bedienpersonal<br />

sparen. All diese Vorschläge der Ladenbauer<br />

können <strong>Shop</strong>-Betreibern helfen, sich den Herausforderungen<br />

zu stellen und nach vorn zu blicken.


22 | Industrie<br />

28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />

Für die Infrastruktur<br />

bei Wasserstoff<br />

sind 80 Prozent der<br />

Gesamtausgaben<br />

förderungswürdig.<br />

Für Machbarkeitsstudien<br />

können<br />

Zuschüsse von<br />

50 Prozent fließen.<br />

Umweltbonus: Ein<br />

“Desaster“ droht<br />

Der Bundesverband Fuhrparkmanagement, BVF, schlägt<br />

Alarm: Der Umweltbonus für den Kauf eines Elektrofahrzeuges<br />

von bis zu 9.000 Euro wird nach jetzigem Stand<br />

nur ausgezahlt, wenn das Fahrzeug – unabhängig vom Bestelldatum<br />

– bis zum 31. Dezember <strong>2022</strong> zugelassen ist.<br />

BVF-Geschäftsführer Axel Schäfer kritisiert: „Da die Lieferzeiten<br />

gegenwärtig nicht zugesagt werden können, geht das<br />

auf Kosten der Planungssicherheit. Das macht nicht nur die<br />

Kalkulation zu Nichte, sondern die komplette Finanzplanung.“<br />

Die Fuhrparkmanager könnten sich nicht darauf verlassen,<br />

zu den geplanten Kosten die Fahrzeuge auch wirklich<br />

zu erhalten. Und das bedeute gleichzeitig, dass das Risiko<br />

der Bestellung aktuell von vielen als zu hoch eingeschätzt<br />

werde. „Es droht ein Desaster“, so Schäfer. Die Umstellung<br />

auf umweltfreundlicher Fuhrparkflotten werden dadurch<br />

deutlich verzögert. Der Verband setzt sich vor diesem Hintergrund<br />

deshalb jetzt stark dafür ein, dass das Antragsverfahren<br />

für den Umweltbonus rasch geändert wird. Aus Verbandssicht<br />

sollte der Antrag auf den Bonus bereits nach der<br />

Fahrzeugbestellung und einer Karenzfrist von 15 Tagen geprüft<br />

und genehmigt werden. Das stelle einigermaßen sicher,<br />

dass das eigentliche Ziel der Förderung durch Auszahlung<br />

des Umweltbonus auch erreicht werde.<br />

„DIE ZUKUNFT LIEGT IM<br />

WASSERSTOFF“<br />

Leichte und schwere Nutzfahrzeuge mit dieser Antriebstechnologie<br />

haben Elektrofahrzeugen neben anderen Vorteilen eine hohe<br />

Zeitersparnis beim Betanken voraus. Text Thomas Klaus<br />

Einen Bonus auch für E-Nutzfahrzeuge gibt es nur, wenn die<br />

Zulassung bis Ende des Jahres erfolgen kann. Das bringt<br />

Unsicherheit für die Manager eines Fuhrparks.<br />

Der Ingenieur Dr. Sascha Pfeifer ist sich<br />

sicher: „Die Zukunft der Nutzfahrzeuge<br />

liegt im Wasserstoff.“ Das begründet der Leiter des<br />

Fachgebietes Transportpolitik im Verband der Automobilindustrie,<br />

VDA, auch mit großer Zeitersparnis im Vergleich<br />

zu den immer beliebter werdenden Elektrofahrzeugen: „Im<br />

Gegensatz zu derzeitigen batterieelektrischen Antrieben<br />

können wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge schnell betankt<br />

werden. Sie haben nur unwesentlich längere Standzeiten<br />

an der Tanksäule als konventionell betriebene Nutzfahrzeuge“,<br />

also von drei bis fünf Minuten. Außerdem könnten<br />

diese Fahrzeuge auch kraftvoll beschleunigen und hätten dabei<br />

relativ hohe Reichweiten. Zum Beispiel bringen es die<br />

leichten Nutzfahrzeuge E-Expert von Peugeot, E-Jumpy<br />

Hydrogen von Citroen und Vivaro-E Hydrogen von Opel<br />

auf immerhin jeweils mehr als 400 Kilometer. Übrigens sind<br />

alle drei Fahrzeuge so konzipiert, dass durch die Wasserstoff-Nutzung<br />

weder das Ladevolumen noch die Nutzlast<br />

eingeschränkt werden.<br />

300 Wasserstoff-Tankstellen im Jahr 2<strong>03</strong>0<br />

Sascha Pfeifer informiert weiter: „Wasserstoff ist in großen<br />

Mengen speicherbar und lässt sich aus Erneuerbaren Energien<br />

erzeugen.“ Es handele sich dabei um eine „optimale<br />

Kombination für CO2-neutrale Mobilität“. Was jetzt noch<br />

fehle, ergänzt der VDA-Experte, sei die Infrastruktur: Mehr<br />

geeignete Tankstellen müssten her. Immerhin werde aber an<br />

dieser Stelle bereits von Seiten der Betreiber auf das Gaspedal<br />

gedrückt, zeigen sich Branchenvertreter überzeugt: Nach<br />

Angaben der H2 Mobility Deutschland GmbH, Deutschlands<br />

führender Wasserstoff-Tankstellenbetreiberin, bestanden<br />

im April <strong>2022</strong> in Deutschland 93 Wasserstoff-Tankstellen.<br />

Im April 2020 waren es noch 79; drei Jahre zuvor wurden<br />

erst 22 gezählt. Geschäftsführer Nikolas Iwan hält das<br />

für einen Meilenstein: „Unser erstes Ziel einer weit gehenden<br />

Flächenabdeckung in sieben deutschen Ballungszentren<br />

sowie entlang der verbindenden Fernstraßen und Autobahnen<br />

ist erreicht.“ Das nächste Etappenziel: Bis 2<strong>03</strong>0 sollen<br />

es dreihundert Stationen sein.<br />

Das Potenzial der Brennstoffzellen<br />

Wasserstoff kann als Kraftstoff für einen Verbrennungsmotor<br />

oder als Energieträger in einer Brennstoffzelle verwendet<br />

werden. Steffen Stumpp ist bei der Unternehmensberatung<br />

Berylls für Nutzfahrzeuge zuständig. Er geht davon aus, dass<br />

sich die Brennstoffzellen-Variante durchsetzen wird. Der<br />

Wirkungsgrad sei besser und es würden keine Stickoxide<br />

ausgestoßen. So entfalle auch die Abgasnachbehandlung.<br />

Ähnlich wie Sascha Pfeifer ist auch Stumpp von den Potenzialen<br />

überzeugt, die im Wasserstoff stecken. Das Förderprogramm<br />

des Bundesverkehrsministeriums für klimafreundliche<br />

Nutzfahrzeuge lobt der Deutsche Wasserstoff- und<br />

Der Volkswagen<br />

ID.Buzz erhielt<br />

seinen Award<br />

für das<br />

ikonische<br />

Design, das vom<br />

Ur-Bulli Volkswagen<br />

T1<br />

inspiriert ist.<br />

Brennstoffzellen-Verband, DWV mit den Worten: „Ein<br />

wichtiger Schritt zu einer Wasserstoff-getriebenen Mobilität,<br />

ohne die die Mobilitätswende nicht gelingen kann“.<br />

Ziel von Förderprogramm und „Richtlinie zur Förderung<br />

von Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden<br />

Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur“<br />

ist es, Nutzfahrzeuge mit klimaschonenden Antrieben<br />

schnellstmöglich ökonomisch konkurrenzfähig zu konventionellen<br />

Fahrzeugen werden zu lassen. Gefördert wird die<br />

Anschaffung von Nutzfahrzeugen, Sonderfahrzeugen und<br />

umgerüsteten Dieselfahrzeugen mit Batterie und Brennstoffzelle<br />

sowie Plug-In-Hybriden und hybriden Oberleitungsantrieben.<br />

Zudem gibt es Geld vom Staat, wenn Tankund<br />

Ladeinfrastruktur beschafft oder Machbarkeitsstudien<br />

in Auftrag gegeben werden. Bei der Fahrzeuganschaffung<br />

werden 80 Prozent der Ausgaben übernommen.<br />

E-Auto des Jahres<br />

•<br />

„Elektroauto des Jahres“ – so darf sich der neue<br />

Volkswagen ID.Buzz nennen, der im September<br />

<strong>2022</strong> auf den Markt kommen soll. Er erhielt diese<br />

Auszeichnung beim internationalen Wettbewerb<br />

Top Gear Electric Awards. Die Jury lobte das ikonische<br />

Design, das vom Ur-Bulli Volkswagen T1 inspiriert<br />

ist, und die Raumdimensionen. Die Kofferraumkapazität<br />

sei doppelt so groß wie die eines<br />

SUV. Ollie Marriage, Leiter der Top-Gear-Testabteilung,<br />

kommentierte: „Er ist betörend einfach gezeichnet<br />

und schwebt doch über den Dingen.“ Der<br />

ID. Buzz ist das erste vollelektrische Fahrzeug von<br />

Volkswagen Nutzfahrzeuge. Er soll als fünfsitziger<br />

Bus und in der Transporter-Version bereitstehen.<br />

Wasserstoff-Player<br />

vernetzen sich<br />

Es war ein feierlicher Rahmen, in dem Mitte April in der<br />

Landesvertretung Hamburg die Fachkommission des<br />

Innovationsclusters HyMobility gegründet wurde. Und feierlich<br />

war wohl auch Werner Diwald zumute, dem Vorstandsvorsitzenden<br />

des Deutschen Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellen-Verbandes, DWV. „Wir werden gegenüber<br />

der Politik und Öffentlichkeit die starke Stimme für<br />

den schnellen Markthochlauf der Brennstoffzellen-Mobilität<br />

sein“, sagt er mit Blick auf das neue Netzwerk, dessen<br />

Knüpfung der DWV stets gefordert habe. Zu den Mitgliedern<br />

gehören Fahrzeug- und Brennstoffzellen-Hersteller,<br />

Anwender und Fahrzeugnutzer, Elektrolysehersteller,<br />

Tankstellen-Betreiber und Hersteller der notwendigen<br />

Technik und Infrastruktur. „Somit werden alle Player entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette miteinander verknüpft“,<br />

stellt Diwald fest.<br />

Im Rahmen des Nationalen Innovationsprogrammes<br />

Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie erhält das<br />

Projekt HyMobility knapp 1,4 Millionen Euro aus dem Topf<br />

des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Diese<br />

Kampagne läuft seit rund 15 Jahren und ist noch für weitere<br />

knapp vier Jahre ausgelegt. Ein wichtiges Standbein für eine<br />

international wettbewerbsfähige Zulieferindustrie sind die<br />

kleinen und mittleren Unternehmen, häufig unter der Abkürzung<br />

KMU zusammengefasst. Diese sollen besonders<br />

unterstützt werden. Die Projektarbeit des Clusters ist zunächst<br />

auf drei Jahre ausgelegt. Der Parlamentarische Staatssekretär<br />

Oliver Luksic bekräftigte während des Festaktes zur<br />

Gründung von MyMobility: „Mobilität mit Wasserstoff ist<br />

für das Erreichen unserer Klimaschutzziele unerlässlich und<br />

birgt große industriepolitische Chancen.“<br />

Die Fachkommission des Innovationsclusters HyMobility gibt es<br />

seit April. Sie umfasst Player entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Fotos: Volkswagen, Opel, Plum, Citroen


28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />

Community | 23<br />

BEGEGNUNGEN<br />

Milka möchte mit der Fortsetzung<br />

der „Zarte Botschaften” Kampagne<br />

zu einem empathischen Miteinander<br />

aufrufen. In vier Kampagnenfilmen<br />

dokumentiert Milka dabei die<br />

emotionalen Begegnungen<br />

unterschiedlicher Menschen, die sich<br />

vorher noch nie gesehen haben.<br />

NEUE E-AUTOS<br />

Die Veltins-Kronkorken-Aktion geht<br />

in eine neue Runde. Neben sieben<br />

Millionen Euro an Gewinnen gibt es<br />

30 E-Autos von Mercedes-Benz und<br />

Smart zu gewinnen. Jeweils ein<br />

Mercedes-Benz C 300 e T-Modell<br />

und ein Smart EQ Fortwo erhalten<br />

alle sieben Tage neue Besitzer.<br />

VORSCHAU<br />

AUSGABE 04-22<br />

TABAKWAREN UND E-ZIGARETTEN<br />

Die E-Zigarette ist die erfolgversprechendste<br />

Möglichkeit, den Tabakkonsum komplett<br />

einzustellen. Die Entwicklungen in Neuseeland<br />

und Großbritannien sind Beispiele für fortschrittliche<br />

und aufgeklärte Gesundheitspolitik. Die Politik<br />

der Bundesrepublik ist in dieser Hinsicht<br />

nicht eindeutig. Es stellt sich die Frage, wie sich<br />

der Markt entwickeln wird.<br />

SÜßWAREN UND SALZIGE SNACKS<br />

Weniger Kalorien, mehr Protein: Die Ver-<br />

Wbraucherwünsche kommen jetzt immer<br />

mehr auch in den Süßwarenregalen der <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s<br />

an. Allerdings ist das Naschen nach<br />

wie vor hoch emotional. Beide Bedürfnisse sollen<br />

<strong>Shop</strong>-Betreiber versuchen zu befriedigen.<br />

VEGETARISCHE UND VEGANE PRODUKTE<br />

Die Popularität von vegetarischer und veganer<br />

Ernährung steigt, Flexitarismus wird zum<br />

Mainstream, und dadurch gehören pflanzenbasierte<br />

Gerichte ins Angebot jedes <strong>Shop</strong>-Bistros<br />

und in die Regale der C-Stores. Mittlerweile essen<br />

zwei von fünf Verbrauchern in Deutschland bewusst<br />

weniger Fleisch. Zeit zu reagieren.<br />

COMMUNITY<br />

In diesem Jahr sorgt die Branche für Begegnungen, mehr E-Autos und fördert Kunst und Sportvereine.<br />

„Zwischenmahlzeiten<br />

sollten vitamin- und ballaststoffreich<br />

sein und langsam<br />

verstoffwechselt werden.“<br />

Sarah Broch<br />

Ernährungsexpertin<br />

POWER<br />

OF ARTS<br />

Krieg und Pandemie stellen den<br />

Zusammenhalt auf den Prüfstand. Der<br />

Philip Morris Kunst- und Kulturförderpreis<br />

fördert dagegen vier gesellschaftsrelevante<br />

Projekte mit insgesamt 200.000 Euro.<br />

Sie freuten sich über die erneute Auszeichnung (von links): Günter Ledermann, der Betriebsratsvorsitzende<br />

des Lebensmittel-Einzelhändlers Tegut, und Karl-Heinz Brand, Leiter Personelles<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung bei dem Unternehmen.<br />

Fotos: Rewe, Philip Morris, Mondelez, Veltins, Tegut,<br />

REWE<br />

SPORT<br />

Rewe ruft zur Unterstützung von<br />

Amateur-Sportvereinen auf: Damit geht<br />

die Aktion „Scheine für Vereine“ unter dem<br />

Motto „Gemeinsam für unsere Sportvereine“<br />

inzwischen in die dritte Runde.<br />

WOHL EIN GUTER<br />

PLATZ ZUM ARBEITEN<br />

Tegut ist im Bundeswettbewerb „Deutschlands beste<br />

Arbeitgeber <strong>2022</strong>“ des Great Place to Work-Instituts als<br />

einer der besten Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet<br />

worden. Tegut konnte sich damit erneut eine<br />

der bei Unternehmen begehrtesten Auszeichnungen<br />

sichern. Das Besondere an Great Place to Work sei, dass<br />

die Arbeitnehmer zusätzlich anonym ihr Unternehmen<br />

bewerteten. <strong>2022</strong> haben sich mehr als 800 Unternehmen<br />

beworben, um unter Deutschlands 100 beste<br />

Arbeitgeber zu kommen.


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