Convenience Shop 03/2022
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Handel<br />
& Wande<br />
Tankst<br />
stellen<br />
len<br />
<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s<br />
E-Food<br />
ZKZ 13952<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong>, www.convenienceshop.de<br />
3<br />
<strong>2022</strong><br />
Total und Valora<br />
Total Energies führt erstmals das<br />
K Kiosk-<strong>Shop</strong>-Konzept von Valora ein.<br />
Eine Berliner Station bietet das angepasste<br />
Konzept plus ein Foodservice-<br />
Angebot von Back Werk. Seite 02<br />
Groß werden<br />
In Kooperation mit kleinen und regionalen<br />
Herstellern strebt der Food-Lieferdienst<br />
Knuspr in Deutschland die<br />
Marktführerschaft an. Schon in zwei<br />
Jahren soll es soweit sein. Seite 04<br />
Fit für die Zukunft<br />
Der Hauptbahnhof Frankfurt wird in<br />
den kommenden 20 Jahren umgestaltet.<br />
Die B-Ebene soll trotz ihrer Souterrain-Lage<br />
als <strong>Convenience</strong>-Standort<br />
Bedeutung gewinnen. Seite 09<br />
Der Snacking Report<br />
Mit seiner neuesten Ausgabe des State<br />
of Snacking Reports hat Mondelez<br />
zum Thema Verbraucherwünsche in<br />
Sachen Snacking etwas mehr Licht ins<br />
Dunkel gebracht. Seite 17<br />
Wasserstoff für Lkw<br />
Ist Wasserstoff künftig die Antriebstechnologie<br />
für Nutzfahrzeuge?<br />
Einiges spricht wohl dafür. Seite 22<br />
Impressum Seite 04<br />
TANK & RAST –<br />
FASTFOOD MIT<br />
MEHR SYSTEM<br />
Mehr E-Mobilität, die Unsicherheit<br />
durch die Pandemie oder steigende<br />
Erwartungen an die Unterwegs-<br />
Versorgung. Darauf reagiert die Tank<br />
& Rast jetzt – zunächst mit einem<br />
Fastfood-Konzept. Text Martin Heiermann<br />
Der Raststätten-Betreiber Tank & Rast arbeitet an seiner<br />
marktgerechten Neuausrichtung. Ein erster Schritt zur<br />
Neupositionierung ist die soeben vorgestellte Boxen-Stopp-Range. Das Snacking-<br />
und To-go-Angebot, das klassische Speisenangebote neu interpretiert,<br />
will dem veränderten Kundenverhalten Rechnung tragen. Vor allem aber soll<br />
gegenüber den Gästen klarer kommuniziert werden, was überall an den Tank<br />
& Rast-Autobahn-Nebenbetrieben Einheitliches angeboten wird. ...<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 3<br />
Tank & Rast-Geschäftsführer Andreas Rehm sieht einige Veränderungen im Unterwegs-Markt. Darauf reagiert das Bonner Unternehmen.<br />
Fotos: Tank & Rast, Bra Tee, Rügenwalder, Rewe<br />
BraTee für die Ukraine<br />
BraTee hat den Verkauf seiner neuen<br />
Stop Wars Edition in ganz Deutschland<br />
gestartet. Der komplette Gewinn<br />
werde an humanitäre Projekte für die<br />
Zivilbevölkerung der Ukraine gespendet.<br />
Die Ziele der Aktion seien es,<br />
möglichst vielen Menschen zu helfen<br />
und die Spendenbereitschaft in<br />
Deutschland weiter zu steigern. Die<br />
Erlöse werden zu jeweils 25 Prozent<br />
an vier Hilfsorganisationen gegeben.<br />
V+V statt Fleisch + Wurst<br />
Die Rügenwalder Mühle verkaufte<br />
erstmalig 2021 mehr vegane und vegetarische<br />
Produkte als Fleisch- und<br />
Wurstprodukte und will die Marktführerschaft<br />
hier noch weiter ausbauen.<br />
Der Umsatz stieg im vergangenen<br />
Jahr auf 263,3 Millionen Euro.<br />
Rewe Dortmund liefert<br />
Der Lebensmittel-Einzelhändler geht<br />
jetzt mit seinem Lieferdienst auch im<br />
Ruhrgebiet in die E-Commerce Offensive.<br />
Angesichts des wachsenden<br />
Wettbewerbs mit Knuspr, Gorillas<br />
oder Picnic, habe sich nun auch die<br />
Rewe Regionalgesellschaft Dortmund<br />
entschieden, in den Lieferservice<br />
einzusteigen. „Wir haben die<br />
Entscheidung getroffen, das Ruhrgebiet<br />
jetzt auch mit einem regionalen<br />
Lieferdienst zu bedienen“, sagte Rewe-Digitalchef<br />
Christoph Eltze dem<br />
Handelsblatt. Der Händler schließt so<br />
seinen letzten großen weißen Fleck in<br />
Deutschland bei der Belieferung.<br />
NORMALITÄT HEIßT VERÄNDERUNG<br />
Dass wir alle in diesen Tagen so häufig vom „New<br />
Normal“ sprechen, zeigt wahrscheinlich nur,<br />
dass wir uns sicherer fühlen, wenn wir die Unwägbarkeiten<br />
in eine griffige Formel packen.<br />
Wenn dann oft dazu aufgerufen wird, diese neue<br />
Normalität jetzt richtig zu gestalten, klang das für<br />
mich bis vor Kurzem etwas abgegriffen. Aber<br />
beim näheren Hinsehen hat sich meine Haltung<br />
dazu in den vergangenen Wochen verändert.<br />
Auch die hier vorliegende Ausgabe<br />
von CS ist wieder voll mit spannenden<br />
Geschichten von Vertretern aus Handel<br />
und Industrie, die oft sehr kreativ und gegen<br />
alle Widerstände ihr Business in dieser<br />
Situation voranbringen wollen. Und<br />
dafür muss eben so manche alte Gewohnheit und<br />
vielleicht lieb gewonnene, weil auch bequeme,<br />
Einschätzung von Märkten und Menschen über<br />
Bord gehen. Das ist keine Kleinigkeit, weil auch<br />
zunächst scheinbar unbedeutende Veränderungen<br />
oft einschneidende Anpassungen in den Geschäftsmodellen<br />
notwendig machen. Und so<br />
sieht die Redaktion von CS sehr deutlich, wie viel<br />
hier geschieht und noch vor uns liegt. In<br />
diesem Sinne unterstreicht der Begriff<br />
New Normal einfach einmal mehr, dass<br />
die Normalität immer Veränderung sein<br />
muss und nicht Stillstand sein darf.<br />
Hans Jürgen Krone, Chefredakteur<br />
hansjuergen.krone@lp-verlag.de<br />
PRET A MANGER STARTET IN FRANKFURT<br />
Die Shaffi Group hat nach dem Berliner Hauptbahnhof ihren<br />
zweiten deutschen Pret A Manger-Store in Frankfurt am<br />
Main eröffnet. Mit dabei war auch Pret-Franchisenehmer<br />
Fahim Shaffi. Standort ist die so genannte „Frankfurter<br />
Fressgass“, also die Große Bockenheimer Straße, direkt im<br />
Geschäfts- und Finanzzentrum Frankfurts, wo nationale<br />
und internationale Banken und Finanzinstitute ansässig<br />
sind. Der neue Store liegt damit direkt zwischen den beiden<br />
Sehenswürdigkeiten Alte Oper und Hauptwache. Mehr als<br />
60 Sitzplätze im Inneren und weitere 40 auf der Terrasse<br />
stehen den Gästen an sieben Tagen in der Woche von den<br />
frühen Morgenstunden bis 21 Uhr in dem neuen Pret A<br />
Manger zur Verfügung. Hier gibt es jetzt neben Pret-Sandwiches<br />
wie Classic Super Club mit Hähnchenbrust, Bacon und<br />
Tomaten auch Bio-Kaffee, Wraps, Suppen und frisch zubereitete<br />
Salate sowie „leckere Frühstückshighlights“, sagt das<br />
Unternehmen. Die Frühstücks- und Nachmittagsmenüs<br />
bieten Backwaren, warme Croissants, Joghurt- und Obstbe-<br />
cher, Smoothies und eine Auswahl an Getränken. Alles sei<br />
dabei an den deutschen Markt angepasst worden. Es gibt<br />
auch eine Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen,<br />
„aber auch Fleischliebhaber kommen auf ihre Kosten“,<br />
betont das Unternehmen. Der <strong>Shop</strong> soll ein weiterer Meilenstein<br />
für die Pläne von Pret A Manger sein, die Größe des<br />
Unternehmens durch Expansion weltweit zu verdoppeln.<br />
Die verantwortliche Pret A Mangerin Stéphane Klein zeigte<br />
sich zufrieden, die Shaffi Group am neuen Standort mit eingebunden<br />
zu haben. Man teile die gleiche Wertvorstellung<br />
in Bezug auf Menschen, vor allem aber in Bezug auf die Mitarbeitenden<br />
und Gäste. Fahim Shaffi setzt auf eine langfristige<br />
Partnerschaft mit Pret A Manger. Wie es bei Pret A Manger<br />
üblich sei, bereite das Pret-Team auch am neuen Frankfurter<br />
Standort das Menü täglich in der Küche des <strong>Shop</strong>s zu<br />
und verwende dabei „frische und sorgfältig ausgewählte Zutaten“.<br />
Nicht verkaufte Lebensmittel werden am Ende des<br />
Tages an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet.
INHALT<br />
3<br />
<strong>2022</strong><br />
NEWS<br />
02 An einer Berliner Total Tankstelle<br />
bietet Valora jetzt ein K Kiosk-Angebot<br />
inklusive des Foodservice von Back Werk.<br />
02 | News 28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />
Auf Initiative der Mitarbeiter in der<br />
Eisfabrik im elsässischen Steinbourg<br />
wird die Produktion auf regenerative<br />
Energien umgestellt. Das passt zum<br />
Plan von Mars Wrigley, bis 2050<br />
klimaneutral zu werden.<br />
TITELSTORY<br />
<strong>03</strong> Tank & Rast arbeitet an Maßnahmen zur<br />
Neupositionierung. Ein erster Schritt ist die<br />
soeben vorgestellte Boxen-Stopp-Range, die<br />
es auch to-go geben soll.<br />
Snickers und Mars: Eisriegel aus<br />
erneuerbaren Energien<br />
HANDELSTHEMEN<br />
06 Handel und Wandel in Tankstellen kehrt<br />
als Präsenz-Veranstaltung zurück und findet<br />
im Juni wieder in Berlin statt.<br />
MEINUNGEN<br />
08 Mehr Fastfood,<br />
mehr Einheitlichkeit und<br />
Klarheit: das hat sich<br />
Tank & Rast auf die Fahnen<br />
geschrieben. Doch<br />
die Zielgruppe des Rastanlagen-Betreibers<br />
ist<br />
weit gehend heterogen.<br />
HANDELSTHEMEN<br />
10 BP hat ein internationales Zeichen gesetzt<br />
und kooperiert mit Uber. Eine solche<br />
Entwicklung wurde in der Branche erwartet.<br />
PRODUKTE<br />
12 Die neuen Sommerprodukte und das<br />
wieder Fahrt aufnehmende Foodservice-<br />
Geschäft beleben den Umsatz der C-Stores.<br />
STARTUPS<br />
14 Eine neue App will die Kosten von Lieferservices<br />
für kleinere Anbieter minimieren.<br />
INDUSTRIETHEMEN<br />
18 Völlig zu unrecht spielen Molkereiprodukte<br />
in den <strong>Shop</strong>s oft nur eine kleine Rolle. Doch<br />
sie bieten vielfältige Möglichkeiten. Ein Beispiel<br />
dafür ist Porridge als gesunder Snack.<br />
COMMUNITY<br />
23 In diesem Jahr sorgt die Branche nach<br />
schwierigen Pandemie-Zeiten für Begegnungen,<br />
verlost hochwertige E-Autos und fördert<br />
das Miteinander in Kunst und Sportvereinen.<br />
STANDARDS<br />
01 Editorial<br />
04 Impressum<br />
Mars Wrigley will nachhaltiger und umweltverträglicher<br />
produzieren. Ein Schritt in<br />
diese Richtung soll die Umstellung der unternehmenseigenen<br />
Fabrik im elsässischen Steinbourg<br />
auf hundert Prozent erneuerbare Energien sein,<br />
kündigt der Konzern an. Ab Mitte des Jahres soll<br />
dort nach den Plänen die Produktion von Eisriegeln<br />
auf diese Weise erfolgen. Die Fabrik im<br />
Elsass sei damit die erste Fabrik von Mars, welche<br />
die benötigte Energie für Strom und Wärmeerzeugung<br />
vollständig aus regenerativen Quellen<br />
bezieht. Allein mit dieser Initiative beabsichtigt<br />
der Süßwarenhersteller seinen CO2-Ausstoß um<br />
bis zu 600 Tonnen pro Jahr zu verringern. In<br />
Steinbourg werden auch die in Deutschland erhältlichen<br />
Eisriegel von Mars Wrigley hergestellt,<br />
An der Total Energies Station in Berlin, Prenzlauer<br />
Allee 4 - 5, wurde im Rahmen einer<br />
Partnerschaft von Total und Valora erstmals das<br />
K Kiosk-<strong>Shop</strong>-Konzept von Valora eingeführt.<br />
Christian Cabrol, Geschäftsführer Total Energies<br />
Marketing Deutschland, Christian Howe,<br />
Direktor Tankstellen Total Energies Marketing<br />
Deutschland, Katja Bayrak, Head of Business Development<br />
bei Valora Food Service Deutschland,<br />
und Lars Bauer, Geschäftsführer und Head of<br />
Sales, Valora Retail Deutschland (Foto oben, v.l.),<br />
nahmen die Eröffnung vor. Ab sofort steht Kunden<br />
dort ein erweitertes Kiosk- und <strong>Convenience</strong>-Angebot<br />
von K Kiosk inklusive des Foodservice<br />
von Back Werk zur Verfügung, teilten die<br />
zum Beispiel die Marken Snickers und Mars. Das<br />
Unternehmen kündigt zudem an, die Umstellung<br />
auf den Multipacks der Eisriegel sichtbar<br />
werden zu lassen. Auf den Verpackungen finden<br />
die Konsumenten dann den Hinweis „Unsere Fabrik<br />
nutzt für die Herstellung unserer Eisriegel erneuerbaren<br />
Strom“. Mars Wrigley will mit dieser<br />
Initiative seinem Ziel, bis 2050 Netto-Null-<br />
Treibhausgasemissionen in seiner gesamten<br />
Wertschöpfungskette zu erreichen, einen Schritt<br />
näherkommen. Der Wechsel zu hundert Prozent<br />
erneuerbaren Energien ist das Ergebnis einer Mitarbeiterinitiative<br />
am Standort Steinbourg, die<br />
von der Unternehmensgruppe unterstützt wird.<br />
Kern der Maßnahmen ist der Austausch bestehender<br />
Gaskessel durch neue, elektrische Kessel.<br />
Mit dem K Kiosk als Total<br />
Tankstellen-<strong>Shop</strong> katapultierte<br />
Valora sein<br />
<strong>Convenience</strong>-Konzept<br />
kürzlich auch an weitere<br />
deutsche Stationen. Mit<br />
dabei ist auch ein Clip-in<br />
der Foodservice-Marke<br />
Back Werk, die ebenfalls<br />
den Schweizern gehört.<br />
K Kiosk auch als Tankstellen-<strong>Shop</strong><br />
bei Total in Berlin vertreten<br />
beiden Partner mit. Mit der Kooperation wollen<br />
Total Energies und Valora „dem wachsenden<br />
Kundenbedürfnis nach Multi-Energie und Service-Hub<br />
begegnen“ und ein umfassendes Einkaufserlebnis<br />
an der Tankstelle bieten.<br />
Tresen für schnellen Einkauf<br />
Der <strong>Shop</strong> sei modern und übersichtlich gehalten<br />
und mit einem „Hochfrequenz-Tresen“ ausgestattet,<br />
wodurch schnelles Einkaufen ermöglicht<br />
werde. Eine weitere Besonderheit im <strong>Shop</strong> ist das<br />
Clip-in von Back Werk, einer Foodservice-Marke<br />
der Valora, aus dem heraus hier täglich<br />
frische Backwaren und Snacks sowie Coffee-Togo<br />
in Selbstbedienung angeboten werden.<br />
SHORT NEWS + PEOPLE<br />
•<br />
Ein neuer Service Store der Deutschen<br />
Bahn hat im historischen Bahnhof Lichtenfels<br />
eröffnet. Auf der fast 200 Quadratmeter<br />
großen Verkaufsfläche bietet der Service<br />
Store DB den täglich rund 5.200 Reisenden<br />
und Besuchern ein Angebot von Backwaren<br />
und Snacks über Heiß- und Kaltgetränke bis<br />
hin zu Tabakwaren. In den vergangenen<br />
Monaten konnte die DB bereits weitere<br />
23 Service Store-Standorte eröffnen.<br />
•<br />
Der nachhaltige Lieferdienst Liefergrün<br />
ergänzt sein Führungsteam, unter anderem<br />
mit Stephan Böhm, der von Hermes zu Liefergrün<br />
wechselt und die Vertriebsleitung<br />
übernimmt. Ihn begleiten Niko Uphoff als<br />
CTO, zuvor Wunder Mobility und Veloyo<br />
sowie Rim Breuer als Head of Logistics,<br />
zuvor Angel Last Mile und Liefery. Außerdem<br />
kommt Fikrete Asslani als Head of People<br />
ins Team. Das Liefergrün-Team besteht<br />
dadurch aus mehr als 40 Mitarbeitern.<br />
•<br />
Seit Anfang Mai ist aus dem Pizzaanbieter<br />
Franco Fresco die Gustavo Gusto GmbH &<br />
Co. KG geworden. „Oder einfacher ausgedrückt:<br />
Unsere Marke Gustavo Gusto wird<br />
auch unser Unternehmensname“, sagt Michael<br />
Götz, Chief Marketing Officer. Viele<br />
Menschen hätten Franco Fresco nicht mit<br />
der Pizza-Marke Gustavo Gusto zusammengebracht.<br />
Gleichzeitig stärke das Unternehmen<br />
die Marke Gustavo Gusto.<br />
•<br />
Henkell Freixenet, die Sekt-, Wein- und<br />
Spirituosen-Sparte der Geschwister Oetker<br />
Beteiligungen, schloss das Geschäftsjahr<br />
2021 mit einem Umsatzplus von elf Prozent<br />
auf 1.326 Millionen Euro ab. Mit diesem<br />
Rekordumsatz liegt der Schaumwein-Marktführer<br />
über dem Umsatzniveau vor der Coronakrise.<br />
Auch Wodka Gorbatschow, der<br />
meistverkaufte deutsche Wodka, wuchs um<br />
2,8 Prozent auf 22,5 Millionen Flaschen.<br />
•<br />
Die Managerin Lillie Li Valeur ist seit Anfang<br />
<strong>2022</strong> neue Deutschland-Chefin der<br />
europäischen Molkereigenossenschaft Arla<br />
Foods. Als Geschäftsführerin und Group<br />
Vice President verantwortet sie das gesamte<br />
Geschäft von Arla Foods in Deutschland. Sie<br />
berichtet an Arla Europa-Vorstand Peter<br />
Giørtz-Carlsen. In den vergangenen zwei<br />
Jahren war sie CEO der in Dänemark ansässigen<br />
Good Food Group.<br />
•<br />
Carsten Müller, Geschäftsführer der<br />
Kuttenkeuler Mineralölhandels- und Tankstellenbetriebsgesellschaft<br />
in Köln und seit<br />
2019 Vorstandsmitglied des Bundesverbands<br />
freier Tankstellen, bft, wurde zum<br />
Vice President of the Board des UPEI, des<br />
europäischen Verbands für unabhängige<br />
Kraftstofflieferanten, gewählt. Müller ist das<br />
erste bft-Vorstandsmitglied in diesem wichtigen<br />
Branchenverband.<br />
•<br />
Die deutschen Verbraucherinnen vertrauen<br />
der Marke Edeka. Das ist das Ergebnis<br />
der repräsentativen Studie Trusted Brand<br />
<strong>2022</strong> des Magazins Reader‘s Digest. Der<br />
Händlerverbund wurde zum fünften Mal als<br />
vertrauenswürdigste Marke in der Kategorie<br />
Handelsunternehmen ausgezeichnet.<br />
Fotos: Pedro Becerra Stageview.de, Mars Wrigley, Total Energies, Willi Nothers, CFP Brands,
28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />
Titelstory | <strong>03</strong><br />
Fortsetzung Titelstory<br />
FASTFOOD MIT<br />
MEHR SYSTEM<br />
„Wir wollen es<br />
moderner und<br />
setzen den Fokus<br />
auf die frische<br />
Zubereitung.“<br />
>><br />
Fortsetzung Titelstory<br />
Vor der Ankunft an der Raststätte sollen Kunden bestellen<br />
können: eine Tank & Rast-App ist in Vorbereitung.<br />
Jennifer Schmidt-Brekenfeld<br />
Director Systems Operations Tank & Rast<br />
Tank & Rast wird Fastfoodfähig<br />
und auch das Speisenangebot<br />
des Bonner Unternehmens wird im Mai<br />
genau das: Fastfood-fähiger. Gemeint ist damit<br />
die neu kreierte Food-Range des Raststätten-<br />
Betreibers, die in diesen Tagen an deutschen<br />
Autobahnen unter dem Markennamen ‚Boxen<br />
Stopp‘ an den Start gegangen ist. Ausgangspunkt<br />
hierfür waren die klassischen Tellergerichte<br />
in den 380 unternehmenseigenen<br />
Restaurants, die der Bonner Konzern an seinen<br />
Autobahn-Raststätten betreibt. Gemeint sind<br />
damit die Topseller – wie beispielsweise<br />
Schnitzel, Bratwurst, Pizza, Frikadelle oder<br />
Burger und natürlich Pommes-frites, skizziert<br />
Jennifer Schmidt-Brekenfeld, Director Systems<br />
Operations bei der Tank & Rast, im Gespräch<br />
mit <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> die Ausgangssituation.<br />
Diese Topseller seien der Startpunkt der Überlegungen<br />
gewesen. „Die Kunden wollen diese<br />
Produkte auch To-go haben. Sie wollen schnell<br />
versorgt werden und zudem von Anfang an<br />
Klarheit haben, was sie im Raststätten-Restaurant<br />
auf der Speisekarte finden“, erklärt<br />
Schmidt-Brekenfeld. In den vergangenen zwei<br />
Jahren, während der Corona-Pandemie, habe<br />
sich darüber hinaus die Entwicklung zum<br />
Snacking und zum To-go-Geschäft weiter<br />
verstärkt. „Deswegen haben wir eine Speisenkarte<br />
entwickelt, angelehnt an die Topprodukte,<br />
ergänzt um Trend- und auch um gesündere<br />
Varianten, also Salate oder Angebote für Vegetarier,<br />
die es überall in unseren eigenen Restaurants<br />
an den Raststätten geben wird“, sagt die<br />
Verantwortliche.<br />
aber auch beispielsweise für die Retouren von<br />
Schüsseln und Bowls und anderem. Die Pfand-<br />
Lösung müsse sowohl für die Gäste attraktiv sein<br />
als auch von allem Betrieben gut abgebildet<br />
werden können.<br />
Vom Point of Sale bis zum Plakat<br />
Zum Erfolg soll auch eine entsprechende Kommunikation<br />
beitragen. Diese ist bereits am Point<br />
of Sale über digitale Screens an den Start gegangen.<br />
„Wir machen ungefähr ab Mitte Mai Werbung<br />
über Social Media und online“, beschreibt<br />
Schmidt-Brekenfeld das weitere Vorgehen. Auch<br />
werden Anzeigen geschaltet und LKWs mit<br />
Boxen-Stopp-Hinguckern auf den Autobahnen<br />
unterwegs sein. Mit Radiowerbung werde Tank<br />
& Rast zur entsprechender Zeit nach draußen<br />
gehen. Vermutlich wird dies im kommenden<br />
Sommer vor den Ferien der Fall sein. Hinzu komme<br />
Plakatwerbung. Bei dieser Werbeform werde<br />
das Unternehmen noch die ein oder andere Überraschung<br />
präsentieren, so die Ankündigung. Auf<br />
diese Weise wollen die Bonner ihre bisherige<br />
Zielgruppe erreichen und darüber hinaus auch<br />
neue Kunden gewinnen. Ziel ist es aber wohl<br />
auch, sich neu im Markt zu positionieren.<br />
Neupositionierung im Markt<br />
Das Überdenken der Positionierung der Tank &<br />
Rast erfolgt vor dem Hintergrund eines sich<br />
verändernden Marktes. Der Geschäftsführer des<br />
Bonner Unternehmens, Andreas Rehm, zählt<br />
fünf Punkt auf, die dabei aus seiner Sicht von<br />
Bedeutung sind. Zunächst sei dies die Transformation<br />
hin zu Elektromobilität. Dann spiele die<br />
generelle Entwicklung der Verkehre eine wichtige<br />
Rolle und auch der Trend hin zu hochwertiger<br />
<strong>Convenience</strong>. Darüber hinaus hält er die Verhaltensänderungen<br />
der Konsumenten, bedingt<br />
durch die Corona-Pandemie, für bedeutsam und<br />
natürlich auch die Digitalisierung.<br />
„Was wir wollen, ist den Gästen Klarheit bieten.<br />
Deshalb modernisieren wir unsere Marken“,<br />
macht Jennifer Schmidt-Brekenfeld in diesem<br />
„Der Gast will frühzeitig wissen,<br />
welche Speisen ihn erwarten.“<br />
Andreas Rehm<br />
Geschäftsführer Tank & Rast<br />
Zusammenhang deutlich. Im Hinblick auf hochwertige<br />
<strong>Convenience</strong>, dem „Neuen-Normal“<br />
nach der Pandemie und auch in Sachen Digitalisierung<br />
sei es für die Gäste überall wichtig,<br />
Verlässlichkeit zu haben. Der Gast, so die Marktforschung,<br />
wolle wissen, was ihn erwartet, wie<br />
die Speisen zubereitet und präsentiert werden.<br />
Unter welcher Marke der Tank & Rast dies am<br />
Point of Sale geschehe, werde sich zeigen, so die<br />
beiden Manager des Rastanlagen-Betreibers.<br />
Eine App ist in Vorbereitung<br />
Wichtig sei dem Reisenden neben der Klarheit<br />
und der Sicherheit auch die Schnelligkeit. Hierbei<br />
soll die Digitalisierung helfen. Deshalb arbeitet<br />
Tank & Rast an einer Verbesserung des Bestellprozesses.<br />
Angedacht seien Self-Order-Terminals<br />
oder eine App. Es gebe sehr konkrete Vorbereitungen<br />
dazu, die noch in der Konzeptionsphase<br />
seien. Bedeutung in diesem Zusammenhang hat<br />
auch die Auffindbarkeit der einzelnen Rastanlagen<br />
und welche Services dort geboten werden,<br />
macht Andreas Rehm deutlich. Der Wettbewerb<br />
verändere sich zudem durch die Elektromobilität<br />
und die entsprechenden Ausschreibungen.<br />
Wie das Unternehmen künftig Schnellladesäulen<br />
in sein Angebot integrieren will, kann man<br />
jetzt am Beispiel der Raststätte in Werratal<br />
erleben: Hier sind Kraftstoff-Zapfsäulen und<br />
Ladepunkte unter einem Dach vereint, so wie es<br />
das Unternehmen wohl künftig an möglichst<br />
allen Stationen umsetzen will.<br />
Fotos: Autobahn Tank & Rast<br />
Mit wenigen Basisprodukten<br />
Dabei konzentriert sich die Boxen-Stopp-Range<br />
auf möglichst wenige Basisprodukte, die unterschiedlich<br />
kombiniert werden, um geringen<br />
Food-Waste zu erzeugen. Frühzeitig habe man in<br />
diesen Prozess die Franchisepartner eingebunden,<br />
die einzelnen Produkte mit ihnen gemeinsam<br />
besprochen und verkostet.<br />
Und so will die Boxen-Stopp-Range die Klassiker<br />
neu interpretieren. Neben den Tellergerichten<br />
werden die Speisen in einer To-go-Box mit<br />
Dips angerichtet und auch klein geschnitten<br />
offeriert: „Wir wollen es moderner und setzen<br />
den Fokus auf die frische Zubereitung“ betont<br />
Schmidt-Brekenfeld. Zudem habe man, so die<br />
verantwortliche Tank & Rast-Managerin, auf die<br />
Umweltverträglichkeit der Verpackung also der<br />
Box geachtet. Darüber hinaus gebe es konkrete<br />
Überlegungen zu einem Pfandsystem für das<br />
neue einheitliche Speisensortiment. Tank & Rast<br />
teste verschiedene Anbieter. Es sei wichtig, ein<br />
vollumfängliches Angebot zu machen, also<br />
inklusive der Rücknahme von Getränkeflaschen<br />
Die neue Tank & Rast-<br />
Food-Range setzt auf<br />
ein einheitliches Angebot,<br />
vor allem aber auf<br />
das To-go-Geschäft.
04 | Handel + People<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />
PEOPLE<br />
Gökhan Bilgic<br />
(Foto) übernimmt<br />
bei BAT die Geschäfte für<br />
Central Europe North von Oliver<br />
Engels und die Rolle des Sprechers<br />
der Geschäftsführung der deutschen<br />
BAT-Gesellschaften.<br />
Andreas Thoma wird zum Commercial<br />
Director Germany ernannt.<br />
Bilgic ist seit 2013 bei BAT, vorher<br />
unter anderem bei Coca-Cola.<br />
REWE TO-GO AN RUND<br />
700 ARAL-STATIONEN<br />
Lekkerland konnte im vergangenen<br />
Geschäftsjahr weiter wachsen, sowohl in<br />
Deutschland als auch in Spanien und den<br />
Niederlanden. Vor allem die Akquise von<br />
Neukunden habe dazu beigetragen, sagt<br />
Lekkerland-Chef Patrick Steppe. Interview Martin Heiermann<br />
Patrick Steppe, Lekkerland-CEO, zeigt sich im Gespräch mit <strong>Convenience</strong><br />
<strong>Shop</strong> zufrieden mit der Geschäftsentwicklung.<br />
Adriano Leo<br />
ist neuer Direktor<br />
Business Development der<br />
Warsteiner Brauerei. Er widmet<br />
sich unter anderem den Aufgabenbereichen<br />
Lohnbräu und Handelsmarken,<br />
der Definierung der künftigen<br />
Gebinde-Strategie sowie der<br />
Begleitung sämtlicher Produktinnovationen,<br />
von der Konzeption bis<br />
zur Markteinführung. Er war zuvor<br />
bei der Darguner Brauerei.<br />
<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> Lekkerland ist um<br />
4,4 Prozent gewachsen. In welchen<br />
Bereichen gab es Wachstum?<br />
Patrick Steppe Zu dem Umsatzwachstum hat vor<br />
allem das Lekkerland Geschäft in Deutschland<br />
beigetragen, durch den Gewinn von Neukunden<br />
und eine Steigerung des Umsatzes im Tankstellen-Kanal.<br />
Aber auch die Landesgesellschaften in<br />
den Niederlanden sowie in Spanien konnten den<br />
Umsatz steigern, durch Wachstum im Geschäftsfeld<br />
Tankstellen-Kanal in den Niederlanden<br />
und durch Neukundengewinne in Spanien.<br />
CS Wie sah die Entwicklung 2021 auf<br />
nationaler Ebene aus?<br />
Steppe Wir sind insgesamt mit der Geschäftsentwicklung<br />
2021 in allen Landesgesellschaften zufrieden.<br />
Das Umsatzwachstum in Deutschland<br />
resultierte unter anderem aus der erfolgreichen<br />
Akquisition von Neukunden sowie aus einem<br />
Umsatzwachstum im Bereich der Tankstellen-<br />
<strong>Shop</strong>s. Das haben wir vor allem unseren rund<br />
5.000 engagierten Mitarbeitenden zu verdanken,<br />
die Lekkerland für unsere Kunden zum ‚your<br />
most convenient partner‘ machen.<br />
entwicklung von Rewe To -go an Hochfrequenzstandorten<br />
vorangetrieben, unter anderem durch<br />
die Eröffnung eigener Stores am Hauptbahnhof<br />
Oberhausen und in Berlin sowie durch die Entwicklung<br />
von Lösungen für autonome <strong>Shop</strong>s, die<br />
wir kürzlich vorgestellt haben.<br />
CS Wie ist der Stand beim Projekt<br />
Rewe Express mit der EG Group?<br />
Steppe Es ist noch zu früh, um hierzu eine Aussage<br />
zu treffen, da sich das Projekt noch in der Pilotphase<br />
befindet.<br />
IMPRESSUM<br />
www.convenienceshop.de<br />
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Verlag Geschäftsführung: Dr. Thorsten Weiland;<br />
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Bezugspreis Einzelheft 3,80 EUR Jahresabo<br />
Inland: 31,20 EUR; Ausland: 39,40 EUR Kein<br />
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Nachdruck, auch von Auszügen, nur mit<br />
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Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegt eine<br />
Beilage der JT International Germany GmbH und<br />
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VENDING-AUTOMATENWIRTSCHAFT E.V.<br />
G13952 ISSN 0948–8855<br />
CS Haben sich die Pandemie und die<br />
damit verbundenen Maßnahmen international<br />
unterschiedlich ausgewirkt?<br />
Steppe Wie in Deutschland waren auch unsere<br />
Kunden in den europäischen Lekkerland-Landesgesellschaften<br />
in den Niederlanden sowie in Belgien<br />
und Spanien, also bei Conway, in 2021 weiterhin<br />
von der Pandemie betroffen, insbesondere<br />
in Lockdown-Phasen.<br />
CS Welche Fortschritte gab es bei den<br />
Rewe To-go-<strong>Shop</strong>s? Wie viele betreibt<br />
derzeit Lekkerland, wie viele Aral?<br />
Steppe Das Konzept findet sich derzeit an rund<br />
700 Aral-Tankstellen sowie an etwa 20 Hochfrequenzstandorten.<br />
An Letzteren betreibt Lekkerland<br />
die Stores in der Regel selbst, zum Teil werden<br />
sie durch Franchisenehmer betrieben.<br />
Lekkerland hat im vergangenen Jahr die Weiter-<br />
MIT DEN KLEINEN GANZ<br />
GROß WERDEN<br />
Mit einem Förderprogramm möchte der Lieferdienst<br />
Knuspr kleine und regionale Hersteller an sich binden.<br />
Das Sortiment soll besondere Produkte bieten und auch<br />
den Weg zur Marktführerschaft ebenen. Text Martin Heiermann<br />
Marketingchef Peter Hoffmann bietet den<br />
Produzenten online einen <strong>Shop</strong>-in-<strong>Shop</strong>.<br />
Knuspr-Lieferfahrzeuge fahren elektrisch.<br />
Bis 2024 werden wir die Nummer eins<br />
der Online-Lebensmittellieferdienste<br />
in Deutschland sein und einen Umsatz von 1,2 Milliarden<br />
Euro generieren.“ Erich Comor, CEO von Knuspr, Tochterunternehmen<br />
des Tschechischen Food-Lieferdienstes Rohlik,<br />
ist sich sicher, dieses Ziel zu erreichen. In zwei Jahren<br />
werde Knuspr 500.000 aktive Kunden zählen und das Sortiment<br />
deutschlandweit dann aus über 20.000 Produkten<br />
bestehen: „Dann werden wir in allen großen deutschen Ballungsräumen<br />
vertreten sein“, so der CEO weiter. Als Grund<br />
für diesen Optimismus führt Comor an, dass man bei der<br />
Expansion in Deutschland einiges anders mache als die Mitbewerber.<br />
An erster Stelle führt der Deutschlandchef des<br />
Lieferdienstes als Grund an, verstärkt auf ein regionales Angebot<br />
kleiner Produzenten in Kombination mit bekannten<br />
Marken setzen zu wollen. Knuspr beabsichtige damit zugleich<br />
die Lebensmittelversorgung in Deutschland qualitativ<br />
aufzuwerten sowie die wirtschaftliche Situation kleiner<br />
Produzenten nachhaltig zu verbessern. Schon jetzt stamme<br />
30 Prozent des Sortiments von regionalen Anbietern.<br />
Förderprogramm für Genuss<br />
Doch man wolle noch mehr tun. „Unser Anspruch ist, dass<br />
unsere regionalen Partner gemeinsam mit uns wachsen und<br />
sie ihre Produktion durch eine verlässliche Zusammenarbeit<br />
unbürokratisch und mit einfachen Mitteln steigern können.<br />
Aus diesen Gründen haben wir das ‚Genuss-Helden-Programm‘<br />
ins Leben gerufen“, berichtet Comor. Komponen-<br />
Gibt es bei Lekkerland derzeit logistische<br />
Versorgungsprobleme ?<br />
Steppe Die Lieferfähigkeit der Industrie ist seit<br />
vielen Monaten beeinträchtigt. Es fehlt vielerorts<br />
an Rohstoffen, Personal und Logistikkapazitäten.<br />
Wir arbeiten mit unseren Lieferanten intensiv an<br />
Lösungen, um die Auswirkungen auf unsere<br />
Kunden so gering wie möglich zu halten. Bislang<br />
gelingt uns dies sehr gut.<br />
CEO Erich Comor erklärt die Wachstumsstrategie<br />
des Online-Lieferdienstes.<br />
ten des Förderprogramms für die regionalen Partnern seien<br />
die Bereichen Marketing, Verwaltung sowie Unterstützung<br />
beim System für elektronischen Datenaustausch. Beispielsweise<br />
sollen künftig eigene <strong>Shop</strong>-in-<strong>Shop</strong> Lösungen auf<br />
Knuspr.de möglich werden.<br />
Auch sollen die Verträge mit den Warenlieferanten flexibler,<br />
kürzer und übersichtlicher gestaltet werden und die<br />
Zahlungszeit werde von 30 auf 14 Tage verkürzt. Darüber<br />
hinaus beinhaltet das Förderprogramm laut Knuspr die Einarbeitung<br />
und Schulung in das digitale Lieferkettensystem,<br />
das der schnellen und effektiven Bestellübermittlung dienen<br />
soll. Den Partnern, die kontaktsensible Lebensmittel<br />
herstellen, würden dazu auch nachhaltige Verpackungslösungen<br />
zur Verfügung gestellt, kündigt der Lieferdienst an.<br />
Knuspr folge damit auch dem Anspruch seiner Konsumenten,<br />
ist Comor überzeugt.<br />
Entsprechend gut aufgestellt, könne der Lieferdienst die<br />
Marktführerschaft anstreben. In München, erster Standort,<br />
an dem Knuspr im August 2021 startete, zählt das junge<br />
Unternehmen nach eigenen Angaben mittlerweile über<br />
50.000 Kunden, beschäftige über tausend Mitarbeiter und<br />
habe mehr als 700 Lieferanten. Täglich erreichten das Unternehmen<br />
mehr als 3.000 Bestellungen mit einem durchschnittlichen<br />
Warenkorbwert von 80 Euro. Ähnlich sei die<br />
Situation in der Rhein-Main-Region, berichtet der CEO des<br />
Online-Supermarktes. In und um Frankfurt, Mainz, Wiesbaden<br />
und Darmstadt steige, rund drei Monate nach Start,<br />
die Zahl der von Knuspr belieferten Kunden täglich.<br />
Fotos: Knuspr, Lekkerland, BAT, Warsteiner
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1 | Interne Studie, Energy Audience U&A, May 2021, DE (1050 respondents)
06 | Handel<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />
Karten-Kooperation<br />
Kunden von Eni und Total Energies<br />
in Deutschland können ab sofort<br />
auf ein größeres Akzeptanznetz<br />
zurückgreifen. So sind jetzt für<br />
Flottenkunden die Fleet Card von<br />
Total Energies und die Multicard<br />
von Eni bundesweit an über<br />
430 Stationen der Marken Agip<br />
und Eni sowie an rund 870 Stationen<br />
der Marke Total Energies einsetzbar.<br />
Europaweit kann zudem an<br />
Total-Tankstellen in Belgien (496<br />
Stationen), den Niederlanden (274<br />
Stationen), Luxemburg (42 Stationen),<br />
Polen (37 Stationen) sowie<br />
an Lkw-Stationen von Total Energies<br />
in Frankreich (420 Stationen)<br />
über die Eni Multicard abgerechnet<br />
werden. Beide Kooperations-Partner<br />
sehen durch diese Entwicklung<br />
für ihr Geschäft weitere große<br />
Zukunftschancen.<br />
HANDEL UND WANDEL −<br />
BACK FOR GOOD<br />
Ein Highlight des <strong>Convenience</strong>-Jahres: Handel<br />
und Wandel in Tankstellen kehrt als<br />
Präsenz-Veranstaltung zurück: am 22. und 23.<br />
Juni <strong>2022</strong>, Hotel Pullmann-Schweizerhof, Berlin.<br />
Text Hans Jürgen Krone<br />
Es gibt viel zu besprechen: Die Branche wird sich im Juni<br />
wieder zum Jahrestagung „Handel und Wandel“ treffen.<br />
Knuspr bald in Hamburg<br />
Der Mutterkonzern Rohlik des<br />
deutschen Online-Lebensmittel-<br />
Lieferdienstes Knuspr zählt über<br />
eine Million aktive Kunden, rund<br />
zehn Millionen Bestellungen und<br />
einen Netto-Umsatz von 490<br />
Millionen Euro von Mai 2021 bis<br />
April <strong>2022</strong>. Das sei ein Wachstum<br />
von 53 Prozent gegenüber Vorjahr.<br />
Zudem wird die Tochter Knuspr<br />
einen Standort in Hamburg eröffnen,<br />
der für September in Vorbereitung<br />
ist. Man freue sich auch nach<br />
dem Ende der Lockdown-Wellen<br />
weder eine Abschwächung noch<br />
eine Verlangsamung des Wachstums<br />
feststellen zu müssen, so<br />
CEO Tomáš Čupr. Nicht nur der<br />
tschechische Heimatmarkt sei<br />
profitabel, sondern alle vier bestehenden<br />
Märkte seien auf dem<br />
Weg, profitabel zu werden.<br />
Die Vorfreude auf allen Seiten ist groß. Ebenso wie die Themenvielfalt,<br />
mit der es sich zu beschäftigen gilt: Die Jahrestagung<br />
Handel und Wandel in Tankstellen wird von der Branche schon ungeduldig<br />
erwartet, denn auch hier gilt, dass der persönliche Kontakt nicht zu ersetzen<br />
ist. Und die Liste der Konzepte, die die Branche aufgrund von Kontakten oder<br />
Inspirationen von Handel und Wandel im Markt umgesetzt hat, zieht sich ebenso<br />
wie die Veranstaltung über mehr als zwei Jahrzehnte. <strong>2022</strong> geht es um die aktuelle<br />
Ausgangslage nach der Pandemie und darum, was die Branche als „New Normal“<br />
für ihr Geschäft künftig erwartet.<br />
Branche vor großen Herausforderungen<br />
Der Lebensmittel-Handel sieht sich allgemein vor große Herausforderungen gestellt<br />
und die <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s, an der Schnittstelle zwischen Nah- und Unterwegs-Versorgung<br />
und dem gastronomischen Außer-Haus-Markt, vielleicht<br />
umso mehr. Gleichzeitig steht das Thema Mobilität unter Druck und die alternativen<br />
Energien, unter ihnen vor allem auch das E-Loading, schicken sich an, den<br />
Markt zu verändern. Die bisherigen Top-Player im <strong>Convenience</strong>-Retail, unter ihnen<br />
vor allem die Tankstellen-<strong>Shop</strong>s, müssen neue Wege finden, sich ihren Platz<br />
in dieser Branche auf Dauer zu sichern und dazu über neue Konzepte und Partner<br />
in diesem Geschäft diskutieren und mit ihnen in Dialog treten. Wichtige<br />
Gesprächspartner in diesem Business sind sicherlich die Lieferdienste aller Art,<br />
weil hier durch eine Kooperation mit den Convcenience-<strong>Shop</strong>s viele Synergien<br />
erwartet werden können. Deals wie der, den BP europaweit mit Uber abgeschlossen<br />
hat, werden auch hier zu Lande ein Stück Normalität werden. Zum Anstoß<br />
und zur Aufarbeitung solcher und anderer Themen war in den vergangenen mehr<br />
als zwanzig Jahren Handel und Wandel in Tankstellen und <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>s<br />
immer einen wichtiger Markstein im Jahr, so die Auskunft vieler Teilnehmer.<br />
Top-Referenten und Netzwerktreffen<br />
Diesmal als Referenten dabei sind beispielsweise Lekkerland CEO Patrick Steppe<br />
und MCS-Geschäftsführer Torsten Eichinger. Ebenso Markus Länzlinger von der<br />
Schweizer Migrolino. Zudem auch auf der Bühne: Jennifer Schmidt-Brekenfeld,<br />
Director System Operations bei der Autobahn Tank & Rast Gruppe, Matthias<br />
Pape von Oest-Tankstellen, Andre Stracke von der Westfalen AG, sowie der Director<br />
Europe des weltweit führendenden Branchenverbandes NACS, Mark<br />
Wohltmann. Von Industrieseite sind beispielsweise Frank Hanisch, Customer<br />
Development Director <strong>Convenience</strong>, und Lisa-Maria Kefer von Mars Wrigley dabei.<br />
Außerdem: Andrea Sielaff, Head of Trade Marketing der Reemtsma Cigarettenfabriken,<br />
und einige andere. Bei den Startups wird diesmal Interessantes über<br />
Strangers, Convini, Kombuchery, Canobo, Sento, Spooning Cookie Dough, The<br />
Bamboovement, Heimatgut und Glowkitchen Food zu erfahren sein. Die Teilnehmer<br />
wählen wieder das aus ihrer Sicht attraktivste Konzept. Es lohnt sich<br />
auch am Vorabend beim Netzwerktreffen dabei zu sein. Infos: https://live.han<br />
delsblatt.com/event/jahrestagung-handel-und-wandel/programm/.<br />
Galeria als Nahversorger<br />
Galeria Karstadt Kaufhof hat mit<br />
dem Umbau seiner Filiale in Euskirchen<br />
nach eigenen Angaben den<br />
Rollout der Strategie „Galeria 2.0“<br />
begonnen. In der rheinischen Stadt<br />
wurde aufgrund ihrer Größe und<br />
Lage das Konzept „lokales Forum“<br />
umgesetzt. Es ist das kleinste<br />
Konzept, nach denen für „Filialen in<br />
Metropolen“ und „Regionaler Magnet“.<br />
Das Sortiment dieses „Nahversorgers“,<br />
so nennt ihn das Unternehmen<br />
selbst, sei sehr viel<br />
spezifischer als zuvor auf die Wünsche<br />
der Kundinnen und Kunden<br />
vor Ort angepasst. Angebote aus<br />
der Region wie beispielsweise die<br />
Zusammenarbeit mit lokalen Winzern<br />
hätten hier einen besonderen<br />
Stellenwert. Im Oktober 2021 hatten<br />
drei Showcase-Filialen in<br />
Frankfurt, Kassel und Kleve eröffnet.<br />
Diese hätten in den vergangenen<br />
rund sechs Monaten, so teilt<br />
das Handels-Unternehmen mit,<br />
„am Markt Erfolg gezeigt“.<br />
Schlecker-Rückkehr<br />
Das österreichische Unternehmen<br />
Kitz Venture GmbH setzt seine<br />
Ankündigung, die Marke Schlecker<br />
wieder auferstehen zu lassen, offenbar<br />
schnell um. Eine Firmenzentrale<br />
mit Logistikzentrum sei gefunden<br />
und Verträge für 39 Filialen<br />
in Deutschland und Österreich<br />
abgeschlossen, teilt das Unternehmen<br />
kürzlich mit. Parallel werde<br />
eine Technologie-Plattform aufgebaut.<br />
Diese soll Online-<strong>Shop</strong>s und<br />
Filialen sowie Direktlieferprozesse<br />
steuern. Zunächst sind sieben<br />
Filialen in Österreich und 32 in<br />
Deutschland geplant. Die Größe<br />
der Startflächen soll zwischen<br />
2.000 bis 2.500 Quadratmetern<br />
liegen und ein „volles Drogerie- und<br />
Lebensmittelsortiment“ abbilden.<br />
LIVE IN STUTTGART<br />
In diesem Jahr kann die Tankstellen-Messe Uniti<br />
Expo wieder stattfinden, nachdem sie 2020<br />
ausfallen musste. In Stuttgart sind viele<br />
<strong>Convenience</strong>-Player zu Gast, die die gesamte<br />
Wertschöpfungskette beleuchten. Text Martin Heiermann<br />
Unser Ziel ist es,<br />
immer am Puls<br />
der Zeit zu sein, wenn es um Veränderungen<br />
in der Branche geht.“ Mit diesen<br />
Worten umschreibt Elmar Kühn,<br />
Geschäftsführer der Uniti-Kraftstoff<br />
GmbH und Veranstalter der Tankstellen-Messe<br />
Uniti Expo, das Anliegen<br />
der Veranstaltung. Denn in diesem<br />
Jahr kann die Show wieder live über<br />
die Bühne gehen. Nach der verpassten<br />
vierten Auflage im Jahr 2020, findet<br />
die Uniti Expo jetzt vom 17. bis 19.<br />
Mai wieder statt. Aussteller und Besucher<br />
werden sich in Stuttgart zum<br />
Branchen-Meeting treffen. Mit dabei<br />
sind neben zahlreichen Technik-Ausstattern<br />
auch viele <strong>Convenience</strong>-Unternehmen<br />
und Food-Hersteller,<br />
beispielsweise die Tank & Rast, Hack<br />
und Genussgarten, Coca-Cola, Franke,<br />
Lekkerland, die MCS oder auch Edeka<br />
<strong>Convenience</strong>.<br />
Die ganze Wertschöpfungskette<br />
Die Veranstalter haben sich vor<br />
genommen, die neuesten Entwicklungen<br />
in den Themenwelten „Technik,<br />
Zahlung & Logistik“ sowie „<strong>Shop</strong> &<br />
<strong>Convenience</strong>“ zu präsentieren. Hinzu<br />
kommt, so beschreibt Kühn die<br />
Planung, ein umfangreiches Programm<br />
mit Fachvorträgen und Präsentationen<br />
zu neuen Verbrauchertrends<br />
sowie Innovationen in den Bereichen<br />
Dienstleistungen an Tankstellen,<br />
<strong>Convenience</strong>-Stores und Autowaschanlagen.<br />
Außerdem befasst sich die<br />
Uniti Expo mit einem Thema, das die<br />
gesamte Wertschöpfungskette an<br />
Tankstellen betrifft: die Zukunft alternativer<br />
Kraftstoffe. Zusammen mit seinen<br />
Partnern hat Uniti Kraftstoff hier<br />
ein breit gefächerte Informationsangebot<br />
zusammengetragen. Darüber<br />
hinaus soll die Möglichkeit bestehen,<br />
neue Kunden kennenzulernen und<br />
weltweite Kontakte zu knüpfen.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt will<br />
die Messe zudem auf neue Technologien<br />
setzen, die in jüngster Zeit sowohl<br />
das Verbraucherverhalten als auch die<br />
Geschäftsstrategien nachhaltig verändert<br />
haben. Ziel der Veranstaltung sei<br />
es, den Fachleuten der Branche zu helfen,<br />
„der technologischen Entwicklung<br />
einen Schritt voraus zu sein und<br />
das Beste aus den neuen Geschäftsmöglichkeiten<br />
zu machen“.<br />
Da die Corona-Pandemie noch<br />
nicht wirklich Vergangenheit ist, wird<br />
die Messe von Gesundheits- und<br />
Sicherheitsmaßnahmen begleitet.<br />
Kühn weist darauf hin, dass die Stuttgarter<br />
Messegesellschaft mit „Safe Expo“<br />
ein Hygiene- und Sicherheitskonzept<br />
ausgearbeitet habe, um allen Besuchern<br />
einen sicheren Aufenthalt zu<br />
Nach der<br />
Absage vor<br />
zwei Jahren<br />
kann die<br />
Tankstellen-<br />
Messe Uniti<br />
Expo wieder<br />
stattfinden.<br />
Persönliche Treffen wie diese, seien nicht zu ersetzen, meint<br />
Uniti-Chef Elmar Kühn als Veranstalter der Messe. In<br />
Stuttgart treffen sich auch die <strong>Convenience</strong>-Player.<br />
garantieren. Dank der Infrastruktur,<br />
die auf der Messe auch für frische Luft<br />
sorge, einen strengen Reinigungsplan<br />
und außerdem regelmäßige Kontrollen<br />
beinhalte, seien die Besucher geschützt.<br />
Seit der Wiederaufnahme der<br />
Aktivitäten im vergangenen September,<br />
hätten sich diese Gesundheitsmaßnahmen<br />
bei jeder Veranstaltung<br />
bewährt. Und so hofft die Uniti Expo<br />
auf viele Teilnehmer, denn persönliche<br />
Treffen seien durch nichts zu ersetzen.<br />
Fotos: Willi Nothers, Uniti Expo
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08 | Meinungen<br />
28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />
GEMEINSAM PRIORITÄTEN SETZEN<br />
In vielen Gesprächen ist derzeit zu hören, was<br />
heute von Playern im <strong>Convenience</strong>-Markt<br />
alles erwartet wird. Dann wird einem<br />
manchmal angst und bange. Natürlich sind oft<br />
Konzept und jede einzelne Anforderung berechtigt:<br />
Es scheint logisch, macht Sinn und verspricht<br />
so viele Vorteile. Aber die schiere Menge<br />
der Aspekte, die von Food über Technik, bis hin<br />
zur Organisation und darüber hinaus reicht,<br />
scheint oft erdrückend. Kein Wunder also, dass<br />
wir auf Fragen nach bestimmten Vorgehensweisen<br />
oder Konzepten von Gesprächspartnern immer<br />
wieder Antworten in der Richtung „was soll<br />
ich denn noch alles machen“ bekommen.<br />
Und das zieht sich von der Industrie über den<br />
Großhandel bis hin zum Handel und dort von<br />
den Unternehmenszentralen bis hin zu den einzelnen<br />
Betreibern und deren Mitarbeitern. Das<br />
war ja auch schon bisher der Fall, aber was angesichts<br />
der neuen Konsumenten-Gewohnheiten<br />
und der durch die Pandemie viel schneller als gedacht<br />
in Gang gekommenen und weiter vorangetriebenen<br />
Digitalisierung, jetzt passiert, dürfte<br />
klar sein: Die Anforderungen werden noch grö-<br />
ßer und vielfältiger. Mir ist völlig klar, dass das dazu<br />
gehört und eben auch nicht zu ändern ist. Und<br />
man kann hoffen, dass die so oft bei Systematisierungen<br />
und Digitalisierungen versprochene Vereinfachung<br />
von Arbeitsabläufen hier und da auch<br />
wirklich kommt. Aber bis das geschieht, müssen<br />
Entscheider auf allen Seiten für ein Prinzip immer<br />
offen sein, vielleicht offener als sie es in den vergangenen<br />
Jahren war: Priorisierung. Natürlich ist<br />
auch bei Herstellern, in Handelszentralen und in<br />
den <strong>Shop</strong>s vor Ort „immer alles wichtig“. Aber<br />
wer sich auf Entscheider-Ebene der Erkenntnis<br />
verweigert, dass nicht immer alles gleichzeitig<br />
geht, der muss damit leben, dass auf den Ebenen,<br />
wo die Konzepte umgesetzt werden, eigene Priorisierungen<br />
vorgenommen werden. Oft ist es für<br />
uns auch erstaunlich zu hören, was sich die Leute<br />
aus bestimmten Konzepten herausgepickt haben<br />
und was „durchs Rost“ gefallen ist. Das sind dann<br />
natürlich Gespräche im Vertrauen, über die wir<br />
nicht berichten dürfen.<br />
Bei mir bleiben dabei meist zwei Gedanken<br />
hängen. Nämlich erstens, dass die Unternehmen<br />
oft gar nicht wissen, wie intelligent ihre Mitarbeitenden<br />
Dinge in ihrem Sinne priorisieren. Zweitens<br />
denke ich, dass es besser wäre, wenn man die<br />
Entscheider immer ohne Angst in diese Überle-<br />
gungen einbeziehen könnte. Nur dann haben sie<br />
die Möglichkeit mitzureden, wenn es darum<br />
geht, dass wirklich nicht entscheidende Weichstellungen<br />
und Chancen verpasst werden.<br />
Hans Jürgen Krone<br />
Chefredakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
MEHR EINHEIT IN VIELFALT<br />
Wer fährt schon gerne ins Ungewis-<br />
se? Die wenigsten Menschen sind<br />
dazu bereit. Und so geht es wohl<br />
auch den meisten Reisenden auf der Autobahn.<br />
Wenn sie eine Rastanlage ansteuern, wollen<br />
sie<br />
zuvor gerne wissen, was sie dort erwartet. Um-<br />
fragen und Untersuchungen von Marktforschern<br />
im Auftrag der Autobahn Tank & Rast haben ge-<br />
nau diese Annahmen bestätigt. Deshalb<br />
bildet<br />
schon heute der größte Betreiber von Nebenanla-<br />
gen an Bundesautobahnen diesen Wunsch der<br />
Kunden ab. Dazu hat das Unternehmen seit vielen<br />
Jahren an seinen Standorten unterschiedliche<br />
Marken der Systemgastronomie platziert. Doch<br />
nun setzt Tank & Rast noch einen drauf und<br />
schafft noch mehr System, nämlich für sein eigenes<br />
Speisenangebot, sei es nun in den Restau-<br />
rants von Tabilo oder Gustico. Dort werden die<br />
Topseller und Klassiker<br />
vom Schnitzel bis zum<br />
Burger künftig moderner, vor allem aber einheitlich<br />
– nach derselben Rezeptur – angeboten. Und<br />
zwar in allen<br />
unternehmenseigenen Standorten.<br />
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts:<br />
die neuinterpretierten Klassiker, die unter dem<br />
Markennamen „Boxen-Stopp“ antreten, sollen<br />
an den Rastplätzen auch to-go verfügbar sei.<br />
Auf dem Weg zu mehr Fastfood und System<br />
postuliert der Bonner Konzern für seine Kunden<br />
und Gäste also mehr Klarheit, Sicherheit und<br />
Schnelligkeit sowie und vor allem mehr Einheitlichkeit.<br />
Einerseits ist diese Neuausrichtung – die<br />
sich vermutlich in den kommenden Jahren nicht<br />
nur auf das Speisenangebot beschränken wird –<br />
gerade in Pandemiezeiten verständlich. Anderseits<br />
sollten die Verantwortlichen im Unternehmen<br />
die Vielfalt nicht vergessen. Denn viele Reisende<br />
haben durchaus den Wunsch, sich jenseits<br />
einschlägiger Systeme versorgen zu lassen und erhoffen<br />
sich dabei eine inspirierende Auswahl.<br />
Schließlich ist die Zielgruppe an der Autobahn<br />
sehr breit. Einige Wettbewerber setzen auf eine<br />
große Auswahl. Gerade diese Vielfalt überwindet<br />
die Ungewissheit beim Kunden – denn für jeden<br />
ist fast immer etwas dabei.<br />
Darüber hinaus sind die Standorte der Tank &<br />
Rast durchaus nicht einheitlich, sondern sehr unterschiedlich.<br />
Gewiss haben die Verantwortlichen<br />
dies bei ihren Überlegungen berücksichtigt.<br />
Und so werden sie für die Zukunft sicherlich auf<br />
der einen Seite einen Weg zu mehr System und<br />
Fastfood zu etablieren. Es aber auf der anderen<br />
Seite hoffentlich auch nicht vergessen, den nötigen<br />
individuellen Spielraum für ausreichende<br />
Vielfalt zu schaffen.<br />
Martin Heiermann<br />
Redakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
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3<br />
<strong>2022</strong><br />
09<br />
Fotos: Fillibri, Deutsche Bahn AG, Schmidt & Pütz Projektmanagement.<br />
Fillibri relauncht seine App<br />
Mit neuer Website und neu gestalteter<br />
App präsentiert sich der Zahlungsdienstleister<br />
Fillibri. Der<br />
Relaunch vereint Pay@Pump,<br />
Pay@Wash, Notizfunktion und<br />
Kraftstoffpreisanzeige in einer App.<br />
Fillibri wird an über 1.300 Tankstellen<br />
akzeptiert. Jetzt habe man sich<br />
einen Auftritt ausgesucht, der Lust<br />
auf die Zukunft mache. Aus dem<br />
rein funktionalen Versprechen,<br />
„tanken, zahlen, weiter“ werde eine<br />
übergreifende Mission. „Fillibri wird<br />
das digitale Ding für die Tanke“, ist<br />
das Unternehmen überzeugt. Der<br />
neue Auftritt umfasst beispielsweise<br />
eine Neugestaltung der App, eine<br />
neu gelaunchte Webseite, einen<br />
neuen Social Media Auftritt, einen<br />
Produktfilm, Events, Werbemittel<br />
und Influencer- sowie Sportvereins-<br />
Kooperationen.<br />
Cannabis Stores geplant<br />
Das deutsches Cannabis-Unternehmen<br />
Syn-Biotic und die Gastronomen<br />
von der Enchilada Gruppe<br />
wollen mit zwei Joint Ventures den<br />
Grundstein für Cannabis-Store-<br />
Franchise in Deutschland legen.<br />
Das eine Joint Venture soll Lizenzen<br />
verwalten und das andere den operativen<br />
Arm des Joint Ventures<br />
bilden, teilen die Unternehmen mit.<br />
Noch ist allerdings völlig unklar, ob<br />
und wann eine Freigabe überhaupt<br />
kommt und ob ein erlaubter Cannabis-Verkauf<br />
in Deutschland dann<br />
über Lizenzen laufen soll. Dennoch<br />
sehen sich die Unternehmen als<br />
perfekte Partner dafür, ein deutsches<br />
Franchise zu konzipieren.<br />
Digitale Airport-Gastro<br />
Die Rückkehr der Reiselust will der<br />
Düsseldorfer Flughafen gemeinsam<br />
mit seinen gastronomischen Partnern<br />
dafür nutzen, digitale Angebote<br />
zu forcieren. Dazu gehören beispielsweise<br />
auch digitale Bestellund<br />
Zahlungsmöglichkeiten. Bei<br />
einer Reihe von Restaurants sind<br />
daraus digitale Services entstanden,<br />
die im Alltag des Flughafens bereits<br />
funktionieren sollen: So habe Asiagourmet<br />
ein Click & Collect-System<br />
installiert. Hausmann‘s biete digitale<br />
Bestellung und auch Bezahlung<br />
direkt am Tisch, ebenso wie die<br />
Boulangerie Épi. L‘Osteria habe ein<br />
Click & Collect-Konzept mit Bestellung<br />
über QR-Code eingeführt.<br />
Utry.me sammelt Geld ein<br />
Das 2018 gegründete Startup Utry.<br />
me, bei dem Verbraucher neue<br />
Produkte aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen des FMCG Sampling-<br />
Marktes ordern können, konnte<br />
nach eigenen Angaben in einer<br />
„Seedaround“ vier neue Investoren<br />
für sich gewinnen und sich damit<br />
eine Million Euro sichern. Zusätzlich<br />
plant Utry.me mit einer Crowdfunding-Kampagne<br />
auf Seedmatch, die<br />
Ende April <strong>2022</strong> startete, weitere<br />
500.000 Euro an Investitionen<br />
einzusammeln.<br />
PLATZ AUF NEUER EBENE<br />
Im Hauptbahnhof Frankfurt, der bis in die 30er Jahre mit<br />
Hilfe eines Masterplanes umgestaltet wird, soll trotz ihrer<br />
Souterrain-Lage künftig besonders die B-Ebene als<br />
<strong>Convenience</strong>-Standort hervorstechen. Text Hans Jürgen Krone<br />
Der Hauptbahnhof ist der wichtigste<br />
Verkehrsknotenpunkt der Stadt<br />
Frankfurt und auch immer schon einer der interessantesten<br />
<strong>Convenience</strong>-Standorte in Deutschland. Rund<br />
450.000 Besucher und Reisende halten sich täglich in<br />
dieser Verkehrsstation auf, die seit 2020 und voraussichtlich<br />
bis etwa 2<strong>03</strong>4 nach einem Masterplan umgebaut<br />
wird. Die geplanten Kosten sollen etwa 375 Millionen<br />
Euro betragen, aber wer weiß das in diesen Zeiten schon<br />
so genau, was sich am Ende summieren wird.<br />
Historisches Bild kommt zurück<br />
Im Innern soll das Gebäude sein historisches Antlitz zurückerhalten.<br />
Die deutsche Bahn beabsichtigt, im Bereich<br />
des Querbahnsteiges und der Empfangshalle die vorgesetzten<br />
Einbauten der Läden zurückbauen zu lassen und<br />
die Natursteinfassaden nach historischem Vorbild wieder<br />
herzustellen. Zeitgleich werde die gesamte Haustechnik<br />
und der Brandschutz erneuert. Zentrale Maßnahmen des<br />
Projekts sind beispielsweise die Umgestaltung des Nordbaus<br />
des Bahnhofs, die Anpassung der Zugänge zwischen<br />
der Eingangshalle und der B-Ebene und die Verbindung<br />
der beiden Bereiche. Im Zuge der Maßnahmen wird auch<br />
der Bahnhofsvorplatz neugestaltet.<br />
B-Ebene für Gastro und Retail interessant<br />
Besonders interessant für Gastronomie und Handel ist allerdings<br />
die Umgestaltung der unterirdischen Verteilerebene,<br />
der B-Ebene, unter dem Vorplatz. Mit diesem Projekt<br />
wurden die Umbauarbeiten im Jahr 2020 begonnen<br />
und es soll, wenn alles nach Plan läuft, auch als erstes fertig<br />
sein, nämlich im Jahr 2024. Laut eines von der Frankfurter<br />
Rundschau anlässlich des ersten Spatenstiches veröffentlichen<br />
Berichts, soll der Nordteil der B-Ebene, etwa<br />
6.000 der insgesamt 18.000 Quadratmeter, bereits in<br />
diesem Jahr umgestaltet sein. Die Bauarbeiten in diesem<br />
Bereich unterlägen einem strengen Zeitplan, denn bis zur<br />
Fußball-Europameisterschaft 2024, bei der auch Frankfurt<br />
Spielort ist, solle die B-Ebene komplett umgestaltet<br />
sein. „Bis zur EM muss die B-Ebene besenrein sein“,<br />
zitierte die Frankfurter Rundschau 2020 Klaus Vornhusen,<br />
den Hessen-Chef der Deutschen Bahn. Die oberirdischen<br />
Bauarbeiten würden dann nach der EM beginnen.<br />
„Mit unserem neuen Nutzungskonzept sorgen wir in<br />
der neuen B-Ebene für Angebote, die eine sinnvolle Ergänzung<br />
des vorhandenen Branchenmix im Bahnhofsgebäude<br />
darstellen. Reisende, <strong>Shop</strong>pingkunden und Genießer,<br />
die im Umfeld arbeiten und wohnen, sprechen wir<br />
damit gleichermaßen an“, sagt die Deutsche Bahn dazu.<br />
Mit dem Aus- und Umbau soll der Frankfurter Hauptbahnhof<br />
immerhin etwa 10.000 Quadratmeter zusätzliche<br />
Gewerbefläche mit über 70 neuen Geschäftseinheiten<br />
hinzubekommen und soll sich dann „auch im Souterrain<br />
als urbaner Anziehungspunkt zum <strong>Shop</strong>pen und<br />
Schlemmen präsentieren“, sagt die DB. In der Haupthalle<br />
auf der Nordseite und in der neuen B-Ebene unter dem Vorplatz<br />
soll eine <strong>Shop</strong>ping- und Gastronomiemeile entstehen,<br />
„die mit enormer Vielfalt und modernem Ambiente Reisende,<br />
Kunden und Gäste gleichermaßen begeistern wird“,<br />
sind die Verantwortlichen überzeugt. Das Konzept beschreibt<br />
die Bahn selbst so: „Die Reisenden und Gäste am<br />
Frankfurter Hauptbahnhof sollen sich willkommen fühlen.<br />
Deshalb erhält die B-Ebene ein offenes und übersichtliches<br />
Design. Besucher können sich künftig viel leichter orientieren<br />
und den Weg von der Eingangshalle in die Verteilerebene<br />
finden. Der Bereich wird übersichtlicher, sodass Kontrollen<br />
leichter möglich sind.“<br />
Beleuchtung dient der Orientierung<br />
Das Beleuchtungskonzept des Projekts soll „zur übersichtlicheren<br />
und freundlicheren Gestaltung beitragen“, sagt die<br />
DB. Neben einer verbesserten Führung der Reisenden-Ströme<br />
und kürzeren Umsteige-Wegen geht es dabei um größere<br />
Kontrolle im Areal und damit auch um die Erhöhung des<br />
Sicherheitsgefühls der Besucher. Der Lichthof in der Empfangshalle<br />
und Verteilerebene soll die Bewegungsströme beschleunigen.<br />
Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-<br />
Main-Verkehrsverbunds, hatte schon anlässlich des Beginns<br />
der Bauarbeiten gesagt: „Mit dem Umbau der B-Ebene erstrahlt<br />
unser wichtigster Knotenpunkt bald in einem zeitgemäßen<br />
Gewand und macht ihn zu einer attraktiven Visitenkarte<br />
des öffentlichen Nahverkehrs.“<br />
Nach der Umgestaltung des Frankfurter<br />
Hauptbahnhofes (Grafik unten), die<br />
sich bis in die 30er Jahre ziehen wird,<br />
soll auch die originale Fassadenstruktur<br />
wieder besser zur Geltung kommen.<br />
Hell und freundlich: So soll sich die neue<br />
B-Ebene unter dem Hauptbahnhof zeigen.<br />
Blick in die neue Haupthalle bis zur unteren<br />
Ebene: Das Erlebnis für Reisende und<br />
<strong>Shop</strong>per wird sich weiterentwickeln.<br />
Wie an vielen<br />
anderen überregio-<br />
nal bekannten<br />
deutschen Bau-<br />
werken auch,<br />
wurde in diesen<br />
Tagen am Frankfurter<br />
Hauptbahnhof<br />
per Beleuch-<br />
tung die Solidarität<br />
mit der<br />
Ukraine deutlich<br />
visualisiert.
10 | Handel<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />
Deliveroo in Berufung<br />
Der in Frankreich wegen Beschäftigung<br />
von Scheinselbstständigen<br />
verurteilte Online-Essenslieferdienst<br />
Deliveroo und seine Manager<br />
wollen gegen eine Verurteilung<br />
in Berufung gehen. Ziel sei<br />
es, am Einsatzkonzept der Deliveroo-Essenskuriere<br />
festzuhalten.<br />
Ein Pariser Strafgericht hatte<br />
Deliveroo zu 375.000 Euro Strafe<br />
verurteilt, weil es seine Kuriere in<br />
der strittigen Periode von 2015 bis<br />
2017 mit Blick auf die damalige<br />
Geschäftspraxis hätte einstellen<br />
müssen. „Deliveroo bleibt auf dem<br />
französischen Markt aktiv“, teilte<br />
das Unternehmen mit. Man werde<br />
auch weiterhin mit einem Modell<br />
operieren, das seinen unabhängigen<br />
Essenskurieren eine flexible<br />
und gut bezahlte Tätigkeit biete,<br />
so der Lieferdienst weiter.<br />
BP KOOPERIERT<br />
WELTWEIT MIT UBER<br />
Über die Möglichkeit, dass weltweit viele<br />
Kooperationen zwischen C-Stores und<br />
Lieferdiensten zu erwarten sind, wurde in CS<br />
schon oft berichtet. Jetzt hat BP hierzu ein<br />
internationales Zeichen gesetzt. Text Hans Jürgen Krone<br />
Wenn international Lieferfahrer von Uber Eats auftauchen, dann<br />
können sie auch für C-Stores von BP unterwegs sein.<br />
Umwelt-Etiketten<br />
Zum Einsatz im Handel haben die<br />
Unternehmen Koehler Paper und<br />
Herma das nach eigenen Angaben<br />
weltweit erste umweltfreundliche<br />
Thermo-Haftmaterial für Etiketten<br />
entwickelt. Das blaue<br />
Blue4est Pro können auf die Lebensmittel<br />
geklebt werden und<br />
ergänze den Blue4est POS-Kassenbon.<br />
Das neue Produkt ist ein<br />
papierbasiertes Etikettenmaterial,<br />
das auch unter dem Fachbegriff<br />
Facestock bekannt ist. Es wird für<br />
die neue Generation umweltfreundlicher<br />
Etiketten eingesetzt,<br />
denn es kommt ohne Entwicklerchemie<br />
aus. Damit kann es im<br />
Altpapier entsorgt werden, ist für<br />
den direkten Lebensmittelkontakt<br />
zugelassen und laut Unternehmen<br />
durch seine blaue Farbe als umweltfreundlich<br />
zu erkennen.<br />
Die Mineralölgesellschaft BP unterzeichnete nach eigenen<br />
Angaben mit dem Lieferdienst Uber Eats eine neue globale<br />
strategische <strong>Convenience</strong>-Partnerschaft. Die jetzt bestehende Vereinbarung umfasst<br />
auf der Basis bereits bestehender Vereinbarungen, zunächst Einzelhandelsstandorte<br />
in Australien, Neuseeland, Polen, Südafrika und an der Westküste der<br />
USA. <strong>2022</strong> sollen zunächst Standorte in Großbritannien und im Osten der USA<br />
dazu kommen. Die Einführung in weiteren europäischen Märkten soll 2023 beginnen.<br />
„Wir haben gesehen, wie die Pandemie die Kundennachfrage nach gelieferter<br />
<strong>Convenience</strong> beschleunigt hat“, sagt BP. Diese Partnerschaft soll es deshalb<br />
ermöglichen, das eigene Angebot schnell zu erweitern, so die Mineralölgesellschaft<br />
weiter. Man darf gespannt sein, ob sich die deutsche BP-Tochter Aral<br />
hier künftig auch in irgendeiner Form beteiligt.<br />
Lieferung über eigene BP-App wird kommen<br />
Ende 2023 wolle man auch erstmals in Großbritannien, den USA und Australien<br />
eine Lieferung über die eigene „BPme-App“ anbieten. Als Teil der Vereinbarung<br />
soll Uber Eats mit BP bis dahin daran arbeiten, Lieferoptionen in diese App einzufügen.<br />
Die Zahl der Nutzer dieser Loyality-App hat sich laut BP seit 2019 verdreifach.<br />
Weltweit hätten sie bereits 16 Millionen Kunden und Kundinnen in Gebrauch.<br />
Insgesamt hat BP nach eigenen Angaben weltweit 20.500 <strong>Convenience</strong>-<br />
Stores zur Verfügung, um die herum, in einem zeitlichen Lieferradius von<br />
20 Minuten, immerhin 550 Millionen Kunden wohnten. Man sehe hier „enorme<br />
Wachstumschancen“, sagt das Unternehmen. Auch Uber beurteilt diese Reichweite<br />
als etwas Besonderes. Deshalb sei BP ein entscheidender Partner für die<br />
eigenen Ambitionen, Verbrauchern auf der ganzen Welt dabei zu helfen, das<br />
direkt an die Haustür geliefert zu bekommen, was sie brauchen, sagt der für das<br />
globale Liefergeschäft zuständige Uber-Vizepräsident Pierre Dimitri Gore-Coty.<br />
„Wir sind stolz darauf, diese nächste Phase des <strong>Convenience</strong>-Wachstums des Unternehmens<br />
durch diese Lieferpartnerschaft zu unterstützen und freuen uns auf<br />
eine engere Zusammenarbeit in der Zukunft“, so Gore-Coty weiter.<br />
Online viele zusätzliche Kunden erreichen<br />
Und auch BP zeigt sich erwartungsvoll: „Wir freuen uns sehr über die weltweite<br />
Zusammenarbeit mit Uber Eats, die uns die Möglichkeit gibt, noch viel mehr<br />
Kunden online zu erreichen, zusätzlich zu denen, die derzeit bereits unsere Einzelhandels-Standorte<br />
besuchen.“ Auf den BP-Webseiten werden, auf die lokalen<br />
Märkte zugeschnitten, heiße und kalte Getränke, Lebensmittel für den Sofortverzehr,<br />
Grundnahrungsmittel, Frische-Produkte, Fertiggerichte, Alkoholfreie<br />
Getränke, Wein, Bier aber auch Blumen und vieles mehr angeboten.<br />
Ursprung der globalen Lieferkooperation ist wohl auch, dass BP und Uber bereits<br />
im Bereich Mobilität zusammenarbeiten: BP stellt Infrastruktur für das<br />
Laden von Elektrofahrzeugen für Uber bereit. Jetzt wolle man die Möglichkeiten<br />
erkunden, kohlenstoffarme Liefermethoden zu nutzen, um Bestellungen von BP-<br />
Standorten aus durchzuführen.<br />
Steigende Kosten<br />
Der Kochboxenlieferant Hellofresh<br />
hat in den ersten drei Monaten<br />
des Jahres seine Kunden- und<br />
Bestellzahlen gesteigert. Im ersten<br />
Quartal zählte das Unternehmen<br />
rund 8,5 Millionen aktive<br />
Kunden. Im Vorjahr waren es<br />
7,3 Millionen. Es gingen knapp<br />
34,6 Millionen Bestellungen ein.<br />
Unter aktiven Kunden versteht<br />
Hellofresh jene, die in den vergangenen<br />
drei Monate mindestens<br />
einmal bestellt haben. Der Umsatz<br />
stieg im selben Zeitraum um gut<br />
ein Viertel auf rund 1,9 Milliarden<br />
Euro. Allerdings sank das Betriebsergebnis<br />
um fast 38 Prozent<br />
auf 99,3 Millionen Euro. Das lag<br />
in erster Linie an gestiegenen<br />
Preisen für Zutaten sowie Kosten<br />
für den Ausbau von Kapazitäten.<br />
Für <strong>2022</strong> erwartet der Vorstand<br />
einen Gewinn von 500 bis 580<br />
Millionen Euro und ein Umsatzplus<br />
von 20 bis 26 Prozent.<br />
Vending-Ausstieg<br />
Coca-Cola Europacific Partners<br />
Deutschland will nach eigenen<br />
Angaben das Automatengeschäft<br />
im Full Service Vending nicht<br />
mehr selbst durchführen, „sondern<br />
starken, spezialisierten Partnern<br />
in diesem Bereich übergeben“.<br />
Das gelte für das Streckenund<br />
Objektgeschäft und soll bis<br />
spätestens 2024 abgeschlossen<br />
sein. Im Bereich Cold Drink Operations<br />
(CDO) sollen die Werkstattaktivitäten<br />
für die Reparatur<br />
von technischen Geräten am<br />
Standort Mainz konzentriert werden.<br />
Der Standort Hamm soll zum<br />
31. Dezember <strong>2022</strong> vollständig<br />
aufgegeben werden. Das gelte<br />
auch für die Werkstattaktivitäten<br />
in Urbach, die ebenfalls Ende<br />
Februar 2023 eingestellt werden.<br />
WER HAT DA AM<br />
PREIS GEDREHT?<br />
Das Bundeskartellamt soll das Pricing der<br />
Mineralölgesellschaften besser kontrollieren<br />
können. Der Tankstellen Interessenverband<br />
lobt das Vorgehen. Text Martin Heiermann<br />
Die Preise an Tankstellen soll Andreas<br />
Mundt (oben) vom Kartellamt beobachten.<br />
Die Kraftstoffpreise an den Tankstellen<br />
sind in den vergangenen Wochen<br />
deutlich angestiegen. Allgemein wird vor allem der Ukraine-Krieg<br />
für diese Entwicklung verantwortlich gemacht.<br />
Doch nicht ausschließlich. So hat beispielsweise der Tankstellen-Interessenverband,<br />
TIV, einen weiteren Verantwortlichen<br />
für die Hochpreisphase an den Stationen ausfindig<br />
gemacht: die Mineralölgesellschaften. In einer Stellungnahme<br />
teilt der Verband mit, „dass im Entlastungspaket eine<br />
schallende Backpfeife für die Mineralölgesellschaften steht.<br />
Es sollen unter anderem die rechtlichen Voraussetzungen<br />
dafür geschaffen werden, dass das Bundeskartellamt in Zukunft<br />
auch ‚auf Basis von Mengendaten der Mineralölgesellschaften‘<br />
das Pricing bei sinkenden Rohstoffpreisen besser<br />
analysieren kann.“ Denn hohe Preise an den Zapfsäulen seien<br />
deutlich sichtbar dem Gewinnstreben der Mineralölgesellschaften<br />
geschuldet, urteilt der Interessenverband. Und<br />
weiter: „Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges verbuchen<br />
die Mineralölgesellschaften Margengewinne von über hundert<br />
Prozent auf dem Rücken der Autofahrer.“<br />
Ein Schritt in die richtige Richtung<br />
Entsprechend positiv sieht der TIV das „Maßnahmenpaket<br />
des Bundes zum Umgang mit hohen Energiekosten“. Es sei<br />
ein erster Schritt in die richtige Richtung. Als richtig bewertet<br />
der Interessenverband die Entlastungen an der Zapfsäule<br />
durch eine vorerst drei Monate dauernde Absenkung der<br />
Energiesteuer: „Jede Entlastung ist gut, auch wenn mehr er-<br />
TIV-Geschäftsführer Jochen Wilhelm fordert eine Senkung der<br />
Energiesteuer über die beschlossene Drei-Monats-Frist hinaus.<br />
wartet wurde“, lautet der Kommentar. Allerdings würden<br />
einige europäische Nachbarn deutlich mehr für die Verbraucher<br />
tun. Das Ergebnis ist dann an den Tankstellen in den<br />
Grenzgebieten zu Polen oder Österreich zu besichtigen.<br />
Dort hat der Tanktourismus erneut deutlich zugenommen.<br />
Doch vor allem fordert der Interessenverband die Entlastungen<br />
auf Dauer zu erhalten. „Die Begrenzung auf eine Drei-<br />
Monatsfrist muss fallen“, betonen der TIV-Vorstandsvorsitzende<br />
Peter Hengstermann und TIV-Geschäftsführer<br />
Jochen Wilhelm übereinstimmend.<br />
Die Ampel-Koalitionäre haben sich mit Blick auf die<br />
Kraftstoff-Preise auf zwei zentrale Maßnahmen verständigt.<br />
Zum einen sollen 300 Euro als so genannte Energiepreispauschale<br />
allen einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen<br />
über den Arbeitgeber beziehungsweise Dienstherrn<br />
ausgezahlt werden. Selbstständige beziehen einen Vorschuss<br />
über eine einmalige Senkung ihrer Einkommensteuer-Vorauszahlung.<br />
Zum anderen soll die Energiesteuer für<br />
Benzin und Diesel deutlich gesenkt werden. Die derzeit anfallende<br />
Energiesteuer für Benzin wird um 30 Cent von derzeit<br />
65,45 Cent auf 35,45 Cent nahezu halbiert. Die Energiesteuer<br />
für Diesel wird von derzeit festen 47,04 Cent um<br />
14 Cent auf 33,04 Cent gesenkt, was eine Absenkung um<br />
rund 30 Prozent bedeutet.<br />
Doch der TIV kritisiert auch, dass die 300 Euro Energiegeld<br />
voll versteuert werden müssen, Rentner und Pensionäre<br />
bei dem Entlastungspaket offenkundig vergessen wurden<br />
und die Entlastung der Logistikbranche zu gering ausfalle.<br />
Fotos: TIV, Bundeskartellamt, Aral, Uber Eats
28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />
Handel | 11<br />
AUSBLICK AUF DAS<br />
NEUE HEUTE<br />
Die Fachmesse für Retail Technology EuroCis findet<br />
vom 31. Mai bis 2. Juni <strong>2022</strong> wieder in Düsseldorf statt.<br />
Ihre Bedeutung hat zugenommen, denn die Pandemie<br />
verhalf vielen Technologien zum Durchbruch. Text Martin Heiermann<br />
Das Unternehmen AiFi beispielsweise zeigt auf der EuroCis ein Konzept für autonome oder<br />
unbesetzte Filialen. Basis des flexiblen <strong>Shop</strong>systems ist ein Standardcontainer.<br />
Mittlerweile ist das<br />
Thema kassenlose<br />
und unbemannte <strong>Shop</strong>s mitten in der Handelsbranche<br />
und im <strong>Convenience</strong>-Kanal angekommen.<br />
Dass zeigen aktuell zahlreiche unterschiedlichen<br />
Pilotprojekte – beispielsweise von Lekkerland<br />
und Rewe sowie von Valora oder Edeka auf<br />
den Weg gebracht. Und auch auf der diesjährig<br />
wieder stattfindenden Fachmesse für Retail Technology,<br />
der EuroCis in Düsseldorf, wird das Themenfeld<br />
neben anderen präsent sein. Die Messegesellschaft<br />
selbst verweist, um die Aktualität<br />
deutlich zu machen, auf die Studie „Technologie-<br />
Trends im Handel 2021“ des EHI Retail Instituts.<br />
Die alle zwei Jahre durchgeführte Untersuchung,<br />
an der diesmal knapp hundert Händler teilgenommen<br />
haben, darunter auch nahezu alle großen<br />
Food-Retailer aus Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz, sieht das Thema Smart-Stores<br />
erstmals unter den Top-Zukunftstrends der<br />
Branche. 29 Prozent der Befragten treffen diese<br />
Zuordnung. Darüber hinaus taucht das Thema<br />
bei 25 Prozent der Befragten unter den strategisch<br />
wichtigsten Projekten der nächsten Jahre<br />
auf, so die Studie. Es habe sich bisher gezeigt, so<br />
resümiert die Untersuchung des EHI, dass es vielfältige<br />
Umsetzungsoptionen gebe. Die derzeit im<br />
Test befindlichen oder schon marktfähigen Varianten<br />
kassenloser <strong>Shop</strong>s seien keine Abbildungen<br />
der Vorreiter von Amazon-Go.<br />
Zurzeit sind aber noch viele Fragen offen, die<br />
sich rund um die Entwicklung von Smart-Stores<br />
stellen und die Ende Mai bis Anfang Juni wohl auf<br />
der EuroCis weiter diskutiert werden: Welche<br />
Varianten werden in der Gunst der Kunden und<br />
Kundinnen vorne sein? Ab welcher Skalierung<br />
trägt sich eine solche Strategie wirtschaftlich?<br />
Gibt es nachhaltige Limitierungen bezüglich Sortimentsbreite<br />
und -tiefe sowie der Filialgröße?<br />
Sind alle Datenschutz-Aspekte bedacht worden?<br />
Vielleicht wird es erst zur EuroCis 2024 dazu an<br />
vielen Stellen klare Antworten geben.<br />
Kontaktloses Bezahlen boomt<br />
Die EHI-Studie präsentiert noch ein weiteres<br />
Kernergebnis, das nur mittelbar mit der Entwicklung<br />
der Smart-Stores zu tun hat: die ungebrochen<br />
positive Einschätzung der Entscheider bezüglich<br />
der Bedeutung von künstlicher Intelligenz<br />
in den nächsten Jahren. 63 Prozent der<br />
befragten Unternehmen sehen diese als wichtigsten<br />
Zukunftstrend an. 54 Prozent gaben an,<br />
KI bereits im Einsatz zu haben, weitere 25 Prozent<br />
haben Projekte für die kommenden Jahre.<br />
In den Hallen 9 und 10 des Düsseldorfer Messegeländes<br />
wird es Anfang Juni auch um weitere<br />
Techniktrends gehen. So hat sich das Zahlungsverhalten<br />
der Verbraucher während Corona-Pandemie<br />
nachhaltig verändert. Das kontaktlose Bezahlverfahren<br />
hat einen Boom erlebt. Anbieter<br />
wie Apple Pay und Paypal haben dafür gesorgt,<br />
dass sich viele Kunden in kurzer Zeit daran gewöhnten,<br />
per Smartphone zu bezahlen. Künftig<br />
werden sich die Touchpoints, an denen Kunden<br />
im stationären Handel bezahlen, voraussichtlich<br />
weiter vom klassischen Kassenumfeld entfernen.<br />
Scan & Go Lösungen ermöglichen die direkte Be-<br />
„25 Prozent der Befragten<br />
sehen in kassenlosen <strong>Shop</strong>s<br />
strategisch wichtige Projekte.“<br />
EHI-Studie „Technologie-Trends im Handel 2021“<br />
zahlung per Smartphone-App. Mobile Kassenlösungen<br />
bieten dem Verkaufspersonal Möglichkeiten,<br />
den Bezahlvorgang per Tablet oder<br />
Smartphone vorzunehmen, ohne dass Kunden<br />
zur Kasse gehen müssen. Auch die Verschmelzung<br />
von Payment- Kanälen aus der Online- und<br />
Offline-Welt wird zunehmen, so dass es für Kunden<br />
beispielsweise möglich sein wird, Online-<br />
Bezahlverfahren stationär zu nutzen. Auch insgesamt<br />
wird es zu einer Verschmelzung von Onund<br />
Offlinehandel kommen. Schon jetzt sind<br />
Click&Collect-Services zur Normalität geworden.<br />
All das betrifft auch die <strong>Convenience</strong>-Branche.<br />
Wer als <strong>Shop</strong>-Betreiber mit der technischen<br />
Entwicklung Schritt halten will, sollte deshalb<br />
die EuroCis nicht verpassen.<br />
Fotos: Messe Düsseldorf<br />
Das EuroCis Forum, das 2019 zuletzt stattfand, bietet an allen drei Messetagen Vorträge zu Innovationen, Trends und aktuellen Fallstudien. Vorgestellt werden diese von den<br />
Ausstellern und ihren Kunden. Für das gesamte Programm des immer gut frequentierten Forums zeichnet das EHI Retail Institute verantwortlich.<br />
NEW HEATING TECHNOLOGY<br />
UPGRADE<br />
INDIVIDUELLE DESIGNS<br />
FÜR STARKE UMSÄTZE.<br />
15<br />
JETZT NEU: DER glo HYPER+<br />
UNIQ TABAK HEATER MIT<br />
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FÜR PERSONALISIERTE STYLES.<br />
* Einzelne Panels sind unter myglo.de erhältlich.<br />
Dieses Tabakerzeugnis kann Ihre Gesundheit schädigen und macht abhängig.
12 | Neue Produkte<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />
FRUCHTIGES<br />
UND FRISCHES<br />
14<br />
07<br />
Neue Sommer-Produkte<br />
04<br />
06<br />
09<br />
18<br />
05<br />
02<br />
01<br />
13<br />
12<br />
NEUSTART – STARKE<br />
TECHNIK UND MEHR<br />
GESCHMACK<br />
Das Foodservice-Geschäft nimmt wieder<br />
Fahrt auf. Mit neuen Produkten können sich<br />
<strong>Shop</strong>-Betreiber darauf vorbereiten.<br />
02 06<br />
01<br />
<strong>03</strong><br />
01. Debag<br />
Der Ladenbackofen Gala 35 ist ein Platz sparender<br />
Snackofen. Er ist der kleinste Ladenbackofen des<br />
Herstellers und fügt sich mit einer minimalen<br />
Stellfläche in kleine Bistros ein. Für seinen Betrieb<br />
genügt eine normale Steckdose. Der Ofen kann<br />
sowohl mit einem Festwasseranschluss als auch<br />
mit einem Wassertank ausgestattet werden.<br />
02. Zentis Fruit Solutions<br />
Als löffelfertige Snack präsentiert Zentis Fruit Solutions<br />
seine Löffelsmoothies mit passierten<br />
Früchten ohne Fruchtstücke und mit geringer Süße.<br />
Wenn man den Ready-To-go Allrounder mit<br />
Haferflocken, Saaten oder Nüssen kombiniere,<br />
entstehe ein veganer Powersnack, sagt Zentis.<br />
<strong>03</strong>. Dermaris<br />
Die zwölf Brötchen des neuen Brötchencarré, in<br />
Form eines Rechtecks, seien im Steinofen in<br />
sechs bis acht Minuten gebacken, sagt Hersteller<br />
Dermaris. Sie kommen in der Natur-Variante<br />
oder mit mediterranen Kräutern.<br />
04. Cafissimo<br />
Zwei neue Cafissimo Easy Maschinen gibt es nun<br />
in limitierten Farbeditionen: Die Powder Lavender<br />
zeigt mit ihrem Fliederton die Farbe des Jahres<br />
„Veri Pery“. Elegant soll es mit der matt-schwarzen<br />
Version „Diamond Black“ werden. Beide Cafissimo<br />
Easy weisen eine Waffelmusterung auf.<br />
04<br />
05<br />
05. Duni<br />
Die Duniletto Serviettentaschen und Sacchetto<br />
Bestecktaschen bieten im Outdoor-Bereich einen<br />
zusätzlichen Service für Foodservice-Kunden.<br />
Das Besteck wir einfach in die Taschen eingesteckt.<br />
Davon würden mehrere in einem Bambus-Halter<br />
platziert, das spare Zeit, sagt Duni.<br />
06. Welbilt<br />
Die neuen Merrychef Connex-Schnellgarsysteme<br />
sind laut Anbieter besonders für das <strong>Shop</strong>und<br />
Filial-Geschäft prädestiniert. Die Geräte ermöglichten<br />
bis zu 80 Prozent schnellere Garzeiten.<br />
Es gibt den Connex in zwei Gerätegrößen:<br />
der Connex 12, der über einen 12-Zoll-Garraum<br />
verfügt, und die Variante 16 als Standardversion.<br />
Fotos: Hersteller
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />
Neue Produkte| 13<br />
01. Foodloose<br />
Die neuen Nut & Choc Riegel des Herstellers<br />
sind mit veganer Schokolade veredelt. Die<br />
Bio-Nussriegel kommen in den Geschmackskombinationen<br />
Mandel-Kokos und Erdnuss-<br />
Kakao daher und sind mit Kokosblütenzucker<br />
verfeinert. „Vor allem Coco Bliss erinnert an<br />
einen Urlaub unter Palmen“, so die Assoziation<br />
des Anbieters. Mit den neuen schokolierten<br />
Riegeln will Foodloose im Schoko-Snack Bereich<br />
Fuß fassen.<br />
02. Danone<br />
Das Mineralwasser von Volvic gibt es ab sofort<br />
in medium-perlig, teilt der Anbieter mit. Wie<br />
alle Volvic Sorten, sei die Neuheit in der Einwegpfandflasche<br />
aus hundertprozentigem<br />
Altplastik abgefüllt. Zudem unterstützte<br />
Volvic im Rahmen der Aktion „1L für 1L“ mit<br />
jedem verkauften Liter Volvic den Zugang zu<br />
einem Liter sicherem Trinkwasser in den Projektländern<br />
der Danone Communities.<br />
<strong>03</strong>. Intersnack<br />
Das Segment der Kessel Chips baut Funnyfrisch<br />
innerhalb seines Sortiments weiter aus:<br />
Country Ketchup Style soll als neue Geschmacksrichtung<br />
die beiden klassischen Kessel<br />
Chips Sorten Sweet Chili & Red Pepper und<br />
Salt & Vinegar Style um eine fruchtig-tomatige<br />
Richtung ergänzen. Die Neuheit will mit<br />
ihrer Knusprigkeit überzeugen.<br />
07. Erdinger<br />
Zum ersten Mal bietet der Brauer jetzt unter<br />
dem Markendach Erdinger mit dem Brauhaus<br />
Helles und dem Brauhaus Natur Radler zwei<br />
untergärige Spezialitäten in ganz Deutschland<br />
an. Das Helle ist süffig mit Gerstenmalznote.<br />
Das Natur Radler ist ein Fifty-Fifty-Mix aus<br />
„Wild-Zitrone“ und Hellem. Beide Neuheiten<br />
sind sowohl in der 0,5- als auch in der 0,33-Liter-Flasche,<br />
im sechsmal 0,5-Liter-Open-Basket<br />
und im 0,33-Liter-Sixpack erhältlich.<br />
08. Bauer<br />
Ab sofort bringt die Privatmolkerei Bauer<br />
unter dem Markendach „Der große Bauer“<br />
ihren Fruchtjoghurt im Greek Style in den<br />
Handel. Der Genuss soll mit einem hohen<br />
Proteingehalt punkten. Erhältlich ist die Innovation<br />
im 220-Gramm-Becher in den Sorten<br />
Feige, Honig, Kirsche und Passionsfrucht.<br />
sind komplett vegetarisch. Es gibt sie in den<br />
Geschmacksrichtungen Gurke-Orange, Karotte-Himbeere<br />
oder Rote-Beete-Apfel.<br />
14. Mars Wrigley<br />
Der bunte Celebrations Pralinen-Mix zeigt sich<br />
bald in neuem Look. Mars Wrigley präsentiert<br />
neben einem neuen Design für die achteckige<br />
Pralinenschachtel auch neue Formate: die Pop<br />
Geschenkbox und die XXL-Tub. Die Pop Geschenkbox<br />
aus recyclingfähiger Pappe, mit<br />
integriertem Deckel und mehr 350 Gramm-Inhalt,<br />
will soll als Mitbringsel dienen. Für eine<br />
größere Runde sei der Pralinen-Mix im neuen<br />
XXL-Tub Format mit 650 Gramm gedacht.<br />
15. Koawach<br />
Zum Frühling launcht Koawach mit dem Hafer<br />
Banane Drink sein erstes Produkt ohne Kakao.<br />
Die Rezeptur ist vegan, die Produktion klimaneutral.<br />
Die Koawach-Community hatte den<br />
habe Wunsch nach einem veganen Bananen-<br />
Drink gehabt. Heraus kam eine Rezeptur mit<br />
Bananenpüree, Haferdrink und Guaranasamen.<br />
16. Waldemar Behn<br />
Zu Beginn der warmen Jahreszeit lanciert der<br />
Spirituosenhersteller die limitierte Sonderedition<br />
Kleiner Feigling Green Lemon neben der<br />
im vergangenen Jahr etablierten 0,5-Liter-Flasche<br />
nun auch in der 0,02-Liter-Flasche. Der<br />
Mix aus Wodka und grünen Limetten soll<br />
frisches Grün ins Regal bringen.<br />
17. Gerolsteiner<br />
Ab sofort erweitert Gerolsteiner sein Glas-<br />
Mehrweg-Sortiment um eine neue sechste<br />
Sorte: Gerolsteiner Leichte Schorle Apfel-Johannisbeere.<br />
30 Prozent Fruchtgehalt plus<br />
kohlensäurehaltiges Mineralwasser sollen das<br />
Getränk zu einer fruchtigen, nicht zu süßen<br />
Erfrischung machen. Die Schorle ist kalorienarm<br />
mit nur 14 kcal pro 100 Milliliter.<br />
18. Pöschl Tabak<br />
Pöschl hat die seit über 20 Jahren vertriebene<br />
Marke Brookfield einem Relaunch im Design<br />
unterzogen. Die Qualität und der Geschmack<br />
bleiben unverändert. Die Sorten Gold Blend<br />
sowie American Blend werden zu je<br />
120-Gramm in der Rechteckdose ausgeliefert.<br />
19. Nestlé Wagner<br />
Der Tiefkühlexperte startet mit der ersten<br />
veganen Pizza Die Backfrische. Sie ist belegt<br />
mit Filetstückchen aus Sojaeiweiß, Blattspinat,<br />
gegrillten gelben Paprika, roten Zwiebeln und<br />
veganer Käse-Alternative auf Kokosölbasis.<br />
Fotos: Hersteller<br />
04. Eckes Granini<br />
Seit Mai gibt es eine neue Sorte in der Granini<br />
Trinkgenuss-Range: Guave-Drachenfrucht<br />
soll sich nicht nur durch die Farbe Pink herausheben,<br />
sondern die Kombination soll auch mit<br />
den beiden Tropenfrüchten und ihrem süßsäuerlichen<br />
Touch überzeugen. Daher eigne<br />
sich die Sorte auch für Schorlen oder Cocktails.<br />
05. Warsteiner<br />
Das Line-Up für Rock am Ring und Rock im<br />
Park <strong>2022</strong> ist komplett. Rechtzeitig zum Start<br />
der Festivalsaison sind laut Unternehmen die<br />
diesjährigen Editionsdosen der Warsteiner<br />
Brauerei in die Abfüllung gegangen. Mit dabei<br />
sind Premium Pilsener und Radler Zitrone.<br />
Das Brauerei-Unternehmen ist Hauptsponsor<br />
der Zwillingsfestivals.<br />
06. Almdudler<br />
Die Null-Zucker-Variante Almdudler Zuckerfrei<br />
kommt jetzt auch in der ikonschen 0,35<br />
Liter Glas-Mehrweg-Formflasche, die man<br />
vom Original kennt, in die Regale des Handels.<br />
Diese Sorte kleidet sich damit so kultig wie das<br />
Original. Insgesamt verzeichnet der Hersteller<br />
in Deutschland nach eigenen Angaben ein<br />
zweistelliges Wachstum.<br />
09. Willenberger<br />
Das Berliner Startup Willenberger präsentiert<br />
drei Bio-Geschmacksrichtungen: Limetten-,<br />
Zitronen- und Orangen-Limonade. Alle Sorten<br />
sind vegan und ohne Kohlensäure. Die<br />
Innovation gibt es in der 0,33-Liter-Mehrweg-<br />
Glasflasche.<br />
10. CFP Brands<br />
Ab Juni ist Fisherman’s Friend Chocolate Mint<br />
Salted Caramel dauerhaft erhältlich. Die Kombination<br />
aus Kakaopulver und Minze soll auch<br />
bei den Umsätzen „für das gewisse Extra sorgen“,<br />
so der Anbieter. Zur Präsentation der<br />
Sorte stehen dem Handel zwölf mal zwanziger<br />
Kassendisplays sowie Chep Displays mit allen<br />
vier Chocolate-Sorten zur Verfügung.<br />
11. Paderborner<br />
Die Paderborner Brauerei steigt mit ihrem<br />
Neuprodukt Liborius Dunkel in den Markt der<br />
dunklen Spezialitäten ein. Der Newcomer<br />
erinnert an den Paderborner Bischof Liborius.<br />
Das dunkle Bier mit mildem Geschmack und<br />
feinen Röstaromen wird ab sofort in den Handel<br />
geliefert. Auf dem rostroten Bauch- und<br />
Rückenetikett der 0,5-l-Mehrwegflasche erinnern<br />
ein Abbild an den Namensgeber.<br />
12. Hassia<br />
Die Limonadenmarke Bizzl verstärkt die Herb-<br />
Süss Range um die neue Sorte Cola & Orange.<br />
Die Bizzl Spezi mit natürlichem Koffein und<br />
einem Schuss Orangensaft schmecke nicht zu<br />
süß und sei damit beliebt bei erwachsenen<br />
Cola-Mix Verwendern. Angeboten wird die<br />
neue Bizzl Variante im zehnmal 0,5-Liter-Glas-<br />
Mehrweg-Kasten.<br />
13. Storck<br />
Mit Nimm2 Lachgummi Gartenzwerge und<br />
Nimm2 Mümmelbande sind die ersten Lachgummis<br />
mit Gemüsesaft in der 200-Gramm-<br />
Packung auf dem Markt. Die Kombinationen<br />
Die Protein-Ecken<br />
Mit gutem Gewissen snacken, das will Biozentrale mit den beiden Protein-<br />
Snacks Linse & Kichererbse sowie Erbse, Salz & Pfeffer möglich machen.<br />
Bei beiden knusprigen<br />
Protein-<br />
Snacks in Form gepuffter<br />
Ecken liegt der Hülsenfrüchte-Anteil<br />
bei<br />
über 70 Prozent. Zu genießen<br />
sind sie pur, als<br />
Basis für kreative Canapés<br />
oder mit dem<br />
scharf-würzigen Salsa-<br />
Dip des Herstellers. Der<br />
Verwendung der Protein<br />
Snacks seien keine<br />
Grenzen gesetzt. Die<br />
Monofolie der Snacks<br />
wurde mit dem „Made<br />
for Recycling“-Siegel<br />
als gut recyclingfähig<br />
ausgezeichnet.<br />
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14 | Neue Produkte + Startup<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />
Nicht nur für Frauen<br />
Mit Jim Beam Bourbon Sprizz will der Hersteller jetzt ein Gefühl sommerlicher<br />
Leichtigkeit in die Dose bringen. Die neu-kreierte Range mit weniger Alkoholgehalt<br />
wird es dabei in drei Geschmacksvarianten geben.<br />
In drei Geschmacksvarianten und mit drei Prozent<br />
Alkoholgehalt will Bourbon Sprizz für ein<br />
neues Geschmackserlebnis durch die Kombination<br />
aus Bourbon Whiskey und Fruchtnote sorgen.<br />
Jim Beam nennt das den „gewissen Sprizz“. Während<br />
die klassische RTD-Range auf eher hochprozentige<br />
Mixer setze, sei Bourbon Sprizz eine eigene<br />
Range, die den klassischen Whiskey neu interpretieren<br />
soll. Mit dem geringen Alkoholgehalt spreche<br />
der Summer-Drink auch weibliche Konsumenten<br />
an. Der<br />
Mix wird durch<br />
das Aroma von<br />
Beeren, Äpfeln<br />
oder Pfirsichen<br />
abgerundet. Und<br />
auch das helle Design<br />
der 250 Milliliter-Dose<br />
sei<br />
sommerlich.<br />
Das erste Cannabis-<br />
Produkt<br />
Mit und ohne Wirkung sei der erste Cannabis<br />
Smoothie, sagt Anbieter True fruits mit einem<br />
Augenzwinkern. Allerdings ist das CBD aus<br />
dem Hanf im Smoothie nicht mehr zu finden.<br />
Mit der neuen Frühsommer-Edition<br />
bringt das Unternehmen<br />
einen Newcomer, der wie<br />
eine Kombination aus<br />
Traubensaft, Hanfauszug<br />
und Birnenpüree schmeckt.<br />
Hinzu kommen Bananenpüree,<br />
Litschisaft, Limettensaft,<br />
Spirulina und Saflorextrakt.<br />
Für den Hanfauszug<br />
wird eigentlich Hanf wie<br />
ein Tee aufgekocht. Das<br />
stellte True fruits vor Probleme. Denn Hanf,<br />
das CBD enthält, und Wasser sollten in Smoothies<br />
nicht vorkommen. So hat True fruits den<br />
Hanf mit Apfelsaft aufgekocht. Auch das CBD<br />
habe wirkungslos gemacht werden können.<br />
LIEFERSERVICE GANZ<br />
OHNE PROVISION<br />
Ein Lieferservice ist in den vergangenen zwei<br />
Jahren für Foodservice-Anbieter fast schon<br />
selbstverständlich geworden. Doch er ist mit<br />
Aufwand und Kosten verbunden. Eine neue<br />
App bietet an dieser Stelle Abhilfe. Text Martin Heiermann<br />
Die Foodsta-App soll besonders einfach zu nutzen sein und ist daher für die Kunden und Kundinnen<br />
mit dem Smartphone oder Tablet sowie über Web-Browser zugänglich.<br />
Die Corona-Pandemie und der<br />
anhaltende Ukraine-Krieg<br />
sorgten in den vergangenen zwei Jahren nicht nur für<br />
einen starken Zuwachs von Außer-Haus-Bestellungen.<br />
Sie stellen die Foodservice-Anbieter auch im<br />
<strong>Convenience</strong> Markt vor neue Herausforderungen.<br />
Gestiegene Kosten für Zutaten, Strom und Gas sowie<br />
für das Personal führten in den zurückliegenden<br />
Wochen und Monaten zu weiteren Gefährdungen<br />
des Geschäftsbetriebes. All das stellt Foodservice-<br />
Anbieter zunehmend vor Probleme. Denn im Außer-Haus-Geschäft<br />
kommen zudem noch Provisionen<br />
für gelieferte Bestellungen dazu.<br />
Hier setzt das Startup Foodsta an, um in Bereich<br />
Foodservice eine Möglichkeit zu bieten, diese Provisionen<br />
zu umgehen. Dazu hat hat das Bremer Unternehmen<br />
eine provisionsfreie Lieferdienstsoftware<br />
entwickelt. Für einen monatliche Gebühr im zweistelligen<br />
Bereich stellt das Startup diese Software zur<br />
Verfügung, die den Außer-Haus-Verkauf regelt. „Im<br />
Mittelpunkt steht dabei ein eigener Online-<strong>Shop</strong> inklusive<br />
eines digitalen Bestellsystems“, erklärt der<br />
Entwickler Joel de Jonge. Die Software verschaffe einem<br />
<strong>Shop</strong> mit Foodservice-Angebot eine digitale<br />
Plattform, die Bestellungen und Bezahlungen aufnehme,<br />
diese organisiere, priorisiere und schließlich<br />
auch im Betrieb effizient kommunizieren solle.<br />
Bestellsystem ohne IT-Vorkenntnisse<br />
Ausgangspunkt für die Neuentwicklung waren natürlich<br />
die Kontaktbeschränkungen und die steigende<br />
Nachfrage nach Lieferservices während der Pandemie.<br />
Schnell wurde dem Jungunternehmer de Jonge<br />
klar, dass eine Anpassung der lokalen<br />
Geschäftsmodelle mit Hilfe der Digitalisierung nötig<br />
werden würde. Der Bremer erkannte diesen Wandel<br />
frühzeitig und entwarf ein einschlägiges Bestellsystem,<br />
das nach seinen Angaben ohne IT-Vorkenntnisse<br />
nutzbar ist. „Befreundete Gastronomen berichteten<br />
von neuen Herausforderungen während der Corona-Pandemie.<br />
Dazu zählte die Gestaltung der<br />
eigenen Website ebenso wie die Organisation der<br />
Außer-Haus-Bestellungen. Durch die Informationen<br />
der Gastronomen konnte ich die Software genau<br />
nach ihren Bedürfnissen gestalten“, beschreibt de<br />
Jonge seinen innovativen Ansatz. Auf de Jonges besondere<br />
Software sei dann schnell Greenbox, ein Unternehmen<br />
der Bionatic-Gruppe und Spezialist für<br />
nachhaltige Verpackungen, aufmerksam geworden.<br />
Nach einem Gespräch beschloss dann das Bremer<br />
Foodservice-Unternehmen, die digitale Online-Bestelllösung<br />
in Zusammenarbeit mit de Jonge auf den<br />
Markt zu bringen.<br />
App mit vielen Zugängen<br />
Die Bestellsoftware kann über die Foodsta-App genutzt<br />
werden, die mit Smartphone oder Tablet sowie<br />
über Web-Browser zugänglich ist. Vorkenntnisse<br />
seien nicht erforderlich. Food-Service-Anbieter erhalten<br />
zudem einen individualisierten Online-<strong>Shop</strong>,<br />
der auf Wunsch angepasst werden könne und alle<br />
Bestellungen erfasse. Über die entsprechende App<br />
werden die Bestellungen an die <strong>Shop</strong>s weitergeleitet.<br />
Dann werden dazu auch die besten Zeitpunkte für<br />
Zubereitung, Einsatz der Lieferfahrer und Auslieferung<br />
ermittelt. „Das Besondere an Foodsta ist, dass<br />
die App alle Vorgänge einer umfangreichen Bestellsoftware<br />
beinhaltet – aber trotzdem für jeden einfach<br />
zu bedienen ist“, sagt der Entwickler.<br />
Joel de Jonge entwickelte eine Liefersoftware,<br />
die Gastronomen Provisionen erspart.<br />
Fotos: Foodsta, True fruits, Beam Suntory
28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />
Industrie | 15<br />
DIE INTERNORGA <strong>2022</strong> SETZTE ZEICHEN<br />
Es war ein Signal des Aufbruchs. Was viele schon nicht mehr für möglich gehalten haben,<br />
geschah nun doch: Die Internorga in Hamburg öffnete Ende April als Präsenzveranstaltung ihre<br />
Tore und die Besucher erwartete ein Füllhorn neuer Produkte und Trends. Text Hans Jürgen Krone<br />
Bei dieser Rückkehr der Internorga<br />
als Präsenzmesse<br />
war es vielen Unternehmen besonders wichtig,<br />
endlich das vorstellen zu können, womit sich ihre<br />
Entwickler in den vergangenen Monaten so intensiv<br />
beschäftigt hatten. Selten wurden die Innovationen<br />
so sorgfältig platziert und ihr Aufgabe<br />
als multifunktionelle Problemlöser so deutlich<br />
kommuniziert wie in diesem Jahr. Zudem scheint<br />
es, dass sich die ganze Mühe gelohnt hat, denn die<br />
Einkäufer, auch die der <strong>Convenience</strong>-Branche<br />
waren in großer Zahl vertreten. Spätestens als der<br />
Backwaren-Hersteller Hack am Vorabend der Internorga<br />
wieder 400 Besucher zu seinem Event<br />
„Lokaltermin“ begrüßen konnte, war deutlich,<br />
dass es so richtig wieder losgeht und sich die<br />
Menschen auch beruflich wieder treffen wollen.<br />
Der Messebesuch diente vielen auch zur<br />
Orientierung in einer Gastro-Welt, in der wahrscheinlich<br />
vieles nicht mehr so sein wird wie vor<br />
der Pandemie, über deren konkrete Ausgestaltung<br />
jedoch noch zu diskutieren sein wird. Eines<br />
allerdings ist wohl gleichgeblieben: Die Erwartung,<br />
dass das Gastro-Geschäft in <strong>Convenience</strong>-<br />
<strong>Shop</strong>s eine zunehmend wichtige Rolle spielen<br />
wird, gerade vor dem Hintergrund der Transformation<br />
auch von Tankstellen in Richtung Elektro-Mobilität<br />
und den sich dadurch ändernden<br />
Kunden-Gewohnheiten. Dazu kommt der Druck<br />
der Betreiber, mehr Wertschöpfung aus dem<br />
Gastro-Geschäft zu ziehen. Hierzu berichteten<br />
Messe-Aussteller über intensive Gespräche mit<br />
Vertretern von Mineralölgesellschaften. Eine<br />
wichtige Diskussionsgrundlage für die Austausch<br />
über generelle Gastro-Trends liefert auch<br />
<strong>2022</strong> wieder die auf der Internorga von Trendforscherin<br />
Karin Tischer vorgestellte neueste Auflage<br />
des Internorga Food Zoom. Tischer hat im<br />
Wesentlichen vier Trends herausgearbeitet, um<br />
die sich in der Branche in den kommenden<br />
Monaten viel drehen soll:<br />
„Taste Unlimited“ - die Lust auf Genuss<br />
und Geschmack<br />
Im Außer-Haus-Markt sei nicht erst seit der<br />
Corona-Pandemie alles in Bewegung. Geschmacksgrenzen<br />
lösten sich auf und vieles werde<br />
miteinander kombiniert. An der Lust auf<br />
Genuss habe sich eigentlich nichts geändert,<br />
allerdings seien die Gäste heutzutage besser informiert<br />
und hätten höhere Erwartungen an<br />
Geschmack und Qualität. Dabei soll es beispielsweise<br />
um neue geschmackliche Erlebniswelten,<br />
wie internationale Gerichte, die mit regionalen<br />
Zutaten zubereitet sind, gehen.<br />
„Digiversum“ - die digitale Welt des<br />
Außer-Haus-Marktes<br />
Die Digitalisierung ist laut Food Zoom inzwischen<br />
im Alltag der Branche angekommen, aber<br />
noch längst nicht am Ende. Bereits jetzt ließen<br />
sich Take-away und Delivery, Prozessoptimierung<br />
in den Küchen oder der Personalmangel ohne<br />
digitale Unterstützung nicht mehr vernünftig<br />
realisieren. Das ist aber nicht einfach zu leisten,<br />
denn, so stellt Karin Tischer fest, die Digitalisierung<br />
bringe „finanzielle, kognitive, operative<br />
oder emotionale Herausforderungen“ mit sich.<br />
Dennoch lohne es sich, diese anzunehmen,<br />
„denn die Digitalisierung bietet große Chancen<br />
und bleibt zudem Innovationstreiber“.<br />
Gesundheit darf schmecken<br />
In Zeiten der Pandemie ist laut Food Zoom die<br />
Nachfrage nach Speisen, die für Energie und<br />
Vitalität sorgen, gestiegen und gesundheitsorientierte<br />
Ernährung ein Thema für Jung und Alt.<br />
Damit sei sie nachrelevanter Faktor für den<br />
Außer-Haus-Markt. Pflanzenbasierte, vegane<br />
und vegetarische Produkte seien überall verfügbar.<br />
Die Hersteller steigern Vielfalt und Qualität<br />
und bringen pflanzliche Alternativen in weitere<br />
Produktgruppen wie Fisch auf den Markt.<br />
Nachhaltigkeit - die Profilierungs-Battle<br />
Nachhaltigkeit hat sich als Megatrend durchgesetzt,<br />
weil laut Food Zoom „ein Umdenken innerhalb<br />
der Gesellschaft und Wirtschaft begonnen“<br />
habe. Der vielschichtige und komplexe Einfluss<br />
auf die gesamte Wertschöpfungskette reiche<br />
von Themen wie Waste-Management über wiederverwertbare<br />
Verpackungsmaterialien bis hin<br />
zu Ressourcenschonendem. Gastronomen, so<br />
meint der Food Zoom <strong>2022</strong>, müssten hier vermehrt<br />
kreative Lösungen etablieren, um von Gästen<br />
entsprechend wahrgenommen zu werden.<br />
Trendforscherin Karin Tischer informierte wieder viele<br />
Messebesucher in ihrem „Pink Cube“ auf der Messe.<br />
Bei zahlreichen Kochvorführungen wurden die Einsatz-<br />
Möglichkeiten von Technik-Innovationen erläutert.<br />
NUR MIT GUTEM<br />
GESCHMACK<br />
Der Markterfolg von E-Zigarette und Tabakerhitzer<br />
steht in Europa auf der Kippe. Text Martin Heiermann<br />
pfirsich<br />
joghurt taler<br />
<br />
<br />
Fotos: Messe und Congress Hamburg, Philip Morris<br />
Tabakerhitzer bieten besonders dann ein gesundheitliches<br />
Potenzial bieten, wenn sie schmecken.<br />
Während der europäische<br />
E-Zigarettenverband<br />
IEVA vor rund zwei Wochen<br />
eine breite Informations-Kampagne gestartet<br />
hat, sehen die Hersteller den Erfolg der E-Zigarette<br />
in Deutschland gefährdet. Grund ist das<br />
drohende Verbot von Aromen, insbesondere<br />
von Menthol. Dabei ist das Ziel des europäischen<br />
Verbandes, die Aufklärung von Rauchern<br />
über das schadensminimierende Potenzial der<br />
E-Zigarette im Vergleich zur Tabakzigarette voranzubringen.<br />
Zu wenige Raucher würden die<br />
wissenschaftlichen Fakten zur E-Zigarette kennen<br />
und dadurch vom Umstieg auf die weniger<br />
schädliche Alternative abgehalten.<br />
Tabakproduzent Philip Morris bestätigt dies<br />
und macht noch einmal darauf aufmerksam,<br />
dass für die Produktfamilie der Einsatz von Aromen<br />
große Auswirkungen habe. Die schadstoffreduzierten<br />
Alternativen zur Zigarette hätten<br />
nur dann eine Chance auf die Wechselbereitschaft,<br />
wenn sie zum Einsatz kämen. Verschiedene<br />
wissenschaftliche Studien haben in den<br />
vergangene Jahren am Beispiel von E-Zigaretten<br />
gezeigt, wie wichtig Aromen wie Menthol insbesondere<br />
für den Wechsel hin zu Schadstoffreduzierten<br />
Alternativen sind. „Der Verzicht auf<br />
die Möglichkeit, Raucher und Raucherinnen,<br />
die nicht aufhören, durch das Angebot schadstoffreduzierter<br />
Tabakerzeugnisse oder E-Zigaretten<br />
mit einem charakterisierenden Aroma zu<br />
einem Wechsel zu bewegen, würde große<br />
Potenziale für die Reduktion der Raucherprävalenz<br />
verspielen“, macht der Anbieter deutlich.<br />
Gleichzeitig gelte es, Nicht-Raucher, insbesondere<br />
Kinder und Jugendliche sowie Ex-Raucher,<br />
vor dem Einstieg in den Konsum von nikotinhaltigen<br />
Produkten zu schützen. Dass diese<br />
Bedingung in Deutschland weit gehend erfüllt<br />
ist, zeige aber in die Jugendnutzungsrate der hier<br />
erhältlichen Produkte, so Philip Morris. „Dieses<br />
Schutzniveau sollte auch beibehalten werden.“<br />
Das E-Zigaretten Möglichkeiten bieten, zeigen<br />
die Beispiele Großbritannien und Neuseeland.<br />
Dort empfehlen staatliche Stellen Rauchern<br />
den Umstieg auf die E-Zigarette und ermutigen<br />
Mitarbeiter in Gesundheitsberufen, die<br />
E-Zigarette bei der Beratung von Rauchern als<br />
Alternative vorzuschlagen. Eine Studie zeigt den<br />
Erfolg: Die Raucherquoten konnte in beiden<br />
Ländern deutlich gesenkt werden.<br />
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16 | Industrie<br />
28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />
Eine Kreditkarte<br />
mit Guthabenkonto<br />
und einer<br />
eigenen IBAN-<br />
Nummer soll es<br />
künftig auch in<br />
deutschen<br />
Lotto-<strong>Shop</strong>s<br />
geben.<br />
BEI LISAS KOMMT<br />
NUR BIOLAND IN<br />
DEN KESSEL<br />
Die Chipsmarke Lisas Bio Kesselchips hat sich<br />
nach der Übernahme durch Corvis Green im<br />
Jahr 2020 neu aufgestellt und bringt nur noch<br />
Bioland zertifizierte Chips in die Tüte.<br />
Geschäftsführer Günther Rothfuchs nimmt<br />
auch C-<strong>Shop</strong>s in den Fokus. Text Hans Jürgen Krone<br />
KONTO FÜR ALLE IN<br />
LOTTO-SHOPS<br />
Weil Banken die Fläche verlassen, bieten sich<br />
neue Möglichkeiten für <strong>Shop</strong>s. So auch durch<br />
die Kooperation von Ilo-Profit mit der<br />
französischen Bank Nickel. Text Hans Jürgen Krone<br />
Den Kunden die Eröffnung<br />
eines Kontos anbieten zu<br />
können, für das sie auch eine Mastercard Debitkarte<br />
und eine deutsche IBAN erhalten, das soll<br />
künftig ein interessantes Geschäftsmodell auch<br />
für deutsche Lottoannahmestellen werden. Das<br />
plant zumindest Ilo-Proft, Tochtergesellschaft<br />
mehrerer Landeslotteriegesellschaften, als Partner<br />
des französische Zahlungsinstituts Nickel,<br />
seinerseits Teil der europäischen Großbank BNP<br />
Paribas. Das erläuterte Ilo-Profit-Geschäftsführer<br />
Marc Plesser im Gespräch mit CS. Beginnend in<br />
Deutschland im ersten Quartal 2023 hat Nickel,<br />
das über eine Lizenz der französischen Finanzaufsicht<br />
ACPR, Autorité de contrôle prudentiel et de<br />
résolution, verfügt nach eigenen Aussagen das<br />
anspruchsvolle Ziel, hier zu Lande in den kommenden<br />
fünf Jahre ein Netzwerk von 5.000 Vertriebsstellen<br />
und 600.000 Kunden aufzubauen.<br />
Dahinter steckt laut Unternehmen das Vorhaben,<br />
mit diesem „Konto für alle“ das strategische Ziel<br />
zu erreichen, Marktführer für Privatkonten in<br />
Europa zu werden. Bis 2024 will Nickel Filialen<br />
in sieben europäischen Ländern eröffnen,<br />
Deutschland soll 2023 dran sein.<br />
Große Aufmerksamkeit wahrscheinlich<br />
Wenn das Unternehmen dabei sein Versprechen<br />
hält, das alle Kunden direkt in einer Lotto-Annahmestelle<br />
ein sicheres Konto eröffnen und eine<br />
Mastercard Debitkarte sowie eine deutsche IBAN<br />
erhalten können, völlig unabhängig von Einkommen,<br />
Nationalität oder Bankgeschichte, dann<br />
könnte das schon für große Aufmerksamkeit in<br />
der Öffentlichkeit sorgen. Denn wer einmal erfahren<br />
hat, dass es für diejenigen, die einmal aus<br />
dem Banksystem herausgefallen sind, hier zu<br />
Lande bisher oft fast unmöglich ist, wieder ein<br />
Ilo-Profit-Geschäftsführer<br />
Marc Plesser will vielen<br />
Lotto-Annahmestellen im<br />
kommenden Jahr ein neues<br />
Geschäftsfeld eröffnen.<br />
Die Kosten für die Basisversion sollen zwanzig Euro<br />
im Jahr betragen.<br />
Konto eröffnen zu dürfen, der erkennt schnell das<br />
Potenzial dieses Guthabenkontos ohne Schufa.<br />
Aber auch für Menschen, die Konten haben, jedoch<br />
mit einer solchen Kreditkarte beispielsweise<br />
unabhängig von ihren sonstigen Konten im Internet<br />
bezahlen wollen, und für viele andere Konstellationen,<br />
könnte das Konzept attraktiv sein.<br />
Für Einzahlungen von Bargeld werden für die<br />
Kunden immer zwei Prozent des Betrags fällig.<br />
Drei Abhebungen pro Monat sind kostenlos, darüber<br />
hinaus werden 0,50 Euro pro Vorgang berechnet.<br />
Am Geldautomaten sind 1,50 Euro pro<br />
Abhebung fällig. Die Kosten für die Basisversion<br />
sollen 20 Euro im Jahr betragen. Weitere Versionen<br />
mit Zusatznutzen seien geplant. Für Betreiber<br />
soll ein Provisions-System dafür sorgen, dass<br />
sie Geld an den Services verdienen. Dazu kommt,<br />
dass bei der Bezahlung mit dieser Kreditkarte im<br />
<strong>Shop</strong> auch für die Betreiber keine Kommissionen<br />
fällig werden. Damit kann manches Geschäft mit<br />
geringer Marge mit Karte abgewickelt werden,<br />
was sonst durch Gebühren nicht lohnend wäre.<br />
In C-<strong>Shop</strong>s zeichnet sich immer mehr ab,<br />
dass die Kunden auch hier bei dem Kauf<br />
schneller Snacks auf anspruchsvolle und gesündere<br />
Produkte achten. Nachhaltigkeit und Bio<br />
können im Sortiment eine immer größere Rolle<br />
spielen. So kommt es auch, dass ein besonderer<br />
Chips-Hersteller jetzt seine Aktivitäten in Richtung<br />
<strong>Convenience</strong> intensiviert: Aroma Snacks<br />
der Marke Lisas Bio-Kesselchips. „Wir verstärken<br />
jetzt unser <strong>Convenience</strong>-Geschäft mit der<br />
50 Gramm-Packung“, berichtet Günther Rothfuchs,<br />
seit 2021 Geschäftsführer des Unternehmens.<br />
In der 50 Gramm Packungsgröße sind derzeit<br />
die Geschmacksrichtungen Schweizer Alpenkräuter,<br />
Sauerrahm & Frühlingszwiebel,<br />
Alpensalz & Apfelessig, Meersalz, Tomate &<br />
Kräuter, Chili & Mango, Bärlauch, Rosmarin &<br />
Meersalz und Curry Curry erhältlich.<br />
„Den Menschen, die unterwegs sind, ist das<br />
Thema Bio nicht egal, sondern es bleibt relevant“,<br />
ist Rothfuchs überzeugt. Er berichtet auch, dass<br />
man jetzt für Lisas Bio-Kesselchips ein Thekendisplay<br />
entwickelt hat, in dem die Betreiber die<br />
Top-Marken des Unternehmens impulsgerecht<br />
präsentieren können. Rothfuchs ist für die <strong>Convenience</strong>-Branche<br />
natürlich kein Unbekannter<br />
und sein Knowhow im <strong>Convenience</strong>-Retail, dass<br />
er zuletzt viele Jahr bei der SSP im <strong>Convenience</strong>-<br />
Geschäft an Bahnhöfen unter Beweis stellte, wird<br />
dabei sicherlich für ein praxistaugliches Angebot<br />
sorgen.<br />
Stolz auf Bioland-Zertifizierung<br />
Rothfuchs berichtet nicht ohne Stolz, dass er den<br />
früheren Kollegen mit der Marke Lisas jetzt nicht<br />
irgendein Bio-Angebot macht, sondern ein Bioland-zertifiziertes<br />
Kesselchips-Sortiment im Gepäck<br />
hat, das in Deutschland niemand anders anbieten<br />
kann. „Das ist unsere Nische“ sagt er und<br />
was das konkret bedeutet, macht er an einem Beispiel<br />
klar: Bei einfacher Bio-Zertifizierung sei der<br />
Einsatz von 53 Zusatzstoffen zulässig, bei Bioland<br />
nur von 24 und Lisas Kesselchips setzten sogar<br />
nur einen natürlichen Zusatzstoff ein, nämlich<br />
Zitronensäure. „Wir nehmen Kartoffeln, Öl<br />
und Gewürze – Punkt“, sagt er, „Man kann Chips<br />
in einer vernünftigeren Art und Weise essen, indem<br />
man Wert auf die Zutaten legt und darauf,<br />
Günther Rotfuchs leitet seit 2021 als Geschäftsführer<br />
die Geschicke von Lisas Bio Kesselchips im Allgäu.<br />
wie und wo produziert wird,“ so Rothfuchs weiter.<br />
Diese Erkenntnis vieler Kunden sei inzwischen<br />
auch sehr stark zu den Einkäufern des Handels<br />
durchgedrungen, freut sich Rothfuchs. Außerdem<br />
könne man den Handelspartner auch<br />
von der eigenen Initiative in Sachen Nachhaltigkeit<br />
berichten, die sich aktuell darauf konzentriere,<br />
das Unternehmen von der Zentrale für nachhaltiges<br />
Unternehmertum zertifizieren zu lassen.<br />
Die Corvis-Gruppe hatte Anfang 2019 die Entscheidung<br />
getroffen, ihr Engagement in die Bio-<br />
Lebensmittelbranche zu erweitern. Gegründet<br />
wurde deshalb Corvis Green, zu dem Aroma-<br />
Snacks mit Lisa Bio Kesselchips seit 2020 gehört.<br />
„Mit der Corvis Green erwerben wir mittelständische<br />
Hersteller von Bio-Lebensmitteln, die<br />
möglichst schon viele Jahre am Markt tätig sind“,<br />
sagt das familiengeführte Unternehmen. Man tue<br />
das, „weil gesunde, biologische Lebensmittel für<br />
uns eine große Bedeutung haben und weil wir<br />
unsere Beteiligungen dabei unterstützen können,<br />
erfolgreich zu wachsen“, so Corvis Green weiter.<br />
Das Unternehmen traf die Grundsatz-Entscheidung,<br />
bei Aroma-Snacks nur noch Bioland-Chips<br />
in die Tüten füllen zu lassen. „Wir sind bei Bio<br />
und Nachhaltigkeit vorne mit dabei und haben<br />
dann auch noch Produkte, die verdammt gut<br />
schmecken“, fasst Günther Rothfuchs das Rezept<br />
des Unternehmens zusammen.<br />
Lisas Bio Kesselchips aus Bioland-Kartoffeln kommen jetzt auch in der 50 Gramm-Packung in die <strong>Shop</strong>s.<br />
Fotos: Lisas, Ilo Profit, Nickel
28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />
AKTUELLE INDUSTRIETHEMEN<br />
3<br />
3<br />
<strong>2022</strong> <strong>2022</strong><br />
17<br />
Süße Existenzen bedroht<br />
Die deutsche Süßwarenindustrie<br />
befindet sich laut BDSI in der<br />
schwierigsten Situation seit dem<br />
Bestehen der Bundesrepublik.<br />
Schon mit Corona habe sich Energie<br />
und vieles mehr massiv verteuert.<br />
Der Ukraine-Krieg verschärfe<br />
die Situation existenzbedrohend.<br />
KUNDEN SNACKEN<br />
DEUTLICH BEWUSSTER<br />
Über das New Normal wird derzeit viel diskutiert. Mit seiner neuesten<br />
Ausgabe des internationalen State of Snacking Reports hat Mondelez zum<br />
Thema Verbraucherwünsche in Sachen Snacking etwas mehr Licht ins<br />
Dunkel gebracht. <strong>Convenience</strong> spielt dabei eine wichtige Rolle. Text Hans Jürgen Krone<br />
Hack mit Hagleitner<br />
Eine Partnerschaft haben die Hack-<br />
Tochter Cleanotec und die Hygieneexperten<br />
von der österreichischen<br />
Hagleitner-Gruppe geschlossen.<br />
Cleanotec überträgt sein<br />
Hygiene-Deutschland-Geschäft auf<br />
die Hagleitner-Organisation in<br />
Deutschland, Hagleitner wird Partner<br />
im Hygiene-Business der Hack<br />
AG. Nach einigen Monaten der<br />
erfolgreichen Zusammenarbeit mit<br />
der Hagleitner-Organisation sei<br />
jetzt diese umfangreiche Partnerschaft<br />
besiegelt worden. Die Cleanotec<br />
GmbH unterstützt dabei<br />
weiterhin Vertrieb und Logistik für<br />
Hagleitner in Deutschland.<br />
Fotos: Mondelez, Getty Images, Deutsches Tiefkühlinstitut<br />
Kaffee-Lust ungebrochen<br />
Die Freude der Konsumenten an<br />
Kaffee bleibt ungebrochen, das<br />
meldet der deutsche Kaffee-Verband.<br />
Nach einem starken Jahr<br />
2020 habe der deutsche Kaffeemarkt<br />
2021 ein erneutes Wachstum<br />
verzeichnet. Der Pro-Kopf-<br />
Konsum von Kaffee stieg dabei von<br />
168 auf 169 Liter. Das waren rund<br />
500 Millionen Tassen mehr als im<br />
Jahr 2020 hier zu Lande getrunken<br />
wurden. Die positive Entwicklung im<br />
Jahr 2021 ist laut Verband vor allem<br />
auch das Ergebnis gestiegener<br />
Röstkaffeeverkäufe im Lebensmitteleinzelhandel.<br />
So hätten beispielsweise<br />
Homeoffice und Lockdown<br />
den Konsum von Röstkaffee im<br />
eigenen Zuhause, um 2,1 Prozent,<br />
etwa 7.900 Tonnen mehr, steigen<br />
lassen.<br />
TK mit mehr Absatz<br />
Der Absatz von Tiefkühlkost in<br />
Deutschland erhöhte sich laut<br />
Absatzstatistik des Deutschen<br />
Tiefkühlinstituts, dti, 2021 um<br />
3,1 Prozent auf eine Menge von<br />
3,773 Millionen Tonnen, gegenüber<br />
3,660 Millionen Tonnen im Jahr<br />
2020. Der TK-Gesamtumsatz stieg<br />
um 5,6 Prozent auf 15,924 Milliarden<br />
Euro. Nach dem pandemiebedingten<br />
Einbruch im Außer-Haus-<br />
Markt 2020 habe die TK-Branche<br />
wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden.<br />
Der Absatz von TK-Produkten<br />
in LEH und Heimdiensten sei<br />
auf hohem Niveau stabil geblieben.<br />
Die Verfügbarkeit<br />
von Produkten ist<br />
für Verbraucher<br />
noch wichtiger<br />
geworden. Sie<br />
wollen die Snacks<br />
jederzeit kaufen<br />
können und das<br />
außerdem in jedem<br />
Kanal, der ihnen<br />
gerade zur Verfügung<br />
steht.<br />
Als weltweit führender Hersteller von<br />
Snacks sind wir nach wie vor besessen<br />
davon, die sich entwickelnde Rolle von Snacks in unserem<br />
heutigen Leben aufzudecken – und bleiben dicht dran an<br />
den Trends, die bestimmen, wie wir in den kommenden<br />
Jahren snacken werden.“ So begründet Mondelez sein Engagement<br />
dafür, mehr darüber zu erfahren, was die Konsumenten<br />
weltweit zum Thema Snacking zu sagen haben. Für<br />
den inzwischen dritten State of Snacking Report wurden in<br />
zwölf Ländern, darunter auch Deutschland, tausende von<br />
Konsumenten befragt.<br />
Neue Bewertung von Snacks<br />
Nach zwei Jahren der Pandemie bewerten Verbraucher international<br />
offenbar ganz neu, was Snacks eigentlich für sie<br />
sind. Es geht darum, wie sie aussehen und schmecken sollen<br />
und wie relevant sie in ihrem eigenen Leben sind. Inzwischen<br />
essen Verbraucher weltweit mehr unterschiedliche<br />
Arten von Lebensmitteln und sie nutzen mehr unterschiedliche<br />
Gelegenheiten zum Snacken. Dabei müssen die Snacks<br />
offenbar immer mehr zum Alter und Lebensstadium des<br />
In der Pandemie<br />
haben die Konsumenten<br />
auch<br />
deshalb gerne zu<br />
neuen Snacks<br />
gegriffen, um<br />
Spannung und<br />
Abwechslung zu<br />
erleben. Damit<br />
wollten sie ein<br />
Stück weit auch<br />
ihrer eintönigen<br />
täglichen Routine<br />
entkommen.<br />
Konsumenten passen. Die Generation Z (ca. 1997 bis 2012<br />
geboren) will laut Studie mit Snacking eher Ängste lindern<br />
oder gegen Langeweile ankämpfen, während es den Millenials<br />
(ca. 1980 bis 1999 geboren) wohl generell um die reine<br />
Ernährung gehe. Die Generation X (ca. 1965 bis 1980 geboren)<br />
dagegen sehe das Snacking wohl vor allem als wichtiges<br />
Element der eigenen Komfortzone.<br />
Nach zwei Jahren Pandemie, in denen die Konsumenten<br />
stark auf die eigene Küche und ihre eigenen Rezepte angewiesen<br />
waren, erwarten sie so stark wie kaum jemals zuvor,<br />
Spannung und Abwechslung von neuen Snacks, um ihrer<br />
täglichen Routine zu entkommen. 82 Prozent der global befragten<br />
Verbraucher sagen, dass sie sich darauf freuen, neue<br />
Snacks auszuprobieren. Auf diese können sie durch Stöbern<br />
im <strong>Shop</strong> aufmerksam werden, durch Werbung oder indem<br />
man sie die neuen Snacks probieren lässt. Bei jüngeren Konsumenten<br />
ist es sehr wahrscheinlich, dass sie vorwiegend in<br />
Social Media auf solche Produkt-Innovationen stoßen (Generation<br />
Z: 45 Prozent gegenüber 31 Prozent insgesamt).<br />
Da sich die Lebensphasen und Geschmäcker der Verbraucher<br />
immer weiterentwickeln, wächst laut Studie auch<br />
die Sehnsucht nach mehr Auswahl bei den Produkten. Mit<br />
diesem Bedürfnis sei gleichzeitig der Wunsch stärker geworden,<br />
diese Snacks jederzeit kaufen zu können und das<br />
außerdem in jedem Kanal tun zu können, der ihnen gerade<br />
zur Verfügung steht. Eine klare Forderung nach mehr <strong>Convenience</strong>.<br />
Deshalb ist die auch in der Studie verzeichnete<br />
steigende Nutzung von <strong>Convenience</strong> Stores im allgemeinen<br />
und Tankstellen-<strong>Shop</strong>s im Besonderen durch die Verbraucher<br />
nicht verwunderlich. 67 Prozent der Befragten bestätigten,<br />
dass sie immer auf der Suche nach bequemeren Möglichkeiten<br />
sind, Snacks zu kaufen. Immerhin 17 Prozent der<br />
im Rahmen der Studie Befragten haben in C-<strong>Shop</strong>s nach<br />
eigenen Angaben in diesem Jahr mehr eingekauft, als im<br />
Vorjahr. Das ist eine positive Erkenntnis für die Branche. Allerdings<br />
darf dabei nicht vergessen werden, dass laut Studie<br />
auch viele andere Player wie Lieferdienste, kleine Nahversorger,<br />
Abholservices und einige andere diese wachsenden<br />
Bedürfnisse der Kunden ebenfalls erfolgreich adressieren.<br />
„Für sie ist alles eins. Sie gleiten nahtlos zwischen online<br />
und offline hin und her“, sagt Nick Graham, Globaler Leiter<br />
von Insights & Analytics, bei Mondelez International.
18 | Industrie<br />
28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />
Danone Milchfrische<br />
ist B Corp zertifizier<br />
Für ihren Produktbereich Milchfrische, zu dem Marken<br />
wie Actimel, Activia, Dany, Frucht Zwerge sowie Danonino<br />
(CH) und Obstgarten (AT) gehören, hat Danone in<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz die B Corp Zertifizierung<br />
erreicht. Die aus den USA stammende Zertifizierung<br />
sei viel mehr als ein reines Nachhaltigkeits-Label. Es erfasse<br />
als einzige Nachhaltigkeits-Zertifizierung weltweit die<br />
gesamte ökologische, soziale und ökonomische Leistung<br />
eines Unternehmens, wie zum Beispiel ethische Standards,<br />
die Förderung von Vielfalt und Inklusion, Umweltmanagement<br />
sowie den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.<br />
Das jetzt Erreichte sieht der Hersteller bereits als<br />
„bedeutenden Meilenstein“ in der Unternehmensgeschichte,<br />
will aber mehr: Danone D-A-CH habe es sich zum Ziel<br />
gesetzt, die Zertifizierung mit B Corp bis zum Jahr 2023 zu<br />
hundert Prozent zu schaffen. Damit wäre man das erste Top-<br />
Ten FMCG-Unternehmen in D-A-CH, das lokal B Corp zertifiziert<br />
sei. Der jüngste Zuwachs dabei folgt laut Unternehmen<br />
auf die bereits abgeschlossenen Zertifizierungen der<br />
Marke Alpro sowie der gesamten Produktkategorie Waters,<br />
mit den Marken Volvic und Evian.<br />
Ganz besonders als To-go-Variante eignet sich Porridge dazu, das Snack-Angebot<br />
in <strong>Shop</strong>-Bistros qualitativ aufzuwerten und für Abwechslung zu sorgen.<br />
MIT PORRIDGE ZUR<br />
SNACK-VIELFALT<br />
Molkereiprodukte spielen in den C-<strong>Shop</strong>s zu oft noch eine<br />
untergeordnete Rolle. Völlig zu Unrecht, schließlich gibt es<br />
vielfältige Möglichkeiten. Ein Beispiel dafür ist Porridge.<br />
Pf lanzliches für das<br />
To-Go-Geschäft<br />
Nachdem sich offenbar die Produktpalette von zu hundert<br />
Prozent pflanzlichen Bio-Produkten, die Frischli<br />
im Herbst 2021 lanciert hat, großer Beliebtheit erfreut, wurde<br />
diese spezielle Range jetzt um eine neue Verpackungsgröße<br />
erweitert. Mit der Maßnahme, die speziell auf das Togo-Geschäft<br />
zielt, ist der Bio Hafer Drink deshalb inzwischen<br />
nicht mehr nur im Ein-Liter-Gebinde, sondern auch<br />
im 0,5-Liter-Pack mit Wiederverschluss erhältlich.<br />
Leckere Snacks zum Mitnehmen liegen laut<br />
Marktforschung weiterhin im Trend. Angesagt<br />
ist vor allem Healthy Snacking, Angebote mit gesundheitlichem<br />
Mehrwert. Food-Expertin Hanni Rützler beschreibt<br />
diesen Trend im Zukunftsreport <strong>2022</strong> mit „Fast<br />
Good“ – schnelles, unkompliziertes Essen, das dem Körper<br />
guttut. Dass man mit solchen Snacks aus der Mopro-Welt beispielsweise<br />
auch in <strong>Shop</strong>-Bistros ohne zu großen Aufwand<br />
auch to-go ein besonderes Angebot machen kann, darauf wies<br />
in diesen Tagen Milram im Gespräch mit CS hin. „Wichtige<br />
Nährstoffe als Snack auf die Hand bieten spannende Chancen<br />
und lassen sich einfacher zubereiten als man denkt. Bestes<br />
Beispiel ist Porridge“, sagt das Unternehmen. Der Frühstücks-Klassiker<br />
aus Großbritannien findet immer mehr Anhänger<br />
– unter anderem, weil er enorm vielseitig ist. Auf der<br />
Basis des Trendsetters, den Milram Food-Service kürzlich in<br />
der Ein-Liter-Softpackung auf den Markt gebracht hat, lasse<br />
sich das sehr wandelbare Produkt süß oder herzhaft, kalt oder<br />
warm zubereiten – und das nicht nur zum Frühstück, erläutert<br />
Küchenchef Thomas Behrens von der Consortium Gastronomie<br />
in Hannover. „Mit unterschiedlichen Toppings und Gewürzen<br />
ließen sich ohne großen Aufwand diverse Landesküchen<br />
umsetzen. Im Prinzip benötigt man neben dem Porridge<br />
nur noch eine weitere Zutat. Das können Früchte, Fruchtmus,<br />
Kompott oder Obstsalat sein, Granola mit Nüssen, getrocknete<br />
Früchte, aber auch fertige Salate aus dem Teil-<strong>Convenience</strong>-<br />
oder Frischebereich. Geflügelsalat Bombay, angereichert<br />
mit Früchten und gewürzt mit Curry, passt zum Beispiel<br />
super zu Porridge“, konkretisiert er.<br />
perte überzeugt. Angerichtet werden die verschiedenen Porridge-Snacks<br />
am besten in klassischen Kuppelbechern, Bowl-<br />
Gefäßen oder Siegelschalen mit unterschiedlichen Kammern.<br />
Messbecher oder Abfüllkelle gewährleisteten dabei die einfache<br />
und sichere Portionierung. So bekomme man immer die<br />
gleiche Menge und schaffe Kalkulationssicherheit. Für die<br />
Kombination der unterschiedlichen Zutaten empfiehlt Behrens,<br />
auf optische Kontraste zu setzen und Toppings in kräftigen<br />
Farben zu verwenden. Sie sähen appetitlich aus und<br />
machten aufmerksam. „Ich würde auch immer darauf achten,<br />
dass die Komponenten nicht zu flüssig sind, damit sie sich<br />
nicht absetzen“, rät der Küchenchef. „Und damit die knusprigen<br />
Zutaten möglichst lange knusprig bleiben, sollten sie als<br />
oberste Schicht auf den Porridge gesetzt werden.“ So lassen<br />
sich aus seiner Sicht mit wenig Handling-Aufwand viele neue<br />
Snack-Ideen auch in den Bistros der C-<strong>Shop</strong>s umsetzen.<br />
Bio Hafer Drink im 0,5-Liter-Pack mit Wiederverschluss.<br />
Pf lanzliche Vanille-<br />
Soße im Kühlregal<br />
Die nach Unternehmensangaben erste pflanzliche Bourbon-Vanille-Soße<br />
für das Kühlregal bietet nach eigenen<br />
Angaben Dr. Oetker an. Die vegane Love-it-Bourbon-<br />
Vanille Soße ergänzt die ebenfalls veganen Love-it-Puddingsorten,<br />
die im Februar 2021 eingeführt wurden. Ziel sei es,<br />
damit „Dessertliebhaber anzusprechen, die einer pflanzlichen<br />
Ernährung offen gegenüberstehen“, sagt das Unternehmen.<br />
Und das sind wohl auch beim Einkauf am Kühlregal<br />
immer mehr Konsumenten. Denn mehr als die Hälfte<br />
der deutschen Haushalte (53,6 Prozent) kauften mittlerweile<br />
Milchersatzprodukte, berichtet Dr. Oetker. Die Rezeptur<br />
der Produktneuheit des Herstellers setzt unter anderem auf<br />
Wasser, Kokosnussöl, echte Bourbon-Vanille und Mandelmark<br />
statt Milch und soll sich besonders zum Verfeinern der<br />
entsprechenden Desserts eignen.<br />
Fertige Toppings verwenden<br />
Um den Aufwand möglichst gering zu halten, empfiehlt der<br />
Profi, fertige Toppings zu verwenden: „Ideal ist knuspriges<br />
Granola, das einen Kontrast zum cremigen Porridge bildet.<br />
Eine Mischung mit typischen Chai-Gewürzen wie Kardamom,<br />
Zimt, Ingwer und Kurkuma verleiht dem Haferbrei<br />
zum Beispiel einen indischen Touch.“<br />
Andere Cerealien-Nuss-Mischungen hätten bereits eine<br />
salzige Note und könnten damit sehr gut ins Tagesgeschäft integriert<br />
werden – beispielsweise als Bowl, erklärt Behrens.<br />
„Entweder man kombiniert nur die beiden Produkte oder ergänzt<br />
weitere Zutaten. Eine Möglichkeit sei es auch, Frankfurter<br />
Grüne Soße mit weich gekochtem Ei, Granola und Porridge<br />
anzubieten. Weitere Ideen für herzhafte Bowls sind Porridge<br />
mit Ziegenkäse und Birnenspalten oder mit Pesto und<br />
getrockneten Tomaten“. Die würzigen Angebote seien eine<br />
sehr gute Ergänzung zu den eher fruchtigen Frühstücksvarianten.<br />
Sie ermöglichten Healthy Snacking von früh bis spät<br />
und schafften damit kontinuierliche Kaufimpulse, ist der Ex-<br />
Wer Porridge nicht nur to-go anbieten will, der kann daraus jederzeit<br />
auch im <strong>Shop</strong>-Bistro ein attraktives Tellergericht zaubern.<br />
Unterschiedliche Obstsorten und Müslis für den Crunch sorgen für<br />
eine fast unendlich große Vielfalt an Porridge-Varianten.<br />
Die Bourbon-Vanille-Soße ergänzt Puddinge und Fruchtgrützen.<br />
Fotos: Frischli, Dr. Oetker, Milram
Handel<br />
Tankstellen<br />
<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s<br />
E-Food<br />
&Wandel<br />
Zeit für Transformation und Kooperation<br />
22/23<br />
Juni 22<br />
Berlin<br />
LAURA DALLMANN<br />
Reemtsma<br />
Cigarettenfabriken<br />
MARKUS LAENZLINGER<br />
migrolino<br />
MATTHIAS PAPE<br />
Oest Tankstellen<br />
PATRICK STEPPE<br />
Lekkerland<br />
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20 | Industrie<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />
Wurst- und Salamisnacks<br />
sind laut Fachmagazin<br />
Lebensmittel Praxis<br />
die einzige Kategorie im<br />
Bereich Wurst, die sich<br />
im vergangenen Jahr in<br />
Absatz und Umsatz gut<br />
entwickeln konnte.<br />
HERZHAFTES AUF GUTEM WEG<br />
Beim Angebot von Fleisch und Wurst im <strong>Shop</strong> stechen Wurst-Snacks<br />
weiterhin heraus. Hier kommen auch Veggie-Ergänzungen gut an, die<br />
<strong>Shop</strong>-Betreiber auch im Grill-Segment nicht vergessen sollten. Text Hans Jürgen Krone<br />
Der Verbrauch von Fleisch<br />
und Wurst in Deutschland<br />
geht zurück. Laut Bundesinformationszentrum<br />
Landwirtschaft wurden 2021 insgesamt rund<br />
2,4 Prozent weniger Fleisch als im Vorjahr produziert.<br />
Bei Schweinefleisch sank der Pro-Kopf-Verbrauch<br />
2021 im Vergleich zum Vorjahr um<br />
1,2 Kilogramm, bei Rind- und Kalbfleisch um<br />
600 Gramm und bei Geflügelfleisch um 200<br />
Gramm. Auch der Wurstmarkt konnte 2021 die<br />
Umsätze von 2020 nicht bestätigen und war laut<br />
den Marktforschern von IRI rückläufig. Allerdings<br />
zeigt der Blick der Marktforscher auf den<br />
LEH ein Phänomen: Während bei SB Wurst<br />
2021 etwa ein Minus von vier Prozent zu verzeichnen<br />
war, entwickelten sich Snacks mit einem<br />
Plus von 1,7 Prozent beim Absatz und einem<br />
Plus von 4,8 Prozent beim Umsatz auf über<br />
610 Millionen Euro besser. „Innerhalb der gesamten<br />
Wurstkategorien sind Wurst- und Salamisnacks<br />
die einzige Kategorie, die sich in Absatz<br />
und Umsatz gut entwickeln kann“, zitiert das<br />
Fachmagazin Lebensmittel Praxis Country Manager<br />
Daniel Kamphausen von Aoste. „Das spiegelt<br />
sich im Snackbereich wider. Snacks werden in<br />
den nächsten Jahren wachsen, da der Trend zum<br />
Snacken anhalten wird“, so Kamphausen weiter.<br />
Auswirkungen auf den C-Markt<br />
Die damit unter Beweis gestellte Attraktivität<br />
dieser Snacks wirkt sich sicherlich auch auf den<br />
<strong>Convenience</strong>-Markt aus, zumal die <strong>Convenience</strong>-<br />
Branche erwartet, dass mit wieder erstarkter<br />
Mobilität die Impulskäufe bei Fleisch-Snacks ohnehin<br />
deutlich steigen werden. Anzeichen für<br />
eine positive Entwicklung der Fleisch-Snacks<br />
waren schon Ende 2021 zu erkennen. Die Marktforscher<br />
von IRI hatten in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s bis<br />
einschließlich August ein Plus von drei Prozent<br />
für die herzhaften Snacks der Marke Bifi festgestellt.<br />
Die Marke hatte bereits für <strong>2022</strong> ihr<br />
50-jähriges Jubiläum angekündigt, das Anfang<br />
April mit dem Bifi Food Truck in Gang kam. Vom<br />
Headquarter in Amsterdam ging er auf die Reise<br />
quer durch Deutschland und markierte damit<br />
gleichzeitig den Beginn der Feierlichkeiten.<br />
Wer heutzutage „Fleisch und Wurst“ sagt,<br />
der schaut im Zeitgeist inzwischen fast automatisch<br />
auch auf Fleischersatzprodukte. „Durch die<br />
gezielte Erweiterung des Portfolios eröffnen sich<br />
auch für die Zukunft große neue Potenziale“, ist<br />
man bei Bifi überzeugt. Erst kürzlich sei, zunächst<br />
exklusiv in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s, das Bifi Veggie<br />
Carazza XXL, eine vegetarische Version der<br />
„Durch die gezielte<br />
Erweiterung des Portfolios<br />
eröffnen sich für die Zukunft<br />
große neue Potenziale.“<br />
LSI Germany GmbH<br />
populären Hosentaschenpizza, eingeführt worden.<br />
Das Produkt spreche, laut Marktforschungsergebnissen,<br />
94 Prozent der Flexitarier an. So<br />
überrascht es nicht, dass laut Unternehmen in<br />
diesem Jahr weitere Bifi-Produktlaunches im<br />
Veggie-Segment anstehen. Für den Beginn der<br />
zweiten Jahreshälfte und zum Launch weiterer<br />
Veggie-Produkte seien weitere Kommunikationsmaßnahmen<br />
und eine große Marken-Kampagne<br />
geplant, teilt LSI Germany mit. Die Messlatte<br />
für einen Erfolg der Produkte hatte Geschäftsführer<br />
Schretlen Ende 2021 im Gespräch mit CS<br />
hoch gelegt: „Nur was den Menschen wirklich<br />
schmeckt, wird wieder gekauft“, sagte er.<br />
Das gilt sicherlich auch für einen anderen<br />
Bereich im Fleisch und Wurst-Segment: Grill-<br />
Produkte. Auf diesem Gebiet haben sich inzwischen<br />
viele Tankstellen-<strong>Shop</strong>s bei ihren Kunden<br />
gut profiliert. Auch ihnen ist nicht entgangen,<br />
was einige Grill-Studien bereits herausfanden:<br />
Dass die Kunden sich immer spontaner zum<br />
Grillen entscheiden und sich damit dieses Sortiment<br />
immer stärker auch als Impulsgeschäft etabliert.<br />
Nun müssen die <strong>Shop</strong>-Betreiber hier ebenfalls<br />
dazu lernen und zusätzlich ein Veggie-Sortiment<br />
für kurzentschlossene Griller etablieren.<br />
Hier bietet sich beispielsweise die Marke an,<br />
die bereits mit ihrem vegetarischen Mühlen-<br />
Snack zusätzlichen Schwung in das Wurstsnack-<br />
Geschäft der <strong>Shop</strong>s brachte: Rügenwalder Mühle.<br />
Zum Start der Grillsaison <strong>2022</strong> erweiterte das<br />
Unternehmen sein Grillsortiment um eine neue<br />
vegane Mühlen Bratwurst. Man verzeichne im<br />
Vegetarisch- und Vegan-Sortiment ein deutlich<br />
zweistelliges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr,<br />
hatte Claudia Hauschild, Leiterin Unternehmenskommunikation<br />
und Nachhaltigkeit bei der<br />
Rügenwalder Mühle, kürzlich gegenüber dem<br />
Fachmagazin Lebensmittel Praxis mitgeteilt.<br />
Konzentration auf das Wesentliche<br />
All das sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass <strong>Shop</strong>-Betreiber auch beim Thema<br />
Grillen, allein aus Platzgründen, auf das Wesentliche<br />
den Schwerpunkt legen sollten. Und das ist<br />
laut der siebten Wiesenhof Grillstudie Schweinefleisch,<br />
dicht gefolgt von Geflügel. Dann folgen<br />
Gemüse und Rindfleisch. Ein Aspekt des Fleischangebotes,<br />
auch in den <strong>Shop</strong>s, muss allerdings<br />
auch noch erwähnt werden: Die Preisentwicklung.<br />
Auf Grund der auch durch den Krieg in der<br />
Ukraine steigenden Kosten der Branche und gestiegener<br />
Schweinepreise, sind Preiserhöhungen<br />
zu erwarten. Bei den Preisen in <strong>Shop</strong>s muss aber<br />
vorsichtig agiert werden, um keine Preisschwellen<br />
zu überschreiten, die vom Kauf abhalten.<br />
Im April <strong>2022</strong> hat<br />
der Bifi-Foodtruck<br />
seine Jubiläums-<br />
Tour in Deutschland<br />
begonnen.<br />
<strong>Shop</strong>-Betreiber<br />
sollten von den<br />
Besten lernen<br />
•<br />
Um beispielsweise ein gutes Fleischund<br />
Wurstsortiment im Bereich Grillen zu<br />
etablieren, sollten <strong>Shop</strong>-Betreiber öfter<br />
den Wettbewerbern in ihrer Gegend in die<br />
Regale und vor allem die Theken schauen.<br />
Wer dabei überregional von den Besten<br />
lernen will, dem seien Platzierte und Sieger<br />
des Wettbewerbs „Fleischstar“ empfohlen,<br />
die kürzlich wieder vom Fachmagazin<br />
Lebensmittel Praxis gekürt wurden.<br />
•<br />
In der Kategorie der kleinen Märkte mit<br />
einer Verkaufsfläche bis 2.000 Quadratmetern<br />
gewann der Rewe Markt in<br />
Wolfratshausen. Im Rennen für den<br />
Branchen-Preis waren dabei auch Edeka<br />
Staufers in Albershausen und der Tegut-<br />
Markt in Schweinfurt.<br />
•<br />
In der Kategorie der Märkte mit einer<br />
Verkaufsfläche von 2.000 bis 3.000<br />
Quadratmetern war die Mannschaft aus<br />
dem Wasgau siegreich gegen Edeka<br />
Schenke in Bielefeld und Edeka Klein in<br />
Hamburg.<br />
•<br />
In der Kategorie der großen Märkte<br />
gewann Hieber‘s in Mülheim gegen das<br />
Edeka-Center Kreuzberg in Koblenz und<br />
das Rewe-Center in Weinheim.<br />
Fotos: LSI Germany, Getty Images
28. Jahrgang, Ausgabe 3_<strong>2022</strong><br />
Industrie | 21<br />
ZEITENWENDE LÄUFT<br />
AUCH BEIM LADENBAU<br />
<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>-Betreiber müssen zurzeit mehrere<br />
Herausforderungen gleichzeitig meistern. Mit Hilfe<br />
intelligenter Ladenbaukonzepte wollen sich viele<br />
<strong>Shop</strong>s neu aufstellen. Text Silke Hoyer<br />
In Nürnberg ist der erste Tankstellen-Store von S-IQ mit Barbershop gebaut worden.<br />
Fotos: S-IQ,<br />
Die deutsche Gesellschaft steckt mitten<br />
im Umbruch. Corona bleibt dem<br />
Land erhalten. Der Ukrainekrieg verstärkt noch einmal die<br />
Probleme, die Corona ans Licht gebracht hat: Personalmangel,<br />
steigende Energiekosten, exorbitante Spritpreise, die<br />
Unterbrechung vieler Lieferketten, der Mangel wichtiger<br />
Rohstoffe und vieles andere lässt sich nennen. Herausforderungen,<br />
die auch in den <strong>Convenience</strong>-Kanälen wie Tankstellen-<strong>Shop</strong>,<br />
<strong>Convenience</strong>-Stores und Travel-Retail-Outlets<br />
längst angekommen sind. Zurzeit sind es vor allem die Spritpreise,<br />
die zum Umdenken in der Bevölkerung führen – mit<br />
Auswirkungen an den Tankstellen und in deren <strong>Shop</strong>s:<br />
Denn der Individualverkehr der Berufspendler nimmt weiter<br />
ab. Wer nicht fahren muss, bleibt im Home-Office. Alle<br />
anderen denken über Alternativen wie Fahrgemeinschaften,<br />
den öffentlichen Nahverkehr oder auch das Fahrrad nach.<br />
Ob für Freizeitaktivitäten oder den Urlaub verstärkt das Auto<br />
genutzt wird, wie in den Coronajahren zuvor – ist bei gleicher<br />
Ausgangslage – zweifelhaft. So gibt es bereits heute<br />
Standorte, zu denen nur noch jeder zweite Kunde zum Tanken<br />
kommt. Deshalb gilt: Wenn keine Tankumsätze generiert<br />
werden können, müssen zusätzliche Frequenzbringer<br />
installiert werden, die zu Spontan- und Zusatzkäufen führen<br />
– wie etwa das Angebot, Geld an der Kasse abzuheben<br />
oder Paketabholstationen. Hier kommen in zunehmendem<br />
Maße die Ladenbauer mit ihren Konzepten ins Spiel.<br />
Ein Barbershop an der Tankstelle<br />
Vor allem müssen <strong>Shop</strong>-Angebote stärker an den Standort<br />
und das Wettbewerbsumfeld angepasst werden. „Wenn es<br />
am Ort keinen Blumenladen mehr gibt, dann sind Blumen<br />
ein gutes Zusatzgeschäft. An Standorten mit vielen Berufspendlern<br />
sind Spielwaren und Plüschprodukte beliebte Mit-<br />
S-IQ hat für die San<br />
Francisco Coffee<br />
<strong>Shop</strong> Company ein<br />
<strong>Shop</strong>-in-<strong>Shop</strong>-Konzept<br />
entwickelt,<br />
berichtet Geschäftsführer<br />
Volker Walz (r.).<br />
bringsel der arbeitenden Mütter und Väter. An anderen<br />
Standorten laufen Tabak und Zubehör für Shisha-Pfeifen<br />
sehr gut“, sagt Volker Walz, Geschäftsführer S-IQ Objekt.<br />
Der Ladenbauer sieht seine Aufgabe deshalb darin, Standort<br />
und <strong>Shop</strong>-Konzept aufeinander abzustimmen sowie <strong>Shop</strong>und<br />
Bistro-Angebot zu optimieren und zusätzliche Frequenzbringer<br />
auf die Fläche zu bringen. „Wir haben jüngst<br />
in Nürnberg den ersten Tankstellen-Store mit einem Barbershop<br />
gebaut. Ein Barbershop ist auch Café, Treffpunkt<br />
der Community. Das Konzept ist eine Win-Win-Situation:<br />
Der Pächter des Barbershops bringt seine Kunden mit. Das<br />
Die Aufenthaltsqualität<br />
im Tankstelle-<br />
Bistro muss stimmen.<br />
Sessel und<br />
Bänke mit Cordbezug<br />
im Vintage-<br />
Look, Einbaumöbel<br />
mit Holzdekor und<br />
ein Vinylboden mit<br />
Retro-Prints können<br />
dazu beitragen.<br />
Der Barbershop an<br />
einer Tankstelle in<br />
Nürnberg bietet ein<br />
Café und ist ein<br />
beliebter Treffpunkt<br />
mit eigener<br />
Kunden-Zielgruppe.<br />
bringt garantierte Frequenz und Umsatz im Bistro. Der<br />
Pächter hat in die Ausstattung des gläsernen Barbershops<br />
mit eigenem Zugang investiert, der Tankstellen-Betreiber<br />
in die Aufenthaltsqualität des Bistros. Sessel und Bänke mit<br />
Cordbezug im Vintage-Look, Einbaumöbel mit Holzdekor<br />
und ein Vinylboden mit Retro-Prints haben aus dem ehemaligen<br />
Mensa-Feeling des zuvor schwach frequentierten<br />
Verweilbereichs eine Lounge mit Wohnzimmeratmosphäre<br />
geschaffen“, berichtet Volker Walz über das Projekt.<br />
Ein weiterer wesentlicher Faktor, um Kunden zu gewinnen<br />
und zu binden, ist nach Meinung von Walz eine sichtund<br />
erlebbare Kaffeekompetenz im <strong>Shop</strong>. Denn laut Marktforscher<br />
Statista soll der Pro-Kopf-Umsatz von Kaffee und<br />
der Umsatzanteil des Außer-Haus-Marktes in diesem Jahr<br />
wieder das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreichen. Das Forschungsinstitut<br />
prognostiziert, dass bis 2025 der jährliche<br />
Pro-Kopf-Umsatz auf 248,10 Euro und der Umsatzanteil<br />
des Außer-Haus-Konsums auf 77 Prozent steigen wird. Mit<br />
einem passenden Konzept können die <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>-<br />
Betreiber hier anknüpfen. „Wir haben für die San Francisco<br />
Coffee <strong>Shop</strong> Company neben eigenständigen Coffee-Places<br />
ein <strong>Shop</strong>-in-<strong>Shop</strong>-Konzept entwickelt, das mit geringem<br />
Aufwand und Investment in bestehende Standorte integriert<br />
werden kann“, führt Volker Walz ein Beispiel an.<br />
Eine zusätzliche Möglichkeit der Differenzierung, vor allem<br />
für kleinere Tankstellen-<strong>Shop</strong>s, sei die Reduktion von<br />
Vielfalt und Komplexität. „Wir haben Kunden, die sich auf<br />
Burger, Pizza, Pommes oder Köfte spezialisiert haben und<br />
damit erfolgreich sind. Jüngst wurde in Flensburg eine Station<br />
eröffnet, die sich auf frisch gebackenen Fleischkäse fokussiert“,<br />
berichtet Walz.<br />
Auf Energiekosten achten<br />
Auch die Energiekosten sind ein Faktor, der die Ladenbauer<br />
umtreibt. Denn hier ist die Auswahl richtiger Produkte und<br />
Materialien künftig noch erfolgsentscheidender für C-Store-Inhaber.<br />
In einem <strong>Shop</strong> mit frischen Backwaren beispielsweise<br />
kann der Ladenbackofen bis zu 70 Prozent der<br />
Energiekosten ausmachen – Tendenz eher steigend. Bei<br />
Fleisch und Wurst oder auch Eis ist die Kühlung im Laden<br />
ein wesentlicher Kostenblock. Mit intelligenten Mess- und<br />
Lastwechsel-Managementsystemen lassen sich an dieser<br />
Stelle erhebliche Kosten einsparen – ohne die Präsentationsqualität<br />
zu reduzieren. Außerdem ist zu empfehlen, den<br />
Energieverbrauch im Blick zu behalten. Die Hersteller sind<br />
seit März 2021 verpflichtet, diesen auf ihren Geräten auszuweisen.<br />
Der Ladenbauer Aichinger ist da bereits einen<br />
Schritt weiter. „Wir sind der weltweit erste und einzige Anbieter,<br />
der bereits seit 2013 die Live-Messergebnisse einer<br />
Kühltheke online vernetzt“, ist auf der Homepage des Anbieters<br />
zu lesen. Die vernetzte Sirius 3 Kühltheke des Unternehmens<br />
wird im täglichen Betrieb des Edeka Markt Schuler<br />
in Dietenhofen genutzt. Im Modul können für unterschiedliche<br />
Zeiträume die Datenverläufe eingesehen werden. Für<br />
Monats- und Jahresverläufe werden die jeweiligen Durchschnittswerte<br />
angeben. Die Werte werden alle vier Stunden<br />
aktualisiert, live aus Dietenhofen.<br />
Zunehmende Lieferkettenprobleme<br />
Corona und der Ukrainekrieg verteuern aber nicht nur die<br />
Energie, sondern erhöhen auch Beschaffungskosten und<br />
-aufwand für viele Materialien wie Holz, Dekor- und Furnierwerkstoffe,<br />
Möbel- und Gestaltungselemente aus Glas<br />
sowie Metall und verlängern deutlich die Lieferfristen. In einer<br />
Befragung des deutschen Ladenbauverbandes von Januar<br />
und Februar <strong>2022</strong> gaben 48 Prozent der befragten Ladenbauer<br />
an, dass sie 2021 eine Verschiebung von etwa zehn<br />
Prozent ihrer Projekte aufgrund von Lieferkettenproblemen<br />
zu verzeichnen hatten. 21 Prozent gaben an, dass etwa<br />
20 Prozent ihrer Projekte von Verschiebungen betroffen waren.<br />
Deshalb haben sich viele Ladenbauer wieder auf Produzenten<br />
konzentriert, die vor allem in Europa Rohstoffe und<br />
Vorprodukte einkaufen.<br />
Auch für das Problem Personalmangel müssen die Ladenbauer<br />
zunehmend Lösungsansätze entwickeln. So hat<br />
sich Aichinger auf Kühltheken fokussiert, die sich mit wenigen<br />
Handgriffen von einer Bedien- in eine SB-Theke umwandeln<br />
lassen. Einschwenkbare Etagen in Bedientheken<br />
oder drehbare Brotregale sind Lösungen, die Zeit und Bedienpersonal<br />
sparen. All diese Vorschläge der Ladenbauer<br />
können <strong>Shop</strong>-Betreibern helfen, sich den Herausforderungen<br />
zu stellen und nach vorn zu blicken.
22 | Industrie<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />
Für die Infrastruktur<br />
bei Wasserstoff<br />
sind 80 Prozent der<br />
Gesamtausgaben<br />
förderungswürdig.<br />
Für Machbarkeitsstudien<br />
können<br />
Zuschüsse von<br />
50 Prozent fließen.<br />
Umweltbonus: Ein<br />
“Desaster“ droht<br />
Der Bundesverband Fuhrparkmanagement, BVF, schlägt<br />
Alarm: Der Umweltbonus für den Kauf eines Elektrofahrzeuges<br />
von bis zu 9.000 Euro wird nach jetzigem Stand<br />
nur ausgezahlt, wenn das Fahrzeug – unabhängig vom Bestelldatum<br />
– bis zum 31. Dezember <strong>2022</strong> zugelassen ist.<br />
BVF-Geschäftsführer Axel Schäfer kritisiert: „Da die Lieferzeiten<br />
gegenwärtig nicht zugesagt werden können, geht das<br />
auf Kosten der Planungssicherheit. Das macht nicht nur die<br />
Kalkulation zu Nichte, sondern die komplette Finanzplanung.“<br />
Die Fuhrparkmanager könnten sich nicht darauf verlassen,<br />
zu den geplanten Kosten die Fahrzeuge auch wirklich<br />
zu erhalten. Und das bedeute gleichzeitig, dass das Risiko<br />
der Bestellung aktuell von vielen als zu hoch eingeschätzt<br />
werde. „Es droht ein Desaster“, so Schäfer. Die Umstellung<br />
auf umweltfreundlicher Fuhrparkflotten werden dadurch<br />
deutlich verzögert. Der Verband setzt sich vor diesem Hintergrund<br />
deshalb jetzt stark dafür ein, dass das Antragsverfahren<br />
für den Umweltbonus rasch geändert wird. Aus Verbandssicht<br />
sollte der Antrag auf den Bonus bereits nach der<br />
Fahrzeugbestellung und einer Karenzfrist von 15 Tagen geprüft<br />
und genehmigt werden. Das stelle einigermaßen sicher,<br />
dass das eigentliche Ziel der Förderung durch Auszahlung<br />
des Umweltbonus auch erreicht werde.<br />
„DIE ZUKUNFT LIEGT IM<br />
WASSERSTOFF“<br />
Leichte und schwere Nutzfahrzeuge mit dieser Antriebstechnologie<br />
haben Elektrofahrzeugen neben anderen Vorteilen eine hohe<br />
Zeitersparnis beim Betanken voraus. Text Thomas Klaus<br />
Einen Bonus auch für E-Nutzfahrzeuge gibt es nur, wenn die<br />
Zulassung bis Ende des Jahres erfolgen kann. Das bringt<br />
Unsicherheit für die Manager eines Fuhrparks.<br />
Der Ingenieur Dr. Sascha Pfeifer ist sich<br />
sicher: „Die Zukunft der Nutzfahrzeuge<br />
liegt im Wasserstoff.“ Das begründet der Leiter des<br />
Fachgebietes Transportpolitik im Verband der Automobilindustrie,<br />
VDA, auch mit großer Zeitersparnis im Vergleich<br />
zu den immer beliebter werdenden Elektrofahrzeugen: „Im<br />
Gegensatz zu derzeitigen batterieelektrischen Antrieben<br />
können wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge schnell betankt<br />
werden. Sie haben nur unwesentlich längere Standzeiten<br />
an der Tanksäule als konventionell betriebene Nutzfahrzeuge“,<br />
also von drei bis fünf Minuten. Außerdem könnten<br />
diese Fahrzeuge auch kraftvoll beschleunigen und hätten dabei<br />
relativ hohe Reichweiten. Zum Beispiel bringen es die<br />
leichten Nutzfahrzeuge E-Expert von Peugeot, E-Jumpy<br />
Hydrogen von Citroen und Vivaro-E Hydrogen von Opel<br />
auf immerhin jeweils mehr als 400 Kilometer. Übrigens sind<br />
alle drei Fahrzeuge so konzipiert, dass durch die Wasserstoff-Nutzung<br />
weder das Ladevolumen noch die Nutzlast<br />
eingeschränkt werden.<br />
300 Wasserstoff-Tankstellen im Jahr 2<strong>03</strong>0<br />
Sascha Pfeifer informiert weiter: „Wasserstoff ist in großen<br />
Mengen speicherbar und lässt sich aus Erneuerbaren Energien<br />
erzeugen.“ Es handele sich dabei um eine „optimale<br />
Kombination für CO2-neutrale Mobilität“. Was jetzt noch<br />
fehle, ergänzt der VDA-Experte, sei die Infrastruktur: Mehr<br />
geeignete Tankstellen müssten her. Immerhin werde aber an<br />
dieser Stelle bereits von Seiten der Betreiber auf das Gaspedal<br />
gedrückt, zeigen sich Branchenvertreter überzeugt: Nach<br />
Angaben der H2 Mobility Deutschland GmbH, Deutschlands<br />
führender Wasserstoff-Tankstellenbetreiberin, bestanden<br />
im April <strong>2022</strong> in Deutschland 93 Wasserstoff-Tankstellen.<br />
Im April 2020 waren es noch 79; drei Jahre zuvor wurden<br />
erst 22 gezählt. Geschäftsführer Nikolas Iwan hält das<br />
für einen Meilenstein: „Unser erstes Ziel einer weit gehenden<br />
Flächenabdeckung in sieben deutschen Ballungszentren<br />
sowie entlang der verbindenden Fernstraßen und Autobahnen<br />
ist erreicht.“ Das nächste Etappenziel: Bis 2<strong>03</strong>0 sollen<br />
es dreihundert Stationen sein.<br />
Das Potenzial der Brennstoffzellen<br />
Wasserstoff kann als Kraftstoff für einen Verbrennungsmotor<br />
oder als Energieträger in einer Brennstoffzelle verwendet<br />
werden. Steffen Stumpp ist bei der Unternehmensberatung<br />
Berylls für Nutzfahrzeuge zuständig. Er geht davon aus, dass<br />
sich die Brennstoffzellen-Variante durchsetzen wird. Der<br />
Wirkungsgrad sei besser und es würden keine Stickoxide<br />
ausgestoßen. So entfalle auch die Abgasnachbehandlung.<br />
Ähnlich wie Sascha Pfeifer ist auch Stumpp von den Potenzialen<br />
überzeugt, die im Wasserstoff stecken. Das Förderprogramm<br />
des Bundesverkehrsministeriums für klimafreundliche<br />
Nutzfahrzeuge lobt der Deutsche Wasserstoff- und<br />
Der Volkswagen<br />
ID.Buzz erhielt<br />
seinen Award<br />
für das<br />
ikonische<br />
Design, das vom<br />
Ur-Bulli Volkswagen<br />
T1<br />
inspiriert ist.<br />
Brennstoffzellen-Verband, DWV mit den Worten: „Ein<br />
wichtiger Schritt zu einer Wasserstoff-getriebenen Mobilität,<br />
ohne die die Mobilitätswende nicht gelingen kann“.<br />
Ziel von Förderprogramm und „Richtlinie zur Förderung<br />
von Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden<br />
Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur“<br />
ist es, Nutzfahrzeuge mit klimaschonenden Antrieben<br />
schnellstmöglich ökonomisch konkurrenzfähig zu konventionellen<br />
Fahrzeugen werden zu lassen. Gefördert wird die<br />
Anschaffung von Nutzfahrzeugen, Sonderfahrzeugen und<br />
umgerüsteten Dieselfahrzeugen mit Batterie und Brennstoffzelle<br />
sowie Plug-In-Hybriden und hybriden Oberleitungsantrieben.<br />
Zudem gibt es Geld vom Staat, wenn Tankund<br />
Ladeinfrastruktur beschafft oder Machbarkeitsstudien<br />
in Auftrag gegeben werden. Bei der Fahrzeuganschaffung<br />
werden 80 Prozent der Ausgaben übernommen.<br />
E-Auto des Jahres<br />
•<br />
„Elektroauto des Jahres“ – so darf sich der neue<br />
Volkswagen ID.Buzz nennen, der im September<br />
<strong>2022</strong> auf den Markt kommen soll. Er erhielt diese<br />
Auszeichnung beim internationalen Wettbewerb<br />
Top Gear Electric Awards. Die Jury lobte das ikonische<br />
Design, das vom Ur-Bulli Volkswagen T1 inspiriert<br />
ist, und die Raumdimensionen. Die Kofferraumkapazität<br />
sei doppelt so groß wie die eines<br />
SUV. Ollie Marriage, Leiter der Top-Gear-Testabteilung,<br />
kommentierte: „Er ist betörend einfach gezeichnet<br />
und schwebt doch über den Dingen.“ Der<br />
ID. Buzz ist das erste vollelektrische Fahrzeug von<br />
Volkswagen Nutzfahrzeuge. Er soll als fünfsitziger<br />
Bus und in der Transporter-Version bereitstehen.<br />
Wasserstoff-Player<br />
vernetzen sich<br />
Es war ein feierlicher Rahmen, in dem Mitte April in der<br />
Landesvertretung Hamburg die Fachkommission des<br />
Innovationsclusters HyMobility gegründet wurde. Und feierlich<br />
war wohl auch Werner Diwald zumute, dem Vorstandsvorsitzenden<br />
des Deutschen Wasserstoff- und<br />
Brennstoffzellen-Verbandes, DWV. „Wir werden gegenüber<br />
der Politik und Öffentlichkeit die starke Stimme für<br />
den schnellen Markthochlauf der Brennstoffzellen-Mobilität<br />
sein“, sagt er mit Blick auf das neue Netzwerk, dessen<br />
Knüpfung der DWV stets gefordert habe. Zu den Mitgliedern<br />
gehören Fahrzeug- und Brennstoffzellen-Hersteller,<br />
Anwender und Fahrzeugnutzer, Elektrolysehersteller,<br />
Tankstellen-Betreiber und Hersteller der notwendigen<br />
Technik und Infrastruktur. „Somit werden alle Player entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette miteinander verknüpft“,<br />
stellt Diwald fest.<br />
Im Rahmen des Nationalen Innovationsprogrammes<br />
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie erhält das<br />
Projekt HyMobility knapp 1,4 Millionen Euro aus dem Topf<br />
des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Diese<br />
Kampagne läuft seit rund 15 Jahren und ist noch für weitere<br />
knapp vier Jahre ausgelegt. Ein wichtiges Standbein für eine<br />
international wettbewerbsfähige Zulieferindustrie sind die<br />
kleinen und mittleren Unternehmen, häufig unter der Abkürzung<br />
KMU zusammengefasst. Diese sollen besonders<br />
unterstützt werden. Die Projektarbeit des Clusters ist zunächst<br />
auf drei Jahre ausgelegt. Der Parlamentarische Staatssekretär<br />
Oliver Luksic bekräftigte während des Festaktes zur<br />
Gründung von MyMobility: „Mobilität mit Wasserstoff ist<br />
für das Erreichen unserer Klimaschutzziele unerlässlich und<br />
birgt große industriepolitische Chancen.“<br />
Die Fachkommission des Innovationsclusters HyMobility gibt es<br />
seit April. Sie umfasst Player entlang der Wertschöpfungskette.<br />
Fotos: Volkswagen, Opel, Plum, Citroen
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>03</strong>_<strong>2022</strong><br />
Community | 23<br />
BEGEGNUNGEN<br />
Milka möchte mit der Fortsetzung<br />
der „Zarte Botschaften” Kampagne<br />
zu einem empathischen Miteinander<br />
aufrufen. In vier Kampagnenfilmen<br />
dokumentiert Milka dabei die<br />
emotionalen Begegnungen<br />
unterschiedlicher Menschen, die sich<br />
vorher noch nie gesehen haben.<br />
NEUE E-AUTOS<br />
Die Veltins-Kronkorken-Aktion geht<br />
in eine neue Runde. Neben sieben<br />
Millionen Euro an Gewinnen gibt es<br />
30 E-Autos von Mercedes-Benz und<br />
Smart zu gewinnen. Jeweils ein<br />
Mercedes-Benz C 300 e T-Modell<br />
und ein Smart EQ Fortwo erhalten<br />
alle sieben Tage neue Besitzer.<br />
VORSCHAU<br />
AUSGABE 04-22<br />
TABAKWAREN UND E-ZIGARETTEN<br />
Die E-Zigarette ist die erfolgversprechendste<br />
Möglichkeit, den Tabakkonsum komplett<br />
einzustellen. Die Entwicklungen in Neuseeland<br />
und Großbritannien sind Beispiele für fortschrittliche<br />
und aufgeklärte Gesundheitspolitik. Die Politik<br />
der Bundesrepublik ist in dieser Hinsicht<br />
nicht eindeutig. Es stellt sich die Frage, wie sich<br />
der Markt entwickeln wird.<br />
SÜßWAREN UND SALZIGE SNACKS<br />
Weniger Kalorien, mehr Protein: Die Ver-<br />
Wbraucherwünsche kommen jetzt immer<br />
mehr auch in den Süßwarenregalen der <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s<br />
an. Allerdings ist das Naschen nach<br />
wie vor hoch emotional. Beide Bedürfnisse sollen<br />
<strong>Shop</strong>-Betreiber versuchen zu befriedigen.<br />
VEGETARISCHE UND VEGANE PRODUKTE<br />
Die Popularität von vegetarischer und veganer<br />
Ernährung steigt, Flexitarismus wird zum<br />
Mainstream, und dadurch gehören pflanzenbasierte<br />
Gerichte ins Angebot jedes <strong>Shop</strong>-Bistros<br />
und in die Regale der C-Stores. Mittlerweile essen<br />
zwei von fünf Verbrauchern in Deutschland bewusst<br />
weniger Fleisch. Zeit zu reagieren.<br />
COMMUNITY<br />
In diesem Jahr sorgt die Branche für Begegnungen, mehr E-Autos und fördert Kunst und Sportvereine.<br />
„Zwischenmahlzeiten<br />
sollten vitamin- und ballaststoffreich<br />
sein und langsam<br />
verstoffwechselt werden.“<br />
Sarah Broch<br />
Ernährungsexpertin<br />
POWER<br />
OF ARTS<br />
Krieg und Pandemie stellen den<br />
Zusammenhalt auf den Prüfstand. Der<br />
Philip Morris Kunst- und Kulturförderpreis<br />
fördert dagegen vier gesellschaftsrelevante<br />
Projekte mit insgesamt 200.000 Euro.<br />
Sie freuten sich über die erneute Auszeichnung (von links): Günter Ledermann, der Betriebsratsvorsitzende<br />
des Lebensmittel-Einzelhändlers Tegut, und Karl-Heinz Brand, Leiter Personelles<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung bei dem Unternehmen.<br />
Fotos: Rewe, Philip Morris, Mondelez, Veltins, Tegut,<br />
REWE<br />
SPORT<br />
Rewe ruft zur Unterstützung von<br />
Amateur-Sportvereinen auf: Damit geht<br />
die Aktion „Scheine für Vereine“ unter dem<br />
Motto „Gemeinsam für unsere Sportvereine“<br />
inzwischen in die dritte Runde.<br />
WOHL EIN GUTER<br />
PLATZ ZUM ARBEITEN<br />
Tegut ist im Bundeswettbewerb „Deutschlands beste<br />
Arbeitgeber <strong>2022</strong>“ des Great Place to Work-Instituts als<br />
einer der besten Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet<br />
worden. Tegut konnte sich damit erneut eine<br />
der bei Unternehmen begehrtesten Auszeichnungen<br />
sichern. Das Besondere an Great Place to Work sei, dass<br />
die Arbeitnehmer zusätzlich anonym ihr Unternehmen<br />
bewerteten. <strong>2022</strong> haben sich mehr als 800 Unternehmen<br />
beworben, um unter Deutschlands 100 beste<br />
Arbeitgeber zu kommen.
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NEU SEIT<br />
FEBRUAR<br />
NEU AB<br />
MAI<br />
Vom Marktführer der herzhaften Snacks * :<br />
BiFi Veggie öffnet riesiges Potenzial –<br />
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