Stufe-3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des
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Einleitung<br />
In der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland erkranken pro Jahr etwa 47500 Frauen an Brustkrebs. Das<br />
Mammakarzinom ist damit die häufigste Krebserkrankung der Frau <strong>und</strong> für 24,5 % aller<br />
Malignomneuerkrankungen bei Frauen verantwortlich. Das theoretische Risiko, bis zum Alter<br />
von 74 Jahren an Brustkrebs zu erkranken, beträgt für jede anderweitig ges<strong>und</strong>e Frau ca. 8 %.<br />
Laut Angaben <strong>des</strong> Statistischen B<strong>und</strong>esamtes starben in Deutschland im Jahr 2002 knapp 18000<br />
Frauen an Brustkrebs. Vor dem kolorektalen <strong>und</strong> dem Bronchialkarzinom nahm die<br />
Brustkrebserkrankung bezüglich der Sterblichkeit an Malignomerkrankungen den 1. Platz ein.<br />
Bei Frauen im Alter zwischen 35 <strong>und</strong> 55 Jahren war das Mammakarzinom die häufigste<br />
To<strong>des</strong>ursache. Es war für 18 % aller Krebsto<strong>des</strong>fälle bei Frauen verantwortlich. Die 5-Jahres-<br />
Überlebensrate liegt bei 76 %.<br />
Ziele <strong>und</strong> Aufgaben der S3 <strong>Leitlinie</strong><br />
Die <strong>Leitlinie</strong> „<strong>Diagnostik</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachsorge</strong> <strong>des</strong> Mammakarzinoms der Frau“ ist ein<br />
Instrument zur Versorgung der Patientinnen mit nachgewiesenem Brustkrebs. Sie dient dazu, die<br />
Patientinnen dem jeweiligen Stand der Erkrankung angemessene, wissenschaftlich begründete,<br />
aktuelle <strong>und</strong> wirtschaftliche Verfahren in der <strong>Diagnostik</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> Rehabilitation<br />
anzubieten. Die durch den Expertenkreis Mammakarzinom für die nationale S3-<strong>Leitlinie</strong><br />
festgelegten Statements berücksichtigen die aktuelle Literatur <strong>und</strong> die Aussagen der aktuell<br />
verfügbaren internationalen <strong>Leitlinie</strong>n. Die vorgelegte <strong>Leitlinie</strong> soll Gr<strong>und</strong>lagen für<br />
handlungsrelevante ärztliche Entscheidungsprozesse liefern. Die <strong>Leitlinie</strong> soll dazu beitragen,<br />
eine angemessene Ges<strong>und</strong>heitsversorgung in der <strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> Mammakarzinoms<br />
zu garantieren <strong>und</strong> die Basis für eine individuell adaptierte, qualitätsgesicherte <strong>Therapie</strong> zu<br />
gewährleisten. Therapeutische Interventionen können durch Anwendung der in dieser <strong>Leitlinie</strong><br />
formulierten Statements nach dem individuellen Risiko der Patientin, dem <strong>Therapie</strong>ziel, der<br />
ärztlichen Einschätzung, der Nutzen-Risikobeurteilung sowie den Präferenzen der Patientin<br />
ausgerichtet werden. Somit ist die jeweils aktuelle Auswahl der <strong>Therapie</strong>optionen <strong>und</strong><br />
diagnostischen <strong>und</strong> therapeutischen Interventionsstrategien in den verschiedenen Stadien der<br />
Erkrankung unter Berücksichtigung der individuellen Situation der Patientin möglich. Die Früh<strong>und</strong><br />
Spätfolgen der <strong>Therapie</strong>art(en) werden dargestellt. So können häufige Fehler bei der<br />
Behandlungsplanung <strong>und</strong> Durchführung der <strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> Mammakarzinoms vermieden werden.<br />
Die einzelnen ärztlichen Maßnahmen in der <strong>Diagnostik</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachsorge</strong> <strong>des</strong><br />
Mammakarzinoms der Frau werden nach dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Literatur<br />
geordnet, es werden Ressourcen benannt <strong>und</strong> Schnittstellen definiert. Dem jeweils<br />
mitbehandelnden, im Themengebiet Mammakarzinom nicht spezialisierten Arzt ist es anhand<br />
dieser <strong>Leitlinie</strong> möglich, die ihm anvertraute Betroffene über das Vorgehen der Spezialisten, die<br />
Ergebnisse <strong>und</strong> Nebenwirkungen zu beraten. In einfachen Flussdiagrammen werden die<br />
wesentlichen <strong>Therapie</strong>schritte dargestellt. Ebenso wie der (Min<strong>des</strong>t-)Umfang der Dokumentation<br />
werden auch Qualitätsindikatoren, Methoden, Ziele der Kurz- <strong>und</strong> Langzeitparameter zur<br />
Überprüfung <strong>und</strong> Anpassung der <strong>Therapie</strong> sowie Zeitpunkte für eine Evaluation benannt.<br />
Bei der Erarbeitung dieser nationalen S3-<strong>Leitlinie</strong> wurden Aussagen <strong>und</strong> Empfehlungen einer<br />
Reihe von internationalen <strong>Leitlinie</strong>n eingearbeitet. Die Ergebnisse internationaler Studien zur<br />
<strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong> wurden berücksichtigt.<br />
© Deutsche Krebsgesellschaft e.V.: Kreienberg R, et al.<br />
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