Das Magazin der Kölner Philharmonie NR. 4 / 2023
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Pianist<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov<br />
Fünf Konzerte machen neugierig<br />
auf unseren Porträtkünstler<br />
Nicht versäumen!<br />
Tag <strong>der</strong> offenen <strong>Philharmonie</strong> am 3. Oktober<br />
30 Years of e.s.t.<br />
Tribute to Esbjörn Svensson Trio<br />
<strong>NR</strong>. 4<br />
SEP / OKT <strong>2023</strong>
Ange<br />
kommen<br />
03.–05.<br />
Sep<br />
Béla Bartók<br />
Tanz-Suite<br />
Franz Liszt<br />
Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur<br />
Joseph Haydn<br />
Sinfonie Nr. 104 D-Dur »London«<br />
Alexandre Kantorow, Klavier<br />
François-Xavier Roth, Dirigent<br />
Jetzt<br />
Karten<br />
sichern<br />
Tickets unter guerzenich-orchester.de<br />
Tickethotline: (0221) 22 12 84 00
Editorial<br />
Liebe Besucherinnen und Besucher,<br />
liebe Freundinnen und Freunde <strong>der</strong><br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>,<br />
20 000 Entscheidungen etwa treffen wir<br />
pro Tag. Zum Glück bemerken wir davon<br />
nur einen Bruchteil. Einige wenige<br />
aber sind es wert, dass sie für immer<br />
präsent bleiben. Manche werden zu Wegmarken des Lebens, die man erst als diese<br />
erkennt, wenn sie lang vergangen sind.<br />
Im Schaffen jedes Komponisten kann man solch glückliche Fügungen ausmachen.<br />
So mag es Edward Elgar mit dem Geiger gegangen sein, <strong>der</strong> ihn zu seinem Violinkonzert<br />
inspirierte. Fritz Kreisler lobte den britischen Komponisten in den höchsten<br />
Tönen, indem er ihn sogar in eine Linie mit Beethoven und Brahms stellte. Sehnlichst<br />
wünschte er sich ein Konzert für Violine von ihm, nun mit Frank Peter Zimmermann<br />
und den Wiener Philharmonikern in unserem Haus zu hören. Mit 92 Jahren beendete<br />
<strong>der</strong> bedeutendste zeitgenössische ungarische Komponist, György Kurtág, 2018 nach<br />
zehnjähriger Arbeit seine einzige Oper. Sie entstand auf ein selbstverfasstes Libretto<br />
des Theaterstücks »Endspiel« des wegweisenden Schriftstellers Samuel Beckett,<br />
dessen Uraufführung Kurtág 1957 (!) gesehen hatte, bei uns unter <strong>der</strong> Leitung von<br />
Markus Stenz zu erleben. Literatur inspirierte auch Philipp Maintz zu seinen<br />
»liebeslie<strong>der</strong>n«, einem Auftragswerk <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>, das vom Klarinettentrio<br />
tRiaLog uraufgeführt wird. Maintz schrieb sie auf Texte <strong>der</strong> zeitgenössischen<br />
Dichterin Elisabeth Plessen. <strong>Das</strong>s Musik gesellschaftlich Relevantes aufnimmt und<br />
nicht im luftleeren Raum entsteht, beweist auch Matthias Pintschers »neharot«.<br />
Der Komponist setzte den vielen Toten <strong>der</strong> Corona-Pandemie mit seinem Werk<br />
ein Denkmal. Die Münchner Philharmoniker gehören zu den Orchestern, mit denen<br />
Gustav Mahler seine Sinfonien uraufgeführt hat. Eine Mahler-Tradition, die <strong>der</strong><br />
Eliteklangkörper bis heute pflegt, ganz aktuell mit dessen gigantischer 2. Sinfonie,<br />
dirigiert von <strong>der</strong> litauischen Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla. Wer weiß, wie die Erfolgsstory<br />
des Jazz-Klaviertrios e.s.t. geschrieben worden wäre, hätte es nicht das<br />
geniale Zusammentreffen mit dem (vor zehn Jahren verstorbenen) Pianisten Esbjörn<br />
Svensson gegeben, dessen wir mit einem Tribute-Konzert gedenken. Diese sind nur<br />
ein paar Beispiele von Schlüsselmomenten, aus denen etwas künstlerisch Großes<br />
und Bleibendes entstanden ist und an denen Sie in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> teilhaben<br />
können.<br />
Zu guter Letzt <strong>der</strong> Hinweis auf einen Wettbewerb, <strong>der</strong> für die Karriere von Dirigentinnen<br />
und Dirigenten ein wichtiger Meilenstein ist. In <strong>der</strong> ersten Oktoberwoche finden<br />
die Finalkonzerte des German Conducting Award des Deutschen Musikrats statt, zu<br />
denen wir Sie herzlich einladen. Und vergessen Sie auch nicht, den »Tag <strong>der</strong> offenen<br />
<strong>Philharmonie</strong>« am 3. Oktober auf Ihren Terminkalen<strong>der</strong> zu setzen.<br />
Ihr<br />
Louwrens Langevoort<br />
Intendant<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
3
Überblick<br />
6 TITELTHEMA<br />
Freundschaft<br />
und Inspiration<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov<br />
In <strong>der</strong> Spielzeit <strong>2023</strong>/24 ist er Porträtkünstler <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>:<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov. Der für sein intensives, ausdrucksstarkes<br />
Spiel bekannte Pianist hat in <strong>der</strong> Geigerin Isabelle Faust eine kongeniale<br />
Konzertpartnerin gefunden. Mit zwei spannungsreichen<br />
Mozart-Ligeti-Konzertabenden eröffnet er – gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
Violinistin und Les Siècles unter <strong>der</strong> Leitung von François-Xavier<br />
Roth – die ihm gewidmete Porträtreihe.<br />
12 PORTRÄT<br />
Musikalische Wellen<br />
Frank Peter Zimmermann<br />
Vor über zwanzig Jahren hat er das spätromantische Meisterwerk<br />
zum letzten Mal gespielt und er brennt darauf, es endlich wie<strong>der</strong><br />
aufzuführen: das hochvirtuose Violinkonzert von Edward Elgar.<br />
Der Geiger Frank Peter Zimmermann wird sich mit den Wiener<br />
Philharmonikern unter <strong>der</strong> Leitung von Daniel Harding dieser<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung stellen.<br />
20 IM FOKUS<br />
Voller Wun<strong>der</strong><br />
Anna Prohaska<br />
1993 dirigierte <strong>der</strong> Komponist George Benjamin erstmals das Ensemble<br />
Mo<strong>der</strong>n. Auf Anhieb war er völlig begeistert: »Die Musiker<br />
geben in ihren Konzerten immer 200 Prozent!« In <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
wird die 30-jährige Freundschaft auch mit Sopranistin<br />
Anna Prohaska sowie Ikonen <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne an einem Wochenende<br />
mit zwei Konzerten gefeiert.<br />
50 INTERVIEW<br />
Jedes Wort stammt<br />
von Beckett<br />
Markus Stenz<br />
Markus Stenz leitete 2018 die Uraufführung von »Fin de partie« an<br />
<strong>der</strong> Mailän<strong>der</strong> Scala, jetzt ist György Kurtágs Oper mit Stenz am<br />
Pult in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> zu erleben. Über das Kult-Theaterstück<br />
»Endspiel« von Samuel Beckett und die intensive Probenphase<br />
bei <strong>der</strong> Opernadaption mit dem ungarischen Komponisten<br />
u. a. spricht <strong>der</strong> Dirigent mit dem <strong>Magazin</strong>.
SEPTEMBER / OKTOBER <strong>2023</strong><br />
06 Freundschaft und Inspiration<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov trifft Isabelle Faust, Ligeti trifft Mozart<br />
10 Hingabe an den Rhythmus<br />
Thibaudet, Nelsons und das Boston Symphony Orchestra<br />
12 Musikalische Wellen<br />
Zimmermann, Harding und die Wiener Philharmonikern<br />
14 Tribute to Esbjörn Svensson Trio<br />
Erinnerungen an einen Freund<br />
16 Mo<strong>der</strong>ne Kommunikation<br />
<strong>Das</strong> Cuarteto Quiroga<br />
44 Zukunftsorchester auf neuen Wegen<br />
Matthias Pintscher bei <strong>der</strong> Jungen Deutschen <strong>Philharmonie</strong><br />
45 Unaufgeregter Überflieger<br />
Der Fagottist Mathis Stier<br />
46 Exklusiv: Vorteile für Abonnenten<br />
Mit Bestellcoupon<br />
47 Die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> im Wohnzimmer<br />
Konzerte auf philharmonie.tv – geför<strong>der</strong>t durch JTI<br />
Okka von <strong>der</strong> Damerau<br />
Marius Neset<br />
18 Ewigkeitsklänge<br />
Mirga Gražinytė-Tyla mit Mahlers »Auferstehungssinfonie«<br />
20 Voller Wun<strong>der</strong><br />
Ensemble Mo<strong>der</strong>n, George Benjamin und Anna Prohaska<br />
23 Wege und Welten<br />
Reinoud Van Mechelen und a nocte temporis in Köln<br />
24 Mensch und Maschine im Fluss<br />
Der Groove wurde Jeff Mills in die Wiege gelegt<br />
26 Authentische Stimmfarben<br />
Salvador Sobral mit seinem Programm »Timbre«<br />
28 Rising Stars: Júlia Pusker & Christia Hudziy<br />
»Hommage to Szigeti«<br />
37 Rätsel<br />
An <strong>der</strong> Wiege gesungen – Romantischer Barde gesucht<br />
38 »Je<strong>der</strong> Tanz erzählt von Emotionen«<br />
Gábor Boldoczki im Gespräch mit dem <strong>Magazin</strong><br />
41 Internationaler Dirigiernachwuchs trifft sich in Köln<br />
German Conducting Award vom 30.9. bis 7. 10.<strong>2023</strong><br />
48 Marius Neset<br />
Glücksbringer<br />
50 Jedes Wort stammt von Beckett<br />
Dirigent Markus Stenz über György Kurtágs Oper »Fin de partie«<br />
52 Musikalischer Glücksfall<br />
<strong>Das</strong> Lied-Duo Benjamin Appl und Kit Armstrong<br />
54 »Sequana«<br />
Mit Souad Massi stellt sich Algeriens prominenteste Sängerin vor<br />
56 Kammermusik auf Augenhöhe<br />
tRiaLog präsentieren Lie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Romantik und von Philipp Maintz<br />
Matthias Goerne<br />
Piotr An<strong>der</strong>szewski<br />
42 Spiel mit dem Kontrast<br />
Ein Recital mit Piotr An<strong>der</strong>szewski<br />
58 Schumann in neuem Gewand<br />
Bariton Matthias Goerne und das Ensemble Casa da Música<br />
60 Music For Köln<br />
Nils Frahm widmet <strong>der</strong> Domstadt ein ganzes Konzert<br />
61 Tag <strong>der</strong> offenen <strong>Philharmonie</strong><br />
Musikalische Entdeckungen für alle<br />
62 Infos zum Kartenkauf – Impressum – Bildnachweis<br />
Kontaktdaten und Sitzplan
Alexan<strong>der</strong> Melnikov
Titel<br />
Freundschaft<br />
und Inspiration<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov trifft Isabelle Faust<br />
und Ligeti trifft Mozart<br />
Musikalische Freundschaften sind ein wichtiger Motor für den Musikbetrieb,<br />
sie prägen Menschen und ihre Interpretationen, CD-Aufnahmen<br />
und Konzertprogramme. Die Freundschaft zwischen Alexan<strong>der</strong><br />
Melnikov und Isabelle Faust währt seit über zwanzig Jahren. Beide<br />
haben unter an<strong>der</strong>em Sonaten für Klavier und Violine von Mozart,<br />
Beethoven und Brahms eingespielt, unzählige Male zusammen auf<br />
<strong>der</strong> Bühne gestanden und zu zweit o<strong>der</strong> mit weiteren Freunden in <strong>der</strong><br />
Kammermusik geschwelgt. »Es ist sehr selten o<strong>der</strong> vielleicht unmöglich<br />
für mich, jemanden zu finden, <strong>der</strong> über eine so lange Zeit so inspirierend<br />
ist wie Alexan<strong>der</strong> Melnikov. Wir haben eine gemeinsame Basis,<br />
wir musizieren, ohne viele Worte machen zu müssen, und haben über<br />
die Jahre eine ähnliche musikalische Ausrichtung entwickelt«, sagt<br />
Isabelle Faust. Und was sagt <strong>der</strong> Pianist? »Als ich Isabelle das erste<br />
Mal Bach spielen hörte, verliebte ich mich in ihr Spiel. Irgendwie war<br />
es genau das, was ich in dieser Musik hören wollte.«<br />
In zwei beson<strong>der</strong>en Konzerten im September spielen die beiden ausnahmsweise<br />
einmal nicht unmittelbar zusammen, sie ergänzen und<br />
inspirieren einan<strong>der</strong> aber bei einem Programm voller spannen<strong>der</strong><br />
Begegnungen: zwischen Mozart und Ligeti, zwischen Klassik und<br />
Mo<strong>der</strong>ne, zwischen Solokonzert, Sinfonik und Kammermusik. Dabei<br />
treffen sie auf das Orchester Les Siècles und François-Xavier Roth, <strong>der</strong><br />
ebenfalls eine Begabung für das Knüpfen musikalischer Freundschaften<br />
hat und ein Faible für ungewöhnliche Konzertprogramme. »Mit <strong>der</strong><br />
Gründung meines Ensembles Les Siècles habe ich damit begonnen,<br />
einen utopischen Traum zu leben«, so François-Xavier Roth. »Ich wollte<br />
ein Orchester, das das Repertoire <strong>der</strong> jeweiligen Zeit ganz authentisch<br />
begreift, virtuos und anspruchsvoll musiziert. <strong>Das</strong> Ergebnis sollte<br />
immer überraschend sein, für die Musiker wie auch für das Publikum.<br />
Ich spiele immer so, als ob die Komponisten alle noch leben würden<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
7
und mitten unter uns wären.« Mitten unter uns – so kommt es einem<br />
bei György Ligeti in <strong>der</strong> Tat vor, so lebendig und erfrischend ist seine<br />
Musik. Sein 100. Geburtstag in diesem Jahr ist ein schöner Anlass,<br />
ihn mit Mozart in einen Dialog treten zu lassen. »Die Einfachheit bei<br />
Mozart und Schubert liebe ich über alles«, hat György Ligeti einmal<br />
gesagt.<br />
Wenn man alles richtig macht, äußerte György Ligeti über sein Klavierkonzert,<br />
hebe die Musik ab wie ein Flugzeug nach dem Start. <strong>Das</strong><br />
Ins-Schweben-Geraten, das Aufgehen <strong>der</strong> einen Struktur in eine an<strong>der</strong>e,<br />
gehöre zu seinen wichtigsten Vorstellungen als Komponist.<br />
Dieses Klavierkonzert von Ligeti wird Alexan<strong>der</strong> Melnikov am 24. September<br />
präsentieren – fasten your seatbelt: Da geht es zur Sache mit<br />
komplexen Rhythmen und mehreren Tonarten gleichzeitig. »Die Zeit<br />
zu bannen, ihr Vergehen aufzuheben, sie ins Jetzt des Augenblicks<br />
einzuschließen, ist primäres Ziel meines Komponierens«, so György<br />
Ligeti. <strong>Das</strong> Jetzt des Augenblicks wird ganz unmittelbar greifbar, wenn<br />
Ligetis Klavierkonzert auf Mozarts D-Dur-Violinkonzert trifft. In <strong>der</strong> Interpretation<br />
von Isabelle Faust, luzide und schlank gespielt, mit wenig<br />
Vibrato und klarer Artikulation, bekommt Mozarts Musik etwas sehr<br />
Gegenwärtiges.<br />
Isabelle Faust<br />
Am 20. September sind die Rollen getauscht: Alexan<strong>der</strong> Melnikov<br />
spielt Mozart und Isabelle Faust spielt Ligeti. Für fast jedes seiner Werke<br />
fand Ligeti eine neue individuelle Form und Tonsprache, das macht<br />
8 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
»Es ist sehr selten o<strong>der</strong> vielleicht<br />
unmöglich, jemanden zu finden, <strong>der</strong><br />
über eine so lange Zeit so inspirierend<br />
ist wie Alexan<strong>der</strong> Melnikov.«<br />
Isabelle Faust<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov<br />
die Sache so spannend. Die Solovioline hat beim Violinkonzert einen<br />
äußerst virtuosen Part, das Orchester ist mit nur 25 Musikern sparsam<br />
besetzt, und das Instrumentarium reicht von Okarina-Flöten, die die<br />
Menschheit seit 1500 Jahren kennt, über die asiatische Lotusflöte bis<br />
zu mo<strong>der</strong>nen Orchesterinstrumenten und viel Perkussion. Mozarts<br />
Klavierkonzert A-Dur KV 488 kommt hingegen ganz ohne Pauken aus.<br />
Es ist ein sehr intimes Werk, von dem Wolfgang Amadeus Mozart in<br />
einem Brief äußerte, dass er es »für mich o<strong>der</strong> einen kleinen Zirkel<br />
liebhaber o<strong>der</strong> kenner« schrieb. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> ausdrucksstarke<br />
zweite Satz, in dem Mozart seine geliebte Klarinette in Doppelbesetzung<br />
zum Einsatz brachte, klingt wie ein persönliches Bekenntnis des<br />
Komponisten. Bei Alexan<strong>der</strong> Melnikov, Meister <strong>der</strong> Phrasierung und<br />
<strong>der</strong> Klangabstufung, ist dieses Bekenntnis in den besten Händen.<br />
Weitere Repertoireleckerbissen ergänzen die Solokonzerte: »<strong>Das</strong><br />
›Concert Românesc‹ spiegelt meine tiefe Liebe zur rumänischen<br />
Volksmusik und zur rumänischsprachigen Kultur schlechthin wi<strong>der</strong>«,<br />
schrieb Ligeti zu seinem frühen Orchesterstück. Im Kammerkonzert<br />
für 13 Instrumentalisten behandelte er jedes Instrument wie einen<br />
Solisten, sodass je<strong>der</strong> dankbare Aufgaben hat und die Musiker des<br />
Ensembles Les Siècles sich richtig austoben können. Was natürlich<br />
auf an<strong>der</strong>e Weise auch für Mozarts »Jupiter-Sinfonie« und »Haffner-<br />
Sinfonie« gilt: »Wir sind kein Museum, wir sind eine organische Gruppe,<br />
die jedes Mal die Wirkung <strong>der</strong> Werke neu erschaffen muss«, so<br />
François-Xavier Roth. Dorle Ellmers<br />
Konzerttermine<br />
Mittwoch, 20. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov Klavier<br />
Les Siècles<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
György Ligeti Concert Românesc für Orchester<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester<br />
A-Dur KV 488<br />
Sinfonie C-Dur KV 551 »Jupiter-Sinfonie«<br />
19:00 Einfürung in das Konzert durch Oliver Bin<strong>der</strong><br />
Sonntag, 24. September <strong>2023</strong>, 18:00<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov Klavier<br />
Les Siècles<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
György Ligeti Kammerkonzert für 13 Instrumentalisten<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Violine und Orchester<br />
Nr. 3 G-Dur KV 216<br />
Sinfonie D-Dur KV 385 »Haffner-Sinfonie«<br />
Podcast mit Alexan<strong>der</strong> Melnikov<br />
https://soundcloud.com/user-595129176/<br />
alexan<strong>der</strong>-melnikov-und-louwrens-langevoortim-gesprach-mit-katie-knees<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
9
Hingabe an den<br />
Pianist Jean-Yves Thibaudet, das Boston Symphony Orchestra und Andris Nelsons<br />
»Eine kaiserliche Residenz um 1855« stellte sich Maurice Ravel als<br />
Schauplatz von »La Valse« vor. Durch Nebelschleier, so hat es <strong>der</strong> Komponist<br />
in <strong>der</strong> Partitur notiert, sind walzertanzende Paare zu erkennen.<br />
Ein Kaleidoskop im Dreivierteltakt entfaltet sich – brillant, bizarr, zunehmend<br />
bedrohlich und schließlich brachial, wenn das Walzermotiv<br />
ins Taumeln gerät und unter Schlagzeugdonner begraben wird. Nicht<br />
von ungefähr provozierte das Ballett, das Ravel zwischen den beiden<br />
Weltkriegen entwickelte, Vergleiche mit dem Untergang <strong>der</strong> Titanic,<br />
auf <strong>der</strong>en Decks weitergetanzt wurde, während sich <strong>der</strong> Eisberg in den<br />
Schiffsrumpf bohrte.<br />
<strong>Das</strong>s »La Valse« die Hörer auch im <strong>Kölner</strong>-<strong>Philharmonie</strong>-Konzert in seinen<br />
hypnotischen Sog ziehen wird, das garantiert das Boston Symphony<br />
Orchestra (BSO) in einem Programm, das sich ganz dem Tanz und<br />
<strong>der</strong> beschwingten Bewegung widmet – und zwar auf Weltklasseniveau.<br />
Zählt das 1881 gegründete Ensemble doch zu den »Big Five« <strong>der</strong><br />
USA. »Dieses Orchester kann alles«, schrieb ein Kritiker enthusiastisch<br />
nach einem Konzert des BSO, das von legendären Dirigenten wie Artur<br />
Nikisch, Pierre Monteux o<strong>der</strong> Sergej Koussewitzky geprägt wurde. Seit<br />
2014 ist es <strong>der</strong> Lette Andris Nelsons, <strong>der</strong> den typischen transparenten<br />
Boston-Sound kultiviert. Am Pult besticht er durch Formbewusstsein,<br />
Klangfarbenfantasie und rhythmische Prägnanz.<br />
Letztere steht mit höchst effektvollen Werken des 20. und 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
im Mittelpunkt des <strong>Kölner</strong> Konzerts: Neben Ravels Abgesang auf<br />
ein versunkenes Zeitalter begeistert Strawinskys magische Marionettenmusik<br />
um »Petrushka«, in dem <strong>der</strong> Komponist zwischen Jahrmarktsgetümmel<br />
und Eifersuchtsdrama russische Tänze und Volksweisen<br />
verarbeitete. Auf die Geschichte des Tanzes in <strong>der</strong> afroamerikanischen<br />
Kultur wie<strong>der</strong>um werfen die »Four Black American Dances« von<br />
Carlos Simon Schlaglichter. <strong>Das</strong> Werk mit Anklängen an Blues und<br />
Gospel wurde vom BSO in Auftrag gegeben – auch dies eine gute Tradition<br />
bei dem Orchester, das sich jungen Komponisten ebenso engagiert<br />
zuwendet wie dem Publikum von morgen mit ungewöhnlichen<br />
Konzertformaten.<br />
10 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Faible fürs Unkonventionelle:<br />
Jean-Yves Thibaudet, liebt schnelle<br />
Autos und Mode; seine Konzertkleidung<br />
stammt von Vivianne Westwood.<br />
Rhythmus<br />
Ein Faible fürs Unkonventionelle hat auch Jean-Yves Thibaudet, <strong>der</strong><br />
schnelle Autos und Mode liebt; seine Konzertkleidung stammt von<br />
<strong>der</strong> Designerin Vivianne Westwood. Der aus Lyon stammende Pianist,<br />
<strong>der</strong> schon mit neun Jahren sein erstes Konzert gab – und inzwischen<br />
selbst junge Talente för<strong>der</strong>t –, gilt als Feingeist mit subtilem Anschlag.<br />
»Jede Note, die er formt, ist eine Perle«, urteilte die New York Times. So<br />
vielseitig <strong>der</strong> Franzose auch sein mag, Ausflüge in Regionen jenseits<br />
des Standardrepertoires reizen ihn beson<strong>der</strong>s. Opern transkribiert er<br />
selbst fürs Klavier, arbeitet gern mit Kammermusik-Partnern und spielt<br />
Soundtracks für Hollywood-Produktionen wie »Stolz und Vorurteil« ein.<br />
<strong>Das</strong>s er in George Gershwins einzigem Klavierkonzert den Solopart<br />
übernimmt, ist ein Glücksfall, schöpft Thibaudet doch aus seiner Vertrautheit<br />
mit dem Jazz, wie er sie schon in Aufnahmen zeigte, die Bill<br />
Evans o<strong>der</strong> Duke Ellington huldigten.<br />
Er möge es, dass <strong>der</strong> Komponist in beiden Welten zu Hause ist, sagt<br />
Thibaudet über George Gershwin: in <strong>der</strong> Sphäre von Klassik und Romantik<br />
ebenso wie in den pulsierenden Rhythmen des Jazz und <strong>der</strong><br />
Melodik <strong>der</strong> Broadway Songs. All diese Elemente hat <strong>der</strong> Amerikaner<br />
mitten in den »Roaring twenties« zu seinem eigenen Stil geformt und<br />
in seinem Concerto in F zu einem Stück absoluter Musik verschmolzen.<br />
Sie findet in Jean-Yves Thibaudet einen herausragenden Interpreten,<br />
zu hören in einer seiner rund 50 Platteneinspielungen: »Er hat genau die<br />
richtige Mischung aus Präzision und Swing«, hieß es über die Gershwin-<br />
Aufnahme des Pianisten. Annette Schroe<strong>der</strong><br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 3. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Jean-Yves Thibaudet Klavier<br />
Boston Symphony Orchestra<br />
Andris Nelsons Dirigent<br />
Carlos Simon Four Black American Dances<br />
Igor Strawinsky Petrushka<br />
Burleske Szenen (Ballett) in vier Bil<strong>der</strong>n für Orchester.<br />
Szenarium von Alexandre Benois und Igor Strawinsky.<br />
George Gershwin Concerto in F für Klavier und Orchester<br />
Maurice Ravel La Valse – Poème chorégraphique pour orchestre<br />
Geför<strong>der</strong>t vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
11
Porträt<br />
Musikalische<br />
Wellen<br />
Elgars Violinkonzert mit Frank Peter Zimmermann, Daniel Harding<br />
und den Wiener Philharmonikern<br />
»Ich will ein Weltgeiger werden«, schrieb Frank Peter Zimmermann in<br />
sein Schulheft, als er sechs Jahre alt war. Bereits zehn Jahre später gab<br />
<strong>der</strong> hochbegabte Teenager sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern.<br />
Heute steht Frank Peter Zimmermann für eine Musizierauffassung,<br />
die den Komponisten in den Mittelpunkt stellt und nicht die eigene Persönlichkeit,<br />
für Interpretationen von analytischer Durchdringung und<br />
emotionaler Tiefe. Seine Markenzeichen sind eine erstaunliche Repertoirebandbreite,<br />
ein herrlich nuancierter Ton und eine bewun<strong>der</strong>nswerte<br />
Leichtigkeit. Die rührt nach eigenen Aussagen nicht zuletzt vom fleißigen<br />
Üben her. »Ich glaube niemals, dass <strong>der</strong> Heifetz o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Horowitz<br />
nur zwei Stunden am Tag geübt haben«, sagt Zimmermann. »Die eigentliche<br />
Entwicklung eines Künstlers findet immer im eigenen Haus,<br />
im eigenen Überaum statt – und nicht dadurch, dass man hun<strong>der</strong>t Mal<br />
im Konzertsaal irgendwelche Stücke spielt.«<br />
Daniel Harding<br />
Seit mehr als vierzig Jahren steht Frank Peter Zimmermann auf <strong>der</strong> Bühne<br />
und konnte sich seine musikalische Neugier bewahren. »Ich habe<br />
mittlerweile einige Stücke über hun<strong>der</strong>tmal gespielt, das Beethoven-<br />
Konzert sogar über dreihun<strong>der</strong>tmal.« Was kann danach noch kommen?<br />
Welche Challenge reizt den großen Geiger, <strong>der</strong> bei aller Erfahrung niemals<br />
Langeweile aufkommen lässt? »Ich möchte mich tatsächlich noch<br />
mal an das Elgar-Konzert wagen, das habe ich vor über zwanzig Jahren<br />
zuletzt gespielt, das ist noch mal eine Herausfor<strong>der</strong>ung«, so Zimmermann.<br />
Allein die Spieldauer von rund fünfzig Minuten macht das<br />
spätromantische Meisterwerk zu einem Parforceritt für den Solisten.<br />
Hochvirtuos und opulent, aber nicht kitschig, bedarf es eines langen<br />
Atems und eines edlen Tons. Edward Elgar, <strong>der</strong> selbst von Haus aus Geiger<br />
war, widmete das Konzert dem berühmten österreichischen Violinvirtuosen<br />
Fritz Kreisler. Der war des Lobes voll für den Komponisten:<br />
»Ich stelle ihn auf die gleiche Stufe mit meinen Idolen Beethoven und<br />
Brahms. Er entstammt <strong>der</strong>selben noblen Familie. Seine Einfallskraft, seine<br />
Orchestrierung, seine Harmonie, seine Größe: All das ist wun<strong>der</strong>voll.<br />
Und alles ist reine, unaffektierte Musik.« Als Kreisler einen ersten Blick<br />
in die Partitur des Violinkonzerts warf, soll er ausgerufen haben: »Damit<br />
werde ich die Queen’s Hall zum Erbeben bringen.« Dafür bedarf es freilich<br />
auch eines hervorragenden Orchesters. Frank Peter Zimmermann<br />
stehen die Wiener Philharmoniker zur Seite. »Im Idealfall ist das Orchester<br />
die zweite Haut des Solisten«, sagt Zimmermann. »Und es kommt<br />
bei Orchestern, bei denen die Chemie mit dem Solisten stimmt, zu<br />
durchaus wun<strong>der</strong>samen und erstaunlichen Begegnungen, bei denen<br />
etwas Gemeinsames entsteht, ohne dass viele Worte darum gemacht<br />
werden müssen. Wenn es klappt, entsteht eine Welle, die alle mitreißt.<br />
Und, ja, ich liebe diese großen emotionalen, musikalischen Wellen!«<br />
Der britische Dirigent Daniel Harding ist bei Elgar in seinem Element,<br />
eine lang gewachsene musikalische Partnerschaft verbindet ihn sowohl<br />
mit Frank Peter Zimmermann als auch mit den Wiener Philharmonikern.<br />
»Ich habe das Glück, mit den Wiener Philharmonikern zu<br />
arbeiten«, sagt Daniel Harding. »Alles, was einem durch den Kopf und<br />
durch den Körper geht, wird in Musik umgesetzt. Es ist überwältigend.«<br />
In <strong>der</strong> zweiten Konzerthälfte darf dann auch <strong>der</strong> »Weltgeiger« Frank<br />
Peter Zimmermann ruhen und zusammen mit dem Publikum Dvořáks<br />
Sinfonie »Aus <strong>der</strong> Neuen Welt« lauschen, dargeboten von einem<br />
Weltklasse-Orchester.<br />
Dorle Ellmers<br />
12 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
»Im Idealfall ist das Orchester die<br />
zweite Haut des Solisten.«<br />
Frank Peter Zimmermann<br />
Konzerttermin<br />
Freitag 06.10.<strong>2023</strong>, 20:00<br />
Frank Peter Zimmermann Violine<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Daniel Harding Dirigent<br />
Edward Elgar Konzert für Violine<br />
und Orchester h-Moll op. 61<br />
Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 9 e-Moll<br />
op. 95 B 178 »Aus <strong>der</strong> Neuen Welt«<br />
Frank Peter Zimmermann<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
13
Tribute to<br />
Esbjörn Svensson Trio<br />
Erinnerungen an einen Freund<br />
Als es passierte, stand das Esbjörn Svensson Trio, das alle nur e.s.t.<br />
nannten, auf dem Zenit. Keine an<strong>der</strong>e Band hatte den Jazz in den<br />
Nuller-Jahren <strong>der</strong>maßen vitalisiert, erneuert und aufgemischt, ohne<br />
dabei dessen Fundament zu beschädigen. An<strong>der</strong>thalb Dekaden lang<br />
vollbrachten <strong>der</strong> Pianist Esbjörn Svensson, <strong>der</strong> Schlagzeuger Magnus<br />
Öström und <strong>der</strong> Bassist Dan Berglund ein klangliches Wun<strong>der</strong> nach<br />
dem an<strong>der</strong>en. Wun<strong>der</strong> deshalb, weil sie mit einem erztraditionellen Besetzungsformat,<br />
nämlich dem Pianotrio, sämtliche Schranken nie<strong>der</strong>rissen,<br />
in die sich <strong>der</strong> Jazz im Laufe <strong>der</strong> zurückliegenden Jahrzehnte<br />
selbst gepfercht hatte. Die drei Schweden erreichten eine Klientel, die<br />
den Jazz vorher nicht einmal mit <strong>der</strong> Kneifzange angefasst hätte, bei<br />
<strong>der</strong> aber erstaunlicherweise auch die Jazz-Aficionados alter Prägung<br />
Gnade vor Recht ergehen ließen. Sie seien eine »Rockband, die Jazz<br />
spielt«, lautete einer dieser Sätze, die Esbjörn für die Ewigkeit hinterließ.<br />
Dann kam <strong>der</strong> 14. Juni 2008. Als Esbjörn Svensson bei einem Tauchunfall<br />
tödlich verunglückte, gefror die Welle <strong>der</strong> Euphorie schlagartig zu<br />
Eis. Sein Verlust traf das gerade erst neu vermessene globale Dorf des<br />
Jazz, aber vor allem die alten Kumpel wie ein Keulenhieb. Lähmung,<br />
Entsetzen, Tränen, Schweigen. Ein unverkennbarer grauer Schleier<br />
breitete sich aus, alle wussten, dass Esbjörn nicht zu ersetzen war. Außerdem<br />
wollten sowohl Öström als auch Berglund selbst den geringsten<br />
Hauch des Eindrucks vermeiden, sie würden – wie dies lei<strong>der</strong> allzu<br />
häufig geschieht –, aus dem Tod eines berühmten Zeitgenossen Kapital<br />
schlagen.<br />
»Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber ein paar.« Magnus Öström lächelt<br />
wie<strong>der</strong>, und es wirkt keineswegs so melancholisch o<strong>der</strong> gar traurig wie<br />
damals, son<strong>der</strong>n eher, als wäre <strong>der</strong> 58-jährige Drummer mit sich im<br />
Reinen. Dies liegt auch an dem imposanten Tribute-Projekt, das er und<br />
sein Freund Dan Berglund zusammen mit ehemaligen Weggefährten<br />
Esbjörns wie dem Saxofonisten Magnus Lindgren, dem Gitarristen Ulf<br />
Wakenius, dem Pianisten Joel Lyssarides und dem Trompeter Verneri<br />
Pohjola – samt und son<strong>der</strong>s die Crème <strong>der</strong> schwedischen Jazzszene –<br />
auf die Beine gestellt haben. Damit bekämen sie endlich das Gefühl, <strong>der</strong><br />
Musik Svenssons eine würdevolle Gegenwarts- und Zukunftskomponente<br />
zu verleihen, sagt Öström. »<strong>Das</strong> Ganze ist etwas Beson<strong>der</strong>es, weil<br />
es nicht etwas kopiert, das irgendwann mal funktioniert hat, son<strong>der</strong>n<br />
weil es die Dinge auf eine schlüssige Weise weiterentwickelt.«<br />
14 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
»Die Zeit heilt nicht alle Wunden,<br />
aber ein paar.«<br />
<strong>2023</strong>.24<br />
Magnus Öström lächelt wie<strong>der</strong>.<br />
DIE FRAU<br />
OHNE SCHATTEN<br />
RICHARD STRAUSS<br />
PREMIERE 17. SEP. <strong>2023</strong><br />
COSÌ FAN TUTTE<br />
WOLFGANG AMADEUS MOZART<br />
WIEDERAUFNAHME 24. SEP. <strong>2023</strong><br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 14. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
30 Years of e.s.t<br />
Dan Berglund bass<br />
Magnus Öström drums<br />
Magnus Lindgren saxophone<br />
Ulf Wakenius guitar<br />
Joel Lyssarides piano<br />
Verneri Pohjola trumpet<br />
Tribute to Esbjörn Svensson Trio<br />
<strong>Das</strong>s dabei vieles an die große Zeit des Trios erinnert, muss beileibe<br />
kein Makel sein o<strong>der</strong> einer blasphemischen Kopie gleichkommen. Dabei<br />
tauchen wie selbstverständlich so genannte Signature-Songs von<br />
e.s.t. wie »Dodge The Dodo«, »From Gagarin’s Point Of View«, »Good<br />
Morning Susie Soho«, »Strange Place For Snow«, »Seven Days Of Falling«<br />
o<strong>der</strong> »Believe, Beleft, Below« auf, versehen selbstredend mit einem<br />
Echtheitszertifikat durch das unverwechselbare Drumming von<br />
Magnus Öström o<strong>der</strong> den markanten, mitunter wie eine Rock-Gitarre<br />
klingenden Bass von Dan Berglund. Die Ex-Partner Svenssons sind<br />
weiterhin aktiv, je<strong>der</strong> mit ambitionierten Soloprojekten, beide im erfolgreichen<br />
Trio Rymden mit dem norwegischen Tastentüftler Bugge<br />
Wesseltoft, das viele als eine zeitgemäße Reinkarnation von e.s.t. sehen,<br />
sie touren seit 2016 mit dem »e.s.t. Symphony«-Projekt. Doch nur<br />
das Original besitzt diese unverwechselbare Klangfarbenvielfalt, diesen<br />
unwi<strong>der</strong>stehlichen Drive und diese zeitlose Aktualität. Jede Wette:<br />
Auch in Köln entstehen wie<strong>der</strong> Gänsehaut-Momente wie damals bei<br />
den e.s.t.-Konzerten. Sie halten die Erinnerung wach; an einen visionären<br />
Komponisten, einen begnadeten Pianisten und einen wun<strong>der</strong>vollen<br />
Menschen voller Herzlichkeit und Charisma. »Esbjörn hätte bestimmt<br />
gerne selbst mitgespielt«, lächelt Magnus Öström. Applaudieren würde<br />
er auf jeden Fall. Reinhard Köchl<br />
THE STRANGERS<br />
FRANK PESCI<br />
URAUFFÜHRUNG 30. SEP. <strong>2023</strong><br />
PETER GRIMES<br />
BENJAMIN BRITTEN<br />
WIEDERAUFNAHME 22. OKT. <strong>2023</strong><br />
DER LIEBESTRANK<br />
GAETANO DONIZETTI<br />
PREMIERE 05. NOV. <strong>2023</strong><br />
DIE BREMER<br />
STADTMUSIKANTEN<br />
ATTILA KADRI ŞENDIL<br />
PREMIERE 18. NOV. <strong>2023</strong><br />
WWW.OPER.KOELN<br />
VORVERKAUF<br />
AB 14.08.<strong>2023</strong>
Mo<strong>der</strong>ne Kommunikation<br />
<strong>Das</strong> Cuarteto Quiroga<br />
Wenn man unter mehreren hun<strong>der</strong>t Kandidaten auf Platz eins landet,<br />
müssen schon beson<strong>der</strong>e Eignungen vorliegen. So erging es auch<br />
Manuel Quiroga, als er sich 1909 als Student am Pariser Konservatorium<br />
beworben hatte. Eigentlich war er auf <strong>der</strong> Durchreise von Spanien<br />
nach Berlin, als sich fast zufällig die Gelegenheit zum Studium in<br />
Paris ergab. Von dort aus startete Quiroga schließlich seine Karriere<br />
als Solo-Geiger, in <strong>der</strong>en Verlauf er immer wie<strong>der</strong> als Nachfolger des<br />
legendären Pablo de Sarasate gehandelt wurde. Komponisten wie<br />
Eugène Ysaÿe, Fritz Kreisler und George Enescu widmeten ihm neue<br />
Werke.<br />
Nach diesem Musiker hat sich das Manuel Quiroga benannt, auch<br />
um die Erinnerung an ihn hochzuhalten. Begonnen hat die gemeinsame<br />
Arbeit als Quartett in Madrid. Geiger Aitor Hevia erinnert<br />
sich an das erste Zusammentreffen: »Es war 2003, als wir zum<br />
ersten Mal aufgetreten sind. Wir kannten uns aus dem spanischen<br />
Jugend-Sinfonieorchester, und es war für alle von uns ein Traum,<br />
einmal Quartett zu spielen.« Einer <strong>der</strong> ersten Mentoren war Rainer<br />
Schmidt vom Hagen-Quartett, zugleich Professor an <strong>der</strong> Reina<br />
Sofía-Musikhochschule von Madrid, wo das Ensemble seine ersten<br />
Gehversuche unternommen hat. »Aber auch Walter Levin vom LaSalle-<br />
Quartett und Hatto Beyerle vom Alban Berg Quartett waren für uns<br />
wichtige Lehrmeister, so etwas wie musikalische Väter«, ergänzt<br />
Cibrán Sierra, <strong>der</strong> zweite Geiger des Cuarteto Quiroga. Alle drei Koryphäen<br />
<strong>der</strong> Streichquartett-Gilde haben das junge Ensemble geprägt<br />
und geformt und immer wie<strong>der</strong> darauf hingewiesen, wie wichtig es<br />
ist, kritisch zu sein, den Noten gegenüber und sich selbst.<br />
Vor etwas mehr als zehn Jahren nahm das Cuarteto Quiroga sein erstes<br />
Album auf: Berg, Schönberg, Webern – ein bezeichnendes Programm<br />
mit dem beredten Titel »(R)evolutions«. Denn das Ensemble<br />
möchte Traditionen weiterführen und zugleich Neues hörbar machen.<br />
»Wir lieben den ständigen Austausch mit dem Publikum«, und<br />
diese Kommunikation findet nunmal nicht im Gestern statt, son<strong>der</strong>n<br />
im Heute. »Deshalb ist Kammermusik die unmittelbarste, kraftvollste<br />
Gattung, um Menschen zur Musik zu bewegen«, so Cibrán Sierra.<br />
16 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
»Kammermusik ist die unmittelbarste,<br />
kraftvollste Gattung, um Menschen<br />
zur Musik zu bewegen.«<br />
Cibrán Sierra<br />
Zum Ensemble gehören auch Josep Puchades an <strong>der</strong> Bratsche –<br />
ehemals Mitglied im Mahler Chamber Orchestra und beim Lucerne<br />
Festival Orchestra – sowie Cellistin Helena Poggio, das einzige Mitglied,<br />
das im Wahlheimatort Madrid geboren ist. Die Musik seiner<br />
spanischen Heimat liegt dem Cuarteto Quiroga beson<strong>der</strong>s am Herzen.<br />
Davon zeugt auch eine Einspielung mit dem Pianisten Javier<br />
Perianes und Werken von Enrique Granados und Joaquín Turina.<br />
Zwei hierzulande eher wenig bekannte Klavierquintette, gespielt mit<br />
Hingabe und Feuer.<br />
Ausgezeichnet mit mehreren internationalen Preisen und in verschiedenen<br />
Städten als »Residenz«-Ensemble zu Gast, lässt sich<br />
das Cuarteto Quiroga auf eine Stufe mit dem Cuarteto Casals heben.<br />
Lange Zeit spielten Streichquartette aus Spanien eine eher untergeordnete<br />
Rolle. Ob bei namhaften Wettbewerben o<strong>der</strong> hochrangigen<br />
Festivals – spanische Streicherensembles machten kaum je von sich<br />
hören. Mit den Erfolgen des Cuarteto Casals hat sich das vor mehr<br />
als einem Jahrzehnt fast schlagartig geän<strong>der</strong>t, und inzwischen hat<br />
sich mit dem Cuarteto Quiroga ein weiteres iberisches Streichquartett<br />
<strong>der</strong> Spitzenklasse etablieren können. Eine fast symbolische Bedeutung<br />
kommt daher <strong>der</strong> jüngsten Veröffentlichung zu, ein Album<br />
mit Musik von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart – und<br />
dem beredten Titel: »Und es ward Licht«.<br />
Christoph Vratz<br />
Konzerttermin<br />
Dienstag, 26. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Cuarteto Quiroga<br />
Aitor Hevia Violine<br />
Cibrán Sierra Violine<br />
Josep Puchades Viola<br />
Helena Poggio Violoncello<br />
Joseph Haydn Streichquartett C-Dur op. 74,1 Hob. III:72<br />
aus: 6 Quartetti (Apponyi-Quartette) op. 71 und 74<br />
Alberto Ginastera Streichquartett Nr. 1 op. 20<br />
Johannes Brahms Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 51,1<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
17
Ewigkeitsklänge<br />
Mirga Gražinytė-Tyla dirigiert Gustav Mahlers »Auferstehungssinfonie«<br />
Wenn am Ende <strong>der</strong> Chor wie aus dem Nichts geheimnisvoll zum<br />
zunehmend mächtigen Schlussgesang ansetzt, haben alle im Publikum<br />
und auf dem Podium eine weite klingende Welt <strong>der</strong> emotionalen<br />
Extreme ausgeschritten. In Gustav Mahlers zweiter, sogenannter<br />
Auferstehungs-Sinfonie kann sich das Erschrecken zur Erhabenheit<br />
wandeln – und umgekehrt. Apokalypse und Apotheose gehören untrennbar<br />
zusammen. Hoffnungsvolle Gewissheit herrscht für den<br />
Komponisten erst im hymnischen Vokal-Finale: Ein überwältigendes<br />
Klangerlebnis, dessen Gestaltung bei Mirga Gražinytė-Tyla in wahrlich<br />
berufenen Händen liegt. Denn das Singen und <strong>der</strong> Chorgesang<br />
prägt die vielfach ausgezeichnete Künstlerin seit ihren Kin<strong>der</strong>tagen. In<br />
einem Elternhaus voller Musik aufgewachsen (die Mutter ist Pianistin,<br />
<strong>der</strong> Vater Chorleiter), wusste sie mit elf Jahren, dass sie Musik zu ihrer<br />
Profession machen wollte. Schon als Schülerin in ihrer Heimatstadt<br />
Vilnius belegte sie das Fach Chordirigieren und studierte schließlich<br />
Chor- und Orchesterdirigieren in Graz. Vielleicht ist es diese tiefe Wissen<br />
um den gemeinsamen Atem, welches Mirga Gražinytė-Tyla zu einer<br />
<strong>der</strong> führenden Dirigentinnen unserer Tage werden ließ.<br />
Mahler selbst beschrieb den ersten Satz als »titanenhaftes Ringen<br />
eines in <strong>der</strong> Welt noch befangenen, kolossalen Menschen mit dem<br />
Leben und dem Schicksal – dem er immer wie<strong>der</strong> unterliegt – und<br />
seinem Tod.« Diese Finsternis durchbricht die (freilich nicht ungebrochene)<br />
Heiterkeit des zweiten Satzes, während <strong>der</strong> dritte als humoreske<br />
»Satire auf das Menschenvolk« erklingt. Ein Wun<strong>der</strong>hornlied<br />
über den Weg eines Menschen zum ewigen Leben leitet hinüber zum<br />
großen Finale, das erst die Schrecken des Jüngsten Gerichts ausmalt,<br />
um schließlich in die ebenso geheimnisvolle wie jubelnde Gewissheit<br />
auszubrechen, dass die menschliche Existenz nach ihrem<br />
Tod in an<strong>der</strong>er Form fortbesteht. Der Komponist notierte zu diesem<br />
Schluss für Chor und zwei Solistinnen (in Köln: <strong>der</strong> Philharmonische<br />
Chor München, die Sopranistin Talise Trevigne und die Mezzosopranistin<br />
Okka von <strong>der</strong> Damerau): »Alles hat aufgehört zu sein. Und leise<br />
und schlicht hebt an ‚Aufersteh’n, ja aufersteh’n ...’, wozu die Worte<br />
selbst Kommentar sind. Und mit keiner Silbe werde ich mich je herbeilassen,<br />
eine Erklärung zu geben!« Oliver Bin<strong>der</strong><br />
»Dirigieren, das ist für mich die Kombination aus Musik und <strong>der</strong><br />
Kommunikation mit den Musikerinnen und Musikern«, sagt sie und<br />
ergänzt: »Wichtig ist dabei, das Zusammensein mit Menschen zu genießen.«<br />
Dieses Genießen, das Glück über den gemeinsamen kreativen<br />
Prozess, steht ihr bei <strong>der</strong> Arbeit ins Gesicht geschrieben. Mit<br />
ernsthafter Heiterkeit, offenem Geist, wachem Auge auf das Werk<br />
und seine Spielerinnen und Spieler gelingt es ihr, eine Atmosphäre<br />
voller Konzentration, Kontaktfreude und Empathie zu schaffen. Körperspannung<br />
und Bewegungsfluss vereinen sich in einer Schlagkraft<br />
von eleganter Präzision. Kein Wun<strong>der</strong>, dass ihre Karriere im letzten<br />
Jahrzehnt steil bergauf ging. Nach Engagements in Heidelberg, Bern<br />
und Salzburg trat sie mit nur 30 Jahren als Chefdirigentin des City<br />
of Birmingham Symphony Orchestra (dem sie mittlerweile als erste<br />
Gastdirigentin verbunden ist) in die Fußstapfen von Sir Simon Rattle<br />
und Andris Nelsons. Inzwischen steht sie am Pult von weiteren Weltklasse-Klangkörpern<br />
wie <strong>der</strong> Accademia di Santa Cecilia in Rom o<strong>der</strong><br />
dem Concertgebouworchester in Amsterdam. Vor einem Jahr gab sie<br />
ihr Debüt bei den Münchner Philharmonikern, mit denen sie nun auch<br />
Gustav Mahlers wirkmächtige Auferstehungssinfonie interpretiert.<br />
Okka von <strong>der</strong> Damerau<br />
18 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Konzerttermin<br />
Montag, 11. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Talise Trevigne Sopran<br />
Okka von <strong>der</strong> Damerau Mezzosopran<br />
Philharmonischer Chor München<br />
Münchner Philharmoniker<br />
Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin<br />
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 2 c-Moll<br />
für Sopran, Alt, Chor und Orchester<br />
»Auferstehungssinfonie«<br />
Geför<strong>der</strong>t vom Kuratorium KölnMusik e.V.<br />
Mirga Gražinytė-Tyla<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
19
Sir George Benjamin
Im Fokus<br />
Voller Wun<strong>der</strong><br />
Ein Konzertwochenende mit dem Ensemble Mo<strong>der</strong>n,<br />
George Benjamin und Anna Prohaska<br />
Es gibt so einiges zu feiern an diesem zweiten Septemberwochenende.<br />
Zum einen wäre da <strong>der</strong> Ernst von Siemens Musikpreis. Der wurde in<br />
diesem Jahr dem britischen Komponisten und Orchesterleiter George<br />
Benjamin zuerkannt. Gelegentlich als Nobelpreis <strong>der</strong> Musik apostrophiert,<br />
gilt die Auszeichnung nicht nur ihrer üppigen Dotierung wegen<br />
als eine <strong>der</strong> weltweit bedeutendsten in <strong>der</strong> Musikszene. Und die Ehrung<br />
gebührt einmal mehr einem hochverdienten Laureaten. Benjamin galt<br />
von früh an als Wun<strong>der</strong>kind. Mitte <strong>der</strong> 1970er Jahre zog es den Musikenthusiasten<br />
zum Studium ans Konservatorium nach Paris. Da war er<br />
gerade 15 und fand gleich Aufnahme in die Klasse von Olivier Messiaen,<br />
<strong>der</strong> seinem jüngsten Schüler »ein Talent wie Mozart« bescheinigte. Ein<br />
gewagter Vergleich, aber aus berufenem Mund. Tatsächlich ist Benjamin<br />
selbst den höchsten in ihn gesetzten Erwartungen vollauf gerecht<br />
geworden, als Komponist und Dirigent, und auch als Pianist zählt er zur<br />
Elite.<br />
Dessen Kammersinfonie markiert nicht nur den Übergang von <strong>der</strong> Romantik<br />
zur Mo<strong>der</strong>ne, sie führt auch das spätestens seit Gustav Mahler<br />
aus den Fugen geratene Sinfonieorchester auf kammermusikalische<br />
Prägnanz zurück. Als Komponist einer <strong>der</strong> bedeutendsten Weichensteller<br />
in <strong>der</strong> Musikgeschichte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts schuf er 1918 mit <strong>der</strong><br />
Gründung des »Vereins für musikalische Privataufführungen« auch eine<br />
Art Prototyp aller heutigen Avantgarde-Formationen. Schönbergs Idee,<br />
»Künstlern und Kunstfreunden eine wirkliche und genaue Kenntnis mo<strong>der</strong>ner<br />
Musik zu verschaffen«, blieb allerdings auf nicht-öffentliche Veranstaltungen<br />
beschränkt, weshalb das Projekt schon nach drei Jahren<br />
In Köln gastiert <strong>der</strong> Brite nun in zwei Konzerten mit dem Ensemble Mo<strong>der</strong>n<br />
bzw. mit dem Ensemble Mo<strong>der</strong>n Orchestra. Und das ist gleich ein<br />
nächster Grund zum Feiern. Ganze 30 Jahre ist es jetzt her, dass <strong>der</strong> Dirigent<br />
ein erstes Mal mit den Neue Musik-Spezialisten aus Frankfurt konzertierte.<br />
Ein folgenreiches Zusammentreffen, in dem man rückblickend<br />
ohne jede Ironie und Übertreibung den Beginn einer wun<strong>der</strong>baren<br />
Freundschaft sehen darf. Eine <strong>der</strong> intensivsten, geradezu symbiotische<br />
und von höchster gegenseitiger Wertschätzung bestimmte künstlerische<br />
Partnerschaft nahm damals ihren Anfang.<br />
Vor einem beson<strong>der</strong>en Jahrestag steht auch Edgard Varèses Ensemblestück<br />
»Octandre«. Vor genau hun<strong>der</strong>t Jahren hat <strong>der</strong> gebürtige Franzose<br />
die Komposition abgeschlossen, mit <strong>der</strong> das zweitägige Gastspiel<br />
einen geradezu programmatischen Auftakt nimmt. Varèses scharf konturierte<br />
Melodik über resoluten Rhythmen, die Expressivität einer emanzipierten<br />
Klanglichkeit jenseits einer konventionellen Handhabung des<br />
Orchesterapparates waren seinerzeit spektakulär und formsprengend.<br />
Auf Grenzgänger und Grenzüberschreiter fokussiert auch die weitere<br />
Programmfolge. Auf Maurice Ravel etwa und seine stilprägenden Impressionismen.<br />
Und natürlich darf hier Arnold Schönberg nicht fehlen.<br />
Anna Prohaska<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
21
Sir George Benjamin<br />
wie<strong>der</strong> eingestellt wurde. <strong>Das</strong> Vertrauen in die Aufnahmebereitschaft<br />
eines breiten Publikums war nicht son<strong>der</strong>lich ausgeprägt.<br />
Die Zeiten haben sich diesbezüglich gründlich geän<strong>der</strong>t. Wo früher<br />
die Grenzen <strong>der</strong> Tonalität zur Disposition standen, sind heute kulturelle<br />
Grenzen zu überwinden. Die seit einem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t<br />
in Berlin lebende Südkoreanerin Unsuk Chin schlägt eine Brücke<br />
aus dem geografischen Zentrum Europas in den fernen Osten mit<br />
seinen reichen musikalischen Traditionen und delikaten Klangfarben.<br />
Saed Haddad, ein ehemaliger Schüler George Benjamins,<br />
muss sich schon rein biografisch als Wan<strong>der</strong>er zwischen den Welten<br />
fühlen. In Jordanien geboren ist er in Deutschland beheimatet.<br />
<strong>Das</strong> Narrativ <strong>der</strong> Abstammung gerät in Konkurrenz zur Realität <strong>der</strong><br />
Staatsangehörigkeit, ein Spannungsfeld, das in die Sphären von<br />
»Mirage, Mémoire, Mystère« hineinreicht.<br />
Alles scheint heute möglich in <strong>der</strong> Musik. Jedes Intervall, je<strong>der</strong><br />
Klang zwischen Ton und Geräusch, zwischen Stille und Lärm. Aber<br />
im Grenzenlosen liegt die Gefahr von Willkür und Beliebigkeit. Die<br />
Kunst besteht heute darin, in <strong>der</strong> Fülle des Möglichen die Form zu<br />
wahren, eine Linie zu finden auch in <strong>der</strong> Unschärfe, wie es die US-<br />
Amerikanerin Elizabeth Ogonek in »Cloudline« thematisiert. Auch<br />
»glut« des Schweizers Dieter Ammann lässt sich im Subtext wie<br />
eine Standortbestimmung zur aktuellen Situation des Komponisten<br />
verstehen. Mit dem Titel ist im Sinn <strong>der</strong> englischen Wortbedeutung<br />
Überfluss gemeint, dem Ammann in einer extremen<br />
akustischen Ereignisdichte Kontur verleiht.<br />
Im Umfeld seiner Zeitgenossen werden auch zwei Werke von<br />
George Benjamin zu hören sein, eine Bearbeitung von Bachs zeitlos<br />
avantgardistischer »Kunst <strong>der</strong> Fuge« und die Gedichtvertonung<br />
»A Mind of Winter«, in <strong>der</strong> sich die großartige Sopranistin Anna<br />
Prohaska nach Ravels zart auszuleuchtenden Lyrismen am Vortag<br />
mit kristalliner Klarheit gegen hohe Streicher und Bläser behaupten<br />
muss. Zudem ist die Sopranistin auch noch in »Cantico delle<br />
Creature« des Italieners Francesco Filidei gefor<strong>der</strong>t. Eine Uraufführung<br />
– schon das allein wäre doch ein wirklich triftiger Grund zum<br />
Feiern. Manfred Müller<br />
Konzerttermine<br />
Samstag, 9. September <strong>2023</strong>, 21:00<br />
Anna Prohaska Sopran<br />
Ensemble Mo<strong>der</strong>n<br />
George Benjamin Dirigent<br />
Edgard Varèse Octandre für Kammerensemble<br />
Saed Haddad Mirage, Mémoire, Mystère<br />
Maurice Ravel Trois Poèmes de Stéphane Mallarmé<br />
für Sopran und Kammerensemble<br />
Johann Sebastian Bach / George Benjamin<br />
Canon & Fuge (From The Art of Fugue) bearbeitet für Ensemble<br />
Arnold Schönberg Kammersinfonie op. 9 für 15 Soloinstrumente<br />
Sonntag, 10. September <strong>2023</strong>, 18:00<br />
Anna Prohaska Sopran<br />
Ensemble Mo<strong>der</strong>n Orchestra<br />
George Benjamin Dirigent<br />
Unsuk Chin Spira – Concerto for Orchestra<br />
Elizabeth Ogonek Cloudline<br />
Francesco Filidei Cantico delle Creature für Sopran und Orchester<br />
Uraufführung<br />
George Benjamin A Mind of Winter für Sopran und Orchester.<br />
Text: »The Snowman« von Wallace Stevens<br />
Dieter Ammann »glut« for orchestra<br />
22 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Wege<br />
und<br />
Welten<br />
Reinoud Van Mechelen und<br />
a nocte temporis zu Gast in Köln<br />
Reinoud Van Mechelen<br />
Kraftvoll und klar ist es, sein hohes C. Doch das ist längst nicht alles.<br />
Klang und Stil, Erhabenheit, Esprit und Eleganz formt er zur kongenialen<br />
Einheit: zur in sich geschlossenen Welt. Für seine rasch wachsende<br />
Fangemeinde ist er längst einer <strong>der</strong> führenden Interpreten <strong>der</strong> Musik<br />
des 17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Aber auch jene, die sich mit den Klängen<br />
jener Zeit wenig auskennen, die er erstmals mit Rameaus »Pygmalion«,<br />
dem sakralen Ernst stimmungsvoller Bach-Arien o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Beschwingtheit<br />
des Zauberflöten-Tamino in den Bann zieht, vermag er nachhaltig<br />
zu begeistern. Dies umso mehr, seitdem er sich auf die Spuren <strong>der</strong> großen<br />
Haute-Contres, die mit Inbrunst die Arien sangen, die ihnen Meister<br />
wie Charpentier, Lully und Rameau auf den Leib schrieben, begeben<br />
hat. Doch Reinoud Van Mechelen geht es nicht um schmale Pfade, son<strong>der</strong>n<br />
um große, klare Wege.<br />
Wie es begann? Mit zehn singt <strong>der</strong> 1987 in Löwen geborene Reinoud<br />
Van Mechelen im Kin<strong>der</strong>chor Clari cantuli. Schnell ist ihm klar, wohin<br />
seine Lebensreise gehen wird. Mit 18 nimmt er Gesangsstunden<br />
am Lemmensinstituut seiner Heimatstadt, um nur ein Jahr später sein<br />
Studium am Conservatoire royal in Brüssel aufzunehmen. Dort nimmt<br />
ihn die österreichische Mezzosopranistin Dina Großberger unter ihre<br />
Fittiche. Selbst bühnenerfahrene Solistin, för<strong>der</strong>t sie seinen beson<strong>der</strong>en<br />
Schwerpunkt. 2012 legt er einen Top-Abschluss hin und durchläuft<br />
– ebenfalls unter Begleitung Dina Großbergers – mehrere Meisterklassemodule.<br />
Die Stimmlage des Barocktenors ist ihm auf den Leib<br />
geschrieben. <strong>Das</strong> weiß er, und natürlich hat er längst wichtige Kontakte<br />
geknüpft. Schon 2011 war er William Christies und Paul Agnews<br />
»Jardin des Voix«, einer weltweit renommierten Gesangsakademie<br />
für junge Barocktalente, beigetreten. <strong>Das</strong> ebnet ihm nun den Weg für<br />
Soloauftritte in Christies Les Arts Florissants – einer in punkto historischer<br />
Aufführungspraxis weltweit führenden Barockformation. So fin-<br />
det sich <strong>der</strong> junge Tenor im Rampenlicht großer Bühnen wie<strong>der</strong>, wird<br />
umjubelt, erhält Top-Kritiken, erweitert seinen Radius, singt mit an<strong>der</strong>en<br />
namhaften Ensembles. Gibt 2014 den Evangelisten in Bachs Johannes-<br />
Passion, erhält Opernpartien, mit denen er sein Können wirkungsvoll<br />
in Szene setzen kann – vom Dardanus in Rameaus »Zoroastre« über<br />
den Jason in Marc-Antoine Charpentiers »Médée« bis zum Tamino in<br />
Mozarts »Zauberflöte«. An den Opernhäusern <strong>der</strong> Welt wird er umjubelt,<br />
wo er auftritt: in Bordeaux, in <strong>der</strong> Staatsoper Unter den Linden in Berlin,<br />
im Theater an <strong>der</strong> Wien, im Opernhaus Zürich. 2016 setzt er ein weiteres<br />
wichtiges Zeichen. Er gründet sein eigenes Ensemble: a nocte temporis<br />
wird schnell zum Markenzeichen Alter Musik. Die Magie, die die enge<br />
Verbindung des Ensembles mit seinem Leiter generiert, wird eine <strong>der</strong><br />
wichtigsten künstlerischen Säulen für Reinoud Van Mechelen. Die Konzerte<br />
sind hochgelobt, die CD-Produktionen werden mehrfach ausgezeichnet.<br />
»Die tiefe Verwurzelung in <strong>der</strong> französischen Barockmusik«,<br />
lobt die Kritik, »ist je<strong>der</strong>zeit spürbar.« Sie ist auch Plattform für neue Projekte<br />
– nicht zuletzt auch das dreiteilig angelegte Haute-Contre-Projekt,<br />
das 2019 mit den Partien Louis G. Dumesnys begann und nun mit Arien<br />
von Pierre de Jélyotte, dem Leib-und-Magen-Haute-Contre Rameaus,<br />
fortgesetzt wird. <strong>Das</strong> Spiel auf alten Instrumenten macht es authentisch<br />
und lebendig. Mit einer Balance von Werktreue in Verbindung mit einer<br />
ausgefeilten Klangkultur möchte Reinoud Van Mechelen »die Seele des<br />
Zuhörers direkt erreichen.«<br />
Cyrill Stoletzky<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 22. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Reinoud Van Mechelen Tenor<br />
a nocte temporis<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
23
Mensch<br />
und Maschine<br />
im Fluss<br />
Der Groove wurde Jeff Mills in die Wiege gelegt<br />
Moment mal, ein Techno-DJ in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>? Ganz genau,<br />
denn Berührungen und Verschlingungen zu und mit an<strong>der</strong>en Genres<br />
von Klassik bis Worldmusic sind Jeff Mills alles an<strong>der</strong>e als fremd – er<br />
trägt sie im Rahmen seiner Mission vielmehr überaus erfolgreich vor<br />
sein Publikum. Doch <strong>der</strong> Reihe nach: Mitte <strong>der</strong> 1980er-Jahre hatte Mills<br />
aka »The Wizard« eine Radioshow als Hip-Hop-DJ in Detroit und wurde<br />
nicht nur damit zu einer <strong>der</strong> Ikonen <strong>der</strong> Szene. Dann zog er nach New<br />
York und gründete dort sein eigenes Label Axis Records, das nach Zwischenstation<br />
in Chicago mittlerweile in Miami Beach ansässig ist und<br />
mehrere Sublabels unter einem Dach vereint.<br />
Außerhalb <strong>der</strong> Electro- und Danceclub-Szene machte Jeff Mills spätestens<br />
mit seiner Vertonung von Fritz Langs Stummfilm-Meisterwerk<br />
»Metropolis« zur Jahrtausendwende (und gerade erst jetzt wie<strong>der</strong> mit<br />
einer komplett neu interpretieren Fassung) von sich reden – eine polyvalent<br />
gespiegelte Verbindung zwischen Mensch und Maschine, die<br />
ästhetisch reizvoller kaum sein könnte. <strong>Das</strong> weist nicht nur auf Mills’<br />
offenen, immer wie<strong>der</strong> neugierigen Geist, son<strong>der</strong>n auch auf seine fast<br />
schon obsessive Faszination für die Kombination von Musik und an<strong>der</strong>en<br />
Darstellungsformen wie Film, Tanz und dabei insbeson<strong>der</strong>e<br />
Science-Fiction, die mit dem Sound des Detroit-Techno bestens Hand<br />
in Hand geht. Es sind intensiv gestaltete Klangräume, die Mills mit <strong>der</strong><br />
handwerklich raffinierten Kunst des ‚Plattenauflegens‘ – wenngleich es<br />
mittlerweile viel mehr ist als nur das – sowie Manipulierens von Klängen<br />
erschafft und die sich durch sein gesamtes künstlerisches Schaffen<br />
ziehen. Zahlreiche Filme wurden von Mills »re-scored« und wie an<strong>der</strong>e<br />
Projekte dadurch zu einzigartigen Erlebnissen. Künstlerresidenzen im<br />
Louvre in Paris sowie im Barbican Center in London folgten. Seit 2005<br />
bringt Mills seine Musik zudem mit Installationen o<strong>der</strong> dem Klangkörper<br />
eines klassischen Orchesters zusammen. Mills war <strong>der</strong> erste DJ, <strong>der</strong><br />
diese Arbeit auf DVD (»Blue Potential«, 2006) dokumentierte. Die Shows<br />
waren Publikumsmagneten – was verwun<strong>der</strong>n mag, denn ‚normalerweise‘<br />
erlebt man die Welten von Techno und Klassik nicht unbedingt<br />
zusammen.<br />
In Köln gastiert Mills nun an Drummachine und Synthie mit dem Programm<br />
»Tomorrow Comes the Harvest«, das in improvisieren<strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit mit dem Keyboar<strong>der</strong> Jean-Phi Dary sowie dem legendären<br />
Afrobeat-Pionier und Drummer Tony Allen (1940 bis 2020)<br />
kurz vor dessen Tod entstand. Mills und Dary treffen in <strong>der</strong> Liveadaption<br />
24 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Internationale<br />
Beethoven Meisterkurse<br />
—<br />
Kurs für Liedgesang mit Christoph Prégardien<br />
—<br />
24. bis 28. September <strong>2023</strong><br />
—<br />
Öffentliche Proben und Abschlusskonzert<br />
—<br />
www.beethoven.de<br />
Konzerte <strong>2023</strong><br />
Oktober<br />
auf den Tablavirtuosen Prabhu Edouard. Auch hier gehen Dimensionen<br />
von Groove, die historisch vielleicht kaum weiter auseinan<strong>der</strong>, inhaltlich<br />
aber kaum enger miteinan<strong>der</strong> verbunden sein könnten, eine fantastische,<br />
auf den Punkt verdichtete und sich selbst transzendierende<br />
Liaison ein. Wie<strong>der</strong> sind es dieser intensive Klangraum und <strong>der</strong> mitreißende<br />
Fluss, die durch die Fusion aus Jazz, Electro und Worldmusic<br />
entstehen – und es gelingt dem Publikum auch hier kaum, sich nicht<br />
Mills’ Magie zu ergeben. Wer das nun als »Ambient« bezeichnen mag,<br />
<strong>der</strong> liegt ganz sicher nicht falsch, aber hier wird die Symbiose auf einer<br />
qualitativ neuen Stufe erreicht. An diesem Abend still sitzen zu bleiben,<br />
dürfte für manchen sicher zur Herausfor<strong>der</strong>ung werden.<br />
Ingo Baron<br />
Konzerttermin<br />
Samstag 16.09.<strong>2023</strong>, 20:00<br />
Jeff Mills electronics, drum machine<br />
Prabhu Edouard tabla<br />
Jean-Philippe Dary keyboards<br />
Tomorrow comes the Harvest<br />
—<br />
Freitag I 20.10.<strong>2023</strong> I 20 Uhr | Young Stars<br />
Julia Hamos, Klavier<br />
Werke von J.S. Bach, G. Kurtág, G. Ligeti,<br />
B. Bartók, R. Schumann<br />
—<br />
Sonntag | 22.10.<strong>2023</strong> | 18 Uhr | Son<strong>der</strong>konzert<br />
Zum 50. Todetag von Pablo Casals<br />
Philipp Schupelius, Violoncello<br />
Robert Neumann, Klavier<br />
Werke u.a. von L. v. Beethoven, J.S. Bach,<br />
A. Schnittke, Pablo Casals<br />
—<br />
Mittwoch | 25.10.<strong>2023</strong> | 20 Uhr | Aspekte: Jazz<br />
Sisters in Jazz<br />
Friendship<br />
—<br />
Samstag | 28.10.<strong>2023</strong> | 20 Uhr | Klavierrecitals<br />
David Fray, Klavier<br />
Werke von F. Schubert und F. Liszt<br />
—<br />
Kammermusiksaal<br />
Bonngasse 24-26 | 53111 Bonn<br />
www.beethoven.de
»In diesem Leben bin ich<br />
in erster Linie Sänger, ein<br />
Performer.«<br />
Salvador Sobral<br />
Salvador Sobral<br />
26 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Authentische<br />
Stimmfarben<br />
Der portugiesische Singer-Songwriter, ESC-Gewinner und Jazz-Fan<br />
Salvador Sobral mit seinem Programm »Timbre«<br />
Da staunte das Millionenpublikum an den europaweit angeschlossenen<br />
Empfangsgeräten nicht schlecht, als ein eher schlaksiger Typ<br />
die Bühne betrat – und einfach nur sang. Kein Show-Bling Bling.<br />
Keine spektakuläre Pyrotechnik. Keine akrobatischen Tanzpirouetten.<br />
Stattdessen ließ <strong>der</strong> Portugiese Salvador Sobral einfach mit<br />
<strong>der</strong> Ballade »Amar Pelos Dois« seine sanfte Stimme sprechen. Was<br />
2017 beim Eurovision Song Contest-Finale folgte, war eine Sensation.<br />
Mit sage und schreibe 758 Punkten gewann Sobral den Wettbewerb<br />
und fuhr damit zugleich den ersten ESC-Sieg für Portugal<br />
ein. Doch statt sich danach mit üblichem Pathos bei seinen Fans<br />
zu bedanken, gab sich Sobral in seiner Siegerrede ein wenig nachdenklich.<br />
»Wir leben in einer Welt völlig austauschbarer Musik –<br />
Fast-Food-Musik ohne jeden Inhalt«, so <strong>der</strong> Sänger. »Musik ist kein<br />
Feuerwerk. Musik ist Gefühl. Lasst uns versuchen, etwas zu än<strong>der</strong>n<br />
und die Musik zurückzubringen!« Nach großer Partylaune klang<br />
das nicht. Eher nach einem reflektierenden Künstler, <strong>der</strong> von dem<br />
ganzen Ansturm und Wirbel um ihn selber völlig überrascht war.<br />
Natürlich sollte <strong>der</strong> ESC-Gewinn vieles in seinem Leben än<strong>der</strong>n.<br />
Hatte Sobral vor dem Sieg lediglich zwei Konzerte für 2017 geplant,<br />
war er plötzlich ein Publikumsmagnet. Doch zu Kopf gestiegen ist<br />
<strong>der</strong> Ruhm dem einstigen Psychologiestudenten nicht. Immerhin litt<br />
er in jener Zeit an einer lebensbedrohlichen Herzkrankheit, die den<br />
ganzen Showbiz-Trubel relativierte. Dank erfolgreicher OP ist die<br />
Todesangst längst dem Lebensglück gewichen. Und musikalisch<br />
besinnt sich Salvador Sobral mehr denn je auf seine Wurzeln – die<br />
im Jazz, aber auch in <strong>der</strong> brasilianischen Bossa nova liegen. Zu<br />
seinen frühesten Idolen gehörten Musiker wie <strong>der</strong> Jazz-Trompeter<br />
Chet Baker sowie <strong>der</strong> brasilianische Kultsänger Caetano Veloso.<br />
Seinen künstlerischen Weg sollte aber <strong>der</strong> aus Venezuela stammende<br />
Musiker Leo Aldrey beeinflussen, den Sobral 2010 während<br />
seines Jazz-Studiums in Barcelona kennenlernte: »Leo sagte zu<br />
mir: Lass uns an<strong>der</strong>e Sachen hören, lass uns Musik machen, die<br />
nicht nur Jazz ist, denn Jazz ist die Musik an<strong>der</strong>er Leute, und du<br />
singst nur Cover-Songs. Lass uns unsere eigene Musik komponieren,<br />
mit starken Jazz-Wurzeln, aber mit all deinen Einflüssen,<br />
Lateinamerika, Fado, Pop, all das.«<br />
2016 ging Sobral, <strong>der</strong> aus einer portugiesischen Adelsfamilie<br />
stammt, mit diesem vielsprachigen Mix aus Jazz und Weltmusik<br />
erstmals ins Aufnahmestudio. Prompt erklomm sein Debüt-Album<br />
»Excuse Me« die Spitze <strong>der</strong> portugiesischen Charts. Ähnlich erfolgreich<br />
waren auch die nachfolgenden Alben »Paris, Lisboa« und<br />
»BPM«.<br />
Nun stellt Salvador Sobral mit seiner Band seine neue, vierte und<br />
wie<strong>der</strong> mit Leo Aldrey produzierte CD »Timbre« in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
vor. Der Titel nimmt Bezug auf die Bestimmung und die<br />
Leidenschaft Sobrals: »In diesem Leben bin ich in erster Linie Sänger,<br />
ein Performer, und was mich am meisten definiert und auszeichnet,<br />
ist meine Stimme, mein Timbre. Der zweite Grund ist,<br />
dass ich mich für das Konzept <strong>der</strong> Klangfarbe als Farbe interessiere,<br />
die Farbe <strong>der</strong> Stimme, die Farbe <strong>der</strong> Instrumente.« Aber für<br />
Sobral gab es noch einen dritten Grund, das Album so zu nennen:<br />
»<strong>Das</strong> Wort ›timbre‹ wird in vielen lateinischen und germanischen<br />
Sprachen verwendet. Es wird gleich buchstabiert und bedeutet<br />
dasselbe. <strong>Das</strong> Konzept von ›Timbre‹ scheint also universell zu sein,<br />
und wir können uns alle darauf verständigen.« Und mit diesem seinem<br />
unverwechselbaren Timbre zeigt Salvador Sobral in all den<br />
neuen Songs, wie sinnlich und intelligent zugleich sich diese Art<br />
von Slow-Food-Musik anhören kann.<br />
Reinhard Lemelle<br />
Konzerttermin<br />
Dienstag, 31. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
»Timbre«<br />
Salvador Sobral vocals, piano, composition<br />
Max Agnas piano<br />
André Santos guitars<br />
André Rosinha double bass<br />
Joel Silva drums, percussion<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
27
HERBST/WINTER <strong>2023</strong><br />
DESIGNED AND PRODUCED IN COLOGNE<br />
HIGHLIGHTS IN DER KÖLNER PHILHARMONIE<br />
„Die einzige Brass-Band <strong>der</strong> Welt,<br />
die aus Blech Gold macht!“<br />
Do., 5.10.23 − 20:00 Uhr<br />
GERMAN BRASS<br />
„Von Bach<br />
bis zu den Beatles“<br />
Di., 30.4.24 − 20:00 Uhr<br />
HARALD LESCH<br />
und Vivaldis<br />
Die Vier Jahreszeiten<br />
im Klimawandel<br />
Martin Walch und<br />
das Merlin Ensemble Wien<br />
Tickets erhalten Sie an allen bekannten Vorverkaufsstellen,<br />
über die <strong>Philharmonie</strong>-Hotline 0221 - 280 280<br />
o<strong>der</strong> über www.koelnticket.de und dessen Hotline 0221 - 28 01<br />
Infos unter: www.hanseatische-konzertdirektion.de<br />
GROSSE BRINKGASSE 31 | 50672 KÖLN | WWW.ILSE-STAMMBERGER.DE FOTOGRAFIE VIOLA HALFAR<br />
Julia Pusker<br />
Rising Stars:<br />
Júlia Pusker &<br />
Christia Hudziy<br />
»Hommage to Szigeti«<br />
Gemessen an <strong>der</strong> Größe des Landes hat Ungarn in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
immer wie<strong>der</strong> eine geradezu unglaubliche Zahl<br />
herausragen<strong>der</strong> Musikerinnen und Musiker hervorgebracht.<br />
Jetzt könnte dieses Who’s who um einen Namen erweitert<br />
werden: um die Geigerin Júlia Pusker.<br />
Die Liste ihrer bisherigen Recitals wird in dieser Saison um<br />
die beteiligten Konzerthäuser <strong>der</strong> European Concert Hall Organisation<br />
(ECHO) verlängert. Júlia Pusker, die einer ungarischen<br />
Musiker-Familie entstammt, möchte »jeden Tag aufs Neue<br />
den unverwechselbaren Klang einer Geige herausfinden, vor allem<br />
ihre Zartheit, die mir noch wichtiger erscheint als das Kraftvolle.« Die<br />
Klangpoetin Júlia Pusker präsentiert mit Christia Hudziy eine »Hommage<br />
to Szigeti«. Auch <strong>der</strong> Geiger Joseph Szigeti zählt zur Ahnenreihe<br />
herausragenden ungarischer Musiker.<br />
Traditionell steht in <strong>der</strong> »Rising-Stars«-Konzertreihe auch eine Auftragskomposition<br />
eines ECHO-Konzerthauses auf dem Programm.<br />
<strong>Das</strong> Duo wird ein Werk des in Caen geborenen Komponisten Eric<br />
Tanguy uraufführen. Er war u. a. Schüler des französisch-rumänischen<br />
Komponisten Horatiu Radulescu, Ivo Malec und Gérard Grisey.<br />
Tanguy hat eine Professur für Komposition am Paul Dukas Konservatorium<br />
in Paris inne, seit 2017 unterrichtet er auch an <strong>der</strong> École normale<br />
de Musique. Werke von ihm wurden u. a. vom Cellisten Mstislav<br />
Rostropowitsch und dem Dirigenten Paavo Järvi aus <strong>der</strong> Taufe gehoben.<br />
km<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 22. Oktober <strong>2023</strong>, 16:00<br />
Nominiert von MÜPA Budapest<br />
Júlia Pusker Violine<br />
Christia Hudziy Klavier<br />
Eugène Ysaÿe Sonate für Violine solo g-Moll op. 27,1<br />
Sergej Prokofjew Fünf Melodien op. 35b für Violine und Klavier<br />
Béla Bartók Rhapsodie Nr. 1 für Violine und Klavier Sz 87<br />
Eric Tanguy Neues Werk<br />
Kompositionsauftrag <strong>der</strong> MÜPA Budapest und <strong>der</strong> European Concert Hall<br />
Organisation<br />
Franz Schubert Fantasie C-Dur op. 159 D 934 für Violine und Klavier<br />
n · Terminplan zum Heraustrennen · Terminplan zum Heraustrennen Terminplan zum Heraustrennen · Terminplan zum Heraustrennen · Ter
Martha Argerich am 12.08.<br />
koelner-philharmonie.de<br />
August / September<br />
Veranstaltungen<br />
August / September <strong>2023</strong><br />
15. – 20.<br />
August<br />
DI<br />
15<br />
20:00<br />
FEL!X_<strong>2023</strong>_Broschüre_adhoc_D.indd 1 21.04.23 17:53<br />
Caroline Bardot Sopran<br />
Blandine de Sansal Sopran<br />
Élodie Fonnard Sopran<br />
Caroline Weynants Sopran<br />
Mathilde Ortscheidt Alt<br />
Lucile Richardot Alt<br />
David Feldman Countertenor<br />
Davy Cornillot Tenor<br />
Oscar Golden-Lee Tenor<br />
Étienne Bazola Bassbariton<br />
Tristan Hambleton Bass<br />
Nicolas Brooymans Bass<br />
Ensemble Correspondances<br />
Sébastien Daucé Dirigent, Orgel<br />
und Cembalo<br />
Kampf zwischen Göttern und<br />
Sterblichen<br />
Matthew Locke<br />
Psyche<br />
The Rare Theatrical<br />
Consorts of Four Parts<br />
Mit Auszügen aus:<br />
Jean-Baptiste Lully<br />
Psyché LWV 56<br />
Götter, Teufel, Luftgeister und<br />
Furien purzeln durcheinan<strong>der</strong><br />
in Matthew Lockes Musiktheaterspektakel<br />
»Psyche« – in <strong>der</strong><br />
spritzigen Lesart des Ensemble<br />
Correspondances mit einer erstklassigen<br />
Sängerschar gerät es<br />
zu einem unterhaltsamen Hochgenuss.<br />
Im England des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
hatte es die Gattung <strong>der</strong><br />
Oper nicht leicht, sich gegen das<br />
Schauspiel zu behaupten. Es gab<br />
keine eigene Operntradition wie in<br />
Frankreich o<strong>der</strong> Italien, stattdessen<br />
entwickelte sich die »Semi-Opera«,<br />
eine spezielle Form <strong>der</strong> englischen<br />
Barockoper.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,–<br />
Abo Barock<br />
DO<br />
17<br />
20:00<br />
Jake Arditti Countertenor<br />
Miriam Kutrowatz Sopran<br />
Terry Wey Countertenor<br />
Xavier Sabata Countertenor<br />
Bach Consort Wien<br />
Rubén Dubrovsky Leitung<br />
Agostino Steffani<br />
La lotta d’Hercole con Acheloo<br />
Betörende Klänge wusste Agostino<br />
Steffani, Bischof und Papst-<br />
Diplomat, zu komponieren! Sein<br />
prachtvoll barockes Werk zählt<br />
zu den jüngst gefeierten Wie<strong>der</strong>entdeckungen.<br />
Nun nimmt sich ein<br />
Star-Ensemble des Divertimentos<br />
über den verliebten Herkules an.<br />
Es ist ein funkelndes Fest <strong>der</strong><br />
Countertenöre (Jake Arditti, Terry<br />
Wey und Xavier Sabata), die sich<br />
rund um einen strahlenden Sopran<br />
scharen: Die virtuose Miriam<br />
Kutrowatz verkörpert die Königstochter<br />
Deianira, welche Herkules<br />
liebt, aber auch vom Flussgott<br />
Acheloo begehrt wird. Um diesen<br />
nicht zu verärgern, schlägt sie<br />
ihrem Vater Eneo einen Zweikampf<br />
<strong>der</strong> Rivalen vor – den Herkules<br />
gewinnt, und mit ihm die geliebte<br />
Prinzessin. Eine mythologische<br />
Romanze, getaucht in sinnliche<br />
und beschwingte Töne.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
€ 79,– 68,– 57,– 43,– 32,–<br />
Abo Oper konzertant<br />
FR<br />
18<br />
20:00<br />
Simon Bailey Bassbariton<br />
Dominik Köninger Bariton<br />
Mauro Peter Tenor<br />
Tansel Akzeybek Tenor<br />
Annika Schlicht Mezzosopran<br />
Nadja Mchantaf Sopran<br />
Gerhild Romberger Alt<br />
Daniel Schmutzhard Bariton<br />
Thomas Ebenstein Tenor<br />
Christian Immler Bassbariton<br />
Tilmann Rönnebeck Bass<br />
Ania Vegry Sopran<br />
Ida Aldrian Sopran<br />
Eva Vogel Mezzosopran<br />
Dresdner Festspielorchester<br />
SA<br />
19<br />
20:00<br />
Ghalia Benali Gesang<br />
Quiteria Muñoz Sopran<br />
Accademia del Piacere<br />
Fahmi Alqhai Gambe und künstlerische<br />
Leitung<br />
Romances zwischen Ost und<br />
West – »Ich sah einen Blitz im<br />
Osten«<br />
Andalusiens Musiktradition ist<br />
bunt und vielgestaltig. <strong>Das</strong> in<br />
Sevilla beheimatete Ensemble<br />
Accademia del Piacere spürt den<br />
Einflüssen maurischer Musik und<br />
andalusischer Folklore nach und<br />
wandelt frisch improvisierend auf<br />
den Spuren spanischer Renaissancekomponisten.<br />
Fahmi Alqhai,<br />
Sohn eines Syrers und einer Palästinenserin,<br />
stammt aus Sevilla<br />
und gilt als einer <strong>der</strong> brillantesten<br />
Gambenspieler <strong>der</strong> Gegenwart.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
Geför<strong>der</strong>t<br />
von <strong>der</strong> Kunststiftung <strong>NR</strong>W<br />
KölnMusik<br />
€ 29,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
SO<br />
20<br />
11:00<br />
Freiburger Barockorchester<br />
Gottfried von <strong>der</strong> Goltz Violine<br />
und Leitung<br />
Carolina Nees Erzählerin<br />
FELIX Kin<strong>der</strong>konzert<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Die Geschöpfe des Prometheus<br />
op. 43<br />
Ludwig van Beethovens Musik und<br />
<strong>der</strong> Mythos des Prometheus eignen<br />
sich nicht für Kin<strong>der</strong>ohren? Weit<br />
gefehlt! <strong>Das</strong> Freiburger Barockorchester<br />
präsentiert eine kindgerechte<br />
Einrichtung von Beethovens<br />
Ballettmusik »Die Geschöpfe des<br />
Prometheus«. <strong>Das</strong> von Christoph<br />
Teichner arrangierte und von Carolina<br />
Nees konzipierte Kin<strong>der</strong>projekt<br />
»Prometheus« stellt die Zerrissenheit<br />
des Titelhelden ins Zentrum,<br />
<strong>der</strong> zwei Menschen erschuf.<br />
DO<br />
24<br />
21:00<br />
<strong>Philharmonie</strong> Late Night<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
30 Minuten einer Probe erleben<br />
<strong>Philharmonie</strong>Lunch wird von <strong>der</strong><br />
KölnMusik gemeinsam mit dem<br />
WDR Sinfonieorchester und dem<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
SO<br />
27<br />
11:00<br />
Siobhan Stagg Sopran<br />
Bürgerchor<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
Hinauf – Festkonzert<br />
Igor Strawinsky<br />
Symphonie de psaumes<br />
Gustav Mahler<br />
Sinfonie Nr. 4 G-Dur<br />
10:00 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 67,– 56,– 47,– 32,– 20,– 13,–<br />
Nils Frahm am 28.08.<br />
MO<br />
28<br />
20:00<br />
Nils Frahm solo piano, electronics<br />
Music for Köln<br />
Was für ein Titel! In seiner Einfachheit<br />
schlicht genial: Nils Frahm,<br />
musikalischer Tausendsassa aus
September<br />
FR<br />
01 / 20:00<br />
SA<br />
02<br />
20:00<br />
Matthias Goerne Bariton<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Dirigent<br />
Gustav Mahler / Detlev Glanert<br />
Neun Lie<strong>der</strong> und Gesänge aus<br />
»Des Knaben Wun<strong>der</strong>horn«<br />
für Gesangstimme und Klavier.<br />
Texte aus »Des Knaben Wun<strong>der</strong>horn«<br />
von Achim von Arnim und<br />
Clemens Brentano. Arrangement<br />
für hohe o<strong>der</strong> tiefe Stimme und<br />
Orchester von Detlev Glanert<br />
Béla Bartók<br />
A fábol faragott királyfi (Der holzgeschnitzte<br />
Prinz) op. 13 Sz 60<br />
Tanzspiel in einem Akt für großes<br />
Orchester. Libretto von Béla Balázs<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 59,– 49,– 37,– 24,– 20,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 37,–<br />
Abo WDR-Wahlabo<br />
Samstags-Konzert-Abo 5<br />
SO<br />
03<br />
11:00<br />
Alexandre Kantorow Klavier<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
Angekommen<br />
Béla Bartók<br />
Tanz-Suite Sz 77<br />
Franz Liszt<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 2 A-Dur S 125<br />
Joseph Haydn<br />
Sinfonie D-Dur Hob. I:104<br />
10:00 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
Abo Großes Abo | Sonntag<br />
Kleines Abo A | Sonntag<br />
Familien-Abo A | Sonntag<br />
SO<br />
03<br />
20:00<br />
Jean-Yves Thibaudet Klavier<br />
Boston Symphony Orchestra<br />
Andris Nelsons Dirigent<br />
Carlos Simon<br />
Four Black American Dances<br />
Igor Strawinsky<br />
Petrushka<br />
George Gershwin<br />
Concerto in F<br />
Maurice Ravel<br />
La Valse<br />
Völlige Hingabe an den Rhythmus!<br />
Mit wirkungsvollen Werken huldigt<br />
das traditionsreiche Boston<br />
Symphony Orchestra unter seinem<br />
Chefdirigenten Andris Nelsons<br />
variantenreich dem Tanz: energetisch,<br />
ekstatisch, folkloristisch und<br />
schwelgerisch. Jedes Werk ein<br />
schillerndes Klanggemälde: »Four<br />
Black American Dances« von Carlos<br />
Simon feiern die Geschichte des<br />
Tanze(n)s in <strong>der</strong> afroamerikanischen<br />
Kultur. Farbenreich schil<strong>der</strong>t Igor<br />
Strawinskys Ballett »Petruschka«<br />
das rührend-schaurige Schicksal<br />
einer Jahrmarkts-Puppe. Zwischen<br />
Charleston und Ragtime lässt<br />
Pianist Jean-Yves Thibaudet das<br />
»Concerto in F« von George Gershwin<br />
pulsieren. Und Maurice Ravels<br />
opulent wirbelnde »Valse« steigert<br />
sich zum fulminanten Abgesang auf<br />
ein versunkenes Zeitalter.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
€ 179,– 153,– 128,– 90,– 53,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 111,–<br />
Abo <strong>Philharmonie</strong> Premium<br />
MO<br />
04 / 20:00<br />
wie So 03.09. 11 Uhr<br />
DI<br />
05<br />
20:00<br />
1 9 : 0 0 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
Abo Großes Abo | Montag<br />
Kleines Abo A | Montag<br />
SA<br />
09<br />
21:00<br />
Anna Prohaska Sopran<br />
Ensemble Mo<strong>der</strong>n<br />
George Benjamin Dirigent<br />
Edgard Varèse<br />
Octandre<br />
Saed Haddad<br />
Mirage, Mémoire, Mystère<br />
Maurice Ravel<br />
Trois Poèmes de Stéphane<br />
Mallarmé<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Canon & Fuge<br />
(From The Art of Fugue)<br />
Arnold Schönberg<br />
Kammersinfonie op. 9<br />
1993 dirigierte <strong>der</strong> Komponist<br />
George Benjamin erstmals das<br />
Ensemble Mo<strong>der</strong>n. Auf Anhieb war<br />
er völlig begeistert: »Die Musiker<br />
geben in ihren Konzerten immer<br />
200 Prozent!« Jetzt feiert man die<br />
30-jährige Freundschaft auch mit<br />
Sopranistin Anna Prohaska – sowie<br />
Ikonen <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne. George Benjamins<br />
Traditionsbewusstsein spiegelt<br />
sich dabei in <strong>der</strong> Bearbeitung<br />
eine Bach-Fuge wi<strong>der</strong>. <strong>Das</strong> jüngste<br />
Werk hingegen – ein Streichquartett<br />
– stammt von Benjamins ehemaligem<br />
Schüler Saed Haddad. Dazwischen<br />
widmet sich Anna Prohaska<br />
den musikalischen Zauberwelten<br />
Ravels, mit seinen in seinen »Trois<br />
Poèmes de Stéphane Mallarmé«.<br />
Auf das wun<strong>der</strong>sam illuminierte<br />
Oktett »Octandre« des Franzosen<br />
Edgard Varèse folgt Schönbergs<br />
1. Kammersinfonie, mit <strong>der</strong> das Tor<br />
zur neuen Musik aufgestoßen<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Anna Prohaska<br />
am 09.09 und 10.09.<br />
MO<br />
11<br />
20:00<br />
Talise Trevigne Sopran<br />
Okka von <strong>der</strong> Damerau Mezzosopran<br />
Philharmonischer Chor München<br />
Münchner Philharmoniker<br />
Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin<br />
Gustav Mahler<br />
Sinfonie Nr. 2 c-Moll<br />
1901 und 1910 dirigierte Gustav Mahler<br />
selbst die Münchner Philharmoniker,<br />
bei den Uraufführungen<br />
seiner 4. und 8. Sinfonie. Und diese<br />
Mahler-Tradition pflegt <strong>der</strong> Elite-<br />
Klangkörper bis heute, ganz aktuell<br />
mit dessen gewaltiger 2. Sinfonie.<br />
Denn Mahlers sogenannte »Auferstehungssinfonie«<br />
ist ein wahrhaft<br />
gigantisches Werk, ganz im Sinne<br />
<strong>der</strong> spätromantischen Orchestermonumentalität.<br />
Im Finale des<br />
5. Satzes steigert Mahler Chor und<br />
Orchester samt Orgel zu einem<br />
gewaltigen Höhepunkt von klanglicher<br />
Pracht, die bei einer Live-Aufführung<br />
geradezu physisch spürbar<br />
wird. Der Wirkung dieser Musik kann<br />
man sich jedenfalls kaum entziehen.<br />
Typisch Mahler eben, dessen Sinfonien<br />
von großen Kontrasten leben,<br />
die voller Extreme und grotesker<br />
Momente sind und immer wie<strong>der</strong><br />
an musikalischen Höhepunkten in<br />
sich zusammenbrechen.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
€ 126,– 109,– 93,– 65,– 40,–<br />
Abo Internationale Orchester<br />
MI<br />
13<br />
20:00<br />
Sina Kloke Klavier<br />
Sugar Rae Tanz<br />
Shelly Phillips Gesang<br />
Juri (Planschemalöör) Gesang<br />
LEOPOLD Queerer-Künstler<br />
Simin Tan<strong>der</strong> Jazz-Gesang<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Chamber Players<br />
Querbeat<br />
Fortuna Ehrenfeld<br />
Bamdad Esmaili Mo<strong>der</strong>ation<br />
GLOW UP COLOGNE<br />
Benefizkonzert<br />
Südstadt-Leben e. V.<br />
SA<br />
16<br />
20:00<br />
Jeff Mills electronics, drum machine<br />
Prabhu Edouard tabla<br />
Jean-Philippe Dary keyboards<br />
Tomorrow comes the Harvest<br />
Der Detroiter Techno-Pionier Jeff<br />
Mills setzt neue Maßstäbe, als er<br />
2018 mit dem Afro-Beat-Drummer<br />
Tony Allen eine ungewöhnliche<br />
Allianz eingeht. <strong>Das</strong> daraus resultierende<br />
Mini-Album »Tomorrow<br />
comes the Harvest« gilt in<br />
<strong>der</strong> Club-Szene als Sensation.<br />
Fünf Jahre später wagt Jeff Mills<br />
einen neuen Schritt, <strong>der</strong> einige Fragen<br />
aufwirft: Ist es möglich, den vor<br />
drei Jahren verstorbenen Trommel-<br />
Meister zu ersetzen? Wenn die Antwort<br />
darauf Prabhu Edouard lautet,<br />
dann unbedingt! Der Franzose<br />
mit indischen Wurzeln ist jedoch<br />
mit an<strong>der</strong>em Trommel-Arsenal<br />
unterwegs als <strong>der</strong> nigerianische<br />
Schlagzeug-Guru. Seine Tablas<br />
verleihen dem Mills-Sound, zu dem<br />
Jean-Philippe Dary trickreiche Keyboard-Klänge<br />
beisteuert, ganz neue<br />
Nuancen – man darf gespannt sein!<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
SO<br />
17<br />
11:00<br />
Philharmonischer Chor Köln e. V.<br />
Horst Meinardus Dirigent<br />
»Lobgesang« – Abschiedskonzert<br />
Horst Meinardus<br />
Zoltán Kodály<br />
Budavári Te Deum<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Lobgesang. Eine Symphonie-<br />
Cantate nach Worten <strong>der</strong> heiligen<br />
Schrift op. 52<br />
I m 7 5 . Jahr seines Bestehens verabschiedet<br />
<strong>der</strong> Philharmonische Chor<br />
Köln mit einem beziehungsreichen<br />
Programm seinen langjährigen<br />
Dirigenten Horst Meinardus. Mit<br />
Kodálys »Te Deum« ist ein Werk zu<br />
hören, das ihm beson<strong>der</strong>s am Herzen<br />
liegt: Auf Einladung des Chorgrün<strong>der</strong>s<br />
Philipp Röhl besuchte <strong>der</strong><br />
Komponist 1964 Köln und wohnte<br />
einem Konzert des Chores bei, das<br />
ganz seinen Werken gewidmet war.<br />
Mendelssohns »Lobgesang« ist seit<br />
DI<br />
19<br />
20:00<br />
Noa Wildschut Violine<br />
Junge Deutsche <strong>Philharmonie</strong><br />
Matthias Pintscher Dirigent<br />
Matthias Pintscher<br />
neharot für Orchester<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
e-Moll op. 64<br />
Alexan<strong>der</strong> von Zemlinsky<br />
Die Seejungfrau<br />
Geniale Doppelbegabung. Gustav<br />
Mahler hatte sie, Richard Strauss<br />
ebenso: Beide waren dirigierende<br />
Komponisten, die auch ihre eigenen<br />
Werke zur Aufführung brachten.<br />
Matthias Pintscher befindet<br />
sich also in exzellenter Gesellschaft<br />
mit diesem Programm aus eigenen<br />
und Werken an<strong>der</strong>er Komponisten.<br />
»Neharot« heißt sein zu Beginn <strong>der</strong><br />
Corona-Pandemie entstandenes<br />
Stück für Orchester, was im Hebräischen<br />
so viel wie »Flüsse« o<strong>der</strong><br />
»Tränen« heißt und eine Art musikalischer<br />
Reflexion ist, so Matthias<br />
Pintscher, <strong>der</strong> »Verwüstung und<br />
Angst, aber auch <strong>der</strong> Hoffnung auf<br />
Licht, die diese Zeit unseres Lebens<br />
so emotional geprägt hat«. Neben<br />
Mendelssohn Bartholdys populärem<br />
Violinkonzert e-Moll steht mit<br />
<strong>der</strong> klangfarbenschillernden Tondichtung<br />
von Alexan<strong>der</strong> Zemlinsky<br />
auf An<strong>der</strong>sens berühmtes Märchen<br />
»Die kleine Meerjungfrau« dann<br />
noch ein kaum gespieltes Stück auf<br />
dem Programm. Vermutlich fand<br />
<strong>der</strong> Komponist in <strong>der</strong> Geschichte<br />
um eine tragisch-unerfüllte Liebe<br />
Parallelen zu seinem eigenen Leben:<br />
Die von ihm angebetete Alma gab<br />
ihm einen Korb, um seinen Kollegen<br />
Gustav Mahler zu heiraten.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo <strong>Philharmonie</strong> für Einsteiger<br />
Fotonachweise:<br />
Martha Argerich © Adriano Heitman; Nils<br />
Frahm © LEITER; Kent Nagano © Heike<br />
Fischer; Anna Prohaska © Marco Borggreve;<br />
Mathis Stier © Kaspar Sophia Hegewald
Benjamin Appl am 23.10.<br />
koelner-philharmonie.de<br />
den 1980er Jahren im Repertoire des<br />
Philharmonischen Chores und war<br />
eine <strong>der</strong> ersten Einstudierungen von<br />
Horst Meinardus.<br />
SO<br />
03<br />
16:00<br />
Mathis Stier Fagott<br />
Rie Akamatsu Klavier und Cembalo<br />
Unterstützt vom<br />
Kulturamt <strong>der</strong> Stadt Köln<br />
Philharmonischer Chor Köln<br />
in Kooperation mit Netzwerk<br />
<strong>Kölner</strong> Chöre und KölnMusik<br />
€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />
Chorempore Z: € 36,–<br />
Rising Stars: Mathis Stier<br />
Nominiert von <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
und Elbhilharmonie & Laeiszhalle<br />
Hamburg<br />
Abo <strong>Kölner</strong> Chorkonzerte<br />
17<br />
20:00<br />
SO<br />
Leanne Jarvis vocal<br />
Maky vocal<br />
Giacomo Voli vocal<br />
František Hönig drums<br />
Rony Janecek guitar<br />
The Symphonic Rock Orchestra<br />
Friedemann Riehle lead<br />
Philipp F. Boeddecker<br />
Sonata sopra »La Monica«<br />
Paula Matthusen<br />
Of an implacable subtraction<br />
Maria Sigfúsdóttir<br />
Neues Werk<br />
für Fagott und Elektronik<br />
Camille Saint-Saëns<br />
Sonate für Fagott und Klavier<br />
G-Dur op. 168<br />
Clara Schumann<br />
Drei Romanzen op. 22<br />
Alain Bernaud<br />
Hallucinations<br />
Heinz Holliger<br />
Klaus-ur<br />
Daniel Schny<strong>der</strong><br />
Sonate für Fagott und Klavier<br />
Wenn man einen Preis vom Publikum<br />
und zugleich von einer Fach-<br />
Jury zugesprochen bekommt, ist<br />
ein Irrtum nahezu ausgeschlossen.<br />
Rock The Opera<br />
<strong>Das</strong> bedeutet: Musik auf höchstem<br />
Niveau. Mathis Stier konnte 2019<br />
Prague Classics GmbH<br />
€ 86,– 75,– 63,– 52,– 42,–<br />
beim ARD-Musikwettbewerb auf<br />
diese Weise überzeugen. <strong>Das</strong> vielleicht<br />
am meisten unterschätzte<br />
Orchesterinstrument? Es könnte<br />
das Fagott sein. Denn oft wirkt<br />
es unscheinbar. Doch ohne seine<br />
unverwechselbaren Farben klänge<br />
so manches bekannte Werk deutlich<br />
fahler. Mathis Stier, 1994 in München<br />
geboren, hat schon in mehreren<br />
Wettbewerben für sich und sein<br />
Instrument erfolgreich Werbung<br />
gemacht. Seit 2016 ist er Mitglied<br />
im WDR Sinfonieorchester. Jetzt<br />
zeigt er, welch große Vielfalt das<br />
kammermusikalische Repertoire<br />
für Fagott zu bieten hat.<br />
KölnMusik<br />
€ 29,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
Abo Rising Stars –<br />
die Stars von morgen<br />
FXR-Abo | Montag<br />
Piano Power<br />
Großes Abo | Dienstag<br />
Kleines Abo A | Dienstag<br />
FXR-Abo | Dienstag<br />
Mathis Stier am 03.09.<br />
FR<br />
08<br />
09:00/11:30<br />
Die Maus Mo<strong>der</strong>ation<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Katharina Wincor Dirigentin<br />
Johannes Büchs Mo<strong>der</strong>ation<br />
Clarissa Corrêa da Silva<br />
Mo<strong>der</strong>ation<br />
Jana Forkel Mo<strong>der</strong>ation<br />
WDR Schulkonzert:<br />
<strong>Das</strong> Konzert mit <strong>der</strong> Maus<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
SA<br />
09<br />
11:00/15:00<br />
Die Maus Mo<strong>der</strong>ation<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Katharina Wincor Dirigentin<br />
Johannes Büchs Mo<strong>der</strong>ation<br />
Clarissa Corrêa da Silva<br />
Mo<strong>der</strong>ation<br />
Jana Forkel Mo<strong>der</strong>ation<br />
WDR Familienkonzert:<br />
<strong>Das</strong> Konzert mit <strong>der</strong> Maus<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 13,– | Kind unter 14 Jahren: € 6,50<br />
SO<br />
10<br />
18:00<br />
Anna Prohaska Sopran<br />
Ensemble Mo<strong>der</strong>n Orchestra<br />
George Benjamin Dirigent<br />
Unsuk Chin<br />
Spira<br />
MO<br />
18<br />
20:00<br />
Elizabeth Ogonek<br />
Cloudline<br />
Francesco Filidei<br />
Neues Werk für Sopran und<br />
Orchester<br />
George Benjamin<br />
A Mind of Winter<br />
Natalie Chee Violine<br />
Jana Andraschke Violine<br />
Martina Horejsi-Kiefer Viola<br />
Bonian Tian Violoncello<br />
Daniel Raabe Violoncello<br />
Dieter Ammann<br />
»glut« for orchestra<br />
Nach <strong>der</strong> kammermusikalisch ausgeleuchteten<br />
Mo<strong>der</strong>ne widmet sich<br />
<strong>der</strong> englische Komponist und Dirigent<br />
George Benjamin beim zweiten<br />
Konzert mit dem (jetzt erweiterten)<br />
Ensemble Mo<strong>der</strong>n neuen Orchesterwelten.<br />
Und erneut erweist sich<br />
Sopranistin Anna Prohaska als<br />
feinfühlige Neue-Musik-Sirene!<br />
Subtile Klangfarben und magische<br />
Schwebezustände sind in den beiden<br />
Vokalwerken des Italieners<br />
Francesco Filidei sowie des Englän<strong>der</strong>s<br />
George Benjamin zu erleben.<br />
Ins Innenleben des Klangs mit all<br />
seinen mikroskopischen Nuancen<br />
dringt hingegen die koreanische<br />
Komponistin Unsuk Chin mit ihrem<br />
Orchesterkonzert »Spira« vor. Wie<br />
es sich anhört, wenn Glut zu Klang<br />
geformt wird und nach außen<br />
drängt, zeigt <strong>der</strong> Schweizer Dieter<br />
Ammann in seinem Orchesterstück<br />
»glut«.<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
Bitte beachten Sie auch unsere<br />
<strong>Philharmonie</strong>Veedel Baby-<br />
Veranstaltungen im September!<br />
€ 37,50 30,– 25,– 20,– 15,–<br />
FR<br />
15<br />
20:00<br />
Trio tRiaLog<br />
Sarah Romberger Mezzosopran<br />
Daniel Romberger Klarinette<br />
Fil Liotis Klavier<br />
Robert Schumann<br />
Frauenliebe und Leben op. 42<br />
Johannes Brahms<br />
Zwei Gesänge op. 91<br />
Philipp Maintz<br />
liebeslie<strong>der</strong><br />
Richard Strauss<br />
Fünf Lie<strong>der</strong> op. 15 TrV 148<br />
Zeitsprung<br />
»Eine Entdeckung!«, jubelte die<br />
Kölnische Rundschau, als Sarah<br />
Romberger vor zwei Jahren in <strong>der</strong><br />
<strong>Philharmonie</strong> mit Mozart brillierte.<br />
Nun kehrt die junge Mezzosopranistin<br />
mit einem romantischen<br />
Programm in erlesener kammermusikalischer<br />
Besetzung zurück.<br />
An ihrer Seite ihr Bru<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Klarinettist<br />
Daniel Romberger, und <strong>der</strong><br />
einfühlsame Pianist Fil Liotis. Mit<br />
ihnen erzählt Sarah Romberger<br />
von <strong>der</strong> Zerbrechlichkeit <strong>der</strong> Liebe.<br />
Johannes Brahms gedachte seine<br />
zwei zarten Gesänge dem entfremdeten<br />
Ehepaar Joachim als Versöhnungsstücke<br />
zu. Auf traurig-schöne<br />
Verse von Elisabeth Plessen komponiert<br />
Philipp Maintz eigens für<br />
diesen Abend Liebeslie<strong>der</strong>. Danach<br />
spannt Robert Schumanns Lie<strong>der</strong>zyklus<br />
»Frauenliebe und Leben«<br />
den Bogen vom Hochzeitsglück zur<br />
Todestrauer.<br />
1 . Kammerkonzert |<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
Franz Schubert<br />
Ouvertüre c-Moll D 8<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Quintett für zwei Violinen, Viola<br />
und zwei Violoncelli C-Dur op.<br />
posth. 163 D 956<br />
Abo Lied<br />
koelner-philharmonie.de<br />
<strong>Philharmonie</strong>-Hotline<br />
0221 280 280<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz /<br />
Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
(gegenüber <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>)<br />
Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801<br />
September / Oktober<br />
Wolfgang Rihm<br />
Epilog<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 1 7, –<br />
Veranstaltungen<br />
September / Oktober <strong>2023</strong><br />
SO<br />
24<br />
11:00<br />
Bryan Lopez Gonzalez Tenor<br />
Damon Nestor Ploumis<br />
Bassbariton<br />
<strong>Kölner</strong> Männer-Gesang-Verein<br />
<strong>Philharmonie</strong> Südwestfalen<br />
Bernhard Steiner Dirigent<br />
Ganz große Oper – Kraftvoller<br />
Klang aus hun<strong>der</strong>t Kehlen<br />
Werke von Giuseppe Verdi, Carl<br />
Maria von Weber, Ludwig van<br />
Beethoven, Gioacchino Rossini,<br />
Jacques Offenbach u. v. m.<br />
<strong>Kölner</strong> Männer-Gesang-Verein<br />
€ 64,– 58,– 49,– 38,– 28,– |<br />
Chorempore Z: € 49,–<br />
SO<br />
24<br />
18:00<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov Klavier<br />
Les Siècles<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
Porträt Alexan<strong>der</strong> Melnikov:<br />
Ligeti und Mozart 2<br />
György Ligeti<br />
Kammerkonzert<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
Nr. 3 G-Dur KV 216<br />
Sinfonie D-Dur KV 385<br />
Mozart trifft auf Ligeti. ser Klassiker trifft auf mo<strong>der</strong>nen<br />
Zeitloverschachtelter<br />
Rhythmen geschrie-<br />
Jubilar. Dabei dirigiert Kölns GMD<br />
François-Xavier Roth sein Originalklang-Orchester<br />
Les Siècles. Die<br />
Solo-Parts übernehmen mit Isabelle<br />
Faust und Alexan<strong>der</strong> Melnikov<br />
zwei musikalische Seelenverwandte.<br />
Vor 100 Jahren wurde György Ligeti<br />
geboren, dieser Neue-Musik-Freigeist,<br />
<strong>der</strong> Werke auch voller irrwitzig<br />
ben hat. Dazu gehören sein »Kammerkonzert«<br />
wie das von Ligeti als<br />
sein »ästhetisches Credo« bezeichnete<br />
Klavierkonzert. Roth lässt nun<br />
mit Alexan<strong>der</strong> Melnikov Ligeti hochleben.<br />
Danach feiert er mit Les Siècles<br />
Mozart – gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
wun<strong>der</strong>baren Geigerin Isabelle Faust.<br />
KölnMusik<br />
DI<br />
26<br />
20:00<br />
Cuarteto Quiroga<br />
Aitor Hevia Violine<br />
Cibrán Sierra Violine<br />
Josep Puchades Viola<br />
Helena Poggio Violoncello<br />
Joseph Haydn<br />
Streichquartett C-Dur op. 74,1<br />
Hob. III:72<br />
Alberto Ginastera<br />
Streichquartett Nr. 1 op. 20<br />
Johannes Brahms<br />
Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 51,1<br />
Schon ihre Aufnahmen begeistern<br />
die Kritik, doch »diese Spitzenmusiker<br />
live zu erleben, ist ein unvergessliches<br />
Erlebnis«, urteilt die<br />
Presse. Keine Frage: <strong>Das</strong> spanische<br />
Cuarteto Quiroga ist in <strong>der</strong> Topliga<br />
<strong>der</strong> Streichquartett-Formationen<br />
heimisch geworden. Der Name<br />
geht auf den in Galicien geborenen<br />
Geiger Manuel Quiroga zurück,<br />
dem vielleicht bedeutendsten spanischen<br />
Geiger nach Pablo de Sarasate.<br />
<strong>Das</strong> Cuarteto Quiroga hat sich<br />
2004 gegründet, bei verschiedenen<br />
Koryphäen <strong>der</strong> Quartett-Szene studiert<br />
und mehrere Wettbewerbe<br />
gewonnen. <strong>Das</strong> spanische Ensemble<br />
sieht in <strong>der</strong> Kammermusik das<br />
Sinnbild einer freien, aufgeklärten<br />
Gesellschaft mit Respekt, Verantwortung<br />
und gegenseitiger Achtsamkeit<br />
in <strong>der</strong> Verschiedenheit <strong>der</strong><br />
Individuen. <strong>Das</strong> hört man dem Spiel<br />
des Quartetts je<strong>der</strong>zeit an.<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
Abo Quartetto<br />
MI<br />
27<br />
21:00<br />
Lucrecia Dalt vocals, electronics<br />
Alex Lázaro percussion<br />
Round – Lucrecia Dalt<br />
¡Ay!<br />
Die Klangkünstlerin und Komponistin<br />
Lucrecia Dalt hat bereits eine<br />
Vielzahl von Installationen, Filmmusiken<br />
und A/V-Projekten realisiert.<br />
Auf ihrem aktuellen Album<br />
»¡Ay!« kanalisiert sie die ihr eingeschriebenen<br />
Sinneseindrücke<br />
ihres Aufwachsens in Kolumbien.<br />
SA<br />
30<br />
20:00<br />
Bilal vocals<br />
Mike Scott guitar<br />
Will Lee bass<br />
Jason »JT« Thomas drums<br />
Rhani Krija percussion<br />
WDR Big Band<br />
WDR Funkhausorchester<br />
Vince Mendoza ld<br />
A Tribute To Curtis Mayfield<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 49,– 42,– 32,– 21,– 14,–<br />
Abo Divertimento<br />
Oktober<br />
SO<br />
01<br />
20:00<br />
Flying Steps<br />
»Flying Hänsel & Gretel« –<br />
Die Macht <strong>der</strong> Influencer<br />
Meistersinger Konzerte<br />
& Promotion GmbH<br />
€ 83,50 74,50 65,50 56,50 47,50<br />
DI<br />
03<br />
11:00<br />
Tag <strong>der</strong> Deutschen Einheit<br />
Tag <strong>der</strong> offenen <strong>Philharmonie</strong><br />
Ein ganzer Tag voller musikalischer<br />
Begegnungen! Der Tag <strong>der</strong> offenen<br />
<strong>Philharmonie</strong> bietet vielfältige Einblicke<br />
in die Angebote <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Philharmonie</strong> und ihrer Partner. Konzerte<br />
zum Zuhören und Mitmachen,<br />
Instrumente zum Ausprobieren<br />
und Aktionen zum Entdecken sind<br />
für Groß und Klein zu erleben. Es<br />
erwartet Sie ein abwechslungsreiches<br />
Programm für unterschiedliche<br />
Altersgruppen bei freiem Eintritt.<br />
KölnMusik<br />
SA<br />
07<br />
20:00<br />
Ensemble und Internationales<br />
Opernstudio <strong>der</strong> Oper Köln<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
German Conducting Award<br />
– Finale<br />
Erleben Sie heute schon die Pult-<br />
Stars von morgen! Bereits zum vierten<br />
Mal wetteifern die besten jungen<br />
Kapellmeisterinnen und -meister in<br />
Köln um den German Conducting<br />
Award. Seien Sie live in den Wertungsrunden<br />
und beim Finale dabei<br />
und stimmen Sie mit ab!<br />
KölnMusik gemeinsam mit<br />
Deutscher Musikrat, Oper Köln,<br />
Gürzenich-Orchester Köln und<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
€ 29,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
SO<br />
08<br />
11:00<br />
Raphaela Gromes Violoncello<br />
<strong>Kölner</strong> Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Ouvertüre aus: Don Giovanni<br />
Sinfonie B-Dur KV 319<br />
Henri Duparc<br />
Poeme nocturne –<br />
Aux étoiles rev. 1910<br />
Camille Saint-Saëns<br />
Konzert für Violoncello und<br />
Orchester Nr. 1 a-Moll op. 33<br />
Georges Bizet<br />
Fantaisie sur Carmen<br />
<strong>Kölner</strong> Kammerorchester e. V.<br />
€ 58,50 51,50 43,50 35,50 28,50 20,– |<br />
Chorempore Z: € 43,50<br />
SO<br />
08<br />
20:00<br />
Matthias Goerne Bariton<br />
Remix Ensemble Casa da Música<br />
Peter Rundel Dirigent<br />
Schumann auf <strong>der</strong> Spur
MI<br />
11<br />
20:00<br />
Víkingur Ólafsson Klavier<br />
»Auf dem Gipfel«<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Aria mit 30 Verän<strong>der</strong>ungen<br />
BWV 988<br />
Westdeutsche<br />
Konzertdirektion Köln<br />
€ 69,– 58,– 47,– 41,– 36,– 23,– |<br />
Chorempore Z: € 47,–<br />
Abo Internationale Solisten C<br />
DO<br />
12<br />
12:00<br />
<strong>Philharmonie</strong>Lunch<br />
Andrew Staples Tenor<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Ivor Bolton Dirigent<br />
<strong>Philharmonie</strong>Lunch wird von <strong>der</strong><br />
KölnMusik gemeinsam mit dem<br />
WDR Sinfonieorchester und dem<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
FR<br />
13<br />
20:00<br />
Bläck Fööss<br />
Mirko Bäumer Gesang<br />
Pit Hupperten Gitarre<br />
Hanz Thodam E-Bass<br />
Andreas Wegener Klavier<br />
Christoph Ran<strong>der</strong>ath Gitarre<br />
Alex Vesper Schlagzeug<br />
BLÄCK FÖÖSS Konzert <strong>2023</strong><br />
Gastspieldirektion<br />
Otto Hofner GmbH<br />
€ 52,– 50,– 48,– 46,– 42,– 32,– |<br />
Chorempore Z: € 48,–<br />
SA<br />
14<br />
20:00<br />
Dan Berglund bass<br />
Magnus Öström drums<br />
Magnus Lindgren saxophone<br />
Ulf Wakenius guitar<br />
Joel Lyssarides piano<br />
Verneri Pohjola trumpet<br />
30 Years of e.s.t<br />
Tribute to Esbjörn Svensson Trio<br />
Kaum einer an<strong>der</strong>en Jazzformation<br />
SO<br />
15<br />
20:00<br />
Frode Olsen Bass<br />
Zsolt Haja Bariton<br />
Hilary Summers Alt<br />
Leonardo Cortelazzi Tenor<br />
Danubia Orchestra<br />
Markus Stenz Dirigent<br />
»Endspiel«<br />
György Kurtág<br />
»Fin de partie« Oper in einem Akt<br />
Die Welt nach <strong>der</strong> Apokalypse, das<br />
Ringen <strong>der</strong> wenigen Überlebenden<br />
um Verständigung, <strong>der</strong> Versuch,<br />
noch Sinn zu stiften in einer Umwelt,<br />
die bloß noch sinnlos erscheint:<br />
György Kurtág wählt für seine 2018<br />
uraufgeführte Oper »Endspiel«<br />
radikale Motive. Samuel Becketts<br />
Theaterstück »Endspiel« skizziert<br />
eine Welt im postapokalyptischen<br />
Zustand: menschliche Beziehungen<br />
befinden sich im Stadium des<br />
Zerfalls, die Protagonisten können<br />
das, was ihr Leben ausmacht, nicht<br />
mehr benennen. Der ungarische<br />
Komponist György Kurtág spitzt<br />
diese Motive noch zu und schafft<br />
mit seiner 2018 uraufgeführten<br />
gleichnamigen Oper ein Stück, das<br />
den Schrecken transzendiert. Seine<br />
musikalische Formsprache ist klar<br />
und präzise und stiftet eine Verbindlichkeit,<br />
die fast unmöglich scheint.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Milchstraße<br />
MO<br />
16<br />
/ 20:00<br />
DI<br />
17<br />
20:00<br />
wie 15.10. 11 Uhr<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
Abo Großes Abo | Montag<br />
Kleines Abo B | Montag<br />
Großes Abo | Dienstag<br />
Kleines Abo B | Dienstag<br />
MI<br />
18<br />
20:00<br />
SO<br />
22<br />
16:00<br />
Júlia Pusker Violine<br />
Christia Hudziy Klavier<br />
Rising Stars: Júlia Pusker & Christia<br />
Hudziy »Hommage to Szigeti«<br />
Nominiert von MÜPA Budapest<br />
Eugène Ysaÿe<br />
Sonate für Violine solo g-Moll<br />
op. 27,1<br />
Sergej Prokofjew<br />
Fünf Melodien op. 35b<br />
Béla Bartók<br />
Rhapsodie Nr. 1 für Violine und<br />
Klavier Sz 87<br />
Eric Tanguy<br />
Neues Werk<br />
Franz Schubert<br />
Fantasie C-Dur op. 159 D 934<br />
Gemessen an <strong>der</strong> Größe des Landes<br />
hat Ungarn in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
immer wie<strong>der</strong> eine geradezu<br />
unglaubliche Zahl herausragen<strong>der</strong><br />
Musikerinnen und Musiker hervorgebracht.<br />
Jetzt könnte dieses Who’s<br />
who um einen Namen erweitert werden:<br />
um die Geigerin Júlia Pusker.<br />
Die Liste ihrer bisherigen Recitals<br />
wird in dieser Saison um die beteiligten<br />
Konzerthäuser <strong>der</strong> European<br />
Concert Hall Organisation (ECHO)<br />
verlängert. Júlia Pusker, die einer<br />
ungarischen Musiker-Familie entstammt,<br />
möchte »jeden Tag aufs<br />
Neue den unverwechselbaren Klang<br />
einer Geige herausfinden, vor allem<br />
ihre Zartheit, die mir noch wichtiger<br />
erscheint als das Kraftvolle.« Die<br />
Klangpoetin Júlia Pusker präsentiert<br />
mit Christia Hudziy eine »Hommage<br />
to Szigeti«. Auch Joseph Szigeti<br />
zählt zur Ahnenreihe herausragenden<br />
ungarischer Musiker.<br />
KölnMusik<br />
€ 29,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
Abo Rising Stars –<br />
die Stars von morgen<br />
MO<br />
23<br />
20:00<br />
Benjamin Appl Bariton<br />
Kit Armstrong Klavier<br />
Franz Schubert<br />
Erlkönig op. 1 D 328<br />
Der König in Thule op. 5,5 D 367<br />
Der Pilgrim op. 37,1 D 794<br />
Der Zwerg op. 22,1 D 771<br />
Carl Loewe<br />
Archibald Douglas op. 128<br />
Robert Schumann<br />
Fünf Lie<strong>der</strong> op. 40<br />
»Frühlingsfahrt« op.45,2. Text von<br />
Joseph von Eichendorff<br />
Die beiden Grenadiere<br />
op. 49,1. Text von Heinrich Heine<br />
Belsatzar. Ballade op. 57<br />
Clara Schumann<br />
Lorelei<br />
Gustav Mahler<br />
Nicht wie<strong>der</strong>sehen!<br />
Rheinlegendchen<br />
Lob des hohen Verstandes<br />
Eine Fülle wil<strong>der</strong> Geschichten<br />
hat das Duo Benjamin Appl und<br />
Kit Armstrong für seinen Lie<strong>der</strong>abend<br />
im Gepäck. Der elegante<br />
Bariton präsentiert Balladen mit<br />
Wohlklang und Prägnanz. Der<br />
Pianist sorgt für zartfühlende wie<br />
aufwühlende Klangdramaturgie.<br />
Unter den stimmungsvollen Episoden,<br />
dramatisch ausgestaltet von<br />
den Meistermusikern Appl und<br />
Armstrong, finden sich Klassiker<br />
wie Franz Schuberts gespenstischer<br />
»Erlkönig«, Carl Loewes heroischer<br />
»Archibald Douglas«, Clara Schumanns<br />
atemlose »Lorelei« o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
schaurige »Belsatzar« ihres Mannes<br />
Robert. Große Legenden <strong>der</strong><br />
Romantik, bevölkert von allerlei Verliebten,<br />
Abenteurern und Zauberwesen.<br />
Der Romantik mitunter bittere<br />
Ironie setzte Gustav Mahler in Töne:<br />
traurigschön, gefühlvoll und gewitzt.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Lied<br />
DI<br />
24<br />
20:00<br />
Paolo Ferraris Flöte<br />
Sebastian Poyault Oboe<br />
Amelie Gehweiler Violine<br />
Paulo Ferreira Fagott<br />
Aufgespielt<br />
SA<br />
28<br />
20:00<br />
Souad Massi lead voice, guitar<br />
Malik Kerrouche guitar<br />
Mokrane Adlani violin, banjo<br />
Guy Nsangue bass<br />
Rabah Khalfa percussions<br />
Maamoun Dehane drums<br />
Sequana<br />
Diese Frau passt in keine Schublade:<br />
Früher Frontfrau bei <strong>der</strong> algerischen<br />
Heavy-Metal-Band Akator,<br />
ging sie danach Solo-Wege als<br />
Singer-Songwriterin mit traditioneller<br />
Musik. Aber auch das greift<br />
zu kurz. Zu individuell, zu persönlich<br />
sind die Geschichten, die Souad<br />
Massi uns mit ihrer Musik erzählt.<br />
Und die ist eng verknüpft mit ihrer<br />
eigenen Biografie: 1999 floh sie vor<br />
dem Bürgerkrieg aus Algerien und<br />
fand Zuflucht in Paris. Doch ihre<br />
Heimat hat sie nie losgelassen, und<br />
deshalb richtet sie immer wie<strong>der</strong><br />
den Blick zurück – mit den Mitteln<br />
ihrer Kunst. Es ist ein sorgenvoller<br />
Blick, mit dem sie aus <strong>der</strong> Ferne auf<br />
ihr Land blickt. Musikalisch sind ihre<br />
so raffiniert gemachten Songs eine<br />
Melange aus arabischer und westlicher<br />
Kultur: Folkrock und Country<br />
mischen sich mit Chaabi-Pop, Afro-<br />
Beats, Raï-Klänge o<strong>der</strong> französischen<br />
Chansons.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo <strong>Philharmonie</strong> für Einsteiger<br />
SO<br />
29<br />
11:00<br />
Ford-Sinfonieorchester<br />
Steffen Müller-Gabriel Dirigent<br />
Herbstkonzert<br />
Giacomo Puccini<br />
La Bohème SC 67<br />
gekürzte konzertante Aufführung<br />
in italienischer Sprache<br />
Ford-Sinfonieorchester e.V.<br />
€ 26,– 21,– 18,– 15,– 12,– 10,– |<br />
Chorempore Z: € 18,–<br />
SO<br />
29<br />
16:00<br />
<strong>Kölner</strong> Kurrende<br />
JugendJazzOrchester <strong>NR</strong>W<br />
MO<br />
30<br />
20:00<br />
Calexico<br />
Feast of Wire<br />
20th Anniversary Tour<br />
Konzertbüro Schoneberg GmbH<br />
€ 51,– 48,– 44,– 41,– 41,–<br />
DI<br />
31<br />
20:00<br />
Salvador Sobral vocals, piano,<br />
composition<br />
Max Agnas piano<br />
André Santos guitars<br />
André Rosinha double bass<br />
Joel Silva drums, percussion<br />
Timbre<br />
Salvador Sobrals Karriere ist an<br />
Dramatik wohl kaum zu überbieten.<br />
Der portugiesische Sänger<br />
und Pianist musste sich 2017 aufgrund<br />
akuter gesundheitlicher Probleme<br />
mitten in den Proben zum<br />
Finale des Eurovision Song Contest<br />
von <strong>der</strong> Bühne verabschieden<br />
und seine Schwester singen lassen.<br />
Am Ende trat er doch wie<strong>der</strong><br />
selbst ans Mikrofon – und gewann!<br />
<strong>Das</strong>s Chet Baker mit seinem zarten<br />
brüchigen Timbre in <strong>der</strong> Stimme zu<br />
den frühen Vorbil<strong>der</strong>n von Salvador<br />
Sobral zählt, ist unverkennbar. Auch<br />
sonst gibt es Berührungspunkte:<br />
Wie einst <strong>der</strong> legendäre Trompeter<br />
kann auch <strong>der</strong> junge Sänger<br />
und Pianist aus Lissabon bei <strong>der</strong><br />
Gestaltung seines Repertoires auf<br />
Lebenserfahrungen mit Höhen und<br />
Tiefen zurückgreifen. <strong>Das</strong> ungeheure<br />
Glück, nach erfolgreicher<br />
Herztransplantation vor sieben Jahren<br />
nach wie vor wirken zu können,<br />
teilt sich in jedem seiner Lie<strong>der</strong> mit.<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
Abo Musikpoeten<br />
Fotonachweise:<br />
Benjamin Appl © Sony Classical Uwe Arens;<br />
Reinoud Van Mechelen © Senne van <strong>der</strong> Ven
ist es gelungen, zu einer vollkommen<br />
neuen und eigenen musikalischen<br />
Identität zu finden wie<br />
dem schwedischen Trio e.s.t. Mit<br />
dem Tod ihres Pianisten Esbjörn<br />
Svensson endete die Karriere dieser<br />
einzigartigen Band abrupt. Vor<br />
30 Jahren legten sie los, die drei<br />
Freunde aus <strong>der</strong> schwedischen Provinz:<br />
Esbjörn Svensson, Dan Berglund<br />
und Magnus Öström. Auf das<br />
Debüt »When Everyone Has Gone«<br />
folgten viele weitere Alben, die den<br />
Ruf des Trios festigten. <strong>Das</strong>s nun alte<br />
Weggefährten und Freunde dem<br />
2008 tödlich verunglückten Pianisten<br />
Esbjörn Svensson mit einem<br />
Konzert ihren Tribut zollen, zeugt<br />
von <strong>der</strong> enormen Strahlkraft <strong>der</strong><br />
legendären Band. So ziemlich je<strong>der</strong><br />
namhafte Jazzmusiker Schwedens<br />
ist mit von <strong>der</strong> Partie.<br />
KölnMusik<br />
€ 52,– 36,–<br />
SO<br />
15<br />
11:00<br />
Andrew Staples Tenor<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Ivor Bolton Dirigent<br />
Joseph Haydn<br />
Sinfonie c-Moll Hob. I:95<br />
Benjamin Britten<br />
Nocturne op. 60<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
Abo Großes Abo | Sonntag<br />
Kleines Abo B | Sonntag<br />
Familien-Abo B | Sonntag<br />
Bitte beachten Sie auch unsere<br />
<strong>Philharmonie</strong>Veedel Pänz-<br />
Veranstaltungen im Oktober!<br />
Konstantin Wecker<br />
Utopia 2.0 –<br />
Wir werden weiter träumen<br />
Meistersinger Konzerte<br />
& Promotion GmbH<br />
€ 92,60 83,40 75,35 66,15 56,95<br />
DO<br />
19<br />
12:00<br />
<strong>Philharmonie</strong>Lunch<br />
Kian Soltani Violoncello<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Dirigent<br />
<strong>Philharmonie</strong>Lunch wird von <strong>der</strong><br />
KölnMusik gemeinsam mit dem<br />
WDR Sinfonieorchester und dem<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
FR<br />
20<br />
20:00<br />
Kian Soltani Violoncello<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Dirigent<br />
Edward Elgar<br />
Konzert für Violoncello und<br />
Orchester e-Moll op. 85<br />
Sergej Rachmaninow<br />
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 59,– 49,– 37,– 24,– 20,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 37,–<br />
Abo Freitags-Konzert-Abo 8<br />
SA<br />
21<br />
20:00<br />
WDR Big Band<br />
Jörg Achim Keller lea<strong>der</strong><br />
Mr Mulligan’s Concert Jazz<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 42,– 36,– 31,– 21,– 14,–<br />
Abo Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />
Reinoud Van Mechelen<br />
am 22.10.<br />
SO<br />
22<br />
20:00<br />
Reinoud Van Mechelen Tenor<br />
a nocte temporis<br />
Jélyotte – Haute-Contre de<br />
Rameau<br />
Werke von Jean Philippe Rameau,<br />
Charles-Louise Mion, Antoine<br />
Dauvergne, Pierre Man Berton<br />
u. a.<br />
Pierre de Jélyotte war <strong>der</strong> Lieblingssänger<br />
von Jean-Philippe<br />
Rameau, mühelos soll er das<br />
zweigestrichene C erreicht haben.<br />
Reinoud Van Mechelen, gefeierter<br />
belgischer Tenor unserer Zeit, wandelt<br />
mit seinem Ensemble a nocte<br />
temporis auf Jélyottes Spuren.<br />
Mehr als 30 Jahre lang war Pierre de<br />
Jélyotte <strong>der</strong> führende Haute-Contre<br />
(hohe Tenor) an <strong>der</strong> Opéra de Paris.<br />
Er beherrschte mehr als 150 Partien,<br />
und Rameau schrieb ihm zahlreiche<br />
Rollen auf den Leib. Eine Auswahl<br />
an Rameaus Arien für Haute-Contre<br />
bringt Reinoud Van Mechelen zu<br />
Gehör, <strong>der</strong> als gefragter Sänger im<br />
Bereich <strong>der</strong> historisch informierten<br />
Musik mit Dirigenten wie William<br />
Christie und Philippe Herreweghe<br />
gearbeitet hat. Nach Köln kommt<br />
er mit seinem eigenen kleinen und<br />
feinen Ensemble a nocte temporis.<br />
KölnMusik<br />
€ 41,– 36,– 30,– 23,– 18,–<br />
Abo Barock<br />
2 . Kammerkonzert | Gürzenich-<br />
Orchester Köln<br />
Antonio Vivaldi<br />
Concerto für Flöte, Oboe, Violine,<br />
Fagott Basso continuo g-Moll<br />
RV 107<br />
Carl Philipp Emanuel Bach<br />
Trio für Flöte, Violine und Basso<br />
continuo d-Moll Wq 145<br />
Jan Dismas Zelenka<br />
Sonate für Violine, Oboe und<br />
Fagott / Basso continuo ZWV 181,3<br />
Joseph Haydn<br />
Trio für zwei Flöten und Violoncello<br />
G-Dur Hob. IV:3<br />
Johann Joachim Quantz<br />
Sonate für Flöte, Oboe und Basso<br />
continuo c-Moll QV 2, Anh. 5<br />
Johann Christian Bach<br />
Quintett D-Dur für konzertierendes<br />
Cembalo, Flöte, Oboe, Violine und<br />
Violoncello op. 22,1 B 76<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 17,–<br />
DO<br />
26<br />
19:00<br />
Miglie<strong>der</strong> des<br />
Bundesjazzorchesters<br />
WDR Big Band<br />
Florian Ross lea<strong>der</strong><br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 20,– | Schüler, Auszubildende<br />
& Studierende unter 29<br />
Jahren (Ticket28): € 9,–<br />
Abo WDR@<strong>Philharmonie</strong><br />
FR<br />
27<br />
20:00<br />
Sol Gabetta Violoncello<br />
Orchestre Philharmonique<br />
de Radio France<br />
Mikko Franck Dirigent<br />
»À la française«<br />
Werke französicher Komponisten<br />
Westdeutsche<br />
Konzertdirektion Köln<br />
€ 113,– 102,– 80,– 63,– 52,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 74,–<br />
Abo Meisterkonzerte B<br />
Michael Reif Dirigent<br />
Michael Villmow<br />
Da Pacem<br />
Duke Ellington<br />
Sacred Concert<br />
Chorwerk, Jazz, Neue Musik? Und<br />
mittendrin Saxofon und Schlagzeug?<br />
Wie passt das alles zusammen?<br />
»Da Pacem« führt die scheinbar<br />
gegensätzlichen Welten zusammen<br />
und verbindet dies zudem<br />
mit einer bewegenden, äußerst<br />
aktuellen Friedensbotschaft.<br />
Michael Villmow ist Saxofonist,<br />
Komponist und Dirigent. Seine<br />
vielfältigen Einflüsse lassen sich<br />
gut anhand seiner Vita ablesen. Der<br />
Hamburger wuchs in Norwegen auf,<br />
besuchte die Highschool in Boston<br />
und studierte Jazzsaxofon an <strong>der</strong><br />
Musikhochschule Köln. »Mein Ziel<br />
ist es, eine schlichte, innige und<br />
kraftvolle Musik zu schaffen, die<br />
berührt«, sagt er. Mit dem Chorwerk<br />
»Da Pacem« ist ihm das auf mitreißende<br />
Art gelungen. Noch mehr<br />
Jazz liefert Duke Ellingtons »Sacred<br />
Concert«: Die klassischen Stimmen<br />
mutieren zum Gospelchor.<br />
<strong>Kölner</strong> Kurrende in Kooperation<br />
mit Netzwerk <strong>Kölner</strong> Chöre<br />
und KölnMusik<br />
€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />
Chorempore Z: € 36,–<br />
Abo <strong>Kölner</strong> Chorkonzerte<br />
SO<br />
29<br />
20:00<br />
Iris Vermillion Mezzosopran<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Enrico Delamboye Dirigent<br />
Martin Zingsheim Mo<strong>der</strong>ation<br />
Zingsheim geht Gürzenich<br />
– Comedy-Konzert<br />
In Kooperation mit dem<br />
Cologne Comedy Festival<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 35,– 20,–<br />
koelner-philharmonie.de<br />
<strong>Philharmonie</strong>-Hotline<br />
0221 280 280<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz /<br />
Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
(gegenüber <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>)<br />
Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801
MI<br />
20<br />
20:00<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov Klavier<br />
Les Siècles<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
Porträt Alexan<strong>der</strong> Melnikov:<br />
Ligeti und Mozart 1<br />
György Ligeti<br />
Concert Românesc<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
A-Dur KV 488<br />
Sinfonie C-Dur KV 551<br />
Wiener Klassiker trifft auf Klassiker<br />
<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne, <strong>der</strong> Salzburger<br />
Mozart auf den Siebenbürgener<br />
Ligeti! Und dafür haben François-<br />
Xavier Roth und sein Originalklang-Ensemble<br />
Les Siècles zwei<br />
prominente Solistenfreunde eingeladen<br />
– mit Violinistin Isabelle Faust<br />
und Pianist Alexan<strong>der</strong> Melnikov.<br />
Auf ihrer »Dornröschen«-Stradivari<br />
spielt Isabelle Faust das auch mit<br />
afrikanischen Rhythmen und fernöstlichen<br />
Klangfarben gespickte<br />
Violinkonzert von György Ligeti,<br />
das in zwei Teilen 1990 bzw. 1992 in<br />
Köln uraufgeführt wurde. Auf diese<br />
Hommage an den diesjährigen<br />
Jubilar (vor 100 Jahren wurde Ligeti<br />
geboren) folgt Mozart – mit seiner<br />
epochalen »Jupiter-Sinfonie« sowie<br />
dem großen A-Dur-Klavierkonzert,<br />
das fast wie eine Opera buffa ohne<br />
Worte daherkommt.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
€ 79,– 68,– 57,– 43,– 32,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 57,–<br />
Abo Klassiker!<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
Bischofsgartenstraße 1<br />
50667 Köln<br />
koelner-philharmonie.de<br />
<strong>Philharmonie</strong>-Hotline: 0221 280 280<br />
DO<br />
21<br />
12:00<br />
<strong>Philharmonie</strong>Lunch<br />
Der Akademische Kammerchor<br />
Khreshchatyk (Kiew)<br />
Serhii Dziubenko Leitung<br />
Heather O’Donnell<br />
Mo<strong>der</strong>ation<br />
<strong>Philharmonie</strong>Lunch wird von <strong>der</strong><br />
KölnMusik gemeinsam mit dem<br />
WDR Sinfonieorchester und dem<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
Midori Violine<br />
FR<br />
22<br />
20:00<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Constantinos Carydis Dirigent<br />
Dimitri Mitropoulos<br />
Burial<br />
Leonard Bernstein<br />
Serenade<br />
(after Plato’s »Symposium«)<br />
Gustav Mahler<br />
Blumine<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Sinfonie Nr. 9 Es-Dur op. 70<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 59,– 49,– 37,– 24,– 20,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 37,–<br />
Abo Freitags-Konzert-Abo 8<br />
WDR-Wahlabo<br />
SA<br />
23<br />
20:00<br />
Marius Neset Quintet<br />
»Happy!«<br />
Nein, als Nachlassverwalter alter<br />
Meister mag er nicht gelten, vielmehr<br />
versteht sich Marius Neset<br />
als eigene Stimme, die aus <strong>der</strong> unerschöpflichen<br />
Schar <strong>der</strong> Jazzsaxofonisten<br />
herausragt. Intensität und<br />
Leidenschaft zeichnen das Spiel des<br />
37-Jährigen aus.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />
€ 73,– 62,– 53,– 40,– 28,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 53,–<br />
Abo <strong>Kölner</strong> Sonntagskonzerte<br />
MO<br />
25<br />
20:00<br />
Gábor Boldoczki Trompete<br />
Iveta Apkalna Orgel<br />
Orgel Plus ... Trompete<br />
Thierry Escaich<br />
Évocation I und II<br />
Stanley Friedman<br />
Fanfare<br />
George Enescu<br />
Légende<br />
Peter Eötvös<br />
E-C-H-O<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Passacaglia c-Moll BWV 582<br />
Antonio Vivaldi<br />
»Sovvente il sole«. Arie<br />
Naji Hakim<br />
Giocoso<br />
Sonate für Trompete und Orgel<br />
Die Besetzung »Trompete und<br />
Orgel« steht für barocken Glanz und<br />
Ohrenschmaus. Bach und Vivaldi<br />
gibt’s daher auch bei <strong>der</strong> lettischen<br />
Organistin Iveta Apkalna und dem<br />
preisgekrönten Trompeter Gábor<br />
Boldoczki – aber eben nicht nur …<br />
Warum Iveta Apkalna und Gábor<br />
Boldoczki längst auf ihren Instrumenten<br />
eine Instanz sind, beweisen<br />
sie bei ihrem Duo-Abend anhand<br />
von Bearbeitungen und mo<strong>der</strong>nen<br />
Originalwerken für Orgel und<br />
Trompete. Zwischendurch trumpfen<br />
beide solistisch auf. Apkalna<br />
fährt die Klais-Orgel etwa bei <strong>der</strong><br />
berühmten Bach-»Passacaglia« aus.<br />
Auf <strong>der</strong> Trompete entlockt Boldoczki<br />
dagegen Stanley Friedmans »Fanfare«<br />
atemberaubende Echo-Wirkungen.<br />
Und mit diesem akustischen Phänomen<br />
spielt auch das neue Stück »E-C-<br />
H-O«, das Peter Eötvös für Apkalna<br />
und Boldoczki komponiert hat.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Orgel Plus<br />
Lucrecia Dalt stammt aus <strong>der</strong><br />
kolumbianischen Stadt Pereira, im<br />
Vorland <strong>der</strong> Anden gelegen. Sie<br />
studierte zunächst Bauingenieurwesen,<br />
wandte sich aber bald <strong>der</strong><br />
Kunst und Musik zu. Traditionelle<br />
Instrumente treffen bei ihr auf abenteuerliche<br />
Exkursionen und Meditationen.<br />
In ihren introspektiven und<br />
intuitiven Kompositionen spiegeln<br />
sich verschiedene Genres ihrer<br />
Kindheit wi<strong>der</strong>: Bolero, Mambo,<br />
Salsa und Merengue verbinden sich<br />
mit Kontrabass, Blechinstrumenten<br />
und modularen Synthesizern.<br />
KölnMusik<br />
€ 22,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
DO<br />
28<br />
20:00<br />
Piotr An<strong>der</strong>szewski Klavier<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Partita für Klavier e-Moll BWV 830<br />
Partita für Klavier B-Dur BWV 825<br />
Karol Szymanowski<br />
Eine Auswahl aus 20 Mazurken<br />
op. 50: Nr. 3, 7, 8, 5, 4<br />
Béla Bartók<br />
14 Zongoradarab (14 Bagatellen)<br />
op. 6 Sz 38<br />
Es gibt nur ein Ziel, warum sich Piotr<br />
An<strong>der</strong>szewski an ein Klavier setzt:<br />
die innere Notwendigkeit. Dieser<br />
unbedingte Wille, musikalisch zu<br />
kommunizieren, hat den polnischen<br />
Pianisten zu einem herausragenden<br />
Vertreter seiner Zunft werden lassen.<br />
Immer wie<strong>der</strong> kehrt er zu Johann<br />
Sebastian Bach zurück. Dabei<br />
geht es ihm um die Stimmungen<br />
und Emotionen innerhalb <strong>der</strong> einzelnen<br />
Sätze. Mit diesem Ansatz<br />
hat An<strong>der</strong>szewski die Zahl seiner<br />
Anhänger stetig vermehrt, denn sein<br />
Klavierspiel ist wahrhaft ungewöhnlich<br />
und nie stromlinienförmig. Auch<br />
die Musik seines polnischen Landsmannes<br />
Karol Szymanowski ist ihm<br />
ein Herzensanliegen. Leidenschaftlich<br />
ergreift An<strong>der</strong>szewski Partei für<br />
Stücke, die hierzulande immer noch<br />
als unterschätzt gelten.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Piano<br />
DO<br />
05<br />
20:00<br />
German Brass<br />
Von Bach bis zu den Beatles<br />
Hanseatische<br />
Konzertdirektion GmbH<br />
€ 69,– 65,– 60,– 55,– 40,–<br />
FR<br />
06<br />
20:00<br />
Frank Peter Zimmermann Violine<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Daniel Harding Dirigent<br />
Edward Elgar<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
h-Moll op. 61<br />
Antonín Dvořák<br />
Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 B 178<br />
Zwei Glanzstücke <strong>der</strong> Spätromantik<br />
funkeln im goldenen Klanglicht<br />
<strong>der</strong> Wiener Philharmoniker. Zudem<br />
garantiert die über Jahre gereifte<br />
künstlerische Partnerschaft des<br />
Weltklasse-Orchesters mit dem<br />
Dirigenten Daniel Harding spannungsvolle<br />
Sternstunden. Der Edel-<br />
Klangkörper und sein Maestro sind<br />
ebenso Glücksfälle dieses Konzerts<br />
wie <strong>der</strong> Solist: Frank Peter Zimmermann,<br />
<strong>der</strong> wie nur wenige <strong>der</strong> Musik<br />
stets Wesentliches abzuringen<br />
weiß, begibt sich auf die weit verzweigte<br />
Reise durch das Violinkonzert<br />
von Edward Elgar: hochvirtuos<br />
und sehnsuchtsvoll. Und Sehnsucht<br />
treibt auch Antonín Dvořáks in Amerika<br />
komponierte Sinfonie »Aus <strong>der</strong><br />
Neuen Welt« an. Diese gilt gleichermaßen<br />
dem weit sich öffnenden,<br />
unbekannten Horizont und dem<br />
Heimweh des Komponisten.<br />
KölnMusik<br />
€ 179,– 153,– 128,– 90,– 53,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 111,–<br />
Abo <strong>Philharmonie</strong> Premium<br />
Brice Pauset<br />
Kin<strong>der</strong>szenen mit Robert<br />
Schumann<br />
Jörg Widmann<br />
Neues Werk nach Robert Schumanns<br />
Dichterliebe<br />
Die Leidenschaft, mit <strong>der</strong> Matthias<br />
Goerne in Sachen Lied unterwegs<br />
ist, könnte man fast schon<br />
als Obsession bezeichnen. Zu den<br />
Säulenheiligen des Baritons gehört<br />
auch Robert Schumann, dessen<br />
Kompositionen Goerne aus ganz<br />
unterschiedlichen Perspektiven<br />
betrachtet. <strong>Das</strong> gilt zum Beispiel für<br />
die »Dichterliebe«: Entstanden in<br />
Schumanns eigenem Hochzeitsjahr<br />
geht es darin um die unterschiedlichen<br />
Facetten <strong>der</strong> Liebe. Wenn<br />
Matthias Goerne den Zyklus nun<br />
in einer Fassung für Bariton und<br />
Kammerensemble statt Klavier<br />
interpretiert, entlocken die Musikerinnen<br />
und Musiker den Liebeslie<strong>der</strong>n<br />
Schumanns ganz neue Farben<br />
und Zwischentöne. Ebenso wie die<br />
»Kin<strong>der</strong>szenen mit Schumann«<br />
einen Perspektivwechsel darstellen,<br />
denn dafür hat Brice Pauset Schumanns<br />
berühmte »Kin<strong>der</strong>szenen«<br />
für Ensemble bearbeitet.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Kammermusik<br />
MO<br />
09<br />
2 0 : 0 0<br />
Vicky Leandros Gesang<br />
»Ich liebe das Leben!« –<br />
Meine Abschiedstournee<br />
Semmel Concerts GmbH<br />
€ 123,25 106,– 88,75 77,25 65,75 20,– |<br />
Chorempore Z: € 88,75
Benjamin Appl am 23.10.<br />
koelner-philharmonie.de<br />
den 1980er Jahren im Repertoire des<br />
Philharmonischen Chores und war<br />
eine <strong>der</strong> ersten Einstudierungen von<br />
Horst Meinardus.<br />
Unterstützt vom<br />
Kulturamt <strong>der</strong> Stadt Köln<br />
Philharmonischer Chor Köln<br />
in Kooperation mit Netzwerk<br />
<strong>Kölner</strong> Chöre und KölnMusik<br />
€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />
Chorempore Z: € 36,–<br />
September / Oktober<br />
Veranstaltungen<br />
September / Oktober <strong>2023</strong><br />
SO<br />
24<br />
11:00<br />
Bryan Lopez Gonzalez Tenor<br />
Damon Nestor Ploumis<br />
Bassbariton<br />
<strong>Kölner</strong> Männer-Gesang-Verein<br />
<strong>Philharmonie</strong> Südwestfalen<br />
Bernhard Steiner Dirigent<br />
Ganz große Oper – Kraftvoller<br />
Klang aus hun<strong>der</strong>t Kehlen<br />
Werke von Giuseppe Verdi, Carl<br />
Maria von Weber, Ludwig van<br />
Beethoven, Gioacchino Rossini,<br />
Jacques Offenbach u. v. m.<br />
<strong>Kölner</strong> Männer-Gesang-Verein<br />
€ 64,– 58,– 49,– 38,– 28,– |<br />
Chorempore Z: € 49,–<br />
SO<br />
24<br />
18:00<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Alexan<strong>der</strong> Melnikov Klavier<br />
Les Siècles<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
Porträt Alexan<strong>der</strong> Melnikov:<br />
Ligeti und Mozart 2<br />
György Ligeti<br />
Kammerkonzert<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
Nr. 3 G-Dur KV 216<br />
Sinfonie D-Dur KV 385<br />
Mozart trifft auf Ligeti. ser Klassiker trifft auf mo<strong>der</strong>nen<br />
Zeitloverschachtelter<br />
Rhythmen geschrie-<br />
Jubilar. Dabei dirigiert Kölns GMD<br />
François-Xavier Roth sein Originalklang-Orchester<br />
Les Siècles. Die<br />
Solo-Parts übernehmen mit Isabelle<br />
Faust und Alexan<strong>der</strong> Melnikov<br />
zwei musikalische Seelenverwandte.<br />
Vor 100 Jahren wurde György Ligeti<br />
geboren, dieser Neue-Musik-Freigeist,<br />
<strong>der</strong> Werke auch voller irrwitzig<br />
ben hat. Dazu gehören sein »Kammerkonzert«<br />
wie das von Ligeti als<br />
sein »ästhetisches Credo« bezeichnete<br />
Klavierkonzert. Roth lässt nun<br />
mit Alexan<strong>der</strong> Melnikov Ligeti hochleben.<br />
Danach feiert er mit Les Siècles<br />
Mozart – gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
wun<strong>der</strong>baren Geigerin Isabelle Faust.<br />
KölnMusik<br />
DI<br />
26<br />
20:00<br />
Cuarteto Quiroga<br />
Aitor Hevia Violine<br />
Cibrán Sierra Violine<br />
Josep Puchades Viola<br />
Helena Poggio Violoncello<br />
Joseph Haydn<br />
Streichquartett C-Dur op. 74,1<br />
Hob. III:72<br />
Alberto Ginastera<br />
Streichquartett Nr. 1 op. 20<br />
Johannes Brahms<br />
Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 51,1<br />
Schon ihre Aufnahmen begeistern<br />
die Kritik, doch »diese Spitzenmusiker<br />
live zu erleben, ist ein unvergessliches<br />
Erlebnis«, urteilt die<br />
Presse. Keine Frage: <strong>Das</strong> spanische<br />
Cuarteto Quiroga ist in <strong>der</strong> Topliga<br />
<strong>der</strong> Streichquartett-Formationen<br />
heimisch geworden. Der Name<br />
geht auf den in Galicien geborenen<br />
Geiger Manuel Quiroga zurück,<br />
dem vielleicht bedeutendsten spanischen<br />
Geiger nach Pablo de Sarasate.<br />
<strong>Das</strong> Cuarteto Quiroga hat sich<br />
2004 gegründet, bei verschiedenen<br />
Koryphäen <strong>der</strong> Quartett-Szene studiert<br />
und mehrere Wettbewerbe<br />
gewonnen. <strong>Das</strong> spanische Ensemble<br />
sieht in <strong>der</strong> Kammermusik das<br />
Sinnbild einer freien, aufgeklärten<br />
Gesellschaft mit Respekt, Verantwortung<br />
und gegenseitiger Achtsamkeit<br />
in <strong>der</strong> Verschiedenheit <strong>der</strong><br />
Individuen. <strong>Das</strong> hört man dem Spiel<br />
des Quartetts je<strong>der</strong>zeit an.<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
Abo Quartetto<br />
MI<br />
27<br />
21:00<br />
Lucrecia Dalt vocals, electronics<br />
Alex Lázaro percussion<br />
Round – Lucrecia Dalt<br />
¡Ay!<br />
Die Klangkünstlerin und Komponistin<br />
Lucrecia Dalt hat bereits eine<br />
Vielzahl von Installationen, Filmmusiken<br />
und A/V-Projekten realisiert.<br />
Auf ihrem aktuellen Album<br />
»¡Ay!« kanalisiert sie die ihr eingeschriebenen<br />
Sinneseindrücke<br />
ihres Aufwachsens in Kolumbien.<br />
SA<br />
30<br />
20:00<br />
Bilal vocals<br />
Mike Scott guitar<br />
Will Lee bass<br />
Jason »JT« Thomas drums<br />
Rhani Krija percussion<br />
WDR Big Band<br />
WDR Funkhausorchester<br />
Vince Mendoza ld<br />
A Tribute To Curtis Mayfield<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 49,– 42,– 32,– 21,– 14,–<br />
Abo Divertimento<br />
Oktober<br />
SO<br />
01<br />
20:00<br />
Flying Steps<br />
»Flying Hänsel & Gretel« –<br />
Die Macht <strong>der</strong> Influencer<br />
Meistersinger Konzerte<br />
& Promotion GmbH<br />
€ 83,50 74,50 65,50 56,50 47,50<br />
DI<br />
03<br />
11:00<br />
Tag <strong>der</strong> Deutschen Einheit<br />
Tag <strong>der</strong> offenen <strong>Philharmonie</strong><br />
Ein ganzer Tag voller musikalischer<br />
Begegnungen! Der Tag <strong>der</strong> offenen<br />
<strong>Philharmonie</strong> bietet vielfältige Einblicke<br />
in die Angebote <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Philharmonie</strong> und ihrer Partner. Konzerte<br />
zum Zuhören und Mitmachen,<br />
Instrumente zum Ausprobieren<br />
und Aktionen zum Entdecken sind<br />
für Groß und Klein zu erleben. Es<br />
erwartet Sie ein abwechslungsreiches<br />
Programm für unterschiedliche<br />
Altersgruppen bei freiem Eintritt.<br />
KölnMusik<br />
SA<br />
07<br />
20:00<br />
Ensemble und Internationales<br />
Opernstudio <strong>der</strong> Oper Köln<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
German Conducting Award<br />
– Finale<br />
Erleben Sie heute schon die Pult-<br />
Stars von morgen! Bereits zum vierten<br />
Mal wetteifern die besten jungen<br />
Kapellmeisterinnen und -meister in<br />
Köln um den German Conducting<br />
Award. Seien Sie live in den Wertungsrunden<br />
und beim Finale dabei<br />
und stimmen Sie mit ab!<br />
KölnMusik gemeinsam mit<br />
Deutscher Musikrat, Oper Köln,<br />
Gürzenich-Orchester Köln und<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
€ 29,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
SO<br />
08<br />
11:00<br />
Raphaela Gromes Violoncello<br />
<strong>Kölner</strong> Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Ouvertüre aus: Don Giovanni<br />
Sinfonie B-Dur KV 319<br />
Henri Duparc<br />
Poeme nocturne –<br />
Aux étoiles rev. 1910<br />
Camille Saint-Saëns<br />
Konzert für Violoncello und<br />
Orchester Nr. 1 a-Moll op. 33<br />
Georges Bizet<br />
Fantaisie sur Carmen<br />
<strong>Kölner</strong> Kammerorchester e. V.<br />
€ 58,50 51,50 43,50 35,50 28,50 20,– |<br />
Chorempore Z: € 43,50<br />
SO<br />
08<br />
20:00<br />
Matthias Goerne Bariton<br />
Remix Ensemble Casa da Música<br />
Peter Rundel Dirigent<br />
Schumann auf <strong>der</strong> Spur<br />
SO<br />
03<br />
16:00<br />
Mathis Stier Fagott<br />
Rie Akamatsu Klavier und Cembalo<br />
Rising Stars: Mathis Stier<br />
Nominiert von <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
und Elbhilharmonie & Laeiszhalle<br />
Hamburg<br />
Philipp F. Boeddecker<br />
Sonata sopra »La Monica«<br />
Paula Matthusen<br />
Of an implacable subtraction<br />
Maria Sigfúsdóttir<br />
Neues Werk<br />
für Fagott und Elektronik<br />
Camille Saint-Saëns<br />
Sonate für Fagott und Klavier<br />
G-Dur op. 168<br />
Clara Schumann<br />
Drei Romanzen op. 22<br />
Alain Bernaud<br />
Hallucinations<br />
Heinz Holliger<br />
Klaus-ur<br />
Daniel Schny<strong>der</strong><br />
Sonate für Fagott und Klavier<br />
Wenn man einen Preis vom Publikum<br />
und zugleich von einer Fach-<br />
Jury zugesprochen bekommt, ist<br />
ein Irrtum nahezu ausgeschlossen.<br />
<strong>Das</strong> bedeutet: Musik auf höchstem<br />
Niveau. Mathis Stier konnte 2019<br />
beim ARD-Musikwettbewerb auf<br />
diese Weise überzeugen. <strong>Das</strong> vielleicht<br />
am meisten unterschätzte<br />
Orchesterinstrument? Es könnte<br />
das Fagott sein. Denn oft wirkt<br />
es unscheinbar. Doch ohne seine<br />
unverwechselbaren Farben klänge<br />
so manches bekannte Werk deutlich<br />
fahler. Mathis Stier, 1994 in München<br />
geboren, hat schon in mehreren<br />
Wettbewerben für sich und sein<br />
Instrument erfolgreich Werbung<br />
gemacht. Seit 2016 ist er Mitglied<br />
im WDR Sinfonieorchester. Jetzt<br />
zeigt er, welch große Vielfalt das<br />
kammermusikalische Repertoire<br />
für Fagott zu bieten hat.<br />
KölnMusik<br />
€ 29,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
Abo Rising Stars –<br />
die Stars von morgen<br />
FXR-Abo | Montag<br />
Piano Power<br />
Großes Abo | Dienstag<br />
Kleines Abo A | Dienstag<br />
FXR-Abo | Dienstag<br />
Mathis Stier am 03.09.<br />
FR<br />
08<br />
09:00/11:30<br />
Die Maus Mo<strong>der</strong>ation<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Katharina Wincor Dirigentin<br />
Johannes Büchs Mo<strong>der</strong>ation<br />
Clarissa Corrêa da Silva<br />
Mo<strong>der</strong>ation<br />
Jana Forkel Mo<strong>der</strong>ation<br />
WDR Schulkonzert:<br />
<strong>Das</strong> Konzert mit <strong>der</strong> Maus<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
SA<br />
09<br />
11:00/15:00<br />
Die Maus Mo<strong>der</strong>ation<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Katharina Wincor Dirigentin<br />
Johannes Büchs Mo<strong>der</strong>ation<br />
Clarissa Corrêa da Silva<br />
Mo<strong>der</strong>ation<br />
Jana Forkel Mo<strong>der</strong>ation<br />
WDR Familienkonzert:<br />
<strong>Das</strong> Konzert mit <strong>der</strong> Maus<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 13,– | Kind unter 14 Jahren: € 6,50<br />
SO<br />
10<br />
18:00<br />
Anna Prohaska Sopran<br />
Ensemble Mo<strong>der</strong>n Orchestra<br />
George Benjamin Dirigent<br />
Unsuk Chin<br />
Spira<br />
Elizabeth Ogonek<br />
Cloudline<br />
Abo <strong>Kölner</strong> Chorkonzerte<br />
Francesco Filidei<br />
Neues Werk für Sopran und<br />
Orchester<br />
George Benjamin<br />
A Mind of Winter<br />
Dieter Ammann<br />
»glut« for orchestra<br />
Nach <strong>der</strong> kammermusikalisch ausgeleuchteten<br />
Mo<strong>der</strong>ne widmet sich<br />
<strong>der</strong> englische Komponist und Dirigent<br />
George Benjamin beim zweiten<br />
Konzert mit dem (jetzt erweiterten)<br />
Ensemble Mo<strong>der</strong>n neuen Orchesterwelten.<br />
Und erneut erweist sich<br />
Sopranistin Anna Prohaska als<br />
feinfühlige Neue-Musik-Sirene!<br />
Subtile Klangfarben und magische<br />
Schwebezustände sind in den beiden<br />
Vokalwerken des Italieners<br />
Francesco Filidei sowie des Englän<strong>der</strong>s<br />
George Benjamin zu erleben.<br />
Ins Innenleben des Klangs mit all<br />
seinen mikroskopischen Nuancen<br />
dringt hingegen die koreanische<br />
Komponistin Unsuk Chin mit ihrem<br />
Orchesterkonzert »Spira« vor. Wie<br />
es sich anhört, wenn Glut zu Klang<br />
geformt wird und nach außen<br />
drängt, zeigt <strong>der</strong> Schweizer Dieter<br />
Ammann in seinem Orchesterstück<br />
»glut«.<br />
KölnMusik<br />
€ 3 4 , –<br />
€ 37,50 30,– 25,– 20,– 15,–<br />
FR<br />
15<br />
20:00<br />
17<br />
20:00<br />
SO<br />
Leanne Jarvis vocal<br />
Maky vocal<br />
Giacomo Voli vocal<br />
František Hönig drums<br />
Rony Janecek guitar<br />
The Symphonic Rock Orchestra<br />
Friedemann Riehle lead<br />
Rock The Opera<br />
Bitte beachten Sie auch unsere<br />
<strong>Philharmonie</strong>Veedel Baby-<br />
Veranstaltungen im September!<br />
Trio tRiaLog<br />
Sarah Romberger Mezzosopran<br />
Daniel Romberger Klarinette<br />
Fil Liotis Klavier<br />
Robert Schumann<br />
Frauenliebe und Leben op. 42<br />
Johannes Brahms<br />
Zwei Gesänge op. 91<br />
Philipp Maintz<br />
liebeslie<strong>der</strong><br />
Richard Strauss<br />
Fünf Lie<strong>der</strong> op. 15 TrV 148<br />
»Eine Entdeckung!«, jubelte die<br />
Kölnische Rundschau, als Sarah<br />
Romberger vor zwei Jahren in <strong>der</strong><br />
<strong>Philharmonie</strong> mit Mozart brillierte.<br />
Nun kehrt die junge Mezzosopranistin<br />
mit einem romantischen<br />
Programm in erlesener kammermusikalischer<br />
Besetzung zurück.<br />
An ihrer Seite ihr Bru<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Klarinettist<br />
Daniel Romberger, und <strong>der</strong><br />
einfühlsame Pianist Fil Liotis. Mit<br />
ihnen erzählt Sarah Romberger<br />
von <strong>der</strong> Zerbrechlichkeit <strong>der</strong> Liebe.<br />
Johannes Brahms gedachte seine<br />
zwei zarten Gesänge dem entfremdeten<br />
Ehepaar Joachim als Versöhnungsstücke<br />
zu. Auf traurig-schöne<br />
Verse von Elisabeth Plessen komponiert<br />
Philipp Maintz eigens für<br />
diesen Abend Liebeslie<strong>der</strong>. Danach<br />
spannt Robert Schumanns Lie<strong>der</strong>zyklus<br />
»Frauenliebe und Leben«<br />
den Bogen vom Hochzeitsglück zur<br />
Todestrauer.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
Prague Classics GmbH<br />
€ 86,– 75,– 63,– 52,– 42,–<br />
MO<br />
18<br />
20:00<br />
Natalie Chee Violine<br />
Jana Andraschke Violine<br />
Martina Horejsi-Kiefer Viola<br />
Bonian Tian Violoncello<br />
Daniel Raabe Violoncello<br />
Zeitsprung<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Lied<br />
koelner-philharmonie.de<br />
<strong>Philharmonie</strong>-Hotline<br />
0221 280 280<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz /<br />
Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
(gegenüber <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>)<br />
Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801<br />
1 . Kammerkonzert |<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Franz Schubert<br />
Ouvertüre c-Moll D 8<br />
Quintett für zwei Violinen, Viola<br />
und zwei Violoncelli C-Dur op.<br />
posth. 163 D 956<br />
Wolfgang Rihm<br />
Epilog<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 1 7, –
Lied<br />
Höhner<br />
August<br />
MI<br />
09<br />
11<br />
20:00<br />
20:00<br />
– FR<br />
<strong>Das</strong> Orchester <strong>der</strong> Jungen<br />
Sinfonie Köln<br />
Sebastian Hässy Leitung<br />
Höhner-Classic <strong>2023</strong><br />
Gastspieldirektion Otto Hofner GmbH<br />
€ 59,– 55,50 53,50 51,50 49,– 27,– |<br />
Chorempore Z: € 53,50<br />
SA<br />
12<br />
20:00<br />
Martha Argerich Klavier<br />
West-Eastern Divan Orchestra<br />
Daniel Barenboim Dirigent<br />
»Herzenssache«<br />
Frédéric Chopin<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 1 e-Moll op. 11<br />
Johannes Brahms<br />
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73<br />
Beide kommen aus Argentinien,<br />
beide sind Weltstars – und kennen<br />
sich schon seit Kin<strong>der</strong>tagen: Daniel<br />
Barenboim und Martha Argerich.<br />
Im gemeinsamen Konzert in Köln<br />
werden sie vom West-Eastern Divan<br />
Orchestra unterstützt, das für die<br />
Vision eines friedlichen Miteinan<strong>der</strong>s<br />
steht. 1949 lernten sich die beiden<br />
Ausnahmekünstler als Kin<strong>der</strong><br />
in Buenos Aires kennen. Die Liebe<br />
zur Musik verband sie seit diesem<br />
Moment, sie spielten Kammermusik<br />
und traten immer wie<strong>der</strong> gemeinsam<br />
auf. Und oft waren diese Auftritte von<br />
<strong>der</strong> Aura des Beson<strong>der</strong>en umweht.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
€ 164,– 141,– 118,– 82,– 49,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 102,–<br />
SO<br />
13<br />
11:00<br />
Alinde Quartett<br />
Eugenia Ottaviano Violine<br />
Guglielmo Dandolo Marchesi<br />
Violine<br />
Lorenzo Lombardo Viola<br />
Bartolomeo Dandolo Marchesi<br />
Violoncello<br />
Clara Pouvreau Violoncello<br />
Schubert auf <strong>der</strong> Spur<br />
Franz Schubert<br />
Streichquartett Es-Dur D 87<br />
Quintett für zwei Violinen, Viola<br />
und zwei Violoncelli C-Dur<br />
op. posth. 163 D 956<br />
SJ Hanke<br />
FEVER SKETCHES<br />
Der Name ist Programm: Benannt<br />
hat sich das Alinde Quartett nach<br />
einem Lied von Franz Schubert. Im<br />
Jahr 2028 jährt sich dessen Todestag<br />
zum 200. Mal – und mit dem Projekt<br />
#Schubert200 arbeitet das Quartett<br />
schon jetzt an einem prall gefüllten<br />
Geschenkpaket zum Jubiläum.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Kammermusik<br />
SO<br />
13<br />
20:00<br />
Nils Petter Molvaer<br />
Nils Petter Molvaer trumpet<br />
Eivind Aarset electric guitar<br />
Audun Erlien bass<br />
Rune Arnesen drums<br />
Per Lindvall drums<br />
DJ Strangefruit turntables,<br />
samples<br />
Jan Bang live sampling<br />
Solveig Slettahjell/Morten<br />
Qvenild<br />
Solveig Slettahjell vocals<br />
Morten Qvenlid piano<br />
Cologne Jazzweek <strong>2023</strong><br />
Fokus Norwegen mit Nils Petter<br />
Molvær und Solveig Slettahjell<br />
Jazzstadt UG<br />
€ 3 8 , –<br />
MI<br />
16<br />
20:00<br />
Hannah Morrison Sopran<br />
Marnix De Cat Countertenor<br />
Hathor Consort<br />
Liam Fennelly Viola da gamba<br />
Nicholas Milne Viola da gamba<br />
Joshua Cheatham Viola da<br />
gamba<br />
Irene Klein Viola da gamba<br />
Anne Freitag Blockflöte und<br />
Renaissance-Traversflöte<br />
Margit Übellacker Salterio<br />
Matthias Später Laute<br />
Giovanna Pessi Harfe<br />
Francis Jacob Virginal<br />
Romina Lischka Viola da gamba,<br />
künstlerische Leitung<br />
»In My heart of heart«<br />
Lamenti, Lie<strong>der</strong> und Tänze aus<br />
Werken von William Shakespeare<br />
»Wenn die Musik <strong>der</strong> Liebe Nahrung<br />
ist, spielt weiter!« Mit dieser<br />
sehnsüchtigen Bitte beginnt<br />
die Komödie »Was ihr wollt« von<br />
William Shakespeare. Eine Fülle<br />
sinnlicher Renaissanceklänge<br />
aus Shakespeares Welten bringt<br />
nun das Hathor Consort zu Gehör.<br />
Shakespeares Stücke stecken<br />
voller Musik. Es singen und tanzen<br />
Verliebte und Verlorene,<br />
Königinnen, Könige und Clowns,<br />
Hirten, Hirtinnen und Handwerker,<br />
Kobolde und Geister: fröhlich,<br />
klagend, ungestüm, verträumt. All<br />
dieser reichhaltig auskomponierten<br />
Szenerien nimmt sich nun das<br />
erweiterte, vielfach ausgezeichnete<br />
Gamben-Ensemble rund um<br />
seine Grün<strong>der</strong>in Romina Lischka<br />
an. Für die stilsichere Darbietung<br />
<strong>der</strong> hingebungsvollen Songs sorgen<br />
Hannah Morrisons zauberhafter<br />
Sopran und Marnix De Cats<br />
betören<strong>der</strong> Altus.<br />
Geför<strong>der</strong>t durch die Flämische<br />
Regierung.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Lied<br />
Concerto Köln<br />
Kent Nagano Dirigent<br />
Richard Wagner<br />
<strong>Das</strong> Rheingold WWV 86A<br />
Selten hat man Wagner so transparent<br />
leuchtend und lustvoll<br />
klangredend gehört. Kent Nagano<br />
verwirklicht die Vision, den »Ring<br />
des Nibelungen« historisch informiert<br />
zu erarbeiten. Zum Neustart<br />
des Projekts ist jetzt »<strong>Das</strong> Rheingold«<br />
noch einmal zu erleben.<br />
Ihre Originalklang orientierten<br />
»Wagner-Lesarten« setzen Kent<br />
Nagano und Concerto Köln nun<br />
mit dem Dresdner Festspielorchester<br />
fort. Zum Auftakt <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>aufnahme dieses ambitionierten<br />
Unternehmens erzählt<br />
»<strong>Das</strong> Rheingold« vom Urgrund <strong>der</strong><br />
großen Geschichte: wie <strong>der</strong> Nibelung<br />
Alberich die Liebe verflucht,<br />
den alles beherrschenden Ring<br />
schmiedet und <strong>der</strong> Göttervater<br />
Wotan damit schuldhaft den Bau<br />
seiner Burg bezahlt.<br />
Ein Projekt <strong>der</strong> Dresdner<br />
Musikfestspiele unter <strong>der</strong><br />
künstlerischen Leitung von Kent<br />
Nagano und Jan Vogler.<br />
Wagner-Lesarten begann 2018<br />
mit Concerto Köln und Kent<br />
Nagano. Der gesamte Ring wird<br />
nun in Dresden bis 2026 in einer<br />
künstlerischen Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Dresdner<br />
Festspielorchester und Concerto<br />
Köln erarbeitet und aufgeführt.<br />
19:00 Einführung zu den Wagner-<br />
Lesarten mit Jochen Schäfsmeier<br />
und Louwrens Langevoort<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
€ 79,– 68,– 57,– 43,– 32,–<br />
Abo Der Ring des Nibelungen<br />
Kent Nagano am 18.08.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
Kin<strong>der</strong> & Jugendliche unter 17<br />
Jahren: € 7,– | Erwachsene: € 18,–<br />
Abo Kin<strong>der</strong>-Abo<br />
SO<br />
20<br />
18:00<br />
Dmitry Ablogin Hammerklavier<br />
Freiburger Barockorchester<br />
Gottfried von <strong>der</strong> Goltz Violine<br />
und Leitung<br />
Johann Nepomuk Hummel<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 2 a-Moll op. 85<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Die Geschöpfe des Prometheus<br />
op. 43<br />
<strong>Das</strong> Freiburger Barockorchester<br />
ist einfach eine Instanz auf dem<br />
Gebiet <strong>der</strong> historischen Aufführungspraxis.<br />
Zumal man längst<br />
auch Klassiker wie die beiden<br />
Wiener Zeitgenossen Beethoven<br />
(»Die Geschöpfe des Prometheus«)<br />
und Hummel (2. Klavierkonzert)<br />
furios entstaubt. <strong>Das</strong> Image des<br />
»Titanen« <strong>der</strong> Musikgeschichte<br />
besitzt Beethoven bis heute. Ein<br />
echter Titan war dagegen <strong>der</strong><br />
Feuerbringer Prometheus. Ihm zu<br />
Ehren schrieb Beethoven mit »Die<br />
Geschöpfe des Prometheus« seine<br />
einzige Ballettmusik. <strong>Das</strong> selten<br />
komplett aufgeführte Werk präsentiert<br />
das Freiburger Barockorchester<br />
mit Drive und Kantilenenseligkeit.<br />
Zuvor wirft sich <strong>der</strong><br />
junge russische Hammerklavier-<br />
Spezialist Dmitry Ablogin in die<br />
Tasten – beim 2. Klavierkonzert<br />
des Wiener Beethoven-Freundes<br />
Johann Nepomuk Hummel.<br />
Geför<strong>der</strong>t vom<br />
KölnMusik<br />
€ 57,– 51,– 47,– 35,– 24,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 47,–<br />
Abo <strong>Kölner</strong> Sonntagskonzerte<br />
Berlin, widmet unserer Stadt ein<br />
ganzes Konzert. Eines scheint<br />
schon gewiss: Die Darbietung wird<br />
nur einmal zu hören sein. In Köln.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>. Auf<br />
<strong>der</strong> Suche nach dem unbekannten<br />
Klang: In Anlehnung an Marcel<br />
Prousts literarisches Vermächtnis<br />
lässt sich so die musikalische<br />
Maxime von Nils Frahm wohl am<br />
treffendsten umschreiben. Und<br />
diese Suche währt nun schon einige<br />
Jahre – in <strong>der</strong> Post-Corona-Zeit ist<br />
sie so erfolgreich wie nie. Wurden<br />
zu Beginn seiner Karriere seine<br />
Qualitäten als Komponist lediglich<br />
durch Studioaufnahmen erlebbar,<br />
so gehört Frahms wahre Passion<br />
nun <strong>der</strong> Magie des Moments, <strong>der</strong><br />
spontanen Improvisation an den<br />
Tasten vor einem Auditorium.<br />
KölnMusik<br />
€ 52,– 36,–<br />
DO<br />
31<br />
12:00<br />
<strong>Philharmonie</strong>Lunch<br />
Alexandre Kantorow Klavier<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
François-Xavier Roth Dirigent<br />
<strong>Philharmonie</strong>Lunch wird von <strong>der</strong><br />
KölnMusik gemeinsam mit dem<br />
WDR Sinfonieorchester und dem<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
DO<br />
31<br />
19:00<br />
Carolin Widmann Violine<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Jörg Widmann Dirigent<br />
Marlis Schaum/WDR 2 Mo<strong>der</strong>ation<br />
WDR Happy Hour – Widmann<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Ouvertüre h-Moll »Die Hebriden<br />
o<strong>der</strong> Die Fingals-Höhle« op. 26<br />
Jörg Widmann<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
Nr. 2<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 17,–
Foto: C. Bechstein Concert B-212<br />
An <strong>der</strong> Wiege<br />
gesungen<br />
Romantischer Barde gesucht<br />
Er war ein Zeitgenosse Goethes und Schuberts. Den Dichter verehrte<br />
er zeitlebens, mit Schubert wurde er verglichen. <strong>Das</strong> Talent wurde ihm<br />
buchstäblich an <strong>der</strong> Wiege gesungen, denn sein Vater war Kantor und<br />
auch <strong>der</strong> Sprössling hatte eine schöne Stimme. Als sich die Knabenstimme<br />
zum Tenor entwickelte, wurde König Jérôme von Westfalen auf<br />
ihn aufmerksam und för<strong>der</strong>te den Talentierten mit einem jährlichen Stipendium.<br />
Damit konnte er sein Theologie-Studium abbrechen und sich<br />
ganz <strong>der</strong> Musik widmen. In <strong>der</strong> Jakobikirche im heutigen Szcecin erhielt<br />
er bald die Organistenstelle. Fast ein halbes Jahrhun<strong>der</strong>t wirkte er<br />
dort und führte neben eigenen Kompositionen auch Bachs Matthäusund<br />
Johannes-Passion auf. Seinem Vater musste er versprechen, keine<br />
Opern zu schreiben, was er – bis auf sechs Ausnahmen – auch einhielt.<br />
Seinen Sinn für dramatische Stoffe lebte er vor allem in seinen Oratorien<br />
und Balladen aus. Ca. 500 Balladen und Lie<strong>der</strong> entsprangen seiner<br />
Fe<strong>der</strong>, viele davon sang er selbst. Von keinem Dichter vertonte er mehr<br />
Texte als von Goethe und schrieb zudem den ersten Kommentartext zu<br />
Faust II. Goethe wie<strong>der</strong>um schickte ihm seinen Enkel zum Kompositionsunterricht.<br />
Konzertreisen führten den singenden Komponisten durch<br />
Deutschland, nach England, Norwegen und Frankreich. Im französischen<br />
Exil verbrachte <strong>der</strong> fiktive ehemalige Seneschall des schottischen<br />
Königs Jakob sieben Jahre seines Lebens, bevor er die Gelegenheit erhielt,<br />
persönlich den König um Gnade und Rückkehr nach Schottland<br />
zu bitten. 23 Verse später wird seiner Bitte stattgegeben in <strong>der</strong> längsten<br />
Ballade des Komponisten auf den Text eines gelernten Apothekers,<br />
<strong>der</strong> in einer Apotheke zur Welt kam – und zur wichtigsten Stimme des<br />
deutschsprachigen bürgerlichen Realismus wurde. Doch wie hieß <strong>der</strong><br />
Komponist mit <strong>der</strong> schönen Stimme? Seine letzte Ruhestätte fand er<br />
in Kiel, sein Herz jedoch ruht in einer Orgelpfeife <strong>der</strong> heutigen Jakobikathedrale.<br />
Tipp: Die Ballade vom schottischen Seneschall auf den Text<br />
des dichtenden Ex-Apothekers ist im Oktober Programmbestandteil<br />
eines Lie<strong>der</strong>abends. wil<br />
GEHEN SIE MIT UNS<br />
AUF EINE KLANGREISE<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserem<br />
C. Bechstein Centrum Köln.<br />
C. Bechstein Centrum Köln GmbH<br />
Glockengasse 6 „In den Opern Passagen“· D-50667 Köln<br />
+49 (0)221 987 428 110 · koeln@bechstein.de · www.bechstein-koeln.de<br />
Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 04.10.<strong>2023</strong> unter dem Stichwort »Rätselhafte<br />
<strong>Philharmonie</strong>« an die KölnMusik GmbH, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln o<strong>der</strong><br />
per E-Mail (mit Angabe Ihrer Postanschrift) an feedback@koelnmusik.de. Unter<br />
den richtigen Einsendungen verlosen wir 3 x 2 Tickets für das Konzert mit Pierre<br />
de Jélyotte und a nocte temporis am 22. Oktober um 20 Uhr.<br />
Des letzten Rätsels Lösung: Matthew Locke
»Je<strong>der</strong> Tanz<br />
erzählt von<br />
Emotionen«<br />
Gábor Boldoczki über Klangräume,<br />
Mo<strong>der</strong>n Dance und Budapester<br />
Sehenswürdigkeiten im Gespräch<br />
mit dem <strong>Magazin</strong><br />
Gábor Boldoczki<br />
38 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
»Iveta Apkalna und ich atmen<br />
einfach zusammen.«<br />
Gábor Boldoczki<br />
Was macht den Reiz <strong>der</strong> Kombination von Trompete und Orgel aus?<br />
Ich finde die vielseitige Kammermusik mit Orgel sehr spannend und<br />
denke, dass diese Kombination in Konzertsälen vielleicht weniger bekannt<br />
ist. Es gibt jedoch viele Werke aus dem Barock, die für Trompete<br />
und Basso continuo verfasst wurden. In unserem Fall wird dann die<br />
Orgel zum Basso continuo, was absolut passt. In jedem renommierten<br />
Konzertsaal gibt es eine Orgel, die diese Möglichkeit des Zusammenspiels<br />
möglich macht. <strong>Das</strong> Programm, das ich zusammen mit Iveta<br />
Apkalna in Köln spiele, ist für mich allerdings völlig neu. Wir haben viele<br />
zeitgenössische Stücke dabei, mit »E-C-H-O« von Péter Eötvös auch<br />
eine Uraufführung, was für mich eine sehr große Ehre ist. <strong>Das</strong> Thema<br />
des Echos haben wir als Anlass genommen, daraus ein sehr persönliches<br />
Programm zusammenzustellen.<br />
»E-C-H-O« wurde von <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> beim Komponisten Péter<br />
Eötvös in Auftrag gegeben. Wie kam es dazu?<br />
Als Solist ist es für mich eine Verantwortung und auch große Freude,<br />
Komponisten zu motivieren, für Trompete neue Werke zu schreiben. Ich<br />
freue mich riesig darüber, dass mich Péter Eötvös mit seiner wun<strong>der</strong>baren<br />
Musik beschenkt hat. Ich sagte ihm, dass die Kammermusik für<br />
mich so wichtig sei, ich gerne das Barockrepertoire spiele, aber eben<br />
auch Zeitgenössisches. Er meinte daraufhin, dass er bereits eine Idee<br />
habe und gerne die Trompete mit <strong>der</strong> Orgel kombinieren würde … Ich<br />
stehe schon lange in gutem Kontakt zu ihm. Es ist spannend, das herauszulesen,<br />
was <strong>der</strong> Komponist mit seinem Werk intendiert hat und<br />
ihn dazu direkt befragen zu können. Noch vor <strong>der</strong> Uraufführung in Köln<br />
werde ich ihm den Trompetenpart vorspielen. Iveta Apkalna hat ihn bereits<br />
getroffen und den Orgelpart perfekt vorbereitet.<br />
Welche Rolle spielt die jeweilige Akustik des Raums, wenn die Trompete auf<br />
eine Orgel trifft? Jede Orgel ist ja ein Unikat und für die spezielle Spielstätte<br />
konzipiert worden.<br />
<strong>Das</strong> ist eine sehr gute Frage! (lacht) Nun, ich bin noch nie in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Philharmonie</strong> zusammen mit einem Organisten aufgetreten, aber hörte<br />
schon viel Gutes über die Klais-Orgel. Akustik ist natürlich ein wichtiges<br />
Wort im Hinblick auf unsere Echo-Programmatik. Es ist nicht immer einfach,<br />
kammermusikalisch ein gutes Maß zu finden. Zum Glück steht bei<br />
unserem Konzert <strong>der</strong> Spieltisch auf <strong>der</strong> Bühne, sodass wir auf kurze Distanz<br />
hinweg kommunizieren können. Aber wie Sie schon sagten: Jede<br />
Orgel klingt an<strong>der</strong>s, es wird sicher an<strong>der</strong>s als bei den Probespielen sein.<br />
Die wun<strong>der</strong>bare Akustik des Saals kenne ich jedoch bereits. Im vergangenen<br />
Dezember habe ich ein Konzert zusammen mit Andrés Gabetta<br />
und seinem Consort gegeben, ein dem Barock gewidmetes Programm.<br />
Wir hatten ein wun<strong>der</strong>bares Publikum; es ist mir immer eine große Freude,<br />
in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> auftreten zu dürfen.<br />
Wie vertraut muss man mit dem Spielpartner sein – in diesem Fall Iveta<br />
Apkalna –, damit eine <strong>der</strong> Instrumentenstimmen nicht übermächtig wird?<br />
<strong>Das</strong> Vertrauen ist auf jeden Fall wichtig, und wir können aufeinan<strong>der</strong><br />
vertrauen. Ich denke, es war vor 15 Jahren, als wir uns das erste Mal<br />
trafen. Iveta und ich standen insbeson<strong>der</strong>e bei Festivals oft gemeinsam<br />
auf <strong>der</strong> Bühne. Für mich ist sie eine charismatische, einzigartige Musikerin<br />
und ein sehr wertvoller Mensch, wenn ich das so sagen darf. Sie<br />
hat eine innerliche Kraft, sie atmet die Musik! Wir kämpfen nicht um die<br />
Aufmerksamkeit o<strong>der</strong> gar Vorherrschaft, wir atmen einfach zusammen.<br />
Eötvös sagt über das Stück, dass sein beson<strong>der</strong>er Charakter »in den<br />
großwelligen Melodien des Soloinstruments« liege. Können Sie das näher<br />
erläutern?<br />
Die Grundidee besteht darin, mit einem großen Nachhall zu arbeiten.<br />
Je<strong>der</strong> Konzertsaal hat eine spezielle Akustik und einen an<strong>der</strong>en Nachhall,<br />
was es noch spannen<strong>der</strong> macht. <strong>Das</strong> Stück ist wie eine Meditation,<br />
ein Gebet, also in sich gekehrt, aber auch ein intensiver Dialog zwischen<br />
den beiden Instrumenten. Die Haupttöne sind E, C und H. Dieses Motiv<br />
hallt wie<strong>der</strong> zurück, überlagert sich und mischt sich im Raum. <strong>Das</strong> ist<br />
dann wohl das O im Namen: E-C-H-O.<br />
<strong>Das</strong> Stück ist für Piccolotrompete komponiert. Kommt im Laufe des<br />
Konzerts auch ein Flügelhorn zum Einsatz – ein Instrument, das ja eher weicher<br />
klingt?<br />
Ja, und zwar nach <strong>der</strong> Pause, wenn wir eine Arie von Antonio Vivaldi<br />
spielen: »Sovvente il sole« aus <strong>der</strong> Kantate »Andromeda« von 1726. Die<br />
Trompete übernimmt in <strong>der</strong> Solostimme die Rolle des Perseus. Die Arie<br />
ist ein echter Ohrwurm, ich höre und spiele sie immer wie<strong>der</strong> gerne. Ich<br />
bin zwar mit <strong>der</strong> griechischen Mythologie nicht so vertraut, kann aber<br />
einwerfen, dass Vorläufer <strong>der</strong> Trompete bereits bei den antiken Olympischen<br />
Spielen zum Einsatz kamen. Bei Hofe im Mittelalter wurde sie zu<br />
festlichen Anlässen gespielt, bei Bach steht sie ganz oben in <strong>der</strong> Partitur<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
39
und ist die Stimme Gottes. Ihren spezifischen Klangcharakter verbinden<br />
wir mit Glanz und Eleganz. Sie hat eine große Ausstrahlungskraft. Für<br />
mich ist es immer wie<strong>der</strong> spannend, ihren lyrischen Charakter sprechen<br />
zu lassen, aber auch ihre dunkle Seite zu finden.<br />
Da das Trompetenrepertoire begrenzt ist, bearbeiten Sie selbst Werke. Auf<br />
Ihrem Album »Tromba Veneziana« spielen Sie zum Beispiel Bearbeitungen<br />
einiger Concerti von Vivaldi. Warum eignet sich Vivaldi so gut dafür?<br />
Er hat einfach unfassbar viel komponiert! Fast 500 Konzerte und etwa<br />
100 Opern. Allein diese riesige Auswahl eröffnet die Chance, genau<br />
das Richtige für eine persönliche Bearbeitung zu finden. Festlich singende<br />
Werke, die auch Ornamente zulassen, also eine kreative Umgestaltung,<br />
die schon damals die Musiker perfekt beherrschten. Mit den<br />
Barocktrompeten <strong>der</strong> damaligen Zeit war es jedoch nicht möglich, die<br />
Violinstimme in einem adäquaten Ton zu interpretiern. Heute geht das.<br />
Und vergessen wir nicht die Konzerte für Oboe, Flöte, Fagott o<strong>der</strong> Cello!<br />
Vivaldi war ein wirklich phantastischer Komponist. Seine Musik ist wie<br />
Vitamin für die Seele, macht gute Laune und bringt mir viel positive<br />
Energie.<br />
Iveta Apkalna<br />
Konzerttermin<br />
Montag, 25. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Gábor Boldoczki Trompete<br />
Iveta Apkalna Orgel<br />
Thierry Escaich Évocation II aus: Deux Évocations für Orgel solo<br />
Stanley Friedman Fanfare aus: Solus für Trompete solo<br />
George Enescu Légende für Trompete und Orgel<br />
Thierry Escaich vocation I aus: Deux Évocations für Orgel solo<br />
Péter Eötvös E-C-H-O für Trompete und Orgel<br />
Kompositionsauftrag <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> (KölnMusik), <strong>Philharmonie</strong> Essen und<br />
Müpa Budapest – Uraufführung<br />
Johann Sebastian Bach Passacaglia c-Moll BWV 582<br />
Antonio Vivaldi »Sovvente il sole«. Arie – Bearbeitung für Trompete und Orgel<br />
Naji Hakim Giocoso aus: Quatre Etudes Caprices für Orgel-Pedal solo<br />
Sonate für Trompete und Orgel<br />
In einem Interview mit dem BR haben Sie einmal gesagt, dass Sie sich Ihre<br />
Stücke selbst vorsingen. Hilft Ihnen das, die Melodie näher ans Herz zu<br />
rücken?<br />
Auch, ja … (lacht) Singen ist etwas ganz Natürliches und ein sehr schönes<br />
Gefühl. Ich empfehle allen Leuten, zu singen, und sei es nur zuhause.<br />
Für mich als Musiker bedeutet es, die Musik tiefer kennenzulernen.<br />
Nicht nur auf die Noten, die Linien und die Punkte zu schauen, son<strong>der</strong>n<br />
etwas herauszulesen. <strong>Das</strong> ist ein wahres Mysterium. Üben und Spielen<br />
vom Blatt bringt einem mehr Sicherheit, aber Singen bringt Überraschungen.<br />
Die musikalischen Lösungen, die dabei zutage treten, sind<br />
oft viel natürlicher. Wir Instrumentalisten versuchen immer, <strong>der</strong> Absicht<br />
des Komponisten nahe zu kommen, ohne uns zu verbiegen. Gesang<br />
hilft, eine gute Haltung des Körpers zu finden, den Kopf nicht fallen zu<br />
lassen, die Lungen bewusst arbeiten zu lassen. <strong>Das</strong> alles vibriert mit –<br />
und das ist ein schönes Gefühl.<br />
Thema Körpergefühl: Was tun Sie für Ihre Fitness?<br />
Mein Sport als Vater ist <strong>der</strong>zeit die Beschäftigung mit unserem kleinen<br />
Sohn (lacht). Der nimmt meine Frau und mich wirklich in Anspruch,<br />
wenn wir ihm mal wie<strong>der</strong> hinterhersprinten müssen. Ansonsten betreibe<br />
ich Yoga und habe viele Jahre Mo<strong>der</strong>n Dance gemacht. <strong>Das</strong> ist auch<br />
eine Möglichkeit, sich ohne Worte und Musik künstlerisch auszudrücken.<br />
Außerdem habe ich Ballettstunden genommen – alles natürlich<br />
auf Amateurniveau. Je<strong>der</strong> Tanz erzählt von Emotionen. <strong>Das</strong> hat mir bei<br />
<strong>der</strong> Musik sehr geholfen. Denn man muss hochkonzentriert sein und<br />
sich nur auf diese eine Sache fokussieren.<br />
Sie lehren an <strong>der</strong> Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest als Professor<br />
für Trompete. Haben Sie einen speziellen Tipp für Besucher <strong>der</strong> Stadt? Wo<br />
sollte man unbedingt mal gewesen sein?<br />
Gehen Sie in die Konditorei Ruszwurm! Es ist ein kleines Caféhaus im<br />
Burgviertel, die Einrichtung ist über 150 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz,<br />
soweit ich weiß. Die Kuchen sind phantastisch! Und die neu<br />
renovierte Staatsoper, die Musikakademie und <strong>der</strong> Palace of Arts sind<br />
für Musikliebhaber selbstverständlich die erste Adresse. Budapest hat<br />
allein acht sinfonische Orchester zu bieten. Dazu den 200 Jahre alten<br />
Stadtpark mit dem Museumsquartier. Es ist eine wun<strong>der</strong>schöne Stadt<br />
mit großer Kultur und einer bewegten Historie. Helge Birkelbach<br />
40 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Der internationale<br />
Dirigiernachwuchs<br />
trifft sich in Köln<br />
Vom 30. September bis 7. Oktober messen sich beim German Conducting Award junge<br />
Dirigentinnen und Dirigenten<br />
Beim German Conducting Award messen sich junge Dirigentinnen und<br />
Dirigenten sowohl im Opern- als auch Konzertdirigat. Während des einwöchigen<br />
Wettbewerbs stehen ihnen mit dem Gürzenich-Orchester<br />
Köln und dem WDR Sinfonieorchester sowie dem Sängerensemble <strong>der</strong><br />
Oper Köln hervorragende Partner und ein erstklassiger Konzertsaal zur<br />
Verfügung. Den Stellenwert des Wettbewerbs drücken die bisherigen<br />
Preisträgerinnen und Preisträger aus, darunter Kristiina Poska, Markus<br />
Poschner und Gabriel Feltz. Für Markus Poschner war <strong>der</strong> Gewinn des<br />
Wettbewerbs 2004 <strong>der</strong> Start zu seiner internationalen Karriere, seitdem<br />
gastiert er bei allen international renommierten Orchestern. Auch für<br />
den Spanier Julio García Vico war <strong>der</strong> 1. Preis beim Deutschen Dirigentenpreis<br />
2019 »<strong>der</strong> Auftakt zum Erfolg«. Der Gewinner von 2021, Martijn<br />
Dendievel, sieht auch das dahinterstehende För<strong>der</strong>programm »Forum<br />
Dirigieren« als wichtigen Grundstein für seine Karriere: »Als weltweit einzigartige<br />
Institution tun Sie so viel für die Musikszene, dass es gar nicht<br />
genug Worte gibt, mich zu bedanken. Durch Ihre Existenz konnte ich unersetzbare<br />
Praxiserfahrungen sammeln, die meine Ausbildung zum Dirigenten<br />
maßgeblich bereichert haben.«<br />
Für die <strong>2023</strong>er Ausgabe des German Conducting Award haben sich<br />
238 Dirigentinnen und Dirigenten aus 43 Nationen beworben, die 33<br />
Jahre und jünger sind. Aus den Bewerbungen wählten Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Jury zehn Kandidatinnen und Kandidaten aus, die am Wettbewerb in<br />
Köln teilnehmen. Zur Jury gehören Prof. Dr. Hartmut Haenchen (Vorsitz),<br />
Enrico Delamboye, Stefan Englert, Michael Wendeberg, Sebastian<br />
König, Louwrens Langevoort, Hein Mul<strong>der</strong>s, Anna Skryleva und je eine<br />
Vertreterin o<strong>der</strong> ein Vertreter des WDR Sinfonieorchesters, des Gürzenich-Orchesters<br />
Köln und des Ensembles <strong>der</strong> Oper Köln. Zwei weitere<br />
Nachwuchsdirigenten o<strong>der</strong> -dirigentinnen haben sich über ihre erfolgreiche<br />
Teilnahme am Forum Dirigieren für den German Conducting<br />
Award <strong>2023</strong> qualifiziert.<br />
Dem Publikum fällt beim Wettbewerb eine entscheidende Rolle zu. Ab<br />
<strong>der</strong> zweiten Runde (5. Oktober) können Interessierte die verbliebenen<br />
sechs Kandidatinnen und Kandidaten am Pult in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
erleben. Für das Finalkonzert des German Conducting Award am<br />
Samstag, 7. Oktober <strong>2023</strong> um 20 Uhr qualifizieren sich drei Dirigentinnen<br />
und Dirigenten. Nach ihren Auftritten mit dem Gürzenich-Orchester Köln,<br />
dem Ensemble <strong>der</strong> Oper Köln und dem WDR Sinfonieorchester werden<br />
mit den Stimmen <strong>der</strong> Jury, <strong>der</strong> Orchestermusikerinnen und Musiker und<br />
des Publikums die Gewinner benannt und gekürt. Die Auszeichnungen<br />
sind hoch dotiert, u. a. <strong>der</strong> 1. Preis mit 15.000 Euro. Neben Preisgel<strong>der</strong>n<br />
winken den Gewinnerinnen und Gewinnern umfangreiche För<strong>der</strong>maßnahmen<br />
des Deutschen Musikrats und eine Unterstützung auf ihrem<br />
Weg ins Berufsleben durch die renommierten Partner.<br />
Seit 2017 wird er in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> ausgetragen, <strong>der</strong> German<br />
Conducting Award hat eine viel längere Tradition und wechselte zweimal<br />
seinen Namen. Die renommierte Auszeichnung wurde erstmalig<br />
1995 als »Preis des Dirigentenforums« und ab 2006 als »Deutscher Dirigentenpreis«<br />
an herausragende Stipendiatinnen und Stipendiaten des<br />
Forum Dirigieren – dem För<strong>der</strong>programm des Deutschen Musikrates für<br />
den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland – verliehen.<br />
Silke Ufer<br />
Termin und Infos<br />
Alle Informationen zum Wettbewerb unter<br />
forum-dirigieren.de/german-conducting-award<br />
Karten für das Finalkonzert am 7. Oktober in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> unter<br />
koelner-philharmonie.de/de/programm/german-conducting-award-finale/2864<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
41
Spiel<br />
mit<br />
dem<br />
Kontrast<br />
Ein Recital mit Piotr An<strong>der</strong>szewski<br />
Piotr An<strong>der</strong>szewski<br />
42 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Konzerttermin<br />
Donnerstag, 28. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Piotr An<strong>der</strong>szewski Klavier<br />
Johann Sebastian Bach Partita für Klavier e-Moll BWV 830<br />
Partita für Klavier B-Dur BWV 825 aus Klavierübung I<br />
Karol Szymanowski Eine Auswahl aus 20 Mazurken op. 50: Nr. 3, 7, 8, 5, 4<br />
Béla Bartók 14 Zongoradarab (14 Bagatellen) op. 6 Sz 38<br />
19:00, Empore<br />
Einführung in das Konzert mit Christoph Vratz<br />
Bartóks Bagatellen werden ihrem Namen nicht wirklich gerecht.<br />
Mit Kleinigkeiten hat man es hier bestenfalls <strong>der</strong> Spieldauer nach<br />
zu tun. In allen weiteren Belangen kann man die Bedeutung <strong>der</strong> 14<br />
Stücke kaum hoch genug ansetzen. <strong>Das</strong> gilt sowohl für ihre Stellung<br />
im Gesamtwerk des Komponisten als auch für die musikgeschichtlichen<br />
Weichenstellungen, die hier vollzogen wurden.<br />
<strong>Das</strong>s die europäische Konzertmusik sich über viele Generationen<br />
allein auf die Dur/Moll-Harmonik kaprizierte, hatte gleichwertige<br />
und gleichwertig reizvolle Alternativen in Vergessenheit geraten<br />
lassen. Dabei ließen sich bei einer Aufteilung <strong>der</strong> Oktave in Halbtöne<br />
eine ganze Reihe weiterer diatonischer Skalen realisieren.<br />
In Volkslie<strong>der</strong>n und -tänzen hatte vieles davon überlebt und war<br />
von Bartók im Rahmen seiner musikethnologischen Studien wie<strong>der</strong>entdeckt<br />
und erforscht worden. Mit verblüffenden praktischen<br />
Konsequenzen für seinen eigenen weiteren Werdegang: »Es erwies<br />
sich, dass die alten, in unserer Kunstmusik nicht mehr gebrauchten<br />
Tonleitern ihre Lebensfähigkeit durchaus nicht verloren haben.<br />
Die Anwendung <strong>der</strong>selben ermöglichte auch neuartige harmonische<br />
Kombinationen. Diese Behandlung <strong>der</strong> diatonischen Tonreihe<br />
führte uns zur Befreiung von <strong>der</strong> erstarrten Dur-Moll-Skala und, als<br />
letzte Konsequenz, zur vollkommen freien Verfügung über jeden<br />
einzelnen Ton unseres chromatischen Zwölftonsystems.« In seinem<br />
1908 veröffentlichten Klavierzyklus hat Bartók diesen Standpunkt<br />
exemplarisch entwickelt und durchformuliert. Wie viele<br />
an<strong>der</strong>e Komponisten zu Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts gelangte er<br />
so an die Schwelle zur Atonalität. Aber die »Emanzipation <strong>der</strong> Dissonanz«<br />
war hier nicht akademisch begründet, nicht aus <strong>der</strong> Not<br />
heraus, dass im Rahmen gängiger Tonsatzregeln kein Spielraum<br />
mehr für Innovation zu finden war. Der Weg dorthin war historisch<br />
vorgezeichnet, hatte geradezu volkstümliche Wurzeln, auch wenn<br />
er einem zeitgenössischen Publikum zunächst nur schwer zugänglich<br />
sein mochte.<br />
»Wir haben es hier mit einem Werk zu tun, das eine schillernde persönliche<br />
Synthese kultureller Bezüge darstellt«, ließe sich mit Blick<br />
auf Bartók feststellen, aber tatsächlich beschreibt <strong>der</strong> kanadische<br />
Pianist und Musikwissenschaftler Stephen Downes hier die späten<br />
Kompositionen von Karol Szymanowski. Und tatsächlich war <strong>der</strong><br />
gebürtige Pole zu <strong>der</strong> Zeit, als er seine Mazurken op. 50 komponierte,<br />
erklärtermaßen beeinflusst vom Vorbild seines ungarischen<br />
Zeitgenossen und dessen musikethnologischer Pionierarbeit.<br />
Es ist ein technisch wie musikalisch äußerst anspruchsvolles Programm,<br />
dem sich Piotr An<strong>der</strong>szewski in seinem <strong>Kölner</strong> Konzert<br />
widmet. Mit brillanten Fingerfertigkeiten lässt sich da nichts überspielen.<br />
Jedes Detail ist konzentriert herauszuarbeiten. Aber gerade<br />
darin liegt die herausragende Qualität des polnischen Pianisten.<br />
Er ist gewissenhaft und detailversessen, unbestechlich auch und<br />
gerade in <strong>der</strong> Selbstkritik. Legendär ist die Anekdote, dass <strong>der</strong> damals<br />
21-Jährige im Halbfinale eines Klavierwettbewerbs die weitere<br />
Teilnahme quittierte. An<strong>der</strong>s als die Jury fand er selbst sein Spiel<br />
nicht preiswürdig.<br />
Da ist natürlich auch die Wahl <strong>der</strong> Bach-Partiten zum Auftakt<br />
und Abschluss des Programms von sinnfälliger Bedeutung. Auch<br />
<strong>der</strong> Zyklus <strong>der</strong> »Klavierübungen« gibt sich dem Titel nach leichtgewichtig,<br />
aus heutiger Sicht zumindest. Aber es handelt sich<br />
keinesfalls um eine Etüdensammlung o<strong>der</strong> ein Lehrwerk für Klavierschüler:<br />
Vielmehr ging es Bach – wie seinen Kollegen späterer<br />
Jahrhun<strong>der</strong>te – darum, die Grenzen kompositorischer und spieltechnischer<br />
Möglichkeiten auszuloten und zu überschreiten.<br />
Manfred Müller<br />
Familien-Brunch<br />
Sonntag, 6. August und 1. Oktober<br />
MITTENDRIN IM<br />
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Zukunftsorchester<br />
auf neuen Wegen<br />
Dirigent Matthias Pintscher ist erster<br />
»Composer in Residence« bei <strong>der</strong><br />
Jungen Deutschen <strong>Philharmonie</strong><br />
Matthias Pintscher<br />
Welcher Musikstudent sich um einen Platz in <strong>der</strong> Jungen Deutschen<br />
<strong>Philharmonie</strong> bewirbt, <strong>der</strong> weiß genau: Wird man angenommen, steht<br />
einem schon bald die Orchesterwelt offen. Denn die Junge Deutsche<br />
<strong>Philharmonie</strong> ist nicht einfach eine Talentschmiede für angehende<br />
Orchestermusiker im Alter zwischen 18 und 28 Jahren. <strong>Das</strong> 1974 in<br />
Frankfurt/Main gegründete Nachwuchsorchester zählt weltweit zu den<br />
besten seiner Art. Was nicht erstaunt. Schließlich arbeitet man regelmäßig<br />
mit Top-Dirigenten und Spitzen-Solisten zusammen. Etwa mit<br />
Ivor Bolton, Roger Norrington und Christophe Rousset. O<strong>der</strong> mit Sol<br />
Gabetta, Christian Tetzlaff und Carolin Widmann. Neben <strong>der</strong> Erarbeitung<br />
des klassisch-romantischen Kernrepertoires widmen sich die<br />
jungen Musiker aber auch <strong>der</strong> zeitgenössischen Musik. Dazu gehörten<br />
bisher Stücke von Beat Furrer, Heiner Goebbels und Wolfgang Rihm.<br />
Mit <strong>der</strong> neuen Konzertsaison <strong>2023</strong>/24 betritt die Junge Deutsche<br />
<strong>Philharmonie</strong> Neuland. Denn erstmals in <strong>der</strong> ereignisreichen Orchestergeschichte<br />
verbringt man eine komplette Spielzeit mit einem »Composer<br />
in Residence«. Mit Matthias Pintscher wurde dafür einen Musiker<br />
ausgewählt, <strong>der</strong> ähnlich wie seine Mentoren und Lehrer Pierre Boulez<br />
und Peter Eötvös als Komponist und als Dirigent ein genialisch Doppeltbegabter<br />
ist. Pintschers Werke werden von Maestri wie Simon Rattle<br />
und Kent Nagano dirigiert. Als Dirigent ist <strong>der</strong> Wahl-New Yorker und<br />
zukünftige Chef des Kansas City Symphony Orchestra hingegen bei<br />
nahezu allen großen Klangkörpern zu Gast.<br />
In dieser Doppelfunktion ist Pintscher jedenfalls gleich zu Beginn seiner<br />
»Residence« bei <strong>der</strong> Jungen Deutschen <strong>Philharmonie</strong> zu erleben.<br />
»In unserer gemeinsame Saison begreife ich mich vor allem als Composer<br />
in presence, <strong>der</strong> das Orchester während <strong>der</strong> gesamten Spielzeit<br />
virtuell und real begleitet«, so Pintscher – <strong>der</strong> noch hinzufügt: »Bei den<br />
Herbstkonzerten scheinen mir Werke von Mendelssohn und Zemlinsky<br />
ein idealer Kontext zu sein für mein eigenes Werk ›neharot‹.« Alleine<br />
schon dieser Hinweis verdeutlicht, dass Pintscher sich mit seinen Werken<br />
nie von <strong>der</strong> Tradition abgenabelt hat, son<strong>der</strong>n stets auf ganz eigenen<br />
Wegen den Kontakt zu ihr sucht.<br />
Der Titel seines Orchesterstücks »neharot« bedeutet auf Hebräisch<br />
»Flüsse«, aber auch »Tränen«. Im Frühjahr 2020 in New York geschrieben,<br />
ist das Werk eine musikalische Reflexion <strong>der</strong> »Verwüstung und<br />
Angst, aber auch <strong>der</strong> Hoffnung auf Licht, die diese Zeit unseres Lebens<br />
so emotional geprägt hat«. Darauf folgt dann seliges Melos und funkelnde<br />
Brillanz – in Form von Mendelssohns berühmtem Violinkonzert,<br />
mit dem die nie<strong>der</strong>ländische Geigerin Noa Wildschut ihrem Ruf<br />
als »musikalisches Wun<strong>der</strong>« (»Süddeutsche Zeitung«) alle Ehre macht.<br />
Und mit <strong>der</strong> Orchesterfantasie »Die Seejungfrau« aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> des<br />
Schönberg-Lehrers Alexan<strong>der</strong> von Zemlinsky schwelgt Pintscher mit<br />
<strong>der</strong> Jungen Deutschen <strong>Philharmonie</strong> in einer Art österreichischem Finde-siècle-Verismo<br />
– an dem man sich einfach nicht satthören kann.<br />
Guido Fischer<br />
»Mein Denken als Dirigent ist entscheidend beeinflusst vom eigenen<br />
Komponieren, und umgekehrt«, beschrieb Pintscher einmal seinen<br />
schöpferischen Kompass. Wobei ein Ereignis dafür beson<strong>der</strong>s prägend<br />
war. Gerade mal 15 Jahre war er, als er in seiner Geburtsstadt Marl das<br />
Städtische Jugendsinfonieorchester dirigieren durfte. Und auf Anhieb<br />
war er fasziniert von »diesem physischen Umgebensein von Klang«.<br />
<strong>Das</strong> Orchester wurde zu seinem Lieblingsinstrument. Und seitdem ist<br />
seine Lust, das Orchester »selbst zu beatmen«, ständig angewachsen.<br />
Ob nun als komponieren<strong>der</strong> Dirigent o<strong>der</strong> als dirigieren<strong>der</strong> Komponist.<br />
Konzerttermin<br />
Dienstag, 19. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Noa Wildschut Violine<br />
Junge Deutsche <strong>Philharmonie</strong><br />
Matthias Pintscher Dirigent<br />
Matthias Pintscher neharot für Orchester<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64<br />
Alexan<strong>der</strong> von Zemlinsky Die Seejungfrau, Fantasie für Orchester<br />
44 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Unaufgeregter Überflieger<br />
Der Fagottist Mathis Stier<br />
Freundliche Knopfaugen, kurze Hose, das Handgelenk voller Festivalbändchen<br />
– ein lässiger junger Typ. So sitzt Mathis Stier im Interview<br />
und erzählt mit aufrichtiger Begeisterung von dem, was er am liebsten<br />
tut. Fagott spielen nämlich. Und das schon viele Jahre, nachdem sein<br />
Blockflötenlehrer ihm ein Fagott in die Hand gedrückt hat und damit die<br />
Liebe zu dem tiefen Holzblasinstrument entfachte. Eine Jugend in diversen<br />
renommierten Jugendorchestern läutete die Karriere ein, ohne dass<br />
es sich nach Karriere anfühlte. Der Erfolg hat sich mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
angeschlichen. Seit 2016 ist Mathis Stier bereits Solofagottist im WDR<br />
Sinfonieorchester. Als er die Stelle antrat, war er gerade mal 22 Jahre<br />
alt, kam frisch aus <strong>der</strong> Karajan-Akademie <strong>der</strong> Berliner Philharmoniker<br />
und rechnete mit nichts. »Gib dir keine Mühe«, war ein wichtiger Rat seines<br />
Lehrers Eberhard Marschall, bei dem Mathis Stier zuvor in München<br />
studiert hatte. Ganz er selbst zu sein, ohne sich künstlich profilieren zu<br />
wollen – dieser Grundsatz begleitet den Künstler seither bei allen Projekten<br />
und Herausfor<strong>der</strong>ungen – auch am Tag des Probespiels beim WDR<br />
Sinfonieorchester. Da war er sogar krank – und die Stelle trotz allem<br />
zu bekommen, war für Mathis Stier eine doppelt große Überraschung.<br />
Bis heute freut er sich jeden Tag über seine Position und geht auch<br />
nach sieben Jahren immer gerne zum Dienst. Nicht immer sitzt er dann<br />
hinten in einer Reihe mit seinen Holzbläserkolleginnen und -kollegen,<br />
manchmal steht er auch als Solist vor dem Orchester und genießt den<br />
Perspektivwechsel. Mit dem eigenen Orchester aufzutreten ist etwas<br />
ganz Beson<strong>der</strong>es, weil man sich vertraut und er weiß, dass die Kolleginnen<br />
und Kollegen hinter ihm stehen.<br />
Beim ARD-Musikwettbewerb überzeugte er 2019 auch fremde Menschen<br />
von seinem Talent, als er nicht nur mit dem 2. Preis, son<strong>der</strong>n<br />
auch mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Als<br />
»Rising Star” betritt Mathis Stier am 3. September nun die Bühne <strong>der</strong><br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> in Begleitung einer Pianistin. In dem vielseitigen<br />
Programm möchte <strong>der</strong> Fagottist die klanglichen Möglichkeiten seines<br />
Instruments präsentieren, das für sein Gefühl immer noch viel zu selten<br />
solistisch im Rampenlicht erscheint. Neben dem ältesten Stück für Fagott,<br />
<strong>der</strong> Sonata sopra »La Monica« für Fagott und Basso continuo von<br />
Philipp F. Boeddecker, stehen auch Werke auf dem Programm, in denen<br />
Mathis Stier mit elektronischen Effekten experimentiert. Die Komposition<br />
von Maria Sigfúsdóttir ist als Auftragswerk für die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>,<br />
Elbphilharmonie & Laeiszhalle Hamburg und European Concert<br />
Hall Organisation entstanden. Die Drei Romanzen op. 22 für Violine und<br />
Klavier von Clara Schumann hat Mathis Stier eigenhändig für sein Instrument<br />
bearbeitet. Der Konzertkalen<strong>der</strong> für die nächste Saison ist prall<br />
gefüllt. Was er in zehn Jahren machen wird, weiß <strong>der</strong> 29-Jährige aber<br />
noch nicht. »Vermutlich immer noch Fagott spielen«, sagt er schmunzelnd.<br />
Denn sollte er jemals etwas an<strong>der</strong>es machen, würde er die Musik<br />
vermutlich viel zu sehr vermissen.<br />
Katherina Knees<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 3. September <strong>2023</strong>, 16:00<br />
Nominiert von <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> und Elbhilharmonie & Laeiszhalle Hamburg<br />
Mathis Stier Fagott<br />
Rie Akamatsu Klavier und Cembalo<br />
Philipp F. Boeddecker Sonata sopra »La Monica« für Fagott und Basso continuo<br />
Paula Matthusen Of an implacable subtraction für Fagott und fixed media<br />
Maria Sigfúsdóttir Neues Werk für Fagott und Elektronik – Uraufführung<br />
Kompositionsauftrag von <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> (KölnMusik),<br />
Elbphilharmonie & Laeiszhalle Hamburg und European Concert Hall Organisation<br />
Camille Saint-Saëns Sonate für Fagott und Klavier G-Dur op. 168<br />
Clara Schumann Drei Romanzen op. 22 für Violine und Klavier<br />
Einrichtung für Fagott und Klavier von Mathis Stier<br />
Alain Bernaud Hallucinations für Fagott und Klavier<br />
Heinz Holliger Klaus-ur aus: Drei Stücke für Fagott solo<br />
Daniel Schny<strong>der</strong> Sonate für Fagott und Klavier<br />
Podcast mit Mathis Stier<br />
https://www.koelner-philharmonie.de/de/podcast<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
45
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CD gewinnen<br />
Beim Sommernachtskonzert<br />
<strong>der</strong> Wiener Philharmoniker dirigierte<br />
2021 erstmals Daniel<br />
Harding und auch für Pianist<br />
Igor Levit war das Konzert eine Premiere. <strong>Das</strong><br />
Programm stand unter dem Motto »Fernweh«.<br />
Am 6. 10. sind die Wiener in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
zu erleben. Wir verlosen 3 CDs des Live-<br />
Mitschnitts aus dem Park von Schloss Schönbrunn<br />
(SONY Music) an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten.<br />
dem Ensemble um den Saxofonisten Mulo<br />
Francel, ausgewählt. Wir verlosen 3 CDs (ACT-<br />
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Alexan<strong>der</strong> Melnikovs Liebe zu<br />
historischen Tasteninstrumenten<br />
ist bekannt. Für sein Album<br />
FANTASIE hat unser Porträtkünstler<br />
<strong>der</strong> neuen Saison auf sieben verschiedenen<br />
Instrumenten sieben Werke von J. S.<br />
Bach bis Alfred Schnittke eingespielt, die dem<br />
Klang ihrer Entstehungszeit so nah wie möglich<br />
kommen. Wir verlosen 3 CDs (harmonia mundi)<br />
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46 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
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Die lettische Organistin Iveta<br />
Apkalna liebt es, bekannte Orgelwerke<br />
mit unbekannten zu<br />
verbinden und daraus Programme<br />
zu entwickeln. Ihr neues Album OCE-<br />
ANIC nahm sie zusammen mit dem norwegischen<br />
Stavanger Symphony Orchestra auf. Bei<br />
uns ist Iveta Apkalna am 25.9. zu hören! Wir<br />
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<strong>Magazin</strong>-Abonnenten.<br />
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412 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung<br />
haben Shakespeares<br />
Sonette nichts von ihrer<br />
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sich ein Soundbutton, den sie selbst drücken<br />
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Daniel Harding<br />
Freitag<br />
6. Oktober <strong>2023</strong> das Programmheft zum Konzert<br />
20:00<br />
»Aus <strong>der</strong> Neuen Welt« mit den<br />
Wiener Philharmonikern und<br />
Frank Peter Zimmermann am<br />
6.10. kostenlos. Bitte lösen Sie<br />
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im Foyer <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> ein. wil
Die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
im Wohnzimmer<br />
Konzerte auf philharmonie.tv – geför<strong>der</strong>t durch JTI<br />
Die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> schreibt seit bald 40 Jahren eine Erfolgsgeschichte.<br />
Sie ist mit ihrer einzigartigen Architektur und hervorragenden<br />
Akustik d e r Ort für fantastische Künstlerinnen und Künstler aus aller<br />
Welt und erfreut sich eines treuen Publikums, das immer gern wie<strong>der</strong>kehrt.<br />
Vor zehn Jahren wurde ein weiteres Erfolgskapitel aufgeschlagen.<br />
Ein bis dato neuartiges Format kam hinzu, das aktuelle Trends<br />
nach mehr Mobilität vorwegnahm: philharmonie.tv. Musikfreunde können<br />
seitdem weltweit Konzerte aus <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> auf dem<br />
heimischen PC, Tablet o<strong>der</strong> Smartphone in bester Klang- und Bildqualität<br />
erleben, d. h. ein Musikerlebnis von unterwegs genießen, ohne sich<br />
an einen Ort zu binden.<br />
<strong>Das</strong> von unserem Sponsor JTI unterstützte Angebot philharmonie.tv ist<br />
für alle Nutzer kostenlos und richtet sich u. a. an die, die entwe<strong>der</strong> keine<br />
Karte mehr für eines <strong>der</strong> Konzerte bekommen konnten, o<strong>der</strong> die in<br />
das vielfältige Konzertangebot hineinschnuppern wollen. Mit diesem<br />
Format richtete die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> ein beson<strong>der</strong>s nie<strong>der</strong>schwelliges<br />
Angebot ein, um auch Menschen, denen <strong>der</strong> Konzertbesuch als<br />
solcher (noch) fremd ist, für diese Form <strong>der</strong> Abendgestaltung zu begeistern,<br />
o<strong>der</strong> jenen, denen die aktuelle Familiensituation nicht erlaubt, weite<br />
Wege zurückzulegen, eine adäquate Alternative zu bieten, um sie als<br />
Zuhörer zu gewinnen o<strong>der</strong> sie nicht zu verlieren.<br />
Wie weitblickend die Entscheidung war, philharmonie.tv zu entwickeln,<br />
zeigte sich durch seinen großen Zuspruch in Coronazeiten. Viele Freundinnen<br />
und Freunde <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> werden sich an das überwältigende<br />
Gefühl erinnern, als es gelang, zu Beginn des Lockdowns<br />
2020 das Konzert des Bach Collegium Japan unter <strong>der</strong> Leitung von<br />
Masaaki Suzuki mit Johann Sebastian Bachs »Johannespassion« auf<br />
philharmonie.tv mitzuerleben. Auch dafür unser Dank an den Sponsor<br />
JTI, <strong>der</strong> solche Ereignisse ermöglicht, und an die streaming factory, die<br />
zuverlässig für die künstlerisch-technische Umsetzung sorgt.<br />
Die Konzerte stehen in <strong>der</strong> Regel 30 bis 60 Tage online. Mittlerweile ist das<br />
Angebot fest etabliert. In den letzten Jahren nutzten mit über 295.000 Zuschauerinnen<br />
und Zuschauern aus rund 140 Nationen fast sechs Mal mehr<br />
Menschen als noch vor fünf Jahren das Angebot von philharmonie.tv, –<br />
eine positive Auswirkung <strong>der</strong> Pandemie, die den Umgang mit Online-<br />
Formaten zur Selbstverständlichkeit hat werden lassen. Darüber hinaus<br />
hat dieses nie<strong>der</strong>schwellige Angebot das Potenzial, Neugierde zu<br />
wecken für die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>. Denn das Live-Erlebnis vor Ort<br />
bleibt ausschließlich dem Publikum im Saal vorbehalten. km<br />
Highlights auf philharmonie.tv<br />
Cuarteto Casals<br />
Bach: Die Kunst <strong>der</strong> Fuge<br />
Ensemble Musikfabrik, Florentin Ginot<br />
Bach und Aperghis<br />
FEL!X.<br />
Les Siècles, François-Xavier Roth<br />
Ballettmusiken für Sergei Djagilew<br />
Carl Orff<br />
Carmina Burana | Cristian Măcelaru | WDR Sinfonieorchester | WDR Rundfunkchor<br />
Ab Samstag, 26. August <strong>2023</strong><br />
Zum 10. Todestag des Autors Wolfgang Herrndorf:<br />
Birgit Minichmayr liest Auszüge aus »Arbeit und Struktur«,<br />
das Ensemble Resonanz spielt Joseph Haydns »Die sieben letzten Worte unseres<br />
Erlösers am Kreuze«.<br />
Unterstützt wird philharmonie.tv durch JTI.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
47
Marius Neset<br />
Glücksbringer<br />
Der norwegische Saxofonist, Komponist und Multitasker Marius<br />
Neset ist ein Grenzgänger, und das in mehr als nur einer Hinsicht.<br />
Er hat in seinem Ton zwar jene typisch boreale Transparenz und<br />
Naturverbundenheit verinnerlich, die man norwegischen Musikern<br />
gern und oft zu Recht nachsagt, doch er ist hauptsächlich in<br />
<strong>der</strong> britischen Szene aktiv und transportiert in seinem Idiom den<br />
Groove <strong>der</strong> Inseln. Erstaunlicherweise lebt er we<strong>der</strong> in Oslo noch in<br />
London, son<strong>der</strong>n hat sich genau in <strong>der</strong> Mitte eingerichtet und seine<br />
Zelte in Kopenhagen aufgeschlagen, wo er zu beiden Szenen<br />
kurze Wege hat.<br />
In Kopenhagen studierte Neset bei dem britischen Pianisten Django<br />
Bates, in dessen Band Human Chain er auch mehrere Jahre mitmischen<br />
durfte. <strong>Das</strong> erklärt einerseits die Affinität des Norwegers<br />
zum britischen Jazz, wirft aber auch ein Licht auf seinen Facettenreichtum.<br />
Wie sein Mentor ist <strong>der</strong> Allroun<strong>der</strong> nämlich ein leidenschaftlicher<br />
Mittler zwischen Jazz, Klassik und Pop. Und wie bei<br />
Bates gehen auch bei Neset Ernsthaftigkeit in <strong>der</strong> Grundhaltung<br />
und Humor in <strong>der</strong> spontanen Umsetzung Hand in Hand.<br />
Mit dem schwedischen Schlagzeuger Anton Eger hat er bereits<br />
in <strong>der</strong> Band Jazz Kamikaze zusammengespielt. Der ebenfalls aus<br />
Schweden stammende Pianist Ola Magnus Hjorth arbeitet gemeinsam<br />
mit Eger in dem renommierten Trio Phronesis, wie auch<br />
auch mit Eger und Neset in dem Quartett People Are Machines.<br />
Diese Gruppe bildet gewissermaßen die Grundlage für das Quintett,<br />
mit dem Neset im letzten Jahr das Album »Happy« aufnahm.<br />
Vervollständigt wird die Band von den beiden Briten Elliot Galvin<br />
an den Keyboards und Conor Chaplin am elektrischen Bass. Beide<br />
haben sich in <strong>der</strong> Londoner Band Dinosaur um die Trompeterin<br />
Laura Jurd einen Namen gemacht.<br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 23. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Marius Neset Quintet<br />
Marius Neset saxophones<br />
Magnus Hjorth piano<br />
Elliot Galvin keyboard<br />
Conor Chaplin electric bass<br />
Anton Eger drums<br />
»Happy!«<br />
Auf »Happy« schöpft <strong>der</strong> Norweger aus den gewaltigen Möglichkeiten<br />
seines Klanguniversums, das nicht selten mit dem seines<br />
großen Landsmanns Jan Garbarek verglichen wird. <strong>Das</strong> Programm<br />
weist sehr verspielte und kleinteilige Momente auf, die durchaus<br />
an Nesets Mentor Django Bates erinnern. In an<strong>der</strong>en Augenblicken<br />
groovet die Band wie die Hölle, um in wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Songs auch<br />
sehr nachdenkliche Töne anzuschlagen. Da alle beteiligten Musiker<br />
nicht zuletzt in ihren Bands Phronesis und Dinosaur selbst gewiefte<br />
Gestalter sind, lässt Neset ihnen jeden erdenklichen Raum.<br />
Dies allerdings nicht weniger, um sich jeweils individuell solistisch<br />
auszutoben, son<strong>der</strong>n viel mehr, um ihren genuinen Beitrag zum<br />
ebenso dichten wie nach allen Seiten offenen Gruppensound zu<br />
leisten.<br />
Womit wir wie<strong>der</strong> beim innigen Naturverständnis des Skandinaviers<br />
wären. Seine Band klingt wie ein Wald, in dem es von allen<br />
Seiten hallt und wi<strong>der</strong>hallt, um ein organisches Ganzes zu ergeben,<br />
ebenso spontan wie in seiner Zusammensetzung genuin<br />
zwingend. Spätestens auf seinem Album »Birds« hat Neset 2013<br />
seine Liebe zum Vogelgesang offenbart, die er mit Jazzgrößen wie<br />
Charlie Parker, Ornette Coleman, Albert Mangelsdorff o<strong>der</strong> Nils<br />
Wogram teilt. Singvögel, so scheint es zumindest aus <strong>der</strong> menschlichen<br />
Perspektive, sind immer glücklich und schreien dieses Glück<br />
unentwegt in die Welt heraus. Und Vogelgesang macht wie<strong>der</strong>um<br />
den Menschen glücklich. Jene verzwitscherte Unbekümmertheit<br />
hat Marius Neset bis heute auch in vielen an<strong>der</strong>en Kontexten an<br />
den Tag gelegt.<br />
»Happy« ist ein Programm, das gleichermaßen den Überschwang<br />
wie auch die stillen Momente des Glücks beschreibt. Beides will<br />
genossen werden, denn wer wüsste nicht, dass man das Glück<br />
ebenso wenig mit Händen greifen kann wie den Ton eines Saxofons<br />
o<strong>der</strong> den Gesang eines Vogels. Vor allem aber verleiht uns<br />
Marius Neset mit »Happy« auch in komplexen Zeiten den Mut zum<br />
Glücklichsein. Wolf Kampmann<br />
48 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Marius Neset<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
49
Jedes Wort<br />
stammt von<br />
Beckett<br />
Dirigent Markus Stenz über György Kurtágs<br />
Oper »Fin de partie«<br />
Markus Stenz<br />
Vier rätselhafte Figuren prägen die Handlung von »Endspiel«, <strong>der</strong> literarischen<br />
Vorlage von Samuel Beckett. Sind sie Menschen o<strong>der</strong> nur Metaphern?<br />
Es ist die Essenz des Stücks, dass diese vier Personen alle ein Handycap<br />
haben. <strong>Das</strong> Spannende ist, dass György Kurtág die Figuren eins zu eins<br />
für seine Oper übernommen hat, so wie sie im Text von Beckett vorkommen.<br />
In seiner Oper, die mit dem französischen Originaltext arbeitet,<br />
findet sich dieselbe Versuchsanordnung wie<strong>der</strong>, nämlich die Endzeitstimmung<br />
nach dem Atomschlag. Es ist ein Gedankenexperiment. Die<br />
vier Personen müssen damit klarkommen, dass nur sie alleine übriggeblieben<br />
sind. Aus welchem Fenster man immer schaut, sieht man die<br />
Vernichtung. Die Hauptfigur Hamm, <strong>der</strong> bei unserer Aufführung von<br />
Frode Olsen gesungen wird, sitzt erblindet im Rollstuhl und tyrannisiert<br />
die an<strong>der</strong>en. Sein Bediensteter Clov kann kaum gehen, während seine<br />
Eltern Nagg und Nell in Mülltonnen stecken, beide sind beinamputiert.<br />
Es ist wirklich völlig absurd.<br />
Kann man die Psychologie <strong>der</strong> Figuren besser verstehen, wenn man genau<br />
den Spielanweisungen von Kurtág folgt, z. B. »entschlossen«, »schmeichelnd«<br />
o<strong>der</strong> »fast wie ein Stöhnen«?<br />
Jedes Wort des Librettos stammt von Beckett. Aber in dem Moment,<br />
wo dieser in seinem Theaterstück die Spielanweisung »un temps« vorgibt<br />
– dass also »ein wenig Zeit« zwischen den Worten vergehen soll,<br />
eine Sprechpause –, setzt Kurtágs großartige musikalische Interpretation<br />
ein. Sind es wenige Sekunden, ein kurzes Innehalten, o<strong>der</strong> sind es<br />
Minuten? Kurtág legt fest, mit welcher Motivik diese Zeit zu gestalten ist.<br />
Die Spielanweisung »un temps« durchzieht den ganzen Text, so häufig<br />
kommt sie vor. Kurtág nimmt außerdem eine Interpretion vor, indem er<br />
den Sängern durch die Vorschriften, die Sie eben erwähnt haben und<br />
die sehr konkret sind, ihren spezifischen Charakter zuweist. Er gibt diesem<br />
Text ein Format, ein Timing, den Ausdruck, die Klanglichkeit. Es ist<br />
hochspannend, das nachzuvollziehen und zu erleben.<br />
2018 leiteten Sie die Uraufführung von »Fin de partie« an <strong>der</strong> Mailän<strong>der</strong> Scala.<br />
Mit Frode Olsen, Hilary Summers und Leonardo Cortelazzi wirkten damals<br />
gleich drei Stimmen mit, die jetzt auch in Köln dabei sind. Gibt Ihnen<br />
diese Konstellation die Möglichkeit, mehr Risiko in <strong>der</strong> Interpretation zu wagen?<br />
O<strong>der</strong> mehr Sicherheit?<br />
Mehr Sicherheit! <strong>Das</strong> ist ein Erfahrungsvorsprung, <strong>der</strong> unbezahlbar ist.<br />
Aber wir konnten noch weiter vorarbeiten. Bereits vier Jahre vor <strong>der</strong><br />
Urauffürung hat Kurtág begonnen, intensiv mit den Sängerinnen und<br />
Sängern die Partitur durchzugehen und minutiös die Szenen zu erarbeiten.<br />
Etwa eineinhalb Jahre vorher stieß ich dann auch dazu. Kurz vor<br />
<strong>der</strong> Premiere hatten wir gemeinsam mit dem Komponisten eine dreitägige<br />
konzertante Probenphase in seiner Heimatstadt Budapest. Kurtág<br />
50 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Konzerttermin<br />
Sonntag, 15. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Frode Olsen Bass<br />
Zsolt Haja Bariton<br />
Hilary Summers Alt<br />
Leonardo Cortelazzi Tenor<br />
Danubia Orchestra<br />
Markus Stenz Dirigent<br />
György Kurtág »Fin de partie«, Oper in einem Akt<br />
nach Samuel Becketts Drama »Endspiel«<br />
musste keine einzige seiner Spielanweisungen än<strong>der</strong>n. All das, was man<br />
sucht und findet in kleinen Nuancen, haben wir verinnerlichen können.<br />
Wir haben »Fin de partie« danach z. B. auch in Amsterdam gegeben.<br />
Ich kenne kaum ein Stück, mit dem man sich so lange und so detailliert<br />
beschäftigen konnte. Die drei genannten Sängerinnen und Sänger leben<br />
nun knapp zehn Jahre mit dem Stück! <strong>Das</strong> hinterlässt Spuren, im<br />
positiven Sinne. Und auch das Danubia Orchestra ist wie<strong>der</strong> dabei.<br />
»Fin de partie« bezeichnet auch eine finale Situation im Schachspiel. Spielen<br />
Sie Schach?<br />
Ja. Ich liebe die Kreativität, die das Spiel for<strong>der</strong>t, in Kombination mit einem<br />
vorgegebenen logischen Rahmen. Es ist eine Ecke im Gehirn, die<br />
ich gerne anwerfen ein Ausgleich zu meiner musikalischen Tätigkeit.<br />
Aber den Zahn kann ich Ihnen ziehen, eine Verbindung zu Kurtágs Musik<br />
zu konstruieren. Ein einziges Mal in unserer langen Zusammenarbeit<br />
hat er Schach erwähnt, nur am Rande. Es spielt keine Rolle für ihn. Beim<br />
Schach haben wir ein festes Regelwerk. Bei Kurtág ist eher das Gegenteil<br />
<strong>der</strong> Fall. Bei ihm gibt es den gesetzten Text und die Freiheit <strong>der</strong> Musik.<br />
Es ist ein Festival an inneren Emotionen – und damit ganz weit weg<br />
vom Schachspiel.<br />
1988 erhielten Sie ein Stipendium in Tanglewood. Leonard Bernstein und<br />
Seiji Ozawa waren Ihre Mentoren. Gibt es einen Ratschlag <strong>der</strong> beiden, an<br />
den Sie sich noch erinnern können?<br />
Wir hatten an Brahms gearbeitet und ich fand es wun<strong>der</strong>bar, dass Bernstein<br />
mehr über das Wetter in <strong>der</strong> hamburgischen Tiefebene gesprochen<br />
hat als über den C-Dur-Akkord. Ich formuliere jetzt überspitzt,<br />
aber was er geschafft hat war wirklich, wie er den Horizont erweitern<br />
und aufstoßen konnte, sodass man Lust hatte zu fliegen. <strong>Das</strong> habe ich<br />
von ihm mitgenommen. Und von Seiji Ozawa die grenzenlose Bewun<strong>der</strong>ung,<br />
wie er ohne ein Wort zu verlieren dem Orchester zeigen konnte,<br />
welche Idee <strong>der</strong> Interpretation ihm vorschwebte. Eine Art von Telepathie,<br />
die ihn mit jedem Musiker verband. <strong>Das</strong> war atemberaubend.<br />
Ihre Jugend haben Sie in Bad Neuenahr-Ahrweiler verbracht. Sie waren<br />
zehn Jahre Generalmusikdirektor <strong>der</strong> Stadt Köln und Kapellmeister des<br />
Gürzenich-Orchesters. Wie hat Sie die rheinische Heimat geprägt?<br />
Ich liebe an den Rheinlän<strong>der</strong>n, dass es Menschen sind, die lachen können<br />
und das Positive im Herzen tragen. Mir hat das immer dabei geholfen,<br />
in Stresssituationen lässig und verspielt bleiben zu können. Für<br />
das eigentliche Musizieren spielen jedoch an<strong>der</strong>e Einflüsse eine größere<br />
Rolle: die Liebe zur Harmonik bei Bruckner, die Tiefe bei Bach, das<br />
Erhabene bei Mahler. <strong>Das</strong> hat mit dem Rheinland nun überhaupt nichts<br />
zu tun. Aber das Vorwärtsschauende hat mir gefallen. Man kann ja nur<br />
gestalten, was vor einem liegt. Was nicht so gut gelaufen ist, kann man<br />
hinter sich lassen und einen Haken dran setzen. <strong>Das</strong> ist eine absolut<br />
hilfreiche Einstellung. Helge Birkelbach<br />
Kontrapunkt-Konzerte <strong>2023</strong>-2024<br />
Erfüllende Klassik-Erlebnisse in <strong>der</strong> KÖLNER PHILHARMONIE<br />
Abo A EUROPÄISCHE KLASSIK<br />
7 Konzerte € 294 / 274 / 240 / 210 / 176 / 118 / Z: 220<br />
Abo B METROPOLEN DER KLASSIK<br />
5 Konzerte € 232 / 206 / 176 / 152 / 130 / 88 / Z: 162<br />
A1<br />
Mi 15 Uhr<br />
01.11.<strong>2023</strong><br />
A2 / B1<br />
Mi 20 Uhr<br />
15.11.<strong>2023</strong><br />
B2<br />
So 16 Uhr<br />
03.12.<strong>2023</strong><br />
A3<br />
So 16 Uhr<br />
07.01.2024<br />
A4 / B3<br />
So 16 Uhr<br />
28.01.2024<br />
A5<br />
Mi 20 Uhr<br />
21.02.2024<br />
A6 / B4<br />
So 16 Uhr<br />
28.04.2024<br />
A7 / B5<br />
Sa 20 Uhr<br />
01.06.2024<br />
SoKo 1<br />
Do 20 Uhr<br />
21.12.<strong>2023</strong><br />
SoKo 2<br />
Fr 20 Uhr<br />
05.01.2024<br />
SoKo 3<br />
Mi 20 Uhr<br />
15.06.2024<br />
Schicksalssinfonie<br />
STAATSKAPELLE HALLE<br />
Fabrice Bollon Dirigent<br />
BEETHOVEN Coriolan-Ouvertüre c-Moll op. 62<br />
SCHUBERT 4. Sinfonie c-Moll „Tragische“ D 417<br />
BEETHOVEN 5. Sinfonie c-Moll op. 67<br />
Dramatische Sinfonie<br />
BALTIC SEA PHILHARMONIC<br />
Kristjan Järvi Dirigent • Olga Scheps Klavier<br />
GRIEG Klavierkonzert a-Moll op. 16<br />
TSCHAIKOWSKI Suite aus „Der Nussknacker“ (Arr. K. Järvi)<br />
Italienische<br />
LITAUISCHES STAATLICHES SYMFONIEORCHESTER<br />
Gintaras Rinkevicius Dirigent • Nuron Mukumi Klavier<br />
BEETHOVEN 5. Klavierkonzert Es-Dur op. 73<br />
MENDELSSOHN 4. Sinfonie A-Dur op. 90 „Italienische“<br />
Freude, schöner Götterfunken<br />
DAS NEUE ORCHESTER • CHORUS MUSICUS<br />
Christoph Spering Dirigent<br />
BEETHOVEN 9. Sinfonie d-Moll op. 125 mit Schillers Ode „An die Freude“<br />
Erinnerungen und Träumereien<br />
DEUTSCHE RADIOPHILHARMONIE<br />
Michael Schonwandt Dirigent • Benjamin Beilman Violine<br />
SAINT-SAËNS Violinkonzert Nr. 3 h-Moll op. 61<br />
TSCHAIKOWSKI 4. Sinfonie f-Moll op. 36<br />
Wiener Charme und Heiterkeit<br />
POLNISCHE KAMMERPHILHARMONIE SOPOT<br />
Wojciech Rajski Dirigent • Anne Naomi Schultsz Violine<br />
SCHUBERT 5. Sinfonie B-Dur D 485<br />
MOZART Violinkonzert D-Dur KV 218<br />
SCHUBERT 3. Sinfonie D-Dur D 200<br />
Reichtum melodischer Erfindung<br />
STAATSPHILHARMONIE RHEINLAND-PFALZ<br />
Michael Francis Dirigent • Sophie Pacini Klavier<br />
LISZT<br />
1. Klavierkonzert Es-Dur<br />
BRUCKNER 7. Sinfonie E-Dur<br />
Eroica<br />
KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN<br />
Joana Mallwitz Dirigentin • Augustin Hadelich Violine<br />
BRAHMS Violinkonzert D-Dur op. 77<br />
BEETHOVEN 3. Sinfonie Es-Dur op. 55 „Eroica“<br />
Glanzvolle Weihnacht — zum Mitsingen<br />
GEWANDHAUS BRASS QUINTETT LEIPZIG<br />
EUROPÄISCHER KAMMERCHOR<br />
Michael Reif Dirigent • Sebastian Küchler-Blessing Orgel<br />
Stimmungsvolle Weihnachtslie<strong>der</strong> zum Mitsingen<br />
Werke von BACH, MOZART, MENDELSSOHN, ELGAR u.a.<br />
Tanz um die Welt — Neujahrskonzert<br />
PHILHARMONISCHES ORCHESTER HAGEN<br />
Rodrigo Tomillo Dirigent<br />
Susanne Serfling Sopran • Xavier Moreno Tenor<br />
Ungarische Tänze (BRAHMS), Slawische Tänze (DVOŘÁK), Walzer aus Schwanensee<br />
(TSCHAIKOWSKI), Kaiserwalzer und Tritsch-Tratsch-Polka (JOHANN STRAUSS) u.a.<br />
When I Need a Friend<br />
JAZZCHOR DER UNIVERSITÄT BONN<br />
Jan-Hendrik Herrmann Leitung<br />
Chormusik für- und miteinan<strong>der</strong> — Ein interaktives Konzerterlebnis<br />
Abonnements, Einzelkarten und Infos<br />
Kontrapunkt-Konzerte<br />
Herwarthstraße 16, 50672 Köln<br />
Bürozeiten: Mo, Di, Do 16 – 18 Uhr<br />
Tel 0221-257 84 68 Fax 0221-258 98 61<br />
info@kontrapunkt-konzerte.de<br />
Abonnementsservice <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
abo@koelnmusik.de<br />
ABONNENTEN erhalten rund 25% Rabatt<br />
gegenüber den Einzelpreisen. Abo-Ausweise<br />
sind übertragbar, wenn Sie verhin<strong>der</strong>t sind.<br />
Abonnement A ist erhältlich bis 01.10.<strong>2023</strong>,<br />
Abonnement B ist erhältlich bis 15.10.<strong>2023</strong>.<br />
Glückliche musikalische Momente<br />
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Der Einzelkartenverkauf beginnt 2 Monate, bei<br />
Son<strong>der</strong>konzerten 4 Monate vor dem Konzert.
Benjamin Appl<br />
<strong>Das</strong>s namhafte Sänger mit nicht weniger namhaften Pianisten ein<br />
gemeinsames Lied-Duo bilden, kommt immer wie<strong>der</strong> mal vor.<br />
Ob Dietrich Fischer-Dieskau an <strong>der</strong> Seite von Alfred Brendel o<strong>der</strong><br />
Svatoslav Richter, ob Ian Bostridge mit Leif Ove Andsnes o<strong>der</strong><br />
Lars Vogt o<strong>der</strong> Dorothea Röschmann mit Mitsuko Uchida – solche<br />
Künstler-Allianzen sind nach wie vor Ausnahmen, nicht die Regel.<br />
Umso größer die Freude, wenn es jetzt eine neues Duo dieser Art zu<br />
vermelden gibt. Bariton Benjamin Appl und Pianist Kit Armstrong<br />
gastieren in Köln mit Lie<strong>der</strong>n von Schubert bis Mahler.<br />
Oftmals ist die Gattung Lied mit einem düsteren Etikett versehen<br />
worden: »Vom Aussterben bedroht«. Appl kann das nicht recht<br />
nachvollziehen, denn im Lied geht es um Gefühle, »die alle im<br />
21. Jahrhun<strong>der</strong>t noch sehr präsent sind: Verliebtsein, Sehnsüchte,<br />
Verlustängste. Inhalte, die man in <strong>der</strong> populären Musikszene genauso<br />
findet wie in unserer Kunstform.« Daher glaubt er, dass das<br />
Lied nach wie vor eine unterschätzte Gattung ist – zumal ein Genre,<br />
das »im Ausland sehr bewun<strong>der</strong>t wird«, ob in Japan o<strong>der</strong> den USA.<br />
Natürlich, das Kunstlied ist nie massentauglich gewesen, wird es<br />
wohl auch nie werden. Es bindet weniger Menschen als die Oper –<br />
übrigens auch bei Sängerinnen und Sängern. Appl weiß darum<br />
und möchte gleichzeitig gegensteuern: »Ich sehe Lied-Konzerte<br />
als große Chance, weitere Menschen für den Liedgesang zu begeistern.«<br />
Allerdings weiß <strong>der</strong> gebürtige Regensburger auch, dass<br />
sich die Anfor<strong>der</strong>ungen an einen Lied-Sänger verän<strong>der</strong>t haben:<br />
Er nennt Kriterien wie Teamfähigkeit, Führungsqualitäten, Selbstmanagement<br />
und an<strong>der</strong>es mehr. »<strong>Das</strong> Gesamtpaket ist komplexer<br />
geworden.«<br />
<strong>Das</strong>s er jetzt mit Kit Armstrong zusammenarbeitet, darf schlicht als<br />
musikalischer Glücksfall bezeichnet werden. Denn <strong>der</strong> Pianist, <strong>der</strong><br />
Hoch- und Vielbegabte, ist ein Künstler, <strong>der</strong> nach Essenzen sucht,<br />
nicht Effekten. Er könnte, wenn er es drauf anlegen wollte, berühmter<br />
sein, medial präsenter. Doch er sucht nicht die Popularität, son-<br />
Musikalischer<br />
Glücksfall<br />
<strong>Das</strong> Lied-Duo Benjamin Appl und Kit Armstrong<br />
52 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Kit Armstrong<br />
<strong>der</strong>n bevorzugt immer wie<strong>der</strong> Nischen, in denen er seine enorme<br />
künstlerische Neugierde stillen kann, ob am Cembalo, an <strong>der</strong> Orgel<br />
o<strong>der</strong>, wie meist, am Konzertflügel. Armstrong verfügt über ein<br />
ungewöhnlich breites Repertoire, von <strong>der</strong> englischen Renaissance<br />
eines William Byrd bis zur zeitgenössischen Musik, zu <strong>der</strong> er auch<br />
selbst beiträgt, denn Armstrong ist auch Komponist.<br />
Wer weiß, womöglich hat ihm einmal sein prominentester Lehrer,<br />
Alfred Brendel, davon erzählt, welche Reize sich bieten, wenn man<br />
als Pianist auch das Lied-Terrain erkundet. Denn Lehrer wie Schüler<br />
eint die Lust am Hinterfragen, am Nie-still-stehen, am Immer-neudenken.<br />
Die Devise des Stets-tiefer-Grabens übrigens gilt auch für<br />
Benjamin Appls bekanntesten Lehrer: Dietrich Fischer-Dieskau.<br />
»Mich interessiert es, eine Partitur aus ihrem Schlaf zu erwecken,<br />
sie mit den Schönheiten meiner Erfahrungen zu prägen«, gesteht<br />
Armstrong, <strong>der</strong> ein Schnell-Lerner ist. Mit nur zehn Jahren konnte<br />
er die Partitur einer Sinfonie nach einmaligem Lesen aufschreiben,<br />
mit elf hat er in nur 45 Minuten ein komplexes Werk von Claude<br />
Debussy auswendig gelernt. Auch wenn Armstrong behauptet,<br />
man könne so etwas trainieren: seine Begabung ist dennoch außergewöhnlich.<br />
Eines seiner künstlerischen Ideale umschreibt er<br />
mit einem Zitat des französischen Pianisten Samson François, wonach<br />
»alle Zeichen in <strong>der</strong> Musik gespielt werden sollten, als ob <strong>der</strong><br />
Vortragende fühlt, dass sie notwendig sind, und nicht, weil er sich<br />
erinnert, dass sie in <strong>der</strong> Partitur stehen.« <strong>Das</strong> ist im Solo-Repertoire<br />
nicht an<strong>der</strong>s als bei <strong>der</strong> Gattung Lied. Christoph Vratz<br />
Konzerttermin<br />
Montag, 23. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Benjamin Appl Bariton<br />
Kit Armstrong Klavier<br />
Mit Werken von Franz Schubert, Carl Loewe, Robert Schumann,<br />
Clara Schumann, Gustav Mahler und Hugo Wolf<br />
SOLITÄR Anhänger<br />
Naturfarbene Diamanten und Platin<br />
Kollektion Schmuck + Form Köln<br />
®<br />
Di - Fr<br />
Sa<br />
10.00 - 19.00 Uhr<br />
10.00 - 16.00 Uhr
»Sequana«<br />
Mit Souad Massi stellt sich Algeriens prominenteste Sängerin vor<br />
Gänseblümchen hat sich Souad Massi auf dem Cover ihres neuen<br />
Albums über ihre geschlossenen Augen gelegt. Ein Zeichen,<br />
dass die Sängerin und Gitarristin sich von <strong>der</strong> Welt abwenden will?<br />
Keineswegs, die Begegnung mit <strong>der</strong> Natur gibt ihr nach eigenem<br />
Bekenntnis Kraft, engagiert Stellung zu beziehen gegen Krieg,<br />
Korruption und totalitäre Regime. Dabei bezaubert sie ebenso<br />
durch eine samtige, dunkle Stimme wie durch ihre poetischen Texte.<br />
Nun präsentiert sie sich mit ihrem Sextett erstmals in Köln. Ein<br />
Debüt, das man nicht verpassen sollte, gilt Souad Massi doch als<br />
prominenteste Sängerin Algeriens, die nun mit »Sequana« schon<br />
ihr zehntes Album vorstellt.<br />
Geboren wurde Souad Massi 1972 in Bab-el-Oued, einem Stadtteil<br />
von Algier. »Kulturell treffen sich in Algerien <strong>der</strong> Maghreb, Afrika,<br />
<strong>der</strong> Mittlere Osten und Europa«, sagt die Singer-Songwriterin. »Es<br />
ist ein Schmelztiegel. <strong>Das</strong> hat mich geformt und für einen freien<br />
Kopf gesorgt.« Aufgewachsen ist sie mit Chaabi, <strong>der</strong> Volksmusik<br />
ihrer Heimat, und den kayblischen Lie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Berber, aber auch<br />
mit Pop und Rockmusik. Schon früh griff sie zur Gitarre, um westliche<br />
Hits nachzuspielen. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie in<br />
einer Flamencogruppe und war Frontfrau einer algerischen Heavy<br />
Metal Band. Außerdem studierte sie Stadtplanung und arbeitete<br />
nach ihrem Diplom-Abschluss in einem Architekturbüro. Mit<br />
27 Jahren verließ Souad Massi ihre Heimat – <strong>der</strong> sich zuspitzende<br />
Bürgerkrieg, die Bedrohung durch Fundamentalisten machten<br />
Auftritte immer schwieriger. In Paris landete sie mit ihrer ersten<br />
Kassette in <strong>der</strong> Tasche und wurde dort schnell von einem internationalen<br />
Plattenlabel entdeckt. Seitdem lebt sie im französischen<br />
Exil.<br />
»Singer-Songwriterin<br />
Souad Massi hat ihre Klangpalette<br />
stetig erweitert.«<br />
Hohe Eigenständigkeit, Kennerschaft und Gelassenheit wurden<br />
ihr schon nach dem zweiten Album attestiert. Es müsse ein eigenes<br />
Genre erfunden werden, um die Musik von Souad Massi<br />
zu beschreiben, hieß es in einer Rezension. Seitdem hat sie ihre<br />
Klangpalette stetig erweitert, integriert immer mehr Sounds in ihre<br />
Stücke, auf »Sequana« nun auch auch Calypso, Country Music und<br />
Bossa nova. Der Titel des Albums spielt auf die Göttin Sequana<br />
an. Zu dieser gallo-römischen Hüterin <strong>der</strong> Seine-Quellen pilgerten<br />
einst die Menschen, um Heilung zu erbitten. Im romantischen, von<br />
Streichern begleiteten Titelsong ruft Souad Massi die Göttin an, sie<br />
möge vor allem die Jugendlichen beschützen. Als Mutter zweier<br />
Töchter im Teenager-Alter hat sie selbst erlebt, wie verloren sich<br />
gerade junge Menschen in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Pandemie fühlten. Damals<br />
ist »Sequana« entstanden, fast alle Lie<strong>der</strong> hat Souad Massi selbst<br />
geschrieben: Weltmusik im besten Sinne, die sie auf Arabisch und<br />
Französisch singt.<br />
Grooven<strong>der</strong> Wüstenblues in »Mirage« wechselt sich ab mit einem<br />
luftigen Bossa wie »L‘espoir«, mit rockigen Rhythmen in »Twam«<br />
und einer eigenen Version des Johnny-Cash-Klassikers »Hurt«.<br />
Schmerz und Schönheit verbinden sich auch, wenn Souad Massi<br />
im Song »Dessine-moi un pays« die Utopie eines Landes entwirft,<br />
in dem man ohne Angst und in Frieden leben kann; geschrieben<br />
für Menschen, »die sich an Flugzeuge klammern«, um <strong>der</strong> Diktatur<br />
zu entgehen. An welch große Tradition die Sängerin politisch<br />
anknüpft, macht schließlich das letzte, lateinamerikanisch inspirierte<br />
Stück des Albums deutlich: »Victor« – eine ergreifende Hommage<br />
an den chilenischen Musiker Victor Jara, ermordet 1973 von<br />
den Schergen des Pinochet-Regimes. Souad Massi erinnert daran,<br />
dass er »für Freiheit und Integrität« sein Leben gelassen hat; und<br />
für diese Werte zu kämpfen, fühle sie sich selbst verpflichtet.<br />
Annette Schroe<strong>der</strong><br />
54 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Souad Massi<br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 28. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
»Sequana«<br />
Souad Massi lead voice, guitar<br />
Malik Kerrouche guitar<br />
Mokrane Adlani violin, banjo<br />
Guy Nsangue bass<br />
Rabah Khalfa percussions<br />
Maamoun Dehane drums<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
55
Kammermusik<br />
auf Augenhöhe<br />
tRiaLog präsentieren Lie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Romantik, kombiniert mit <strong>der</strong><br />
Uraufführung <strong>der</strong> »Liebeslie<strong>der</strong>« von Philipp Maintz<br />
tRiaLog – <strong>der</strong> Name ist Programm: Kammermusik als einen intimen, intensiven<br />
Dialog, als einen Austausch auf Augenhöhe, bei dem es keine<br />
Aufteilung in Solo- und Begleitstimmen gibt, son<strong>der</strong>n absolute Gleichberechtigung<br />
herrscht. »Lei<strong>der</strong> steht oftmals <strong>der</strong> Sänger stark im Vor<strong>der</strong>grund,<br />
während <strong>der</strong> Pianist nur wenig Aufmerksamkeit bekommt«,<br />
sagen die drei Musikerinnen und Musiker von tRiaLog dann auch. Ihr<br />
Ziel: Die Stärken aller drei Ensemblemitglie<strong>der</strong> in den Vor<strong>der</strong>grund zu<br />
rücken und <strong>der</strong> klassischen Rollenverteilung entgegenzuwirken – in den<br />
verschiedensten kammermusikalischen Konstellationen. Für die beiden<br />
Geschwister Sarah und Daniel Romberger ist das seit ihrer Kindheit ein<br />
gelebtes Credo. Mit dem ebenso sensiblen wie virtuosen griechischen<br />
Pianisten Fil Liotis haben sie einen musikalischen Verbündeten und<br />
Bru<strong>der</strong> im Geiste gefunden.<br />
Eine zentrale Rolle im Repertoire von tRiaLog spielt das romantische<br />
Lied-Repertoire des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts, zu dem die »Zwei Gesänge« op.<br />
91 von Johannes Brahms ebenso gehören wie die »Fünf Lie<strong>der</strong>« op.<br />
15 von Richard Strauss, <strong>der</strong> viele seiner rund 200 Lie<strong>der</strong> für seine Frau<br />
geschrieben hat: die Sopranistin Pauline de Ahna. Nicht weniger bedeutend<br />
für die Gattung Kunstlied im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t war Robert Schumann:<br />
»Frauenliebe und Leben« gehört, neben <strong>der</strong> »Dichterliebe«, zu<br />
dessen populärsten Lied-Schöpfungen, und nimmt in <strong>der</strong> gesamten<br />
Epoche eine Son<strong>der</strong>stellung ein, wird die Liebesgeschichte doch aus<br />
einer weiblichen Perspektive erzählt, ein damals seltener Fall.<br />
Ohnehin: <strong>Das</strong> 19. Jahrhun<strong>der</strong>t, es war das Jahrhun<strong>der</strong>t des Kunstliedes,<br />
mit Komponisten, die die Gattung zu einer einzigartigen Blüte geführt<br />
haben, die auch über die Romantik hinaus gewirkt hat. Mit einem<br />
Lie<strong>der</strong>zyklus von Philipp Maintz schreibt tRiaLog die Lied-Geschichte<br />
nun selbst weiter: »liebeslie<strong>der</strong>« ist <strong>der</strong> Titel des Zyklus, <strong>der</strong> u. a. von<br />
<strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> in Auftrag gegeben wurde und auf Gedichten<br />
56 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
<strong>der</strong> zeitgenössischen Schriftstellerin Elisabeth Plessen beruht. Ende Mai<br />
steckte <strong>der</strong> Komponist noch mitten in <strong>der</strong> Arbeit an den fünf Lie<strong>der</strong>n.<br />
»Mit Nummer 5 befülle ich gerade meinen Papierkorb«, schreibt er augenzwinkernd<br />
in einem Mailaustausch während des Kompositionsprozesses,<br />
»die Nummer 3 folgt sodann.« Sehr still und reduziert wird das<br />
letzte Lied des Zyklus nach seiner Aussage, außerdem durchdringen<br />
Zitatsplitter aus Franz Schrekers »5 Lie<strong>der</strong>n« op. 4 das Ganze, ganz konkret<br />
aus dem ersten Lied des Opus »Unendliche Liebe«, »um im richtigen<br />
Moment wie eine Fata morgana aufzuwallen.«<br />
Obwohl die »liebeslie<strong>der</strong>« von Philipp Maintz für Mezzosopran, Bassklarinette<br />
und Klavier geschrieben sind, verstehen die drei von tRiaLog<br />
sie eher als Gesangsduo mit Klavierpartner. »Auch wenn viele Instrumentalisten<br />
behaupten, ihr Instrument sei <strong>der</strong> menschlichen Stimme<br />
am ähnlichsten, so trifft es wohl doch am ehesten auf die Klarinette zu.<br />
Ihr warmer, dunkler Klang und ihre dynamischen Möglichkeiten decken<br />
sich insbeson<strong>der</strong>e mit einer tiefen Frauenstimme hervorragend und erzeugen<br />
so den perfekten Mischklang. Gemeinsam lassen sich lange<br />
Bögen spannen o<strong>der</strong> Töne im Nichts verklingen. Dabei fällt es gar nicht<br />
auf, dass eine Stimme keinen Text singt.« Bjørn Woll<br />
Konzerttermin<br />
Freitag, 15. September <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Trio tRiaLog<br />
Sarah Romberger Mezzosopran<br />
Daniel Romberger Klarinette<br />
Fil Liotis Klavier<br />
Robert Schumann Frauenliebe und Leben op. 42 für Singstimme und Klavier<br />
Johannes Brahms Zwei Gesänge op. 91 für Alt, Viola und Klavier<br />
Philipp Maintz liebeslie<strong>der</strong> auf gedichte von elisabeth plessen für mezzosopran,<br />
baßklarinette und klavier – Uraufführung<br />
Kompositionsauftrag <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> (KölnMusik) und des<br />
Heidelberger Frühling<br />
Richard Strauss Fünf Lie<strong>der</strong> op. 15 TrV 148 für mittlere Singstimme und Klavier<br />
Geför<strong>der</strong>t vom Kuratorium KölnMusik e.V.
Ra<strong>der</strong>berg<br />
Konzerte<br />
6 Kammermusikabende im<br />
Deutschlandfunk Kammermusiksaal<br />
Ra<strong>der</strong>berggürtel 40<br />
50968 Köln<br />
Abonnements und Eintrittskarten bei<br />
Abonnements<br />
+49 221 280 288 o<strong>der</strong> postalisch an KölnTicket,<br />
Ra<strong>der</strong>bergkonzerte, Große Neugasse 2, 50667 Köln<br />
Einzelkarten<br />
+49 221 2801, online unter<br />
koelnticket.de/ra<strong>der</strong>bergkonzerte o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Abendkasse<br />
1. Konzert<br />
Di., 17. 10. <strong>2023</strong>, 20.00 Uhr<br />
Ensemble <strong>der</strong> Kronberg Academy<br />
Franz Schubert | Pablo Casals<br />
Gabriel Fauré | Johannes Brahms<br />
2. Konzert<br />
Di., 7. 11. <strong>2023</strong>, 20.00 Uhr<br />
Yumeka Nakagawa, Klavier<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Claude Debussy | Béla Bartók<br />
Frédéric Chopin<br />
3. Konzert<br />
Di., 5. 12. <strong>2023</strong>, 20.00 Uhr<br />
Joolaee-Trio<br />
Johann Sebastian Bach | Béla Bartók<br />
Misagh Joolaee | Schaghajegh Nosrati<br />
4. Konzert<br />
Di., 16. 1. 2024, 20.00 Uhr<br />
Barbican Quartet<br />
Leoš Janáček | Joy Lisney<br />
Robert Schumann<br />
5. Konzert<br />
Di., 20. 2. 2024, 20.00 Uhr<br />
Alina Wun<strong>der</strong>lin, Sopran<br />
Ulrich Eisenlohr, Klavier<br />
Teodor Rusu, Violoncello<br />
Lie<strong>der</strong> von Lili Boulanger | André Previn<br />
Lee Hoiby u.a.<br />
6. Konzert<br />
Di., 12. 3. 2024, 20.00 Uhr<br />
Monet-Quintett<br />
Paul Taffanel | Richard Dubugnon<br />
Gustav Holst | Jean Françaix<br />
deutschlandfunk.de<br />
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vermoegensverwaltung<br />
Weil’s um mehr als Geld geht.<br />
Genießen, was<br />
Freude macht.
»Robert Schumanns ›Kin<strong>der</strong>szenen‹<br />
waren für mich immer ein Rätsel.«<br />
Komponist Brice Pauset<br />
über seine Version für Instrumentalensemble<br />
Schumann in neuem<br />
Mit dem Bariton Matthias Goerne hat das Remix Ensemble Casa da Música<br />
einen ausgewiesenen Schumann-Experten dabei<br />
Matthias Goerne<br />
Keine Frage, wenn das Remix Ensemble das Podium betritt, weht ein<br />
frischer Wind durch den traditionellen Konzertbetrieb, können sich<br />
die Ohren des Publikums auf eine überraschend neue Hörerfahrung<br />
einstellen. Seit <strong>der</strong> Gründung im Jahr 2000 hat das portugiesische<br />
Ensemble rund 100 Uraufführungen gespielt, darunter zahlreiche Auftragswerke<br />
von prominenten Komponisten wie Wolfgang Rihm, Pascal<br />
Dusapin, Georg Friedrich Haas o<strong>der</strong> Peter Eötvös, <strong>der</strong> auch als Dirigent<br />
mit dem Remix Ensemble verbunden ist. Von ihrer Heimat Portugal aus<br />
haben sich die Musikerinnen und Musiker längst einen festen Platz in<br />
den internationalen Konzerthäusern und bei Festivals erspielt und sind<br />
regelmäßig zu Gast bei Spezialfestivals für zeitgenössische Musik wie<br />
Wien Mo<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> die berühmten Donaueschinger Musiktage.<br />
Neu, unkonventionell und neugierig, so könnte man die Haltung des<br />
Remix Ensembles bezeichnen, als einen lebendigen Austausch des<br />
mo<strong>der</strong>nen Musikmachens mit <strong>der</strong> klassischen Musiktradition. 2004 hob<br />
das Ensemble die »Kin<strong>der</strong>szenen mit Robert Schumann« in Porto aus <strong>der</strong><br />
Taufe, vom französischen Tonschöpfer Brice Pauset für die unkonventionelle<br />
Besetzung mit Flöte, Oboe, Klarinette, Perkussion, Harfe, Klavier,<br />
Akkordeon, Geige, Bratsche und Cello geschrieben. Von Schumann ursprünglich<br />
für Klavier komponiert, steht das Werk von Brice Pauset für<br />
eben diese lebendige Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Vergangenheit, ein<br />
Weiterdenken des Romantikers Schumann ins 21. Jahrhun<strong>der</strong>t. »Robert<br />
Schumanns ,Kin<strong>der</strong>szenen’ waren für mich immer ein Rätsel«, sagt <strong>der</strong><br />
Komponist über seine Version für Instrumentalensemble. »Wie sollen<br />
die einzelnen Stücke des Zyklus miteinan<strong>der</strong> verknüpft werden? Was ist<br />
mit Schumanns eigenen Tempi zu tun, die manchmal völlig vom Thema<br />
eines Stücks abweichen, wie z. B. bei ,Träumerei’, das, wenn man<br />
so spielt, wie Schumann es verlangt, nicht wirklich Zeit zum Träumen<br />
lässt?« Seine Transkription versteht Brice Pauset dabei als »eine mögliche<br />
persönliche Interpretation eines beson<strong>der</strong>en Monuments aus <strong>der</strong><br />
Hinterlassenschaft <strong>der</strong> europäischen Musikgeschichte«.<br />
Ein weiterer Perspektivwechsel zwischen den Epochen ist eine neue<br />
Komposition Jörg Widmanns nach Schumanns berühmtem Lie<strong>der</strong>zyklus<br />
»Dichterliebe« auf Gedichte von Heinrich Heine aus dem Jahr 1840.<br />
Gemeinsam in Auftrag gegeben von <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>, <strong>der</strong> Casa<br />
da Música Porto und <strong>der</strong> Elbphilharmonie Hamburg erlebt das Stück<br />
in Köln seine deutsche Erstaufführung. Wie es schlussendlich klingt,<br />
bleibt dabei eine große Überraschung, denn noch im Frühsommer arbeitete<br />
Jörg Widmann an seiner Komposition, verpasste ihr den letzten<br />
Feinschliff. Für den Vokalpart des Zyklus steht mit Matthias Goerne einer<br />
58 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
© WDR/Peter Adamik<br />
MIDORI &<br />
BERNSTEIN<br />
FR 22. September <strong>2023</strong><br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> / 20.00 Uhr<br />
Dimitri Mitropoulos<br />
Leonard Bernstein<br />
Gustav Mahler<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Midori Violine<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Constantinos Carydis Leitung<br />
Gewand<br />
© WDR/Peter Adamik<br />
230628_RZ_WSO_Midori_und_Bernstein_AZ_PhilMag_95x130mm.indd 1 28.06.23 10:0<br />
<strong>der</strong> größten Liedsänger unserer Zeit in den Startlöchern, <strong>der</strong> vor allem<br />
für seine feinsinnigen und tiefschürfenden Interpretationen bekannt ist,<br />
bei denen er seinem Bariton einen schier unerschöpflichen Reichtum<br />
an Farben, Nuancen und Zwischentönen entlockt. Und auch Matthias<br />
Goerne kennt sich aus mit Perspektivwechseln in <strong>der</strong> Musik, denn erst<br />
kürzlich hat er ein Schubert-Album veröffentlicht, auf dem er die originalen<br />
Klavierlie<strong>der</strong> von Schubert in zeitgenössischen Orchesterarrangements<br />
singt. Die Zeichen stehen also gut für eine Konzerterfahrung<br />
<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art! Bjørn Woll<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 8. Oktober <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Schumann auf <strong>der</strong> Spur<br />
Matthias Goerne Bariton<br />
Remix Ensemble Casa da Música<br />
Peter Rundel Dirigent<br />
Brice Pauset Kin<strong>der</strong>szenen mit Robert Schumann<br />
Jörg Widmann Neues Werk nach Robert Schumanns Dichterliebe<br />
für Bariton und Kammerensemble – Deutsche Erstaufführung<br />
Kompositionsauftrag <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> (KölnMusik),<br />
Casa da Música Porto und Elbphilharmonie Hamburg<br />
MĂCELARU &<br />
GOERNE<br />
FR 1. / SA 2. September <strong>2023</strong><br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> / 20.00 Uhr<br />
Gustav Mahler/Detlev Glanert<br />
Béla Bartók<br />
Matthias Goerne Bariton<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Leitung
®<br />
Zentrum für Prävention und Rehabilitation (PUR)<br />
am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach<br />
Ferrenbergstraße 24 | 51465 Bergisch Gladbach<br />
Tel.: 02202 / 122-7300 | pur@evk-gesund.de<br />
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die kurse entsprechen <strong>der</strong><br />
Coronaschutzverordnung<br />
Zentrum für Sport und Medizin (ZSM)<br />
am Evangelischen Klinikum Köln Weyertal<br />
Weyertal 76 | 50931 Köln<br />
Tel.: 0221 / 479-7000 | zsm@evk-gesund.de<br />
Nils Frahm<br />
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Bleiben Sie gesund – Werden Sie fit.<br />
Theatergemeinde KÖLN<br />
Ihr Weg zur Kultur!<br />
Music<br />
For Köln<br />
Nils Frahm widmet <strong>der</strong> Domstadt<br />
ein ganzes Konzert<br />
Was für ein Titel! In seiner Einfachheit schlicht genial: Nils<br />
Frahm, musikalischer Tausendsassa aus Berlin, widmet unserer<br />
Stadt ein ganzes Konzert. Eines scheint schon gewiss: Die<br />
Darbietung wird nur einmal zu hören sein. In Köln. In <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Philharmonie</strong>.<br />
Schauen<br />
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Kölns größter Abo-Partner in Sachen Kultur!<br />
Auf <strong>der</strong> Suche nach dem unbekannten Klang: In Anlehnung an<br />
Marcel Prousts literarisches Vermächtnis lässt sich so die musikalische<br />
Maxime von Nils Frahm wohl am treffendsten umschreiben.<br />
Und diese Suche währt nun schon einige Jahre – in<br />
<strong>der</strong> Post-Corona-Zeit ist sie so erfolgreich wie nie. Wurden zu<br />
Beginn seiner Karriere seine Qualitäten als Komponist lediglich<br />
durch Studioaufnahmen erlebbar, so gehört Frahms wahre Passion<br />
nun <strong>der</strong> Magie des Moments, <strong>der</strong> spontanen Improvisation<br />
an den Tasten vor einem Auditorium. km<br />
Konzerttermin<br />
Montag, 28. August <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Music For Köln<br />
Nils Frahm solo piano, electronics<br />
Restkarten
Tag <strong>der</strong><br />
offenen<br />
<strong>Philharmonie</strong><br />
Musikalische Entdeckungen für alle<br />
Wenn die <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> am 3. Oktober ihre Türen öffnet,<br />
dann sind alle willkommen. Egal ob alt o<strong>der</strong> jung, groß o<strong>der</strong><br />
klein – Familien, Musik- und Kulturinteressierte, Neugierige –<br />
am »Tag <strong>der</strong> offenen <strong>Philharmonie</strong>« ist für jeden etwas dabei,<br />
denn mit sechs völlig unterschiedlichen Konzertformaten ist das<br />
Konzerthaus von 11 Uhr vormittags bis in den Abend hinein mit Musik<br />
gefüllt.<br />
Es wird getanzt, gesungen und rezitiert und so die Vielseitigkeit<br />
des musikalischen Rahmens zum Ausdruck gebracht. Die künstlerischen<br />
Projekte spiegeln darüber hinaus viele gesellschaftliche<br />
Themen wi<strong>der</strong> und schlagen eine Brücke zur <strong>Kölner</strong> Stadtkultur.<br />
Den Anfang macht das Gürzenich-Orchester Köln, wenn um 11 Uhr<br />
ein Posaunenquartett samt Schauspieler die Geschichte <strong>der</strong> »Bremer<br />
Stadtmusikanten« für die Kleinsten auf die Bühne bringt. Zum<br />
Lunchkonzert präsentiert die Youth Brass Band <strong>NR</strong>W unter dem<br />
Titel »Essenz des Lebens« ein kurzweiliges Programm mit Werken<br />
von Pat Metheny, Peter Graham und Earth, Wind and Fire.<br />
»Der von Klängen geschnittene Kreis«, das im Anschluss auf dem<br />
Programm steht, ist ein außergewöhnliches Werk des zeitgenössischen<br />
italienischen Komponisten Salvatore Sciarrino für vier Soloflöten<br />
sowie 100 Flötistinnen und Flötisten, die sich spielend im<br />
Saal bewegen und sich aus ganz Köln für diese Performance zusammenfinden,<br />
um sich mit den Themen Vielfalt, Inklusion, Relevanz<br />
und Mut auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />
<strong>Das</strong> Nachmittags- und Abendprogramm widmet sich ganz den<br />
Menschen an<strong>der</strong>er Heimatlän<strong>der</strong> und ihrer individuellen Migrationsgeschichten.<br />
In Ulla Weltikes Duisburger Tanzwerkstatt lernen<br />
junge Menschen schon früh, dass man mit Tanzen viel ausdrücken<br />
kann. Mit Royston Maldooms Choreografie »Men at war!« offenbaren<br />
die Tänzerinnen und Tänzer die Beweggründe von Flucht.<br />
Und auch das interkulturelle Jugendmedienprojekt »Only Human«<br />
von music4everybody porträtiert mit einer Live-Performance die<br />
individuellen Beweggründe junger Erwachsener zur Flucht und<br />
ihre Entwicklung neuer Perspektiven in Deutschland.<br />
Die Türen stehen offen<br />
Im anschließenden Community-Chor-Konzert lädt die <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Philharmonie</strong> alle im Saal zum Mitsingen ein! »Mit Stimmwelten –<br />
Stimmungswelten« schlägt das verbindende Element des gemeinsamen<br />
Singens eine Brücke und bringt Lie<strong>der</strong> unterschiedlicher<br />
Kulturen zum Erklingen. Beteiligt sind Laienchöre unterschiedlicher<br />
Kulturen aus dem <strong>Kölner</strong> Raum, die ihre eigenen Lie<strong>der</strong><br />
mitbringen und gemeinsam mit Hayat Chaoui dem Publikum nahebringen.<br />
Musik ist Heimat!<br />
Zum krönenden Abschluss hat die Junge Bläserphilharmonie <strong>NR</strong>W<br />
ein spannendes Programm für sinfonisches Blasorchester zusammengestellt,<br />
in dem es unter dem Titel »Krieg und Frieden« nicht<br />
nur an denkwürdige Ereignisse wie den deutsch-französischen<br />
Elysée-Vertrag erinnert, son<strong>der</strong>n auch für die aktuelle Weltlage<br />
sensibilisiert.<br />
Am »Tag <strong>der</strong> offenen <strong>Philharmonie</strong>« erwartet uns ein Tag voller<br />
musikalischer Entdeckungen: Eintritt frei!<br />
Katherina Knees<br />
Konzerttermine<br />
Dienstag, 3. Oktober <strong>2023</strong> ab 11:00<br />
Tag <strong>der</strong> offenen <strong>Philharmonie</strong><br />
11:00 Die Bremer Stadtmusikanten<br />
12:00 Die Essenz des Lebens<br />
13:15 Der von Klängen geschnittene Kreis<br />
15:00 Men at war! & Only Human<br />
16:30 Stimmwelten – Stimmungswelten<br />
18:30 Krieg und Frieden<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
61
T<br />
KARTENKAUF<br />
GUT ZU WISSEN<br />
IMPRESSUM<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Onlinekartenkauf im Webshop <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>.<br />
<strong>Philharmonie</strong>-Hotline: 0221 280 280<br />
Vorverkaufsstelle<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
gegenüber <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
Montag – Samstag 12:00-20:00 Uhr<br />
und jeweils zwei Stunden vor Konzertbeginn<br />
Danke!<br />
Wir tun alles, um Programm-, Besetzungs- o<strong>der</strong><br />
Terminän<strong>der</strong>ungen zu vermeiden. Trotzdem lassen<br />
sie sich manchmal nicht umgehen. Beachten Sie<br />
deshalb bitte unsere Mitteilungen in <strong>der</strong> Tagespresse<br />
und im Internet (koelner-philharmonie.de). Grundsätzlich<br />
berechtigen Besetzungs- und Programmän<strong>der</strong>ungen<br />
nicht zur Rückgabe bereits erworbener<br />
Eintrittskarten o<strong>der</strong> Abonnements.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
ist die Zeitschrift <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> und erscheint<br />
alle zwei Monate.<br />
<strong>Das</strong> Heft ist im Abonnement für € 16,– im Postversand zu<br />
beziehen und liegt in ausgesuchten Verteilstellen aus.<br />
Abonnentinnen und Abonnenten genießen beson<strong>der</strong>e<br />
Vorteile.<br />
Herausgeber<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong>, KölnMusik GmbH,<br />
Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />
V.i.S.d.P.<br />
Louwrens Langevoort, Intendant<br />
Bitte beachten Sie, dass in <strong>der</strong> Konzertkasse nur<br />
Kartenzahlung möglich ist.<br />
Akzeptiert werden alle Giro- und Kreditkarten sowie<br />
Apple Pay und Google Pay.<br />
Der Weg von <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> bis zur Konzertund<br />
Tageskasse ist barrierefrei.<br />
Abonnementservice<br />
Konzertkasse<br />
Kurt Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
Tel.: 0221 204 08 204<br />
abo@koelnmusik.de<br />
Vorverkauf<br />
Vorverkaufsstart: 24. August <strong>2023</strong><br />
für alle KölnMusik-Konzerte von November bis Januar<br />
Kartenpreise<br />
Alle Preise sind Endpreise, inklusive aller Gebühren.<br />
KONZERTSAAL<br />
Adresse<br />
Unseren Konzertsaal finden Sie in <strong>der</strong> Bischofsgartenstraße<br />
1, 50667 Köln im Schatten des <strong>Kölner</strong><br />
Doms.<br />
Plätze<br />
Besucher in den Blöcken C und F kommen schneller<br />
ins Foyer, wenn sie die oberen Ausgänge benutzen!<br />
Gehbehin<strong>der</strong>te brauchen für die X- und Y-Balkone<br />
jeweils nur neun Stufen zu überwinden. Die Plätze in<br />
Block Z erreichen Sie mit einem Aufzug. Bitte halten<br />
Sie den auf Ihrer Eintrittskarte vermerkten Platz ein.<br />
Redaktion<br />
Gesa Köhne, mit Beiträgen von Ingo Baron, Oliver<br />
Bin<strong>der</strong>, Helge Birkelbach, Robert Eisinger, Dorle<br />
Ellmers, Guido Fischer, Susanne Göllner, Wolf<br />
Kampmann, Katherina Knees, Reinhard Köchl,<br />
Jan Hagen Krüger, Louwrens Langevoort, Martin<br />
Laurentius, Reinhard Lemelle, Manfred Müller,<br />
Annette Schroe<strong>der</strong>, Cyrill Stoletzky, Silke Ufer,<br />
Christoph Vratz, Anke Wildhusen (wil) und Bjørn<br />
Woll.<br />
Gesamtdesign<br />
hauser-lacour kommunikationsgestaltung GmbH<br />
Gestaltung und Layout<br />
MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />
www.mwk-koeln.de<br />
Tages- / Abendkasse<br />
Die Konzertkasse am Kurt-Hackenberg-Platz /Ecke<br />
Bechergasse öffnet 2 Stunden vor Konzertbeginn, dort<br />
können Sie noch Tickets im Vorverkauf erwerben. Stehplatzkarten<br />
sind ab 2 Stunden vor Konzertbeginn erhältlich,<br />
auch online auf koelner-philharmonie.de.<br />
Ermäßigungen<br />
Bei Konzerten <strong>der</strong> KölnMusik erhalten Schüler,<br />
Studierende (unter 29 Jahre), Auszubildende,<br />
Schwer behin<strong>der</strong>te und Köln-Pass-Inhaber in <strong>der</strong> Regel<br />
25 Prozent Rabatt. Bitte beachten Sie: Es kann nur<br />
jeweils eine Preisermäßigung beansprucht werden.<br />
Der Ermäßigungsnachweis ist beim Kauf <strong>der</strong> Karte<br />
und Einlass in den Saal unaufgefor<strong>der</strong>t vorzuzeigen.<br />
Fahrausweise<br />
Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte im<br />
Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Die Hinfahrt darf frühestens<br />
vier Stunden vor Beginn <strong>der</strong> Veranstaltung angetreten<br />
werden. Die Rückfahrt muss spätestens um 10<br />
Uhr des Folgetages abgeschlossen sein, wenn am<br />
Abend keine Züge mehr verkehren. Im Hinblick auf die<br />
Gültigkeitsdauer <strong>der</strong> Fahrscheinberechtigung vor und<br />
nach <strong>der</strong> Veranstaltung gelten die Bestimmungen des<br />
jeweiligen Verkehrsverbunds bzw. Verkehrsunternehmens.<br />
Die Eintrittskarte ist nach Veranstaltungsbesuch<br />
nicht auf an<strong>der</strong>e Personen übertragbar, auch nicht als<br />
Fahrausweis.<br />
Datenschutz<br />
Wir nehmen den Datenschutz ernst und informieren<br />
Sie auf <strong>der</strong> Internet-Seite koelner-philharmonie.de/<br />
datenschutz/, wie wir Ihre Daten verarbeiten und<br />
welche Ansprüche und Rechte Ihnen nach den<br />
datenschutzrechtlichen Regelungen zustehen. In <strong>der</strong><br />
Konzertkasse händigen wir Ihnen die Datenschutzerklärung<br />
gerne auch in gedruckter Form zum<br />
Mitnehmen aus.<br />
I<br />
II<br />
B E<br />
R<br />
I<br />
G<br />
A C D F<br />
K<br />
H<br />
A<br />
U<br />
L<br />
C<br />
III G H L M N Q auch Seitenplätze A * D *<br />
IV I K O P<br />
V T * º Y * º<br />
VI U * º X * º<br />
B<br />
Z<br />
Y<br />
X<br />
E<br />
F<br />
Q<br />
D<br />
N<br />
auch Reihe 32 und 33 LQ<br />
P<br />
auch Seitenplätze GM<br />
Reihe 29 und 30 IKOP<br />
Balkone<br />
Z Chorempore mit Rollstuhlplätzen<br />
(Reihe 4 º )<br />
R S<br />
Stehplätze und Rollstuhlplätze<br />
* In diesen Blöcken kann es Sichtbehin<strong>der</strong>ungen geben.<br />
º Diese Plätze werden nicht bei allen Konzerten angeboten.<br />
M<br />
O<br />
S<br />
Druck<br />
Die Wattenschei<strong>der</strong> Medien Vertriebs GmbH, Bochum<br />
Anzeigen<br />
MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />
Ute Singer, Ralf Zimmermann<br />
Fon: 0221 - 12 34 35 · Fax: 0221 - 82 00 925<br />
Neumarkt 1c, 50667 Köln<br />
Mediaunterlagen auf Anfrage o<strong>der</strong> unter<br />
www.mwk-koeln.de<br />
Partner<br />
Bildnachweis<br />
Seite<br />
Rechteinhaber (Motiv)<br />
Titel: KölnMusik/Matthias Baus S. 24/25: Jakob Krist<br />
S. 3: KölnMusik/Matthias Baus S. 26: Adolfo Bueno &<br />
S. 4: KölnMusik/Matthias Baus<br />
Corinna Clamens<br />
hänssler CLASSIC/Irène Zandel S. 28: Szilvia Csibi/Mupa Budapest<br />
Marco Borggreve<br />
S. 37: Matthias Baus<br />
Kaupo Kikkas (v.o.n.u.)<br />
S. 38: Marco Borggreve<br />
S. 5: Simon Pauly (o.l.)<br />
S. 40: Angie Kremer<br />
Road Verstad (o.r.)<br />
S. 41: excentric_01/iStockphoto<br />
Simon Fowler (u.l.)<br />
S. 42: Simon Fowler<br />
Caroline De Bon (u.r.)<br />
S. 44: Felix Broede<br />
S. 6: KölnMusik/Matthias Baus S. 45: Sophia Hegewald<br />
S. 8/9: KölnMusik/Matthias Baus (o.) S. 47: Jörn Neumann<br />
S. 8: Felix Broede (u.l.)<br />
S. 49: Road Verstad<br />
S. 10/11: Andrew Eccles<br />
S. 50: Kaupo Kikkas<br />
S. 12: Heike Fischer<br />
S. 52: Sony Classical/Uwe Arens<br />
S. 13: hänssler CLASSIC/Irène Zandel S. 53: Jean-François Mousseau<br />
S. 14: Jörg Grosse Gel<strong>der</strong>mann S. 55: Yann Orhan<br />
S. 16/17: Molina Visuals<br />
S. 56: privat<br />
S. 18: Simon Pauly<br />
S. 57: Senne van <strong>der</strong> Ven<br />
S. 19: Frans Jansen<br />
S. 58/59: Caroline De Bon<br />
S. 20: Marco Borggreve<br />
S. 60: LEITER<br />
S. 22: Chris Christodolou<br />
S. 61: Klaudius Dziuk<br />
Letzte Aktualisierung<br />
18. Juli <strong>2023</strong>
Víkingur Ólafsson © Sebastian Madej/Deutsche Klassik<br />
11.10.<strong>2023</strong><br />
Víkingur Ólafsson<br />
Bach: Goldberg-Variationen<br />
Die nächsten Konzerte:<br />
27.10.<strong>2023</strong> Orchestre Philharmonique de Radio France | Mikko Franck | Sol Gabetta<br />
12.11.<strong>2023</strong> London Philharmonic Orchestra | Edward Gardner | Hélène Grimaud<br />
19.11.<strong>2023</strong> Patricia Kopatchinskaja & Sol Gabetta<br />
22.11.<strong>2023</strong> Orchestre des Champs-Elysées | Mozart: Requiem<br />
Alle Konzerte um 20 Uhr<br />
in <strong>der</strong> <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong><br />
Mehr Infos und Tickets auf<br />
wdk-koeln.de
Beethovenfest<br />
Bonn<br />
31. 8.–24. 9. 23<br />
Musik über<br />
Leben<br />
Programm und Tickets<br />
beethovenfest.de<br />
<strong>Das</strong> Beethovenfest Bonn wurde 1845 von Franz Liszt in Beethovens Geburtsstadt<br />
Bonn gegründet und zählt zu den ältesten und renommiertesten Festivals in<br />
Deutschland. Die diesjährige Ausgabe widmet sich musikalisch dem Thema »Leben«<br />
in über 70 Konzerten u. a. mit dem Tonhalle-Orchester Zürich & Paavo Järvi,<br />
dem Mahler Chamber Orchestra, Fabian Müller, Sasha Waltz, Pekka Kuusisto, dem<br />
Manchester Collective & Abel Selaocoe, Christian Tetzlaff, den Grandbrothers,<br />
Gisbert zu Knyphausen und vielen mehr.<br />
Tickets erhalten Sie unter beethovenfest.de sowie über die Hotline<br />
+49 (0) 228 2010344 (Mo–Fr, 9–17 Uhr)