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Shach Zeitung

El ajedrez es un juego, considerado un deporte, entre dos personas, cada una de las cuales dispone de 16 piezas móviles que se colocan sobre un tablero dividido en 64 escaques. En su versión de competición está considerado como un deporte.

El ajedrez es un juego, considerado un deporte, entre dos personas, cada una de las cuales dispone de 16 piezas móviles que se colocan sobre un tablero dividido en 64 escaques. En su versión de competición está considerado como un deporte.

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2. Jahrgang (2009) • Ausgabe 9 (September) • EUR 4,80 • ISSN 1866-8615 • CH 9,50 CHF • www.schach-zeitung.de<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

a b c d e f g h<br />

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www.schach-zeitung.de<br />

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Neu!<br />

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Mit welchem genialen Zug<br />

hätte der unten abgebildete<br />

Alexander Morozevich<br />

(Weiß) beim Bieler Schachfestival<br />

die Partie gegen<br />

Vachier Lagrave für sich<br />

entscheiden können?<br />

4 191630 104803 07<br />

In diesem Heft:<br />

Mehr als 200 Diagramme<br />

auf 64 Seiten!<br />

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Jetzt testen!<br />

ChessBase Magazin<br />

ChessBase Magazin ist das moderne Trainingswerkzeug für jeden ambitionierten Schachspieler. Hier erklären die weltbesten Spieler,<br />

welche Ideen hinter ihren Zügen stecken. Eröffnungsspezialisten und Trainer vermitteln die richtigen Tricks im Mittelspiel, zeigen ausgefeilte<br />

Techniken im Endspiel und lassen die Ereignisse der letzten Wochen und Monate Revue passieren.<br />

ChessBase Magazin 131<br />

Die Highlights der neuen Ausgabe:<br />

• Alexei Shirov gewinnt das M-Tel Masters<br />

in Sofia und erklärt die Entscheidungspartie<br />

gegen Magnus Carlsen im Video-Format.<br />

• Der Gewinner des Karpov-Gedenkturniers,<br />

Alexander Motylev, kommentiert zwei seiner<br />

besten Partien aus Poikovsky.<br />

• Boris Gelfand analysiert seine brillante<br />

Königsindisch-Partie gegen Nisipeanu vom<br />

Weltklasseturnier in Bazna.<br />

• Vladimir Kramnik gewinnt Dortmund zum<br />

neunten Mal. Auf der DVD befinden sich<br />

alle Partien aus Dortmund, einige davon mit<br />

überraschenden Analysen.<br />

• Der Zwei-Springer-Tango (1.d4 Nf6 2.c4<br />

Nc6) als Repertoire von by GM Ftacnik<br />

(Video-Format)<br />

• GM Mikalchishin präsentiert einen attraktiven<br />

Aufbau gegen Grünfeldindisch (5.Ld2)<br />

(Video-Format)<br />

• GM Rogozenco stellt mit 1.d4 Nf6 2.Nc3<br />

eine neue Repertoireidee vor<br />

(Video-Format)<br />

Eröffnungsartikel in<br />

ChessBase Magazin 131:<br />

• Das Mikenas-System mit 3...c5 von Karolyi<br />

• Englisch mit 8.a4 von Skembris<br />

• Leningrader Variante - das beschleunigte<br />

Sg1-h3-System von Marin<br />

• Panow und Slawisch vermeiden mit<br />

5.Da4+ von Stohl<br />

• Sizilianische Verteidigung, Paulsen-System<br />

von Kovalev<br />

• Sizilianisch 3.Lb5 - ein Repertoire für<br />

Schwarz von Grivas<br />

• Nicht die Widerlegung der Najdorf-<br />

Variante von Postny<br />

• Französisch Hauptvariante ohne c5<br />

von Kritz<br />

• Smyslov-Variante Teil 3 (Spanisch C93)<br />

von Marin<br />

• Der neue Anti-Grünfeld von Kuzmin<br />

• Grünfeld-Indisch mit 4.Db3 von Krasenkow<br />

Spitzentraining in jeder Ausgabe:<br />

„Move by Move“ mit Daniel King: In einer<br />

spannenden Trainingspartie sind Sie am Zug!<br />

Der englische Großmeister stellt Trainingsfragen,<br />

gibt Lösungspunkte und Feedback!<br />

Taktik: Bundesligaspieler Oliver Reeh fischt<br />

aus dem aktuellen Turniergeschehen die besten<br />

Taktikstellungen, und Sie können sich im<br />

Kampf gegen die Uhr testen.<br />

Strategie: Lassen Sie sich von Großmeister<br />

Peter Wells einladen zu seiner international<br />

gerühmten und originellen Strategiekolumne!<br />

Endspiele: Endspielexperte Großmeister Dr.<br />

Karsten Müller analysiert die besten Endspiele<br />

der vergangenen zwei Monate und zeigt Ihnen<br />

die schönsten Stellungen im beliebten<br />

Video-Format.<br />

Die Falle: Chefredakteur und GM Rainer<br />

Knaak präsentiert auf jeder DVD eine subtile<br />

Eröffnungsfalle im Video-Format.<br />

ChessBase Magazin 131 19,95<br />

Erscheinungstermin: 1. August<br />

Einzelausgabe DVD + Heft<br />

CBMagazin Jahresausgabe 99,70<br />

Sechs Ausgaben (DVD + Heft)<br />

CBM Testpaket mit Hort-DVD 49,90<br />

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Testpaket! Lesen Sie das ChessBase Magazin<br />

6 Monate (= 3 Ausgaben) zum Vorzugspreis<br />

von nur 49,90A (statt 59,85A im Einzelverkauf).<br />

Dazu erhalten Sie gratis die großartige DVD<br />

von Vlastimil Hort „Meine Partien gegen die<br />

Weltmeister“ im Werte von 29,99A.<br />

Bonus-DVD!<br />

CHESSBASE GMBH · MEXIKORING 35 · D-22297 HAMBURG · BESTELL-HOTLINE: 040-639060-10 · WWW.CHESSBASE.DE · INFO@CHESSBASE.COM<br />

CHESSBASE FACHHÄNDLER: Deutschland: Niggemann (Heiden). Schachverlag Dreier (Ludwigshafen). ChessGate AG (Nettetal). Ketterling (Berlin). Schachhaus Mädler (Dresden). CSS-Shop (Hamburg). Schachversand Ullrich<br />

(Zeil am Main). EURO Schach (Dresden). Schachdepot (Stuttgart). Schweiz: Lucio-Photios Barvas (Uster). Österreich: Mattes KG (Wien). Baedeker (Essen, Oberhausen, Mülheim). Boysen+Maasch (Hamburg). Buch-Kaiser<br />

(Karlsruhe). Campe (Nürnberg). Decius (Hannover). Graff (Braunschweig). Hugendubel (Berlin, Frankfurt, München, Regensburg). Krüger (Dortmund). Mayersche (Aachen, Bochum, Duisburg, Mönchengladbach, Köln). Rombach<br />

(Freiburg). Schmorl UV Seefeld (Hannover). Thalia (Köln, Bonn, Münster, Bremen, Hamburg). Weiland (Hamburg, Kiel, Flensburg, Lübeck, Hannover). Wenner (Osnabrück). Wittwer (Stuttgart)


Von Rednern und Machern<br />

Liebe Schachfreunde,<br />

in Deutschland gibt<br />

es zur Zeit sieben<br />

Schach-<strong>Zeitung</strong>en (Jugendschach,<br />

Kaissiber,<br />

Karl, Rochade, Schach,<br />

Schach-Magazin 64,<br />

Schach-Welt und die<br />

Schach-<strong>Zeitung</strong>). Darüber<br />

hinaus gibt es<br />

diverse Unternehmen<br />

und Organisationen,<br />

die mit Schach Geld<br />

verdienen: Schach-<br />

Händler, Turnierveranstalter,<br />

Hard- und<br />

Softwareproduzenten,<br />

Schachlehrer und<br />

-schulen und natürlich<br />

die zahlreichen Vereine.<br />

Alle diese Unternehmen<br />

und Organisationen<br />

werden geführt<br />

von „Machern“. Macher<br />

sind Menschen, die reden<br />

nicht viel, die machen.<br />

Zu welcher Kategorie<br />

von Mensch gehören<br />

Sie?<br />

Zu den Rednern oder<br />

zu den Machern?<br />

Wenn Sie zu den Machern<br />

gehören, herzlichen<br />

Glückwunsch.<br />

Sie sind mir sehr sympathisch.<br />

Neben den Machern,<br />

gibt es die Redner. Das<br />

sind die, die reden und<br />

reden und reden. Die<br />

haben bisher nicht viel<br />

geschafft, aber wissen<br />

voll Bescheid! Und die<br />

haben Ideen, die super<br />

sind. Mensch, was<br />

könnten die alles machen.<br />

Aber sie reden<br />

nur.<br />

Wenn Sie zu den Rednern<br />

gehören, tun Sie<br />

sich selbst einen Gefallen:<br />

Werden Sie<br />

endlich ein Macher, ein<br />

Unternehmer und kein<br />

Unterlasser.<br />

Ganz schlimm sind<br />

Redner, die dann auch<br />

noch einen sogenannten<br />

Blog im Internet<br />

eröffnen und ihr Gerede<br />

in Schrift veröffentlichen.<br />

Kein Wunder,<br />

dass man dafür neuerdings<br />

auch noch den<br />

Begriff „twittern“ gefunden<br />

hat...<br />

Sie können heutzutage<br />

über jedes Unternehmen,<br />

über jede Organisation<br />

im Internet Negatives<br />

finden. Es gibt<br />

sogar Menschen, die<br />

über den lieben Gott<br />

Negatives schreiben.<br />

Haben Sie den lieben<br />

Gott schon mal gesehen?<br />

Ich auch nicht.<br />

Das stört aber nicht jeden...<br />

Im Internet wird<br />

auch Negatives über<br />

Schach-<strong>Zeitung</strong>en geschrieben.<br />

Über diese <strong>Zeitung</strong> hat<br />

kürzlich einer u.a. geschrieben,<br />

das Grau<br />

gleiche einer Leichenhalle.<br />

Und gleichzeitig<br />

schreibt er, die <strong>Zeitung</strong><br />

rieche aber gut, und<br />

das sei ihm wichtig.<br />

Das meinte der wirklich<br />

ernst.<br />

Über eine andere<br />

Schach-<strong>Zeitung</strong> hat einer<br />

geschrieben, dass<br />

er die immer mitnehme,<br />

wenn er mit seinem<br />

Hund gassi gehe,<br />

da man mit dem Papier<br />

so gut die Hinterlassenschaften<br />

seines Hundes<br />

aufnehmen könne.<br />

Sehr bedenklich ist die<br />

Tatsache, dass solche<br />

Gedanken von Schachfreunden<br />

veröffentlicht<br />

werden, von denen<br />

man ja eigentlich inteligente<br />

Äußerungen erwarten<br />

dürfte.<br />

Wie soll man sich solchen<br />

Kommentaren<br />

und „Kritiken“ von Rednern<br />

nun gegenüber<br />

verhalten?<br />

Soll man sich dem stellen<br />

und diese Redner<br />

befragen, was man<br />

denn ihrer Meinung<br />

nach besser machen<br />

könne, damit ihnen unser<br />

Produkt besser gefällt?<br />

Das könnte zur Konsequenz<br />

haben, dass zukünftig<br />

mehr Hundehalter<br />

Schach-<strong>Zeitung</strong>en<br />

kaufen...<br />

Soll man es ignorieren,<br />

dass irgendwelche<br />

Redner die Arbeit<br />

anderer Menschen<br />

schlecht reden?<br />

Wir machen es so,<br />

dass wir uns an denen<br />

orientieren, die unsere<br />

<strong>Zeitung</strong> offensichtlich<br />

gern lesen. Das ist<br />

glücklicherweise die<br />

Mehrzahl, wie wir den<br />

zahlreichen positiven<br />

Rückmeldungen entnehmen<br />

können.<br />

Und wenn wir eine Kritik<br />

bekommen, die zum<br />

einen nicht anonym ist<br />

und in der der Absender<br />

zum anderen konkretisiert,<br />

was nicht gefällt<br />

und darüber hinaus<br />

auch erläutert, wie er<br />

sich vorstellen könnte,<br />

dass es besser wäred<br />

dann beschäftigen wir<br />

uns damit.<br />

Kürzlich hat jemand auf<br />

die Frage, was das Internet<br />

sei geantwortet:<br />

„Das Internet ist ein<br />

großer See, in den jeder<br />

reinpinkeln kann,<br />

ohne dabei beobachtet<br />

zu werden.“<br />

Stellt sich die Frage,<br />

was sich langfristig<br />

durchsetzt: Ein Medium,<br />

das als Informationsquelle<br />

unerlässliche<br />

Dienste bietet oder<br />

eine Kloake.<br />

Wie auch immer, bleiben<br />

Sie aufmerksam<br />

und wachsam.<br />

Und vor allem:<br />

Seien oder werden<br />

Sie ein Macher!<br />

Und nicht vergessen:<br />

Wer<br />

nichts weiß,<br />

muss alles glauben!<br />

Ihr<br />

Michael Schönherr<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

3


Impressum<br />

Schach <strong>Zeitung</strong><br />

ISSN 1866-8615<br />

Herausgeber:<br />

SV Unternehmergesellschaft, Seevetal<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Michael Schönherr und Jürgen Jordan<br />

Verlag, Redaktion und Anzeigenverwaltung:<br />

SV Unternehmergesellschaft, Seevetal<br />

Oversand 30, 21217 Seevetal<br />

Postfach 2107, 21202 Seevetal<br />

Telefon: 040 / 76 11 63 27<br />

Email: info@schach-zeitung.de<br />

Bankverbindung:<br />

Konto 4012180101<br />

Volksbank Nordheide (BLZ 24060300)<br />

Erscheinungsweise:<br />

Monatlich<br />

Jahresbezugspreis:<br />

Inland: € 57,60 inkl. Versandkosten<br />

Ausland: € 57,60 zzgl. Versandkosten<br />

Die Kündigung ist jederzeit möglich, spätestens<br />

sechs Wochen vor Ende des berechneten Zeitraums.<br />

Druck:<br />

SV Unternehmergesellschaft, Seevetal<br />

Vertrieb:<br />

VU Verlagsunion KG<br />

Am Klingenweg 10, 65396 Walluf<br />

Tel.: 06123/620-0<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Eine Haftung für unverlangt eingesandte Bilder<br />

und Manuskripte kann nicht übernommen werden.<br />

Die Redaktion behält sich Kürzungen bzw.<br />

auszugsweise Wiedergabe von Leserzuschriften<br />

vor.<br />

Bitte beachten Sie auch unsere Internetseite:<br />

www.schach-zeitung.de<br />

Anzeigen- und Beilagenpreise auf Anfrage.<br />

Titelfoto: www.chessbase.de<br />

Kommentare „Zug um Zug“: Jürgen Jordan<br />

Schachversand Ullrich<br />

Zur Wallfahrtskirche 5 97483 Eltmann Tel. 09522-304580 Fax 09522-304590<br />

Internet: www.schachversand-ullrich.de<br />

Schachuhr DGT 2010 mit<br />

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Digitale Uhr, Kunststoffgehäuse rot,<br />

FIDE-Gütesiegel, inclusive Batterien<br />

Stück 49,- €<br />

Partieformulare weiß A 5 1.000 St. 14,50 €<br />

Partieformulare selbstdurch. 1.000 St. 60,- €<br />

Schreibunterlagen Kunststoff-Ummantelung 20.St. 28,- €<br />

Urkunden A4 versch. Motive für Drucker geeignet 30 St. 30,- €<br />

Schachbrett Champion Feld 57mm St. 39,- € 8 St. 280,- €<br />

Schachfiguren Champion KH 95 mm, doppelte Bleieinlage,<br />

geschnitzter Springer im Holzkasten Satz 29,- € 8 Sätze 195,- €<br />

Schachplan faltbar St. 5,50 € 8 St. 40,- €<br />

Schachfiguren Kunststoff, KH 92mm,i.Kasten St.14 € 8 St. 100 €<br />

Bundesliga-Schachbrett oder Bundesliga-Figuren<br />

im Holzkasten St. 20,- € 8 St. 135,- €<br />

1 x Bundesliga-Schachbrett +<br />

1 x Bundesliga-Schachfiguren +<br />

1 x Schachuhr Rochade 68,- €<br />

8 Sätze wie vor 469,- €<br />

8 x Bundesliga-Schachbretter<br />

8 x Bundesliga-Schachfiguren<br />

Gesamtpreis 259,- €<br />

Schachuhr Rochade o. Rochade Blitz<br />

Im Holzgehäuse Größe 150x82x40mm<br />

Stück 32,- €<br />

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10 Stück im Uhrenkoffer 315,- €<br />

8 x Schachuhr Rochade Holzgehäuse<br />

8 x Schachplan faltbar, Feld 55 mm<br />

8 x Schachfiguren beige/schwarz,<br />

KH 92 mm im Holzkasten 340,- €<br />

oder als SET (je 1 x Figuren, Plan und<br />

Schachuhr) 48,- €<br />

Auch lieferbar auch in den Farben:<br />

weiss/schwarz oder lichtgrau/schwarz<br />

Viele weitere Angebote finden Sie auf unserer Homepage.<br />

Anstecknadel<br />

Schachbrett mit<br />

Turm<br />

in Bronze, Silber<br />

oder Gold je 7,50 €<br />

im Etui je 10,- €


R O M<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

4 Impressum<br />

6 Zug um Zug: Schachfestival in Biel<br />

27 Eröffnungstheorie: 1. c4<br />

29 Eröffnungsfalle<br />

32 Unglaubliche Schachpartien<br />

33 Rezension<br />

34 Kundenkarte<br />

35 Mittelspiel<br />

36 Regelecke<br />

37 Kommentar<br />

40 Kombinatorische Plaudereien<br />

42 Unterricht<br />

44 Schach und Kultur<br />

46 Rezensionen<br />

47 Taktikaufgaben<br />

48 Gewinnspiel<br />

50 ChessBase-Tipp<br />

52 Bund und Länder<br />

54 Schulschach<br />

55 Fernschach<br />

56 Kalender<br />

62 Was macht eigentlich...?<br />

63 Cartoon<br />

Auf unserer Monats-<br />

CD finden unsere<br />

Abonnenten zwei weitere<br />

Kapitel der Chess-<br />

Base fritztrainer-DVD<br />

„Gisbert Jacoby: Eröffnungstaktik“.<br />

Bitte<br />

installieren Sie zur Ansicht<br />

zuerst den Chess-<br />

Base-Reader. Hierbei<br />

handelt es sich um eine<br />

Serie, die wir seit April<br />

2009 zum Kennenlernen<br />

anbieten. Die DVD<br />

hat insgesamt 25 Kapitel,<br />

wir veröffentlichen<br />

davon Monat für Monat<br />

zwei Kapitel mit freundlicher<br />

Unterstützung<br />

von<br />

Der Autor: Gisbert Jacoby<br />

war mehr als<br />

zehn Jahre Trainer des<br />

Hamburger Stützpunktes,<br />

der Talentschmiede<br />

des Hamburger Jugendschachs,<br />

die auch<br />

spätere Großmeister<br />

wie Matthias Wahls und<br />

Karsten Müller durchlaufen<br />

haben. In den<br />

80er Jahren trainierte er<br />

die Bundesliga-Mannschaft<br />

des Hamburger<br />

Schachklubs und war<br />

Sekundant Robert Hübners<br />

bei dem Kandidatenfinale<br />

gegen Viktor<br />

Kortschnoj 1980 in Meran<br />

und dem Kandidatenwettkampf<br />

gegen<br />

Vassily Smyslov 1983<br />

in Velden.<br />

Außerdem finden Sie<br />

auf der CD<br />

- offizielle Mitteilungen<br />

des Deutschen Schachbundes<br />

- alle bereits erschienenen<br />

Ausgaben als pdf,<br />

- viele weitere nützliche<br />

Informationen, wie z.B.<br />

die ab 01.07.2009 gültigen<br />

FIDE-Regeln<br />

- Turnierberichte mit<br />

Fotos und teilweise<br />

sogar Filmen vom 1.<br />

Seniorenschach-Turnier<br />

in Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler und 1. Ford-<br />

Open sowie Turniere<br />

von Jürgen Lenz (7.<br />

Seenplatten-Seniorenturnier<br />

und 12. Kaiserbrunnen<br />

Spezial)<br />

fritztrainereröffnung<br />

GISBERT JACOBY GEWINNEN IN DER ERÖFFNUNG, TEIL 1<br />

Wer Eröffnungen erfolgreich spielen will, muss Eröffnungen verstehen. Was sind die Ideen<br />

hinter den Eröffnungszügen? Mit diesem Videokurs lernen Sie Eröffnungen, ohne Varianten<br />

zu büffeln. Eröffnung gut zu spielen, heißt: Fehler erkennen, vermeiden und ausnutzen. Die<br />

Fehler, die zu schnellem Verlust der Partie führen, sind taktische Fehler. In 25 Kapitel stellt<br />

der Autor die wichtigsten Fehlertypen mit ausgewählten Beispielen aus der Meisterpraxis<br />

vor. Die Motive werden erklärt und auf unterhaltsame Weise eingeübt. Auf spannende Weise<br />

lernen Sie, eigene Fehler zu vermeiden, und zugleich die Fehler ihres Gegners auszunutzen.<br />

Wie schnell kann Weiss eine Partie gewinnen und wie schnell Schwarz? Kennen Sie schon das<br />

Schäfermatt, das Seekadettenmatt, das doppelte Läuferopfer von Lasker? Nutzen Sie schon<br />

die offene e-Linie, die offenen Diagonale oder die Springergabel? Haben sie schon auf f7 geopfert<br />

oder mit einem Bauern im 12.Zug Matt gesetzt? Haben Sie schon einmal ihren Partner<br />

„gefesselt“ oder haben Sie schon einmal einen „vergifteten Bauern“ gegessen? Alles das und<br />

noch viel mehr lernen Sie unter professioneller Anleitung.<br />

Der Autor: Gisbert Jacoby war mehr als zehn Jahre Trainer des Hamburger Stützpunktes,<br />

der Talentschmiede des Hamburger Jugendschachs, die auch spätere Großmeister<br />

wie Matthias Wahls und Karsten Müller durchlaufen haben. In den 80er Jahren<br />

trainierte er die Bundesliga-Mannschaft des Hamburger Schachklubs und war<br />

Sekundant Robert Hübners bei dem Kandidatenfinale gegen Viktor Kortschnoj 1980<br />

in Meran und dem Kandidatenwettkampf gegen Vassily Smyslov 1983 in Velden.<br />

JACOBY GEWINNEN IN DER ERÖFFNUNG 1<br />

fritztrainer<br />

- Leseproben von<br />

Schachbüchern, wie<br />

z.B. „Attacking the<br />

Spanish“ von Sabino<br />

Brunello und „Build up<br />

your chess 3“ von Arthur<br />

Jussupow<br />

- und viele weitere Informationen,<br />

die wir<br />

nicht mehr drucken<br />

konnten...<br />

eröffnung<br />

GISBERT JACOBY<br />

GEWINNEN IN DER<br />

ERÖFFNUNG TEIL 1:<br />

ERÖFFNUNGSTAKTIK<br />

- alle Turnierausschreibungen<br />

aus dem Kalender,<br />

Systemvoraussetzungen: Pentium Prozessor 300 MHz oder besser, 64 MB RAM, Windows<br />

98 SE, Windows 2000, Windows XP, Windows Media Player 9.0, DVD-ROM Laufwerk, Maus,<br />

Soundkarte.<br />

ISBN 3-937549-70-6<br />

ChessBase GmbH<br />

Mexikoring 35<br />

22297 Hamburg<br />

info@chessbase.de<br />

www.chessbase.de schach.de<br />

unverb. Preisempf. € 24,99<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

5


Zug um Zug<br />

Seit 1968 findet jedes Jahr in der zweiten Julihälfte das Internationale Schachfestival in Biel (Schweiz)<br />

statt.<br />

Dieses Jahr fand das Großmeisterturnier mit folgender Besetzung und dem Tabellenendstand statt:<br />

Endstand nach der zehnten Runde Punkte SoBerg<br />

1. Maxime Vachier-Lagrave (FRA, 2703) 6<br />

2. Alexander Morozevich (RUS, 2751) 5.5 (26.25)<br />

3. Vassily Ivanchuk (UKR, 2703) 5.5 (25.75)<br />

4. Evgeny Alekseev (RUS, 2714) 5<br />

5. Boris Gelfand (ISR, 2755) 4 (20.50)<br />

6. Fabiano Caruana (ITA, 2670) 4 (20.25)<br />

Besonders aufgefallen ist, auch wenn er am Ende „nur“ Zweiter wurde, Alexander Morozevich, dem<br />

wir deshalb auch unsere Titelseite und alle vier folgenden „Zug-um-Zug“-Partien gewidmet haben.<br />

Foto: ChessBase<br />

6<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Zug um Zug<br />

Morozevich - Alekseev ● GM Biel SUI (1) ● 19.07.2009 ● 1-0<br />

Morozevich, A. (2751)<br />

Alekseev, E. (2714)<br />

GM Biel SUI (1)<br />

19.07.2009 ● 1-0 ● E32<br />

5...xc3+ 6.xc3<br />

8<br />

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8<br />

wicklung.<br />

10.xc7 …<br />

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3.hc3 b4<br />

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4<br />

5<br />

4<br />

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a b c d e f g h<br />

14.g4 …<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

7. hf3 oder auch<br />

7. bg5 ist eine weitere<br />

spielbare Möglichkeit.<br />

10...wxc7<br />

11.bxc7 c8<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

Morozevich versucht<br />

seine Stellung mit<br />

energischen Zügen zu<br />

befreien.<br />

Nimzowitsch-Indisch.<br />

Hier versucht Schwarz<br />

die Zentrumsbesetzung<br />

des Weißen durch e2-<br />

e4 mit Figurenspiel zu<br />

verhindern.<br />

7...je4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

14...g6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4.c2 …<br />

4<br />

4<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

4<br />

4<br />

Die klassische Art<br />

Nimzo-Indisch zu spielen.<br />

Weiß möchte nicht<br />

seine Bauernstruktur<br />

zerstört wissen und will<br />

auf c3 mit der Dame<br />

zurücknehmen.<br />

4...0-0<br />

Jetzt ist doch e4 möglich,<br />

doch der Textzug<br />

sichert Weiß das Läuferpaar.<br />

5.a3 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Dieser Zwischenzug<br />

vertreibt die Dame aus<br />

ihrer Position und stellt<br />

den Springer schon mal<br />

ins Zentrum.<br />

8.c2 exd5 9.bf4 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Dieser Turm soll nun<br />

unheilstiftend auf der<br />

zweiten Reihe erscheinen.<br />

12.bf4 …<br />

12.c1 jc6 und<br />

Schwarz steht sehr aktiv,<br />

während der komplette<br />

weiße Königsflügel<br />

noch schläft.<br />

12...c2<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

15.h4 …<br />

15.c1 Jetzt, wo der<br />

Läufer die Kontrolle<br />

über c8 aufgegeben<br />

hat ist dieser Zug gut,<br />

doch Weiß muss aufpassen,<br />

dass Schwarz<br />

nicht die Unterentwicklung<br />

des Königsflügel<br />

ausnutzt z.B. 15...jc6<br />

16.xc2 xc2 17.e3<br />

jxg4!? 18.bh3 (18.<br />

fxg4 e4 19.hf3 xf3<br />

20.g1=) 18...jf6<br />

19.he2+=<br />

15...xb2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

mit der Drohung auf c7<br />

zu nehmen.<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5.e4 d5 6.e5 je4<br />

7.bd3 c5<br />

9...f5<br />

Doch Alekseev verhindert<br />

diesen Einschlag<br />

nicht und setzt auf Ent-<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

7


Zug um Zug<br />

Morozevich - Alekseev ● GM Biel SUI (1) ● 19.07.2009 ● 1-0<br />

Schwarz hat den Bauern<br />

zurück, doch wenn<br />

es Weiß gelingt die<br />

schwarzen Figuren zurückzuwerfen,<br />

kann er<br />

aufgrund seines Läuferpaares<br />

auf einen<br />

Vorteil hoffen.<br />

16.h5 c2 17.e3 a4<br />

20.g5 je8 21.hc1 …<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

25.hxg7 …<br />

Weiß entscheidet, dass<br />

er den Tausch Springer<br />

gegen Läufer zulassen<br />

kann, um dann mit der<br />

Bauernmehrheit am<br />

Königsflügel anzugreifen.<br />

25...jxf4<br />

28.f5! …<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Der Turm wird immer<br />

weiter zurückgetrieben.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Der Bauer soll bis nach<br />

f6 gehen und die Königsstellung<br />

einengen.<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

18.h2 …<br />

sichert die zweite Reihe.<br />

18...b3<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

21...b6 22.ha2 jf8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

26.exf4 jxg7<br />

27.bd3 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

28.bxh7+ bringt den<br />

weißen Angriff nicht<br />

weiter. Durch die Bauernschwächen<br />

auf d4<br />

und f4 wird Morozevich<br />

nicht lange Freude an<br />

seinem Mehrbauern<br />

haben. Ziel muss es<br />

sein, den Angriff zu verstärken<br />

und den Druck<br />

zu erhöhen.<br />

28...jf4<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

19.he2 jbd7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

23.hb4 d8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

24.h6 je6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Der Punkt h7 wird auf‘s<br />

Korn genommen.<br />

27...je6<br />

Alekseev ignoriert die<br />

Drohung, dass Weiß<br />

die h-Linie freilegen<br />

kann und stellt seinen<br />

Springer besser mit Angriff<br />

auf d4 und f4.<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

28...jxd4 29.f2 d7<br />

30.f6 f5 31.ah1<br />

xb4 32.axb4<br />

xd3 33.d1 jxf3<br />

34.xf3±<br />

29.f6 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

27...h5 28.gxh6 (28.f5<br />

a5) 28...he6 29.f2<br />

jxf4 30.h7+ h8<br />

31.h4+=<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Der Schlüsselmoment<br />

in der Partie. Schwarz<br />

sollte den gefährlichen<br />

weißen Läufer tauschen,<br />

wonach Morozevich<br />

zwar immer noch<br />

etwas besser steht, die<br />

akute Mattgefahr aber<br />

vorbei ist.<br />

2<br />

1<br />

8<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Zug um Zug<br />

Morozevich - Alekseev ● GM Biel SUI (1) ● 19.07.2009 ● 1-0<br />

29...h5?<br />

29...jxd3+ 30.hxd3<br />

30.f2! …<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

31...jxb4<br />

(31...xb4 32.axb4<br />

(32.xh5? b2<br />

33.ah1 g2+!<br />

34.xg2 jf4+-+)<br />

32...h7 33.xa4<br />

Der Springer muss sich<br />

nun erklären.<br />

31...jg6<br />

31...jxd3 32.xh5+-<br />

34.bxg6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

7<br />

7<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

4<br />

4<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

32.xh5 …<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

4<br />

4<br />

5<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

3<br />

3<br />

4<br />

4<br />

8<br />

8<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Weiß bereitet die Turmverdoppelung<br />

auf der<br />

h-Linie vor. Der Bauer<br />

auf f6 ist hierbei beim<br />

folgenden Mattangriff<br />

der berühmte Sargnagel.<br />

30...a5<br />

a.) 30...b5 31.bxb5<br />

xb5 32.g3 jg6<br />

33.xh5+-<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

33...g6 34.d2 b5<br />

35.xa7 jxb4 36.f4+-<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

32...axb4 33.ah1 …<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

führt sofort zum Matt<br />

z.B.34...fxg6 35.h8+<br />

f7 36.1h7+ e6<br />

37.xd8<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

32.xh5+- …<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

8<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

37...c6 (37...f5<br />

38.f7 xg5 39.xd5+<br />

f6 40.f8+ e6<br />

41.e5#) 38.e7+<br />

f5 39.e5#<br />

2<br />

2<br />

7<br />

7<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

33...bxa3 34.h7+- …<br />

1-0<br />

b.) 30...jxd3+ kommt<br />

jetzt zu spät. Weiß kann<br />

es sich jetzt schon leisten,<br />

den Springer zu<br />

verschmähen und weiter<br />

auf Matt zu spielen.<br />

31. hxd3 ist aber auch<br />

gut genug zum Gewinn.<br />

31.g3!<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

und Schwarz muss beide<br />

Türme auf f6 opfern,<br />

um dem Matt zu entgehen.<br />

31.g3 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

und Alekseev gibt auf.<br />

Das Matt ist nur noch<br />

unter schweren Materialverlusten<br />

zu vermeiden.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

9


Zug um Zug<br />

Alekseev - Morozevich ● GM Biel SUI (6) ● 25.07.2009 ● 1-0<br />

Alekseev, E. (2714)<br />

Morozevich, A. (2751)<br />

GM Biel SUI (6)<br />

25.07.2009 ● 1-0 ● B17<br />

1.e4 c6 2.d4 d5<br />

5.hf3 jgf6<br />

6.hxf6+ jxf6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Weiß jagt weiter den<br />

Läufer, schwächt damit<br />

aber seinen Königsflügel,<br />

somit wird die<br />

lange Rochade wahrscheinlich.<br />

9...g6 10.he5 …<br />

13.c4 e6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

3<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

6<br />

6<br />

1<br />

1<br />

6<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Hier sind viele Züge<br />

möglich wie 7. bc4, 7.<br />

he5, 7.bd3 oder auch<br />

7. h3.<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

14.d2 h5<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

Morozevich wählt die<br />

Caro-Kann Verteidigung.<br />

Ein Hauptmerkmal<br />

dieser soliden<br />

Eröffnung ist die Tatsache,<br />

dass der Läufer<br />

auf c8 nicht wie z.B. in<br />

der französischen Partie<br />

hinter seinen Bauern<br />

eingeschlossen wird.<br />

3.hc3 dxe4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

4.hxe4 jd7<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

7.c3 g4 8.h3<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

So spielten auch schon<br />

Kasparov-Karpov in ihrem<br />

WM Match 1987.<br />

Weiß befragt den<br />

Läufer. In ihrem WM-<br />

Partien spielte Karpov<br />

jeweils 8. bxf3. Morozevich<br />

aber will Alekseev<br />

nicht das Läuferpaar<br />

zugestehen und<br />

versucht seinen Läufer<br />

zu behalten.<br />

8...h5 9.g4 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

10...e4 11.f3 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

11...d5 12.be3 g6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Schwarz muss den Königsflügel<br />

entwickeln.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Anstatt darauf zu warten,<br />

dass sich die Königsflügelbauern<br />

weiter<br />

nach vorne schieben<br />

oder Weiß mal mit<br />

be3-h6 den Läufertausch<br />

anstrebt, wird<br />

Morozevich selbst aktiv<br />

und versucht, die Lage<br />

am Königsflügel sofort<br />

zu klären. Es droht<br />

hxg4.<br />

15.g1 …<br />

15.g5 jd7<br />

15...hxg4<br />

16.hxg4 jd7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

6<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

12...e6? 13.c4+-<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

3<br />

3<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

2<br />

2<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

10<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Zug um Zug<br />

Alekseev - Morozevich ● GM Biel SUI (6) ● 25.07.2009 ● 1-0<br />

17.hxd7 wxd7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

20.h2 wd6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

24.b1 bxc4<br />

25.bxc4 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

27...cxd5 bringt<br />

Schwarz nichts ein. Die<br />

d-Linie ist zu und damit<br />

der d-Bauer auch<br />

nicht mehr schwach.<br />

Die Stellung ist ausgeglichen.<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

28.h2 f6<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

18.0-0-0 d8<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

20...xh2 21.xh2 ist<br />

nicht so gut, da Weiß<br />

womöglich Zutritt nach<br />

h7 bekommt.<br />

21.xh8+ xh8<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

Die Eröffnung ist für<br />

Schwarz zufriedenstellend<br />

verlaufen. Weiß<br />

hat einen isolierten<br />

Bauern auf d4, den Morozevich<br />

in Folge zur<br />

Zielscheibe erklärt.<br />

25...d5<br />

mit Druck auf f3.<br />

26.e2 …<br />

mit Angriff auf a6.<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

28...wxe3<br />

d7=+<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

29.xh8+<br />

a b c d e f g h<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

Der Turm wird schon<br />

mal auf die halboffene<br />

d-Linie gebracht, um<br />

einem möglichen Vorstoß<br />

d4-d5 zuvorzukommen.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

22.c2 a6<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

26...we6!<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

19.g2 …<br />

mit der Idee h2, um<br />

Schwarz die Kontrolle<br />

der h-Linie zu nehmen.<br />

19...g7<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

mit indirektem Angriff<br />

auf a2 und d4.<br />

27.bxd5 xd5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

gibt Schwarz die bessere<br />

Stellung, aber die<br />

weiße Dame kann auch<br />

viel Aktivität entfalten,<br />

z.B.30.a8 wxf3<br />

31.c1 we4+ 32.a1<br />

xd4 33.xa6-+<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

Schwarz bereitet b7-b5<br />

vor.<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

23.be2 b5<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

2<br />

2<br />

5<br />

5<br />

3<br />

3<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

2<br />

1<br />

6<br />

6<br />

2<br />

2<br />

5<br />

5<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

11


Zug um Zug<br />

Alekseev - Morozevich ● GM Biel SUI (6) ● 25.07.2009 ● 1-0<br />

29.bc1 c5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

31.d5! …<br />

Ein starker Zug, sonst<br />

bekommt Schwarz einen<br />

Freibauern auf d4.<br />

31.b3 wxb3 32.axb3<br />

cxd4-+<br />

31...we2<br />

Mit den nächsten Zügen<br />

versucht Morozevich<br />

ständig Drohungen<br />

gegen die Bauern<br />

g4 und d5 aufzustellen,<br />

Alekseev hingegen ist<br />

bestrebt den Laden<br />

dicht zu halten und<br />

nichts zuzulassen.<br />

36.a3 wh1<br />

37.d3 g8<br />

42.g5 e5 43.b1 …<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Schwarz erhöht den<br />

Druck auf d4 und wegen<br />

der Fesselung ist<br />

der Bauer auf c5 nicht<br />

zu nehmen. Sofortiges<br />

Schlagen auf d4 verbietet<br />

sich.<br />

31...xb8 32.dxe6<br />

fxe6 33.d3=<br />

32.b3 …<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Bis hierhin stand<br />

Schwarz besser mit<br />

Gewinnambitionen,<br />

doch der nächste Zug<br />

von Morozevich ist ein<br />

Fehler.<br />

a.) 29...xd4?<br />

30.b8+ d7<br />

31.a7++-<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

32...c4 33.a4+ f8<br />

34.d2 …<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

1<br />

38.d1 wg2<br />

39.c4 wf3<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

43...e6?<br />

Das sieht auf den ersten<br />

Blick gut aus. Der<br />

gefesselte Bauer wird<br />

angegriffen und vorziehen<br />

kann er auch nicht,<br />

doch wird der Bauernzug<br />

taktisch widerlegt.<br />

43...g7=+ z.B. verdirbt<br />

nichts und hält die<br />

Spannung.<br />

b.) 29...xd4? 30.xd4<br />

xd4 31.h8++-<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

a b c d e f g h<br />

40.d3 wf1<br />

41.a2 we2<br />

44.dxe6! …<br />

7<br />

7<br />

2<br />

2<br />

6<br />

6<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

5<br />

5<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

34...wxf3 35.xc4 a5<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

2<br />

2<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

7<br />

7<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

30.b8+ d8<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Nach so einem Zug fällt<br />

man erst einmal aus<br />

allen Wolken. Anstatt<br />

eine Gewinnstellung<br />

zu erhalten gerät man<br />

urplötzlich auf die Verliererstrasse.<br />

Der Turm<br />

kann nicht genommen<br />

a b c d e f g h<br />

12<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Zug um Zug<br />

Alekseev - Morozevich ● GM Biel SUI (6) ● 25.07.2009 ● 1-0<br />

werden, zudem müssen<br />

jetzt die Drohungen<br />

xd8+, exf7+ oder e6-<br />

e7 bedient werden.<br />

44...g7<br />

a.) 44...xd3 45.c8+<br />

Zwar gewinnt Schwarz<br />

jetzt den Bauern auf<br />

e7, doch Weiß kann<br />

auf andere Weise die<br />

Initiative behalten.<br />

46.d5 xe7<br />

47.e3 …<br />

a b c d e f g h<br />

49.gxf6+ …<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

50...g7<br />

50...wf4 51.xf4+<br />

xf4 52.xe7 xd2<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

2<br />

2<br />

6<br />

6<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

1<br />

1<br />

5<br />

5<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

4<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

3<br />

3<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Dieses Zwischenschach<br />

gewinnt<br />

für Weiß,45...h7<br />

(45...g7 46.e7+-)<br />

46.exf7 da er sowohl<br />

g8+ Matt als auch<br />

die Bauernumwandlung<br />

droht.;<br />

b.) 44...wxd3+<br />

45.xd3 xd3<br />

46.e7+-<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Der Angriff auf e5 in Verbindung<br />

mit der Fesselung<br />

in der e-Linie und<br />

einer möglichen Fesselung<br />

auf der Diagonalen<br />

a1-h8 verschafft<br />

Alekseev ausgezeichnete<br />

Gewinnchancen.<br />

47...wh2 48.bd2! …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

49...xf6?<br />

Dieser zweite taktische<br />

Fehler verliert nun.<br />

49...xf6 50.xe7+<br />

xe7 51.bxa5±<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

und Schwarz kann<br />

noch kämpfen.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

53.a7 g5 54.c2<br />

e1 55.d1 f2<br />

56.xa5+-<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

51.bc3 …<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

4<br />

4<br />

2<br />

2<br />

6<br />

6<br />

3<br />

3<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

50.f3+ …<br />

5<br />

5<br />

2<br />

2<br />

4<br />

4<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

und der Bauer läuft<br />

durch.<br />

1<br />

Das ist stärker als der<br />

Bauerngewinn auf a5.<br />

48...f6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

45.e7 e8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

48...f8 49.d8+ e8<br />

50.xa5+-;<br />

48...wf4 49.e4<br />

(49.xe5?! xe5<br />

50.bc3 f6=) 49...wf1+<br />

50.a2±<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Schwarz ist an Händen<br />

und Füßen gefesselt.<br />

51...wg1+ 52.a2 …<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

5<br />

5<br />

7<br />

7<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Züge wie 50. d8 oder<br />

einfach 50. a2 gewinnen<br />

auch, aber forcierte<br />

Züge erleichtern natürlich<br />

die Berechnung<br />

der Gewinnvarianten.<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

13


Zug um Zug<br />

Alekseev - Morozevich ● GM Biel SUI (6) ● 25.07.2009 ● 1-0<br />

52...wg5 53.xe5 …<br />

Alexander Sergejewitsch Morozevich wurde am 18. Juli 1977 in Moskau geboren<br />

und ist einer der bedeutendsten russischen Schachspieler.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Morozevich machte 1994 Schlagzeilen in der Schachwelt, als er das Lloyds Bank-<br />

Turnier in London mit dem staunenswerten Resultat von 9,5 aus 10 gewann. Bereits<br />

zuvor war er schon durch seine guten Erfolge aufgefallen, so schaltete er 1993 im<br />

KO-Turnier von Tilburg den Weltklassespieler Michael Adams mit 2-0 aus und hatte<br />

sich im gleichen Jahr durch einige Turniersiege bei russischen und ukrainischen<br />

(er gewann u. a. in Aluschta 1993 und 1994) Großmeisterturnieren den Titel eines<br />

Großmeisters erspielt. Er spielte für das B-Team Russlands an der Schacholympiade<br />

in Moskau 1994, mit dem er Bronze gewann. Zur Jahreswende 1994/95 gewann<br />

er das starke Turnier von Pamplona. Die nächsten Jahre waren für den jungen<br />

Mann allerdings weniger erfolgreich und mit einigen Rückschlägen gepflastert.<br />

53...xe5 54.d5 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

54...f6 55.d6+ …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

und Morozevich gibt<br />

auf. 1-0<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

So sank seine Elo-Zahl zu Beginn des Jahres 1998 auf 2590. Im gleichen Jahr<br />

allerdings folgte eine neue Serie von Erfolgen für Morozevich: zunächst gewann<br />

er ein starkes Turnier in Chişinău mit 8,5 aus 9. Dies waren 3 Punkte Vorsprung<br />

zu Viktor Bologan und Konstantin Sakajew. Dann gewann er die russische Meisterschaft<br />

in Sankt Petersburg vor Pjotr Swidler, der sie zuvor dreimal hintereinander<br />

für sich entscheiden konnte. Gleichfalls gewann er 1998 den Russland-Cup in<br />

Samara, geteilt mit Wadim Swjaginzew. Zum Abschluss des Jahres gewann er mit<br />

Russland die Goldmedaille bei der Schacholympiade in Eriwan und trug wesentlich<br />

mit seinem hervorragenden Resultat (+6, −0, =4) dazu bei. Als Ergebnis dieses<br />

Höhenflugs erhielt Morozevich auf der nächsten Eloliste eine Zahl von 2723 und<br />

kletterte auf den 5. Platz in der Welt. Bei der Wahl zum Schach-Oscar für 1998<br />

der russischen <strong>Zeitung</strong> 64 musste er zwar Viswanathan Anand den Vortritt lassen,<br />

doch landete er einen Platz vor Weltmeister Garri Kasparow.<br />

Seit 1999 ist er ein ständiger Gast bei den Eliteturnieren der Super-Großmeister.<br />

Sein äußerst riskanter und phantasievoller Stil bringt es mit sich, dass er in diesen<br />

Turnieren selten auf die höchsten Plätze gelangt, aber jedem Gegner hochgefährlich<br />

wird. Zu seinen größeren Erfolgen in den letzten Jahren zählen seine Siege<br />

in Biel 2003 (8 aus 10) und 2004 (7,5 aus 10). Außerdem bewies er durch seine<br />

Teilnahmen beim traditionellen kombinierten Blindschach/Schnellschach-Showturnier<br />

in Monte Carlo, dass er ein hervorragender Blindschach-Spieler ist. Das<br />

Blindschachturnier gewann er 2002, wurde 2003 Zweiter hinter Wladimir Kramnik<br />

und gewann es 2004 erneut. 2002 reichte sein kombiniertes Ergebnis (15 aus 22)<br />

für den Turniersieg, 2004 teilte er sich mit Kramnik (je 14,5 aus 22) den ersten<br />

Platz. 2006 errang er in diesem Turnier erneut den Turniersieg (14,5 aus 22) und<br />

war in der Blindschachdisziplin wieder Sieger (9,5 aus 11). Als Mannschaftsspieler<br />

erzielt er regelmäßig ausgezeichnete Ergebnisse: für Russland auf der Schacholympiade<br />

in Istanbul 2000 holte er 7,5 aus 10, 2002 in Bled erzielte er 7 aus 11.<br />

Morosewitsch spielt in zahlreichen europäischen Vereinen und spielte auch in der<br />

deutschen Schachbundesliga. Er war einer der acht Teilnehmer bei der FIDE-Weltmeisterschaft<br />

2005 in San Luis/Argentinien und belegte dort Platz 4. 2006 gewann<br />

er zum dritten Mal nach 2003 und 2004 das Großmeisterturnier in Biel. Bemerkenswert<br />

war dort seine auf diesem Niveau ungewöhnlich niedrige Remisquote: Er<br />

gewann sieben Partien, verlor zwei (beide gegen Magnus Carlsen) und spielte nur<br />

einmal unentschieden. Ende 2006 gewann Morozevich deutlich mit 6 Punkten aus<br />

7 Partien (+5, −0, =2) ein Rundenturnier der Kategorie 17 in Pamplona vor Dmitri<br />

Jakowenko und Alexei Schirow.<br />

2007 belegte er im Februar einen zweiten Platz beim stark besetzen Turnier von<br />

Morelia/Linares und im September bei der FIDE-Weltmeisterschaft in Mexiko-Stadt<br />

den sechsten Platz (unter acht Teilnehmern). Im Dezember gewann er in Moskau<br />

die Russische Meisterschaft mit 8 Punkten aus 11 Partien und einer Elo-Performance<br />

von 2817.<br />

2007 veröffentlichte er ein Buch über die von ihm populär gemachte Tschigorin-<br />

Verteidigung des Damengambits: The Chigorin Defence According to Morozevich<br />

(ISBN 90-5691-200-3).<br />

Quelle: Wikipedia<br />

14<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Zug um Zug<br />

Gelfand - Morozevich ● GM Biel SUI (7) ● 27.07.2009 ● 0-1<br />

Nigel Davies<br />

Play the Catalan<br />

Sprache: Englisch<br />

Verlag: Everyman<br />

ISBN-13: 978-1-85744-591-6<br />

192 Seiten, kartoniert, 2009.<br />

Erhältlich bei Schach Niggemann<br />

So ist das mit Schacheröffnungen,<br />

lange Zeit vergessen und verstaubt<br />

erwachen sie aus ihrem Dornröschenschlaf<br />

sobald auf Top-GM Level<br />

damit Erfolge erzielt werden. Bestes<br />

Beispiel für diese Metamorphose der<br />

Mauerblümcheneröffnung zur Superwaffe<br />

war 1990 die Schottische Eröffnung.<br />

Da musste erst der Meister<br />

höchstpersönlich ein Machtwort sprechen<br />

(Kasparov bei der WM 1990 gegen<br />

Karpov) und schon folgten alle<br />

anderen brav wie die Lemminge den<br />

Spuren in schottische Gefilde. Dieser<br />

Trend ist, wie bei so vielen anderen,<br />

wieder abgeklungen. Ein anderer<br />

Trend hält unvermindert an und es ist auch weit und breit kein Ende in<br />

Sicht, die Rede ist von Katalanisch.<br />

Initiator dieser Katalanisch-Rehabilitation war und ist Wladimir Kramnik,<br />

Kasparov-Bezwinger und mittlerweile auch schon wieder Exweltmeister.<br />

Sieg um Sieg heimste er gegen stärkste Gegnerschaft damit ein, dass<br />

er diese Eröffnung spielte, die wie für ihn gemacht schien und scheinbar<br />

nur darauf gewartet hat, von ihm gespielt zu werden. Natürlich haben<br />

auch andere vor ihm Katalanisch gespielt, einen Boom konnten sie damit<br />

aber nicht auslösen. Es musste, wie im Fall von Kasparov bei Schottisch<br />

und Königsindisch, erst ein Kramnik kommen und der Schachwelt zeigen,<br />

dass man auch mit scheinbar ruhigen Mitteln in der Eröffnung Vorteil erzielen<br />

kann. Angesteckt von dem mittlerweile grassierenden Katalanischfieber<br />

übernehmen immer mehr Großmeister diese Eröffnung in ihr festes<br />

Repertoire und entdecken dabei ungeahnte Vorzüge. Für GM Shirov<br />

ist die beste Variante gegen Russisch 1.d4 und selbst 1.e4 Weltmeister<br />

Anand spielt mittlerweile Katalanisch.<br />

Höchste Zeit also für die Schachverlage, Publikationen zu diesem Thema<br />

zu veröffentlichen, GM Avrukh hat mit seinem „1.d4 Repertoire“ einen Anfang<br />

gemacht, nun folgt ihm also GM Nigel Davies.<br />

Grundlage des Buchs bilden 66 Partien aus dem Zeitraum 1987-2008,<br />

die Davies sorgfältig unter die Lupe genommen und analysiert hat. Aufgegliedert<br />

wurde das Material mittels 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.g3 d5 4.bg2 e7<br />

[geschlossenes Katalanisch mit 4...b4+; offenes Katalanisch mit 4...<br />

dxc4 5.hf3 b4+] 5.hf3 0-0 6.0-0 dxc4 7.c2 a6 8.xc4 b5 9.c2<br />

Lb7 10.bd2 Hauptvariante.<br />

Davies hat sein Buch klar strukturiert und übersichtlich gehalten, die angegebenen<br />

Varianten sind aus meiner Sicht zufrieden stellend und die gewählten<br />

Beispielpartien veranschaulichen in Verbindung mit den verbalen<br />

Kommentaren des Autors gut die Ideen und Grundgedanken hinter dieser<br />

Eröffnung. Hier hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen an allgemeinen<br />

Hinweisen und Strategien, für einen ersten Einstieg in die Materie ist das<br />

Buch aber durchaus zu empfehlen. Theoretisch wird man Katalanisch sowieso<br />

schwer in ein Korsett zwängen können, zu umfangreich und teilweise<br />

auch zu fließend sind die Übergänge in mögliche andere Systeme wie<br />

Englisch, Reti, usw. Das weiß auch der Autor und so hat er einen, wie ich<br />

finde, akzeptablen Spagat zwischen allgemeiner Theorie und Strategie<br />

gefunden. Ich würde das Buch ab einem Level von ca. 1600 empfehlen,<br />

gute Englischkenntnisse vorausgesetzt.<br />

Martin Rieger<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

Gelfand, B. (2755)<br />

Morozevich, A. (2751)<br />

GM Biel SUI (7)<br />

27.07.2009 ● 0-1 ● E04<br />

1.d4 jf6 2.c4 e6<br />

3.hf3 d5 4.g3 dxc4<br />

5.bg2 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Die katalanische Eröffnung.<br />

Näheres hierzu<br />

siehe Ausgabe 06/2009<br />

Shirov - Lanka. Das<br />

Heft finden Sie auf unserer<br />

CD.<br />

5...a6<br />

Schwarz möchte nicht<br />

nur den c-Bauern evtl.<br />

mit b7-b5 decken, sondern<br />

auch die Variante<br />

umgehen, in der Weiß<br />

nach dem Springerzug<br />

jc6 diesen Springer<br />

mit a4 fesseln könnte.<br />

5...jc6 6.a4 z.B.<br />

6.he5 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Das sieht sicherer aus<br />

als die kurze Rochade.<br />

Weiß versucht sofort<br />

den Bauern auf c4 zurückzugewinnen.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

15


Zug um Zug<br />

Gelfand - Morozevich ● GM Biel SUI (7) ● 27.07.2009 ● 0-1<br />

6...b4+<br />

6... c5 ist die Alternative.<br />

7.hc3 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Jetzt hat Schwarz erst<br />

einmal 2 Bauern mehr.<br />

10.b1 Der Turm entzieht<br />

sich dem Angriff<br />

mit Besetzung der b-<br />

Linie. 10...xd4 (10...<br />

wxd4 11.a4+ b5<br />

12.a3 (12.xb5<br />

axb5 13.xa8 wxe5<br />

14.xb8 0-0-+) 12...<br />

wxe5 13.bf4<br />

9.c2 b5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

11.hxd5 xd5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

5<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

4<br />

4<br />

8<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

7...jd5<br />

Schließt die lange Diagonale<br />

mit Angriff auf<br />

c3.<br />

8.0-0 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Weiß ignoriert die Drohung<br />

gegen seinen<br />

Springer auf c3. Dieser<br />

Zug wurde 2007 von<br />

Kramnik gegen Morozevich<br />

eingeführt.<br />

8.bd2 b5 9.0-0 xc3<br />

10.bxc3 0-0 11.a4 c6<br />

12.e4<br />

8...0-0<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

nebst bxc7 oder<br />

bxa8. Weiß bekommt<br />

einen Großteil seines<br />

Materials zurück. Die<br />

schwarzen Bauern wirken<br />

etwas bedrohlich,<br />

aber der Damenflügel<br />

ist noch nicht entwickelt<br />

und Schwarz muss<br />

erst noch rochieren.)<br />

11.hxc4 0-0 12.ba3<br />

e8 13.ha5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

13...a7 14.hxb7<br />

xb7 15.xb7 c5<br />

16.e3+=<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

10.be4 …<br />

Eine Neuerung von<br />

Gelfand. Anstatt auf d5<br />

zu nehmen macht er<br />

Druck auf h7.<br />

10.hxd5 exd5 11.b3 c6<br />

12.e4 f6 13.exd5 fxe5<br />

14.bxc4 exd4 15.dxc6<br />

e6 16.cxb5 d3 17.c7<br />

wd4 18.a4 jd7<br />

19.be3 wd6 20.bxa8<br />

xa8 21.bf4 wf8<br />

22.b6 je5 23.bxe5<br />

wf3 24.d1 we4<br />

25.b7 f8 26.c8 d5<br />

27.f3 1-0 Kramnik,V<br />

(2769)-Morozevich,A<br />

(2758)/Mexico City<br />

2007<br />

10...b7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

11...exd5? 12.bxh7+<br />

h8 13.f5+-<br />

12.bxh7+ h8<br />

13.be4 we8<br />

14.bg2 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

droht e4 zu spielen.<br />

14...xg2<br />

15.xg2 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8...jxc3 wäre nach<br />

dem vorgehenden Geschehen<br />

konsequent.<br />

9.bxc3 xc3<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Morozevich gibt den<br />

Bauern zurück und<br />

setzt auf Entwicklung.<br />

10...h6 11.a4<br />

15...jd7 16.hf3 …<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

4<br />

4<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

3<br />

3<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

2<br />

2<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

1<br />

1<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Diagramm 1 05<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

und für den Bauern hat<br />

Weiß eine starke Initiative.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

16<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Zug um Zug<br />

Gelfand - Morozevich ● GM Biel SUI (7) ● 27.07.2009 ● 0-1<br />

16...e5 17.b3 exd4<br />

18.hxd4 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

21...wxf1+ (21...<br />

jc5 22.xb4 wxa2<br />

23.h4+ g8 24.hg5<br />

fd8 25.h7+ f8<br />

26.xg7+ e8<br />

27.c1 wd5+ 28.g1<br />

d7 29.e4+-) 22.xf1<br />

e7 23.d5+-<br />

23...c3 24.a2 …<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

28...xg5 29.xg5<br />

ae8<br />

29.c1 b5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

20.b1 wf6<br />

21.d1 …<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

6<br />

5<br />

4<br />

18...we5 19.hf3 …<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

24...wc6 25.h5+ …<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

7<br />

6<br />

5<br />

7<br />

6<br />

5<br />

7<br />

6<br />

5<br />

7<br />

6<br />

5<br />

7<br />

6<br />

5<br />

7<br />

6<br />

5<br />

29...c3? 30.bxf6 wxf6<br />

31.xc3+-<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

30.xc4 …<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

2<br />

1<br />

Jetzt hängt auch noch<br />

c7.<br />

19.d1<br />

19...wc3<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

8<br />

7<br />

21...je5<br />

21...c3 22.xd7<br />

xa1 23.bxc4 (23.<br />

hg5 wc6+ 24.f3 f5<br />

25.hf7+ g8 26.xf5<br />

ae8)=+<br />

25...g8 26.c2 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

30...we6<br />

schielt nach e2 und g4.<br />

31.a4 …<br />

31.xc7 wg4<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

22.d5 ….<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

26...f6 27.bxc4 bxc4<br />

28.bg5 …<br />

3<br />

2<br />

1<br />

31...d5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

3<br />

3<br />

19...wxa1?! 20.bb2<br />

geht auf Damenfang.<br />

20...cxb3 (20...wxf1+<br />

21.xf1+-; 20...wxa2<br />

21.bxg7+ xg7<br />

22.xa2+-) 21.xb3<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

22...jg6 23.a3 …<br />

3<br />

2<br />

1<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

32.e4 a5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

2<br />

1<br />

8<br />

1<br />

1<br />

7<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

6<br />

6<br />

8<br />

7<br />

8<br />

7<br />

8<br />

7<br />

8<br />

7<br />

28...ab8?!<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Ein ungenauer Zug.<br />

Die Idee von Schwarz<br />

ist es, den Turm auf die<br />

fünften Reihe zu stellen,<br />

doch kostet das<br />

den Bauern c4.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Die Drohung von<br />

Schwarz ist nun jf4+<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

17


Zug um Zug<br />

Gelfand - Morozevich ● GM Biel SUI (7) ● 27.07.2009 ● 0-1<br />

nebst wg4+. Das sollte<br />

Weiß mit h3 neutralisieren,<br />

wonach er besser<br />

steht.<br />

35.xb2 xh5 36.d4<br />

wh3+ 37.g1 je5<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

38.gxh4 wg4+<br />

39.f1 wxf3<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

43.g3 wh5<br />

44.xc7 xh2<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

33.e5?! …<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

Doch Gelfand deckt die<br />

vierte Reihe mit dem<br />

Turm ab, wird aber in<br />

Folge Opfer einer Kombination,<br />

die auf der<br />

Gegenüberstellung der<br />

Türme auf der fünften<br />

Reihe beruht. Erstaunlicherweise<br />

war Gelfand<br />

in der Hinrundenpartie<br />

gegen Morozevich<br />

auch Opfer einer ähnlichen<br />

Turmkonstellation.<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

38.hxe5 wxh2+<br />

39.f1 wh1+ 40.e2<br />

e8-+<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

40.ac5 …<br />

40.xc7 e8-+<br />

40...e8<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

45.bd4 h1+<br />

46.g2 wh2+<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

33...xe5<br />

34.bd2? …<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

4<br />

6<br />

6<br />

2<br />

2<br />

8<br />

8<br />

3<br />

3<br />

5<br />

5<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

7<br />

7<br />

2<br />

2<br />

4<br />

4<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

47.f3 g1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

35...xc1<br />

36.xc1 we4<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Der Turm soll jetzt dem<br />

König den Rest geben.<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

8<br />

8<br />

4<br />

4<br />

Das klappt jetzt nicht.<br />

Den Angriff auf den<br />

Turm kontert Schwarz.<br />

34.e4 wd5 35.e1<br />

ist besser.<br />

34...b2!<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

40...f5! mit der Idee f4<br />

ist noch stärker.<br />

41.g1 e4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

48.xg1 wxg1<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

und jetzt hängt der<br />

Turm auf h5.<br />

37.be3 …<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

35.xa5 …<br />

37.c3 ist zäher.<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Gelfand gibt die Dame,<br />

um noch im Spiel zu<br />

bleiben.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

37...jh4+!<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

42.g5 xh4<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

und Weiß will nicht<br />

mehr. Das kann man<br />

zwar noch weiterspielen,<br />

doch ist die Stellung<br />

auf Dauer nicht<br />

zu halten, da Schwarz<br />

auch noch den a-Bauern<br />

erobern wird.<br />

0-1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

18<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Zug um Zug<br />

Morozevich - Vachier Lagrave ● GM Biel SUI (8) ● 28.07.2009 ● 0-1<br />

Morozevich, A. (2751)<br />

Vachier Lagrave, M. (2703)<br />

GM Biel SUI (8)<br />

28.07.2009 ● 0-1 ● B90<br />

Die folgende Partie<br />

kann man sicherlich<br />

als eine der Besten<br />

der letzten Jahre bezeichnen.<br />

In einem hyperscharfen<br />

Sizilianer<br />

opfert Weiß frühzeitig<br />

eine Figur für anhaltenden<br />

Königsangriff.<br />

Doch an den entscheidenden<br />

Stellen findet<br />

Morozevich nicht die<br />

stärkste Fortsetzung,<br />

was auf Grund der extrem<br />

langen und komplizierten<br />

Varianten<br />

auch nicht verwundert.<br />

Diese sind ohne Hilfe<br />

von Schachengines<br />

am Brett kaum zu finden<br />

und genau auszurechnen.<br />

Zwar verbleibt<br />

Weiß danach mit einem<br />

Materialdefizit, doch<br />

stehen die schwarzen<br />

Figuren so unglücklich,<br />

dass ein Gewinn für<br />

Vachier Lagrave kaum<br />

möglich ist, aber sehen<br />

Sie selbst...<br />

1.e4 c5 2.hf3 d6<br />

3.d4 cxd4<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4.hxd4 jf6<br />

5.hc3 a6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6.f3 …<br />

Die Najdorf-Variante in<br />

der sizilianischen Verteidigung.<br />

Damit leitet Weiß den<br />

sogenannten englischen<br />

Angriff ein. Er<br />

möchte in Folge seinen<br />

Läufer nach e3 und die<br />

Dame nach d2 stellen,<br />

lang rochieren und dann<br />

mit dem Bauernzug g2-<br />

g4 einen Bauernsturm<br />

auf dem Königsflügel<br />

aufziehen. Zudem wird<br />

der Punkt e4 gefestigt<br />

und der Läufer auf e3<br />

kann nicht mit jg4<br />

belästigt werden. Diese<br />

Idee wurde von den<br />

englischen Grossmeistern<br />

Short, Nunn und<br />

Chandler in den 80ziger<br />

Jahren entwickelt<br />

und popularisiert.<br />

6...e6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

19


Zug um Zug<br />

Morozevich - Vachier Lagrave ● GM Biel SUI (8) ● 28.07.2009 ● 0-1<br />

Damit wechselt<br />

Schwarz von Najdorf<br />

zu einer Scheveninger<br />

Struktur. Die Najdorf-<br />

Variante ist dadurch<br />

gekennzeichnet, dass<br />

Schwarz seinen Bauern<br />

statt nach e6 auf<br />

e5 stellt und dann versucht<br />

maximale Kontrolle<br />

über das Feld d5<br />

zu erlangen und den<br />

Bauernvorstoß nach<br />

d5 durchzusetzen. Bei<br />

der Scheveniger-Struktur<br />

errichtet Schwarz<br />

ein „kleines“ Zentrum<br />

mit den Bauern auf<br />

e6 und d6. Damit übt<br />

er Kontrolle über die<br />

Zentrumsfelder aus<br />

und läßt seine Bauernstruktur<br />

flexibel. Zudem<br />

verschafft dies dem<br />

Schwarzen kein Loch<br />

auf d5. In der Regel<br />

sucht der Nachziehende<br />

hier sein Gegenspiel<br />

durch schnelles b7-b5<br />

und zum richtigen Zeitpunkt<br />

durch den Vorstoß<br />

d6-d5. Der Punkt<br />

e6 ist im Scheveninger<br />

System oft der Hauptplatz<br />

des Geschehens.<br />

Weiß stürmt mit seinem<br />

g-Bauern voran,<br />

vertreibt den Springer<br />

von f6 und stößt den<br />

Bauern sogar manchmal<br />

bis nach g6 (mit<br />

oder ohne Unterstützung<br />

des h-Bauern je<br />

nach dem) vor. Dies<br />

schwächt das Feld e6<br />

und die Königsstellung<br />

und viele Partien wurden<br />

schon durch Opfer<br />

auf genau diesem Feld<br />

entschieden. Auch in<br />

dieser Partie ist e6 der<br />

Dreh- und Angelpunkt.<br />

7.be3 b5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Auch Schwarz verfolgt<br />

seine Pläne. Da Weiß<br />

lang rochieren will<br />

macht es Sinn am Damenflügel<br />

frühzeitig mit<br />

einem Bauernangriff zu<br />

beginnen.<br />

8.d2 jbd7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

9.g4 h6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Schwarz stoppt erst<br />

einmal das weitere Vorgehen<br />

dieses Bauern.<br />

10.0-0-0 b4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

11.hce2 …<br />

Schwarz hat viele Möglichkeiten<br />

dem englischen<br />

Angriff zu begegnen.<br />

Probiert wurden<br />

hier schon Möglichkeiten<br />

wie 11... d5, 11...<br />

wa5 oder 11... je5.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

11.ha4 je5 ist die Alternative.<br />

11...wc7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

12.h4 …<br />

12.xb4 d5 kann nicht<br />

im Sinne von Weiß<br />

sein. Die b-Linie ist geöffnet,<br />

der Läufer auf f8<br />

wird aktiv und Schwarz<br />

hat Gegenspiel im Zentrum.<br />

12...d5<br />

Den Flankenangriff beantwortet<br />

Schwarz mit<br />

einem Gegenstoß im<br />

Zentrum.<br />

13.hf4 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Neuer Zug!<br />

Das ist ein neuer Zug<br />

an dieser Stelle. Der<br />

Springer wird näher<br />

zum gegnerischen König<br />

gebracht und da<br />

dieser noch in der Mitte<br />

feststeckt ist schnelles<br />

Handeln aus weißer<br />

Sicht angeraten. Dann<br />

ist auch ein evtl. Figurenopfer<br />

gerechtfertigt,<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

um den König im Zentrum<br />

festzuhalten und<br />

freizulegen und den<br />

Gegner nicht zu Atem<br />

kommen zu lassen.<br />

Nun ist die Bauerngabel<br />

e4-e5 möglich, doch ist<br />

es offensichtlich, dass<br />

Morozevich einen Einfall<br />

auf e6 darauf plant,<br />

wonach sofort dass<br />

Brett in Flammen steht.<br />

Doch Vachier Lagrave<br />

hat davor keine Angst<br />

und nimmt die Herausforderung<br />

an.<br />

13.bh3 dxe4 14.g5<br />

hxg5 15.hxg5 exf3<br />

16.hg3 jd5 17.g6<br />

j7f6 18.gxf7+<br />

xf7 19.hf1 xh3<br />

20.xh3 e5 21.hxf3<br />

xh3 22.hg5+ g8<br />

23.hxh3 wa5 24.d3<br />

wxa2 25.b3 wxb3<br />

26.cxb3 e7 27.bd2<br />

je4 28.e1 jc5<br />

29.c2 e4 30.he3<br />

jxe3+ 31.bxe3<br />

jd3 32.a1 f8<br />

33.d2 f3 34.hg1<br />

f6 35.he2 g6<br />

36.a5 f6 37.bd4<br />

g5+ 38.be3 f6<br />

39.bd4 d8 40.d5<br />

g5+ 41.be3 f6<br />

42.bd4 g2 43.bxf6<br />

xe2+ 44.xe2<br />

jf4+ 45.f2 jxd5<br />

46.bd4 f7 47.g3<br />

g5 0-1 Karjakin,S<br />

( 2 7 3 0 ) - I v a n c h u k , V<br />

(2786)/Kallithea 2008<br />

13...e5<br />

13...dxe4 14.hfxe6<br />

fxe6 15.hxe6 wc6<br />

16.hxf8 jxf8<br />

17.xb4 exf3 ist eine<br />

weitere Möglichkeit für<br />

Schwarz aktives Spiel<br />

zu erlangen.<br />

20<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Zug um Zug<br />

Morozevich - Vachier Lagrave ● GM Biel SUI (8) ● 28.07.2009 ● 0-1<br />

14.hfe6 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

14...fxe6 15.hxe6 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

15...wa5<br />

Die Dame geht auf das<br />

aktivste Feld und bedroht<br />

a2.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Weiß verschafft seinem<br />

König ein Luftloch<br />

auf d2 und es ist an der<br />

Zeit für Schwarz sich<br />

zu entscheiden, wie es<br />

weitergeht. Der Läufer<br />

auf f8 kann wegen<br />

g6+ nicht ziehen, zudem<br />

droht mal hc7+,<br />

deswegen evakuiert<br />

Schwarz seinen König<br />

aus dem Zentrum, um<br />

diese Drohungen zu<br />

bedienen. Vachier Lagrave<br />

hat aber auch die<br />

Möglichkeit selbst aktiv<br />

zu werden mit z.b. Zügen<br />

wie e4 oder wa1+,<br />

doch f7 scheint relativ<br />

sicher und hält sich<br />

die anderen Optionen<br />

noch offen.<br />

17...f7<br />

a.) 17...e4 18.wd4 (18.<br />

fxe4 je5-+) 18...d6<br />

19.bc4 b3 20.bxb3<br />

(20.cxb3? e5-+) 20...<br />

wa1+ 21.d2 wa5+<br />

22.e2 exf3+ 23.xf3<br />

je5+ 24.g2 xe6<br />

25.dxe6 jexg4-+;<br />

18...hxg5 Die Öffnung<br />

der h-Linie ist möglich,<br />

doch behält auch<br />

hier Weiß die Initiative.<br />

19.hxg5+ g8<br />

20.g6 h5 21.bh3<br />

h8 22.be6<br />

19.bh3 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Die letzte weiße Figur<br />

wird entwickelt und<br />

schaltet sich in den Angriff<br />

ein. Auf d5 darf man<br />

natürlich nicht nehmen.<br />

Weiß muss versuchen<br />

sein ganzes Angriffspotential<br />

mit der Dame zu<br />

erhalten.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

20.xe3? wa1+<br />

21.d2 wxb2-+<br />

20...e7<br />

a.) 20...g8? 21.be6+<br />

wxe6 22.hxe6+-;<br />

b.) 20...e8 21.bxd7+<br />

xd8 22.bxc8+<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

22...jd5 (22...xc8<br />

23.d8+ b7 24.d7+<br />

c6 25.c7+ b6<br />

(25...b5 26.b7+<br />

wird Matt.) 26.c8+<br />

b5 27.xa8+-)<br />

23.be6 a7 24.xd5+<br />

wxd5 25.xd5+ +=<br />

21.hc6+ f7<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

16.exd5 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

b.) 17...wa1+ 18.d2<br />

wxb2 19.g6+ e7<br />

20.e1 d6;<br />

c.) 17...b7? 18.g6+<br />

e7 19.g5 xd5 (19...<br />

jxd5 20.bc5+ jxc5<br />

21.hxc5+-) 20.gxf6+<br />

gxf6 21.hc7+-<br />

19.xd5 wxd5<br />

20.xd5 xe6 21.bc4<br />

e7-+<br />

19...jxe3 20.hd8+ …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

22.g6+ …<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Der Springer steht dominant<br />

auf e6 und sollte<br />

dort erst mal bleiben,<br />

um das gegnerische<br />

Spiel zu lähmen.<br />

16...wxa2 17.d3 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

18.g5 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Morozevich versucht<br />

natürlich schnell alle<br />

Schleusen zum gegnerischen<br />

König zu öffnen.<br />

18...jxd5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Das ist der Witz. Der<br />

Springer wird nicht zurückgenommen,<br />

sondern<br />

Weiß startet den<br />

finalen Mattangriff. Morozevich<br />

darf auf keinen<br />

Fall die Initiative<br />

verlieren und muss mit<br />

aller Macht fortsetzen.<br />

Das Material ist hierbei<br />

erstmal zweitrangig.<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Dieser Zug bringt Weiß<br />

in Vorteil, doch hätte<br />

Morozevich die Partie<br />

zum ersten mal krönen<br />

können mit dem Hammerzug<br />

22.be6+!!<br />

wxe6 (22...xe6<br />

23.g6+ jf6 24.hd8+<br />

…<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

Diagramm 19<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

21


Zug um Zug<br />

Morozevich - Vachier Lagrave ● GM Biel SUI (8) ● 28.07.2009 ● 0-1<br />

wird Matt in spätestens<br />

20 Zügen. 24...e7<br />

25.gxf6+ gxf6 26.hc6+<br />

e6 27.e8+ f5<br />

28.hd4+<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

24...xe6<br />

(24...jxd1<br />

25.xd1 xe6<br />

26.d5+ e7<br />

27.xa8+-)<br />

25.b3+ e7<br />

26.xe3+-<br />

noch steht Schwarz<br />

weiter unter enormen<br />

Druck. Der jd7 hängt,<br />

der a8 ist gefährdet<br />

und die Diagonale a2-<br />

g8 ist für Schwarz der<br />

größte Feind.<br />

30.he7+ f8 31.hxd5<br />

d8 32.d1+-<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

28...f4<br />

(28...exd4 29.e4#)<br />

29.he2+ f5<br />

30.hg3+ f4<br />

31.hh5+ xf3<br />

32.c6+ jd5<br />

33.xd5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

22...g8<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Damit sind erst einmal<br />

der König und Turm<br />

eingeschlossen und so<br />

wird das auch lange in<br />

der Partie bleiben.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a.) 24.xc5 führt nicht<br />

- wie man meinen sollte<br />

-zum sofortigen Gewinn<br />

wegen der Grundreihenschwäche<br />

von<br />

Schwarz. 24...wa1+<br />

Zwischenzug 25.d2<br />

wxd1+ 26.xd1 jxc5<br />

27.bxc8 f8 28.bh3<br />

h5;<br />

b.) 24.be6+! wxe6<br />

(24...f8 25.xc5+<br />

jxc5 26.d8#)<br />

25.xc5 b7<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

24...jf8<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

33...wa1+<br />

34.d2 wxh1<br />

35.xe5+ g4<br />

36.c4+ h3<br />

37.d3+<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

und Matt in drei<br />

23.hd8+ e7<br />

24.hxe6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

22...f6?<br />

23.d6+ xd6<br />

24.xd6+ we6<br />

25.xe6#<br />

23.xe3 …<br />

Weiß hat für die Figur<br />

ausreichende Kompensation.<br />

Der Turm<br />

h8 spielt nicht mit, alle<br />

weißen Figuren sind<br />

entwickelt und er kann<br />

weiterhin angreifen, die<br />

schwarzen Figuren stecken<br />

noch in den Startlöchern<br />

fest.<br />

23...c5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

24.e4 …<br />

Das verdirbt noch<br />

nichts, doch viel stärker<br />

ist wieder be6+. Den-<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

26.he7+ f8<br />

27.xd7 wxd7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

28.hf5+ g8<br />

29.c4+ d5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Schwarz bringt den<br />

Springer aus der<br />

Schussbahn und das<br />

Feld e6 wird ausreichend<br />

gesichert.<br />

25.d8 …<br />

Morozevich schraubt<br />

den Druck immer höher,<br />

da ist es eigentlich<br />

nur noch eine Frage der<br />

Zeit, bis eine taktische<br />

Abwicklung auftaucht.<br />

Jetzt kann Schwarz<br />

praktisch nichts Vernünftiges<br />

mehr ziehen<br />

und steht auf verlorenem<br />

Posten.<br />

25...b7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Titeldiagramm<br />

a b c d e f g h<br />

22<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Zug um Zug<br />

Morozevich - Vachier Lagrave ● GM Biel SUI (8) ● 28.07.2009 ● 0-1<br />

Sieht logisch aus. Der<br />

Turm wird gedeckt und<br />

der Springer angegriffen,<br />

doch gibt dies Morozevich<br />

eine weitere<br />

Möglichkeit, die Partie<br />

sofort für sich zu entscheiden.<br />

25...xh3 26.xa8+-<br />

26.xa8 …<br />

Auch nach diesem Zug<br />

bleibt Weiß in Vorteil,<br />

doch Morozevich verpasst<br />

einer weitere<br />

Chance für einen brillianten<br />

Sieg.<br />

26.xf8+!! und aus.<br />

Egal, wie Schwarz zurücknimmt,<br />

als nächstes<br />

folgt xe5 mit der<br />

Drohung be6+ und<br />

Matt. Man beachte,<br />

dass mit den letzten<br />

beiden Zügen b7<br />

und xf8 die beiden<br />

Verteidiger des neuralgischen<br />

Punktes e6<br />

verschwunden sind und<br />

die Dame auf a2 damit<br />

alleine nicht fertig wird.<br />

26...xf8 27.xe5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

27...c8<br />

wird Matt.<br />

28.e8+-<br />

26...xa8 27.h5 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Eine Stellung wie gemalt.<br />

Schwarz hat eine<br />

Mehrfigur, doch ist sein<br />

kompletter Königsflügel<br />

lahmgelegt. Der Turm<br />

auf h8 und der Springer<br />

auf f8 kommen aus ihrem<br />

Gefängnis einfach<br />

nicht heraus. Der Läufer<br />

auf h3 im Verbund<br />

mit der Dame kontrollieren<br />

die Ausbruchsfelder<br />

d7 und e6 und<br />

wenn Schwarz nichts<br />

unternimmt, führt Weiß<br />

einfach seinem Turm<br />

oder Läufer entscheidend<br />

in den Kampf<br />

mit ein. Zudem kann<br />

Schwarz seine Dame<br />

praktisch nicht bewegen,<br />

da die Kontrolle<br />

über die Diagonale a2-<br />

g8 nicht aufgegeben<br />

werden darf.<br />

27...h7<br />

Was für ein Zug!<br />

Schwarz verschafft sich<br />

ein Luftloch für seinen<br />

König und der Springer<br />

auf f8 würde immerhin<br />

zum Leben erwachen,<br />

wenn Weiß den Turm<br />

nähme.<br />

27...b7 28.bf1! und<br />

die Drohung bc4+ ist<br />

vernichtend;<br />

27...xc6 28.xc6<br />

hilft Schwarz nicht wirklich<br />

weiter.;<br />

27...e3+ 28.d1<br />

je6 29.xe5+-;<br />

27...jh7 28.d1 wird<br />

Matt.<br />

28.e1 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

33.f4! ist jetzt stark.<br />

Wenn der Turm erst<br />

mal eine offene Linie<br />

gefunden hat, kann<br />

Schwarz die Stellung<br />

wohl nicht mehr halten.<br />

33...f2 (33...a4<br />

34.fxe5 wa3+ 35.xd4<br />

wxh3 36.xb4+-)<br />

34.xe5+ben,<br />

aber auf diesem<br />

Feld wird er noch die<br />

nächsten 24 Züge hängend<br />

bleiben! Dass der<br />

Springer auf f8 und der<br />

Turm außer Spiel bleiben<br />

hilft Weiß mehr als<br />

der Turmgewinn, denn<br />

im Prinzip spielt Weiß<br />

trotz Minusfigur mit einem<br />

Turm mehr. Was<br />

für eine Konstellation!<br />

28...xc6<br />

29.xc6 d4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Schwarz sichert seinen<br />

Läufer mit Angriff auf<br />

b2. Bei den nächsten<br />

Zügen ist vermutlich<br />

Zeitnot im Spiel. Weiß<br />

sollte versuchen, den<br />

Turm zu aktivieren. Der<br />

wird momentan noch<br />

durch die Blockade auf<br />

d4 und e5 gehemmt,<br />

somit kommt ein Zug<br />

wie f3-f4 in Frage um<br />

Linien zu öffnen. Der<br />

König sollte auf ein<br />

weißes Feld gehen,<br />

um evtl. Schachs durch<br />

den Läufer zu vermeiden.<br />

Ein weiter nützlicher<br />

Zug ist bf5, um<br />

den Läufer aktiver zu<br />

stellen und die Punkte<br />

g6 und c2 zu stärken.<br />

30.d2 …<br />

30.d1<br />

30...wxb2<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

Jetzt, wo Schwarz ein<br />

Fluchtfeld auf h8 hat,<br />

kann die Dame die Diagonale<br />

verlassen.<br />

31.c4+ …<br />

31.e2<br />

31...h8<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

32.d3 a5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

32...wa3+<br />

wa5 34.d1<br />

33.c8? …<br />

33.e4<br />

Die Idee, den Springer<br />

anzugreifen, erweist<br />

sich als nicht durchschlagend<br />

genug.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Doch Morozevich läßt<br />

den Turm einfach auf<br />

h7 stehen und man<br />

kann es kaum glau-<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

23


Zug um Zug<br />

Morozevich - Vachier Lagrave ● GM Biel SUI (8) ● 28.07.2009 ● 0-1<br />

33...wa3+<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

36.bxa4 f2 37.e2<br />

wxa4+ 38.d3 wd4+<br />

39.c2 wa4+ mit Dauerschach<br />

ist wohl jetzt<br />

noch die beste Option<br />

für Weiß.<br />

39...wd2<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

41.f7 wc2+<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

36...wb4<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

3<br />

3<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

8<br />

8<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

7<br />

7<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

6<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

33...wc3+? 34.xc3<br />

bxc3 (34...xc3<br />

35.e4+-) 35.b1+-<br />

34.e4 b3<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Die einzig vernünftige<br />

Möglichkeit, den Springer<br />

noch zu decken.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Die Dame steht jetzt<br />

zu aktiv und Schwarz<br />

droht axb3.<br />

37.c4 …<br />

Morozevich will die<br />

Dame aus ihrer guten<br />

Position vertreiben. Die<br />

Dame darf Schwarz auf<br />

keinen Fall tauschen.<br />

37...wb7+<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

40.bg4? …<br />

Der letzte Zug vor der<br />

Zeitkontrolle bringt<br />

Weiß nun in eine Verluststellung.<br />

Andere<br />

Züge wie 40. gxh7 oder<br />

40. c8 versprechen<br />

zumindest die Möglichkeit,<br />

dass Schwarz<br />

nichts Besseres hat als<br />

ein Dauerschach.<br />

40...a3<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

42.d5 wc5+<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Jetzt ist f8 zuverlässig<br />

gedeckt.<br />

42...c5? 43.be6<br />

jxe6 44.xe6+- wird<br />

Matt.<br />

43.e4 a2<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

34...g8? 35.be6+<br />

h8 36.xf8#<br />

35.cxb3 a4!<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Dieser erstaunliche<br />

Konter von Schwarz<br />

sichert ihm zumindest<br />

das Remis.<br />

36.b1 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

37...wxc4? 38.bxc4 a3<br />

39.b8 c5 40.xe5<br />

a2 41.a8+-<br />

38.d5 wb4<br />

39.c4 …<br />

Vachier Lagrave will<br />

mehr als Remis und<br />

vermeidet eine Zugwiederholung.<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Das Schlimmste hat<br />

Schwarz nun überstanden<br />

und er kann sich<br />

sogar daran machen,<br />

einen Gewinnplan zu<br />

entwickeln. Zuerst hat<br />

er sich jetzt einen gefährlichen<br />

Freibauern<br />

auf a3 verschafft und es<br />

sieht so als, als ob sich<br />

der Turm gegen diesen<br />

Bauern tauschen muß.<br />

Doch selbst dann wird<br />

es für Schwarz schwer<br />

zu gewinnen, da ja nur<br />

jeweils die Damen und<br />

ungleichfarbige Läufer<br />

am Spielgeschehen<br />

teilnehmen, der Königsflügel<br />

mit Springer<br />

und Turm liegen ja immer<br />

noch brach.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

44.c1 a1w<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

24<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Zug um Zug<br />

Morozevich - Vachier Lagrave ● GM Biel SUI (8) ● 28.07.2009 ● 0-1<br />

45.xc5 xc5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

hxg4 52.fxg4 d6-<br />

+) 51...h6 52.xc5<br />

xg6-+<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

Vachier Lagrave hat<br />

dieselbe Idee wie vorher,<br />

nur diesmal anders<br />

herum. Das ist jetzt<br />

auch der einzige Weg,<br />

den Turm zu befreien.<br />

54...f6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

5<br />

6<br />

6<br />

53.gxh7+ f7!<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

4<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

3<br />

8<br />

8<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

7<br />

7<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

1<br />

6<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

Schwarz hat jetzt einen<br />

Turm und Springer<br />

mehr, aber es ist dennoch<br />

ziemlich schwierig,<br />

diese Stellung zu<br />

gewinnen. Das klappt<br />

nur, wenn es Schwarz<br />

irgendwie gelingt, sein<br />

Gefängnis zu verlassen.<br />

46.d5 we1+<br />

47.d3 wd1+<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

50.bf5 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Jetzt funktioniert das<br />

Opfer auf g6 nicht<br />

mehr.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

53...xh7 wäre jetzt<br />

ein Fehler, wonach sich<br />

Weiß doch noch ins<br />

Remis retten könnte.<br />

54.bg6! Weiß nimmt<br />

nicht den Turm, sondern<br />

errichtet ein neues<br />

Gefängnis. 54...h8<br />

55.e6 f8 56.d7<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

Die folgenden Züge<br />

sind dadurch geprägt,<br />

dass Schwarz sich den<br />

Bauern b3 schnappt,<br />

den weißen König abdrängt<br />

und versucht,<br />

ein Mattnetz aufzubauen,<br />

was ihm letztendlich<br />

auch gelingt.<br />

55.f4 c1<br />

56.f5 d2<br />

57.d6 e1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

3<br />

5<br />

4<br />

3<br />

50...g8<br />

51.xe5 h8<br />

6<br />

5<br />

4<br />

6<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

2<br />

4<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

48.c4 wxd5+<br />

49.xd5 …<br />

a b c d e f g h<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

und Weiß bräuchte<br />

noch nicht mal seine<br />

Bauern zum Remis.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

58.d7 b4<br />

59.c7 e5<br />

60.d7 a3<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

1<br />

8<br />

8<br />

8<br />

1<br />

1<br />

7<br />

7<br />

7<br />

6<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

54.bg6+ …<br />

6<br />

5<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

49...a3<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Endlich hat der Turm<br />

sich wieder bewegt.<br />

52.d5 jh7!<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

Die letzte Chance für<br />

Weiß besteht in der<br />

Errichtung einer Festung.<br />

Wenn der Turm<br />

die achte Reihe nicht<br />

verlassen darf, ist vielleicht<br />

doch ein Remis<br />

möglich.<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

6<br />

Die Damen sind getauscht.<br />

Jetzt könnte<br />

Schwarz sich befreien<br />

mit 49...jxg6! 50.hxg6<br />

h5 51.bh3 (51.gxh7?<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

25


Zug um Zug<br />

Morozevich - Vachier Lagrave ● GM Biel SUI (8) ● 28.07.2009 ● 0-1<br />

61.c6 d4<br />

62.c7 c3<br />

63.d7 b4<br />

71...c5<br />

74...e5<br />

75.b7 …<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

64.d6 xb3+<br />

65.d5 b2<br />

66.d6 f6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

67.c5 c3<br />

68.d6 d4<br />

69.c6 d8<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

70.b6 d5<br />

71.c7 …<br />

71.bf7+ d6<br />

72.bg6 b8+-+<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

72.bf7 …<br />

72.b7 e5<br />

73.a6 b8-+<br />

72...g5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Hiermit gibt der Turm<br />

die Kontrolle des Freibauern<br />

an den Läufer<br />

ab.<br />

73.fxg6 d6<br />

74.be8 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

75...b6+<br />

76.c8 d6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

und Morozevich gibt<br />

auf. Das Matt ist nicht<br />

zu vermeiden. 0-1<br />

Alle Partien aus Biel<br />

finden Sie im Chess-<br />

Base-Format auf der<br />

Heft-CD.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Maxime Vachier-Lagrave<br />

(* 21. Oktober 1990<br />

in Nogent-sur-Marne)<br />

ist ein französischer<br />

Schachgroßmeister.<br />

Er errang bereits im Alter<br />

von 14 Jahren und<br />

vier Monaten als einer<br />

der jüngsten Spieler<br />

aller Zeiten den Großmeistertitel.<br />

Vachier-Lagrave nahm<br />

erstmals 2004 an der<br />

Meisterschaft Frankreichs<br />

teil, wo er sich als<br />

jüngster Spieler achtbar<br />

schlug und 4,5 aus<br />

11 erzielte. 2005 teilte<br />

er bereits nach Joël<br />

Lautier Platz zwei mit<br />

Andrei Sokolov, 2006<br />

wurde er geteilter Vierter,<br />

2007 gewann er vor<br />

Vladislav Tkachiev, den<br />

er im Schnellschachstichkampf<br />

3-1 schlug,<br />

den Meistertitel. 2008<br />

verpasste er nur knapp<br />

die Titelverteidigung:<br />

im Schnellschachstichkampf<br />

(0,5-1,5) unterlag<br />

er Étienne Bacrot.<br />

Beide Spieler dominierten<br />

zuvor die Meisterschaft<br />

mit 8,5 aus 11.<br />

Vachier-Lagrave vertrat<br />

Frankreich bei den<br />

Schacholympiaden<br />

2006 in Turin und 2008<br />

in Dresden.<br />

Seit der Saison<br />

2007/2008 spielt er für<br />

den SV Mülheim-Nord<br />

in der Schachbundesliga.<br />

Quelle: Wikipedia<br />

26<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Serie 1.c4<br />

Teil 4: 1. c4 e5...c5/b4<br />

In dieser Variante versucht<br />

Schwarz mit<br />

seinem Läufer weiße<br />

Schwächen anzugreifen,<br />

Weiß hingegen<br />

versucht durch das<br />

Verfolgen dieses Läufers<br />

einen Entwicklungsvorsprung<br />

zu verwirklichen<br />

1.c4 jf6 2.g3 e5<br />

3.bg2 ...<br />

wie immer erstmal g3<br />

und bg2<br />

3. ... jc6 4.hc3 ...<br />

der Zug d5-d4 droht<br />

nicht mehr, also folgt<br />

hc3.<br />

Die Möglichkeit für<br />

Schwarz g6 zu spielen<br />

wird in einem anderen<br />

Teil besprochen.Daneben<br />

kann er den Läufer<br />

auf der f8-a3 Diagonale<br />

entwickeln<br />

4...c5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

gen 5...c5 (5...jxd5<br />

6.cxd5 je7 7.hf3<br />

d6 dies ist der am<br />

meisten gespielte Zug,<br />

aber sieht in meinen<br />

Augen sehr unnatürlich<br />

aus (7...e4 8.hd4 f5<br />

9.a4 c5 und weil es<br />

so schön ist... 10.he6<br />

...<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

10. .. wa5 11.xa5<br />

xa5 12.hxg7+ f7<br />

13.d6 xg7 14.b4 e8<br />

15.bxa5 jc6± 16.f3<br />

und der schwarze Läufer<br />

und somit auch der<br />

a-Turm sind aus dem<br />

Spiel genommen) 8.e4<br />

f5 der aktive Versuch<br />

9.d4! fxe4 10.hxe5<br />

b4+ 11.f1 0–0<br />

12.bxe4 d6 13.hd3<br />

a5±<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

te mit sofortigem c5<br />

sind unverkennbar 8...<br />

d6 9.d4 b6 10.hxb6<br />

der Springer auf d5<br />

ist ein Vorteil gegenüber<br />

der Hauptvariante<br />

10...axb6 11.d5 je7<br />

12.e4 d7 13.h3 jg6<br />

14.be3<br />

der Plan von Weiß ist,<br />

dem Läufer mithilfe von<br />

d4 wieder zu vertreiben<br />

5.a3 ...<br />

Eine wichtige Feinheit<br />

denn auf 5.e3 d5<br />

6.cxd5 kann Schwarz<br />

mit 6...jb4 die Schwäche<br />

des Feldes d3<br />

ausnutzen. Nach 7.d4<br />

exd4 8.exd4 e7 hat<br />

Weiß einen isolierten<br />

Bauern und Schwarz<br />

einen starken Springer<br />

auf d5<br />

5...a5<br />

5...d6 dieser Zug spekuliert<br />

auf die vermeintliche<br />

Schwäche des<br />

c-Bauern 6.b4 Wer a3<br />

sagt muss auch b4 sagen<br />

6...d4 7.hf3 0–0<br />

8.Lb2 e6 9.hxd4<br />

jxd4 10.e3 jf5<br />

11.c2<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

Eröffnungstheorie<br />

Jonathan Carlstedt<br />

Schwarz hat kein d5<br />

gezogen deshalb geht<br />

der Springer nach e2<br />

und unterstützt den<br />

Vorstoß d4<br />

7...e8 8.0–0 d6<br />

jetzt spricht nichts mehr<br />

gegen den schon lange<br />

Zeit gehegten Plan<br />

9.d4 exd4 10.exd4<br />

b6 11.be3 ...<br />

Droht dem Schwarzen<br />

nach c4-c5 weiter in<br />

seiner Freiheit einzuschränken.<br />

11...f5<br />

11...jg4 12.hd5 jxe3<br />

13.fxe3! g4 14.f2<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

12.hf4 ...<br />

optimal wäre es, wenn<br />

Weiß das Feld d5 mit<br />

einem Springer besetzen<br />

könnte<br />

12...jg4 13.hfd5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

5<br />

5<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

4<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

8<br />

8<br />

3<br />

3<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

7<br />

7<br />

2<br />

2<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

6<br />

6<br />

1<br />

1<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

5<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

4<br />

4<br />

etwas häufiger anzutreffen<br />

als b4<br />

4...b4 Schwarz versucht<br />

früh, Weiß einen<br />

Doppelbauern zu machen<br />

der dann im Laufe<br />

der Partie ein Angriffspunkt<br />

werden soll<br />

5.hd5 doch das lässt<br />

Weiß nicht zu. Schwarz<br />

muss nun seinen Läufer<br />

in Sicherheit brin-<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

obwohl Weiß nicht rochiert<br />

hat, hat er eine<br />

deutlich bessere Stellung,<br />

zum einen wegen<br />

des Mehrbauerns, zum<br />

anderen, weil Weiß<br />

das Feld e6 über f4 mit<br />

dem Springer erreichen<br />

kann) 6.e3 0–0 7.he2<br />

e8 8.0–0 die Ähnlichkeiten<br />

mit der Varian-<br />

1<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

6.e3 ...<br />

Der Läufer c5 wird in<br />

seiner Bewegungsfreiheit<br />

eingeschränkt<br />

6. ... 0–0 7.hge2 ...<br />

1<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Der Läufer der eigentlich<br />

für Unruhe im Lager<br />

des Anziehenden<br />

sorgen sollte, wird selber<br />

zum Angriffspunkt.<br />

Insgesamt ist diese<br />

Variante von Taktik und<br />

einem oft vollem Brett<br />

geprägt.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

27


Eröffnungstheorie<br />

Dragon reversed<br />

In dieser Variante gestattet<br />

Schwarz, Weiß<br />

einen Drachen mit<br />

Mehrtempo zu spielen.<br />

Die Möglichkeiten des<br />

Weißen beruhen vor<br />

allem in der c-Linie, in<br />

der Stärke des fianchetierten<br />

Läufers und der<br />

Schwäche des schwarzen<br />

e-Bauerns.<br />

1.c4 e5 2.g3 jf6<br />

3.bg2 ...<br />

wie immer erstmal g3<br />

und bg2<br />

3. ...d5 4.cxd5 ...<br />

Schwarz kann nicht mit<br />

einem Bauern auf d5<br />

nehmen also folgt cxd5<br />

4. ... jxd5 5.hc3 ...<br />

der Zug d5-d4 droht<br />

nicht mehr, also folgt<br />

hc3<br />

5. ... jb6 6.hf3 ...<br />

Schwarz hatte d5 gezogen<br />

deshalb geht de<br />

Springer nach f3.<br />

6. ... jc6 7.0–0 e7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

und dann hat Schwarz<br />

nach a3 mit jd4 eine<br />

gefährliche Option<br />

8...a5<br />

Aber muss Schwarz<br />

überhaupt b4 verhindern?<br />

8...e6 9.b4 a5<br />

10.b5 jd4 11.b1 f6<br />

12.d3 0–0 13.e3 ...<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

13. ...jxf3+ 14.bxf3 er<br />

muss nicht, aber auch<br />

hier erhält Weiß gutes<br />

Spiel ; 8...0–0 9.b4<br />

e6 10.b1 f6 11.d3<br />

a5 12.b5 jd4 13.e3<br />

mit Zugumstellung zur<br />

eben gezeigten Variante.<br />

Wenn Ihnen die Varianten<br />

nach 8...e6<br />

oder 8...0-0 nicht gefallen<br />

können Sie sich<br />

auch wie in der Hauptvariante<br />

aufstellen<br />

9.d3 0–0 10.be3 e6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

11...f5 12.ha4 jd5<br />

13.bc5 ... Weiß hätte<br />

gerne das Feld c5<br />

für den Springer ohne,<br />

dass eine schwarze<br />

Figur den Springer<br />

sofort nehmen kann.<br />

13...d6 14.e4 fxe4<br />

15.dxe4 jf6 16.hg5;<br />

11...f6 12.d4!<br />

a b c d e f g h<br />

Diesen Zug spielte<br />

u.a. der bekannte c4-<br />

Experte Marin, es ist<br />

der einzige Zug der<br />

Weiß Vorteil verspricht<br />

12...exd4 13.hxd4<br />

jxd4 14.xd4 wxd4<br />

15.bxd4 und die beiden<br />

Läufer attackieren<br />

die Bauern am<br />

Dameflügel. 15...ad8<br />

16.hb5 c5 17.bxc5<br />

xc5 18.xc5 d2<br />

19.hc7 c4 20.c1<br />

xe2 21.bxb7 xb2<br />

22.xa5± und Weiß<br />

behält einen gesunden<br />

Mehrbauern.<br />

12.hxd5 xd5<br />

13.a4 f5<br />

14...f4 15.c5 ...<br />

8 8<br />

a b c d e f g h<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

und Schwarz hat zu<br />

viele Schwächen<br />

15...xc5<br />

16.xc5 ja7<br />

17.a4 b6<br />

18.c3 +=<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Weiß verfolgt konsequent<br />

die Eingangs<br />

beschriebenen Pläne<br />

ohne dass Schwarz<br />

ihn daran effektiv hindern<br />

kann, die einzige<br />

Gefahr kann von den<br />

schwarzen e-und f-<br />

Bauern ausgehen.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

bis hier ist so gut wie<br />

alles forciert, wenn sich<br />

Schwarz für den Drachen<br />

mit Wenigertempo<br />

entscheidet<br />

8.a3 ...<br />

eine Feinheit, denn<br />

auf sofort d3, was eigentlich<br />

der natürliche<br />

Zug wäre, kommt e6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

11.c1 ...<br />

Der Hauptzug. Nun gibt<br />

es drei Möglichkeiten<br />

für Schwarz fortzusetzen.<br />

11...jd5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

13...d6 dieser Zug<br />

wurde am häufigsten<br />

praktiziert, Huebner<br />

ist wahrscheinlich der<br />

bekannteste Verteter<br />

dieses Zuges 14.hd2<br />

xg2 15.xg2 die<br />

weißen Figuren harmonieren<br />

einfach besser.<br />

14.b5 ...<br />

Weiß spielt gnadenlos<br />

auf die Schwäche b7,<br />

während Schwarz sein<br />

Heil am Königsflügel<br />

sucht.<br />

Jonathan Carlstedt<br />

ist 18 Jahre alt und macht im<br />

kommenden Jahr sein Abitur.<br />

Seit 2008 spielt er für den<br />

Hamburger Schachklub. Seine<br />

DWZ beträgt zur Zeit 2309.<br />

Bei der Deutschen Pokalmeisterschaft<br />

im Juni besiegte er<br />

den GM Alexander Naumann<br />

mit 1. c4...!<br />

28<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Die Eröffnungsfalle<br />

Jürgen Jordan<br />

Maus, S. (2400)<br />

Hübner, R. (2600)<br />

Lugano op Lugano (4)<br />

1989 ● 1-0 ● C18<br />

In der heutigen und<br />

nächsten Eröffnungsfalle<br />

dreht sich alles<br />

um Einfälle und Reinfälle<br />

in der sogenannten<br />

Winawer-Variante<br />

(nach dem starken polnischen<br />

Meister Simon<br />

Winawer 1838-1920)<br />

der französischen Verteidigung.<br />

Diese Variante<br />

ist ziemlich scharf<br />

und kann zu sehr komplizierten<br />

taktischen<br />

Verwicklungen führen.<br />

In der Hauptvariante<br />

mit dem weißen Damenzug<br />

nach g4 verschwinden<br />

manchmal<br />

Abspiele nach einer<br />

starken Neuerung aus<br />

der Turnierpraxis. Da<br />

die Probleme beider<br />

Seiten oft tief bis ins<br />

Endspiel reichen, müssen<br />

die Kontrahenten<br />

die taktischen Kniffe<br />

und strategischen Ziele<br />

gut kennen und immer<br />

über die neuesten Entwicklungen<br />

informiert<br />

sein, um diese Variante<br />

erfolgreich spielen zu<br />

können.<br />

1.e4 e6<br />

2.d4 d5<br />

3.hc3 b4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

versucht Weiß schnell<br />

mit einem frühen g4<br />

auszunutzen, während<br />

Schwarz seine Chancen<br />

in der Regel am<br />

Damenflügel sucht.<br />

4.e5 c5<br />

5.a3 xc3+<br />

6.bxc3 je7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Die Hauptstellung der<br />

W i n a w e r - Va r i a n t e .<br />

Weiß besitzt das Läuferpaar,<br />

hat Raumvorteil<br />

im Zentrum und am<br />

Königsflügel und der<br />

Bauer d4 ist gut gedeckt.<br />

Schwarz sucht<br />

Kompensation in der<br />

zerstörten Bauernstruktur<br />

am Damenflügel.<br />

7.g4 0-0<br />

8.bd3 jbc6<br />

9.h5 h6?<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Angriffspunkt auf g6,<br />

den er mit h2-h4-h5<br />

attackieren könnte.<br />

10.h6<br />

10.bxh6!± …<br />

Diese Opfer ebnet den<br />

Weg zum König.<br />

10...gxh6<br />

11.xh6 jf5<br />

11...jg6 12.hf3+-;<br />

11...f5 12.exf6+-<br />

12.bxf5 exf5<br />

13.0-0-0 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Jetzt kann sich der<br />

Turm über die dritte<br />

Reihe in den Angriff<br />

einschalten.<br />

13...f4<br />

13...c4 14.hh3<br />

f6 15.g6+ h8<br />

16.he1 (16.de1<br />

fxe5 17.e3+-)<br />

16...fxe5 17.dxe5<br />

f4 18.h6+ g8<br />

19.hxf4 we7 20.e3<br />

g4 21.hxd5 wxa3+<br />

22.b1 1-0 Vogt,L-<br />

Uhlmann,W/Berlin East<br />

1989;<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

15.hg5 f5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

16.g4 e4<br />

16...g6 17.d3 f6<br />

18.h3 1-0 Pirttimaki,T-<br />

Pietila,J/Helsinki 1989]<br />

17.he1 wb6<br />

18.e6 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

18...g6<br />

19.d3 f3<br />

20.xf3 f6<br />

21.h3 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Schwarz plant die weiße<br />

Bauernstruktur am<br />

Damenflügel zu zerstören.<br />

Dafür erhält Weiß<br />

jedoch das Läuferpaar<br />

und die schwarzen<br />

Felder im gegnerischen<br />

Lager neigen<br />

zur Schwäche. Dies<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Es geht schon los!<br />

Der Zug schwächt den<br />

Königsflügel zu stark.<br />

Jetzt startet Weiß einen<br />

furiosen Mattangriff.<br />

9...jg6 ist viel besser.<br />

10.hf3 wc7 11.be3 c4<br />

12.bxg6 fxg6 13.g4;<br />

9...g6? schwächt die<br />

schwarzen Felder noch<br />

mehr. Zudem erhält<br />

Weiß einen weiteren<br />

13...cxd4 14.d3 f4<br />

15.g3+ 1-0 Teh,E-<br />

B a s h i r, F / D u i s b u r g<br />

1992<br />

14.hh3 je7<br />

14...f5 15.jxf4 f6<br />

16.hg6 (16.hh5+-)<br />

16...fxe5 17.dxe5 wa5<br />

18.h8+ f7 19.h7+<br />

e8 20.e6 wxa3+<br />

21.d2 xe6 22.hxf8<br />

d4 1-0 Kindermann,S-<br />

Psakhis,L/Dortmund<br />

1989<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1-0<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

29


Die Eröffnungsfalle<br />

Mudelsee, M. (2265)<br />

Geveke, M. (2320)<br />

Bundesliga 9091 Germany<br />

1991 ● 1-0 ● C18<br />

10...a6 11.ba3+ …<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

Kovalev, A. (2545)<br />

Libeau, R. (2470)<br />

Bundesliga 9495 Germany<br />

1995 ● 1-0 ● C19<br />

16.xb7! …<br />

8<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

1.e4 e6 2.d4 d5 3.hc3<br />

b4 4.e5 c5 5.a3<br />

xc3+ 6.bxc3 wc7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1.e4 e6 2.d4 d5 3.hc3<br />

b4 4.e5 c5 5.a3<br />

xc3+ 6.bxc3 je7<br />

7.hf3 d7 8.b1<br />

wc7 9.dxc5 jg6<br />

10.bd3 jc6 11.0-0<br />

jcxe5 12.hxe5 jxe5<br />

13.bf4 ...<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Schwarz versucht den<br />

Punkt g7 mit der Dame<br />

zu decken und macht<br />

gleichzeitig Druck entlang<br />

der c-Linie.<br />

7.g4 f6 8.bb5+ f8<br />

8...jc6 9.hf3;<br />

8...d7? 9.xg7+;<br />

8...jd7? 9.xg7+-<br />

9.hf3 c4?<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

11...f7?<br />

Jetzt ist Schwarz derjenige,<br />

der hereinfällt.<br />

11...je7 ist so gerade<br />

noch spielbar. 12.be8<br />

xe8 13.xg7 g8<br />

(13...f8 14.exf6 f7<br />

15.h8+ f8 16.xh7<br />

xf6 17.he5+-)<br />

14.xh7 f5 15.bd6<br />

wd7 16.h4±<br />

12.hg5+! …<br />

führt zum Matt.<br />

12...fxg5<br />

12...g6 13.be8+<br />

h6 14.h5#<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

13...0-0-0?<br />

rochiert direkt in den<br />

Angriff hinein.<br />

13...g6<br />

14.e2 f6 15.ba6! …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

16.xb7 xb7<br />

17.b1+- he8<br />

(17...xa6 18.xa6+<br />

d7 19.b7+-)<br />

18.xb7 wxb7 19.c6<br />

wxa6 20.xa6+<br />

c7 21.xa7+ xc6<br />

22.xg7+-<br />

1-0<br />

Rozmbersky, D.<br />

Pavelka, V.<br />

CZE-ch2 Cesky Brod<br />

1995 ● 1-0 ● C19<br />

1.e4 e6 2.d4 d5 3.hc3<br />

b4 4.e5 c5 5.a3<br />

xc3+ 6.bxc3 je7<br />

7.hf3 wc7 8.bd3<br />

jbc6 9.0-0 …<br />

5<br />

4<br />

5<br />

4<br />

13.h5+ …<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

und der König wird freigelegt.<br />

1<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

Die Idee von Schwarz<br />

besteht darin, den Läufer<br />

b5 zu fangen. Hat<br />

Weiß das übersehen?<br />

10.a4! …<br />

Nein, hat er nicht!<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

13.h5+ g6 14.f3+<br />

jf6 15.xf6+ g8<br />

16.f8#<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

15...c6<br />

15...bxa6 16.xa6+<br />

wb7 17.xb7#<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Jetzt sollte Schwarz<br />

Ld7 oder c4 spielen.<br />

9...0-0?<br />

erlaubt aber das typische<br />

Läuferopfer auf<br />

h7.<br />

2<br />

1<br />

1-0<br />

10.bxh7+!<br />

11.hg5+ g8<br />

xh7<br />

30<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Die Eröffnungsfalle<br />

11...g6 12.d3+ f5<br />

13.g3+-<br />

12.h5 d8<br />

13.xf7+ h8<br />

8<br />

7<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

aber 10.hf3 mit großartigem<br />

Spiel für Weiß.<br />

8.hf3 …<br />

Weiß stellt die Falle<br />

auf.<br />

8...cxd4 9.cxd4 …<br />

Kreiman, B. (2445)<br />

Milicevic, G. (2370)<br />

Toronto op Toronto (6)<br />

17.05.1998 ● 1-0 ● C18<br />

Auch starke Spieler<br />

fallen auf dieses Motiv<br />

des Damenfangs herein.<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

9...d7?<br />

9...f5 10.exf6 xf6<br />

11.bg5 f7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

1.e4 e6 2.d4 d5<br />

3.hc3 b4 4.e5 c5<br />

5.a3 xc3+ 6.bxc3<br />

je7 7.g4 wc7<br />

8.bd3 cxd4 9.he2 h5<br />

10.xg7 g8 11.h6<br />

jbc6?!<br />

Jetzt kann Weiß beliebig<br />

gewinnen mit<br />

14.d1, 14. e1,<br />

14. h5+ oder 14. g4.<br />

14.f4 ...<br />

oder auch so<br />

10.bxh7+ …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

9...jxd4?<br />

und Schwarz fällt<br />

prompt herein.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

11...dxc3<br />

12.cxd4 jxd4?<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

14...wd7 15.f3 jg8<br />

16.h3+ jh6<br />

17.g6 g8<br />

18.xh6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1-0<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

10.bxh7+ h8<br />

(10...xh7 endet im<br />

Matt. 11.h5+ g8<br />

12.hg5 e8 13.h7+<br />

f8 14.h8+ jg8<br />

15.hh7+ e7<br />

16.bg5+ jf6 (16...f6<br />

17.xg7#) 17.bxf6+<br />

gxf6 18.xf6#) 11.h3<br />

jg8 12.bd3+ jh6<br />

13.bxh6+-<br />

2<br />

1<br />

9...d7<br />

10.hxd4 wc3+<br />

11.d2! wxa1<br />

11...wxd4 12.bb5++-<br />

12.c3 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

13.hxd4 wc3+<br />

14.d2 wxa1<br />

15.c3 …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

Senlle Caride, M. (2289)<br />

Arvola, B. (2105)<br />

EU-ch U16 18th Herceg Novi (6)<br />

21.09.2008 ● 1-0 ● C18<br />

Noch ein Beispiel, das<br />

zeigt, wie sehr man auf<br />

den Läufereinschlag auf<br />

h7 aufpassen muss.<br />

1.e4 e6 2.d4 d5 3.hc3<br />

b4 4.e5 c5 5.a3<br />

xc3+ 6.bxc3 je7<br />

7.g4 0-0 8.bd3<br />

jbc6 9.hf3 …<br />

1-0<br />

Gross, D. (2365)<br />

Strobel, C.<br />

Regensburg op Regensburg (5)<br />

1996 ● 1-0 ● C18<br />

1.e4 e6 2.d4 d5 3.hc3<br />

b4 4.e5 c5 5.a3<br />

xc3+ 6.bxc3 wc7<br />

7.bd3 jc6<br />

7...cxd4 8.cxd4 wc3+<br />

9.bd2 wxd4 gewinnt<br />

zwar einen Bauern,<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

und plötzlich ist die<br />

Dame gefangen.<br />

1-0<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

1<br />

wie gehabt - die Dame<br />

ist gefangen!<br />

1-0<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

31


Unglaubliche Schachpartien<br />

Martin Rieger<br />

The Ukrain Immortal<br />

Efim Korchmar - Abram Borisovich Poliak<br />

Ukraine 1931<br />

Nur durch Zufall bin ich<br />

auf diese wunderbare<br />

Partie gestoßen die mir<br />

bis dahin gänzlich unbekannt<br />

war. Aufmerksam<br />

gemacht wurde ich<br />

auf dieses Juwel der<br />

Schachkunst von GM<br />

Prushikin, im Rahmen<br />

einer Befragung hatte<br />

ich mehrere Großmeister<br />

darum gebeten,<br />

die, ihrer Meinung<br />

nach besten Partien<br />

der Schachgeschichte<br />

zu nennen. Im Übrigen<br />

glaube ich, besser<br />

gesagt ich hoffe, dass<br />

auch die meisten meiner<br />

Leser diese Partie<br />

noch nicht kennen.<br />

Insgeheim beneide ich<br />

diejenigen unter uns,<br />

die diese Partie noch<br />

nicht gesehen haben,<br />

das einmalige Erlebnis<br />

beim erstmaligen Betrachten<br />

und Verstehen<br />

der Abläufe auf dem<br />

Brett lässt sich nicht<br />

wiederholen. Zurück<br />

bleibt Bewunderung<br />

und Bedauern zugleich<br />

ob der märchenhaften<br />

Begebenheiten in dieser<br />

Partie.<br />

1.e4 e5<br />

2.hf3 jc6<br />

3.bb5 d6<br />

4.d4 d7<br />

5.hc3 jf6<br />

6.0-0 jxd4?!<br />

Sicherer ist 6...e7<br />

7.bg5 exd4 8.hxd4<br />

0-0 9.bxc6 bxc6<br />

10.d3 e8 11.ae1<br />

c5 12.hb3<br />

mit zwar ebenfalls<br />

besserer Stellung für<br />

Weiß aber Schwarz<br />

kann noch mitspielen.<br />

(Lasker,E-Salwe,G/St<br />

Petersburg 1909, 1-0).<br />

Die Partiefortsetzung<br />

gibt Korchmar die Gelegenheit,<br />

einen der<br />

phantastischsten Kombinationswirbel<br />

der<br />

Schachgeschichte zu<br />

entfachen.<br />

Unglaublich an der<br />

Partie sind nicht nur<br />

die später folgenden<br />

Opferzüge sondern<br />

die auf den Weg dorthin<br />

gespielten Züge.<br />

Mit einer unfassbaren<br />

Präzision bereitet Weiß<br />

seinen unwiderstehlichen<br />

Angriff vor und<br />

selbst für die heutigen<br />

Spitzenprogramme ist<br />

diese Partie teilweise<br />

zu hoch.<br />

7.bxd7+ wxd7<br />

8.hxd4 exd4<br />

9.xd4 Le7<br />

10.d1 0-0<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

11.e5 je8<br />

12.bf4 a5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Wie soll sich Schwarz<br />

vernünftig entwickeln?<br />

Poliak plant mit seinem<br />

letzten Zug die etwas<br />

bizarre Entwicklung<br />

Ta6.<br />

13.d3 a6<br />

14.e1 wf5<br />

15.hd5 d8<br />

16.exd6 jxd6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Nach der anderen Alternative<br />

16...cxd6<br />

17.bh6 f6 18.de3<br />

gxh6 19.xe8 f7<br />

20.8e3+- steht Weiß<br />

klar auf Gewinn und<br />

eine typische Zugfolge<br />

könnte folgendermaßen<br />

aussehen: 20...c6<br />

21.f3 wg6 22.e3<br />

g8 23.hf4 wf5<br />

24.he6 we5 25.hxd8+<br />

xd8 26.b3++-<br />

17.g3 f6<br />

17...g6 18.bh6+-<br />

18.bh6 f7<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

4<br />

4<br />

a b c d e f g h<br />

3<br />

3<br />

8<br />

8<br />

2<br />

2<br />

7<br />

7<br />

1<br />

1<br />

6<br />

6<br />

a b c d e f g h<br />

5<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Laut Rybka-Eröffnungsbuch<br />

verliert auch 10...<br />

wc6? 11.hd5 jxd5<br />

12.exd5 wxc2 13.e1<br />

f8 14.bh6 wg6<br />

15.be3 wf5 16.ac1<br />

f6 17.a4 wxd5<br />

18.xc7+-<br />

‚Albanians Playing Chess‘, veröffentlicht von Charles<br />

Courtry in Art Gems, 1876<br />

32<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Rezension<br />

Martin Rieger<br />

Alle weißen Figuren<br />

stehen optimal doch<br />

wie kann der Angriff<br />

fortgesetzt werden?<br />

Korchmar findet eine<br />

wahrlich geniale Lösung<br />

des Problems!<br />

19.hb4! ...<br />

Das Springeropfer ist<br />

nur der Auftakt zu einem<br />

weiteren spektakulären<br />

Opfer.<br />

19...axb4<br />

19...d7 20.hxa6+-<br />

20.xd6! wd7<br />

Verzweifelt versucht<br />

die schwarze Dame die<br />

eigene Grundreihe zu<br />

schützen, ob sie Erfolg<br />

hat?<br />

20...cxd6 21.e8+ f8<br />

22.xg7+ h8<br />

23.xf8#<br />

21.d5!!<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Droht xg7 nebst völliger<br />

Vernichtung.<br />

21...f8<br />

21...wxd5 22.e8+<br />

f8 23.xg7+ h8<br />

24.xf8+ wg8<br />

25.gxg8#<br />

22.xg7!! wxd5<br />

22...xg7 23.xd7<br />

e6 24.xe6 e7<br />

25.xe7+ g8<br />

26.e8#<br />

23.g8+!!<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

23.g8+ xg8<br />

24.e8+ f8<br />

25.xf8#<br />

1-0<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Quelle:<br />

ancestryimages.com.<br />

Jerzy Konikowski, Marek<br />

Soszynski<br />

1.b4<br />

Theory & Practice of<br />

the Sokolsky Opening<br />

Sprache: Englisch<br />

Verlag: Russel<br />

ISBN-13:<br />

978-1-888690-65-1<br />

315 Seiten, kartoniert,<br />

1. Auflage 2009.<br />

Erhältlich bei Schach<br />

Niggemann<br />

Nachdem vor einiger<br />

Zeit die beiden Autoren<br />

Yury Lapshun und Nick<br />

Conticello mit ihrem<br />

Play 1.b4! ein Buch<br />

über die Sokolski-Eröffnung<br />

vorgelegt haben,<br />

zieht das Autorengespann<br />

Jerzy Konikowski<br />

und Marek Soszynski<br />

nach und veröffentlicht<br />

ebenfalls ein Werk über<br />

diese Eröffnung. Der<br />

sowjetische Schachmeister<br />

Alexei Sokolski<br />

hat diese Eröffnung<br />

lange Jahre erfolgreich<br />

praktiziert und deshalb<br />

trägt sie sicherlich zu<br />

Recht seinen Namen,<br />

Tartakower nannte sie<br />

wenig respektierlich<br />

Orang-Utan Eröffnung.<br />

Anhand von 95 analysierten<br />

Partien versuchen<br />

die beiden Autoren,<br />

diese Eröffnung<br />

systematisch darzule-<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

gen und somit einen<br />

kompletten theoretischen<br />

Überblick zu bieten.<br />

Der Titel „Theory &<br />

Practice of the Sokolsky<br />

Opening“ verspricht<br />

sowohl einen vollständigen<br />

theoretischen wie<br />

auch praktischen Kompass<br />

durch den Affendschungel<br />

der durch die<br />

zahlreichen Musterpartien<br />

und die umfangreichen<br />

Analysen seines<br />

Gleichen sucht.<br />

Im Gegensatz zu<br />

Lapshun/Conticello haben<br />

die beiden Autoren<br />

klugerweise gar nicht<br />

erst versucht, einen<br />

Titel a´la „so gewinnt<br />

man mit 1.b4“ für das<br />

Buch zu wählen. Eher<br />

neutral wagen sich die<br />

Autoren durch das Dickicht<br />

der zahlreichen<br />

Varianten und spiegeln<br />

mit ihren erfreulicherweise<br />

sehr objektiven<br />

Bewertungen den gegenwärtigen<br />

Stand der<br />

Theorie zu 1.b4 wider.<br />

Dazu wurden, so weit<br />

ich beurteilen kann, die<br />

wichtigsten Publikationen<br />

zu diesem Thema<br />

zu Rate gezogen. Das<br />

vorliegende Buch bietet<br />

mit Sicherheit mehr<br />

Tiefgang als das oben<br />

angesprochene Werk<br />

und ist auch mit 315<br />

Seiten voluminöser. Kritische<br />

Abspiele wurden<br />

für meinen Geschmack<br />

zufrieden stellend behandelt,<br />

zum Beispiel<br />

die Variante 1.b4 e5<br />

2.bb2 xb4 3.bxe5<br />

jf6 4.c4 0-0 5.hf3<br />

jc6 6.bb2 e8<br />

7.e3 d5 8.cxd5 jxd5<br />

9.be2 xe3 10.fxe3<br />

jxe3 11.b3 jxg2+<br />

12.d1 (die Autoren<br />

führen auch noch den<br />

Zug 12.f2 ins Feld,<br />

der ihrer Meinung nach<br />

bessere Chancen bietet)<br />

e6 13.d3 wxd3<br />

14.bxd3 g4 15.be2<br />

jf4 16.f1 jxe2<br />

17.xe2 c5 18.d3<br />

d8 (18…b5!? fiel mir<br />

noch spontan bei der<br />

Betrachtung ein) mit<br />

Kompensation. Natürlich<br />

wird diese Variante<br />

im Buch noch ausführlicher<br />

dargestellt, in einem<br />

anderen Buch wurde<br />

aber zum Beispiel<br />

genau diese Variante<br />

schnell abgewickelt mit<br />

meiner Meinung nach<br />

nicht immer objektiven<br />

Bewertungen.<br />

Etwas bemängeln muss<br />

ich die Übersichtlichkeit<br />

der Varianten und<br />

Untervarianten, hier<br />

könnte man zukünftig<br />

vielleicht eine etwas lesefreundlichere<br />

Gestaltung<br />

vornehmen. Auch<br />

der sonst übliche Variantenindex<br />

fiel für meinen<br />

Geschmack etwas<br />

dürftig aus, das aber ist<br />

natürlich wie immer reine<br />

Ansichtssache!<br />

Ansonsten finde ich<br />

das Buch durchaus gelungen,<br />

neben der sehr<br />

peniblen Recherche<br />

über 1.b4, die beide<br />

Autoren anscheinend<br />

betrieben haben, findet<br />

der Leser brauchbare<br />

Hinweise und Ratschläge<br />

zur Strategie<br />

und Taktik dieser Eröffnung.<br />

Empfehlen kann ich<br />

das Buch jeden, der<br />

mit dieser Eröffnung<br />

zu tun hat, egal ob mit<br />

Weiß oder auch mit<br />

Schwarz.<br />

Fazit: Ein erfreulicherweise<br />

sehr objektives<br />

Eröffnungsbuch über<br />

1.b4 das den gegenwärtigen<br />

Stand der<br />

Theorie widerspiegelt<br />

und zahlreiche Hinweise<br />

für das praktische<br />

Spiel gibt.<br />

Bewertung: ****<br />

4 von 6 Sternen.<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

33


Kundenkarte<br />

Als Abonnent bekommen Sie von uns eine Kundenkarte, mit der Sie eine Menge Vergünstigungen<br />

haben, die wir Ihnen hier vorstellen möchten. Neu ist die Rubrik "Spiele", mit der wir beginnen:<br />

Spiele<br />

Kunst<br />

Schulen<br />

Wie in der letzten<br />

Ausgabe der Schachzeitung<br />

angekündigt,<br />

stellen wir in loser Reihenfolge<br />

die verschiedenen<br />

Modelle der<br />

wendbaren Schachtische<br />

vor.<br />

Dieser Esstisch hat ein<br />

integriertes Schachspiel.<br />

Das Spielbrett kann als<br />

Teil der Tischplatte um<br />

die eigene Achse gewendet<br />

werden und ist<br />

so von beiden Seiten zu<br />

nutzen. Eine Seite hat<br />

eine edle Massivholzplatte,<br />

die andere Seite<br />

hat ein Schachbrett. In<br />

gewendetem Zustand<br />

haben Sie eine Tischplatte<br />

mit durchgehender<br />

Maserung.<br />

Das Schachbrett ist in<br />

vielen Farbkombinationen<br />

mit einer Glasplatte<br />

(Sicherheitsglas)<br />

erhältlich. Möglich ist<br />

auch ein Echtholzfurnier.<br />

Mit wenigen Handgriffen<br />

lösen Sie die Verriegelung,<br />

wenden die<br />

Platte und stellen sie<br />

wieder fest. Es ist kein<br />

Kraftaufwand nötig.<br />

Die Schachfiguren sind<br />

mit speziellen Magneten<br />

versehen, sie halten<br />

auch kopfüber.<br />

Für große Esstische<br />

eignet sich der Schach-<br />

34<br />

tisch Model Turm wegen<br />

seiner massiven<br />

Bauweise ganz besonders.<br />

Beim Chess Classic in<br />

Mainz (Juli/August 09)<br />

kam die Idee diesen<br />

Tisch mit zwei Spielbrettern<br />

auszustatten.<br />

Das ist natürlich möglich<br />

und ist nicht nur für<br />

Turniere interessant.<br />

Da jeder Tisch individuell<br />

angefertigt wird,<br />

können wir Ihren Vorstellungen<br />

und Wünschen<br />

entsprechen.<br />

Sie bestimmen das<br />

Modell, die Holzart, die<br />

Größe und die Ausführung<br />

des Schachbretts.<br />

Für neue Ideen sind<br />

wir offen, da wir davon<br />

überzeugt sind, dass<br />

Tische mit Wendemechanismus<br />

noch großes<br />

Potential in sich<br />

bergen.<br />

Weitere Modelle und<br />

Informationen finden<br />

Sie in zukünftigen Ausgaben<br />

der Schachzeitung<br />

und auf unseren<br />

überarbeiteten Internetseiten:<br />

www.tischbaumeister.de<br />

Christiane und Frank<br />

Günnewich, Telefon:<br />

05821 / 9899495<br />

Abonnenten der<br />

Schachzeitung gewähren<br />

wir 10% Preisnachlass.<br />

Dieser Ausgabe liegt<br />

die zweite Kunstpostkarte<br />

für die Abonnenten<br />

der Schach-<strong>Zeitung</strong><br />

bei. Es handelt sich um<br />

eines von insgesamt<br />

sechs Motiven zur<br />

Schachnovelle von Stefan<br />

Zweig. Die Postkarte<br />

wurde nach einem<br />

Original-Holzschnitt der<br />

Künstlerin Elke Rehder<br />

gedruckt. Von dieser<br />

Originalgrafik sind bei<br />

der Künstlerin nur noch<br />

wenige Exemplare lieferbar.<br />

Die Motivgröße<br />

des Farbholzschnittes<br />

ist 8 x 11 cm. Gedruckt<br />

wurde die Grafik auf<br />

feinem Büttenpapier<br />

und von der Künstlerin<br />

von Hand signiert.<br />

Der Verkaufspreis ist<br />

35,- EUR. Abonnenten<br />

der Schach-<strong>Zeitung</strong><br />

erhalten einen Preisnachlass<br />

von 20 %. Die<br />

Grafik kann direkt bei<br />

der Künstlerin bestellt<br />

werden. Elke Rehder<br />

Blumenstr. 19<br />

22885 Barsbüttel<br />

Telefon: 040/7108811<br />

art@elke-rehder.de<br />

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0162 / 887 555 8 oder<br />

im Internet unter www.<br />

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kommt<br />

man zum virtuellen<br />

Schulgebäude.<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Serie: Das Qualitätsopfer in der katalanischen Eröffnung<br />

1.d4 d5 2.c4 e6 3. hf3<br />

jf6 4. g3 e7 5. bg2<br />

0-0 6. 0-0 dxc4 7. c2<br />

a6 8. xc4 b5 9. c2<br />

b7 10. bd2 a7 11.<br />

c1 e4 12. d1<br />

jbd7 13. ba5 wb8<br />

14. b4 jb6 15. hbd2<br />

xf3 16. hxf3 jc4<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

17. xc4! ...<br />

Hier ist das Qualitätsopfer<br />

vorübergehend.<br />

17. bxc4 18. he5<br />

we8 19. hc6 a8<br />

20. hxe7+ wxe7 21.<br />

bxa8 xa8 22. c2<br />

e5 23. xc4...<br />

Weiß hat die Qualität<br />

zurück und behält einen<br />

Mehrbauern. Weiter<br />

folgt die technische<br />

Realisierung des materiellen<br />

Vorteils.<br />

23. ... exd4 24. d1<br />

e8 25. xd4 wxe2<br />

26. xe2 xe2 27.<br />

d8+ e8 28. bxc7<br />

xd8 29. bxd8 jd5<br />

30.a3 f8 31. bg5<br />

e8 32. g2 d7<br />

33. f3 c6 34. e4<br />

jc3+ 35. d3 jd1<br />

36. Le3 jb2+ 37. c3<br />

ja4+ 38. b3 b5<br />

39. f4 f5 40. bd4 g6<br />

41. h3 a5 42. h4 axb4<br />

43. axb4 h5 44. bg1<br />

1-0<br />

Nielsen, P<br />

Rychagov, A.<br />

EU-ch Internet final playchess.com INT (1.1)<br />

07.11.2004 ● 1-0 ● E05 Razuvaev, Y.<br />

Nikolenko, O.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Teil 4: Der schnelle Tausch bringt den Gewinn<br />

Pardubice op Pardubice (6)<br />

1993 ● 1-0 ● E06<br />

1. 1.d4 jf6 2.c4 e6<br />

3.g3 b4+ 4.bd2<br />

e7 5.bg2 d5 6.hf3<br />

0–0 7.0–0 c6 8.c2<br />

b6 9.bf4 a6 10.he5<br />

jfd7 11.cxd5 cxd5<br />

12.d1 jxe5 13.dxe5<br />

b7 14.hc3 jc6<br />

15.h4 h6 16.e4 d4<br />

17.e2 wb8 18.hb5<br />

d8 19.g4 f8<br />

20.ac1 a6 21.hd6<br />

xd6 22.exd6 e5<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

23. xc6! ...<br />

Das ist notwendig, um<br />

entscheidenden Vorteil<br />

zu erlangen.<br />

23. ... xc6 24. bxe5<br />

f6<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

25. f4 ...<br />

Ich hätte den Übergang<br />

ins Endspiel bevorzugt.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

25. f5!? wc8 (25. ...<br />

wb7 26. bxf6 gxf6 27.<br />

xf6+ g8 28. xh6<br />

wg7 29. xg7+ xg7<br />

30. e5 xg2<br />

31. xg2 +-)<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

26. bxf6 wxf5 27.<br />

be7+ e8 28. exf5<br />

xg2 29. xg2+-<br />

25. ... wc8 26. f3<br />

we6 27. xd4 wxa2<br />

27. ... ac8<br />

28. c3 ...<br />

28. bxh6!?<br />

28. ...b5?<br />

28. ... d7<br />

29. e5 ac8 +-<br />

30. e3 fxe5 31. bxe5<br />

d7 32. bd5 wb1+<br />

33. h2 f7 34. f4<br />

1-0<br />

Fortsetzung folgt!<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Mittelspiel<br />

IM Mikail Umansky<br />

IM Mikhail Umansky wurde<br />

am 21. januar 1952 in Stawropol<br />

geboren. Umansky<br />

ist der 13. Fernschachweltmeister<br />

und erlernte das<br />

Schachspiel erst mit elf<br />

Jahren.<br />

Bereits als Jugendlicher<br />

wurde er in einen besonders<br />

geförderten Jugendkader<br />

aufgenommen, den u. a.<br />

Großmeister Igor Bondarewski<br />

trainierte. 1965 und 1966<br />

belegte er bei den UdSSR-<br />

Jugendmeisterschaften<br />

Platz 2. Viermal gewann er<br />

die Meisterschaft des Kreises<br />

Stawropol.<br />

Bei der russischen Meisterschaft<br />

1989 erreichte er<br />

Rang 4.<br />

1973 begann Umansky mit<br />

dem Fernschach, in dem er<br />

rasche Fortschritte machte.<br />

Er wurde auf Anhieb bei seiner<br />

ersten Teilnahme 1974-<br />

75 russischer Meister in dieser<br />

Disziplin, 1977-78 wurde<br />

er UdSSR-Meister. 1998<br />

gewann er die 13. Fernschachweltmeisterschaft<br />

(+10, -0, =6) und siedelte im<br />

gleichen Jahr nach Deutschland<br />

über.<br />

Zuvor ließ er sich an der<br />

russischen staatlichen Sportakademie<br />

zum Schachtrainer<br />

ausbilden und erhielt<br />

1997 für seine Leistungen<br />

im Nahschach von der FIDE<br />

den Titel Internationaler<br />

Meister verliehen, im Fernschach<br />

ist er seit 1986 Internationaler<br />

Meister und seit<br />

1995 Großmeister.<br />

Heute spielt er für den Verein<br />

TSV Haunstetten in der<br />

Landesliga Süd-Bayern.<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

35


Regelecke<br />

Klaus Deventer<br />

Heute<br />

möchte<br />

ich ein aktuelles<br />

und im Internet<br />

heiß diskutiertes<br />

Thema aufgreifen, die<br />

mittlerweile berühmtberüchtigte<br />

Remispartie<br />

zwischen IM Elisabeth<br />

Pähtz und GM Raj<br />

Tischbierek beim GM-<br />

Turnier in Berlin vom<br />

04.-12.07.2009. Dabei<br />

möchte ich mich jeder<br />

Wertung enthalten und<br />

die Partie allein unter<br />

dem Gesichtspunkt der<br />

Regeln beleuchten.<br />

Was war geschehen?<br />

In der<br />

achten Runde<br />

trafen die beiden genannten<br />

Spieler aufeinander<br />

und es geschah:<br />

36<br />

1. d4 d6 2. d2 e5 3.<br />

a4 e4 4. h3 f5 5. f4<br />

e7 6. h2 e6 7.<br />

a3 c5 8. g3 wa5+<br />

9. hd2 b3 10. d5<br />

h4 11. c4 e3 12. f3 f4<br />

patt!<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

In den FIDE-Regeln<br />

ist in Artikel 9.1 a)<br />

ganz neu ab dem<br />

01.07.2009 folgende<br />

Bestimmung eingeführt:<br />

„Das Turnierreglement<br />

darf bestimmen,<br />

dass Spieler ohne<br />

die Zustimmung des<br />

Schiedsrichters entweder<br />

für eine bestimmte<br />

Anzahl von Zügen<br />

oder gar nicht Remis<br />

vereinbaren dürfen“.<br />

Davon wurde im Berliner<br />

Turnier Gebrauch<br />

gemacht. Gemäß Ausschreibung<br />

war eine<br />

Remisvereinbarung<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

dies angesichts des<br />

Partieverlaufs zu versuchen.<br />

Vielmehr handelt<br />

es sich um eine Studie<br />

des berühmten Problemisten<br />

Samuel Lloyd.<br />

Genau da liegt aber<br />

auch der Ansatzpunkt<br />

für eine Bewertung des<br />

Vorgangs anhand der<br />

Regeln. Remisvereinbarungen<br />

sind nämlich<br />

entweder nach Artikel<br />

9.1 a) aufgrund der<br />

Turnierausschreibung<br />

gar nicht oder aber jedenfalls<br />

nur während<br />

der Partie (Artikel 5.2<br />

c) zulässig. Daraus<br />

folgt, dass Remisvereinbarungen<br />

vor oder<br />

nach der Partie immer<br />

unwirksam sind. Deshalb<br />

soll nur am Rande<br />

erwähnt werden, dass<br />

auch das freundlich<br />

gemeinte Remisangebot<br />

nach Blättchenfall<br />

beim Gegner, weil man<br />

als vermeintlich fairer<br />

§<br />

Spieler nicht unverdient<br />

bis zum 40. Zug untersagt.<br />

Nun war schon<br />

immer umstritten, ob<br />

eine solche Regelung<br />

überhaupt Sinn macht.<br />

Die Gegner machten<br />

geltend, dass sich die<br />

Remisbeschränkung<br />

leicht unterlaufen lässt.<br />

Wer Remis machen<br />

will, macht auch Remis,<br />

so deren Philosophie<br />

und natürlich lässt<br />

sich dieses Argument<br />

nicht so ohne weiteres<br />

von der Hand weisen.<br />

Genau dies war der<br />

Grund dafür, weshalb<br />

man vor vielen Jahren<br />

eine Vorläuferregelung,<br />

die eine Remisvereinbarung<br />

bis zum 30.<br />

Zug ausschloss, abschaffte.<br />

Andererseits<br />

ist es unschön und widerspricht<br />

außerdem<br />

dem Verständnis von<br />

Schach als sportlichem<br />

Wettkampf, eine Remisvereinbarung<br />

zu<br />

gestatten, die zu einer<br />

Beendigung der Partie<br />

führen kann, bevor sie<br />

überhaupt so richtig<br />

begonnen hat. Schon<br />

so manche Partie wurde<br />

Remis gegeben,<br />

nur weil plötzlich beide<br />

Seiten Angst bekamen<br />

oder der nominell stärkere<br />

Spieler schlecht<br />

aus der Eröffnung kam<br />

und zur Schadensbegrenzung<br />

Remis bot.<br />

In derartigen Fällen<br />

ist das „Remisverbot“<br />

durchaus wirksam und<br />

deshalb wurde es nun<br />

wieder in das Regelwerk<br />

aufgenommen.<br />

Es darf angenommen<br />

werden,<br />

dass Pähtz und<br />

Tischbierek mit dieser<br />

Art des Remisschlusses<br />

demonstrieren wollten,<br />

wie leicht sich die neue<br />

Regel aushebeln lässt.<br />

Dass die Partie vorher<br />

abgesprochen war,<br />

wird von den beiden<br />

Kontrahenten gar nicht<br />

in Abrede gestellt und<br />

es wäre auch albern,<br />

durch Zeitüberschreitung<br />

gewinnen will – in<br />

Amateurpartien so oder<br />

so ähnlich immer mal<br />

wieder anzutreffen –<br />

schlicht eine Regelwidrigkeit<br />

darstellt. Wurde<br />

die Zeitüberschreitung<br />

erkannt, dann darf sich<br />

der Schiedsrichter darauf<br />

erst gar nicht einlassen<br />

und trägt die<br />

Null in der Tabelle ein.<br />

Nichts anderes gilt<br />

aber auch für Remisvereinbarungen<br />

vor Partiebeginn.<br />

Sie sind verboten und<br />

deshalb unwirksam.<br />

Diskutieren kann man<br />

allein über die Frage,<br />

wie der Schiedsrichter<br />

auf eine derart offenkundige<br />

Absprache reagiert.<br />

Im vorliegenden<br />

Fall begnügte sich der<br />

Hauptschiedsrichter<br />

damit, beide Spieler<br />

zu verwarnen, offenbar<br />

aus Rücksichtnahme<br />

auf den Turnierveranstalter,<br />

der einen Eklat<br />

vermeiden wollte, wie<br />

es in der Schachpresse<br />

heißt. Es liegt aber auf<br />

der Hand, dass eine<br />

Verwarnung allein hier<br />

keine angemessene<br />

Sanktion auf den Regelverstoß<br />

darstellt, denn<br />

sie akzeptiert letztlich<br />

das auf einer verbotenen<br />

Absprache beruhende<br />

Partieergebnis.<br />

Es gibt nach meiner<br />

Meinung überhaupt<br />

nur zwei logische Entscheidungen,<br />

die der<br />

Schiedsrichter treffen<br />

kann. Er könnte einmal<br />

darauf bestehen, dass<br />

die Spieler eine weitere<br />

Partie aufnehmen.<br />

Das Problem ist allerdings,<br />

dass die Wahrscheinlichkeit<br />

hoch ist,<br />

dass beide Spieler sich<br />

innerlich an die einmal<br />

getroffene Abrede<br />

halten, sich womöglich<br />

sogar daran gebunden<br />

fühlen. Deshalb ist zu<br />

erwarten, dass sie einfach<br />

so lange ziehen,<br />

bis die 40 Züge erreicht<br />

sind, ohne sich „weh<br />

zu tun“. Es bleibt deshalb<br />

eigentlich nur die<br />

härteste Strafe, nämlich<br />

beide Spieler zu<br />

nullen. Dafür spricht im<br />

Beispielsfall zusätzlich<br />

die provokante Art und<br />

Weise, mit der die offensichtliche<br />

Remisvereinbarung<br />

zur Schau<br />

gestellt wurde, als wollten<br />

die Spieler dem<br />

Turnierveranstalter als<br />

Reaktion für das Remisverbot<br />

vor dem 41.<br />

Zug quasi „eine Nase<br />

drehen“. Es ehrt Raj<br />

Tischbierek, dass er<br />

selbst nachträglich zu<br />

ganz ähnlichen Überlegungen<br />

(nachzulesen<br />

in „Schach“, Heft<br />

8/2009, S. 37) gelangt<br />

ist.<br />

Haben Sie auch Regelfragen?<br />

Sie erreichen<br />

mich unter<br />

klaus.deventer@gmx.de<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Vom Krankenlager des Schachs<br />

Vor gut 85 Jahren<br />

verfasste Rudolf<br />

Spielmann seinen<br />

legendären Aufsatz<br />

„Vom Krankenlager<br />

des Königsgambit“.<br />

Gerade er, der diese<br />

Eröffnung wie kein<br />

Zweiter liebte, verehrte<br />

und natürlich auch<br />

spielte, äußerste sich<br />

äußert pessimistisch<br />

über die weitere Zukunft<br />

dieser Eröffnung:<br />

„Das Königsgambit ist<br />

noch nicht gestorben,<br />

aber schwerkrank“, so<br />

sein Fazit damals. Die<br />

gleiche Behauptung<br />

möchte ich hier nun auf<br />

das Schach in unserer<br />

heutigen Zeit übertragen.<br />

Warum ich diesen<br />

Artikel<br />

schreibe?<br />

Nun,<br />

natürlich<br />

wäre es für mich<br />

einfacher, den<br />

Dingen ihren freien<br />

Lauf zu lassen und sich<br />

nicht darüber aufzuregen,<br />

was Funktionäre<br />

und teilweise auch<br />

Spieler aus diesem<br />

Spiel gemacht haben.<br />

Sollte ich mich nicht<br />

beirren lassen von den<br />

Ungerechtigkeiten, den<br />

Mauscheleien und den,<br />

für den normalen Hobbyspieler,<br />

nicht mehr<br />

n a c h v o l l z i e h b a r e n<br />

Regelungen für eine<br />

Turnierpartie? Sollte<br />

ich mich nicht mehr<br />

darüber echauffieren,<br />

dass die FIDE keinen<br />

vernünftigen WM-Zyklus<br />

zustande bringt<br />

und Entscheidungen<br />

darüber willkürlich gefällt<br />

werden? Sollte ich<br />

mich nur mal nicht so<br />

aufregen, wenn zwei<br />

deutsche Titelträger<br />

in einem deutschen<br />

Großmeisterturnier in<br />

ihrer Partie trotz der<br />

Sofia-Regel ein Remis<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

nach wenigen Zügen<br />

vereinbaren? (Und ja,<br />

die Partie endete zwar<br />

mit einem Patt und ist<br />

somit regelkonform<br />

doch das ist in meinen<br />

Augen eine Verhöhnung<br />

der Zuschauer<br />

und Veranstalter, eine<br />

dreiste Aushöhlung der<br />

besagten Regel und<br />

obendrein bestimmt<br />

kein gutes Vorbild für<br />

jugendliche Schachspieler).<br />

Zu dieser „Partie“<br />

komme ich später.<br />

Sollte ich nicht versuchen<br />

zu verstehen,<br />

wenigstens<br />

ansatzweise, welche<br />

Logik sich dahinter verbirgt,<br />

das Schachspiel<br />

systematisch zu zerstören?<br />

Gut, man mag einwenden,<br />

dass<br />

solche Vorfälle<br />

auch in der Vergangenheit<br />

stattgefunden<br />

haben, dass es Vetternwirtschaft<br />

und Klüngelei<br />

im Schach schon<br />

zu Zeiten Capablancas<br />

gegeben hat, dass<br />

dies halt schon immer<br />

so war. Doch damit<br />

kann und will ich mich<br />

nicht zufrieden geben.<br />

Schach wurde erst in<br />

den letzten Jahren so<br />

herunter gewirtschaftet,<br />

so korrumpiert, so<br />

ausgehöhlt.<br />

Einige weitere Beispiele<br />

neben der<br />

von Klaus Deventer<br />

genannten Partie<br />

zwischen Tischbierek<br />

und Paehtz mögen<br />

dies veranschaulichen:<br />

Übrigens ist die<br />

Partie eine exakte<br />

Kopie der Begegnung<br />

Tischbierek,<br />

R (2440) - Paehtz, T<br />

(2430) [A41], DDR-ch<br />

39th(9), 15.02.1990.<br />

Was soll´s? So<br />

etwas kommt<br />

z w i s c h e n<br />

Großmeistern öfters<br />

vor, mag man vielleicht<br />

einwenden.<br />

Nicht ohne Grund<br />

wurde deswegen<br />

die Sofia-Regel<br />

(seit 2005 wurden beim<br />

M-Tel Masters in Sofia<br />

Remisen per Vereinbarung<br />

zwischen den<br />

Spielern untersagt.<br />

Lediglich bei technischer<br />

Remisstellung<br />

ist ein Remis-Angebot<br />

über den Schiedsrichter<br />

möglich, der einer<br />

solchen Vereinbarung<br />

auch zustimmen muss.)<br />

erdacht, eben um solche<br />

schnellen Remisen<br />

zu unterbinden. Die Initiatoren<br />

dieser Regel<br />

haben aber nicht die<br />

Findigkeit und die Raffinesse<br />

bedacht, mit der<br />

einige Spieler dieses<br />

Prinzip der Remisvermeidung<br />

untergraben.<br />

Abgesehen davon,<br />

dass solche „Partien“<br />

Zuschauer, ehrliche<br />

Mitspieler und letztendlich<br />

auch Sponsoren<br />

vor den Kopf stossen<br />

und kein gutes Vorbild<br />

für die Jugend darstellt,<br />

muss man sich ernsthaft<br />

fragen, wie die beiden<br />

Protagonisten ihr<br />

sonstiges Auftreten in<br />

der Öffentlichkeit damit<br />

in Einklang bringen?<br />

Wetterte nicht einer der<br />

Spieler unlängst gegen<br />

schnelle Remisen in<br />

der Öffentlichkeit und<br />

wurde nicht jahrelang<br />

finanzielle Förderung<br />

in den anderen Spieler<br />

investiert um ihn<br />

nach vorne zu bringen,<br />

ihn vielleicht sogar<br />

zum neuen Aushängeschild<br />

des deutschen<br />

Schachs zu befördern?<br />

Diese Hoffnung hat<br />

sich übrigens mittlerweile<br />

zerschlagen und<br />

der DSB muss sich die<br />

Frage gefallen lassen,<br />

Der Kommentar<br />

Martin Rieger<br />

weshalb viel Geld investiert<br />

wurde in Leute,<br />

die das Schach mit den<br />

Füßen treten?<br />

Interessant ist auch<br />

ein kurzer Auszug<br />

aus einem Interview,<br />

dass ich mit dem stellvertretenden<br />

DSB-Präsidenten,<br />

Dr. Matthias<br />

Kribben, kurz vor der<br />

Schacholympiade für<br />

Freechess.info führte:<br />

Was erwarten sie persönlich<br />

von der Schacholympiade?<br />

Wir wollen zum einen<br />

gute Gastgeber sein<br />

und es werden unwillkürlich<br />

Erinnerungen<br />

an das Fußball-Sommermärchen<br />

im letzten<br />

Jahr wach. Zum anderen<br />

wird es einen großen<br />

Schach-Boom geben,<br />

wenn die gesamte<br />

Schachwelt zu Gast bei<br />

Freunden ist. Und dies<br />

sollte uns dabei helfen,<br />

den Schachsport<br />

wieder stärker in den<br />

Bereich der Schulen zu<br />

verankern, denn von<br />

dort kommt praktisch<br />

unser gesamter Nachwuchs.<br />

Wie kann Schach in<br />

Deutschland populärer<br />

werden und wie sehen<br />

diesbezüglich mögliche<br />

Pläne von Seiten des<br />

Deutschen Schachbundes<br />

aus?<br />

Populär ist Schach bereits,<br />

13 Millionen Deutsche<br />

spielen regelmäßig!<br />

Und dies trotz der<br />

zunehmenden Alternativen<br />

in Form verschiedenster<br />

Gesellschaftsund<br />

Internetspiele. Für<br />

uns geht es darum,<br />

möglichst viele Spieler<br />

an das Schach als<br />

Sportart heranzuführen<br />

und das geht nur über<br />

die Schulen, flankiert<br />

von einer guten Medienpräsenz.<br />

37


Der Kommentar<br />

Viele Schachfreunde<br />

bedauerten das<br />

Ende der legendären<br />

Schachsendungen mit<br />

Helmut Pfleger und<br />

Vlastimil Hort. Kann der<br />

Deutsche Schachbund<br />

hier seinen Einfluss<br />

nicht geltend machen<br />

und vielleicht zur Reaktivierung<br />

der beliebten<br />

Schachsendungen beitragen?<br />

„Beliebt“ ist in diesem<br />

Zusammenhang ein relativer<br />

Begriff - denn die<br />

Beliebtheit bezog sich<br />

eher auf ein begrenztes<br />

Fachpublikum, das<br />

meist bis nach Mitternacht<br />

aufbleiben musste.<br />

Erfreulicherweise<br />

gibt es inzwischen viele<br />

Übertragungen im Internet,<br />

die gut frequentiert<br />

werden. Fernsehtauglich<br />

sind diese Formate<br />

nicht. Am ehesten<br />

zeigen seit Jahren Turniere<br />

wie die Chess-<br />

Classics in Mainz, wie<br />

man die Ware Schach<br />

gut verkaufen kann:<br />

Schnellpartien mit relativ<br />

kurzer Bedenkzeit<br />

und die Möglichkeit für<br />

den Zuschauer, während<br />

der Partie die<br />

Computer-Bewertung<br />

zu verfolgen, um erkennen<br />

zu können, wer<br />

„in Führung“ liegt, denn<br />

den „Stand des Spiels“<br />

will jeder Sportzuschauer<br />

immer wissen.<br />

So wird Schach für die<br />

Zuschauer attraktiv!<br />

(Quelle: Freechess.<br />

info)<br />

Der groß angekündigte<br />

Schachboom<br />

hat sich<br />

erwiesenermaßen als<br />

Luftschloss erwiesen,<br />

genauso wie die erhoffte<br />

Medienpräsenz des<br />

Schachs.<br />

Im Falle des Berliner<br />

Turniers von dem<br />

weiter oben die Rede<br />

war, wurden beide<br />

Spieler übrigens völlig<br />

zu Recht nach Artikel<br />

12.1 der FIDE-Regeln<br />

verwarnt.<br />

Ein anderes Beispiel:<br />

Dortmund 2009:<br />

GM Peter Leko wird<br />

Zweiter hinter Kramnik<br />

mit einer schier unglaublichen<br />

Taktik, eine<br />

Partie gewinnen und<br />

alle restlichen Partien<br />

remis machen (5.Runde<br />

ein Sieg in 39 Zügen,<br />

alle anderen Partien<br />

remis in 17, 2x22,<br />

24, 2x25, 27, 29 und 40<br />

Zügen).<br />

Kein Mensch auf<br />

der Welt kann<br />

Leko hierfür einen<br />

Vorwurf machen (außer<br />

vielleicht die Sponsoren<br />

und Zuschauer, wobei<br />

sich hier die Geister<br />

scheiden) aber…<br />

…macht es das<br />

Schach zukünftig attraktiver<br />

für Sponsoren,<br />

für Zuschauer,<br />

für die Schachfreunde<br />

weltweit? Wenn jeder<br />

Schachprofi zukünftig<br />

solche Taktiken wie die<br />

gezeigten anwendet<br />

und das öfters, dann<br />

gute Nacht! Sponsoren<br />

werden abspringen,<br />

kein Mensch besucht<br />

mehr irgendwelche<br />

Schachveranstaltungen<br />

und Schachzeitschriften/Publikationen<br />

werden zwecks Ermangelung<br />

vorzeigbarer<br />

aktueller Partien im<br />

Archiv kramen müssen.<br />

Kurz zwei Partie aus<br />

Dortmund, die gut aufzeigen,<br />

was ich meine:<br />

Leko,P (2756) -<br />

Kramnik,V (2759)<br />

[E04]<br />

Sparkassen GM<br />

Dortmund GER (1),<br />

02.07.2009<br />

1.d4 jf6 2.c4 e6<br />

3.hf3 d5 4.g3 dxc4<br />

5.bg2 b4+ 6.bd2<br />

a5 7.c2 xd2+<br />

8.xd2 c6 9.a4 b5<br />

10.axb5 cxb5 11.g5<br />

0-0 12.xb5 a6<br />

13.a4 wb6 14.hbd2<br />

b5 15.a3 jc6<br />

16.0-0 ab8 17.fc1<br />

jxd4 18.hxd4 wxd4<br />

19.hf3 wb6 20.xa5<br />

wxa5 21.xa5 c6<br />

22.xc4 xf3 23.bxf3<br />

xb2 24.h4 1/2-1/2<br />

Bis zum 17.Zug<br />

folgten beide einer<br />

bekannten<br />

Analyse und nach weiteren<br />

sieben Zügen<br />

des Abtauschens einigte<br />

man sich auf Remis.<br />

Ich behaupte: Das war<br />

keine Kunst (so wie<br />

es Kramnik gerne für<br />

seine eigenen Partien<br />

beansprucht) noch war<br />

es Sport, geschweige<br />

denn Schach. Mit<br />

Schach hatte dieses<br />

Schauspiel genauso<br />

viel zu tun wie Hallenhalma<br />

mit Formationstanz.<br />

Einen weiteren Leckerbissen<br />

dieser<br />

Art produzierten<br />

die GM Leko und Bacrot<br />

in der 9.Runde des<br />

Turniers, bei dem einen<br />

fast das Mahl im Hals<br />

stecken bleibt:<br />

Bacrot,E (2721) -<br />

Leko,P (2756) [A30]<br />

Sparkassen GM<br />

Dortmund GER (9),<br />

11.07.2009<br />

1.c4 c5 2.hf3 jc6<br />

3.d4 cxd4 4.hxd4 jf6<br />

5.g3 wb6 6.hc2 e6<br />

7.bg2 e7 8.0-0 0-0<br />

9.hc3 d6 10.e4 a6<br />

11.h1 b8 12.bd2<br />

d7 13.g4 h6 14.f4<br />

jh7 15.c1 fc8<br />

16.b3 wd8 17.he2 b5<br />

1/2-1/2<br />

G<br />

erade als es anfängt,<br />

interessant<br />

zu werden, beschießt<br />

man, die Friedenspfeife<br />

zu rauchen. Ist das<br />

Schach? Ist das vielleicht<br />

Kunst, die ich<br />

einfältiger Tropf einfach<br />

nicht verstehe und zu<br />

würdigen weiß? Ist das<br />

Sport oder gar Wissenschaft?<br />

In meinen Augen<br />

nicht.<br />

Kommen wir zum<br />

Schach weltweit:<br />

Unter dem Titel<br />

„Nakamura schafft in<br />

zwei Tagen, was andere<br />

in sieben nicht<br />

schaffen“ veröffentlichte<br />

der Berliner Schachjournalist<br />

Stefan Löffler<br />

in seinem Schach-Blog<br />

schach.twoday.net einen<br />

interessanten Artikel<br />

über amerikanische<br />

Gepflogenheiten<br />

bei Schachopen. Dankenswerter<br />

Weise hat<br />

mir Herr Löffler erlaubt,<br />

den dortigen Text zu zitieren:<br />

Kann man in zwei<br />

Tagen ein eigentlich<br />

siebentägiges<br />

Open gewinnen?<br />

Man kann, wie<br />

Mig berichtet. Wenn<br />

man Nakamura heißt<br />

und in den USA spielt.<br />

Dort ist es üblich, dass<br />

man sich für Tage, von<br />

denen man im Voraus<br />

weiß, dass man nicht<br />

kann, Byes, also halbe<br />

Punkte reservieren<br />

kann. Und für die ersten<br />

Runden gibt es oft<br />

einen beschleunigten<br />

Modus, das heißt statt<br />

einer langen Partie pro<br />

Tag spielt man mehrere<br />

an einem.<br />

Beim World Open<br />

in Philadelphia<br />

tat es Nakamura<br />

wie folgt: absolvierte<br />

die ersten fünf Runden<br />

in 45-Minuten-Partien.<br />

Dann spielte er zwei<br />

reguläre Partien (eines<br />

davon ein kurzzügiges<br />

Remis). Und für die<br />

letzten zwei Runden<br />

hatte er sich Byes genommen,<br />

um rechtzeitig<br />

zum Turnier nach<br />

San Sebastian abzureisen.<br />

Ergebnis 7 aus<br />

9 und geteilter Erster.<br />

Wie geil ist das denn?<br />

38<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Der Kommentar<br />

Die alte Überschrift<br />

(Nakamuras<br />

schafft in<br />

drei Tagen, was andere<br />

in neun nicht schaffen)<br />

war nicht korrekt.<br />

Wie ich mittlerweile<br />

bei Chessvibes lesen<br />

konnte, gab es mehrere<br />

Doppelrunden. Die<br />

neun Runden wurden<br />

also in höchstens sieben<br />

Tagen absolviert,<br />

es gab aber auch ein<br />

Drei-Tages-Angebot,<br />

sie zu spielen, das<br />

Nakamura wahrnahm<br />

und sich für die beiden<br />

Runden am letzten Tag<br />

zusätzlich zwei Byes<br />

nahm, so dass er es in<br />

zwei Tagen schaffte.<br />

(Quelle: http://schach.<br />

twoday.net/stories/5806724/)<br />

Was hat das eigentlich<br />

noch<br />

mit Schach zu<br />

tun? Ich bin fassungslos<br />

wenn ich so etwas<br />

lese, kann es sein,<br />

dass ich in den letzten<br />

25 Jahren in denen ich<br />

Schach hobbymäßig<br />

betreibe, irgendetwas<br />

verpasst habe?<br />

Kommen wir zum<br />

nächsten Beispiel<br />

das in letzter Zeit<br />

für einiges Aufsehen<br />

gesorgt hat. Die Rede<br />

ist von der, ja ich sehe<br />

es Ihrem Gesichtsausdruck<br />

förmlich an<br />

was Sie jetzt erwarten<br />

- schnell die Ohren zuhalten<br />

– Nulltoleranz.<br />

So jetzt ist es raus,<br />

Sie können die Hände<br />

wieder von Ihren Ohren<br />

nehmen. Ich weiß,<br />

mich nervt das Thema<br />

auch und ich werde versuchen,<br />

mich so kurz<br />

wie möglich zu halten<br />

zu diesem Thema, das<br />

ich für einen schlechten<br />

Scherz betrachte.<br />

Besser gesagt halte ich<br />

es für so lächerlich, für<br />

so dümmlich und für<br />

so überflüssig dass ich<br />

schreien möchte. Das<br />

wir uns nicht falsch verstehen:<br />

Ich halte eine<br />

gewisse Frist für das Erscheinen<br />

zu einer Partie<br />

für zweckmäßig und<br />

auch vernünftig, doch<br />

wieso um Himmels<br />

Willen reichen nicht 30<br />

Minuten, von mir aus<br />

auch 15 Minuten, um<br />

danach bei Nichterscheinen<br />

die Partie zu<br />

Nullen? Warum müssen<br />

es 0 Minuten sein?<br />

Nein, nullzeronixvonwegenkannstduver-<br />

gessentoleranz muss<br />

es sein, so hat es der<br />

FIDE-Gott beschlossen<br />

(natürlich ohne jegliche<br />

Abstimmung) und<br />

der FIDE-Vorstand hat<br />

kopfnickend diese „demokratische“<br />

Entscheidung<br />

abgesegnet. Der<br />

holländische Schiedsrichter<br />

Gert Gijssens<br />

hat darüber ausführlich<br />

berichtet (http://www.<br />

chesscafe.com/text/geurt128.pdf).<br />

Eine<br />

Diskussion<br />

zum Handyverbot,<br />

dubiosen<br />

Ratingbestimmungen<br />

(u. a. : Ein Sieg eines<br />

Spielers mit 1350 gegen<br />

einen 1599er bei<br />

60 Minuten Bedenkzeit<br />

kann nun gewertet werden,<br />

wenn die anderen<br />

Spieler alle schwach<br />

genug sind, aber bei<br />

89 Minuten Bedenkzeit<br />

nicht, falls zufällig noch<br />

ein 1601er im Turnier<br />

mitspielt. Quelle: http://<br />

schachbund.de/downloads/Rating_Regulations_20090701.pdf)<br />

oder gar den Dopingkontrollen<br />

erspare ich<br />

mir an dieser Stelle,<br />

wobei ich mich bei letzterem<br />

schon gar nicht<br />

mehr gewundert habe,<br />

wie sich zum Beispiel<br />

der deutsche Schachbund<br />

gegenüber dem<br />

olympischen Komitee<br />

in dieser Sache derart<br />

anbiedern konnte<br />

um ja nur die Hoffnung<br />

am Leben zu erhalten,<br />

Schach zu einer echten<br />

olympischen Sportart<br />

und damit zu einer ewig<br />

sprudelnden Geldquelle<br />

zu machen.<br />

Kommen wir zum<br />

„Meisterstück“<br />

der FIDE, dem<br />

WM-Zyklus:<br />

Vorbei die Zeiten<br />

in denen man als<br />

Vereinsschachspieler<br />

noch wusste,<br />

wer gerade Weltmeister<br />

ist. Heute werden<br />

Schachweltmeister im<br />

Schnelldurchlauf produziert<br />

nach dem Motto:<br />

Wer hat noch nicht<br />

wer will noch mal? Wie<br />

auf der Kirmes werden<br />

Titel vergeben, die zum<br />

Teil in Schnell- und<br />

Blitzschach ausgespielt<br />

werden und dessen<br />

tatsächlicher Wert<br />

daran abgelesen werden<br />

kann, dass kein<br />

Mensch mehr mit Sicherheit<br />

weiß, wer vor<br />

vier Jahren Schachweltmeister<br />

war.<br />

Nachdem<br />

nun<br />

nach langen zähen<br />

Querelen<br />

ein potenter Sponsor<br />

gefunden wurde und<br />

auch ein halbwegs vernünftiger<br />

WM-Zyklus<br />

zustande gebracht wurde,<br />

fiel der FIDE nichts<br />

Besseres ein als a)den<br />

Sponsor zu vergraulen<br />

b)eigenmächtig die Regeln<br />

zu ändern bei laufendem<br />

Wettbewerb.<br />

Konsequenz daraus:<br />

Führende<br />

Großmeister<br />

und auch<br />

die UEP (der<br />

Sponsor) zogen ihre<br />

Teilnahme bzw. Kandidatur<br />

zurück.<br />

UEP-Chef<br />

Josef<br />

Resch hat sich<br />

dazu öffentlich<br />

im russischen Sport<br />

Express zu den Beweggründen<br />

geäußert.<br />

In der Hauptsache geht<br />

es darum, dass sich die<br />

UEP von der FIDE nicht<br />

bei der Organisation,<br />

der Suche nach möglichen<br />

Sponsoren und<br />

der Wahl des Austragungsortes<br />

reinreden<br />

lassen will. Außerdem<br />

sieht Resch nicht ein,<br />

dass der Veranstalter<br />

die ganze Arbeit alleine<br />

macht und das komplette<br />

finanzielle Risiko<br />

zu tragen hat.<br />

Konsequenzen aus<br />

diesem Kasperletheater<br />

zogen<br />

unter anderem auch<br />

die Supergroßmeister<br />

Alexei Shirov, Magnus<br />

Carlsen und Michael<br />

Adams. Shirov protestierte<br />

gar mit einem offenen<br />

Brief (Let´s ban<br />

the FIDE) auf chessbase.com<br />

gegen die<br />

Änderungen bei laufendem<br />

WM-Zyklus<br />

und drückte aus, was<br />

viele denken: „Angesichts<br />

der jüngsten Entwicklungen<br />

in der FIDE<br />

müssten viele vergangene<br />

Schachweltmeister<br />

in ihren Gräbern<br />

rotieren“ und weiter „Es<br />

ist die Pflicht der lebenden<br />

Schachspieler sich<br />

nun zu Wort zu melden.<br />

Wenn FIDE und<br />

Ilyumzhinov nicht damit<br />

aufhören, unseren<br />

intellektuellen Sport zu<br />

zerstören, sollte etwas<br />

getan werden“.<br />

Bravo Alexei! Dem<br />

kann ich nur zustimmen<br />

doch<br />

gleichzeitig hege ich<br />

meine Zweifel, dass<br />

wirklich etwas geschieht.<br />

Vor allem stelle<br />

ich mir die Frage: Was<br />

soll geschehen?<br />

Das kann nur mit<br />

einem Zusammenhalt<br />

aller<br />

weltweit ernsthaft interessierten<br />

Schachfreunde<br />

gelingen, die<br />

ihr Hobby, ihren Sport<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

39


Kombinatorische Plaudereien<br />

Frank Große<br />

und teilweise auch ihren<br />

Beruf nicht kampflos<br />

dem Moloch der<br />

Korruption, der Günstlingswirtschaft<br />

und der<br />

Unredlichkeit überlassen<br />

wollen!<br />

Vielleicht<br />

sollte<br />

man laut darüber<br />

nachdenken,<br />

eine Allianz aus demokratischen,<br />

Eigenfinanzierten<br />

Schachförderationen<br />

und der ACP zu<br />

schmieden? Vielleicht<br />

sollten noch viel mehr<br />

Schachspieler ihren<br />

Unmut darüber äußern,<br />

wie die FIDE ihre eigenen<br />

Regeln nach eigenem<br />

Ermessen mehrmals<br />

ändert und wie sie<br />

in nicht nachvollziehbarer<br />

Weise Entscheidungen<br />

trifft.<br />

Vielleicht<br />

sollte<br />

man sich auch<br />

hier in Deutschland<br />

als Schachspieler<br />

fragen, was der DSB<br />

wirklich für das Schach<br />

tut?<br />

Vielleicht<br />

sollten<br />

sich auch Sponsoren<br />

und Turnierausrichter<br />

fragen,<br />

ob es Sinn macht,<br />

Gelder in Veranstaltungen<br />

zu investieren<br />

(Dortmund 2009 ist gutes<br />

Beispiel), in denen<br />

manche Teilnehmer ein<br />

Kurzremis nach dem<br />

anderen produzieren?<br />

Zw e i f e l s o h n e ,<br />

Schach ist, um es<br />

mit den Worten<br />

von Rudolf Spielmann<br />

auszudrücken „noch<br />

nicht gestorben, aber<br />

schwerkrank“.<br />

Abschließen möchte<br />

ich mit einem<br />

Zitat von Swami<br />

Vivekananda:<br />

„Alles kann für die<br />

Wahrheit geopfert werden,<br />

aber für nichts<br />

kann die Wahrheit geopfert<br />

werden!“<br />

40<br />

Wie viele Felle hat ein Fuchs?<br />

FASS ZU ist für den<br />

einen eine Gedankenstütze,<br />

für den anderen<br />

möglicherweise eine<br />

Gedankenkrücke. Für<br />

Felix Eickenbusch, dem<br />

‚Erfinder‘ war es eher<br />

letzteres, weswegen<br />

er sich entschloss das<br />

Konstrukt zu überarbeiten<br />

und „ZUG NACH<br />

ZUG“ darzulegen …<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Poljakow – Burtasowa,<br />

2001<br />

Es gibt Motive, die<br />

müssen in Fleisch und<br />

Blut übergehen...<br />

1.h8+ ...<br />

so wie dieses! Nach<br />

dem Turmopfer gibt es<br />

keine Gnade mehr, da<br />

1... xh8<br />

2. xh6+ g8<br />

3. d8+ we8<br />

4. xe8#<br />

zum erzwungenen Matt<br />

führt! 1–0<br />

Begonnen wird die eigene<br />

Aktivität mit dem<br />

abgegebenen Zug des<br />

Gegners.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

ug legal?<br />

Z<br />

Ein falscher Zug kann<br />

nur vor einem eigenen<br />

Zug beansprucht werden!<br />

hr gedrückt?<br />

U<br />

Der Zug des Gegners<br />

ist erst mit Drücken der<br />

Uhr beendet. Vorher<br />

kann man auf der Zeit<br />

des Gegners überlegen<br />

beziehungsweise ihn<br />

sportlich fair auf sein<br />

Malheur hinweisen. Eigene<br />

Figuren dürfen<br />

aber nicht bewegt werden.<br />

G eschrieben?<br />

Es ist ratsam, den Zug<br />

des Gegners sofort zu<br />

notieren, es sei denn<br />

man muss z.B. nach einem<br />

Schach einen einzigen<br />

Zug ausführen.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Sundararajan - Ab. Hassan<br />

2001<br />

Sicher?! Eher unsicher<br />

wirkt der Schutz des<br />

schwarzen Monarchen.<br />

1.bxg5 hxg5<br />

1...jb6 2.he5 wird verheerend<br />

für Schwarz.<br />

2.h6 c3<br />

2...xh6<br />

3.hxg5 xg5<br />

(3...jf6<br />

4.xf6 g7<br />

5.f5+-)<br />

4.xg5+ h8<br />

5.e3+-<br />

3.hxg5 jf6<br />

4.xf7 ...<br />

und Schwarz kann aufgeben.<br />

1–0<br />

Selbst am Zuge wird<br />

wie folgt verfahren:<br />

ächster Zug des<br />

N Gegners?<br />

Vor eigenen Drohungen<br />

muss einem etwaigen<br />

Angriff des<br />

Gegners begegnet<br />

werden. Hilfreich ist<br />

hierbei die Überlegung<br />

„Was würde mein Gegner<br />

machen, wenn er<br />

erneut ziehen dürfte?“<br />

Schach? Kann er mit<br />

Schachgeboten forciert<br />

Unheil oder gar ein Matt<br />

drohen? Schlagen?<br />

Besteht die Gefahr von<br />

Materialverlust? Drohen?<br />

Drohen Gabeln,<br />

Bauerndurchbrüche,<br />

Fesselungen oder andere<br />

Motive?<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Kombinatorische Plaudereien<br />

Frank Große<br />

A nalyse<br />

Der zentrale Punkt<br />

des eigenen Gedankengangs!<br />

Ziel ist es,<br />

den besten Zug in der<br />

gegebenen Stellung<br />

zu finden. Durch den<br />

vorherigen Punkt ist<br />

die Auswahl möglicher<br />

Züge erleichtert, da ein<br />

Zug, der die Drohungen<br />

des Gegners nicht<br />

abwehrt, nicht spielbar<br />

ist. Manchmal ist Angriff<br />

die beste Verteidigung!<br />

Auch hier gilt die<br />

Formel „Schach, Schlagen,<br />

Drohen“. Wenn ein<br />

guter Zug gefunden ist,<br />

suche nach einem besseren.<br />

Die „Analyse“<br />

ist erst beendet, wenn<br />

alle plausiblen eigenen<br />

Züge durchdacht sind.<br />

CH eck<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Maze – Derieux, 2001<br />

Damentausch?<br />

1.hxh7+-<br />

Pustekuchen! 1–0<br />

… und schließlich:<br />

Z ug ausführen!<br />

U hr drücken!<br />

G eschrieben?<br />

(Ist der eigene Zug notiert?)<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Koslow,V – Nikolajew,<br />

2001<br />

Schwarz am Zug gewinnt,<br />

oder?<br />

1...c1+<br />

2.g2 we4+<br />

3.hf3 je3+<br />

4.h2 ...<br />

4.fxe3 c2+<br />

5.g1 wxe3+<br />

führt ebenfalls zu Matt<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

4...h1+<br />

und die Verknüpfung<br />

zu Diagramm 1 wird<br />

geschlossen. 0–1<br />

Beide Versionen sind<br />

aufgrund der Buchstabenfolge<br />

leicht eingängig<br />

und stehen wohl<br />

kaum im Widerspruch<br />

zu Empfehlungen der<br />

Profis! Ob und wie der<br />

Einzelne die Vorgänge<br />

bei der Wahl des Zuges<br />

anwendet, bleibt ihm<br />

letztlich selbst überlassen<br />

… Patzer freies<br />

Kombinieren!<br />

Bevor der so entdeckte<br />

„beste“ Zug gespielt<br />

wird, sollte mittels der<br />

„fünf F“ aus dem Beitrag<br />

der vorigen Ausgabe<br />

geprüft werden,<br />

ob nicht etwas Simples<br />

übersehen wurde.<br />

2. Jahrgang • Ausgabe 1 • EUR 4,80 • ISSN 18668615 • Öst. + Lux EUR 5,50 • CH 9,90 CHF<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

www.schach-zeitung.de<br />

In diesem Heft:<br />

Gold für Gabriel Sargissian<br />

Außerdem:<br />

• Schachkalender<br />

• Taktikaufgaben<br />

• Gewinnspiel<br />

Lesen Sie<br />

auf Seite 6,<br />

wie Sargissian<br />

mit Weiß gewinnt<br />

2. Jahrgang (2009) • Ausgabe 2 (Februar) • EUR 4,80 • ISSN 18668615 • Öst. + Lux EUR 5,50 • CH 9,90 CHF<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

www.schach-zeitung.de<br />

In diesem Heft:<br />

Pearl Spring, Nanjing<br />

Außerdem:<br />

• Schachkalender<br />

• Taktikaufgaben<br />

• Gewinnspiel<br />

NEU<br />

• Länderspiegel<br />

• Rückspiegel<br />

• Kombinationen<br />

Lesen Sie<br />

auf Seite 17,<br />

wie Onischuk<br />

mit Weiß gewinnt<br />

2. Jahrgang (2009) • Ausgabe 3 (März) • EUR 4,80 • ISSN 1866-8615 • Öst. + Lux EUR 5,50 • CH 9,90 CHF<br />

www.schach-zeitung.de<br />

NEU<br />

In diesem Heft:<br />

Wijk aan Zee<br />

Außerdem:<br />

• Schachkalender • Länderspiegel<br />

• Taktikaufgaben • Rückspiegel<br />

• Gewinnspiel • Kombinationen<br />

• Die Eröffnungsfalle • Neue Bücher<br />

Lesen Sie<br />

auf Seite 12,<br />

wie Karjakin (Titelfoto)<br />

mit Weiß in Wijk aan<br />

Zee gegen Morozevich<br />

und schließlich das<br />

Turnier gewonnen hat<br />

NEU<br />

Sammler?<br />

Fehlt was?<br />

Was denn?<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

41


Unterricht Stufe 1<br />

IM Suren Petrosyan<br />

erstellt mit Chessbase<br />

XABCDEFGHY<br />

8r+l+-vl-mk(<br />

7+-+-+-+-'<br />

6p+-zp-+-zp&<br />

5+-+nwq-+-%<br />

4Psn-+N+-wQ$<br />

3+-+-+-tRP#<br />

2-zp-+-zPPmK"<br />

1+L+-tR-+-!<br />

xabcdefghy<br />

Konzentrationstraining (Ergänzen!)<br />

GM Kasparov,Garry -<br />

GM Karpov,Anatoly<br />

World Championship 35th-KK5<br />

Lyon/New York, 1990<br />

32.S5 Df6 [32...D7 33.e8 Sf6<br />

34.Tx8 xf 35.Dxh+ xh<br />

36.f7] 33.Te Lf5 34.Dx6<br />

[34.Sf7 Dxf 35.xh6+ Lh<br />

(35...D7 36.Df+) 36.xa]<br />

34...Dx6 35.Sf+ Kh 36.Lx5+<br />

Dg 37.xg6 Kg7 38.xa8 1–0<br />

XABCDEFGHY<br />

8-+-+-+-+(<br />

7+-+-+-+-'<br />

6-+-+-+-+&<br />

5+-+-zp-+-%<br />

4-+-+-+-+$<br />

3+-+-mK-+-#<br />

2-+N+R+-+"<br />

1+-+-+k+-!<br />

xabcdefghy<br />

Matt in 3 Zügen<br />

von IM Suren Petrosyan<br />

XABCDEFGHY<br />

8-+-+-+R+(<br />

7+-zpk+-+-'<br />

6-+-+-+-+&<br />

5+-+-+-+-%<br />

4-+-+QmK-+$<br />

3+-+-+-+-#<br />

2-+-+-+-+"<br />

1+-+-+-+-!<br />

xabcdefghy<br />

Matt in 2 Zügen<br />

XABCDEFGHY<br />

8-+-+-+-+(<br />

7+-+-+-+-'<br />

6-+-+-+-zp&<br />

5+-+-zp-+-%<br />

4-+-+k+-mK$<br />

3+-+-+-+L#<br />

2-+-wQ-+-+"<br />

1+-+-+-sN-!<br />

xabcdefghy<br />

Matt in 2 Zügen<br />

XABCDEFGHY<br />

8-+-+-+-+(<br />

7tr-+NtR-+-'<br />

6-+-mk-vL-+&<br />

5+K+p+-+-%<br />

4-+-+-+-+$<br />

3+-+-+-+-#<br />

2-+-+-+-+"<br />

1+-+-+-+-!<br />

xabcdefghy<br />

Weiß am Zuge, gewinnt<br />

42<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Unterricht Stufe 2<br />

IM Suren Petrosyan<br />

erstellt mit Chessbase<br />

XABCDEFGHY<br />

8-+nwq-+rvl(<br />

7+-+ptr-+k'<br />

6-zpp+p+-zp&<br />

5zp-+-zPp+L%<br />

4-+-zP-zP-+$<br />

3zPPsN-+-+-#<br />

2-+-+-wQ-zP"<br />

1tR-+-+-tRK!<br />

xabcdefghy<br />

Konzentrationstraining (Ergänzen!)<br />

GM Kasparov,Garry -<br />

GM Jussupow,Artur<br />

URS-ch49 Frunze, 1981<br />

31.S4 xe4 32.f T5 [32...D8<br />

33.6 Lx6 (33...Te7 34.Txg7 Tx7<br />

(34...Lx7 35.7 Th8 36.Tg1 S7<br />

37.Dg2) 35.De2 T5 36.Dx4 K8<br />

37.4 Txh (37...T3 38.7+ K7<br />

39.D4) 38.D6+ Lg7 39.Dxh Lx6<br />

40.T1) 34.Dx6 Te7 35.L6 K8<br />

(35...Txg6 36.Tx6) 36.Ta1 Dx6<br />

37.ex6 Tx6 38.Txg6 K7 (38...Tx6<br />

39.7) ] 33.Tx5 xg 34.6 K6<br />

[34...Te8 35.De2 T8 36.L7 4<br />

37.Dxe4 K6 38.D4+ Kh7 39.Df2 3<br />

40.D4 2+ 41.K1 Lx6 42.ex6]<br />

35.xe7 Dxe7 [35...Sxe7 36.D7 L7<br />

37.Te1] 36.L7 d6 37.T1 4<br />

38.Lxe6 Dxe6 39.Dh4 K7 40.T6<br />

1–0<br />

von IM Suren Petrosyan<br />

XXABCDEFGHY<br />

8-+-+-+-+(<br />

7+-+-+-+p'<br />

6-+-+-+-+&<br />

5+-+-+-+-%<br />

4-+-+-+Pmk$<br />

3+-+-+Q+-#<br />

2-+-+-+-+"<br />

1+-+-mK-+-!<br />

xabcdefghy<br />

Matt in 3 Zügen<br />

XABCDEFGHY<br />

8K+-+-+-+(<br />

7+-+-+-+-'<br />

6k+-+-+-+&<br />

5+p+-sN-+-%<br />

4-+-+-wQ-+$<br />

3+-+-+-+-#<br />

2-+-+-+-+"<br />

1+-+-+-+-!<br />

xabcdefghy<br />

Matt in 3 Zügen<br />

XXABCDEFGHY<br />

8-+-+K+L+(<br />

7+-+-+-+-'<br />

6-+-+-+-+&<br />

5+-+-zpk+-%<br />

4-+-+-+-vL$<br />

3+-+-zP-+-#<br />

2-+-+-+-zp"<br />

1+-+-+-+-!<br />

xabcdefghy<br />

Weiß am Zuge, gewinnt<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

43


Schach und Kultur<br />

Frank Mayer<br />

Une petite combinaison “à la Morphy”<br />

Capablanca, J.R. –<br />

Fonaroff, Marc<br />

New York 17.6.<br />

1918 oder vielleicht<br />

22.6.1918<br />

Die Stellung nach dem<br />

16. Zug von Schwarz:<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

von MN Hebert Pérez<br />

García aus Holland<br />

6<br />

5<br />

4<br />

6<br />

5<br />

4<br />

copyright usuarios.lycos.es<br />

Das praktische Vermächtnis,<br />

das uns<br />

der ausserordentliche<br />

nordamerikanische<br />

Paul Morphy hinterlassen<br />

hat, war reich<br />

und ausgiebig in seiner<br />

kurzen und kometenhaften<br />

Schachlaufbahn<br />

auf Weltniveau.<br />

Seine taktischen Kombinationen<br />

und verfeinerte<br />

Strategie stellten<br />

beispielhafte Regeln<br />

dar, die weit über die<br />

bisherigen Zeiten hinausgehen.<br />

Viele Partien, die Morphy<br />

blitzartig und unerwartet<br />

mit sogenannten<br />

“kleinen” Kombinationen<br />

abschloss, wurden<br />

später von dem ehemaligen<br />

Weltmeister<br />

José Raúl Capablanca<br />

mit der französischen<br />

Bezeichnung “la petite<br />

combinaison” getauft.<br />

Nachstehend nun ein<br />

Beispiel für das Vohergesagte:<br />

Capablanca seinerseits<br />

stellte auf seine<br />

unvergleichbare Art<br />

ebenso denkwürdige<br />

Modelle von einer<br />

grossartigen ästhetischen<br />

Schönheit auf.<br />

Manchmal “sündigte”<br />

der kubanische<br />

Grossmeister auch<br />

Die Autoren des Buches<br />

“The Unkown Capablanca”,<br />

(Seite 113, RHM Press<br />

New York 1973 / London<br />

1975)<br />

David Hopper und Dale<br />

Bandreth erteilten diesem<br />

Zug ein doppeltes<br />

Ausrufe- und Bewunderungszeichen;<br />

ebenso wie der Schriftetwas<br />

in seinem schimärischen<br />

Bestreben<br />

eine Partie im Stile<br />

eines Morphys abzuschliessen.<br />

So kam es schon<br />

vor, dass er sich<br />

von seinem Vorsatz<br />

entfernte,“die Belange<br />

der Position zu<br />

berücksichtigen”.<br />

Einige Bewunderer in<br />

ihren Veröffentlichungen,<br />

gewöhnt an die<br />

fast unfehlbare “capablanquinische”<br />

Genauigkeit,<br />

dekorieren<br />

schon mal öfters die<br />

Tatsachen mit einer<br />

f a r b e n p r ä c h t i g e n<br />

Sprache von positiven<br />

Eigenschaften,<br />

obwohl sie irreal und<br />

zweifelhaft sind.<br />

3<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

Weiß am Zug<br />

Der weisse Stellungsvorteil<br />

ist beachtlich.<br />

Seine Figuren sind aktiver<br />

und besser koordiniert.<br />

Die Bauernstruktur ist<br />

überlegen. Weiss verfügt<br />

über mehr Bewegungsraum.<br />

Vielleicht ist der Gewinnvorgang<br />

noch<br />

nicht so schnell zu vollziehen.<br />

Es bestehen viele<br />

Zugmöglichkeiten und<br />

“Kandidaten”-Varianten<br />

innerhalb der Stellung.<br />

Man kann Alternativen<br />

in Betracht ziehen wie:<br />

17. a3 oder 17. a4<br />

oder 17. c3 oder 17. b3<br />

oder 17. h4 usw.<br />

Capablanca spielte jedoch<br />

17. xd6<br />

3<br />

2<br />

1<br />

44<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Schach und Kultur<br />

steller Irvin Chernev<br />

(der zugab, dass er in<br />

jene Partie “verliebt<br />

sei”) in seinem Buch<br />

“1.000 Best Short<br />

Games of Chess” (<br />

Seite 445, New York<br />

1955).<br />

Dahingegen kommentierten<br />

Dr. Max Euwe<br />

und GM Lodewijk Prins<br />

in ihrem Buch “Capablanca”<br />

(Seite 70, Das<br />

Schacharchiv, Hamburg<br />

1979) folgendes:<br />

“Eine überraschende<br />

Kombination, die in all<br />

ihren Varianten seines<br />

brillanten taktischen Inhaltes<br />

nicht gewinnt.”<br />

Das starke PC-Programm<br />

Deep Rybka<br />

3 Aquarium empfiehlt<br />

nach “langem Nachdenken”:<br />

17. a3!? als die beste<br />

verfügbare Variante für<br />

Weiss wie folgt:<br />

17. a3!? g6! 18.<br />

xd6 xd6 19. xd6<br />

wxd6 20. hxd6 d8<br />

21. hxb7 b8 22.<br />

hc5 xb2 23. bxe5<br />

xe5 24. hd3 b5<br />

25. c4 a5<br />

26. hxe5 xe5 27.<br />

e3+=)<br />

20….h8<br />

21. xe5! wxe5<br />

22. hxf7+<br />

und Schwarz gibt auf<br />

1:0<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

17….xd6<br />

18. bxe5 d1?<br />

2<br />

1<br />

a b c d e f g h<br />

2<br />

1<br />

(Absurd, dass dieser<br />

“falsche” Zug in Erwägung<br />

gezogen wurde.<br />

Die wohl beste Verteidigung<br />

wäre sicher<br />

18…..wa5! 19. bc3<br />

xc3 20. bxc3 g6 21.<br />

he7+ h8 22. hxg6+<br />

hxg6! Wenn nun 23.<br />

d6 g8 mit Gegenspiel<br />

fur Schwarz<br />

z.B., wenn 24. b4<br />

wxa2 25. xb7 wxc2<br />

= gemäss Deep Rybka<br />

3 Aquarium)<br />

19. xd1 xe5<br />

20. hh6+ ...<br />

Der Beginn einer brillanten<br />

Kombination “à<br />

la Morphy”.<br />

Aufgrund der Tatsache,<br />

dass im Laufe der Jahre<br />

äusserst zahlreiche<br />

Versionen schon analysiert<br />

wurden, halte<br />

ich mich mit meiner<br />

Meinung etwas im Hintergrund.<br />

Der geneigte Leser soll<br />

aber wissen, dass diese<br />

Partie als Vorführpartie<br />

während der Pause<br />

eines musikalischen<br />

Ereignisses in der Musikakademie<br />

von New<br />

York gespielt wurde,<br />

deren Leiter Prof. Marc<br />

Fonoraff für die Musikhochschule<br />

war.<br />

Es ist durchaus möglich,<br />

dass Capablanca<br />

sich von dem festlichen<br />

Ereignis so beschwingen<br />

liess und infolgedessen<br />

“ein künstlerisches<br />

Werk” schaffen<br />

wollte, wobei er die<br />

technische Genauigkeit<br />

mal zur Seite schob.<br />

Mit anderen Worten<br />

ausgedrückt, wollte er<br />

vielleicht eine sehenswerte<br />

und verblüffende<br />

“Täuschung” hervorzaubern.<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

45


Rezensionen<br />

Martin Rieger<br />

David Rudel The Moment of Zuke<br />

Critical Positions and Pivotal Decisions for Colle<br />

Players<br />

Sprache: Englisch<br />

Verlag: Thinkers‘ Press<br />

ISBN-10:1-888710-38-1<br />

ISBN-13: 978-1-888710-38-0<br />

254 Seiten, kartoniert, 1. Auflage 2009.<br />

Erhältlich bei Schach Niggemann<br />

Isaac Lipnitsky<br />

Fragen der modernen Schachtheorie<br />

Ein Sowjet-Klassiker<br />

Sprache: Deutsch<br />

Verlag: Quality<br />

ISBN-13: 978-1-906552-14-5<br />

237 Seiten, kartoniert, 1. Auflage 2009,<br />

Original erschienen 1956.<br />

Erhältlich bei Schach Niggemann<br />

Überraschender Weise<br />

hatte David Rudel mit<br />

seinem Vorgängerband<br />

„Zuke ’Em“ mehr Erfolg<br />

als erwartet und so ließ<br />

ein zweiter Band nicht<br />

lange auf sich warten.<br />

Der Titel des Buches<br />

leitet sich übrigens aus<br />

einem Wortspiel zwischen<br />

dem hirnlosen<br />

PC-Ballerspiel Duke<br />

Nukem und der Zukertort-Eröffnung<br />

ab.<br />

Im ersten Band ging<br />

es noch um allgemeine<br />

Erörterungen und<br />

Analysen zu dieser, in<br />

Amateurkreisen recht<br />

beliebten, Eröffnung.<br />

Mittels d4, hf3, e3,<br />

bd3 nebst b3, bb2<br />

und Sbd2 baut Weiß<br />

„sein System“ auf und<br />

erweitert dieses mit<br />

zum Teil grobschlächtigen<br />

Angriffsmanövern<br />

in der Form von he5 –<br />

f4 - f3 – h3 – hbd2<br />

f3g5 – 0-0 – f3.<br />

Im zweiten Teil geht es,<br />

nun ja, was soll ich sagen,<br />

eigentlich um das<br />

Gleiche!<br />

Der einzige Unterschied<br />

zwischen den<br />

beiden Büchern besteht<br />

darin, dass Rudel<br />

statt ganzer Partien im<br />

zweiten Band Stellungsfragmente<br />

bringt<br />

und diese kommentiert<br />

nach dem Gesichtspunkt<br />

„was ist in dieser<br />

Stellung der beste Zug,<br />

welche Strategien sind<br />

Erfolgs versprechend<br />

und welche weniger,<br />

was ist der Plan?“. Zugegebenermaßen<br />

wirkten<br />

einige Kommentare<br />

auf mich etwas<br />

konstruiert und altba-<br />

Eigentlich ist dieses<br />

Buch ein Mythos, eine<br />

Legende von der man<br />

sich unter vorgehaltener<br />

Hand erzählt, ein<br />

Relikt aus vergangenen<br />

Tagen. Die Rede<br />

ist von „Questions of<br />

Modern Chess Theory”<br />

von Isaac Lipnitsky<br />

(1923-1959), einem<br />

ukrainischen Schachspieler/Theoretiker<br />

und<br />

Trainer. Lange Zeit<br />

war dieses, nur in russischer<br />

Sprache, erschienene<br />

Werk nicht<br />

mehr zu erhalten und<br />

so geriet es nach und<br />

nach in Vergessenheit.<br />

Einzelne Hinweise auf<br />

dieses sagenumwobene<br />

Buch gaben keine<br />

Geringeren als Botvinnik<br />

und Fischer in ihren<br />

Büchern (Lipnitsky<br />

meinte dazu…., aus<br />

der Sicht von Lipnitsky…,<br />

usw.).<br />

Der Quality Chess Verlag<br />

hat dieses Buch nun<br />

erstmals ins Deutsche<br />

übersetzt und damit einem<br />

breiten Publikum<br />

zugänglich gemacht.<br />

Was ist das Besondere<br />

an diesem Buch, das<br />

von Anatoly Karpov im<br />

Vorwort in den höchscken.<br />

Ich finde es zum<br />

Teil lächerlich, wenn<br />

in den verschiedenen<br />

Übungsabschnitten<br />

Stellungen nach dem<br />

6.Zug präsentiert werden,<br />

in denen man den<br />

richtigen, den einzig<br />

wahren Colle-Zukertort<br />

Zug finden soll. Ansatzweise<br />

geht Rudel zwar<br />

auf dem richtigen Weg<br />

mit seinen Anmerkungen<br />

und Beispielen,<br />

so richtig begeistern<br />

konnte ich mich aber<br />

dennoch nicht für das<br />

Buch. Ich glaube, Rudel<br />

wäre besser beraten<br />

gewesen, wenn er<br />

beide Bücher zu einem<br />

Werk vereint hätte.<br />

So aber bleibt bei mir<br />

das dumpfe Gefühl,<br />

dass hier einfach noch<br />

schnell ein Buch nachgeschoben<br />

wurde um<br />

noch etwas Geld rauszuholen.<br />

ten Tönen gelobt wird?<br />

Für mich liegt die Antwort<br />

klar auf der Hand,<br />

ähnlich Capablancas<br />

„Chess Fundamentals“<br />

bietet „Questions of<br />

Modern Chess Theory“<br />

geballtes, komprimiertes<br />

Schachwissen<br />

in einfacher und überschaubarer<br />

Form. Dieses<br />

scheinbar Einfache<br />

hat es aber in sich, mit<br />

jeder neuen Seite des<br />

Buches hat man das<br />

Gefühl, etwas gelernt<br />

zu haben.<br />

Lipnitsky schreibt über<br />

die Eröffnung im Allgemeinen,<br />

wichtige Strategien<br />

bei dem Spiel im<br />

Zentrum und auf den<br />

Flügeln, über die Initiative,<br />

über Gambits und<br />

viele andere Dinge.<br />

Das alles wäre nichts<br />

Besonderes und es<br />

gibt genügend Bücher,<br />

die ähnliches anbieten,<br />

doch hier liegt der<br />

Fall anders. Der Autor<br />

braucht keine seitenlangen<br />

Erklärungen<br />

oder ermüdende Ausführungen<br />

um eine Sache<br />

zu vermitteln, exzellente<br />

Partiebeispiele<br />

und eine klare logische<br />

Sprache vermitteln<br />

kompliziertes Schachwissen<br />

in sehr kurzer<br />

Zeit. Obwohl das Buch<br />

bereits vor mehr als 50<br />

Jahren erschien, hat es<br />

nichts von seiner Aktualität<br />

und seinem Wert<br />

verloren, ein zeitloser<br />

Klassiker, eine Legende,<br />

ein Mythos…Wegen<br />

solchen Büchern<br />

hat Bobby Fischer die<br />

russische Sprache gelernt!<br />

46<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Taktikaufgaben<br />

Lösungen auf Seite 48<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

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a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Brett 20090801<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090802<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090803<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090804<br />

Schwarz am Zug,<br />

gewinnt.<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

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8<br />

8<br />

8<br />

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7<br />

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7<br />

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6<br />

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1<br />

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a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Brett 20090805<br />

Warum sollte Weiß lieber<br />

nicht Lb1 ziehen?<br />

Brett 20090806<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Wirklich!<br />

Brett 20090807<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090808<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

8<br />

8<br />

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a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Brett 20090809<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090810<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090811<br />

Schwarz am Zug,<br />

gewinnt.<br />

Brett 20090812<br />

Schwarz am Zug,<br />

gewinnt.<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

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8<br />

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a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Brett 20090813<br />

Schwarz am Zug,<br />

gewinnt.<br />

Brett 20090814<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090815<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090816<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

47


Gewinnspiel<br />

Liebe Schachfreunde,<br />

auf der Seite 47 finden<br />

Sie 16 Taktikaufgaben.<br />

Das sind gleichzeitig<br />

die Gewinnspiel-Aufgaben<br />

der letzten Ausgabe.<br />

Auf dieser Seite<br />

finden Sie die dazugehörigen<br />

Lösungen.<br />

Das Gewinnspiel auf<br />

Seite 49 besteht ebenfalls<br />

aus 16 Aufgaben.<br />

Die Lösungen können<br />

Sie uns per Post oder<br />

per Email bis zum 10.<br />

September zusenden.<br />

Unter allen Einsendern<br />

verlosen wir diverse<br />

Preise unserer Werbepartner<br />

ChessBase<br />

und Schach Niggemann.<br />

Für jede Lösung<br />

bekommen Sie einen<br />

Punkt, also bis zu 16<br />

Punkte pro Ausgabe.<br />

Wir führen eine Punktetabelle,<br />

die Sie auf dieser<br />

Seite finden. Abgebildet<br />

sind die Mitspieler<br />

mit mindestens zehn<br />

Punkten. Am Ende<br />

des Jahres bekommen<br />

die drei Teilnehmer mit<br />

den meisten Punkten<br />

einen Geldpreis: Der<br />

erste Platz wird mit<br />

75,- Euro, der zweite<br />

Platz mit 50,- Euro<br />

und der dritte Platz mit<br />

25,- Euro honoriert. Bei<br />

Punktegleichstand wird<br />

der Betrag geteilt. Nicht<br />

(rechtzeitig) eingegangene<br />

Lösungen finden<br />

keine Berücksichtigung.<br />

Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Außerdem wird es viele<br />

weitere tolle Preise geben!<br />

Mitmachen lohnt<br />

sich!<br />

Die folgenden Mitspieler<br />

bekommen einen<br />

Preis für Ihre Teilnahme<br />

im August: Otto Bernd<br />

Bremer, Jörg Jacobsen,<br />

Jonas Lampert,<br />

Erwin Lehmann, Berthold<br />

Mitzko, Maximilian<br />

Reimer, Rolf Sieberg,<br />

Kai Töpfer und Marc<br />

Wilke.<br />

48<br />

Lösungen der Taktikaufgaben von Seite 47<br />

Brett 20090801<br />

1. xe5<br />

Brett 20090802<br />

1. g5<br />

Brett 20090803<br />

1. e1+<br />

Brett 20090804<br />

1. … we3<br />

Brett 20090805<br />

1. bb1 h4+<br />

2. g4 f5+<br />

3. xf5 Tg2 matt<br />

Brett 20090806<br />

1. e7+ wg5<br />

2. e4+ wg4<br />

3. e3<br />

Brett 20090807<br />

1. e5<br />

Brett 20090808<br />

1. hf4 wxe1<br />

2. hg6+ h7<br />

3. hf8+ h8<br />

4. h7+ Sxh7<br />

5. hg6 matt<br />

Brett 20090809<br />

1. hd7 wf5<br />

2. hf8+ g8<br />

3. hg6+ h7<br />

4. he7!<br />

Brett 20090810<br />

1. h8+ xh8<br />

2. hf5+ g8<br />

3. xh8+ xh8<br />

4. h6+ g8<br />

5. g7 matt<br />

Brett 20090811<br />

1. … jf3+<br />

2. gxf3 xd4+<br />

Brett 20090812<br />

1. … e4<br />

Brett 20090813<br />

1. … wg2<br />

Brett 20090814<br />

1. bxf7+ xf7<br />

2. he6 dxe6<br />

3. xd8<br />

Brett 20090815<br />

1. f6 hxg5<br />

2. g6<br />

Brett 20090816<br />

1. h8+ xh8<br />

2. bf6+ g8<br />

3. xe8 matt<br />

Wir danken unseren<br />

Werbepartnern, die die<br />

Preise zur Verfügung<br />

stellen:<br />

&<br />

Schach<br />

Niggemann<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Gewinnspiel<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

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a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

Brett 20090901<br />

Schwarz am Zug,<br />

gewinnt.<br />

Brett 20090902<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090903<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090904<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

a b c d e f g h<br />

a b c d e f g h<br />

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a b c d e f g h<br />

Brett 20090905<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090906<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090907<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090908<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

a b c d e f g h<br />

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a b c d e f g h<br />

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a b c d e f g h<br />

Brett 20090909<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090910<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090911<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090912<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

a b c d e f g h<br />

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a b c d e f g h<br />

Brett 20090913<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090914<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Brett 20090915<br />

Schwarz am Zug,<br />

gewinnt.<br />

Brett 20090916<br />

Weiß am Zug, gewinnt.<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

49


ChessBase-Tipp<br />

Peter Schreiner<br />

ChessBase unterscheidet sich von unseren<br />

Schachprogrammen u.a. durch die erweiterten<br />

Verwaltungsfunktionen für Partien<br />

und Datenbanken. Innerhalb einer Datenbank<br />

werden mit Partien oder Schachpositionen mit<br />

Texten und Textkommentaren gespeichert. Generell<br />

empfiehlt es sich, mit themenorientierten<br />

Datenbanken zu arbeiten. Das Datenbankfenster,<br />

also der Startbildschirm des Programms, bietet<br />

die Möglichkeit, verschiedene Datenbanken<br />

übersichtlich zu verwalten und zu ordnen. Datenbanken<br />

können historischen Partien, aktuelle<br />

Turnieren oder eigene Partien enthalten. Die<br />

Sortier – und Ordnungskriterien werden von dem<br />

individuellen Anwendungsverhalten bestimmt.<br />

Damit man die Partiensammlungen besser<br />

strukturieren und verwalten kann, wird vom<br />

Programm zwischen unterschiedlichen Datenbanktypen<br />

unterschieden. Typische Kategorien<br />

sind z.B. die Referenzdatenbank, Analysen,<br />

Taktik, Endspiele, Training u.s.w. Im Datenbankfenster<br />

wird der Typ der Datenbank mit einem<br />

entsprechenden Icon zur besseren Übersicht angezeigt.<br />

Bei neuen Datenbanken kann man benutzerdefiniert<br />

ein Icon für den Datenbanktyp<br />

vorgeben. Mit einem Rechtsklick auf einen<br />

Datenbankeintrag im Datenbankfenster – Eigenschaften<br />

– startet man den entsprechenden Dialog<br />

für die Auswahl des Datenbanktyps.<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, an neue Partien<br />

oder Datenbanken heranzukommen. Neue<br />

Partien kann man entweder selbst eingeben<br />

und speichern oder man importiert neue Partien<br />

aus dem Internet oder von CD/DVD, z.B. vom<br />

ChessBase Magazin.<br />

Die meisten Anwender setzen eine der sorgfältig<br />

editierten Referenzdatenbanken wie<br />

die Big – oder Megabase ein. In diesen Datenbanken<br />

steckt ein gewaltiger Arbeitsaufwand<br />

hinsichtlich der Vereinheitlichung der Schweibweisen<br />

von Spielernamen, Turniere u.s.w. Nur<br />

eine sorgfältig editierte Partiendatenbank ermöglicht<br />

aussagekräftige Statistiken und Auswertungen.<br />

Viele Anwendern importieren neue Partiedaten,<br />

z.B. aus dem Internet, in diese sorgfältig<br />

bearbeiteten Datenbanken. Davon ist<br />

aus mehreren Gründen abzuraten:<br />

• Die Big-/Mega Database garantiert saubere statistische<br />

Auswertungen, weil die Partiedaten mit<br />

hohem Aufwand vereinheitlicht sind. Beim Import<br />

neuer Partiedaten besteht die Gefahr, dass z.B.<br />

mehrere Einträge für den gleichen Spieler in die<br />

Datenbank kommen und die Statistik nicht mehr<br />

alle Einträge berücksichtigt.<br />

• Die Reorganisation einer riesigen Datenbank<br />

beim Import neuer Daten ist zeitaufwendig. Klassifikation,<br />

Zuordnung und Reorganisation einer<br />

riesigen Datenbank mit über 3 Millionen Partieeinträgen<br />

benötigt natürlich sehr viel Zeit.<br />

• Verwaltet man seine Partiien übersichtlich in<br />

kleineren, themenbezogenen Datenbanken ist<br />

das Handling deutlich übersichtlicher und schneller.<br />

50<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


DESC-Open<br />

in häufig vorgebrachtes Argument für das<br />

EVerwalten sämtlicher Partiedaten in einer<br />

einzigen Partiendatenbank besteht darin, dass<br />

man in diesem Fall nur einmal eine Suchabfrage<br />

definieren und durchführen muss. Bei mehreren<br />

Datenbanken besteht das Problem, die Suche<br />

mehrfach nacheinander in den unterschiedlichen<br />

Datenbanken durchzuführen?<br />

Das ist definitiv nicht richtig. Im Unterschied<br />

zu den Schachprogrammen kann Chess-<br />

Base mehrere Datenbanken gleichzeitig<br />

nach den vordefinierten Suchparametern durchforsten.<br />

Im Datenbankfenster markiert man mit gedrückter<br />

STRG-Taste und per Mausklick die<br />

Datenbanken, die das Programm mit den vorgegebenen<br />

Suchparametern der Suchmaske<br />

durchsuchen soll. Per Rechtsklick auf eines der<br />

markierten Datenbanksymbole startet man ein<br />

Kontextmenü, in dem die Option „Suche“ zur Verfügung<br />

steht.<br />

Einladung zum DESC<br />

Open für jedermann!<br />

Bereits zum 12. Mal veranstaltet der DESC das<br />

DESC-Fernschach-Open, für das sich jeder, der<br />

Schach spielen kann und einen E-mail-Anschluss<br />

hat, bis zum 19. Sept. 2009 anmelden kann.<br />

Eingeladen sind weltweit alle Schachspieler, die<br />

Interesse am Fernschach haben. Die Mitgliedschaft<br />

im DESC ist nicht erforderlich und es werden<br />

keine (!) Startgelder erhoben<br />

Allgemeines<br />

1.Turnierdirektor ist Michael Schirmer.<br />

2.Es gelten die Spielregeln des DESC mit der Bedenkzeit<br />

von 30 Tagen für 10 Züge.<br />

3.Die Züge werden dem Partner in einer E-mail,<br />

im üblichen »pgn-Format«, übermittelt (siehe<br />

dazu die Spielregeln [ http://www.desc-online.de/<br />

regeln/spielordnung.php ] ).<br />

Anmeldung<br />

1.Die Anmeldefrist endet am 19. September 2009.<br />

Turnierstart ist der 01. Okt. 2009.<br />

Die Anmeldung erfolgt bitte per E-mail an das<br />

Turnierbuero des DESC :<br />

turnierbuero@desc-online.de<br />

Wer Tastaturkürzeln bevorzugt, kommt mit<br />

dem Shortcut Strg-F ebenfalls rasch zum<br />

Ziel. ChessBase beschränkt sich dann<br />

bei der Suche nicht auf eine Datenbank, sondern<br />

alle ausgewählten Datenbanken mit dem vordefinierten<br />

Suchkriterium.<br />

Sie interessieren für diese Möglichkeiten des<br />

Programms und kennen das Datenbankprogramm<br />

noch nicht ? Unter www.chessbase.<br />

de kann man kostenlos das aktuelle ChessBase<br />

Light programm herunterladen, das viele der beschriebenenen<br />

Funktionen anbietet.<br />

2.Deine Anmeldung muss unbedingt folgende<br />

Angaben enthalten:<br />

a) Name<br />

b) Vorname<br />

c) E-mail-Adresse sowie<br />

d) die Mitteilung » Anmeldung zum DESC-Open<br />

2009 «<br />

Erste Runde:<br />

1.Es werden, je nach Anzahl der Teilnehmer,<br />

Gruppen zu je fünf bis neun Spielern gebildet.<br />

2.In jeder Gruppe spielt »jeder gegen jeden« eine<br />

Partie. Es kommen somit auf jeden Teilnehmer (je<br />

nach Beteiligung) mindestens vier und maximal<br />

acht Spiele zu.<br />

3.Die Gruppen werden anhand der ELO-Zahlen<br />

der Teilnehmer gebildet, um möglichst gleich starke<br />

Gruppen zu erhalten.<br />

4.Das Turnier endet spätestens am 31. August<br />

2010. Alle bis dahin nicht beendeten Spiele werden<br />

eingesendet und unverzüglich von einem unabhängigem<br />

Gremium abgeschätzt.<br />

5.Es kommen jeweils die ersten drei aller Gruppen<br />

eine Runde weiter.<br />

Hinweis:<br />

Bitte meldet den Start Eurer Partien der 1. Runde<br />

bis zum<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

10.10.2009 beim Turnierleiter Eurer jeweiligen<br />

Gruppe. Die Turnierleiter werden den Gruppen<br />

beim Start jeder Runde zugewiesen und den Teilnehmern<br />

der Gruppen mitgeteilt.<br />

51


Bund und Länder<br />

Baden<br />

von Fritz Meyer<br />

Das Präsidium des<br />

Badischen Schachverbandes<br />

hat sich am<br />

8.8.2009 eingehend mit<br />

der rückläufigen Mitgliederentwicklung<br />

der<br />

letzten Jahre befasst.<br />

Die Gründe dafür sind<br />

sicher vielschichtig. An<br />

dem Produkt „Schach“<br />

liegt es sicher nicht; es<br />

genießt nach wie vor<br />

eine hohe Wertschätzung.<br />

Da Mitglieder<br />

über die Vereine geworben<br />

werden, möchte<br />

das Präsidium die<br />

Vereine ermuntern,<br />

durch verschiedene<br />

Aktionen dem Mitgliederrückgang<br />

entgegen<br />

zu wirken. Auch hier<br />

gilt, wie im Geschäftsleben:<br />

Wer nicht wirbt,<br />

der stirbt!<br />

Ein wichtiger Baustein<br />

für die Gewinnung neuer<br />

Mitglieder soll das<br />

vom BSV-Präsidium<br />

am 8.8.2009 beschlossene<br />

Programm:<br />

„Jugend spielt Schach“<br />

bilden, für das im Haushalt<br />

insgesamt 5.500 €<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Unter den nachfolgenden<br />

Bedingungen können<br />

Vereine Zuschüsse<br />

für die Durchführung<br />

von Jugendturnieren<br />

erhalten:<br />

1. Je Bezirk des<br />

Badischen Schachverbandes<br />

stehen insgesamt<br />

500 € Zuschuss<br />

zur Verfügung.<br />

2. S c h a c h v e r -<br />

eine, die dem Badischen<br />

Schachverband<br />

angehören und die<br />

im Zeitraum zwischen<br />

September 2009 und<br />

August 2010 für Schüler<br />

und Jugendliche ein<br />

Schachturnier durchführen,<br />

erhalten einen<br />

Zuschuss vom BSV,<br />

sofern an dem Turnier<br />

wenigstens 30 Kinder<br />

und Jugendliche unter<br />

18 Jahren teilnehmen.<br />

3. Voraussetzung<br />

ist, dass die Ausschreibung,<br />

die Endtabellen<br />

mit den Teilnehmerlisten<br />

sowie ein <strong>Zeitung</strong>sbericht<br />

über das Turnier<br />

dem Breitenschachreferent<br />

des BSV eingereicht<br />

werden. Einreichungsschluss<br />

ist der<br />

31.8.2010.<br />

4. Der Zuschuss<br />

beträgt bei eintägigen<br />

Turnieren mindestens<br />

100 €; bei mehrtägigen<br />

Turnieren mindestens<br />

150 €.<br />

5. Das Startgeld,<br />

das Vereine für solche<br />

Turniere von den Jugendlichen<br />

erheben,<br />

darf nicht mehr als 3 –<br />

5 € betragen.<br />

6. Sofern in einzelnen<br />

Bezirken mehr<br />

Turniere durchgeführt<br />

werden, als Finanzmittel<br />

pro Bezirk [500<br />

€] zur Verfügung stehen,<br />

erfolgt eine Bezuschussung<br />

in der<br />

Reihenfolge der eingereichten<br />

Anträge.<br />

Sofern der Gesamttopf<br />

(5.500 €) nicht ausgeschöpft<br />

wurde, können<br />

nicht bezuschussten<br />

Veranstaltungen aus<br />

dem Gesamttopf einen<br />

Zuschuss erhalten. Die<br />

Entscheidung trifft insoweit<br />

das Präsidium.<br />

7. Die pflichtgemäße<br />

Durchführung<br />

der BJEM wird nicht<br />

bezuschusst. Bezirke,<br />

die keine BJEM ausrichten,<br />

müssen mit<br />

einer Kürzung ihres<br />

Zuschusses an die Bezirkskasse<br />

rechnen.<br />

8. Die Förderung<br />

von Schüler- und Jugendturnieren<br />

erfolgt<br />

unabhängig davon, ob<br />

der ausrichtende Verein<br />

ein Defizit oder ein<br />

Überschuss aus dem<br />

Turnier erzielt hat.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

von Tanja Kraus<br />

Die traditionellen Dortmunder<br />

Schachtage<br />

endeten wie immer mit<br />

dem Sieg von Wladimir<br />

Kramnik im GM-Turnier,<br />

der Peter Leko und den<br />

jungen Magnus Carlsen<br />

hinter sich ließ.<br />

Im IM-Turnier siegte<br />

der Geschäftsführer<br />

der Schachbundesliga<br />

Markus Schäfer aus<br />

Solingen, der Thomas<br />

Trella aus Gerresheim<br />

nur nach Wertung überflügelte,<br />

es nahmen<br />

acht weitere eingeladene<br />

Spieler teil. Das A-<br />

Open gewann GM David<br />

Baramidze und im<br />

B-Open war Vladimir<br />

Dolgopolyj erfolgreich.<br />

Das Mülheimer Urlaubsopen<br />

startete mit 67<br />

Teilnehmern, es gewann<br />

IM Karl-Heinz Podzielny<br />

vor IM Michail<br />

Zaitsev und IM Daniel<br />

Hausrath.<br />

Deutsche Frauenblitzmeisterin<br />

darf sich jetzt<br />

NRW-Frauenreferentin<br />

Heike Vogel aus Kerpen<br />

nennen, die in<br />

Siegburg Sandra Ulms<br />

(Leipzig) und Jessica<br />

Nill (Karlsruhe) auf die<br />

Plätze verwies.<br />

Die Farben von NRW<br />

bei der Deutschen<br />

Fraueneinzelmeisterschaft<br />

vertreten Heidemarie<br />

Kluge (SF<br />

Brackel) und Jevgenija<br />

Leveikina (SK Herne-<br />

Sodingen). Die Meisterschaft<br />

findet Ende<br />

August in Hockenheim<br />

(Baden) statt.<br />

Nachrichten des Deutschen<br />

Schachbundes<br />

finden Sie auf der Heft-<br />

CD!<br />

Schleswig Holstein<br />

von Jonathan Carlstedt<br />

Feuerstack siegt in<br />

Kiel und wird IM!<br />

Das alljährlich in der<br />

Sommerzeit stattfindende<br />

Kieler Open wurde<br />

vom 1. bis 7. August<br />

im Restaurant „Legienhof“<br />

ausgetragen.<br />

Bei hochsommerlichen<br />

Temperaturen fanden<br />

sich 70 Schachfreunde<br />

im Elo-Open und<br />

46 Schachfreunde im<br />

DWZ-Open zusammen,<br />

um sich miteinander zu<br />

messen. Auch dieses<br />

Jahr nahmen einige<br />

Großmeister den Weg<br />

nach Kiel auf sich um<br />

nach den 1000 Euro<br />

als Preisgeld für den<br />

ersten Platz zu greifen.<br />

Unter diesen Großmeistern<br />

stach der an<br />

Nummer 1 gesetzte<br />

deutsche Nationalspieler<br />

David Baramidze,<br />

der seit Jahren mit dem<br />

gastgebenden Verein<br />

verbunden ist, mit einer<br />

Elozahl von 2527 hervor.<br />

Daneben zählten<br />

die beiden lettischen<br />

Großmeister Zigurds<br />

Lanka (2487) und<br />

Viesturd Meijers (2483)<br />

zu den Anwärtern auf<br />

den Spitzenplatz. Zum<br />

erweiterten Favoritenfeld<br />

gehörten u.a. die<br />

beiden indischen IMs<br />

Roy Saptarshi (2413)<br />

und Arghyadip Das<br />

(2397), Aljoscha Feuerstack<br />

(2367) und Stefan<br />

Bücker (2345) durften<br />

sich bei günstigem<br />

Turnierverlauf berechtige<br />

Hoffnung auf eine<br />

vordere Platzierungen<br />

machen.<br />

Die Runden begannen<br />

an den Werktagen um<br />

18.00 Uhr, nur die letzte<br />

Runde am Freitag fand<br />

um 17.00 Uhr statt. Am<br />

Wochenende wurden<br />

zwei Doppelrunden angesetzt.<br />

Dies machte<br />

es auch arbeitenden<br />

Schachfreunden mög-<br />

52<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Bund und Länder<br />

lich an dem Turnier teilzunehmen.<br />

Die sommerlichen Temperaturen machten es<br />

möglich, vor der Runde, am Strand die Sonne zu<br />

genießen, leider hatten sie auch zur Folge, dass<br />

sich der Turniersaal oft schon wenige Minuten<br />

nach dem Rundenstart sehr stark aufgeheizte.<br />

In den ersten beiden Runden gab es an den<br />

vorderen Brettern keine Überraschung, nur der<br />

indische IM Saptarshi, der das ganze Turnier<br />

über keine glückliche Figur machte, musste dem<br />

stark aufspielenden Johannes Hertel ein Remis<br />

zugestehen.<br />

Die ersten echten Überraschungen ereigneten<br />

sich in der dritten und vierten Runde, in denen<br />

David Baramidze Remis gegen Holger Hebbinghaus<br />

und Jonathan Carlstedt spielte.Die beiden<br />

anderen Großmeister Lanka und Meijers hatten<br />

zu diesem Zeitpunkt mit 4 aus 4 noch eine weiße<br />

Weste.<br />

Der engste Verfolger der beiden war der spätere<br />

Sieger Aljoscha Feuerstack mit 3.5 aus 4.<br />

Nach der fünften Runde gab es dann keinen<br />

Spieler mehr mit 100%, da die beiden Führenden<br />

gegeneinander remisierten.<br />

Grenze zu knacken, was bedeutet, dass er bald<br />

den Titel des internationalen Meisters erhalten<br />

wird.<br />

Auf den zweiten Platz landete der bis zur neunten<br />

Runde Führende Zigurds Lanka, er musste<br />

in der Schlussrunde ein Remis gegen Jonathan<br />

Carlstedt abgeben, was ihn auf den zweiten Platz<br />

zurückfallen lies.<br />

Die Plätze 3-6 teilten sich am Ende David Baramidze,<br />

Arghyadip Das, Viesturs Meijers und Jonathan<br />

Carlstedt mit jeweils 6.5 Punkten.<br />

Die weiteren Preisträger mit 6 Punkten waren<br />

Stefan Bücker, Giso Jahncke, Fred Hedke und<br />

Arne Jochens.<br />

Feuerstack-Bücker<br />

Aljoscha Feuerstack-<br />

Stefan Bücker 1-0<br />

Der Anfang eines hervorragenden Turniers für<br />

Aljoscha Feuerstack<br />

David Baramidze kam immer noch nicht so richtig<br />

in Fahrt, diesmal musste er gegen Aljoscha<br />

Feuerstack remis machen, dies bot einigen anderen<br />

Spieler zur Verfolgergruppe aufzuschließen,<br />

dazu zählten die indischen IMs, Aljoscha<br />

Feuerstack, Arne Jochens und Jonathan Carlstedt,<br />

allesamt mit 4 Punkten.<br />

Einige Stunden vor der sechsten runde gab es<br />

die Möglichkeit, für alle denen das Hauptturnier,<br />

an schachlicher Auslastung, nicht gereicht hat,<br />

kostenlos an einem Blitzturnier teilzunehmen,<br />

bei dem jeder Teilnehmer einen Sachpreis erhielt.Sieger<br />

wurde Jonathan Carlstedt vor Holger<br />

Hebbinghaus und Stefan Bücker.<br />

Die abschließenden 4 Runden warfen vor allem<br />

den lettischen GM Meijers in der Tabelle einige<br />

Plätze zurück, er holte lediglich 2 Punkte, was<br />

ihn von dem geteilten ersten Platz auf Rang 5<br />

zurückfallen ließ.<br />

Anders verlief die Entwicklung bei Aljoscha Feuerstack,<br />

der in den letzten Runden gegen die<br />

anderen Mitfavoriten antreten musste, nachdem<br />

er, wie bereits erwähnt in der fünften Runden<br />

gegen GM Baramidze remisierte, holte er 3.5<br />

Punkte aus den letzten 4 Partien, wobei er lediglich<br />

gegen GM Lanka in ein Kurzremis einwilligte<br />

und sonst seine Gegner, die beiden indischen<br />

IMs und GM Meijers, bezwang. Diese Leistung<br />

brachte Feuerstack nicht nur den Turniersieg ein<br />

sondern auch genug Elopunkte um die 2400er<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

Alle Preisträger versammelt von links vordere<br />

Reihe:<br />

Arghyadip Das, Viesturs Meijers, Zigurds Lanka,<br />

David Baramidze, Malte Hentrop Jonathan Carlstedt,<br />

Aljoscha Feuerstack, Edgar Lange.<br />

Das DWZ-Open gewann, trotz Schlussrundenniederlage,<br />

Malte Hentrop mit 7 Punkten vor Eric<br />

Marino und Dustin Möller, der Hentrop in der<br />

Schlussrunde bezwang, ebenfalls mit 7 Punkten.<br />

Die Veranstalter hoffen nächstes Jahr auf etwas<br />

regere Beteiligung, da dieses Jahr die ausgeschütteten<br />

Preis nicht ganz von den eingenommen<br />

Startgeldern gedeckt wurden.<br />

Dieses Turnier bietet die Möglichkeit ein Schachturnier<br />

mit einem Strandurlaub zu verbinden.<br />

Leider waren die meisten Kellner im Spielort nicht<br />

sehr rücksichtsvoll wenn es um Lautstärke und<br />

zurückhaltenes Auftreten ging. Dies störte die Turnierruhe<br />

an einigen Tagen erheblich. Zum Analysieren<br />

gab es die viel in Anspruch genommene<br />

Möglichkeit die Dachterrasse des Restaurant zu<br />

nutzen.<br />

Insgesamt ist das Turnier gut organisiert und die<br />

Internetseite des Turniers bietet für jeden die aktuellen<br />

Stände Preisgeldverteilung und DWZ-Performance,<br />

wie einen kurzen, aber inhaltsreichen<br />

Bericht über jeden Turniertag.<br />

Jonathan Carlstedt hat auch einen Bericht über<br />

den Politkencup inkl. vier Partienanalysen geschrieben.<br />

Finden Sie auf der Heft CD.<br />

53


Schulschach<br />

Walter Rädler<br />

Hallo!<br />

ich erstelle auf www.schulschachstiftung gerade ein<br />

Verzeichnis und bitte um Mithilfe.<br />

Dieses Verzeichnis ist ein Entwurf und noch bei weitem<br />

nicht beendet. Wer eine Adresse weiß, mir bitte<br />

zumailen! (wraedler@aol.com) Vielen Dank!<br />

Schachschulen, die auch mit Schulen arbeiten:<br />

Baden<br />

www.schachzentrum-baden-baden.de<br />

Diese hat 16 Schulschach-AGs<br />

Mannheim:<br />

Kinderschach total von Uwe Brandenburger<br />

Bayern<br />

München: Münchner Schachakademie<br />

www.muc-schach.de von Stefan Kindermann<br />

München: www.schachschule-muenchen.de von<br />

Alexander Frenkl<br />

Erlangen: www.schachschule-walter.de von<br />

Thomas Walter<br />

Ulm: www.jussupow.de Schachschule von<br />

Artur Jussupow<br />

SC Forchheim: http://www.schachclub-forchheim.de<br />

Roth-Büchenbach: 4 Schulschach-AGs,<br />

Schulmeisterschaft mit über 300 Teilnehmern<br />

Berlin<br />

www.schachausbildung.de von IM Michael Richter<br />

www.schach-michel.de<br />

Bremen<br />

Hier gibt es leider noch keine Schachschule<br />

Brandenburg<br />

Luckauer Schachschule semmler67@web.de<br />

Schachschule Rolf Trenner www.empor-potsdam.de<br />

Frankfurt-Oder Kristine Pews www.buto.de<br />

Hamburg<br />

Hier brummt der Schachbär (Linkes gegen Rechtes<br />

Alsterufer), aber keine Schachschule<br />

Hessen<br />

Hessischer Schulschachpokal mit 70 bis 120 Mannschaften<br />

und Schulschachmeisterschaften mit bis zu<br />

100 Teams, 300 Schulschach AGs in Hessen<br />

Frankfurter Schulschach Turnier Hibbdebach-Dribbdebach<br />

- mit etwa 100 Mannschaften.<br />

Chess Tigers Universität www.chesstigers.de/ wird<br />

bislang zu wenig im Schulschach genutzt<br />

Offenbach: www.schachschulelehnert.de<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

www.hansch-schach.de Stendal<br />

Greifswald: www.schachschule-greifswald.de mit<br />

Guido Springer<br />

Niedersachsen<br />

Hannover: www.bangiev.de<br />

Hannover: www.schach-hannover.de mit<br />

Burkhard Treiber<br />

Braunschweig: www.schachschule.de/<br />

Oldenburg: www.schach-ol.de<br />

Schachschule Wahrenberg<br />

Bad Münder: Schulschachakademie am Deister e.V.<br />

von Jochen Krehnke krehnke@web.de<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Hamm www.schulschachhamm.de mit Alfred Reuter<br />

Dortmund www.schachfreunde-brackel.de von<br />

Christian Goldschmidt<br />

Dortmund www.schachlehrer.de von Babak Sohraby<br />

Ahlen: Info@SchachschuleAhlen.de<br />

www.schulschachahlen.de<br />

Düsseldorf: www.grinis.de von Eugen Grinis<br />

Rheinland-Pfalz<br />

www.schachakademie-trier.de<br />

Saarland<br />

Hier gibt es leider noch keine Schachschule<br />

Sachsen<br />

Dresden: www.schachschulemeng.de<br />

Chemnitz: Christian.Steudtmann@t-online.de<br />

Chemnitz:<br />

Herr Hans-Ulrich Döring von Eiche Reichenbrand<br />

Leipzig: www.schachschule-leipzig.de<br />

Sachsen-Anhalt<br />

www.schachschuleslobodyan.de<br />

www.gs-lasker.bildung-lsa.de Schachschule Ströbeck,<br />

die Mutter aller Schachschulen<br />

Schleswig-Holstein<br />

Lübeck: www.michaelweiss-schachschule.de von<br />

Michael Weis<br />

Kiel: www.kielerschulschach.de Volker Ibs<br />

Hamburg und Schleswig-Holstein: www.wabfis.de von<br />

Eberhard Schabl<br />

Lübeck: www.schachstiftung.de, AGs an mehreren<br />

Schulen, geleitet von Detlef Koch<br />

Thüringen<br />

www.koenigskinder-jena.de<br />

Württemberg:<br />

Hier gibt es leider noch keine Schachschule<br />

An diesen Schulen gibt es Schach als Pflichtfach!<br />

NRW: Grundschule Raesfeld<br />

www.sebastianschule.de<br />

Wilhelm-Neuhaus Schule Bad Hersfeld, Hessen<br />

www.wns-schulschach.bplaced.net<br />

Sonnenblumenschule Eltville/Erbach, Hessen<br />

www.sonnenblumen-schule.de/Schulschach<br />

Grundschule Genslerstraße Hamburg<br />

www.schule-genslerstrasse.hamburg.de<br />

Grundschule Frohmestraße Hamburg<br />

www.schule-frohmestrasse.hamburg.de<br />

Kleine Grundschule Groß Schönebeck Brandenburg<br />

Grundschule Trier-Olewig Rheinland<br />

54<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Fernschach<br />

Uwe Bekemann<br />

Fernschach – Spielend Schach lernen und trainieren<br />

Fernschach ist eine<br />

Variante des königlichen<br />

Spiels,<br />

in der nicht nur eigenständige<br />

Wettkämpfe<br />

und Meisterschaften<br />

ausgetragen werden,<br />

sondern die zugleich<br />

ein hervorragendes Medium<br />

ist, das Schachspiel<br />

zu erlernen oder<br />

die eigenen Fähigkeiten<br />

zu trainieren. Darum<br />

gilt der Slogan:<br />

Fernschach – spielend<br />

Schach lernen und trainieren!<br />

Er gilt im besten<br />

Wortsinn.<br />

Warum ist dies<br />

so? Anders als<br />

im Nah- bzw.<br />

Brettschach sitzen sich<br />

die Partner nicht unmittelbar<br />

am Brett gegenüber.<br />

Im Fernschach<br />

werden natürlich wie<br />

gewohnt die Züge<br />

wechselseitig ausgeführt,<br />

sie müssen dem<br />

Partner aber speziell<br />

übermittelt werden.<br />

Dies geschieht heute<br />

vor allem auf dem<br />

F e r n s c h a c h s e r v e r,<br />

aber auch per E-Mail<br />

und per Post wird noch<br />

nennenswert gespielt.<br />

In jedem Fall bleibt<br />

dem Spieler genügend<br />

Zeit, um den eigenen<br />

Zug, und zwar am eigenen<br />

Brett oder am heimischen<br />

Computer, zu<br />

ermitteln. In der Regel<br />

hat man umgerechnet<br />

von drei bis fünf Tagen<br />

je Zug Zeit, um den<br />

eigenen Zug auszuführen.<br />

Bis dahin kann<br />

analysiert, können Bücher<br />

zu Rate gezogen<br />

werden oder kann alles<br />

unter Nutzung des<br />

Computers ausgetestet<br />

und überprüft werden.<br />

Die Regel „berührt –<br />

geführt“ gilt im Fernschach<br />

nicht. Man ist<br />

nicht auf seine Vorstellungskraft<br />

beschränkt,<br />

wenn man die Stellung<br />

werden fortlaufend<br />

steigen.<br />

Endspieltraining:<br />

Das Endspieltraining<br />

beginnt<br />

schon im Mittelspiel.<br />

Welches Endspiel wäre<br />

günstig für mich, wie<br />

erreiche ich die am<br />

meisten versprechende<br />

Stellung? So leitet der<br />

Spieler allgemein den<br />

Übergang vom Mittelauf<br />

Herz und Nieren<br />

prüft, Ideen probiert<br />

und ermittelt, wie die<br />

Partie – möglichst natürlich<br />

mit den besten<br />

eigenen Aussichten –<br />

weiter verlaufen kann.<br />

Eröffnungstraining:<br />

Im Fernschach<br />

kann man eine<br />

Eröffnung über eigene<br />

Partien erlernen. Dies<br />

gilt allgemein wie auch<br />

für die so genannten<br />

Thematurniere, in denen<br />

alle Partien mit einer<br />

vorher festgelegten<br />

Zugfolge beginnen. Es<br />

können Bücher genutzt<br />

werden, Partiendatenbanken<br />

ebenso. Anhand<br />

einer aktuellen<br />

und unter Wettkampfbedingungen<br />

gespielten<br />

Partie lässt sich<br />

Eröffnungstheorie nicht<br />

nur tief sondern auch<br />

mit Spaß erlernen. Das<br />

trockene Einprägen<br />

von Varianten lässt sich<br />

über das Fernschach<br />

vermeiden – man lernt<br />

im Spiel und mit Spaß.<br />

M ittelspieltraining:<br />

Das Mittelspiel<br />

im Schach<br />

ist eine Angelegenheit<br />

von Strategie und Taktik.<br />

Wo ist eine Schwäche<br />

im Lager des Gegners<br />

zu finden, welche<br />

Linie ist für die eigenen<br />

Türme zu erkämpfen<br />

– so lauten beispielhaft<br />

die Fragen nach<br />

der strategischen Ausrichtung<br />

der eigenen<br />

Partie. Im Fernschach<br />

ist der Spieler immer<br />

vor die Praxisaufgabe<br />

gestellt, diese Fragen<br />

zu beantworten. Kein<br />

Buch nimmt ihm die<br />

Lösung ab. Bücher und<br />

Übungssoftware aber<br />

sind die Hilfsmittel, mit<br />

denen er sich begleitend<br />

das theoretische<br />

Rüstzeug verschafft,<br />

um die Praxisaufgabe<br />

konkret zu lösen.<br />

Die taktische Umsetzung,<br />

das Ausspielen<br />

einer gefundenen<br />

Kombination ist im<br />

Fernschach besonders<br />

gut vorzubereiten.<br />

Da „berührt – geführt“<br />

nicht gilt, kann man auf<br />

dem eigenen Brett der<br />

Zukunft schon vorgreifen.<br />

Mit Ausnahme der<br />

enginefreien Turniere<br />

dürfen auch Helfer wie<br />

Fritz, Shredder und<br />

Rybka genutzt werden.<br />

Die eigenen Pläne,<br />

Ideen und Erwartungen<br />

können so überprüft<br />

werden. Anders<br />

lautende Vorschläge<br />

des Computers können<br />

auf ihren Wert getestet<br />

werden, das Spielverständnis<br />

und die Fertigkeiten<br />

des Spielers<br />

spiel ins Endspiel ein,<br />

im Fernschach wohl<br />

und besonders tief<br />

überlegt. Lange Zugfolgen<br />

mit reduziertem<br />

Material können dann<br />

am Brett ausgeführt<br />

werden, bevor sie mit<br />

dem nächsten an den<br />

Partner übermittelten<br />

Zug eingeleitet werden.<br />

Im Vorgriff kann<br />

man beispielsweise<br />

feststellen, ob das eine<br />

zum Gewinn benötigte<br />

Tempo am Ende der<br />

Zugkette tatsächlich<br />

gesichert ist oder ob<br />

doch vielleicht ein anderer<br />

Weg den Sieg<br />

verspricht.<br />

Grobe Fehler sind<br />

im Fernschach<br />

selten. Dies galt<br />

schon immer, in der<br />

Computerzeit aber ist<br />

diese Feststellung noch<br />

klarer geworden. Eine<br />

gute Partie wird nicht<br />

kurz vor Schluss noch<br />

verpatzt, der nach dem<br />

Partieverlauf berechtigte<br />

Erfolg wird tatsächlich<br />

eingefahren. Im<br />

Fernschach mit einem<br />

gleichzeitigen Zuwachs<br />

an Schachverständnis<br />

und spielerischen Fertigkeiten.<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

55


Kalender<br />

September<br />

06.09 - 15.09.<br />

Niedersachsen<br />

Schönhagen-Uslar<br />

18. Senioren-Uslar<br />

20090907<br />

***<br />

07.09. - 12.09.<br />

Niederlande<br />

World Senior Games<br />

www.senior-games2009.com<br />

***<br />

11.09. - 13.09.<br />

Nordschwarzwald<br />

Simmersfeld<br />

Open<br />

www.anker-simmersfeld.de<br />

***<br />

11.09. - 13.09.<br />

Ueckermünde<br />

Tierpark-Open<br />

20090915<br />

***<br />

12.09.<br />

Niedersachsen<br />

Bad Bevensen<br />

Schnell-Schach-Turnier<br />

www.sv-bad-bevensen.de<br />

***<br />

12.09.<br />

Schleswig-Holstein<br />

Lauenburg<br />

Schnell-Schach-Turnier<br />

20090909<br />

***<br />

12.09.<br />

Peine<br />

Schnell-Schach-Turnier<br />

20090911<br />

***<br />

12.09. - 13.09.<br />

Berlin<br />

AMAP-Schnellschach<br />

20090901<br />

***<br />

12.09. - 18.09.<br />

Hessen<br />

18. Deutsche Senioren-<br />

Mannschaftsmeisterschaft<br />

der Landesverbände<br />

20090902<br />

03.09. - 06.09.<br />

LGA Premium Cup<br />

20090916<br />

***<br />

04.09.<br />

Hamburger Schachnacht<br />

beim Hamburger Abendblatt<br />

www.hamburger-schachverband.de<br />

***<br />

05.09.<br />

Hamburg<br />

20% Startgeldrabatt mit<br />

Kundenkarte!<br />

www.Schnell-Schach.de<br />

***<br />

05.09.<br />

Nickenich<br />

Rhein-Ahr-Mosel-Jugend-<br />

Open<br />

20090917<br />

***<br />

06.09.<br />

Nickenich<br />

4er-Team-Cup<br />

20090917<br />

***<br />

05.09. - 13.09.<br />

Bayern, Weiler<br />

Allgäuer Urlaubs-Open<br />

20% Startgeldrabatt mit<br />

Kundenkarte!<br />

20090908<br />

***<br />

06.09.<br />

Niedersachsen, Uelzen<br />

Blitz-Einzelmeisterschaft<br />

www.nsv-online.de<br />

***<br />

06.09.<br />

Schleswig-Holstein<br />

Elmshorn<br />

Flora-Turnier<br />

www.schachverband-sh.de<br />

***<br />

06.09.<br />

Niederkassel<br />

Schnell-Schach-Turnier<br />

20090910<br />

12.09. - 13.09.<br />

Schleswig-Holstein<br />

11. Wrister<br />

Schachfestival<br />

20090903<br />

***<br />

12.09. - 18.09.<br />

Hessen, Finsterbergen<br />

18. Dt. Senioren-Mannschaftsmeisterschaft<br />

www.schachbund.de<br />

***<br />

13.09.<br />

Nordhorn<br />

Schnell-Schach-Turnier<br />

20090912<br />

***<br />

13.09.<br />

Apelnstedt<br />

Schüleropen<br />

www.schachverein-apelnstedt.de<br />

***<br />

18.09. - 20.09.<br />

Nittenau<br />

Open<br />

20090913<br />

***<br />

18.09. - 20.09.<br />

Nürnberg<br />

Open<br />

20090914<br />

***<br />

18.09. - 20.09.<br />

Schweiz<br />

11. Balanz Weekend Turnier<br />

20090904<br />

***<br />

19.09. - 20.09.<br />

Kiel<br />

Dt. Schnellschacheinzelmeisterschaft<br />

www.schachbund.de<br />

***<br />

20.09.<br />

Niedersachsen, Uelzen<br />

Blitz-Mannschaftsmeisterschaft<br />

www.nsv-online.de<br />

20.09.<br />

Schlewsig-Holstein<br />

Neumünster<br />

10. Schnellschach-Open<br />

20090920<br />

***<br />

23.09. - 27.09.<br />

Int. Geraer Schachtage<br />

20090919<br />

***<br />

26.09. - 27.09<br />

Berlin<br />

Gulweida-Warneyer-<br />

Gedenkturnier<br />

20090905<br />

***<br />

26.09. - 02.10.<br />

Schleswig-Holstein<br />

Eckernförde<br />

Offene Senioren-Einzelmeisterschaft<br />

20090906<br />

***<br />

29.09. - 04.10.<br />

Wismar<br />

Dt. Jugend-<br />

Ländermeisterschaft<br />

www.schachbund.de<br />

***<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

Auf der Heft-CD finden Sie<br />

im „Kalender“ mit Hilfe<br />

der Nummern alle<br />

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56<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong>


Kalender<br />

Oktober<br />

01.10. - 04.10.<br />

Sachsen<br />

8. Einsiedler Brauhauscup<br />

und SEM Damen<br />

20091005<br />

***<br />

02.10. - 04.10.<br />

Bayern, Forchheim<br />

Sparkassen-Open<br />

20% Startgeldrabatt mit<br />

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20091001<br />

***<br />

02.10. - 06.10.<br />

Blankenburg<br />

Open<br />

www.blankenburg.de<br />

***<br />

02.10. - 10.10.<br />

Bad Wildbad<br />

Open<br />

20091008<br />

03.10. - 04.10.<br />

Sachsen<br />

Hoyerswerdaer<br />

Sparkassenturnier<br />

20091006<br />

***<br />

02.10. - 06.10.<br />

17. Blankenburger Open<br />

20091007<br />

***<br />

05.10.-10.10.<br />

Hamburg<br />

Schachwoche<br />

im Billstedt-Center<br />

www.hsk1830.de<br />

***<br />

09.10. - 11.10.<br />

Kleinwalsertal<br />

(bei Oberstdorf)<br />

Casino-Open<br />

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www.schach-info.de<br />

10.10.<br />

Hamburg, Lurup<br />

Schnellschach-Turnier<br />

20091003<br />

***<br />

10.10.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

27. Mümsterlandopen<br />

20091012<br />

***<br />

10.10. - 15.10.<br />

Jena<br />

9. FAIR-Schach-OPEN<br />

10 Euro Startgeldrabatt mit<br />

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20091002<br />

***<br />

10.10. - 17.10.<br />

Münsterland-Open<br />

20091009<br />

***<br />

16.10. - 18.10.<br />

Lemgo<br />

Lippe-Cup<br />

20091010<br />

17.10.2009<br />

Hamburg<br />

20% Startgeldrabatt mit<br />

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www.Schnell-Schach.de<br />

***<br />

17.10. - 25.10.<br />

Berlin<br />

Lichtenrader Herbst<br />

20091011<br />

***<br />

17.10. - 18.10<br />

1. Bundesliga Herren<br />

1. + 2. Runde<br />

***<br />

18.10.<br />

2. Bundesliga Herren<br />

1. Runde<br />

***<br />

23.10. - 25.10.<br />

Bayern<br />

3. Int. Ortenburger Open<br />

20091004<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

57


Deutsche Schach-Am<br />

2009 /


ateurmeisterschaft<br />

2010


Was macht eigentlich...?<br />

von Frank Große<br />

Lothar Nikolaiczuk?<br />

Wenn jemand mit ukrainischem Familiennamen,<br />

als Sohn eines Rumänen und einer Ostfriesin<br />

geboren wird (und zwar zu einer Zeit, als Ostfriesen<br />

noch sagten, sie führen nach Deutschland,<br />

wenn sie sich einmal südlicher als Papenburg<br />

bewegten) und später sein Domizil in Deutschland<br />

aufgibt und sich nach fünf Jahren Marokko,<br />

acht Jahren Kenia (hier wurde er unter anderem<br />

Landesmeister) und zwei Jahren Ghana seit<br />

2005 die meiste Zeit in Bali aufhält, dann könnte<br />

die Vermutung naheliegen, dass der Geburtsort<br />

Deutschland ein ‚kleiner Irrtum‘ des Schicksals<br />

gewesen sein könnte.<br />

Foto Archiv: Hans-Jürgen Fresen – Ausschnitt aus einem<br />

Gruppenfoto der SG Bochum 31, Nikolaiczuk in der Mitte,<br />

rechts Otto Borik<br />

Der mittlerweile 55jährige<br />

ehemals in Bochum<br />

lebende fleißigste<br />

deutsche Schachbuch-<br />

Autor (er veröffentlichte<br />

bis in die 90er Jahre 23<br />

Bücher) brach Ende der<br />

Siebziger sein Studium<br />

ab, um sich ganz auf<br />

das Schachspiel konzentrieren<br />

zu können:<br />

„Als unverbesserlicher<br />

Realist wusste ich jedoch<br />

von Anfang an,<br />

dass mein Talent nicht<br />

ausreichte, um allein als<br />

Spieler-Profi zu überleben.<br />

Und deshalb habe<br />

ich alles Mögliche rund<br />

ums Schach betrieben:<br />

Training, Simultan und<br />

62<br />

Seinen Lebensabend<br />

beabsichtigt er in Bali<br />

zu verbringen, das „frei<br />

von westlicher Mentalität“<br />

seiner Lebensphilosophie<br />

Zugang<br />

verschafft: „So kam ich<br />

Blind-Simultan, Journalist<br />

und Rezensent<br />

- und schließlich eben<br />

auch Autor.“ Dabei hat<br />

er bis auf zwei Bücher<br />

an allen Titeln allein gearbeitet.<br />

„Meine Leser-<br />

Zielgruppe: Das waren<br />

wohl immer Spieler, die<br />

ernsthaft etwas lernen<br />

wollten. Wobei ‚ernsthaft‘<br />

für das Bewusstsein<br />

steht, dass das<br />

nicht per ‚Nürnberger-<br />

Trichter‘ funktioniert,<br />

sondern nur durch viel,<br />

viel Arbeit.“<br />

Dennoch haben Erfolge<br />

nicht auf sich warten<br />

lassen – so belegte<br />

er 1978 bei der Deut-<br />

schen Meisterschaft<br />

einen geteilten fünften<br />

Platz und wurde im<br />

Jahr darauf Co-Sieger<br />

in Lugano. 1985 gewann<br />

er das Dortmunder<br />

Open, was ihn im<br />

Folgejahr berechtigte<br />

im GM-Turnier der Dortmunder<br />

Schachtage<br />

mitzuwirken und dort<br />

u.a. auf Ex-Weltmeister<br />

Smyslow traf: „Dort<br />

spielte ich mit Weiss<br />

1.d3 d5 2.d4 - erreichte<br />

dennoch eine komplette<br />

Gewinnstellung, die<br />

Smyslow (wie er mir<br />

später verriet) schon<br />

aufgeben wollte, wenn<br />

ich in Zeitnot nicht<br />

schneller mit meinem<br />

zweitklassigen Zug gewesen<br />

wäre, der den<br />

Vorteil vergab, so dass<br />

ich das Endspiel sogar<br />

noch verlor.“<br />

Nikolaiczuk, Lothar (2295)<br />

- Smyslow, Wassili (2575),<br />

Dortmund 1986<br />

1.d3 d5 2.d4 jf6 3.hf3<br />

g6 4.e3 g7 5.be2<br />

0–0 6.0–0 jbd7<br />

7.hbd2 c5 8.b3 cxd4<br />

9.exd4 b6 10.bd3 b7<br />

11.e2 e6 12.a4 jh5<br />

13.g3 wc7 14.ba3<br />

fe8 15.ba6 xa6<br />

16.xa6 e5 17.dxe5<br />

jxe5 18.hxe5 xe5<br />

19.ac1 c3 20.d3<br />

jf6 21.cd1 ac8<br />

22.hf3 e4 23.bc1<br />

wd7 24.bg5 wf5<br />

25.g2 g7 26.a6<br />

c7 27.d3 jd7<br />

28.be3 b4 29.hd4<br />

wf6 30.xc3? (besser<br />

war 30. hb5<br />

jb8 31. hxc7 jxa6<br />

32. he8+ +-) 30. ...<br />

xc3 31.xa7 xd4<br />

32.bxd4 wxd4 0–1<br />

nach 80 Zügen<br />

nach Bali, was auf vergleichbare<br />

Weise zu Indonesien<br />

gehört - und<br />

nicht zu Indonesien<br />

gehört - wie Ostfriesland<br />

zu Deutschland.<br />

Dabei sind die Gründe,<br />

was Bali/Indonesien<br />

anbetrifft, religiöser<br />

Natur, schließlich ist<br />

diese Insel eine hinduistische<br />

Mini-Enklave<br />

im bevölkerungsreichsten<br />

Moslem-Staat der<br />

Welt. Und obwohl ich<br />

kein religiöser Mensch<br />

bin, kann ich nur sagen,<br />

dass die Mentalität<br />

dieser Menschen<br />

für mein Empfinden<br />

unübertrefflich angenehm<br />

ist. Und möchte<br />

nicht jeder Mensch seinen<br />

Lebensabend im<br />

Idealfall von Menschen<br />

umgeben verbringen,<br />

deren Gesellschaft er<br />

als höchst angenehm<br />

empfindet? Im Übrigen<br />

verdiene ich meinen<br />

Lebensunterhalt nicht<br />

etwa dort, sondern von<br />

dort aus, denn ich gebe<br />

Schachunterricht per<br />

E-Mail.“<br />

Wer nicht an die Existenz<br />

dieses ‚Wandervogels‘<br />

glaubt, der<br />

sollte eine kostenlose<br />

Schnupperanalyse einer<br />

eigenen Partie via<br />

E-Mail (niko_schach@<br />

yahoo.com) anfordern,<br />

denn Lothar Nikolczuk<br />

bietet tatsächlich individuelles<br />

Training (keine<br />

Massenabfertigung mit<br />

Vordrucken) an.<br />

Schach<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

Foto Archiv: Hans-Jürgen<br />

Fresen - Das Bild zeigt die Eröffnung<br />

gegen Smyslow am<br />

Brett von Adolf Anderssen


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BG 35 cm, FG 40 mm<br />

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Schachbrett Walnuß / Ahorn<br />

BG 40 cm, FG 45 mm<br />

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MB7101650<br />

Schachbrett Walnuß / Ahorn<br />

BG 45 cm, FG 50 mm<br />

46,95 €<br />

MB7101657<br />

Schachbrett Walnuß / Ahorn<br />

BG 50 cm, FG 57 mm<br />

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