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MAGNIFICAT Februar 2024

Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier): · Das Bild im Blick Zwischen Vision und Realität · Thema des Monats Jakob – Streiten mit Gott · Unter die Lupe genommen Sterbesegen · Singt dem Herrn ein neues Lied Gib Frieden, Herr, gib Frieden · Engagiertes Christsein Im Schreiben mit Gott ringen: Wolfgang Borchert · Die Mitte erschließen Versammlung als Grundkategorie des liturgischen Raumes · Themen und Termine Gebetsanliegen des Papstes Gottesdienste im ZDF DOMRADIO.DE · Gebete und Gesänge Marianische Antiphon „Salve Regina“ Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“

Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier):

· Das Bild im Blick
Zwischen Vision und Realität

· Thema des Monats
Jakob – Streiten mit Gott

· Unter die Lupe genommen
Sterbesegen

· Singt dem Herrn ein neues Lied
Gib Frieden, Herr, gib Frieden

· Engagiertes Christsein
Im Schreiben mit Gott ringen: Wolfgang Borchert

· Die Mitte erschließen
Versammlung als Grundkategorie des liturgischen Raumes

· Themen und Termine
Gebetsanliegen des Papstes
Gottesdienste im ZDF
DOMRADIO.DE

· Gebete und Gesänge
Marianische Antiphon „Salve Regina“
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FEBRUAR <strong>2024</strong>


Zum Titelbild<br />

Die Vision nach der Predigt<br />

oder Der Kampf Jakobs mit dem Engel<br />

Paul Gauguin, Öl auf Leinwand, 1888,<br />

National Gallery of Scotland, Edinburgh,<br />

© akg-images<br />

Paul Gauguin wurde 1848 in Paris geboren und führte ein abenteuerliches Leben.<br />

Als junger Mann umsegelte er in der französischen Handelsmarine die Welt,<br />

wurde aber dann Makler an der Pariser Börse und brachte es zu einigem Luxus.<br />

Während dieser Zeit malte er bereits, lernte bei Pissarro und stellte seine Bilder<br />

aus. Doch mit 34 Jahren verkündete er seiner Frau, er wolle seinen Beruf aufgeben<br />

und Maler sein.<br />

1886 ging er auf der Suche nach dem einfachen, ursprünglichen Leben für drei<br />

Monate in die Bretagne und entwickelte in dem kleinen Fischerdorf Pont-Aven<br />

seinen unverwechselbaren Stil. Doch ein finanzieller Erfolg seiner Kunst blieb aus.<br />

Als er im November 1886 Vincent van Gogh in Paris kennenlernte, waren seine<br />

Ersparnisse aufgebraucht. Kurz darauf versuchte Gauguin, seinen Traum vom einfachen<br />

Leben auf der Insel Tobago zu verwirklichen, endete aber bald als Arbeiter<br />

beim Bau des Panamakanals. Nach sieben Monaten kehrte er nach Frankreich zurück,<br />

hatte aber viele farbige Bilder im Gepäck, die ihre Wirkung nicht verfehlten.<br />

In der Folgezeit, in der auch unser Titelbild entstand, pendelte Gauguin zwischen<br />

Paris und der Bretagne. Er starb 1903 in Französisch-Polynesien, hatte also<br />

seinen Traum doch noch verwirklichen können. Seine Südseebilder machten ihn<br />

berühmt und zu einem der Wegbereiter des Expressionismus.<br />

Unser Titelbild zeugt von Gauguins Faszination für das bretonische Landleben:<br />

Frauen in bretonischer Sonntagstracht stehen nach der Messe vor der Kirche und<br />

sehen in einer Art gemeinschaftlicher Vision den Kampf Jakobs mit dem Engel,<br />

was der Gegenstand der Predigt war.<br />

Heinz Detlef Stäps


mit Gott ringen?<br />

dem Allmächtigen<br />

widerstehen?<br />

Jakob tut es<br />

und Abraham<br />

kann es<br />

und die Witwe<br />

vor dem Richter<br />

kämpfen<br />

bitten<br />

beten<br />

nicht aufgeben<br />

ich kann mir nicht vorstellen<br />

dass Gott seine Meinung ändert<br />

aber es scheint gut zu sein<br />

für uns<br />

Heinz Detlef Stäps<br />

Die Vision nach der Predigt<br />

oder Der Kampf Jakobs mit dem Engel,<br />

Paul Gauguin, Öl auf Leinwand, 1888,<br />

National Gallery of Scotland, Edinburgh,<br />

© akg-images<br />

Karte aus: <strong>MAGNIFICAT</strong>. Das Stundenbuch, Ausgabe: <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

© Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.magnificat.de


Benedictus<br />

epriesen sei der Herr, der Gott Israels! *<br />

Denn er hat sein Volk besucht und ihm<br />

Erlösung geschaffen;<br />

er hat uns einen starken Retter erweckt *<br />

im Hause seines Knechtes David.<br />

So hat er verheißen von alters her *<br />

durch den Mund seiner heiligen Propheten.<br />

Er hat uns errettet vor unsern Feinden *<br />

und aus der Hand aller, die uns hassen;<br />

er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet /<br />

und an seinen heiligen Bund gedacht, *<br />

an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;<br />

er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, /<br />

ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *<br />

vor seinem Angesicht all unsre Tage.<br />

Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /<br />

denn du wirst dem Herrn vorangehn *<br />

und ihm den Weg bereiten.<br />

Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken *<br />

in der Vergebung der Sünden.<br />

Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *<br />

wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,<br />

um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen<br />

und im Schatten des Todes, *<br />

und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.<br />

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *<br />

und dem Heiligen Geist.<br />

Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *<br />

und in Ewigkeit. Amen.<br />

Lk 1, 68–79 – VIII. Ton, vgl. GL 1975 681 · KG 267,<br />

alternative Melodie im V. Ton: vgl. GL 617, 2


Magnificat<br />

eine Seele preist die Größe des Herrn, *<br />

und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.<br />

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd<br />

hat er geschaut. *<br />

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.<br />

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, *<br />

und sein Name ist heilig.<br />

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *<br />

über alle, die ihn fürchten.<br />

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: *<br />

Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />

er stürzt die Mächtigen vom Thron *<br />

und erhöht die Niedrigen.<br />

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *<br />

und lässt die Reichen leer ausgehn.<br />

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *<br />

und denkt an sein Erbarmen,<br />

das er unsern Vätern verheißen hat, *<br />

Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lk 1, 46–55 – IX. Ton, vgl. GL 631, 4 · GL 1975 689 · KG 274<br />

Nunc dimittis<br />

un lässt du, Herr, deinen Knecht, *<br />

wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.<br />

Denn meine Augen haben das Heil gesehen, *<br />

das du vor allen Völkern bereitet hast,<br />

ein Licht, das die Heiden erleuchtet, *<br />

und Herrlichkeit für dein Volk Israel.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lk 2, 29–32 – III. Ton, vgl. GL 665, 3 · GL 1975 700, 3 · KG 290


<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Gottesnähe · Gottesferne<br />

Jakob · Ringen mit Gott<br />

Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen<br />

und bin doch mit dem Leben davongekommen.<br />

Buch Genesis – Kapitel 32, Vers 31<br />

VERLAG BUTZON & BERCKER KEVELAER


Jahresthema 2<br />

Gottesnähe – Gottesferne<br />

Dezember 2023<br />

Januar <strong>2024</strong><br />

<strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

März <strong>2024</strong><br />

April <strong>2024</strong><br />

Mai <strong>2024</strong><br />

Juni <strong>2024</strong><br />

Juli <strong>2024</strong><br />

August <strong>2024</strong><br />

September <strong>2024</strong><br />

Oktober <strong>2024</strong><br />

November <strong>2024</strong><br />

Maria · Schwangerschaft<br />

David · Erwählung<br />

Jakob · Ringen mit Gott<br />

Jesus · Sterben und Auferwecktwerden<br />

Maria Magdalena · Nähe und Entfernung<br />

Paulus · Verkündigung<br />

Sara · Wunderbares Eingreifen Gottes<br />

Rut · Liebe und Verantwortung<br />

Petrus · Sakrament<br />

Joël · Geistverheißung<br />

Ijob · Krankheit und Unglück<br />

Seher · Gericht


3<br />

Inhalt<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Das Bild im Blick<br />

Zwischen Vision und Realität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Morgengebet, Texte zur Eucharistiefeier, Abendgebet 10<br />

Thema des Monats<br />

Jakob – Streiten mit Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 316<br />

Unter die Lupe genommen<br />

Sterbesegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

Gib Frieden, Herr, gib Frieden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322<br />

Engagiertes Christsein<br />

Im Schreiben mit Gott ringen: Wolfgang Borchert . . . . . . . 324<br />

Die Mitte erschließen<br />

Versammlung als Grundkategorie des liturgischen Raumes . . 327<br />

Themen und Termine<br />

Gebetsanliegen des Papstes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Gebete und Gesänge<br />

Confiteor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Erbarme dich, Herr, unser Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Eröffnung von Morgen- und Abendgebet . . . . . . . . . . . . . 331<br />

Marianische Antiphon Salve Regina . . . . . . . . . . . . . . . . . 332<br />

Marianische Antiphon Ave Regina caelorum . . . . . . . . . . . 333


Inhalt 4<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334<br />

Leserservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335<br />

Quellennachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336<br />

Gottesdienste im ZDF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336<br />

DOMRADIO.DE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336<br />

Abkürzungen:<br />

GL: Gotteslob 2013<br />

GL 1975: Gotteslob 1975<br />

KG: Kath. Gebet- und Gesangbuch der deutschsprachigen Schweiz<br />

EG: Evangelisches Gesangbuch<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong> wird aus reinem Dünndruckpapier hergestellt und verbraucht<br />

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5Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

„Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ (Gen 32, 27) In<br />

Martin Luthers Fassung ist Jakobs Ausruf zu einem geflügelten<br />

Wort geworden. Johann Sebastian Bach hat zwei Chorwerke daraus<br />

entwickelt (BWV 157; Anh. 159); noch Friederike Mayröcker<br />

beginnt ihre berühmte „Rhapsodie“ damit. Die Verbindung von<br />

Umklammern und Segen erinnert an den Beginn des Bruderkonflikts:<br />

Jakob hielt schon bei seiner Geburt Esaus Ferse umklammert<br />

und sollte ihm Isaaks Segen streitig machen (Gen 25; 27);<br />

jetzt steht er kurz davor, sich mit Esau zu versöhnen (Gen 33).<br />

Umklammern, um Segen zu erlangen – was löst das in Ihnen aus?<br />

Die jüdische Art, mit Gott zu ringen, nicht loszulassen, fasziniert<br />

mich. Dankbar habe ich von den Psalmen gelernt, Gott meine<br />

Fragen, meine Not nicht zu ersparen. Am tiefsten hat mich<br />

„Jossel Rakovers Wendung zu Gott“ von Zvi Kolitz (1912–2002)<br />

bewegt, eine einzige (fiktive) Anklage eines jüdischen Kämpfers<br />

im Warschauer Ghetto. 1946 erstmals publiziert, wurde sie 1996<br />

von Paul Badde neu herausgegeben. Jossel, ein frommer Jude,<br />

bestürmt Gott, wo seine viel beschworene Treue zu seinem Volk<br />

bleibe, das nun so aussichtslos den gottlosen Feinden ausgeliefert<br />

sei. Möge Gott ihn noch so sehr schlagen, er, Jossel, werde immer<br />

an ihn glauben. Und ja, so schwer Gott es ihm auch mache: er<br />

liebe ihn. Doch seine Tora, die liebe er mehr: Sie ist ein Weg zum<br />

Leben. Was für ein Satz!<br />

„Ich lasse dich nicht“: mich fest an Gott zu halten, das scheint<br />

mir der Weg, mit seiner Abwesenheit umzugehen. Immer wieder<br />

begegne ich Menschen, die Gott leugnen oder sich nicht für oder<br />

gegen ihn meinen entscheiden zu können. Auf Diskussionen lasse<br />

ich mich nicht mehr ein. Aber es gibt Lebenswege, die eine solche<br />

Haltung nachvollziehbar machen. Für mich selbst hoffe ich, festhalten<br />

zu können. Komme, was kommt.<br />

Ihr Johannes Bernhard Uphus


Das Bild im Blick 6<br />

Zwischen Vision und Realität<br />

Paul Gauguin war stark vom Impressionismus beeinflusst, als<br />

er nach Pont-Aven in die Bretagne kam. Viele zeitgenössische<br />

Maler in Paris hatten ihn geprägt, auch die Begegnung und<br />

Freundschaft mit Vincent van Gogh gab ihm neue künstlerische<br />

Impulse. Beide Maler waren von japanischen Holzschnitten fasziniert.<br />

Japan hatte sich erst 1853 für den Westen geöffnet. 1883<br />

fand in Paris die erste Ausstellung ausschließlich mit japanischen<br />

Holzschnitten statt. Wir werden sehen, welche Elemente Gauguin<br />

in seine Malerei übernommen hat. Während die Impressionisten<br />

die äußeren Sinneseindrücke erfahrbar machen wollten,<br />

wollte er etwas Tiefergehendes zeigen, was sich nicht äußerlich<br />

zeigen lässt, eine Art innerer Schau.<br />

Ein religiöses Bild<br />

Gauguin fühlte sich vom einfachen, kraftvollen, ursprünglichen<br />

Landleben in der Bretagne angezogen. Dazu gehörte auch der katholische<br />

Glaube, der dort ganz selbstverständlich den Alltag der<br />

Menschen prägte, sich aber mit vorchristlichen Glaubensrelikten<br />

mischte. Diesen Glauben wollte Gauguin darstellen. Er wollte ihn<br />

nicht als Aberglauben kritisieren, wie man manchmal lesen kann,<br />

es ging ihm um die inneren Bilder, die der Glaube evozieren kann.<br />

Gauguin nannte dieses Bild ganz explizit „un tableau religieux“<br />

– ein religiöses Bild.<br />

Wir sehen bretonische Frauen in ihren schwarzen Sonntagskleidern<br />

mit gestärkten weißen Hauben, Krägen und Schürzen. Sie<br />

sind halbkreisförmig angeordnet, haben den Blick aber fast alle<br />

gesenkt, viele knien und falten die Hände, beten, schauen nach<br />

innen. Ganz rechts ist der Curé, der Pfarrer zu sehen, mit stark<br />

angeschnittenem Gesicht (s. Innenkarte).


7<br />

Das Bild im Blick<br />

Der Kampf Jakobs<br />

Der Titel des Bildes lässt uns an eine Vision nach der Sonntagsmesse<br />

vor der Kirche denken, es gibt aber auch die Version des<br />

Titels „Vision der Predigt“ und manche Forscher sehen sie in der<br />

Kirche angesiedelt, was zur Haltung der Frauen passen würde.<br />

In jedem Fall ist die Vision rechts oben dargestellt. Die dritte<br />

Frau von rechts ist im Profil gezeigt und schaut in die Szene hinein.<br />

Sie wird zur Identifikationsbrücke und führt den Betrachter,<br />

der hinter den Frauen steht, in das Geschehen hinein: Der Erzvater<br />

Jakob ringt in der Nacht mit einem Mann, um beim Aufsteigen<br />

der Morgenröte dessen göttliche Natur und Überlegenheit zu erkennen.<br />

Er erhält deshalb den Namen Israel (Gottesstreiter). Mit<br />

ausgerenktem Hüftgelenk drängt er diesen, ihn zu segnen (vgl.<br />

Gen 32, 23–33).<br />

Gauguin hat den Mann als Engel interpretiert, was der christlichen<br />

Ikonografie entspricht. Er ist in Ultramarin, der bärtige Jakob<br />

aber in Flaschengrün gekleidet. Die Engelsflügel sind in Chromgelb,<br />

die Beine in Orange gemalt. Keine Frage, wer den Kampf<br />

dominiert: der Engel hat Jakob fest im Griff.<br />

In der Bretagne waren Ringkämpfe feste Bestandteile religiöser<br />

Feste. Der Preis für den Sieger war oft ein Schlachttier, zum Beispiel<br />

ein Kalb, angebunden an einen Baum. Wir sehen ein Rind<br />

links von den Kämpfenden (s. Innenkarte). Es ist ein reales Element<br />

des bäuerlichen Alltags. Es ist der Anker in der Realität.<br />

Realität und Vision durchdringen sich also gegenseitig. In der biblischen<br />

Geschichte wird auf die Schlachttiere verwiesen, weil die<br />

Israeliten in Erinnerung an Jakobs Hüfte den Muskelstrang über<br />

dem Hüftgelenk nicht essen. Ein weiteres Motiv für die Darstellung<br />

des Rindes. Die Parallelität zwischen den Beinen der Kämpfenden<br />

mit den Beinen und dem Schwanz des Tieres bzw. dem<br />

Rücken des Jakob und dem des Rindes binden sie zusammen.<br />

Der Baumstamm, der das Bild diagonal durchquert, trennt sie. Er<br />

trennt den Bereich der realen Personen (wozu auch das Tier ge-


Das Bild im Blick 8<br />

hört) von der Vision, er wirkt wie die Kante einer Bühne. Manche<br />

Forscher sprechen davon, dass das junge Tier mit wilden Bewegungen<br />

die gemeinschaftliche Vision des Kampfes hervorgerufen<br />

haben könnte.<br />

Die Besonderheiten der Kunst Gauguins<br />

Das Tier ist im Vergleich zu den Frauen viel zu klein dargestellt,<br />

wie Gauguin selbst feststellte. Dies gehört zu den Merkmalen seiner<br />

Kunst. Es gibt keine klare Perspektive, auch Schlagschatten<br />

sind nicht zu finden. Es ist eine flächige, fast zweidimensionale<br />

Malerei. Die Errungenschaften der Malerei seit der Renaissance<br />

werden unwichtig, weil es nicht um die Darstellung des Sichtbaren<br />

geht. Es geht um die innere Vision. Große Farbflächen, stark<br />

konturiert mit dunklen Linien und gegeneinander kontrastiert,<br />

hat Gauguin von den japanischen Holzschnitten übernommen.<br />

Der Baum quer im Bild ist ein Zitat eines solchen Holzschnitts<br />

von Utagawa Hiroshige. In seiner Grenzfunktion könnte er auch<br />

für den Fluss Jabbok stehen, über den Jakob seine Frauen und<br />

seinen Besitz bringt, um alleine zurückzubleiben und zu kämpfen.<br />

Die Farben müssen nicht mit den realen Farben der Dinge<br />

übereinstimmen, sie müssen in das Gesamtgefüge der Komposition<br />

passen. Die große rote Fläche ist kein Gras, kein Feld, keine<br />

Erde, sie könnte die Morgenröte symbolisieren, steht aber auch<br />

für Blut, Kampf und Gefahr. Der Baum ist laut Gauguin ein Apfelbaum<br />

und könnte für den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse<br />

stehen (vgl. Gen 2, 16 f.).<br />

In Pont-Aven fand Gauguin zu seinem eigenen Stil. Er wurde<br />

die zentrale Figur der Künstlerkolonie, die sich dort sammelte<br />

und eine neue Kunst suchte. Symbolismus oder Synthetismus<br />

wird sie genannt, die jüngeren Künstler nannten sich „Nabis“<br />

(Propheten). Das Gemälde „Die Vision nach der Predigt“ ist dafür<br />

ein Schlüsselwerk, eine Initialzündung.


9<br />

Das Bild im Blick<br />

Zwei Gemeinden wollte Gauguin das Bild schenken, die Pfarrer<br />

lehnten es ab. Es sei keine religiöse Kunst, weil der religiöse<br />

Gegenstand in den Hintergrund gedrängt werde. Tatsächlich<br />

geht es nicht in erster Linie um die Darstellung einer biblischen<br />

Geschichte. Aber es geht um die Darstellung einer gelungenen<br />

Predigt und ihrer Auswirkungen auf die Zuhörerinnen. Wir sehen,<br />

was in den Köpfen der Frauen vorgeht, die gerade noch in<br />

der Kirche der Predigt des Pfarrers zuhörten. Und wir sehen: die<br />

Kirche ist weiblich.<br />

Heinz Detlef Stäps


Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Brigida von Kildare (Brigitte, Nonne, Klostergründerin,<br />

Patronin Irlands, † 523) · hl. Sigibert (König von Austrasien, Mitgründer<br />

von Stablo-Malmedy, † 656) · sel. Reginald von Orléans (Dominikaner,<br />

Kirchenrechtler, Klostergründer, † 1220) · Winand von Maastricht (Dominikaner,<br />

† nach 1233)<br />

Heute, am Gebetstag um geistliche Berufungen, beten wir unter dem<br />

Leitwort „Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister“ (Mk 6, 7)<br />

für Missionarinnen und Missionare.<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.<br />

Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.<br />

Amen. Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Was ist die Welt? Ein ewiges Gedicht,<br />

Daraus der Geist der Gottheit strahlt und glüht,<br />

Daraus der Wein der Weisheit schäumt und sprüht,<br />

Daraus der Laut der Liebe zu uns spricht<br />

Und jedes Menschen wechselndes Gemüt,<br />

Ein Strahl ist’s, der aus dieser Sonne bricht,<br />

Ein Vers, der sich an tausend andre flicht,<br />

Der unbemerkt verhallt, verlischt, verblüht.<br />

Und doch auch eine Welt für sich allein,<br />

Voll süß-geheimer, nie vernommner Töne,<br />

Begabt mit eigner, unentweihter Schöne,


11<br />

Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Und keines Andern Nachhall, Widerschein.<br />

Und wenn Du gar zu lesen drin verstündest,<br />

Ein Buch, das Du im Leben nicht ergründest.<br />

Hugo von Hoffmannsthal (1874–1929)<br />

Psalm 147 Verse 1–11<br />

Gut ist es, unserem Gott zu singen; *<br />

schön ist es, ihn zu loben.<br />

Der Herr baut Jerusalem wieder auf, *<br />

er sammelt die Versprengten Israels.<br />

Er heilt die gebrochenen Herzen *<br />

und verbindet ihre schmerzenden Wunden.<br />

Er bestimmt die Zahl der Sterne *<br />

und ruft sie alle mit Namen.<br />

Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, *<br />

unermesslich ist seine Weisheit.<br />

Der Herr hilft den Gebeugten auf *<br />

und erniedrigt die Frevler.<br />

Stimmt dem Herrn ein Danklied an, *<br />

spielt unserem Gott auf der Harfe!<br />

Er bedeckt den Himmel mit Wolken, /<br />

spendet der Erde Regen *<br />

und lässt Gras auf den Bergen sprießen.<br />

Er gibt dem Vieh seine Nahrung, *<br />

gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.<br />

Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, *<br />

kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes.<br />

Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren, *<br />

die voll Vertrauen warten auf seine Huld.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Morgen · Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> 12<br />

Der du die Sterne beim Namen rufst: Lass die gebrochenen Herzen<br />

spüren, dass sie nicht vergessen sind. Wir warten, Gott, auf<br />

deine Huld.<br />

Lesung Spr 3, 13–15<br />

Glücklich der Mann, der Weisheit gefunden, der Mann, der<br />

Einsicht gewonnen hat. Denn sie zu erwerben ist besser als<br />

Silber, sie zu gewinnen ist besser als Gold. Sie übertrifft die Perlen<br />

an Wert, keine kostbaren Steine kommen ihr gleich.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Benedictus, Magnificat und Nunc dimittis finden Sie auf einem heraustrennbaren<br />

Gebetsblatt am Anfang des Heftes. Die dazugehörigen Antiphonen werden<br />

jeweils vor und nach diesen Gesängen aus dem Evangelium gebetet.<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Lass uns, Herr, dein Heil erfahren und vergib uns unsere Sünden.<br />

Bitten<br />

Christus Jesus, du rufst uns jeden Tag in deinen Dienst. Wir bitten<br />

dich:<br />

A: Hilf uns, dir zu folgen.<br />

– Übe uns darin zu erforschen, was der Vater von uns will.<br />

– Lass uns treu deine Frohbotschaft verkünden.<br />

– Sende uns zu den Menschen, dass wir sie stärken.<br />

– Mach uns bereit, dein Sterben am Kreuz zu bezeugen durch die<br />

Art, wie wir leben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, lass uns heute und immerdar bedenken, dass wir erlöst und<br />

aus Feindeshand befreit sind. Gib, dass wir dir furchtlos dienen<br />

in Heiligkeit und Gerechtigkeit alle Tage unseres Lebens. Darum


13<br />

Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und<br />

Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und<br />

herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Bei d e n Orationen, die mit „Darum bitten wir durch Jesus Christus“ enden, soll<br />

die oben angegebene abschließende Formel gebetet werden.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Tagesgebet<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Allmächtiger Gott, du sorgst für dein Volk durch die Hirten, die<br />

du ihm gibst. Erwecke in der Kirche den Geist des Glaubens und<br />

der Bereitschaft und berufe auch in unseren Tagen Menschen, die<br />

dem Altar dienen und die Frohe Botschaft mit Festigkeit und Güte<br />

verkünden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Einführung zur Bahnlesung aus den Büchern der Könige<br />

In den biblischen Büchern der Könige dienen die Könige als Leitfaden,<br />

um vier Jahrhunderte wechselhafter Geschichte Israels<br />

und Judas bis zur Zäsur des Exils darzustellen. Geschichtsschreibung<br />

ist Geschichtsdeutung; hier wird Geschichte vor allem<br />

religiös-theologisch ausgeleuchtet. Ziel ist Orientierung für das<br />

Gottesvolk auf seinem Weg durch die Geschichte, in Gegenwart<br />

und Zukunft. Ursprünglich bildeten das erste und das zweite<br />

Buch der Könige eine planvolle Einheit. Erst die antike Übersetzung<br />

ins Griechische, die Septuaginta, teilte das umfangreiche<br />

Buch, und die lateinische Übertragung, die Vulgata, folgte ihr.<br />

Die Königsbücher gliedern sich in drei Hauptteile, die mit Eckdaten<br />

der Geschichte korrespondieren, der Reichstrennung (931 v.<br />

Chr.) und dem Ende der Eigenstaatlichkeit der beiden Reichsteile<br />

Israel (722 v. Chr.) und Juda (586 v. Chr.). Der erste Hauptteil


Eucharistie · Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> 14<br />

handelt von der Königsherrschaft Salomos (1 Kön 1, 1 – 11, 43).<br />

Der zweite Teil (1 Kön 12, 1 – 2 Kön 17, 41) befasst sich wechselweise,<br />

in chronologischer Folge, mit den Königen der nun<br />

getrennten Reiche bzw. Reichsteile. Der dritte Teil (2 Kön 18, 1<br />

– 25, 30) schildert das Geschick des Königreiches Juda bis zur<br />

Eroberung durch die Babylonier und der Begnadigung König<br />

Jojachins im Exil. Insgesamt zeigt sich eine kritische Sicht der<br />

Monarchie. Trotz einiger positiv gezeichneter Gestalten hat das<br />

Königtum insgesamt versagt. – Später wird es in anderen biblischen<br />

Büchern eine Messias-Erwartung geben: Erhofft wird ein<br />

davidischer König, der die Monarchie im Sinne Adonais erneuert<br />

und das Volk von fremder Herrschaft befreit.<br />

Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 2, 1–4.10–12<br />

Als die Zeit herankam, da David sterben sollte, ermahnte er seinen<br />

Sohn Salomo: Ich gehe nun den Weg alles Irdischen. Sei<br />

also stark und mannhaft! Erfüll deine Pflicht gegen den HERRN,<br />

deinen Gott: Geh auf seinen Wegen und bewahre alle seine Satzungen,<br />

Gebote, Rechtsentscheide und Bundeszeugnisse, die in<br />

der Weisung des Mose niedergeschrieben sind! Dann wirst du<br />

Erfolg haben bei allem, was du tust, und überall, wohin du dich<br />

wendest. Und der HERR wird sein Wort wahr machen, das er<br />

mir gegeben hat, als er sagte: Wenn deine Söhne auf ihren Weg<br />

achten und aufrichtig mit ganzem Herzen und ganzer Seele vor<br />

mir leben, wird es dir nie an Nachkommen auf dem Thron Israels<br />

fehlen.<br />

David entschlief zu seinen Vätern und wurde in der Davidstadt<br />

begraben. Die Zeit, in der David über Israel König war, betrug<br />

vierzig Jahre. In Hebron regierte er sieben und in Jerusalem dreiunddreißig<br />

Jahre.<br />

Salomo saß nun auf dem Thron seines Vaters David und seine<br />

Herrschaft festigte sich mehr und mehr.


15<br />

Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Impuls zur Lesung<br />

Den Weg alles Irdischen gehen, das Wort ist uns noch heute<br />

geläufig. Ist es das? Endlich sein, nicht unsterblich, sondern gebrechlich<br />

und zerbrechlich sein. Endlich leben, wie geht das? Ist<br />

das nicht ein Widerspruch in sich? Die Endlichkeit der eigenen<br />

Kräfte und Ressourcen anerkennen, das klingt vielleicht einfach,<br />

ist aber schwer. Das kann wohl nur gelingen, wenn wir eine<br />

Ahnung von einer anderen Kraft und einem anderen Quell des<br />

Lebens haben. Biblisch buchstabiert sich diese Ahnung so: „Geh<br />

auf seinen Wegen.“ Den Weg alles Irdischen gehen. Endlich leben?<br />

Auf Gottes Wegen geht das, gut? Lebe wohl!<br />

Antwortpsalm 1 Chr 29, 10b–13<br />

Kehrvers:<br />

Du bist der Herrscher über das All.<br />

Gepriesen bist du, HERR, /<br />

Gott unseres Vaters Israel, *<br />

von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />

Dein, HERR, sind Größe und Kraft, /<br />

Ruhm und Glanz und Hoheit; *<br />

dein ist alles im Himmel und auf Erden. – Kehrvers<br />

HERR, dein ist das Königtum. *<br />

Du erhebst dich als Haupt über alles.<br />

Reichtum und Ehre kommen von dir; *<br />

du bist der Herrscher über das All. – Kehrvers<br />

In deiner Hand liegen Kraft und Stärke; *<br />

es steht in deiner Hand, alles groß und stark zu machen.<br />

Darum danken wir dir, unser Gott, *<br />

und rühmen deinen herrlichen Namen. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 12a, ferner GL 52, 1 · GL 1975 529, 8 · KG 622 (VIII. Ton)


Abend · Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> 16<br />

Ruf vor dem Evangelium Mk 1, 15<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 7–13<br />

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus,<br />

jeweils zwei zusammen.<br />

Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister und er gebot<br />

ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen,<br />

kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein<br />

zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.<br />

Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt,<br />

bis ihr den Ort wieder verlasst! Wenn man euch aber in einem<br />

Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter<br />

und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis.<br />

Und sie zogen aus und verkündeten die Umkehr. Sie trieben<br />

viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten<br />

sie.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Die vollständige Fassung der Eröffnung von Morgen- und Abendgebet finden Sie<br />

mit Noten auf Seite 331.


17<br />

Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Innehalten am Abend<br />

Manche Worte gibt’s, die treffen wie Keulen. Doch manche<br />

schluckst du wie Angeln und schwimmst weiter und weißt es<br />

noch nicht.<br />

Heute ist der 150. Geburtstag des österreichischen Dichters<br />

Hugo von Hofmannsthal.<br />

• Wann habe ich das erfahren, dass scheinbar harmlose Sätze<br />

sich nagend und zerstörerisch in mir festsetzten?<br />

• Wie offen bin ich selbst in der Kommunikation?<br />

Confiteor – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und<br />

Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe –<br />

ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken – durch<br />

meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld.<br />

Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen<br />

und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott,<br />

unserem Herrn.<br />

Hymnus<br />

Wir werden dein Reich verkünden, o Herr,<br />

dein Reich, o Herr, dein Reich.<br />

Das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit,<br />

das Reich des Lebens und der Wahrheit.<br />

Das Reich der Liebe und der Gnade,<br />

das Reich, das in uns wohnt.<br />

Das Reich, dem Gewalt angetan wird,<br />

das Reich, das nicht von dieser Welt ist.<br />

Das Reich, das schon begonnen hat,<br />

das Reich, das kein Ende kennt.<br />

Aus Bolivien


Abend · Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> 18<br />

Psalm 128<br />

Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt *<br />

und der auf seinen Wegen geht!<br />

Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; *<br />

wohl dir, es wird dir gut ergehn.<br />

Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau *<br />

drinnen in deinem Haus.<br />

Wie junge Ölbäume sind deine Kinder *<br />

rings um deinen Tisch.<br />

So wird der Mann gesegnet, *<br />

der den Herrn fürchtet und ehrt.<br />

Es segne dich der Herr vom Zion her. *<br />

Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen<br />

und die Kinder deiner Kinder sehen. *<br />

Frieden über Israel!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du, Gott Israels, bist unser Friede. Gewähre uns durch deinen<br />

Sohn, dass wir in deiner Gegenwart leben und dein Heil zu unseren<br />

Mitmenschen tragen.<br />

Lesung Kol 1, 23<br />

Ihr müsst unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festhalten<br />

und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen,<br />

die euch das Evangelium schenkt. In der ganzen Schöpfung unter<br />

dem Himmel wurde das Evangelium verkündigt; und ihr habt es<br />

gehört.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Selig, die hungern nach der Gerechtigkeit; der Herr wird sie sättigen<br />

und mit seinen Gaben beschenken.


19<br />

Donnerstag, 1. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Fürbitten (Gebetsanliegen des Papstes)<br />

– Beten wir, dass unheilbar kranke Menschen und ihre Familien<br />

immer die notwendige Pflege und Begleitung erhalten, sowohl<br />

in medizinischer als auch in menschlicher Hinsicht.<br />

Näheres zu diesem Gebetsanliegen erfahren Sie auf www.magnificat.de/aktuelles.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, höre auf unser Abendgebet. Gib, dass wir dem Beispiel deines<br />

Sohnes folgen und in Geduld einander jene Liebe erweisen,<br />

die er den Seinen am Abend vor seinem Leiden erwiesen hat.<br />

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.<br />

Salve Regina (Seite 332)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


arstellung des Herrn<br />

Lichtmess<br />

Freitag, 2. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Das Fest der Darstellung des Herrn gehört zu den älteren Marienfesten.<br />

Im Lukasevangelium (2, 22–40) wird davon berichtet,<br />

dass die Eltern Jesu das Kind in den Tempel brachten, wo sie auch<br />

das gebotene Reinigungsopfer für die Mutter darbrachten. Hier begegnen<br />

sie Simeon und Hanna, die in Jesus den Messias erkennen<br />

und über das Kind und seine Mutter weissagen. Der Osten begeht<br />

dieses Fest als „Fest der Begegnung des Herrn“, während im Westen<br />

die „Reinigung Marias“ betont wurde. Zwei historische Feste liegen<br />

dem heutigen zugrunde: ein älteres in Jerusalem und ein jüngeres in<br />

Rom. Die Pilgerin Egeria sprach von einem Fest, das in Jerusalem 40<br />

Tage nach Epiphanie mit einer Eucharistiefeier und einer feierlichen<br />

Prozession gefeiert wurde. Seit dem fünften Jahrhundert feierte man<br />

es in Jerusalem, seit dem siebten Jahrhundert in Rom als „Fest der<br />

Begegnung“ mit einer Lichterprozession. Mit der Bezeichnung „Darstellung<br />

des Herrn“ erhielt das heutige Fest nach der Liturgiereform<br />

seinen Charakter als Herrenfest zurück. Maria und Josef stellten Jesus<br />

im Tempel dar, weihten ihn Gott und brachten das Opfer dar, wie das<br />

Gesetz es vorschrieb. Im deutschen Sprachraum führte der Brauch<br />

der Kerzensegnung und der Lichterprozession zu der Bezeichnung<br />

„Mariä Lichtmess“. Simeon nennt Jesus „ein Licht, das die Heiden<br />

erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“.<br />

Namenstag: hl. Hadelog von Kitzingen (Benediktinerin, Klostergründerin,<br />

† um 750) · hl. Burkhard von Würzburg (Bischof, † 753) · hl. Bodo<br />

(Märtyrer, † 880) · hl. Dietrich (Bischof von Minden, Märtyrer, † 880) ·<br />

hl. Markward (Bischof von Hildesheim, Märtyrer, † 880) · sel. Stephan<br />

Bellesini (Augustiner, † 1840) · hl. Maria Katharina Kasper (Gründerin<br />

der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“, † 1898) · Alfred Delp (Jesuit,<br />

Gegner der Nationalsozialisten, Märtyrer, Mitglied im Kreisauer Kreis,<br />

† 1945)<br />

Heute ist Tag des geweihten Lebens.


21<br />

Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ihr Tore, hebt euch nach oben,<br />

hebt euch, ihr uralten Pforten;<br />

denn es kommt der König der Herrlichkeit.<br />

Ps 24, 7<br />

Sieh, dein Licht will kommen,<br />

stehe auf, du Stadt des Herrn;<br />

über dir erstrahlt der Stern,<br />

ist der Tag erglommen.<br />

Werde licht, Jerusalem,<br />

Christus ist erschienen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Christus ist gekommen,<br />

er, der Herrscher, er, der Herr,<br />

der das Reich, die Macht und Ehr’<br />

in die Hand genommen.<br />

Freue dich, Jerusalem,<br />

Christus ist erschienen.<br />

Christus ist erschienen.<br />

Seht, die Zeit des Heils begann;<br />

alle Völker beten an,<br />

alles wird ihm dienen.<br />

Bete an, Jerusalem,<br />

Christus ist erschienen.<br />

Zeitgenössisch<br />

Melodie: GL 1975 147


Morgen · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 22<br />

Psalm 2<br />

Warum toben die Völker, *<br />

warum machen die Nationen vergebliche Pläne?<br />

Die Könige der Erde stehen auf, *<br />

die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn<br />

und seinen Gesalbten.<br />

„Lasst uns ihre Fesseln zerreißen *<br />

und von uns werfen ihre Stricke!“<br />

Doch er, der im Himmel thront, lacht, *<br />

der Herr verspottet sie.<br />

Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, *<br />

in seinem Grimm wird er sie erschrecken:<br />

„Ich selber habe meinen König eingesetzt *<br />

auf Zion, meinem heiligen Berg.“<br />

Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. /<br />

Er sprach zu mir: „Mein Sohn bist du. *<br />

Heute habe ich dich gezeugt.<br />

Fordre von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, *<br />

die Enden der Erde zum Eigentum.<br />

Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, *<br />

wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.“<br />

Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, *<br />

lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!<br />

Dient dem Herrn in Furcht *<br />

und küsst ihm mit Beben die Füße,<br />

damit er nicht zürnt *<br />

und euer Weg nicht in den Abgrund führt.<br />

Denn wenig nur, und sein Zorn ist entbrannt. *<br />

Wohl allen, die ihm vertrauen!<br />

Ehre sei dem Vater ...


23<br />

Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Den Mächtigen der Erde tritt mit deiner Macht entgegen, Jesus,<br />

König der Liebe und des Friedens. Lass dein Reich unter uns<br />

wachsen.<br />

Lesung Mal 3, 1<br />

Seht, ich sende meinen Boten; er soll den Weg für mich bahnen.<br />

Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den<br />

ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht,<br />

er kommt!, spricht der Herr der Heere.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Als die Eltern Jesus in den Tempel brachten, nahm Simeon das<br />

Kind auf seine Arme und lobte Gott.<br />

Bitten<br />

Heiliger Gott, in deinem Sohn hast du uns zum Licht für die Völker<br />

berufen. Wir bitten dich:<br />

V: Höre unser Gebet, A: und lass unser Rufen zu dir kommen.<br />

– Dass wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.<br />

– Dass wir bereit sind, deinen Blick im Antlitz unserer Mitmenschen<br />

zu erkennen.<br />

– Dass unsere Freude über deine Gegenwart auf unsere Umgebung<br />

übergreift.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, dein eingeborener Sohn hat unsere<br />

menschliche Natur angenommen und wurde am heutigen Tag<br />

im Tempel dargestellt. Läutere unser Leben und Denken, damit<br />

wir mit reinem Herzen vor dein Antlitz treten. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.


Eucharistie · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 24<br />

Der Herr über die ganze Schöpfung<br />

heile unser Gestern und segne unser Morgen,<br />

er geleite uns heute auf seinem Weg.<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 216, 256, 3+4, 372, 374, 500, 657, 6 · KG 148,<br />

192, 333, 3+4, 498<br />

KERZENWEIHE UND PROZESSION<br />

Antiphon beim Anzünden der Kerzen<br />

Seht, Christus, der Herr, kommt in Macht und Herrlichkeit, er<br />

wird die Augen seiner Diener erleuchten. Halleluja.<br />

Segnung der Kerzen<br />

Gott, du Quell und Ursprung allen Lichtes, du hast am heutigen<br />

Tag dem greisen Simeon Christus geoffenbart als das Licht zur<br />

Erleuchtung der Heiden. Segne † die Kerzen, die wir in unseren<br />

Händen tragen und zu deinem Lob entzünden. Führe uns auf<br />

dem Weg des Glaubens und der Liebe zu jenem Licht, das nie<br />

erlöschen wird. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

oder:<br />

Gott, du bist das wahre Licht, das die Welt mit seinem Glanz hell<br />

macht. Erleuchte auch unsere Herzen, damit alle, die heute mit<br />

brennenden Kerzen in deinem heiligen Haus vor dich hintreten,<br />

einst das ewige Licht deiner Herrlichkeit schauen. Darum bitten<br />

wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Gesang zur Prozession Lk 2, 29–32<br />

Kehrvers:<br />

Ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein<br />

Volk Israel.


25<br />

Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, *<br />

wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. – Kehrvers<br />

Meine Augen haben das Heil gesehen, *<br />

das du vor allen Völkern bereitet hast. – Kehrvers<br />

Nunc dimittis (Lobgesang des Simeon),<br />

GL 665, 3 · GL 1975 700, 3 · KG 290 (III. Ton)<br />

Gloria<br />

MESSFEIER<br />

Wir haben dein Heil empfangen, o Gott,<br />

inmitten deines Tempels.<br />

Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm<br />

bis an die Enden der Erde;<br />

deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit.<br />

Vgl. Ps 48, 10–11<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Maleachi Mal 3, 1–4<br />

So spricht Gott der HERR: Seht, ich sende meinen Boten; er soll<br />

den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem<br />

Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den<br />

ihr herbeiwünscht. Seht, er kommt!, spricht der HERR der Heerscharen.<br />

Doch wer erträgt den Tag, an dem er kommt? Wer kann bestehen,<br />

wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer des Schmelzers<br />

und wie die Lauge der Walker. Er setzt sich, um das Silber zu<br />

schmelzen und zu reinigen: Er reinigt die Söhne Levis, er läutert<br />

sie wie Gold und Silber. Dann werden sie dem HERRN die richtigen<br />

Opfer darbringen. Und dem HERRN wird das Opfer Judas und<br />

Jerusalems angenehm sein wie in den Tagen der Vorzeit, wie in<br />

längst vergangenen Jahren.


Eucharistie · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 26<br />

Impuls zur Lesung<br />

Es ist Nacht, bittere Winternacht. Doch diese Nacht haben Menschen<br />

gemacht. Der Prophet Maleachi (hebräisch „mein Bote“)<br />

verkündet, dass der Herr das Leid, das Menschen Menschen zufügen,<br />

nicht mehr ertragen will, dass er sich auf den Weg macht zu<br />

seinem Volk, dass er schon unterwegs ist – zum Gericht. Ein Glück<br />

für die Unterdrückten, ein Unglück für die Unterdrücker. Doch der<br />

allerletzte Vers des Alten Testamentes verkündet den Gerichtstag<br />

zugleich als Tag der Rettung für ganz Israel. Einer wird kommen,<br />

der Frieden nicht nur predigt, sondern bringt: „Er wird das Herz<br />

der Väter wieder den Söhnen zuwenden / und das Herz der Söhne<br />

ihren Vätern“. Ein Wort des Trostes und der Verheißung. Ein<br />

Wort, hell wie der Tag. Wir dürfen glauben, dass uns dieser Tag<br />

in Jesus von Nazaret aufgestrahlt ist, „ein Licht, das die Heiden<br />

erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lk 2, 32).<br />

oder:<br />

Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 2, 11–12.13c–18<br />

Er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle aus<br />

Einem; darum schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen und<br />

zu sagen: Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden,<br />

inmitten der Gemeinde dich preisen; und ferner: Siehe, ich und<br />

die Kinder, die Gott mir geschenkt hat.<br />

Da nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er in<br />

gleicher Weise daran Anteil genommen, um durch den Tod den<br />

zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den<br />

Teufel, und um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem<br />

Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren. Denn er<br />

nimmt sich keineswegs der Engel an, sondern der Nachkommen<br />

Abrahams nimmt er sich an.<br />

Darum musste er in allem seinen Brüdern gleich sein, um ein<br />

barmherziger und treuer Hohepriester vor Gott zu sein und die<br />

Sünden des Volkes zu sühnen. Denn da er gelitten hat und selbst<br />

in Versuchung geführt wurde, kann er denen helfen, die in Versuchung<br />

geführt werden.


27<br />

Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm Ps 24, 7–10<br />

Kehrvers:<br />

Der HERR der Heere, er ist der König der Herrlichkeit.<br />

Ihr Tore, hebt eure Häupter, /<br />

hebt euch, ihr uralten Pforten, *<br />

denn es kommt der König der Herrlichkeit!<br />

Wer ist dieser König der Herrlichkeit? *<br />

Der HERR, stark und gewaltig, der HERR,<br />

im Kampf gewaltig. – Kehrvers<br />

Ihr Tore, hebt eure Häupter, /<br />

hebt euch, ihr uralten Pforten, *<br />

denn es kommt der König der Herrlichkeit!<br />

Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? *<br />

Der HERR der Heerscharen:<br />

Er ist der König der Herrlichkeit. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 10b, ferner GL 1975 122 ,1 · KG 319 · alternativ: GL 52, 1 ·<br />

GL 1975 738, 1 · KG 622 (VIII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Lk 2, 32<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für das Volk<br />

Israel.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 2, 22–40<br />

Kurzfassung: Lk 2, 22–32<br />

Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose<br />

vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das<br />

Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie<br />

im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt<br />

soll dem Herrn heilig genannt werden. Auch wollten sie ihr Opfer<br />

darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar<br />

Turteltauben oder zwei junge Tauben.


Eucharistie · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 28<br />

Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser<br />

Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels<br />

und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm<br />

offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den<br />

Christus des Herrn gesehen habe.<br />

Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern<br />

das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem<br />

Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und<br />

pries Gott mit den Worten:<br />

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden<br />

scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du<br />

vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet,<br />

und Herrlichkeit für dein Volk Israel.<br />

Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über<br />

Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria,<br />

der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel<br />

viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein<br />

Zeichen sein, dem widersprochen wird, – und deine Seele wird<br />

ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen<br />

offenbar werden.<br />

Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Penuëls,<br />

aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges<br />

Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann<br />

gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie<br />

hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht<br />

mit Fasten und Beten.<br />

Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über<br />

das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.<br />

Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn<br />

vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.<br />

Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit und<br />

Gottes Gnade ruhte auf ihm.


29<br />

Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Gabengebet<br />

Allmächtiger Gott, nach deinem Ratschluss hat dein eigener Sohn<br />

sich als makelloses Lamm für das Leben der Welt geopfert. Nimm<br />

die Gabe an, die deine Kirche in festlicher Freude darbringt. Darum<br />

bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger,<br />

ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn heute<br />

hat die jungfräuliche Mutter deinen ewigen Sohn zum Tempel<br />

getragen; Simeon, vom Geist erleuchtet, preist ihn als Ruhm deines<br />

Volkes Israel, als Licht zur Erleuchtung der Heiden. Darum<br />

gehen auch wir dem Erlöser freudig entgegen und singen mit den<br />

Engeln und Heiligen das Lob deiner Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Lk 2, 30–31<br />

Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern<br />

bereitet hast.<br />

Schlussgebet<br />

Barmherziger Gott, stärke unsere Hoffnung durch das Sakrament,<br />

das wir empfangen haben, und vollende in uns das Werk deiner<br />

Gnade. Du hast die Erwartung Simeons erfüllt und ihn Christus<br />

schauen lassen. Erfülle auch unser Verlangen: Lass uns Christus<br />

entgegengehen und in ihm das ewige Leben finden, der mit dir<br />

lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Schlusssegen<br />

Der Herr segne euch und behüte euch; der Herr lasse sein Angesicht<br />

über euch leuchten und sei euch gnädig; er wende euch sein<br />

Antlitz zu und schenke euch seinen Frieden.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />

† und der Heilige Geist.


Abend · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 30<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Gott lässt sich in der Welt finden.<br />

Albert der Große (Theologe, Naturforscher und Übersetzer<br />

der Schriften des Aristoteles, 1193–1280)<br />

• Wo suche ich Gott?<br />

• Welche Begegnungen lassen mich Gottes Spuren ahnen?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder:<br />

V: Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich.<br />

A: Denn wir haben vor dir gesündigt.<br />

V: Erweise, Herr, uns deine Huld.<br />

A: Und schenke uns dein Heil.<br />

Hymnus<br />

Ich lag in tiefster Todesnacht,<br />

du warest meine Sonne,<br />

die Sonne, die mir zugebracht<br />

Licht, Leben, Freud und Wonne.<br />

O Sonne, die das werte Licht<br />

des Glaubens in mir zugericht,<br />

wie schön sind deine Strahlen.<br />

Ich sehe dich mit Freuden an<br />

und kann mich nicht satt sehen;<br />

und weil ich nun nichts weiter kann,<br />

bleib ich anbetend stehen.<br />

O dass mein Sinn ein Abgrund wär


31<br />

Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

und meine Seel ein weites Meer,<br />

dass ich dich möchte fassen!<br />

Paul Gerhardt 1653<br />

GL 256 · GL 1975 141 · KG 333 · EG 37 – Strophen 3 und 4<br />

Canticum Kol 1, 12–20<br />

Antiphon:<br />

Die Antiphon wird zu Beginn und am Ende eines Canticums gebetet.<br />

Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern<br />

bereitet hast.<br />

Dankt dem Vater mit Freude! *<br />

Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben<br />

am Los der Heiligen, die im Licht sind.<br />

Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen *<br />

und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes.<br />

Durch ihn haben wir die Erlösung, *<br />

die Vergebung der Sünden.<br />

Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, *<br />

der Erstgeborene der ganzen Schöpfung.<br />

Denn in ihm wurde alles erschaffen *<br />

im Himmel und auf Erden,<br />

das Sichtbare und das Unsichtbare, /<br />

Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; *<br />

alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen.<br />

Er ist vor aller Schöpfung, *<br />

in ihm hat alles Bestand.<br />

Er ist das Haupt des Leibes, *<br />

der Leib aber ist die Kirche.<br />

Er ist der Ursprung, /<br />

der Erstgeborene der Toten; *<br />

so hat er in allem den Vorrang.<br />

Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, *<br />

um durch ihn alles zu versöhnen.


Abend · Freitag, 2. <strong>Februar</strong> 32<br />

Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, *<br />

der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Antiphon:<br />

Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern<br />

bereitet hast.<br />

Lesung Jes 8, 14<br />

Der Herr der Heere wird das Heiligtum sein für die beiden<br />

Reiche Israels: der Stein, an dem man anstößt, der Felsen, an<br />

dem man zu Fall kommt. Eine Schlinge und Falle wird er sein für<br />

alle, die in Jerusalem wohnen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Die Jungfrau Maria weiht heute im Tempel Gott, dem Herrn,<br />

ihr Kind. Erfüllt vom Heiligen Geist, nimmt es Simeon auf seine<br />

Arme und lobt den Herrn.<br />

Fürbitten<br />

Zu Jesus Christus, dem Licht zur Erleuchtung der Völker, rufen<br />

wir voll Vertrauen:<br />

V: Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.<br />

Wir beten für alle, die ihr Leben ganz in deinen Dienst gestellt<br />

haben,<br />

– dass ihnen die Freude an deiner Nachfolge bis ins Alter erhalten<br />

bleibe.<br />

Wir beten für die Regierenden,<br />

– dass sie sich einen Blick bewahren für alle Kleinen und Schwachen,<br />

die auf Hilfe warten.<br />

Wir beten für uns und alle Menschen,<br />

– dass Gottes Wille sich an uns allen erfülle.


33<br />

Freitag, 2. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Wir beten für die Kranken und Leidenden, die auf die Fürsprache<br />

Marias vertrauen,<br />

– dass sie Hilfe und Trost erfahren.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, dein eingeborener Sohn hat unsere<br />

menschliche Natur angenommen und wurde am heutigen Tag<br />

im Tempel dargestellt. Läutere unser Leben und Denken, damit<br />

wir mit reinem Herzen vor dein Antlitz treten. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Der Gott des Lichts,<br />

der alle Menschen erleuchtet,<br />

mache unsere Finsternis hell<br />

und bewahre uns diese Nacht in seinem Frieden.<br />

Salve Regina (Seite 332)


Samstag, 3. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Heiliger Ansgar<br />

Heiliger Blasius<br />

Ansgar (801–865) gilt als Wegbereiter des Christentums in Dänemark<br />

und Schweden und wird deshalb „Apostel des Nordens“<br />

genannt. Er stammte aus Corbie in Frankreich, wurde in der Abtei<br />

Corbie erzogen und trat dort in den Benediktinerorden ein. 823<br />

wurde er Lehrer an der Klosterschule des neu gegründeten Klosters<br />

Corvey an der Weser. Ab 826 unternahm er entbehrungsreiche Missionsreisen<br />

nach Skandinavien, die kaum Erfolg hatten. 831 wurde er<br />

erster Bischof von Hamburg und päpstlicher Legat für die Mission im<br />

Norden. Nach der Plünderung seines Missionsstützpunktes Hamburg<br />

durch die Wikinger musste er die Skandinavienmission aufgeben<br />

und wurde Bischof von Bremen. Versuche, den Bischofssitz wieder<br />

nach Hamburg zu verlegen, scheiterten an erneuten Plünderungen.<br />

Deshalb wurde 864 die Diözese Hamburg-Bremen errichtet. Ansgar<br />

errichtete Spitäler, kaufte Gefangene frei und setzte sich für die<br />

Abschaffung des Sklavenhandels ein. Nach wie vor betrieb er seine<br />

weiterhin äußerst mühsame Missionstätigkeit. In den letzten Jahren<br />

seines Lebens widmete er sich verstärkt der kirchlichen Aufbauarbeit<br />

in seinem Bistum.<br />

Schrifttexte: Lesung: Jes 52, 7–10; Evangelium: Mk 1, 14–20<br />

Blasius gilt als Schutzpatron gegen Halsleiden und wird zu den<br />

Vierzehn Nothelfern gezählt. Er lebte um die Wende des 3./4.<br />

Jahrhunderts. Als standhafter Bekenner seines Glaubens erlitt er<br />

um 316 unter Kaiser Licinius (oder bereits unter Diokletian) nach<br />

schrecklichen Qualen den Märtyrertod. Von seinem Leben wissen<br />

wir nur aus Legenden. Bevor er Bischof von Sebaste (in Armenien)<br />

wurde, soll er Arzt gewesen und wegen seiner Hilfsbereitschaft und<br />

Nächstenliebe besonders geschätzt worden sein. Eine Legende berichtet,<br />

er habe im Kerker einen Knaben, der sich an einer Fischgräte<br />

verschluckt hatte, durch sein Gebet vor dem Erstickungstod gerettet.<br />

Darauf geht der im 16. Jahrhundert entstandene Brauch des Blasius-


35<br />

Samstag, 3. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

segens zurück, in dem Blasius um Fürsprache bei Halskrankheiten<br />

gebeten wird.<br />

Schrifttexte: Lesung: Röm 5, 1–5; Evangelium: Mk 16, 15–20<br />

Namenstag: Simeon und Hannah (biblische Gestalten) · hl. Werburg von<br />

Hanbury (Äbtissin, † um 700) · hl. Nithard von Corbie (Glaubensbote in<br />

Schweden, Märtyrer, † um 845) · Michael Brenner (Seelsorger, † 1868) ·<br />

sel. Maria Stollenwerk (Mitgründerin der Steyler Missionsschwestern,<br />

† 1900) · sel. Alojs Andritzki (sorb. Priester des Bistums Meißen, Märtyrer,<br />

† 1943)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Es gibt eine kostbare Rose,<br />

die niemals verwelken kann.<br />

Sie trotzt allem Frost auf Erden,<br />

fängt stets neu zu blühen an.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Sie blühte für Moses, den Hirten,<br />

am Fuße des Sinai,<br />

im Feuerbusch Gottes Versprechen,<br />

als Israel „Hilf doch!“ schrie.<br />

Sie blühte in Betlehems Winter,<br />

in Nazarets Frühlingspracht,<br />

sie blühte als Flamme in Dornen,<br />

in Golgatas blutender Nacht.<br />

Sie blüht in der Welt immer weiter,<br />

sie duftet nach Sommer und Glück<br />

zum Trost aller Niedergebeugten<br />

durch Herbstlos und Erdengeschick.


Morgen · Samstag, 3. <strong>Februar</strong> 36<br />

O brennende Rose, die mitten<br />

in Kälte und Schmerz erglüht!<br />

O heiliges Zeichen auf Erden!<br />

Sie heißt Gottes Liebe – und blüht.<br />

Jürgen Henkys 2009, nach Svein Ellingsen „Det finnes en dyrebar rose“,<br />

im Anschluss an die Tradition der „Rose unter den Dornen“<br />

(Hld 2, 1 f. nach Luthers originaler Übersetzung),<br />

© Deutscher Text: Strube Verlag, München<br />

Canticum Ez 36, 24–28<br />

Antiphon:<br />

Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist.<br />

Ich hole euch heraus aus den Völkern, /<br />

ich sammle euch aus allen Ländern *<br />

und bringe euch in euer Land.<br />

Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. *<br />

Ich reinige euch von aller Unreinheit, von all euren Götzen.<br />

Ich schenke euch ein neues Herz *<br />

und lege einen neuen Geist in euch.<br />

Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust *<br />

und gebe euch ein Herz von Fleisch.<br />

Ich lege meinen Geist in euch /<br />

und bewirke,<br />

dass ihr meinen Gesetzen folgt, *<br />

auf meine Gebote achtet und sie erfüllt.<br />

Dann werdet ihr in dem Lande wohnen, *<br />

das ich euren Vätern gab.<br />

Ihr werdet mein Volk sein, *<br />

und ich werde euer Gott sein.<br />

Ehre sei dem Vater ...


37<br />

Samstag, 3. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Lesung 2 Petr 3, 13–14<br />

Gottes Verheißung gemäß erwarten wir einen neuen Himmel<br />

und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt. Weil<br />

ihr das erwartet, liebe Brüder, bemüht euch darum, von ihm ohne<br />

Makel und Fehler und in Frieden angetroffen zu werden!<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Herr, lenke unsre Schritte auf den Weg des Friedens.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der uns hilft, unsere Grenzen zu überwinden:<br />

V: Du unser Vater, A: gib uns ein fühlendes Herz.<br />

– Damit wir erkennen, welchen Weg du uns führen willst.<br />

– Damit uns kein Rückschlag davon abhält, Jesu Spuren zu folgen.<br />

– Damit wir unseren Mitmenschen treue und verlässliche Weggefährten<br />

sind.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du wahres Licht und ewiger Tag, du schenkst<br />

uns im Kreislauf der Zeit immer wieder einen neuen Morgen.<br />

Vertreibe die Nacht des Bösen und erleuchte unser Herz durch<br />

den hellen Glanz deines Kommens. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


Eucharistie · Samstag, 3. <strong>Februar</strong> 38<br />

Tagesgebet<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Barmherziger Gott, du hast deinen Sohn in diese Welt gesandt,<br />

um die Menschen aus der alten Knechtschaft zu erlösen. Schenke<br />

allen, die auf deine Hilfe warten, die Freiheit des neuen Lebens.<br />

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.<br />

Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 3, 4–13<br />

In jenen Tagen ging König Salomo nach Gibeon, um dort zu opfern;<br />

denn hier war die größte Kulthöhe. Tausend Brandopfer<br />

pflegte Salomo auf jenen Altar zu legen. In Gibeon erschien der<br />

HERR dem Salomo nachts im Traum und forderte ihn auf: Sprich<br />

eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll!<br />

Salomo antwortete: Du hast deinem Knecht David, meinem Vater,<br />

große Huld erwiesen; denn er lebte vor dir in Treue, in Gerechtigkeit<br />

und mit aufrichtigem Herzen. Du hast ihm diese große<br />

Huld bewahrt und ihm einen Sohn geschenkt, der heute auf seinem<br />

Thron sitzt. So hast du jetzt, HERR, mein Gott, deinen Knecht<br />

anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Doch ich bin<br />

noch sehr jung und weiß nicht aus noch ein. Dein Knecht steht<br />

aber mitten in deinem Volk, das du erwählt hast: einem großen<br />

Volk, das man wegen seiner Menge nicht zählen und nicht schätzen<br />

kann. Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit<br />

er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden<br />

versteht! Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?<br />

Es gefiel dem Herrn, dass Salomo diese Bitte aussprach. Daher<br />

antwortete ihm Gott: Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen<br />

hast und nicht um langes Leben, Reichtum oder um den Tod deiner<br />

Feinde, sondern um Einsicht gebeten hast, um auf das Recht<br />

zu hören, werde ich deine Bitte erfüllen. Sieh, ich gebe dir ein so<br />

weises und verständiges Herz, dass keiner vor dir war und keiner<br />

nach dir kommen wird, der dir gleicht. Aber auch das, was du<br />

nicht erbeten hast, will ich dir geben: Reichtum und Ehre, sodass<br />

zu deinen Lebzeiten keiner unter den Königen dir gleicht.


39<br />

Samstag, 3. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Impuls zur Lesung<br />

„Träum weiter!“, rufen wir einem Menschen zu, der nicht auf<br />

dem Boden der Tatsachen steht. Gewiss kann man sich in<br />

Traumwelten einschließen und dort der Auseinandersetzung mit<br />

der Wirklichkeit ausweichen. Ja, so kann man sein Leben verfehlen.<br />

Aber kann man nicht auch sein Leben verfehlen, indem man<br />

seinen Träumen ausweicht?<br />

Antwortpsalm Ps 119, 9–14<br />

Kehrvers:<br />

HERR, lehre mich deine Gesetze!<br />

Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? *<br />

Wenn er dein Wort beachtet.<br />

Ich suche dich mit ganzem Herzen. *<br />

Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! – Kehrvers<br />

Ich barg deinen Spruch in meinem Herzen, *<br />

damit ich gegen dich nicht sündige.<br />

Gepriesen seist du, HERR! *<br />

Lehre mich deine Gesetze! – Kehrvers<br />

Mit meinen Lippen verkünde ich *<br />

alle Entscheide deines Mundes.<br />

Am Weg deiner Zeugnisse habe ich Freude, *<br />

wie an jeglichem Reichtum. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 12b, ferner GL 71, 1 (VIII. Ton)<br />

oder GL 1975 170, 1 (II. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 10, 27<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich<br />

kenne sie und sie folgen mir.<br />

Halleluja.


Abend · Samstag, 3. <strong>Februar</strong> 40<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 30–34<br />

In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt<br />

hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan<br />

und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen<br />

einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! Denn<br />

sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die<br />

Leute, die kamen und gingen.<br />

Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein<br />

zu sein. Aber man sah sie abfahren und viele erfuhren davon;<br />

sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor<br />

ihnen an.<br />

Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid<br />

mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.<br />

Und er lehrte sie lange.<br />

Hymnus<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Tod und Vergehen waltet in allem,<br />

steht über Menschen, Pflanzen und Tieren,<br />

Sternbild und Zeit.<br />

Du hast ins Leben alles gerufen.<br />

Herr, deine Schöpfung neigt sich zum Tode:<br />

Hole sie heim.<br />

Schenke im Ende auch die Vollendung.<br />

Nicht in die Leere falle die Vielfalt<br />

irdischen Seins.


41<br />

Samstag, 3. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Herr, deine Pläne bleiben uns dunkel.<br />

Doch singen Lob wir dir, dem dreieinen,<br />

ewigen Gott.<br />

P. Polykarp Ühlein OSB, 1978 – Melodie: GL 656<br />

Psalm 90 Verse 1b–17<br />

Herr, du warst unsere Zuflucht *<br />

von Geschlecht zu Geschlecht.<br />

Ehe die Berge geboren wurden, /<br />

die Erde entstand und das Weltall, *<br />

bist du, o Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />

Du lässt die Menschen zurückkehren zum Staub *<br />

und sprichst: „Kommt wieder, ihr Menschen!“<br />

Denn tausend Jahre sind für dich wie der Tag,<br />

der gestern vergangen ist, *<br />

wie eine Wache in der Nacht.<br />

Von Jahr zu Jahr säst du die Menschen aus; *<br />

sie gleichen dem sprossenden Gras.<br />

Am Morgen grünt es und blüht, *<br />

am Abend wird es geschnitten und welkt.<br />

Denn wir vergehen durch deinen Zorn, *<br />

werden vernichtet durch deinen Grimm.<br />

Du hast unsere Sünden vor dich hingestellt, *<br />

unsere geheime Schuld in das Licht deines Angesichts.<br />

Denn all unsere Tage gehn hin unter deinem Zorn, *<br />

wir beenden unsere Jahre wie einen Seufzer.<br />

Unser Leben währt siebzig Jahre, *<br />

und wenn es hoch kommt, sind es achtzig.<br />

Das Beste daran ist nur Mühsal und Beschwer, *<br />

rasch geht es vorbei, wir fliegen dahin.<br />

Wer kennt die Gewalt deines Zornes *<br />

und fürchtet sich vor deinem Grimm?


Abend · Samstag, 3. <strong>Februar</strong> 42<br />

Unsere Tage zu zählen, lehre uns! *<br />

Dann gewinnen wir ein weises Herz.<br />

Herr, wende dich uns doch endlich zu! *<br />

Hab Mitleid mit deinen Knechten!<br />

Sättige uns am Morgen mit deiner Huld! *<br />

Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage.<br />

Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, *<br />

so viele Jahre, wie wir Unglück erlitten.<br />

Zeig deinen Knechten deine Taten *<br />

und ihren Kindern deine erhabene Macht!<br />

Es komme über uns die Güte des Herrn, unsres Gottes! /<br />

Lass das Werk unsrer Hände gedeihen, *<br />

ja, lass gedeihen das Werk unsrer Hände!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Begrenzt ist unsere Zeit auf der Erde. Du unser Vater, zeig uns<br />

deine Nähe und hilf uns, dir tiefer zu vertrauen. Lass keinen Tag<br />

vergehen, ohne dass wir dich loben.<br />

Lesung Röm 11, 33–36<br />

Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!<br />

Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie un-<br />

O<br />

erforschlich seine Wege! Denn wer hat die Gedanken des Herrn<br />

erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Wer hat ihm etwas<br />

gegeben, sodass Gott auch ihm etwas geben müsste? Denn aus<br />

ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung. Ihm<br />

sei Ehre in Ewigkeit. Amen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wie das Schiffchen des Webers eilen meine Tage dahin. Gedenke,<br />

Herr, mein Leben ist nur ein Hauch.


43<br />

Samstag, 3. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Fürbitten<br />

Den Schatz des göttlichen Glanzes tragen wir in zerbrechlichen<br />

Gefäßen. Von Gott kommt unsere Kraft, seinen Willen zu tun.<br />

Darum lasst uns bitten:<br />

V: Du unser Vater, A: stärke uns durch deine Gnade.<br />

– Dass deine Glaubenden lernen, sich selbst anzunehmen und<br />

mit allen Fehlern und Schwächen in deinen Dienst zu stellen.<br />

– Dass alle, die ihr Leben ganz deiner Sache widmen, den Menschen<br />

deine Liebe bringen.<br />

– Dass die Kranken und Gebrechlichen von dir künden durch die<br />

Art, wie sie ihr Leiden tragen.<br />

– Dass die Sterbenden beim Aufbruch aus diesem Leben das Licht<br />

deiner Güte schauen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere Hoffnung<br />

allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not und<br />

Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der gnädige Gott erfreue uns durch sein Wort<br />

und tröste uns durch seinen Geist,<br />

er berge uns in seinen Armen.<br />

Salve Regina (Seite 332)


Von Woche zu Woche · Samstag, 3. <strong>Februar</strong> 44<br />

Von Woche zu Woche<br />

Hoffnungs-Los<br />

(zu Ijob 7, 1–4.6–7)<br />

Ijobs Leben war einst reich,<br />

reich an Gütern,<br />

reich an Nähe,<br />

reich an Freude und Freunden,<br />

reich an Gesundheit,<br />

reich durch die Freundschaft mit Gott.<br />

Jetzt ist es dunkel, bleiern, erstarrt –<br />

grausam beschleunigt zugleich!<br />

Unaufhaltsam<br />

rast das Weberschiffchen<br />

auf das bittere Ende zu.<br />

Doch Ijob ringt mit Gott,<br />

hadert, klagt, klagt Gott an!<br />

Ijob gibt Gott nicht auf.<br />

Und Gott gibt Ijob nicht auf:<br />

Nicht aufgeben,<br />

in Klage und Hader,<br />

in Nacht und Not –<br />

so wächst aus Dunkel<br />

das Lebensbrot.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


4. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

5. Sonntag im Jahreskreis<br />

Namenstag: hl. Veronika († 70) · hl. Rabanus Maurus (Bischof von<br />

Mainz, † 856) · hl. Gilbert von Sempringham (Kloster- und Ordensgründer,<br />

† 1189) · sel. Christian von Himmerod (Zisterzienser, † um 1222) ·<br />

hl. Johanna von Valois (frz. Königstochter, Ordensgründerin, † 1505)<br />

Heute ist Internationaler Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen.<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Kommt, lasst uns niederfallen,<br />

uns verneigen vor dem Herrn, unserem Schöpfer!<br />

Denn er ist unser Gott.<br />

Ps 95, 6–7<br />

Er weckt mich alle Morgen;<br />

er weckt mir selbst das Ohr.<br />

Gott hält sich nicht verborgen,<br />

führt mir den Tag empor,<br />

dass ich mit seinem Worte<br />

begrüß’ das neue Licht.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


Morgen · Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> 46<br />

Schon an der Dämmerung Pforte<br />

ist er mir nah und spricht.<br />

Er spricht wie an dem Tage,<br />

da er die Welt erschuf.<br />

Da schweigen Angst und Klage;<br />

nichts gilt mehr als sein Ruf!<br />

Das Wort der ewigen Treue,<br />

die Gott uns Menschen schwört,<br />

erfahre ich aufs Neue,<br />

so wie ein Jünger hört.<br />

Er will, dass ich mich füge.<br />

Ich gehe nicht zurück.<br />

Hab’ nur in ihm Genüge,<br />

in seinem Wort mein Glück.<br />

Ich werde nicht zuschanden,<br />

wenn ich nur ihn vernehm’:<br />

Gott löst mich aus den Banden!<br />

Gott macht mich ihm genehm!<br />

Er ist mir täglich nahe<br />

und spricht mich selbst gerecht.<br />

Was ich von ihm empfahe,<br />

gibt sonst kein Herr dem Knecht.<br />

Wie wohl hat’s hier der Sklave –<br />

der Herr hält sich bereit,<br />

dass er ihn aus dem Schlafe<br />

zu seinem Dienst geleit’!<br />

Er will mich früh umhüllen<br />

mit seinem Wort und Licht,<br />

verheißen und erfüllen,<br />

damit mir nichts gebricht;<br />

will vollen Lohn mir zahlen,<br />

fragt nicht, ob ich versag’.


47<br />

Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Sein Wort will helle strahlen,<br />

wie dunkel auch der Tag!<br />

Jochen Klepper (1903–1942), Morgenlied – EG 452<br />

Psalm 63 Verse 2–9<br />

Gott, du mein Gott, dich suche ich, *<br />

meine Seele dürstet nach dir.<br />

Nach dir schmachtet mein Leib *<br />

wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.<br />

Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, *<br />

um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.<br />

Denn deine Huld ist besser als das Leben; *<br />

darum preisen dich meine Lippen.<br />

Ich will dich rühmen mein Leben lang, *<br />

in deinem Namen die Hände erheben.<br />

Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, *<br />

mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.<br />

Ich denke an dich auf nächtlichem Lager *<br />

und sinne über dich nach, wenn ich wache.<br />

Ja, du wurdest meine Hilfe; *<br />

jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.<br />

Meine Seele hängt an dir, *<br />

deine rechte Hand hält mich fest.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wir suchen dich Tag und Nacht, Gott unserer Sehnsucht. Halt<br />

uns an deiner Hand und führe uns in dein Haus. Lass uns in deinem<br />

Heiligtum leben.<br />

Lesung 1 Joh 4, 16<br />

Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig<br />

angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe<br />

bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.


Eucharistie · Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> 48<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

In der Frühe, als es noch dunkel war, stand Jesus auf und ging an<br />

einen einsamen Ort, um zu beten.<br />

Bitten<br />

Regelmäßig hat sich Jesus in die Einsamkeit zurückgezogen, um<br />

dem Vater ganz nah zu sein. Darum bitten wir Gott:<br />

A: Lass uns zur Ruhe kommen bei dir.<br />

– In der Natur oder einer Kirche.<br />

– In Meditation und Kontemplation.<br />

– In täglichen Zeiten der Stille.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere Hoffnung<br />

allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not und<br />

Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns und behüte uns.<br />

Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.<br />

Der Herr wende sein Angesicht uns zu und schenke uns Heil.<br />

Vgl. Num 6, 24–26<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 216, 362, 383, 422, 456, 464 · KG 181,<br />

549, 574, 601<br />

Kommt, lasst uns niederfallen,<br />

uns verneigen vor dem Herrn, unserem Schöpfer!<br />

Denn er ist unser Gott.<br />

Ps 95, 6–7


49<br />

Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Ijob Ijob 7, 1–4.6–7<br />

Ijob ergriff das Wort und sprach: Ist nicht Kriegsdienst des Menschen<br />

Leben auf der Erde? Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners?<br />

Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, wie ein<br />

Tagelöhner, der auf seinen Lohn wartet.<br />

So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe und Nächte<br />

voller Mühsal teilte man mir zu. Lege ich mich nieder, sage<br />

ich: Wann darf ich aufstehn? Wird es Abend, bin ich gesättigt<br />

mit Unrast, bis es dämmert. Schneller als das Weberschiffchen eilen<br />

meine Tage, sie gehen zu Ende, ohne Hoffnung. Denk daran,<br />

dass mein Leben nur ein Hauch ist! Nie mehr schaut mein Auge<br />

Glück.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Kriegsdienst, Frondienst, Sklaverei, die tägliche Not der Tagelöhner<br />

– das ist von Ijobs Leben geblieben, ist sein täglich Brot. Das<br />

blieb übrig von einem Leben, das nicht nur reich war an materiellen<br />

Gütern, reich an Beziehungen und Nähe, reich an Freude<br />

und Freunden, reich an Gesundheit, sondern vor allem reich<br />

durch die Freundschaft mit Gott. Ijobs Leben hat all dies verloren.<br />

Das Schlimmste: sein Leben ist hoffnungslos. Was bleibt,<br />

wenn alles verloren ging? Wer bleibt? Der Gott, den Ijob doch<br />

als satanischen Feind erlebt? Muss Ijob nun an Satan glauben?<br />

Muss Ijob endgültig ‚dran glauben‘? Nein, denn Ijob wird daranbleiben,<br />

in Hader und Klage, in Nacht und Not, an seines Lebens<br />

einem und einzigen, unteilbaren Gott.<br />

Antwortpsalm Ps 147, 1–6<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Lobet den Herrn; er heilt die gebrochenen Herzen.


Eucharistie · Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> 50<br />

Ja, gut ist es, unserem Gott zu singen und zu spielen, *<br />

ja, schön und geziemend ist Lobgesang.<br />

Der HERR baut Jerusalem auf, *<br />

er sammelt die Versprengten Israels.<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Lobet den Herrn; er heilt die gebrochenen Herzen.<br />

Er heilt, die gebrochenen Herzens sind, *<br />

er verbindet ihre Wunden.<br />

Er bestimmt die Zahl der Sterne *<br />

und ruft sie alle mit Namen. – Kehrvers<br />

Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, *<br />

seine Einsicht ist ohne Grenzen.<br />

Der HERR hilft auf den Gebeugten, *<br />

er drückt die Frevler zu Boden. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 3a, ferner GL 78, 1 (V. Ton)<br />

oder GL 1975 528, 2 · KG 385, 7 (IV. Ton)<br />

Lesung aus dem ersten Korintherbrief<br />

1 Kor 9, 16–19.22–23<br />

Schwestern und Brüder! Wenn ich das Evangelium verkünde,<br />

gebührt mir deswegen kein Ruhm; denn ein Zwang liegt auf<br />

mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!<br />

Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn. Wenn es<br />

mir aber nicht freisteht, so ist es ein Dienst, der mir anvertraut<br />

wurde. Was ist nun mein Lohn? Dass ich unentgeltlich verkünde<br />

und so das Evangelium bringe und keinen Gebrauch von meinem<br />

Anrecht aus dem Evangelium mache.<br />

Obwohl ich also von niemandem abhängig bin, habe ich mich<br />

für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen.<br />

Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um die<br />

Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf<br />

jeden Fall einige zu retten.<br />

Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner<br />

Verheißung teilzuhaben.


51<br />

Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Mt 8, 17<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Christus hat unsere Leiden auf sich genommen, unsere Krankheiten<br />

hat er getragen.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 1, 29–39<br />

In jener Zeit ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes<br />

in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des<br />

Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen sogleich mit Jesus über<br />

sie und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf.<br />

Da wich das Fieber von ihr und sie diente ihnen.<br />

Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle<br />

Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der<br />

Haustür versammelt und er heilte viele, die an allen möglichen<br />

Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot<br />

den Dämonen zu sagen, dass sie wussten, wer er war.<br />

In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging<br />

an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter<br />

eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle<br />

suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die<br />

benachbarten Dörfer, damit ich auch dort verkünde; denn dazu<br />

bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, verkündete in<br />

ihren Synagogen und trieb die Dämonen aus.<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, du hast Brot und Wein geschaffen, um uns Menschen<br />

in diesem vergänglichen Leben Nahrung und Freude zu<br />

schenken. Mache diese Gaben zum Sakrament, das uns ewiges<br />

Leben bringt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


Eucharistie · Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> 52<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu<br />

danken und dich mit der ganzen Schöpfung zu loben. Denn du<br />

hast die Welt mit all ihren Kräften ins Dasein gerufen und sie<br />

dem Wechsel der Zeit unterworfen. Den Menschen aber hast du<br />

auf dein Bild hin geschaffen und ihm das Werk deiner Allmacht<br />

übergeben. Du hast ihn bestimmt, über die Erde zu herrschen,<br />

dir, seinem Herrn und Schöpfer zu dienen und das Lob deiner<br />

großen Taten zu verkünden durch unseren Herrn Jesus Christus.<br />

Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den Thronen<br />

und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen Heeres<br />

den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Ps 107, 8–9<br />

Wir wollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wunderbares<br />

Tun an den Menschen, weil er die hungernde Seele mit seinen<br />

Gaben erfüllt hat.<br />

Schlussgebet<br />

Barmherziger Gott, du hast uns teilhaben lassen an dem einen<br />

Brot und dem einen Kelch. Lass uns eins werden in Christus und<br />

Diener der Freude sein für die Welt. Darum bitten wir durch<br />

Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Gott, der allmächtige Vater, segne euch; er bewahre euch vor Unheil<br />

und Schaden.<br />

Er öffne eure Herzen für sein göttliches Wort und bereite sie für<br />

die unvergänglichen Freuden.<br />

Er lasse euch erkennen, was zum Heile dient, und führe euch<br />

auf dem Weg seiner Gebote zur Gemeinschaft der Heiligen.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />

† und der Heilige Geist.


53<br />

Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> · Auslegung<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Theophylactus von Achrida<br />

Nachdem der Herr die Kranken geheilt hatte, zog er sich zurück.<br />

Damit lehrt er uns, nicht um der Öffentlichkeit willen<br />

zu handeln und nicht hinauszuposaunen, wenn wir etwas Gutes<br />

getan haben. Sein Beten zeigt uns, dass wir das, was wir Gutes tun<br />

können, Gott zuschreiben müssen. Zu ihm müssen wir sagen: „Jede<br />

gute und vollkommene Gabe kommt von oben“ (Jak 1, 17), von dir.<br />

Theophylactus von Achrida (Prinzenerzieher in Byzanz, Bischof von Ochrid/<br />

Bulgarien, 1088/92–1126), hier nach: Thomas von Aquin, Catena Aurea.<br />

Kommentar zu den Evangelien im Jahreskreis, hg. v. Marianne Schlosser und<br />

Florian Kolbinger, 437, © EOS Verlag, St. Ottilien, 2. Auflage 2012<br />

Hymnus<br />

Staub und Asche<br />

verherrlichen dich nicht.<br />

Du hast es nicht nötig,<br />

dass ich sterbe.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Heile mich. Heile mich nicht.<br />

Was nicht sein kann, kann nicht sein.<br />

Heile mich von meiner Angst.<br />

Ich habe noch so vieles nicht gesehen.<br />

Es gibt Menschen, die ich liebe.<br />

Ich kann es nicht glauben.<br />

Warum hast du mich verlassen?


Abend · Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> 54<br />

Sende den Engel<br />

des letzten Trostes mir,<br />

die Augen eines Menschen.<br />

Verweigere mir nicht<br />

den einen Menschen, der sagt:<br />

Hier bin ich.<br />

Huub Oosterhuis, Nachtgebet (Übertragung: Cornelis Kok),<br />

aus: Huub Oosterhuis, Du Freund Gott. Lieder – Gebete – Essays.<br />

Topos plus Nr. 838, © 2013 Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH,<br />

Kevelaer, www.lahn-verlag.de<br />

Psalm 114<br />

Als Israel aus Ägypten auszog, *<br />

Jakobs Haus aus dem Volk mit fremder Sprache,<br />

da wurde Juda Gottes Heiligtum, *<br />

Israel das Gebiet seiner Herrschaft.<br />

Das Meer sah es und floh, *<br />

der Jordan wich zurück.<br />

Die Berge hüpften wie Widder, *<br />

die Hügel wie junge Lämmer.<br />

Was ist mit dir, Meer, dass du fliehst, *<br />

und mit dir, Jordan, dass du zurückweichst?<br />

Ihr Berge, was hüpft ihr wie Widder, *<br />

und ihr Hügel, wie junge Lämmer?<br />

Vor dem Herrn erbebe, du Erde, *<br />

vor dem Antlitz des Gottes Jakobs,<br />

der den Fels zur Wasserflut wandelt *<br />

und Kieselgestein zu quellendem Wasser.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du unser Retter, oft ist es uns, als wollten die Wasser über uns zusammenschlagen.<br />

Lass uns nicht in Not versinken, sondern führe<br />

uns trockenen Fußes hindurch.


55<br />

Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Lesung 2 Kor 1, 3–4<br />

Gepriesen sei der Gott und Vater Jesu Christi, unseres Herrn,<br />

der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes. Er tröstet<br />

uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu<br />

trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von<br />

Gott getröstet werden.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Am Abend brachte man die Kranken zu Jesus. Und er heilte viele.<br />

Fürbitten<br />

Die Hoffnung auf Heilung, auf Heil- und Ganzwerden, bewegt<br />

Menschen aller Zeiten. Bitten wir Gott darum:<br />

V/A: Segne und stärke uns.<br />

– Für alle, die eine beunruhigende Diagnose erfahren haben.<br />

– Für alle, die einsam sind in ihrer Krankheit.<br />

– Für alle, die das Leid der anderen zu lindern versuchen.<br />

– Für alle Helfenden, die sich nach Ruhe und Rückzug sehnen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere Hoffnung<br />

allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not und<br />

Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der barmherzige Gott wende sich uns zu,<br />

er schenke uns Ruhe und Vertrauen<br />

und erweise uns seine Gnade.<br />

Salve Regina (Seite 332)


Montag, 5. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Heilige Agatha<br />

Agatha lebte im dritten Jahrhundert. Der Überlieferung nach<br />

stammte sie aus Catania (Sizilien) und erlitt – wahrscheinlich unter<br />

Kaiser Decius – den Märtyrertod. Die Legende berichtet, sie habe<br />

sich geweigert, den heidnischen Präfekten Quintianus zu heiraten.<br />

Um ihren Glauben zu erschüttern, habe dieser sie daraufhin verhaften<br />

und in ein Bordell verschleppen lassen. Da er damit nichts ausrichten<br />

konnte, habe er sie grausam martern lassen, bis sie schließlich<br />

im Kerker den Tod fand. Ihre Verehrung verbreitete sich schon früh<br />

über Sizilien hinaus.<br />

Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 1, 26–31; Evangelium: Lk 9, 23–26<br />

Namenstag: hl. Ingenuin († um 605) und hl. Albuin († 1005/06, Bischöfe<br />

von Säben) · sel. Domitian, Herzog von Kärnten († um 800) · hl.<br />

Adelheid von Vilich (Äbtissin, Wohltäterin, † 1008/21)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Du, Herr, hast sie für dich erwählt,<br />

in Treue folgte sie dem Ruf.<br />

Es brannte hell in ihrer Hand<br />

die Lampe ihrer Wachsamkeit.<br />

Voll Freude zog sie mit dir ein<br />

zum königlichen Hochzeitsmahl.<br />

Nach ihrem Vorbild lass auch uns<br />

in Treue warten und Geduld.


57<br />

Montag, 5. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Herr Jesus, der du kommen wirst,<br />

dir sei der Lobpreis dargebracht.<br />

Zum Mahl der Hochzeit öffne uns<br />

die Pforten deiner Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Aptata, virgo lampade; spätestens 15. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 547 – andere Melodie: GL 332 · GL 1975 219 · KG 449 · EG 110<br />

Psalm 9 Verse 12–21<br />

Singt dem Herrn, der thront auf dem Zion, *<br />

verkündet unter den Völkern seine Taten!<br />

Denn er, der jede Blutschuld rächt, denkt an die Armen, *<br />

und ihren Notschrei vergisst er nicht.<br />

Sei mir gnädig in meiner Not; *<br />

Herr, sieh doch, wie sie mich hassen!<br />

Führ mich herauf von den Pforten des Todes, /<br />

damit ich all deinen Ruhm verkünde in den Toren von Zion *<br />

und frohlocke, weil du mir hilfst.<br />

Völker versanken in der Grube, die sie selber gegraben; *<br />

im Netz, das sie heimlich gelegt, hat ihr Fuß sich verfangen.<br />

Kundgetan hat sich der Herr: Er hielt sein Gericht; *<br />

im eigenen Werk hat sich der Frevler verstrickt.<br />

Hinabfahren müssen die Frevler zum Totenreich, *<br />

alle Heiden, die Gott vergessen.<br />

Doch der Arme ist nicht auf ewig vergessen, *<br />

des Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren.<br />

Erheb dich, Herr, damit nicht der Mensch triumphiert, *<br />

damit die Völker gerichtet werden vor deinem Angesicht.<br />

Wirf Schrecken auf sie, o Herr! *<br />

Erkennen sollen die Völker: Sie sind nur Menschen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Der du an die Armen denkst, bringe dich allen in Erinnerung, die<br />

sich um Gerechtigkeit nicht kümmern.


Morgen · Montag, 5. <strong>Februar</strong> 58<br />

Lesung 1 Joh 1, 5b.7<br />

Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm. Wenn wir im<br />

Licht leben, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander,<br />

und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller<br />

Sünde.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Vor Freude strahlend ging Agatha in den Kerker, als ginge sie zu<br />

einem Gastmahl, und betend empfahl sie dem Herrn ihren Kampf.<br />

Bitten<br />

Worte haben nicht nur selbst die Kraft zu fliegen, sie können auch<br />

Flügel verleihen. Bitten wir unseren Schöpfer:<br />

A: Stärke uns durch dein Wort.<br />

– Damit wir uns getragen fühlen, auch wenn es uns schwer wird.<br />

– Damit unsere Verletzungen heilen und wir neue Hoffnung<br />

schöpfen.<br />

– Dass wir den Menschen Mut und Halt geben, die mit uns verbunden<br />

sind.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast die heilige Agatha zur Jungfräulichkeit<br />

um Christi willen berufen und ihr die Gnade des Martyriums geschenkt.<br />

Höre auf ihre Fürsprache und hilf uns, in aller Bedrängnis<br />

auszuharren und dir in Lauterkeit und Treue zu dienen. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


59<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Montag, 5. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 8, 1–7.9–13<br />

In jenen Tagen versammelte Salomo die Ältesten Israels, alle<br />

Stammesführer und die Häupter der israelitischen Großfamilien<br />

bei sich in Jerusalem, um die Bundeslade des HERRN aus<br />

der Stadt Davids, das ist Zion, heraufzuholen. Am Fest im Monat<br />

Etanim, das ist der siebte Monat, kamen alle Männer Israels bei<br />

König Salomo zusammen. Alle Ältesten Israels kamen und die<br />

Priester nahmen die Lade und brachten sie zugleich mit dem Offenbarungszelt<br />

und den heiligen Geräten, die im Zelt waren, hinauf.<br />

Die Priester und die Leviten übernahmen den Trägerdienst.<br />

König Salomo aber und die ganze Gemeinde Israels, die bei ihm<br />

vor der Lade versammelt war, schlachteten Schafe und Rinder,<br />

die man wegen ihrer Menge nicht zählen und nicht berechnen<br />

konnte. Darauf stellten die Priester die Bundeslade des HERRN an<br />

ihren Platz, an den hochheiligen Ort des Hauses, in das Allerheiligste,<br />

unter die Flügel der Kerubim. Denn die Kerubim breiteten<br />

ihre Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten sie<br />

und ihre Stangen von oben her.<br />

In der Lade befanden sich nur die zwei steinernen Tafeln, die<br />

Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den<br />

der HERR mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten geschlossen<br />

hatte.<br />

Als dann die Priester aus dem Heiligtum traten, erfüllte die Wolke<br />

das Haus des HERRN. Sie konnten wegen der Wolke ihren<br />

Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte<br />

das Haus des HERRN. Damals sagte Salomo:<br />

Der HERR hat gesagt, er werde im Wolkendunkel wohnen. Erbaut<br />

habe ich ein fürstliches Haus für dich, eine Wohnstätte für<br />

ewige Zeiten.


Eucharistie · Montag, 5. <strong>Februar</strong> 60<br />

Impuls zur Lesung<br />

Die mächtige Sonne, ohne die auf Erden nichts wachsen kann,<br />

ist von Gott an den Himmel gesetzt worden. Der Gott Israels<br />

ist kein Sonnengott, er ist Schöpfer der Sonne, Urquell allen<br />

Lichts und allen Lebens. Nicht das für uns Offensichtliche, das<br />

unmittelbar Einleuchtende, die Strahlkraft der Sonne, sondern<br />

eine gewisse Verborgenheit ist sein Element. Wolkendunkel, das<br />

passt eigentlich nicht zu unserem Gott: So empfinden viele. Um<br />

dem Herrn endlich den passenden Rahmen zu schaffen, lässt<br />

Salomo ein prächtiges Gotteshaus erbauen, in das nun auch die<br />

Bundeslade verbracht wird. Doch die langen Stangen des portablen<br />

Heiligtums sind für den Raum zu sperrig. Tragestangen sind<br />

im Tempel eigentlich überflüssig, die Bundeslade ist ja angekommen.<br />

Doch die störenden Hölzer dürfen nicht entfernt werden:<br />

Sie sprechen bleibend vom Exodus und von Israels Wüstenzeit.<br />

So erinnert auch noch der salomonische Tempel daran: Gottes<br />

Volk ist unterwegs. Wir ‚haben‘ Gott nicht. All unsere Versuche,<br />

ihn ins rechte Licht zu rücken, sind – unsere Versuche.<br />

Antwortpsalm Ps 132, 6–10.13<br />

Kehrvers:<br />

Steh auf, HERR, komm zum Ort deiner Ruhe!<br />

Siehe, wir hörten von seiner Lade in Efrata, *<br />

fanden sie im Gefilde von Jaar.<br />

Lasst uns hingehen zu seiner Wohnung, *<br />

uns niederwerfen am Schemel seiner Füße! – Kehrvers<br />

Steh auf, HERR, zum Ort deiner Ruhe, *<br />

du und deine machtvolle Lade!<br />

Deine Priester sollen sich in Gerechtigkeit kleiden *<br />

und deine Frommen sollen jubeln. – Kehrvers<br />

Um Davids willen, deines Knechtes, *<br />

weise nicht ab das Angesicht deines Gesalbten!


61<br />

Montag, 5. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Denn der HERR hat den Zion erwählt, *<br />

ihn begehrt zu seinem Wohnsitz. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 8a, ferner GL 653, 3 · GL 1975 649, 1 (V. Ton)<br />

oder KG 648 (I. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Mt 4, 23b<br />

Jesus verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk<br />

alle Krankheiten und Leiden.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 53–56<br />

In jener Zeit fuhren Jesus und seine Jünger auf das Ufer zu, kamen<br />

nach Gennesaret und legten dort an.<br />

Als sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sogleich. Die<br />

Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die Kranken<br />

auf Liegen zu ihm, sobald sie hörten, wo er war.<br />

Und immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem<br />

Gehöft kam, trug man die Kranken auf die Straße hinaus und bat<br />

ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren<br />

lassen.<br />

Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Sag mir, wo bist du denn daheim, wenn nicht bei dir selbst?<br />

Thomas von Kempen (lat. Thomas a Kempis, Augustiner-Chorherr,<br />

Mystiker und geistlicher Schriftsteller, 1380–1471)


Abend · Montag, 5. <strong>Februar</strong> 62<br />

• Wie wohl, wie zuhause fühle ich mich in meiner Haut?<br />

• Wie viel Ablenkung, und sei es durch Arbeit, brauche ich?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Herr, du bist meine Zuversicht;<br />

du lebst, und ich soll leben.<br />

Du wirst mir, wie dein Wort verspricht,<br />

Unsterblichkeit einst geben.<br />

Ich glaube dir und zweifle nicht.<br />

Herr, du bist meine Zuversicht.<br />

Mein Jesus lebt, mit ihm auch ich;<br />

nun kann mich nichts mehr schrecken.<br />

Mein Jesus lebt und wird auch mich<br />

dereinst vom Tod erwecken;<br />

ihm ist das Reich, ich fürcht mich nicht.<br />

Herr, du bist meine Zuversicht.<br />

Durch dich, o Heiland, ist der Tod<br />

mir Eingang in das Leben;<br />

welch süßen Trost in letzter Not<br />

wird’s meiner Seele geben!<br />

Mir banget nicht vor dem Gericht.<br />

Herr, du bist meine Zuversicht.<br />

1. Strophe: Sagan 1806 / 2. und 3. Strophe: Limburg 1838,<br />

GL 863 · GL 1975 833 (Anhang Würzburg)<br />

Psalm 7 Verse 11–18<br />

Ein Schild über mir ist Gott, *<br />

er rettet die Menschen mit redlichem Herzen.<br />

Gott ist ein gerechter Richter, *<br />

ein Gott, der täglich strafen kann.<br />

Wenn der Frevler sein Schwert wieder schärft, *<br />

seinen Bogen spannt und zielt,


63<br />

Montag, 5. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

dann rüstet er tödliche Waffen gegen sich selbst, *<br />

bereitet sich glühende Pfeile.<br />

Er hat Böses im Sinn; *<br />

er geht schwanger mit Unheil, und Tücke gebiert er.<br />

Er gräbt ein Loch, er schaufelt es aus, *<br />

doch er stürzt in die Grube, die er selber gemacht hat.<br />

Seine Untat kommt auf sein eigenes Haupt, *<br />

seine Gewalttat fällt auf seinen Scheitel zurück.<br />

Ich will dem Herrn danken, denn er ist gerecht; *<br />

dem Namen des Herrn, des Höchsten,<br />

will ich singen und spielen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Dein Name, du Höchster, ist uns Schutz und Schild. Dir allein<br />

wollen wir dienen, für deine Gerechtigkeit wollen wir leben.<br />

Lesung 1 Joh 2, 1b–2<br />

Wir haben einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten.<br />

Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur<br />

für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Herr Jesus Christus, guter Meister, ich sage dir Dank. Du gabst<br />

mir Kraft, die Folter zu bestehen. Nun nimm mich auf in deine<br />

Herrlichkeit, die niemals enden wird.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten für alle, die ihr Christsein im Verborgenen leben:<br />

V: Du unser Vater, A: höre unsere Bitten.<br />

– Dass sie im Austausch mit dir Kraft und Orientierung für ihren<br />

Lebensweg finden.<br />

– Dass sie Gleichgesinnten begegnen, damit sie einander zur Seite<br />

stehen.


Abend · Montag, 5. <strong>Februar</strong> 64<br />

– Dass sie ihre tägliche Arbeit als Mosaikstein in deinem Heilsplan<br />

sehen lernen.<br />

V: Du unser Vater, A: höre unsere Bitten.<br />

– Dass sie ihr Lebenswerk beim Aufbruch aus dieser Welt vertrauensvoll<br />

in deine Hände legen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast die heilige Agatha zur Jungfräulichkeit<br />

um Christi willen berufen und ihr die Gnade des Martyriums geschenkt.<br />

Höre auf ihre Fürsprache und hilf uns, in aller Bedrängnis<br />

auszuharren und dir in Lauterkeit und Treue zu dienen. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Gnade und unvergängliches Leben sei mit allen,<br />

die Jesus Christus, unseren Herrn, lieben.<br />

Eph 6, 24<br />

Salve Regina (Seite 332)


Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Heiliger Paul Miki und Gefährten<br />

Paul Miki (um 1565–1597) bemühte sich im Anschluss an die Mission<br />

Franz Xavers erfolgreich um die Verbreitung des christlichen<br />

Glaubens in Japan. Er stammte aus einer vornehmen japanischen Familie.<br />

Seit seinem 11. Lebensjahr wurde er von Jesuiten erzogen und<br />

trat mit 22 Jahren in den Jesuitenorden ein, wo er als Einheimischer<br />

auf die Glaubensverkündung in Japan vorbereitet wurde. Dort setzte<br />

nach anfänglicher Duldung des Christentums ab 1587 aus religiösen<br />

und politischen Motiven eine Wende ein, in der der christliche<br />

Glaube verboten und schließlich verfolgt wurde. Vor allem die Missionare<br />

wurden gefangen genommen und grausam gefoltert, um sie<br />

zum Glaubensabfall zu bewegen. Unter ihnen war Paul Miki mit 25<br />

Gefährten, den Märtyrern von Nagasaki. Da sie standhaft blieben,<br />

wurden sie zum Tode durch Kreuzigung verurteilt. Noch am Kreuz<br />

bekannten sie singend und predigend ihren Glauben. 1862 wurden<br />

diese Märtyrer heiliggesprochen.<br />

Schrifttexte: Lesung: Gal 2, 19–20; Evangelium: Mt 28, 16–20<br />

Namenstag: hl. Dorothea von Caesarea in Kappadokien (Märtyrerin,<br />

† um 304) · hl. Vedast (Gaston, Bischof von Arras, † 540) · hl. Amandus<br />

von Maastricht (Bischof, Glaubensbote, † 679/84) · hl. Reinhild von<br />

Aldeneyk (Äbtissin, † um 780) · sel. Hildegund von Meer (Klostergründerin,<br />

Prämonstratenserin, † 1183) · sel. Diego (Didacus) von Acevedo<br />

(Bischof, † 1207)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


Morgen · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 66<br />

Hymnus<br />

Ist Gott für mich, so trete<br />

gleich alles wider mich;<br />

so oft ich ruf und bete,<br />

weicht alles hinter sich.<br />

Hab ich das Haupt zum Freunde<br />

und bin geliebt bei Gott,<br />

was kann mir tun der Feinde<br />

und Widersacher Rott?<br />

Nun weiß und glaub ich feste,<br />

ich rühm’s auch ohne Scheu,<br />

dass Gott, der Höchst und Beste,<br />

mein Freund und Vater sei<br />

und dass in allen Fällen<br />

er mir zur Rechten steh<br />

und dämpfe Sturm und Wellen<br />

und was mir bringet Weh.<br />

Der Grund, da ich mich gründe,<br />

ist Christus und sein Blut;<br />

das machet, dass ich finde<br />

das ewge, wahre Gut.<br />

An mir und meinem Leben<br />

ist nichts auf dieser Erd;<br />

was Christus mir gegeben,<br />

das ist der Liebe wert.<br />

Mein Jesus ist mein Ehre,<br />

mein Glanz und schönes Licht.<br />

Wenn der nicht in mir wäre,<br />

so dürft und könnt ich nicht<br />

vor Gottes Augen stehen<br />

und vor dem Sternensitz,<br />

ich müsste stracks vergehen<br />

wie Wachs in Feuershitz.


67<br />

Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Der, der hat ausgelöschet,<br />

was mit sich führt den Tod;<br />

der ist’s, der mich rein wäschet,<br />

macht schneeweiß, was ist rot.<br />

In ihm kann ich mich freuen,<br />

hab einen Heldenmut,<br />

darf kein Gerichte scheuen,<br />

wie sonst ein Sünder tut.<br />

Paul Gerhardt 1653 nach Röm 8, 31–39<br />

EG 351, Strophen 1–5<br />

Psalm 10 Verse 1–11<br />

Herr, warum bleibst du so fern, *<br />

verbirgst dich in Zeiten der Not?<br />

In seinem Hochmut quält der Frevler die Armen. *<br />

Er soll sich fangen in den Ränken,<br />

die er selbst ersonnen hat.<br />

Denn der Frevler rühmt sich nach Herzenslust, *<br />

er raubt, er lästert und verachtet den Herrn.<br />

Überheblich sagt der Frevler: /<br />

„Gott straft nicht. Es gibt keinen Gott.“ *<br />

So ist sein ganzes Denken.<br />

Zu jeder Zeit glückt ihm sein Tun. /<br />

Hoch droben und fern von sich wähnt er deine Gerichte. *<br />

All seine Gegner faucht er an.<br />

Er sagt in seinem Herzen: /<br />

„Ich werde niemals wanken. *<br />

Von Geschlecht zu Geschlecht trifft mich kein Unglück.“<br />

Sein Mund ist voll Fluch und Trug und Gewalttat; *<br />

auf seiner Zunge sind Verderben und Unheil.<br />

Er liegt auf der Lauer in den Gehöften /<br />

und will den Schuldlosen heimlich ermorden; *<br />

seine Augen spähen aus nach dem Armen.


Morgen · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 68<br />

Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, /<br />

er lauert darauf, den Armen zu fangen; *<br />

er fängt den Armen und zieht ihn in sein Netz.<br />

Er duckt sich und kauert sich nieder, *<br />

seine Übermacht bringt die Schwachen zu Fall.<br />

Er sagt in seinem Herzen: „Gott vergisst es, *<br />

er verbirgt sein Gesicht, er sieht es niemals.“<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, dein Sohn hat um unseretwillen Verfolgung und Schande<br />

ertragen. Durch sein Leiden gib uns Halt, wenn wir bedrängt werden.<br />

Bleibe uns nicht fern.<br />

Lesung <br />

Röm 13, 11b–13a<br />

Die Stunde ist gekommen, sich vom Schlaf zu erheben. Denn<br />

jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig<br />

wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst<br />

uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des<br />

Lichts! Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Selig, die Verfolgung leiden für die Gerechtigkeit; denn ihrer ist<br />

das Himmelreich.<br />

Bitten<br />

Du unser Gott und Vater, du hast uns erschaffen, damit wir Tag<br />

für Tag im Licht deines Angesichts leben. Wir rufen zu dir:<br />

A: Höre unsere Bitten.<br />

– Lass uns fest im Glauben gegründet sein und stets darin wachsen.<br />

– Hilf uns beten in der Kraft deines Geistes.<br />

– Lass uns festhalten an deiner Liebe.


69<br />

Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Starker Gott, du bist die Kraft der Heiligen, du hast den heiligen<br />

Paul Miki und seine Gefährten durch das Martyrium am Kreuz<br />

zur ewigen Herrlichkeit geführt. Hilf uns auf die Fürbitte dieser<br />

Heiligen, Christus, dem Gekreuzigten, nachzufolgen und ihn bis<br />

zum Tode gläubig zu bekennen, der in der Einheit des Heiligen<br />

Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Der treue Gott,<br />

dem das Sterben seiner Frommen kostbar ist,<br />

er löse unsere Fesseln und schenke uns seinen Frieden.<br />

Vgl. Ps 116, 15 f.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem ersten Buch der Könige<br />

1 Kön 8, 22–23.27–30<br />

In jenen Tagen trat Salomo in Gegenwart der ganzen Versammlung<br />

Israels vor den Altar des HERRN, breitete seine Hände zum<br />

Himmel aus und betete: HERR, Gott Israels, im Himmel oben und<br />

auf der Erde unten gibt es keinen Gott, der so wie du Bund und<br />

Huld seinen Knechten bewahrt, die mit ungeteiltem Herzen vor<br />

ihm leben.<br />

Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde? Siehe, selbst der Himmel<br />

und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wie viel weniger<br />

dieses Haus, das ich gebaut habe. Wende dich, HERR, mein<br />

Gott, dem Beten und Flehen deines Knechtes zu! Höre auf das<br />

Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht heute vor dir verrichtet!<br />

Halte deine Augen offen über diesem Haus bei Nacht und


Eucharistie · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 70<br />

bei Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast, dass dein Name<br />

hier wohnen soll! Höre auf das Gebet, das dein Knecht an dieser<br />

Stätte verrichtet!<br />

Achte auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel,<br />

wenn sie an dieser Stätte beten! Höre sie im Himmel, dem Ort,<br />

wo du wohnst! Höre sie und verzeih!<br />

Impuls zur Lesung<br />

„Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde?“ Überschreitet seine<br />

Größe nicht alles? Wozu dann der Tempel? Nicht der Herr, wir<br />

Menschen sind an Raum und Zeit gebunden. Und der Gott Israels<br />

bindet sich nun in seiner unendlichen Freiheit an diese<br />

menschengemachte Stätte, will sie zur Stätte seines heiligen Namens,<br />

zur Stätte seines göttlichen Hörens machen. König und<br />

Volk beten hier, und Salomo bittet: „Höre sie im Himmel, dem<br />

Ort, wo du wohnst!“<br />

Antwortpsalm Ps 84, 3–5.10–11<br />

Kehrvers:<br />

Wie lieb ist mir deine Wohnung, o HERR!<br />

Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht *<br />

nach den Höfen des HERRN.<br />

Mein Herz und mein Fleisch, *<br />

sie jubeln dem lebendigen Gott entgegen. – Kehrvers<br />

Auch der Sperling fand ein Haus *<br />

und die Schwalbe ein Nest, wohin sie ihre Jungen gelegt hat –<br />

deine Altäre, HERR der Heerscharen, *<br />

mein Gott und mein König. – Kehrvers<br />

Selig, die wohnen in deinem Haus, *<br />

die dich allezeit loben.<br />

Gott, sieh her auf unseren Schild, *<br />

schau auf das Angesicht deines Gesalbten! – Kehrvers


71<br />

Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Ja, besser ist ein einziger Tag in deinen Höfen *<br />

als tausend andere.<br />

Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes *<br />

als wohnen in den Zelten der Frevler. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 2a, ferner GL 653, 3 · GL 1975 649, 1 (V. Ton)<br />

oder KG 648 (I. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Ps 119, 36a.29b<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, Herr, begnade mich mit<br />

deiner Weisung!<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 1–13<br />

In jener Zeit versammelten sich die Pharisäer und einige Schriftgelehrte,<br />

die aus Jerusalem gekommen waren, bei Jesus.<br />

Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das<br />

heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen<br />

nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll<br />

Wasser die Hände gewaschen haben; so halten sie an der Überlieferung<br />

der Alten fest. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen<br />

sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere<br />

überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern,<br />

Krügen und Kesseln.<br />

Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum<br />

halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten,<br />

sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen:<br />

Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über euch<br />

Heuchler sagte, wie geschrieben steht:<br />

Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit<br />

weg von mir. Vergeblich verehren sie mich; was sie lehren, sind<br />

Satzungen von Menschen.<br />

Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung<br />

der Menschen. Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt


Abend · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 72<br />

ihr Gottes Gebot außer Kraft, um eure eigene Überlieferung aufzurichten.<br />

Denn Mose hat gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter!<br />

und: Wer Vater oder Mutter schmäht, soll mit dem Tod bestraft<br />

werden.<br />

Ihr aber lehrt: Wenn einer zu seinem Vater oder seiner Mutter<br />

sagt: Korban – das heißt: Weihgeschenk sei, was du von mir als<br />

Unterstützung erhalten solltest –, dann lasst ihr ihn nichts mehr<br />

für Vater oder Mutter tun. So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung<br />

Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen<br />

Fällen.<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Es gibt dieses produktive Stolpern, bei dem man ins Nachdenken<br />

kommt.<br />

Rita Süssmuth (deutsche Politikerin,<br />

von 1988–1998 Präsidentin des deutschen Bundestags, geb. 1937)<br />

• Welches „Stolpern“ hat sich für mich als produktiv erwiesen<br />

und mich aus allzu festgefahrenen Bahnen geholt?<br />

• Wie offen bin ich für neue Impulse, Informationen, Überlegungen?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)


73<br />

Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Hymnus<br />

Nichts, nichts kann mich verdammen,<br />

nichts nimmt mir meinen Mut:<br />

die Höll und ihre Flammen<br />

löscht meines Heilands Blut.<br />

Kein Urteil mich erschrecket,<br />

kein Unheil mich betrübt,<br />

weil mich mit Flügeln decket<br />

mein Heiland, der mich liebt.<br />

Sein Geist wohnt mir im Herzen,<br />

regiert mir meinen Sinn,<br />

vertreibet Sorg und Schmerzen,<br />

nimmt allen Kummer hin;<br />

gibt Segen und Gedeihen<br />

dem, was er in mir schafft,<br />

hilft mir das Abba schreien<br />

aus aller meiner Kraft.<br />

Und wenn an meinem Orte<br />

sich Furcht und Schrecken find’t,<br />

so seufzt und spricht er Worte,<br />

die unaussprechlich sind<br />

mir zwar und meinem Munde,<br />

Gott aber wohl bewusst,<br />

der an des Herzens Grunde<br />

ersiehet seine Lust.<br />

Sein Geist spricht meinem Geiste<br />

manch süßes Trostwort zu:<br />

wie Gott dem Hilfe leiste,<br />

der bei ihm suchet Ruh,<br />

und wie er hab erbauet<br />

ein edle neue Stadt,<br />

da Aug und Herze schauet,<br />

was es geglaubet hat.


Abend · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 74<br />

Da ist mein Teil und Erbe<br />

mir prächtig zugericht’;<br />

wenn ich gleich fall und sterbe,<br />

fällt doch mein Himmel nicht.<br />

Muss ich auch gleich hier feuchten<br />

mit Tränen meine Zeit,<br />

mein Jesus und sein Leuchten<br />

durchsüßet alles Leid.<br />

Die Welt, die mag zerbrechen,<br />

du stehst mir ewiglich;<br />

kein Brennen, Hauen, Stechen<br />

soll trennen mich und dich;<br />

kein Hunger und kein Dürsten,<br />

kein Armut, keine Pein,<br />

kein Zorn der großen Fürsten<br />

soll mir ein Hindrung sein.<br />

Paul Gerhardt 1653 nach Röm 8, 31–39<br />

EG 351, Strophen 6–11<br />

Psalm 13 Verse 2–6<br />

Wie lange noch, Herr, vergisst du mich ganz? *<br />

Wie lange noch verbirgst du dein Gesicht vor mir?<br />

Wie lange noch muss ich Schmerzen ertragen in meiner Seele, /<br />

in meinem Herzen Kummer Tag für Tag? *<br />

Wie lange noch darf mein Feind über mich triumphieren?<br />

Blick doch her, erhöre mich, Herr, mein Gott, *<br />

erleuchte meine Augen, damit ich nicht entschlafe und sterbe,<br />

damit mein Feind nicht sagen kann: *<br />

„Ich habe ihn überwältigt“,<br />

damit meine Gegner nicht jubeln, *<br />

weil ich ihnen erlegen bin.<br />

Ich aber baue auf deine Huld, *<br />

mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken.


75<br />

Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Singen will ich dem Herrn, *<br />

weil er mir Gutes getan hat.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lass uns im Elend nicht vergessen, was du uns Gutes getan hast,<br />

barmherziger Vater. Durch die lichten Momente in unserem Leben<br />

stärke unser Vertrauen, dass du uns nicht verlässt.<br />

Lesung Jer 17, 7–8<br />

Gesegnet der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen<br />

Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser<br />

gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat<br />

nichts zu fürchten, wenn die Hitze kommt; seine Blätter bleiben<br />

grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, unablässig<br />

bringt er seine Früchte.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Im Himmel freuen sich die Gerechten, die dem Herrn gefolgt<br />

sind. Aus Liebe zu Christus vergossen sie ihr Blut. Nun herrschen<br />

sie mit ihm auf ewig.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten für die Menschen in Japan:<br />

V: Du guter Gott, A: erbarme dich.<br />

– Für alle, deren Häuser durch Erdbeben zerstört wurden.<br />

– Für alle, die durch einen Tsunami ihre Heimat verloren haben.<br />

– Für alle, die noch heute an den Folgen der Atombombenabwürfe<br />

von Hiroshima und Nagasaki leiden.<br />

– Für alle, die durch die Atomkatastrophe von Fukushima Hab<br />

und Gut verloren haben und nie in ihre Heimat werden zurückkehren<br />

können.


Abend · Dienstag, 6. <strong>Februar</strong> 76<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Starker Gott, du bist die Kraft der Heiligen, du hast den heiligen<br />

Paul Miki und seine Gefährten durch das Martyrium am Kreuz<br />

zur ewigen Herrlichkeit geführt. Hilf uns auf die Fürbitte dieser<br />

Heiligen, Christus, dem Gekreuzigten, nachzufolgen und ihn bis<br />

zum Tode gläubig zu bekennen, der in der Einheit des Heiligen<br />

Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Salve Regina (Seite 332)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Richard von Wessex (Vater Willibalds, Wunibalds und<br />

Walburgas, Pilger, † 720) · Ava (Reklusin, älteste österr. Dichterin,<br />

† 1127) · sel. Eugénie Smet (frz. Ordensgründerin, † 1871)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Nacht und Gewölk und Finsternis,<br />

verworr’nes Chaos dieser Welt,<br />

entweicht und flieht! Das Licht erscheint,<br />

der Tag erhebt sich: Christus naht.<br />

Jäh reißt der Erde Dunkel auf,<br />

durchstoßen von der Sonne Strahl,<br />

der Farben Fülle kehrt zurück<br />

im hellen Glanz des Taggestirns.<br />

So soll, was in uns dunkel ist,<br />

was schwer uns auf dem Herzen liegt,<br />

aufbrechen unter deinem Licht<br />

und dir sich öffnen, Herr und Gott.<br />

Dich, Christus, suchen wir allein<br />

mit reinem, ungeteiltem Sinn,<br />

dir beugen willig wir das Knie<br />

mit Bitten und mit Lobgesang.<br />

Blick tief in unser Herz hinein,<br />

sieh unser ganzes Leben an:


Morgen · Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> 78<br />

Noch manches Arge liegt in uns,<br />

was nur dein Licht erhellen kann.<br />

Dir, Christus, guter Herr und Gott,<br />

dem ew’gen Vater, der uns liebt,<br />

dem Heil’gen Geist, der bei uns ist,<br />

sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Nox et tenebrae et nubila; Prudentius, † nach 405<br />

Melodie: GL 297 · GL 1975 178 · KG 395 · EG 79<br />

Psalm 18 Verse 21–30<br />

Der Herr hat gut an mir gehandelt und mir vergolten, *<br />

weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind.<br />

Denn ich hielt mich an die Wege des Herrn *<br />

und fiel nicht ruchlos ab von meinem Gott.<br />

Ja, ich habe alle seine Gebote vor Augen, *<br />

weise seine Gesetze niemals ab.<br />

Ich war vor ihm ohne Makel, *<br />

ich nahm mich in Acht vor der Sünde.<br />

Darum hat der Herr mir vergolten, weil ich gerecht bin *<br />

und meine Hände rein sind vor seinen Augen.<br />

Gegen den Treuen zeigst du dich treu, *<br />

an dem Aufrichtigen handelst du recht.<br />

Gegen den Reinen zeigst du dich rein, *<br />

doch falsch gegen den Falschen.<br />

Dem bedrückten Volk bringst du Heil, *<br />

doch die Blicke der Stolzen zwingst du nieder.<br />

Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, *<br />

mein Gott macht meine Finsternis hell.<br />

Mit dir erstürme ich Wälle, *<br />

mit meinem Gott überspringe ich Mauern.<br />

Ehre sei dem Vater ...


79<br />

Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

In deiner Treue, guter Vater, trägst du uns Tag für Tag. Gib, dass<br />

wir einander aufrichtig gegenübertreten, damit wir in Eintracht<br />

miteinander leben können.<br />

Lesung <br />

Tob 4, 15a.16a.18–19a<br />

Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen<br />

nicht zu! Gib dem Hungrigen von deinem Brot und dem<br />

Nackten von deinen Kleidern. Such nur bei Verständigen Rat;<br />

einen brauchbaren Ratschlag verachte nicht! Preise Gott, den<br />

Herrn, zu jeder Zeit; bitte ihn, dass dein Weg geradeaus führt und<br />

dass alles, was du tust und planst, ein gutes Ende nimmt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Vollende an uns dein Erbarmen, o Herr, und denk an deinen heiligen<br />

Bund.<br />

Bitten<br />

Christus Jesus, du bist uns Weg, Wahrheit und Leben. Wir bitten<br />

dich:<br />

A: Zieh uns zu dir, du unser Ursprung und Ziel.<br />

– Dass wir in dunklen Zeiten darauf vertrauen, dass du uns hältst.<br />

– Dass wir in allem, was wir tun, ein reines Herz und einen klaren<br />

Blick bewahren.<br />

– Dass wir in deiner Nachfolge lernen, was unsere Lebensaufgabe<br />

ist.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Erhöre uns, Gott, unser Heiland, und gib, dass wir in deinem<br />

Lichte leben und die Wahrheit tun; denn als Kinder des Lichtes


Eucharistie · Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> 80<br />

sind wir aus dir geboren. Mache uns zu deinen Zeugen unter den<br />

Menschen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Tagesgebet<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Gütiger Gott, lass deine Gnade mächtig werden in unseren Herzen,<br />

damit wir imstande sind, unser eigenes Begehren zu meistern<br />

und den Anregungen deines Geistes zu folgen. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 10, 1–10<br />

In jenen Tagen hörte die Königin von Saba vom Ruf Salomos<br />

und kam, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen. Sie<br />

kam nach Jerusalem mit sehr großem Gefolge, mit Kamelen, die<br />

Balsam, eine gewaltige Menge Gold und Edelsteine trugen, trat<br />

bei Salomo ein und redete mit ihm über alles, was sie in ihrem<br />

Herzen erwogen hatte. Salomo gab ihr Antwort auf alle Fragen.<br />

Es gab nichts, was dem König verborgen war und was er ihr nicht<br />

hätte sagen können.<br />

Als nun die Königin von Saba die ganze Weisheit Salomos erkannte,<br />

als sie den Palast sah, den er gebaut hatte, die Speisen<br />

auf seiner Tafel, die Sitzplätze seiner Beamten, das Aufwarten der<br />

Diener und ihre Gewänder, seine Getränke und sein Brandopfer,<br />

das er im Haus des HERRN darbrachte, da stockte ihr der Atem.<br />

Sie sagte zum König: Was ich in meinem Land über dich und<br />

deine Weisheit gehört habe, ist wirklich wahr. Ich wollte es nicht<br />

glauben, bis ich nun selbst gekommen bin und es mit eigenen<br />

Augen gesehen habe. Und wahrlich, nicht einmal die Hälfte hat<br />

man mir berichtet; deine Weisheit und deine Vorzüge übertreffen<br />

alles, was ich gehört habe.


81<br />

Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Glücklich sind deine Männer, glücklich diese deine Diener, die<br />

allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören. Gepriesen sei<br />

der HERR, dein Gott, der an dir Gefallen fand und dich auf den<br />

Thron Israels setzte. Weil der HERR Israel ewig liebt, hat er dich<br />

zum König bestellt, damit du Recht und Gerechtigkeit übst.<br />

Sie gab dem König hundertzwanzig Talente Gold, dazu eine<br />

sehr große Menge Balsam und Edelsteine. Niemals mehr kam so<br />

viel Balsam in das Land, wie die Königin von Saba dem König<br />

Salomo schenkte.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Vielleicht kennen Sie das Gemälde von Piero della Francesca<br />

(1416–1492): Salomos Begegnung mit der Königin von Saba inmitten<br />

ihres Gefolges. Es findet sich in der Basilika S. Francesco<br />

im toskanischen Arezzo, und seit ich es vor vielen Jahren zum<br />

ersten Mal sah, lässt es mich nicht mehr los. Wenn Sie es noch<br />

nicht kennen – schauen Sie es sich bald einmal an. Das Land<br />

Saba war berühmt für seinen Handel mit Weihrauch, Gold, Balsam<br />

und Edelsteinen (Jes 60, 6; Ez 27, 22), und die Erzählung<br />

vom Besuch der Königin bei Salomo zeigt deutlich, welche Vorstellungen<br />

man vom legendären Reichtum des Landes hatte.<br />

Saba steht jedoch nicht nur für unermesslichen Reichtum, das<br />

arabische Land galt auch als Sitz der Weisheit schlechthin. Die<br />

Landesfürstin besucht Salomo vor allem als Repräsentantin fremder<br />

Weisheit. Die Königin, die gekommen war, um zu prüfen,<br />

verbirgt am Ende ihre Bewunderung nicht. Ja, die selbstbewusste<br />

und zunächst skeptische Herrscherin ist mehr als überzeugt:<br />

„Und wahrlich, nicht einmal die Hälfte hat man mir berichtet;<br />

deine Weisheit und deine Vorzüge übertreffen alles, was ich gehört<br />

habe.“ Der enthusiastische Glückwunsch gilt Salomo und<br />

allen, die mit ihm, der strahlenden Weisheit in Person, leben<br />

dürfen. Doch der eigentliche Höhepunkt der Erzählung steht<br />

noch aus. Es ist das Gotteslob aus dem Mund der fernen Königin:<br />

„Gepriesen sei der HERR, dein Gott, der an dir Gefallen<br />

fand und dich auf den Thron Israels setzte. Weil der HERR Israel


Eucharistie · Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> 82<br />

ewig liebt, hat er dich zum König bestellt, damit du Recht und<br />

Gerechtigkeit übst.“ Die Königin führt die Sonderstellung Salomos<br />

und die Einzigartigkeit seiner Herrschaft auf das Handeln<br />

des ihr eigentlich fremden Gottes Israels zurück: Der Herr hat<br />

Gefallen an Salomo – und liebt Israel „ewig“. Der Gott, der Israel<br />

unverbrüchlich treu liebt, steht stärkend hinter Salomo, „damit<br />

du Recht und Gerechtigkeit übst“!<br />

Antwortpsalm Ps 37, 5–6.30–31.39–40b<br />

Kehrvers:<br />

Der Mund des Gerechten spricht Worte der Weisheit!<br />

Befiehl dem HERRN deinen Weg, *<br />

vertrau ihm – er wird es fügen.<br />

Er lässt deine Gerechtigkeit aufgehen wie das Licht, *<br />

dein Recht wie die Helle des Mittags. – Kehrvers<br />

Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit *<br />

und seine Zunge redet, was recht ist.<br />

Die Weisung seines Gottes ist in seinem Herzen, *<br />

seine Schritte werden nicht wanken. – Kehrvers<br />

Die Rettung der Gerechten kommt vom HERRN, *<br />

ihre Zuflucht zur Zeit der Bedrängnis.<br />

Der HERR hat ihnen geholfen und sie gerettet, *<br />

er wird sie vor den Frevlern retten. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 30a, ferner GL 64, 1 (II. Ton) oder GL 1975 745, 1 (IX. Ton)<br />

oder KG 458, 8 (VIII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Halleluja. Halleluja.<br />

vgl. Joh 17, 17b.a<br />

Dein Wort, o Herr, ist Wahrheit; heilige uns in der Wahrheit!<br />

Halleluja.


83<br />

Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 14–23<br />

In jener Zeit rief Jesus die Leute zu sich und sagte: Hört mir<br />

alle zu und begreift, was ich sage! Nichts, was von außen in<br />

den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern<br />

was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Er<br />

verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine<br />

Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes. Er antwortete<br />

ihnen: Begreift auch ihr nicht? Versteht ihr nicht, dass das, was<br />

von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen<br />

kann? Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den<br />

Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle<br />

Speisen für rein.<br />

Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das<br />

macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen,<br />

kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,<br />

Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung,<br />

Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von<br />

innen und macht den Menschen unrein.<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Ich werfe unserer Zeit vor, dass sie starke und zu allem Guten<br />

begabte Geister zurückstößt, nur weil es sich um Frauen handelt.<br />

Teresa von Avila (Teresa de Jesús, Karmelitin, geboren als<br />

Teresa de Cepeda y Ahumada, spanische Theologin und Mystikerin,<br />

Ordens- und Kirchenreformerin, 1515–1582)


Abend · Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> 84<br />

• Wessen Begabungen übersehen wir heute?<br />

• Wen können wir, wen kann ich hier und heute fördern, stärken,<br />

einbeziehen?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Herr, öffne Ohren und das Herz,<br />

dass wir das Wort recht fassen,<br />

in Lieb und Leid, in Freud und Schmerz<br />

es außer Acht nicht lassen;<br />

dass wir nicht Hörer nur allein,<br />

dass wir des Wortes Täter sein,<br />

Frucht hundertfältig bringen.<br />

Nach David Denicke 1603–1680<br />

GL 845 (Anhang Limburg)<br />

Psalm 27 Verse 7–14<br />

Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; *<br />

sei mir gnädig und erhöre mich!<br />

Mein Herz denkt an dein Wort:<br />

„Sucht mein Angesicht!“ *<br />

Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.<br />

Verbirg nicht dein Gesicht vor mir; /<br />

weise deinen Knecht im Zorn nicht ab! *<br />

Du wurdest meine Hilfe.<br />

Verstoß mich nicht, verlass mich nicht, *<br />

du Gott meines Heiles!<br />

Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen, *<br />

der Herr nimmt mich auf.<br />

Zeige mir, Herr, deinen Weg, *<br />

leite mich auf ebener Bahn trotz meiner Feinde!<br />

Gib mich nicht meinen gierigen Gegnern preis; *<br />

denn falsche Zeugen stehen gegen mich auf und wüten.


85<br />

Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Ich aber bin gewiss, zu schauen *<br />

die Güte des Herrn im Land der Lebenden.<br />

Hoffe auf den Herrn und sei stark! *<br />

Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du weist uns, Gott, deinen Weg und leitest uns auf ebener Bahn.<br />

Zeig uns dein Angesicht, lass uns deine Güte schauen!<br />

Lesung Jak 1, 22.25<br />

Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach; sonst<br />

betrügt ihr euch selbst. Wer sich in das vollkommene Gesetz<br />

der Freiheit vertieft und an ihm festhält, wer es nicht nur hört,<br />

um es wieder zu vergessen, sondern danach handelt, der wird<br />

durch sein Tun selig sein.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Großes hat an mir getan der Mächtige, sein Name ist heilig.<br />

Fürbitten<br />

Jesus stellt immer wieder die Bedeutung des Inneren, des Herzens<br />

heraus. Nicht Vorschriften und Traditionen, sondern der<br />

innere Kern des Menschen, seine Zugewandtheit und Liebe sind<br />

entscheidend für das Heil. Bitten wir für alle, die in besonderer<br />

Weise herzlicher Zuwendung bedürfen:<br />

V: Barmherziger Gott, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />

– Wir beten für die Kinder, die in ihren Familien Gewalt erfahren.<br />

– Wir beten für die Menschen, die in Depressionen gefangen sind.<br />

– Wir beten für alle, die im schulischen oder beruflichen Umfeld<br />

Ablehnung und Ausgrenzung erleiden.<br />

– Wir beten für alle, die sich um andere sorgen und ihnen beistehen.


Abend · Mittwoch, 7. <strong>Februar</strong> 86<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Höre unser Gebet, o Herr, und beschütze uns bei Tag und bei<br />

Nacht. Wir sind dem Wandel der Zeit unterworfen; schenke uns<br />

festen Halt in dir, dem unwandelbaren Gott. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Salve Regina (Seite 332)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Heiliger Hieronymus Ämiliani<br />

Heilige Josefine Bakhita<br />

Hieronymus (1486–1537) stammte aus einer vornehmen venezianischen<br />

Familie. Schon früh wandte er sich dem Waffendienst<br />

zu und führte während dieser Zeit ein ausschweifendes Leben. 1508<br />

geriet er in Gefangenschaft. Hier vollzog sich bei ihm ein innerer<br />

Wandel. Nach seiner unerwarteten Befreiung stellte er sein Leben in<br />

den Dienst der Nächstenliebe. Er setzte sich besonders für Waisenkinder<br />

und Pestkranke ein. In mehreren Städten errichtete er Waisenhäuser.<br />

Gleichgesinnte schlossen sich ihm an. Daraus entstand<br />

1528 eine Genossenschaft von Regularklerikern, die Gemeinschaft<br />

der „Somasker“ (genannt nach der Gründungsstadt Somasca). Hieronymus<br />

starb an der Pest, die er sich bei der Pflege Pestkranker<br />

zugezogen hatte.<br />

Schrifttexte: Lesung: Tob 12, 6–13; Evangelium: Mk 10, 17–30 (oder<br />

Mk 10, 17–27)<br />

Josefine (1869–1947) war die erste Ordensfrau mit schwarzer<br />

Hautfarbe. Josefine wurde im Sudan geboren und als Kind von<br />

Sklavenhändlern geraubt. Zynisch gab man ihr den Namen „Bakhita“<br />

– „Du hast Glück gehabt“. Bis 1885 wurde sie fünfmal verkauft und<br />

denkbar schlecht behandelt. Schließlich kam sie zum italienischen<br />

Konsul Callisto Legnani, wo sie erstmals gut behandelt wurde. Er<br />

nahm sie mit nach Italien und übergab sie einer befreundeten Familie<br />

als Kindermädchen. Während einer vorübergehenden Unterbringung<br />

bei den Canossianerinnen lernte das junge Mädchen den Glauben<br />

kennen. Nach einigen Monaten des Katechumenats wurde sie in die<br />

Kirche aufgenommen und erhielt den Namen Josefina. Mithilfe der<br />

Oberin setzte sie durch, dort im Kloster bleiben zu dürfen. Obwohl<br />

erst 1920 offiziell die ersten schwarzen Schwestern in einem katholischen<br />

Orden zugelassen wurden, durfte Josefine auf Fürsprache<br />

des Patriarchen von Venedig, Giuseppe Sarto, des späteren Papstes<br />

Pius X., schon 1891 in den Orden eintreten. Papst Johannes Paul II.


Morgen · Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> 88<br />

hat sie am 17. Mai 1992 selig- und am 1. Oktober 2000 heiliggesprochen.<br />

Er nahm ihre Heiligsprechung zum Anlass, die Gesellschaft zu<br />

mahnen, Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu ächten und ihre<br />

Unterdrückung nicht länger zu dulden.<br />

Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 7, 25–35; Evangelium: Mt 25, 1–13<br />

Namenstag: Sacharja (biblische Gestalt) · sel. Philipp Jeningen (Jesuit,<br />

Seelsorger, Mystiker, † 1704)<br />

Heute ist Internationaler Tag des Gebets und der Reflexion gegen Menschenhandel.<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Höre doch, was sie sagt,<br />

die Stimme des Fremden in dir.<br />

Er weiß um dich, kennt deine Not<br />

und geht mit dir den Weg.<br />

Fühle doch, was sie lebt,<br />

die Freude des Fremden in dir.<br />

Singe mit ihm ein neues Lied,<br />

lade ihn ein zum Tanz.<br />

Glaube doch, dass sie wächst,<br />

die Sehnsucht des Fremden in dir.<br />

Wohnen will er in deinem Haus,<br />

bitte ihn, dass er bleibt.<br />

Spüre doch, wie es brennt,<br />

das Feuer des Fremden in dir.


89<br />

Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Mache dich weit und öffne dich,<br />

wenn er dein Herz berührt.<br />

Helmut Schlegel, © 2015 Dehm Verlag, Limburg<br />

Canticum <br />

Jer 31, 10–13.14b<br />

Antiphon:<br />

So spricht der Herr: Mein Volk wird satt an meinen Gaben.<br />

Hört, ihr Völker, das Wort des Herrn, *<br />

verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt:<br />

Er, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln *<br />

und hüten wie ein Hirt seine Herde.<br />

Denn der Herr wird Jakob erlösen *<br />

und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.<br />

Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe, /<br />

sie strahlen vor Freude über die Gaben des Herrn, *<br />

über Korn, Wein und Öl, über Lämmer und Rinder.<br />

Sie werden wie ein bewässerter Garten sein *<br />

und nie mehr verschmachten.<br />

Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, *<br />

Jung und Alt sind fröhlich.<br />

Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, /<br />

tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer; *<br />

mein Volk wird satt an meinen Gaben.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Jer 22, 3<br />

Sorgt für Recht und Gerechtigkeit und rettet den Ausgeplünderten<br />

aus der Hand des Gewalttäters! Fremde, Waisen und Witwen<br />

bedrängt und misshandelt nicht; vergießt kein unschuldiges<br />

Blut an diesem Ort!


Morgen · Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> 90<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Dienet dem Herrn in Heiligkeit, denn er befreit uns aus der Hand<br />

unserer Feinde.<br />

Bitten<br />

Du unser Gott, wir bleiben schwache, fehlbare Menschen. Wir<br />

bitten dich:<br />

A: Hilf uns umkehren zu dir.<br />

– Wenn wir uns selbst wegen unserer Schwächen und Fehler<br />

nicht annehmen können.<br />

– Wenn wir uns vor anderen Menschen verschließen, weil sie<br />

uns fremd sind.<br />

– Wenn wir angesichts des Leids auf der Erde an dir zweifeln.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, am Abend, am Morgen und am Mittag<br />

preisen wir deine göttliche Herrlichkeit und bitten: Vertreibe aus<br />

unserem Herzen die Finsternis der Sünde, damit wir zum wahren<br />

Licht gelangen, zu Christus, deinem Sohn, unserem Herrn<br />

und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und<br />

herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


91<br />

Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, du erleuchtest alle, die an dich glauben.<br />

Offenbare dich den Völkern der Erde, damit alle Menschen<br />

das Licht deiner Herrlichkeit schauen. Darum bitten wir durch<br />

Jesus Christus.<br />

Lesung aus dem ersten Buch der Könige 1 Kön 11, 4–13<br />

Als Salomo älter wurde, machten seine Frauen sein Herz anderen<br />

Göttern geneigt, sodass sein Herz dem HERRN, seinem<br />

Gott, nicht mehr ungeteilt ergeben war wie das Herz seines Vaters<br />

David. Er verehrte Astarte, die Göttin der Sidonier, und Milkom,<br />

den Götzen der Ammoniter. Er tat, was böse war in den<br />

Augen des HERRN, und war ihm nicht so vollkommen ergeben<br />

wie sein Vater David. Damals baute Salomo auf dem Berg östlich<br />

von Jerusalem eine Kulthöhe für Kemosch, den Götzen der Moabiter,<br />

und für Milkom, den Götzen der Ammoniter. Dasselbe tat er<br />

für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern Rauch- und<br />

Schlachtopfer darbrachten.<br />

Der HERR aber wurde zornig über Salomo, weil sich sein Herz<br />

von ihm, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal<br />

erschienen war und ihm verboten hatte, fremden Göttern zu dienen.<br />

Doch Salomo hielt sich nicht an das, was der HERR von ihm<br />

verlangt hatte.<br />

Daher sprach der HERR zu ihm: Weil es so mit dir steht, weil du<br />

meinen Bund und meine Satzungen nicht bewahrt hast, die ich<br />

dir gegeben habe, werde ich dir das Königreich entreißen und es<br />

deinem Knecht geben.<br />

Nur deines Vaters David wegen werde ich es nicht schon zu<br />

deinen Lebzeiten tun; erst deinem Sohn werde ich es entreißen.<br />

Doch werde ich ihm das Königtum nicht ganz entreißen; einen<br />

Stamm lasse ich deinem Sohn wegen meines Knechtes David und<br />

wegen Jerusalem, das ich erwählt habe.


Eucharistie · Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> 92<br />

Antwortpsalm Ps 106, 3–4.35–37.40<br />

Kehrvers: Gedenke unser, o HERR!<br />

Selig, die das Recht bewahren, *<br />

die Gerechtigkeit üben zu jeder Zeit.<br />

Gedenke meiner, HERR, /<br />

in Gnade für dein Volk, *<br />

such mich heim mit deiner Hilfe. – Kehrvers<br />

Sie vermischten sich mit den Völkern *<br />

und lernten von ihren Taten.<br />

Sie dienten deren Götzen, *<br />

sie wurden ihnen zur Falle. – Kehrvers<br />

Sie brachten ihre Söhne und Töchter dar *<br />

als Opfer für die Dämonen.<br />

Der Zorn des HERRN entbrannte gegen sein Volk, *<br />

Abscheu empfand er gegen sein Erbe. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 4a, ferner GL 229 · GL 1975 526, 5 · KG 48 (I. Ton)<br />

oder GL 1975 172, 1 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Jak 1, 21bc<br />

Nehmt in Sanftmut das Wort an, das in euch eingepflanzt worden<br />

ist und das die Macht hat, euch zu retten!<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 24–30<br />

In jener Zeit brach Jesus auf und zog in das Gebiet von Tyrus.<br />

Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr;<br />

doch es konnte nicht verborgen bleiben. Eine Frau, deren Tochter<br />

von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam<br />

sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen. Die Frau, von Geburt Syrophönizierin,<br />

war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den<br />

Dämon auszutreiben.


93<br />

Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn<br />

es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den<br />

kleinen Hunden vorzuwerfen.<br />

Sie erwiderte ihm: Herr! Aber auch die kleinen Hunde unter<br />

dem Tisch essen von den Brotkrumen der Kinder.<br />

Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh<br />

nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen! Und als sie<br />

nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah,<br />

dass der Dämon es verlassen hatte.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Hätte ich durchgehalten? Für meine Tochter? Mein Kind, meine<br />

Sorge, mein Leben. Ja, darum hätte ich durchgehalten. Aber<br />

hätte mich diese Abfuhr nicht doch entmutigt? Frau, ich kann<br />

dir nicht helfen. Erst müssen die Kinder satt werden, dann kommen<br />

die kleinen Hunde an die Reihe, nicht umgekehrt. Doch die<br />

Frau, die den Glauben Jesu nicht teilt, aber an Jesus glaubt, lässt<br />

nicht locker. Sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie hält durch: Du<br />

hast recht, Herr. Aber krümeln die Kinder nicht mit dem Brot herum,<br />

sodass für die Hunde unter dem Tisch immer etwas abfällt?<br />

Und Jesus – ist getroffen. So viel Glaubenskraft – trägt. Solche<br />

Liebe – heilt. Der Dämon – weicht.<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Herz, du verlierst sehr viel, wenn du nichts aushältst.<br />

Florence Nightingale (britische Krankenschwester, Statistikerin<br />

und Reformerin; 1820–1910)


Abend · Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> 94<br />

• Wo habe ich etwas gewonnen, weil ich mich der Situation gestellt<br />

habe?<br />

• Welche Erfahrungen stärken und bestärken mich?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Wir haben die Last des Tages getragen.<br />

Die Arbeit war schwer und drückend die Fron.<br />

Nun kommt der Meister und zahlt uns den Lohn.<br />

Ob zur ersten Stunde oder zur elften,<br />

hier gilt kein Pochen auf Recht und Verdienst,<br />

nicht dein, sondern sein ist, was du gewinnst.<br />

Der Herr verachtet das Auge der Neider.<br />

Wer dürfte ihn hindern, gütig zu sein,<br />

er reicht auch dem Letzten das Brot und den Wein.<br />

Zeitgenössisch<br />

Psalm 129<br />

Sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf *<br />

– so soll Israel sagen –,<br />

sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf, *<br />

doch sie konnten mich nicht bezwingen.<br />

Die Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, *<br />

ihre langen Furchen gezogen.<br />

Doch der Herr ist gerecht, *<br />

er hat die Stricke der Frevler zerhauen.<br />

Beschämt sollen alle weichen, *<br />

alle, die Zion hassen.<br />

Sie sollen wie das Gras auf den Dächern sein, *<br />

das verdorrt, noch bevor man es ausreißt.<br />

Kein Schnitter kann seine Hand damit füllen, *<br />

kein Garbenbinder den Arm.


95<br />

Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Keiner, der vorübergeht, wird sagen: /<br />

„Der Segen des Herrn sei mit euch!“ – *<br />

Wir aber segnen euch im Namen des Herrn.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du willst unseren Schmerz in Freude verwandeln. Gott allen<br />

Trostes, hilf uns aushalten in der Not und lass uns deinen Segen<br />

erfahren.<br />

Lesung 1 Thess 5, 23<br />

Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre<br />

euern Geist, eure Seele und euern Leib unversehrt, damit ihr<br />

ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt.<br />

Nunc dimittis – Lobgesang des Simeon<br />

Antiphon zum Nunc dimittis:<br />

Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,<br />

wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen in<br />

seinem Frieden.<br />

Fürbitten<br />

Am heutigen Tag gegen Menschenhandel bitten wir in besonderer<br />

Weise für all jene, die von diesem Verbrechen betroffen sind:<br />

V: Gott, unsere Hoffnung, A: mach uns frei.<br />

– Wir bitten für alle, die auf den Großbaustellen dieser Erde wie<br />

Sklaven gehalten werden.<br />

– Wir bitten für die Menschen, die rechtlos leben und in Fabriken,<br />

Haushalten, in der Landwirtschaft und im Bergbau ausgebeutet<br />

werden.<br />

– Wir beten für die vielen Mädchen und Frauen und für alle,<br />

die in der ganzen Welt, und nicht zuletzt hierzulande, sexuell<br />

ausgebeutet werden.<br />

– Wir bitten für alle, die sich dem Menschenhandel mit aller Kraft<br />

entgegenstemmen und sich in Menschenrechtsorganisationen


Abend · Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong> 96<br />

oder in der Justiz mutig gegen Korruption und Gleichgültigkeit<br />

wenden.<br />

V: Gott, unsere Hoffnung, A: mach uns frei.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, sende uns in dieser Nacht einen ruhigen Schlaf,<br />

damit wir uns von der Mühe des Tages erholen und morgen mit<br />

neuer Kraft dir dienen können. Darum bitten wir durch Christus,<br />

unseren Herrn.<br />

Salve Regina (Seite 332)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Freitag, 9. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Apollonia von Alexandria (Märtyrerin, † 244/49) · hl.<br />

Maro (Einsiedler in Syrien, Patron der Maronitischen Kirche, † um<br />

435) · hl. Ansbert von Rouen (Bischof, † um 695) · hl. Alto von Altomünster<br />

(Einsiedler im Raum Dachau, Klostergründer, 8. Jh.) · sel.<br />

Lambert von Neuwerk (Augustiner, † 1144) · Gottschalk von Selau (Prämonstratenser,<br />

† 1184) · Julian von Speyer (Franziskaner, Musiker, † um<br />

1250) · sel. Anna Katharina Emmerick (Mystikerin, † 1824) · sel. Maria<br />

Theresia Bonzel (Gründerin der Olper Franziskanerinnen, † 1905)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Liebe, du ans Kreuz für uns erhöhte,<br />

Liebe, die für ihre Mörder flehte,<br />

durch deine Flammen<br />

schmelz in Liebe Herz und Herz zusammen.<br />

Du Versöhner, mach auch uns versöhnlich.<br />

Dulder, mach uns dir im Dulden ähnlich,<br />

dass Wort und Taten<br />

wahren Dank für deine Huld verraten.<br />

Du Erbarmer, lehr auch uns Erbarmen.<br />

Lehr uns milde sein, du Freund der Armen.<br />

O lehr uns eilen,<br />

liebevoll der Nächsten Not zu teilen.


Morgen · Freitag, 9. <strong>Februar</strong> 98<br />

Lehr uns auch der Feinde Bestes suchen;<br />

lehr uns segnen, die uns schmähn und fluchen,<br />

mit deiner Milde.<br />

O gestalt uns dir zum Ebenbilde.<br />

Bernhard Garve 1825<br />

EG 415<br />

Psalm 26<br />

Verschaff mir Recht, o Herr;<br />

denn ich habe ohne Schuld gelebt. *<br />

Dem Herrn habe ich vertraut, ohne zu wanken.<br />

Erprobe mich, Herr, und durchforsche mich, *<br />

prüfe mich auf Herz und Nieren!<br />

Denn mir stand deine Huld vor Augen, *<br />

ich ging meinen Weg in Treue zu dir.<br />

Ich saß nicht bei falschen Menschen, *<br />

mit Heuchlern hatte ich keinen Umgang.<br />

Verhasst ist mir die Schar derer, die Unrecht tun; *<br />

ich sitze nicht bei den Frevlern.<br />

Ich wasche meine Hände in Unschuld; *<br />

ich umschreite, Herr, deinen Altar,<br />

um laut dein Lob zu verkünden *<br />

und all deine Wunder zu erzählen.<br />

Herr, ich liebe den Ort, wo dein Tempel steht, *<br />

die Stätte, wo deine Herrlichkeit wohnt.<br />

Raff mich nicht hinweg mit den Sündern, *<br />

nimm mir nicht das Leben zusammen mit dem der Mörder!<br />

An ihren Händen klebt Schandtat, *<br />

ihre Rechte ist voll von Bestechung.<br />

Ich aber gehe meinen Weg ohne Schuld. *<br />

Erlöse mich und sei mir gnädig!


99<br />

Freitag, 9. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Mein Fuß steht auf festem Grund. *<br />

Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lehre uns deine Gerechtigkeit, ewiger Gott. Reinige unsere Herzen,<br />

damit wir deine Werke tun in unserer Welt.<br />

Lesung Eph 4, 29–32<br />

Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein<br />

gutes, das den, der es braucht, stärkt und dem, der es hört,<br />

Nutzen bringt. Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes, dessen<br />

Siegel ihr tragt für den Tag der Erlösung! Jede Art von Bitterkeit,<br />

Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung und alles Böse verbannt aus<br />

eurer Mitte! Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander,<br />

weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat!<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Der Herr hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der aus Liebe zu uns den Kreuzestod<br />

auf sich genommen hat. Am 200. Todestag der Mystikerin Anna<br />

Katharina Emmerick rufen wir zu ihm:<br />

A: Heilige uns durch dein Leiden.<br />

Deine Passion zu betrachten, kann uns helfen, die Leiden anderer<br />

wahrzunehmen;<br />

– schenke uns Achtsamkeit, dass wir spüren, wo Mitmenschen<br />

bedrückt oder verzweifelt sind.<br />

Du gibst dich uns in der Eucharistie nicht nur, um unseren Hunger<br />

zu stillen, sondern willst uns verwandeln;<br />

– lass uns mit all unseren Schwächen zu Brot werden, das anderen<br />

Nahrung gibt.


Eucharistie · Freitag, 9. <strong>Februar</strong> 100<br />

Du hast am Kreuz für deine Peiniger gebetet, statt sie zu beschimpfen;<br />

– hilf uns, den Menschen auch dann gut zu sein, wenn sie uns<br />

bedrängen.<br />

A: Heilige uns durch dein Leiden.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, durch das Licht deines Wortes vertreibst du das Dunkel der<br />

Unwissenheit. Mehre in unserem Herzen die Kraft des Glaubens,<br />

damit das Feuer, das deine Gnade in uns entfacht hat, durch keine<br />

Anfechtung ausgelöscht wird. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Herr behüte uns vor allem Bösen, er behüte unser Leben.<br />

Der Herr behüte unseren Ausgang und Eingang,<br />

von nun an bis in Ewigkeit.<br />

Vgl. Ps 121, 7–8<br />

Tagesgebet<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr. Du kennst unser Elend: Wir reden miteinander und verstehen<br />

uns nicht. Wir schließen Verträge und vertragen uns nicht.<br />

Wir sprechen vom Frieden und rüsten zum Krieg. Zeig uns einen<br />

Ausweg. Sende deinen Geist, damit er den Kreis des Bösen durchbricht<br />

und das Angesicht der Erde erneuert. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.


101<br />

Freitag, 9. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Lesung aus dem ersten Buch der Könige<br />

1 Kön 11, 29–32; 12, 19<br />

Als in jener Zeit Jerobeam einmal aus Jerusalem herauskam,<br />

begegnete ihm auf dem Weg der Prophet Ahija aus Schilo.<br />

Dieser war mit einem neuen Mantel bekleidet.<br />

Während nun beide allein auf freiem Feld waren, fasste Ahija<br />

den neuen Mantel, den er anhatte, zerriss ihn in zwölf Stücke<br />

und sagte zu Jerobeam: Nimm dir zehn Stücke; denn so spricht<br />

der HERR, der Gott Israels: Ich nehme Salomo das Königtum weg<br />

und gebe dir zehn Stämme. Nur ein Stamm soll ihm verbleiben<br />

wegen meines Knechtes David und wegen Jerusalem, der Stadt,<br />

die ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe.<br />

So überwarf sich Israel mit dem Haus David bis zum heutigen<br />

Tag.<br />

Antwortpsalm Ps 81, 10–11b.12–15<br />

Kehrvers:<br />

Hört auf die Stimme des Herrn!<br />

Kein fremder Gott soll bei dir sein, *<br />

du sollst dich nicht niederwerfen vor einem fremden Gott.<br />

Ich bin der HERR, dein Gott, *<br />

der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. – Kehrvers<br />

Doch mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört; *<br />

Israel hat mich nicht gewollt.<br />

Da überließ ich sie ihrem verstockten Herzen: *<br />

„Sollen sie gehen nach ihren eigenen Plänen.“ – Kehrvers<br />

Ach, dass mein Volk doch auf mich hörte, *<br />

dass Israel gehen wollte auf meinen Wegen!<br />

Wie bald würde ich seine Feinde beugen, *<br />

meine Hand gegen seine Bedränger wenden. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Verse 6c.9a, ferner GL 53, 1 (VI. Ton)<br />

oder GL 1975 529, 5 (IV. Ton) oder KG 649 (I. Ton)


Eucharistie · Freitag, 9. <strong>Februar</strong> 102<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Halleluja. Halleluja.<br />

vgl. Apg 16, 14b<br />

Herr, öffne uns das Herz, dass wir auf die Worte deines Sohnes<br />

hören.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 31–37<br />

In jener Zeit verließ Jesus das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon<br />

an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis.<br />

Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte,<br />

und baten ihn, er möge ihm die Hand auflegen. Er nahm ihn<br />

beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren<br />

und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach<br />

blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu ihm: Effata!,<br />

das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine<br />

Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden.<br />

Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen. Doch je mehr<br />

er es ihnen verbot, desto mehr verkündeten sie es. Sie staunten<br />

über alle Maßen und sagten: Er hat alles gut gemacht; er macht,<br />

dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Jesus ist ein wahrhaft geistlicher Mensch. Ihn durchpulst Gottes<br />

freier und alles freigiebig erfüllender schöpferischer Atemhauch.<br />

So wie Gott von Anfang an (Gen 1, 2) seine heilige Geistkraft<br />

nicht eng und ängstlich für sich behält, sondern sie aller Welt zuhaucht,<br />

damit alles lebe (Ps 104, 29–30), so schenkt Jesus dem<br />

Kranken rückhaltlos und zart zugleich Gottes befreiende Nähe<br />

und heilsame Berührung. Mit allem Recht sagen die Leute von<br />

Jesus und seinem Wirken, was am Anfang der Bibel vom Werk<br />

des Schöpfers gesagt ist: „Er hat alles gut gemacht“ (vgl. Gen<br />

1, 31; Jes 35, 5).


103<br />

Freitag, 9. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Alles aus Liebe, nichts aus Zwang.<br />

Franz von Sales (französischer Theologe, Schriftsteller, Fürstbischof von Genf,<br />

Ordensgründer und Kirchenlehrer, 1567–1622)<br />

• Wie sehr haben innerer oder äußerer Zwang mein Leben geprägt?<br />

• Was hat mich den Wert von Freiheit, freier Entscheidung, erfahren<br />

lassen?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Es flackern die Lichter<br />

schon auf in der Stadt,<br />

die Sonne glüht rot.<br />

Und da man dich, Christus,<br />

gekreuzigt hat,<br />

ist Gott nun tot.<br />

Kyrie, eleison.<br />

Kommt, lasst uns die Finsternis<br />

singend bestehn,<br />

in der er hängt,<br />

auf dass wir darinnen<br />

die Sonne sehn,<br />

die uns umfängt.<br />

Kyrie, eleison.


Abend · Freitag, 9. <strong>Februar</strong> 104<br />

Wir preisen anbetend<br />

dich, ewiges Licht,<br />

für deine Nacht,<br />

die göttliches Leben<br />

dem Knechte verspricht,<br />

der wartet und wacht.<br />

Kyrie, eleison.<br />

Neues Stundenbuch<br />

Psalm 41 Verse 2–14<br />

Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt; *<br />

zur Zeit des Unheils wird der Herr ihn retten.<br />

Ihn wird der Herr behüten *<br />

und am Leben erhalten.<br />

Man preist ihn glücklich im Land. *<br />

Gib ihn nicht seinen gierigen Feinden preis!<br />

Auf dem Krankenbett wird der Herr ihn stärken; *<br />

seine Krankheit verwandelst du in Kraft.<br />

Ich sagte: „Herr, sei mir gnädig, *<br />

heile mich; denn ich habe gegen dich gesündigt.“<br />

Meine Feinde reden böse über mich: *<br />

„Wann stirbt er endlich und wann vergeht sein Name?“<br />

Besucht mich jemand, *<br />

so kommen seine Worte aus falschem Herzen.<br />

Er häuft in sich Bosheit an, *<br />

dann geht er hinaus und redet.<br />

Im Hass gegen mich sind sich alle einig; *<br />

sie tuscheln über mich und sinnen auf Unheil:<br />

„Verderben hat sich über ihn ergossen; *<br />

wer einmal daliegt, steht nicht mehr auf.“<br />

Auch mein Freund, dem ich vertraute, *<br />

der mein Brot aß, hat gegen mich geprahlt.


105<br />

Freitag, 9. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Du aber, Herr, sei mir gnädig; *<br />

richte mich auf, damit ich ihnen vergelten kann.<br />

Daran erkenne ich, dass du an mir Gefallen hast: *<br />

wenn mein Feind nicht über mich triumphieren darf.<br />

Weil ich aufrichtig bin, hältst du mich fest *<br />

und stellst mich vor dein Antlitz für immer.<br />

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, *<br />

von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen, ja amen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Heile uns, Gott, wenn Schuld uns belastet; in Krankheit mache<br />

uns stark; beschütze uns in Bedrängnis. Vor deinem Antlitz wollen<br />

wir leben und dich in Ewigkeit preisen.<br />

Lesung Röm 15, 1–3<br />

Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die<br />

schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben. Jeder<br />

von uns soll Rücksicht auf den Nächsten nehmen, um Gutes zu<br />

tun und die Gemeinde aufzubauen. Denn auch Christus hat nicht<br />

für sich selbst gelebt; in der Schrift heißt es vielmehr: Die Schmähungen<br />

derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der Herr nimmt sich seiner Kinder an und denkt an sein Erbarmen.<br />

Fürbitten<br />

Jesus von Nazaret, du Wort des Vaters, deine Liebe trägt uns<br />

durchs Leben. Wir rufen zu dir:<br />

A: Erweise deine Gegenwart in unserer Welt.<br />

In der würdigen Begleitung Kranker und Sterbender;<br />

– lass die Menschen in unserer Gesellschaft wachsen durch die<br />

Erfahrung gemeinsam getragenen Leidens.


Abend · Freitag, 9. <strong>Februar</strong> 106<br />

In der Aussöhnung verfeindeter Völker und Staaten;<br />

– lass die Verantwortlichen das Leid der Menschen sehen und hilf<br />

ihnen, Wege zueinander zu finden.<br />

A: Erweise deine Gegenwart in unserer Welt.<br />

In der Überwindung des Terrorismus;<br />

– tritt den Gewalttätern entgegen und lass sie die Güte und den<br />

Frieden erfahren, den du schenkst.<br />

In der lebendigen Erinnerung an die Verstorbenen;<br />

– lass ihre Angehörigen spüren, dass die Grenze des Todes nicht<br />

das Ende bedeutet.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, wir schauen hin auf das Kreuz deines Sohnes. Gib, dass<br />

wir sein Leiden und Sterben besser verstehen und fähig werden,<br />

sein Joch auf uns zu nehmen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus<br />

Christus.<br />

Salve Regina (Seite 332)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Samstag, 10. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Heilige Scholastika<br />

Scholastika (um 480 – um 547) war die Schwester des hl. Benedikt<br />

von Nursia. Einzige biografische Quelle ist ein legendarischer<br />

Bericht von Papst Gregor dem Großen. Schon als Kind wurde sie<br />

Gott geweiht und in klösterliche Erziehung gegeben. Als Ordensfrau<br />

lebte sie zunächst in einem Kloster bei Subiaco, später in der Nähe<br />

von Montecassino. Ihrem Bruder Benedikt war sie ein Leben lang in<br />

tiefer Geschwisterliebe verbunden. Beide trafen sich einmal im Jahr<br />

zu einem geistlichen Gespräch. Beim letzten Gespräch soll ihn auf<br />

ihr Gebet hin ein Unwetter daran gehindert haben zu gehen, sodass<br />

ihr Gespräch bis weit in die Nacht dauerte. Drei Tage später starb sie.<br />

Benedikt soll gesehen haben, wie ihre Seele als weiße Taube in den<br />

Himmel flog.<br />

Schrifttexte: Lesung: Hld 8, 6–7; Evangelium: Lk 10, 38–42<br />

Namenstag: hl. Wilhelm von Malavalle (Pilger, Einsiedler, † 1157)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Friedrich Christoph Oetinger (schwäb.<br />

Theologe, 1702–1782)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Ich lobe dich, Herr, errettet durch deine Barmherzigkeit.<br />

Ich lobe dich, Herr, geehrt durch deine Erniedrigung.<br />

Ich lobe dich, Herr, geführt durch deine Milde.<br />

Ich lobe dich, Herr, regiert durch deine Weisheit.<br />

Ich lobe dich, Herr, beschirmt durch deine Gewalt.<br />

Ich lobe dich, Herr, geheiligt durch deine Gnade.


Morgen · Samstag, 10. <strong>Februar</strong> 108<br />

Ich lobe dich, Herr, erleuchtet durch dein inneres Licht.<br />

Ich lobe dich, Herr, erhöht durch deine Güte.<br />

Mechthild von Magdeburg (um 1207–um 1282/1294),<br />

aus EG (Ausgabe Rheinland, nach Nr. 308)<br />

Psalm 131<br />

Herr, mein Herz ist nicht stolz, *<br />

nicht hochmütig blicken meine Augen.<br />

Ich gehe nicht um mit Dingen, *<br />

die mir zu wunderbar und zu hoch sind.<br />

Ich ließ meine Seele ruhig werden und still; *<br />

wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir.<br />

Israel, harre auf den Herrn *<br />

von nun an bis in Ewigkeit!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lass uns zur Ruhe kommen bei dir, treuer Gott, wir sind ja deine<br />

Kinder. Schenke uns Einfalt des Herzens, damit wir alles, was uns<br />

nottut, von deiner Liebe erhoffen.<br />

Lesung Bar 5, 3–4<br />

Gott will deinen Glanz dem ganzen Erdkreis unter dem Himmel<br />

zeigen. Gott gibt dir für immer den Namen: Friede der<br />

Gerechtigkeit und Herrlichkeit der Gottesfurcht.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Die kluge Jungfrau ging Christus entgegen. Wie die Sonne strahlt<br />

sie im Chor der Heiligen.<br />

Bitten<br />

Lasst uns beten zu Christus, unserem Bruder und Herrn:<br />

A: Kyrie, eleison.


109<br />

Samstag, 10. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

– Lehre uns deine Weisheit.<br />

– Forme uns mit deiner Geduld.<br />

– Begleite unser Tun mit deinem Segen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Erhabener Gott, wir begehen das Gedächtnis der heiligen Jungfrau<br />

Scholastika. Lass uns nach ihrem Beispiel dir stets in aufrichtiger<br />

Liebe dienen und gewähre uns in deiner Güte einst einen<br />

seligen Heimgang zu dir. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Ach, Herr, bring doch Hilfe!<br />

Ach, Herr, gib doch Gelingen!<br />

Gott, der Herr, erleuchte uns.<br />

Ps 118, 25.27<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem ersten Buch der Könige<br />

1 Kön 12, 26–32; 13, 33–34<br />

In jenen Tagen dachte Jerobeam in seinem Herzen: Das Königtum<br />

könnte wieder an das Haus David fallen. Wenn dieses Volk<br />

hinaufgeht, um im Haus des HERRN in Jerusalem Opfer darzubringen,<br />

wird sich sein Herz wieder seinem Herrn, dem König<br />

Rehabeam von Juda, zuwenden. Mich werden sie töten und zu<br />

Rehabeam, dem König von Juda, zurückkehren. So ging er mit<br />

sich zu Rate, ließ zwei goldene Kälber anfertigen und sagte: Ihr<br />

seid schon zu viel nach Jerusalem hinaufgezogen. Hier sind deine<br />

Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben. Er stellte<br />

das eine Kalb in Bet-El auf, das andere brachte er nach Dan.


Eucharistie · Samstag, 10. <strong>Februar</strong> 110<br />

Dies wurde Anlass zur Sünde. Das Volk zog vor dem einen Kalb<br />

her bis nach Dan. Auch machte er das Haus der Kulthöhen und<br />

Priester, die aus allen Teilen des Volkes stammten und nicht zu<br />

den Söhnen Levis gehörten. Für den fünfzehnten Tag des achten<br />

Monats machte Jerobeam ein Fest, das dem Fest in Juda entsprach.<br />

Er stieg zum Altar hinauf. Das tat er in Bet-El, um den Kälbern<br />

zu opfern, die er hatte machen lassen. In Bet-El ließ er auch<br />

die Priester auftreten, die er für die Kulthöhen gemacht hatte.<br />

Jerobeam kehrte auch nach diesem Ereignis von seinem bösen<br />

Weg nicht um. Er machte weiterhin aus allen Teilen des Volkes<br />

Priester für die Kulthöhen; jedem, der es wünschte, füllte er die<br />

Hand und er wurde ein Höhenpriester. Das aber wurde dem Haus<br />

Jerobeam als Sünde angerechnet, sodass es vernichtet und vom<br />

Erdboden vertilgt wurde.<br />

Antwortpsalm <br />

Kehrvers:<br />

Gedenke unser, o HERR!<br />

Ps 106, 6–7b.19–22<br />

Wir haben gesündigt mit unseren Vätern, *<br />

wir haben Unrecht getan und gefrevelt.<br />

Unsere Väter in Ägypten begriffen deine Wunder nicht, *<br />

gedachten nicht der vielen Erweise deiner Huld. – Kehrvers<br />

Sie machten am Horeb ein Kalb *<br />

und warfen sich nieder vor dem Gussbild.<br />

Die Herrlichkeit Gottes tauschten sie ein *<br />

gegen das Abbild eines Stieres, der Gras frisst. – Kehrvers<br />

Sie vergaßen Gott, ihren Retter, *<br />

der einst in Ägypten Großes vollbrachte,<br />

Wunder im Lande Hams, *<br />

furchterregende Taten am Roten Meer. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 4a, ferner GL 229 · GL 1975 526, 5 · KG 48 (I. Ton)<br />

oder GL 1975 172, 1 (IV. Ton)


111<br />

Samstag, 10. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Halleluja. Halleluja.<br />

vgl. Mt 4, 4b<br />

Nicht nur vom Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />

aus Gottes Mund.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 8, 1–10<br />

In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus<br />

versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger<br />

zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie<br />

sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen.<br />

Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie auf dem<br />

Weg zusammenbrechen; denn einige von ihnen sind von weit<br />

her gekommen.<br />

Seine Jünger antworteten ihm: Woher könnte jemand diese<br />

hier in der Wüste mit Broten sättigen?<br />

Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben.<br />

Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen.<br />

Dann nahm er die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach die<br />

Brote und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen; und die Jünger<br />

teilten sie an die Leute aus. Sie hatten auch noch ein paar Fische<br />

bei sich. Jesus segnete sie und ließ auch sie austeilen.<br />

Die Leute aßen und wurden satt. Und sie hoben die Überreste<br />

der Brotstücke auf, sieben Körbe voll. Es waren etwa viertausend<br />

Menschen beisammen. Danach schickte er sie nach Hause.<br />

Gleich darauf stieg er mit seinen Jüngern ins Boot und fuhr in<br />

das Gebiet von Dalmanuta.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Tischgemeinschaft mit Heiden? Da muss schon Jesus selbst die<br />

Initiative ergreifen. Seine Jünger, die doch bereits eine wunderbare<br />

Speisung erlebt haben (Mk 6, 35–44), reagieren diesmal<br />

abwehrend und ungläubig: „Woher könnte jemand diese hier in<br />

der Wüste mit Broten sättigen?“ Die Heiden, das sind nicht die


Abend · Samstag, 10. <strong>Februar</strong> 112<br />

eigenen Leute, sie sind die anderen. Warum sollten wir sie versorgen?<br />

Und wie soll das überhaupt gehen? – Dem Schöpfergott<br />

liegen alle Geschöpfe am Herzen, auch die mit dem steinernen<br />

Herzen.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Alles meinem Gott zu Ehren<br />

in der Arbeit, in der Ruh!<br />

Gottes Lob und Ehr zu mehren,<br />

ich verlang und alles tu.<br />

Meinem Gott nur will ich geben<br />

Leib und Seel, mein ganzes Leben.<br />

Gib, o Jesu, Gnad dazu;<br />

gib, o Jesu, Gnad dazu.<br />

Duderstadt 1724<br />

GL 455 · GL 1975 615, 1. Strophe<br />

Psalm 16<br />

Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. /<br />

Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr; *<br />

mein ganzes Glück bist du allein.“<br />

An den Heiligen im Lande, den Herrlichen, *<br />

an ihnen nur hab ich mein Gefallen.<br />

Viele Schmerzen leidet, wer fremden Göttern folgt. /<br />

Ich will ihnen nicht opfern, *<br />

ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen.


113<br />

Samstag, 10. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; *<br />

du hältst mein Los in deinen Händen.<br />

Auf schönem Land fiel mir mein Anteil zu. *<br />

Ja, mein Erbe gefällt mir gut.<br />

Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. *<br />

Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.<br />

Ich habe den Herrn beständig vor Augen. *<br />

Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.<br />

Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; *<br />

auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.<br />

Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; *<br />

du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen.<br />

Du zeigst mir den Pfad zum Leben. /<br />

Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, *<br />

zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, unser Glück, du hältst unser Geschick in deinen Händen.<br />

Weise uns den Weg zum Leben, dass wir uns an dir freuen.<br />

Lesung Jer 32, 40<br />

Ich schließe mit ihnen einen ewigen Bund, dass ich mich nicht<br />

von ihnen abwenden will, sondern ihnen Gutes erweise. Ich<br />

lege ihnen die Furcht vor mir ins Herz, damit sie nicht von mir<br />

weichen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Ob ihr esst oder trinkt oder was immer ihr tut: Tut alles zur Verherrlichung<br />

Gottes!<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zum Gott der Gnade:


Abend · Samstag, 10. <strong>Februar</strong> 114<br />

A: Erscheine in unserer Welt.<br />

Unsere Zeit weiß besser als je, wie unermesslich das Universum<br />

ist;<br />

– Gott Vater, du Ursprung und Ziel, lass alle Menschen dich finden.<br />

Wir Menschen suchen das Göttliche im Großen, Erhabenen;<br />

– Jesus, du Wort, das die Schöpfung gestaltet, wende den Blick<br />

zum Unscheinbaren und Kleinen.<br />

Auf Wohlstand und Ansehen geht unser Sinnen;<br />

– Atem des Ewigen, Heiliger Geist, schenke dich uns in der Begegnung<br />

mit anderen Menschen.<br />

Uns schreckt der Tod, der unseren Leib vernichtet;<br />

– heiliger rettender Gott, befreie alle Verstorbenen und nimm sie<br />

auf in dein Leben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei<br />

den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz,<br />

das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Salve Regina (Seite 332)<br />

Der treue Gott behüte unseren Schlaf,<br />

er halte Unheil von uns fern<br />

und führe uns in sein Reich.


115<br />

Samstag, 10. <strong>Februar</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Genau wie wir<br />

(zu Mk 1, 40–45)<br />

Aussätzige sind Unberührbare.<br />

Eine eherne Regel.<br />

Eine Regel sogar der Religion.<br />

Doch weder der Aussätzige<br />

noch Jesus<br />

halten sich daran.<br />

Dem Obdachlosen da die Zeitung abkaufen?<br />

Mich auf dem Fest zur Kollegin stellen,<br />

die niemand so richtig mag?<br />

Auch wir haben Unpersonen, Außenseiter.<br />

Auch sie wollen zählen –<br />

genau wie wir.<br />

Auch wir haben unsere Unberührbaren.<br />

Sie sehnen sich nach Berührung –<br />

genau wie wir.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


11. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

6. Sonntag im Jahreskreis<br />

Namenstag: Unsere Liebe Frau in Lourdes · hl. Gregor II. (Papst, entsandte<br />

Bonifatius 719 zur Mission in Germanien, † 731) · hl. Paschalis<br />

I. (Pascal, Papst, † 824) · Theodora II. (byz. Kaiserin, Förderin der<br />

Ikonenverehrung, † 867) · Anselm von Rot an der Rot (Abt, † 1162) ·<br />

Theodor Babilon (Mitarbeiter des Kolpingwerks, † 1945)<br />

Heute ist Welttag der Kranken.<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Du bist mein Schutz, o Herr,<br />

du rettest mich und hüllst mich in Jubel.<br />

Ps 32, 7<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Komm, o Geist der Heiligkeit,<br />

aus des Himmels Herrlichkeit<br />

sende deines Lichtes Strahl!<br />

Komm, der Armen Vater du,<br />

komm, der Herzen Licht und Ruh,<br />

mit der Gaben Siebenzahl!


117<br />

Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Tröster in Verlassenheit,<br />

Labsal voll der Lieblichkeit,<br />

komm, o guter Seelenfreund!<br />

In Ermüdung schenke Ruh,<br />

in der Glut hauch Kühlung zu,<br />

tröste den, der trostlos weint!<br />

O du Licht der Seligkeit,<br />

mach dir unser Herz bereit,<br />

dring in unsre Seelen ein!<br />

Ohne dein belebend Wehn<br />

nichts im Menschen kann bestehn,<br />

nichts kann schuldlos in ihm sein.<br />

Wasche, was beflecket ist,<br />

heile, was verwundet ist,<br />

tränke, was da dürre steht;<br />

beuge, was verhärtet ist,<br />

wärme, was erkaltet ist,<br />

lenke, was da irre geht!<br />

Schenke deiner Gläub’gen Schar,<br />

die auf dich hofft immerdar,<br />

deiner Gaben Siebenzahl!<br />

Gib Verdienst der Frömmigkeit,<br />

gib im Heil Beharrlichkeit<br />

und des Himmels Freudenmahl!<br />

Heinrich Bone 1847, nach „Veni Sancte Spiritus“<br />

GL 771 (Anhang Aachen/Lüttich) · GL 1975 (Anhänge)<br />

Psalm 104 Verse 13–23<br />

Du, Herr, tränkst die Berge aus deinen Kammern, *<br />

aus deinen Wolken wird die Erde satt.<br />

Du lässt Gras wachsen für das Vieh, *<br />

auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut,


Morgen · Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> 118<br />

damit er Brot gewinnt von der Erde *<br />

und Wein, der das Herz des Menschen erfreut,<br />

damit sein Gesicht von Öl erglänzt *<br />

und Brot das Menschenherz stärkt.<br />

Die Bäume des Herrn trinken sich satt, *<br />

die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.<br />

In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, *<br />

auf den Zypressen nistet der Storch.<br />

Die hohen Berge gehören dem Steinbock, *<br />

dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht.<br />

Du hast den Mond gemacht als Maß für die Zeiten, *<br />

die Sonne weiß, wann sie untergeht.<br />

Du sendest Finsternis, und es wird Nacht, *<br />

dann regen sich alle Tiere des Waldes.<br />

Die jungen Löwen brüllen nach Beute, *<br />

sie verlangen von Gott ihre Nahrung.<br />

Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim *<br />

und lagern sich in ihren Verstecken.<br />

Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, *<br />

an seine Arbeit bis zum Abend.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Guter Schöpfer, überreich hast du alles erschaffen, und doch sind<br />

Not und Elend in der Welt. Mach uns bereit zu teilen. Stärke uns,<br />

dass wir das Unsre tun, um dieses Unrecht zu überwinden.<br />

Lesung Ez 36, 25–27<br />

Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein.<br />

Ich reinige euch von aller Unreinheit, von all euren Götzen.<br />

Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in<br />

euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe<br />

euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist in euch und


119<br />

Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote<br />

achtet und sie erfüllt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus streckte die Hand aus und berührte den Kranken. Und der<br />

Aussatz wich von ihm.<br />

Bitten<br />

Du, Jesus, vermagst unsere Gebrechen und Wunden zu heilen.<br />

Wir bitten dich:<br />

A: Berühre uns mit deiner Hand.<br />

– Dass wir deine Spuren in unserem Leben wieder sehen.<br />

– Dass wir auf deinen Wegen gehen können.<br />

– Dass unser Schmerz uns nicht länger einsam sein lässt.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei den<br />

Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz, das bereit<br />

ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Gnade sei mit uns und Friede<br />

von Gott, unserem Vater,<br />

und dem Herrn Jesus Christus.<br />

Vgl. Röm 1, 7


Eucharistie · Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> 120<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 378, 384, 395, 414, 427, 439 · KG 520,<br />

542, 544, 596, 599<br />

Sei mir ein schützender Fels, eine feste Burg, die mich rettet.<br />

Denn du bist mein Fels und meine Burg;<br />

um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.<br />

Ps 31, 3–4<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Levitikus<br />

<br />

Lev 13, 1–2.43ac.44ab.45–46<br />

Der HERR sprach zu Mose und Aaron: Wenn sich auf der Haut<br />

eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein<br />

heller Fleck bildet und auf der Haut zu einem Anzeichen von<br />

Aussatz wird, soll man ihn zum Priester Aaron oder zu einem<br />

seiner Söhne, den Priestern, führen.<br />

Der Priester soll ihn untersuchen. Stellt er eine hellrote Aussatzschwellung<br />

fest, die wie Hautaussatz aussieht, so ist der Mensch<br />

aussätzig; er ist unrein. Der Priester muss ihn für unrein erklären.<br />

Der Aussätzige mit dem Anzeichen soll eingerissene Kleider<br />

tragen und das Kopfhaar ungekämmt lassen; er soll den Bart verhüllen<br />

und ausrufen: Unrein! Unrein!<br />

Solange das Anzeichen an ihm besteht, bleibt er unrein; er ist<br />

unrein. Er soll abgesondert wohnen, außerhalb des Lagers soll er<br />

sich aufhalten.<br />

Antwortpsalm Ps 32, 1–2.5.10–11<br />

Kehrvers:<br />

Du bist mein Schutz, o Herr, du rettest mich und hüllst mich in<br />

Jubel.


121<br />

Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Selig der, dessen Frevel vergeben *<br />

und dessen Sünde bedeckt ist.<br />

Selig der Mensch, dem der HERR die Schuld nicht zur Last legt *<br />

und in dessen Geist keine Falschheit ist. – Kehrvers<br />

Da bekannte ich dir meine Sünde *<br />

und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.<br />

Ich sagte: Meine Frevel will ich dem HERRN bekennen. *<br />

Und du hast die Schuld meiner Sünde vergeben. – Kehrvers<br />

Der Frevler leidet viele Schmerzen, *<br />

doch wer dem HERRN vertraut,<br />

den wird er mit seiner Huld umgeben.<br />

Freut euch am HERRN und jauchzt, ihr Gerechten, *<br />

jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen! – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 7, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)<br />

Lesung aus dem ersten Korintherbrief 1 Kor 10, 31 – 11, 1<br />

Schwestern und Brüder! Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes<br />

tut: Tut alles zur Verherrlichung Gottes!<br />

Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass<br />

zu einem Vorwurf! Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen;<br />

ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen<br />

aller, damit sie gerettet werden.<br />

Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme!<br />

Impuls zur Lesung<br />

Gott ist der alleinige Herr über die Schöpfung, darum darf alle<br />

Nahrung als sein Geschenk dankbar angenommen werden. „Alles<br />

ist erlaubt – aber nicht alles nützt.“ (1 Kor 10, 23) Wenn mein<br />

Essverhalten die religiösen Gefühle anderer verletzt, dann gilt es,<br />

„allen in allem entgegenzukommen“, statt eisern und eisig die eigene<br />

Überlegenheit zu feiern, den eigenen Durchblick. Für diese<br />

Haltung der reifen, liebenden Rücksichtnahme gibt es ein Vorbild,<br />

Paulus, und sein Vorbild ist Christus. So wächst wahre Einsicht.


Eucharistie · Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> 122<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 7, 16<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Ein großer Prophet wurde unter uns erweckt: Gott hat sein Volk<br />

heimgesucht.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 1, 40–45<br />

In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe;<br />

er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst<br />

du mich rein machen. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die<br />

Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will – werde rein! Sogleich<br />

verschwand der Aussatz und der Mann war rein.<br />

Jesus schickte ihn weg, wies ihn streng an und sagte zu ihm:<br />

Sieh, dass du niemandem etwas sagst, sondern geh, zeig dich dem<br />

Priester und bring für deine Reinigung dar, was Mose festgesetzt<br />

hat – ihnen zum Zeugnis.<br />

Der Mann aber ging weg und verkündete bei jeder Gelegenheit,<br />

was geschehen war; er verbreitete die Geschichte, sodass<br />

sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur<br />

noch an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von<br />

überallher zu ihm.<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Barmherziger Gott, das heilige Opfer reinige uns von Sünden und<br />

mache uns zu neuen Menschen. Es helfe uns, nach deinem Willen<br />

zu leben, damit wir den verheißenen Lohn erlangen. Darum<br />

bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu<br />

danken und dich mit der ganzen Schöpfung zu loben. Denn in


123<br />

Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

dir leben wir, in dir bewegen wir uns und sind wir. Jeden Tag<br />

erfahren wir aufs Neue das Wirken deiner Güte. Schon in diesem<br />

Leben besitzen wir den Heiligen Geist, das Unterpfand ewiger<br />

Herrlichkeit. Durch ihn hast du Jesus auferweckt von den Toten<br />

und uns die sichere Hoffnung gegeben, dass sich an uns das österliche<br />

Geheimnis vollendet. Darum preisen wir dich mit allen<br />

Chören der Engel und singen vereint mit ihnen das Lob deiner<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Joh 3, 16<br />

Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,<br />

damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das<br />

ewige Leben hat.<br />

Schlussgebet<br />

Gott, du Spender alles Guten, du hast uns das Brot des Himmels<br />

geschenkt. Erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise, die<br />

unser wahres Leben ist. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Gott, unser Vater, segne euch mit allem Segen des Himmels, damit<br />

ihr rein und heilig lebt vor seinem Angesicht.<br />

Er lehre euch durch das Wort der Wahrheit; er bilde euer Herz<br />

nach dem Evangelium Christi und gebe euch Anteil an seiner<br />

Herrlichkeit.<br />

Er schenke euch jene brüderliche Liebe, an der die Welt die<br />

Jünger Christi erkennen soll.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />

† und der Heilige Geist.


Auslegung · Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> 124<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Hieronymus<br />

Im geistigen Schriftsinn bedeutet der Aussatz die Sünde des<br />

ersten Menschen. Sie begann im Kopf, als er die Reichtümer<br />

der Welt begehrte, denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht.<br />

Wegen seiner Habsucht wurde Gehasi vom Aussatz befallen (vgl.<br />

2 Kön 5, 27).<br />

Eusebius Sophronius Hieronymus (Bibelübersetzer, Kirchenlehrer,<br />

um 347–419), hier nach: Thomas von Aquin, Catena Aurea.<br />

Kommentar zu den Evangelien im Jahreskreis,<br />

hg. v. Marianne Schlosser und Florian Kolbinger, 439,<br />

© EOS Verlag, St. Ottilien, 2. Auflage 2012<br />

Hymnus<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Fließe, gutes Gotteslicht, in den Urgrund meines Ich,<br />

dass ich mich erkenne. Fließe, Gotteslicht!<br />

Brenne, zartes Gotteslicht, wandle du mein falsches Ich,<br />

dass ich dich erkenne. Fließe, Gotteslicht!<br />

Heile, starkes Gotteslicht, allen Hass, der mich zerbricht,<br />

Schuld in mir verbrenne. Fließe, Gotteslicht!<br />

Leuchte, helles Gotteslicht, gib mir deine klare Sicht,<br />

führ’ mich aus der Enge. Fließe, Gotteslicht!


125<br />

Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Fließe, warmes Gotteslicht, lass von deiner Liebe nicht.<br />

Schenk’ mir deine Minne. Fließe, Gotteslicht!<br />

Brigitte Schwarz, 1996, nach Mechthild von Magdeburg, 13. Jh.,<br />

© bei der Verfasserin<br />

Psalm 70 Verse 2–6<br />

Gott, komm herbei, um mich zu retten, *<br />

Herr, eile mir zu Hilfe!<br />

In Schmach und Schande sollen alle fallen, *<br />

die mir nach dem Leben trachten.<br />

Zurückweichen sollen sie und vor Scham erröten, *<br />

die sich über mein Unglück freuen.<br />

Beschämt sollen sich alle abwenden, die lachen und höhnen *<br />

und sagen: „Dir geschieht recht.“<br />

Alle, die dich suchen, frohlocken; *<br />

sie mögen sich freuen in dir.<br />

Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: *<br />

„Groß ist Gott, der Herr.“<br />

Ich aber bin arm und gebeugt. *<br />

Eile, o Gott, mir zu Hilfe!<br />

Meine Hilfe und mein Retter bist du. *<br />

Herr, säume doch nicht!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, du gibst uns das Leben. Wir sehnen uns nach deinem Heil.<br />

Komm, Ewiger, säume doch nicht!<br />

Lesung 2 Thess 2, 13–14<br />

Wir müssen Gott zu jeder Zeit euretwegen danken, vom<br />

Herrn geliebte Brüder, weil Gott euch als Erstlingsgabe<br />

dazu auserwählt hat, aufgrund der Heiligung durch den Geist und<br />

aufgrund eures Glaubens an die Wahrheit gerettet zu werden.


Abend · Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> 126<br />

Dazu hat er euch durch unser Evangelium auch berufen; ihr sollt<br />

nämlich die Herrlichkeit Jesu Christi, unseres Herrn, erlangen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen. Und Jesus sagte: Ich<br />

will es! Werde rein!<br />

Fürbitten<br />

Heilender Gott, wir empfehlen dir heute die Kranken und rufen<br />

zu dir:<br />

A: Lindere ihre Leiden.<br />

Noch heute ist Aussatz vor allem in den armen Ländern der Erde<br />

verbreitet;<br />

– steh den Leprakranken bei und schick ihnen Menschen, die<br />

ihnen helfen.<br />

Die Länder Afrikas werden weithin von Aids heimgesucht und<br />

können helfende Medikamente nicht bezahlen;<br />

– hilf uns Wege finden, dass die Betroffenen die geeigneten Mittel<br />

bekommen.<br />

Vor allem Kinder in den Hungergebieten unseres Planeten leiden<br />

unter Mangelerscheinungen;<br />

– lass ihnen, den Hoffnungsträgern ihrer Heimat, Hilfe zuteilwerden.<br />

Erbarme dich aller, die heute ihrer Krankheit erlegen sind;<br />

– nimm sie auf in deine Herrlichkeit, die keine Krankheit mehr<br />

kennt.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei<br />

den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz,


127<br />

Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Segne uns, Ewiger, mit allem Guten,<br />

bewahre uns vor dem Bösen.<br />

Erleuchte unser Herz mit Einsicht,<br />

die uns zum Leben führt,<br />

und gib uns die Gnade,<br />

deine ewige Wahrheit zu erkennen.<br />

Lass dein gütiges Antlitz über uns leuchten,<br />

uns zu ewigem Frieden.<br />

Nach einem Segensspruch aus Qumran<br />

Salve Regina (Seite 332)


Montag, 12. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Benedikt von Aniane (Abt, Berater Kaiser Ludwigs des<br />

Frommen, † 821) · Helmward von Minden (Bischof, † 958) · hl. Ludan<br />

von Hipsheim (schott. Pilger, † 1202) · sel. Antonius (sächs. Franziskaner,<br />

Märtyrer in Bulgarien, † 1369)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (prot.<br />

Theologe, Philosoph und Pädagoge, 1768–1834)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Gott,<br />

du gibst mir so viel Freude ins Herz.<br />

Meinen ganzen Leib lass sie durchfließen.<br />

Lass mein Gesicht, meinen Mund,<br />

die Augen, die Hände,<br />

lass alle meine Glieder<br />

von Freude durchdrungen sein.<br />

Raimund Lull (um 1232–1316)<br />

Psalm 119<br />

Herr, deine Huld komme auf mich herab *<br />

und deine Hilfe, wie du es verheißen hast.<br />

Dann kann ich dem, der mich schmäht, erwidern; *<br />

denn ich vertraue auf dein Wort.<br />

Verse 41–48 Waw<br />

Entziehe meinem Mund nicht das Wort der Wahrheit! *<br />

Ich hoffe so sehr auf deine Entscheide.


129<br />

Montag, 12. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Ich will deiner Weisung beständig folgen, *<br />

auf immer und ewig.<br />

Dann schreite ich aus auf freier Bahn; *<br />

denn ich frage nach deinen Befehlen.<br />

Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen *<br />

und mich nicht vor ihnen schämen.<br />

An deinen Geboten habe ich meine Freude, *<br />

ich liebe sie von Herzen.<br />

Ich erhebe meine Hände zu deinen Geboten; *<br />

nachsinnen will ich über deine Gesetze.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Alle deine Gebote sind Weisheit, Gott unserer Freude. Lass sie<br />

uns lieben als Wege zum Leben, zu deinem Leben, das du uns<br />

verheißen hast.<br />

Lesung Jer 15, 16<br />

Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort war<br />

mir Glück und Herzensfreude; denn dein Name ist über mir<br />

ausgerufen, Herr, Gott der Heere.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels. Er hat uns besucht und<br />

befreit.<br />

Bitten<br />

Lieber Vater, zur Freude hast du uns erschaffen und hast uns das<br />

Lachen geschenkt. Wir bitten dich:<br />

A: Jauchzend lass uns dich loben.<br />

– Im Kreis unserer Verwandten und Freunde.<br />

– Mit Humor und fröhlichem Treiben.


Eucharistie · Montag, 12. <strong>Februar</strong> 130<br />

– Mit wachem Gespür für Sorgen und Empfindlichkeiten anderer<br />

Menschen.<br />

A: Jauchzend lass uns dich loben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, allmächtiger Gott, du hast uns diesen neuen Tag geschenkt.<br />

Bewahre uns an ihm vor Unheil und Sünde und lenke unsere<br />

Gedanken, Worte und Werke, dass wir stets deinen Willen tun.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Tagesgebet<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Heiliger Gott, in Christus hast du den Völkern deine ewige Herrlichkeit<br />

geoffenbart. Gib uns die Gnade, das Geheimnis unseres<br />

Erlösers immer tiefer zu erfassen, damit wir durch ihn zum unvergänglichen<br />

Leben gelangen, der in der Einheit des Heiligen<br />

Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Einführung zur Bahnlesung aus dem Jakobusbrief<br />

Martin Luther hat den Jakobusbrief bekanntlich eine „stroherne<br />

Epistel“ genannt; rund fünfhundert Jahre später zeichnen<br />

die christlichen Konfessionen gemeinsam ein anderes Bild. Wir<br />

gehen heute von einem uns namentlich nicht bekannten Autor<br />

aus, der in der Autorität des Leiters der Kirche von Jerusalem,<br />

des Herrenbruders Jakobus, schreibt. Nahe an weisheitstheologischen<br />

Konzeptionen der heiligen Schriften Israels, insbesondere<br />

am Buch Jesus Sirach, kennzeichnet der Verfasser die christliche


131<br />

Montag, 12. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Frömmigkeit in ihrer Kontinuität mit jüdischer Frömmigkeit in<br />

der gemeinsamen Hinordnung auf den Gott und Vater aller und<br />

die von ihm gesetzte Sozial- und Weltordnung. Der Abfassungsort<br />

des weisheitlichen Mahn- und Lehrbriefs kann nur erschlossen<br />

werden. Für Alexandria spricht neben der Bilderwelt (Meer,<br />

Wasser, Schiffe) der Umstand, dass die Hafenmetropole ein Zentrum<br />

jüdisch-hellenistischer Weisheitsliteratur war. Entstehungszeit<br />

ist vermutlich das Ende des 1. Jahrhunderts. Zwischen dem<br />

Jakobusbrief und besonders der Bergpredigt finden sich viele Gemeinsamkeiten<br />

im Blick auf die rechte Frömmigkeit, die Barmherzigkeit,<br />

das rechte Verständnis des Gesetzes und das Halten<br />

des Gotteswillens. Der Brief richtet sich an die Gesamtheit der<br />

Christen außerhalb Palästinas (vgl. Jak 1, 1 mit 1 Petr 1, 1). Zahlreiche<br />

Aussagen über Arm und Reich lassen darauf schließen,<br />

dass sich in den Gemeinden die sozialen Gegensätze – immer<br />

mehr Reiche waren in die Gemeinden gekommen – und offenbar<br />

auch die sozialen Konflikte verschärften. Im Mittelpunkt des<br />

Briefes steht die Vorstellung der Weisheit von oben, die dem<br />

Christen in der Taufe als rettendes Wort der Wahrheit geschenkt<br />

wird. Als Gabe Gottes erneuert sie den Menschen und befähigt<br />

ihn, seinen Glauben zu leben und die Kluft zwischen Wort und<br />

Tat zu schließen, die den einzelnen Menschen von innen und<br />

zugleich die Gemeinschaft durch Spaltung bedroht. Gegen das<br />

blinde Streben nach Sozialprestige und die daraus erwachsende<br />

Rücksichtslosigkeit in der Gemeinde setzt Jakobus die Einheit<br />

von Glauben und Werken. Die Gebote, die sich im Liebesgebot<br />

erfüllen, sind keine Fessel, sondern „das vollkommene Gesetz<br />

der Freiheit“ (Jak 1, 25).<br />

Lesung aus dem Jakobusbrief Jak 1, 1–11<br />

Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, grüßt die<br />

zwölf Stämme in der Diaspora.<br />

Nehmt es voll Freude auf, meine Schwestern und Brüder, wenn<br />

ihr in mancherlei Versuchungen geratet! Ihr wisst, dass die Prüfung<br />

eures Glaubens Geduld bewirkt. Die Geduld aber soll zu


Eucharistie · Montag, 12. <strong>Februar</strong> 132<br />

einem vollkommenen Werk führen, damit ihr vollkommen und<br />

untadelig seid und es euch an nichts fehlt.<br />

Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von<br />

Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern<br />

und macht niemandem einen Vorwurf. Wer bittet, soll aber im<br />

Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, gleicht<br />

einer Meereswoge, die vom Wind hin und her getrieben wird.<br />

Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas<br />

erhalten wird: Er ist ein Mann mit zwei Seelen, unbeständig auf<br />

all seinen Wegen.<br />

Der Bruder, der in niederem Stand lebt, rühme sich seiner hohen<br />

Würde, der Reiche aber seiner Niedrigkeit; denn er wird dahinschwinden<br />

wie die Blume im Gras. Denn die Sonne geht auf<br />

mit ihrer Hitze und versengt das Gras; die Blume verwelkt und<br />

ihre Pracht vergeht. So wird auch der Reiche vergehen in allem,<br />

was er unternimmt.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Christen leben auf Zukunft hin und haben sich in der Gegenwart<br />

zu bewähren. Glaube oder Werke? Das ist kein Entweder-oder;<br />

eines kann nicht ohne das andere sein. Der Glaube für sich allein<br />

ist tot, das ist die nachdrückliche Botschaft des Jakobus-Briefes.<br />

Auch Martin Luther, der den Brief in einer spezifischen historischen<br />

Situation als „eine recht stroherne Epistel“ abwertete,<br />

begreift „gute Werke“ als „Lobpreis, Bewährung, Zeichen, Siegel,<br />

Folge, Frucht, Beweis“ des Glaubens. Das ist die Botschaft<br />

der ganzen Bibel: „Jüdisches und christliches Leben ist ein Weg<br />

zu Gott, es beschränkt sich nicht auf das Hier und Jetzt. Doch<br />

hier und jetzt entscheidet sich im beglaubigten Handeln die Zukunft.“<br />

(Hubert Frankemölle)


133<br />

Montag, 12. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm Ps 119, 67–68.71–72.75–76<br />

Kehrvers:<br />

Herr, dein Erbarmen komme über mich, sodass ich lebe.<br />

Ehe ich gedemütigt wurde, ging ich in die Irre, *<br />

nun aber will ich deinen Spruch beachten.<br />

Gut bist du und tust Gutes. *<br />

Lehre mich deine Gesetze – Kehrvers<br />

Dass ich gedemütigt wurde, ist für mich gut, *<br />

damit ich deine Gesetze lerne.<br />

Gut ist für mich die Weisung deines Mundes, *<br />

mehr als große Mengen von Gold und Silber. – Kehrvers<br />

Ich habe erkannt, HERR, dass deine Entscheide gerecht sind *<br />

und dass es Treue ist, wenn du mich beugst.<br />

Tröste mich in deiner Liebe, *<br />

nach dem Spruch für deinen Knecht! – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 77a, ferner GL 649, 2 (II. Ton)<br />

oder GL 1975 733, 1 · KG 619 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 14, 6<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das<br />

Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 8, 11–13<br />

In jener Zeit kamen die Pharisäer und begannen ein Streitgespräch<br />

mit Jesus; sie forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel,<br />

um ihn zu versuchen. Da seufzte er im Geist auf und sagte:<br />

Was fordert diese Generation ein Zeichen? Amen, ich sage euch:<br />

Dieser Generation wird niemals ein Zeichen gegeben werden.<br />

Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer.


Abend · Montag, 12. <strong>Februar</strong> 134<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Die Weisheit geht auf das Gute. Klugheit aufs Nützliche.<br />

Heute ist der 220. Todestag des Philosophen Immanuel Kant.<br />

• Wen würde ich als weisen Menschen bezeichnen, der das<br />

Gute im Blick hat?<br />

• Wo nehme ich eher Nützlichkeitsdenken wahr?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Des Himmels Schöpfer, großer Gott.<br />

Du hast das Firmament gebaut<br />

und so geschieden Flut von Flut,<br />

dass sie nicht wirr zusammenströmt.<br />

Den Wolken wiesest du die Bahn,<br />

den Flüssen zeigtest du ihr Bett;<br />

nun hemmt die Flut des Feuers Macht,<br />

damit die Erde nicht verbrennt.<br />

So gieße denn, o guter Gott,<br />

der Gnaden Ströme in uns ein,<br />

damit uns nicht mit neuem Trug<br />

die alte Schwachheit bringt zu Fall.<br />

Der Glaube, den die Nacht bedrängt,<br />

den Kleinmut zu verwirren droht,<br />

er überwinde Trug und Wahn:<br />

Er finde Licht und spende Licht.


135<br />

Montag, 12. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Dies schenk uns, Vater voller Macht,<br />

und du, sein Sohn und Ebenbild,<br />

die ihr in Einheit mit dem Geist<br />

die Schöpfung zur Vollendung führt. Amen.<br />

Nach: Immense caeli conditor; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 539 · GL 1975 605 · KG 781 · EG 142<br />

Psalm 45 Verse 2–10<br />

Mein Herz fließt über von froher Kunde, /<br />

ich weihe mein Lied dem König. *<br />

Meine Zunge gleicht dem Griffel des flinken Schreibers.<br />

Du bist der Schönste von allen Menschen, /<br />

Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; *<br />

darum hat Gott dich für immer gesegnet.<br />

Gürte, du Held, dein Schwert um die Hüfte, *<br />

kleide dich in Hoheit und Herrlichkeit!<br />

Zieh aus mit Glück, kämpfe für Wahrheit und Recht! *<br />

Furchtgebietende Taten soll dein rechter Arm dich lehren.<br />

Deine Pfeile sind scharf, dir unterliegen die Völker, *<br />

die Feinde des Königs verlieren den Mut.<br />

Dein Thron, du Göttlicher, steht für immer und ewig; *<br />

das Zepter deiner Herrschaft ist ein gerechtes Zepter.<br />

Du liebst das Recht und hasst das Unrecht, /<br />

darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit dem Öl der Freude *<br />

wie keinen deiner Gefährten.<br />

Von Myrrhe, Aloë und Kassia duften all deine Gewänder, *<br />

aus Elfenbeinhallen erfreut dich Saitenspiel.<br />

Königstöchter gehen dir entgegen, *<br />

die Braut steht dir zur Rechten im Schmuck von Ofirgold.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du hast uns deinen Sohn gesandt, Gott des Lebens. Segne uns,<br />

die wir uns über sein Kommen freuen, und lass uns nicht von<br />

seiner Seite weichen.


Abend · Montag, 12. <strong>Februar</strong> 136<br />

Lesung 1 Thess 2, 13<br />

Wir danken Gott unablässig dafür, dass ihr das Wort Gottes,<br />

das ihr durch unsere Verkündigung empfangen habt, nicht<br />

als Menschenwort, sondern – was es in Wahrheit ist – als Gottes<br />

Wort angenommen habt; und jetzt ist es in euch, den Gläubigen,<br />

wirksam.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Meine Seele preise dich allezeit, Gott, du mein Retter.<br />

Fürbitten<br />

Die länger werdenden Tage lassen bei vielen Menschen auch wieder<br />

die Hoffnung wachsen. Bitten wir Gott um seinen Beistand<br />

für alle, die in Not und Nöten sind:<br />

V: Gott des Lebens, A: steh ihnen bei.<br />

– Wir beten für die Menschen, die um der Freiheit und Gerechtigkeit<br />

willen ihrer Freiheit beraubt sind und oft unter menschenunwürdigen<br />

Bedingungen vegetieren müssen.<br />

– Wir beten für die jungen Menschen, deren Blick sich in Freiwilligenorganisationen<br />

weitet und die erfahren, dass Chancengerechtigkeit<br />

Voraussetzung ist, damit mehr Menschen gut und<br />

selbstbestimmt leben können.<br />

– Wir beten für alle, die in Armut leben, für die Familien, die<br />

nicht wissen, wie sie die wenige Nahrung so verteilen können,<br />

dass der Hunger gestillt wird.<br />

– Wir beten für alle, die den Schrecken von Gewalt und Krieg<br />

ausgesetzt sind, und für alle, die solidarisch sind und helfen.<br />

Vaterunser


137<br />

Montag, 12. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, wir danken dir für alles, was wir heute empfangen<br />

haben, denn du hast uns unnützen Knechten die Kraft für<br />

unser Tagewerk gegeben. Nimm unser Abendgebet als Opfer des<br />

Lobes an. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Salve Regina (Seite 332)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Kastor von Karden (Einsiedler, † um 400) · Ermenhild<br />

von Kent (Irmhild, Äbtissin in Ely, † um 700) · hl. Gosbert von Osnabrück<br />

(Bischof, Glaubensbote in Schweden, † 874) · sel. Ekkehard von<br />

Oldenburg in Holstein (Bischof von Schleswig, † 1026) · sel. Jordan von<br />

Sachsen (zweiter Ordensmeister der Dominikaner, † 1237) · Gisela von<br />

Veltheim († 1277)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren;<br />

lob ihn, o Seele, vereint mit den himmlischen Chören.<br />

Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf,<br />

lasset den Lobgesang hören.<br />

Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret,<br />

der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet,<br />

der dich erhält, wie es dir selber gefällt.<br />

Hast du nicht dieses verspüret?<br />

Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet,<br />

der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet.<br />

In wie viel Not hat nicht der gnädige Gott<br />

über dir Flügel gebreitet!<br />

Lobe den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet,<br />

der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet.<br />

Denke daran, was der Allmächtige kann,<br />

der dir mit Liebe begegnet.


139<br />

Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen.<br />

Lob ihn mit allen, die seine Verheißung bekamen.<br />

Er ist dein Licht, Seele, vergiss es ja nicht.<br />

Lob ihn in Ewigkeit. Amen.<br />

Joachim Neander 1680/AÖL 1973<br />

GL 392 · GL 1975 258 · KG 524 · EG 317<br />

Psalm 37 Verse 1–11<br />

Errege dich nicht über die Bösen, *<br />

wegen der Übeltäter ereifere dich nicht!<br />

Denn sie verwelken schnell wie das Gras, *<br />

wie grünes Kraut verdorren sie.<br />

Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, *<br />

bleib wohnen im Land und bewahre Treue!<br />

Freu dich innig am Herrn! *<br />

Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt.<br />

Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; *<br />

er wird es fügen.<br />

Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht *<br />

und dein Recht so hell wie den Mittag.<br />

Sei still vor dem Herrn und harre auf ihn! /<br />

Erhitze dich nicht über den Mann, dem alles gelingt, *<br />

den Mann, der auf Ränke sinnt.<br />

Steh ab vom Zorn und lass den Grimm; *<br />

erhitze dich nicht, es führt nur zu Bösem!<br />

Denn die Bösen werden ausgetilgt; *<br />

die aber auf den Herrn hoffen,<br />

werden das Land besitzen.<br />

Eine Weile noch, und der Frevler ist nicht mehr da; *<br />

schaust du nach seiner Wohnung – sie ist nicht mehr zu finden.<br />

Doch die Armen werden das Land bekommen, *<br />

sie werden Glück in Fülle genießen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Morgen · Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> 140<br />

Dir, unser Gott, vertrauen wir, du führst uns deine Wege. Sei gelobt<br />

für die Freude, die du schenkst!<br />

Lesung Weish 15, 1.3<br />

Du, unser Gott, bist gütig, wahrhaftig und langmütig; voll Erbarmen<br />

durchwaltest du das All. Es ist vollendete Gerechtigkeit,<br />

dich zu verstehen; und deine Stärke zu kennen ist die<br />

Wurzel der Unsterblichkeit.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Aus den Händen aller, die uns hassen, errette uns, o Herr.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der uns in Jesus seine Liebe erwiesen hat. Zu<br />

ihm rufen wir:<br />

A: Schenke uns dein Leben.<br />

– Komm uns heute entgegen und lass uns deine Nähe spüren.<br />

– Halte unsere Augen offen für die Wunder, die du täglich an uns<br />

wirken willst.<br />

– Lass uns die Sorgen des Alltags getrost in deine Hände legen<br />

und uns mutig unseren Aufgaben stellen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, steh deinen Dienerinnen und Dienern bei und<br />

erweise allen, die zu dir rufen, Tag für Tag deine Liebe. Du bist<br />

unser Schöpfer und der Lenker unseres Lebens. Erneuere deine<br />

Gnade in uns, damit wir dir gefallen, und erhalte, was du erneuert<br />

hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


141<br />

Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Gott. Du hast uns geschaffen – doch wir kennen dich kaum. Du<br />

liebst uns – und doch bist du uns fremd. Offenbare dich deiner<br />

Gemeinde. Zeige uns dein Gesicht. Sag uns, wer du bist und was<br />

du für uns bedeutest. Lehre uns dich erkennen, dich verstehen,<br />

dich lieben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Lesung aus dem Jakobusbrief Jak 1, 12–18<br />

Selig der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn<br />

er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der<br />

denen verheißen ist, die Gott lieben.<br />

Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott<br />

in Versuchung geführt. Denn Gott lässt sich nicht zum Bösen<br />

versuchen, er führt aber auch selbst niemanden in Versuchung.<br />

Vielmehr wird jeder von seiner eigenen Begierde in Versuchung<br />

geführt, die ihn lockt und fängt. Wenn die Begierde dann schwanger<br />

geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt; ist die Sünde reif<br />

geworden, bringt sie den Tod hervor.<br />

Lasst euch nicht irreführen, meine geliebten Brüder und<br />

Schwestern: Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk<br />

kommt von oben herab, vom Vater der Gestirne, bei dem es keine<br />

Veränderung oder Verfinsterung gibt. Aus freiem Willen hat er<br />

uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir eine Erstlingsfrucht<br />

seiner Schöpfung seien.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Will der biblische Gott seine Geschöpfe missgünstig in Versuchung<br />

führen? Gewiss nicht. „Gott lässt sich nicht zum Bösen<br />

versuchen, er führt aber auch selbst niemanden in Versuchung.“<br />

Das betont der Verfasser des Jakobus-Briefes. Wahr ist aber auch:<br />

Menschen geraten in Situationen, die ihre Nächstenliebe, ihr<br />

Gottvertrauen, auch ihr Selbstvertrauen und ihr Vertrauen in


Eucharistie · Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> 142<br />

den Nächsten auf die härteste Probe stellen, erschüttern, wohl<br />

auch verschütten können. Doch weil der treue Gott uns „durch<br />

das Wort der Wahrheit geboren“ hat, können wir Zweifel und<br />

Gespaltenheit überwinden und als neue Menschen leben.<br />

Antwortpsalm Ps 94, 12–15.18–19<br />

Kehrvers: Selig der Mensch, den du erziehst.<br />

Selig der Mann, den du, HERR, erziehst, *<br />

den du mit deiner Weisung belehrst,<br />

um ihm Ruhe zu schaffen vor bösen Tagen, *<br />

bis dem Frevler die Grube gegraben ist. – Kehrvers<br />

Der HERR lässt sein Volk nicht im Stich *<br />

und wird sein Erbe nicht verlassen.<br />

Nun spricht man wieder Recht nach Gerechtigkeit; *<br />

ihr folgen alle Menschen mit redlichem Herzen. – Kehrvers<br />

Wenn ich sage: „Mein Fuß gleitet aus“, *<br />

dann stützt mich, HERR, deine Huld.<br />

Mehren sich die Sorgen in meinem Innern, *<br />

so erquicken deine Tröstungen meine Seele. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 12a, ferner GL 653, 5 (VII. Ton)<br />

oder GL 1975 528, 2 · KG 385, 7 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 14, 23<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Wer mich liebt, hält mein Wort. Mein Vater<br />

wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 8, 14–21<br />

In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, Brote mitzunehmen;<br />

nur ein einziges hatten sie im Boot dabei. Und Jesus warnte sie:<br />

Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem


143<br />

Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Sauerteig des Herodes! Sie aber machten sich Gedanken, weil sie<br />

keine Brote bei sich hatten.<br />

Als er das merkte, sagte er zu ihnen: Was macht ihr euch darüber<br />

Gedanken, dass ihr keine Brote habt? Begreift und versteht<br />

ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr<br />

denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören?<br />

Erinnert ihr euch nicht: Als ich die fünf Brote für die Fünftausend<br />

brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da aufgehoben?<br />

Sie antworteten ihm: Zwölf.<br />

Und als ich die sieben Brote für die Viertausend brach, wie viele<br />

Körbe voll habt ihr da aufgehoben? Sie antworteten: Sieben.<br />

Da sagte er zu ihnen: Versteht ihr immer noch nicht?<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Jeder gute Christ muss bereitwilliger sein, die Worte seines Nebenmenschen<br />

im richtigen Sinne zu deuten, als sie zu verurteilen.<br />

Ignatius von Loyola (eigentlich Íñigo López Oñaz y Loyola, spanischer Offizier,<br />

später Einsiedler, Gründer der Gesellschaft Jesu, 1491–1556)<br />

• Wo leiten mich rasch gefällte Urteile oder Vorurteile über andere?<br />

• Was hilft mir, die Motive anderer besser zu verstehen?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

O Gott, aus deinem klaren Licht<br />

schufst du für uns den hellen Tag.


Abend · Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> 144<br />

Wir suchen dich, des Lichtes Quell,<br />

nun, da der Tag hinuntersinkt.<br />

Die Sonne eilt dem Westen zu<br />

auf ihrer vorbestimmten Bahn,<br />

rasch senkt der Abend sich herab<br />

und hüllt die Welt in Dunkelheit.<br />

Wir flehn zu dir, o höchster Herr,<br />

ermüdet von des Tages Last:<br />

Mit deinem Segen nehme uns<br />

die Nacht in ihre Ruhe auf.<br />

Wenn unser letzter Tag sich neigt,<br />

dann wehre, Herr, der Finsternis<br />

und führe uns in deiner Huld<br />

zum Licht, das keinen Abend kennt.<br />

Dies schenk uns, Vater voller Macht,<br />

und du, des Vaters einz’ger Sohn,<br />

die ihr in Einheit mit dem Geist<br />

auf ewig thront im Reich des Lichts. Amen.<br />

Nach: Deus, qui claro lumine; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 628 – alternative Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469<br />

Psalm 49 Verse 2–13<br />

Hört dies an, ihr Völker alle, *<br />

vernehmt es, alle Bewohner der Erde!<br />

Ihr Leute aus dem Volk und vom Adel, *<br />

Reiche und Arme zusammen!<br />

Mein Mund spreche weise Worte, *<br />

was mein Herz ersinnt, sei voller Einsicht.<br />

Ich wende mein Ohr einem Weisheitsspruch zu, *<br />

ich enthülle mein Geheimnis beim Harfenspiel.<br />

Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, *<br />

wenn mich der Frevel tückischer Feinde umgibt?


145<br />

Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz *<br />

und rühmen sich ihres großen Reichtums.<br />

Loskaufen kann doch keiner den andern *<br />

noch an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen<br />

– für das Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch; *<br />

für immer muss man davon abstehn –,<br />

damit er auf ewig weiterlebt *<br />

und niemals das Grab schaut.<br />

Denn man sieht: Weise sterben, /<br />

genauso gehen Tor und Narr zugrunde, *<br />

sie müssen andern ihren Reichtum lassen.<br />

Das Grab ist ihr Haus auf ewig, /<br />

ist ihre Wohnung für immer, *<br />

ob sie auch Länder nach ihren Namen benannten.<br />

Der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht, *<br />

er gleicht dem Vieh, das verstummt.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Unfassbar reich beschenkst du uns mit deinen Gaben. Guter Vater,<br />

mach unsre Herzen weit. Lass uns spüren, wie reich wir werden,<br />

wenn wir miteinander teilen.<br />

Lesung <br />

Röm 3, 23–25ab<br />

Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.<br />

Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner<br />

Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. Ihn hat Gott dazu<br />

bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam<br />

durch Glauben. So erweist Gott seine Gerechtigkeit durch die<br />

Vergebung der Sünden.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Großes hat an mir getan der Mächtige, sein Name ist heilig.


Abend · Dienstag, 13. <strong>Februar</strong> 146<br />

Fürbitten<br />

Jesus, du hast den Versuchungen in der Wüste widerstanden und<br />

bist ganz dem Willen des Vaters gefolgt. Wir rufen zu dir:<br />

A: Kyrie, eleison.<br />

In unserer Zeit gibt es viele, die uns Glaubende belächeln;<br />

– lass uns nicht resignieren, sondern ermutige uns durch die Keime<br />

der Hoffnung, die allenthalben austreiben.<br />

Viele Menschen, die nach Sinn in ihrem Leben suchen, lehnen<br />

die Kirche als veraltet ab;<br />

– lass sie Glaubenden begegnen, die ihnen deine Liebe lebendig<br />

bezeugen.<br />

Wie gern verrennen wir Gläubigen uns in Aktivismus oder erregen<br />

uns über die „Verantwortlichen“;<br />

– hilf uns umkehren zum Vater, damit wir von ihm lernen, was<br />

wir selbst tun können und dürfen.<br />

Für manche Menschen ist der unausweichliche Tod ein Grund,<br />

sich dem Glauben zu verweigern;<br />

– schenke den Sterbenden die Gnade, von ihrer bleibenden Hoffnung<br />

auf die Güte des Vaters Zeugnis zu geben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, dein ist der Tag, und dein ist die Nacht. Lass<br />

Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, in unseren Herzen nicht<br />

untergehen, damit wir aus dem Dunkel dieser Zeit in das Licht<br />

gelangen, in dem du wohnst. Darum bitten wir durch ihn, Jesus<br />

Christus.<br />

Salve Regina (Seite 332)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Aschermittwoch<br />

M<br />

it dem Aschermittwoch beginnen die vierzig Tage der Vorbereitung<br />

auf die Feier des Todes und der Auferstehung Jesu Christi.<br />

Diese österliche Bußzeit will die Christen dazu anleiten, das eigene<br />

Leben zu überdenken und – wo nötig – die Weichen neu zu stellen.<br />

Wir kennen im deutschen Sprachraum die Bezeichnung Fastenzeit<br />

und beziehen uns damit auf die früher übliche Form des leiblichen<br />

Fastens während dieser vierzig Tage als Erinnerung an das vierzigtägige<br />

Fasten Jesu in der Wüste und als persönliche Vorbereitung auf das Fest<br />

unserer Erlösung an Ostern. Ihren tiefsten Sinn erhält die Fastenzeit<br />

von Ostern her. Von den strengen Fasttagen sind heute nur noch der<br />

Aschermittwoch und Karfreitag als Fast- und Abstinenztage geblieben.<br />

Die Fastenzeit konfrontiert uns mit unseren Schwächen, mit Versagen<br />

und Schuld, damit wir erkennen, wo wir einen neuen Anfang setzen<br />

sollen. Gleichzeitig richtet sie unseren Blick auf die Passion Jesu,<br />

der uns durch sein Leiden und Sterben befreit hat zu einem neuen<br />

Leben.<br />

Schon der Prophet Jesaja (58, 1–12) legt den eigentlichen Sinn des<br />

Fastens dar, wenn er betont, dass es nicht um öffentlich demonstrierte<br />

Verzichtleistungen geht, sondern um die innere Erneuerung der Beziehung<br />

zu Gott und zu den Mitmenschen, was eine persönliche Umkehr<br />

einschließt. Richtig verstanden, meint Fasten ein „Beten mit Leib<br />

und Seele“ (Anselm Grün). Das zeigt sich auch in anderen Religionen.<br />

Mahatma Ghandi z. B. hat aus religiöser Überzeugung zur Klärung gesellschaftlicher<br />

Probleme gefastet. Fasten ist niemals gegen etwas oder<br />

jemanden gerichtet (wie der Hungerstreik), sondern immer für – sei<br />

es z. B. zur inneren Läuterung oder zur Klärung von Beziehungen. So<br />

gehören zur christlichen Praxis in der Fastenzeit das Beten, das Fasten<br />

und das Almosengeben.<br />

Die österliche Bußzeit beginnt mit dem Auflegen des Aschenkreuzes.<br />

Dabei spricht der Priester: „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“<br />

(Mk 1, 15) oder: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder<br />

zum Staub zurückkehren wirst.“ (Gen 3, 19) Die Bezeichnung mit


Morgen · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 148<br />

dem Aschenkreuz erinnert an die Erschaffung des Adam (= Erdling)<br />

aus dem Erdboden (Gen 2, 7), wohin der Mensch einmal zurückkehren<br />

wird. Das Zeichen der Asche mahnt uns an die notwendige Läuterung<br />

und an die Vergänglichkeit des Lebens. Der Aschermittwoch stellt<br />

uns auf einen Weg nach Ostern, der uns bewusst macht, wie hoch der<br />

„Preis“ unserer Erlösung war: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt,<br />

dass er seinen einzigen Sohn hingab“ (Joh 3, 16).<br />

Das Fest des heiligen Cyrill (Konstantin) und des heiligen Methodius<br />

entfällt in diesem Jahr.<br />

Namenstag: hl. Valentin von Terni (Bischof, Märtyrer, † 268/69) · hl.<br />

Cyrill (Mönch, † 869) und hl. Methodius (Bischof, † 885), Brüderpaar<br />

aus Thessalonike, Glaubensboten bei den Slawen, Patrone Europas<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Seht, jetzt ist die gnadenhafte Zeit,<br />

jetzt sind die Tage des Heils.<br />

Nun ruft ein heil’ges Fasten aus,<br />

wie es die Väter uns gelehrt.<br />

Gekommen ist im Jahreslauf<br />

der vierzig Tage heil’ge Zeit.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

So hat es das Gesetz verlangt,<br />

so der Propheten ernster Ruf.<br />

Und Christus selbst hat diese Zeit<br />

geheiligt durch sein eignes Tun.<br />

Nach seinem Beispiel lasst auch uns<br />

das Fasten üben in Geduld,


149<br />

Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

uns Abbruch tun in Speis und Trank,<br />

nachsinnen über Gottes Wort.<br />

Das Böse schwinde kraftlos hin,<br />

das Gute blühe machtvoll auf,<br />

Versöhnung finde jedes Herz,<br />

das sich dem Werk der Buße weiht.<br />

Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />

lobsinge alles, was da lebt.<br />

Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />

dich preisen durch ein neues Lied.<br />

Nach: Ex more docti mystico; Gregor der Große (?), † 604<br />

Melodie: GL 297 · GL 1975 178 · KG 395 · EG 79<br />

Psalm 95<br />

Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn *<br />

und zujauchzen dem Fels unsres Heiles!<br />

Lasst uns mit Lob seinem Angesicht nahen, *<br />

vor ihm jauchzen mit Liedern!<br />

Denn der Herr ist ein großer Gott, *<br />

ein großer König über allen Göttern.<br />

In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, *<br />

sein sind die Gipfel der Berge.<br />

Sein ist das Meer, das er gemacht hat, *<br />

das trockene Land, das seine Hände gebildet.<br />

Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, *<br />

lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!<br />

Denn er ist unser Gott, /<br />

wir sind das Volk seiner Weide, *<br />

die Herde, von seiner Hand geführt.<br />

Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! /<br />

„Verhärtet euer Herz nicht wie in Meriba, *<br />

wie in der Wüste am Tag von Massa!


Morgen · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 150<br />

Dort haben eure Väter mich versucht, *<br />

sie haben mich auf die Probe gestellt<br />

und hatten doch mein Tun gesehen.<br />

Vierzig Jahre war mir dies Geschlecht zuwider, /<br />

und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht; *<br />

denn meine Wege kennen sie nicht.<br />

Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: *<br />

Sie sollen nicht kommen in das Land meiner Ruhe.“<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lehre uns deine Wege, treuer Gott, damit unser Herz nicht in<br />

die Irre geht. Führe du deine Herde, dass sie in das Land deiner<br />

Ruhe gelangt.<br />

Lesung Dtn 7, 6b.8–9<br />

Dich hat der Herr, dein Gott, ausgewählt, damit du unter allen<br />

Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das ihm<br />

persönlich gehört. Weil der Herr euch liebt und weil er auf den<br />

Schwur achtet, den er euren Vätern geleistet hat, deshalb hat der<br />

Herr euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus dem<br />

Sklavenhaus freigekauft, aus der Hand des Pharao, des Königs von<br />

Ägypten. Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott, ist der Gott;<br />

er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen achtet er<br />

auf den Bund und erweist denen seine Huld, die ihn lieben und<br />

auf seine Gebote achten.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wenn ihr fastet und Buße tut, macht kein finsteres Gesicht wie<br />

die Heuchler.<br />

Bitten<br />

Wenn wir in der Fastenzeit Buße tun, kann uns das helfen, wesentlich<br />

zu leben. Darum lasst uns Gott bitten:


151<br />

Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

A: Herr, mach uns neu.<br />

– Indem wir uns dir intensiver zuwenden.<br />

– Indem wir achtgeben auf das, was unsere Mitmenschen bewegt.<br />

– Indem wir nach dem streben, was uns an Leib und Seele gesund<br />

macht.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig<br />

Tage der Umkehr und Buße. Gib uns die Kraft zu christlicher<br />

Zucht, damit wir dem Bösen absagen und mit Entschiedenheit<br />

das Gute tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Gott des Friedens heilige uns ganz und gar<br />

und bewahre unseren Geist,<br />

unsere Seele und unseren Leib unversehrt,<br />

damit wir ohne Tadel sind,<br />

wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt.<br />

Vgl. 1 Thess 5, 23<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 142, 266, 272, 275, 460, 638 · KG 46,<br />

202, 382, 383<br />

Du erbarmst dich aller, o Herr,<br />

und hast Nachsicht mit den Sünden der Menschen,<br />

damit sie sich bekehren;<br />

denn du bist der Herr, unser Gott.<br />

Weish 11, 24–25.27<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)


Eucharistie · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 152<br />

Lesung aus dem Buch Joël Joël 2, 12–18<br />

Spruch des HERRN: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit<br />

Fasten, Weinen und Klagen! Zerreißt eure Herzen, nicht eure<br />

Kleider, und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig<br />

und barmherzig, langmütig und reich an Huld und es reut ihn<br />

das Unheil. Wer weiß, vielleicht kehrt er um und es reut ihn und<br />

er lässt Segen zurück, sodass ihr Speise- und Trankopfer darbringen<br />

könnt für den HERRN, euren Gott.<br />

Auf dem Zion stoßt in das Horn, ordnet ein heiliges Fasten an,<br />

ruft einen Gottesdienst aus! Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde!<br />

Versammelt die Alten, holt die Kinder zusammen, auch<br />

die Säuglinge! Der Bräutigam verlasse seine Kammer und die<br />

Braut ihr Gemach.<br />

Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester klagen, die Diener<br />

des HERRN sollen sprechen: Hab Mitleid, HERR, mit deinem<br />

Volk und überlass dein Erbe nicht der Schande, damit die Völker<br />

nicht über uns spotten! Warum soll man bei den Völkern sagen:<br />

Wo ist denn ihr Gott?<br />

Da erwachte im HERRN die Leidenschaft für sein Land und er<br />

hatte Erbarmen mit seinem Volk.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider! Der Prophet Joël fordert<br />

dies im Namen des Herrn. Die Erinnerung an die Besetzung des<br />

Landes und die gewaltsame Deportation ist in der ersten Hälfte<br />

des vierten Jahrhunderts noch nicht verblasst; neue politische<br />

Krisen und Naturkatastrophen kommen hinzu. Das Zerreißen der<br />

Kleider ist eine alte Trauersitte. Der Prophet geht noch weiter. Nur<br />

eine Trauer, die das beschädigte Leben aufgräbt, kann etwas bewirken<br />

– eine Erneuerung des Menschen und des Miteinanders<br />

von der Mitte her. Alle sind gemeint. Die Zeit drängt. Verhärtet<br />

euch nicht. Zieht euch nicht auf eure Gewohnheiten oder euer<br />

Recht zurück. Verlasst die Höhle. Macht euch angreifbar. Lasst<br />

den Schmerz zu, verdrängt ihn nicht. Wacht auf, werdet im Innersten<br />

lebendig. Lasst euch zum Mitleiden bewegen – wie Gott.


153<br />

Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 51, 3–6b.12–14.17<br />

Kehrvers:<br />

Erbarme dich unser, o Herr, denn wir haben gesündigt.<br />

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />

Wasch meine Schuld von mir ab *<br />

und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />

Denn ich erkenne meine bösen Taten, *<br />

meine Sünde steht mir immer vor Augen.<br />

Gegen dich allein habe ich gesündigt, *<br />

ich habe getan, was böse ist in deinen Augen. – Kehrvers<br />

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *<br />

und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!<br />

Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, *<br />

deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – Kehrvers<br />

Gib mir wieder die Freude deines Heiles, *<br />

rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!<br />

Herr, öffne meine Lippen, *<br />

damit mein Mund dein Lob verkünde! – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 3, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)<br />

oder GL 1975 172, 3 (I. Ton) oder KG 399 (IV. Ton)<br />

Lesung aus dem zweiten Korintherbrief 2 Kor 5, 20 – 6, 2<br />

Schwestern und Brüder! Wir sind also Gesandte an Christi statt<br />

und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi<br />

statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! Er hat den, der keine Sünde<br />

kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit<br />

Gottes würden.<br />

Als Mitarbeiter Gottes ermahnen wir euch, dass ihr seine Gnade<br />

nicht vergebens empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade<br />

habe ich dich erhört, am Tag der Rettung habe ich dir geholfen.<br />

Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist er da,<br />

der Tag der Rettung.


Eucharistie · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 154<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

vgl. Ps 95, 7d.8a<br />

Wenn ihr heute seine Stimme hört, verhärtet nicht euer Herz!<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 6, 1–6.16–18<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch, eure<br />

Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun, um von ihnen gesehen<br />

zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im<br />

Himmel zu erwarten.<br />

Wenn du Almosen gibst, posaune es nicht vor dir her, wie es die<br />

Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den<br />

Leuten gelobt zu werden! Amen, ich sage euch: Sie haben ihren<br />

Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke<br />

Hand nicht wissen, was deine rechte tut, damit dein Almosen<br />

im Verborgenen bleibt; und dein Vater, der auch das Verborgene<br />

sieht, wird es dir vergelten.<br />

Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler! Sie stellen<br />

sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken,<br />

damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, ich sage euch:<br />

Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.<br />

Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die<br />

Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Dein<br />

Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.<br />

Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler!<br />

Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken,<br />

dass sie fasten. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits<br />

erhalten.<br />

Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein<br />

Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern<br />

nur dein Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das<br />

Verborgene sieht, wird es dir vergelten.


155<br />

Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

SEGNUNG UND AUSTEILUNG DER ASCHE<br />

Nach der Homilie lädt der Priester die Gläubigen zum Gebet ein:<br />

Liebe Brüder und Schwestern, wir wollen Gott, unseren Vater,<br />

bitten, dass er diese Asche segne, die wir als Zeichen der Buße<br />

empfangen.<br />

Nach einer kurzen Gebetsstille betet der Priester, die Hände gefaltet:<br />

Barmherziger Gott, du bist den Demütigen nahe und lässt dich<br />

durch Buße versöhnen. Neige dein Ohr unseren Bitten und segne<br />

† alle, die gekommen sind, um das Aschenkreuz zu empfangen.<br />

Hilf uns, die vierzig Tage der Buße in rechter Gesinnung zu begehen,<br />

damit wir das heilige Osterfest mit geläutertem Herzen<br />

feiern. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Oder:<br />

Gott, du willst nicht den Tod des Sünders, du willst, dass er sich<br />

bekehrt und lebt. Erhöre gnädig unsere Bitten: Segne † diese<br />

Asche, mit der wir uns bezeichnen lassen, weil wir wissen, dass<br />

wir Staub sind und zum Staub zurückkehren. Hilf uns, die vierzig<br />

Tage der Buße in rechter Gesinnung zu begehen. Verzeih uns<br />

unsere Sünden, erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes und<br />

schenke uns durch seine Auferstehung das unvergängliche Leben.<br />

Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.<br />

Der Priester besprengt die Asche mit Weihwasser (ohne Begleitgebet). Danach<br />

legt er allen, die vor ihn hintreten, die Asche auf und spricht zu jedem Einzelnen:<br />

Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium. (Mk 1, 15)<br />

Oder:<br />

Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren<br />

wirst. (vgl. Gen 3, 19)


Eucharistie · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 156<br />

Während der Austeilung der Asche wird gesungen.<br />

Antiphon Joël 2, 13<br />

Lasst uns umkehren zum Herrn, unserem Gott, denn er ist gnädig<br />

und barmherzig und langmütig. Groß ist seine Güte, und es reut<br />

ihn, dass er Unheil verhängt hat.<br />

Oder:<br />

Antiphon Joël 2, 17; Est 4, 17<br />

Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester klagen, die Diener<br />

des Herrn sollen sprechen: Hab Mitleid, Herr, mit deinem Volk,<br />

lass den Mund derer, die dich loben, nicht verstummen.<br />

Oder:<br />

Antiphon Ps 51, 3<br />

Tilge, Herr, meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />

Diese Antiphon kann mit Psalm 51 verbunden und nach jedem einzelnen Vers<br />

wiederholt werden.<br />

Responsorium vgl. Bar 3, 2; Ps 79, 9<br />

Wir wollen Buße tun für das, was wir gefehlt haben, und uns bessern,<br />

damit wir nicht, plötzlich vom Tod überrascht, nach einer<br />

Gnadenfrist suchen, die uns niemand geben kann. * Höre, Herr,<br />

und hab Erbarmen, denn wir haben gesündigt vor dir.<br />

Hilf uns, du Gott unseres Heils! Um der Ehre deines Namens<br />

willen reiß uns heraus. * Höre, Herr, und hab Erbarmen, denn<br />

wir haben gesündigt vor dir.<br />

Es kann auch ein anderer geeigneter Gesang genommen werden.<br />

Wenn die Asche ausgeteilt ist, werden abschließend die Fürbitten gesprochen.<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, zu Beginn der heiligen vierzig Tage bringen wir<br />

dieses Opfer dar und bitten dich: Hilf uns, umzukehren und Taten<br />

der Buße und der Liebe zu vollbringen, damit wir unseren bösen<br />

Neigungen nicht nachgeben. Reinige uns von Sünden und mache


157<br />

Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

uns fähig, das Gedächtnis des Leidens unseres Herrn Jesus Christus<br />

mit ganzer Hingabe zu begehen, der mit dir lebt und herrscht<br />

in alle Ewigkeit.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu<br />

danken und dich in dieser Zeit der Buße durch Entsagung zu ehren.<br />

Die Entsagung mindert in uns die Selbstsucht und öffnet unser<br />

Herz für die Armen. Denn deine Barmherzigkeit drängt uns,<br />

das Brot mit ihnen zu teilen in der Liebe deines Sohnes, unseres<br />

Herrn Jesus Christus. Durch ihn preisen wir deine Größe und<br />

singen mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Ps 1, 2–3<br />

Wer über die Weisung des Herrn nachsinnt bei Tag und Nacht,<br />

bringt seine Frucht zur rechten Zeit.<br />

Schlussgebet<br />

Barmherziger Gott, stärke uns durch dieses heilige Mahl, damit<br />

wir fasten können, wie es dir gefällt, und durch die Feier dieser<br />

Tage Heilung finden. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben und<br />

uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch und<br />

mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.<br />

Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />

Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch zur unvergänglichen<br />

Herrlichkeit.<br />

Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />

er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />

† und der Heilige Geist. Amen.


Abend · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 158<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wer den Gipfel der Weisheit erreichen will, muss zum Gipfel der<br />

Liebe gelangen; denn niemand ist vollkommen im Wissen, der<br />

nicht vollkommen ist in der Liebe.<br />

Hrabanus Maurus (mittellateinischer Schriftsteller, Universalgelehrter,<br />

Lehrer und Leiter der Fuldaer Klosterschule, 783–856)<br />

• Wo erfahre ich heute diese tiefe Verbindung von Weisheit und<br />

Liebe?<br />

• Wer war mir hierin Vorbild, als ich ein Kind war?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Aus tiefer Not schrei ich zu dir,<br />

Herr Gott, erhör mein Rufen;<br />

dein gnädig Ohr neig her zu mir<br />

und meiner Bitt es öffne;<br />

denn so du willst das sehen an,<br />

was Sünd und Unrecht ist getan,<br />

wer kann, Herr, vor dir bleiben?<br />

Darum auf Gott will hoffen ich,<br />

auf mein Verdienst nicht bauen.<br />

Auf ihn will ich verlassen mich<br />

und seiner Güte trauen,<br />

die mir zusagt sein wertes Wort.<br />

Das ist mein Trost und treuer Hort;<br />

des will ich allzeit harren.


159<br />

Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Und ob es währt bis in die Nacht<br />

und wieder an den Morgen,<br />

doch soll mein Herz an Gottes Macht<br />

verzweifeln nicht noch sorgen.<br />

So tu Israel rechter Art,<br />

der aus dem Geist geboren ward,<br />

und seines Gottes harre.<br />

Ob bei uns ist der Sünden viel,<br />

bei Gott ist viel mehr Gnade.<br />

Sein Hand zu helfen hat kein Ziel,<br />

wie groß auch sei der Schade.<br />

Er ist allein der gute Hirt,<br />

der Israel erlösen wird<br />

aus seinen Sünden allen.<br />

Martin Luther 1524, nach Psalm 130<br />

GL 277 · GL 1975 163 · KG 384 · EG 299 (z. T. anderer Text)<br />

Psalm 94 Verse 1–11<br />

Gott der Vergeltung, o Herr, *<br />

du Gott der Vergeltung, erscheine!<br />

Erhebe dich, Richter der Erde, *<br />

vergilt den Stolzen ihr Tun!<br />

Wie lange noch dürfen die Frevler, o Herr, *<br />

wie lange noch dürfen die Frevler frohlocken?<br />

Sie führen freche Reden, *<br />

alle, die Unrecht tun, brüsten sich.<br />

Herr, sie zertreten dein Volk, *<br />

sie unterdrücken dein Erbteil.<br />

Sie bringen die Witwen und Waisen um *<br />

und morden die Fremden.<br />

Sie denken: Der Herr sieht es ja nicht, *<br />

der Gott Jakobs merkt es nicht.


Abend · Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> 160<br />

Begreift doch, ihr Toren im Volk! *<br />

Ihr Unvernünftigen, wann werdet ihr klug?<br />

Sollte der nicht hören, der das Ohr gepflanzt hat, *<br />

sollte der nicht sehen, der das Auge geformt hat?<br />

Sollte der nicht strafen, der die Völker erzieht, *<br />

er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?<br />

Der Herr kennt die Gedanken der Menschen: *<br />

Sie sind nichts als ein Hauch.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wenig scheint sich geändert zu haben, seit dein Sohn für uns<br />

starb. Barmherziger Vater, höre das Schreien der Gequälten und<br />

gib uns Kraft, einzutreten für ihr Recht.<br />

Lesung <br />

Phil 2, 12b–15a<br />

Müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil! Denn Gott<br />

ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt,<br />

noch über euren guten Willen hinaus. Tut alles ohne Murren und<br />

Bedenken, damit ihr rein und ohne Tadel seid, Kinder Gottes<br />

ohne Makel.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was<br />

die rechte tut.<br />

Fürbitten<br />

„Kehrt um zu mir von ganzem Herzen“, so hören wir heute in<br />

der Lesung. Bitten wir Gott um seinen Beistand:<br />

A: Bewege unsere Herzen.<br />

Für die ganze Kirche:<br />

– Dass Umkehr und Erneuerung ihr mehr als Lippenbekenntnisse<br />

sind.


161<br />

Mittwoch, 14. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Für alle, die in religiösen Gemeinschaften, in Partnerschaften<br />

oder Ehe und Familie leben:<br />

– Dass sie einander mit neuen Augen sehen und gut und barmherzig<br />

miteinander umgehen.<br />

Für alle, die Verantwortung tragen in Politik und Gesellschaft:<br />

– Dass das Wohl aller und nicht der lobbystärksten Gruppierungen<br />

ihr Anliegen ist.<br />

Für alle, die Wege zur Verständigung und zum Frieden suchen:<br />

– Dass sie sich nicht entmutigen lassen und neue Pfade zum Guten,<br />

zu Versöhnung und Frieden finden.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig<br />

Tage der Umkehr und Buße. Gib uns die Kraft zu christlicher<br />

Zucht, damit wir dem Bösen absagen und mit Entschiedenheit<br />

das Gute tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Walfrid (Abt, † 765) · hl. Sigfrid von Schweden (Sigurd,<br />

Bischof, Glaubensbote, † 1030) · sel. Drutmar von Corvey (Trudmar,<br />

Abt, † 1046) · hl. Claude de la Colombière (Jesuit, Beichtvater der hl.<br />

M. M. Alacoque, † 1682)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

„Mir nach“, spricht Christus, unser Held,<br />

„mir nach, ihr Christen alle!<br />

Verleugnet euch, verlasst die Welt,<br />

folgt meinem Ruf und Schalle;<br />

nehmt euer Kreuz und Ungemach<br />

auf euch, folgt meinem Wandel nach.<br />

Ich bin das Licht, ich leucht euch für<br />

mit meinem heil’gen Leben.<br />

Wer zu mir kommt und folget mir,<br />

darf nicht im Finstern schweben.<br />

Ich bin der Weg, ich weise wohl,<br />

wie man wahrhaftig wandeln soll.<br />

Mein Herz ist voll Demütigkeit,<br />

voll Liebe meine Seele;<br />

mein Mund, der fließt zu jeder Zeit,<br />

von süßem Sanftmut-Öle;


163<br />

Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

mein Geist, Gemüte, Kraft und Sinn<br />

ist Gott ergeben, schaut auf ihn.<br />

Angelus Silesius 1668, Strophen 1–3 der ursprünglichen Fassung<br />

GL 461 · GL 1975 616 · EG 385<br />

Psalm 119 <br />

Sieh mein Elend an und rette mich; *<br />

denn ich habe deine Weisung nicht vergessen.<br />

Verschaff mir Recht und erlöse mich; *<br />

nach deiner Weisung erhalte mein Leben!<br />

Fern bleibt den Frevlern das Heil; *<br />

denn sie fragen nicht nach deinen Gesetzen.<br />

Herr, groß ist dein Erbarmen; *<br />

durch deine Entscheide belebe mich!<br />

Viele verfolgen und quälen mich, *<br />

doch von deinen Vorschriften weich’ ich nicht ab.<br />

Verse 153–160 Resch<br />

Wenn ich Abtrünnige sehe, empfinde ich Abscheu, *<br />

weil sie dein Wort nicht befolgen.<br />

Sieh an, wie sehr ich deine Vorschriften liebe; *<br />

Herr, in deiner Huld belebe mich!<br />

Das Wesen deines Wortes ist Wahrheit, *<br />

deine gerechten Urteile haben auf ewig Bestand.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du, Gott Israels, siehst auf unsere Not und willst uns retten. Gib<br />

uns die Gnade zu sehen, wo du deine Hand nach uns ausstreckst.<br />

Lesung <br />

vgl. 1 Kön 8, 51a.52–53a<br />

Wir sind ja dein Volk, Herr, und dein Eigentum. Halte deine Augen<br />

offen für das Flehen deines Knechtes und für das Flehen<br />

deines Volkes Israel! Erhöre uns, sooft wir zu dir rufen! Du hast<br />

uns unter allen Völkern der Erde als dein Eigentum ausgewählt.


Eucharistie · Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> 164<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst. Er nehme<br />

täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.<br />

Bitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, dem Wort seines Vaters:<br />

A: Komm, Herr, segne uns.<br />

– Sprich uns frei von Schuld, dass wir dir mit neuer Kraft folgen.<br />

– Berühre unseren Mund, dass wir deine Taten verkünden.<br />

– Mach uns Mut, dass wir unsere Grenzen überspringen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, komm unserem Beten und Arbeiten mit deiner<br />

Gnade zuvor und begleite es, damit alles, was wir beginnen, bei<br />

dir seinen Anfang nehme und durch dich vollendet werde. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Ich rufe zum Herrn, er hört mein Klagen.<br />

Er befreit mich von denen, die gegen mich kämpfen.<br />

Wirf deine Sorge auf den Herrn, er hält dich aufrecht.<br />

Vgl. Ps 55, 17–20.23<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)


165<br />

Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Lesung aus dem Buch Deuteronomium Dtn 30, 15–20<br />

Mose sprach zum Volk: Siehe, hiermit lege ich dir heute das<br />

Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor, nämlich<br />

so: Ich selbst verpflichte dich heute, den HERRN, deinen Gott,<br />

zu lieben, auf seinen Wegen zu gehen und seine Gebote, Satzungen<br />

und Rechtsentscheide zu bewahren, du aber lebst und wirst<br />

zahlreich und der HERR, dein Gott, segnet dich in dem Land, in<br />

das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen.<br />

Wenn sich aber dein Herz abwendet und nicht hört, wenn du<br />

dich verführen lässt, dich vor anderen Göttern niederwirfst und<br />

ihnen dienst – heute erkläre ich euch: Dann werdet ihr ausgetilgt<br />

werden; ihr werdet nicht lange in dem Land leben, in das du<br />

jetzt über den Jordan hinüberziehst, um hineinzuziehen und es<br />

in Besitz zu nehmen.<br />

Den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen<br />

euch an. Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle<br />

also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen. Liebe<br />

den HERRN, deinen Gott, hör auf seine Stimme und halte dich an<br />

ihm fest; denn er ist dein Leben. Er ist die Länge deines Lebens,<br />

das du in dem Land verbringen darfst, von dem du weißt: Der<br />

HERR hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen,<br />

es ihnen zu geben.<br />

Antwortpsalm Ps 1, 1–4.6<br />

Kehrvers:<br />

Gesegnet, wer auf den HERRN vertraut.<br />

Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, /<br />

nicht auf dem Weg der Sünder steht, *<br />

nicht im Kreis der Spötter sitzt,<br />

sondern sein Gefallen hat an der Weisung des HERRN, *<br />

bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. – Kehrvers<br />

Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, /<br />

der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *<br />

und dessen Blätter nicht welken.


Eucharistie · Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> 166<br />

Alles, was er tut, *<br />

es wird ihm gelingen.<br />

Kehrvers:<br />

Gesegnet, wer auf den HERRN vertraut.<br />

Nicht so die Frevler: *<br />

Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.<br />

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, *<br />

der Weg der Frevler aber verliert sich. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Jer 17, 7, ferner GL 31, 1 oder GL 1975 708, 1 (IV. Ton)<br />

oder KG 606 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Mt 4, 17<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

So spricht der Herr: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 9, 22–25<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Der Menschensohn<br />

muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern<br />

und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und<br />

am dritten Tage auferweckt werden.<br />

Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne<br />

er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir<br />

nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer<br />

aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.<br />

Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,<br />

dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Leiden soll nicht sein. Leiden ist aus sich selbst heraus nichts<br />

Gutes. Die Vorstellung, Leiden würde bessere Menschen aus<br />

uns machen, erweist sich als naiv oder grausam. Zu oft werden<br />

Opfer zu Tätern. Zu oft zerbrechen Menschen unter dem Druck


167<br />

Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

von Schmerz und Leid. Zu oft erzeugt Leiden Gewalt. Nicht das<br />

Leid als solches ist heilsam. Heilvoll sind die Menschen, denen<br />

es gelingt, gegen Unrecht aufzustehen und Leid zu tragen, ohne<br />

es zu vermehren, ohne sich selbst oder anderen neue Leiden zu<br />

schaffen. So wie Christus es vorgelebt hat. Das und nur das ist<br />

gemeint, wenn wir im Evangelium aufgefordert werden, unser<br />

Kreuz auf uns zu nehmen und Jesus nachzufolgen.<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wenn man auch die vergangene Zeit nicht zurückrufen kann, so<br />

kann man sie doch dadurch zurückbekommen, dass man den<br />

Eifer im Tun des Guten verdoppelt.<br />

Klemens Maria Hofbauer (österreichischer Priester, Prediger und Mitglied<br />

des Ordens der Redemptoristen, bemühte sich um die Erneuerung<br />

des Glaubens in seiner Zeit, besonders in der Stadt Wien, 1751–1820)<br />

• Was motiviert mich, nicht nur Reue über einen Fehler zu empfinden,<br />

sondern zu versuchen, möglicherweise dadurch ausgelöstes<br />

Leid zu lindern?<br />

• Mit wem kann ich darüber sprechen, wem kann ich mich anvertrauen?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

„Fällt’s euch zu schwer? Ich geh voran,<br />

ich steh euch an der Seite.


Abend · Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> 168<br />

Ich kämpfe selbst, ich brech die Bahn,<br />

bin alles in dem Streite.<br />

Ein böser Knecht, der still kann stehn,<br />

sieht er voran den Feldherrn gehn.<br />

Wer seine Seel zu finden meint,<br />

wird sie ohn mich verlieren.<br />

Wer sie um mich verlieren scheint,<br />

wird sie nach Hause führen.<br />

Wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir,<br />

ist mein nicht wert und meiner Zier.“<br />

So lasst uns denn dem lieben Herrn<br />

mit unserm Kreuz nachgehen<br />

und wohlgemut, getrost und gern<br />

in allen Leiden stehen.<br />

Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron<br />

des ew’gen Lebens nicht davon.<br />

Angelus Silesius 1668, Strophen 4–6 der ursprünglichen Fassung<br />

GL 461 · GL 1975 616 · EG 385<br />

Psalm 144 Verse 1–8<br />

Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, *<br />

der meine Hände den Kampf gelehrt hat, meine Finger den Krieg.<br />

Du bist meine Huld und Burg, *<br />

meine Festung, mein Retter,<br />

mein Schild, dem ich vertraue. *<br />

Er macht mir Völker untertan.<br />

Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst, *<br />

des Menschen Kind, dass du es beachtest?<br />

Der Mensch gleicht einem Hauch, *<br />

seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten.<br />

Herr, neig deinen Himmel und steig herab, *<br />

rühre die Berge an, sodass sie rauchen!


169<br />

Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Schleudre Blitze und zerstreue die Feinde, *<br />

schieß deine Pfeile ab und jag sie dahin!<br />

Streck deine Hände aus der Höhe herab und befreie mich; /<br />

reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern, *<br />

aus der Hand der Fremden!<br />

Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, *<br />

Meineide schwört ihre Rechte.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du unser Fels und unsere Burg, du gibst uns Halt und Sicherheit.<br />

Wir danken dir, dass du für uns da bist.<br />

Lesung Röm 8, 35.37–39<br />

Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis<br />

oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder<br />

Schwert? All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat.<br />

Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch<br />

Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten<br />

der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können<br />

uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem<br />

Herrn.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wer sein Leben sucht, wird es verlieren; doch wer es um meinetwillen<br />

verliert, wird das wahre Leben finden.<br />

Fürbitten<br />

„Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,<br />

dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?“ Bitten<br />

wir Jesus, unseren Bruder und Lehrer, um seinen Beistand:<br />

V: Sei uns nah, Herr, A: leite uns.


Abend · Donnerstag, 15. <strong>Februar</strong> 170<br />

– Um Erkenntnis und Neubeginn für alle, die von politischen oder<br />

religiösen Ideologien fanatisiert sind und andere Menschen abwerten.<br />

V: Sei uns nah, Herr, A: leite uns.<br />

– Um Einhalt und Umdenken für alle, die sich selbst verloren<br />

haben im Ehrgeiz, in der Sucht nach immer mehr Erfolg und in<br />

der Gier nach Geld.<br />

– Um Hoffnung und Unterstützung für alle, die ihre seelische<br />

oder körperliche Gesundheit in schädigenden Macht- und Arbeitsverhältnissen<br />

zu verlieren drohen.<br />

– Um Gelassenheit und langmütige Liebe für Eltern, die ihr Kind<br />

unter krank machenden Druck setzen, weil sie dessen Erfolg in<br />

der Schule oder im Sport um jeden Preis wollen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, komm unserem Beten und Arbeiten mit deiner<br />

Gnade zuvor und begleite es, damit alles, was wir beginnen, bei<br />

dir seinen Anfang nehme und durch dich vollendet werde. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Freitag, 16. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Juliana von Nikomedia (Märtyrerin, 4. Jh.) · hl. Pamphilus<br />

von Caesarea in Palästina (Lehrer des Eusebius von Caesarea, Märtyrer,<br />

† 309) · sel. Philippa Mareri (Klarissin, Klostergründerin, † 1236)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Öffne meine Augen, Herr,<br />

für die Wunder deiner Liebe.<br />

Mit dem Blinden rufe ich:<br />

Heiland, mache, dass ich sehe.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Öffne meine Ohren, Herr,<br />

für den Anruf meiner Brüder.<br />

Lass nicht zu, dass sich mein Herz<br />

ihrer großen Not verschließe.<br />

Öffne meine Hände, Herr,<br />

Bettler stehn vor meiner Türe<br />

und erwarten ihren Teil.<br />

Christus, mache, dass ich teile.<br />

P. Vinzenz Stebler OSB, † 1997<br />

Psalm 55 Verse 10–15<br />

Entzweie sie, Herr, verwirr ihre Sprache! *<br />

Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Hader.


Morgen · Freitag, 16. <strong>Februar</strong> 172<br />

Auf ihren Mauern umschleicht man sie<br />

bei Tag und bei Nacht; *<br />

sie ist voll Unheil und Mühsal.<br />

In ihr herrscht Verderben; *<br />

Betrug und Unterdrückung weichen nicht von ihren Märkten.<br />

Denn nicht mein Feind beschimpft mich, *<br />

das würde ich ertragen;<br />

nicht ein Mann, der mich hasst, tritt frech gegen mich auf, *<br />

vor ihm könnte ich mich verbergen.<br />

Nein, du bist es, ein Mensch aus meiner Umgebung, *<br />

mein Freund, mein Vertrauter,<br />

mit dem ich, in Freundschaft verbunden, *<br />

zum Haus Gottes gepilgert bin inmitten der Menge.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott des Friedens, was tun selbst die, die sich zu dir bekennen,<br />

einander an! Erweise uns deine Gnade, dass wir Unrecht und<br />

Misstrauen überwinden, dass Vertrauen wachsen kann unter deinen<br />

Getreuen.<br />

Lesung Jes 53, 11b–12<br />

Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt<br />

ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil<br />

unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute, weil<br />

er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher<br />

rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat für die<br />

Schuldigen ein.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Brich den Hungrigen dein Brot und nimm die Armen auf. Dann<br />

wird dein Licht aufleuchten wie das Morgenrot, und bald bist du<br />

geheilt.


173<br />

Freitag, 16. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Bitten<br />

Jesus, du hast allen Menschen dein Mitgefühl erwiesen. Wir bitten<br />

dich:<br />

A: Bewege unsere Herzen.<br />

– Dass wir jedem, der uns bittet, das geben, was wir in diesem<br />

Moment geben können.<br />

– Dass wir allen Betrübten durch ein tröstendes Wort oder einen<br />

aufmunternden Blick Zeichen deiner Nähe werden.<br />

– Dass wir um der Hungernden und Notleidenden willen auf Entbehrliches<br />

verzichten.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allwissender Gott, du siehst nicht auf unsere äußeren Werke,<br />

sondern auf unser Herz. Gib, dass wir mit reiner Gesinnung vollbringen,<br />

was wir in diesen vierzig Tagen an Buße und Verzicht auf<br />

uns nehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Höre mich, Herr, und sei mir gnädig!<br />

Herr, sei du mein Helfer!<br />

Ps 30, 11<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)


Eucharistie · Freitag, 16. <strong>Februar</strong> 174<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 58, 1–9a<br />

So spricht Gott, der Herr: Rufe aus voller Kehle, halte dich nicht<br />

zurück! Erhebe deine Stimme wie ein Widderhorn! Halt meinem<br />

Volk seine Vergehen vor und dem Haus Jakob seine Sünden!<br />

Sie suchen mich Tag für Tag und haben daran Gefallen, meine<br />

Wege zu erkennen. Wie eine Nation, die Gerechtigkeit übt und<br />

vom Recht ihres Gottes nicht ablässt, so fordern sie von mir gerechte<br />

Entscheide und haben an Gottes Nähe Gefallen.<br />

Warum fasten wir und du siehst es nicht? Warum haben wir<br />

uns gedemütigt und du weißt es nicht?<br />

Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte und alle eure Arbeiter<br />

treibt ihr an. Seht, ihr fastet und es gibt Streit und Zank und<br />

ihr schlagt zu mit roher Gewalt. So wie ihr jetzt fastet, verschafft<br />

ihr eurer Stimme droben kein Gehör.<br />

Ist das ein Fasten, wie ich es wünsche, ein Tag, an dem sich<br />

der Mensch demütigt: wenn man den Kopf hängen lässt wie eine<br />

Binse, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du<br />

das ein Fasten und einen Tag, der dem HERRN gefällt?<br />

Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: die Fesseln des Unrechts<br />

zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte<br />

freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen? Bedeutet es nicht, dem<br />

Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen,<br />

wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und<br />

dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen?<br />

Dann wird dein Licht hervorbrechen wie das Morgenrot und<br />

deine Heilung wird schnell gedeihen. Deine Gerechtigkeit geht<br />

dir voran, die Herrlichkeit des HERRN folgt dir nach. Wenn du<br />

dann rufst, wird der HERR dir Antwort geben, und wenn du um<br />

Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Eine zweieinhalbtausend Jahre alte Predigt, frisch und scharf wie<br />

am ersten Tag. Leider ist auch ihr Anlass nicht überholt. Prophetische<br />

Menschen in der Tradition des Jesaja wenden sich hier


175<br />

Freitag, 16. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

schneidend gegen eine Frömmigkeit, die zwar den Blick zum<br />

Himmel erhebt, die Not des Nächsten aber übersieht und taub<br />

ist für jeden Hilfeschrei. Wer rücksichtslos Geschäfte macht und<br />

die kleinen Leute schindet, dessen Buß- und Fastenübungen verfehlen<br />

ihr Ziel – wenn ihr Ziel denn jemals Gott gewesen sein<br />

konnte. Die Propheten decken aber nicht nur Missstände auf,<br />

sie trösten auch und machen Mut zur Umkehr. Sie lassen uns<br />

spüren, was das ist, die Einheit von Gottes- und Nächstenliebe.<br />

Wenn der Bedürftige dich zu Hilfe ruft, dann gibt es nur eine<br />

Antwort: Hier bin ich! – „...und wenn du um Hilfe schreist, wird<br />

Gott sagen: Hier bin ich.“<br />

Antwortpsalm<br />

Ps 51, 3–6b.18–19<br />

Kehrvers:<br />

Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht<br />

verschmähen.<br />

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />

Wasch meine Schuld von mir ab *<br />

und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />

Denn ich erkenne meine bösen Taten, *<br />

meine Sünde steht mir immer vor Augen.<br />

Gegen dich allein habe ich gesündigt, *<br />

ich habe getan, was böse ist in deinen Augen. – Kehrvers<br />

Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie geben, *<br />

an Brandopfern hast du kein Gefallen.<br />

Schlachtopfer für Gott ist ein zerbrochener Geist, *<br />

ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz<br />

wirst du, Gott, nicht verschmähen. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 19b, ferner GL 639, 1 · GL 1975 190, 1 · KG 399 (IV. Ton)<br />

oder GL 1975 172, 3 (I. Ton)


Abend · Freitag, 16. <strong>Februar</strong> 176<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Am 5, 14<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr leben und der<br />

HERR wird mit euch sein.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 9, 14–15<br />

In jener Zeit kamen die Jünger Johannes’ des Täufers zu Jesus<br />

und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und<br />

die Pharisäer fasten?<br />

Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern,<br />

solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage<br />

kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann<br />

werden sie fasten.<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Ein Mensch, der seinen Körper durch zu viel Fasten unterdrückt,<br />

in dem steigt Überdruss auf. Zu dieser Verdrossenheit gesellen<br />

sich mehr Fehler, als wenn er seinem Körper die rechte Nahrung<br />

gegönnt hätte.<br />

Hildegard von Bingen (einflussreiche Theologin, Beraterin und Mystikerin<br />

sowie bedeutende natur- und heilkundige Universalgelehrte; 1098–1179)<br />

• Was kann für mich das rechte „Fasten“ sein?<br />

• Wie kann ich zu mir selbst kommen und so umso leichter auf<br />

andere zugehen?


177<br />

Freitag, 16. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Nun ist sie da, die rechte Zeit,<br />

die Gottes Huld uns wieder schenkt,<br />

nun ist er da, der Tag des Heils,<br />

erfüllt von Christi hellem Licht.<br />

Jetzt soll sich unser ganzes Herz<br />

durch Fasten und Gebet erneu’n,<br />

und durch Entsagung werde stark,<br />

was müde ist und schwach und krank.<br />

Lass uns, o Herr, mit Geist und Leib<br />

das Werk der Buße freudig tun,<br />

dass wir den Übergang bestehn<br />

zum Pascha, das kein Ende kennt.<br />

Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />

lobsinge alles, was da lebt.<br />

Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />

dich preisen durch ein neues Lied.<br />

Nach: Nunc tempus acceptabile; spätestens 10. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 638 – andere Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />

Psalm 140 Verse 2–9.13–14<br />

Rette mich, Herr, vor bösen Menschen, *<br />

vor gewalttätigen Leuten schütze mich!<br />

Denn sie sinnen in ihrem Herzen auf Böses, *<br />

jeden Tag schüren sie Streit.<br />

Wie die Schlangen haben sie scharfe Zungen *<br />

und hinter den Lippen Gift wie die Nattern.<br />

Behüte mich, Herr, vor den Händen der Frevler, /<br />

vor gewalttätigen Leuten schütze mich, *<br />

die darauf sinnen, mich zu Boden zu stoßen.


Abend · Freitag, 16. <strong>Februar</strong> 178<br />

Hochmütige legen mir heimlich Schlingen, /<br />

Böse spannen ein Netz aus, *<br />

stellen mir Fallen am Wegrand.<br />

Ich sage zum Herrn: Du bist mein Gott. *<br />

Vernimm, o Herr, mein lautes Flehen!<br />

Herr, mein Gebieter, meine starke Hilfe, *<br />

du beschirmst mein Haupt am Tag des Kampfes.<br />

Herr, erfülle nicht die Wünsche des Frevlers, *<br />

lass seine Pläne nicht gelingen!<br />

Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, *<br />

er verhilft den Gebeugten zum Recht.<br />

Deinen Namen preisen nur die Gerechten; *<br />

vor deinem Angesicht dürfen nur die Redlichen bleiben.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du, Herr, verhilfst den Gebeugten zum Recht. Wenn Menschen<br />

uns bedrängen und auf Böses sinnen, verschaffe uns Raum und<br />

gib uns Luft zum Atmen.<br />

Lesung 2 Petr 3, 13–14<br />

Gottes Verheißung gemäß erwarten wir einen neuen Himmel<br />

und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt. Weil<br />

ihr das erwartet, liebe Brüder, bemüht euch darum, von ihm ohne<br />

Makel und Fehler und in Frieden angetroffen zu werden!<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Es kommen Tage, da werden die Hochzeitsgäste fasten; denn der<br />

Bräutigam ist ihnen genommen.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, der die Seinen nicht verlässt:<br />

A: Komm und mach uns froh.


179<br />

Freitag, 16. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Viele Christen sind verbittert, weil in unserer Gesellschaft oft<br />

missachtet wird, was ihnen lieb und wert ist;<br />

– lass sie Menschen begegnen, denen sie durch ihren Glauben<br />

Hoffnung und Zuversicht schenken.<br />

Vielen geistlichen Gemeinschaften fehlt der Nachwuchs;<br />

– lass den Orientierung Suchenden die Vielfalt gelebter christlicher<br />

Spiritualität und Weltverantwortung aufgehen.<br />

Viele Menschen, zumal alte und kranke, erleben die Einsamkeit<br />

besonders schmerzlich;<br />

– lass sie in unseren Gemeinden Nähe und Geborgenheit erfahren.<br />

Viele Sterbende bangen um den Sinn ihres Lebenseinsatzes;<br />

– lass sie die Früchte ihres Glaubens und Hoffens genießen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allwissender Gott, du siehst nicht auf unsere äußeren Werke,<br />

sondern auf unser Herz. Gib, dass wir mit reiner Gesinnung vollbringen,<br />

was wir in diesen vierzig Tagen an Buße und Verzicht auf<br />

uns nehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Samstag, 17. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Heilige Sieben Gründer des Servitenordens<br />

Im Jahr 1233 beschlossen sieben reiche Kaufleute aus Florenz, ihr<br />

Leben grundlegend zu ändern und in den Dienst der Armen und<br />

Kranken zu stellen. Es waren: Buonfiglio dei Monaldi (Bonfilius,<br />

† 1262), Giovanni di Buonagiunta (Bonajuncta, † 1257), Benedetto<br />

dell’ Antella (Manettus, † 1268), Bartolomeo degli Amidei (Amideus,<br />

† 1266); Ricoverino dei Lippi-Ugoccioni (Hugo, † 1282), Gheradino<br />

di Sostegno (Sosteneus, † 1282) und Alessio de’Falconieri (Alexius,<br />

† 1310). Nachdem sie ihre Familien versorgt hatten, verließen sie<br />

diese, verschenkten ihren übrigen Besitz und lebten als „Diener Mariens“<br />

(„Servi Mariae“ – daher der Name „Serviten“) fortan in einem<br />

einfachen Haus am Rande von Florenz. Schon bald schlossen sich<br />

ihnen gleichgesinnte Männer an. Sie lebten nach der Regel des Augustinus<br />

und gaben sich eine schwarze Ordenstracht. Benedikt XI.<br />

bestätigte 1304 den jungen Orden. 1888 wurden die sieben Servitengründer,<br />

„als ob es eine Person wäre“, von Leo XIII. heiliggesprochen,<br />

ein einmaliger Fall in der Kirchengeschichte.<br />

Namenstag: hl. Theodor von Euchaïta (Märtyrer, † um 303) · hl. Bonosus<br />

von Trier (Bischof, † 374)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

1. Du meine Seele, singe,<br />

wohlauf und singe schön<br />

dem, welchem alle Dinge<br />

zu Dienst und Willen stehn.<br />

Ich will den Herren droben<br />

hier preisen auf der Erd;<br />

ich will ihn herzlich loben,<br />

solang ich leben werd.


181<br />

Samstag, 17. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

2. Wohl dem, der einzig schauet<br />

nach Jakobs Gott und Heil!<br />

Wer dem sich anvertrauet,<br />

der hat das beste Teil,<br />

das höchste Gut erlesen,<br />

den schönsten Schatz geliebt;<br />

sein Herz und ganzes Wesen<br />

bleibt ewig unbetrübt.<br />

3. Hier sind die starken Kräfte,<br />

die unerschöpfte Macht;<br />

das weisen die Geschäfte,<br />

die seine Hand gemacht:<br />

der Himmel und die Erde<br />

mit ihrem ganzen Heer,<br />

der Fisch unzähl’ge Herde<br />

im großen wilden Meer.<br />

4. Hier sind die treuen Sinnen,<br />

die niemand Unrecht tun,<br />

all denen Gutes gönnen,<br />

die in der Treu beruhn.<br />

Gott hält sein Wort mit Freuden,<br />

und was er spricht, geschicht;<br />

und wer Gewalt muss leiden,<br />

den schützt er im Gericht.<br />

Paul Gerhardt 1653 – EG 302 – Strophen 1–4<br />

Psalm 50 Verse 1–6<br />

Der Gott der Götter, der Herr, spricht, /<br />

er ruft der Erde zu *<br />

vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang.<br />

Vom Zion her, der Krone der Schönheit, *<br />

geht Gott strahlend auf.<br />

Unser Gott kommt und schweigt nicht; *<br />

Feuer frisst vor ihm her; um ihn stürmt es gewaltig.<br />

Dem Himmel droben und der Erde ruft er zu, *<br />

er werde sein Volk nun richten:<br />

„Versammelt mir all meine Frommen, *<br />

die den Bund mit mir schlossen beim Opfer.“<br />

Die Himmel sollen seine Gerechtigkeit künden; *<br />

Gott selbst wird Richter sein.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Morgen · Samstag, 17. <strong>Februar</strong> 182<br />

Noch immer ist unsere Erde von vielfältiger Dunkelheit überschattet;<br />

Umweltzerstörung, Hunger und Krieg bedrohen uns.<br />

Du Sonne der Gerechtigkeit, richte deinen Bund unter uns auf.<br />

Lesung <br />

Dan 4, 24b<br />

Lösch deine Sünden aus durch rechtes Tun, tilge deine Vergehen,<br />

indem du Erbarmen hast mit den Armen! Dann mag dein<br />

Glück vielleicht von Dauer sein.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Rost noch Motten<br />

sie zerstören.<br />

Bitten<br />

Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, du rufst die Völker auf deinen<br />

Weg. Wir bitten dich:<br />

A: Wecke in uns die Sehnsucht nach dir.<br />

– Befreie uns von allem, was uns hindert, deine Gegenwart in<br />

unserem Leben wahrzunehmen.<br />

– Lass uns dein Angesicht suchen und in unseren notleidenden<br />

Schwestern und Brüdern dir begegnen.<br />

– Führe alle Menschen, die dir glauben, zu wachsendem gegenseitigen<br />

Verständnis.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, übe Nachsicht mit unserer Schwäche, und damit<br />

wir imstande sind, den Kampf mit den Mächten des Bösen zu<br />

bestehen, strecke deine Hand aus und schütze uns. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.


183<br />

Samstag, 17. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Erhöre uns, Herr, in deiner Huld und Güte,<br />

wende dich uns zu in deinem großen Erbarmen.<br />

Ps 69, 17<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 58, 9b–14<br />

So spricht der Herr: Wenn du Unterjochung aus deiner Mitte<br />

entfernst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemandem<br />

übel nachredest, den Hungrigen stärkst und den Gebeugten satt<br />

machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis<br />

wird hell wie der Mittag.<br />

Der HERR wird dich immer führen, auch im dürren Land macht<br />

er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten<br />

Garten, einer Quelle, deren Wasser nicht trügt.<br />

Die Deinen bauen uralte Trümmerstätten wieder auf, die<br />

Grundmauern vergangener Generationen stellst du wieder her.<br />

Man nennt dich Maurer, der Risse schließt, der Pfade zum Bleiben<br />

wiederherstellt.<br />

Wenn du am Sabbat deinen Fuß zurückhältst, deine Geschäfte<br />

an meinem heiligen Tag zu machen, wenn du den Sabbat eine<br />

Wonne nennst, heilig für den HERRN, hochgeehrt, wenn du ihn<br />

ehrst, ohne Gänge zu machen und ohne dich Geschäften zu widmen<br />

und viele Worte zu machen, dann wirst du am HERRN deine<br />

Wonne haben. Dann lasse ich dich über die Höhen der Erde dahinfahren<br />

und das Erbe deines Vaters Jakob genießen.<br />

Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen.


Eucharistie · Samstag, 17. <strong>Februar</strong> 184<br />

Impuls zur Lesung<br />

„Brich dem Hungrigen dein Brot …“, so fängt ein Kirchenlied<br />

aus jüngerer Zeit an. In der heutigen Lesung wird ebenfalls ein<br />

Du angesprochen und zum Teilen, zum Geben und Hingeben<br />

aufgefordert: Reiche dem Hungrigen dein Brot. Mache den Darbenden<br />

satt. Dann wird deine Finsternis Licht sein, und der Herr<br />

wird für dich verlässlich da sein, auch in Dürre und Not. Ja, mehr<br />

noch, du wirst selbst einem bewässerten Garten gleichen. Im<br />

Alten Orient ist das ein wahrhaft paradiesisches Bild. Und dieses<br />

Bild wird noch einmal überboten: Du wirst sprudelnd leben und<br />

zur unerschöpflichen Quelle werden. „Brich dem Hungrigen<br />

dein Brot …“<br />

Antwortpsalm Ps 86, 1–6<br />

Kehrvers:<br />

Lehre mich, HERR, deinen Weg!<br />

Neige dein Ohr, HERR, und gib mir Antwort, *<br />

denn elend und arm bin ich!<br />

Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben! *<br />

Rette, du mein Gott, deinen Knecht,<br />

der auf dich vertraut! – Kehrvers<br />

Mein Herr, sei mir gnädig, *<br />

denn zu dir rufe ich den ganzen Tag!<br />

Erfreue die Seele deines Knechtes, *<br />

denn zu dir, mein Herr, erhebe ich meine Seele! – Kehrvers<br />

Du, mein Herr, bist gut und bereit zu vergeben, *<br />

reich an Liebe für alle, die zu dir rufen.<br />

Vernimm, o HERR, mein Bittgebet, *<br />

achte auf mein lautes Flehen! – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 11a, ferner GL 71, 1 (VIII. Ton)<br />

oder GL 1975 170, 1 (III. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)


185<br />

Samstag, 17. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Ez 33, 11<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

So spricht Gott, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des<br />

Schuldigen, sondern daran, dass er sich abkehrt von seinem Weg<br />

und am Leben bleibt.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 5, 27–32<br />

In jener Zeit sah Jesus einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen<br />

und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da verließ Levi alles, stand<br />

auf und folgte ihm nach.<br />

Und Levi gab für Jesus in seinem Haus ein großes Gastmahl.<br />

Viele Zöllner und andere waren mit ihnen zu Tisch.<br />

Da murrten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten und sagten<br />

zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und<br />

Sündern essen und trinken?<br />

Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes,<br />

sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte,<br />

sondern Sünder zur Umkehr zu rufen.<br />

Hymnus<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />

stärke unsern Glauben.<br />

Unser Herr, das Wort des Friedens,<br />

stirbt noch immer ungehört.


Abend · Samstag, 17. <strong>Februar</strong> 186<br />

Doch hat er den Weg gewiesen,<br />

der allein zum Frieden führt.<br />

Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />

stärke unsern Glauben.<br />

Wie am Leib die vielen Glieder<br />

sind wir füreinander da,<br />

denn als Schwestern und als Brüder<br />

sind wir stets einander nah.<br />

Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />

stärke unsern Glauben.<br />

Drum wird Nächstenliebe zeigen,<br />

wer zu seinen Freunden zählt.<br />

Niemand darf sein Wort verschweigen<br />

für den Frieden in der Welt.<br />

Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />

stärke unsern Glauben.<br />

Herbert Schaal 1968/72,<br />

© Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.lahn-verlag.de<br />

GL 1975 624 · KG 86<br />

Psalm 141 Verse 1–9<br />

Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; *<br />

höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.<br />

Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; *<br />

als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.<br />

Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, *<br />

eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!<br />

Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, *<br />

dass ich nichts tue, was schändlich ist,<br />

zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. *<br />

Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten.<br />

Der Gerechte mag mich schlagen aus Güte: *<br />

Wenn er mich bessert, ist es Salböl für mein Haupt;


187<br />

Samstag, 17. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

da wird sich mein Haupt nicht sträuben. *<br />

Ist er in Not, will ich stets für ihn beten.<br />

Haben ihre Richter sich auch die Felsen hinabgestürzt, *<br />

sie sollen hören, dass mein Wort für sie freundlich ist.<br />

Wie wenn man Furchen zieht und das Erdreich aufreißt, *<br />

so sind unsre Glieder hingestreut an den Rand der Unterwelt.<br />

Mein Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich; *<br />

bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus!<br />

Vor der Schlinge, die sie mir legten, bewahre mich, *<br />

vor den Fallen derer, die Unrecht tun!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Unser Beten steige vor dir auf wie Weihrauch, heiliger Gott. Auf<br />

dich richten sich unsere Augen, denn dein Wort ist freundlich<br />

für uns.<br />

Lesung 2 Kor 6, 1–4a<br />

Wir ermahnen euch, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergebens<br />

empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade erhöre<br />

ich dich, am Tag der Rettung helfe ich dir. Jetzt ist sie da, die Zeit<br />

der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung. Niemand geben<br />

wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst nicht getadelt<br />

werden kann. In allem erweisen wir uns als Gottes Diener.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Wort,<br />

das aus dem Munde Gottes kommt.<br />

Fürbitten<br />

Du unser Gott, dein Reich bricht sich Bahn, wo wir dein Wort<br />

in uns wirken lassen: Jesus Christus, der jedem Menschen nahekommen<br />

will. Wir rufen zu dir:


Abend · Samstag, 17. <strong>Februar</strong> 188<br />

A: Wirke dein Heil unter uns.<br />

Viele Menschen haben von Jesus gehört, und doch kennen sie<br />

ihn nicht;<br />

– lass alle ihm begegnen, die sich nach Gemeinschaft mit dir sehnen.<br />

Schreibe deinen Glaubenden Jesu Namen in ihr Herz;<br />

– gib, dass sie aus seiner Güte leben.<br />

Stärke deine Glaubenden im Dienst an der Welt;<br />

– lass sie in Gemeinschaft miteinander Jesu Weg zu den Menschen<br />

finden.<br />

Jesus bleibt die Hoffnung unserer Verstorbenen;<br />

– gestalte sie neu nach seinem verherrlichten Bilde.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als<br />

eine Zeit der Umkehr und der Buße. Gib uns durch ihre Feier die<br />

Gnade, dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten und<br />

die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem Glauben<br />

sichtbar machen. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit<br />

des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Friede sei mit den Brüdern und Schwestern,<br />

Liebe und Glaube von Gott, dem Vater,<br />

und Jesus Christus, dem Herrn.<br />

Nach Eph 6, 23<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


189<br />

Samstag, 17. <strong>Februar</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Wie sollen wir leben?<br />

(zu Jes 58, 9b–17)<br />

Wie sollen wir leben?<br />

Wie sieht ein Fasten aus, das wirklich fromm ist?<br />

Ein Fasten, das bei Gott ankommt,<br />

weil es allen frommt?<br />

Wie sollen wir leben?<br />

Sich seinem Nächsten nicht entziehen,<br />

auf niemanden mit dem Finger zeigen:<br />

so einfach ist die prophetische Antwort!<br />

Wie sollen wir leben?<br />

Manche Antworten scheinen einfach,<br />

manche Antworten schmerzen und heilen zugleich,<br />

wie eine bittere Pille, wie ein notwendiger Eingriff.<br />

Wir können es wissen – mit Gottes Hilfe.<br />

„Hier bin ich“, spricht der Mund des Herrn.<br />

Ungeteilt bin ich für dich da.<br />

So lernen wir teilen.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


18. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

1. Fastensonntag<br />

Namenstag: hl. Konstantia (Konstanze, 4. Jh.) · sel. Johannes „Angelikus“<br />

von Fiesole (Fra Angelico, Dominikaner, Maler, † 1455)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Todestag Martin Luthers († 1546)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Deine Wege, Herr, sind Huld und Treue für alle,<br />

die deinen Bund bewahren.<br />

Deinen Namen wollen wir loben.<br />

Vgl. Ps 25, 10<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du Sonne der Gerechtigkeit,<br />

Christus, vertreib in uns die Nacht,<br />

dass mit dem Licht des neuen Tags<br />

auch unser Herz sich neu erhellt.<br />

Du schenkst uns diese Gnadenzeit,<br />

gib auch ein reuevolles Herz<br />

und führe auf den Weg zurück,<br />

die deine Langmut irren sah.


191<br />

Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Es kommt der Tag, dein Tag erscheint,<br />

da alles neu in Blüte steht;<br />

der Tag, der unsre Freude ist,<br />

der Tag, der uns mit dir versöhnt.<br />

Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />

lobsinge alles, was da lebt.<br />

Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />

dich preisen durch ein neues Lied.<br />

Nach: Iam, Christe, sol iustitiae; 6. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 269 – andere Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />

Psalm 1<br />

Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, /<br />

nicht auf dem Weg der Sünder geht, *<br />

nicht im Kreis der Spötter sitzt,<br />

sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, *<br />

über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.<br />

Er ist wie ein Baum, *<br />

der an Wasserbächen gepflanzt ist,<br />

der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *<br />

und dessen Blätter nicht welken.<br />

Alles, was er tut, *<br />

wird ihm gut gelingen.<br />

Nicht so die Frevler: *<br />

Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.<br />

Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen *<br />

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.<br />

Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, *<br />

der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Auf dich blicken wir, an dir richten wir uns aus, du Mitte unseres<br />

Lebens. Lehre uns sehen, welchen Weg du uns weist, und richte<br />

dein Reich unter uns auf.


Morgen · Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> 192<br />

Lesung Kol 1, 9b–11<br />

Wir hören nicht auf, inständig für euch zu beten, dass ihr<br />

in aller Weisheit und Einsicht, die der Geist schenkt, den<br />

Willen des Herrn ganz erkennt. Denn ihr sollt ein Leben führen,<br />

das des Herrn würdig ist und in allem sein Gefallen findet. Ihr<br />

sollt Frucht bringen in jeder Art von guten Werken und wachsen<br />

in der Erkenntnis Gottes. Er gebe euch in der Macht seiner Herrlichkeit<br />

viel Kraft, damit ihr in allem Geduld und Ausdauer habt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt, damit der Teufel ihn<br />

versuche. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte,<br />

hungerte ihn.<br />

Bitten<br />

Gott unserer Väter, du hast dein Volk aus Ägypten herausgeführt<br />

und ihm in der Wüste deine Gegenwart offenbart. Zu dir rufen<br />

wir:<br />

A: Hab Erbarmen mit unserer Engherzigkeit.<br />

Immer wieder erliegen wir der Versuchung, uns in unserem<br />

Wohlstand einzurichten;<br />

– führe uns in deine Weite, dass wir miteinander den Reichtum<br />

des Lebens in Gemeinschaft entdecken.<br />

Auf deinen Armen möchtest du uns tragen, doch wir laufen anderen<br />

Göttern nach;<br />

– zieh uns zu dir hin, bevor wir mit unserer Weisheit am Ende<br />

sind.<br />

Wir sind befreit, um deinen Namen unter den Völkern bekannt<br />

zu machen;<br />

– lass uns allen, die aus der Fremde zu uns kommen, unvoreingenommen<br />

begegnen.<br />

Vaterunser


193<br />

Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als<br />

eine Zeit der Umkehr und der Buße. Gib uns durch ihre Feier die<br />

Gnade, dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten und<br />

die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem Glauben<br />

sichtbar machen. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit<br />

des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Der barmherzige Gott wende sich uns zu,<br />

er helfe uns tragen, was uns belastet,<br />

und mache uns zu Zeugen seiner Güte.<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 272, 275, 423, 427, 484 · KG 379,<br />

383, 384, 542<br />

Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören.<br />

Ich bin bei ihm in der Not,<br />

befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.<br />

Ich sättige ihn mit langem Leben<br />

und lasse ihn mein Heil schauen.<br />

Ps 91, 15–16<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 9, 8–15<br />

Gott sprach zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren:<br />

Ich bin es. Siehe, ich richte meinen Bund auf mit euch und<br />

mit euren Nachkommen nach euch und mit allen Lebewesen bei<br />

euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren der Erde<br />

bei euch, mit allen, die aus der Arche gekommen sind, mit allen<br />

Wildtieren der Erde überhaupt.


Eucharistie · Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> 194<br />

Ich richte meinen Bund mit euch auf: Nie wieder sollen alle<br />

Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie<br />

wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.<br />

Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte<br />

zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für<br />

alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die<br />

Wolken; er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir<br />

und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und<br />

erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes,<br />

der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen,<br />

allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut<br />

werden, die alle Wesen aus Fleisch verdirbt.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Dem auf der Erde ungehemmt steigenden Gewaltpegel begegnet<br />

Gott, indem er die Bäche und Flüsse, die Seen und Meere<br />

zu einer großen, zerstörerischen Flut anschwellen lässt. Doch<br />

schaut man auf die nachsintflutliche Menschheitsgeschichte, so<br />

könnte man verzweifeln: Nach der Flut ist vor der Flut. Wenn<br />

sich die Menschen auch nicht geändert haben – Gott, so deutet<br />

die Lesung an, hat durch die Flut eine Wandlung erfahren. Was<br />

immer die Menschen auch anstellen werden, Adonai will nun<br />

an seiner Erde und seinen Menschen festhalten. Alle Lebewesen<br />

stellt er unter die Gnade seines Bundes. Das unterstreicht<br />

das eindrucksvolle Bild vom Bogen in den Wolken. Der Herr hat<br />

seinen ‚Kampfbogen‘ endgültig an den Nagel gehängt, so lässt<br />

sich das kosmische Zeichen deuten. Der Bogen in den Wolken<br />

bedeutet aber noch mehr, er ist Symbol der Herrschaft und des<br />

Königtums. Wenn Hass und Gewalt von Menschen gegen Menschen<br />

hohe Wellen schlagen, erinnert der Bogen in den Wolken<br />

alle Welt und den Schöpfer selbst daran, dass die Erde sein<br />

Königreich ist und nicht Feindesland. Gott hat sich mit uns für<br />

immer verbündet. Werden wir uns wandeln?


195<br />

Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm Ps 25, 4–9<br />

Kehrvers:<br />

Deine Wege, HERR, sind Huld und Treue für alle, die deinen<br />

Bund wahren.<br />

Zeige mir, HERR, deine Wege, *<br />

lehre mich deine Pfade!<br />

Führe mich in deiner Treue und lehre mich; /<br />

denn du bist der Gott meines Heiles. *<br />

Auf dich hoffe ich den ganzen Tag. – Kehrvers<br />

Gedenke deines Erbarmens, HERR, /<br />

und der Taten deiner Gnade; *<br />

denn sie bestehen seit Ewigkeit!<br />

Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel! *<br />

Nach deiner Huld gedenke meiner, HERR,<br />

denn du bist gütig! – Kehrvers<br />

Der HERR ist gut und redlich, *<br />

darum weist er Sünder auf den rechten Weg.<br />

Die Armen leitet er nach seinem Recht, *<br />

die Armen lehrt er seinen Weg. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 10, ferner GL 60, 1 · GL 1975 233, 7 · KG 271 (VI. Ton)<br />

Lesung aus dem ersten Petrusbrief 1 Petr 3, 18–22<br />

Schwestern und Brüder! Christus ist der Sünden wegen ein einziges<br />

Mal gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er<br />

euch zu Gott hinführe, nachdem er dem Fleisch nach zwar getötet,<br />

aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde. In ihm ist er<br />

auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat<br />

ihnen gepredigt. Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den<br />

Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde;<br />

in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das<br />

Wasser gerettet.<br />

Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht<br />

dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine


Eucharistie · Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> 196<br />

Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung<br />

Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten<br />

Gottes und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

vgl. Mt 4, 4b<br />

Nicht nur vom Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />

aus Gottes Mund.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 1, 12–15<br />

In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig<br />

Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt.<br />

Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.<br />

Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach<br />

Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die<br />

Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an<br />

das Evangelium!<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, wir bringen Brot und Wein für das heilige Opfer,<br />

das wir zum Beginn dieser Fastenzeit feiern. Nimm mit diesen<br />

Gaben uns selbst an und vereine unsere Hingabe mit dem Opfer<br />

deines Sohnes, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger,<br />

ewiger Gott, immer und überall zu danken durch unseren<br />

Herrn Jesus Christus. Denn er hat in der Wüste vierzig Tage<br />

gefastet und durch sein Beispiel diese Zeit der Buße geheiligt. Er


197<br />

Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

macht die teuflische List des Versuchers zunichte und lässt uns<br />

die Bosheit des Feindes durchschauen. Er gibt uns die Kraft, den<br />

alten Sauerteig zu entfernen, damit wir Ostern halten mit lauterem<br />

Herzen und zum ewigen Ostern gelangen. Darum preisen<br />

wir dich mit den Kerubim und Serafim und singen mit allen Chören<br />

der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Ps 91, 4<br />

Mit seinen Flügeln schirmt dich der Herr, unter seinen Schwingen<br />

findest du Zuflucht.<br />

Schlussgebet<br />

Gütiger Gott, du hast uns das Brot des Himmels gegeben, damit<br />

Glaube, Hoffnung und Liebe in uns wachsen. Erhalte in uns das<br />

Verlangen nach diesem wahren Brot, das der Welt das Leben gibt,<br />

und stärke uns mit jedem Wort, das aus deinem Mund hervorgeht.<br />

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben und<br />

uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch und<br />

mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.<br />

Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />

Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch zur unvergänglichen<br />

Herrlichkeit.<br />

Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />

er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />

† und der Heilige Geist.


Auslegung · Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> 198<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Peter Köster<br />

Was immer die Versuchungen Jesu gewesen sein mögen,<br />

wenn man die „Tiere“ und „Engel“ als innere Bilder, als<br />

Symbole der menschlichen Seele versteht, erschließt sich noch<br />

ein existenzieller Zusammenhang. Es gehört zu den härtesten Anfechtungen,<br />

des Tierischen in seiner Natur ansichtig zu werden<br />

und der Versuchung zu widerstehen, es nicht zu leugnen oder<br />

abzutöten. Das Tierische im Menschen ist an sich nicht gleich<br />

böse oder gefährlich. Gefährlich und zerstörerisch werden die<br />

„Tiere“ erst, wenn man sie aus Angst einsperrt, sie mit Gewalt<br />

unterdrückt oder vor lauter Abscheu und Selbstverachtung umbringen<br />

will. Es kommt darauf an, diese triebhaften Kräfte anzunehmen<br />

in dem Vertrauen, dass nichts, was Gott geschaffen hat,<br />

in sich schon bösartig ist. Eine solche Einstellung erlaubt unserem<br />

tierischen Anteil die notwendige Integration. Dann können auch<br />

ohne Angst ihre Kräfte zu Verbündeten des Menschen werden.<br />

So wie Jesus in der Wüste mit den Tieren lebt, verlieren sie ihre<br />

unberechenbare Wildheit.<br />

Peter Köster SJ (Theologe, geistlicher Lehrer, * 1936),<br />

aus: Ders., Lebensorientierung am Markus-Evangelium.<br />

Eine geistliche Auslegung auf fachexegetischer Grundlage, 37,<br />

© EOS Verlag, St. Ottilien 2010<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


199<br />

Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Hymnus<br />

Gott, dessen Wort die Welt erschuf<br />

und dessen Wille sie erhält:<br />

Du hüllst den Tag in holdes Licht,<br />

in gnäd’gen Schlaf die dunkle Nacht.<br />

Dich träume unser tiefstes Herz,<br />

wenn uns die Ruhe nun umfängt.<br />

Der Schlaf erquicke unsern Leib<br />

und rüste ihn mit neuer Kraft.<br />

Dir sei der Lobpreis dargebracht,<br />

Gott Vater, Sohn und Heil’ger Geist.<br />

Dreiein’ge Macht, die alles lenkt,<br />

behüte, die auf dich vertraun. Amen.<br />

Nach: Deus creator omnium; Ambrosius, † 397<br />

Melodie: GL 539 · GL 1975 605 · KG 781 · EG 142<br />

Psalm 3 <br />

Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger; *<br />

so viele stehen gegen mich auf.<br />

Viele gibt es, die von mir sagen: *<br />

„Er findet keine Hilfe bei Gott.“<br />

Du aber, Herr, bist ein Schild für mich, *<br />

du bist meine Ehre und richtest mich auf.<br />

Ich habe laut zum Herrn gerufen; *<br />

da erhörte er mich von seinem heiligen Berg.<br />

Ich lege mich nieder und schlafe ein, *<br />

ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich.<br />

Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht, *<br />

wenn sie mich ringsum belagern.<br />

Herr, erhebe dich, *<br />

mein Gott, bring mir Hilfe!<br />

Verse 2–8a.9


Abend · Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> 200<br />

Beim Herrn findet man Hilfe. *<br />

Auf dein Volk komme dein Segen!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Richte uns auf, treuer Gott, wenn wir darniederliegen. Erwecke<br />

uns zu neuem Leben, wenn wir erstarrt sind. Du bist unsere Hilfe.<br />

Lesung 1 Petr 5, 5b–7<br />

Begegnet einander in Demut. Denn Gott tritt den Stolzen entgegen,<br />

den Demütigen aber schenkt er seine Gnade. Beugt<br />

euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes, damit er<br />

euch erhöht, wenn die Zeit gekommen ist. Werft alle eure Sorge<br />

auf ihn, denn er kümmert sich um euch.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wache über uns, Herr und Erlöser, damit wir der List des Versuchers<br />

nicht erliegen; denn du bist unser Helfer auf ewig.<br />

Fürbitten<br />

Was bedeutet erfüllte Zeit für uns? Bitten wir Gott um die Kraft<br />

des Neubeginns:<br />

V: Du Grund unserer Hoffnung, A: höre und erhöre uns.<br />

Für die Kirche;<br />

– dass sie ihre Option für die Armen und Rechtlosen überzeugend<br />

lebt.<br />

Für alle, die unter anstehenden Lebensentscheidungen leiden;<br />

– dass sie Ruhe und innere Einkehr finden.<br />

Für Kinder und Jugendliche, die ohne Ausbildungsperspektive,<br />

ohne Chance auf Arbeit sind;<br />

– dass ihnen Menschen, denen ihr Schicksal am Herzen liegt, ins<br />

Leben helfen.


201<br />

Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Für Kinder und Jugendliche, denen Wohlstand selbstverständlich<br />

ist;<br />

– dass sie Mitte und Maß ihres Lebens finden und lernen, Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als<br />

eine Zeit der Umkehr und der Buße. Gib uns durch ihre Feier die<br />

Gnade, dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten und<br />

die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem Glauben<br />

sichtbar machen. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit<br />

des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes<br />

und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.<br />

Vgl. 2 Kor 13, 13<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Montag, 19. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: Hadwig von Cappenberg (Prämonstratenserin, 12. Jh.) ·<br />

sel. Bonifatius von Lausanne (Bischof, Zisterzienser, † 1265)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Die Sonne strahlt uns wieder neu:<br />

Du schenkst auch diesem Tag sein Licht.<br />

So nimm jetzt unsre Blindheit fort<br />

und öffne unsre Augen, Herr.<br />

Lass uns erkennen, wo wir dir<br />

an diesem Tage nahe sind:<br />

In allem, was uns widerfährt,<br />

in Freud und Leid und jeder Not.<br />

Tu auf die Ohren und das Herz,<br />

dass wir für alle offen sind,<br />

damit wir in den Menschen dich<br />

erkennen, wie du um uns wirbst.<br />

Am Abend nimm uns gütig auf<br />

als treue Knechte in dein Reich,<br />

damit wir dich für immer schau’n:<br />

den Vater mit dem Sohn im Geist. Amen.<br />

© Bernardin Schellenberger 2013


203<br />

Montag, 19. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Canticum 1 Chr 29, 10b–13<br />

Antiphon:<br />

Herr, unser Gott, wir rühmen deinen herrlichen Namen.<br />

Gepriesen bist du, Herr, Gott unseres Vaters Israel, *<br />

von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />

Dein, Herr, sind Größe und Kraft, /<br />

Ruhm und Glanz und Hoheit; *<br />

dein ist alles im Himmel und auf Erden.<br />

Herr, dein ist das Königtum. *<br />

Du erhebst dich als Haupt über alles.<br />

Reichtum und Ehre kommen von dir; *<br />

du bist der Herrscher über die ganze Schöpfung.<br />

In deiner Hand liegen Kraft und Stärke; *<br />

von deiner Hand kommt alle Größe und Macht.<br />

Darum danken wir dir, Herr, unser Gott, *<br />

und rühmen deinen herrlichen Namen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung <br />

Ex 19, 4ac–6a<br />

Ihr habt gesehen, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und<br />

hierher zu mir gebracht habe. Jetzt aber, wenn ihr auf meine<br />

Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern<br />

mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde,<br />

ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein heiliges<br />

Volk gehören.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Kommt, ihr Gesegneten meines Vaters, nehmt das Reich in Besitz,<br />

das euch bereitet ist seit Anbeginn der Welt.


Eucharistie · Montag, 19. <strong>Februar</strong> 204<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der uns als seine Kinder angenommen hat. Zu<br />

ihm rufen wir:<br />

A: Lass uns dein Angesicht leuchten.<br />

– Damit wir Mut finden, uns ganz auf dich zu verlassen.<br />

– Damit wir erkennen, wo unsere Mitmenschen uns brauchen.<br />

– Damit wir das Gute tun, das uns hier und jetzt möglich ist.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Heil, gib uns die Gnade, umzukehren zu dir. Erleuchte<br />

unseren Verstand und stärke unseren Willen, damit uns diese<br />

Zeit der Buße zum Segen wird. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn,<br />

so schauen unsere Augen auf den Herrn, unseren Gott,<br />

bis er uns gnädig ist.<br />

Ps 123, 2–3<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Levitikus Lev 19, 1–2.11–18<br />

Der HERR sprach zu Mose: Rede zur ganzen Gemeinde der<br />

Israeliten und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der HERR,<br />

euer Gott, bin heilig.


205<br />

Montag, 19. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen.<br />

Ihr sollt nicht falsch bei meinem Namen schwören; du<br />

würdest sonst den Namen deines Gottes entweihen. Ich bin der<br />

HERR.<br />

Du sollst deinen Nächsten nicht ausbeuten und ihn nicht um<br />

das Seine bringen. Der Lohn des Tagelöhners soll nicht über Nacht<br />

bis zum Morgen bei dir bleiben. Du sollst einen Tauben nicht verfluchen<br />

und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen;<br />

vielmehr sollst du deinen Gott fürchten. Ich bin der HERR.<br />

Ihr sollt beim Rechtsentscheid kein Unrecht begehen. Du sollst<br />

weder für einen Geringen noch für einen Großen Partei nehmen;<br />

gerecht sollst du deinen Mitbürger richten. Du sollst deinen Mitbürger<br />

nicht verleumden und dich nicht hinstellen und das Blut<br />

deines Nächsten fordern. Ich bin der HERR.<br />

Du sollst in deinem Herzen keinen Hass gegen deinen Bruder<br />

tragen. Weise deinen Mitbürger zurecht, so wirst du seinetwegen<br />

keine Sünde auf dich laden. An den Kindern deines Volkes sollst<br />

du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen<br />

Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Heilig zu sein, weil der Herr heilig ist. Ist das nicht eine lähmende<br />

Überforderung für den Gläubigen? Oder geht es darum,<br />

von sich selbst nicht zu gering zu denken? Dem allgemeinen<br />

Zwang zur Selbstbanalisierung entgegenzutreten? Ohne in die<br />

Eitelkeits- oder Elitefalle zu tappen? Von welcher Seite man diesen<br />

enormen Anspruch auch anschaut, er bringt das Leben der<br />

Gläubigen in direkte Verbindung mit Gott. Glaube ist offenbar<br />

nichts, was auf den Sabbat bzw. den Sonntag vertagt werden<br />

kann, der Glaube erhebt vielmehr den Anspruch, das ganze Leben<br />

zu prägen. Dabei wird deutlich, dass der Gläubige nicht in<br />

einer einsamen Beziehung zum Herrn steht, sondern zu ihm immer<br />

nur über den Nächsten gelangen kann.


Eucharistie · Montag, 19. <strong>Februar</strong> 206<br />

Antwortpsalm Ps 19, 8–11.15<br />

Kehrvers: Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben.<br />

Die Weisung des HERRN ist vollkommen, *<br />

sie erquickt den Menschen.<br />

Das Zeugnis des HERRN ist verlässlich, *<br />

den Unwissenden macht es weise. – Kehrvers<br />

Die Befehle des HERRN sind gerade, *<br />

sie erfüllen das Herz mit Freude.<br />

Das Gebot des HERRN ist rein, *<br />

es erleuchtet die Augen. – Kehrvers<br />

Die Furcht des HERRN ist lauter, *<br />

sie besteht für immer.<br />

Die Urteile des HERRN sind wahrhaftig, *<br />

gerecht sind sie alle. – Kehrvers<br />

Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. *<br />

Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.<br />

Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen; /<br />

was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, *<br />

HERR, mein Fels und mein Erlöser. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Joh 6, 63b, ferner GL 584, 4 · GL 1975 465 · KG 629 (II. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

2 Kor 6, 2b<br />

Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der<br />

Rettung.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 25, 31–46<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn<br />

in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit<br />

ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.<br />

Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird


207<br />

Montag, 19. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken<br />

scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die<br />

Böcke aber zur Linken.<br />

Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt<br />

her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich<br />

als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist!<br />

Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich<br />

war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd<br />

und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir<br />

Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich<br />

war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.<br />

Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr,<br />

wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben<br />

oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir<br />

dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung<br />

gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis<br />

gesehen und sind zu dir gekommen?<br />

Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch:<br />

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt<br />

ihr mir getan.<br />

Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von<br />

mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und<br />

seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir<br />

nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts<br />

zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen;<br />

ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben;<br />

ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht.<br />

Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich<br />

hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im<br />

Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?<br />

Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr<br />

für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch<br />

mir nicht getan.<br />

Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten<br />

aber zum ewigen Leben.


Abend · Montag, 19. <strong>Februar</strong> 208<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Ich wünschte, Gott gäbe mir ein zweites Leben, um diesen Beruf<br />

zu leben.<br />

Ellen Ammann (geb. Sundström, setzte sich als prägende Gestalt der katholischen<br />

Frauenbewegung für Emanzipation, Bildung und soziale Teilhabe von<br />

Frauen ein; 1911 gründete sie den bayerischen Landesverband des Katholischen<br />

Frauenbundes. 1923 trug sie als Mitglied des bayerischen Landtags<br />

entscheidend zur Niederschlagung des Hitlerputschs bei; 1870–1932)<br />

• Was ist mein Beruf, meine Berufung?<br />

• Was will ich bewirken?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Nun bitten wir den Heiligen Geist<br />

um den rechten Glauben allermeist,<br />

dass er uns behüte an unserm Ende,<br />

wann wir heimfahrn aus diesem Elende.<br />

Kyrieleis!<br />

Erleuchte uns, o ewiges Licht,<br />

hilf, dass alles, was durch uns geschieht,<br />

Gott sei wohlgefällig durch Jesum Christum,<br />

der uns macht heilig durch sein Priestertum!<br />

Kyrieleis!<br />

O höchster Tröster und wahrer Gott,<br />

steh uns treulich bei in aller Not,<br />

mach rein unser Leben, schenk uns dein Gnade,


209<br />

Montag, 19. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

lass uns nicht weichen von dem rechten Pfade!<br />

Kyrieleis!<br />

Dein heilge Lieb und Allgütigkeit<br />

mache gnädig unser Herz bereit,<br />

dass wir unsern Nächsten recht christlich lieben<br />

und stets bleiben in deinem heilgen Frieden!<br />

Kyrieleis!<br />

Str. 1 aus dem 13. Jahrhundert, Str. 2–4 nach Michael Vehe 1537<br />

GL 1975 870 (Anhang Köln)<br />

Psalm 19 Verse 8–15<br />

Die Weisung des Herrn ist vollkommen, *<br />

sie erquickt den Menschen.<br />

Das Gesetz des Herrn ist verlässlich, *<br />

den Unwissenden macht es weise.<br />

Die Befehle des Herrn sind richtig, *<br />

sie erfreuen das Herz;<br />

das Gebot des Herrn ist lauter, *<br />

es erleuchtet die Augen.<br />

Die Furcht des Herrn ist rein, *<br />

sie besteht für immer.<br />

Die Urteile des Herrn sind wahr, *<br />

gerecht sind sie alle.<br />

Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. *<br />

Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.<br />

Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; *<br />

wer sie beachtet, hat reichen Lohn.<br />

Wer bemerkt seine eigenen Fehler? *<br />

Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist!<br />

Behüte deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen; *<br />

sie sollen nicht über mich herrschen.<br />

Dann bin ich ohne Makel *<br />

und rein von schwerer Schuld.


Abend · Montag, 19. <strong>Februar</strong> 210<br />

Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen; /<br />

was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, *<br />

Herr, mein Fels und mein Erlöser.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du sprichst uns frei, gerechter Gott, du hilfst uns auf, wenn wir<br />

uns dir zuwenden. Schreibe deine Weisung in unser Herz.<br />

Lesung Röm 12, 1–2<br />

Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine<br />

Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen,<br />

das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene<br />

Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern<br />

wandelt euch durch ein neues Denken, damit ihr prüfen und erkennen<br />

könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut<br />

und vollkommen ist.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr<br />

mir getan.<br />

Fürbitten<br />

Viele Menschen unserer Zeit sehen keine Perspektive für ihr Leben,<br />

finden keinen Platz in der Welt. Damit sie Sinn erfahren und<br />

Vertrauen fassen, rufen wir:<br />

V: Jesus, Lebensbrot, A: stille unsern Hunger.<br />

Wir bitten für die Jugendlichen, die keine Zukunft für sich sehen;<br />

– dass sie Menschen begegnen, die ihnen Selbstvertrauen geben<br />

und dabei helfen, ihren persönlichen Weg zu finden.<br />

Wir bitten für die Kinder in den armen Gegenden unserer Erde,<br />

die von Hunger und Krankheiten meist am schlimmsten betroffen<br />

sind;


211<br />

Montag, 19. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

– dass sie Menschen finden, die ihre elementaren Bedürfnisse<br />

stillen.<br />

Wir bitten für die vielen Menschen in den Industrieländern, die<br />

trotz materieller Sicherheit nicht wissen, wofür sie leben;<br />

– dass sie sich aufmachen zu denen, die ihre Hilfe brauchen, und<br />

neuen Sinn im menschlichen Miteinander entdecken.<br />

Wir bitten für Menschen, die ihr Lebensende nahen sehen und so<br />

vieles gern noch erleben würden;<br />

– dass sie jeden Tag, den sie hier sind, als Geschenk annehmen<br />

und möglichst genießen können.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Heil, gib uns die Gnade, umzukehren zu dir. Erleuchte<br />

unseren Verstand und stärke unseren Willen, damit uns diese<br />

Zeit der Buße zum Segen wird. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Eleutherius (erster Bischof von Tournai, † um 500) · hl.<br />

Falko (Bischof von Tongern-Maastricht, † um 512) · Amata (Klarissin,<br />

Nichte Klaras von Assisi, † 1254) · hl. Jacinta Marto (Seherin von Fatima,<br />

† 1920) · Jordan Mai (Franziskaner, † 1922)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du Gott des Lichts, dem Vater gleich,<br />

du Licht, dem unser Licht entspringt,<br />

du ew’ger Tag: Hör unser Flehn,<br />

das aus der Nacht zum Himmel dringt.<br />

Entreiße uns der Finsternis<br />

und aller Angst der Erdennacht,<br />

streif ab von uns die Müdigkeit,<br />

die uns zum Guten träge macht.<br />

Du, Christus, bist das Licht der Welt,<br />

der Gott, dem gläubig wir vertraun,<br />

auf den im Dunkel dieser Zeit<br />

wir alle unsre Hoffnung baun.<br />

Aus ganzem Herzen preisen wir<br />

dich, Christus, Herr der Herrlichkeit,<br />

der mit dem Vater und dem Geist<br />

uns liebt in alle Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Consors paterni luminis; 7./8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 339 · GL 1975 229 · KG 473 – andere Melodie: EG 440


213<br />

Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Canticum <br />

Tob 13, 2–5b.7c–9<br />

Antiphon:<br />

Preist den Herrn der Gerechtigkeit, rühmt den ewigen König.<br />

Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt, *<br />

sein Königtum sei gepriesen!<br />

Er züchtigt und hat auch wieder Erbarmen, /<br />

er führt hinab in die Unterwelt<br />

und führt auch wieder zum Leben. *<br />

Niemand kann seiner Macht entfliehen.<br />

Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, ihr Kinder Israels, *<br />

denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut.<br />

Verkündet dort seine erhabene Größe, *<br />

preist ihn laut vor allem, was lebt.<br />

Denn er ist unser Herr und Gott, *<br />

er ist unser Vater in alle Ewigkeit.<br />

Er züchtigt uns wegen unsrer Sünden, *<br />

doch hat er auch wieder Erbarmen.<br />

Preist den Herrn der Gerechtigkeit, *<br />

rühmt den ewigen König!<br />

Ich bekenne mich zum Herrn im Land der Verbannung, *<br />

ich bezeuge den Sündern seine Macht und erhabene Größe.<br />

Kehrt um, ihr Sünder; /<br />

tut, was recht ist in seinen Augen! *<br />

Vielleicht ist er gnädig und hat mit euch Erbarmen.<br />

Ich will meinen Gott rühmen, den König des Himmels, *<br />

meine Seele freut sich über die erhabene Größe meines Gottes.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Jes 56, 7<br />

Ich bringe sie zu meinem heiligen Berg und erfülle sie in meinem<br />

Bethaus mit Freude. Ihre Brandopfer und Schlachtopfer


Morgen · Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> 214<br />

finden Gefallen auf meinem Altar, denn mein Haus wird ein Haus<br />

des Gebets für alle Völker genannt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt<br />

hat.<br />

Bitten<br />

Jesus, du machst uns Mut, vor den Vater zu tragen, was immer<br />

uns bewegt. Wir bitten dich:<br />

A: Herr, öffne unser Herz und unsere Lippen.<br />

Du hast deine Jünger beten gelehrt;<br />

– lass in uns wachsen, um was wir bitten sollen.<br />

Lass uns in schwierigen Situationen nicht kopflos werden;<br />

– hilf, dass wir uns gerade dann ganz dem Vater zuwenden.<br />

Gib, dass wir die Antwort des Vaters verstehen,<br />

– und mach uns bereit, für seine Hilfe zu danken.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, sieh gütig auf deine Gemeinde. Da wir durch<br />

Mäßigung den Leib in Zucht halten und Buße tun, schenke unserem<br />

Geist die wahre Sehnsucht nach dir. Darum bitten wir durch<br />

Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


215<br />

Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, du warst unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht.<br />

Von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, o Gott.<br />

Ps 90,1–2<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 55, 10–11<br />

So spricht der Herr: Wie der Regen und der Schnee vom Himmel<br />

fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu<br />

tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie<br />

dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit<br />

dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir<br />

zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen,<br />

wozu ich es ausgesandt habe.<br />

Antwortpsalm Ps 34, 4–7.16–19<br />

Kehrvers:<br />

Der HERR ist nahe allen, die ihn rufen.<br />

Preist mit mir die Größe des HERRN, *<br />

lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!<br />

Ich suchte den HERRN und er gab mir Antwort, *<br />

er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – Kehrvers<br />

Die auf ihn blickten, werden strahlen, *<br />

nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.<br />

Da rief ein Armer und der HERR erhörte ihn *<br />

und half ihm aus all seinen Nöten. – Kehrvers<br />

Die Augen des HERRN sind den Gerechten zugewandt, *<br />

seine Ohren ihrem Hilfeschrei.<br />

Das Angesicht des HERRN richtet sich gegen die Bösen, *<br />

ihr Andenken von der Erde zu tilgen. – Kehrvers


Eucharistie · Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> 216<br />

Die aufschrien, hat der HERR erhört, *<br />

er hat sie all ihren Nöten entrissen.<br />

Nahe ist der HERR den zerbrochenen Herzen *<br />

und dem zerschlagenen Geist bringt er Hilfe.<br />

Kehrvers:<br />

Der HERR ist nahe allen, die ihn rufen.<br />

Kehrvers vgl. Vers 18, ferner GL 76, 1 (I. Ton)<br />

oder GL 1975 698, 1 (II. Ton) oder KG 644 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

vgl. Mt 4, 4b<br />

Nicht nur vom Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />

aus Gottes Mund.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 6, 7–15<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet,<br />

sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden<br />

nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie;<br />

denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.<br />

So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein<br />

Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel,<br />

so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen! Und<br />

erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern<br />

erlassen haben! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette<br />

uns vor dem Bösen!<br />

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann<br />

wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber<br />

den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure<br />

Verfehlungen auch nicht vergeben.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

„Unser Vater im Himmel“: für Sigmund Freud (1856–1939)<br />

wird der Mensch erst dann wahrhaft erwachsen werden, wenn


217<br />

Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

er die zugleich stützende und lähmende Illusion eines Vaters<br />

im Himmel aufgibt und seiner Endlichkeit mannhaft ins Auge<br />

sieht. Eine Konzentration auf Macht und gleichsam schlaraffische<br />

Versorgungskraft im Gottesbild müsste tatsächlich zu einer<br />

Entmündigung der Menschen führen. Das wäre aber gerade aus<br />

biblischer Sicht zutiefst verfehlt! Das biblische Vaterbild, das<br />

Gottesbild Jesu, ist anders: Gott will freie Menschen, Mann und<br />

Frau; und er vertraut ihnen die Erde vorbehaltlos an. – Der Philosophin<br />

Simone Weil (1909–1943) ist bei der Gottesanrede des<br />

Vaterunsers der volle Wortlaut wichtig: Gott ist „unser Vater im<br />

Himmel“. Jeder Versuch, ihn in einer irdischen Wirklichkeit, einer<br />

Vaterfigur oder väterlichen Instanz, einem beeindruckenden<br />

Vermögen oder einer tragenden Institution, dingfest zu machen,<br />

wäre Götzendienst. Aus der Einsicht, dass Gott Vater ist, folgt<br />

für sie eine strenge Kritik all dessen, was sich innerweltlich als<br />

Ursprungsmacht oder letzte Instanz ausgibt oder ersehnt wird.<br />

„Wenn wir hier unten einen Vater zu haben glauben, dann ist<br />

nicht er es, dann ist es ein falscher Gott.“<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen<br />

können.<br />

Mark Twain (amerikanischer Schriftsteller, 1835–1910)<br />

• Wie reagiere ich selbst auf freundliche Zuwendung?<br />

• Wenn Freundlichkeit in der Luft ist – was kann eine so veränderte<br />

Atmosphäre bewirken?


Abend · Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> 218<br />

Confiteor (Seite 17), Erbarme dich (Seite 30) – oder:<br />

Gott, unser Vater, auch wer sich von dir entfernt hat, kann zurückkehren<br />

zu dir. Du hältst voll Sehnsucht nach uns Ausschau,<br />

du empfängst uns mit offenen Armen. Wenn wir uns elend und<br />

verlassen fühlen, bring dich uns in Erinnerung. Lass uns aufbrechen<br />

zu dir und in deiner Nähe neu das Leben finden, heute und<br />

alle Tage.<br />

Redaktion Magnificat<br />

Hymnus<br />

Vater unser verborgen,<br />

dein Name sei sichtbar in uns,<br />

dein Königreich komme auf Erden,<br />

eine Welt nach deinem Willen<br />

mit Bäumen bis in den Himmel,<br />

wo Wasser, Schönheit und Brot,<br />

Gerechtigkeit ist und Gnade.<br />

Wo Frieden endgültig errungen,<br />

wo Trost und Vergebung ist<br />

und Menschen sprechen wie Menschen,<br />

wo Kinder hellwach und jung sind,<br />

Tiere nicht länger gepeinigt,<br />

nie ein Mensch mehr gemartert,<br />

nicht ein Mensch mehr geknechtet.<br />

Lösch die Hölle in uns,<br />

leg dein Wort uns ans Herz,<br />

brich die eisernen Mächte,<br />

brich das Böse entzwei.<br />

Von dir ist die Zukunft,<br />

komme, was kommt.<br />

Von dir ist die Zukunft,<br />

komme, was kommt.<br />

Huub Oosterhuis (Übertragung: Annette Rothenberg-Joerges),<br />

aus: Huub Oosterhuis, Du Atem meiner Lieder. 100 Lieder und Gesänge, 124 f.,<br />

© 2009 Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau


219<br />

Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Psalm 21 Verse 2–8.14<br />

An deiner Macht, Herr, freut sich der König; *<br />

über deine Hilfe, wie jubelt er laut!<br />

Du hast ihm den Wunsch seines Herzens erfüllt, *<br />

ihm nicht versagt, was seine Lippen begehrten.<br />

Du kamst ihm entgegen mit Segen und Glück, *<br />

du kröntest ihn mit einer goldenen Krone.<br />

Leben erbat er von dir, du gabst es ihm, *<br />

viele Tage, für immer und ewig.<br />

Groß ist sein Ruhm durch deine Hilfe, *<br />

du hast ihn bekleidet mit Hoheit und Pracht.<br />

Du machst ihn zum Segen für immer; *<br />

wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm große Freude.<br />

Denn der König vertraut auf den Herrn, *<br />

die Huld des Höchsten lässt ihn niemals wanken.<br />

Erhebe dich, Herr, in deiner Macht! *<br />

Deiner siegreichen Kraft wollen wir singen und spielen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Ewiger, du gibst uns Anteil an der Herrlichkeit deines Sohnes.<br />

Belebe uns, damit wir unseren Mitmenschen und Mitgeschöpfen<br />

zum Segen werden.<br />

Lesung 1 Joh 3, 1a.2<br />

Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat:<br />

Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Liebe Brüder, jetzt<br />

sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht<br />

offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden,<br />

wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er<br />

ist.


Abend · Dienstag, 20. <strong>Februar</strong> 220<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wenn du beten willst, geh in deine Kammer und verschließ die<br />

Tür; dann bete zu deinem Vater.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten für die Suchenden und Zweifelnden:<br />

V: Du Gott des Lebens, A: hilf ihnen auf.<br />

– Dass sie zur Ruhe kommen und die Kraft der Stille erfahren.<br />

– Dass sie das Staunen wiederentdecken und sich an deiner<br />

Schöpfung freuen.<br />

– Dass sie die Zeichen, die du ihnen gibst, verstehen lernen.<br />

– Dass sie Menschen begegnen, die sie auf dem Weg zum Glauben<br />

begleiten.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, sieh gütig auf deine Gemeinde. Da wir durch<br />

Mäßigung den Leib in Zucht halten und Buße tun, schenke unserem<br />

Geist die wahre Sehnsucht nach dir. Darum bitten wir durch<br />

Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Heiliger Petrus Damiani<br />

Der Kirchenlehrer Petrus Damiani (1007–1072) war einer der großen<br />

Reformer der Kirche im Mittelalter. Er stammte aus Ravenna.<br />

Nach einer harten Jugend wurde er 1035 Eremitenmönch und<br />

erneuerte die Ordnung für die Eremitenkongregationen. 1057 wurde<br />

er gegen seinen Willen zum Kardinal erhoben. Er setzte sich für eine<br />

vom Staat unabhängige Kirche ein und kämpfte gegen die Simonie<br />

(Erkaufen geistlicher Ämter) und den Sittenverfall des Klerus. Gleichzeitig<br />

war er einer der produktivsten Schriftsteller des Mittelalters und<br />

hinterließ ein umfangreiches Werk theologischer Schriften. Er wird als<br />

Heiliger verehrt, obwohl eine offizielle Heiligsprechung niemals stattgefunden<br />

hat. Leo XII. erhob ihn 1828 zum Kirchenlehrer.<br />

Namenstag: hl. Germanus von Grandval (Einsiedler, Abt, Märtyrer,<br />

† 675) · Leodegar von Eichstätt (Mitgründer der Abtei St. Walburg,<br />

† 1074) · hl. Gunthild von Biblisheim (Äbtissin, † 1131) · sel. Richard<br />

Henkes (Pallottiner, Gegner der Nationalsozialisten, Märtyrer, † 1945)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Dir gebührt unser Lob,<br />

dir unser rühmendes Lied!<br />

Dir, o Gott, sei Ehre und Ruhm:<br />

dem Vater und dem Sohne<br />

und dem Heiligen Geiste,<br />

jetzt und immer und in Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Te decet laus, te decet hymnus; frühchristlich<br />

Melodie: Benediktinisches Antiphonale 1,438


Morgen · Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> 222<br />

Psalm 18 Verse 8–20<br />

Es wankte und schwankte die Erde, /<br />

die Grundfesten der Berge erbebten. *<br />

Sie wankten, denn sein Zorn war entbrannt.<br />

Rauch stieg aus seiner Nase auf, /<br />

aus seinem Mund kam verzehrendes Feuer, *<br />

glühende Kohlen sprühten aus von ihm.<br />

Er neigte den Himmel und fuhr herab, *<br />

zu seinen Füßen dunkle Wolken.<br />

Er fuhr auf dem Kerub und flog daher; *<br />

er schwebte auf den Flügeln des Windes.<br />

Er hüllte sich in Finsternis, *<br />

in dunkles Wasser und dichtes Gewölk wie in ein Zelt.<br />

Von seinem Glanz erstrahlten die Wolken, *<br />

Hagel fiel nieder und glühende Kohlen.<br />

Da ließ der Herr den Donner im Himmel erdröhnen, *<br />

der Höchste ließ seine Stimme erschallen.<br />

Er schoss seine Pfeile und streute sie, *<br />

er schleuderte Blitze und jagte sie dahin.<br />

Da wurden sichtbar die Tiefen des Meeres, *<br />

die Grundfesten der Erde wurden entblößt<br />

vor deinem Drohen, Herr, *<br />

vor dem Schnauben deines zornigen Atems.<br />

Er griff aus der Höhe herab und fasste mich, *<br />

zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.<br />

Er entriss mich meinen mächtigen Feinden, *<br />

die stärker waren als ich und mich hassten.<br />

Sie überfielen mich am Tag meines Unheils, *<br />

doch der Herr wurde mein Halt.<br />

Er führte mich hinaus ins Weite, *<br />

er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


223<br />

Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Hilf uns und zieh uns heraus, wenn uns Gefahr bedrängt, nimm<br />

uns in Schutz, wenn Menschen sich gegen uns wenden. Denn<br />

du, Gott, bist unser Leben.<br />

Lesung Dtn 30, 2–3a<br />

Wenn du zum Herrn, deinem Gott, zurückkehrst und auf seine<br />

Stimme hörst in allem, wozu ich dich heute verpflichte,<br />

du und deine Kinder, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele:<br />

dann wird der Herr, dein Gott, dein Schicksal wenden, er wird<br />

sich deiner erbarmen, sich dir zukehren und dich aus allen Völkern<br />

zusammenführen, unter die der Herr, dein Gott, dich verstreut<br />

hat.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Dieses Volk ist ein böses Volk. Es fordert ein Zeichen. Aber es wird<br />

ihm kein anderes Zeichen gegeben als das Zeichen des Jona.<br />

Bitten<br />

Wenn wir auf den verwickelten Weg Jonas schauen, entdecken<br />

wir möglicherweise vieles, das wir von uns selber kennen. Lasst<br />

uns Gott deshalb um seine Nähe bitten:<br />

V: Du unsere Mitte, A: lass uns dich finden.<br />

– Wenn wir der Aufgabe ausweichen möchten, die du uns zuweist.<br />

– Wenn wir uns schwertun damit, wie du deine Pläne verwirklichst.<br />

– Wenn wir mit unserer Weisheit am Ende sind.<br />

Vaterunser


Eucharistie · Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> 224<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, sieh gnädig auf die Hingabe deines Volkes.<br />

Gib, dass wir unseren Leib in Zucht nehmen und durch gute Werke<br />

im Geist neu werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Denk an dein Erbarmen, Herr, und an die Taten deiner Huld,<br />

denn sie bestehen von Ewigkeit.<br />

Lass unsere Feinde nicht triumphieren!<br />

Befreie uns, Gott Israels, aus all unseren Nöten.<br />

Ps 25, 6.2.22<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jona Jona 3, 1–10<br />

Das Wort des HERRN erging an Jona: Mach dich auf den Weg<br />

und geh nach Ninive, der großen Stadt, und rufe ihr all das<br />

zu, was ich dir sagen werde!<br />

Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie der<br />

HERR es ihm befohlen hatte. Ninive war eine große Stadt vor<br />

Gott; man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren. Jona begann,<br />

in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief:<br />

Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört!<br />

Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten<br />

aus und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an. Als die<br />

Nachricht davon den König von Ninive erreichte, stand er von<br />

seinem Thron auf, legte seinen Königsmantel ab, hüllte sich in ein<br />

Bußgewand und setzte sich in die Asche.


225<br />

Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Er ließ in Ninive ausrufen: Befehl des Königs und seiner Großen:<br />

Alle Menschen und Tiere, Rinder, Schafe und Ziegen, sollen<br />

nichts essen, nicht weiden und kein Wasser trinken. Sie sollen<br />

sich in Bußgewänder hüllen, Menschen und Tiere. Sie sollen mit<br />

aller Kraft zu Gott rufen und jeder soll umkehren von seinem<br />

bösen Weg und von der Gewalt, die an seinen Händen klebt. Wer<br />

weiß, vielleicht kehrt er um und es reut Gott und er lässt ab von<br />

seinem glühenden Zorn, sodass wir nicht zugrunde gehen.<br />

Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich<br />

von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das<br />

er ihnen angedroht hatte, und er tat es nicht.<br />

Antwortpsalm Ps 51, 3–4.12–13.18–19<br />

Kehrvers:<br />

Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht<br />

verschmähen.<br />

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />

Wasch meine Schuld von mir ab *<br />

und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *<br />

und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!<br />

Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, *<br />

deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – Kehrvers<br />

Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie geben, *<br />

an Brandopfern hast du kein Gefallen.<br />

Schlachtopfer für Gott ist ein zerbrochener Geist, *<br />

ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz<br />

wirst du, Gott, nicht verschmähen. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 19b, ferner GL 639, 1 · GL 1975 171, 2 · KG 399 (IV. Ton)<br />

oder GL 1975 172, 3 (I. Ton)


Eucharistie · Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> 226<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joël 2, 12–13<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Kehrt um zum HERRN von ganzem Herzen; denn er ist gnädig<br />

und barmherzig, langmütig und reich an Huld.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 11, 29–32<br />

In jener Zeit, als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, begann<br />

er zu sprechen: Diese Generation ist eine böse Generation.<br />

Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein Zeichen gegeben<br />

werden außer das Zeichen des Jona.<br />

Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war,<br />

so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.<br />

Die Königin des Südens wird beim Gericht mit den Männern<br />

dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam von<br />

den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Und<br />

siehe, hier ist mehr als Salomo.<br />

Die Männer von Ninive werden beim Gericht mit dieser Generation<br />

auftreten und sie verurteilen; denn sie sind auf die Botschaft<br />

des Jona hin umgekehrt. Und siehe, hier ist mehr als Jona.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Eine Umwertung aller Werte: Anders als erwartet, wird im Endgericht<br />

nicht die Gruppe mit Erwählungsgarantie Maßstab für<br />

die Völker sein – ausgerechnet von den Leuten aus der notorisch<br />

sündigen Großstadt Ninive wird sie in den Schatten gestellt.<br />

Doch es kommt noch schlimmer. Eine fremde Frau wird<br />

vor Gericht auftreten und die einheimischen Männer beschämen.<br />

Denn anders als viele, die Jesu Botschaft gegenüber taub<br />

bleiben, haben die heidnischen Niniviten dem Gottesmann Jona<br />

gut zugehört und im letzten Moment die Notbremse gezogen,<br />

und Sabas Herrscherin hat aus eigenem Antrieb den weisen König<br />

Salomo aufgesucht, seine Größe anerkannt und von ganzem


227<br />

Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Herzen einen Gott gelobt, der nicht der ihre war. Lukas schreibt<br />

auch für uns! Sind nicht auch wir durch religiöse Tradition und<br />

Information gut präpariert? Doch wie sieht es wirklich aus? Bewegt<br />

uns die geistliche Neugier einer Königin von Saba? Fangen<br />

wir neu an wie die Einwohner von Ninive, damit auch unsere<br />

Begegnung mit dem König Funken schlägt!<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Der Pessimismus erstickt den Trieb, der die Menschen drängt,<br />

gegen Armut, Unwissenheit und Verbrechen anzukämpfen, und<br />

trocknet alle Quellen der Freude in dieser Welt aus.<br />

Helen Keller (taubblinde amerikanische Schriftstellerin, 1880–1968)<br />

• Trägheit und Pessimismus ergänzen sich oft: Was hilft mir, sie<br />

zu überwinden?<br />

• Was lässt mich das Glück im Tun und Handeln erfahren?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

In mir ist es finster,<br />

aber bei dir ist Licht.<br />

Ich bin einsam,<br />

aber du verlässt mich nicht.<br />

Ich bin kleinmütig,<br />

aber bei dir ist Hilfe.


Abend · Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> 228<br />

Ich bin unruhig,<br />

aber bei dir ist Frieden.<br />

In mir ist Bitterkeit,<br />

aber bei dir ist die Geduld.<br />

Ich verstehe deine Wege nicht,<br />

aber du weißt den rechten Weg für mich.<br />

Dietrich Bonhoeffer (1906–1945)<br />

Psalm 17 Verse 8–15<br />

Herr, behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges, *<br />

birg mich im Schatten deiner Flügel<br />

vor den Frevlern, die mich hart bedrängen, *<br />

vor den Feinden, die mich wütend umringen.<br />

Sie haben ihr hartes Herz verschlossen, *<br />

sie führen stolze Worte im Mund,<br />

sie lauern mir auf, jetzt kreisen sie mich ein; *<br />

sie trachten danach, mich zu Boden zu strecken,<br />

so wie der Löwe voll Gier ist zu zerreißen, *<br />

wie der junge Löwe, der im Hinterhalt lauert.<br />

Erheb dich, Herr, tritt dem Frevler entgegen! *<br />

Wirf ihn zu Boden, mit deinem Schwert entreiß mich ihm!<br />

Rette mich, Herr, mit deiner Hand vor diesen Leuten, *<br />

vor denen, die im Leben schon alles haben.<br />

Du füllst ihren Leib mit Gütern, /<br />

auch ihre Söhne werden noch satt *<br />

und hinterlassen den Enkeln, was übrig bleibt.<br />

Ich aber will in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen, *<br />

mich sattsehen an deiner Gestalt, wenn ich erwache.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wenn Menschen uns bedrängen, bewahre uns in deiner Liebe,<br />

gütiger Gott. Gib uns festen Mut, dass wir ihnen mit deiner Barmherzigkeit<br />

begegnen.


229<br />

Mittwoch, 21. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Lesung Jdt 13, 18.19<br />

Gepriesen sei der Herr, unser Gott, der Himmel und Erde geschaffen<br />

hat! Die Erinnerung an dein Vertrauen soll in Ewigkeit<br />

nicht aus den Herzen der Menschen entschwinden, die sich<br />

an die Macht Gottes erinnern.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war,<br />

so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im<br />

Schoß der Erde sein.<br />

Fürbitten<br />

Jesus, wir bitten dich für alle, die sich um Menschen in Not kümmern:<br />

V: Ergreif unsre Hand, A: hilf uns, einander zu halten.<br />

– Für alle, die Menschen mit Depressionen zur Seite stehen.<br />

– Für alle, die Trauernde trösten.<br />

– Für alle, die von Missbrauch Betroffenen zuhören.<br />

– Für alle, die Ertrinkende retten.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, sieh gnädig auf die Hingabe deines Volkes.<br />

Gib, dass wir unseren Leib in Zucht nehmen und durch gute Werke<br />

im Geist neu werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


athedra Petri<br />

Donnerstag<br />

22. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Bereits Mitte des vierten Jahrhunderts wurde das Fest der Kathedra<br />

Petri (Petri Stuhlfeier) begangen, wohl in Ablösung eines heidnischen<br />

Totengedächtnisses. Bei der antiken Totenfeier für verstorbene<br />

Verwandte und Bekannte hielt man für bestimmte Verstorbene Speisen<br />

bereit und einen Stuhl (cathedra) am Tisch frei. Da der Todestag<br />

des Petrus nicht bekannt war, wurde der 22. <strong>Februar</strong> sein Gedenktag.<br />

Gefeiert wurde nicht die cathedra, sondern die Übernahme des Bischofssitzes<br />

in Rom durch den Apostel Petrus, womit er zum Inhaber<br />

des kirchlichen Lehramtes wurde. Das hatte später die Umdeutung<br />

der cathedra als Lehrstuhl des Bischofs von Rom zur Folge. So wurde<br />

die cathedra zum Symbol der Amtsvollmacht des jeweiligen Papstes<br />

als Nachfolger des heiligen Petrus.<br />

Seit dem sechsten oder siebten Jahrhundert wurde in Gallien ein<br />

zweites Fest der Kathedra Petri am 18. Januar gefeiert, das die Kirche<br />

in Rom zunächst übernahm. Papst Johannes XXIII. legte aber beide<br />

Feste zusammen zu einem Festtag am 22. <strong>Februar</strong>.<br />

Namenstag: sel. Isabella von Frankreich (Elisabeth, Klarissin, Schwester<br />

des hl. Ludwig IX., † 1270) · hl. Margareta von Cortona (Franziskaner-<br />

Terziarin, † 1297) · Christoph Probst, Hans und Sophie Scholl (Mitglieder<br />

der „Weißen Rose“, † 1943)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Den Herrn, den König der Apostel,<br />

kommt, wir beten ihn an!<br />

Ehre sei dem Vater ...


231<br />

Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Hymnus<br />

Petrus, der Kirche Fundament,<br />

der Herr hat dich zum Fels gemacht,<br />

er selber ist der feste Grund,<br />

der Halt und Stärke dir verleiht.<br />

Du, Petrus, hast den Herrn zuerst<br />

bekannt als wahren Gottessohn.<br />

Dir gab er Auftrag und Gewalt,<br />

sein Volk zu leiten durch die Zeit.<br />

Behüte du als treuer Knecht<br />

die Herde, die dir anvertraut.<br />

Wenn Satan uns wie Weizen siebt,<br />

dann stärke unsres Glaubens Kraft.<br />

Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />

der seine Kirche lenkt und führt,<br />

dem Vater und dem Geist zugleich<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: O Petre, petra ecclesiae; 6.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />

Psalm 18 Verse 31–35<br />

Vollkommen ist Gottes Weg, /<br />

das Wort des Herrn ist im Feuer geläutert. *<br />

Ein Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen.<br />

Denn wer ist Gott als allein der Herr, *<br />

wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?<br />

Gott hat mich mit Kraft umgürtet, *<br />

er führte mich auf einen Weg ohne Hindernis.<br />

Er ließ mich springen schnell wie Hirsche, *<br />

auf hohem Weg ließ er mich gehen.<br />

Er lehrte meine Hände zu kämpfen, *<br />

meine Arme, den ehernen Bogen zu spannen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Morgen · Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> 232<br />

Deinen Weg, treuer Gott, wollen wir gehen, dein Wort nehmen<br />

wir uns zu Herzen. Du birgst uns wie ein Schild. Gib uns Kraft für<br />

das, was du uns heute aufträgst.<br />

Lesung Apg 15, 7b–9<br />

Brüder, wie ihr wisst, hat Gott schon längst hier bei euch die<br />

Entscheidung getroffen, dass die Heiden durch meinen Mund<br />

das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen.<br />

Und Gott, der die Herzen kennt, bestätigte dies, indem er<br />

ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab. Er machte keinerlei<br />

Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen<br />

durch den Glauben gereinigt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Simon, ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht wanke.<br />

Du aber stärke deine Brüder.<br />

Bitten<br />

Jesus, du Künder des Reiches, auf dich schauen wir, zu dir rufen<br />

wir:<br />

A: Lehre uns, den Willen des Vaters zu tun.<br />

Lass das Senfkorn auf fruchtbaren Boden fallen;<br />

– halte uns offen für jeden unserer Mitmenschen.<br />

Lass deinen Sauerteig unsere Welt durchdringen;<br />

– entfalte in uns die Kraft deiner Liebe.<br />

Lass den Bund unter uns wachsen;<br />

– hilf uns, füreinander einzustehen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus<br />

ist der Felsen, auf den du deine Kirche gegründet hast. Lass nicht


233<br />

Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

zu, dass Verwirrung und Stürme unseren Glauben erschüttern.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Gott bewahre uns heute vor allen Irrwegen<br />

und festige unsere Herzen in seiner Liebe.<br />

Eucharistiefeier<br />

Der Herr sprach zu Simon Petrus:<br />

Ich habe für dich gebetet, damit dein Glaube nicht erlischt.<br />

Und wenn du wieder zurückgefunden hast,<br />

dann stärke deine Brüder.<br />

Lk 22,32<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem ersten Petrusbrief 1 Petr 5, 1–4<br />

Schwestern und Brüder! Eure Ältesten ermahne ich, als Mitältester<br />

und Zeuge der Leiden Christi, der auch an der Herrlichkeit<br />

teilhaben soll, die sich offenbaren wird: Weidet die euch<br />

anvertraute Herde Gottes, nicht gezwungen, sondern freiwillig,<br />

wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern mit Hingabe;<br />

seid nicht Beherrscher der Gemeinden, sondern Vorbilder<br />

für die Herde!<br />

Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden<br />

Kranz der Herrlichkeit empfangen.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Ein Gespräch unter Glaubenden. Ein Gespräch unter Gleichen.<br />

Der Verfasser des Ersten Petrusbriefes ist „Mit-Ältester“;<br />

wie seine Adressaten ist er Mitglied eines gemeindlichen Leitungsteams.<br />

Er kennt den Ernst der Lage, er weiß um die be-


Eucharistie · Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> 234<br />

drängenden Probleme. Zerreißproben. Er mahnt die Personen<br />

mit Leitungsverantwortung, diese Verantwortung, bei entsprechender<br />

Befähigung von Gott her, in geistlicher Freiheit zu<br />

übernehmen. Nicht das Bedürfnis nach Selbsterhöhung, weder<br />

Profit- noch Machtgier sollen dabei mitwirken, weder im Vordergrund<br />

noch im Hintergrund. Es geht auch nicht um einen<br />

endzeitlichen Sonderlohn für Würdenträger. „Herrlichkeit“ ist<br />

allen Erwählten und Bewährten verheißen, Gottesgeschenk,<br />

endzeitlich-ewige Seinsweise, jenseits des Seins.<br />

Antwortpsalm Ps 23<br />

Kehrvers:<br />

Der HERR ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen.<br />

Der HERR ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. /<br />

Er lässt mich lagern auf grünen Auen *<br />

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.<br />

Meine Lebenskraft bringt er zurück. *<br />

Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit,<br />

getreu seinem Namen. – Kehrvers<br />

Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, *<br />

ich fürchte kein Unheil;<br />

denn du bist bei mir, *<br />

dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. – Kehrvers<br />

Du deckst mir den Tisch *<br />

vor den Augen meiner Feinde.<br />

Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, *<br />

übervoll ist mein Becher. – Kehrvers<br />

Ja, Güte und Huld *<br />

werden mir folgen mein Leben lang<br />

und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN *<br />

für lange Zeiten. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1, ferner GL 37,1 · GL 1975 535,6 · KG 611 (VI. Ton)


235<br />

Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Ruf vor dem Evangelium Mt 16, 18<br />

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />

Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine<br />

Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht<br />

überwältigen.<br />

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 16, 13–19<br />

In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam,<br />

fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen<br />

den Menschensohn?<br />

Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija,<br />

wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.<br />

Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?<br />

Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der<br />

Sohn des lebendigen Gottes!<br />

Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona;<br />

denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern<br />

mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus – der Fels<br />

– und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die<br />

Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde<br />

dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden<br />

wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf<br />

Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, nimm die Gebete und Gaben deiner Kirche an.<br />

Hilf uns, unter der Führung des Apostels Petrus am unverfälschten<br />

Glauben festzuhalten, damit wir das ewige Erbe deiner Kinder<br />

erlangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


Eucharistie · Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> 236<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger,<br />

ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn du<br />

bist der ewige Hirt, der seine Herde nicht verlässt, du hütest sie<br />

allezeit durch deine heiligen Apostel. Du hast sie der Kirche als<br />

Hirten gegeben, damit sie ihr vorstehen als Stellvertreter deines<br />

Sohnes. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den<br />

Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen<br />

Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Mt 16, 16.18<br />

Petrus sagte zu Jesus: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen<br />

Gottes. Jesus antwortete ihm: Du bist Petrus, und auf diesen<br />

Felsen werde ich meine Kirche bauen.<br />

Schlussgebet<br />

Herr, unser Gott, du hast dem heiligen Petrus aufgetragen, seine<br />

Brüder im Glauben zu stärken. An seinem Fest haben wir den<br />

Leib und das Blut Christi empfangen. Gib uns durch diese Speise<br />

die Kraft, in der Einheit der Kirche zu bleiben und in brüderlicher<br />

Liebe miteinander zu leben. Darum bitten wir durch Christus,<br />

unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der allmächtige Gott segne euch durch unseren Herrn Jesus<br />

Christus, der seine Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet<br />

hat.<br />

Der heilige Apostel Petrus hat mit Freimut das Evangelium<br />

Christi verkündet; Gott stärke euch durch seine Botschaft zum<br />

Zeugnis für die Wahrheit.<br />

Das Beispiel der Apostel festige euch im Glauben, ihre Fürsprache<br />

geleite euch zur ewigen Heimat.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />

† und der Heilige Geist.


237<br />

Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Um andrer Leute Fehler zu sehen, verwandeln manche Menschen<br />

ihre Augen in Mikroskope.<br />

Heute ist der 225. Geburtstag des Physikers und Aufklärers<br />

Georg Christoph Lichtenberg.<br />

• Wo sehe ich eine Fixierung auf die Fehler anderer?<br />

• Und wo nehme ich dagegen Gelassenheit und Güte wahr?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Ich steh in meines Herren Hand<br />

und will drin stehen bleiben;<br />

nicht Erdennot, nicht Erdentand<br />

soll mich daraus vertreiben.<br />

Und wenn zerfällt die ganze Welt,<br />

wer sich an ihn und wen er hält,<br />

wird wohlbehalten bleiben.<br />

Er ist ein Fels, ein sichrer Hort,<br />

und Wunder sollen schauen,<br />

die sich auf sein wahrhaftig Wort<br />

verlassen und ihm trauen.<br />

Er hat’s gesagt, und darauf wagt<br />

mein Herz es froh und unverzagt<br />

und lässt sich gar nicht grauen.


Abend · Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> 238<br />

Und was er mit mir machen will,<br />

ist alles mir gelegen;<br />

ich halte ihm im Glauben still<br />

und hoff auf seinen Segen;<br />

denn was er tut, ist immer gut,<br />

und wer von ihm behütet ruht,<br />

ist sicher allerwegen.<br />

Philipp Spitta 1833<br />

EG 374, Strophen 1–3 · alternative Melodie: GL 256 · GL 1975 141 · KG 333<br />

Canticum <br />

Offb 11, 17–18; 12, 10b–12a<br />

Antiphon:<br />

Macht und Ehre und Königtum hat Gott ihm verliehen. Alle Völker<br />

werden ihm dienen.<br />

Wir danken dir, Herr und Gott, /<br />

du Herrscher über die ganze Schöpfung, *<br />

der du bist und der du warst;<br />

denn du nahmst deine große Macht in Anspruch *<br />

und tratst deine Herrschaft an.<br />

Die Völker gerieten in Zorn. *<br />

Da kam dein Zorn: die Zeit, die Toten zu richten,<br />

die Zeit, deine Knechte zu belohnen, *<br />

die Propheten und die Heiligen<br />

und alle, die deinen Namen fürchten, *<br />

die Großen und die Kleinen,<br />

die Zeit, alle zu verderben, *<br />

die die Erde verderben.<br />

Jetzt ist er da, der rettende Sieg, /<br />

die Macht und die Herrschaft unsres Gottes *<br />

und die Vollmacht seines Gesalbten;<br />

denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, *<br />

der sie bei Tag und bei Nacht vor unsrem Gott verklagte.


239<br />

Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes *<br />

und durch ihr Wort und Zeugnis.<br />

Sie hielten ihr Leben nicht fest, *<br />

bis hinein in den Tod.<br />

Darum jubelt, ihr Himmel *<br />

und alle, die darin wohnen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung 1 Petr 5, 1–4<br />

Eure Ältesten ermahne ich, da ich ein Ältester bin wie sie und<br />

ein Zeuge der Leiden Christi und auch an der Herrlichkeit teilhaben<br />

soll, die sich offenbaren wird: Sorgt als Hirten für die euch<br />

anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig,<br />

wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung;<br />

seid nicht Beherrscher eurer Gemeinden, sondern Vorbilder<br />

für die Herde! Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet<br />

ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Du bist der Hirt der Herde, der Erste der Apostel, dir wurden die<br />

Schlüssel des Himmelreiches übergeben.<br />

Fürbitten<br />

Verborgener Gott, auf vielfältige Weise baust du uns Brücken zu<br />

dir. Wir bitten dich:<br />

A: Tu uns den Himmel auf!<br />

– Wenn wir Mahl miteinander halten.<br />

– Wenn wir dein Wort miteinander hören und gemeinsam beten.<br />

– In unserem Streben nach Versöhnung in unseren Lebensgemeinschaften<br />

und Glaubensfamilien.<br />

– Im dankbaren Gedenken an unsere Verstorbenen.


Abend · Donnerstag, 22. <strong>Februar</strong> 240<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus<br />

ist der Felsen, auf den du deine Kirche gegründet hast. Lass nicht<br />

zu, dass Verwirrung und Stürme unseren Glauben erschüttern.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Gnade sei mit uns und Friede in Fülle<br />

durch die Erkenntnis Gottes<br />

und Jesu, unseres Herrn.<br />

Vgl. 2 Petr 1, 2<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Freitag, 23. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Heiliger Polykarp<br />

Polykarp (um 70 – 155/56) zählt zu den Apostolischen Vätern<br />

und ist der letzte Zeuge aus apostolischer Zeit. Er gilt als Schüler<br />

des Apostels Johannes und war Bischof von Smyrna. Als eine der<br />

führenden Gestalten der wachsenden Großkirche im Kleinasien des<br />

zweiten Jahrhunderts verhandelte er mit dem römischen Bischof um<br />

die Festlegung des Ostertermins. Über den Märtyrertod des bereits<br />

Sechsundachtzigjährigen berichten die ältesten christlichen Märtyrerakten:<br />

Als er sich weigerte, Christus abzuschwören, sollte er verbrannt<br />

werden. Aber die Flammen des Scheiterhaufens konnten ihm<br />

nichts anhaben. So wurde er mit einem Dolch erstochen.<br />

Namenstag: hl. Romana von Todi (Einsiedlerin, † um 335) · hl. Willigis<br />

(Hofkaplan Kaiser Ottos II., Erzbischof von Mainz, Mitgründer des Bistums<br />

Bamberg, † 1011) · hl. Otto (Odo) von Cappenberg (Prämonstratenser,<br />

† 1171)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Nun sich das Herz von allem löste,<br />

was es an Glück und Gut umschließt,<br />

komm, Tröster, Heiliger Geist, und tröste,<br />

der du aus Gottes Herzen fließt.<br />

Nun sich das Herz in alles findet,<br />

was ihm an Schwerem auferlegt,<br />

komm, Heiland, der uns mild verbindet,<br />

die Wunden heilt, uns trägt und pflegt.


Morgen · Freitag, 23. <strong>Februar</strong> 242<br />

Nun sich das Herz zu dir erhoben<br />

und nur von dir gehalten weiß,<br />

bleib bei uns, Vater. Und zum Loben<br />

wird unser Klagen. Dir sei Preis!<br />

Jochen Klepper (1903–1942), Trostlied am Totensonntag<br />

GL 509 · alternative Melodie:<br />

Was uns die Erde Gutes spendet (GL 186 · KG 103)<br />

Psalm 35 Verse 13–16<br />

Ich zog ein Bußkleid an, als sie erkrankten, /<br />

und quälte mich ab mit Fasten. *<br />

Nun kehre mein Gebet zurück in meine Brust!<br />

Als wäre es ein Freund oder ein Bruder, *<br />

so ging ich betrübt umher,<br />

wie man Leid trägt um die Mutter, *<br />

trauernd und tief gebeugt.<br />

Doch als ich stürzte, lachten sie *<br />

und taten sich zusammen.<br />

Sie taten sich gegen mich zusammen *<br />

wie Fremde, die ich nicht kenne.<br />

Sie hören nicht auf, mich zu schmähen; /<br />

sie verhöhnen und verspotten mich, *<br />

knirschen gegen mich mit den Zähnen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Immer wieder machen wir die Erfahrung, dass andere nicht zu<br />

schätzen wissen, was wir für sie getan, und nicht wahrnehmen,<br />

wie sehr wir uns um sie bemüht haben. Gott, unsere Hoffnung,<br />

lass uns nicht verbittern. Lass unseren guten Willen Frucht bringen.<br />

Lesung Weish 15, 1.3<br />

Du, unser Gott, bist gütig, wahrhaftig und langmütig; voll Erbarmen<br />

durchwaltest du das All. Es ist vollendete Gerech-


243<br />

Freitag, 23. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

tigkeit, dich zu verstehen; und deine Stärke zu kennen ist die<br />

Wurzel der Unsterblichkeit.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Sechsundachtzig Jahre habe ich Christus gedient und habe von<br />

ihm kein Unrecht erfahren. Wie könnte ich meinen König schmähen,<br />

der mich erlöst hat!<br />

Bitten<br />

Vom ersten Atemzug an altern wir, doch nur langsam werden wir<br />

uns dessen bewusst. Lasst uns Gott um einen achtsamen Umgang<br />

mit dem Alter bitten:<br />

V: Unsere Tage zu zählen, lehre uns,<br />

A: dann gewinnen wir ein weises Herz.<br />

– Lass uns jeden Tag bereit sein, dir und unseren Mitmenschen<br />

zu begegnen.<br />

– Wenn wir an unsere Grenzen kommen, gib uns die Kraft, sie<br />

anzunehmen.<br />

– Werde du uns zur Wirklichkeit, in der wir uns bewegen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du Herr der ganzen Schöpfung, du hast den heiligen Polykarp<br />

zum standhaften Bekenntnis des Glaubens gestärkt und in<br />

die Schar deiner Märtyrer aufgenommen. Gib auch uns die Kraft,<br />

wenn wir am Kelch des Leidens teilhaben, damit wir auferstehen<br />

zum ewigen Leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


Eucharistie · Freitag, 23. <strong>Februar</strong> 244<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Führe mich heraus aus der Bedrängnis, o Herr.<br />

Sieh meine Not und Plage an<br />

und vergib mir all meine Sünden.<br />

Ps 25, 17b–18<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Ezechiel Ez 18, 21–28<br />

So spricht Gott, der Herr: Wenn der Schuldige sich von allen<br />

Sünden, die er getan hat, abwendet, alle meine Satzungen<br />

bewahrt und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er bestimmt<br />

am Leben bleiben, er wird nicht sterben.<br />

Keines seiner Vergehen, die er begangen hat, wird ihm angerechnet.<br />

Wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, wird er am<br />

Leben bleiben. Habe ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen –<br />

Spruch GOTTES, des Herrn – und nicht vielmehr daran, dass er<br />

umkehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?<br />

Wenn jedoch ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit<br />

und Unrecht tut, all die Gräueltat, die auch der Schuldige<br />

verübt, sollte er dann etwa am Leben bleiben?<br />

Keine seiner gerechten Taten wird ihm angerechnet. Wegen<br />

seiner Treulosigkeit, die er verübt, und wegen der Sünde, die er<br />

begangen hat, ihretwegen muss er sterben.<br />

Ihr aber sagt: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Hört doch, ihr<br />

vom Haus Israel: Mein Weg soll nicht richtig sein? Sind es nicht<br />

eure Wege, die nicht richtig sind?<br />

Wenn ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und<br />

Unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er<br />

getan hat, wird er sterben.<br />

Wenn ein Schuldiger von dem Unrecht umkehrt, das er begangen<br />

hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein<br />

Leben bewahren. Wenn er alle seine Vergehen, die er verübt hat,


245<br />

Freitag, 23. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

einsieht und umkehrt, wird er bestimmt am Leben bleiben. Er<br />

wird nicht sterben.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 130, 1–7a.8<br />

Kehrvers:<br />

Würdest du, HERR, die Sünden beachten, wer könnte bestehen?<br />

Aus den Tiefen rufe ich, HERR, zu dir: *<br />

Mein Herr, höre doch meine Stimme!<br />

Lass deine Ohren achten *<br />

auf mein Flehen um Gnade. – Kehrvers<br />

Würdest du, HERR, die Sünden beachten, *<br />

mein Herr, wer könnte bestehen?<br />

Doch bei dir ist Vergebung, *<br />

damit man in Ehrfurcht dir dient. – Kehrvers<br />

Ich hoffe auf den HERRN, es hofft meine Seele, *<br />

ich warte auf sein Wort.<br />

Meine Seele wartet auf meinen Herrn /<br />

mehr als Wächter auf den Morgen, *<br />

ja, mehr als Wächter auf den Morgen. – Kehrvers<br />

Israel, warte auf den HERRN, /<br />

denn beim HERRN ist die Huld, *<br />

bei ihm ist Erlösung in Fülle.<br />

Ja, er wird Israel erlösen *<br />

aus all seinen Sünden. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 3, ferner GL 518 · GL 1975 191, 1 · KG 400 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Ez 18, 31<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

So spricht Gott, der Herr: Werft alle Vergehen von euch, die ihr<br />

verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist!<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!


Eucharistie · Freitag, 23. <strong>Februar</strong> 246<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 5, 20–26<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit<br />

nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der<br />

Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.<br />

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst<br />

nicht töten; wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen<br />

sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt,<br />

soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt:<br />

Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein;<br />

wer aber zu ihm sagt: Du Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen<br />

sein.<br />

Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt,<br />

dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe<br />

dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem<br />

Bruder, dann komm und opfere deine Gabe!<br />

Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du<br />

mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist! Sonst wird dich<br />

dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich<br />

dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.<br />

Amen, ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du<br />

den letzten Pfennig bezahlt hast.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

„Null Toleranz!“ Nordamerikanische Kommunen versuchen<br />

seit Jahrzehnten, der Verwahrlosung und Kriminalisierung der<br />

Großstädte durch rasches und unnachgiebiges Ahnden auch<br />

vermeintlich geringfügiger Regelverstöße zu begegnen. Ein<br />

nicht unumstrittenes Vorgehen, das aber Erfolge aufweist und<br />

weltweit Nachahmer findet: Null Toleranz. Wehret den Anfängen!<br />

Wehret den Anfängen, das sagt auch Jesus. Würden in einem<br />

christlichen ‚Gottesstaat‘ böse Gedanken oder jedenfalls<br />

Schimpfwörter wie „Esel“ oder „Trottel“ unter Strafe gestellt?<br />

Ist es nicht ein wenig übertrieben, eine im Zorn geäußerte Kränkung<br />

mit Mord gleichzustellen? Oder haben wir den Mann aus


247<br />

Freitag, 23. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Nazaret 2000 Jahre lang schlicht verkannt? War Jesus ein früher<br />

Null-Toleranz-Kämpfer? Der Kampf um saubere und sichere<br />

Großstädte ist wichtig, doch Jesus hatte ein anderes Anliegen<br />

und eine andere Botschaft auszurichten. Jesus weiß: die Wurzel<br />

menschlichen Tun und Lassens liegt im menschlichen Herzen.<br />

Und da ist die Schwerkraft ungerechter Verhältnisse. Barmherzigkeit<br />

mit allen ist Gottes erste Wahl. Jesus erfährt: Der Herr ist<br />

nahe; ohne Reserve, rückhaltlos, lässt er sich auf den Menschen<br />

ein. Gott kommt wirklich, ruft Jesus, kommen wir ihm wirklich<br />

entgegen.<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Bei Vorbildern ist es unwichtig, ob es sich dabei um einen großen<br />

toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz<br />

aus Braunschweig handelt, wenn es nur ein Mensch ist, der im<br />

gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken gesagt oder getan<br />

hat, wovor wir zögern.<br />

Heute ist der 125. Geburtstag von Erich Kästner.<br />

• Wer war oder ist mir in diesem Sinne Vorbild?<br />

• Was hilft mir, eben nicht zu zögern und das Notwendige zu<br />

sagen, zu tun?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)


Abend · Freitag, 23. <strong>Februar</strong> 248<br />

Hymnus<br />

Zu diesem Lied finden Sie eine Auslegung auf den Seiten 322–<br />

324.<br />

Gib Frieden, Herr, gib Frieden,<br />

die Welt nimmt schlimmen Lauf.<br />

Recht wird durch Macht entschieden,<br />

wer lügt, liegt oben auf.<br />

Das Unrecht geht im Schwange,<br />

wer stark ist, der gewinnt.<br />

Wir rufen: Herr, wie lange?<br />

Hilf uns, die friedlos sind.<br />

Gib Frieden, Herr, wir bitten!<br />

Die Erde wartet sehr.<br />

Es wird so viel gelitten,<br />

die Furcht wächst mehr und mehr.<br />

Die Horizonte grollen,<br />

der Glaube spinnt sich ein.<br />

Hilf, wenn wir weichen wollen,<br />

und lass uns nicht allein.<br />

Gib Frieden, Herr, wir bitten!<br />

Du selbst bist, was uns fehlt.<br />

Du hast für uns gelitten,<br />

hast unsern Streit erwählt,<br />

damit wir leben könnten,<br />

in Ängsten und doch frei,<br />

und jedem Freude gönnten,<br />

wie feind er uns auch sei.<br />

Gib Frieden, Herr, gib Frieden:<br />

Denn trotzig und verzagt<br />

hat sich das Herz geschieden<br />

von dem, was Liebe sagt!<br />

Gib Mut zum Händereichen,<br />

zur Rede, die nicht lügt,


249<br />

Freitag, 23. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

und mach aus uns ein Zeichen<br />

dafür, dass Friede siegt.<br />

Jürgen Henkys 1980, nach „Geef vrede Heer, geef vrede“ von Jan Nooter 1963,<br />

© Strube Verlag, München<br />

EG 430<br />

Psalm 35 Verse 17–23.27–28<br />

Herr, wie lange noch wirst du das ansehn? /<br />

Rette mein Leben vor den wilden Tieren, *<br />

mein einziges Gut vor den Löwen!<br />

Ich will dir danken in großer Gemeinde, *<br />

vor zahlreichem Volk dich preisen.<br />

Über mich sollen die sich nicht freuen, *<br />

die mich ohne Grund befeinden.<br />

Sie sollen nicht mit den Augen zwinkern, *<br />

die mich grundlos hassen.<br />

Denn was sie reden, dient nicht dem Frieden; *<br />

gegen die Stillen im Land ersinnen sie listige Pläne.<br />

Sie reißen den Mund gegen mich auf und sagen: *<br />

„Dir geschieht recht. Jetzt sehen wir’s mit eigenen Augen.“<br />

Du hast es gesehen, Herr. So schweig doch nicht! *<br />

Herr, bleib mir nicht fern!<br />

Wach auf, tritt ein für mein Recht, *<br />

verteidige mich, mein Gott und mein Herr!<br />

Alle sollen sich freuen und jubeln, *<br />

die wünschen, dass ich im Recht bin.<br />

Sie sollen jederzeit sagen: „Groß ist der Herr, *<br />

er will das Heil seines Knechtes.“<br />

Meine Zunge soll deine Gerechtigkeit verkünden, *<br />

dein Lob alle Tage.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Freitag, 23. <strong>Februar</strong> 250<br />

Guter Vater, du nimmst wahr, was uns widerfährt. Bleib uns nicht<br />

fern in der Not, damit wir deine Treue preisen.<br />

Lesung <br />

Jak 5, 7–8.9b<br />

Brüder, haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn! Auch<br />

der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, erwartet<br />

geduldig, bis im Herbst und im Frühjahr der Regen fällt. Ebenso<br />

geduldig sollt auch ihr sein. Macht euer Herz stark, denn die Ankunft<br />

des Herrn steht nahe bevor. Seht, der Richter steht schon<br />

vor der Tür.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Ich preise dich, Herr, allmächtiger Gott. Du nahmst mich auf in<br />

die Schar deiner Märtyrer und gabst mir Anteil am Kelch deines<br />

Gesalbten.<br />

Fürbitten<br />

Christus Jesus, du unsere Hoffnung, wir bitten dich für alle, die<br />

dein Evangelium zu den Menschen bringen:<br />

A: Stärke sie durch deinen Geist.<br />

Sei allen nahe, die das Predigtamt ausüben,<br />

– dass sie durch ihr Wort die Herzen der Menschen erreichen.<br />

Hilf allen, die ihren Glauben in einer nichtchristlichen Umgebung<br />

leben,<br />

– dass ihre Freude überspringt auf ihre Mitmenschen.<br />

Erweise allen deine Treue, die um deinetwillen verfolgt werden,<br />

– dass ihre Hoffnung sie hindurchträgt durch alle Bedrängnis.<br />

Gib allen Kraft, die sich der Verwahrlosten und Sterbenden annehmen,<br />

– dass sie ihnen durch ihre Nähe die Hoffnung vermitteln, dass du<br />

sie im Tode empfängst.


251<br />

Freitag, 23. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du Herr der ganzen Schöpfung, du hast den heiligen Polykarp<br />

zum standhaften Bekenntnis des Glaubens gestärkt und in<br />

die Schar deiner Märtyrer aufgenommen. Gib auch uns die Kraft,<br />

wenn wir am Kelch des Leidens teilhaben, damit wir auferstehen<br />

zum ewigen Leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Vor Gott sind tausend Jahre wie der Tag, der gestern verging.<br />

Er möge an uns seine Geduld erweisen<br />

und uns nicht zugrunde gehen lassen.<br />

Er schenke uns sein Erbarmen<br />

in Christus Jesus, seinem Sohn.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


atthias<br />

Samstag<br />

24. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Die Apostelgeschichte (1, 15–26) berichtet, dass Matthias (hebr.:<br />

„Geschenk Gottes“) durch Los in das Apostelkollegium berufen<br />

wurde, um an die Stelle von Judas Iskariot zu treten. Der Überlieferung<br />

zufolge missionierte Matthias zunächst in Judäa und später in<br />

verschiedenen heidnischen Gebieten bis nach Äthiopien. Über sein<br />

weiteres Leben gibt es keine genaueren Berichte. Er soll um das Jahr<br />

63 den Tod erlitten haben, wobei es verschiedene Überlieferungen<br />

darüber gibt, wie er zu Tode kam.<br />

Zu Beginn des vierten Jahrhunderts sollen die Gebeine des Apostels<br />

durch den Trierer Bischof Agritius im Auftrag der Kaiserin Helena als<br />

Geschenk nach Trier gebracht worden sein. Seit 1127 werden sie<br />

in der dortigen Basilika der Benediktinerabtei St. Matthias bis heute<br />

verehrt, z. B. auch durch traditionelle Matthias-Wallfahrten, die von<br />

Matthias-Bruderschaften durchgeführt werden. Bei der Liturgiereform<br />

nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Festtag auf<br />

den 14. Mai verlegt, wird aber im deutschen Sprachraum weiter am<br />

24. <strong>Februar</strong> gefeiert. Das Matthiasgrab ist das einzige Apostelgrab<br />

nördlich der Alpen.<br />

Namenstag: hl. Eunike (biblische Gestalt) · hl. Ethelbert (Edbert, König<br />

von Kent, Förderer der christlichen Mission in England, † 616) · sel. Ida<br />

von Hohenfels (Gräfin von Sponheim, Benediktinerin, 12. Jh.) · Irmengard<br />

von Lichtenthal (Markgräfin von Baden, Klostergründerin, † 1260)


253<br />

Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ihr Gerechten, freut euch am Herrn<br />

und lobt seinen heiligen Namen!<br />

Ps 97, 12<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Christus, du Licht vom wahren Licht,<br />

des höchsten Vaters einz’ger Sohn,<br />

du hast durch der Apostel Wort<br />

der ganzen Welt das Heil geschenkt.<br />

Als deine Zeugen riefst du sie,<br />

gabst ihnen Auftrag und Gewalt,<br />

die Saat des Evangeliums<br />

in allen Ländern auszustreun.<br />

Durch ihre Predigt glauben wir,<br />

dass du der Weg zum Leben bist.<br />

Hilf uns, der Botschaft treu zu sein,<br />

die sie im Tode uns bezeugt.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Preis,<br />

der seine Zeugen uns gesandt,<br />

Lob auch dem Vater und dem Geist<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Summi Parentis unice (Summi tonantis unice);<br />

Entstehungszeit unbekannt, sehr alt<br />

Melodie: GL 546 · KG 473 – andere Melodie: EG 437


Morgen · Samstag, 24. <strong>Februar</strong> 254<br />

Psalm 19 Verse 2–7<br />

Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, *<br />

vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.<br />

Ein Tag sagt es dem andern, *<br />

eine Nacht tut es der andern kund,<br />

ohne Worte und ohne Reden, *<br />

unhörbar bleibt ihre Stimme.<br />

Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, *<br />

ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.<br />

Dort hat er der Sonne ein Zelt gebaut. *<br />

Sie tritt aus ihrem Gemach hervor wie ein Bräutigam;<br />

sie frohlockt wie ein Held *<br />

und läuft ihre Bahn.<br />

Am einen Ende des Himmels geht sie auf /<br />

und läuft bis ans andere Ende; *<br />

nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Deinen Aposteln, Christus Jesus, verdanken wir unseren Glauben.<br />

Lass uns nicht müde werden, dein Evangelium zu den Menschen<br />

zu tragen, zu denen du uns gesandt hast.<br />

Lesung Weish 8, 21<br />

Ich erkannte, dass ich die Weisheit nur als Geschenk Gottes erhalten<br />

könne – und schon hier war es die Klugheit, die mich<br />

erkennen ließ, wessen Gnadengeschenk sie ist.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Einer von den Männern, die mit uns zusammen waren in der<br />

Zeit, als der Herr Jesus bei uns ein und aus ging – einer von diesen<br />

muss mit uns Zeuge für seine Auferstehung sein.


255<br />

Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Bitten<br />

Die Trierer Abtei mit dem Grab des Apostels Matthias zieht auch<br />

heute noch Scharen von Pilgern an. Bitten wir unseren gütigen<br />

Vater:<br />

A: Dein Reich komme.<br />

– Lass uns Menschen deine Stimme hören und mach uns bereit,<br />

ihr zu folgen.<br />

– Öffne unsere Ohren für die Klage der Armen und mach uns<br />

Mut, uns für Gerechtigkeit einzusetzen.<br />

– Lass alles, was wir in deinem Namen tun, für deine Schöpfung<br />

zum Segen werden.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du kennst die Herzen aller Menschen; du hast es gefügt,<br />

dass der heilige Matthias zum Kollegium der Apostel hinzugewählt<br />

wurde. Deine Liebe lenke auch unseren Weg und reihe uns<br />

ein in die Schar deiner Auserwählten. Darum bitten wir durch<br />

Jesus Christus.<br />

Möge die Straße dir entgegeneilen.<br />

Mögest du den Wind in deinem Rücken spüren.<br />

Möge die Sonne warm auf dein Gesicht scheinen<br />

und der Regen sanft auf deine Felder fallen.<br />

Und bis wir uns wiedersehen,<br />

halte Gott dich im Frieden seiner Hand.<br />

Aus Irland


Eucharistie · Samstag, 24. <strong>Februar</strong> 256<br />

Eucharistiefeier<br />

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt,<br />

und ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht<br />

und Frucht bringt<br />

und dass eure Frucht bleibt – so spricht der Herr.<br />

Joh 15, 16<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 1, 15–17.20ac–26<br />

In jenen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder – etwa<br />

hundertzwanzig waren zusammengekommen – und sagte: Brüder!<br />

Es musste sich das Schriftwort erfüllen, das der Heilige Geist<br />

durch den Mund Davids im Voraus über Judas gesprochen hat.<br />

Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen.<br />

Er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst. Es<br />

steht im Buch der Psalmen: Sein Amt soll ein anderer erhalten!<br />

Es ist also nötig, dass einer von den Männern, die mit uns die<br />

ganze Zeit zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und<br />

aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem<br />

Tag, an dem er von uns ging und in den Himmel aufgenommen<br />

wurde – einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge<br />

seiner Auferstehung sein.<br />

Und sie stellten zwei Männer auf: Josef, genannt Barsabbas, mit<br />

dem Beinamen Justus, und Matthias. Dann beteten sie: Du, Herr,<br />

kennst die Herzen aller; zeige, wen von diesen beiden du erwählt<br />

hast, diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen! Denn<br />

Judas hat es verlassen und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt<br />

war. Sie warfen das Los über sie; das Los fiel auf Matthias<br />

und er wurde den elf Aposteln zugezählt.


257<br />

Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 113, 1–5a.6–7<br />

Kehrvers:<br />

Der Name des HERRN sei gepriesen, von nun an bis in Ewigkeit.<br />

Lobet, ihr Knechte des HERRN, *<br />

lobt den Namen des HERRN!<br />

Der Name des HERRN sei gepriesen *<br />

von nun an bis in Ewigkeit. – Kehrvers<br />

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang *<br />

sei gelobt der Name des HERRN.<br />

Erhaben ist der HERR über alle Völker, *<br />

über den Himmeln ist seine Herrlichkeit. – Kehrvers<br />

Wer ist wie der HERR, unser Gott, /<br />

der hinabschaut in die Tiefe, *<br />

auf Himmel und Erde?<br />

Den Geringen richtet er auf aus dem Staub, *<br />

aus dem Schmutz erhebt er den Armen. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 2, ferner GL 62, 1 (V. Ton)<br />

oder GL 1975 693, 1 · KG 280 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 15, 16<br />

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />

So spricht der Herr: Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt,<br />

dass ihr Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.<br />

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 15, 9–17<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater<br />

geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner<br />

Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe<br />

bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und<br />

in seiner Liebe bleibe.


Eucharistie · Samstag, 24. <strong>Februar</strong> 258<br />

Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und<br />

damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr<br />

einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere<br />

Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.<br />

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.<br />

Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht,<br />

was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn<br />

ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört<br />

habe.<br />

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt<br />

und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt<br />

und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben,<br />

um was ihr ihn in meinem Namen bittet.<br />

Dies trage ich euch auf, dass ihr einander liebt.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Eine Liebe, die nicht einengt und nicht ausschließt. Eine Liebe,<br />

die kein Strohfeuer ist und die nicht wie eine Seifenblase platzt.<br />

Eine Liebe ohne Berechnung, die nicht knausert und spart. Eine<br />

Liebe, die nicht großspurig, sondern großzügig macht. Eine umfassende<br />

und doch ganz und gar konkrete Liebe: „Wie ein Ring<br />

umschließt uns alle Christi Liebe.“<br />

Gabengebet<br />

Allmächtiger Gott, nimm diese Gaben an, die deine Kirche dir<br />

am Fest des heiligen Matthias darbringt, und stärke uns in dieser<br />

Feier mit deiner Gnade. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger,<br />

ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn du<br />

bist der ewige Hirt, der seine Herde nicht verlässt, du hütest sie<br />

allezeit durch deine heiligen Apostel. Du hast sie der Kirche als


259<br />

Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Hirten gegeben, damit sie ihr vorstehen als Stellvertreter deines<br />

Sohnes. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den<br />

Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen<br />

Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Joh 15, 12<br />

Das ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe – so<br />

spricht der Herr.<br />

Schlussgebet<br />

Barmherziger Gott, schenke deiner Familie immer neu die Fülle<br />

deiner Gaben und lass uns auf die Fürsprache des heiligen Matthias<br />

Anteil erhalten am Los deiner Heiligen im Lichte. Darum bitten<br />

wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der allmächtige Gott segne euch durch unseren Herrn Jesus<br />

Christus, der seine Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet<br />

hat.<br />

Der heilige Apostel Matthias hat mit Freimut das Evangelium<br />

Christi verkündet; Gott stärke euch durch seine Botschaft zum<br />

Zeugnis für die Wahrheit.<br />

Das Beispiel der Apostel festige euch im Glauben, ihre Fürsprache<br />

geleite euch zur ewigen Heimat.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />

† und der Heilige Geist.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Samstag, 24. <strong>Februar</strong> 260<br />

Hymnus<br />

Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich hören?<br />

Wie lass ich mich bezaubern und betören!<br />

Die kurze Freud, die kurze Zeit vergeht,<br />

und meine Seel noch so gefährlich steht.<br />

Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich kommen?<br />

Ich hab so lang die treue Stimm vernommen.<br />

Ich wusst es wohl: ich war nicht, wie ich sollt.<br />

Er winkte mir, ich habe nicht gewollt.<br />

Gott rufet noch. Wie, dass ich mich nicht gebe!<br />

Ich fürcht sein Joch und doch in Banden lebe.<br />

Ich halte Gott und meine Seele auf.<br />

Er ziehet mich; mein armes Herze, lauf!<br />

Gott rufet noch. Ob ich mein Ohr verstopfet,<br />

er stehet noch an meiner Tür und klopfet.<br />

Er ist bereit, dass er mich noch empfang.<br />

Er wartet noch auf mich; wer weiß, wie lang?<br />

Gerhard Tersteegen 1735 – EG 392<br />

Strophen 1–4<br />

Psalm 132 Verse 1–10<br />

O Herr, denk an David, *<br />

denk an all seine Mühen,<br />

wie er dem Herrn geschworen, *<br />

dem starken Gott Jakobs gelobt hat:<br />

„Nicht will ich mein Zelt betreten *<br />

noch mich zur Ruhe betten,<br />

nicht Schlaf den Augen gönnen *<br />

noch Schlummer den Lidern,<br />

bis ich eine Stätte finde für den Herrn, *<br />

eine Wohnung für den starken Gott Jakobs.“


261<br />

Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Wir hörten von seiner Lade in Efrata, *<br />

fanden sie im Gefilde von Jáar.<br />

„Lasst uns hingehen zu seiner Wohnung *<br />

und niederfallen vor dem Schemel seiner Füße!“<br />

„Erheb dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe, *<br />

du und deine machtvolle Lade!“<br />

Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit, *<br />

und deine Frommen sollen jubeln.<br />

„Weil David dein Knecht ist, *<br />

weise deinen Gesalbten nicht ab!“<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Ewiger Gott, du liebst deine Geschöpfe und willst in ihrer Mitte<br />

wohnen. Hilf uns, dass wir Raum für dich schaffen in unserem<br />

Leben. Komm in unser Herz und mach uns frei.<br />

Lesung 2 Kor 6, 1–4a<br />

Wir ermahnen euch, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergebens<br />

empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade erhöre<br />

ich dich, am Tag der Rettung helfe ich dir. Jetzt ist sie da, die Zeit<br />

der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung. Niemand geben<br />

wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst nicht getadelt<br />

werden kann. In allem erweisen wir uns als Gottes Diener.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter Sohn,<br />

auf ihn sollt ihr hören.<br />

Fürbitten<br />

Gott, unser Heil, wir bekennen Jesus als deinen geliebten Sohn.<br />

Dich bitten wir:


Abend · Samstag, 24. <strong>Februar</strong> 262<br />

A: Lass Jesu Stimme Gehör finden.<br />

Unser Leben ist von den Sorgen des Alltags übertönt;<br />

– schenke deinen Glaubenden Zeiten der Stille, in denen sie deinen<br />

Zuspruch vernehmen können.<br />

In unserer Umwelt herrscht viel Desinteresse an deiner Kirche;<br />

– lass deine Glaubenden lebendige Wegweiser sein.<br />

Unsere Welt ist von Krieg, Krankheit und Hunger geplagt;<br />

– mache die Gemeinschaft der Glaubenden zu einem Ort der<br />

Stärkung und der Versöhnung.<br />

Zu allen Zeiten haben deine Kinder vom Wort deines Mundes<br />

gelebt;<br />

– rufe die Verstorbenen zur ewigen Gemeinschaft mit dir.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören.<br />

Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes,<br />

damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Gott lasse uns wachsen in der Gnade und Erkenntnis<br />

unseres Herrn Jesus Christus, der uns erlöst hat.<br />

Ihm sei Ehre jetzt und in Ewigkeit.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


263<br />

Samstag, 24. <strong>Februar</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Taborlicht und Tränental<br />

(zu Mk 9, 2–10)<br />

Mehr ist es nicht – bei Lichte besehen –<br />

weniger nicht!<br />

Ein Aufblitzen dessen, was sein könnte,<br />

was einmal sein wird: in Gottes Namen.<br />

Petrus denkt anders.<br />

Elija, Mose und Jesus<br />

sollen die Wende bringen –<br />

die neue, glanzvolle Zeit bricht nun an!<br />

Jesus allein weiß, dass der Himmel auf Erden<br />

nicht dauerhaft zu haben ist.<br />

Doch das Taborlicht lässt ihn leuchten,<br />

den Himmel – hinab ins Tränental.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


25. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

2. Fastensonntag<br />

Namenstag: hl. Adeltrud von Maubeuge (Äbtissin, † um 696) · hl. Walburga<br />

von Heidenheim (Äbtissin, Schwester Willibalds und Wunibalds,<br />

Glaubensbotin in Mittelfranken, † 779) · sel. Adelhelm (erster Abt von<br />

Engelberg, † 1131) · sel. Adam (erster Abt von Ebrach, † 1161)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

An das Erbarmen unseres Herrn wollen wir denken<br />

und an die Taten seiner Huld;<br />

denn sie bestehen seit Ewigkeit.<br />

Nach Ps 25, 6<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Seht, golden steigt das Licht empor –<br />

da schwindet hin die dunkle Nacht,<br />

die unsren richtungslosen Schritt<br />

hart an des Abgrunds Rand gebracht.<br />

Des neuen Tages heit’res Licht<br />

dringt tief in unsre Seele ein<br />

und macht, von Arglist ungetrübt,<br />

des Herzens Streben klar und rein.


265<br />

Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Von Aug’ und Zunge, Mund und Hand<br />

bleib jede böse Regung fern;<br />

so führe uns der neue Tag<br />

aus Finsternis zum Licht des Herrn.<br />

Ein Auge schaut auf uns herab,<br />

das über unsrem Leben wacht:<br />

Es sieht voll Güte unser Tun<br />

vom frühen Morgen bis zur Nacht.<br />

Und jener letzte Morgen einst,<br />

den wir erflehn voll Zuversicht,<br />

er finde wachend uns beim Lob<br />

und überströme uns mit Licht.<br />

Gott Vater, dir und deinem Sohn<br />

sei Lob und Dank und Herrlichkeit,<br />

und auch dem Geist, der bei uns ist,<br />

jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Lux ecce surgit aurea (Sol ecce surgit igneus); Prudentius, † nach 405<br />

5. Strophe: Aurora iam spargit polum; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />

Psalm 118 Verse 1–9<br />

Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />

denn seine Huld währt ewig!<br />

So soll Israel sagen: *<br />

Denn seine Huld währt ewig.<br />

So soll das Haus Aaron sagen: *<br />

Denn seine Huld währt ewig.<br />

So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: *<br />

Denn seine Huld währt ewig.<br />

In der Bedrängnis rief ich zum Herrn; *<br />

der Herr hat mich erhört und mich frei gemacht.<br />

Der Herr ist bei mir, ich fürchte mich nicht. *<br />

Was können Menschen mir antun?


Morgen · Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> 266<br />

Der Herr ist bei mir, er ist mein Helfer; *<br />

ich aber schaue auf meine Hasser herab.<br />

Besser, sich zu bergen beim Herrn, *<br />

als auf Menschen zu bauen.<br />

Besser, sich zu bergen beim Herrn, *<br />

als auf Fürsten zu bauen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du unser Gott, in deinem Sohn schenkst du uns dein Leben. Richte<br />

uns auf und stärke uns, dass wir deine Wunder verkünden.<br />

Lesung 1 Joh 2, 8b–10<br />

Die Finsternis geht vorüber, und schon leuchtet das wahre<br />

Licht. Wer sagt, er sei im Licht, aber seinen Bruder hasst, ist<br />

noch in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht;<br />

da gibt es für ihn kein Straucheln.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus Christus, unser Herr, hat dem Tod die Macht genommen<br />

und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch<br />

das Evangelium.<br />

Bitten<br />

V: Gott, du Schöpfer der Sonne,<br />

A: dich preist unser jubelndes Lied.<br />

Du lässt die Sonnenstrahlen zur Erde dringen;<br />

– erleuchte uns, dass wir den Nebel vertreiben.<br />

Du lässt die Pflanzen gedeihen;<br />

– wärme uns, dass wir dir entgegenwachsen.<br />

Du lässt die Vögel den Tag begrüßen;<br />

– erfreue uns, dass wir Freude schenken.


267<br />

Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören.<br />

Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes,<br />

damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Friede Gottes, der alles Denken übersteigt,<br />

bewahre unsere Herzen in Christus Jesus, unserem Herrn.<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 216, 363, 368, 377, 481 · KG 46, 192,<br />

206, 212, 377<br />

Mein Herz denkt an dein Wort:<br />

Sucht mein Angesicht!<br />

Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.<br />

Verbirg nicht dein Gesicht vor mir.<br />

Ps 27, 8–9<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 22, 1–2.9a.10–13.15–18<br />

In jenen Tagen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu<br />

ihm: Abraham! Er sagte: Hier bin ich. Er sprach: Nimm deinen<br />

Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija<br />

und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als<br />

Brandopfer dar!<br />

Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute<br />

Abraham dort den Altar, schichtete das Holz auf. Abraham streckte<br />

seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu<br />

schlachten. Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her


Eucharistie · Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> 268<br />

zu und sagte: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er<br />

sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu<br />

ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest;<br />

du hast mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten.<br />

Abraham erhob seine Augen, sah hin und siehe, ein Widder hatte<br />

sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham<br />

ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines<br />

Sohnes als Brandopfer dar.<br />

Der Engel des HERRN rief Abraham zum zweiten Mal vom<br />

Himmel her zu und sprach: Ich habe bei mir geschworen – Spruch<br />

des HERRN: Weil du das getan hast und deinen Sohn, deinen einzigen,<br />

mir nicht vorenthalten hast, will ich dir Segen schenken<br />

in Fülle und deine Nachkommen überaus zahlreich machen wie<br />

die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine<br />

Nachkommen werden das Tor ihrer Feinde einnehmen. Segnen<br />

werden sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil<br />

du auf meine Stimme gehört hast.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Eine aufwühlende, schier unbegreifliche Geschichte. Die Bibel<br />

mutet sie uns zu. Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du<br />

liebst. Isaak ist dieser Sohn, er ist der einzige, der geliebte, da er<br />

der lange vergeblich erbetene ist. Vergeblich, bis Gott ihn gibt,<br />

ihn seinen uralten Eltern gibt, die über die Verheißung dieser<br />

späten Gabe zuerst nur lachen können, die lachen müssen (Gen<br />

17, 17; 18, 12–15), bis Sara befreit auflachen darf, dankbar für<br />

das undenkbare Geschenk (Gen 21, 1–7). Ja, Isaak ist ein Gottesgeschenk.<br />

Traditionell sagt man wohl, dass die Frau dem<br />

Mann ein Kind schenke, dass Kindern durch die Mutter, durch<br />

die Eltern das Leben geschenkt werde. Daran ist etwas Wahres,<br />

aber es ist nicht die ganze Wahrheit. Wahr ist, dass Gott jedes<br />

Leben schenkt, einem jeden Kind sein Leben schenkt, ein jedes<br />

Kind seinen Eltern schenkt. Umsonst, gratis. Warum fordert<br />

Gott dann dieses Kind zurück? Doch Gott fordert nicht das Kind


269<br />

Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

zurück; dieses ist unwiderrufliches Geschenk. Isaak soll leben.<br />

Gott fordert Abrahams Vertrauen ein. Und Abraham – schenkt<br />

es ihm.<br />

Antwortpsalm Ps 116, 10.15–19<br />

Kehrvers:<br />

Ich gehe meinen Weg vor Gott im Lande der Lebenden.<br />

Ich glaube – auch wenn ich sagen muss: *<br />

Ich bin tief erniedrigt!<br />

Kostbar ist in den Augen des HERRN *<br />

der Tod seiner Frommen. – Kehrvers<br />

Ach HERR, ich bin doch dein Knecht, /<br />

dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd! *<br />

Gelöst hast du meine Fesseln.<br />

Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen, *<br />

ausrufen will ich den Namen des HERRN. – Kehrvers<br />

Meine Gelübde will ich dem HERRN erfüllen *<br />

in Gegenwart seines ganzen Volkes,<br />

in den Höfen des Hauses des HERRN, *<br />

in deiner Mitte, Jerusalem. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 9, ferner GL 629, 3 · GL 1975 528, 3 · KG 733, 2 (VI. Ton)<br />

Lesung aus dem Römerbrief Röm 8, 31b–34<br />

Schwestern und Brüder! Ist Gott für uns, wer ist dann gegen<br />

uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn<br />

für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles<br />

schenken?<br />

Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der<br />

gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben<br />

ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, er sitzt zur<br />

Rechten Gottes und tritt für uns ein.


Eucharistie · Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> 270<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Mt 17, 5<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus der leuchtenden Wolke rief die Stimme des Vaters: Das ist<br />

mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 9, 2–10<br />

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite<br />

und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und<br />

er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend<br />

weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da<br />

erschien ihnen Elija und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus.<br />

Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir<br />

wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine<br />

für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie<br />

waren vor Furcht ganz benommen.<br />

Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine<br />

Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn<br />

sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal<br />

niemanden mehr bei sich außer Jesus.<br />

Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem<br />

zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn<br />

von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und<br />

sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Herr, das Opfer, das wir feiern, nehme alle Schuld von uns. Es<br />

heilige uns an Leib und Seele, damit wir uns in rechter Weise<br />

auf das Osterfest vorbereiten. Darum bitten wir durch Christus,<br />

unseren Herrn.


271<br />

Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu<br />

danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Denn er hat den<br />

Jüngern seinen Tod vorausgesagt und ihnen auf dem heiligen Berg<br />

seine Herrlichkeit kundgetan. In seiner Verklärung erkennen wir,<br />

was Gesetz und Propheten bezeugen: dass wir durch das Leiden<br />

mit Christus zur Auferstehung gelangen. Durch ihn rühmen wir<br />

deine Größe und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Mt 17, 5<br />

Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe:<br />

Auf ihn sollt ihr hören.<br />

Schlussgebet<br />

Herr, du hast uns im Sakrament an der Herrlichkeit deines Sohnes<br />

Anteil gegeben. Wir danken dir, dass du uns schon auf Erden<br />

teilnehmen lässt an dem, was droben ist. Durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben und<br />

uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch und<br />

mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.<br />

Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />

Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch zur unvergänglichen<br />

Herrlichkeit.<br />

Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />

er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn<br />

† und der Heilige Geist.


Auslegung · Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> 272<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Thomas Küttler<br />

J<br />

esus nimmt Petrus, Jakobus und Johannes mit. Der gleiche<br />

Wortlaut wird uns noch einmal begegnen: in der Gethsemaneperikope.<br />

Zwischen diesen beiden Erzählungen – Verklärung<br />

und Gethsemane – bestehen noch mehr Beziehungen … Wir<br />

wollen das hier nur vermerken, weil es für das Verständnis der<br />

Verklärungsgeschichte nicht unwesentlich ist. Diese drei engsten<br />

Jünger, nur sie allein, „trägt (bringt) Jesus hinauf“ auf einen hohen<br />

Berg. Dort wird er vor ihnen – und das heißt offenbar: für<br />

sie – „verwandelt“. Das griechische Wort (uns in dem Substantiv<br />

„Metamorphose“ als Trendwort geläufig) beschreibt einen höchst<br />

geheimnisvollen Vorgang. Die Jünger schauen Jesus in seiner<br />

Herrlichkeit, sinnbildhaft ausgedrückt in dem überaus weißen<br />

Gewand Jesu, für dessen Reinheit es nichts Vergleichbares auf<br />

dieser Erde gibt.<br />

Das Gesicht der Jünger weitet sich noch aus: Es erscheint ihnen<br />

Elija mit Mose, die mit Jesus reden. Damit sind die beiden größten<br />

Gestalten der bisherigen Gottesgeschichte gegenwärtig: Elija,<br />

jene eindrückliche Prophetengestalt, an deren Wiederauftritt sich<br />

im jüdischen Volk so viele Erwartungen auf eine Vollendung der<br />

Heilsgeschichte knüpften (und bis heute knüpfen!). Und Mose,<br />

der Mann des Gesetzes in noch früherer Zeit. Um beider Tod ist<br />

ja ein Geheimnis: Mose wurde von Gott selber begraben, erzählt<br />

die Bibel, und niemand hat sein Grab erfahren bis auf den heutigen<br />

Tag (Dtn 34, 6), und Elija wird gar in einem feurigen Wagen<br />

gen Himmel entrückt (2 Kön 2, 11). Beide sind nicht nur Persönlichkeiten<br />

der Vergangenheit, Tote, derer man sich lediglich<br />

erinnert, sondern sie sind gegenwärtig, weil sie zu Gott gehören.<br />

Sie sind nicht vergangen im Sinne von „nicht mehr da“, sondern<br />

sie haben teil an Gottes Zukunft. Denn Gott ist nicht ein Gott der<br />

Toten, sondern der Lebenden (12, 27).


273<br />

Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Hier erscheinen die beiden den Jüngern als Repräsentanten der<br />

Geschichte Gottes mit Israel. Eine Linie führt von Mose über Elija<br />

zu Jesus, eine Linie zunehmenden Leides und wachsender Nähe<br />

des Reiches Gottes, eine Linie der Hoffnung, die mit „Auferstehung“<br />

umschrieben ist.<br />

Thomas Küttler (dt. luth. Theologe, als Superintendent in Plauen 1989<br />

Wegbereiter der friedlichen Revolution in der DDR, 1937–2019),<br />

aus: Ders., Das Evangelium nach Markus. Bibelauslegung für die Gemeinde,<br />

97–98, © Evangelische Verlagsanstalt GmbH, Berlin 1990<br />

Hymnus<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Angelangt an der Schwelle des Abends,<br />

schauen wir Christus, das ewige Licht,<br />

und preisen durch ihn den Vater im Geist.<br />

Du bist der Weg, die Wahrheit, das Leben,<br />

Abbild und Spiegel des ewigen Vaters.<br />

Du bist der Heilige, du unser Herr.<br />

Ja, es ist würdig, dich zu besingen,<br />

Gottes Sohn, Urheber ewigen Lebens;<br />

die ganze Schöpfung schuldet dir Lob.<br />

Zeitgenössisch<br />

Melodie: GL 1975 701 · KG 684<br />

Psalm 110 Verse 1–5.7<br />

So spricht der Herr zu meinem Herrn: /<br />

Setze dich mir zur Rechten, *<br />

und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.


Abend · Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> 274<br />

Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: *<br />

„Herrsche inmitten deiner Feinde!“<br />

Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht, *<br />

wenn du erscheinst in heiligem Schmuck;<br />

ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, *<br />

wie den Tau in der Frühe.<br />

Der Herr hat geschworen, und nie wird’s ihn reuen: *<br />

„Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.“<br />

Der Herr steht dir zur Seite; *<br />

er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes.<br />

Er trinkt aus dem Bach am Weg; *<br />

so kann er von Neuem das Haupt erheben.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du ewiger Sohn des Vaters, wirke dein Heil in unserer Mitte. Hilf<br />

uns, dir auf dem Weg der Liebe und des Friedens zu folgen.<br />

Lesung Offb 1, 4b–5<br />

Gnade sei mit euch und Friede von Ihm, der ist und der war<br />

und der kommt, und von den sieben Geistern vor seinem<br />

Thron und von Jesus Christus; er ist der treue Zeuge, der Erstgeborene<br />

der Toten, der Herrscher über die Könige der Erde. Er<br />

liebt uns und hat uns von unseren Sünden erlöst durch sein Blut.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Sagt niemand, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von<br />

den Toten erstanden ist.<br />

Fürbitten<br />

Ewiger Gott, du bist allen nahe, die nach Orientierung und Halt<br />

in ihrem Leben suchen. Wir bitten dich:<br />

V: Du Quelle der Weisheit, A: lass uns dein Licht leuchten.


275<br />

Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Für unsere Jugendlichen;<br />

– dass sie ihre Fähigkeiten entdecken und Gelegenheit finden, sie<br />

einzubringen.<br />

Für die Fremden in unserem Land;<br />

– dass sie bei uns Aufnahme und Heimat finden.<br />

Für alle, denen Konsum und Unterhaltung nicht mehr genügen;<br />

– dass sie in Stille und Mitmenschlichkeit Bereicherung finden.<br />

Für die Kranken und Einsamen, die für ihr Leben keine Perspektive<br />

mehr sehen;<br />

– dass sie Menschen begegnen, die ihnen Hoffnung und Zuversicht<br />

schenken.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören.<br />

Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes,<br />

damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Gott unserer Hoffnung segne uns und bewahre uns,<br />

er lasse uns seine Barmherzigkeit schauen<br />

und schenke uns seinen Frieden.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Montag, 26. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Dionysius (erster Bischof von Augsburg, Märtyrer, 4.<br />

Jh.) · sel. Ottokar (Otgar, Benediktiner, Gründer der Abtei Tegernsee,<br />

† 771) · hl. Mechthild von Sponheim (Reklusin, † 1154) · Ulrich von<br />

Obermarchtal (Prämonstratenser, † 1187)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

durch dein leben scheint das gute<br />

in meinem hallen schreie wider<br />

auf den scheiben klebt der nebel<br />

rettung schimmert durch uns<br />

wir bilden ein bergendes geflecht<br />

der regenbogen sendet uns aus<br />

durch schattengebilde suchen wir<br />

du kommst uns in liebe entgegen<br />

durch dich ist das heil wirklichkeit<br />

in mir höre ich die menschlichkeit<br />

Michael Lehmler<br />

© beim Autor<br />

Psalm 31 Verse 2–9<br />

Herr, ich suche Zuflucht bei dir. /<br />

Lass mich doch niemals scheitern; *<br />

rette mich in deiner Gerechtigkeit!


277<br />

Montag, 26. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Wende dein Ohr mir zu, *<br />

erlöse mich bald!<br />

Sei mir ein schützender Fels, *<br />

eine feste Burg, die mich rettet.<br />

Denn du bist mein Fels und meine Burg; *<br />

um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.<br />

Du wirst mich befreien aus dem Netz, *<br />

das sie mir heimlich legten; denn du bist meine Zuflucht.<br />

In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; *<br />

du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.<br />

Dir sind alle verhasst, die nichtige Götzen verehren; *<br />

ich aber verlasse mich auf den Herrn.<br />

Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen; /<br />

denn du hast mein Elend angesehn, *<br />

du bist mit meiner Not vertraut.<br />

Du hast mich nicht preisgegeben der Gewalt meines Feindes, *<br />

hast meinen Füßen freien Raum geschenkt.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du unser Fels, unsere Burg, wir suchen Zuflucht bei dir. Du wirst<br />

uns befreien aus dem Netz von Schuld und Sünde. In deine Hände<br />

legen wir vertrauend unser Leben.<br />

Lesung Eph 4, 32 – 5, 2<br />

Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, weil<br />

auch Gott euch durch Christus vergeben hat. Ahmt Gott nach<br />

als seine geliebten Kinder und liebt einander, weil auch Christus<br />

uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe und Opfer,<br />

das Gott gefällt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist.


Eucharistie · Montag, 26. <strong>Februar</strong> 278<br />

Bitten<br />

Gott, es fällt uns nicht leicht, uns gerade denen zuzuwenden, die<br />

uns am meisten brauchen. Wir bitten dich:<br />

A: Weite unsere Herzen.<br />

– Dass wir ein freundliches Wort und einen mitfühlenden Blick<br />

haben für die, denen sich sonst niemand zuwendet.<br />

– Dass wir in den Bitten der Armen auch die Sehnsucht danach<br />

vernehmen, angenommen zu sein.<br />

– Dass wir niemand etwas verweigern, was sie oder er zum Leben<br />

benötigt.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Ewiger Gott, zum Heil unserer Seele verlangst du, dass wir den<br />

Leib in Zucht nehmen und Buße tun. Gib uns die Kraft, dass wir<br />

uns von Sünden freihalten und die Gebote erfüllen, die uns deine<br />

Liebe gegeben hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Erlöse mich, Herr, und sei mir gnädig!<br />

Mein Fuß steht auf festem Grund.<br />

Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.<br />

Ps 26, 11–12<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)


279<br />

Montag, 26. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Lesung aus dem Buch Daniel Dan 9, 4b–10<br />

Herr, du großer und furchterregender Gott, der den Bund und<br />

die Huld denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote<br />

bewahren.<br />

Wir haben gesündigt und Unrecht getan, wir sind treulos gewesen<br />

und haben uns gegen dich empört; von deinen Geboten<br />

und Rechtsentscheiden sind wir abgewichen. Wir haben nicht auf<br />

deine Diener, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu<br />

unseren Königen und Vorstehern, zu unseren Vätern und zu allen<br />

Bürgern des Landes geredet haben.<br />

Du, Herr, bist im Recht; uns aber steht bis heute die Schamröte<br />

im Gesicht, den Leuten von Juda, den Einwohnern Jerusalems<br />

und allen Israeliten, seien sie nah oder fern in all den Ländern,<br />

wohin du sie verstoßen hast; denn sie haben dir die Treue gebrochen.<br />

Ja, HERR, uns steht die Schamröte im Gesicht, unseren Königen,<br />

Fürsten und Vätern; denn wir haben uns gegen dich versündigt.<br />

Beim Herrn, unserem Gott, ist das Erbarmen und die<br />

Vergebung, obwohl wir uns gegen ihn empört haben. Wir haben<br />

nicht auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, nach seinen<br />

Weisungen zu wandeln, gehört, die er uns durch seine Diener, die<br />

Propheten, gegeben hat.<br />

Antwortpsalm Ps 79, 5.8–9.11.13<br />

Kehrvers:<br />

Vergilt uns nicht nach unseren Sünden, o Herr!<br />

Wie lange noch, HERR? Willst du für immer zürnen, *<br />

wird brennen wie Feuer dein Eifer?<br />

Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! /<br />

Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! *<br />

Denn wir sind sehr erniedrigt. – Kehrvers<br />

Hilf uns, Gott unsres Heils, *<br />

um der Herrlichkeit deines Namens willen!


Eucharistie · Montag, 26. <strong>Februar</strong> 280<br />

Reiß uns heraus und vergib uns die Sünden *<br />

um deines Namens willen!<br />

Kehrvers:<br />

Vergilt uns nicht nach unseren Sünden, o Herr!<br />

Das Stöhnen des Gefangenen komme vor dein Angesicht! *<br />

Durch deinen mächtigen Arm erhalte<br />

die Kinder des Todes am Leben.<br />

Wir, dein Volk und die Herde deiner Weide, /<br />

wir wollen dir danken auf ewig, *<br />

von Geschlecht zu Geschlecht dein Lob verkünden. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Ps 103, 10a, ferner GL 639, 1 · GL 1975 190, 1 · KG 399<br />

oder GL 1975 172, 1 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 6, 63b.68c<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. Du hast Worte des ewigen<br />

Lebens.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 6, 36–38<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seid barmherzig,<br />

wie auch euer Vater barmherzig ist!<br />

Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden!<br />

Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden!<br />

Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen<br />

werden!<br />

Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles,<br />

gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß<br />

legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch<br />

zugemessen werden.


281<br />

Montag, 26. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Wie du mir, so ich dir. Bei dieser Regel kommen wir ja noch mit.<br />

Gerade so. Mit dieser Regel kommen wir zurecht, wenigstens<br />

einigermaßen. Das ist doch eine brauchbare Faustregel. Wäre<br />

sie gar von Gold, eine goldene Regel? Jedenfalls ist sie so viel<br />

besser als das Recht des Stärkeren, das Faustrecht, das blanke<br />

Unrecht. Aber das heutige Evangelium geht noch über ein<br />

„Ich gebe, wie du gibst“ hinaus. Jesus mischt das Spiel auf. Er<br />

bringt einen Dritten ins Spiel, eine dritte Instanz. Jesus leitet seine<br />

Ratschläge mit dem Hinweis auf Gottes Barmherzigkeit ein.<br />

Barmherzigkeit, Herz zerreißendes Mitleid, sprengt das Maß,<br />

irritiert die vermeintliche Balance von Geben und Nehmen. Wer<br />

Barmherzigkeit übt, vergisst die Absprachen, kommt aus dem<br />

Gleichgewicht, gibt alles, gibt mehr. Wie du mir, so ich dir? Die<br />

Lebenserfahrung Israels, die Urerfahrung des frommen Juden<br />

Jesus von Nazaret, sie legen uns eine andere Lebenslogik nahe:<br />

Wie Gott mir, so ich dir.<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Alles, was uns in diesem Leben gegeben ist, ist nur zum Gebrauch<br />

und als Leihgabe übergeben.<br />

Katharina von Siena (Theologin, Kirchenlehrerin, Visionärin;<br />

Patronin Europas, 1347–1380)<br />

• Was sehe ich in meinem Leben als Gabe, als Geschenk?<br />

• Wie kann ich dieses Geschenk gut und richtig „gebrauchen“?


Abend · Montag, 26. <strong>Februar</strong> 282<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Christus, du bist der helle Tag,<br />

dein Glanz durchbricht die dunkle Nacht.<br />

Du Gott des Lichtes kündest uns<br />

das Licht, das wahrhaft selig macht.<br />

Gib, dass nichts Arges uns bedrängt,<br />

der böse Feind uns nicht verführt,<br />

und lass nicht zu, dass Geist und Leib<br />

vor deinem Auge schuldig wird.<br />

Sei deiner Diener eingedenk,<br />

die du mit deinem Blut erkauft.<br />

Stärk uns durch deines Leidens Kraft;<br />

wir sind auf deinen Tod getauft.<br />

Aus ganzem Herzen preisen wir<br />

dich, Christus, Herr der Herrlichkeit,<br />

der mit dem Vater und dem Geist<br />

uns liebt in alle Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Christe, qui lux es et dies (Christe, qui splendor et dies);<br />

5.–6. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469<br />

Psalm 40 Verse 10–14.17–18<br />

Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde, *<br />

meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es.<br />

Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht im Herzen, *<br />

ich spreche von deiner Treue und Hilfe,<br />

ich schweige nicht über deine Huld und Wahrheit *<br />

vor der großen Gemeinde.<br />

Du, Herr, verschließ mir nicht dein Erbarmen, *<br />

deine Huld und Wahrheit mögen mich immer behüten!


283<br />

Montag, 26. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Denn Leiden ohne Zahl umfangen mich, /<br />

meine Sünden holen mich ein, *<br />

ich vermag nicht mehr aufzusehn.<br />

Zahlreicher sind sie als die Haare auf meinem Kopf, *<br />

der Mut hat mich ganz verlassen.<br />

Gewähre mir die Gunst, Herr, und reiß mich heraus; *<br />

Herr, eile mir zu Hilfe!<br />

Alle, die dich suchen, frohlocken; *<br />

sie mögen sich freuen in dir.<br />

Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: *<br />

Groß ist Gott, der Herr.<br />

Ich bin arm und gebeugt; *<br />

der Herr aber sorgt für mich.<br />

Meine Hilfe und mein Retter bist du. *<br />

Mein Gott, säume doch nicht!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Deine Gerechtigkeit, ewiger Gott, gereicht deinen Geschöpfen<br />

zum Segen. Lass sie in uns und durch uns Wirklichkeit werden.<br />

Lesung 1 Kor 4, 5<br />

Richtet nicht vor der Zeit; wartet, bis der Herr kommt, der das<br />

im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen und die Absichten<br />

der Herzen aufdecken wird. Dann wird jeder sein Lob von Gott<br />

erhalten.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet – spricht der Herr –,<br />

denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet.


Abend · Montag, 26. <strong>Februar</strong> 284<br />

Fürbitten<br />

Zu Jesus Christus, der zu Unrecht verurteilt wurde, lasst uns rufen:<br />

V: Kyrie, eleison. A: Christe, eleison.<br />

– Für alle, die heute verraten und an ungerechte Richter ausgeliefert<br />

werden.<br />

– Für alle, die ohne Gerichtsverfahren inhaftiert sind.<br />

– Für die Gefolterten und Vergewaltigten.<br />

– Für alle, die zum Tode verurteilt sind.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Ewiger Gott, zum Heil unserer Seele verlangst du, dass wir den<br />

Leib in Zucht nehmen und Buße tun. Gib uns die Kraft, dass wir<br />

uns von Sünden freihalten und die Gebote erfüllen, die uns deine<br />

Liebe gegeben hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Dienstag, 27. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Heiliger Gregor von Narek<br />

Gregor wurde 951 in Andzevatsik, der Gegend um Baskale in der<br />

heutigen Türkei, als Sohn des späteren Erzbischofs Chosrov Andzevatsi<br />

geboren. Nach dem frühen Tod seiner Mutter erzog ihn sein<br />

Onkel Anania, Abt des Klosters Narekawank am Südufer des Vansees.<br />

Dort wurde Gregor Mönch, mit 25 Jahren zum Priester geweiht<br />

und schon bald zum Abt gewählt. Vielseitig gebildet und literarisch<br />

versiert, verfasste er Schriften zu Musik, Astronomie, Geometrie,<br />

Mathematik, Literatur und Theologie, hier besonders zur Mystik, so<br />

etwa zum Hohenlied. Er war Autor liturgischer Texte, die bis heute<br />

Bedeutung haben. Sein Hauptwerk ist das „Buch der Klagelieder“.<br />

Gregor starb vermutlich 1005 in Narek. Sein Grab und das Kloster<br />

Narekawank, das 900 Jahre Bestand hatte, wurden 1915/16 im<br />

Zuge der Massaker an den Armeniern von der osmanischen Armee<br />

verwüstet.<br />

Aufgrund der Bedeutung für die armenische Liturgie gilt Gregor<br />

von Narek in der armenischen Kirche als Kirchenlehrer. 2015 erhob<br />

ihn auch die römisch-katholische Kirche zum Kirchenlehrer.<br />

Namenstag: Markward von Prüm (Abt, Berater Kaiser Ludwigs des<br />

Frommen, † 853)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Jesu, geh voran<br />

auf der Lebensbahn!<br />

Und wir wollen nicht verweilen,


Morgen · Dienstag, 27. <strong>Februar</strong> 286<br />

dir getreulich nachzueilen;<br />

führ uns an der Hand<br />

bis ins Vaterland.<br />

Soll’s uns hart ergehn,<br />

lass uns feste stehn<br />

und auch in den schwersten Tagen<br />

niemals über Lasten klagen;<br />

denn durch Trübsal hier<br />

geht der Weg zu dir.<br />

Rühret eigner Schmerz<br />

irgend unser Herz,<br />

kümmert uns ein fremdes Leiden,<br />

o so gib Geduld zu beiden;<br />

richte unsern Sinn<br />

auf das Ende hin.<br />

Ordne unsern Gang,<br />

Jesu, lebenslang.<br />

Führst du uns durch rauhe Wege,<br />

gib uns auch die nöt’ge Pflege;<br />

tu uns nach dem Lauf<br />

deine Türe auf.<br />

Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1721) 1725, London 1753,<br />

bearbeitet von Christian Gregor 1778 – EG 391<br />

Psalm 37 Verse 30–40<br />

Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit, *<br />

und seine Zunge redet, was recht ist.<br />

Er hat die Weisung seines Gottes im Herzen, *<br />

seine Schritte wanken nicht.<br />

Der Frevler belauert den Gerechten *<br />

und sucht ihn zu töten.<br />

Der Herr überlässt ihn nicht seiner Hand, *<br />

lässt nicht zu, dass man ihn vor Gericht verurteilt.


287<br />

Dienstag, 27. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Hoffe auf den Herrn *<br />

und bleib auf seinem Weg!<br />

Er wird dich erhöhen zum Erben des Landes; *<br />

du wirst sehen, wie der Frevler vernichtet wird.<br />

Ich sah einen Frevler, bereit zu Gewalttat; *<br />

er reckte sich hoch wie eine grünende Zeder.<br />

Wieder ging ich vorüber, und er war nicht mehr da; *<br />

ich suchte ihn, doch er war nicht zu finden.<br />

Achte auf den Frommen und schau auf den Redlichen! *<br />

Denn Zukunft hat der Mann des Friedens.<br />

Die Sünder aber werden alle zusammen vernichtet; *<br />

die Zukunft der Frevler ist Untergang.<br />

Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn, *<br />

er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.<br />

Der Herr hilft ihnen und rettet sie, *<br />

er rettet sie vor den Frevlern;<br />

er schenkt ihnen Heil, *<br />

denn sie suchen Zuflucht bei ihm.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott unserer Hoffnung, wir suchen Zuflucht bei dir. Lehre uns<br />

deine Wege, schreibe deine Weisung in unser Herz.<br />

Lesung Hebr 10, 12–14<br />

Christus hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht<br />

und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt; seitdem<br />

wartet er, bis seine Feinde ihm als Schemel unter die Füße gelegt<br />

werden. Denn durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt<br />

werden, für immer zur Vollendung geführt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Nur einer ist euer Meister: Christus, der Herr, der im Himmel ist.


Eucharistie · Dienstag, 27. <strong>Februar</strong> 288<br />

Bitten<br />

Jesus, du bist unser Leben. Wir bitten dich:<br />

A: Weise uns deine Wege.<br />

– Dass wir dich in der Stille finden.<br />

– Dass wir mit dir zu den Menschen gehen.<br />

– Dass wir Grenzen überwinden und Gemeinschaft stiften.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, behüte deine Kirche und verlass sie nicht. Wir<br />

sind dem Tod verfallen und gehen ohne dich zugrunde. Hilf uns,<br />

alles zu meiden, was uns schadet, und zu suchen, was uns zum<br />

Heil dient. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, mein Gott, mach hell meine Augen,<br />

damit ich nicht entschlafe und sterbe,<br />

damit mein Feind sich nicht rühmt:<br />

Ich habe ihn überwältigt.<br />

Ps 13, 4–5<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 1, 10.16–20<br />

Hört das Wort des HERRN, ihr Wortführer von Sodom! Horcht<br />

auf die Weisung unseres Gottes, Volk von Gomorra! Wascht<br />

euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen!<br />

Hört auf, Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun! Sucht das Recht!


289<br />

Dienstag, 27. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Schreitet ein gegen den Unterdrücker! Verschafft den Waisen<br />

Recht, streitet für die Witwen!<br />

Kommt doch, wir wollen miteinander rechten, spricht der<br />

HERR. Sind eure Sünden wie Scharlach, weiß wie Schnee werden<br />

sie. Sind sie rot wie Purpur, wie Wolle werden sie.<br />

Wenn ihr willig seid und hört, werdet ihr das Beste des Landes<br />

essen. Wenn ihr euch aber weigert und auflehnt, werdet ihr vom<br />

Schwert gefressen. Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Aus Jerusalem ist Sodom und Gomorra geworden. Ein Gemeinwesen,<br />

das von innen her, durch Liebe zur Gerechtigkeit und<br />

durch Solidarität mit den Schwachen, leuchtete, verkommt zu<br />

einer von Rücksichtslosigkeit und Habgier verdunkelten Stadt.<br />

Doch das Schlimmste ist der Unglaube der Menschen. Unglaube,<br />

das meint hier die Überzeugung, am Gang der Dinge doch<br />

nichts ändern zu können. Es ist, wie es ist. Schön ist es nicht,<br />

aber es gibt eben Sachzwänge. Das ist der Lauf der Welt. So ist<br />

sie nun einmal, die menschliche Natur. Wer anders denkt, wer<br />

anderes hofft, wird angefeindet, bestenfalls ausgelacht. Dieser<br />

zähe Glaube an die Schwerkraft der Dinge, dieser zähe Unglaube<br />

an den Schöpfer-Gott! Ja, aus Jerusalem ist Sodom und Gomorra<br />

geworden – doch aus Sodom und Gomorra wird Jerusalem werden.<br />

„Sind eure Sünden wie Scharlach, weiß wie Schnee werden<br />

sie. Sind sie rot wie Purpur, wie Wolle werden sie.“<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 50, 8–9.16b–17.21.23<br />

Kehrvers: Wer den rechten Weg beachtet, der schaut Gottes Heil.<br />

„Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich, *<br />

deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.<br />

Aus deinem Haus nehme ich keinen Stier an, *<br />

keine Böcke aus deinen Hürden. – Kehrvers<br />

Was zählst du meine Gebote auf *<br />

und führst meinen Bund in deinem Mund?


Eucharistie · Dienstag, 27. <strong>Februar</strong> 290<br />

Dabei war Zucht dir verhasst, *<br />

meine Worte warfst du hinter dich.<br />

Kehrvers: Wer den rechten Weg beachtet, der schaut Gottes Heil.<br />

Das hast du getan und ich soll schweigen? /<br />

Meinst du, ich bin wie du? *<br />

Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.<br />

Wer Opfer des Dankes bringt, ehrt mich; *<br />

wer den rechten Weg beachtet,<br />

den lasse ich das Heil Gottes schauen.“ – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 23b, ferner GL 53, 1 (VI. Ton)<br />

oder GL 1975 529, 5 (IV. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Ez 18, 31<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

So spricht Gott, der Herr: Werft alle Vergehen von euch, die ihr<br />

verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist!<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 23, 1–12<br />

In jener Zeit sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern und<br />

sagte: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und<br />

die Pharisäer. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber<br />

richtet euch nicht nach ihren Taten; denn sie reden nur, tun es<br />

aber nicht. Sie schnüren schwere und unerträgliche Lasten zusammen<br />

und legen sie den Menschen auf die Schultern, selber<br />

aber wollen sie keinen Finger rühren, um die Lasten zu bewegen.<br />

Alles, was sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu<br />

werden: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an<br />

ihren Gewändern lang, sie lieben den Ehrenplatz bei den Gastmählern<br />

und die Ehrensitze in den Synagogen und wenn man<br />

sie auf den Marktplätzen grüßt und die Leute sie Rabbi – Meister<br />

– nennen.


291<br />

Dienstag, 27. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist<br />

euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemanden<br />

auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der<br />

im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn<br />

nur einer ist euer Lehrer, Christus.<br />

Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich<br />

selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird<br />

erhöht werden.<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Nicht die Ruhe suche ich, sondern das Antlitz dessen, der Ruhe<br />

schenkt zu schauen, erflehe ich.<br />

Gregor von Narek (Heiliger des Tages)<br />

• Was lässt mich innerlich ruhig werden?<br />

• Wo liegen die Quellen der Erneuerung für mich?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Der Erde Schöpfer und ihr Herr,<br />

du hast geschieden Meer und Land;<br />

du hast die Flut zurückgedämmt<br />

und gabst der Erde festen Grund,<br />

dass sie uns sprieße gute Saat<br />

und schön sei durch der Blumen Pracht,


Abend · Dienstag, 27. <strong>Februar</strong> 292<br />

dass sie, von reifen Früchten schwer,<br />

uns Nahrung geb zur rechten Zeit.<br />

Des Herzens Erdreich ist versengt:<br />

Im Tau der Gnade schaff es neu.<br />

Es öffne, Herr, sich deinem Wort<br />

und nehm die Saat in Freuden auf.<br />

Dies schenk uns, Vater voller Macht,<br />

und du, sein Sohn und Ebenbild,<br />

die ihr in Einheit mit dem Geist<br />

die Schöpfung zur Vollendung führt. Amen.<br />

Nach: Telluris ingens conditor; 7.–8. Jahrhundert – Melodie: GL 469 – alternative<br />

Melodie: GL 144 · GL 1975 474 · KG 40 · EG 288<br />

Psalm 119 <br />

Denk an das Wort für deinen Knecht, *<br />

durch das du mir Hoffnung gabst.<br />

Das ist mein Trost im Elend: *<br />

Deine Verheißung spendet mir Leben.<br />

Frech verhöhnen mich die Stolzen; *<br />

ich aber weiche nicht ab von deiner Weisung.<br />

Denke ich an deine Urteile seit alter Zeit, *<br />

Herr, dann bin ich getröstet.<br />

Zorn packt mich wegen der Frevler, *<br />

weil sie deine Weisung missachten.<br />

Zum Lobgesang wurden mir deine Gesetze *<br />

im Haus meiner Pilgerschaft.<br />

In der Nacht denke ich, Herr, an deinen Namen; *<br />

ich will deine Weisung beachten.<br />

Deine Befehle zu befolgen *<br />

ist das Glück, das mir zufiel.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Verse 49–56 Sajin


293<br />

Dienstag, 27. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Dein Wort gibt uns Hoffnung, treuer Gott, deine Verheißung<br />

spendet uns Leben. Bewahre uns in dieser Nacht und lass uns<br />

morgen froh deinen Willen tun.<br />

Lesung Dtn 8, 5b–6<br />

Der Herr, dein Gott, erzieht dich, wie ein Vater seinen Sohn<br />

erzieht. Du sollst auf die Gebote des Herrn, deines Gottes,<br />

achten, auf seinen Wegen gehen und ihn fürchten.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Niemand auf Erden sollt ihr Vater nennen. Nur einer ist euer Vater:<br />

der im Himmel. Ihr alle aber seid Brüder.<br />

Fürbitten<br />

Gott Israels, du willst, dass alle Menschen einander Geschwister<br />

werden. Wir rufen zu dir:<br />

A: Höre die Bitten deines Volkes.<br />

Du hast Israel aus Ägypten befreit;<br />

– blicke auf alle, die unter Terror und Unterdrückung leiden.<br />

Du gedenkst deines Bundes auf ewig;<br />

– schenke den Menschen im Heiligen Land deinen Frieden.<br />

Du bist die Quelle der Weisheit;<br />

– führe alle, die sich den Fragen der Welt und des Lebens widmen,<br />

auf dem Weg deiner Erkenntnis.<br />

Kostbar ist dir das Sterben deiner Frommen;<br />

– belebe in uns die Hoffnung, einst mit unseren Verstorbenen bei<br />

dir vereint zu sein.<br />

Vaterunser


Abend · Dienstag, 27. <strong>Februar</strong> 294<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, behüte deine Kirche und verlass sie nicht. Wir<br />

sind dem Tod verfallen und gehen ohne dich zugrunde. Hilf uns,<br />

alles zu meiden, was uns schadet, und zu suchen, was uns zum<br />

Heil dient. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Mittwoch, 28. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Silvana (Märtyrerin, † um 304) · hl. Romanus von Condat<br />

(Klostergründer, Abt, † um 463/64) · hl. Schirin (Schira, persische<br />

Märtyrerin, † 559) · Theodulf von Trier (Einsiedler, 7. Jh.) · Elisabeth<br />

von Pommern (Mutter Kaiser Sigismunds, Franziskaner-Terziarin, Wohltäterin,<br />

† 1393)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Martin Bucer (Reformator im Elsass, 1491–<br />

1551)<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ihr Diener Gottes alle,<br />

preist ihn mit Freudenschalle,<br />

und singt in Fröhlichkeit!<br />

Die ihr im Haus des Herren<br />

da stehet, ihn zu ehren,<br />

seid allezeit bereit!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott wolle uns bescheren<br />

und immerdar vermehren<br />

den milden Segen sein! –<br />

Der Himmel schuf und Erden,<br />

er soll gepriesen werden,<br />

er, unser Gott, allein!<br />

Kaspar Ulenberg (1549–1617)


Morgen · Mittwoch, 28. <strong>Februar</strong> 296<br />

Canticum 1 Sam 2, 1b–10<br />

Antiphon:<br />

Mein Herz ist voll Freude über den Herrn; er erniedrigt, und er<br />

erhöht.<br />

Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, *<br />

große Kraft gibt mir der Herr.<br />

Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde; *<br />

denn ich freue mich über deine Hilfe.<br />

Niemand ist heilig, nur der Herr; /<br />

denn außer dir gibt es keinen Gott; *<br />

keiner ist ein Fels wie unser Gott.<br />

Redet nicht immer so vermessen, *<br />

kein freches Wort komme aus eurem Mund;<br />

denn der Herr ist ein wissender Gott, *<br />

und bei ihm werden die Taten geprüft.<br />

Der Bogen der Helden wird zerbrochen, *<br />

die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.<br />

Die Satten verdingen sich um Brot, *<br />

doch die Hungrigen können feiern für immer.<br />

Die Unfruchtbare bekommt sieben Kinder, *<br />

doch die Kinderreiche welkt dahin.<br />

Der Herr macht tot und lebendig, *<br />

er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.<br />

Der Herr macht arm und macht reich, *<br />

er erniedrigt, und er erhöht.<br />

Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub *<br />

und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt;<br />

er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, *<br />

einen Ehrenplatz weist er ihm zu.<br />

Ja, dem Herrn gehören die Pfeiler der Erde; *<br />

auf sie hat er den Erdkreis gegründet.


297<br />

Mittwoch, 28. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Er behütet die Schritte seiner Frommen, /<br />

doch die Frevler verstummen in der Finsternis; *<br />

denn der Mensch ist nicht stark aus eigener Kraft.<br />

Wer gegen den Herrn streitet, wird zerbrechen, /<br />

der Höchste lässt es donnern am Himmel. *<br />

Der Herr hält Gericht bis an die Grenzen der Erde.<br />

Seinem König gebe er Kraft *<br />

und erhöhe die Macht seines Gesalbten.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Röm 12, 9–12<br />

Eure Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut das Böse, haltet<br />

fest am Guten. Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan,<br />

übertrefft euch in gegenseitiger Achtung! Lasst nicht nach in eurem<br />

Eifer, lasst euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn!<br />

Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich<br />

im Gebet!<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu<br />

lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld<br />

für viele.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der uns die Kraft gibt, sein Werk<br />

weiterzuführen. Ihn bitten wir:<br />

A: Sei uns nah in deinem Geist.<br />

Sei uns Brot und nähre uns,<br />

– dass wir unsere Mitmenschen stärken können.<br />

Sei uns Wein und erfreue uns,<br />

– dass wir unseren Mitmenschen Quellen der Zuversicht sind.


Eucharistie · Mittwoch, 28. <strong>Februar</strong> 298<br />

Sei unser Atem, wenn wir zu dir beten,<br />

– damit wir fähig werden, den Willen des Vaters zu erfüllen.<br />

A: Sei uns nah in deinem Geist.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, erhalte deiner Kirche die Bereitschaft, das Gute<br />

zu tun. Ermutige uns in diesem Leben durch deinen Schutz und<br />

führe uns zu den ewigen Gütern. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, verlass mich nicht, bleib mir nicht fern, mein Gott!<br />

Eile mir zu Hilfe, Herr, du mein Heil!<br />

Ps 38, 22–23<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 18, 18–20<br />

Meine Feinde sagten: Kommt, lasst uns gegen Jeremia Pläne<br />

schmieden! Denn nie wird dem Priester die Weisung ausgehen,<br />

dem Weisen der Rat und dem Propheten das Wort. Kommt,<br />

wir wollen ihn mit Worten schlagen und auf keines seiner Worte<br />

achten.<br />

Gib du, HERR, acht auf mich und höre das Gerede meiner Widersacher!<br />

Darf man Gutes mit Bösem vergelten? Doch sie haben<br />

mir eine Grube gegraben. Gedenke, dass ich vor dir stand, um<br />

Gutes über sie zu reden und deinen Zorn von ihnen abzuwenden!


299<br />

Mittwoch, 28. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm Ps 31, 5–6.12.14–16<br />

Kehrvers:<br />

In deiner Huld hilf mir, o Herr!<br />

Du wirst mich befreien aus dem Netz,<br />

das sie mir heimlich legten; *<br />

denn du bist meine Zuflucht.<br />

In deine Hand lege ich voll Vertrauen meinen Geist; *<br />

du hast mich erlöst, HERR, du Gott der Treue. – Kehrvers<br />

Vor all meinen Bedrängern wurde ich zum Spott, /<br />

zum Spott sogar für meine Nachbarn.<br />

Meinen Freunden wurde ich zum Schrecken, *<br />

wer mich auf der Straße sieht, der flieht vor mir.<br />

Ich hörte das Zischeln der Menge – Grauen ringsum. /<br />

Sie taten sich gegen mich zusammen; *<br />

sie sannen darauf, mir das Leben zu rauben. – Kehrvers<br />

Ich aber, HERR, ich habe dir vertraut, *<br />

ich habe gesagt: Mein Gott bist du.<br />

In deiner Hand steht meine Zeit; *<br />

entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger! – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 17b, ferner GL 431 (IV. Ton)<br />

oder GL 1975 716, 1 · KG 610 (III. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 8, 12<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

So spricht der Herr: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt,<br />

hat das Licht des Lebens.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 20, 17–28<br />

In jener Zeit, als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er die<br />

zwölf Jünger beiseite und sagte unterwegs zu ihnen: Wir gehen<br />

nach Jerusalem hinauf; und der Menschensohn wird den Hohe-


Eucharistie · Mittwoch, 28. <strong>Februar</strong> 300<br />

priestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum<br />

Tod verurteilen und den Heiden ausliefern, damit er verspottet,<br />

gegeißelt und gekreuzigt wird; und am dritten Tag wird er auferweckt<br />

werden.<br />

Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus,<br />

fiel vor ihm nieder und bat ihn um etwas.<br />

Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass<br />

meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir<br />

sitzen dürfen! Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet.<br />

Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten<br />

zu ihm: Wir können es.<br />

Da antwortete er ihnen: Meinen Kelch werdet ihr trinken;<br />

doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe<br />

nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die es mein<br />

Vater bestimmt hat.<br />

Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich<br />

über die beiden Brüder.<br />

Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher<br />

ihre Völker unterdrücken und die Großen ihre Vollmacht gegen<br />

sie gebrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei<br />

euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch<br />

der Erste sein will, soll euer Sklave sein.<br />

Wie der Menschensohn nicht gekommen ist, um sich dienen<br />

zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als<br />

Lösegeld für viele.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Jakobus und Johannes sind temperamentvolle, begabte und hochmotivierte<br />

junge Männer. Sie stehen fest im Glauben. Sie stehen<br />

Jesus besonders nahe. Die Zebedäussöhne haben eine angesehene<br />

Familie im Kreuz. Das stärkt ihnen den Rücken; ihr Verständnis<br />

für den nächtlichen Weg ihres Lehrers stärkt es nicht. Wie<br />

kann sich Leiden auf Gottesreich reimen?! Darum versagen sie<br />

wie Petrus, als Jesus in schwerer Not auf sie angewiesen ist (Mk<br />

14, 33). Doch am Ende werden die „Donnersöhne“ zum Oster-


301<br />

Mittwoch, 28. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

glauben finden und die letzte Reifeprüfung der Liebe, einer reifen,<br />

zu Dienst und Demut befreiten Liebe, bestehen (Apg 12, 2).<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Immer beschäftigt sein und nicht unter der Eile leiden: das ist<br />

ein Stück Himmel auf Erden.<br />

Johannes XXIII. (eigentlich Angelo Giuseppe Roncalli,<br />

Papst von 1958–1963, 1881–1963)<br />

• Wie sieht es bei mir aus mit Eile und Druck?<br />

• Wie kann ich hier widerstehen und meinen eigenen Rhythmus<br />

finden?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Du mildes Licht, Herr Jesus Christ,<br />

du ewig klarer Morgen:<br />

Die Sonne sinkt, der Tag vergeht,<br />

bei dir sind wir geborgen.<br />

Die Welt ist dunkel: Sei uns gut,<br />

bewahr uns, wenn wir schlafen.<br />

Nimm Leib und Seel in deine Hut,<br />

bis wir zu dir erwachen.<br />

Gott Vater auf dem hohen Thron,<br />

wir preisen deinen Namen


Abend · Mittwoch, 28. <strong>Februar</strong> 302<br />

durch Jesus Christus, deinen Sohn,<br />

im Heil’gen Geiste. Amen.<br />

Neues Stundenbuch<br />

Psalm 62 Verse 2–13<br />

Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, *<br />

von ihm kommt mir Hilfe.<br />

Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; *<br />

darum werde ich nicht wanken.<br />

Wie lange rennt ihr an gegen einen Einzigen, /<br />

stürmt alle heran wie gegen eine fallende Wand, *<br />

wie gegen eine Mauer, die einstürzt?<br />

Ja, sie planen, ihn von seiner Höhe zu stürzen; *<br />

Lügen ist ihre Lust.<br />

Sie segnen mit ihrem Mund, *<br />

doch in ihrem Herzen fluchen sie.<br />

Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; *<br />

denn von ihm kommt meine Hoffnung.<br />

Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; *<br />

darum werde ich nicht wanken.<br />

Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre; *<br />

Gott ist mein schützender Fels, meine Zuflucht.<br />

Vertrau ihm, Volk Gottes, zu jeder Zeit! /<br />

Schüttet euer Herz vor ihm aus! *<br />

Denn Gott ist unsere Zuflucht.<br />

Nur ein Hauch sind die Menschen, *<br />

die Leute nur Lug und Trug.<br />

Auf der Waage schnellen sie empor, *<br />

leichter als ein Hauch sind sie alle.<br />

Vertraut nicht auf Gewalt, *<br />

verlasst euch nicht auf Raub!


303<br />

Mittwoch, 28. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Wenn der Reichtum auch wächst, *<br />

so verliert doch nicht euer Herz an ihn!<br />

Eines hat Gott gesagt, *<br />

zweierlei habe ich gehört:<br />

Bei Gott ist die Macht; *<br />

Herr, bei dir ist die Huld.<br />

Denn du wirst jedem vergelten, *<br />

wie es seine Taten verdienen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Von dir kommt unsere Hoffnung, Vater des Erbarmens. Lass unsere<br />

Seelen zur Ruhe kommen bei dir.<br />

Lesung Röm 14, 17–19<br />

Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit,<br />

Friede und Freude im Heiligen Geist. Und wer Christus<br />

so dient, wird von Gott anerkannt und ist bei den Menschen geachtet.<br />

Lasst uns also nach dem streben, was zum Frieden und<br />

zum Aufbau der Gemeinde beiträgt.<br />

Nunc dimittis – Lobgesang des Simeon<br />

Antiphon zum Nunc dimittis:<br />

Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,<br />

wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen in<br />

seinem Frieden.<br />

Fürbitten<br />

In der Hoffnung auf eine neue, von Gottes gutem Geist erfüllte<br />

Welt bitten wir:<br />

V: Du unser Schöpfer, A: segne uns.<br />

Lass die Glaubenden aller Konfessionen einander im gemeinsamen<br />

Lobpreis deiner Güte begegnen,<br />

– damit die Bemühungen um die sichtbare Einheit deiner Kirche<br />

zum Erfolg führen.


Abend · Mittwoch, 28. <strong>Februar</strong> 304<br />

Lass Juden, Muslime und Christen erkennen, wie sie durch dich<br />

miteinander verbunden sind,<br />

– damit sie im Beten und Handeln der Versöhnung unter den<br />

Kulturen dienen.<br />

V: Du unser Schöpfer, A: segne uns.<br />

Hilf uns Europäern, uns der gemeinsamen Wurzeln zu vergewissern,<br />

– damit unsere Nationen gemeinsam ihrer Verantwortung für<br />

eine friedliche Weltordnung gerecht werden.<br />

Lass niemand vergessen sein, der sich schöpferisch um Ausgleich<br />

zwischen vormaligen Gegnern bemüht hat,<br />

– und schenke den Opfern von Krieg, Terror und Gewalt deinen<br />

Frieden.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr Jesus Christus, du bist gütig und von Herzen demütig. Das<br />

Joch, das du denen auflegst, die dir nachfolgen, ist nicht drückend,<br />

und deine Last ist leicht. Nimm gnädig an, was wir uns<br />

heute vorgenommen und was wir vollbracht haben. Erneuere uns<br />

durch die Ruhe der Nacht und mache uns morgen eifriger in deinem<br />

Dienst. Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Namenstag: hl. Oswald von Worcester (Bischof, Klostergründer, † 992) ·<br />

sel. Antonia von Florenz (Klostergründerin, Klarissin, † 1472)<br />

Heute, am Gebetstag um geistliche Berufungen, beten wir unter dem<br />

Leitwort „Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn vertraut und dessen<br />

Hoffnung der Herr ist.“ (Jer 17, 7) für Familien, Ehepaare und Eltern.<br />

Hymnus<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Erwacht und singt in der Nacht;<br />

es kommt das göttliche Wort,<br />

der Sohn, der Himmel und Erde gemacht,<br />

vom Thron in unsre Zeit und Niedrigkeit.<br />

Erhebt euch, Menschen, und gebt ihm Ehr’,<br />

der über das All ward gesetzt,<br />

dem Kyrios Christ, der lebt im Jetzt<br />

von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.<br />

Zeitgenössisch (Urheberin: Silja Walter)<br />

Psalm 80 Verse 2–20<br />

Du Hirte Israels, höre, *<br />

der du Josef weidest wie eine Herde!<br />

Der du auf den Kerubim thronst, erscheine *<br />

vor Efraim, Benjamin und Manasse!<br />

Biete deine gewaltige Macht auf *<br />

und komm uns zu Hilfe!


Morgen · Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> 306<br />

Gott, richte uns wieder auf! *<br />

Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.<br />

Herr, Gott der Heerscharen, wie lange noch zürnst du, *<br />

während dein Volk zu dir betet?<br />

Du hast sie gespeist mit Tränenbrot, *<br />

sie überreich getränkt mit Tränen.<br />

Du machst uns zum Spielball der Nachbarn, *<br />

und unsere Feinde verspotten uns.<br />

Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! *<br />

Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.<br />

Du hobst in Ägypten einen Weinstock aus, *<br />

du hast Völker vertrieben, ihn aber eingepflanzt.<br />

Du schufst ihm weiten Raum; *<br />

er hat Wurzeln geschlagen und das ganze Land erfüllt.<br />

Sein Schatten bedeckte die Berge, *<br />

seine Zweige die Zedern Gottes.<br />

Seine Ranken trieb er hin bis zum Meer *<br />

und seine Schösslinge bis zum Eufrat.<br />

Warum rissest du seine Mauern ein? *<br />

Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus.<br />

Der Eber aus dem Wald wühlt ihn um, *<br />

die Tiere des Feldes fressen ihn ab.<br />

Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu! *<br />

Blick vom Himmel herab und sieh auf uns!<br />

Sorge für diesen Weinstock *<br />

und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat.<br />

Die ihn im Feuer verbrannten wie Kehricht, *<br />

sie sollen vergehen vor deinem drohenden Angesicht.<br />

Deine Hand schütze den Mann zu deiner Rechten, *<br />

den Menschensohn, den du für dich groß und stark gemacht.


307<br />

Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Erhalt uns am Leben! *<br />

Dann wollen wir deinen Namen anrufen<br />

und nicht von dir weichen.<br />

Herr, Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! *<br />

Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du, Israels Hirte, kommst uns zu Hilfe. Du lässt uns nicht im<br />

Stich, wenn wir verirrt sind und Angst uns bedrückt. Richte uns<br />

auf und schaffe uns Raum.<br />

Lesung Spr 22, 22–23<br />

Beraube den Schwachen nicht, denn er ist ja so schwach, zertritt<br />

den Armen nicht am Tor. Denn der Herr führt den Rechtsstreit<br />

für sie und raubt denen das Leben, die sie berauben.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Mein Sohn, denke daran, dass du im Leben schon alles Gute bekommen<br />

hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür<br />

getröstet.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei unser Gott, unser Leben und unsere Hoffnung. Zu<br />

ihm lasst uns rufen:<br />

A: Gib uns deine Gnade.<br />

Lass uns deinem Geheimnis in unserem täglichen Leben auf die<br />

Spur kommen<br />

– und durchwirke uns mit deiner Gegenwart.<br />

Öffne unsere Augen für deine Fingerzeige<br />

– und lass uns auf deinen Ruf in den Armen und Benachteiligten<br />

hören.


Eucharistie · Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> 308<br />

Sei in unserer Mitte, wenn wir uns in deinem Namen versammeln,<br />

– und führe die Deinen in Eintracht zusammen.<br />

A: Gib uns deine Gnade.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Heiliger Gott, du liebst die Unschuld und schenkst sie dem Sünder<br />

zurück, der reumütig zu dir heimkehrt. Wende unser Herz zu<br />

dir und schenke uns neuen Eifer im Heiligen Geist, damit wir im<br />

Glauben standhaft bleiben und stets bereit sind, das Gute zu tun.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz.<br />

Prüfe mich und erkenne mein Denken.<br />

Sieh her, ob ich auf einem Weg bin, der dich kränkt,<br />

und leite mich auf dem Weg, der zum ewigen Leben führt.<br />

Vgl. Ps 139, 23–24<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 17, 5–10<br />

So spricht der HERR: Verflucht der Mensch, der auf Menschen<br />

vertraut, auf schwaches Fleisch sich stützt und dessen Herz<br />

sich abwendet vom HERRN. Er ist wie ein Strauch in der Steppe,<br />

der nie Regen kommen sieht; er wohnt auf heißem Wüstenboden,<br />

im Salzland, das unbewohnbar ist.


309<br />

Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Gesegnet der Mensch, der auf den HERRN vertraut und dessen<br />

Hoffnung der HERR ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt<br />

ist und zum Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts<br />

zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben grün; auch<br />

in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, er hört nicht auf,<br />

Frucht zu tragen.<br />

Arglistig ohnegleichen ist das Herz und unverbesserlich. Wer<br />

kann es ergründen? Ich, der HERR, erforsche das Herz und prüfe<br />

die Nieren, um jedem zu geben nach seinen Wegen, entsprechend<br />

der Frucht seiner Taten.<br />

Antwortpsalm Ps 1, 1–4.6<br />

Kehrvers:<br />

Gesegnet, wer auf den HERRN vertraut.<br />

Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, /<br />

nicht auf dem Weg der Sünder steht, *<br />

nicht im Kreis der Spötter sitzt,<br />

sondern sein Gefallen hat an der Weisung des HERRN, *<br />

bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. – Kehrvers<br />

Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, /<br />

der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *<br />

und dessen Blätter nicht welken.<br />

Alles, was er tut, *<br />

es wird ihm gelingen. – Kehrvers<br />

Nicht so die Frevler: *<br />

Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.<br />

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, *<br />

der Weg der Frevler aber verliert sich. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Jer 17, 7, ferner GL 71, 1 (VIII. Ton) oder GL 1975 708, 1<br />

oder KG 606 (IV. Ton)


Eucharistie · Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> 310<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 8, 15<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören und Frucht<br />

bringen in Geduld.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 16, 19–31<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Es war einmal ein<br />

reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete<br />

und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte. Vor der Tür des Reichen<br />

aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre<br />

war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was<br />

vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde<br />

und leckten an seinen Geschwüren.<br />

Es geschah aber: Der Arme starb und wurde von den Engeln<br />

in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde<br />

begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte<br />

er auf und sah von Weitem Abraham und Lazarus in seinem<br />

Schoß.<br />

Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick<br />

Lazarus; er soll die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und<br />

mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer.<br />

Abraham erwiderte: Mein Kind, erinnere dich daran, dass du<br />

schon zu Lebzeiten deine Wohltaten erhalten hast, Lazarus dagegen<br />

nur Schlechtes. Jetzt wird er hier getröstet, du aber leidest<br />

große Qual.<br />

Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher<br />

Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu<br />

uns kommen kann, selbst wenn er wollte.<br />

Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in<br />

das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll<br />

sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.


311<br />

Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die<br />

sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, aber wenn<br />

einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren.<br />

Darauf sagte Abraham zu ihm: Wenn sie auf Mose und die<br />

Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen<br />

lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Arm und Reich, eine unendliche Geschichte. Eine ermüdende<br />

Geschichte. Jesus erzählt vom Ende der Geschichte. Sie geht<br />

schlecht aus, schlecht für den Reichen, der am Ende in der<br />

Unterwelt endlos zu leiden hat, und für seine Brüder, die noch<br />

am Leben sind und immer so weitermachen wie bisher. Unwissend<br />

kann man sie ja nicht nennen, sie hatten Ethikunterricht<br />

genug – und prominente Lehrer: Mose und die Propheten –,<br />

aber eigentümlich blind sind sie, recht eigentlich verblendet. Sie<br />

merken nichts, rein gar nichts. Sie bemerken nicht einmal, wer<br />

vor ihrer eigenen Türe liegt. Arm und Reich, eine schlimme Geschichte.<br />

Jesus will nicht das böse Ende des Reichen, sondern<br />

dass die böse Geschichte endlich ein Ende hat.<br />

Innehalten am Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wir sind hier, um zu werden, nicht, um zu sein.<br />

Johann Michael Sailer (deutscher katholischer Theologe,<br />

Bischof von Regensburg, verfasste zahlreiche theologische,<br />

philosophische und pädagogische Schriften, 1751–1832)


Abend · Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> 312<br />

• Wie viel Statisches, Verfestigtes, Verkrustetes lasse ich in meinem<br />

Leben zu?<br />

• Welche Bewegung, welche Veränderung wünsche ich mir?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Hoffnung unter uns: Knoten, die sich lösen,<br />

Hoffnung unter uns: Kranke, die genesen.<br />

Unter uns, Jesus Christus, unsre Hoffnung,<br />

unter uns, Jesus Christus, unser Licht.<br />

Hoffnung unter uns: Traurige beim Lachen,<br />

Hoffnung unter uns: Mutlose erwachen.<br />

Unter uns, Jesus Christus …<br />

Hoffnung unter uns: Die Erlahmten gehen,<br />

Hoffnung unter uns: Die Geknickten stehen.<br />

Unter uns, Jesus Christus …<br />

Hoffnung unter uns: Hungrige, die speisen,<br />

Hoffnung unter uns: Eltern für die Waisen.<br />

Unter uns, Jesus Christus …<br />

Hoffnung unter uns: Arme werden wichtig,<br />

Hoffnung unter uns: Götzen null und nichtig.<br />

Unter uns, Jesus Christus …<br />

Hoffnung unter uns: Friede zwischen Feinden,<br />

Hoffnung unter uns: offene Gemeinden.<br />

Unter uns, Jesus Christus …<br />

Alexander Bayer,<br />

© Dehm-Verlag, Limburg<br />

Psalm 72 Verse 1–11<br />

Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, *<br />

dem Königssohn gib dein gerechtes Walten!


313<br />

Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Er regiere dein Volk in Gerechtigkeit *<br />

und deine Armen durch rechtes Urteil.<br />

Dann tragen die Berge Frieden für das Volk *<br />

und die Höhen Gerechtigkeit.<br />

Er wird Recht verschaffen den Gebeugten im Volk, /<br />

Hilfe bringen den Kindern der Armen, *<br />

er wird die Unterdrücker zermalmen.<br />

Er soll leben, solange die Sonne bleibt und der Mond, *<br />

bis zu den fernsten Geschlechtern.<br />

Er ströme wie Regen herab auf die Felder, *<br />

wie Regenschauer, die die Erde benetzen.<br />

Die Gerechtigkeit blühe auf in seinen Tagen *<br />

und großer Friede, bis der Mond nicht mehr da ist.<br />

Er herrsche von Meer zu Meer, *<br />

vom Strom bis an die Enden der Erde.<br />

Vor ihm sollen seine Gegner sich beugen, *<br />

Staub sollen lecken all seine Feinde.<br />

Die Könige von Tarschisch und von den Inseln<br />

bringen Geschenke, *<br />

die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben.<br />

Alle Könige müssen ihm huldigen, *<br />

alle Völker ihm dienen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wirke unter uns, Gott Israels, durch die Liebe und Treue deines<br />

Sohnes. Lege uns besonders die Armen und Entrechteten ans Herz,<br />

damit niemand von deiner Barmherzigkeit ausgeschlossen wird.<br />

Lesung Offb 3, 19–20<br />

Wen ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ich in Zucht.<br />

Mach also Ernst und kehr um! Ich stehe vor der Tür und<br />

klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem


Abend · Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> 314<br />

werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm<br />

und er mit mir.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der reiche Mann verweigerte dem armen Lazarus den Bissen<br />

Brot: Nun bettelt er um einen Tropfen Wasser.<br />

Fürbitten<br />

Gott Israels, dein Sohn hat uns gelehrt, dich Vater zu nennen. Wir<br />

rufen zu dir:<br />

V: Du unser Vater, A: wirke dein Heil unter uns Menschen.<br />

Erweise dich als der Heilige;<br />

– bereite uns für deine überraschende, deine unerhörte Gegenwart.<br />

Wenn wir deinen Willen tun, wird uns deine Fülle zuteil;<br />

– lass uns vertrauter mit dir werden.<br />

Jesus hat die Armen seliggepriesen;<br />

– gib ihnen Hoffnung und Selbstbewusstsein, damit Gerechtigkeit<br />

und Erbarmen in unserer Welt wachsen.<br />

Gewähre allen Menschen, was sie zum Leben täglich brauchen;<br />

– hilf uns reichen Völkern, nicht länger auf Kosten der armen zu<br />

leben.<br />

Sieh gütig auf alle, die unter Einsatz ihres Lebens gegen Unrecht<br />

und Terror aufstehen;<br />

– hilf uns tun, was an uns ist, um Freiheit und Recht zu verteidigen.<br />

Schaffe Schuld und Sünde aus unserer Welt, dass wir in Eintracht<br />

miteinander leben;<br />

– lass uns spüren, dass die Gemeinschaft, die du schenkst, hinausreicht<br />

über den Tod.<br />

Vaterunser


315<br />

Donnerstag, 29. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Oration<br />

Heiliger Gott, du liebst die Unschuld und schenkst sie dem Sünder<br />

zurück, der reumütig zu dir heimkehrt. Wende unser Herz zu<br />

dir und schenke uns neuen Eifer im Heiligen Geist, damit wir im<br />

Glauben standhaft bleiben und stets bereit sind, das Gute zu tun.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 333)


Thema des Monats 316<br />

Jakob – Streiten mit Gott<br />

Der Name Jakob wird in hebräischer Volksetymologie (volkstümliche<br />

Herleitung der Wortbedeutung) als „Fersenhalter“<br />

(Gen 25, 26) oder „Betrüger“ (Gen 27, 36) gedeutet. Wahrscheinlich<br />

drückt der Name ursprünglich die Gewissheit und den Wunsch<br />

aus: „[Gott] schützt / möge schützen“.<br />

Erzvater<br />

Jakob ist eine hochbedeutende Gestalt der biblischen Erzelternerzählungen,<br />

er ist der dritte Erzvater, Isaaks und Rebekkas Sohn.<br />

Jakob wird in der Bibel auch „Israel“ genannt (Gen 35, 10; vgl.<br />

32, 29) und gilt als der eigentliche Stammvater des Gottesvolkes.<br />

Er kommt als Zweitgeborener eines männlichen Zwillingspaares<br />

zur Welt, bringt aber, einem vorgeburtlichen Gottesorakel entsprechend<br />

(Gen 25, 23), den erstgeborenen Bruder Esau um das Recht<br />

und den väterlichen Segen des Erstgeborenen (Gen 25; 27). Seine<br />

Mutter Rebekka wird als treibende Kraft dargestellt, sie hilft ihm<br />

und schützt den von ihr bevorzugten Sohn. Vor der Rache seines<br />

betrogenen Bruders Esau flieht Jakob zu Rebekkas Bruder, seinem<br />

Onkel Laban, dem er 14 Jahre dienen wird und dessen Töchter<br />

Lea und Rachel seine Frauen werden (Gen 29–31). Jakob ist erfolgreich,<br />

als schwerreicher Mann verlässt er Labans Haus, am Ende<br />

allerdings wiederum fluchtartig, mitsamt seiner groß gewordenen<br />

Familie. Nach einem dramatischen Kampf am Fluss Jabbok, einem<br />

Nebenfluss des Jordans, mit einem Mann, der sich ihm schließlich<br />

als göttliches Wesen erweist, versöhnt sich Jakob mit Esau und lässt<br />

sich in Bet-El nieder (Gen 32–35). Im hohen Alter folgt Jakob seinem<br />

Sohn Josef nach Ägypten. Dort stirbt der Stammvater und findet<br />

seine letzte Ruhestatt (Gen 42–50). Seine zwölf Söhne gelten<br />

als Väter der zwölf Stämme Israels.


317<br />

Thema des Monats<br />

Vom Erstgeburtsrecht hielt Esau nichts<br />

Jakob ist in biblischer Perspektive eine durchaus vielschichtige Gestalt.<br />

Der Herr selbst lässt Rebekka wissen, dass der jüngere Sohn<br />

in die Verheißungslinie eintreten und dem älteren überlegen sein<br />

werde (Gen 25, 23). Die Erzählung vom Verkauf des Erstgeburtsrechtes<br />

um ein Linsengericht (Gen 25, 27–34) legt den Eindruck<br />

nahe, dass Esau keinen Wert auf den durch Geburt erworbenen<br />

Vorzug legt: „Vom Erstgeburtsrecht aber hielt Esau nichts.“ (Gen<br />

25,34) Ganz anders Jakob, der schon im Mutterleib und bei der<br />

Geburt danach trachtet. Als Rebekka nach langem, ängstigendem<br />

Warten schließlich Zwillinge zur Welt bringt, ist der Zweitgeborene<br />

dem Erstgeborenen auf den Fersen, versucht ihn festzuhalten und<br />

aufzuhalten. „Darauf kam sein Bruder hervor; seine Hand hielt die<br />

Ferse Esaus fest. Man gab ihm den Namen Jakob, Fersenhalter.“<br />

(Gen 25, 26)<br />

Der betrogene Betrüger<br />

Auch das Hoseabuch deutet den Namen Jakob als „Betrüger“:<br />

„Schon im Mutterleib betrog [ hebräisch: ‘āqav ] er seinen Bruder, /<br />

und als er ein Mann war, rang er mit Gott.“ (Hos 12, 4) Jakob<br />

und Esau sind in biblischer Sicht Individuen, unverwechselbare<br />

Menschen, aber sie stehen zugleich für Kollektive, für Völker. Am<br />

Wohnort seines Onkels angekommen, verliebt Jakob sich unsterblich<br />

in Rachel, die jüngere der beiden Labanstöchter. Sie arbeitet als<br />

Hirtin bei den Herden ihres Vaters. Sieben Jahre dient der mittellose<br />

Flüchtling um sie, in der Hochzeitsnacht jedoch wird ihm Rachels<br />

verschleierte Schwester Lea zugeführt. Der Betrüger wird betrogen.<br />

Wie die Segnung Jakobs durch Isaak ist die mit Lea vollzogene Ehe<br />

nicht mehr rückgängig zu machen. Jakob arbeitet um Rachel abermals<br />

sieben Jahre. Doch Jakobs Kinder bringt die ungeliebte Ehefrau<br />

Lea zur Welt. Der späte Rachel-Sohn Josef erweist sich nach<br />

schweren Konflikten mit den Brüdern als Träger der Verheißung.<br />

Rachel aber stirbt an der Geburt ihres zweiten Sohnes Benjamin.


Thema des Monats 318<br />

Jakob kämpft am Jabbok<br />

In der Nacht vor der erhofften Versöhnung mit seinem Bruder Esau<br />

erlebt Jakob am Fluss Jabbok Dunkel und Schrecken: Ein Mann<br />

greift ihn an und später ahnt Jakob, dass er mit Gott selbst gekämpft<br />

habe. Am Ende aber – und dies kann Jakobs dunkle Gotteserfahrung<br />

zwar nicht erhellen, aber letztlich womöglich doch helle Hoffnung<br />

spenden – steht in der Erzählung der Segen Gottes. Jakob<br />

wird umbenannt in „Israel“. Der Unbekannte fragt seinen Gegner<br />

nach dessen Namen und erklärt ihm: „Nicht mehr Jakob wird man<br />

dich nennen, sondern Israel – Gottesstreiter –; denn mit Gott und<br />

Menschen hast du gestritten und gesiegt.“ (Gen 32, 29) Mose wird<br />

einst der Name Gottes geoffenbart (Ex 3, 13 f.), Jakob wird dies jedoch<br />

verweigert (Gen 32, 30). Jakob versteht im Licht des neuen<br />

Tages, dass er mit Gott selbst gekämpft, ja von ihm angegriffen –<br />

und dennoch gerettet und gesegnet wurde.<br />

Ein Leben voller wundersamer Wendungen<br />

„Jakob gab dem Ort den Namen Penuel – Gottes Angesicht – und<br />

sagte: ,Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin<br />

doch mit dem Leben davongekommen.‘“ (Gen 32, 31) Doch weder<br />

die Rettung Jakobs noch die Segnung, noch die friedliche, versöhnende<br />

Begegnung mit Esau am nächsten Tag können das Dunkle<br />

der Erzählung begreiflich machen; den feindseligen Angriff Gottes<br />

auf Jakob, ein Überfall, finster wie die Nacht. Trotz des letztlich<br />

lichtvollen Segens, trotz der Sonne, die Jakob am Morgen aufgeht,<br />

ist es eine dunkle Gotteserfahrung, von der hier erzählt wird. Und<br />

doch ist da zugleich auch dieses Staunen darüber, nach einem mäandernden<br />

Leben Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen zu<br />

haben und gesegnet und gerettet worden zu sein. Ein Segen sollst<br />

du sein.<br />

Susanne Sandherr


319<br />

Unter die Lupe genommen<br />

Sterbesegen<br />

Der Volksmund kennt die Redensart seit Langem: das Zeitliche<br />

segnen. Hinter dieser Umschreibung für das Sterben eines<br />

Menschen steht die Vorstellung, dass ein Mensch sich bewusst<br />

auf den Tod vorbereitet und sich von der Welt – dem Zeitlichen<br />

– verabschiedet. In diesem Abschiednehmen segnet der Sterbende<br />

die Menschen, die ihm nahestehen, und darüber hinaus die ganze<br />

Welt, die er verlässt. Und er tut das auf eine eigentümliche Weise,<br />

nämlich in der Situation dessen, der nichts mehr für sich selbst<br />

erbittet und schon mit einem Fuß in der Ewigkeit steht. Allerdings,<br />

da ist die Redensart ungenau, segnet der Sterbende nicht selbst, er<br />

bittet „nur“ – Gott segnet.<br />

Das Zeitliche segnen beschreibt einen Vorgang, in dem der Sterbende<br />

segnet, oder richtiger: Segen erbittet. Aber ist das Sterben<br />

nicht ein Geschehen, in dem alle beteiligten Menschen den Segen<br />

brauchen, Sterbende ebenso wie Hinterbliebene? Das Bedürfnis, in<br />

der Situation des Todes Segen zu empfangen, ist groß. Seelsorgerinnen<br />

und Seelsorger haben deshalb in den letzten Jahren ein Ritual<br />

entwickelt, das auf dieses Bedürfnis antwortet: den Sterbesegen.<br />

Ein neues Ritual<br />

Die Kirche kennt seit Jahrhunderten Gebete und Zeichen, die in den<br />

Situationen von Krankheit und Sterben die seelsorgliche Begleitung<br />

zum Ausdruck bringen. Das Sakrament der Krankensalbung wird<br />

seit einigen Jahrzehnten mühsam vom Stigma der „Letzten Ölung“<br />

befreit. Die Wegzehrung, der Kommunionempfang auf dem Sterbebett,<br />

stärkt die Sterbenden auf dem Weg in die Ewigkeit. Doch<br />

es gibt Situationen, in denen diese Zeichen nicht mehr passen,<br />

wenn beispielsweise ein Kommunionempfang nicht mehr möglich<br />

ist oder wenn das Anliegen der Krankensalbung, nämlich auf dem<br />

Weg zur Genesung zu stärken, nicht mehr stimmt. Gleichzeitig<br />

sind es diese Situationen, in denen Menschen um seelsorgliche Be-


Unter die Lupe genommen 320<br />

gleitung bitten und zeichenhaftes Handeln als hilfreich erfahren.<br />

Im Bistum Rottenburg-Stuttgart entstanden aus der Wahrnehmung<br />

dieses Bedürfnisses heraus verschiedene Segensrituale, die Anfang<br />

der 2000er-Jahre zu einer einheitlichen Grundform zusammengeführt<br />

wurden. Diese Form wurde nach einer Zeit der Erprobung<br />

zunächst als Handreichung und später, nachdem weitere Erfahrungen<br />

eingeflossen waren, als Buch veröffentlicht. Inzwischen haben<br />

viele Bistümer im deutschen Sprachraum den Sterbesegen übernommen,<br />

modifiziert und in eigenen Fassungen herausgegeben.<br />

Der Sterbesegen trägt der Vielfalt der Gesellschaft und der Vielgestaltigkeit<br />

des Todes Rechnung. Zum einen ist die Grundform in<br />

mehrere Sprachen übersetzt, sodass das Ritual auch für Menschen,<br />

deren Muttersprache nicht Deutsch ist, verständlich ist. Zum anderen<br />

ist der Sterbesegen auf eine Reihe von besonderen Situationen<br />

hin angepasst worden, beispielsweise auf die Situation, wenn ein<br />

Kind im Sterben liegt, oder für den Fall, dass ein Mensch Suizid begangen<br />

hat. Mehr noch als das Bemühen, eine lebensnahe Hilfe für<br />

die Seelsorge in Krankenhäusern und Hospizen zu geben, zeigt sich<br />

darin die Entstehung dieses Rituals aus der seelsorglichen Praxis.<br />

Für eine Grenzsituation<br />

Der nahende Tod eines Angehörigen stellt für viele Menschen eine<br />

Grenzsituation dar. Die Begrenztheit menschlichen Lebens rückt<br />

nahe, drängt sich auf. Zugleich zeigen sich die eigenen Erfahrungen<br />

und das Repertoire der Deutungen, die Kapazitäten des Verarbeitens<br />

und die Möglichkeiten des Handelns als sehr begrenzt.<br />

Groß sind hingegen Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit. Im besten<br />

Fall schenkt eine kleine Gemeinschaft in dieser Situation Beistand,<br />

hält die Grenzerfahrung gemeinsam aus. Vielfach wird jedoch auch<br />

der Wunsch nach einem überirdischen Beistand wach, nach einer<br />

Kraft, die menschliches Leben im Sterben und über den Tod hinaus<br />

trägt. Diese Sehnsucht, die über das menschlich Verfügbare hinausreicht,<br />

findet Antwort in dem Wort, das der Mensch zwar spricht,


321<br />

Unter die Lupe genommen<br />

sich letztlich aber nicht selber sagt, nicht sagen kann, in dem Wort,<br />

das göttlicher Zuspruch ist für die Sterbende/den Sterbenden und<br />

für die Zurückbleibenden. Der Sterbesegen ist ein Ritual, das die<br />

Hilf- und Sprachlosigkeit in der Grenzsituation des Sterbens überwinden<br />

will, indem er Worte und Zeichen zur Verfügung stellt, die<br />

das tröstende und begleitende Wort aus der Höhe in der Not des<br />

Irdischen sagbar machen.<br />

In einer verständlichen Sprache<br />

Das Anliegen des Sterbesegens ist es, geistlich einen guten Abschied<br />

zu ermöglichen, der sterbenden Person ebenso wie den Angehörigen.<br />

Es kommt verdichtet im dreiteiligen Segensgeschehen der kleinen<br />

Feier zum Ausdruck. Einleitend wird daran erinnert, dass das<br />

zu Ende gehende Leben „einmalig und kostbar“ ist. Dann geht es<br />

im ersten Teil um das Denken, um Glauben, Hoffen und Lieben des<br />

sterbenden Menschen; abschließend wird ein Kreuz auf die Stirn<br />

gezeichnet. Der zweite Teil nennt „alles, was du in die Hand genommen,<br />

angepackt und geschaffen hast“, und auch „alle Schuld,<br />

die du auf dich geladen hast“. Es folgt ein Kreuzzeichen auf die<br />

rechte Hand. Der dritte Teil ruft in Erinnerung „alles, was dir gegeben<br />

wurde, das Leichte und das Schwere, Freud und Leid“ und<br />

wird mit dem Kreuzzeichen auf die linke Hand abgeschlossen. Der<br />

Segen schließt mit der Bitte, dass Gott der/dem Sterbenden seinen<br />

Engel entgegensende, der „dich durch Dunkelheit und Nacht ins<br />

Licht“ führe. Darauf folgt die Einladung an alle Mitfeiernden, die<br />

sterbende Person auf ihre Weise zu segnen.<br />

Das Zeitgemäße des Sterbesegens zeigt sich darin, dass das Ritual<br />

eine einfache Sprache wählt, die auch für Menschen verständlich<br />

ist, die mit dem kirchlichen Sprachgebrauch weniger vertraut sind.<br />

Und dass die Angehörigen eingeladen werden, ihrerseits die sterbende<br />

Person zu segnen, gibt der existenziellen Beziehungsdimension<br />

des Sterbens Raum. Dabei kann der rituelle Rahmen eine Hilfe<br />

sein, die persönliche Beziehung zeichenhaft oder durch Berührung


Singt dem Herrn ein neues Lied 322<br />

zum Ausdruck zu bringen. Man stelle sich vor, wie im wechselseitigen<br />

Segen die/der Sterbende und die Lebenden aus ihrer je<br />

eigenen Perspektive das Zeitliche segnen.<br />

Stefan Voges<br />

Gib Frieden, Herr, gib Frieden<br />

Und mach aus uns ein Zeichen<br />

Den Text des Liedes finden Sie auf den Seiten 248–249.<br />

Gib Frieden, Herr, gib Frieden“ (EG 430) ist ein 1963 von dem<br />

niederländischen mennonitischen Theologen und Kirchenlieddichter<br />

Jan Nooter (1922–1997) verfasstes, von Jürgen Henkys<br />

(1929–2015) 1983 ins Deutsche übertragenes geistliches Lied, ein<br />

Friedenslied. Mennonitische Theologie hat sich oft um Gewaltlosigkeit<br />

und Frieden bemüht. Aber was ist Friede?<br />

Friede in biblischer Sicht<br />

„Das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein / und der Ertrag<br />

der Gerechtigkeit sind Ruhe und Sicherheit für immer.“ (Jes 32, 17)<br />

Friede, Schalom, meint im biblischen, im hebräischen Denken umfassendes<br />

Heil, ein Leben ohne Schaden, in innerer und äußerer<br />

Sicherheit, in einer gefestigten sozialen Ordnung, in der die Schwachen<br />

geschützt werden und auf das Wohlergehen aller geachtet<br />

wird. Auch das Gedeihen und die Fruchtbarkeit der Natur ist in<br />

den Frieden einbezogen (Ps 72, 3–7; 85, 9–14). Das Gegenteil von<br />

Frieden ist in biblischer Sicht nicht Krieg, sondern jede Form von<br />

Unheil, Krankheit, Zwietracht und Zerwürfnis. Im Verhältnis zu anderen<br />

Völkern machte das Verständnis von Frieden eine Wandlung<br />

durch: Wurde in Israels Königszeit Friede als Unterwerfung der<br />

anderen Völker unter Israels Herrschaft und unter das Königtum


323<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

JHWHs vorgestellt (Ps 47, 9–12), so löste sich der Begriff durch die<br />

Erfahrung des Exils von jedem Anspruch auf politische Herrschaft.<br />

Friede beruht allein auf Recht und Machtverzicht (Jes 2, 2–4) und<br />

umfasst alle Völker. Friede kommt letztlich von Gott, darum wird<br />

Gottes Messias-König als Fürst des Friedens (Jes 9, 5 f.) bezeichnet.<br />

Im Neuen Testament<br />

Die Schriften des Neuen Testaments nehmen dieses biblische Verständnis<br />

von Frieden und Heil in vollem Umfang auf und sehen den<br />

ersehnten Frieden in Christus und in der in ihm gewirkten Versöhnung<br />

Gottes mit den Menschen bereits angebrochen. Im Zwischenmenschlichen,<br />

letztlich aber in der ganzen Schöpfung Frieden zu<br />

schaffen, ist zentrale Aufgabe aller Getauften (Mt 5, 9.24; Röm<br />

12, 18; 1 Petr 3, 11). Friede ist Gabe und Aufgabe; wird sie dankbar<br />

und mutig angenommen, so wirkt dies auf den Einzelnen zurück<br />

und schenkt „inneren Frieden“ (Gal 5, 22).<br />

Gebetslied um Frieden<br />

Das aus dem Niederländischen ins Deutsche übertragene Gebetslied<br />

mit seiner Bitte um Frieden findet sich heute in vielen christlichen<br />

Gesangbüchern. In der Tradition der alttestamentlichen Klagepsalmen<br />

wird hier das Unrecht der Welt vor Gott gebracht: Macht<br />

bricht Recht; das Faustrecht, das Recht des Stärkeren, herrscht (1.<br />

Strophe). Leiden, Angst und Bedrückung wachsen, doch „der Glaube<br />

spinnt sich ein“, statt aufzustehen und in Gottvertrauen die große<br />

Not zu wenden (2. Strophe). Die dritte Strophe erinnert daran,<br />

dass Gott in Christus, wie es hier zugespitzt heißt, „unsern Streit<br />

erwählt“ hat, sich ganz und gar auf unsere friedlose Wirklichkeit<br />

eingelassen hat, „damit wir leben könnten, / in Ängsten, und doch<br />

frei“. Geängstigt und doch frei, weil befreit: zur tätigen Nächsten-,<br />

ja zur Feindesliebe: „...und jedem Freude gönnten, / wie feind er<br />

uns auch sei.“ Dem Missliebigen, dem Ungeliebten, dem Feindse-


Engagiertes Christsein 324<br />

ligen wohlwollen, ihm Freude gönnen? Können wir das? Darum<br />

bittet dieses geistliche Friedenslied. Eine große Bitte! Die vierte<br />

Strophe spricht vom menschlichen Herzen, das „trotzig und verzagt“<br />

sich getrennt hat „von dem, was Liebe sagt“. Was aber sagt<br />

Liebe? „Gib Mut zum Händereichen, / zur Rede, die nicht lügt, /<br />

und mach aus uns ein Zeichen / dafür, dass Friede siegt.“<br />

Unfriede herrscht auf der Welt<br />

Unfriede herrscht auf der Welt, dies gilt umfassend. Durch unseren<br />

Lebensstil führen wir schon lange Krieg gegen die Schöpfung; der<br />

sogenannte „globale Süden“ wurde und wird von uns verheert. Gewaltsame<br />

Konflikte weltweit, mit aller Grausamkeit geführt, mit unvorstellbaren<br />

Folgen für alle Beteiligten, für die Schwächsten zumal,<br />

die Frauen, die Kinder, sind allgegenwärtig. Nur haben wir sie nicht<br />

beachtet. Nun haben wir auch noch einen brutalen Angriffskrieg<br />

in unserer Nähe. Wie können wir antworten? Wir sind ratlos. Jan<br />

Nooters / Jürgen Henkys’ Lied macht es uns nicht leicht. Es entlässt<br />

uns nicht aus der Verantwortung. Wir können nur einstimmen in<br />

die Bitte: „und mach aus uns ein Zeichen / dafür, dass Friede siegt“.<br />

Susanne Sandherr<br />

Im Schreiben mit Gott ringen:<br />

Wolfgang Borchert<br />

S<br />

ein Theaterstück „Draußen vor der Tür“ gehört seit Generationen<br />

zum Kanon der deutschen Literatur. Dabei erlebte Wolfgang<br />

Borchert dessen Ruhm gar nicht mehr. Der Schriftsteller wurde nur<br />

26 Jahre alt und starb einen Tag vor der Uraufführung des Stückes.<br />

Borchert veröffentlichte nur wenige Werke unmittelbar nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg aus seinem literarischen Schaffen, und doch ha-


325<br />

Engagiertes Christsein<br />

ben seine Gedichte, Theaterstücke und Kurzgeschichten das Gefühl,<br />

die Hoffnungen sowie Illusionen einer ganzen Generation in<br />

Worte gefasst.<br />

Leidenschaft für das Wort<br />

Wolfgang Borchert wurde am 20. Mai 1921 in Hamburg geboren<br />

und wuchs in einem protestantischen Haushalt auf. Sein Vater war<br />

Volksschullehrer, seine Mutter wurde als plattdeutsche Mundartautorin<br />

bekannt. Wolfgang Borchert kultivierte in der Zeit des aufstrebenden<br />

Nationalsozialismus gerne die Rolle des Außenseiters, was<br />

ihm immer wieder Schwierigkeiten einbrachte. Unter anderem<br />

wurde er mit 15 Jahren von der Gestapo verhaftet und eine Nacht<br />

lang verhört. In dieser Zeit war Borchert schon schriftstellerisch tätig<br />

und veröffentlichte Gedichte. Doch machte zunächst der Krieg<br />

eine Ausbildung in diese Richtung unmöglich. So begann er 1939<br />

eine Lehre als Buchhändler, die er 1940 wieder abbrach. Der Kirche<br />

kehrte er, wie viele zahlreiche Intellektuelle und Schriftsteller<br />

dieser Zeit, den Rücken und trat aus, doch beschäftigte er sich intensiv<br />

mit der Frage nach Gott und der letzten Hoffnung, was sich<br />

auch in den Texten dieser Zeit niederschlägt.<br />

Ausbildung zum Schauspieler<br />

Borcherts Interesse am Theater führte dazu, dass er gegen den Willen<br />

seiner Eltern eine Ausbildung als Schauspieler startete. Er legte<br />

sogar 1941 vor der Reichstheaterkammer die Prüfung ab. Mit Rollen<br />

in Unterhaltungsstücken an der Landesbühne Ost-Hannovers in Lüneburg<br />

hielt er sich über Wasser. In seiner Zeit als Schauspieler verfasste<br />

er auch selbst Theaterstücke. Im Juni 1941 wurde Borchert<br />

zum Kriegsdienst in Russland eingezogen. Im März 1942 kam er<br />

mit einer Handverletzung ins Heimatlazarett, wo ihm der Mittelfinger<br />

amputiert werden musste. Später wurde er wegen des Verdachts<br />

auf Selbstverstümmelung verhaftet und in Untersuchungshaft nach<br />

Nürnberg verbracht. Schließlich wurde er aber doch freigesprochen.


Engagiertes Christsein 326<br />

Aufgrund brieflicher Äußerungen gegen den Nationalsozialismus<br />

wurde Borchert wegen „heimtückischen Angriffs auf Staat und Partei“<br />

erneut verhaftet und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Die<br />

Strafe wurde in verschärfte Haft mit anschließender „Frontbewährung“<br />

umgewandelt. In Russland erkrankte Borchert erneut und<br />

musste wegen Gelbsucht und Fleckfieberverdacht in ein Lazarett<br />

eingeliefert werden. Anfang 1943 wurde er aus der Armee entlassen.<br />

Borchert machte aber aus seiner Haltung gegen Krieg und Nationalsozialisten<br />

keinen Hehl, wurde denunziert und erneut verhaftet.<br />

Ihm wurde Strafaufschub gewährt. Bei Kriegsende konnte er aus<br />

dem Transport in die französische Gefangenschaft fliehen.<br />

Mit einem Schlag berühmt<br />

Borchert hegte eine tiefe Abneigung gegen alles Militärische, gegen<br />

Repression und ideologische Gängelung, und vor allem gegen den<br />

Krieg. Er arbeitete zunächst als Kabarettist, musste sich aber aus<br />

Krankheitsgründen von der Bühne zurückziehen. Er entdeckte das<br />

Schreiben als Ausdrucksform neu und schrieb noch im Krankenhaus<br />

erste Erzählungen, die auch in Zeitungen abgedruckt wurden.<br />

Schlagartig bekannt wurde Borchert, als sein Theaterstück „Draußen<br />

vor der Tür“ am 13. <strong>Februar</strong> 1947 im Rundfunk gesendet wurde.<br />

In den bohrenden Fragen des Kriegsheimkehrers hat Borchert<br />

die traumatischen Kriegserfahrungen, die Existenzängste und die<br />

verzweifelten Hoffnungen einer kriegsgeschädigten Jugend gebündelt.<br />

Es war auch eine Auseinandersetzung mit dem Glauben: Am<br />

Anfang lässt er Gott persönlich auftreten und die Verlorenheit der<br />

jungen Menschen beklagen. Mehrere Sender übernahmen das<br />

Stück, einige Verlage veröffentlichten weitere Werke Borcherts.<br />

Freunde und Verleger planten für ihn einen Kuraufenthalt in der<br />

Schweiz, den er im September 1947 auch aufnahm. Er kam jedoch<br />

nur bis Basel, wo er ins Spital musste. Am 20. November 1947<br />

starb Wolfgang Borchert in Basel, seine Urne wurde im <strong>Februar</strong><br />

1948 in Hamburg beigesetzt.


327<br />

Die Mitte erschließen<br />

Ein religiöser Dichter?<br />

„Sie sind ein religiöser Dichter. Warum verbergen Sie es?“, wurde<br />

Wolfgang Borchert einmal gefragt. In seinen Werken merkt man, wie<br />

sehr er mit dem Glauben und mit Gott rang. Religion bestand für<br />

ihn jedoch auch im Staunen vor Pflanzen und Tieren, im Glauben<br />

an die Sonne und an den Menschen. Er wehrte sich gegen die Banalität<br />

des Selbstverständlichen, gegen Abstumpfung und Alltagstrott.<br />

Er verstand sich als Vertreter einer Generation „ohne Bindung, ohne<br />

Vergangenheit, ohne Anerkennung“. In seinem Werk „Draußen vor<br />

der Tür“ stellt der Kriegsheimkehrer Beckmann die Frage nach Gott<br />

leidenschaftlich und laut: „Wir haben dich gesucht, Gott, in jeder<br />

Ruine, in jedem Granattrichter, in jeder Nacht. Wir haben dich gerufen.<br />

Gott! Wir haben nach dir gebrüllt, geweint, geflucht! Wo warst<br />

du da, lieber Gott?“ Wolfgang Borchert wandte sich gegen eine Rede<br />

von einem „lieben“ Gott, die sich nicht von Kriegen und von der<br />

Pervertierung aller Werte wie im Nationalsozialismus irritieren lässt.<br />

Wolfgang Borchert hat mit seinen Stücken und Geschichten deutlich<br />

gezeigt, wie wichtig und fruchtbar es ist, dass sich die Theologie von<br />

aktuellen Fragen und Problemen herausfordern lässt, sonst bleibt der<br />

Glaube letztlich blutleer und lebensfremd.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Versammlung als Grundkategorie<br />

des liturgischen Raumes<br />

B<br />

ei Entwicklungstests mit Kindern aus Familien, die einer anderen<br />

Religion als dem Christentum angehören oder sich überhaupt<br />

nicht als religiös verstehen, zeigt sich ein eigenartiges Phänomen:<br />

Auf Schaubildern können sie ein Haus mit einem Turm<br />

daneben als Kirche identifizieren. Kirchengebäude haben also schon<br />

von außen gesehen in unserer Kultur eine Marker-Qualität, sie ge-


Die Mitte erschließen 328<br />

hören zu unserem Kulturraum hinzu, obwohl etwa in Deutschland<br />

nicht einmal mehr die Hälfte der Bevölkerung einer christlichen<br />

Kirche angehört. Dies kann ein Anreiz sein, sich in den nächsten<br />

Beiträgen intensiver mit dem Kirchenraum aus theologischer und<br />

speziell liturgischer Sicht zu befassen. Dabei steht allerdings nicht<br />

so sehr der Blick von außen als der von innen im Vordergrund.<br />

Heiliger Ort – „Andersort“<br />

Was macht den Kirchenraum aus und unterscheidet ihn von anderen<br />

Räumen? Bleiben wir zunächst auf der kindlichen Ebene. Als<br />

Kind war für mich klar: In der Kirche „wohnt“ Gott. Man kann<br />

ihn dort besuchen (die Dorfkirche war tagsüber offen) und mit ihm<br />

reden. Das hatte sicher mit dem Tabernakel zu tun, in dem die<br />

konsekrierten Hostien aufbewahrt wurden. Natürlich war Gott<br />

auch sonst überall, aber in der Kirche „besonders“. Kirche war ein<br />

„Andersort“, der sich abhob. Während es in den relativ engen Behausungen<br />

nicht leicht war, einen Platz nur für sich zu finden oder<br />

gar mit Gott zu reden, war die Kirche ein Ort, an dem das möglich<br />

war, weil er von allen anderen Orten abgegrenzt war – und ist. Diese<br />

Kategorie eines Ortes für die individuelle Frömmigkeit, für das<br />

Gebet, ist auch heute wichtig und sollte nicht übersehen werden.<br />

Es ist ein Ort, an dem das Ich seinen Glauben „praktizieren“ kann,<br />

ohne von der direkten Umwelt in Zweifel gezogen zu werden. Ob<br />

wir als Einzelne diesen Ort so sehen, schätzen und auch aufsuchen,<br />

ist eine andere Sache. Aber zumindest bietet der Kirchenraum diese<br />

Möglichkeit des Rückzugs und der Stille. Gerade im Trubel der<br />

Städte entdecken Menschen die Räume von Citykirchen als Rückzugsräume,<br />

in denen man Gott innerlich näherkommen kann.<br />

Versammlung der „Herausgerufenen“<br />

Aber Kirchen und ihre Räume sind mehr als der Ort des Gebets<br />

und der Gottesverehrung des Einzelnen. Sie sind Räume der Ver-


329<br />

Die Mitte erschließen<br />

sammlung. Diese Dimension ist nach dem Zweiten Vatikanischen<br />

Konzil neu hervorgehoben worden. Dies war sicher grundgelegt in<br />

der Betonung der Kategorie des „Volkes Gottes“ in den Texten des<br />

Konzils. Gehen wir von den Wortbedeutungen aus, so leitet sich<br />

das deutsche Wort „Kirche“ vom griechischen Wort „kyriaké“ ab,<br />

das „dem Herrn gehörig“ bedeutet. Das lateinische Wort „ecclesia“,<br />

das wir ebenfalls auf das Kirchengebäude beziehen, bedeutet<br />

die Gemeinschaft der „Herausgerufenen“, d. h. der Menschen, die<br />

Gottes Ruf zur Sammlung gefolgt sind.<br />

Somit bezeichnet „Kirche“ zunächst gar nicht das Gebäude, sondern<br />

die Menschen, die sich vom Herrn gerufen wissen und sich<br />

in seinem Namen versammeln. Entsprechend sind die frühesten<br />

Bezeichnungen für den christlichen Gottesdienst Ausdrücke, die<br />

genau diesen Vorgang des Versammelns benennen (vgl. z. B. 1 Kor<br />

11, 17 f.20; 14, 23.26). Die junge Christengemeinde identifiziert<br />

den zur Sammlung Rufenden mit Jesus Christus und weiß den erhöhten<br />

Herrn im Heiligen Geist in ihrer Mitte gegenwärtig (Mt 18,<br />

20). Von daher ist Christus selbst das erste „Subjekt“ jeden Gottesdienstes,<br />

erst nachgeordnet ist die Gemeinde die Trägerin der<br />

liturgischen Feier. Im Gottesdienst, speziell in der Eucharistiefeier,<br />

erfährt sich die Gemeinde nicht nur als vom Herrn zusammengerufen,<br />

sie begegnet ihm in der Verkündigung der Heiligen Schrift und<br />

im Empfang der eucharistischen Gaben. Ziel der Feier ist es, wie<br />

es die Eucharistischen Hochgebete in ihren Kommunionepiklesen<br />

ausdrücken, „ein Leib und ein Geist in Christus“ zu werden.<br />

Die Gemeinde als Raum der Liturgie<br />

Damit ist der „Raum“ der liturgischen Vergegenwärtigung Christi<br />

also zunächst die versammelte Gemeinde, nicht ein konkretes<br />

Gebäude! Das Neue Testament bezeichnet deshalb die Getauften<br />

als „Leib Christi“, ja als „Tempel Gottes“, in dem der Geist Gottes<br />

wohnt (1 Kor 3, 6). Und gebaut ist dieser Tempel aus Menschen,<br />

den lebendigen Steinen: „Lasst euch als lebendige Steine zu einem


Die Mitte erschließen 330<br />

geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch<br />

Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen.“<br />

(1 Petr 2, 5)<br />

Zum einen kann von daher die christliche Gemeinde im Notfall<br />

immer auch ohne ein Gebäude auskommen, denn sich versammeln<br />

und feiern kann sie beinahe überall. Zum anderen ist nicht<br />

die Versammlung von Menschen an sich schon das, was Kirche<br />

ausmacht. Sondern erst die Versammlung „in Christi Namen“, um<br />

durch Jesus Christus mit Gott feiernd in Dialog zu treten, qualifiziert<br />

ein Treffen von Menschen als „Kirche“ und den Raum als<br />

„Kirchenraum“. Dies geschieht aber nicht nur in der Feier des<br />

Gottesdienstes, sondern auch in Diakonie und Glaubenszeugnis.<br />

Von daher widerspricht auch ein Multifunktionsraum nicht dem<br />

Charakter des Kirchenraums, wenn nur die Aktivitäten darin auf<br />

den Herrn bezogen bleiben.<br />

Kirchenräume und „die anderen“<br />

Viele Kirchenräume sind heute verschlossen, wenn nicht gerade<br />

Gottesdienste gefeiert werden. Geöffnet sind sie am ehesten, wenn<br />

sie für Touristen interessant oder bei Konzepten von City-Kirchen<br />

genau darauf angelegt sind, den Menschen offen zu stehen. In diesen<br />

Fällen haben Kirchen auch eine Funktion für „die anderen“, die<br />

nicht zur Kirche Gehörenden, „Andersgläubigen“ oder „Nichtgläubigen“.<br />

Sie sind Kontaktorte zum Christentum, zum Glauben, der<br />

erfahrbar wird: etwa in Kunstwerken im Raum, die vom Glauben<br />

geprägt sind, oder in der Symbolik von einzelnen „Orten“, die eine<br />

besondere liturgische Funktion besitzen und damit die Feier des<br />

Glaubens aufscheinen lassen. Hier ist eine missionarische Dimension<br />

erkennbar, die in dem Maße fruchtbar wird, wie die Feier des<br />

Gottesdienstes in der Versammlung den Raum wirklich prägt.<br />

Friedrich Lurz


331<br />

Eröffnung von Morgen- und Abendgebet<br />

Eröffnung des Morgengebetes<br />

Eröffnung des Abendgebetes


Marianische Antiphon 332


333<br />

Marianische Antiphon


Impressum 334<br />

Impressum<br />

Lizenzgeber: Pierre-Marie Dumont, Magnificat SAS, Paris<br />

Schirmherr: Weihbischof Rolf Lohmann, Xanten<br />

Redaktion:<br />

Dr. Johannes Bernhard Uphus, Hennef (Sieg): Chefredakteur · Morgen- und Abendgebet;<br />

Prof. Dr. Susanne Sandherr, München: Impulse · Thema des Monats · Unter<br />

die Lupe genommen · Singt dem Herrn ein neues Lied; Dorothee Sandherr-Klemp,<br />

Bonn: Tageseinführungen · Fürbitten · Innehalten am Abend · Von Woche zu<br />

Woche · Unter die Lupe genommen; Domkapitular Msgr. Dr. Heinz Detlef Stäps,<br />

Rottenburg: Das Bild im Blick · Zum Titelbild; Prälat Dr. Marc Witzenbacher, Freiburg/Br.:<br />

Engagiertes Christsein · Themen und Termine<br />

Beiräte: Dipl.-Theol. Tobias Licht, Karlsruhe; Pfarrer Dr. Stefan Rau, Münster<br />

Gastautoren/innen: Dr. Stefan Voges, Aachen<br />

Schriftleitung und Satz: Dr. Friedrich Lurz, Köln<br />

Druck: C. H. Beck, Nördlingen<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

ISSN 1254-7697<br />

© 1994 Magnificat SAS, Paris<br />

Deutsche Ausgabe © 2000 Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer<br />

Verlag Butzon & Bercker<br />

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Redaktion<br />

Bitte richten Sie Ihre inhaltlichen Anfragen – wenn möglich schriftlich – an:<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong><br />

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Ansprechpartner: Herr Dr. Friedrich Lurz


335Leserservice<br />

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Bezugspreise (Stand: Juli 2023), Herstellung in Deutschland<br />

Aufgrund gestiegener Allgemein- und Herstellungskosten mussten wir ab<br />

1. Juli 2023 die Bezugspreise für <strong>MAGNIFICAT</strong> wie folgt anpassen:<br />

Deutschland: Einzelheft: € 7,00 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 65,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Österreich: Einzelheft: € 7,20 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 68,80 (inkl. Versandkosten)<br />

Schweiz: Einzelheft: Fr 11,60 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: Fr 101,90 (inkl. Versandkosten)<br />

Europäische Union: Einzelheft: € 7,00 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 79,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Übriges Ausland: Einzelheft: € 7,00 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 95,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Sonderheft:<br />

„Die Feier des Stundengebetes. Die Wort-Gottes-Feier. Die Feier der Eucharistie“:<br />

€ 5,50 (D) / € 5,70 (A) / Fr 7,60 (zzgl. Versandkosten)<br />

Version im PDF- oder Epub-Format unter www.magnificat.de/digital.<br />

Einzelheft: € 4,99 (D) / € 5,15 (A) / Fr 5,90. Jahres-Abonnement: € 35,99<br />

(D) / € 37,– (A) / Fr 49,–, bei gleichzeitigem Abonnement der gedruck ten<br />

Ausgabe: € 17,99 (D) / € 18,50 (A) / Fr 24,50. Sonderheft „Die Feier des<br />

Stundengebetes. Die Wort-Gottes-Feier. Die Feier der Eucharistie“: € 3,99 (D)<br />

/ € 4,10 (A) / Fr 4,90.<br />

App für Apple-Geräte im iTunes Store, für Android-Geräte im Google Store.<br />

Es gelten die dort hinterlegten Preise.


Quellennachweis<br />

Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher<br />

im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen<br />

Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil<br />

der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten<br />

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift.<br />

Leider war es nicht in allen Fällen möglich, den Rechtsinhaber ausfindig zu<br />

machen. Entsprechende Hinweise nimmt der Verlag gerne entgegen.<br />

Gottesdienste im ZDF<br />

• Sonntag, 4. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> – 9.30 Uhr,<br />

St. Suitbert, Essen (kath.)<br />

• Sonntag, 11. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> – 9.30 Uhr,<br />

Gemeinde bei Redaktionsschluss noch offen (orth.)<br />

• Sonntag, 18. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> – 9.30 Uhr,<br />

St. Katharinen, Osnabrück,<br />

Eröffnung der Aktion „7 Wochen ohne“ (ev.)<br />

• Sonntag, 25. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> – 9.30 Uhr,<br />

Gemeinde bei Redaktionsschluss noch offen (kath.)<br />

DOMRADIO.DE<br />

• Eine aktuelle Auslegung des in <strong>MAGNIFICAT</strong> abgedruckten Tagesevangeliums<br />

hören Sie von Montag bis Samstag im DOMRADIO ab ca. 7.45 Uhr. Für die lebensnahe<br />

und tiefgründige Auslegung des Textes lädt DOMRADIO wöchentlich<br />

einen Priester oder qualifizierten Laien zu Live-Gesprächen ein. Sendung verpasst?<br />

Dann nutzen Sie das Archiv oder das Podcast-Angebot auf www.domradio.de.<br />

• Montags bis samstags überträgt DOMRADIO.DE um 8 Uhr die Heilige Messe aus<br />

dem Kölner Dom. Jeden Sonn- und Feiertag sind die Kapitels- oder Pontifikalämter<br />

aus dem Kölner Dom ab 10 Uhr auf www.domradio.de zu sehen.<br />

• Bei Fragen erreichen Sie DOMRADIO unter Tel. 02 21 / 25 88 60.


Liturgischer Kalender<br />

In den aktuellen liturgischen Kalender sind die im Heft erwähnten Heiligen aufgenommen.<br />

(H) Hochfest – (F) Fest – (G) Gebotener Gedenktag – (g) Nichtgebotener<br />

Gedenktag. Lesejahr für die Sonntage: B.<br />

Leseordnung der Wochentage im Jahreskreis: Reihe II.<br />

Do 1.2. 4. Woche im Jahreskreis Stundenbuch 4. Woche<br />

Fr 2.2. DARSTELLUNG DES HERRN (F)<br />

Sa 3.2. Hl. Ansgar (g); Hl. Blasius (g)<br />

So 4.2. 5. Sonntag im Jahreskreis 1. Woche<br />

Mo 5.2. Hl. Agatha (G)<br />

Di 6.2. Hl. Paul Miki und Gefährten (G)<br />

Mi 7.2. 5. Woche im Jahreskreis<br />

Do 8.2. Hl. Hieronymus Ämiliani (g); Hl. Josefine Bakhita (g)<br />

Fr 9.2. 5. Woche im Jahreskreis<br />

Sa 10.2. Hl. Scholastika (G)<br />

So 11.2. 6. Sonntag im Jahreskreis 2. Woche<br />

Mo 12.2. 6. Woche im Jahreskreis<br />

Di 13.2. 6. Woche im Jahreskreis<br />

Mi 14.2. ASCHERMITTWOCH 4. Woche<br />

Do 15.2. nach Aschermittwoch<br />

Fr 16.2. nach Aschermittwoch<br />

Sa 17.2. Hl. Sieben Gründer des Servitenordens (g)<br />

So 18.2. 1. Fastensonntag 1. Woche<br />

Mo 19.2. 1. Fastenwoche<br />

Di 20.2. 1. Fastenwoche<br />

Mi 21.2. Hl. Petrus Damiani (g)<br />

Do 22.2. KATHEDRA PETRI (F)<br />

Fr 23.2. Hl. Polykarp (G)<br />

Sa 24.2. HL. MATTHIAS (F)<br />

So 25.2. 2. Fastensonntag 2. Woche<br />

Mo 26.2. 2. Fastenwoche<br />

Di 27.2. Hl. Gregor von Narek (g)<br />

Mi 28.2. 2. Fastenwoche<br />

Do 29.2. 2. Fastenwoche

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